Grundlagen des Ottomotors / Aufgaben der Motorsteuerung
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Grundlagen des Ottomotors / Aufgaben der Motorsteuerung
Bild 3.1_1 Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_2 Grundaufgabe der Motorsteuerung: Bedarfsgerechtes Einstellen von Luft, Kraftstoff und Zündung zur Optimierung der Eigenschaften Leistung/Drehmoment, Kraftstoffverbrauch und Emissionen. Füllung Einspritzung Zündung Grundlagen des Ottomotors / Aufgaben der Motorsteuerung Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_3 Verkabelung / Kontaktierung Sensorik Motorsteuergerät Aktorik Motorsteuerungssysteme/Gesamtsystemaufbau Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_4 Luftmassen- / Luftmengen Messer Saugrohrdrucksensor Drosselklappensteller Lufttemperatursensor DME Umgebungsdrucksensor NockenwellenPhasensteller Nockenwellenpositionssensoren SauganlagenUmschalter Positionssensor Sauganlagenumschaltung ValvetronicStelleinheit Drosselklappenwinkelsensor Valvetronicwinkelsensor Sensorik Motorsteuergerät Aktorik Systemkomponenten zur Füllungssteuerung Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_5 DME Kraftstoffdrucksensor Einspritzventile Lambdasonden Druckregler Kraftstoffrail Sensorik Motorsteuergerät Aktorik Systemkomponenten zur Einspritzsteuerung Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_6 DME Zündspule Klopfsensor Sensorik Motorsteuergerät Aktorik Systemkomponenten zur Zündungssteuerung Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_7 Systemüberblick Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_8 Sensorik Aktorik Eingänge Fahrpedal Drosselklappenwinkel Kurbelwellenposition Signalverarbeitung Signalaufbereitung Ausgänge Zündspulen Endstufen Drosselklappe Microcontroller Nockenwellenposition Nockenwellensteuerung Luftmasse Abgasrückführung Ansaugtemperatur Ladedruck Speicher Diagnose Diagnose Ladelufttemperatur Lambda Saugrohr-Umschaltung Lüfter Kraftstoffpumpe Überwachung Umgebungsdruck Kühlmitteltemperatur Einspritzventile Spannungsversorgung Sekundärluft Kommunnikationsschnittstellen Abgastemperatur Abgasklappe Wastegate Tankentlüftung Kupplungsposition Kraftstoffdruck Aufbau Motorsteuergerät Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_9 Signaltypen: Eigenschaft Beispiel Schalter, Drehzahlsignale von Hall-Sensoren Digitale Eingangssignale Zwei Zustände „High“ / „Low“ Analoge Eingangssignale Beliebige Spannungswerte in einem bestimmten Bereich Pulsförmige Eingangssignale Variable Signalamplitude Aufbereitung Direkte Verwendung durch Micro-Controller Umwandlung in digitale Luftmassensignal, Spannung, Signale in ADC (AnalogTemperatursignale Digital-Converter) Induktiver Drehzahlgeber Umwandlung in digitale Rechteckform und Störsignalunterdrückung Weiterverarbeitung: • Spannungsbegrenzung • Filterung • Verstärkung Signalaufbereitung Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_10 Bauteile / Komponenten zur Signalverarbeitung in der Motorsteuerung: Programmspeicher (Ablage für Funktionen und nicht veränderliche Daten) Arbeitsspeicher (Ablage für veränderliche Daten) Typ Eigenschaft Ausführung Integriert in Microcontroller oder als separates Bauteil ROM (Read Only Memory) Speicher wird bei der Herstellung beschrieben EPROM (Erasable Programmable ROM) Lösch- und programmierbar (Löschen durch UV-Licht) Separates Bauteil Flash-EPROM Elektrisch löschbar Zum Teil zusammen mit Controller auf einem Chip integriert RAM (Random Access Memory) Inhalt geht bei Trennung von der Versorgungsspannung verloren (flüchtiger Speicher) Integriert in Microcontroller und als separates Bauteil EEPROM / E²PROM Dauerspeicher zur Ablage von Adaptionswerten Separates Bauteil Signalverarbeitung Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_11 Verbrennung Luft AntriebsKoordination Betriebsarten & Momentenkoordination Motor AuslassSystem Kraftstoff Zündung Kühlung & Schmierung Kommunikation Überwachungskonzept Fehlerspeicher ECU Zustand Funktionsarchitektur Software Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_12 Luft AntriebsKoordination Betriebsarten & Momentenkoordination Motor Kraftstoff Zündung Die Momentenstruktur – das Rückgrat heutiger Motorsteuerungen Fahrerwunsch entspricht Drehmomentenanforderung • Entkopplung des Fahrpedalwertes von Füllung, Einspritzung und Zündung • Einrechnung von externen Anforderungen (Getriebe, Regelsysteme) • Umsetzung verschiedener Betriebsarten zur Realisierung des Drehmomentes Drehmomentbasierte Grundstruktur Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_13 Drehmomentklassen im Antrieb Inneres Moment Ladungswechsel Reibung Getriebeausgangsmoment Radmoment Hinterachsübersetzung Kupplungsmoment Getriebeübersetzung Kupplungs-/ Wandlerübersetzung Kurbelwellenmoment Nebenaggregate Drehmomentbasierte Grundstruktur Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_14 Luft AntriebsKoordination Betriebsarten & Momentenkoordination Motor Kraftstoff Zündung 1. Funktionsblock: Koordination und Priorisierung der Momentenanforderungen Fahrerwunsch Katheizfunktion Leerlaufregelung Koordination und Priorisierung Getriebeeingriffe Abgestimmte Momentenanforderung Fahrdyn.-Regelsysteme Fahrgeschwindigkeitsregler Drehmomentbasierte Grundstruktur Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_15 Luft Betriebs- arten & Momentenkoordination Motor AntriebsKoordination Kraftstoff Zündung 2. Funktionsblock: Filterung und Korrektur der Momentenanforderung Abgestimmte Momentenanforderung Filterung und Korrektur Lastschlagdämpfung (pos./neg.) Korrigierte Momentenanforderung Antiruckel - Funktion Drehmomentbasierte Grundstruktur Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_16 Ziel: Dynamische und komfortable Umsetzung des Fahrerwunsches Korrigierte Momentenanforderung Fahrerwunsch Lastschlagdämpfung Gemessene Drehzahl Antriebsstrangmodell Antiruckel - Funktion Fahrerwunsch Gefiltertes Sollmoment „Vorsteuerung“ „Regelung“ Lastschlagdämpfung / Anti-Ruckelfunktion Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_17 Luft AntriebsKoordination Betriebsarten & Momentenkoordination Motor Kraftstoff Zündung 3. Funktionsblock: Aufteilung auf schnelle und langsame Umsetzungspfade Momentenanforderung langsamer Pfad Korrigierte Momentenanforderung Aufteilung auf Umsetzungspfade Momentenanforderung schneller Pfad Zielmomentenreserve Drehmomentbasierte Grundstruktur Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_18 Korrigierte Momentenanforderung Luft langsamer Pfad Aufteilung auf Umsetzungspfade Zielmomentenreserve Kraftstoff schneller Pfad Zündung Momentenreserve = Überhöhung des Momentes über den Luftpfad Bsp.: Anforderung: Korrigierte Momentenanforderung Zielmomentenreserve = 100 Nm = 10 Nm Aufteilung auf Pfade: Soll-Moment Luftpfad Soll-Moment Zündung/Kraftstoff = 110 Nm = 100 Nm Nutzung des schnellen und langsamen Pfades Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_19 Aktorik Drosselklappe Nockenwellensteller Valvetronic Zeitkonstante Luft > 100 ms Kraftstoff Einspritzventile Zündspule/ -kerze 5-30ms Zündung Nutzung des schnellen und langsamen Pfades Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_20 Beispiele für die Nutzung des schnellen und langsamen Pfades: • Leerlaufregelung: • Nutzung der schnellen Zündwinkelverstellung zum Ausgleich von Drehzahlabweichungen • Aufheizen des Katalysators: • Einstellen eines späten Zündzeitpunkts zur Erhöhung der Abgastemperatur ohne Einfluß auf das abgegebene Gesamtmoment. • Fahrverhaltensfunktionen: • Schnelle Reaktion auf Antriebsstrangschwingungen durch Zündungseingriffe • Fahrdynamikregelsysteme: • Flexible Momentenreduzierung bei Eingriffen der Regelsysteme zum schnellen Wiederaufregeln des Motormomentes. • Nebenaggregate: • Vorbereitung des Motors auf Einschaltvorgänge von Nebenaggregaten (z.B. Klimakompressor) Nutzung des schnellen und langsamen Pfades Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_21 Luft AntriebsKoordination Betriebs- arten & Momentenkoordination Motor Kraftstoff Zündung 4. Funktionsblock: Modellierung des Motormomentes Füllung Theoretisches optimales Moment Zündzeitpunkt Modellierung Motormoment Lambda Drehzahl Tatsächliches Moment Anzahl befeuerter Zylinder Drehmomentbasierte Grundstruktur Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_22 Verbrennung Luft AntriebsKoordination Betriebsarten & Momentenkoordination Motor AuslassSystem Kraftstoff Zündung Kühlung & Schmierung Kommunikation Überwachungskonzept Fehlerspeicher ECU Zustand Funktionsarchitektur Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_23 Füllungssteuerung Soll-Moment Luftpfad Erzeugen der Sollwerte für die Füllungsaktorik Füllungserfassung Drosselklappensollwinkel Drosselklappenistwinkel Nockenwellenphasensollwert Nockenwellenphasenistwert Variable Sauganlagensollposition Variable SauganlagenIstposition Valvetronicsollposition Valvetronicistposition Berechnung der aktuellen Luftmasse Aktuelle Füllung Der Luftpfad Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_24 Vorteile der modellbasierten Füllungserfassung: • Weitgehende Entkopplung der Füllungsbestimmung von dynamischen Eigenschaften der Luftmassenmessungssensorik • Bestimmung der Modellparameter an stationären Meßpunkten • Berücksichtigung dynamischer Effekte durch Saugrohrvolumen • Anpassung an verschiedene Motoren einfacher durch Verwendung physikalischer Modelle Bedeutung der Füllungserfassung: • Qualität des Füllungswertes ist entscheidend für wesentliche Funktionen der Motorsteuerung. • Füllungswert ist zentrale Lastinformation der Motorsteuerung. • Eine Vielzahl von Kenngrößen in der Motorsteuerung wird mit dem Füllungswert adressiert. • Ungenauigkeiten führen direkt zu Abweichungen der Kraftstoffmasse, des Zündzeitpunktes und des modellierten Drehmomentes. Füllungserfassung Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_25 Verbrennung Luft Betriebsarten & Momentenkoordination Motor AntriebsKoordination AuslassSystem Kraftstoff Zündung Kühlung & Schmierung Kommunikation Überwachungskonzept Fehlerspeicher ECU Zustand Funktionsarchitektur Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_26 Ansteuerung eines Taktventils zur Regeneration des Aktivkohlefilters Tankentlüftung Soll-Lambda Soll-Füllung Berechnung der SollKraftstoffmasse Basis Kraftstoffsollmasse Einrechnung der Korrekturgrößen Korrigierte Kraftstoffsollmasse und Einspritzzeitpunkte Regelung des Luft-/Kraftstoff - Gemischs Lambdaregelung Wandfilmkompensation Kraftstoffversorgung Niederdruck Berechnung von Instationärkompensationen Kraftstoffversorgung Hochdruck (DI) Der Kraftstoffpfad Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_27 Quelle: Bosch Lambdasonde Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_28 Verbrennung Luft Antriebs-Koordination Betriebsarten & Momentenkoordination Motor AuslassSystem Kraftstoff Zündung Kühlung & Schmierung Kommunikation Überwachungskonzept Fehlerspeicher ECU Zustand Funktionsarchitektur Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_29 Betriebsarten Drehzahl Grundkennfelder Last Primäre Einflußgrößen auf den Zündzeitpunkt: • Drehzahl • Da das Durchbrennen des Gemischs nahezu unabhängig von der Drehzahl ist, muß tendenziell bei höheren Drehzahlen zu einem früheren Zeitpunkt die Zündung ausgelöst werden. • Last • Bei steigender Last (=Zylinderfüllung) erfolgt die Verbrennung schneller, es kann später gezündet werden. • Einfluß der Betriebsarten: • Saugrohreinspritzung: • Unterschiedliche Betriebsarten etwa bei vollvariablen Ventiltrieben erfordern durch den Strömungseinfluß deutlich unterschiedliche Zündzeitpunkte. • Direkteinspritzung: • Je nach Betriebsart der direkteinspritzenden Systeme (homogen / geschichtet) und Art des Brennverfahrens (wandgeführt/luftgeführt/strahlgeführt) werden unterschiedliche Zündzeitpunkte benötigt, um das magere Gemisch zu entflammen. Der Zündungspfad Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_30 Betriebsarten Drehzahl Grundkennfelder Last Temperatur Korrekturen Lambda Nockenwellenpos. Korrekturgrößen • Temperatur • Bei kaltem Motor ist für eine sichere Entflammung ein früherer Zündzeitpunkt erforderlich, hohe Temperaturen erlauben hingegen keine sehr frühen Zündzeitpunkte (Klopfgefahr). • Lambda • Ein mageres Gemisch erfordert einen früheren Zündzeitpunkt. • Nockenwellenposition • Wird durch die Nockenwellenposition der Restgasanteil erhöht, ist ein früherer Zündzeitpunkt erforderlich. Der Zündungspfad Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_31 Betriebsarten Drehzahl Grundkennfelder SollZündzeitpunkt Last Koordination und Begrenzung Steuerung Zündspulen (Einschalten Zündendstufen) Temperatur Korrekturen Lambda Nockenwellenpos. Eingriffe Momentenstruktur und Klopfregelung • Momentenreduzierende und -erhöhende Eingriffe bei Leerlaufregelung, Getriebeeingriffen,etc. • Zylinderselektive Eingriffe der Klopfregelung Zündwinkeleingriff Momentenstruktur Koordination und Begrenzung • Priorisierung und Koordination der Zündzeitpunkt – Korrekturen • Begrenzung auf minimalen und maximalen Zündzeitpunkt • Aufteilen auf Einzelzylinder Zündwinkeleingriff Klopfregelung Der Zündungspfad Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_32 Verbrennung Luft AntriebsKoordination Betriebsarten & Momentenkoordination Motor AuslassSystem Kraftstoff Zündung Kühlung & Schmierung Kommunikation Überwachungskonzept Fehlerspeicher ECU Zustand Funktionsarchitektur Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_33 Verbrennungsdruckverlauf 1. Idealer Verlauf bei korrektem Zündzeitpunkt 2. Klopfende Verbrennung bei zu früher Zündung 3. Verschleppte Verbrennung bei zu spätem Zündzeitpunkt Verbrennungsfunktionen Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_34 „Klopfen“: • Unkontrollierte, nicht gezielt ausgelöste Verbrennung mit hohen Druckamplituden und frequenzen Folgen: • Niedriger Drehzahlbereich: • • Unerwünschte Akustik („Klingeln“) Hoher Drehzahlbereich: • Motorschäden durch hohen Energieeintrag im Brennraum Ursache für klopfende Verbrennung: • Selbstentflammung des noch nicht durch die Flammenfront erfaßten Gemischs nach der Zündung Einflußgrößen: • Klopffestigkeit des Kraftstoffs • Lambda • Temperatur • Brennraumgeometrie • Verdichtungsverhältnis • Zündzeitpunkt Klopfregelung Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_35 Moment, Wirkungsgrad Optimaler Zündzeitpunkt Klopfgrenze Zündzeitpunkt Zielbereich für Zündzeitpunkt bei verschiedenen Kraftstoffen und Temperaturen Regelung des Zündzeitpunktes in Abhängigkeit des aktuellen Verbrennungszustandes Klopfregelung Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_36 Prinzip der Aussetzerkennung (Beispiel Sechszylindermotor) Messung der SegmentZeiten ZOT (n) Berechnung der Laufunruhe Bewertung der Laufunruhe 2000 Laufunruhe 120° Segment 1000 0 Schwellwert für Verbrennungsaussetzer -1000 -2000 ZOT (n+1) 0 1 2 3 4 5 Zylinder Kurbelwellen - Geberrad Aussetzererkennung Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_37 Hintergrund: • Die Erkennung von Verbrennungsaussetzern ist ein Teil der gesetzlich geforderten Funktionen, die emissionserhöhende Fehlfunktionen anzeigen sollen. Durch einen Verbrennungsaussetzer erhöht sich die Emission erheblich, da das unverbrannte Gemisch ausgestoßen wird. Als Folge kann eine Nachverbrennung des Gemisches im heißen Katalysator das Trägermaterial im Katalysator zerstören. Funktionsansatz: • Da kein direkter Ansatz zur Messung der Verbrennung im Fahrzeug vorliegt, erfolgt die Erkennung indirekt über die Drehungleichförmigkeit des Motors. Ein Verbrennungsaussetzer macht sich durch das ausbleibende Moment in dem betroffenen Arbeitsspiel in einer reduzierten Winkelgeschwindigkeit bemerkbar. Diese Verzögerung wird gemessen und bewertet. Fehlerreaktion: • Es erfolgt zum einen ein Eintrag im Fehlerspeicher, zum andern wird bei unzulässig hohen Raten der Verbrennungsaussetzer die Einspritzung auf dem betroffenen Zylinder deaktiviert, um die Zerstörung des Katalysators zu verhindern. Aussetzererkennung Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_38 Beschleunigung Beschleunigt der Motor, so reduzieren sich die Segmentzeiten, ohne daß eine Laufunruhe vorliegt. Um eine Fehldiagnose zu vermeiden, wird diese Abweichung korrigiert. Prinzip: Segmentzeiten Mittlere Beschleunigung während der letzten Motorumdrehung (Trend) Überlagerung aus Beschleunigung und Laufunruhe „echte“ Laufunruhe Aussetzererkennung Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_39 Verbrennung Luft Betriebsarten & Momentenkoordination Motor AntriebsKoordination AuslassSystem Kraftstoff Zündung Kühlung & Schmierung Kommunikation Überwachungskonzept Fehlerspeicher ECU Zustand Funktionsarchitektur Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_40 Kernfunktionen: • Wärmemanagement • Heutige Motoren verfügen über eine weitreichende Aktorik für ein variables Wärmemanagement. Dadurch können einige Zielkonflikte aufgelöst werden: • Aufheizung des Motors • Erwärmung des Innenraums • Leistungsaufnahme der Wasserpumpe • emissions- / verbrauchsoptimaler Betrieb • Klopfschutz • Akustik (Lüftergeräusch) Sollwerte Anforderungen Motor / Fahrzeug Wärmemanagement Elektrische Wasserpumpe Thermostat Lüfter Kühlung / Schmierung Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_41 Quelle: Bosch Aktivkohlebehälter Tankentlüftungsventil Rück- Hoch- Turboschlag- druck- unterdruck- Nockenwellenversteller* pumpe speicher ventil Magnetventil Luftmassenmesser mit Temperaturfühler Umluftventil Einspritzventil Zündspule/ Zündkerze Ladeluftkühler Ladedruck/ Temperatur-sensor Phasengeber Waste Gate Steller Magnetventil Kraftstoffverteiler Abgasturbolader Umgebungsdrucksensor Elektronisches Steuergerät LBK1 Drosselvorrichtung (EGAS) Drucksensor Temp.sensor Klopfsensor Abgastemp.sensor* Waste Gate Drehzahlgeber Fahrpedal modul CAN Diagnose lampe Diagnose Schnittstelle Wegfahrsperre Lambda-Sonde Vorkat. Tankeinbaueinheit EGAS = Elektronische Motorfüllungssteuerung Nockenwellenversteller: Einlass- und/oder Auslass-Verstellung BDE-spezifische Bosch-Komponenten 1 * optional Quelle: GS/MKT 6789d Lambda-Sonde Hauptkat. Ladungsbewegungsklappe (2 Punkt/kontinuierlich) Systemstruktur MED- Motronic Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_42 Quelle: VW Das FSI- Einspritzsystem Last Homogen-Betrieb Schicht-Betrieb Drehzahl Schicht-Betrieb wird nur oberhalb 50°C Kühlmitteltemperatur und zwischen 250 und 520°C Abgastemperatur zugelassen. Der NOx- Speicher kann nach dem heutigen Stand nur in diesem Bereich NOx speichern. Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_43 Quelle: VW Schichtbetrieb Homogenbetrieb Es wird erst ca. 70° vOT Eingespritzt. Drosselklappenwinkel Lambdawert 3 1,6 1 Drehmoment Umschaltvorgang Schichtbetrieb/ Homogenbetrieb Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_44 Quelle: VW Kraftstoffmulde Luftmulde Kolbenform eines direkteinspritzenden Motors Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_45 Quelle: VW Es wird in den Ansaugtakt eingespritzt Homogen Betrieb Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Bild 3.1_46 Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Quelle: VW TumbleKlappe Schicht- Betrieb Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper Bild 3.1_47 Quelle: Bosch MED- Motronic (5 min) Mechatronische Systemtechnik im KFZ Kapitel 3: Motorsteuerung Prof. Dr.-Ing. Tim J. Nosper