Weltklasse Magazine

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Weltklasse Magazine
PRINT
& mo re
Das Magazin der Deutschen Zeitschriftenverleger
Weltklasse
Magazine
Sportlich: Fußballmagazine in WM-Form
Mutig: Journalisten für Pressefreiheit
Relevant: Fachpresse-Kongress
2/2014
AZ Druck und Datentechnik, Kempten (Allgäu) I D-87437 Kempten I Tel. 0 831 206-311 I [email protected]
AZ Druck und Datentechnik, Berlin I D-12487 Berlin I Tel. 0 30 63 99 59-0 I [email protected] I www.az-druck.de
Beste Leistungen sind nicht nur im Rennsport
das oberste Ziel: Unser Geschäftsführer
Günther Hartmann und das Team
der AZ Druck und Datentechnik tunen deshalb
Ihre Magazine, Kalender, Bücher und vieles mehr.
Vom Druck bis zur Weiterverarbeitung – wir bringen
Ihre Zeitschriften und Magazine auf die Überholspur!
2 PRINT&more 2/2014
Editorial
Für die Werte kämpfen
Liebe PRINT&more Leser,
Stephan Scherzer,
Hauptgeschäftsführer VDZ
Deutschland im Fußballfieber, und was wäre
der Fußball ohne guten Sportjournalismus, der
viel mehr zeigt als Nachrichten und Bilder, nämlich die Geschichte hinter oder vor dem Spiel,
der einordnet, der die Menschen unterhält,
fasziniert und sie Beziehungen zu ihren Titeln
aufbauen lässt. Davon handelt diese Ausgabe
von PRINT&more ebenso wie von der Leistungsstärke der Fachmedien sowie vom Mut
der Journalisten, die Pressefreiheit leben, also
Gesellschaft und Demokratie einen großen
Dienst erweisen.
Gerade diese Ausgabe der PRINT&more
zeigt, für welche Werte die Zeitschriften, ihre
Verleger und Journalisten stehen: für Unterhaltung und Orientierung, für Haltung und
Vertrauen – Werte, die nicht selbstverständlich sind.
Diese Botschaft scheint gehört zu werden,
wie wir in der nunmehr sehr viel breiter geführten Debatte über die Dominanz von Technologie- und Datenunternehmen zur Kenntnis
nehmen können. Vom SPD-Vorsitzenden und
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel über
Bundesinnenminister Thomas de Maizière, den
Präsidenten des Bundeskartellamtes Andreas
Mundt bis zum Vorstandsvorsitzenden der
Deutschen Telekom – gefordert wird eine politische Auseinandersetzung insbesondere mit
Google und seinem Handeln mit politisch nicht
gestalteten, fehlenden Rahmenbedingungen.
Siehe dazu auch das Interview mit der digita-
len Botschafterin Deutschlands Prof. Dr. Gesche
Joost.
Der VDZ setzt sich seit einiger Zeit genau
dafür ein, konkret für eine europäische digitale
Strategie, damit der europäische Kontinent im
Schlüsselfeld der Zukunft nicht marginalisiert
wird. Dafür brauchen wir weniger eine Abwehrals eine Vorwärtsstrategie. Europa muss seine
unabhängigen Unternehmen so unterstützen
und fördern, dass starke Services und Platt formen unternehmerisch gebaut werden, so wie
bei Airbus vor 40 Jahren. Deshalb haben wir
Airbus im vergangenen Jahr als Preisträger der
Goldenen »Victoria für die europäische Idee«
ausgezeichnet.
Europa und auch Deutschland mit seiner
abendländischen Kultur des intellektuellen Dialogs, der Wertschätzung von geistigen Leistungen und des Respekts von Urheberschutz sollte
sich nicht an die Wand drücken lassen, sollte
seine Werte, die ganz besonders Verleger und
Journalisten in Deutschland und den meisten
europäischen Ländern vertreten, verteidigen.
Europa ist mehr als gemeinsame Finanz- und
Währungspolitik!
Viel Freude mit der Lektüre dieser neuen Ausgabe der PRINT&more!
Ihr Stephan Scherzer
www.vdz.de
1
Inhalt
2/2014
www.print-and-more.net
Deutsche Fachpresse
10 Erfolgreiche Kommunikationslösungen
für B2B-Märkte
Eindrucksvoller Kongress der Deutschen Fachpresse 2014 in Essen
14 »Nähe zum Kunden nutzen«
Auftaktrede von Stefan Rühling zum Fachpresse-Kongress 2014
Segment
16 Magazine sind in WM-Form
Fußball- und Sporttitel werden zu Medienmarken und
vergrößern ihr Spielfeld in der Vermarktung
20 Das Cover wird zur Marke und zum Trend
Zwei Kreative im Gespräch
Medienpolitik
24 »Es wird immer schwieriger,
Repressalien unter dem Deckel zu halten«
P&m sprach mit Susanne Koelbl, Preisträgerin des Liberty Award 2014
26 »Mexiko braucht Journalisten,
die moralischen Werte hochhalten«
VDZ Akademie
38 Weil in der Werbewelt alles anders bleibt
Pressefreiheit ist für Ana Lilia Pérez ein hart erkämpftes Gut
Aus den Landesverbänden
28 Innovationsgeist und
Netzwerkstärke aus Bayern
Gemeinsame Ziele und gemeinsame Erfolge beim VZB
29 Kennen Sie schon …?
Der Zertifikatskurs »Expert of Media Business« in Zahlen
39 Nordische Kreativität
FCP Corporate Publishers’ Tour nach Stockholm
42 »Raus aus dem Seminarraum und
rein in das Unternehmen«
5 Tage – 5 Stationen – 1 Ziel: B2B Digital Media Sales Innovator
Stiftung Lesen
Neue Mitglieder stellen sich vor
Verlagsporträt
43 Empfehlenswerte Zeitschriften
für junge Leser
Stiftung Lesen vergibt in Zusammenarbeit
mit dem VDZ neues Qualitätssiegel
30 New Business – ein Name ist Programm
Langjährige Wegbegleiter der Marketing- und Kommunikationsbranche
32 Wer braucht denn »Clap«? Keine Sau!
Wie zwei Verlagsgründer es trotzdem schaff ten, ein Magazin
zu produzieren, das alle wollen
Aus dem VDZ
34 Blick in die Zukunft
Der VDZ Direct Marketing Summit am 3./4. September 2014
in Hamburg
36 1. Digital Innovators’ Tour 2014
Innovation und Inspiration in Seattle, San Francisco und
im Silicon Valley
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Advertorial
45 Vorsprung durch Wissen
Was haben Verlage von einem analytischen CRM?
Rubriken
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Aus den Verlagshäusern
Medien&Meinung – Uwe Vorkötter
Impressum
Medien&Menschen – Prof. Dr. Gesche Joost
Am Kiosk – Frank Lorentz
Aus den Verlagshäusern
Axel-Springer-Preis
für junge Journalisten
Z
um 23. Mal wurden herausragende journalistische Nachwuchsarbeiten des Jahres 2014 durch die Verleihung des Axel-SpringerPreises geehrt.
Gewinner der Kategorie Inter net waren
David Bauer, Amir Mustedaganić und Philip
Loser für »Milliarden aus der Fremde«. Als beste Artikel in der Kategorie Print konnten sich
als lokaler/regionaler Beitrag Christopher Kissmann mit »Machtpolitik: das System Finzelberg«, als überregionaler/nationaler Beitrag Veronica Frenzel mit »Der Preiskampf« und bei
den Wochen-/Monatspublikationen Amrai Soen
mit »Der Todesplan« durchsetzen. Die Auszeichnung wurde am 6. Mai von der Journalistenschule Axel Springer Akademie verliehen.
In neuem Layout
SPIEGEL hat Layout Frischzellenkur unterzogen
S
eit dem 5. Mai erscheint das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL – Print wie online – in neuem Design und mit einem inhaltlich überarbeiteten Konzept. Wichtige Neuerungen sind u. a. der überarbeitete Hefteinstieg,
ein namentlich nicht gekennzeichneter Leitartikel, der die Meinung der Redaktion zu einem bestimmten Thema wiedergibt, und eine
Satireseite. Der Heftinnenteil soll u. a. durch
zusätzliche visuelle Elemente wie z. B. Infografiken und 3-D-Schaubilder großzügiger und
lesefreundlicher erscheinen. Außerdem wird
das Online-Angebot um weitere SPIEGELMagazine wie SPIEGEL JOB oder SPIEGEL
CHRONIK ergänzt.
Angeklickt
ZEITmagazin jetzt online
G
emeinsam mit ZEIT ONLINE präsentiert sich das ZEITmagazin seit Neuestem mit einem Online-Auftritt. Der tagesaktuelle Inhalt orientiert sich an den Rubriken
der wöchentlichen Printausgabe des ZEITmagazins. Darüber hinaus setzt die Redaktion
auf den Ausbau besonders beliebter Kategorien,
eine an die Zeitschrift angelehnte Optik mit
großformatigen Bildern und Videos sowie auf
neue Formen des »digitalen Story tellings«.
Das Online-Angebot ist vollständig responsiv:
www.zeit.de/zeit-magazin/
www.vdz.de
3
Vogel
Business
Media
verleiht
Awards
Anmeldung noch bis
30. Juni 2014
A
uf dem marconomy B2B-Marketing-Kongress 2014 verleiht
Vogel Business Media dieses Jahr
wieder den »marconomy Award«. Dabei werden witzige, kreative und innovative Marketing- und Kommunikationskonzepte prämiert. Dieses
Jahr wird der Award zum ersten Mal
in zwei Kategorien verliehen: Der
»marconomy B2B Marketing Award«
zeichnet Kampagnen von Unternehmen aus, die sich mit ihrer Kommunikation an andere Unternehmen
wenden, also Business-to-BusinessKommunikation betreiben. Der »marconomy B2B Agency Award« legt den
Fokus auf Eigendarstellungen von
Kommunikationsdienstleistern. Der
Award wird am 14. Oktober 2014 im
Vogel Convention Center Würzburg
verliehen. Bewerbungsschluss für beide Auszeichnungen ist der 30. Juni
2014.
Nachwuchs
EMOTION-Familie weitet ihr
Magazinportfolio aus
D
ie EMOTION-Markenfamilie hat Mitte Mai
eine Line-Extension auf den Markt gebracht.
Unter dem Motto »Mehr Zeit fürs Wesentliche« behandelt die neue EMOTION SLOW, die viermal im
Jahr erscheinen soll, Themen zur Entschleunigung
und Achtsamkeit im Alltag. Optisch soll es – so der
Verlag – »opulent und sinnlich« zugehen. Es werden Menschen und Lebensentwürfe vorgestellt und »Genussmomente« der Redaktion mit den Leserinnen geteilt, die Möglichkeiten für Auszeiten und
Ruheinseln im Alltag aufzeigen. Abgerundet wird der Inhalt durch einen Serviceteil zu Beauty,
Mode und Einrichten. EMOTION SLOW kostet 6,90 Euro, die Auflage beträgt 60.000.
EMOTION Award:
»Frauen für die Zukunft«
D
as Frauenmagazin EMOTION hat am 21. Mai in Hamburg zum vierten Mal den EMOTION
Award verliehen. In der Kategorie »Frauen in Führung« wurde Tina Rademacher-Scheele
ausgezeichnet, der Preis für »Neue Werte« ging an Susanne Pechel. Die Kategorie »Impulsgeberin«
gewann Michaela Hansen, den Preis für die »Unternehmensnachfolge« empfing Marlies Bernreuther. Die Gewinnerinnen wurden unter 150 Leser- und Redaktionsvorschlägen von der Jury
ausgewählt. Der Award ist Teil der seit 2011 bestehenden EMOTION-Initiative »Frauen für die
Zukunft«.
4
PRINT&more 2/2014
ADOBE
Digital Publishing
Push the limits of possible.
© 2014 Adobe Systems Incorporated. All rights reserved. Adobe and the Adobe logo are registered trademarks of Adobe Systems
Incorporated in the United States and/or other counties. All other trademarks are the property of their respective owners.
Aus den Verlagshäusern
Motor
Klassik
Happy Birthday!
D
Premiere
DLD-Konferenz zum ersten Mal in NYC
R
und 1.000 Gäste aus Europa, Israel und den USA besuchten am
30. April und 1. Mai die Innovationskonferenz DLD von Hubert
Burda Media. Erstmals fand die zweitägige Konferenz in New York City
statt, »an der Schnittstelle von Digital und Medien«, wie es Dr. PaulBernhard Kallen, CEO von Burda, ausdrückte. Zwei Tage lang diskutierten die Teilnehmer über den Einfluss der Digitalisierung auf verschiedene Aspekte des Lebens.
Neu aufgelegt
»CI Magazin« kommt künftig von
HOFFMANN UND CAMPE
D
er CP-Dienstleister HOFFMANN UND CAMPE hat
mit dem »CI Magazin« einen Neukunden mit LifestyleSchwerpunkt im Portfolio. Das »CI Magazin« wird von den
Creativen Inneneinrichtern herausgegeben, einen seit 39 Jahren
bestehenden Netzwerk aus mehr als 40 Einrichtungshäusern
und Experten für Wohn- und Bürodesign. HOFFMANN
UND CAMPE verantwortet sowohl die dreimal jährlich
erscheinende Printausgabe als auch deren digitale Ergänzungen. Die erste Ausgabe wird im Juni mit einer Auflage
von 130.000 Exemplaren erscheinen.
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PRINT&more 2/2014
as Old- und Youngtimer-Magazin von
der Motor Presse Stuttgart
gibt zu seinem 30-jährigen
Geburtstag eine umfangreiche Jubiläumsausgabe heraus. Über das gesamte Jahr verteilt werden in den Ausgaben besondere Rückblicke und Einsichten
in die Geschichte der »Motor Klassik« gegeben. Zusätzlich verlost das
Magazin 15 Startplätze bei den »Classic Days« vom 1. bis 3. August 2014
am Wasserschloss Dyck im Rheinland. Die Sonderausgabe erscheint im
August 2014, kostet 7,90 Euro und ist auch digital verfügbar.
Motor Presse Polen als
»Publisher of the Year« ausgezeichnet
M
otor Presse Polen, die Tochtergesellschaft der Motor Presse
Stuttgart, wurde von »Media & Marketing Polska« (M&M) zum
Verlagshaus des Jahres gekürt. Neben der guten Gesamtperformance
hob M&M vor allem die erfolgreiche Neueinführung des Lifestyle-Magazins »Women’s Health« in den polnischen Zeitschriftenmarkt sowie
die Übernahme der contentbasierten Website www.mojeauto.pl als strategisch wichtigen Schritt hervor. Motor Presse Polen beweise, dass unternehmerischer Erfolg nicht von der Größe des Unternehmens abhänge,
urteilte M&M.
Chefredakteurin
Aneta Martynów und
Geschäftsführer
Krzysztof Komar
Callwey relauncht Jetzt
Magazinwebsites am
Start
D
er Callwey Verlag hat die Online-Auftritte seiner Zeitschriftenmarken komplett überarbeitet. Zum einen wurde das Design neu
gestaltet und ist ab jetzt responsiv. Zum anderen wurde auch am Aufbau und Inhalt der Online-Auftritte gearbeitet. Die Struktur der Websites orientiert sich an den Printausgaben, allerdings werden auch neue
Schwerpunkte gesetzt. Auf dem Portal von www.baumeister.de werden
beispielsweise neue Kolumnen sowie die Rubrik Wissen eingeführt, in
denen Profis aus der Praxis und Studierende über ihre Eindrücke in
großen Architekturbüros berichten.
»kicker« startet neuen E-Sport-Channel
I
nteressierte Gamer können auf einer neuen Plattform des »kicker«
aktuelle Berichterstattung rund um kompetitive Videospiele, insbesondere Sport-Games-Wettbewerbe, erleben. Neben Berichten und Tipps
und Tricks für Gamer soll es auch eigene »kicker«-Turniere in Videospielen geben. Mehr zum Thema Fußball ab Seite 16 in diesem Heft.
CURVES in den
Pyrenäen
Angebot
ausgebaut
Spotlight Verlag erweitert
um Videoproduktion und
-lizenzierung
D
A
uf einer Reise vom Mittelmeer bis zum
Atlantik präsentiert die vierte
und neueste Ausgabe der CURVES die
eindrucksvollen Landschaften entlang
der Pyrenäen im Stile eines Roadmovie.
Besonderheit dieser Mai-Ausgabe ist, dass einer
der beiden Jugendfreunde aus den bisherigen CURVESBänden dieses Mal mit einem Sportwagen reist, während der andere mit
einem Fanini-Rennrad unterwegs ist. CURVES ist ein Magazin für reiseinteressierte Motorradfans und Radsportler und präsentiert in jeder Ausgabe
eine einsame Reiseroute durch Berichte und Fotomaterial und kostet 15 Euro.
er Spotlight Verlag baut sein Angebot
im B2B-Bereich um die Geschäftsfelder
Videoproduktion und Videolizenzierung aus.
Videos gewinnen in der Sprachenvermittlung
und in der Kundenkommunikation an Bedeutung. Der Spotlight Verlag stellt seine Expertise in Sachen Videoproduktion auch anderen
Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen
als Dienstleistung zur Verfügung. Als besonderen Service bietet der Spotlight Verlag Videoproduktionen in allen gängigen Weltsprachen
aus einer Hand an. Ideal für Unternehmen und
Einrichtungen, die ihre Botschaften in mehreren Sprachen im Bewegtbild online publizieren wollen.
www.vdz.de
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Aus den Verlagshäusern
Relaunch bei »Auto Bild«
D
Brigitte
zum 60.
Im Pocketformat und mit
neuem Online-Auftritt
»
Brigitte«
gab zum
60. Geburtstag
60.
eine Sonderausgabe im Pocketformat heraus.
Zudem öffnet
das Magazin am
21. Juni seine
Türen für Interessierte, die bei
»Brigitte Backstage« einen Einblick in die Arbeit der
Redaktion gewinnen möchten. Zudem wurde
das Design von Brigitte.de erneuert und um
Themen, wie die Rubrik »Starke Stimmen«,
erweitert. Die Jubiläumsausgabe erschien am
21. Mai für 2,20 Euro statt der üblichen 2,80 Euro
mit einer Auflage von 100.000.
Neues Männermagazin
M
it dem
Launch
eines neuen
Männer-Lifestylemagazins
erweitert Gruner + Jahr ab 26. Juli sein Zeitschriftenportfolio
für die männliche Zielgruppe. Im Mittelpunkt
der sechsmal im Jahr erscheinenden MANUAL
stehen »authentische Männer und ihr persönlicher Lebensweg« sowie »How to’s« – praktische
Anleitungen, wie man sich das Gelesene zunutze machen kann. Die erste Ausgabe umfasst
rund 120 Seiten und wird zum Copypreis von
3,80 Euro erhältlich sein. Eine Besonderheit
der MANUAL ist die Kooperation mit H&M,
das den größten Teil der Auflage in seinen Filialen den Kunden anbietet.
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PRINT&more 2/2014
as Motormagazin »Auto Bild« erscheint seit Mai in neuem Design, mit neuer Heftstruktur,
zusätzlichen Rubriken, einer klareren Optik sowie vermehrt crossmedialen Elementen.
Die Redaktion möchte auf diese Weise einen verbesserten Service und mehr Unterhaltung
bieten. Dafür setzt die »Auto Bild« inhaltlich u. a. auf »mehr investigative Geschichten« und
die Rubrik »Kaufberater«, die den Leser »auf dem Weg zum Traumauto begleitet«. Der Relaunch
wurde von der Einführung einer App mit zusätzlichen Infos, Fotos, Videos oder 3-D-Modellen
flankiert.
PRINT&more | Welche Chance hat ein Magazin wie die »Auto Bild« angesichts von immer
mehr Angeboten, eines immer härteren Wettbewerbs um Aufmerksamkeit auch beim Thema »Auto und Mobilität«?
BERND WIELAND |
Wir sehen derzeit eher
eine Marktbereinigung
bei den kleineren Autotiteln. Weil »Auto Bild«
sowohl in Print als auch
online mit großem Abstand Marktführer ist, ist
unsere Position im Wettbewerb sehr stabil. Print
und Online zusammengenommen, haben wir mit
mehr als sechs Mil lionen
Lesern und Unique Usern/
Monat die höchste Gesamtreichweite unserer
Geschichte. Mit unseren
investigativen Reportagen schaffen wir es auch
immer wieder, in anderen Medien für Aufmerksamkeit zu sorgen. Jüngstes Beispiel war
die Reportage über die Autoklau-Mafia in Polen in unserer Relaunch-Ausgabe, die stern.tv
einen großen Beitrag wert war.
Wie beurteilen Sie als Zeitschriftenmacher
die Abkehr junger Menschen vom Auto, den
Share-Gedanken, die abnehmende automobile Leidenschaft einer immer urbaneren Bevölkerung? Welche Rolle können da Autozeitschriften noch spielen?
Autozeitschriften stehen hier vor derselben Aufgabe wie die Autohersteller selbst. Wir dürfen
uns dem Trend weg vom Besitz hin zur intelligenten Nutzung des Autos nicht entgegenstel-
Die komplett
neue »Auto Bild«:
Chefredakteur
Bernd Wieland
über den Relaunch
len, sondern müssen ihn aktiv begleiten und sogar unterstützen. Deshalb berichten wir nicht nur immer öfter über diese
Themen, sondern bieten dem Leser auch ganz
konkreten Mehrwert. So bekam jeder Käufer
von »Auto Bild« sowohl im Relaunch-Heft als
auch in der Folge-Ausgabe je einen CarsharingGutschein im Wert von über 25 Euro. Wenn
wir es als besonders servicestarke Redaktion
schaffen, zum Wegweiser im Share-Dschungel
zu werden, haben wir auch in der neuen Welt
unsere Rolle gefunden. Die abnehmende automobile Leidenschaft wol len wir kompensieren,
indem wir im Rahmen des Relaunch-Konzepts
noch mehr Leidenschaft in die Geschichten
packen, sei es durch mehr emotionale Formate
wie Reportagen, durch originel lere Themenwahl oder kreativere Optik.
Für schnelle Re(d)aktionen.
Das Journalistenprogramm von Audi.
Fakt ist: Zuverlässige Mobilität ist gerade in Ihrem Geschäft von entscheidender Bedeutung.
Mit dem exklusiven Journalistenprogramm von Audi genießen Sie einen außergewöhnlichen
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Wir freuen uns auf Ihre Recherche!
Aktuelle Nachrichten finden Sie unter www.audi-mediaservices.com und in unserem Portal
für Medienprofis www.audi-newsroom.de.
Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 13,9;
außerorts 7,5; kombiniert 9,8; CO2–Emissionen
in g/km: kombiniert 229.
www.vdz.de
9
Deutsche Fachpresse
Erfolgreiche
Kommunikationslösungen für
B2B-Märkte
Dass
die ganzheitliche Sicht
auf den Kunden bereits
in vielen Fachverlagen
Einzug gehalten hat, zeigte
der Kongress der Deutschen
Fachpresse 2014 in Essen
eindrucksvoll.
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PRINT&more 2/2014
V
iele Medienunternehmen haben bereits seit Jahren einen Newsdesk.
Dass mittlerweile aber Newsdesks
auch in Unternehmen Einzug gehalten haben
und diese oft eine stattliche Zahl Journalisten
beschäftigen – allein Siemens rund 120 –, ist eine recht neue Entwicklung. »Kernursache ist die
Digitalisierung«, erklärte Rolf-Dieter Lafrenz
(Schickler Managementberatung) auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Fachpresse
in Essen. Werbung alleine genüge nicht mehr,
Unternehmen müssten Contentangebote haben.
Denn Konsumenten gingen heute ins Netz und
fingen an zu recherchieren, bevor sie etwas
kaufen oder einen Vertrag abschließen. »Sie suchen Bewertung und Information«, so Lafrenz.
Sprich Content, ein Bedürfnis, dem Unternehmen nur über ebensolche Angebote und nicht
über Werbung entsprechen könnten. Außerdem würden inzwischen Kanäle wie Vertrieb,
Marketing etc. verschmelzen. »Die fein sortierte Welt der Kanäle funktioniert heute nicht
mehr.« Und drittens müssen Unternehmen, die
früher kaum Kunden kontakte hatten, heute
etwa via Social Media interagieren.
Corporate-Media-Newsdesk als Schaltzentrale
»Unternehmen beginnen, dies zu verstehen«,
sagte Lafrenz. Und reagieren. Noch seien es
Großunternehmen, die einen Corporate-Media-Newsdesk als Schaltzentrale, von der aus
Kanäle wie Twitter, Kundenzeitschrift oder Facebook permanent betreut werden und in der
man sich in strategischen Fragen mit den anderen Abteilungen abstimmt, installieren. Aber
andere Unternehmen werden aller Voraussicht
nach nachziehen, denn auch für sie gelte, dass
Unternehmen heute Content-Marketing brauchen. Da der benötigte Content durchaus als
Dienstleistung bezogen werde, sei es ein weiterer Schritt in der Entwicklung der Marketingdienstleistung von Fachmedienhäusern und
zugleich deren Chance, diesen für Unternehmen
zu liefern, so Lafrenz.
Während sich Unternehmen zu Medienhäusern entwickeln, spielen zahlreiche Medienunternehmen ihre inhaltlichen Stärken bereits
erfolgreich in der Marketingkommunikation
aus. »Wir als Medienhaus arbeiten umgekehrt
Die »Fachmedien des
Jahres 2014«
2
1
3
| 1 | Stefan Rühling (Vogel Business Media), Sprecher der Deutschen Fachpresse | 2 | Claudia Michalski,
Geschäftsführerin der Verlagsgruppe Handelsblatt | 3 | Tagungsort war das ThyssenKrupp Quartier Q2
in Essen
teilweise wie eine Agentur«, erklärte Claudia
Michalski, die die 360-Grad-Kommunikationslösungen am Beispiel des »Handelsblatts« erläuterte. Verändert habe sich dadurch auch die
Arbeitsorganisation. Früher habe ein Kunde
viele Ansprechpartner gehabt – »ein großes
Chaos und für unsere Kunden nicht zumutbar«.
Heute gebe es gebündelt »Handelsblatt 360°«,
hinter dem ein Prozesskreis und vor allem Gespräche mit Kunden stünden.
Um den Anspruch zu erfüllen, »für unsere
Kunden Ansprechpartner Nummer eins zu sein,
wenn es um effizientes B2B-Marketing geht«,
müssen Fachmedienanbieter »alle Disziplinen
beherrschen«, wie Stefan Rühling (Vogel Business Media), Sprecher der Deutschen Fachpresse, es formulierte. Best Practices gibt es quer
durch die Branche. Erfolgsfaktoren digitaler
Kampagnenkonzepte wie »Meet the Experts«
für IBM seien, so Sebastian Woerle (IDG Business), »innovativ, messbar, profitabel, aktiv im
Sinne von proaktiv, crossmedial und themenkompetent«. Wichtig sei es zudem, sich immer
wieder zu hinterfragen und zu lernen.
Neu konzipierter Award
der Deutschen Fachpresse
Für Kundenmarketing noch anderer Art stand
das Projekt »Nissan Qashqai-Profitest« von Holzmann Medien, das die Leser der »Deutschen
Handwerks Zeitung« zu Testpiloten macht. Preiswürdig war die Aktion »Meilensteine der Landtechnik«, für die der dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag als »Fachmedium des Jahres 2014«
in der Kategorie »Beste Kommunikationslösung«
Beste Fachzeitschrift des Jahres bis
2,5 Millionen Euro Umsatz: zkm
Zeitschrift für Komplementärmedizin (Haug
Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart)
Beste Fachzeitschrift des Jahres über
2,5 Millionen Euro Umsatz: AIT
Architektur Innenarchitektur Techn. Ausbau
(Verlagsanstalt Alexander Koch GmbH)
Beste App: DIE PTA-App (Umschau
Zeitschriftenverlag GmbH)
Bestes E-Paper: profi – Magazin
für professionelle Agrartechnik
(Landwirtschaftsverlag GmbH)
Beste Website: Via medici
(Georg Thieme Verlag GmbH & Co. KG)
Beste integrierte Markenführung:
FeuerTRUTZ (Feuertrutz GmbH Verlag
für Brandschutzpublikationen)
Beste Workflowlösung:
JURION (Wolters Kluwer Deutschland)
Bester Social-Media-Einsatz:
Der Redakteur als Marke
(Vogel Business Media GmbH & Co. KG)
Bester Award:
LEO-Award (DVV Media Group GmbH)
Beste Kommunikationslösung:
Meilensteine der Landtechnik
(dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH)
Beste Neugründung: etailment
(dfv Mediengruppe)
Jurybegründungen unter
www.deutsche-fachpresse.de/index.php?id=742
ausgezeichnet wurde. Mit der Aktion habe der
Verlag vorbildlich gezeigt, so die Jury, welche
kommunikative Kraft Fachmedienhäuser mit
ihren Marken entfalten können, wenn diese
produkt- und technologieübergreifend agieren.
»Ein hervorragendes Beispiel für neues ›Outof-the-box‹-Denken.« Der Award der Deutschen
Fachpresse war in diesem Jahr neu konzipiert
worden und sei mit seinen neuen Kategorien
richtungsgebend, so Rühling (siehe Kasten).
www.vdz.de
11
Deutsche Fachpresse
4
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8
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7
Ganzheitliches Denken ist nicht nur in Bezug
auf Anzeigenwerbung gefragt. Zu einem marketingorientierten Abo-Prozess gehört u. a. ein
Zielgruppenprofiling. Es umfasst, wie Berthold
Pospischil (DataM-Services) erläuterte, eine
Orientierung weg von Zielgruppen auf jeweils
eine Zielperson, auf die wiederum mit einer
360-Grad-Perspektive geblickt wird und der
»passende Angebote in der jeweiligen Involvement-Phase« gemacht werden. Ein Vorgehen,
das bestehenden Strukturen »nicht von heute
auf morgen übergestülpt werden kann«.
Emotionen als
Bindeglied zwischen
Kunde und Marke
Wachsen muss als weiteres Beispiel für das neue
»Out-of-the-box«-Denken ein anderes Verständnis der Rolle des Redakteurs, der immer häufiger als Community-Manager agiere. Für sein
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PRINT&more 2/2014
Die »Fachjournalisten
des Jahres 2014«
Platz 1: Anja Kühner, »Wer
antwortet, gewinnt«, erschienen in BANKMAGAZIN
6/2013 (Springer Fachmedien Wiesbaden)
Platz 2: Volker
Votsmeier, »Brand im
Casino«, erschienen in »JUVE
Rechtsmarkt«
3/2013 (JUVE Verlag)
Platz 3: Martin Mehringer,
»Tumult um Tönnies«,
erschienen in »Lebensmittel Zeitung« 6/2013
(dfv Mediengruppe)
Sechs wichtige Kriterien
für Fachmedien
Eine starke Medienmarke hat …
Qualität: Journalistische Qualität ist der
Kern eines jeden Fachmediums.
Kompetenz: Professionelle Entscheidungen
basieren auf Fachwissen und verlässlichen
Einschätzungen.
Persönlichkeit: Jede Branche ist immer auch
ein »people‘s business«, denn hinter jeder
Medienmarke stehen Menschen, die sich mit
Leidenschaft um »ihre« Branche kümmern.
Bekanntheit: Mediennutzer wollen ihr
Medium kennen. Vertrautheit schafft
Glaubwürdigkeit.
Historie: Das Wissen um die Akteure, die
Zusammenhänge und die großen Linien
einer Branche ist die einzigartige Basis für
die Nutzerakzeptanz.
Glaubwürdigkeit: Ein Fachmedium ist
unabhängiger Interessenvertreter für seine
Branche.
9
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| 4 | Oscar-Feeling beim Fachpresse-Kongress:
Nichts geht ohne Selfies | 5 | Adrian Barrick
(United Business Media, UK): »Building valuable
B2B communities« | 6 | Rolf-Dieter Lafrenz: »Kernursache ist die Digitalisierung« | 7 | Fachjournalisten
2014: Anja Kühner (mi.), Volker Votsmeier (re.) und Martin Mehringer (li.) | 8 | Sebastian Woerle (IDG
Business) | 9 | Dr. Andreas Bauer (KUKA Roboter) setzt auf Emotional Branding | 10 | Ausgezeichnet: die
»Fachmedien des Jahres 2014«
Konzept, den Chefredakteur von »bike und
business«, Stephan Maderner, als Medienmarke
aufzubauen, wurde deshalb Vogel Business Media in der Kategorie »Bester Social-Media-Einsatz« ausgezeichnet. Dass auch B2B-Unternehmen die Bedeutung der (Online-)Communitys
erkannt haben, bestätigte Dr. Andreas Bauer
(KUKA Roboter). »Bei selbst organisierten Communitys wie ›Roboterforum‹ sind wir als Mo-
deratoren dabei.« Und hinsichtlich Facebook
machte er eine einfache Rechnung auf: Wenn
Facebook elf Prozent der Weltbevölkerung erreiche, erreiche man dort auch elf Prozent seiner Zielgruppe. Spezialisiert auf die Herstellung von Industrierobotern bespielt KUKA die
gesamte Klaviatur der Kommunikationsinstrumente und setzt dabei auf Emotional Branding, einen Trend im B2B-Marketing, der auch
die Medien(auswahl) bestimme. »Emotion ist
ein wesentliches Bindeglied zwischen Kunde
und Marke«, so Bauer.
»Wir haben attraktive Angebote und Kommunikationslösungen für unsere Kunden. Wir
haben starke Marken für die B2B-Kommunikation. Diese Stärke dürfen wir selbstbewusst
nach außen zeigen«, sagte Rühling. Er warnte
jedoch davor, dass das Disruptionsrisiko weiterhin besteht. Deshalb gelte es, hellwach, sensibel und selbstkritisch zu bleiben.
Save the Date:
Kongress der Deutschen
Fachpresse 2015: 20. bis
21. Mai in Frankfurt.
Susanne Broos
ist freie Journalistin und hat
sich auf die Verlags- und
Medienbranche spezialisiert.
www.vdz.de
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Deutsche Fachpresse
»Nähe zum Kunden nutzen«
Auftaktrede von Stefan Rühling zum Fachpresse-Kongress 2014
W
ir sind hier, um uns zu stärken für die große Reise, auf der
wir alle uns befinden: die Konversion in der Medienbranche! Wir wandeln auf traditionellen und ungewohnten
Wegen hin zu neuen Welten. Nehmen Sie sich aus den Vorträgen und
Workshops so viel Reiseproviant wie möglich mit für Ihre persönliche
Reise im Fachmediengeschäft. Ideen, Best Practices und Kontakte sind
die Bordverpflegung. Nutzen Sie reichlich die Gelegenheit, sich mit Ihren Mitreisenden in Gesprächen auszutauschen!
Fachmedienhäuser überzeugen durch hohe Kundenorientierung
und große Marktnähe – das belegt nicht zuletzt die B2B-Entscheideranalyse der Deutschen Fachpresse. Wir Fachverleger haben die
Chance, unsere herausragende Stellung in einer wissensbasierten
Gesellschaft zu nutzen und zu stärken. Der Kongress der Deutschen
Fachpresse bietet wertvolle Gelegenheit zum
Austausch und zeigt, wie unsere Häuser
auf die aktuelle Marktdynamik reagieren.
Flexibles »Out-of-the-box«-Denken und
individuelle Lösungen sind gefragt.
Wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr
zurück. Die Fachpresse-Statistik weist
für 2013 ein Umsatzplus von 3,5 Prozent
aus, deutlich mehr als im Vorjahr. Und die
insgesamt 3,2 Milliarden Euro Umsatz unserer Fachmedienbranche basieren auf
einem breiten Produktangebot. Seit langer Zeit konnten auch die Fachzeitschriftenumsätze in Vertrieb
und Werbung wieder zulegen. Weitere Wachstumstreiber sind die digitalen
Medien und Dienst leistungen. Aber: Fachzeitschriften liefern mit
57 Prozent noch immer einen Großteil der Gesamtum-
14
PRINT&more 2/2014
sätze in Fachmedienhäusern. Jedoch machen die digitalen Medien
bereits knapp 20 Prozent der Gesamterlöse aus. Das sind gute Nachrichten!
Das diesjährige Kongressmotto »Erfolgreiche Kommunikationslösungen für B2B-Märkte« unterstreicht Anspruch und Zielsetzung,
für unsere Kunden Ansprechpartner Nummer eins zu sein, wenn es um
effi zientes B2B-Marketing geht. Dabei müssen wir alle Disziplinen beherrschen und am besten eine kundenindividuelle 360-Grad-Kommunikationslösung bieten.
Abschließend gab Rühling drei Handlungsempfehlungen zu den
Herausforderungen und Chancen für Fachmedienhäuser.
1. Marktdynamik nutzen
Fachmedien müssen die dynamische Entwicklung der Märkte annehmen und nutzen. Die Digitalisierung wird die Kommunikation, und
damit die Gesellschaft und Wirtschaft, weiterhin nachhaltig verändern.
Fachmedienhäuser müssen den Weg der Digitalisierung weiter konsequent und gezielt beschreiten.
2. Innovationskraft stärken
Innovationskraft ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Die Anforderungen an Fachmedienangebote ändern sich rasant. Fachmedienhäuser
müssen mehr Gründerdenken in ihre Häuser bekommen und stärker
»out of the box« denken.
3. Stärken zeigen
Fachmedien haben attraktive Angebote und Kommunikationslösungen
für die Kunden, die Akteure in den Märkten – in gedruckter Form, in
digitaler Form und als Live-Event. Fachmedien haben starke Marken
für die B2B-Kommunikation und kennen ihre Kunden und deren Bedürfnisse sehr gut. Diese Stärke darf die Fachpresse selbstbewusst nach
außen zeigen. Der beste Beweis dafür ist die B2B-Entscheideranalyse.
Sie zeigt, dass Fachmedien von den professionellen Entscheidern
hoch geschätzt werden. Sie gelten als glaubwürdig, objektiv
und seriös. Sie haben eine hohe Aktivierungsleistung.
85 Prozent der professionellen Entscheider sind davon
überzeugt, dass Werbung in Fachmedien positiv
auf das Image werbender Unternehmen und ihrer Produkte einzahlt.
Wir bieten Durchblick –
in 11 wichtigen Branchen.
Qualitätsjournalismus – dafür steht die dfv Mediengruppe als einer der größten Anbieter von Fachmedien in Europa.
Mit über 100 Fachmedienmarken geben wir beruflichen Entscheidern in elf wichtigen Branchen Orientierung und Impulse.
Das Angebot unserer Medienmarken reicht dabei von Zeitschriften und Büchern, Websites und Apps, bis zu Kongressen und
Fachmessen. Besuchen Sie uns auf www.dfv.de
Mehr wissen, richtig entscheiden.
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15
Segment
Magazine sind
in WM-Form
Die Sportzeitschriften haben sich zu Medienmarken entwickelt, die
ihre Kompetenz über alle Kanäle spielen und ihre Anhänger begeistern
D
er »kicker« ist im
Fußball eine Instanz. Jedes Jahr
zeichnet er den treffsichersten Bundesliga-Spieler mit
der »Torjägerkanone« aus,
erstellt zweimal pro Saison
die »Rangliste des deutschen Fußballs« und organisiert die Wahl zum
»Fu ßba l ler
des Jahres«.
Auch sonst
sind die Reporter auf
Ballhöhe:
Sie entlarven
die falsche
Neun genauso wie den Doppelsechser, spüren vertikale Stoßstürmer auf
und wissen, was eine Mittelfeldraute ist.
Nun hat der Nürnberger Olympia Verlag auch das Spielsystem im eigenen Team geändert. Künft ig spielt der »kicker« auf der Führungsebene
mit Viererkette und Libero. Alexander Wagner wird die Digitalkanäle
verantworten, Jean-Julien Beer kümmert sich als Blattmacher um die
gedruckten Ausgaben, Rainer Franzke führt das Reporternetzwerk und
Jörg Jakob fungiert als »Leiter Gesamt«, während sich Klaus Smentek
dem Kooperationsgeschäft widmet. Einen klassischen Chefredakteur
wird es nicht mehr geben.
16
PRINT&more 2/2014
Das Internet knabbert an der Auflage
Das Internet hat die Rolle der gedruckten Sportzeitschriften verschoben und an der Auflage geknabbert. Die Montagsausgabe des »kicker«
beispielsweise wurde im ersten Quartal dieses Jahres im Abonnement
und im Einzelverkauf durchschnittlich 151.034 Mal verkauft – gegenüber I/2004 ist das ein Drittel weniger. Auch Axel Springers »Sport Bild«
hat im Zehn-Jahres-Vergleich rund 31 Prozent eingebüßt. Aktuell kommt
das wöchentliche Magazin auf eine »harte Auflage« (Abos plus Einzelverkauf) von 257.205 Stück, während sich der Abo- und Kioskverkauf
von Bauers »Bravo Sport« binnen einer Dekade auf 96.570 Exemplare
sogar nahezu halbiert hat.
Zur Ursachenforschung kann Markus Hörwick beitragen. Seit 31 Jahren lenkt er die Öffentlichkeitsarbeit des FC Bayern München und hat
die Entwicklung des medialen
Sportbetriebs aus nächster
Nähe erlebt. »Die Medienwelt ist explodiert durch das
Internet, und da geht Tempo
oft vor Gründlichkeit«, sagt
Hörwick. Der gelernte Journalist erzählt eine kleine Geschichte dazu: Ein großer
Online-Anbieter hatte ein
Gerücht verbreitet, der FCBayern-Medien direk tor
rief dort an und versicherte, dass an der veröffentlichten Geschichte nichts
dran sei. »Wissen Sie, was
er geant wortet hat? ›Egal.
Aber wir produzieren dadurch seit zwei Stunden
unglaubliche Klicks.‹ Ist
das nicht ein Wahnsinn?«
Print-OnlineBrücken
»Fanschal« mit der Allianz wurden auf mehreren Kanälen gespielt –
und gehen deutlich über die gewohnten Muster des Anzeigen- und Bannerverkaufs hinaus.
Ausgeglichenes Verhältnis von
Print- zu Digitalerlösen bis 2015
Im vergangenen Jahr lag der Digitalanteil am Vermarktungsumsatz der
Marke »kicker« bereits bei über 40 Prozent. »Bis 2015 erwarten wir ein
ausgeglichenes Verhältnis von Print- zu Digitalerlösen«, sagt Schnell.
»Bemerkenswert ist, dass der Printumsatz stabil bleibt, während sich die
digitalen Werbeumsätze ausdehnen.« Online erweist sich als Wachstumslokomotive, denn
dass 2013 einen Rekordwerbeumsatz brachte,
ist ungewöhnlich: Für
Sportmagazine sind
normalerweise gerade
Jahre die fetten Jahre,
weil dann Großevents
wie Fußball-WM und
-EM sowie Olympische
Spiele stattfinden. »Viele Unternehmen, vor
allem die offi ziellen
Was Hörwick »Wahnsinn«
nennt, formuliert Matthias
Brügelmann etwas gesetzter. »Die Nachrichtendynamik hat rasant zugenommen«, sagt der ehemalige
»Sport Bild«-Chefredakteur und jetzige »Bild«-Vize. »Der Urheber einer Meldung ist kaum mehr auszumachen, geschweige denn lassen sich
heiße News für Print zurückhalten.« Online-Medien sind rund um die
Uhr und inzwischen von nahezu überall erreichbar – was die Berichterstattung enorm beschleunigt.
Das muss für die Sportzeitschriften trotz Auflageneinbußen, die
wirtschaft lich durch Copypreiserhöhungen teilweise wettgemacht werden, nicht zwangsläufig ein Nachteil sein. »Sport Bild« zum Beispiel hat
eine Print-Online-Brücke gebaut: Seit knapp zwei Jahren erscheint
sonntags um 21 Uhr eine »Sport Bild Plus«-App
für 89 Cent mit dem Wichtigsten des Sportwochenendes, am Mittwoch folgt dann die
Printausgabe. Die bekannten Printtitel haben
»Sport Bild« ist Spitzenreiter
et lichen Internetanbietern voraus, dass sie fest
Auflagen der Sportzeitschriften
im Gedächtnis der Leser verankert sind. Das
nutzt auch im Netz.
Titel
Verlag
Erscheinungsweise
Der Olympia Verlag hat das früh erkannt
und seine Online-Aktivitäten forciert. 94 Jahre
Sport Bild
Axel Springer
wöchentlich
nach seiner Gründung ist das Sportmagazin
kicker (Montag)
Olympia Verlag
wöchentlich
heute auf Papier, als E-Paper und App, in Wort,
kicker (Donnerstag) Olympia Verlag
wöchentlich
Bild und Video (Kicker.tv) präsent. Kicker OnBravo Sport
Bauer Media Group monatlich
line zählte zuletzt IVW-geprüfte 36,5 Millionen
11 Freunde
Gruner + Jahr
monatlich
Visits, hatte laut Reichweitenstudie »Internet
Tour-Radmagazin
Delius Klasing Verlag monatlich
Facts« 3,33 Millionen monatliche Nutzer und
Runner‘s World
Rodale Press
monatlich
die Print-MA bescheinigt den gedruckten AusSt. Georg
Jahr Top Special Verlag monatlich
gaben im Durchschnitt 2,9 Millionen Leser.
Golf Journal
Atlas Spezial
monatlich
Eine klar definierbare Zielgruppe auf mehJust Kick-it!
Panini Verlag
monatlich
reren Plattformen: Das macht eine MedienGolf Magazin
Jahr Top Special Verlagmonatlich
marke für Werbekunden interessant. Beispiel:
Tennis Magazin
Jahr Top Special Verlagmonatlich
Ein halbes Jahr lang lief im Montag-»kicker«
Tischtennis
Philippka Verlag
monatlich
und parallel auf Kicker.de die von Microsoft
Triathlon
Spomedis
monatlich
präsentierte WM-Serie »Ein Star für Brasilien«,
Handballwoche
Handballwoche
wöchentlich
in der alle WM-Teilnehmer und deren TopQuelle: IVW I/2014
spieler vorgestellt wurden. Auch die Aktionen
»Schülerreporter« mit der Deutschen Bahn und
Verkaufte
Auflage
davon
Abos
davon
Einzelverk.
366.970
82.298
172.436
63.740
87.294
151.260
63.140
80.023
108.486
23.297
73.273
80.105
36.383
38.617
58.495
36.595
21.866
50.359
22.864
23.201
34.935
20.968
10.188
31.993
11.839
7.046
29.601
3.336
25.844
174.907
25.795
17.568
7.211
19.197
13.802
4.350
13.504
12.346
402
13.430
7.444
5.646
11.306
7.743
2.979
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17
Segment
Qualität in der Lücke
Regionale Sportzeitschriften tun sich meist schwer.
»KölnSport« gehört zu den positiven Ausnahmen.
Jubel beim FC, Trauer bei den Haien: Während der 1. FC Köln wieder
in die Erste Bundesliga aufgestiegen ist, hat der Eishockey-Club den
Meistertitel erneut knapp verpasst. Große Themen für »KölnSport«, das
monatliche Stadt-Sportmagazin. Rund 6.000 Hefte zum Copypreis von
2,90 Euro werden pro Ausgabe verkauft, täglich bis zu 5.000 Nutzer
besuchen die Internetseite. »Köln ist eine sehr sportbegeisterte Stadt«,
sagt Geschäftsführer Michael Fiedler. Ein weiterer Grund, weshalb die
Zeitschrift funktioniert: »Die Tagespresse berichtet wenig über lokalen
Sport, da ist eine echte Lücke.« Und »KölnSport« schließt sie durch eine
Berichterstattung, die von der Bundes- bis in die Kreisliga und vom
Breitensport bis zur Sportpolitik reicht. »Wir sind kein Verlautbarungsorgan und werden deshalb ernst genommen von unseren Lesern. Qualität ist unbedingte
Voraussetzung für den
Erfolg«, sagt Fiedler.
Der frühere »Sports«Chefredakteur
macht »KölnSport«
zusammen mit Fred
Wipperfürth, dessen
Redaktionsbüro RFW
eine Vielzahl von
Kaufzeitschriften
(u. a. »Bravo Sport«,
»Bundesliga Spezial«,
»Basket«), Kundenmagazinen und Internetauftritten erstellt.
Es gab und gibt immer wieder Versuche,
regionale Sportmagazine zu etablieren.
Doch nur wenige wie »Reviersport« oder
»Saar Amateur« überleben auf Dauer. Für
»KölnSport« arbeitet eine kleine Mannschaft, drei Redakteure, ein Layouter,
zwei Anzeigenverkäufer. »Die Inhalte
sind konsequent lokal ausgerichtet.
Und im Werbemarkt arbeiten für uns
Verkäufer der alten Schule, die mit
Kunden umgehen können«, betont
Fiedler. Von den Sponsoren der beiden Großclubs 1. FC Köln und Kölner Haie profitiert »KölnSport«
durchaus, denn etliche von ihnen sind auch im Heft und auf der Website
vertreten. Ein Saisonheft, mehrere Specials sowie von Sportverbänden
(Tennis, Behindertensport, Sportamt) in Auftrag gegebene Magazine
runden das Programm des KölnSport Verlags ab – und machen es zu
einem tragfähigen Geschäftsmodell.
18
PRINT&more 2/2014
Sponsoren, investieren dann verstärkt in
Kommu ni kat ionsmaßnahmen«, sagt
Michael Marzahn,
Ma naging Director
der Agentur Optimedia. Das ist zur
WM 2014 nicht anders. »Wir merken,
dass auch Unternehmen, die ansonsten
eher keine klassische Sport titel belegen, ihr Produkt
im Fußballumfeld
platzieren«, sagt »Sport Bild«-Anzeigenleiter Heiko Rönnau.
Obwohl – oder gerade weil – das Internet mit Meldungen und Meinungen zur Fußballweltmeisterschaft vollgekleistert ist, haben die traditionellen WM-Sonderhefte auch dieses Mal Konjunktur. Leser entdecken den Charme abgeschlossener Formate. »Das Internet sucht, Print
findet«, sagt Michael Fiedler. Er ist Geschäftsführer des KölnSport Verlags (siehe Kasten), der die deutsche WM-Ausgabe des britischen »Four
Four Two«-Magazins produziert hat. Um die Gunst der Fußballfans
wirbt auch BPA Media mit »Fußball Live Special WM 2014« (5,95 Euro),
ganz früh (23. April) kam das WM-Heft von »Transfermarkt«
(4,90 Euro) auf den Markt. »Sport Bild« (4,90 Euro)
liegt seit dem 16. Mai in einer Auflage von 550.000 Exemplaren am Kiosk, der »kicker« (5 Euro) ging mit
630.000 Stück in den Handel, während die 151. Ausgabe von »11 Freunde« (5,50 Euro) dem Turnier in Brasilien einen Schwerpunkt widmet und eine 164-seitige
WM-Pocketausgabe mit liefert. Schon jetzt kann Eigentümer Gruner + Jahr jubeln: Die aktuelle Ausgabe erzielte mit 32 Anzeigenseiten das zweitbeste Vermarktungsergebnis seit Bestehen des Magazins.
Weg von Prämien für Neuabonnenten – hin zu exklusiven
Vorteilen für Stammbezieher
Der Monatstitel legt gegen den Trend auch im Vertriebsmarkt noch zu. 2013 bewegte sich die verkaufte Auflage im
Schnitt bei 81.500 Exemplaren, die Zahl der Abonnenten ist
innerhalb der vergangenen fünf Jahre im Jahresschnitt um
56 Prozent auf 36.383 (I/2014) gestiegen. »11 Freunde« hat es geschafft,
als »Magazin für Fußballkultur« erfolgreich eine Nische zu besetzen.
Mit launiger Schreibe, überraschender Themenwahl und staubiger Optik hat es eine spezielle Fangemeinde gefunden, bei der auch die vor
zwei Jahren eingeführte »11 Freunde«-Dauerkarte offensicht lich gut ankommt.
Prämien für Neuabonnenten wurden abgeschafft, dafür können Stammbezieher an besonderen Aktionen, Events, Verlosungen teilnehmen, erhalten Rabatte im Online-Shop und Zugang zu exklusiven Inhalten.
Willkommener Nebeneffekt: Die Abo-Kündigungsquote ist deut lich
gesunken. Zur WM wird »11 Freunde« auch online aktiv sein, beispielsweise mit dem Grimme-Preis-gekrönten Liveticker, Redaktionstalks im
Videoformat und speziellen Shopangeboten. In Berlin, Hamburg, Köln und
Gütersloh lädt »11 Freunde«
zudem ins »WM-Quartier« –
zum Public Viewing.
Kontakt zur Bevölkerung sucht auch Axel Springer: Die Sonderausgabe »Bild
zur WM« wurde kurz vor
Turnierbeginn in einer Auflage von über 40 Millionen
Stück allen deutschen Haushalten zugestellt. »Sport Bild«
selbst brachte in den Wochen
zuvor mehrere XXL-Specials
und begleitet die Welt meisterschaft mit gesonderten Ausgaben der »Sport Bild plus«-App.
»Wir wollen die Fußballfans
noch umfassender informieren und während der WM immer aktuell
sein«, so Anzeigenleiter Rönnau.
Die Arbeit längst getan hat dagegen der Panini Verlag. Rund 80.000
Einzelhändler wurden mit Bildern und Alben beliefert – so viele wie
noch nie. »Zu WM-Zeiten ist ganz Deutschland unsere Zielgruppe.
Jung und Alt, Männer und Frauen, Jugendliche und Kinder quer durch
alle Bevölkerungsschichten«, sagt Hermann Paul, Geschäftsführer des
Panini Verlags in Stuttgart. Sein Ziel: Die elfte WM-Kollektion in
Deutschland seit 1974
soll die weltweit meistverkaufte werden. Dazu muss die Sammellust geweckt werden,
am besten durch Gratisalben und -sticker.
Sie liegen außer in
»Bild am Sonntag« und
»Sport Bild«, wie bisher schon, nun auch
weiteren Springer-Titeln wie »Auto Bild«
und »Computer Bild«
bei.
Toni Schnell, Geschäftsführer Olympia Verlag
Neues vom
»kicker«
PRINT&more hat beim
Geschäftsführer Toni Schnell nachgefragt
PRINT&more | Warum hat »kicker« den Chefredakteur abgeschafft?
TONI SCHNELL | Wir haben die Redaktionsstruktur neu aufgestellt, weil »kicker« auf allen Kanälen das relevanteste Fußballmedium sein soll.
Welche Tore will »kicker« schießen?
Wir wollen mit »kicker« eine Medienmarke aufbauen, die ihre Kompetenz im Sport und speziell im Fußball über alle Kanäle spielt.
Zu übertreffen ist der Bestwert von der Fußball-WM 2006. Da mals
wurden 165 Millionen Tüten mit jeweils fünf Abziehbildern verkauft.
Der Umsatz von Panini Deutschland schoss auf 104 Millionen Euro.
Zur WM 2010 in Südafrika gingen mehr als 90 Millionen Bildertütchen
über die Theke, es war der zweit höchste Absatz in der Verlagshistorie.
Und das Kleben geht weiter, mit allen Mitteln: Mitte Mai kam »Fußballspaß mit Paule« an den Kiosk, die erste Fußballzeitschrift für Vier- bis
Achtjährige. Panini, das auch »Just Kick-it!« (für Jungs ab acht Jahren)
publiziert, vertreibt das »offi zielle DFB-Magazin für Kids« in einer Auflage von zunächst 70.000 Stück. Die Erstausgabe enthält ein Schiedsrichterset und – ganz überraschend – ein Album plus Bildertüte.
Roland Karle
Autor mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Medien, Sport
www.vdz.de
19
Segment
Das Cover wird zur
Marke und zum Trend
Zwei Kreative im Gespräch
E
in gelungenes Cover fungiert in
Zeiten der Informationsflut und des
Kampfes um Aufmerksamkeit als
Köder für den Zeitschriftenkäufer, eine in
Deutschland weiterhin gut verbreitete Spezies.
Cover müssen oft in Bruchteilen von Sekunden den Leser neugierig auf mehr machen.
PRINT&more sprach mit zwei Experten über die
Covergestaltung: Prof. Heinz-Jürgen Kristahn,
Professor am Institut für Kommunikation und
Design Berlin, und Anna Moritzen, Kommunikationsdesignerin bei BEHNKEN & PRINZ.
PRINT&more | »Ein gutes Cover ist wie ein
Plakat. Schnell, direkt buhlt es um die Aufmerksamkeit«, meint der ehemalige »Stern«Artdirector Wolfgang Behnken. Plakate und
Cover – wo liegen die Gemeinsamkeiten, wo
das Trennende?
20
PRINT&more 2/2014
PROF. HEINZ-JÜRGEN KRISTAHN | Ja und
nochmals ja, Wolfgang Behnkens Statement
kann ich nur bestätigen. Ich hatte in jungen
Jahren einen sehr guten Lehrmeister in Paul
Pietsch, dem Verleger der Motor Presse, ein intensiver und engagierter Sparringspartner. Die
Gemeinsamkeiten von Cover und Plakat liegen
darin begründet, den Inhalt extrem redundant,
auf den Punkt gebracht und aufmerksamkeitsstark zu visualisieren. Im Vergleich zum Cover
genießt das Plakat zwei besondere Vorteile: zum
einen die Dominanz der Größe, zum anderen
den Ort der Präsentation im urbanen Umfeld.
ANNA MORITZEN | Plakate und Cover müssen beide schnell erfasst werden, spannend gestaltet sein, wichtige Informationen auf den
ersten Blick erkennbar sein. Ziel ist es, dass der
Kunde stehen bleibt, es genauer betrachtet, sich
erinnert und im Falle eines Magazins/Buches
sogar kauft. Der Unterschied liegt vor allem in
der Zeit. Für Plakate bleiben oft nur wenige Augenblicke, maximal drei Sekunden. Zu viel Text
führt dazu, dass sich der Betrachter überfordert
fühlt – deshalb gilt bei Plakatgestaltung: Weniger ist mehr. Bei der Covergestaltung gilt dies
ebenfalls, dennoch, wenn man erst einmal die
Aufmerksamkeit von dem potenziellen Leser gewonnen hat, nimmt er sich die Zeit, um das Buch
oder Magazin genauer zu betrachten, um so
mehr Informationen zu erlangen, die Rückseite
wird angeschaut, Klappentexte gelesen.
Gibt es eine besondere deutsche Kultur der
Covergestaltung im Vergleich zu anderen
Ländern?
KRISTAHN | Im Vergleich zu anderen Ländern
gibt es eine besondere deutsche Kultur der Covergestaltung. Das Editorial Design in Deutschland ist schon sehr früh mit und durch Willy
Fleckhaus in den Jahren des Wirtschaftswunders gestartet. Hier sei erwähnt, dass er sich
nicht nur in der Praxis innovativer Vorgehensund Arbeitsweisen bediente; für Fleckhaus stellte
seine Lehrtätigkeit ein wichtiges Indiz dafür
dar, dass bis heute nicht nur kreative, sondern
gleichermaßen weitsichtige und zukunftsweisende künstlerische Darstellungsmethoden ei-
MORITZEN | Sie sollten unterhaltend, informativ, mutig und provozierend sein.
Was macht ein gutes Cover aus?
KRISTAHN | Kunst kommt von Können, ein
etwas sehr reduziertes Zitat von Joseph Beuys.
Da tut sich bei vielen sofort die Frage auf, was
Kunst und Mediengestaltung verbindet? Tragen
nicht beide Aspekte wichtige Komponenten zur
Zielsetzung bei? Für mich war die konstruktive
Zusammenarbeit mit der Redaktion eine existenzielle Voraussetzung, den Inhalt adäquat in
eine ästhetische Bildersprache zu transferieren.
better than music. Music is better than television. Television is better than sports … and
anything is better than politics.« Würden Sie
dieses Cover-Credo des ehemaligen Chefredakteurs des Magazins »People« immer noch
unterschreiben?
KRISTAHN | Jedes Individuum verfügt über
eine besondere Begabung. Prosa in dieser Form
sollte für ein Statement ausreichen, für ein
Cover-Credo sicherlich nicht.
MORITZEN | Nein. Politik ist ein wichtiges
Thema, welches die Menschen interessiert. Es
muss natürlich zu dem jeweiligen Magazin passen, die Zielgruppe ansprechen.
Die Gewinner-Cover des Jahres 2013: www.cover-des-monats.de
ner neuen Bildersprache in Erscheinung treten.
Einige Cover aus New York oder London faszinieren mich mithin, aber als Vorbilder haben
sie für mich ihre Anziehungskraft verloren.
Welche Funktion haben Zeitschriftencover
in der heutigen Medienlandschaft?
KRISTAHN | Wer in unserer verdichteten Medienlandschaft mit einem Zeitschriftencover
in die Öffentlichkeit geht, sollte der sogenannten First Page, dem Cover, eine strategisch kommunikative und nonverbale Identität zuordnen.
Wie erfolgreich das geht, zeigen in hohem Maße
die Fachzeitschriften. Bei einigen »specialist
journals« steht im Vordergrund eine zeitaffine
Bildersprache mit ästhetischer Positionierung.
Das Cover wird zur Marke und zum Trend.
Stress und Zeitmangel blockieren häufig das
optimale zielgerichtete Arbeiten. Ein effizientes
inhaltliches Briefing ermöglicht dem Layouter
und/oder Designer eine ebenso effiziente Umsetzung. Ein gutes Cover inkludiert für mich
die gesamte Leistungsfähigkeit der redaktionellen Arbeit – nicht mehr und nicht weniger.
Redaktionelle Bildkompetenz unisono.
MORITZEN | Ein gutes Cover weckt Emotionen. Es spielt mit Wort und Bild, es überrascht
mit seiner Optik. Das Cover sollte dem Leser erste Hinweise geben, was ihn erwartet. Ich finde es
spannend, wenn verschiedene Lacke und Papiersorten verwendet werden. Wenn der Leser fühlen
kann, wie Farben sich je nach Licht verändern.
»Young is better than old. Pretty is better than
ugly. Rich is better than poor. Movies are
Zeitschriften haben heute eine veritable Konkurrenz: das Internet. Haben sich dadurch
die Regeln der Covergestaltung verändert?
Wenn ja, wie?
KRISTAHN | Die Konkurrenz des Internets
verlangt den Zeitschriften viel ab, vieles hat sich
verändert und die Zeitschriften haben nicht
nur überlebt, sie sind meiner Meinung nach
besser geworden. Das Visuelle der Zeitschriften war lange Zeit nur Beiwerk. Das reicht im
harten Konkurrenzkampf nicht mehr; heute
bieten die Zeitschriften ein adäquates und
überzeugendes Design an – um konkurrenzfähig zu bleiben.
MORITZEN | In der Online-Welt ist es noch
wichtiger, ein ansprechendes Buchcover zu gestalten. Das Buch muss sich gegen eine Vielzahl
anderer Titel durchsetzen, und das bei einer
www.vdz.de
21
Segment
Voransicht, die kaum größer ist als ein Daumennagel. Deshalb muss es auch in Klein wirken
und den Leser dazu animieren, es anzuklicken.
Nicht alles, was der Rechner kann, ist gut für
das Titelbild – teilen Sie diese Meinung?
KRISTAHN | Diese Frage hat es in sich. Beispiele zur Bestätigung dieser Frage könnten
massenhaft gefunden werden. Es ist ein Thema, das mich schon seit der rechnergestützten
Gestaltung beschäft igt und mich mithin sehr
aufwühlt. Fast alles beginnt auf dem Bildschirm,
eine Glätte, die heute global Anwendung findet.
Typografie entsteht in vielerlei Art weit entfernt von Lesbarkeit. Bildbearbeitung findet oft
an der Oberfläche statt, virtuelle Bildmanipulationen mit großer Vergleichbarkeit treten
auf. Da der Computer von sich aus nicht befähigt ist, neue Ideen zu produzieren, wird
Bekanntes wiederholt und an der Oberfläche
retuschiert. Ideen entstehen im Kopf, danach
auf dem Papier und, wenn erforderlich, kann
der Computer diesen Prozess unterstützen.
22
PRINT&more 2/2014
MORITZEN | Von
den vielen Fotomontagen habe ich langsam
genug. Es gibt natürlich auch witzige, auf
denen mal wieder ein
Politiker per PhotoProf. Heinz-Jürgen Kristahn
shop verändert wurwidmet sich seit bald
de, aber man sollte es
fünf Jahrzehnten Design,
Anna Moritzen entwarf das
nicht übertreiben. Es
Kunst und Cover – u. a. für
viel beachtete neue Cover
gibt aber auch Illus»Auto Motor und Sport «
des »VDZ Jahrbuch 2014«
tratoren, die zeichnen
am Computer fantastische Sachen, der Vorteil: Es können z. B. Far- eine bereichernde Ausstrahlung auf die Coverben per Mausklick verändert werden.
gestaltung.
Welche Rolle spielt der Zeitgeist für die
Covergestaltung?
KRISTAHN | Jede Zeit hat ihre Stilfindung,
der Zeitgeist ist ein für mich positiver Ansporn,
der die Gesellschaft aufruft, sich mit neuen Ideen
und deren ästhetischen Formen auseinanderzusetzen. Das hat in der Wirkungskraft auch
Eva Wienke
Journalistin, langjährige
Pressesprecherin des SpiegelVerlags und verantwortliche
Redakteurin »Cover des Monats«
Medien&Meinung
Wir sind vom Fach
B2B-Medien florieren – aber neue Wettbewerber sind in Sicht
A
uf den Medienseiten der überregionalen Zeitungen werden die wirklich
wichtigen Fragen behandelt. Darf der
Träger eines Kapuzenpullis in die Chefredaktion der »Süddeutschen Zeitung« aufrücken?
Tritt Heidi Klum auf Pro Sieben ungeschminkt
auf? Oder es geht um Cristiano Ronaldo, der
nackt auf dem »Vogue«-Titel posiert.
Die Fachmedien kommen auf den Medienseiten nicht vor, niemals. Eher noch machen
die Kollegen ein neues Format im indischen
Frühstücksfernsehen zum Aufmacher. Das ist
schade. Erstens weil die Fachmedien interessante Geschichten zu erzählen haben. Und zweitens weil sie sehr skurril sein können.
Fangen wir mit einer interessanten Geschichte an: Fast alle Publikumszeitschriften verlieren
kontinuierlich Auflage und Werbeerlöse, die
einen schleichend, andere galoppierend; Tageszeitungen stecken sowieso in der Krise. Und
die Fachmedien? Verzeichnen in aller Stille ein
hübsches Marktwachstum von gut drei Prozent. Nicht nur, aber auch im Print.
In »Medien&Meinung« kommen regelmäßig Chefredakteure und profilierte
Medienjournalisten zu wichtigen Themen
der Zeitschriftenbranche zu Wort.
Das ist zu erklären: Die traditionellen GeneralInterest-Medien verlieren Leser und Anzeigenkunden, weil sie an Relevanz verlieren. Die
Gesellschaft differenziert sich immer stärker
aus und jede Gruppe sucht und findet vor
allem im Internet ihre eigenen Informationsquellen und Diskussionsforen. Die Interessen
der Menschen sind eben sehr speziell, das
Generelle erfahren sie sowieso überall. Fachtitel bedienen Spezialinteressen, sie werden von
Profis für Profis gemacht. Als kürzlich die besten Fachmedien 2014 gekürt wurden, waren
unter den Siegern ein Magazin namens »FeuerTRUTZ«, eine Zeitschrift für professionelle
Agrartechnik und eine Website »Bike und Business«. Wie die Ansprache von Zielgruppen
funktioniert, wie das Community-Building im
Internet vonstattengeht, das muss man diesen
Kollegen nicht erklären. Sie haben schon Communitys gebildet, als es den Begriff in den Medien noch nicht gab.
So spitz die Zielgruppe, so weit gefächert ist
das Spektrum der Fachmedien insgesamt: von
der edel gestalteten Architektenzeitschrift auf
schwerem Papier bis zur Loseblattsammlung
für den Heilpraktiker, von »Sixpack« – was übrigens ein Medium für technische und kaufmännische Führungskräfte in der Verpackungsindustrie ist – bis zur »Eisenwaren-Zeitung«.
Allen gemeinsam ist, dass sie ihrem Leser auf
Augenhöhe begegnen, dass Fachkompetenz und
Kundennähe zu ihren Stärken zählen.
Alles bestens also auf dem Markt der Fachmedien? Vorsicht. In mindestens einer Hinsicht
stehen die Spezialisten vor der gleichen Herausforderung wie die Generalisten: Neue Wettbewerber drängen auf den Markt, und zwar aus
zwei Richtungen. Aus der einen kommen die
Amateure, aus der anderen die Profis.
Die Amateure: Sie hatten früher keine Chance – früher, als man einen großen Verlag, eine
starke Redaktion und schwere Rotationstechnik brauchte, um als Publisher zu wirken. Das
kann heute prinzipiell jeder – im Netz. Der
pensionierte Diplom-Ingenieur für Abwassertechnik etwa, der im Internet einen Blog über
Kläranlagen veröffentlicht, aus Freude an der
Sache, praktisch ohne Kosten. Wenn er einen
Namen in der Branche hat, wenn er etwas zu
sagen und zu schreiben hat, kann er der Spezialzeitschrift in die Quere kommen.
Uwe Vorkötter,
Chefredakteur HORIZONT-Medien
Die Profis: Hersteller, Händler und Dienstleister entdecken, dass sie im Netz ihre Zielgruppen nicht mehr ausschließlich über klassische
Werbung, sondern auch über redaktionel le Inhalte erreichen können. Content-Marketing heißt
das Stichwort. Nicht nur Coca-Cola und Red
Bull haben ihrer Zielgruppe Geschichten zu
erzählen, sondern auch der Werkzeugmaschinen-Hersteller, der sich an die Industriemeister
wendet, oder der Pharmahersteller, der die Arzthelferin im Blick hat.
Fazit: Nichts bleibt, wie es ist, auch nicht in
den Fachmedien. Der digitale Wandel erfasst
auch diejenigen, deren Printgeschäft noch scheinbar ungetrübt läuft. Immerhin haben die Fachmedien die große Chance, den Wandel aus einer Position der Stärke heraus zu vollziehen –
wenn sie ihn rechtzeitig und konsequent anpacken.
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23
Medienpolitik
»Es wird immer schwieriger,
Repressalien unter
dem Deckel zu halten«
PRINT&more sprach mit Susanne Koelbl, Preisträgerin
des Liberty Award 2014, über die Lage der Pressefreiheit und
ihre Motivation als Journalistin
PRINT&more | Was motiviert Sie zu Ihrer Arbeit, zu dieser besonders mutigen Form des Journalismus?
SUSANNE KOELBL | Etwas Mut gehört dazu, viel wichtiger aber
scheint mir, dass man selbst einen guten Grund hat, an bestimmte Orte
zu reisen, um etwas zu erfahren, etwas herauszufinden. So bin ich in
deutsche Provinz- und Vorstädte gekommen, auf den Balkan, nach Afghanistan und zu vielen anderen Plätzen.
Ist es Beruf oder Berufung und wie war Ihr Weg dorthin?
Ich war schon immer fasziniert von der Magie des geschriebenen Wortes und hatte Fragen, denen ich nachgehen wollte. Dieser Beruf ist das
Ticket zu beidem.
Welches Thema bewegt Sie zurzeit besonders?
Welche Rolle wird Deutschland in der Zukunft spielen? Die Erwartungen an Berlin sind riesig, in Asien und in der arabischen Welt, in den
USA, im Osten Europas. Umgekehrt ist der Appetit der Deutschen, immer mehr Führungsverantwortung zu übernehmen, eher gering. Wir
werden aber nicht darum herumkommen, darüber zu reden, welche
Rolle wir spielen wollen. Das finde ich spannend.
Susanne Koelbl in der Berg- und Höhlenregion
Tora Bora, Afghanistan
24
PRINT&more 2/2014
Die Lage der Pressefreiheit hat sich von 2013 auf 2014 (Reporter ohne
Grenzen) verschlechtert. Empfinden Sie das ähnlich bzw. können Sie
diese Entwicklung bestätigen?
Diktatoren und Autokraten, die Journalisten verfolgen, hat es immer
gegeben. Ich habe allergrößten Respekt für meine Kollegen, die trotz
diesem Druck nicht aufgeben. Wir könnten übrigens unsere Berichte
niemals schreiben, wenn diese gut informierten Journalisten uns nicht
helfen würden. Es ist also eher umgekehrt, dass es für Diktatoren immer schwieriger wird, ihre Repressalien unter dem Deckel zu halten,
Mächtigen oft versuchen, uns fernzuhalten, uns zu steuern etc. Das sollte
man sportlich sehen. Die Herausforderung ist eher, mehr Gebrauch
zu machen von unseren eigentlich
doch fantastischen Möglichkeiten.
Wir haben eher zu wenig investigativen Journalismus, zu wenig Streit,
zu wenig Auseinandersetzung.
Immer im Gespräch mit den Betroffenen – Tiflis, Georgien
weil sich immer mehr Journalisten und sogar ganz gewöhnliche Bürger
das Recht nehmen, international zu verbreiten, was in ihren Ländern
passiert. Ein jüngeres Phänomen ist, dass internationale Reporter zur
Zielscheibe von radikalen Kämpfern werden, weil sie für die Politik ihrer Länder verantwortlich gemacht werden.
Im Jahr 2010 wurden Sie persönlich vom BND ein halbes Jahr lang
ausgespäht: Wie steht es um die Pressefreiheit in Deutschland? Hat
sich das seit 2010 verändert?
Dienste werden die Regeln immer wieder mal brechen. Ansonsten haben
wir in Deutschland Pressefreiheit und das ist viel wert, wenn auch die
Was sind journalistische Kernwerte?
Hebt er sich ab von anderen Formen
der »Veröffentlichungen«?
Journalismus ist der Wahrheit verpflichtet. Hört sich pathetisch an, ist
aber so. Den Dingen nahekommen,
aufdecken, tiefer graben und die Leser hineinziehen in ein Thema, das
erst mal sperrig, unsexy ist, aber wert,
sich damit zu beschäft igen und damit
zu verteidigen, was uns wichtig ist –
freies Denken, Gerechtigkeit, Chancengleichheit, sozialer Frieden und
eine Wachheit für den Wandel in einer globalen Welt. Darum geht’s
doch, oder?
Was sind verlegerische Kernwerte?
Verlegertum ist nicht mein Metier, ich bin Angestellte beim SPIEGEL,
auch wenn den Angestellten dort 50 Prozent des Unternehmens gehören. Ein Vermächtnis des Verlegers Rudolf Augstein. Ich hoffe jedenfalls,
dass Verlage ihre Unternehmen weniger als Kapitalanlagen betrachten,
sondern als Einmischungsinstrument.
Wohin entwickelt sich der Journalismus? Hat er eine Chance?
Natürlich. Guten Journalismus wird es immer
geben, auch wenn der
CÔTE
digitale Transformationsprozess für vieleD’IVOIRE
schwierig wird.
Tag der Pressefreiheit
Pressefreiheit ist und bleibt leider keine Selbstverständlichkeit:
Fast die Hälfte der Weltbevölkerung lebt unter Bedingungen, in denen
Journalisten durch staatliche Repressionsmaßnahmen in ihrer Arbeit
behindert werden und häufig Drohungen und Gewalt ausgesetzt sind.
Welchen Rat geben Sie Nachwuchsjournalisten für ihren Berufsweg?
In der neuen digitalen Welt wird alles neu gedacht werden. Junge Journalisten sollten sich deshalb auch selbst als Unternehmer betrachten.
Auch sie sind eine Marke und sollten neue Finanzierungs- und die Distributionswege für ihr Produkt suchen. Das ist alles nicht ganz einfach,
aber es stecken wirklich große Chancen und neue Freiheiten darin.
Um die Bedeutung freier, pluralistischer und unabhängiger Medien
für das Funktionieren von Demokratien zu verdeutlichen, wurde auf den
3. Mai jeden Jahres von der UNESCO der »World Press Freedom Day«
festgelegt.
Richard von Fritsch
PRINT&more sprach anlässlich des Welttags der Pressefreiheit mit zwei
mutigen Journalistinnen.
Freier Autor PRINT&more
www.vdz.de
25
Medienpolitik
»Mexiko braucht Journalisten,
die moralischen Werte hochhalten«
Pressefreiheit ist für Ana Lilia Pérez ein hart erkämpftes Gut
D
ank einer Einladung der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte
konnte die mexikanische Journalistin Ana Lilia Pérez ihr Land 2012 verlassen
und seitdem als Stipendiatin der Stift ung ihre
Arbeit in Deutschland fortsetzen (PRINT&more
berichtete). In wenigen Wochen geht Pérez’ Zeit
in Deutschland zu Ende. Während dieser Zeit
hat der VDZ sie kontinuierlich begleitet. Sie wird
nach Mexiko zurückkehren und weiter als Journalistin arbeiten. In PRINT&more spricht sie
über ihre Erwartungen.
CÔTE
D’IVOIRE
CÔTE
D’IVOIRE
Landkarte der Pressefreiheit
26
FREEDOM
OF THE PRESS WORLDWIDE IN 2014
PRINT&more 2/2014
Impressum
großer Bedeutung ist. Meine Rückkehr gibt mir
die Chance, dies in einem Land wie Mexiko zu
tun, das engagierte Journalisten braucht, die
die moralischen Werte dieses Berufs für das
Gemeinwohl der Gesellschaft hochhalten.
Ana Lilia Pérez sprach beim VDZ
Publishers‘ Summit 2013 über ihre Arbeit
in Mexiko
PRINT&more | Welchen Wert hat für Sie die
Zeit in Deutschland bei der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte gehabt?
ANA LILIA PÉREZ | Die Stift ung hat mir die
Möglichkeit gegeben, zu überleben, die Möglichkeit, ausreichend Freiheit, Ruhe, Gelassenheit und Sicherheit zu erfahren, um mein
berufliches und persönliches Leben neu zu
überdenken, um meine Zukunft neu zu entwerfen. Die Stiftung hat mir eine neue Chance
für mein Leben ermöglicht.
Was hat Sie vor allem bewegt und beschäftigt?
Ich hatte die Möglichkeit, an einem neuen Entwurf für einen Artikel zu arbeiten. Das war
möglich, weil ich in Sicherheit gelebt habe und
nicht zu äußersten Schutzmaßnahmen greifen
musste, wie es in meinem Land der Fall war.
Während dieser Zeit, und dank dieser sicheren
Umgebung, konnte ich mich mit meinem Beruf aussöhnen und dadurch sind in mir der
Wunsch und der Antrieb wieder aufgelebt,
meine Arbeit als Schriftstellerin und Journalistin fortzusetzen.
Was bedeutet die Rückkehr für Sie?
Sie bedeutet die Rückkehr nach Hause, zu meinen Ursprüngen, das Zusammensein mit meiner Familie. Sie bedeutet die Möglichkeit, mich
wieder ganz meinem Beruf zuzuwenden. Durch
meine Rückkehr kann ich als Journalistin
wieder einer Tätigkeit nachgehen, von der ich
glaube, dass sie für die gesamte Gesellschaft von
Hat sich Ihr Blickwinkel auf Mexiko im Allgemeinen und die Lage der Pressefreiheit
dort nach Ihrem Aufenthalt in Deutschland
verändert?
Es hat sich bestätigt, dass sich Journalisten in
Deutschland und der Mehrheit der europäischen Länder glücklicherweise nicht Situationen extremer Gewalt gegenübersehen, wie wir
Journalisten ihnen in Ländern wie Mexiko
entgegentreten müssen. Eine meiner unmittelbar positivsten Erfahrungen war, die Arbeit und
Organisationen, die wie die Hamburger Stiftung Außergewöhnliches leisten, von Nahem
kennenzulernen. Sie sind in ihrer Arbeit, Journalisten zu schützen, einzigartig und tragen
auch etwas zur Verteidigung der Meinungsfreiheit bei.
Sehen Sie internationale Fortschritte im Kampf
um die Pressefreiheit und die Sicherheit von
Journalisten, speziell auch in Mexiko?
Ja, ich glaube, dass die Blicke vieler wichtiger
Organisationen und Verbände mit Bezug zu
Kommunikationsmedien sowie die Blicke vieler internationaler Organisationen, die sich
der Verteidigung der Meinungsfreiheit verschrieben haben, zurzeit auf Mexiko gerichtet
sind – insbesondere im Hinblick darauf, dass
dieses Land derjenige Staat mit den meisten
Morden und Körperverletzungen an Journalisten ist und von »Reporter ohne Grenzen« als
einer der »tödlichsten Staaten für die Presse«
bezeichnet wird. Die Aufmerksamkeit hat sich
auch ab dem Zeitpunkt auf Mexiko fi xiert, als
wir mexikanischen Journalisten die Möglichkeit
bekommen haben, vor internationalem Publikum über die Bedingungen zu sprechen, unter
denen wir in meinem Land arbeiten müssen.
Das Mitteilen unserer Erfahrungen bewirkt
zudem, dass das Ausland Informationen aus
erster Hand über die Wirklichkeit und die
Schlachten erhält, die sich die Journalisten in
Mexiko liefern. Einem Land, in dem die Arbeit
als Journalist bisweilen bedeutet, »auf Selbstmordmission zu gehen«.
RvF
Herausgeber
Stephan Scherzer
Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e.V.
Haus der Presse
Markgrafenstraße 15 | 10969 Berlin
Telefon 030.72 62 98-102 | Fax -103
E-Mail [email protected] | www.vdz.de
Redaktion
Chefredaktion/V.i.S.d.P.: Peter Klotzki
CvD: Antje Jungmann
Mitwirkung: Richard von Fritsch
Art Direction & Gestaltung
Nolte Kommunikation
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Fotonachweis
Kongress Deutsche Fachpresse –
Thomas Fedra; Reporter ohne Grenzen;
SPD/Valeria Mitelman; Stiftung Lesen;
Stockholm – Ola Ericson/imagebank.sweden.se;
123RF.com – Sonya Etchison; fotolia.com –
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ISSN 1612-8710
Das Abonnement kostet jährlich
(4 Ausgaben) 50 €.
Die Nutzung des Titelbestandteils PRINT
erfolgt in Absprache mit dem EuBuCo Verlag,
Hochheim/Main.
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Mit freundlicher Unterstützung von: AZ Druck und Datentechnik GmbH/Kempten
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27
Aus den Landesverbänden
Innovationsgeist und
Netzwerkstärke aus Bayern
Gemeinsame Ziele und gemeinsame Erfolge
I
n Zeiten der Medientransformation ist
es für Zeitschriftenverlage wichtig, einen
Verband an seiner Seite zu haben, der
seine Mitglieder tatkräftig unterstützt. Vor allem das Wissen darüber, was die Verlage wirklich brauchen, macht den Erfolg eines Verbandes aus. Dies zeigt beispielhaft der Verband
Waltraut von Mengden, Erste Vorsitzende
Verband der Zeitschriftenverlage Bayern
der Zeitschriftenverlage in Bayern (VZB). Dessen Führung, Erste Vorsitzende Waltraut von
Mengden und Geschäftsführerin Anina Veigel, hat innerhalb der letzten zwei Jahre viele
neue Projekte unter dem Motto »Lernen von
den Besten« ins Leben gerufen, die die Mitgliedsverlage in ihrer Arbeit unterstützen –
immer mit dem Ziel, den Qualitätsjournalismus
bestmöglich zu fördern. »Unser Anliegen ist,
28
PRINT&more 2/2014
die gesellschaftliche Relevanz von Print wieder
zu stärken und zu demonstrieren, welche Bedeutung die freie Presse als meinungsbildendes und meinungsführendes Medium hat«, sagt
Waltraut von Mengden. »Unser oberstes Ziel
ist es, unseren Mitgliedern in diesen Zeiten des
tief greifenden gesellschaftlichen und medialen Wandels als Partner zur Seite zu stehen.«
Und das Konzept geht auf. In den letzten
zwei Jahren wurden 16 neue Mitglieder hinzugewonnen, ein Zuwachs von zehn Prozent. Der
VZB bietet eine Vielzahl von Serviceangeboten – von der Rechtsberatung über aktuelle
Brancheninformationen bis hin zur Interessenvertretung, in Zusammenarbeit mit dem VDZ,
der Verleger in München, Berlin und Brüssel.
Das politische Netzwerken mit der bayerischen
Staatskanzlei, dem bayerischen Wirtschaftsministerium, den weiteren Ministerien sowie
den Ausschüssen im Landtag sieht der Verband
als eine wichtige Aufgabe, die er für seine Mitglieder wahrnimmt. Auch die Weiterbildung ist
ein zentrales Anliegen des VZB. Die Akademie
der Bayerischen Presse (ABP) bietet ein Ausbildungsprogramm, das von klassischen Volontärkursen im Printbereich über Cross-MediaAusbildungen bis hin zu Social-Media-Workshops reicht. Daneben setzt die VZB-Führung
auf innovative Angebote. »Wir wollen unseren
Mitgliedern den Sinn und den Mehrwert unserer Verbandsmitgliedschaft spürbar näherbringen. Deshalb kreieren wir viele individuelle
Veranstaltungen mit hochkarätigen Rednern,
die auch in der Öffentlichkeit große Beachtung
finden«, so von Mengden.
Auf den unterschiedlichen Events stehen vor
allem das Netzwerken und der Wissens- und
Beginnend mit dieser PRINT&moreAusgabe stellen wir in dieser neuen Rubrik
einen unserer fünf Landesverbände vor.
Den Anfang macht der VZB.
Erfahrungsaustausch im Fokus. Bei »Kaminabenden« wird Verlegern und renommierten
Medienexperten die Gelegenheit gegeben, sich
auszutauschen. Die Kaminabende nutzt der Verband nicht nur, um Themen zu präsentieren,
sondern auch, um zu erfahren, mit welchen
Fragen sich die Verlage beschäftigen. Immer
ein Ohr am Puls der Zeit zu haben, zu wissen,
Anina Veigel, Geschäftsführerin
Verband der Zeitschriftenverlage Bayern
welche Unterstützung die Mitglieder benötigen,
das macht den VZB erfolgreich. »Ohne Leidenschaft für das, was man tut, gibt es keinen Erfolg«, betont von Mengden, die sich schon in
ihrer Zeit als Geschäftsführerin der MVG für
Printprodukte starkgemacht hat. Dabei schaffen Neugierde, Spaß am Netzwerken, Kreativität und ein dynamisches Team immer wieder
neue und vor allem wertvolle Kontakte, die der
Verbandsarbeit zugutekommen. So konnte der
VZB auf seiner Jahrestagung im März 2014 zum
Thema »Erfolgreiche Businessmodelle und zukunftsorientierte Strategien für Verlage« hochkarätige Gesprächspartner gewinnen – darunter BILD-Chefredakteur Kai Diekmann und
Boris Schramm, Managing Director der Medienagentur GroupM. Die Dinnerspeech hielt
Staatsministerin Christine Haderthauer. Eine
Veranstaltung, die zeigt, welchen Mehrwert ein
Verband leisten kann. Ein weiterer Treff punkt
der Branche sind die jährlich stattfindenden
Medientage in München, an denen sich der
VZB erstmals 2013 beteiligte und auch 2014 beteiligen wird. Ziel des Engagements: die Printbranche insgesamt sowie die Verlage in Bayern
gemeinsam zu positionieren, zu fördern und
zu unterstützen.
Die Leser von morgen stehen ebenfalls im
Blickfeld des VZB. Zusammen mit der Stiftung Lesen führt der Verband mit der Initiative »Themenvielfalt im Klassensatz« Schüler an
die Welt der Printprodukte heran und fördert
die Lese- und Medienkompetenz junger Menschen. »Wir bieten allgemeinbildenden und
berufsbildenden Schulen in Bayern die Möglichkeit, verschiedene Zeitschriften kennenzulernen und ihren Wert für das private wie auch
das berufliche Leben zu entdecken«, erklärt
von Mengden das Engagement. Damit ist klar:
Print wird in Bayern auf jeden Fall auch in Zukunft höchst attraktiv und relevant sein.
Kirsten Becker
Autorin und
Kommunikationsberaterin
KENNEN
SIE
Kennen Sie schon
…?SCHON
ag macht und was ihn auszeichnet.
1. Beschreiben Sie kurz, was Ihr Verl
2. Was empfehlen Sie Ihrer Branche?
n?
eiligen Landesverband geworde
3. Warum sind Sie Mitglied im jew
versprechen Sie sich davon?
Was zeichnet den Verband aus, was
Medizin-Verlag
GFI.
Beim Medizin-Verlag GFI., Gesellschaft für medizinische Information, kuratieren erfahrene
Ärzte, Apotheker und Medizinjournalisten rund
400 internationale Medizinjournale und fassen
diese Schnellinformationen stets aktuell in den
»Depeschen« zusammen. Das schafft für niedergelassene Ärzte und Apotheken echten Nutzen und ein Topumfeld für Anzeigenkunden.
Daneben organisieren wir zertifizierte Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte, Apotheker
und Pflegekräfte.
Als Mitglied des VZB bringt die GFI. ihr spezifisches Fachmedien-Know-how gerne in das
Netz werk ein und hoff t ihrerseits, von den Erfahrungen der anderen Medienhäuser zu profitieren.
Live TV
GmbH
Unser Medienhaus wurde im Mai 2013 in München gegründet und bietet reichweitenstarke
New-Media-Produkte im TV-Umfeld. Dazu zählen u. a. TV Pro, das digitale TV-Programm mit
persönlichem Magazin, die Live-TV-App mit
Live-Quote und Streams oder der Mediendienst
»Live TV Zahlen & Trends« als Trendbarometer
für die mobile Free-TV-Nutzung. Hauptinvestor
ist die Münchener equinux AG, Geschäftsführer sind Till Schadde und Christian Dallmayer.
Uns sind Networking und der Austausch im
VZB wichtig.
Die neue Rubrik »Kennen Sie schon …?«
porträtiert kurz und knapp neue Mitgliedsverlage.
ATLAS
Research GmbH
Die ATLAS Research GmbH ist ein auf Finanzinformationen spezialisiertes Verlagshaus, das
von Stefan Böhm und Dr. Detlef Rettinger geleitet wird. Seit 2004 geben wir das OnlineBörsenmagazin »DaxVestor« heraus, das sich
an Privatanleger wendet. Seit 2012 erscheint
der PDF-Newsletter »Böhms DAX-Strategie«. Mit
beiden Publikationen wollen wir unseren Teil
dazu beitragen, Privatanleger unabhängig und
kompetent über die Entwicklungen an den Finanzmärkten zu informieren.
Wir möchten niemandem Ratschläge erteilen,
aber ich denke, mit unsem Credo »Immer an die
Leser denken und sich vor neuen Herausforderungen nicht verschließen« macht man nichts
falsch.
Wir sind VZB-Mitglied geworden, um frühzeitig
über neue Entwicklungen und Regularien in
der Medienwelt informiert zu werden und die
Möglichkeit zu haben, uns in die Diskussion
einzubringen.
www.vdz.de
29
Verlagsporträt
New Business – ein
Name ist Programm
Langjährige Wegbegleiter der
Marketing- und Kommunikationsbranche
und den unbedruckten Rückseiten wurde »Das
Magazin für Kommunikation und Medien« mit
moderner Heftstruktur und professionel lem
Layout.
Starke Markenfamilie
entwickeln
Bei seinem beruflichen Neustart als Verleger
kommen dem damals 44-Jährigen Strahlendorf
seine hervorragende Vernetzung und Akzeptanz innerhalb der Marketing- und Agenturszene in Deutschland zugute. Neben der »Glanzmarie« »New Business« ist der Verleger heute
Oberhaupt einer ganzen Markenfamilie im
Segment Marketing und Kommunikation, die
A
ls Peter Strahlendorf im Jahr 1997
gemeinsam mit seiner Frau AntjeBetina Weidlich-Strahlendorf den
Branchendienst »New Business« übernimmt,
feiert dieser gerade sein 25-jähriges Jubiläum.
15 Jahre später, im Jahr 2012, ist der ehemalige
»Kontakter«-Chefredakteur und »New Business«Gründer Erwin Koch voll des Lobes für seinen
Nachfolger: Der Verkauf habe »auch äußerlich
Spuren hinterlassen: Aus dem Aschenputtel vergangener Tage ist eine Glanzmarie geworden«,
schreibt er zum 40-Jährigen. Aus dem »Marketingreport für Agenturen, Werbungtreibende
und Medien« mit der Heft klammer oben links
30
PRINT&more 2/2014
er mit unternehmerischer Weitsicht in den
New Business Verlag integriert hat – rund die
Hälfte der aktuellen Produkte ist neu gegründet, die andere Hälfte wurde hinzugekauft.
Ein Beispiel für eine Neugründung: »Healthcare Marketing« – im Jahr 2000 gestartet, führt
die Fachzeitschrift die Nachfrage des Gesundheitssektors nach Medien- und Kommunikationsdienstleistungen zusammen; ein Beispiel
für einen Kauf: der Presse Fachverlag, der ein
Jahr später gesellschaftsrechtlich eingebunden
wird. Dass Fusionen und Zukäufe Synergien begünstigen sollen, ist bekannt, dass sie es vielfach
nicht tun, auch. Bei »New Business« und dem
1981 gegründeten Presse Fachverlag ist es anders. Die neu hinzukommenden Publikationen
thematisieren Vertrieb, Verkauf und Marketing
von Zeitungen und Zeitschriften – Zielgruppe
sind die Entscheider in Verlagen, Nationalvertrieben und den vier Distributionskanälen
(Presse-Grosso, Bahnhofsbuchhandel, WBZ und
Lesezirkel) sowie im dazugehörigen Service-
noch die »Redbox« hinzu, die als Plattform für
Kreative und Agenturen der Film- und Fotoszene jene zusammenbringt, die Strahlendorfs
Kunden sind: Marketingexperten, Agenturmitarbeiter und alle im weitesten Sinne Medienschaffenden. Einer der jüngsten Coups
ist »Public Marketing«, das über strategische,
kreative und markenorientierte Kommuni kationsmaßnahmen aus dem öffentlichen Sektor
berichtet – das gab es bisher noch nicht. So
sektor (Logistik, Soft ware, Abo-Verwaltung).
Auch »New Business« wandelt sich: Während
der Infodienst früher in erster Linie die Agenturszene fokussierte, erhält die Medienlandschaft nunmehr eine gleichberechtigte Position in einer magazinigen Berichterstattung.
Wachstumsfelder
frühzeitig erkennen
Strahlendorf verlegt nicht nur den Fachtitel
»New Business«, der Name ist für ihn auch Programm. Als im Jahr 2004 der Markenverband
den Relaunch des »Markenartikels« ausschreibt,
wittert der Hamburger Verleger eine große
Chance – und nutzt sie: Er gewinnt den Pitch
gegen andere renommierte Anbieter und festigt damit Position und Ruf als Verleger relevanter Fachpublikationen für Marketing und
Kommunikation. »Wir haben uns eine Reputation im Auft raggebermarkt erworben, von der
wir bis heute profitieren«, berichtet Strahlendorf selbstbewusst. Sein Credo: Publizistische
Wachstumsfelder frühzeitig erkennen, thematisch aufgreifen und die vorhandenen Verlagsressourcen in diese Themenfelder hineinführen.
So hat er sein Portfolio kontinuierlich ausgebaut
und ergänzt: mit der festen Verankerung in der
Corporate-Publishing-Szene – der »CP Monitor« feierte gerade zehnjähriges Jubiläum –,
den Zukäufen der Magazine »Cablevision« und
»SAT-Report« für den Markt der Kabel- und
Satellitenfernsehbranche und einigen Publikationen aus dem Wissenschaftsbetrieb wie z. B.
der »Medienwirtschaft«. Vor sieben Jahren kam
Nord) ist ihm bewusst, was die Branche umtreibt
und worauf sie reagieren muss – z. B. darauf,
dass heute jedes Unternehmen selbst Publisher
ist: »Redakteure dürfen deshalb ihrem Abschied
von der Funktion als Gatekeeper nicht hinterhertrauern, sondern müssen eine neue Rolle
einnehmen«, so Strahlendorf. Diese definiert er
als »Manager von relevanten Infos und Knowhow«. Dazu müssen die bestehenden Kontakte
der Verlage in ihre jeweiligen Themenbranchen
effizienter genutzt werden und Informationen
durch intensives Zuhören erlangt werden. Eine
weitere Anforderung, besonders an Redakteure:
nicht aus der Ichperspektive denken, sondern
aus der des Lesers; nicht in den Grenzen des
eigenen Magazins verharren, sondern begreifen, dass man sich in einer großen Mannschaft
befindet. Wenn ein Markenartikler ein neues
Produkt einführt, dann berührt es die breite
Palette des Fachmedienangebots, kann über die
verschiedenen Publikationen ausgespielt werden und erreicht so die Zielgruppe – redaktionell und auch werblich.
Der inhabergeführte New Business Verlag
mit Sitz in Hamburg bringt rund 40 Fachzeitschriften, Fachbücher und Nachschlagewerke
für den Bereich »Marketing, Medien und
Kommunikation« auf den Markt und betreibt
parallel auch die dazugehörigen Portale und
Websites. Von den 50 Beschäftigten beim New Business Verlag und
seiner Schwester Presse Fachverlag ist gut die Hälfte redaktionell tätig.
Beide Verlage sind eng mit den Verbänden und Organisationen des
Bereichs »Marketing, Medien und Kommunikation« verbunden.
ent wickelte sich der
Verlag zu einem OneStop-Shop der Medien- und Marketingbranche. Oder wie
Strahlendorf es selbst
beschreibt: »Wir sind als Fachmedienhaus in
der Werbe- und Kommunikationsbranche am
breitesten aufgestellt – mit Spezialpublikationen, die ihrerseits ihren jeweiligen Markt in
der Tiefe durchdringen.«
Den Wandel in der
Redaktion gestalten
Aber auch Strahlendorf weiß um die Herausforderungen, die durch den Wandel in der Medienlandschaft entstehen. Als Vorsitzender des
Verbands der Zeitschriftenverlage Nord (VZV
Das Verlagsportfolio bietet alle Voraussetzungen dafür, in diesem Sinne crossmedial er folgreich zu sein und so der Verlagsgruppe auch
künft ig ihre besondere Rolle in der Medienfachpresse zu sichern.
Wolfram A. Zabel
ist selbstständiger Kommunikationsberater. Zuvor war er in
verschiedenen leitenden und
redaktionellen Positionen tätig.
www.vdz.de
31
Verlagsporträt
Wer braucht denn
»Clap«? Keine Sau!
Wie zwei Verlagsgründer es trotzdem schafften,
ein Magazin zu produzieren, das alle wollen
K
ennengelernt haben sich Peter »Bulo« Böhling und Daniel
Häuser im Jahr 2000 bei der W&V. Dort hatten sie schon
die Idee, an Geschichten anders heranzugehen als in der
Fachpresse üblich. »Wir wollten nicht über Umsätze und Marktanteile
kommen, sondern mehr über die Menschen«, sagt Häuser. 2003 verließ
»›Clap‹ existiert seit Ende 2006. Wir (Peter ›Bulo‹ Böhling und Daniel Häuser)
haben das People-Magazin gegründet, um damit sechsmal im Jahr
die neugierige, eitle und schadenfrohe Kommunikationsbranche mit
›Menschen statt Marktanteilen‹ zu versorgen –
unser Credo bis heute. Auch in den
CP-Produkten, die wir gemeinsam mit
unserem Team regelmäßig neben ›Clap‹
entwickeln.«
32
PRINT&more 2/2014
Böhling seinen Arbeitgeber und machte sich
mit einem eigenen Redaktionsbüro selbstständig. Er entwickelte Kundenzeitschriften und zeichnete Cartoons für
unterschiedlichste Medien. Häuser
verließ 2005 die W&V Richtung
»Horizont«. Der Kontakt zu Böhling riss nicht ab. 2006 beschlossen
sie, ihre dama lige Idee in die Tat
umzusetzen. Das war die Geburtsstunde von »Clap – Das PeopleMagazin. Für Neugierige, Eitle und
Schadenfrohe«. Ein Magazin, das
die Branche humorvoll und ein
bisschen schadenfroh betrachtet.
»Ein paar Oberschlaumeier der
Branche fragen immer mal wieder: Wer
braucht ›Clap‹ eigentlich? Keine Sau,
sag ich dann. Aber alle wollen es – und
das ist viel wichtiger!«, lacht Böhling.
Das ist ein Teil der Philosophie von
»Clap« – nicht gebraucht, sondern gewollt zu werden. Wer das
Magazin abonnieren will, muss fragen. Entschieden
wird das von den
Chefredakteuren,
denn der Leser soll
zum Magazin passen.
Heute wird es an 2.500 exklusive Adressen versandt. Bezahlt wird nicht. »Clap« finanziert sich
über Anzeigen, die auf Wunsch auch
inhouse gestaltet werden können.
Die Unangepassten
Interview mit Daniel Häuser und Peter Bulo« Böhling,
Gründer und Chefredakteure von »Clap«
KIRSTEN BECKER | Was hat Sie an »Clap« gereizt?
DANIEL HÄUSER | In der oft mals eitlen Medienbranche gibt es viel
Schadenfreude. Diesem Bedürfnis wollten wir nachkommen, ohne
niveaulos zu sein.
PETER BÖHLING | Wir halten der Branche den Spiegel vor – nicht
mehr und nicht weniger. Unsere Zielgruppe sind Menschen, die das
Medienbusiness bestimmen und die Lust haben, etwas Persönliches
über andere zu erfahren.
Sie legen die Messlatte sehr hoch. Was ist bei Ihnen anders?
HÄUSER | Keine hohe Messlatte, das sind doch eigentlich die Grundvoraussetzungen. Wichtig ist uns, dass Substanz in den Texten und
Porträts steckt. Da stehen keine Gefälligkeiten drin, sondern sie sind
so, wie sie im klassischen Sinne in einem guten Magazin sein sollten.
Der Text zeigt den Menschen, wie er ist. Eine Stilform, die kaum noch
im deutschen Journalismus gepflegt wird.
BÖHLING | »Clap« kommt zunächst vielleicht unverdächtig leicht
und fotolastig daher. Ist aber dann viel politischer als ein Artikel, der
Ein anderer Teil der »Clap«-Philosophie ist die Herangehensweise an
die Geschichten im Magazin. In der Branche haben sie sich den Ruf erarbeitet, dass sie Menschen anders darstellen und inszenieren – nicht
Quoten und Marktanteile stehen im Mittelpunkt. Häuser bringt seine
Er fahrung als gelernter Journalist ein und Böhling, studierter Philosoph, Soziologe und Cartoonist, über die Werbung kommend, hat den
visuellen Blick auf die Dinge. Davon profitieren die Geschichten. Gemeinsam mit einem Team aus Redakteuren und Fotografen entwickeln
sie »Clap« sechsmal im Jahr. Jeder Ausgabe liegt ein eigenes Fotokonzept zugrunde. »Wir nutzen keine Pressebilder mit Typen, die vor
irgendeinem Logo lächeln. Wir nehmen uns Zeit, die Menschen zu inszenieren«, so Böhling. Die Herangehensweise zahlt sich aus: Die Chef-
zwei Seiten braucht, um das zu beschreiben, was die Bilder aussagen.
Wenn Sie z. B. sehen, wie auf der VDZ Publishers’ Night Herr X Frau
Y in die Augen blickt, die aber mit Herrn Z verheiratet ist, der wiederum recht intim Fräulein XYZ im Arm hält, dann ist das eindeutig
heißer Stoff !
Ihre nächsten Pläne?
HÄUSER | Konzepte zu entwickeln, die nicht nur »Clap« betreffen
und auch mit TV zu tun haben.
BÖHLING | Ach, ich glaube »Professor Bulo« wird das nächste Etappenziel. Wenn das klappt, würde ich mich mit einem guten Glas Rotwein auf den Balkon setzen und über das Leben und die Kommunikationsbranche lachen. Und den nötigen Relaunch von PRINT&more
fände ich auch spannend …
Anmerkung der Redaktion: Hiermit sind die beiden »Clap«-Chefredakteure
herzlich zur nächsten Redaktionsbesprechung und Blattkritik nach Berlin eingeladen.
redakteure sind inzwischen in der Medienbranche gefrag te Macher von
Corporate-Publishing-Produkten. Geschätzt werden ihre Kreation, Konzeption, Beratung und auch Moderation, wie beispielsweise auf den Medientagen in München.
Kirsten Becker
Autorin und Kommunikationsberaterin
www.vdz.de
33
Aus dem VDZ
Blick in die Zukunft
Der VDZ Direct Marketing Summit am
3./4. September 2014 in Hamburg
M
it neuem Namen, attraktiven
Formaten und deutlich internationaler ausgerichteten Inhalten
präsentiert sich der VDZ Direct Marketing
Summit am 3. und 4. September dieses Jahres
in Hamburg. Durch seine Weiterentwicklung
trägt der bereits seit 2009 erfolgreich veranstaltete Dialogmarketing-Tag dem Bedeutungszuwachs des Abo-Geschäfts in der Verlagsbranche Rechnung. Gleichzeitig reiht sich der
ehemalige Dialogmarketing-Tag nun namensmäßig in die erfolgreiche und nutzwertige
»Summit«-Veranstaltungsreihe des VDZ ein.
Die Erfolgsgeschichte
fortführen
»Mit dem Dialogmarketing-Tag ist es dem VDZ
gelungen, das Thema Abo-Vertrieb als eigenes
Konferenzformat erfolgreich zu platzieren und
inhaltlich zu besetzen. Diese Erfolgsgeschichte
soll jetzt fortgeführt werden«, so Sven König,
Geschäftsführer der VDZ Akademie und maßgeblich an der Gründung und Neuausrichtung
der Veranstaltung beteiligt.
Die Organisatoren des VDZ Direct Marketing Summit haben gemeinsam mit Vertriebsexperten das Konzept des Summit grundlegend
überarbeitet. Das Ergebnis ist ein deutlich nutzwertigeres Programm mit dem Fokus auf das
Digitalgeschäft sowie einem internationaleren
34
PRINT&more 2/2014
Blick auf spannende Best Cases. »Zum Thema
Direktmarketing-Trends bietet der Summit 2014
Einblicke in diverse Märkte, darunter Asien und
die USA. Neue Formate wie parallele Sessions
und die Vorstellung verschiedener Start-ups mit
interessanten Lösungen für die Branche ergänzen die Neuausrichtung und erhöhen den
Nutzwert für die Teilnehmer«, so Alexander
von Reibnitz, Geschäftsführer Print und Digitale Medien im VDZ.
Wichtige Themen
und Trends auf der
Tagesordnung
Von relevanten Start-ups mit innovativen und
digitalen Vertriebsstrategien über den richtigen Umgang mit den immer anspruchsvolleren Abonnenten bis hin zu Social Media
als Instrument des Abo-Vertriebs stehen alle
wichtigen Themen und Trends auf der Tages-
ordnung des VDZ Direct Marketing Summit.
Topspeaker wie Marco Koeder, Digital Marketing Group Director bei MRM Worldwide,
Thomas Drensek, Leiter der Kundenbindung
bei Axel Springer SE, Gisbert Komlossy, Geschäftsführer intan media-service GmbH,
Torsten Brandt, PMV-Sprecher und Geschäftsführer Axel Springer sales impact, oder auch
Nils Oberschelp, Geschäftsführer G+J dpv,
werfen einen Blick auf aktuelle und zukünftig relevante Vertriebsthemen.
Aktuelle Informationen
zum VDZ Direct
Marketing Summit finden
Sie online auf der neuen
Internetpräsenz
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Für weitere Fragen steht Ihnen Anett
Breitsprecher gerne per E-Mail unter
[email protected] zur
Verfügung.
Erfolgreich im Kerngeschäft?
Wenn Sie sich auf Ihr Kerngeschäft fokussieren
möchten, brauchen Sie Partner, die Ihnen den
Rücken freihalten. Im VDZ Mediendienstleisterverzeichnis finden Sie schnell die richtigen
Partner – von A wie Abo-Dienstleister bis Z
wie Zeitschriftensatz.
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In Kooperation mit kress
www.vdz.de
35
Aus dem VDZ
1. Digital Innovators’ Tour 2014
Innovation und Inspiration in Seattle, San Francisco
und im Silicon Valley
aboration!«
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konkrete Ideen für ihr Geschäft mit.
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»Break
Diese So zeigte Scout in Seattle, wie man mit Daten die Erlöse steigern kann;
und ähnliche Empfehlungen
hörten die Teilnehmer der ersten Digital Innovators’ Tour
von Persönlichkeiten wie dem Venture Capitalist Tim Draper, Ross
Collins, CEO und Mitgründer des Produktent wick lungsunternehmens
Synapse, und Corey Ford, Managing Partner des auf Medien spezialisierten Start-ups Accelerators Matter.
Dass die Unternehmenskultur das entscheidende Element von innovativen Unternehmen ist, kristallisierte sich schon bald als ein zentrales
Thema der Tour heraus, die vom 18. bis 23. Mai 2014 nach Seattle, San
Francisco und ins Silicon Valley führte. Nach bislang sieben erfolgreichen Konferenzen war dies die erste Tour, die die Ziele des Digital
Innovators’ Summit in einer exklusiven Reise umsetzte.
Auch der Besuch bei Facebook gab vor allem aufschlussreiche Einblicke in die Kultur des Networkinggiganten, von Mottos wie »Move
fast and break things« oder »We’re only 1 % finished« über einen sechsmonatigen Review-Zyklus bis zu kostenlosen Hamburgern und wöchentlichen Movie Nights für Angestellte und ihre Familien auf dem zentralen Platz des von Disney-Designern umgestalteten Campus.
Neben viel Inspiration und Anregungen, wie sie ihre Unternehmen
und Verlage für mehr Innovationen managen und einrichten können,
Distroscale im Silicon Valley hilft beim effi zienten Einsatz von Native
Advertising; und Optimizely aus San Francisco gibt Websites Tools für
schnelles A/B Testing und damit die Optimierung ihrer Angebote.
Last not least fanden viele wertvolle Gespräche im Austausch innerhalb der Gruppe statt. Die Teilnehmer aus Australien, UK, der Schweiz,
Deutschland und Singapur – alle selber Unternehmer oder Senior Executives von Medienunternehmen – fanden viele gemeinsame Ansatzpunkte, vom Management des eigenen Fa mi lienunternehmens bis zur
Expansion nach Russland oder Lizenzierung in Asien. Die Digital Innovators’ Tour wird vom VDZ, FIPP und emediaSF organisiert und findet zusätzlich zur Online Publishers’ USA Tour, die der VDZ in Zusammenarbeit mit emediaSF veranstaltet, statt.
Beate Borstelmann
Partnerin bei emediaSF,
einer Digital Media Consultancy in San Francisco,
[email protected]
VDZ Online Publishers’ Tour 2014
Die Online Publishers’ Tour geht im September wieder
nach New York und San Francisco/Silicon Valley. Diese
Kombination der US-Metropolen bietet den Teilnehmern
eine Mischung aus innovativen Medienhäusern mit
interessanten digitalen Angeboten und Geschäftsmodellen, einflussreichen Technologiefirmen,
dynamischen Start-ups und anderen für die Medienbranche interessanten
Organisationen, wie Venture Capitalists, Werbeagenturen oder
Incubators. Das Programm vermittelt topaktuelle Trends und neue
Einblicke, wichtige Impulse und praktische Tipps.
36
PRINT&more 2/2014
Interessenten für die Tour vom
21. bis 27. September 2014 können sich bei
[email protected] informieren.
UNTERHALTUNG
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Save
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Unabhängigkeit
6
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2014
INHALT PRESSEFREIHEIT
Wirkung RELEVANZ
VERKAUF
PRINT
PUBLISHERS’
Web
International Kompetenz
VDZ
Medienpolitik
International
SUMMIT
2014
INNOVATION MAGAZIN
Internet VERTRAUEN
Kongress der deutschen Zeitschriftenverleger am 6./ 7. November
Fakten
START-UPS
Leser Zukunft
Relevante Inhalte begeistern die Leser auch in Zukunft –
Social
Digital
einer Zukunft durch Inhalte, Relevanz und Vertrauen.
Diskutieren Sie mit und ziehen Sie Mehrwert für Ihr eigenes
ZEITSCHRIFT
Business, wenn der VDZ am 6. und 7. November 2014 zum
Publishers’ Summit nach Berlin lädt!
Verlage
KIOSK
Unabhängigkeit
Kompetenz Wissen
Premium
www.vdz.de
37
VDZ Akademie
Weil in der Werbewelt alles anders bleibt
Der Zertifikatskurs »Expert of Media Business« in Zahlen
8
Seit 2005 wird der Zertifi katskurs
»Expert of Advertising Business« –
nun »Expert of Media Business« – angeboten.
6
erfolgreiche Jahre
8
werden nach zwei Jahren Zertifi katskursDauer mit einer mündlichen Prüfung
vor einem Expertenteam mit Notenvergabe abgeschlossen.
59
spannende Seminare
für die Verlagsbranche
haben den Zertifi katskurs
seit Beginn besucht und erfolgreich abgeschlossen.
erfolgreiche Absolventen
29
Referenten
in der PMA-Projektgruppe Fortbildung,
die den Zertifi katskurs stetig entwickeln
führende Verlagsköpfe
9
der Werbevermarktung,
die nach Interesse und
Bedarf kombiniert werden können
essenzielle Themengebiete
Weitere Informationen zu
unseren Zertifi katskursen
finden Sie
auch online
unter:
www.vdzakademie.de
ist die durchschnittliche
Bewertung der
Seminare bei der VDZ
Akademie.
1,6
mit ausgewiesener Expertise im Bereich Werbevermarktung
Geballtes Know-how für
den Zeitschriftenvertrieb
3. Ausgabe des VDZ Vertriebslexikons
Sie sind Auszubildender und benötigen einen Einblick in vertriebliches Branchenwissen? Als Spezialist im Einzelverkauf oder Abonnement wollen Sie
Grundwissen auffrischen und gleichzeitig einen
Blick über den Tellerrand des eigenen Tätigkeitsfeldes werfen? Das neue VDZ Vertriebslexikon bietet
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Auf 200 Seiten enthält es 160 neue Begriffe und
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Organisationen, Handelspartnern und verschiedenen Mediendiensten.
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des Nachschlagewerkes trägt den aktuellen Entwicklungen Rechnung und unterstützt die Verknüpfung und das Verständnis zwischen Print und
Digital.
Das VDZ Vertriebslexikon ist das Standardwerk für
alle am Pressevertrieb beteiligten Unternehmen.
Als Nachschlagewerk hat es sich in der vertrieblichen Praxis sowie in Ausbildung und Förderung
von Nachwuchskräften bereits vielfach bewährt.
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VDZ Akademie
Nordische Kreativität
FCP Corporate Publishers’ Tour nach Stockholm
S
chweden hat einen hochinteressanten Medienmarkt mit langer Tradition und starker
Innovationskraft, von international agierenden Medienkonzernen bis hin zu spezialisierten Start-ups.
Am 14. Mai empfing die Metropole Stockholm 23 CEOs, Strategen und Kreative des Forum
Corporate Publishing, um genau diese Atmosphäre und die Ideen acht spannender Agenturen
während der zweitägigen FCP Corporate Publishersʹ Tour näher kennenzulernen. Nach den Stationen London, New York und Amsterdam war dies bereits die vierte Tour des Forum Corporate
Publishing in Kooperation mit der VDZ Akademie.
Bei der Tour wurde den Teilnehmern ein vielseitiges Besuchsprogramm geboten. Das Spektrum reichte von Full-Service-Agenturen wie Spoon, Appelberg, Redaktörerna und Nordiska
Tidningsbolaget über den Video-Distributionsspezialisten BeOn bis hin zum Kreativbüro B reel.
In klassischen Büroräumen, kreativem Ambiente im Wohnzimmerstil oder spacigen Lofts mit
vielseitigem Office-Design erwarteten die Reiseteilnehmer vielfältige Inspirationen und interessante Geschäftsmodelle.
Der erste Besuch in der Strategieabteilung bei Bonnier Growth Media veranschaulichte eindrucksvoll die Innovationskraft und Ideenvielfalt der Schweden. Spoon, mit 120 Mitarbeitern
Schwedens größte Agentur, beeindruckte mit unglaublicher Kompetenz in den unterschiedlichsten medialen Bereichen. Spannend auch der Besuch bei Redaktörerna. Die klassische CP-Agentur kooperiert für den Kunden »Handelsbanken« mit der TV-Produktion Strix und bespielt so
die volle Bandbreite der Medienkanäle, bis hin
zum TV-Format »Handelsbanken TV«.
Gekrönt wurde das Tagesprogramm mit
einem Besuch der CP-Preisverleihung »GuldSven König
bladet«, des Pendants zum »Best of Corporate
Geschäftsführer der
Publishing«-Event. Im pompösen Berns Salon
VDZ Akademie
bot sich den Teilnehmern ein großartiger [email protected]
dienevent.
Für Fragen zu
unseren Touren steht Ihnen
Frau Breitsprecher unter
[email protected]
gerne zur Verfügung. Weiterführende
Informationen finden Sie auch online
unter www.vdz-akademie.de.
Medienmarkt Schweden
Jeder dritte Schwede liest täglich Bücher
oder Tageszeitungen. Zeitschriften hingegen
spielen eine kleinere Rolle als bei uns.
Die Top 3 im Buchgeschäft: Bonnier, Norstedts, Natur & Kultur.
Der Zeitschriftenmarkt wird dominiert von
Frauen- und Yellow-Press-Titeln und einem
vielfältigen Special-Interest-Titelangebot,
insbesondere in den Bereichen Boot, Golfen, Haus, Wohnen, Garten, Antiquitäten,
Gastlichkeit. Hinzu kommen auflagenstarke
Gratistitel der Handelsorganisationen ICA
und Coop.
Große Bedeutung haben traditionell Tageszeitungen mit »Dagens Nyheter« (Reichweite werktags: 790.000 Leser) und »Svenska
Dagbladet« (480.000 Leser) als überregionale Qualitätstitel und »Aftonbladet« (900.000
Leser) und »Expressen« (830.000 Leser) als bedeutendste Boulevardblätter. Bei den Digitalangeboten ist dabei www.aftonbladet.se
die klare Nr. 1 mit 3 Mio. Usern pro Tag (!).
Bei Tageszeitungen hat Schweden mit »Metro« eine ausgeprägte Gratiskultur. »Metro«
wird als tägliche Gratiszeitung weltweit
in 93 Städten und 21 Ländern distribuiert.
Reichweite des Printangebots in Schweden:
1,3 Mio. Leser werktags.
Hinzu kommen TV und Radio mit den
werbefreien öffentlich-rechtlichen Sendern
Sveriges Radio und Sveriges Television und
private Anbieter mit TV4 (Bonnier Gruppe)
als reichweitenstärkstes Angebot.
Die Schweden sind bei neuen Techniken »early
adopters«. Hinzu kommen hohe Investitionen
in Breitbandtechnik. Diese Voraussetzungen
führen zu einer fast 100%igen Internetreichweite, zwei von drei Schweden besitzen ein
Smartphone und jeder Dritte ein Tablet.
Bemerkenswert ist, wie viele Innovationen
und internationale Erfolge aus Schweden
kommen. Dazu gehören die international tätige Bonnier-Gruppe mit 10.000 Mitarbeitern weltweit, das international erfolgreiche
»Metro«-Konzept (Ausnahme: Deutschland!),
Spotify als digitaler Musiktitel-Service mit
Freemium-Konzept und der Internet-TVAnbieter Magine.
Adrian Weser
www.vdz.de
39
Medien&Menschen
Gemeinsames Bild für die
digitale Gesellschaft entwickeln
Prof. Dr. Gesche Joost ist Deutschlands erste digitale Botschafterin
PRINT&more | Frau Joost, für die, die es
bisher nicht gewusst haben oder sich nichts
darunter vorstellen: Was macht eine digitale
Botschafterin?
PROF. DR. GESCHE JOOST | Ich wurde von
der Bundesregierung nach Brüssel entsandt, um
zwischen der europäischen und der deutschen
digitalen Agenda zu vermitteln. Viele europäische Entscheidungen haben ja direkten Einfluss
auf unseren Alltag – sei es das »Recht auf Vergessen« sensibler persönlicher Daten im Netz
oder die anstehende europäische Regelung zum
einheitlichen Datenschutz. Ziel ist es, auch strategisch stärker zusammenzuarbeiten, um ein
gemeinsames Bild für die Zukunft der digitalen Gesellschaft zu entwickeln – sie ist inklusiv,
lädt auch die heutigen »Offliner« zur Teilhabe
ein, nutzt die Chancen der Digitalisierung, ohne die Risiken aus dem Auge zu verlieren.
Was bringen Sie mit für den Job, was andere
nicht haben?
Als Professorin forsche ich zu neuen Formen
der Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Dabei geht es u. a. um interaktive Kleidung, die ihren Träger in Notfallsituationen
unterstützt oder die in der Rehabilitation eingesetzt werden kann. Bei meiner Forschung
geht nichts ohne das Internet. Es entstehen dabei Prototypen einer vernetzten Gesellschaft –
also Beispiele dafür, wie wir durch technische
Systeme unseren Alltag erleichtern. Dabei werden Bürgerinnen und Bürger von Anfang an in
die Entwicklung einbezogen, z. B. Ältere oder
Menschen mit Demenz. Von diesen Erfahrungen leite ich meine Vorstellung einer digitalen
Gesellschaft ab – das ist sehr konkret. Dazu
40
PRINT&more 2/2014
kommen die Erfahrungen, die ich in meiner
Zeit im Kompetenzteam von Peer Steinbrück
im vergangenen Jahr sammeln konnte. Der
Austausch mit den Netzpolitikern war dabei
sehr wichtig. Da ich nicht der Regierung angehöre, wurde ich als Expertin nach Brüssel für
dieses Ehrenamt entsandt und kann daher –
unabhängig von Partei- oder Regierungsinteressen – Kritik äußern, Vorschläge einbringen,
den Prozess zur digitalen Agenda begleiten.
In »Medien&Menschen« fragt
PRINT&more Persönlichkeiten nach
ihrer Mediennutzung.
In einer mehrteiligen SPIEGEL-Serie zum
Thema »Die digitale Revolution« wird speziell Deutschland der Vorwurf gemacht, in Sachen digitale Welt den Anschluss verpasst zu
haben und so Arbeitsplätze, besonders im
Mittelstand, aufs Spiel zu setzen. Sehen Sie
das auch so?
Den Anschluss haben wir nicht verpasst. Problematisch ist jedoch, dass wir auf einen Fachkräftemangel zusteuern, der übrigens für ganz
Europa ein Problem darstellt. Die Aus- und
Weiterbildung für digitale Jobs muss daher
quantitativ und qualitativ verbessert werden –
da sind wir zu langsam. Es entstehen ganz
neue Berufsgruppen – es geht also längst nicht
mehr nur um Softwareentwickler. Expertinnen und Experten für soziale Netzwerke,
für Datenanalysen, für vernetztes Lernen und
Online-Publikationen, aber auch neue Arbeitsprofile in der Industrie 4.0 erfordern Kennt-
nisse, die kaum in der klassischen universitären Ausbildung, an der Berufsschule oder in
der Weiterbildung vermittelt werden. Besonders an qualifizierten Frauen fehlt es in diesen
Bereichen – und hier müssen wir in Deutschland tätig werden. In Europa wurde dazu 2013
ein Bündnis für digitale Arbeit ins Leben gerufen. Dieses gilt es nun auch in Deutschland
mit Leben zu füllen – im Dialog mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern, mit Industrie und
Hochschule, mit Bürgerinnen und Bürgern,
um gemeinsam zu definieren: Wie gestaltet
sich heute digitale Arbeit? Welche Kenntnisse
brauche ich dazu, wie werden sie vermittelt?
Welche Rolle spielt vernetztes Lernen dabei?
Und wie können wir durch gezieltes Anwerben
internationaler Fachkräfte unsere Expertise in
Deutschland stärken?
Diese Diskussion ist von zentraler Bedeutung und keinesfalls verloren. In den USA wird
die Entscheidung derzeit ja auch heftig diskutiert. In Europa wurden aktuell die Weichen
klar für die Netzneutralität gestellt – für eine
Gleichbehandlung aller Datenpakete, sodass
jeder Dienst, ob kleines Start-up oder internationaler Online-Dienst, die gleichen Voraussetzungen hat. Das ist eine Grundsatzentscheidung, die sich für das offene und freie
Internet starkmacht – in dem es nicht nur um
kommerzielle Interessen geht, sondern um
eine Infrastruktur, die auch soziale und politische Teilhabe ermöglicht. Daher sehe ich die
Europäische Union auch als ein gemeinsames
Wertesystem an, in dem es um die Sicherung
und Gestaltung des offenen Netzes geht – für
Datenschutz, Bürgerrechte und eine inklusive
digitale Gesellschaft.
mal von Produkten und Diensten
zu entwickeln, oder bei der Frage,
welche Kompetenzen in Bezug auf
IT-Hardware eigentlich in Deutschland (wieder) aufgebaut werden
sollten, um sich aus der kompletten Abhängigkeit von US-amerikanischen oder asiatischen Anbietern zu lösen.
Google handelt nach dem Prinzip: »We launch products and ask
for forgiveness later!« Das klingt
nach einer frühkapitalistischen
Position, die sich nur ein Monopolist leisten kann. Hat Europa
in der digitalen Welt, politisch
wie wirtschaftlich, nichts mehr
zu melden?
Über 90 Prozent der Deutschen
nutzen Google als Suchmaschine.
Zusätzlich zu den vielen weiteren
Angeboten und der Ankündigung,
durch den Ankauf von »Nest« auch
in den Markt der Heimvernetzung
einzusteigen, sehen viele die Gefahr eines gigantischen Monopols.
Prof. Dr. Gesche Joost wurde im März 2014
Sigmar Gabriel hat in der FAZ
vom Bundesminister für Wirtschaft und Energie,
dazu Stellung bezogen und will
Sigmar Gabriel, im Rahmen der »Digital Champions«Google ganz klar in seine SchranInitiative der Europäischen Kommission zur
ken weisen – und zwar gemeindigitalen Botschafterin Deutschlands ernannt
schaftlich, in Europa. Er kritisiert
die enorme Macht, die das UnterDr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender nehmen über jeden Einzelnen erhält, indem
des Axel Springer Verlags, sagte unlängst, er die anfallenden Daten aus der Nutzung der
habe »Angst vor Google«. Nun taucht plötz- Google-Dienste zusammengeführt und auslich ein neuer Player auf, der chinesische gewertet werden. Daraus können persönliche
Internetkonzern Alibaba. Könnte das nicht Profile generiert werden, die nicht nur über
eine viel größere Herausforderung sein?
Vorlieben und Gewohnheiten Auskunft geben,
China hat natürlich eine immense Marktmacht, sondern auch über potenzielle Gesundheitsund man sollte den Börsengang des Internet- risiken, die Bonität oder Details der Privatriesen Alibaba im Auge behalten. Bisher kon- sphäre. Neue Monopolmächte dürften nicht
zentriert sich die Debatte ja in der Tat auf US- die Rechte der Bürgerinnen und Bürger ausamerikanische Unternehmen – und auf die höhlen, schreibt Gabriel, und dabei geht es ihm
US-amerikanische Abhörpraxis der NSA. Un- ganz grundsätzlich um die Wahrung von Bürser Blick wird sich sicherlich bald auf andere gerrechten und Demokratie im Zeitalter der
internationale Player richten, da die weltwei- Vernetzung. Dadurch wird deut lich, dass die
ten Verflechtungen des Digitalmarkts unsere Zeiten der puren Interneteuphorie und der Bestrategischen Entscheidungen in Deutschland zauberung durch das technisch Machbare vomitprägen – wenn es z. B. darum geht, Daten- rüber sind. Jetzt werden politische Rahmenbeschutzstandards als deutsches Qua litätsmerk- dingungen in der digitalen Agenda entwickelt,
um einen Ausgleich zwischen Chancen und
Risiken der Vernetzung zu erreichen. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum »Recht
auf Vergessen«, das Google nun umsetzen muss,
ist ein erstes Beispiel.
Betrachtet man die Kritik an dem Plan
des EU-Wettbewerbskommissars Joaquín
Almunia, Google einen Freifahrtschein auszustellen, entsteht unweigerlich der Eindruck,
Europa fehlt es an einer einheitlichen Agenda für die digitale Politik. Stimmt der Eindruck?
Das sehe ich nicht so. Die Debatte über die
richtigen politischen Weichenstellungen ist im
vollen Gange und die Lösung nicht trivial.
Das zeigen ja auch die vehementen Auseinandersetzungen, die auch in den Medien geführt
werden. Ich finde das sehr positiv, da eine
Debatte mit unterschiedlichen Teilnehmern –
Medienvertretern, Verbraucherschützern, Politikern, Bürgern – notwendig ist. Für die nächste Europäische Kommission – und den nächsten
EU-Kommissionspräsidenten – wird die digitale Agenda eines der Schwerpunktthemen sein.
Das ist ein gutes Signal und ich bin zuversichtlich, dass wir hier auch weiterhin zu positiven
Ergebnissen kommen werden.
Man kann Sie auf fast allen digitalen Kanälen erreichen – sei es Facebook, Twitter etc.
Gibt es auch die analoge Gesche Joost?
Ich bin eigentlich immer online, das ist richtig.
Trotzdem arbeite ich in meinem Forschungslabor an der Universität der Künste Berlin auch
viel analog – wenn es z. B. darum geht, einen
neuen Prototyp zur Gestensteuerung zu entwickeln. Da wird mit meinen Teamkollegen
erst mal ganz analog gestikuliert: Welche Gesten kennen und nutzen wir eigentlich? Welche
sind sinnvoll und angemessen, welche verständlich? Dabei bedienen wir uns auch bei der Gebärdensprache der Gehörlosen, weil sie die
Experten der Geste sind. Und dann wird gezeichnet, mit Bleistift, auf Papier, wie ein System umgesetzt werden könnte. Danach geht es
erst an den Rechner – zum Recherchieren, zum
Programmieren, zum Publizieren.
Das Interview für PRINT&more führte
Peter Königsfeld.
www.vdz.de
41
VDZ Akademie
»Raus aus dem Seminarraum
und rein in das Unternehmen«
5 Tage – 5 Stationen – 1 Ziel: B2B Digital Media Sales Innovator
S
ie fragen sich, wo Sie die Antworten auf die Herausforderungen von morgen finden? Warum nicht dort suchen, wo bereits
heute an zukunftsweisenden Konzepten gearbeitet wird?
Getreu dem Motto »Raus aus dem Seminarraum und rein in das Unternehmen« bietet die VDZ Akademie in Kooperation mit der Deutschen Fachpresse in der zweiten Jahreshälfte 2014 erstmals das neue
Veranstaltungsformat »B2B Digital Media Sales Innovator« an. Teilnehmer haben dabei die Möglichkeit, in Projekte relevanter Marktpartner einzutauchen.
Volles Programm
Die Teilnehmer des einzigartigen Innovationsprogramms besuchen
marktführende Player der Media-Sales-Branche wie Google, Facebook,
XING, iq digital media marketing und pilot. Fünf Termine bieten dabei exklusive Einblicke in praxisrelevante Cases. Vor Ort werden branchenspezifische Herausforderungen anschaulich beleuchtet, analysiert
und gemeinsam im Team an kreativen Lösungsansätzen gearbeitet.
Nutzen Sie die Chance, hinter die Kulissen der
Marktführer zu schauen!
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42
PRINT&more 2/2014
Themenschwerpunkte
Digital B2B Media Sales: Formate,
Anforderungen und Trends im
Überblick bei iq digital media marketing
AdWords, Videovermarktung und
Native Advertising:
nationale und
internationale Modelle bei Google, Berlin
B2B-Medien auf Facebook: passende
Angebotsformen und Umsetzungsbeispiele
bei Facebook, Hamburg
Vermarktung in
professionellen
Netzwerken: Events,
Partnerschaften und
Zielgruppenzuschnitt bei XING, Hamburg
Media-Agentur-Anforderungen
und Cross-Media: Digital Media
Sales und Kampagnenbeispiele bei
pilot, Hamburg
Facebook “f ” Logo
CMYK / .eps
Facebook “
Stiftung Lesen
Empfehlenswerte
Zeitschriften für junge Leser
Stiftung Lesen vergibt in Zusammenarbeit
mit dem VDZ neues Qualitätssiegel
D
er Markt von Kinder- und Jugendzeitschriften wächst. Eine erfreuliche
Entwicklung – ganz besonders aus
Sicht der Leseförderung. Denn Zeitschriften
schaffen niedrigschwellige Zugänge zum Lesen und motivieren gerade diejenigen, die sonst
weniger gerne lesen. Um Eltern und Pädagogen eine qualifizierte, zeit- und altersgemäße
Orientierungshilfe bei der Auswahl von Zeitschriften zu bieten, haben die Stiftung Lesen und
der VDZ 2013 das Qualitätssiegel »Empfohlen
von der Stiftung Lesen« für Kinder- und Jugendzeitschriften entwickelt.
Kinder- und Jugendzeitschriften mit besonderem
Leseförderpotenzial
Im Fokus des Siegels stehen Kinder- und Jugendzeitschriften mit besonderem Leseförderpotenzial sowie Anknüpfungspunkten an den
pädagogischen Alltag. Die Fachjury, die die
Magazine überprüft und bewertet, setzt sich
interdisziplinär aus Experten der Kindheitsund Jugendforschung, der Kommunikationsund Medienwissenschaft sowie aus Medienpädagogen und Praktikern aus der Leseförderung zusammen. Komplettiert wird sie von der
Zielgruppe selbst, nämlich Kindern und Jugendlichen. Neben Inhalt und Layout sind das
pädagogische Konzept, die sprachliche Gestaltung, die Möglichkeit zur Interaktion, der
Werbeanteil und die Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Zielgruppe Kriterien, die in die
Bewertung der Zeitschriftentitel einfließen –
und nicht zuletzt die Frage: Welche Zeitschriften machen Kindern und Jugendlichen Spaß
und motivieren sie zum Lesen?
Motivation auch für
Leseungewohnte
Was Zeitschriften leisten können,
zeigen sowohl Erfahrungen in der
praktischen Leseförderung als auch
wissenschaft liche Studien: Durch ihre Themenvielfalt berücksichtigen Zeitschriften die verschiedenen Interessen ihrer jungen Leser. Ihre kürzeren Textabschnitte
sind für diejenigen, die sonst weniger gerne
lesen, leichter zu bewältigen als ein klassisches
Buch. Dadurch und durch ihre bildorientierte
Gestaltung ist die Hemmschwelle, die viele
Kinder und Jugendliche vom Lesen abhält,
deutlich niedriger. So erreichen sie gerade jene
Kinder und Jugendlichen, die mit konventionellen, buchfokussierten Angeboten schwer zu
motivieren sind. Studien der Stiftung Lesen
haben außerdem ergeben, dass Zeitschriften
nachhaltig positive Auswirkungen auf Leselust und Leseverhalten haben und gerade bei
Kindern, die aus sozial benachteiligten Verhältnissen stammen oder in deren Elternhaus
nicht (mehr) gelesen wird, das Lese-Image
dauerhaft verbessern. Zeitschriften motivieren
damit nicht nur Leseungewohnte zum Lesen,
sondern können dem sogenannten Leseknick
in der Pubertät entgegenwirken.
Durch innovative Ansätze und Ideen haben die Stift ung Lesen und der VDZ das Me-
dium Zeitschrift als wichtiges und probates Mittel der
Leseförderung etabliert. Das Qualitätssiegel
stärkt die Zeitschrift in dieser Rolle und unterstreicht ihre Bedeutung für die Leseförderung.
Derzeit tragen 23 Titel das Qualitätssiegel. Den
Verlagen erleichtert diese Auszeichnung die
Positionierung auf dem Markt und steigert bei
den Kunden Aufmerksamkeit und Glaubwürdigkeit gleichermaßen.
Weitere Informationen
finden Sie unter:
www.stiftunglesen.de/
service/qualitaetssiegel
Julia Oberst
PR-Managerin Stiftung Lesen
www.vdz.de
43
ES GIBT MENSCHEN,
DIE STERBEN FÜR BÜCHER.
In vielen Ländern werden Schriftsteller verfolgt, inhaftiert,
gefoltert oder mit dem Tode bedroht, weil sie ihre Meinung
äußern. Setzen Sie mit uns ein Zeichen für das Recht auf
freie Meinungsäußerung!
Mit Ihrer Spende unterstützen Sie unsere Menschenrechtsarbeit und retten Leben: Bank für Sozialwirtschaft,
IBAN: DE 233 702050 0000 8090100
www.amnesty.de
Advertorial
Vorsprung
Um Kunden zu
binden und zu
gewinnen, müssen
Verlage aus den ihnen
zur Verfügung stehenden Daten
verwertbares Wissen generieren. Ein Weg
dazu kann die Einführung eines analytischen
CRM sein, das aus dem Kundenverhalten
effiziente Maßnahmen ableitet.
J
üngst bemängelte ein Käufer der Digitalausgabe eines Computermagazins in seinem Blog, dass beim Kauf der Einzelausgabe
immer noch die Angabe »inkl. Versandkosten« angezeigt werde.
Es ist eben nicht so einfach, die analoge und die digitale Welt zu vereinen.
Das gilt auch aus Sicht der Anbieter, etwa für den Bereich der Kundendaten. Und nicht nur, wenn es um Bezahlsysteme geht. Verlage müssen
sich weiterentwickeln, was die Pflege dieser Daten betrifft. Früher gab es
die Postanschrift und vielleicht eine Telefonnummer. Dazu kam noch
et was Marktforschung, manchmal ein Bonusprogramm. Aus diesem
Mix generierten Verlage ihre Rezepte zur Kundenbindung und
-gewinnung. Heutzutage speisen sich die Ansätze für Marketing
und Vertrieb aus vielen Quellen: den Abonnements, den digitalen Bezahlmodellen, Webshops, anderen Aktivitäten der
Verlage wie hauseigenen Events, Ticketing oder Reisen
und natürlich aus den sozialen Medien.
Der erste Schritt zu einer effizienten und erlösrelevanten Nutzung von Big Data ist die Integration der Daten in einem System. Dort sollten
sie bereinigt und aktuell gehalten werden
nach der Devise »Ein Kunde – ein Datensatz«. Dieser »Single Point of Truth«, vorgehalten in einem zentralen Datenarchiv,
bildet die Basis, auf der weitere Aktivitäten erst
möglich werden.
www.vdz.de
45
Advertorial
»Manueller Aufwand
lässt sich auf ein Minimum
reduzieren«
Es lohnt sich, im Rahmen der Datenerfassung
Fragen wie die folgenden ins Zentrum zu stellen:
War ein Abonnent früher bereits Kunde?
Hat er bereits andere Verlagsprodukte erworben oder abonniert?
Wie aktuell sind die Daten?
Ist eine E-Mail-Adresse vorhanden?
Hat der Kunde Werbemaßnahmen zugestimmt?
Die strukturierte Erfassung der Antworten auf Basis eingespielter Systeme und Prozesse ist der erste Schritt zum Durchblick in Datenfragen.
Der Weg führt dabei vom traditionellen CRM zum analytischen CRM.
Letzteres gewinnt aus den vorhandenen – und gut sortierten – Daten neue
Informationen für ein erfolgreiches Wissensmanagement im Verlag.
Dabei sind die Informationen immer häufiger auch qualitativer Natur.
So lassen sich über Klicks auf der Webseite, Abo-Informationen oder
Bestellhistorie Prognosen für künft iges Kaufverhalten oder Strategien
für erfolgreiche Marketingkampagnen ableiten.
Besonders profitable Kunden lassen sich ebenso segmentieren wie
Kunden, die kurz vor der Kündigung stehen. Auch die Auswahl möglicher Kanäle für den Kontakt können Verlage auf Grundlage der gewonnenen Einsichten besser vornehmen. Insgesamt bringt das analytische
CRM wichtige Erkenntnisse für Bereiche wie Marketing, Abo und Vertrieb. Insbesondere, wenn die Datenbasis durch externe Dienstleister
im Bereich Daten und Marktforschung noch angereichert werden kann.
Die Vorteile dieser strukturierten Vorgehensweise liegen auf der Hand:
effi ziente Lead-Generierung, klare Segmentierung von Kundengruppen
und die Möglichkeit, den Kunden über den gesamten Kaufzyklus anzusprechen. Wer aus der Flut der Daten tatsächliches Wissen destillieren
kann, hat schlicht einen Wettbewerbsvorteil. Wie groß dieser im Einzelfall tatsächlich sein kann, sollten Verlage mit ihren CRM-Anbietern
intensiv diskutieren.
PRINT&more | Mehr Produkte,
mehr Kanäle – mit welchen Softwarelösungen können Verlage
auf den Trend zur Diversifizierung
reagieren?
KNUT NICHOLAS KRAUSE |
Mit integrierten ERP-Systemen,
weil das Geschäft kleinteiliger wird,
muss die Verlagsorganisation effizienter werden. Die Margen sinken,
Knut Nicholas Krause,
also muss der Arbeitsaufwand pro
Vorstand der knk
Auftrag/Produkt reduziert werden.
Business Software AG
Um alle Kanäle wirtschaft lich bespielen zu können, müssen insbesondere die digitalen Vertriebsprozesse automatisiert werden. Da dies
die »neuen« Vertriebskanäle sind, werden aber gerade diese von der
vorhandenen Verlagssoft ware nicht unterstützt und manuell – also besonders teuer – bearbeitet. Da geht eine Schere auf – und das kann nicht
gut gehen: Wenn der Ablauf nicht straff durchorganisiert und maximal
automatisiert ist, kann man nichts verdienen – außerdem stimmt der
Service am Kunden dann nicht. Und wenn der Service nicht stimmt,
nutzen die Kunden das Angebot auch nicht und der Verlag verliert den
Markt an Mitbewerber – z. B. an Start-ups. Nur mit einer modernen
Verlagssoft ware lassen sich die wachsenden Anforderungen wirtschaftlich lösen. Das betrifft auch andere Bereiche, z. B. die Marketingkosten
pro Auft rag, Kanal und Zielgruppe.
Welche konkreten Vorteile bringt etwa eine Verknüpfung von Kundenund Produktdaten im CRM den Verlagen?
Der größte Vorteil ist die 360-Grad-Sicht auf den Kunden. Aus der
bereichsübergreifenden Kundenhistorie können individuelle Kundenwünsche abgeleitet werden. Über das Analytical CRM lassen sich neue
Trends frühzeitig erkennen, verhaltensbezogene Kundenprofi le bilden
und die Profitabilität der Produkte überprüfen. Bei dieser Konstellation
arbeiten alle Abteilungen mit einer einheitlichen Kundendatenbank –
das Cross-Selling-Potenzial kann effi zient genutzt werden und Marketingbudgets können fokussiert eingesetzt werden.
Sind Lösungen in der Cloud (SaaS) als Ergänzung zur bestehenden Infrastruktur zu sehen oder können sie eigenständig genutzt werden?
In der Regel ist es besser, die gesamte Soft ware in die Cloud zu bringen,
als nur einzelne Funktionen in die Cloud auszulagern oder mit spezialisierter Websoft ware zu realisieren – weil der Aufwand der Schnittstellenerstellung und -administration völlig unterschätzt wird.
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»Effizienz im Fokus«
PRINT&more | Welche Bereiche innerhalb der Wertschöpfungskette
lassen sich in Verlagen heutzutage automatisieren?
TORSTEN SCHWARZ | Automatisierung ist in nahezu allen Bereichen der Wertschöpfungskette möglich. Sämtliche manuell oder automatisiert hinterlegten Informationen können prozessoptimiert in den
benötigten Zusammenhang gebracht und je nach Funktionsbereich
automatisch weiterverarbeitet werden. So lässt sich beispielsweise bei
der Online-Integration eines Webshops der gesamte Ablauf vollständig
automatisieren. Der Datenfluss geht bis hin zu Honorar- und Vertreterabrechnung, Buchhaltung etc.
Wesentlich ist die Frage, wo die Informationen liegen – nur in den
Köpfen der Mitarbeiter oder bildet eine intelligente Lösung den Workflow durchgehend ab?
In welcher Form lässt sich der direkte Kundenkontakt softwareseitig
integrieren?
In einem umfassenden System stehen CRM-Features in allen Funktionsbereichen und -ebenen zur Verfügung, etwa der Überblick über die Produktinteressen, das Bestell- und Zahlverhalten des Kunden, Gesprächsnotizen, Dokumente, Rechnungen etc. Mit NTX-CTI werden diese
Informationen zum Anrufer via
Rufnummernerkennung im CRM
sofort automatisch angezeigt; direkt während des Telefonats mit
dem Kunden kön nen aber auch
neue Informationen optimiert
aufgenommen werden und stehen
ad hoc für weitere Schritte wie Bestellabwicklung, Controlling etc.
zur Verfügung.
Wie lässt sich das LeistungsspekTorsten Schwarz,
trum eines modernen SoftwareProkurist, Fornoff und
systems zusammenfassen?
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Ein modernes System weist zum
einen einen hohen Standardisierungsgrad auf. Gleichzeitig besteht die notwendige Flexibilität, individuelle Realisierungen verlagsspezifischer Anforderungen unkompliziert zu ermöglichen. Bei bestimmten Prozessen lässt sich andere
Software problemlos integrieren, z. B. DTP-Programme auf dem Mac.
Sämtliche Workflows werden optimiert. Entsprechend relevant ist, dass
ein gutes Team im Verlag von einem guten Team des Systemhauses
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»An Smart Data muss man
die richtigen Fragen stellen«
PRINT&more | Welche Möglichkeiten haben Verlage, aus Big Data
praktisch anwendbares Wissen zu gewinnen?
SIGRID SIEBER | In der Tat verfügen Fachmedienhäuser über eine große Menge an Daten unterschiedlichster Art. Sie sind förmlich
prädestiniert, sich stark um dieses
Thema zu kümmern. Neben zahlreichen Branchenfakten und Marktdaten gibt es sehr viel aktuelles
Wissen über Trends in den Märkten allein schon über die digitale
Kommunikation mit den Branchencommunitys.
Damit aber die nackte UnmenSigrid Sieber,
ge an Daten, also gemeinhin Big
Geschäftsführerin
Data, zu einer verwertbaren AusDataM Services
wahl, also Smart Data, wird, be-
nötigt man Datenanalysen und zielgerichtete Interpretationen. Hier
gilt es, die richtigen, das heißt vor allem unkonventionell erscheinenden Fragen zu stellen. Ich gebe zu, dass dies alles trotzdem nur einen
kleinen Ausschnitt der Möglichkeiten von Big Data widerspiegelt. Hier
steckt sehr viel weiteres Potenzial, das wir noch ausschöpfen können.
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PRINT&more | Was sind augenblicklich für Verlage die wichtigsten Trends in der Medientechnologie?
DIRK WESTENBERGER | Die
Anforderungen seitens der Verlage verlagern sich zunehmend in
Richtung aktiver Marktbearbeitung. Wo lange Zeit die Themen
Ver walten und Bewahren im Mittelpunkt standen, geht es mittlerDirk Westenberger,
weile ums Experimentieren und das
Vorstand Marketing und
Dauertrendthema WissensmanageVertrieb der HUP AG
ment mit Fokus auf erfolgreichen
und weniger erfolgreichen Erlösideen. Für alle Marktteilnehmer gilt es, sinkende Erlöse aus dem Kerngeschäft durch neue Erlösmodelle zu kompensieren und neue, crossmediale und interaktive Geschäftsmodelle gewinnorientiert auszubauen.
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Welche Geschäftsbereiche profitieren am meisten von einer laufenden Datenanalyse?
Ganz einfach: alle! Durch eine gezielte und laufende Datenanalyse wird die
Welt berechenbarer, »predictive«. Die Kunst liegt darin, sie »prescriptive«
zu machen, also die Vorhersagbarkeit mit gewünschten Entwicklungspfaden des Unternehmens zu verknüpfen. Hier liegen noch ungeahnte
Chancen, allen voran für Marketing, Sales und Data-Driven Businesses.
»Größtmögliche Flexibilität
für neue Erlösmodelle«
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Mit welchem Aufwand muss dabei gerechnet werden?
Der Wert von Kontakten in einer Branche ist ähnlich groß wie der Wert
der vermittelten Information. Die Aufgabe der Datenerfassung und
Ana lyse bietet einerseits ein nahezu unerschöpfliches Reservoir an
marktgerechten Dateninterpretationen. Andererseits gilt es, den Aufwand immer sehr stark nutzenorientiert zu begrenzen. Sonst besteht die
Gefahr, der Daten nicht mehr Herr zu werden.
Ein weiterer erheblicher Datenaufwand steckt in der Pflege der Marktkontaktdaten. Schon allein, weil sich die Akteure in ihren Märkten und
darüber hinaus permanent verändern, ist es wichtig, viel Energie in Community Building zu investieren. Dazu kommt, dass ein Kontakt heute
nicht mehr nur aus der postalischen Adresse besteht, sondern neben
E-Mail-Adresse und Mobilnummer auch Social-Media-Daten enthält.
Das alles erhöht den Aufwand, doch er ist es wert und manche Dinge
gelingen in einer Welt des Web 2.0 auch leichter.
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Ergänzungen – gerne auch mit Partnerlösungen. So gibt es Stand heute
keinen Ein- oder Ausgangskanal zu unseren Produkten, den wir nicht
bereits angebunden haben oder mit geringem Aufwand anbinden können. Um neue Erlösmodelle erfolgreich zu implementieren, ist größtmögliche Flexibilität gefordert. Und wir können diese bieten.
Die HUP AG kann als ein Komplettanbieter für Medientechnologie, der
ein umfassendes Portfolio an Lösungen unter einem Dach entwickelt
und maßgeschneidert umsetzt, zeitnah agieren und medienspezifische
Services liefern, die Unternehmen zukunftsfähig machen. Weitere Kernthemen sind nach wie vor die Reduktion von Kosten sowie die Effizienzoptimierung von Geschäftsprozessen. Hier liegen wir vor allem nach dem
Zusammenschluss von compass und HUP mit dem aktuellen Wandel
von der Fat Client Technologie zu Mobile und Web Solutions voll im
Trend und können bestehenden und potenziellen Kunden hohen Nutzen stiften.
Lässt sich die Datenflut aus immer neuen Kanälen überhaupt noch in
den Griff bekommen?
Vor einigen Jahren las ich folgenden Slogan auf einer Messe: »Systeme,
die nach allen Seiten offen sind, können nicht ganz dicht sein – sie fügen
sich aber ideal in jede Organisation ein.« Das kann man so unterschreiben, daher ist dies auch eine Art Motto für unsere Aktivitäten: hohe
Prozesstiefe in den Kernprodukten bieten und offen sein für sinnvolle
Was fehlt den Verlagen heute noch zu mehr Effizienz im Umgang mit
den Kundendaten?
Hier gibt es zwei wesentliche Aspekte: Es braucht die Einsicht, dass Informationen über den Kunden im lokalen Markt bares Geld wert sind.
Hinzu kommt, dass infolge dessen oft immer noch nicht alle potenziellen Quellen zur Informationsbeschaffung ausreichend genutzt werden.
In den Unternehmen, in denen diese Informationen bereits gesammelt
werden und auch entsprechende Systeme zur Datensicherung vorhanden sind, mangelt es oftmals wiederum an der Datenanalyse und der
geeigneten Prozesslogik, um den Markt mit diesen Informationen auch
aktiv und vor allem automatisiert, also effizient und kostenoptimiert
bearbeiten zu können.
Ich bin sehr froh, dass die HUP AG im Rahmen des Zusammenschlusses mit der compass ein einzigartiges, umfassendes Portfolio unter einem Dach anbietet. Hier sehen wir ein riesiges Potenzial, das allen
Marktteilnehmern Vorteile bietet und dabei hilft, sich den Marktveränderungen erfolgreich zu stellen und viel mehr noch: davon nachhaltig
zu profitieren. Wir laden die Verlage gerne dazu ein, diesen aus unserer
Sicht notwendigen Weg mit uns zu gehen.
Uwe Baltner
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Am Kiosk
Vorne ist, wo dieses Magazin ist
Frank Lorentz über das Stadtmagazin
W
ir haben zu Hause zwar nicht
das, was man einen Coffee Table
nennt, dafür aber immerhin ein
Klavier, ein Erbstück. Auf den Tastaturdeckel
stelle ich regelmäßig Bücher oder Hefte, die ich
so toll finde, dass ich sie immer wieder angucken will. Im Moment steht dort die
Ausgabe
des Stadtmagazins von New York, die vor ein
paar Wochen erschien, mit Billie Holiday auf
dem Cover, und in der auf 100 Jahre Musikleben in New York zurückgeblickt wird.
Ich habe keine Ahnung, wie ich auf »New
York«, so heißt das Magazin, ursprünglich aufmerksam wurde. Es passierte, irgendwie, vor
mehreren Jahren. Seitdem habe ich das Heft,
das mal 80 Seiten hat, mal 180, abonniert. Ich
war noch niemals in New York, und ich muss da
auch nicht dringend hin. Dieses Magazin jedoch, das seit 1968 erscheint und das, neben dem
obligatorischen Terminkalenderkram (den ich
überblättere), Reportagen, Essays und Klatsch
enthält – Geschichten über Politik und Sex,
People und Produkte, Mode und Politik –,
52
PRINT&more 2/2014
muss ich immer, immer haben. Warum?
Da sind z. B. die
Cover: Es ist nahezu
einschüchternd, mindestens aber bewun-
Ich habe in
dem
Heft
Ge schichten
über den Fall
von Lehman
Brothers gelesen, die ebenfalls später eins
zu eins in deutschen Qualitätsblättern standen.
Womit ich sagen
will: Vorne ist, wo
dieses Magazin
ist. Die Texte, zum
Teil irre lange RieIn »Am Kiosk« stellen
men, sind straff
Chef redakteure ihre
und pointiert geschrieben, frech
Lieblingstitel vor.
und schlau. Selbst den kleinsten
Stücken merkt man an, dass sie
durchdacht sind. Quasi jährlich
dernswert, wird »New York«, das seit Kurzem im Zweiwie die Re- wochenrhythmus erscheint (zuvor jahrzehndaktion es telang wöchentlich), in den USA zum »Magaschafft, immer zine of the Year« gewählt, und ohne dass ich
wieder diese anziehenden, aufregenden, über- die US-Magazinszene auch nur annähernd
raschenden, witzigen, unvergleich lichen … überblicke, möchte ich bekräft igen: zu Recht.
(so könnte ich eine Weile fortfahren) Cover Denn was die Macher dieses Heftes an innovazustande zu bringen, oft mit ultraknappem tiven Formaten draufhaben, um Geschichten
Text. Nehmen wir eine Ausgabe aus dem zu erzählen, wie sie mit Typografie und IllusFebruar dieses Jahres: vorne drauf ein sehr tration spielen, wie sie Listen inszenieren und
schönes Porträt des Schauspielers Alec Bald- auf kleinstem Raum Hingucker produzieren
win, dazu die Zeile »I give up«. Stärker geht’s und dann auch noch diese Triple-A-Fotosprakaum. Oder, ist schon länger her, eine Titel- che – das ist wirklich High End.
geschichte über Steve Jobs. Das Cover zeigte
ein heldenhaft-genialisches Porträt von dem
Mann, eine Mischung aus Foto und psychedeFrank Lorentz
lisch bunter Illustration, und darunter stand:
Chefredakteur »himmelblau«,
»iGod«. Wenn dieses zum Niederknien ge»himmelblau« erscheint
lungene Wortspiel später immer wieder auch
seit Februar 2013 im Landin deutschen Medien auftauchte – hier stand
wirtschaftsverlag, Münster
es zuerst.
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PRINT&more 2/2014

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