01 cover kk - GPA-djp

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01 cover kk - GPA-djp
Seite 16
GZ 02Z031731M P.b.b. Verlagspostamt 1230 Wien
GEWERKSCHAFT DER PRIVATANGESTELLTEN, DRUCK, JOURNALISMUS, PAPIER
KOMPETENZ
D A S
M A G A Z I N
F Ü R
D E N
O R G A N I S I E R T E N
9–10/2007
Oktober
KOMPETENZ 12.Ausgabe
Endlich KV für alle Angestellten bei Rechtsanwälten
E R F O L G
Burnout am Arbeitsplatz
Wenn nichts
mehr geht
6 Seiten Bericht
+++ Zufriedene Handelslehrlinge? +++ Besuch bei Goldmann-Druck +++
www.gpa-djp.at
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DER WAHL IHRER BANK
AUF DIE ENTSCHEIDENDE
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Thomas Kallab
Erich Ullmann
Gustav Wachter
Werner Olscher
Arbeitsrecht in Frage
und Antwort
Arbeitsrecht
Normensammlung für
die betriebliche Praxis
web/book Reihe Gesetze
und Kommentare
9. neu bearbeitete Auflage
2007, 576 Seiten, Druckwerk +
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deine Rechte
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von Arbeitsrecht in Frage und Antwort, Arbeitsrecht. Normensammlung für die betriebliche Praxis und Betriebsrat – deine Rechte statt einzeln um €
Name
PLZ
Handbuch
Reihe Theorie und
Praxis
5. Auflage 2003
152 Seiten
Einzelpreis € 14,80
ISBN: 978-3-7035-0959-9
94,80
€ 88,–
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GARANTIERT GUT INFORMIERT
w w w. o e g b ve r l a g. a t
02
Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH
Fachbuchhandlung
Rathausstraße 21, 1010 Wien
KOMPETENZ
Telefon: 01/405 49 98-132, Fax: DW 136
E-Mail: [email protected]
Oktober 2007
Editorial / Inhalt
Burnout im Beruf nicht
länger ignorieren!
gert auch die Qualität
der Arbeit. Doch in der
Berufspraxis ist davon
wenig zu bemerken.
Der Arbeitsdruck für
die Beschäftigten wird
nur noch größer.
Wie wichtig Supervision, Mediation und
psychologische Betreuung der ArbeitnehmerInnen auch sind,
wir müssen für eine
effektive Burnout-Prävention langfristig die
Rahmenbedingungen
verändern. Und dabei
geht der Vorschlag der
Industrie, das Pensionsalter auf 67 Jahre anzuheben, sicher in die
falsche Richtung. Die Folge wären nur noch
mehr Burnout-Opfer.
Ein wegweisender Ansatz ist das GPA-DJPArbeitszeitmodell „40–40–40“. Es sieht vor,
dass die Menschen in ihrem Leben 40 Jahre,
pro Jahr 40 Wochen und pro Woche 40 Stunden arbeiten. Damit würde der steigenden
Belastung der Beschäftigten durch Mehrarbeit und Überstunden entgegengewirkt
werden, ohne der Wirtschaft zu schaden.
Lehrlinge im Handel
Die Ergebnisse der großen
GPA-DJP-Jugend-Studie.
<14>
Daheim gesund werden
Hanusch-Krankenhaus: So funktioniert
das Entlassungsmanagement.
<18>
Wo Frauen mitplanen können
Das neue Wohnbauprojekt der WBV
und des Vereins Frauenwohnprojekt
[ro*sa] Donaustadt in Wien.
<22>
BERUF
[email protected]. Verlag und Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, 1230 Wien,
Altmannsdorfer Straße 154–156, Tel.: 01/662 32 96, Fax: Dw. 6385, E-Mail: [email protected], www.oegbverlag.at. Chefredakteurin: Dwora Stein. Stv. Chefredakteur: Martin Panholzer, E-Mail: [email protected].
Redaktion: Karin Gregor (Ltg.), E-Mail: [email protected]. Anzeigen: GPA-DJP-Redaktion KOMPETENZ. Grafik und
Produktion: Karim Hashem (Artdirector echomedia), Rudolf Mottinger (echomedia), Birgit Maurer (Fotoredaktion).
Hersteller: Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstraße 21. Verlagsort: Wien. Herstellungsort: Neudörfl.
DVR-Nr.: 0046655. ZVR-Nr.: 576439352. Coverfotos: DeST, Bilderbox.
Die Redaktion behält sich alle Rechte der Vervielfältigung und des Vertriebs der zum Abdruck gelangten Beiträge sowie ihre Verwendung für andere
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Redaktion decken. Die Redaktion haftet nicht für unverlangt eingeschickte Artikel und Fotos.
KOMPETENZ
Die GPA-DJP zu Besuch bei der
Druckerei Goldmann.
32
Produktion wird ausgelagert
125 Beschäftigte der Firma Sochor
stehen vor der Kündigung.
<30>
Im Porträt
Das Team der GPA-DJP-Niederösterreich stellt sich vor.
SCHWEIGER, VICTORIA STURM, DEST
Dwora Stein,
Chefredakteurin
IMPRESSUM Herausgeber: ÖGB, GPA-DJP, 1034 Wien, Alfred-Dallinger-Platz 1, Tel.: 05 0301-301, Fax: Dw. 488, E-Mail:
Oktober 2007
Angestellte bei RechtsanwältInnen:
1.000 Euro Mindestlohn!
16
FABRY
B
urnout ist ein
langsamer Vorgang: Es beginnt mit emotionaler Erschöpfung,
Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse, führt
schließlich zum Rückzug
von sozialen Kontakten
privat wie beruflich –
und in der Folge zur
Verringerung der eigenen Leistung. Besonders
tragisch: Viele Betroffene
erkennen die ersten Anzeichen eines drohenden Burnouts nicht bzw.
wollen diese nicht zur
Kenntnis nehmen. Mit
Alkohol und Medikamenten versuchen sie
die ersten Symptome zu bekämpfen. Ohne
Erfolg. Am Schluss bleibt eine innere Leere
und die Menschen verfallen in Depression.
Kurzum: Sie können einfach nicht mehr.
Die Folgen von Burnout – und davon sind
bei weitem nicht nur ManagerInnen betroffen – sind dramatisch: Herzerkrankungen,
Asthma, Erkrankungen des Magen-DarmTrakts u. v. m. Längere Krankenstände und
eine verminderte Arbeitsleistung führen oft
zu Frühpensionierung oder sogar zur Kündigung.
Was kann man also tun, damit es erst gar
nicht so weit kommt? Natürlich sollte schon
der Arbeitgeber dafür Sorge tragen, dass die
Burnout-Gefährdung im Betrieb oder Unternehmen reduziert wird, denn Burnout verrin-
AKTUELL
<36>
FREIZEIT
Gesund und schmackhaft:
Kürbiskernöl aus der Steiermark. 44
Erholen und entspannen
Für GPA-DJP-CARD-BesitzerInnen
gibt es tolle Herbstangebote.
<40>
03
Thema
Berufskrankheit Burnout
Wie ein Hamster
im Laufrad!
● Ausgebrannt ● Folgenschwer
ISTOCKPHOTO
Nicht nur ManagerInnen
werden zu Burnout-Opfern
04
KOMPETENZ
Die Gesundheit und der
Arbeitsplatz sind in Gefahr
Oktober 2007
Thema
Fühlen Sie sich oft erschöpft und können trotzdem nicht schlafen,
weil Sie ständig an den morgigen beruflichen Termin denken
müssen? Fühlen Sie sich wie ein Hamster im Laufrad, der immer
schneller läuft und trotzdem nicht ans Ziel kommt? Wenn ja, dann
sind Sie Burnout-gefährdet.
J
e mehr Sie sich bemühen,
desto mehr Arbeit haben
Sie? Haben Sie oft den Eindruck, dass Sie sich allein
auf weiter Flur abstrampeln und keinerlei Hilfestellung
von Vorgesetzten und/oder KollegInnen erwarten können? Sind Sie
in der Arbeit unentbehrlich? Wird
Ihr privater Freundeskreis zunehmend kleiner? Dann sind Sie ein/-e
klassische/-r KandidatIn für das
nächste Burnout-Opfer! Und Sie
sind nicht die/der Einzige.
„Wer ausbrennt, muss
einmal gebrannt haben.“
Oktober 2007
CLARA FRITSCH, DAVID MUM
([email protected],
[email protected])
Hochleistung auch Erholungsphasen hat, ist trotz hohem Engagement noch lange nicht von
Burnout betroffen.
Umgekehrt sind ArbeitnehmerInnen, die sich zwar „ins Zeug
legen“, aber ihre Vorstellungen
KOMPETENZ
nicht umsetzen können, die wenig Kontrolle über den Arbeitsstil haben und zugleich hohe Verantwortung für die Ergebnisse,
die weder finanziell noch emotional Anerkennung für ihre Leistungen bekommen, die ihre Überstunden nicht in Zeitausgleich
zurückerhalten, höchst Burnoutgefährdet.
Emotionsarbeit führt
oft zu Burnout
Nicht nur die organisatorischen
und sozialen Rahmenbedingungen der Arbeit, sondern auch die
Tätigkeit selbst spielen bei der Entstehung von Burnout eine Rolle.
Besonders oft von Burnout betroffene Personengruppen sind jene,
die mit traumatisierten Personen
▲
So wird Burnout häufig erklärt.
Es ist jedoch nicht nur die persönliche Begeisterung und das hohe
Engagement für eine Sache, die
Menschen ausbrennen lassen.
Vielmehr spielen die Arbeitsbedingungen eine Rolle. Wer seine
Ziele erreichen kann, wer Anerkennung von Vorgesetzten und
KollegInnen erhält, wer eine angemessene Bezahlung bekommt
und – das ist sicherlich einer der
wichtigsten Faktoren – wer neben
den Zeiten der Anspannung und
05
BILDERBOX, ISTOCKPHOTO
Thema
Den Energieverlust durch
Burnout versuchen viele
anfangs durch die Einnahme
von Medikamenten
auszugleichen.
▲
arbeiten und die intensive, lang
anhaltende Beratungs- und Behandlungstätigkeit leisten (z. B.
Pflegeberufe, TherapeutInnen,
ErzieherInnen). Dort, wo Emotionsarbeit geleistet werden muss,
ist die Gefahr von Burnout hoch.
Zu Emotionsarbeit gehören bei-
spielsweise Freundlichkeitstrainings oder die Umsetzung des
Mottos: KundInnen haben immer recht. Wer in der Arbeit die
Rolle des „Puffers“ zwischen verschiedenen Wünschen und Interessen hat (z. B. zwischen KundInnen und Geschäftsführung,
INFOS ZUM THEMA STRESS / BURNOUT
BUCHTIPPS:
Burnout passiert nicht
von heute auf morgen
>>> Sven Litzcke und Horst Schuh: „Stress, Mobbing und
Burnout am Arbeitsplatz. Umgang mit Leistungs- und
Zeitdruck. Belastungen im Beruf meistern. Mit Fragebögen,
Checklisten, Übungen“, Springer Verlag Berlin 2007, e 21,–
>>> Matthias Burisch: „Das Burnout-Syndrom. Theorie der
inneren Erschöpfung“, Rowohlt Verlag 2002, e 10,–.
>>> Herbert Freudenberger und Gail North: „Burn-out bei
Frauen. Über das Gefühl des Ausgebranntseins“, Fischer
Verlag 2000, e 10,–
>>> Sonja Prager und Nora Hlous: „Psychosoziale Krisen
in Unternehmen. Praxishandbuch für Führungskräfte“,
Facultas Universitätsverlag 2006, e 19,–
WEBTIPP:
>>> http://netzwerke.oegb.at/gesundearbeit
06
zwischen KollegInnen), wer es
gerne allen recht machen will,
ist gefährdet. Unschwer zu erkennen, dass Frauen aufgrund
der Branchen, in denen sie tätig
sind, und aufgrund ihrer Rolle
im Arbeitsleben stärker betroffen sind. Burnout ist längst keine „Managerkrankheit“ mehr.
die eigene Zufriedenheit mit
der Leistung. Probleme werden
verleugnet und verdrängt. Im
Endstadium verlieren die Betroffenen das Gefühl für die eigene Persönlichkeit, eine innere
Leere macht sich breit, Depressionen treten auf. Anforderung
und persönliche Ressourcen
stimmen nicht mehr überein;
die Betroffenen können nicht
mehr.
Burnout ist ein eher langsamer
Prozess. Auf die erste euphoriBurnout kostet – nicht
sche Phase am (meist neuen)
nur die Gesundheit
Arbeitsplatz folgt nach einer
Den Energieverlust in den ersPhase vermehrten Phasen von
Alle sind betroffen
ter Anstrengung
Burnout versu>>> Burnout ist schon
emotionale Erchen
manche
lange keine Managerschöpfung, submit Alkohol, Zikrankheit mehr. <<<
tile Vernachläsgaretten oder
sigung eigener
Medikamenten
Bedürfnisse, ein Rückzug von
auszugleichen. Im fortgeschritsozialen Kontakten im Beruflitenen Stadium löst Burnout
chen und im Privaten (z. B. Zynismassive psychosomatische Bemus, Aggressivität). In der Folge
schwerden aus. Typische Krankverringert sich die Leistung bzw.
heitsbilder für Burnout-Patien-
KOMPETENZ
Oktober 2007
Burnout ist auch ein volkswirtschaftliches
Problem: Lange Krankenstände, Frühpension
oder sogar Kündigung drohen.
BILDERBOX
Oktober 2007
Handeln, bevor es
zu spät ist
nicht leistungsfähig zu sein.
Zweithäufigste
Konsequenz
Die häufigste Reaktion auf
sind individuelle Verhaltensstressige
Arbeitsbedingungen
änderungen wie Erlernen von
ist jedoch: gar
EntspannungsArbeiten bis 67?
keine Reaktion.
techniken,
RauNur nicht anchen
aufhören,
>>> Mehr Arbeitsbelastung
sprechen, nur
gedanklich andehat eine höhere Burnoutnicht auffallen.
rer Umgang mit
Rate zur Folge. <<<
Man könnte ja
belastenden Situsonst vorgehalten bekommen,
ationen (z. B. sie als Herausfordenicht belastbar, nicht motiviert,
rung interpretieren) etc. Damit
BURNOUT – EIN BRENNENDES THEMA
Burnout ist in allen Arbeitsbereichen und Gesellschaftsschichten im Vormarsch. Die Zahl der Betroffenen steigt stetig,
auch im Erwachsenenbildungsbereich. Hintergrund dieser
Entwicklung ist die Verschlechterung der Arbeitssituation
durch erhöhten Druck, unsichere Arbeitsbedingungen, hohe
Arbeitszeiten etc. Die Folge sind eine chronische Stress-Belastung und Burnout-Gefährdung. Die Veranstaltung in der GPADJP vom 25. 9. hat einen Einblick in die aktuelle Situation im
Erwachsenenbildungsbereich gezeigt und appelliert an die
Verantwortung der Unternehmen. Aktuell laufen Vorbereitungen für Workshops zum Thema Präventionsmaßnahmen
in Betrieben für Betriebsräte in der GPA-DJP sowie der Aufbau
eines Netzwerks.
>>> Mehr Infos bekommen Sie dazu: Region Wien, Regionalsekretärin für den Wirtschaftsbereich Forschung, Bildung,
Kultur Natascha Wendt, [email protected]
KOMPETENZ
kommt man ein Stück des Weges
voran, ist jedoch in den seltensten Fällen einer nachhaltigen
Strategie auf der Spur. Denn: Was
nützen die Entspannungstechniken, wenn sich am Arbeitsdruck
nichts ändert?
Prävention durch neue
Arbeitszeitmodelle
Eine nachhaltige Prävention
von Burnout muss daher nicht
nur individuell ansetzen, sondern
ein längerer Prozess sein, der vor
allem die Rahmenbedingungen
berücksichtigt.
Ein wesentlicher Ansatzpunkt
bei den Rahmenbedingungen
ist die Arbeitszeit. Während die
Industrie fordert, das Pensionsalter auf 67 Jahre anzuheben, was
zu einer Steigerung von Burnout
durch zu hohe Arbeitsbelastung
und in der Folge zu krankheitsbedingten Pensionen führt, setzt
sich die GPA-DJP für die Prävention von Burnout durch entsprechende Rahmenbedingungen,
Serviceangebote und Arbeitszeitmodelle ein:
■ Das Modell 40 – 40 –40 (siehe
Kommentar von GPA-DJP-Vorsit07
▲
tInnen sind Herzerkrankungen
(v. a. bei Männern), Erkrankungen des Skelettapparates (v. a.
bei Frauen), Neurodermitis,
Bronchitis, Asthma, Diabetes, Erkrankungen des Magen-DarmTrakts und der Schilddrüse. Kündigung oder Frühpension sind
langfristig die Folge. Es handelt
sich also auch um ein volkswirtschaftliches Problem.
Im Grunde muss es im Interesse des/der Arbeitgebers/der
Arbeitgeberin liegen, die Burnout-Gefährdung im Betrieb zu
verringern. Burnout schafft
nämlich nicht nur persönlichen
psychischen und physischen
Schaden, sondern mindert die
Qualität der Arbeit. Wer unter
Stress arbeitet, macht zwangsläufig Fehler. Das Betriebsklima
verschlechtert sich. Überstunden
und Krankenstände häufen sich.
Im schlimmsten Fall scheiden die
Betroffenen gänzlich aus dem
Betrieb aus. Für kostensparend
kalkulierende und verantwortungsbewusste
UnternehmerInnen sollte eine Burnout-Prophylaxe daher zum täglichen
Geschäft dazugehören.
Thema
BILDERBOX
Die GPA-DJP hilft Beschäftigten, die unter
Arbeitsstress leiden und Burnout-gefährdet sind.
▲
zendem Wolfgang Katzian S. 9)
■ Supervision und Mediation,
um mithilfe externer Fachkräfte die Thematik betriebsintern
zu bewältigen und gemeinsam
maßgeschneiderte Lösungsstrategien für den Betrieb zu erarbeiten.
■ Den verpflichtenden Einsatz
von Arbeits- und OrganisationspsychologInnen ergänzend zu
Sicherheitsvertrauenspersonen
in Arbeitsstätten über 50 MitarbeiterInnen. Dazu müssen die
im ArbeitnehmerInnenschutzgesetz gesetzlich vorgesehenen
Präventionszeiten neu verteilt
werden.
■ Die GPA-DJP arbeitet derzeit
an einer Ausweitung der Serviceangebote zu Stress und Burnout. Ein Pilotprojekt zur Sensibilisierung von BetriebsrätInnen
startet im Frühjahr. Ein österreichweites Netzwerk zur Burnout-Beratung ist im Entstehen. ❙
08
SERVICE DER GPA-DJP ZUM THEMA BURNOUT
>>> Die Interessengemeinschaft work@social hat zusammen mit einer Unternehmensberatung Österreichs
eine erste umfassende Burnout-Studie für den Gesundheits- und Sozialbereich – eine besonders Burnout-gefährdete Branche – erstellt. Ergebnisse gibt es als Download unter http://gpa-djp.at/ > Interessengemeinschaften > work@social
>>> Die Überprüfung der Arbeitszeitsituation im Betrieb und deren Verbesserung ist eine Möglichkeit
zur Stressreduktion. Die Broschüre „Gute Zeiten Schlechte Zeiten“ enthält praktische Instrumente zum
Arbeitszeitaudit. Sie ist als Download erhältlich unter: http://gpa-djp.at/ > Arbeitsgestaltung
> Arbeitsorganisation > Broschüren im Überblick
>>> Um dem Arbeitsstress entgegenzuwirken, sind Betriebsvereinbarungen zu Leistungsobergrenzen
bei MitarbeiterInnengesprächen und Zielvereinbarungen eine Erfolg versprechende Strategie.
Dazu informiert die Broschüre: „Zielvereinbarung, Soziales Audit, Teil 1“. Sie ist als Download
erhältlich unter: http://gpa-djp.at/ > Arbeitsgestaltung > Arbeitsorganisation >
Broschüren im Überblick
>>> Die Broschüre „SOS – Stress“ mit Hintergrundinformationen, betrieblichen
Strategien gegen Stress und zahlreichen nützlichen Links wird derzeit aktualisiert und wird demnächst für Mitglieder im Servicecenter der GPA-DJP zu
bestellen sein unter der Telefonnummer: 05 0301-301. Reservierungen sind unter
derselben Nummer möglich.
>>> Für Mitglieder der GPA-DJP-Wien gibt es Informationen zu Burnout in
der Regionalgeschäftsstelle unter der Telefonnummer 05 0301-21267, für
Beschäftigte im Sozialbereich bei der Interessengemeinschaft work@social
unter der Telefonnummer 05 0301-21347 und für allgemeine Informationen
Tel.: 05 0301-21207.
KOMPETENZ
Oktober 2007
Kommentar
Das Modell 40 – 40 – 40
D
as Modell mit der
plakativen
Formel
„40 – 40 – 40“ sieht vor,
dass die Menschen in
ihrem Leben 40 Jahre, pro Jahr
40 Wochen und pro Woche 40
Stunden arbeiten. Der Vorschlag
wurde in einem Workshop der
Alpbacher Wirtschaftsgespräche
diskutiert, die unter dem Motto
standen: „Perspektive 2020 – Nie
wieder Vollbeschäftigung“.
Ich meine, dass ein derartiges
Arbeitszeitmodell den Anforderungen der Zukunft sehr gut
entspricht. Die Zahl 40 ist dabei
kein magischer, feststehender
Wert, der hier für alle Menschen
optimal wäre, sondern eine
Diskussionsgrundlage.
Warum dieser Vorschlag? Das
Modell würde ermöglichen, dass
die Menschen vor dem Beginn
des Arbeitslebens eine qualifizierte Ausbildung erhalten, sich
laufend weiterbilden können,
länger gesund bleiben, später in
Pension gehen können. Der Anteil
der Bevölkerung, die am Erwerbsleben teilnimmt, würde steigen.
Jährlich 340 Millionen
Überstunden
Derzeit sind wir damit konfrontiert, dass die Belastung durch
Mehrarbeit und Überstunden
zunimmt. Viele Menschen sind
von Burnout betroffen. Diesen
stehen auf der anderen Seite arbeitslose Menschen und
Oktober 2007
Menschen, die keine existenzsichernde Arbeit haben, gegenüber. In Österreich werden
jährlich etwa 340 Millionen
Überstunden geleistet. Bei 40Stunden-Woche entspricht das
rein rechnerisch Arbeitsplätzen
für mehr als 170.000 Personen.
Die zusätzlichen Wochen,
in denen man nicht auf dem
Arbeitsplatz ist, können für
Freizeit, Regeneration und Weiterbildung verwendet werden
(Stichwort: Lebensbegleitendes Lernen). Die ArbeitnehmerInnen könnten durch dieses
Modell an der steigenden Produktivität durch ein Mehr an
Freizeit beteiligt werden.
Wenn man pro Jahr 3 Monate
nicht im Betrieb ist, kann dies
nicht über eine Verdichtung
der Arbeit, sondern nur über
zusätzliche MitarbeiterInnen
kompensiert werden.
Umverteilung der
Arbeit im Vordergrund
Eine Reaktion auf den Vorschlag waren Befürchtungen,
das sei ein Arbeitsplatzkiller,
weil Arbeit massiv teurer würde.
Ich denke, dass eine durchdachte schrittweise Entwicklung in
diese Richtung finanzierbar ist.
Diese kann natürlich nicht nur
für jene Unternehmen tragbar
sein, die in den letzten Jahren
Gewinne und Dividenden erhöht haben.
GPA-DJP
Bei der Vorbereitung auf das Europäische Forum Alpbach hat im Sommer der
GPA-DJP-Vorsitzende Wolfgang Katzian einen unkonventionellen Vorschlag für ein
neues Arbeitszeitmodell zur Diskussion gestellt.
GPA-DJP-Vorsitzender Wolfgang Katzian ließ mit einem
neuen Arbeitszeitmodell aufhorchen.
Das Modell beruht nicht nur
auf einer Verkürzung, sondern
auch auf einer Umverteilung
von Arbeit. Wenn mehr Personen Arbeit finden, Verausgabung vorgebeugt wird, gäbe es
deutlich weniger Arbeitslose,
Krankenstände und krankheitsbedingte Pensionen. Das würde
die Pensions- und Arbeitslosenversicherung entlasten und eine
Senkung der Lohnnebenkosten
ermöglichen. Auch eine Verschiebung der Abgabenbelastung von Arbeit auf Vermögen
und Gewinne würde die Umsetzung des Modells erleichtern.
Der Übergang zur Wissensgesellschaft, der technologische
Wandel und die höhere Lebenserwartung verändern die gesamte Arbeitswelt. Warum soll-
KOMPETENZ
ten wir die Arbeitszeiten nicht
auch ändern? Und zwar so,
dass sie einen gerechteren Zugang zum Arbeitsmarkt und ein
Mehr an Lebensqualität ermöglichen.
Die Normalarbeitszeit pro
Jahr würde je Beschäftigten um
knapp 10 % reduziert. Die reale
Wertschöpfung hat allein in den
5 Jahren von 2001 bis 2006 um
10 % zugenommen.
Zum Abschluss noch eine
Klarstellung: Ich will selbstverständlich nicht, dass die Normalarbeitszeit, die in vielen Kollektivverträgen unter 40 Stunden
liegt, erhöht wird. Vielmehr
sollte die tatsächlich geleistete
Arbeitszeit inklusive Überstunden und Mehrarbeit nicht über
40 Stunden liegen.
❙
09
Aktuell
Befristeter KV
während der EM
>>> Nach langen, schwierigen
Verhandlungen haben sich die
Sozialpartner im Handel, die
Bundessparte Handel der WKÖ
(Wirtschaftskammer Österreich)
und der Wirtschaftsbereich Handel in der GPA geeinigt: Ein befristeter Kollektivvertrag regelt
die Arbeitsbedingungen für Arbeitseinsätze an Sonntagen während der Fußball-Europameisterschaft 2008. Die Regelung sieht
die Möglichkeit der Ladenöffnung an den Sonntagen zwischen 12 und 18 Uhr vor. Abgegolten wird die Arbeitsleistung an
Sonntagen auch während der
Fußball-EM als Überstundenleistung generell mit 100 % Zuschlag.
Grundsätzlich ist die Arbeitsleistung an den Sonntagen freiwillig; ArbeitnehmerInnen haben
das Recht, auch „Nein“ zu sagen.
Dazu wurde ein Benachteiligungsverbot vereinbart.
Unterstützung
bei Insolvenz
>>> Immer wieder schlittern Unternehmen in die Insolvenz. Die
größte Gläubigergruppe sind
die Beschäftigten. Ihre Interessen müssen in ganz besonderem Maß geschützt werden. 1997
wurde von der Arbeiterkammer
und dem ÖGB der Insolvenzschutzverband gegründet, der
heuer sein 10-jähriges Bestehen
feiert. Infos unter http://wien.
arbeiterkammer.at
10
Der Countdown zur EURO 2008 läuft. Der ÖGB will mit der Kampagne
„Fairplay at work“ für faire Arbeitsbedingungen der Beschäftigten sorgen.
F
ans aus aller Welt werden
während der EM-Wochen
erwartet und wollen versorgt werden. Das bedeutet eine
große Herausforderung für den
Verkehrs- und Dienstleistungsbereich. Viele ArbeitnehmerInnen werden dafür gebraucht und
gerade sie haben ein Recht auf
„Fairplay“. Bei einer Pressekonferenz wurde die ÖGB-Kampagne
„Fairplay at work“ zur Fußballeuropameisterschaft 2008 präsentiert. „Wir wünschen uns alle,
dass die EM ein tolles Fußballfest wird. Als Gewerkschaft ist es
uns ein Anliegen, dass es auch
abseits des Spielfelds während
der EM nicht zu Fouls kommt“,
erklärt vida-Vorsitzender Rudolf
Kaske das Ziel der Kampagne.
KV für Sonntagsöffnung
während der EM 2008
Für die geplante Sonntagsöffnung während der Europameisterschaft fordert GPA-DJP-
DEST
BILDERBOX
„Fairplay at work“: Fairness für
die EM-Beschäftigten
GPA-DJP-Vorsitzender Wolfgang Katzian mit vida-Chef Rudolf Kaske (l.).
Vorsitzender Katzian einen bundesweiten Kollektivvertrag: „Wir
sind sicher keine Spielverderber,
aber die Rahmenbedingungen
müssen für die Beschäftigten
passen.“ Der ÖGB will mit dieser
Kampagne zeigen, wie viele und
welche MitarbeiterInnen hinter
der Durchführung der EM stehen. Die Beschäftigten sollen vor
den Vorhang geholt und über
ihre Rechte informiert werden.
Infos: Arbeitsrechtliche Hinweise finden Sie unter www.
fairplayatwork.at. Während
und nach der Europameisterschaft gibt es die Gratis-Hotline
0800 577 744. Sie soll die zentrale Nummer für Fragen zum
Arbeitsrecht sein.
❙
SOZIALMINISTER BUCHINGER SCHLÄGT VERBESSERUNGEN IM PENSIONSRECHT VOR
>>> Bis 2010 können Männer mit 45 Beitragsjahren ab 60 Jahren in Pension gehen. Frauen
können bis dahin mit 40 Beitragsjahren ab
55 Jahren in Pension gehen. Es werden bis 2010
keine Abschläge für den früheren Pensionsantritt
berechnet. Buchinger schlägt vor, diese Befristungen zu streichen. Außerdem sollen auch Zeiten
des Bezugs von Krankengeld berücksichtigt werden. Das wäre eine deutliche Verbesserung. Die
GPA-DJP setzt sich aber auch dafür ein, dass auch
Zeiten der Arbeitslosigkeit berücksichtigt werden,
KOMPETENZ
wie dies bei den anderen Pensionen der Fall ist.
Außerdem soll mehr Personen die Frühpension
bei Schwerarbeit ermöglicht werden. Nachtarbeit
soll künftig generell als Schwerarbeit gelten.
Derzeit trifft dies nur für die Kombination von
Nachtarbeit mit Schicht- und Wechseldienst
zu. Künftig sollen auch Fließbandarbeit und die
Arbeit in Callcentern als besonders belastende
Berufstätigkeiten bewertet werden. Aus gewerkschaftlicher Sicht ist dieser Vorschlag voll zu
unterstützen. <<<
Oktober 2007
>> Zufriedene Handelslehrlinge?
>> Ärger über keinen Kollektivvertrag
>> Optimal versorgt nach Spitalsbesuch
<14>
<16>
<18>
Mehr Chancen im Beruf:
Karriere mit Lehre und Matura
Schon bald sollen Lehrlinge neben ihrer normalen Berufsausbildung
kostenlos auch die Matura absolvieren können.
>>> Seit dem Herbst 2005 ist
es dem Jobcoaching- und Vermittlungsprojekt „Der Jugend
eine Chance“ gelungen, 1.153
Mädchen und Burschen zwischen 15 und 25 Jahren, die
länger als 6 Monate arbeitslos
waren, erfolgreich in Betriebe
zu vermitteln bzw. in Ausbildung zu bringen.
Kalender für
SchülerInnen
>>> Pünktlich zum neuen
Schuljahr gibt es den neuen
SchülerInnenkalender der GPADJP-SchülerInnengewerkschaft
mit Infos zu unserer Arbeit und
zahlreichen Tipps und Tricks für
den Schulalltag. Bestellen unter
www.jugend.gpa-djp.at
ÖGB-Kampagne:
„Abgezockt“
>>> Die Österreichische Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) fordert in ihrer aktuellen Kampagne „Abgezockt“ den kostenlosen Internatsbesuch sowie die
Übernahme der Fahrtkosten
für Lehrlinge. Unterstützung
und Infos unter www.abgezockt.oegj.at
Oktober 2007
B
ewegung kommt in die
Frage der Durchlässigkeit
des Bildungssystems. Bis
zum Frühjahr kommenden Jahres entwickelt das Unterrichtsministerium Vorschläge zur flächendeckenden Umsetzung von Lehre
mit Matura. Kurz gefasst soll eine
kostenlose, zeitlich mit dem Lehrabschluss verknüpfte Matura
realisiert werden, die vollen Zugang zu allen Studien gewährleistet. Aus gewerkschaftlicher
Sicht eine begrüßenswerte Maßnahme – bei Berücksichtigung
der Interessen der betroffenen
Lehrlinge. Ihnen sollen durch diese „Zusatzqualifikation“ keine
Nachteile (weder was die Kosten,
noch was ihre Freizeit betrifft)
entstehen. Wenn von UnternehmerInnenseite besser ausgebil-
Die Gewerkschaft unterstützt die Initiative des Unterrichtsministeriums.
dete Fachkräfte gefordert werden,
ist es ja nur logisch, diesen auch
die entsprechende Qualifizierung
zu finanzieren.
Aktion „1.100 Euro plus“ für
Beschäftigte in Arztpraxen
D
ie massiven geschlechtspezifischen Einkommensunterschiede kommen vor allem
dadurch zustande, dass in Frauenbranchen oft sehr schlecht
bezahlt wird. Betroffen sind unter anderem die Beschäftigten
in Arztpraxen. Die von den GPADJP Frauen gestartete Umfrage
bei den Ordinationshilfen
brachte folgende Ergebnisse:
98,4 % unterstützen unsere
Forderung nach mindestens
1.100 Euro Einstiegsgehalt!
68,2 % der Beschäftigten finden, dass ihre Tätigkeit in den
Arztpraxen nicht angemessen
bezahlt wird!
51,1 % arbeiten öfters mehr als
die mit ihnen vereinbarte Wochenstundenanzahl!
40,1 % der Beschäftigten kennen ihren Kollektivvertrag!
Von 17. bis 21. September fand
eine zweite Aktionswoche statt,
wo in ca. 1.000 Arztpraxen österreichweit KollegInnen über
ihre Rechte informiert wurden.
KOMPETENZ
LUGNER CITY
GPA-DJP-CenterOmbudsmann
>>> Die derzeitige Gesetzeslage lässt eine/-n CentersprecherIn für die Lugner City nicht zu.
Seit 1. April ist der Wiener GPADJP-Regionalsekretär Alois
Bachmeier Center-Ombudsmann in der Lugner City. Vor
Ort leistet er Informationsund Beratungsarbeit für die
Handelsangestellten und Filialenverantwortlichen. Der Center-Ombudsmann ist eine gute
erste Lösung. Aber wie im Outletcenter Parndorf sollte eine
CentersprecherIn-Wahl durchgeführt werden. Bachmeier:
„Richard Lugner sollte endlich
in Gespräche eintreten und
diese Wahl unterstützen. <<<
11
ISTOCKPHOTO, BILDERBOX
Eine Chance für
die Jugend
Kommentar
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
In der Bundeshauptstadt verdienen Frauen im Durchschnitt 22,4 % weniger als Männer.
Für Frauenstadträtin Sandra Frauenberger Grund genug, um mit neuen Initiativen
konsequent gegen diesen Missstand vorzugehen.
D
mit Sicherheit ein solcher Eckpunkt und gerade aus Frauensicht ein Fortschritt – hat doch
gerade der Niedriglohnsektor
einen besonders hohen Frauenanteil. Als insbesondere für
Frauen wesentlich sind auch
die vereinbarten Zuschläge bei
Mehrarbeit hervorzuheben.
Frauenförderung im
Betrieb unterstützen
Als Wiener Frauenstadträtin
ist es mir vor allem auch wichtig, auf Ebene der Kommunalpolitik Schritte gegen die
Kluft zwischen Männer- und
Fraueneinkommen zu setzen.
Deutliche Signale in Richtung
verstärkter betrieblicher Frau-
enförderung und entsprechende Beratung von Betrieben sehe ich hier als wichtige
Aufgaben. Wesentlicher Faktor
für gleiches Einkommen ist
auch die Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Frauen. Hier gilt es vor allem bei
der Qualifikation bzw. Bildung
von Frauen anzusetzen. Die
Stadt Wien hat hier ein breites
Angebot.
Einkommensschere
endlich schließen
So bietet der waff (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds) eine Reihe von maßgeschneiderten Programmen
rund um Weiterbildung, Be-
rufsorientierung und Wiedereinstieg. Im Auftrag der Frauenabteilung der Stadt Wien
wird darüber hinaus derzeit
eine Studie erarbeitet, die das
gesamte Handlungsspektrum
zum Schließen der Einkommensschere aufzeigen soll, das
wir als Stadt zur Verfügung haben. Denn Wien weist im Bundesländervergleich zwar die
geringsten Unterschiede zwischen Männer- und Fraueneinkommen auf, dennoch verdienen Frauen in dieser Stadt im
Durchschnitt um 22,4 % weniger als Männer. Genug Grund
also, um konsequent an neuen
Konzepten und Initiativen zu
arbeiten.
❙
JOBST, ISTOCKPHOTO
as
Schließen
der
Einkommensschere
zwischen
Männern
und Frauen ist Dauerthema und ebenso Schlüsselfaktor, wenn es um die tatsächliche Gleichstellung von
Männern und Frauen geht. Um
hier wirklich voranzukommen,
muss auf verschiedenen Ebenen angesetzt werden. Die Kollektivvertragspolitik steht dabei natürlich im Zentrum und
mit der Vorgabe „Gleicher Lohn
für gleiche Arbeit“ sind gerade
in diesem Bereich richtungweisende Erfolge zu verzeichnen. Die im Juli unterzeichnete
Sozialpartnereinigung
über
1.000 Euro Mindestlohn ist
O.: Sandra Frauenberger, Wiener Stadträtin für Integration, Frauenfragen,
KonsumentInnenschutz und Personal:
„Die Einkommensschere muss endlich
geschlossen werden.“
Frauen haben wenig zu lachen, verdienen
sie doch für die gleiche Tätigkeit meistens
noch immer weniger als Männer (r.).
12
KOMPETENZ
Oktober 2007
Aktuell
BILDERBOX
Die oberösterreichischen
BetriebsrätInnen
setzen hohe
Erwartungen in
die Herbst-KVRunde. Für die
Beschäftigten
sollen die Lohnerhöhungen
entsprechend
hoch ausfallen.
Heißer KV-Herbst steht ins Haus
Keine noble Zurückhaltung bei den heurigen Kollektivvertragsverhandlungen und keine vom
jeweiligen Betriebserfolg abhängigen Erhöhungsmodelle beim diesjährigen KV-Abschluss
fordern die oberösterreichischen BetriebsrätInnen.
ANDREA HEIMBERGER
([email protected])
Generaldirektor Julian Wagner,
Obmann-Stellvertreter der Fahrzeugindustrie und Vorstandsvorsitzender der Rosenbauer International AG, fordert hingegen:
„Wir benötigen mehr betriebliche Spielräume.“ Das heißt:
Die Unternehmensseite will die
Rahmenbedingungen für die
Beschäftigten direkt im Betrieb
vereinbaren, keine überbetrieblichen Übereinkommen mehr –
bei diesem Modell fallen sehr
Oktober 2007
viele MitarbeiterInnen durch den
Rost. „In China ist die Siebentagewoche (rund um die Uhr arbeiten) ein tolles Modell“, so Julian
Wagner. So steht also ein heißer
Herbst bevor!
Ausbildung wird in
Zukunft noch wichtiger
Für die kommenden Jahre bis
2010 prognostiziert eine WIFOStudie für Oberösterreich eine
durchschnittliche
Beschäfti-
WAS BEDEUTET MITARBEITERBETEILIGUNG?
>>> „Die Mitarbeiterbeteiligung eignet
sich nicht für eine Massenveranstaltung
für alle. Die Politik muss aufpassen, mit
ihrem Gerede nicht mehr zu zerstören als
zu fördern“, so Ing. Fritz Sulzbacher (Bild),
stv. GPA-DJP-Vorsitzender. Die Mitarbeiterbeteiligung der voestalpine ist in erster
Linie eine strategische Beteiligung, um
den Standort abzusichern. Sie ist kein
Allheilmittel. Es muss genau geprüft
werden, wann, wo, zu welchem Zweck
und mit welchen Risiken eine Mitarbeiterbeteiligung angeboten
wird. „Die Mitarbeiterbeteiligung darf nicht als Ersatz für Kollektivvertragserhöhungen missbraucht werden“, stellt Fritz Sulzbacher
unmissverständlich klar. <<<
KOMPETENZ
AK OÖ
D
ie betriebliche Situation ist eine sehr gute,
daher blicken wir den
bevorstehenden Kollektivvertragsverhandlungen optimistisch entgegen“, verkündet
Andreas Stangl, gf. GPA-Regionalgeschäftsführer OÖ.
gungsentwicklung von 1,1 %
jährlich, die über dem Österreich-Durchschnitt liegt. Die
Steigerung bei Fachkräften
(Lehr- und Fachschulabschluss)
ist mit 0,7 % zu erwarten. Die
Nachfrage nach MaturantInnen und AkademikerInnen ist
durchschnittlich 1,8 %.
„Man sieht, dass Ausbildung
von hoher Bedeutung ist und
vor allem Zukunft hat. Aktivitäten im Bereich berufsbegleitendes Lernen, Nachholen von
Bildungsabschlüssen und lebenslanges Lernen sind enorm
wichtig und müssen gefördert
und unterstützt werden, aber
so, dass diese Doppelbelastung
frei vom Leistungsdruck ist“,
betont der oberösterreichische
AK-Präsident und GPA-DJP-Regionalgeschäftsführer Johann Kalliauer.
❙
13
BILDERBOX (3)
Aktuell
Ein Ergebnis der Befragung: Vielfach mussten Überstunden gegen den Willen der Handelslehrlinge gemacht werden.
Lehrlinge im Handel –
eine Bestandsaufnahme
Die GPA-DJP Jugend hat das Frühjahr 2007 genutzt, um vorbereitend auf die
Kollektivvertragsverhandlungen die Handelslehrlinge über ihre Arbeitssituation zu
befragen. 1.793 haben daran teilgenommen, 66 % davon sind im Einzelhandel tätig.
A
llgemein lässt sich sagen, dass es mit der
Einhaltung rechtlicher
Rahmenbedingungen
nicht zum Besten steht.
Beispielsweise haben bereits
69 % der UmfrageteilnehmerInnen Überstunden gemacht, obANDREAS KOLM
([email protected])
wohl das gesetzlich nicht vorgesehen ist. 37,5 % mussten die
Überstunden gegen ihren Willen, also unfreiwillig, leisten.
21,8 % der Befragten bekamen
ihre Überstunden noch nie be14
zahlt. Weitere Ergebnisse der
am 8. Dezember gegen ihren
Befragung:
Willen arbeiten (obwohl es auch
■ 40,4 % der Handelslehrlinge
hier eine klare gesetzliche Regearbeiten mehr als zwei Samstalung gibt).
ge monatlich, ob■ Bei 6,6 % der
Gratis arbeiten
wohl der KollekHandelslehrlinge
tivvertrag
klar
üben die Vorge>>> Fast 22 % der Befragregelt, dass nur an
setzten im Krankten bekamen ihre Übermaximal
zwei
heitsfall ziemlich
stunden nie bezahlt. <<<
Samstagen
im
großen Druck aus,
Monat gearbeitet
den
Krankenwerden darf.
stand abzubrechen.
■ 21,8 % der im Einzelhandel Be■ Befragt, ob sie am Sonntag
schäftigten gaben an, manchmal
arbeiten möchten, gaben 96,8 %
bzw. relativ oft allein im Geschäft
der Befragten an, nicht am Sonnarbeiten zu müssen, und 11,3 %
tag arbeiten zu wollen. 54,4 %
der Befragten mussten bereits
würden bei Einführung der
KOMPETENZ
Sonntagsarbeit den Beruf wechseln.
Klares Ergebnis: Der
Handel ist weiblich!
Prinzipiell lässt sich feststellen,
dass die Situation für junge
Frauen noch einmal eine Verschärfung bringt. Sowohl bei
den unfreiwilligen Überstunden
als auch bei den nie bezahlten
Überstunden liegen Frauen
weit vor ihren männlichen
Arbeitskollegen. Auch arbeiten
42,6 % der Frauen an mehr als
zwei Samstagen (33,7 % der
Männer).
❙
Oktober 2007
Aktuell
16.845 Fragebögen wurden
ausgesandt, 1.793 Jugendliche
(10,6 %) antworteten, davon
1.301 Mädchen und 477 Burschen.
V. l. n. r.: Andreas Kolm, Rene Pfisterer
und Studienautor Jürgen Pfeffer bei der
Präsentation der Umfrageergebnisse.
JOBST (2)
>> Höhere Entschädigung <<
Andreas Kolm, Bundesjugendsekretär der GPA-DJP, zum Ergebnis der Umfrage.
KOMPETENZ: Hat euch das Ergebnis der Umfrage überrascht?
KOLM: Naja, uns war schon klar, dass nicht
alles super ist und dass es noch viel zu tun
gibt. Aber das Ausmaß der klaren Gesetzesbrüche ist schon gigantisch.
KOMPETENZ: Was für Schlüsse zieht ihr aus
den Ergebnissen der Umfrage?
KOLM: Es ist wichtig, dass wir im Kollektivvertrag (KV) und in den Gesetzen klare
Regelungen zu Arbeitszeit, Samstagsarbeit etc. haben, aber damit allein ist es
offensichtlich nicht getan. Wir brauchen
einerseits mehr Courage der Beschäftigten, die Verstöße zu melden und mit uns
gemeinsam zu bekämpfen, aber andererseits auch neue Kontrollinstanzen, die
sicherstellen, dass die Handelslehrlinge
nicht ausgebeutet und Gesetzesbrecher
bestraft werden.
Oktober 2007
KOMPETENZ: Was heißt das für die anstehenden KV-Verhandlungen?
KOLM: 61,6 % der Lehrlinge sind mit der Höhe
ihrer Lehrlingsentschädigung nicht zufrieden.
Das ist, denke ich, ein klarer Auftrag. Unser
Schwerpunkt liegt auf einer starken Steigerung der Höhe der Lehrlingsentschädigungen. Es kann ja wohl nicht sein, dass die Handelsunternehmen jeden Abend vor der „ZIB“
Werbebudgets in Millionenhöhe investieren,
ihren Lehrlingen aber dann zu wenig zum
Leben zahlen – da stimmt doch was nicht!
KOMPETENZ: Stichwort Sonntag …
KOLM: Die Ergebnisse zur Sonntagsarbeit
sind mehr als eindeutig. Als GPA-DJP Jugend
nehmen wir das sehr ernst und werden
selbstverständlich gegen jede Form der
Sonntagsarbeit, von der manche ArbeitgeberInnen immer wieder träumen, ankämpfen. Mit uns nicht!
❙
KOMPETENZ
Andreas Kolm,
GPA-DJP-Bundesjugendsekretär
15
Alles, was Recht ist: 1.000
Angestellte bei Rechtsanwälten haben ein Recht auf kollektivvertragliche Absicherung.
Doch die Realität sieht anders aus. In vier Bundesländern gibt es keinen KV. Und dazu
verdienen manche Angestellte sogar weniger als 1.000 Euro im Monat.
D
ie Rechtsanwälte sind
eine der letzten Berufsgruppen, in denen MitarbeiterInnen laut Kollektivvertrag (KV) noch
immer ein Gehalt unter 1.000
Euro erhalten. Im Sommer präsentierten ÖGB und Wirtschaftskammer die Grundsatzvereinbarung zur Umsetzung des 1.000
KARIN GREGOR
([email protected])
Euro-Mindestlohns. Schon lange
davor forderte die GPA-DJP die
Rechtsanwaltskammern der einzelnen Bundesländer auf, KV-Verhandlungen aufzunehmen. Bis
heute ohne Erfolg. Für die stv.
Geschäftsbereichsleiterin Claudia
Kral-Bast ist das sehr verwunder16
lich: „Gerade die Rechtsanwälte
erwirken für ihre Klienten das
ganze Jahr über Rechtssicherheiten, aber ihren eigenen MitarbeiterInnen wollen sie keine
vertraglich zugesicherte Gehaltserhöhung zugestehen.“
Weit entfernt von
1.000 Euro Mindestlohn
In Vorarlberg, Salzburg, Kärnten, Oberösterreich gibt es derzeit
überhaupt keinen Kollektivvertrag, in anderen Bundesländern
wird die Verhandlung über eine
Valorisierung verweigert. Damit
torpedieren die Rechtsanwaltskammern das Sozialpartnerabkommen zur flächendeckenden
kollektivvertraglichen Umsetzung
von 1.000 Euro Mindestlohn.
Immer wieder hat die GPA-DJP
die Rechtsanwaltskammern aufgefordert, Verhandlungen aufzunehmen. Tatsache ist aber, dass
die Rechtsanwaltskammern bis
jetzt nicht reagiert haben.
ließ nicht lange auf sich warten.
Einige Spitzenfunktionäre der
Rechtsanwaltskammern fühlten
sich belästigt und haben Anzeige nach dem Telekommunikationsgesetz erstattet. Seitens der
GPA-DJP wurde die Aktion sofort
Wenig Begeisterung bei
gestoppt.
den RechtsanwältInnen
Verwundert waren wir aber
In den Sommermonaten hat
auch, als vereinzelt Einschüchdie GPA-DJP eine E-Mail-Protestterungsversuche gegen Unteraktion gestartet.
stützerInnen
GPA-DJP-Kritik
Binnen kürzester
bekannt wur>>> Einige RechtsanwaltsZeit haben 800
den. Für den
kammern wollen keine
UnterstützerInnen
stv. BundesgeKV-Verhandlungen. <<<
ihren Unmut geschäftsführer
gen die Haltung
Karl Proyer ist
des Österreichischen Rechtsandiese Haltung einfach unverwaltskammertages mitgemacht
ständlich. „Wir gehen davon aus,
und Protestmails verschickt.
dass es dabei um bedauernsDie Antwort der Rechtsanwälte
werte Einzelfälle handelt. Alles
KOMPETENZ
Oktober 2007
Aktuell
Im Rahmen der Protestkundgebung überreichte
Wolfgang Katzian dem
ÖRAK-Präsidenten
Benn-Ibler die „Kollektivvertragszitrone 2007“.
Betroffene und GewerkschafterInnen demonstrierten
für einen Kollektivvertrag.
Euro Minimum
andere wäre einfach unfassbar.
Wir leben ja bekanntlich in einer
Wirtschaftsdemokratie und nicht
im 19. Jahrhundert.“
Aber gerade in Konfliktsituationen zeigt sich wieder einmal,
wie groß das Arsenal an gewerkschaftlichen Protestmaßnahmen
ist. Und Proyer weiter: „Wir lassen uns sicher nicht einschüchtern. Wir kämpfen weiter für die
Rechte der Beschäftigten in freien Berufen.“ Sofort wurde eine
Unterschriftenlistenaktion über
die BetriebsrätInnen der GPA-DJP
gestartet und eine Protestkundgebung vorbereitet.
„Zitrone“ für den
Anwaltskammertag
Um der Forderung von 1.000
Euro Mindestgehalt für alle Beschäftigten Nachdruck zu verleihen, fand daher am 21. September 2007 eine Protestkundgebung von Betroffenen und
GewerkschafterInnen vor dem
Österreichischen Rechtsanwaltskammertag (ÖRAK) im ersten
Wiener Gemeindebezirk statt.
GPA-DJP-Vorsitzender Wolfgang
Katzian überreichte dabei dem
Österreichischen Rechtsanwaltskammertag die „Kollektivvertragszitrone 2007“.
DEST (4)
Hoffnung: Erstes
Einlenken des ÖRAK
„Wir begrüßen das Nachgeben
der Österreichischen Rechtsanwältinnen und -anwälte in Sachen 1.000 Euro Mindestgehalt
und werten das als einen Erfolg
unserer Kampagne für die Mindestgehälter für alle Beschäftigten bei den freien Berufen“,
zeigt sich Katzian erfreut. „Der
Präsident des Österreichischen
Rechtsanwaltskammertages hat
uns wissen lassen, dass der Mindestlohn nun umgesetzt wird,
allerdings ist uns eine Verankerung in der Standesregel zu
wenig. Wir werden weiter Druck
machen, dass die Beschäftigten
einen Kollektivvertrag bekommen, der hinkünftig auch entsprechend valorisiert wird.“
Vorerst letzter Höhepunkt in
dem schwelenden Konflikt: Am
4. 10. fand in Krems eine Verteilaktion der GPA-DJP statt. Den
AnwältInnen wurden Zitronen
und aktuelle Informationen
überreicht. Laufende Infos unter:
www.gpa-djp.at
❙
FORDERUNGSPAKET DER GPA-DJP
> Aufnahme von Kollektivvertragsverhandlungen für die Angestellten in Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich und Kärnten:
> Umsetzung von 1.000 Euro Mindestgrundgehalt in den bestehenden Kollektivverträgen
> Jährliche Verhandlungen über Mindestgrundgehaltserhöhungen
> Jährliche Verhandlungen über Lehrlingsentschädigungen
> Aufnahme von Verhandlungen über einen bundesweiten Kollektivvertrag für alle Beschäftigten bei Rechtsanwälten unter Einbeziehung
der RechtsanwaltsanwärterInnen
Oktober 2007
V. l. n. r.: Karl Proyer (stv. BGF), Gerhard Hennerbichler (stv. BGF) und
GPA-DJP-Vorsitzender Wolfgang Katzian bei der Protestkundgebung.
KOMPETENZ
17
Aktuell
»Daheim gesund werden«
Das Entlassungsmanagement ist bereits seit einigen Jahren ein fixes Dienstleistungsangebot im Wiener Hanusch-Krankenhaus. EntlassungsmanagerInnen kümmern
sich um die ehemaligen PatientInnen, damit sie optimal betreut sind.
B
ei rund jeder zehnten
Entlassung sind die
PatientInnen nicht in
der Lage, ihr Leben nach
dem Krankenhausaufenthalt allein zu meistern. Zumeist kommen ältere, multimorbide Personen in diese Lage.
Aufgrund der Altersstruktur unserer Gesellschaft nimmt die
Zahl zu.
NICOLE NATTER
Die Aufgabe der eigens ausgebildeten Entlassungsmana-
gerInnen ist es, PatientInnen vor
der Entlassung aus dem Spital
optimal auf die eigenen vier
Wände vorzubereiten. Eine umfassende und individuell abgestimmte ambulante Pflegeversorgung zu Hause wird so
sichergestellt.
Bessere Betreuung
zu Hause
Was passiert, wenn PatientInnen das Spital verlassen? „Oft
scheitert es an kleinen Dingen,
wie beispielsweise einem guten
Bett oder einer ordentlichen
Jahren wurden vom Land Wien
Matratze,“ stellt der Obmann
SozialarbeiterInnen zur Verfüder Wiener Gebietskrankenkasgung gestellt, heute sind es prose (WGKK) Franz Bittner fest. Difessionelle Entlassungsmanaplomierte GegerInnen,
die
Univ.-Prof. Dr. Klaushofer
sundheits- und
hervorragende ArKrankenpflebeit leisten.
>>> Die meisten PatientIngeschwestern
„Oftmals haben
nen möchten schnell wieder
(DGKS) sorgen
die
Angehörigen
nach Hause. <<<
für eine besder PatientInnen
sere Betreuung
kaum eine Ahin den eigenen vier Wänden. Sonung, beispielsweise wenn es
ziale Dienste, wie etwa Essen
darum geht, einen Pflegegeldauf Rädern oder eine Gehhilfe,
antrag zu stellen. Ein wichtiger
werden angeboten. Vor zehn
Faktor des professionellen Entlassungsmanagements ist eben
auch das Miteinbeziehen und
Informieren der Angehörigen“,
so Franz Bittner.
Unnötige Asylierung kann
durch professionelles Entlassungsmanagement vermieden
werden, die Bedürfnisse der
PatientInnen stehen im Vordergrund. „Wir beginnen schon
sehr früh mit der Organisation
und Vorbereitung für die Betreuung zu Hause“, erzählt
Univ.-Prof. Dr. Klaus Klaushofer,
ärztlicher Direktor im HanuschKrankenhaus. „In den Spitälern
haben wir mit dem Problem zu
kämpfen, dass die Ärzte überbelastet sind. Und die meisten PatientInnen möchten am
liebsten so schnell wie möglich
wieder in die eigenen vier Wände.“
Zu Hause wieder
gesund werden
Diplomierte EntlassungsmanagerInnen von der Volkshilfe sorgen nicht nur für Pflege und
Betreuung, sondern sind auch wichtige Ansprechpersonen für die PatientInnen.
18
KOMPETENZ
Das primäre Ziel ist es, dass die
PatientInnen daheim gesund
werden können. „Menschen, die
Oktober 2007
Aktuell
V. l. n. r.: DGKS Elli Michor, WGKKObmann Franz Bittner, Univ.-Prof.
Dr. Klaus Klaushofer und DGKS
Sofie Kordasch.
Univ.-Prof. Prim. Dr. Klaus Klaushofer
ist ärztlicher Direktor im HanuschKrankenhaus in Wien.
ALLE: SCHEDL
noch nicht so mobil sind, werden
von den EntlassungsmanagerInnen unterstützt und es wird das
Bestmögliche getan, damit sie
alleine leben können“, berichtet
Klaushofer. „Eine Pflegehilfe ist
neben der sozialen Problematik
oft auch eine finanzielle Sache.
Und eine Unterbringung in Einrichtungen ist nur dann angebracht, wenn es zu Hause nicht
funktioniert.“
Haus- und Spitalsarzt
arbeiten zusammen
Der „nächste Schritt“ im Rahmen des Entlassungsmanagements ist die sogenannte „integrierte Versorgung“. Darunter
versteht man, dass der Hausarzt
mit dem Spitalsarzt kooperiert.
„Einige Modelle, die aufzeigen,
wie wichtig es ist, dass Spital
und niedergelassener Bereich
zusammenarbeiten, existieren
ENTLASSUNGSPROFIS IN ALLEN SPITÄLERN
>>> Im Herbst 2007 starten im Krankenanstaltenverbund
(KAV) – Akademie für Fort- und Sonderausbildung – und
im Krankenhaus Göttlicher Heiland Lehrgänge mit 20
bzw. 16 Ausbildungsplätzen, sodass 36 ausgebildete
EntlassungsmanagerInnen bis Ende 2008 zur Verfügung
stehen werden.
>>> Im KAV werden bis 2010 schrittweise 77 Dienstposten
geschaffen. Damit können bereits rund 80 % des Bedarfs
gedeckt werden. Insgesamt werden für ein flächendeckendes Entlassungsmanagement in allen an der PIK (patientenorientierte integrierte Krankenbetreuung) teilnehmenden Krankenanstalten 95 Vollzeitkräfte benötigt.
>>> Mit dem jährlichen Angebot der Entlassungsmanagement-Ausbildung ist damit zu rechnen, dass mit Ende
2009 alle Krankenanstalten über professionelle EntlassungsmanagerInnen verfügen. Info unter www.pik.or.at
Oktober 2007
bereits. Die Vernetzung zwischen Krankenhaus, Hausarzt
und Patienten ist im Bereich des
erfolgreichen Entlassungsmanagements von größter Bedeutung“, so der ärztliche Direktor
des Krankenhauses.
Eigene Ausbildung für
die Fachkräfte
hohen Anforderungen gerecht
werden. „Wir sind in ständigem
Austausch mit den Stationsschwestern“, erzählt Elli Michor,
Entlassungsmanagerin
am
Hanusch-Krankenhaus. „Gleich
nach der Einlieferung ins Spital
werden vorbereitende Maßnahmen von den Schwestern getroffen. Der / die EntlassungsmanagerIn sorgt folglich für die soziale,
medizinische und pflegerische
Betreuung zu Hause.“
Die Aufgabe der eigens ausgebildeten EntlassungsmanagerInnen ist es, PatientInnen vor
der Entlassung aus dem Spital
optimal auf die Rückkehr in die
Mentale Unterstützung
eigenen vier Wände vorzubereifür Pflegebedürftige
ten. Sie stellen eine umfassende
Nicht alle Menschen können
und individuell abgestimmte
mit der Unterstützung durch
ambulante Pflegeversorgung zu
Freunde, Bekannte oder FamiHause sicher. Um
lienmitglieder
die nötigen Fachrechnen. Gerade
Elli Michor, Volkshilfe
kräfte auszubilältere, multimor>>> Unser Team sorgt für
den, wurde ein
bide Personen
soziale, medizinische und
spezieller Lehrsind auf die Hilpflegerische Betreuung. <<<
plan entwickelt.
fe von „außen“
Das ist von funangewiesen. Die
damentaler Bedeutung, denn
EntlassungsmanagerInnen sind
EntlassungsmanagerInnen sind
für pflegebedürftige Menschen
derzeit noch rar und werden in
meist auch eine wichtige Anzunehmendem Ausmaß gesprechperson und eine mentale
braucht. Ihre Aufgaben sind
Stütze in einer nicht immer einsehr umfassend, sie müssen
fachen Situation.
❙
KOMPETENZ
19
INSERAT SIEMENS
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Kommentar
Der Jugendarbeitslosigkeit
effektiv begegnen!
Ersteinschätzung des Sozialpartnerpapiers „Vorschläge der Sozialpartner für ein Maßnahmenpaket zur Deckung des Fachkräftebedarfs und zur Sicherstellung der Ausbildungsgarantie bis zum 18. Lebensjahr“ von GPA-DJP-Bundesjugendsekretär Andreas Kolm.
P
rinzipiell lässt sich feststellen, dass es sich
bei einem Großteil der
Vorschläge der Sozialpartner um gute Lösungen der
schon seit langem bestehenden
Probleme rund um die hohe
Jugendarbeitslosigkeit und Lehrstellenknappheit handelt.
Förderung gekoppelt an
Lehrlingsentschädigung
Positiv hervorheben möchten
wir, dass die bisherige Lehrlingsausbildungsprämie, die
mit einem fixen Betrag pro
Lehrstelle festgelegt war, abgeschafft wird. Stattdessen
empfehlen die Sozialpartner
eine neue Basisförderung pro
Lehrling, die jeweils von der
Höhe der Lehrlingsentschädigung abhängig ist. Eine hohe
Lehrlingsentschädigung bedeutet also automatisch auch
Oktober 2007
Monaten war zwar immer wieder die Rede davon, dass auch
jetzt schon bis zu 20 Prozent der
Lehrverhältnisse einvernehmlich (sehr oft auf Druck des
Arbeitgebers) gelöst werden.
Überlegungen, wie dieser Missbrauch abgestellt werden könnte, haben entweder nicht stattgefunden oder es nicht bis ins
Sozialpartnerpapier geschafft.
Qualitativ hochwertige
Berufsausbildung
Der größte Fortschritt in den
geplanten Maßnahmen liegt
in der Umwandlung der JASG
(Jugendausbildungssicherungsgesetz)-Maßnahmen in Ausbildungseinrichtungen gem. § 30
BAG (Berufsausbildungsgesetz).
Endlich ist es nicht mehr Ziel der
Politik, arbeitslose und lehrstellensuchende Jugendliche über
Monate ohne Ausbildung hin
und herzuschieben, sondern
tatsächlich qualitativ hochwertig auszubilden.
Abschließend lässt sich feststellen, dass der wichtigste
Aspekt der Sozialpartnervorschläge im tatsächlichen Umbau der JASG-Maßnahmen zu
flächendeckenden, qualitativ
hoch- und vollwertigen Berufsausbildungen liegt. Ob das
ambitionierte Ziel, die Jugendarbeitslosigkeit nachhaltig zu
senken, gelingt, wird die Umsetzung zeigen.
❙
Längst an der
Zeit, effektiv
gegen die hohe
Jugendarbeitslosigkeit und
den Lehrstellenmangel vorzugehen.
JOBST, MEV
GPA-DJP-Bundesjugendsekretär
Andreas Kolm
eine höhere Förderung. Es wäre
allerdings notwendig und begrüßenswert gewesen, wenn
diese Förderung auch an die
Qualität der Ausbildung gekoppelt wäre. Das wäre relativ
leicht über eine Bindung an
den positiven Abschluss eines
Berufsschuljahres (bzw. der
Lehrabschlussprüfung im letzten Jahr) möglich gewesen.
Ablehnend steht die GPA-DJP
der geplanten leichteren Lösbarkeit des Lehrverhältnisses
gegenüber. Bisher war klar, dass
ein Lehrvertrag ein befristetes
Ausbildungsverhältnis ist, das
beide Seiten (ausbildendes
Unternehmen und Lehrling)
erfüllen müssen. In den letzten
KOMPETENZ
21
Aktuell
Frauen können mitplanen
Die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte und der Verein Frauenwohnprojekt [ro*sa] Donaustadt planen im 22. Bezirk in der Nähe des Kagraner Platzes
ein neues Frauenwohnprojekt. Architektin ist Ao. Prof. Sabine Pollak, Architekturbüro Köb&Pollak, die Initiatorin des Projekts. Interessentinnen, die dem Verein
Frauenwohnprojekt [ro*sa] Donaustadt beitreten, können noch mitplanen!
D
ie GPA-DJP Frauen begrüßen Wohnprojekte,
die von Frauen für Frauen geplant und umgesetzt werden. Gendergerechte Stadtplanung, gendergerechtes Wohnen machen
unsere Stadt bunter und lebenswerter. „Frauen haben oft andere
Bedürfnisse, auch beim Wohnen“, betont die Bundesfrauenvorsitzende der GPA-DJP, Erika
Helscher. „Ich freue mich, dass
die GPA-Wohnbauvereinigung
für Privatangestellte für dieses
Projekt als Bauträger fungiert.“
Frauen verdienen immer noch
weniger als Männer – höchste
Zeit, dass Wohnungen errichtet
werden, die es ihnen erlauben,
ihren finanziellen Möglichkeiten
entsprechend selbstständig zu
wohnen. Dass auch Frauen mit
VEREIN FRAUENWOHNPROJEKT [RO*SA] DONAUSTADT,
BARBARA TEIBER,
MICHAEL GEHBAUER
geringem Einkommen an dem
Projekt teilnehmen können, soll
durch die Wohnbauförderung
sichergestellt werden. Ziel ist es,
ein Umfeld zu schaffen, in dem
Frauen in verschiedenen Lebensaltern mit Kindern, Partnern
oder Partnerinnen leben und
einander unterstützen können.
Die Projektidee
Das Projekt soll Menschen mit
unterschiedlichem sozialem und
migrantischem
Hintergrund
Raum geben, vielfältige und
eigenständige Lebensentwürfe
zu verwirklichen. Gegenseitige
Unterstützung in der Gemeinschaft soll auch AlleinerzieherInnen den Alltag erleichtern. So
können generationenübergreifende Kontakte Kindern ein geeignetes Umfeld mit vielen Bezugspersonen bieten.
Es soll ein integratives Projekt sein, das Menschen mit
besonderen Bedürfnissen einbezieht. Alle Gemeinschaftseinrichtungen und ein Teil der
Wohnungen werden barrierefrei gestaltet.
Werden dort nur
Frauen wohnen?
Männer werden ausdrücklich
eingeladen, mit ihren Partnerinnen einzuziehen. Sie werden
auch im Alltag gleichberechtigt
sein, die Mietverträge sollen aber
nach Möglichkeit den Frauen vorbehalten sein, damit es im Fall
V. l. n. r.: Barbara Teiber, Dr. Liesl Fritsch ([ro*sa] Donaustadt), Prof. arch. Sabine Pollak,
Erika Helscher, Mariana Potocnik ([ro*sa] Donaustadt).
22
KOMPETENZ
WBV
BEZAHLTE ANZEIGE
INFOS ZUM PROJEKT
> Verein Frauenwohnprojekt
[ro*sa] Donaustadt:
Internet: www.frauenwohnprojekt.org
E-Mail: [email protected]
> Architektin: Sabine Pollak
Köb & Pollak Architektur, 1040
Wien, Margaretenstraße 38/9
E-Mail: pollak@
wohnbau.tuwien.ac.at
Tel.: (+43 1) 581 77 81-22
> Bauträger: Wohnbauvereinigung für Privatangestellte,
1010 Wien, Werdertorgasse 9,
Tel.: (+43 1) 533 34 14
Oktober 2007
PLAN: KÖB&POLLAK, VEREIN FRAUENWOHNPROJEKT
[RO*SA] DONAUSTADT
Aktuell
Links: Modell des neuen Hauses; oben: der Bauplatz in der Donaustadt.
Möglichkeiten zur Kommunikation ausgestattet ist. So sind auch
alle Gemeinschaftseinrichtungen
zentral erreichbar. Alle Wohnungen erhalten Außenräume, im
Erdgeschoß Terrassen, die sich zu
gemeinsamen Gärten öffnen, in
den oberen Stockwerken Loggien
und Balkone.
einer Trennung keinen Streit um
die Wohnung gibt.
Planen Frauen anders?
Wohnungen werden immer
noch vorwiegend von Männern
geplant. Höchste Zeit, dass Frauen
für Frauen nach den Bedürfnissen und Wünschen der zukünftigen BewohnerInnen planen. Immer weniger Kinder wachsen in
Vater-Mutter-Kind-Familien auf;
trotzdem werden vorwiegend auf
deren Bedürfnisse abgestimmte
Familien-Wohnungen gebaut –
höchste Zeit für ein PatchworkHaus – generationenübergreifend.
Neue Wohnkonzepte
Statt großer Elternschlafzimmer,
kleiner Küche und noch kleine-
WOHNUNGSBERATUNG
> GPA-Wohnberatung –
Gassenlokal, Tel.: (01) 533 34 14
Fr. Reisenhofer Dw. 12, Fr. Goldnagl Dw. 22, Hr. Neussl Dw. 23
Fax: (01) 535 49 78
E-Mail: wohnungsservice@
wbv-gpa.at
Internet: www.wbv-gpa.at
Oktober 2007
ren Kinderzimmern sollen Wohnungen mit annähernd gleich
großen Räumen und kommunikativen Wohnküchen entstehen,
Wohnungen für Alleinerzieherinnen mit Kindern verschiedenen Alters, Kleinwohnungen, die
durch Gemeinschaftseinrichtungen ergänzt werden, wie etwa
Garconnieren mit gemeinsamer
Wohnküche, Wohnungen für
Patchworkfamilien (mit gemeinsamem Kinderzimmer zwischen
zwei getrennten Wohnungen) –
große Wohnungen für Wohngemeinschaften und Maisonetten.
Gemeinschaftseinrichtungen
Standort
Das Grundstück Anton-SattlerGasse/Doningasse ist verkehrsgünstig und zentrumsnah (U1
Kagraner Platz) und liegt in
einem ruhigen Wohngebiet mit
viel Grün, nahe den Erholungsgebieten bei der Alten Donau.
Finanzierungsbeitrag
und Miete
Wie schon erwähnt, soll dieses
Projekt gefördert errichtet werden. Die Finanzierungsbeiträge
und Mieten bewegen sich daher
im üblichen Bereich für geför-
derte Mietwohnungen. Es wird
die Möglichkeit bestehen, Eigenmittelersatzdarlehen und Wohnbeihilfe in Anspruch zu nehmen.
Projektstatus
Die tragenden Mauern und die
Außenwände sind schon festgelegt; bei der Planung der Wohnungsgrundrisse können die
künftigen Mieterinnen noch mitreden. Frauen, die in diesem Projekt wohnen möchten, sollen sich
möglichst rasch melden.
Derzeit werden Möglichkeiten
geprüft, die Heizkosten zu senken (Niedrigenergie- oder Passivhaus, Solaranlage). Im Moment
wird gerade der Kaufvertrag für
das Grundstück abgewickelt. Die
nächsten Schritte sind die Einreichung um Baubewilligung und
Förderungsmittel. Mit dem Bau
könnte im Frühjahr 2008 begonnen werden. Die Fertigstellung
wäre dann 2009/2010.
❙
INFORMATIONEN – FREIE WOHNUNGEN
Folgende Räume stehen allen
BewohnerInnen zur Verfügung:
ein zentral gelegener Mehrzweckraum mit Terrasse, eine
große begrünte Dachterrasse,
ein Garten ebenerdig und zwei
kleine, intime Höfe.
Erschließung des Hauses
Das Haus wird rund um eine
zentrale großzügige Innenerschließung geplant, die sowohl
hell als auch begrünt und mit
Neubauprojekte:
■ 1230 Wien, Welingergasse 3, 14 Wohneinheiten, davon eine
Wohnung verbunden mit einem Atelier im Erdgeschoß,
Bezug: März 2008
■ 1100 Wien, Quellenstraße 48, 21 Wohneinheiten,
1 Geschäftslokal, Bezug: Herbst 2008
Bestehende Projekte:
■ 8761 Pöls, Andreas-Rein-Gasse 14/Burgogasse 12–14,
2- bis 5-Zimmer-Wohnungen
■ 2731 St. Egyden, Am Stadtgraben 1–3, 4-Zimmer-Wohnung
■ 8605 Kapfenberg, Pestalozzistraße 7, 1-Zimmer-Wohnung
KOMPETENZ
23
Aktuell
Die Unorganisierbaren
endlich organisieren
Mitbestimmung und Demokratisierung stärken die
Gewerkschaftsbewegung als gesellschaftspolitische Kraft.
D
haben ArbeitnehmerInnen immer größere Schwierigkeiten, ihre
Rechte am Arbeitsplatz durchzuANDREA SCHOBER
([email protected])
setzen, andererseits sinkt der
Grad gewerkschaftlicher Organisation. Vor diesem Hintergrund
entwickelte die österreichische
Gewerkschaftsbewegung, hier
vor allem die GPA-DJP, neue Stra-
tegien, um atypisch Beschäftigte
können sich ArbeitnehmerInnen
und ArbeitnehmerInnen in neunicht nur nach ihrer beruflichen
en Branchen verSituation austauErfolg der IGs
treten zu können.
schen, vernetzen
Um die Bezieund organisie>>> 14.000 Menschen
hungen zwischen
ren: Die IGs biehaben sich bis jetzt schon
Mitgliedern und
ten
Menschen
eingetragen. <<<
Gewerkschaft zu
vor allem die
intensivieren und den Kontakt
Möglichkeit, sich direkt an geniederschwelliger zu gestalten,
werkschaftlichen Prozessen zu
wurden 2000 die Interessengebeteiligen und diese aktiv mitmeinschaften gegründet. Darin
zugestalten. Fast 14.000 in die IGs
Eingetragene zeigen, dass das
Modell
basisdemokratische
Strukturen einerseits und Mitbestimmung in den höchsten
GPA-DJP-Gremien andererseits
ein erfolgreiches neues Element
gewerkschaftlicher Vertretungsarbeit ist.
In Claudia
Kral-Basts
Gewerkschaftsarbeit ist
Geschäftsnotwendiger denn je
bereich
Die KOMPETENZ sprach mit
werden
Claudia Kral-Bast, Leiterin des
jährlich
Geschäftsbereichs Interessenvermehr als
tretung der GPA-DJP, über neue
150 Kollekgewerkschaftliche Herausfordetivverträge
rungen.
verhandelt.
KOMPETENZ: Die Arbeitswelt hat
sich in den letzten Jahren massiv
verändert. Wie haben die Gewerkschaften auf diese neuen Verhältnisse reagiert?
KRAL-BAST: Es stimmt, die Situation der ArbeitnehmerInnen hat
sich gewandelt: Neue Arbeitsverhältnisse wie Leiharbeit, Freie
SCHEDL
ie Arbeitswelt hat sich in
den letzten 20 Jahren
enorm verändert: Neue
Branchen sind entstanden, andere, die als Hochburgen gewerkschaftlicher Organisation galten, sind im
Verschwinden begriffen. Normalarbeitsverhältnisse werden immer mehr durch atypische ersetzt, die Auswirkungen machen
sich massiv bemerkbar: Einerseits
24
KOMPETENZ
Oktober 2007
Aktuell
KORN / GPA-DJP (2)
Die Mitglieder der Interessengemeinschaft work@flex der
GPA-DJP informierten auch
Kolporteure über ihre Rechte.
Ein Kollektivvertrag für die entsprechende Branche gibt den Beschäftigten Rechtssicherheit.
BUCHTIPP
>>> Susanne Pernicka, Andreas
Aust (Hg.): Die Unorganisierten
gewinnen. Gewerkschaftliche
Rekrutierung und Interessenvertretung atypischer
Beschäftigter – ein deutschösterreichischer Vergleich.
Edition Sigma, e 23,60
Zum Inhalt: Das Wachstum
atypischer Beschäftigungsformen stellt aktuell eine der brisantesten Herausforderungen
für gewerkschaftliche Politik
dar. Die AutorInnen analysieren gewerkschaftliche Strategien für atypisch Beschäftigte
und deren (Miss-)Erfolge.
Gestützt auf umfangreiche
Recherchen in deutschen und
österreichischen Einrichtungen
der Erwachsenenbildung, in
Call-Centern und Betrieben
der Elektroindustrie. Vertieft
durch zahlreiche Interviews
spüren die VerfasserInnen
jenen Faktoren nach, die für
gewerkschaftliche Organisationstätigkeit einerseits und
Beteiligungsbereitschaft der
Beschäftigten andererseits
entscheidend sind.
Dienstverträge, Werkverträge etc.
haben die Arbeitsbedingungen
für viele Menschen unsicherer
gemacht. Insofern ist Gewerkschaftsarbeit notwendiger denn
je zuvor. Wir als GPA-DJP haben
darauf reagiert, indem wir uns
überlegt haben: Was brauchen
die Menschen in dieser neuen Situation? Welche Schwierigkeiten
ergeben sich daraus? Wie können
sie auch weiterhin gut gewerkschaftlich vertreten werden?
KOMPETENZ: Welche Unterschiede
entstehen daraus bezüglich Beratung und Vertretung?
KRAL-BAST: Bei atypisch Beschäftigten oder ArbeitnehmerInnen,
die in der Kreativwirtschaft arbeiten, kommen wir mit gewohnter
Gewerkschaftsarbeit nicht weit:
sie haben ja auch keine gewohnten Arbeitsbedingungen. Da die
Bindung an einen Betrieb wenig
oder gar nicht gegeben ist, müssen wir als Gewerkschaft andere
Möglichkeiten und Orte zur Verfügung stellen, wo ArbeitnehmerInnen sich austauschen und vernetzen können. Zudem braucht es
auf diese Zielgruppen zugeschnittene Angebote. Wir merken aber
vor allem immer mehr, dass sich
Mitglieder aktiv in die Organisation einbringen möchten. Diese
Möglichkeit wollen wir ihnen
selbstverständlich auch geben.
KOMPETENZ: Ist das der neue Weg
für Gewerkschaften, zusammen
mit den Mitgliedern Antworten
auf gesellschaftspolitische Fragen
zu entwickeln?
KRAL-BAST: Auf jeden Fall! Partizipation und Mitbestimmung heißt
ja vor allem, gemeinsam Ziele zu
definieren, um diese dann auch
gemeinsam umzusetzen!
KOMPETENZ: Vielen Dank für das
Gespräch.
❙
Interessengemeinschaften: Top-Serviceangebote
D
ie GPA-DJP-Interessengemeinschaften (IGs) sind Plattformen für engagierte Menschen mit ähnlichen beruflichen Tätigkeiten, unabhängig davon, in
welcher Branche sie arbeiten. Die sieben
IGs: work@flex, work@social, work@it,
work@professional, work@external,
work@education, work@migration bieten die Möglichkeit zur Kommunikation,
Vernetzung und Durchsetzung persönli-
cher und gemeinsamer Interessen. Jede
IG hat maßgeschneiderte Service- und
Leistungsangebote entwickelt – vielleicht auch für Sie? Alle Informationen
und Angebote finden Sie auf der GPADJP-Homepage www.gpa-djp.at. Für persönliche Auskünfte wenden Sie sich bitte
an Ihre GPA-DJP-Regionalgeschäftsstelle
oder telefonisch an 05 0301-301 – für
ganz Österreich.
WEBTIPP
>>> Weitere Informationen
unter: www.gpa-djp.at/
interessengemeinschaften
KOMPETENZ
25
International
Play Fair 2008-Kampagne:
Keine Medaille für Olympia!
„Play Fair 2008“ deckte ein Jahr vor Beginn der Olympiade in China
massive Arbeitsrechtsverletzungen auf.
D
ie besten SportlerInnen
der Welt werden im August 2008 an der Olympiade in Peking teilnehmen,
Millionen Menschen werden
zusehen. Die Nachfrage nach
Olympia-Andenken und entsprechender Sportkleidung wird
enorm sein. Doch unter welchen
Bedingungen werden diese Produkte hergestellt?
Zu wenig Lohn, dafür
aber länger arbeiten
Play Fair 2008, ein weltweiter
Zusammenschluss von Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Arbeitsorganisationen, möchte im
Vorfeld der Olympischen Spiele
die öffentliche Aufmerksamkeit
auf die Arbeitsbedingungen in
der globalen Sportbekleidungsindustrie lenken. Im Sommer
veröffentlichte Play Fair 2008
den Bericht „Keine Medaille für
CLEAN CLOTHES
LITERATURTIPP
>>> Durch die EU-Erweiterung ist Europa noch näher
zusammengerückt. Grenzüberschreitendes Arbeiten
wirft eine Fülle von steuer-,
sozialversicherungs- und
arbeitsrechtlichen Fragen
auf, die in der Infobroschüre
„Grenzüberschreitendes Arbeiten: Steuer-, Sozialversicherungs- und arbeitsrechtliche
Bestimmungen für Tschechien,
Ungarn, Slowakei, Polen,
Slowenien & Kroatien“ der AK
Wien in übersichtlicher Form
behandelt werden. Bestellung:
[email protected]
26
Arbeitsrechtsverletzungen sind in China gang und gäbe.
Olympia!“. Darin werden massive Arbeitsrechtsverletzungen
in chinesischen Fabriken, die
Merchandising-Produkte für
die Olympiade herstellen, aufgedeckt. In vier untersuchten
Fabriken bekommen die ArbeiterInnen bis zu 50 % weniger
Lohn als vorgeschrieben. Sie
sind teilweise unter zwölf Jahre
und werden dazu gezwungen,
12-Stunden-Schichten sieben Tage
die Woche zu arbeiten. Ihre Rechte können die ArbeiterInnen nicht
einfordern, denn freie Gewerkschaften gibt es in China nicht.
Infos: www.playfair2008.org,
www.cleanclothes.at
Solidarität mit rumänischer
Handelsgewerkschaft
A
m 2. Bundesforum im November 2006 startete die
GPA-DJP eine Solidaritätsaktion
zur Anschaffung eines Aktionsbusses für die rumänische Handelsgewerkschaft. BetriebsrätInnen der GPA-DJP aus namhaften
österreichischen Unternehmen
mit maßgeblichen Geschäftsaktivitäten in Rumänien bemühten sich um Spenden ihrer
Unternehmen.
Ihrem unermüdlichen Einsatz
ist es zu verdanken, dass insge-
samt mehr als e 17.000,– gespendet wurden. Noch vor Wintereinbruch soll ein entsprechender Aktionsbus angeschafft
werden und dem Präsidenten
der rumänischen Handelsgewerkschaft, Vasile Gogescu,
übergeben werden.
Besonders bedanken wollen
wir uns in diesem Zusammenhang bei den BetriebsrätInnen
folgender Unternehmen: OMV,
Siemens, BA-CA, Schenker und
BEWAG.
KOMPETENZ
Gefährlicher
Einsatz
>>> Laut dem Bericht des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) wurden im vergangenen Jahr mindestens
144 Menschen aufgrund ihres
gewerkschaftlichen Engagements getötet. Laut IGB ist Kolumbien mit 78 Morden nach
wie vor das gefährlichste Land.
„Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ihr Leben durch
Gewerkschaftsarbeit verbessern wollen, werden in immer
mehr Ländern unterdrückt und
eingeschüchtert“, erklärte IGBGeneralsekretär Guy Ryder. Und
in vielen der kritisierten Länder
dauerten die Repressionen während des Jahres 2007 an. Infos:
www.ituc-csi.org
Streikrecht
verschärft
>>> Im August hat die französische Nationalversammlung ein
Gesetz zu Streiks im Verkehrswesen beschlossen. Der Gesetzesvorschlag kam von Frankreichs
Präsidenten Nicolas Sarkozy. Die
französischen Gewerkschaften
sehen hinter dem ein klares Ziel:
Schwächung der Gewerkschaften. Infos: www.gpa-djp.at/international
Arbeitskampf in
Südkorea
>>> Die koreanische Textil- und
Supermarktkette E.Land hat
im Sommer 1.000 sogenannte
„nicht reguläre“ Beschäftigte
gekündigt. Seit 1. Juli kämpfen
die Betroffenen um ihre Wiedereinstellung.
Verschiedene
Protestkundgebungen wurden
aufgelöst und mehrere GewerkschaftsführerInnen in Haft genommen. Infos: www.gpa-djp.at/
international
Oktober 2007
Kommentar
Welche Medien haben Zukunft?
Medien – längst mehr als bloße Transporteure von Nachrichten, längst Kern der weltweit
am schnellsten wachsenden (Kommunikations-)Branche, längst auch (gesellschafts)politisch
eine eigenständige Macht. Und damit selbst permanent reflexionsbedürftig. Wie Ende
September bei der Medienmesse in Wien. Peter Pelinka analysiert.
Zeitungen via Internet
und Computer
Die Antworten darauf haben angesichts des nicht nur
technisch rasanten Veränderungstempos nur vorläufigen
Charakter. Derzeit geht es – in
Österreich – den Printmedien
insgesamt relativ gut, wohl
auch eine Folge günstiger Wirtschafts- und damit Werbekonjunktur. Freilich: Damit sie die
derzeit im Internet aufwachsende Generation nicht nachhaltig verlieren, müssen sie
sich verbreitern, müssen den
Oktober 2007
Wert ihrer Redaktionen auch
in andere Verbreitungskanäle einfließen lassen, ins Netz
ebenso wie in TV- oder Rundfunkprodukte. Und sie müssen
darauf hoffen, dass die optimistische Prognose stimmt,
wonach ihre „haptische Erotik“
unersetzbar sei: Tatsächlich
kann man Zeitungen und Magazine am Frühstückstisch, in
der Badewanne oder am angeblich stillsten Örtchen lustvoller konsumieren als Informationen via Computer oder
Handy. Aber: Nicht nur in den
USA, sondern zunehmend auch
in Europa ist die junge Generation gar nicht mehr daran
gewohnt, informiert oder unterhält sich ausschließlich im
Internet. Wohl nur mehr eine
Frage der Zeit, bis das OnlineGeschäft sich auch kommerziell
in ähnlichem Ausmaß rechnet.
Zwischen Qualität
und Boulevard
Bleibt die Frage nach der
Qualität des Journalismus, die
eben jetzt durch wachsende
Konkurrenz – vor allem am
Boulevardsektor – in den Blickpunkt rückt, beim Fall Elsner
wie beim Fall Kampusch, beim
Fall Kdolsky wie beim Fall Huber, bei Vorverurteilungen wie
bei Missachtungen des Persönlichkeitsschutzes, im medizinischen wie im wirtschaftlichen
und politischen Bereich. Auch
Peter Pelinka,
FORMAT-Chefredakteur
und Moderator der
ORF-Sendung
„Im Zentrum“,
analysiert.
STOEGI
V
orerst die wirtschaftlichen Fragen: Haben
Printmedien angesichts der explodierenden elektronischen Medien
noch eine Chance? Hat es deren langjähriges Leitmedium
Fernsehen angesichts der Konkurrenz aus dem Internet? Wie
rasch werden TV, Laptop und
Handy zu einem Einheitsgerät
zusammenwachsen, das jeder News- und/oder Unterhaltungsfreak stets mit sich tragen kann? – Fragen, die nicht
nur zahlende Konsumenten
beantworten werden, sondern
vor allem zahlende Kunden
anderer Art: Längst finanziert
sich – je nach Typus – jedes
Medium zu mehr als der Hälfte
durch Werbung, einige neue,
die Gratisblätter, sogar ausschließlich.
sogenannte Qualitätsmedien
sind nicht unbeeinflusst geblieben von den gesellschaftlichen Entwicklungen: Die Fotos
sind zahlreicher geworden, die
Überschriften größer, die Sehnsucht nach exemplarischen
Fällen und der Druck der Konkurrenz stärker. Eine direkte
Gegenüberstellung zwischen –
in jedem Fall positiver – Aufklärung und – in jedem Fall
nötiger – Marktorientierung
ist ebenso irreführend wie eine
zwischen „Qualität“ und „Boulevard“. Wer etwa puristisch
kritisiert, dass auch das Styling
von Politikern ein Thema wird,
versteht wenig von den Wirkungsweisen des modernen
Politik- und somit auch Entertainment-Business.
Glaubwürdigkeit der
Berichterstattung
Was nicht heißt, dass es keine
journalistischen Anstandsregeln zum Erhalt und Ausbau
KOMPETENZ
der Glaubwürdigkeit von Medien mehr gäbe: etwa eine möglichst transparente Trennung
zwischen Fakten und Meinung,
den Respekt auch vor der Privatheit „öffentlicher“ Personen,
wenn deren Verletzung nichts
mit ihrer Profession zu tun hat,
oder den Verzicht auf gewaltbereite und gewaltbereitende
Sprache. Überhaupt: Qualität
ist kein Monopol für feine, kleine Produkte. Es gibt – nach abgestuften Kriterien – gute und
schlechte „Qualitätsmedien“,
gute und schlechte „Massenprogramme“.
Ein Faktor sollte aber alle Medien einen: die Glaubwürdigkeit ihrer Berichterstattung,
nicht nur aus journalistischen,
sondern auch aus ökonomischen Gründen. Gerade ein
kaufkräftiges Publikum wird
nur dann lesen, kaufen, inserieren, wenn es sich der Seriosität
des Gebotenen einigermaßen
sicher sein kann.
❙
27
Beruf
Erste CentersprecherInnen im
Designer Outlet Parndorf
>>> Über zwei Drittel aller Studierenden arbeiten neben ihrem
Studium, meist in atypischen
Beschäftigungsformen. Die neue
Broschüre der GPA-DJP-StudentInnen gibt einen Überblick über
atypische Beschäftigungsformen und bietet Hilfe bei sozialund arbeitsrechtlichen Fragen.
Bestellung: [email protected]
oder www.jugend.gpa-djp.at
Relaunch der
Online-Jobbörse
>>> Das bfi Wien verbessert mit
dem Relaunch der Online-Jobbörse www.bfi-work4me.at sein
Angebot für die Stellenvermittlung und stellt diese sowohl
den Unternehmen als auch
BewerberInnen kostenlos zur
Verfügung. Damit soll es in Zukunft noch einfacher sein, den
passenden Job zu finden.
Verbessertes
Bildungsangebot
>>> Ende Oktober erscheint das
neue Seminarprogramm für ArbeitnehmerInnenvertreter. Erfolgreiche Interessenvertretung
erfordert hochwertige gewerkschaftliche Bildungsarbeit. Das
Bildungsangebot von VÖGB und
AK richtet sich an alle ArbeitnehmerInnenvertreter. Erhältlich bei
[email protected] oder
Download: www.voegb.at/service/
downloads
28
Im Rahmen einer Themenwoche der GPA-DJP-Burgenland im Designer
Outlet Parndorf wurden dort erstmals CentersprecherInnen gewählt.
D
ie EinkaufscentersprecherInnen, die im August 2007 gewählt wurden, werden – ähnlich wie ein
gewählter Betriebsrat in einer
Firma – als ArbeitnehmerInnenvertreterInnen arbeiten. Sie fungieren künftig als Bindeglied
und VermittlerInnen zwischen
den ArbeitnehmerInnen des
Designer Outlet Parndorf, der
GPA-DJP und der Geschäftsführung, um gemeinsame Verbesserungen für alle Beschäftigten
zu erreichen.
Anfang September
startet die Befragung
„Zum ersten Mal war in Österreich die Wahl einer Centersprecherin/eines Centersprechers möglich. Wir freuen uns,
dass wir im Burgenland damit
eine Vorreiterrolle einnehmen,
und hoffen, dass wir für viele
Einkaufszentren nun Vorbildwirkung haben“, freut sich Josef
Das „Team für alle“ setzt sich für die Beschäftigten im Outlet ein.
Hermann, Regionalgeschäftsführer der GPA-DJP-Burgenland,
über diese positive Entwicklung
im Designer Outlet Parndorf.
Andrea Satzl wurde als Centersprecherin gewählt und
vertritt nun die Interessen von
rund 1.500 Beschäftigten. Das
Team um Andrea Satzl verstärken Margarete Sodl, Karin
Frank, Dagmar Kolenac und Kurt
Schöller. Künftig wollen sich die
CentersprecherInnen besonders um die Schaffung einer
Kinderbetreuungsstätte, um
Weiterbildung, die Anbindung
des Outlets in Parndorf an das
öffentliche Verkehrsnetz und die
Mitgestaltung bei Eventregelungen kümmern.
❙
GPA-DJP FORDERT: FAIRES KILOMETERGELD JETZT!
>>> Hunderttausende ArbeitnehmerInnen sind
Klimaschutzdebatte. Dazu nur ein Beispiel: Bei
mit ihrem eigenen PKW für den Arbeitgeber auf
durchschnittlich 15.000 Jahreskilometern mit
Dienstreisen unterwegs. Das kollektivvertragliche
38 Cent schenken Sie Ihrem Arbeitgeber 1.000 Euro
Kilometergeld (38 Cent) deckt die tatsächlichen
oder 2.000 Gratiskilometer. Denn bereits seit Ende
Kosten nicht. Neue Preisschübe im Zusammenhang 2005 wären 45 Cent km-Geld nötig gewesen, um
mit Parkpickerl, Versicherungsdie Kosten zu decken.
gebühren und Mineralölsteuer
Unterstützen Sie die Initiative
veranlassen die GPA-DJP zum
für eine Erhöhung des KilometerHandeln. Denn Gratiskilometer
geldes und fordern Sie Ihren
für die Firma sind keine gute
Aufkleber an: www.gpa-djp.at/
Mach mit!
www.gpa-djp.at/external
Antwort auf Kostendruck und
external. <<<
FAIRES
km-Geld
jetzt!
KOMPETENZ
ÖGB BURGENLAND
Atypisch
beschäftigt?
Oktober 2007
>> Aus für Druckerei in Zell am See
<30>
>> Weiblicher Druckerlehrling bei Goldmann <32>
>> Die GPA-DJP-NÖ stellt sich vor
<36>
Erfolgreiche Mitgliederwerbung
bei der Firma Ankerbrot
Durch ihre erfolgreiche Betriebsratsarbeit hat Betriebsratsvorsitzende
Gerlinde Kastner heuer bereits 250 Gewerkschaftsmitglieder geworben.
>>> Sandra Stern plant ein Buch
über die Arbeitsbedingungen in
Callcentern. Es soll von und für
Callcenter-Agents geschrieben
werden. Wer daran mitarbeiten
möchte, sendet seine Erlebnisse,
Berichte, Erfahrungen an:
[email protected]
Bald weniger
Sturzunfälle
>>> Die AUVA startet unter dem
Motto „BABA UND FALL NET!“ in
ganz Österreich eine neue große
Aktion gegen Sturzunfälle. Im
ersten Schritt will die AUVA die
Zahl von Sturzunfällen bei der
Arbeit verringern. Wunschziel
ist die Senkung der Unfallzahlen
um 10 Prozent. www.auva.at
Anliegen der
Atypischen
>>> Viele ArbeitnehmerInnen –
großteils Frauen – leben ausschließlich vom Einkommen aus
geringfügigen Beschäftigungen.
Daher hat der ÖGB jetzt eine
Umfrage über Bedürfnisse von
geringfügig Beschäftigten gestartet. www.oegb.at
Oktober 2007
Erfolgreich bei der Mitgliederwerbung: BRV Gerlinde Kastner (M.).
Mitgliederwerbung wäre letztendlich ohne Unterstützung der
GPA-DJP wohl so nicht zustande
gekommen“, betont Kastner.
Erstmals Betriebsratswahlen im
steirischen Feuerwehrverband
N
ach einer langen und relativ schwierigen Vorbereitungsphase war es endlich
so weit: Am 30. August 2007
wurden im Landesfeuerwehrverband Steiermark Betriebsratswahlen durchgeführt. Nach
Auszählung der
Stimmen ergab
das Wahlergebnis
je ein Mandat für
die beiden kandidierenden Listen.
In der konstitu-
ierenden Betriebsratssitzung
wurde Andreas Hammer als
Vorsitzender gewählt (im Bild
mit BRV-Stv. Franz Steinbauer,
links, und GPA-DJP-Sekretär
Helmut Krivec, rechts).
Die
GPA-DJP-Steiermark
wünscht
dem neuen
Team viel Erfolg bei der
zukünftigen
Betriebsratsarbeit.
KOMPETENZ
GEGEN DAS GESETZ
GPA-DJP-Tirol
erstattet Anzeige
>>> Am 15. August 2007 hat
der Innsbrucker Kaufmann
Josef Einwaller seine Geschäfte gesetzeswidrig offengehalten. Die GPA-DJP-Tirol hat
Einwaller angezeigt. Auch
die Arbeiterkammer wurde
aufgefordert, gegen Einwaller
wegen des Verstoßes bezüglich unlauteren Wettbewerbs
vorzugehen. Scharf kritisiert
der Tiroler GPA-DJP-Regionalgeschäftsführer Gerhard
Schneider die Politik: „Die
Politik schaut seit Jahren
bei solchen Vorgängen und
Gesetzesbrüchen zu, ohne
auch nur irgendeine Reaktion
folgen zu lassen.“ <<<
29
ANKERBROT, GPA-DJP, ISTOCKPHOTO
Arbeiten im
Callcenter
D
ie Betriebsratsvorsitzende von Ankerbrot betreut
knapp 1.000 Angestellte.
Gemeinsam mit ihrem Team ist
es gelungen, die Beschäftigung
von Teilzeitkräften bei Ankerbrot
zu stoppen und mehr Wert auf
angestellte MitarbeiterInnen zu
legen. Für die Werbung neuer
GPA-DJP-Mitglieder (heuer bereits
250!) nimmt sich die Betriebsratsvorsitzende viel Zeit. Jede Woche
gibt es Einschulungen neuer
KollegInnen. Ihr steht dabei fix
eine halbe Stunde Zeit zur Verfügung, in der sie das Betriebsratsteam, die Arbeit und die Erfolge
ihrer Arbeit (z. B. Abschluss diverser Betriebsvereinbarungen) präsentiert. Grund genug, Gewerkschaftsmitglied zu sein bzw. zu
werden. Nicht zu vergessen: „Die
Beruf
Einsame Zeiten: Am Standort Zell am See der Firma Sochor
werden nur mehr 15 der bisher 156 Beschäftigten übrig bleiben.
xxxx
Pinzgau: Druckerei Sochor
schließt die Produktion
125 MitarbeiterInnen der Druckerei Sochor in Zell am See sind zur Kündigung
angemeldet worden. Mit Jahresende wird die Produktion der Druckerei nach
Innsbruck verlagert. Für die Region Zell am See ein schwerer Schicksalsschlag.
E
inst war Sochor ein Familienbetrieb, seit November 2005 gehört die
Druckerei zum deutschen
Druckkonzern
Arquana, der im Juli dieses Jahres in Tirol auch die Druckerei
WUB übernommen hat. Bis zum
Jahresende soll der ProduktionsGERALD FORCHER
([email protected])
standort in Zell am See zu WUB
nach Innsbruck wandern. Dort
soll die Mitarbeiteranzahl von
derzeit 72 auf 170 Beschäftigte
30
aufgestockt werden. In Zell am
See werden dagegen nur 15 der
bisher 156 Sochor-Beschäftigten
übrig bleiben. Es gibt zwar das
Angebot an die MitarbeiterInnen, nach Innsbruck mit zu
wechseln, aber nur 6 der 156 Beschäftigten wären bisher bereit,
bei der Übersiedlung mitzumachen.
Nicht mehr
wettbewerbsfähig?
Der Standort im Pinzgau sei
nicht mehr wettbewerbsfähig:
Seit der Übernahme habe
Arquana mehrere Millionen
„Dass die Druckerei Sochor in
Euro zuschießen müssen, sagt Zell am See zusperrt, ist für die
Vorstand Bodo Schmischke. Wei- Region ein schwerer Schlag ins
ters: Die interne Logistik der Zel- Gesicht und eine einzige Kataler Druckerei sei ineffizient und strophe. Schon bei der Übernahteuer, die Verme durch die
kehrsanbindung
Deutschen habe
J. Handlbauer, GPA-DJP
nicht
optimal.
ein
Personal>>> Unterstützung der
Wegen des unerabbau gedroht.
Mitglieder auch bei der
wartet schlechAus
diesem
Arbeitsplatzsuche. <<<
ten Zustands des
Grund
haben
Unternehmens
wir schon vor
laufe auch ein Prozess gegen die einem Jahr sicherheitshalber
früheren Sochor-Eigentümer – einen Sozialplan ausgearbeitet
angeblich soll es grobe Unge- und abgeschlossen. Wir werden
reimtheiten gegeben haben.
alles Erdenkliche tun, um den
KOMPETENZ
Oktober 2007
ALLE: GPA-DJP-SALZBURG
Beruf
Bei den Sitzungen der Arbeiter- und Angestelltenbetriebsräte der Firma Sochor wird
die weitere Vorgehensweise besprochen, um den Betroffenen zu helfen.
Erst wurden die Druckmaschinen abgebaut (oben)
und anschließend nach Tirol abtransportiert (unten).
Jürgen Handlbauer,
GPA-DJP-Sekr. Salzburg
Walter Eigenstuhler, VS
des Wirtschaftsbereichs 08
Oktober 2007
Gutstunden und Alturlaube
für die Belegschaft abwehren.
Dies ist nur durch die gute Zusammenarbeit zwischen dem
Arbeiter- und Angestelltenbetriebsratsteam möglich gewesen!“
Arbeitsstiftung ins
Leben gerufen
Trotz dieser schlechten NachBetroffenen helfen zu können.
richt gibt es für die Sochor-BeEs geht nicht nur darum, dass
schäftigten Hoffnung. Das Land
die Beschäftigten zusätzliche
Salzburg, das AMS Salzburg und
finanzielle Leistungen über
die Eigentümer der Druckerei
einen Sozialplan
Sochor erfüllten
bekommen, es
eine
wesentliArbeitsstiftung
geht auch darche und zentrale
>>> 200.000 Euro für
um, dass man
Forderung
der
Umschulung,
Aus- und
die Mitglieder
G PA - D J P - S a l z Weiterbildung. <<<
bei der Suche
burg und grünnach
einem
den eine Arbeitsneuen Arbeitsplatz unterstützt“,
stiftung. Diese Stiftung ist mit
betont Jürgen Handlbauer, Semindestens 200.000 Euro dokretär in der GPA-DJP-Salzburg.
tiert und steht den MitarbeiteHandlbauer meint weiter: „Die
rInnen für UmschulungsmaßBetriebsräte der Firma Sochor
nahmen sowie für die Aus- und
haben in den letzten beiden
Weiterbildung zur Verfügung.
Jahren Enormes geleistet. Durch
Wirtschaftskammer und AMS
besonders hohen Einsatz konnSalzburg haben zugesagt, dass
ten sie Lohnkürzungen, die
sie die freigestellten MitarbeiStreichung von Zuschlägen, drei
terInnen der Firma Sochor aktiv
Stunden Gratisarbeit, Kürzung
bei der Arbeitsplatzsuche unterder Rollen- und Bogenzulagen,
stützen werden. 15 Mitarbeiter,
Personalreduktionen, bei den
die in der Druckvorstufe, im DigiAngestellten die Streichung der
taldruck und in der Kundenbe-
KOMPETENZ
treuung tätig sind, werden vom
Unternehmen weiterhin in Zell
am See beschäftigt.
Unterstützung durch
die Gewerkschaft
Walter Eigenstuhler, Vorsitzender des GPA-DJP-Wirtschaftsbereiches 08 (Druck/Kommunikation/Papierverarbeitung)
in Salzburg: „Die MitarbeiterInnen von Sochor können sich
der Unterstützung durch ihre
Gewerkschaft sicher sein. Die
BetriebsrätInnen haben mit Unterstützung der Gewerkschaft
GPA-DJP einen guten Sozialplan
ausverhandelt – damit in den
nächsten Monaten wenigstens
die finanzielle Zukunft gesichert
ist.“ Neben der Unterstützung
vom Land Salzburg und AMS ein
weiterer Lichtblick am Ende dieses Tunnels.
❙
INFOBOX
SOCHOR GROUP GmbH
Zell am See, Salzburg
Umsatz: ca. 29 Millionen Euro /
Jahr
MitarbeiterInnen: 160
Beteiligungsverhältnisse:
100 % ARQUANA
Schwerpunkt: Rollen- und
Bogenoffsetdruck
31
Beruf
Wirklich beeinDRUCKend!
Beim Betreten der Druckereihalle bietet sich dem Betrachter ein seltenes Bild: An den
Maschinen in der Lehrlingsabteilung der Firma Goldmann in Tulln steht eine junge
Frau. Seit kurzem bringt sie als erster weiblicher Druckerlehrling frischen Wind ins Team.
A
m 3. September dieses
Jahres hat Iris Schubert
ihre Ausbildung zur Druckerin begonnen. Für die
22-Jährige ein persönlicher Erfolg: „Es ist zum Teil anstrengend, aber ich merke, dass
ich schon mehr Kraft in den Händen habe.“ Der Lärm und die körperliche Arbeit konnten Schubert
nicht abschrecken. „Ich kann mir
einfach nicht vorstellen, acht
Stunden am Tag in einem Büro
zu sitzen.“
VICTORIA STURM
miert werden. Ein gegenseitiges
Kennenlernen aller MitarbeiterInnen ist dafür unabdingbar.
Vorsitzender Franz Bittner findet
klare Worte: „Die Gewerkschaft
soll eine Heimat für ihre Funktionärinnen und Funktionäre
und Mitglieder sein.“ Der Ausschuss hat daher beschlossen,
ein Seminar zu veranstalten, um
das „Miteinander“, das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Ziel dieses Treffens soll es
sein, die interne Verständigung
zu erleichtern und die gewohnten „kurzen Wege“ wiederherzustellen.
Gearbeitet wird in
drei Schichten
Zu dem Zeitpunkt, als dieser
Beschluss gefasst wird, ist für Iris
Schubert der Arbeitstag schon zu
VICTORIA STURM (5), GPA-DJP (2)
Das Interesse für den Druckerberuf ist während der Zeit entstanden, als sie für die Firma als
geringfügig Beschäftigte in der
Buchdruckerei tätig war: „Ich bin
jeden Tag an den Druckermaschinen vorbeigegangen, irgend-
Iris Schubert, Lehrling
wann habe ich mir
vertreterIn>>> Lärm und körperliche
alles erklären lasnen.
Neben
Arbeit konnten mich nicht
sen und mich dann
Berichten aus
abschrecken. <<<
um die Lehrstelle
der
Branche
beworben.“ Auf„Druck, Komgrund der Tatsache, dass Iris
munikation und Papierverarbeimaturiert hat, verkürzt sich ihre
tung“ und der Nominierung des
Lehrzeit von 3,5 Jahren um ein
Verhandlungsteams „Werbung
Jahr. Ihre Interessen als Arbeitund
Marktkommunikation“
nehmerin werden von der GPAstanden Themen wie KollektivDJP wahrgenommen. Am 11. Sepvertragspolitik und die Weitertember war ihre Arbeitsstätte
entwicklung arbeitsrechtlicher
Tagungsort der vierteljährlich
Regelungen auf der Tagesordstattfindenden
Bundesausnung. Da die Fusionierung von
schusssitzung.
GPA und DJP noch nicht einmal
ein Jahr alt ist, entwickelte sich
Gegenseitiges
eine rege Diskussion über neue
Kennenlernen
Strukturen und Möglichkeiten in
Und so ratterten nach einer
der Gewerkschaft. Um eine mögBesichtigung des Druckereibelichst hohe Arbeitseffizienz der
triebs nicht nur die Maschinen in
GPA-DJP zu gewährleisten, muss
den Arbeitshallen, sondern auch
das Zusammenspiel zwischen
die Köpfe der Gewerkschaftsden einzelnen Bereichen opti-
Zuerst Betriebsbesichtigung bei der Druckerei Goldmann (l.), dann die Tagung des Wirtschaftsbereichs Druck / Kommunikation / Papierverarbeitung.
32
KOMPETENZ
Oktober 2007
INFO-BOX
>>> Der Bundesausschuss
ist das höchste Gremium
eines Wirtschaftsbereichs
(WB). Seine Mitglieder
werden aus regionalen Gremien entsandt. Die Anzahl
der Mandate orientiert
sich an der GewerkschaftsMitgliederstärke in den
Bundesländern. Die Kollektivvertragspolitik des WB 08
(Druck / Kommunikation /
Papierverarbeitung) betrifft
rund 43.000 Beschäftigte in
ganz Österreich.
Modernste Technik und gute Arbeitsbedingungen bei Goldmann: „Mit Wolfgang Schmircher, Ingrid
Feuchtinger und Ernst Mühlmann hat das Unternehmen drei außergewöhnliche Persönlichkeiten mit hoher
Fachkompetenz im Management. Hätten wir nur solche Betriebe in Österreich, hätten wir mit Sicherheit
weniger Sorgen“, so Franz Bittner, stv. Vorsitzender der GPA-DJP.
Ende. Dafür beginnt für viele ihrer
rosa und weißem Papier. Jeweils
Kollegen der Stress gerade erst:
40 bis 45 Mitarbeiter arbeiten
Am Abend geht der Zeitungsanin der Rotation in drei Schichten
druck der Tagesfür „Goldmann
Arbeitsalltag
zeitungen „Der
Zeitungsdruck“
Standard“ und
(Der Standard)
>>> Gedruckt wird oft bis in
„Österreich“ los.
und
„Media
die frühen Morgenstunden
BetriebsratsvorDruck“ (Österhinein.<<<
sitzender Günter
reich). Gedruckt
Smolik führt die Teilnehmer der
wird je nach Höhe der Auflage
Bundesausschusssitzung vorbei
bis 2 Uhr, manchmal auch bis
an riesengroßen Rollen von blass6 Uhr morgens.
Beim Beobachten der automatisierten Bewegungsabläufe
drängt sich dem Betrachter die
Frage auf, was bei einem technischen Defekt passiert. Allen
dringenden Terminen zum Trotz
streikt von Zeit zu Zeit eine der
gigantischen Maschinen, aber „es
gibt Heerscharen von Technikern,
die diese Probleme rasch lösen
können“, so Betriebsratsvorsitzender Günter Smolik.
❙
Vor etwas mehr als einem
Monat hat Iris Schubert ihre
Ausbildung zur Druckerin bei
Goldmann begonnen.
Aus weißen Papierrollen werden am
Schluss bedruckte Seiten.
Oktober 2007
KOMPETENZ
33
Beruf
Fachhochschulen haben einen politischen Bildungsauftrag, die entsprechenden Mittel dafür sind bereitzustellen.
Aus für freie Dienstverträge
an den Fachhochschulen
Richtungsweisende Entscheidung: Im Juni 2006 hat der Verfassungsgerichtshof
(VfGH) die steuerliche Unterscheidung zwischen Fachhochschulen und
Erwachsenenbildungseinrichtungen aufgehoben.
D
amit wird die Lohnsteu- und Vortragszeiten gibt;
erpflicht für das Lehrper- ● es sich beim Vertretungsrecht
sonal an den heimischen um eine Scheinvereinbarung
Fachhochschulen bestä- handelt;
tigt und somit auch ihre ● es sich nicht um einzelne VorSozialversicherungspflicht. Die Be- träge handelt, sondern um eine
gründung für das Urteil des VfGH Vortragstätigkeit über einen länliegt vor allem
geren Zeitraum
Feststellung
darin, dass
und
● sich eine Wei● die Betriebs>>> Der Verfassungsgesungsgebundenmittel (PC, Materichtshof bestätigt die Soziheit der Lehrenrialien …) von den
alversicherungspflicht. <<<
den
aufgrund
Fachhochschulen
des Fachhochschulstudiengeset- zur Verfügung gestellt werden.
zes ergibt;
Zusammenfassend ist daher
● die Lehrverpflichtung des Leh- die persönliche Abhängigkeit der
renden an den Lehrplan der Fach- Lehrenden festzustellen. Das
hochschule gebunden ist;
NATASCHA WENDT
● eine organisatorische Einglie([email protected])
derung des Lehrenden in den
Lehrbetrieb zur Einhaltung der führt zur Erkenntnis, dass die KriLehrpläne gegeben ist;
terien des Arbeitnehmerbegriffs
● es verbindliche Unterrichtsfür die Lehrenden in jeder Hin34
GPA-DJP LÄDT ZUM ERFAHRUNGSAUSTAUSCH
>>> 7. Dezember 2007, Kongress zum Thema „Wissensproduktion und gewerkschaftliche Interessenvertretung.
Gerechte Rahmenbedingungen für ArbeitnehmerInnen
in wissensbasierten Branchen“.
Wir erleben gerade die Weiterentwicklung der industriellen Produktionsgesellschaft zur Wissensgesellschaft.
Diese soll durch nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung
mehr und bessere Arbeitsplätze schaffen und zu größerem sozialem Zusammenhalt führen.
Um die Chancen der aktuellen Arbeitswelt erfolgreich
nutzen bzw. deren Risken vermindern zu helfen, lädt die
GPA-DJP zum aktiven Erfahrungsaustausch ein. Lösungsmöglichkeiten zur optimalen Verbindung der Eckpfeiler
Bildung, Innovation, faire Arbeitsbedingungen und
Beschäftigungsfähigkeit sollen diskutiert werden.
>>> Mehr Infos dazu bei Andrea Rainer und
Natascha Wendt. Die aktuellen Informationen finden Sie
auf unserer Homepage:
www.gpa-djp.at/education
KOMPETENZ
Oktober 2007
Beruf
Dumping schafft keine Höchstleistungen
Anita Stavik betreut im Rahmen des GPA-DJP-Geschäftsbereichs Interessenvertretung die
Fachhochschulen. Im Interview spricht sie über die Konsequenzen des Gerichtsurteils.
KOMPETENZ: Was bedeutet das Erkenntnis der obersten Gerichte für die
Arbeit der GPA-DJP?
STAVIK: Wir werden sehr genau darauf
achten, dass die Umsetzung des Erkenntnisses nicht neue Nachteile für
die Beschäftigten an Fachhochschulen bringt, wie etwa die Möglichkeit
von Kettenverträgen. Es kann nicht
sein, dass eine essenzielle Verbesserung für eine Gruppe zu massiven
Verschlechterungen für andere führt.
Eine einheitliche Betrachtung von
Steuer-, Sozialversicherungs- und Arbeitsrecht ist für uns unumgänglich.
STAVIK: Wenn die Öffentlichkeit
qualitativ hochwertige Ausbildung an Fachhochschulen will,
dann muss ihr eine entsprechende Absicherung der Beschäftigten
etwas wert sein und dann müssen
die entsprechenden Ressourcen
zur Verfügung gestellt werden. Mit
Dumping wird man keine Hochleistungen erbringen können.
KOMPETENZ: Oft wird ja das Kostenargument herangezogen und gesagt,
die Umsetzung des Spruchs sei so einfach nicht leistbar.
Arbeitnehmerkriterien
voll erfüllt
Aus Sicht der GPA-DJP ist damit eindeutig geklärt, dass diese
Gruppe von Beschäftigten echte
DienstnehmerInnen im Sinne
des Steuer-, Sozialversicherungsund Arbeitsrechts sind.
Die GPA-DJP tritt daher im
Sinne aller unselbstständig
Beschäftigten aktiv für die
Einhaltung und Anwendung
WEBTIPP
>>> Die aktuellen Informationen finden Sie auf der
GPA-DJP-Homepage:
www.gpa-djp.at/education
Oktober 2007
des bestehenden Steuer-, Sozialversicherungs- und Arbeitsrechts
ein. Eine einheitliche Betrachtung
des Steuer-, Sozialversicherungsund Arbeitsrechts auch für „echte“ freie DienstnehmerInnen ist
aus Gründen der zukünftigen
Rechtssicherheit unumgänglich.
Evaluierung der
Bundesförderung
LETZTE MELDUNG: EINIGUNG DER REGIERUNGSPARTEIEN
>>> SPÖ und ÖVP haben sich darauf geeinigt, dass auch künftig
nebenberufliche LektorInnen bis zu einer bestimmten Wochenstundenanzahl – sechs Stunden sind im Gespräch – ohne Angestelltenverhältnis an Fachhochschulen unterrichten können. Damit wird
eine scharfe Trennung zwischen hauptberuflich und nebenberuflich
tätigen Praxis-Lehrenden getroffen. Der Initiativantrag der
Regierungsparteien soll in Kürze umgesetzt werden.
Die österreichischen Fachhochschulen haben einen politischen
Bildungsauftrag zu erfüllen. Die
dafür notwendigen finanziellen
Ressourcen sind daher von der
Öffentlichkeit zur Verfügung zu
stellen. Es wäre nun an der Zeit,
die längst fällige Evaluierung der
studienplatzbezogenen Bundesförderung durchzuführen, um
die Kosten für die Erhaltung und
den nun notwendigen Ausbau
der erforderlichen Strukturen
aufbringen zu können.
❙
KOMPETENZ
MEV, ISTOCKPHOTO, BARBARA LAVAUD/GPA-DJP
sicht erfüllt sind. Die Begründung
des Urteils stellt klar, dass die Kriterien eines freien Dienstnehmers nicht erfüllt sind.
Anita Stavik im
Gespräch mit dem ORF.
KOMPETENZ: Und wenn der Gesetzgeber dennoch anderes beschließt?
STAVIK: Die Bereitschaft der Betroffenen, sich zu wehren, ist sehr
groß. Wir haben für Mitte Oktober
Versammlungen vorbereitet. Die
KollegInnen können mit der vollen
Unterstützung der GPA-DJP rechnen.
❙
35
Beruf
Niederösterreich:
Das weite Land
Niederösterreich ist das größte Bundesland Österreichs. Von rund 1,5 Millionen
NiederösterreicherInnen stehen 450.000 Menschen in einem unselbständigen
Beschäftigungsverhältnis. Der Arbeitsmarkt ist genauso vielfältig und unterschiedlich strukturiert wie die Landschaft. Für die GPA-DJP-NÖ gibt’s viel zu tun.
S
Für die GPA-DJP bedeutet diese
Vielfalt, dass beispielsweise im
Waldviertel aufgrund der strukturellen Bedingungen – AbwanSUSANNE KARNER
([email protected])
derung
der Textilindustrie,
mangelhafte öffentliche Verkehrsmittel und Kinderbetreuungseinrichtungen
–
viele
Frauen in TeilzeitbeschäftigungsName schon sagt – eine Ballung
verhältnissen zu finden sind. Das
an Industrie und HandelszentMost- und das Weinviertel hinren: Schoeller-Bleckmann, die
gegen
sind
SCS in Vösendorf
Vielfalt in NÖ
sehr landwirtoder auch die
>>> Jede Region hat ihre
schaftlich oriFlughafen AG in
eigene wirtschaftliche
entiert. Hier ist
Schwechat. GPAStruktur. <<<
eine Vielzahl
DJP-NÖ-Regionalvon Klein- und
geschäftsführer
Mittelbetrieben zu finden. Das
Peter Stattmann ist stolz: „Wir
Industrieviertel birgt – wie der
haben allein in dieser Region
über 290 organisierte Betriebe.“
Die Herausforderungen sind
dementsprechend groß: Es gilt
schließlich eine Vielzahl an unterschiedlichen Kollektivverträgen
anzuwenden.
GPA-DJP-NÖRegionalgeschäftsführer Peter
Stattmann
(r.) zu Besuch
bei der
Flughafen AG
mit Manfred
Biegler, BRV
der Angestellten.
ALLE: GPA-DJP-NIEDERÖSTERREICH
anfte Hügel im nördlichen Waldviertel, schroffe Felsformationen der
Rax im südlichen Industrieviertel, Weinberge so
weit das Auge reicht im östlichen
Weinviertel, Apfelbäume auf
saftigen Wiesen im idyllischen
Mostviertel:
Niederösterreich
bietet ein breites landschaftliches und kulturelles Spektrum.
36
KOMPETENZ
47 verschiedene KVs
sind anzuwenden
Der größte Arbeitgeber Niederösterreichs ist der Flughafen
Schwechat. 16.000 MitarbeiterInnen arbeiten hier in den
unterschiedlichsten Branchen
und zu den unterschiedlichsten
Tages- und Nachtzeiten. 47 ver-
SERVICE
GPA-DJP-Regionalgeschäftsstelle Niederösterreich
Gewerkschaftsplatz 1
3100 St. Pölten
Tel.: 05 0301 Dw. 220 40
Fax: 05 0301 Dw. 220 46
E-Mail: niederösterreich@
gpa-djp.at
Oktober 2007
Die GPA-DJP setzt in ganz Niederösterreich Aktionen.
schiedene Kollektivverträge sind
anzuwenden. Die Flughafen AG
befindet sich seit Jahren im wirtschaftlichen Steigflug. Trotz des
weitläufigen Geländes und der
großen Anzahl an Flughafen-Bediensteten kennt ihn hier jeder:
Manfred Biegler, Betriebsratsvorsitzender der Angestellten der
Flughafen-AG. „Ich bin für jeden
immer erreichbar“, so der Guntramsdorfer. Angesprochen auf
die wirtschaftliche Situation des
Unternehmens, kündigt Biegler
harte Kollektivvertragsverhandlungen an: „Die ausgezeichnete
wirtschaftliche Lage des Unternehmens muss sich in den Ein-
kommen der Beschäftigten wiederfinden.“
Team: „Hier ziehen alle an einem
Strang.“
Im zweiten Stock des ÖGB-GeGPA-DJP-Headquarter
bäudes befindet sich das Büro von
in St. Pölten
Gabriele Scheed. Die St. Pöltnerin
Von Schwechat nach St. Pölbetreut den Fachausschuss Hanten sind es rund 90 Kilometer.
del und organisiert Lehrlings-VorDer Gewerkschaftsplatz 1 ist Sitz
bereitungskurse für angehende
des Headquarters der niederBüro- und Industriekaufleute. Sie
österreichischen
bereitet auch die
P. Stattmann, GPA-DJP
GPA-DJP. Hier ist
Kursunterlagen
>>> Von St. Pölten aus
auch
Regionalfür ihre Schützbetreuen wir 800 organigeschäftsführer
linge vor. Und
sierte Betriebe. <<<
Peter Stattmann
das mit großem
zu finden: „Von St.
Erfolg: Von den
Pölten aus betreuen wir 800 or632 TeilnehmerInnen des Jahres
ganisierte Betriebe.“ Er habe
2006 haben 90 % die Abschlusseine Riesenfreude mit seinem
prüfung bestanden.
„Davon waren 97 Auszeichnungen und 142 gute Erfolge“, sagt
sie stolz. Die Vorbereitungskurse
sind für Gewerkschaftsmitglieder kostenlos.
Nähe zur Gewerkschaft
ist ein Vorteil
Gleich neben dem Gewerkschaftsgebäude befindet sich
der neu erbaute Komplex der
Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse (NÖGKK). Über
700 Mitarbeiter kümmern sich
hier um die zahlreichen Anliegen der über 1,3 Millionen
Versicherten. Hier finden wir
Michael Fiala als AngestelltenBetriebsrat der NÖGKK und Regionalvorsitzenden der GPA-DJP
Niederösterreich. Die räumliche
Nähe zu seiner Gewerkschaft ist
für Fiala ein großer Vorteil: „Die
komplexe Gesetzeslage erfordert immer genauere arbeitsund sozialrechtliche Kenntnisse.
Dann setzen wir uns kurz zusammen, und wir haben immer
eine Lösung gefunden.“
❙
FÜR SIE IN NIEDERÖSTERREICH IM EINSATZ
V. l. n. r.: ZBRVS der EVN Franz Hemm, Bundesgeschäftsführerin der
GPA-DJP Dwora Stein und Ang.-BR der NÖGKK, Michael Fiala
Oktober 2007
>>> Insgesamt sind für die GPA-DJP-Niederösterreich
15 SekretärInnen in den 21 niederösterreichischen Bezirken
unterwegs. Neben St. Pölten gibt es in Gmünd und Wiener
Neustadt fix besetzte Gebietssekretariate. „Unsere Leute
sind mit Begeisterung bei der Sache. Das spüren die
Beschäftigten und unsere Mitglieder“, sagt Regionalgeschäftsführer Stattmann stolz. Er habe aber noch viel
vor. Getreu seinem Motto: „Wer aufgehört hat, besser zu
werden, hat aufgehört, gut zu sein.“
KOMPETENZ
37
WÄREN WIR NICHT
DIE KOMMERZBANK MIT
DER HÖCHSTEN
KUNDENZUFRIEDENHEIT,
DANN WÄREN WIR NICHT
ZUFRIEDEN.
Information: Hr. Mag. Joseph Eberle, +43-1-717 07-1487, e-mail: [email protected], www.rzb.at
Freizeit
>> Superangebote für GPA-DJP-Mitglieder <40>
>> Der neue Kunstkalender ist da
<43>
>> Kürbiskernöl: schmackhaft und gesund <44>
Wo die Würfel fallen: Auf zum
Spielefest ins Austria Center
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Spannung, Spaß und Spielvergnügen ins Austria Center Vienna ein.
>>> Der neue Ratgeber des
Vereins für Konsumenteninformation (VKI) „Mehr Spaß im
Internet“ erklärt EinsteigerInnen
einfach und verständlich, worauf bei der Wahl des geeigneten
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Der VKI-Ratgeber „Spaß mit Digitalfotos“ zeigt Schritt für Schritt,
wie Bilder am PC bearbeitet werden können. Außerdem gibt’s
Tipps und Tricks fürs Speichern
und Archivieren. Preis: e 19,60.
Beide Ratgeber sind im Buchhandel und beim VKI (zuzüglich
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www.konsument.at
Auch „Die Baumeister von Arkadia“ kann beim Spielefest getestet werden.
kadia“. Postkarte an KOMPETENZ,
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Kennwort „Arkadia“. Einsendeschluss ist der 12. November 2007.
Eine STADT. Ein BUCH. mit
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unterrichten im Rahmen von
Unterrichtsprojekten in verschiedenen Schulen ihre „Großelterngeneration“. Alle Infos
unter www.seniorkom.at
Oktober 2007
D
ie Aktion „Eine STADT. Ein
BUCH.“ geht heuer (13. bis
18. 11. 2007) bereits ins sechste
Jahr. Nach Toni Morrison im
Vorjahr dreht sich heuer die
beliebte Buchaktion ganz um
Erfolgsautor Nick Hornby und
die EURO 2008.
Für die Aktion wird
sein (Fußball-)Roman „Fever Pitch“
100.000-mal gedruckt und gratis
in Buchhandlun-
gen, Büchereien, Kaffeehäusern, Banken, Versicherungen
und während der Buchwoche
im Wiener Rathaus vom 13. bis
18. 11. verteilt.
Gewinnspiel: Die Redaktion verlost 5 Exemplare des
Romans.
Postkarte an KOMPETENZ,
1034 Wien, AlfredDallinger-Platz
1,
Kennwort „Hornby“.
Einsendeschluss ist der
12. November 2007.
KOMPETENZ
EIN BUCH FÜR UNICEF
„2010 und noch
mehr Nächte“
>>> Märchen sind imaginäre
Geschichten, nach denen
wir uns sehnen; Worte, die
Bilder in unserem Kopf entstehen lassen. Im neuen Buch
„2010 und noch mehr Nächte“
(Texte: Beate Maxian, Fotos:
Helmut Kapeller, erschienen
im echomedia verlag) finden
sich Märchen aus vielen
Gegenden unserer Erde –
von Ägypten bis Tibet –, eines
haben die Geschichten jedoch
gemeinsam: Im Mittelpunkt
stehen immer Kinder. Illustriert ist das (Vor-)Lesebuch mit
Kinderbildern aus aller Welt.
Ein Buch für UNICEF mit Geschichten in vier Sprachen. <<<
39
RAVENSBURGER, MORITZ SCHELL
Praktische
Ratgeber
J
eweils von 9 bis 19 Uhr können
2
Spielefreunde auf 16.000 m
in Europas größter „Spielothek“ mehr als 5.000 Brett-,
Karten- und Gesellschaftsspiele
ausprobieren. Dazu gehören
natürlich alle ausgezeichneten
Brettspiele des Jahres 2007 wie
z. B. „Die Baumeister von Arkadia“
von Ravensburger, ein taktisches
Legespiel, bei dem Zug um Zug,
Bauwerk für Bauwerk die SpielerInnen die sagenumwobene
Stadt Arkadia entstehen lassen.
Gemeinsam wird am dreidimensionalen Kastell in der Spielplanmitte gebaut, dessen aktueller
Bauzustand die Wertungen erheblich mit beeinflusst.
Gewinnspiel: Die Redaktion verlost 3 Exemplare des Ravensburger-Spiels „Die Baumeister von Ar-
CARD
ISTOCKPHOTO
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KOMPETENZ
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Oktober 2007
KOMPETENZ
41
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42
KOMPETENZ
Oktober 2007
Freizeit
»Geordnete Verhältnisse« –
Der Kunstkalender 2008
HÖSS, KACAR
Nun ist es also so weit: Der Kunstkalender des Graphischen Bildungsvereins ist ab sofort druckfrisch
bei der GPA-DJP in Oberösterreich erhältlich.
Die Bilder werden in der Druckerei Delta für die
Serigrafie vorbereitet.
D
ie Themenstellung „Arbeitswelt“
inspirierte
auch heuer wieder eine
junge Künstlerin, einen
tollen Kalenderzyklus zu schaffen. „Die Auseinandersetzung
mit der Geschlechterdifferenz,
dem Vergleich von Einkommen
und Karrieremöglichkeiten von
Männern und Frauen, ließ die
Idee eines anderen ,Frauenkalenders‘ entstehen. Die Bildfolge
hinterfragt mit einem Augenzwinkern alte und neue Wertvorstellungen, (Selbst-)Ansprüche und Stereotypen rund um
EVA KACAR
([email protected])
die Position der Frau in der Gesellschaft“, ist Dagmar Höss stolz
auf ihr Werk. Das Bildmaterial
stammt zum Teil aus Werbesujets in Frauenzeitschriften der
50er, 60er und 70er Jahre, zum
Oktober 2007
Dagmar Höss mit Heinz Moser von der Druckerei Gutenberg bei der
Farbabstimmung für das erste Kalenderblatt.
Dagmar Höss
Teil sind es
zu bedruckende
Stück. Jedes einzelne Blatt ist sig>>> Die Bildfolge hinterVerfremdungen
Material gedruckt
niert und aufgrund des aufwenfragt alte und neue Werteigener Fotos, erwird
(Durchdigen Druckverfahrens ein Univorstellungen. <<<
gänzt mit Zeichdruckverfahren).
kat. Wenn Sie auf der Suche nach
nungen, die als Siebdrucke die
An denjenigen Stellen des Geeinem originellen WeihnachtsOffsetbilder überlagern.
webes, wo dem Bildmotiv entgeschenk für FreundInnen, Famisprechend keine Farbe gedruckt
lie, KollegInnen oder Ihr BetriebsBesondere
werden soll, sind die Maschenöffratsteam sind, dann versuchen
Drucktechniken
nungen des Gewebes durch eine
Sie es doch heuer mal mit etwas
Der Offsetdruck ist ein indirekSchablone farbundurchlässig geKunst!
tes Flachdruckverfahren, das im
macht worden.
Mehr Infos über Dagmar Höss
Buch-, Zeitungs-, Akzidenz- und
Der Kalender erscheint in der
und ihr künstlerisches Schaffen
Verpackungsdruck weit verbreilimitierten Auflage von 400
unter: www.dagmar.hoess.de.vu ❙
tet ist. Er entstand eigentlich aus
dem Steindruck und beruht auf
SO KOMMEN SIE ZU IHREM KALENDER
dem unterschiedlichen Benetzungsverhalten
verschiedener
>>> Der Kalender kostet 40 Euro und kann direkt in der
Stoffe.
GPA-DJP Regionalgeschäftsstelle OÖ, Huemerstraße 3, 4020
Der Siebdruck, früher auch als
Linz, von 8 bis 16.30 Uhr im Servicebüro abgeholt werden. Sie
„Serigrafie“ bezeichnet, ist ein
können sich den Kalender auch per Nachnahme zuschicken
Druckverfahren, bei dem die
lassen. Die Versandkosten betragen 7,70 Euro. Sollten Sie
Druckfarbe mit einem wischereine größere Stückzahl benötigen, so bitten wir Sie um
ähnlichen Werkzeug, der Gummitelefonische Vereinbarung mit Kollegin Petra Gallistl unter
rakel, durch ein feinmaschiges
05 0301-26125 oder per E-Mail an [email protected].
textiles Gewebe hindurch auf das
KOMPETENZ
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Freizeit
Kürbiskernöl: Grünes
Gold aus der Steiermark
Dieses dickflüssige, aromatische dunkelgrüne bis rotbraune Öl ist eine kulinarische
Spezialität, die aus der steirischen Küche nicht wegzudenken ist. Knackige Salate werden verfeinert, Suppen abgeschmeckt, und ausgesprochen gesund ist es obendrein.
G
ewonnen wird das Kürbiskernöl aus dem sogenannten
Ölkürbis,
der seit Beginn des
20. Jahrhunderts
in
Österreich kultiviert und angebaut wird. Im 16. Jahrhundert gelangte der Kürbis aus Amerika
über Italien zu uns. Traditionelle
Anbaugebiete befinden sich
nicht nur in der südlichen Steiermark. Auch im Burgenland, in
Niederösterreich und Oberösterreich sowie in den angrenzenden
Gebieten zu Ungarn und Slowenien wird Kürbiskernöl produziert. Sogar in China und in den
USA gibt es mittlerweile Anbaugebiete für den Ölkürbis, die aber
mit den österreichischen Qualitätsprodukten in keinster Weise
vergleichbar sind.
Von steirischen
„Kernölmultis“
Das traditionelle und geschmackintensivste Kernöl wird
seit jeher in der Steiermark pro-
duziert. Die steirischen Kernöldeihen. Für die Produktion des
bauern haben,
Öles werden nur
Steirisches „grünes Gold“
um unlautere
die Kerne der ÖlNachahmungen
kürbisse verwen>>> Von der EU gegen
zu vermeiden,
det. Die Kürbisunlautere Nachahmungen
das „Steirische
kerne werden gegeschützt <<<
Kürbiskernöl“
waschen und bei
von der EU geografisch schützen
ca. 50 Grad Celsius getrocknet
lassen. Das im Volksmund als
und dadurch auch für längere
„grünes Gold“ bezeichnete Öl
Zeit haltbar gemacht. Durch die
wird aus 8 bis 10 kg schweren
Haltbarkeit der Kerne hat das
Früchten gewonnen, die auf den
Kürbiskernöl gegenüber dem
sandig-lehmigen Böden der SüdPETER SCHWEIGER
steiermark besonders gut ge([email protected])
Allein in der Steiermark bauen rund
10.000 Landwirte Kürbisse an.
ISTOCKPHOTO
44
KOMPETENZ
Olivenöl den Vorteil, dass es immer frisch aus den lagerfähigen
Kernen gepresst werden kann.
Die Kerne werden zu Mehl gemahlen, mit Wasser und Salz versetzt und geröstet. Durch ständiges Rühren verdunstet das
Wasser, und der sogenannte Ölkuchen wird gepresst, wodurch
sich das in den Kernen enthaltene Eiweiß vom Öl trennt. Um
einen Liter Kernöl herzustellen,
werden rund 2,5 bis 3 kg Kerne
bzw. rund 35 Kürbisse benötigt.
Der ausgepresste Rückstand, der
Ölkas, wird als Futter für die
Schweinezucht verwendet.
In der Steiermark bauen rund
10.000 Landwirte Ölkürbisse an.
Jährlich werden 7.200 Tonnen
Kerne geerntet und ein Großteil
zu Kernöl gepresst. Die Kerne
werden aber auch zu anderen
Oktober 2007
Für einen Liter Kernöl werden im
Durchschnitt 35 Kürbisse benötigt.
SCHWEIGER (2)
kulinarischen Spezialitäten verarbeitet. Knabberkerne werden
in den verschiedensten Varianten
und Geschmacksrichtungen mit
Salz, Zucker, Kräutern oder auch
mit Schokolade angeboten.
Mit Kürbiskernöl
immer kerngesund
Dass der Kürbis auch ausgesprochen gesund ist, ist schon
Kerne und gepresste Öle
senken die Cholesterinwerte.
in den ältesten Kräuterbüchern
aufgezeichnet. Seinerzeit wurde
der Kürbis sogar als Bandwurmmittel eingesetzt.
Eine umfassende Studie der TU
Graz beweist auf wissenschaftlicher Grundlage die Wirkung
des Kernöls. Das Öl enthält hohe
Anteile an ungesättigten Fettsäuren sowie die Vitamine E,
B1, B2 und B6. Spurenelemente
wie Eisen, Kalium, Kalzium,
Magnesium, Phosphor, Selen
sowie Zink verstärken die
gesunde Wirkung.
Knabberkerne sowie das gepresste Öl senken die Cholesterinwerte, wirken positiv auf
Herz- und Kreislaufstörungen sowie vorbeugend und unterstützend bei Prostatabeschwerden.
Des Weiteren regelt es den
Verdauungsprozess, wirkt sich
positiv auf Energie- und Muskelstoffwechsel und schützend
gegen Arteriosklerose aus.
„Grünes Gold“ für das
englische Königshaus
Von der gesunden Wirkung
des steirischen Kürbiskernöls ist
auch das englische Königshaus
überzeugt, das seit Jahren Kernöl
aus der Oststeiermark bezieht.
Das steirische Kürbiskernöl hat
überhaupt in den letzten Jahren
in den internationalen Küchen
einen riesigen Aufschwung
erlebt. Das „grüne Gold“ wird
mittlerweile in alle Welt exportiert. Abnehmer finden sich in
Oktober 2007
den USA, Deutschland, Italien,
Südafrika und auch in Südkorea.
Und es stimmt: Eine Eierspeise
oder ein Rindfleischsalat mit
Kernöl zubereitet schmeckt ausgezeichnet. Durch den Einsatz
des Kernöls oder der Kerne in der
internationalen Küche entstehen immer mehr interessante
Speisen – Brandteigkrapfen mit
steirischen Kürbiskernen oder
die seit Kurzem angebotene
Schokolade mit Kürbiskernöl
sind sicher spannende Geschmacks-Erlebnisse.
❙
RICHTIGE LAGERUNG
>>> Kürbiskernöl immer
lichtgeschützt und kühl lagern.
Angerichtete Speisen mit Kürbiskernöl niemals in die Sonne
stellen, da das Öl sofort bitter
wird. Bei der Verwendung und
Verfeinerung für Salate das
Öl immer vor Gebrauch an
Zimmertemperatur gewöhnen, dann entfalten sich die
Aromen am Besten.
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Bücher
Alle vorgestellten Bücher sind über den Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, 1010 Wien, Rathausstraße 21, Tel.: 01/405 49 98-132, Fax: 01/405 49 98-136,
oder per E-Mail: [email protected] erhältlich.
ARBEITSWELT
BUCH DES MONATS
GESUNDHEIT
Eva Scherz
Christoph Wagner, Peter Kelih
Sasha Walleczek
Orac Verlag, € 19,50
Verlag Carinthia, € 9,90
Ueberreuter Verlag, € 19,95
Von
caiserflais̆ und
cuguluf,
prs̆ut
und
schinco –
zwischen Wien und dem Karst
verlaufen bis heute unsichtbare
kulinarische Verbindungslinien.
Im Sommer rauscht das Meer
und im Winter hört man den
Kerzen zu, während man der
hausgemachten Wacholdergrappa oder den Grappa-Zwetschken
zuspricht. Und beim Parlando
der Einheimischen an der Bar
verschwimmen die Grenzen zwischen italienischem und slowenischem Karst.
Der Untertitel dieses
Buches lautet: „Ohne
Diät zum
Wunschgewicht“. Die
Ernährungsberaterin
Sasha Walleczek (bekannt aus
der ATV-Sendung „Du bist was
du isst“) hat eine eigene praxisorientierte Methode entwickelt,
mit der Sie auf einfache, aber
effektive Weise Ihre Ernährung
umstellen, mehr Wohlbefinden
gewinnen und Gewicht verlieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der praktischen Umsetzbarkeit im Alltag.
Werkverträge & freie
Dienstverhältnisse
Der Karst
Die Flexibilisierung der
Arbeit hat Vor- und Nachteile
sowohl für ArbeitnehmerInnen als auch Arbeitgeber. Vor
allem das Thema atypische
Beschäftigung wirft viele
Fragen auf wie z. B. „Bin ich
kranken- oder arbeitslosenversichert?“, „Muss das Einkommen versteuert werden?“
oder „Gibt es Kündigungsfristen für atypisch Beschäftigte?“. Diese und weitere Fragen werden
in der zweiten Auflage des Ratgebers beantwortet. Die Autorin
Eva Scherz ist Expertin für atypisch Beschäftigte in der GPA-DJP
und kann auf eine langjährige berufliche Praxis auf diesem Themengebiet zurückblicken.
Gewinnspiel: Die Redaktion verlost fünf Exemplare.
Postkarte an: Redaktion KOMPETENZ, 1034 Wien, Alfred-DallingerPlatz 1, Kennwort „Ratgeber“, oder online: www.gpa-djp.at/
gewinnspiel. Einsendeschluss: 12. 11. 2007. Keine Barablösung
möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
ARBEITSWELT / ROMAN
REISEN
GESUNDHEIT
ARBEITSWELT
Die Walleczek Methode
ZEITGESCHICHTE
Antonio Incorvaia,
Alessandro Rimassa
Ingrid Spicker, Anna Schopf
Eduard Müller
F. Ruhaltinger, G. Weißengruber
Generation 1000 €uro
Betriebliche Gesundheitsförderung erfolgreich umsetzen
Goldmann Verlag, € 12,95
Springer Verlag, € 29,95
Linde Verlag, € 16,80
Edition Geschichte der Heimat, € 19,50
Claudio
arbeitet in
Mailand als
MarketingAssistent in
einer Telekommunikationsfirma. Sein
Job macht ihm Spaß, aber er verdient nur 1.028 Euro im Monat.
Er kann sich gerade mal ein WGZimmer in der Vorstadt leisten.
Jeden Cent muss er dreimal
umdrehen. Auf alles Schöne im
Leben kann und will er aber
nicht verzichten und ist sehr
erfindungsreich dabei, seinem
Leben trotz seiner schwierigen
Situation einen Sinn zu geben.
Stress, Burnout, Arbeitsüberlastung:
Pflegekräfte
und HeimhelferInnen
sind einem
hohen
Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Um das Wohlbefinden der MitarbeiterInnen
zu steigern, ist betriebliche
Gesundheitsförderung notwendiger denn je. Das Buch bietet
erstmals Führungskräften und
Personalverantwortlichen in
Pflege- und Sozialdiensten praktische Hilfe bei der Planung und
Umsetzung von betrieblicher
Gesundheitsförderung.
Reisekosten
gehören zu
den in Theorie und Praxis meistdiskutierten
Themen des
steuerlichen
Alltags. Das
vorliegende aktualisierte Buch
stellt die geltende Rechtslage
aufgrund der ReisekostenNovelle 2007 umfassend dar.
Dabei werden die Änderungen
übersichtlich aufbereitet und
sämtliche Themen im Zusammenhang fachübergreifend
behandelt. Mit zahlreichen
Übersichten, Beispielen und
Musterformularen.
In den
1980er
Jahren
war
Franz
Ruhaltinger,
VOEST-Zentralbetriebsrat und
Abgeordneter zum Nationalrat, eine der umstrittensten
politischen Persönlichkeiten
Österreichs. Rücksichtslose Interessenvertretung wurde ihm
ebenso vorgeworfen wie maßlose Anhäufung bezahlter Funktionen. Als nunmehr 80-Jähriger
blickt er in diesem Buch auf sein
bewegtes Leben zurück – ein
lebendiger Beitrag zur jüngeren
österreichischen Zeitgeschichte.
46
Reisekosten in der
Praxis
KOMPETENZ
Vom Armenschüler
zum Arbeiterführer
Oktober 2007
Events
KINDERMUSICAL
BALLETT
EVENT DES MONATS I
EVENT DES MONATS II
Benjamin Blümchen
Der Nussknacker
Austria Center Vienna, Wien
Wiener Stadthalle, Halle F, Wien
DUO PRODUCTION
Die Welt der Ballette
Tschaikowskys ist ein Reich des
Zaubers und des Märchens.
Überall ist Wunderland in diesen verwunschenen Schlössern
und den dunkel umschatteten
Waldgründen. Im „Nussknacker“ zeigt sich das Märchenhafte mehr von seinen kauzigen und schnurrigen Seiten. Die Geschichte von Kindern, denen
im Traum ein zum Leben erwachter Nussknacker ferne Länder
und ferne Völker zeigt, hat immer wieder als Weihnachtsballett
Jung und Alt entzückt. Am 25. 12. 2007 in der Wiener Stadthalle,
Halle F. Kartenpreise: 79 Euro, 66 Euro, 54 Euro, 47 Euro, 34 Euro.
CARD-Ermäßigung: 5 Euro. Infos und Kartenbestellung:
Tel.: 01/748 87 10 oder www.kartenbuero-simmering.at
Gewinnspiel: Die Redaktion verlost 3 x 2 Eintrittskarten.
Postkarte an: Redaktion KOMPETENZ, 1034 Wien, Alfred-DallingerPlatz 1, Kennwort: „Nussknacker“, bzw. online: www.gpa-djp.at/
gewinnspiel. Einsendeschluss: 12. 11. 2007. Keine Barablösung.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
DUO PRODUCTION
Seit über 25 Jahren erobert Benjamin Blümchen die Herzen aller
Kinder. Der sprechende Elefant und seine Freunde, Otto und der
Wächter Karl, haben viel zu tun: Das Zoofest muss abgesagt werden.
Um den Zoo zu retten, wird Geld gesammelt und dann passiert die
Katastrophe – die Neustädter Diebe Hinki und Pinki stehlen das
Geld. Wird es Benjamin und seinen Freunden gelingen, den Zoo
zu retten? Am 15. und 16. 12. 2007 im Austria Center Vienna. Kartenpreise: 26 Euro, 23 Euro, 20 Euro. CARD-Ermäßigung: 50 % für Kinder
und 5 Euro für Erwachsene.
Infos und Kartenbestellung:
Tel.: 01/748 87 10 oder
www.kartenbuero-simmering.at
Gewinnspiel: Die Redaktion
verlost 3 x 2 Eintrittskarten. Postkarte an: Redaktion KOMPETENZ,
1034 Wien, Alfred-DallingerPlatz 1, Kennwort: „Benjamin“,
bzw. online: www.gpa-djp.at/
gewinnspiel. Einsendeschluss:
12. 11. 2007. Keine Barablösung.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
AUSSTELLUNG
Verliebt, verlobt, verheiratet
Wiener Stadthalle, Halle D, Wien
BA-CA Kunstforum, Wien
Verschiedene Spielorte
Oktober 2007
Der bekannteste Vertreter
des Symbolismus, des „belgischen Jugendstils“, ist Fernand
Khnopff. Im Zentrum der über
100 Arbeiten umfassenden Ausstellung stehen Werke der Gruppe „Les Vingt“ um Khnopff und
seine Freunde wie Theo van Rysselberghe oder James Ensor. Bis
6. 1. 2008 in Wien (Freyung) zu
sehen. Ermäßigter Eintrittspreis:
mit der CARD 6 statt 8,70 Euro.
FERNAND KHNOPFF, BILDNIS MARGUERITE
KHNOPFF, 1887, BRÜSSEL, FONDATION ROI
BAUDOUIN
LUKAS BECK
Der Kuss der Sphinx
SONY BMG / KEITH MORRIS
Rod Stewart
Rau, sexy, unverkennbar: Rod
Stewart tritt im Rahmen seiner
„Greatest Hits Tour 2007“ am
29. 10. 2007 in Wien auf. Seit Jahrzehnten ist er das Idol unzähliger
Musikfans. Ein Superhit folgt
dem anderen: Sailing, Tonight’s
the Night oder Da Ya Think I’m
Sexy. 10 % Ermäßigung mit der
CARD. Karten bei Ö-Ticket, Tel. 01/
96 0 96 oder www.oeticket.com;
Stichwort „Gewerkschaft“ oder
„GPA“ angeben.
THEATER
KABARETT
Das gemeinsame Erfolgsprogramm von Gabriela Benesch
und Karlheinz Hackl geht in die
nächste Saison. Das Programm
ist eine Doppelconférence über
die Liebe in sehr vertrauten
Lebenslagen. Die Liebe steht im
Mittelpunkt – mit witzig-amüsanten Szenen und humorvollen Dialogen.
Termine, Spielstätten und
Vorverkaufsstellen auf
www.hoanzl.at
KOMPETENZ
Nach Lewis Carroll
Alice im Wunderland
Schauspielhaus Graz
Das Wunderland von Alice ist
eine Welt der unberechenbaren
Perspektiven. Der verrückte Hutmacher, das weiße Kaninchen
und die erbarmungslose Herzkönigin haben sich tief in unser
Bewusstsein eingeprägt. Weit
über die fantastische Erzählung
hinaus kann Carrolls Vorlage als
Fest des Absurden gelesen werden. Premiere am 16. 11. 2007. 10 %
CARD-Ermäßigung. Infos und
Karten: www.buehnen-graz.com
SCHAUSPIELHAUS GRAZ
KONZERT
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>> kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld
>> keine jährlichen Gehaltserhöhungen
>> keine fairen Arbeitsbedingungen
Die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck,
Journalismus, Papier (GPA-DJP) verhandelt jährlich
mehr als 150 Kollektivverträge und sichert damit
das Einkommen der unselbstständig Beschäftigten.
Gewerkschaftsmitglieder
sichern die Zukunft.
Es gibt vieles, für das es sich lohnt,
organisiert zu sein.
Überzeugen Sie sich selbst:
www.gpa-djp.at - 050301-301
Foto: GMTN und GPA-DJP
Ohne Kollektivvertrag