Meisterlich in Frankfurt - Goethe

Transcrição

Meisterlich in Frankfurt - Goethe
Lehren & Lernen
l
Meisterlich in Frankfurt
Neuer Kurs – Neue Führung: Ztm Meike Funk leitet Schule ab 2016
Meisterlich
in Frankfurt
Wer in Frankfurt am Main zu Meisterehren streben
will, sollte sich den April 2016 merken. Dann beginnt
der neue Vorbereitungslehrgang auf die Prüfung.
Dieses Datum bedeutet auch eine personelle Zäsur:
Zahntechnikermeisterin Meike Funk wird von da an
die Meisterschule leiten.
D
ie neue Leiterin ist beileibe keine Unbekannte in Frankfurt:
Bereits seit 2004 ist sie an
maßgebender Stelle in der Abteilung
Zahntechnik des Berufsbildungs- und
Technologiezentrums (BTZ) und der
Meisterschule aktiv. Auch künftig
steht ihr ein sehr kompetenter Kollege
zur Seite. Oberstudienrat i.R. Ernst
Rieder ist die Meisterausbildung nach
wie vor eine Herzensangelegenheit. Er
ist weiterhin in übergeordneten Fachgremien aktiv und unterrichtet in
Werkstoffkunde und naturwissenschaftlichen Grundlagen.
Zum fachlichen Leitungsteam gehören
weiter Ztm. Christian Rohrbach, Fachbereichsleiter der Abteilung Zahntechnik bei der Handwerkskammer sowie
Ztm. Robert Arnold, Leiter des zahntechnischen Labors des ZZMK Carolinum gGmbH.
Meike Funk gehört der Meisterprüfungskommission an sowie der Jury
beim Wettbewerb um den KIaus Kanter
Preis. Der Preis, der jährlich vergeben
wird, prämiert deutschlandweit die
beste praktische Meisterprüfungsarbeit eines Jahrgangs. Meike Funk gehört selbst zu den Preisträgern.
Die Abläufe des Kurses sind ihr also
vertraut. Sie freut sich auf ihre neue
Aufgabe und auf die Zusammenarbeit
mit den ihr zum größten Teil bereits
bekannten Lehrkräften.
das dental labor im Gespräch mit Meike Funk
„Breites und integriertes Wissen“
Welche Akzente will die neue Leiterin der Meisterschule setzen?
Wir unterhielten uns mit Meike Funk über ihre Pläne.
36
das dental labor · LXIII · 12/2015 · www.dlonline.de
umzusetzen. Das hierfür erforderliche
Knowhow möchte ich unseren Absolventen vermitteln. Daneben treten
selbstverständlich betriebswirtschaftliche Aspekte.
dl: Welches betriebswirtschaftliche
Knowhow wird vermittelt und trainiert?
Meike Funk: Von entscheidender Bedeutung ist eine frühzeitige Vermittlung von Abrechnungskenntnissen.
Dies alles geht heute nicht mehr ohne
Einsatz von Datenverarbeitung. Für die
Abrechnung stellt die Meisterschule
eine entsprechende Software kosten-
Lupo/pixelio.de
dl: Welche Schwerpunkte möchten Sie
in Ihrer neuen Position setzen?
Meike Funk: An erster Stelle sollte ein
Meisterschüler natürlich sein erlerntes
traditionelles Handwerk, wie etwa die
computerunterstützte Herstellung von
Zahnersatz, beherrschen. Den heutigen Zahntechnikermeister sehe ich als
kompetenten Partner des Zahnarztes,
der auch in der Lage ist, die Kooperation und die Kommunikation zu gestalten. Voraussetzung hierfür sind fachliche Beratungskompetenz sowie
Kenntnis über die Behandlungsschritte, um klinisch Notwendiges technisch
l
Lehren & Lernen
Meisterlich in Frankfurt
los zur Verfügung. Die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer können damit
die erworbenen Kenntnisse üben und
anwenden. Sie erhalten dafür exklusiv
Zugang zu der umfangreichen Abrechnungsdatenbank (Abrechnungs-WIKI)
der Zahntechniker-Innung Rhein-Main.
Abrechnungsfragen werden hier fachkundig geklärt, schwierige Sachverhalte
gut verständlich dargestellt. Auch das
stellt wohl eine Einmaligkeit im Bereich
der hiesigen Meisterschulen dar.
Aber die Betriebswirtschaft besteht ja
nicht nur aus Abrechnung. Eine gründliche und fachkundige Kalkulation sowie
eine durchdachte Labororganisation
sind ebenso entscheidende Grundlage
für eine langfristige Perspektive. Die Vermittlung entsprechender Kompetenzen
nimmt einen breiten Raum ein.
dl: Wie wichtig ist in diesem Zusammenhang der Austausch zwischen den
angehenden Meistern und den Studierenden der Zahnmedizin?
Meike Funk: Die Zusammenarbeit zwischen dem Zentrum der Zahn-, Mundund Kieferheilkunde „Carolinum“ und
der Meisterschule Hessen ist einmalig.
Sie ist von essenzieller Bedeutung für
eine bessere Kooperation zwischen Zahnmedizinern und Zahntechnikern und sie
fördert die Kontakte und Interaktion mit
den Studierenden der Zahnmedizin.
Professor Dr. Hans-Christoph Lauer, Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche
Prothetik am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am
Main als tatkräftiger Förderer der Meisterschule unterstützt uns hierbei.
dl: Inwieweit profitieren die Meister in
spe von der Zusammenarbeit mit dem
Carolinum?
Meike Funk: Die Meisterschülerinnen
und Meisterschüler lernen während
ihrer Schulzeit alle Grundlagen ihres
Handwerks aus der Sicht der zahnärztlichen Chirurgie, der Implantologie, der
Funktionsanalyse, der Parodontologie
sowie aller Gebiete der Prothetik kennen. Somit verfügen unsere Absolventen über ein breites und integriertes
Wissen.
dl: Wie fördern Sie das Miteinander
der Meisterschüler?
Meike Funk: Eine mehrtägige Exkursion zu Beginn des Kurses mit theoretischen und praktischen Unterweisungen sowie mindestens eine repräsentative Werksbesichtigung tragen viel
dazu bei, um das Kennenlernen untereinander und das Gemeinschaftsgefühl zu fördern. So entstehen häufig
Freundschaften und geschäftliche Kooperationen für ein ganzes Leben.
dl: Mit einem Team von über 30 Kursleitern und Dozenten, das ausschließlich auf Honorarbasis arbeitet, stellt
die Organisation der Meisterschule
Hessen in Frankfurt schon eine besondere Herausforderung dar…
Meike Funk: Bei allen Schwierigkeiten,
die diese Organisationsform mit sich
bringt, hat sie jedoch den Vorteil, dass
regelmäßig hochkarätige Spezialisten
in den zahlreichen verschiedenen Fächern unterrichten. So ist gewährleistet, dass die Ausbildung immer auf
dem neuesten Stand der Technik
bleibt. Zudem wird diese Arbeit im
Team mit Ztm. Christian Rohrbach von
der Handwerkskammer und Ztm. Robert Arnold vom ZZMK Carolinum geleistet, so dass für Kompetenz auf jedem Gebiet gesorgt ist.
bs
Flüchtlinge in Arbeit und Ausbildung bringen
Das Handwerk schafft das!
D
ie Handwerksorganisation richtet
ihre Ressourcen und Strukturen
auf die Flüchtlingsintegration aus.
Überall in Deutschland starten Handwerkskammern zusammen mit Betrieben, Behörden und NGOs praxisorientierte Projekte und Initiativen, um
38
das dental labor · LXIII · 12/2015 · www.dlonline.de
Flüchtlinge in Arbeit und Ausbildung zu
bringen. „Das Engagement der Handwerksorganisation bei der Flüchtlingsintegration ist riesig. Das ergab eine
Recherche unserer Redaktion“, sagt
Olaf Deininger, Chefredakteur von
■
„handwerk magazin“.