Schnellwachsende Hölzer: Neue Chancen für die Landwirtschaft (Dr

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Schnellwachsende Hölzer: Neue Chancen für die Landwirtschaft (Dr
Schnellwachsende Hölzer Neue Chancen für die
Landwirtschaft
Dr. Martin Hofmann
Gliederung
Warum Kurzumtrieb ?
Definition
Anbautechnik und Kulturführung und Ernte
Ertrag
Schlußfolgerungen
Potenziale Waldholz
Schwachholz aus der Pflege von Nadelbaum und
Laubbaum-Jungbeständen
Holz geringer Qualität und Waldresthölzer – aus dem
Kronenbereich
Nutzungskonkurrenz
potenzielles Energieholz
Kronenholz
Kaminholz
Scheitholz
Quelle: Hessen-Forst
Industrieholz
Papier,
Zellstoff
Plattenindustrie
…
Stammholz
Sägeholz,
Schwelle,
Palette
Sägeholz
Furniere
Steigerung des Holzangebots
Aktivierung von Holzreserven
aus dem (Kleinprivat-) Wald
Anbau schnellwachsender
Baumarten
Systematik biogener Festbrennstoffe
biogene
Festbrennstoffe
holzartige
Biomasse
halmgutartige
Biomasse
Nebenprodukte und
organische Abfälle
Waldrestholz
Be- und Verarbeitungsrestholz
Rinde
Pflegeholz
Energiepflanzen
Altholz
KurzUmtriebsholz
Nebenprodukte und
Organische Abfälle
Stroh
Landschaftspflegeaufwuchs
Energiepflanzen
Verarbeitungsrückstände
Getreideganzpflanzen
Ein-/mehrjährige
Gräser
Quelle: Hartmann&Kaltschmitt 2002
Kurzcharakteristik Kurzumtrieb
Bewirtschaftung von schnellwachsenden Gehölzen
•
•
•
•
•
auf landwirtschaftlichen Standorten
mit hohen Pflanzenzahlen („feldartig“)
in Produktionszeiträumen von 2-4 Jahren
unter Nutzung des Stockausschlages
zur Erzeugung von Holzhackschnitzeln
Jugendwachstum
Vegetative Vermehrbarkeit
Stockausschlag
Potenzielle Baumarten und Hybriden
Arten
• Alnus spec.
• Betula spec.
• Robinia pseudoacacia
• Salix spec
• Populus trichocarpa
• Populus maximowicii
• Populus tremula
Pappelhybriden
• Populus nigra x P. maximowicii
• Populus canadensis ((Populus x. euramericana) Populus nigra x P.deltoides)
• Populus trichocarpa x P. deltoides
• Populus maximowicii x P. trichocarpa
Pappel und Weide
großes natürliches Verbreitungsgebiet
sehr großer Formenreichtum
weite ökologische Amplitude
vegetative Vermehrung – Stockausschlag
intensive züchterische Bearbeitung
Kultursorten
Weide
Anwuchs i.d.R 100%
Regeneration nach
Erntemaßnahmen nahe 100%
Stockausschlag vieltriebig
stark verbißgefährdet
Ertragsleistung i. d. R. niedriger
als bei den Pappeln
Umtriebszeiten von 2 - 3
Pappel
weniger verbißgefährdet
1-5 Nebentriebe
Ertragsleistung höher als bei den
Weiden
Umtriebszeiten variabel
Koppelproduktion möglich
Standorte
Wasserhaushalt
staunass
gut bis mittel
schlecht
zu kalt
Höhengrenze
Aspen
Aspen
montan
submontan
für
Pappelanbau
zu
naß
geeignet
kollin
N ä s s e g re n z e
planar
Balsampappelhybriden
Tro cTkroe nc kheenitsh ge re
itsng zree n z e
Balsampappelhybriden
zu
trocken
Jugendwachstum
Pappel (Grosscurth)
Erle (Mitscherlich)
Eiche (Jüttner)
Rotbuche (Schober)
600
500
Vfm/ha
400
300
200
100
0
10
20
30
Alter
35
40
Vegetative Vermehrung
Rückschnitt der Mutterquartiere
im Januar – März
Einlagerung der Stecklinge im
Kühlhaus (1°- 3°C)
Wasserverlust vermeiden
Vegetative Vermehrung
Vorteile
homogenes Vermehrungsgut mit
definierten Eigenschaften
kostengünstige Bereitstellung
standardisierte Kulturverfahren
Nachteile
starke Klon/Standort Wechselwirkung
begrenzte Zahl von Genotypen
pilzliche Erreger stark sortenspezifisch
Vorteile für Management
und Holznutzung
Betriebsrisiko steigt,
Klonauswahl
entscheidet über
Anbauerfolg
Frühjahrsaustrieb
verschiedener
Herkünfte von
Populus simonii
Flächenvorbereitung u. Pflanzung
Pflanzbettherstellung
konventionell
Bodenverdichtungen vermeiden
Pflanzung mit praxisüblichen
Pflanzmaschinen
Bestandesentwicklung
Im zweiten Standjahr sind keine
Pflegemaßnahmen mehr
erforderlich
kleinflächige Nachbesserungen
werden nicht empfohlen
Hackschnitzelernte
Stockausschlag
Stockausschlag nach der Ernte
Ertragsbestimmende Parameter
Klonauswahl – Clone Site Matching
Standortsqualität
Witterungsbedingungen
Ertragserwartung
20
19,9
18,4
17,3
18
16
16667 Pflanzen/ha
U = 4 Jahre
14
t atro/ha/a
12
11,5
10
11
10,8
8
8,7
6,2
6
7,2
4,7
4
2
0
P. trichocarpa
P. trichocarpa
x P. deltoides
P.nigra x P.
maximowiczii
1. Rotation
2. Rotation
P. x
euramericana
P. tremula x
P.
tremuloides
Pappelkultur mit Setzstangen
als Neuanlage auf Freiflächen
nach Vorbestand
ohne Flächenräumung
ohne Bodenbearbeitung
ohne Kulturpflege
Pflanzverfahren
12
Höhe [m]
10
Hybride 275
Max 4
8
6
Zuwachsentwicklung
4
2
0
bei Setzstangen der
1998 1999 2000 2001 2002 2003
12
BHD [cm]
10
8
Hybride 275
Hybride 275
Max 4
6
4
2
0
Klone Max 4 und
1999
2000
2001
2002
2003
Bewertung des Verfahrens
Pflanzung im Endverband
kein Verbissschutz
keine Pflegemaßnahmen
Wuchsvorsprung
Anwuchsergebnis wie Stecklingspflanzung
Wiederbestockung nach Vorbestand ohne
Vollumbruch
auch oberflächig schlecht wasserversorgte
Standorte können erfolgreich bestockt werden
Rückumwandlung
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit