Informationsblatt «Patienteninformation über Amalgam

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Informationsblatt «Patienteninformation über Amalgam
Dr.med.dent.
Jiri D v o r a c e k
Eidg. dipl. Zahnarzt • Gutstrasse 161 • 8047 Zürich • Tel. 044 491 59 59 • Fax 044 491 34 63
Patienteninformation über Amalgam
Amalgam ist ein sehr häufig verwendetes
Zahnfüllmaterial. Es enthält das Schwermetall
Quecksilber, außerdem je nach Amalgamart
das ebenfalls giftige Zinn sowie Silber, Zink
und Kupfer.
Durch heiße und saure Speisen sowie durch
intensives Kauen werden aus Amalgamfüllungen jeweils kleinste Metallmengen freigesetzt. Das Quecksilber aus dem Amalgam ist
für den Menschen besonders giftig. Es wird je
nach Aufnahmemenge nicht vollständig aus
dem Körper ausgeschieden, sondern in, verschiedenen Organen, z.B. in Niere, Leber,
Milz, im Gehirn und in der Haut gespeichert.
Jeder Mensch nimmt auch mit der Nahrung
geringe Mengen Quecksilber auf. Jedoch hat
man inzwischen herausgefunden, dass nicht
das organisch gebundene Quecksilber aus der
Nahrung, sondern das anorganische Quecksilber(Zahnfüllungen) bevorzugt in den Organen
des Körpers gespeichert wird. Außerdem wird
schon aus zwei Amalgamfüllungen pro Tag
mehr als doppelt soviel Quecksilber abgegeben, wie normalerweise mit der Nahrung aufgenommen wird.
Diese Tatsache ist aufgrund der hohen Giftigkeit des Stoffes sehr bedenklich, vor allem, da
die meisten Menschen mehr als zwei Amalgamfüllungen im Mund haben.
Patienten mit Amalgamfüllungen zeigen
(abhängig von Anzahl, Alter und Verarbeitung
der Amalgamfüllungen) schon nach zehnminütigem Kaugummikauen zu Testzwecken
eine deutlich erhöhte Quecksilberdampfkonzentration im Mund. Die Werte liegen bei
den meisten Patienten noch eine Stunde nach
Beendigung des Kauens um nahezu 100%
oberhalb des Grenzwertes.
Seit der Einführung des Amalgams 1826 gibt
es unter Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen
ernsthafte
Meinungsverschiedenheiten über die Giftigkeit dieses
Stoffes. 1840 wurde er in Amerika wegen auftretender Quecksilberdampfvergiftungen verboten. 1855 wurde er wieder zugelassen, aber
seither warnen viele Chemiker und Toxikologen weltweit weiter vor dem Einsatz von Amalgam beim Menschen. In Japan wird freiwillig
darauf verzichtet. In Deutschland warnt das
Bundesgesundheitsamt bereits vor der Anwendung bei Schwangeren und Kindern.
Eine besonders quecksilberhaltige Amalgamsorte, das "Gamma-2-Amalgam" wurde auch in
Deutschland bereits verboten. Die heute verwendeten "Non-Gamma-2-Amalgame" enthalten aber immer noch ca. 50% Quecksilber,
lediglich der Gehalt an Zinn ist reduziert.
Die Zeichen einer beginnenden Quecksilbervergiftung oder Quecksilberunverträglichkeit
sind sehr vielfältig und äußern sich häufig unter anderem als:
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Allergien
rheumatische Beschwerden
Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule
Kopfschmerzen und Migräne
Schwindel
Infektanfälligkeit
Neurodermitis, sonstige Ausschläge
Magen- und Darmstörungen
neurologische
Ausfälle
(Sprachstörungen, Zittern u.a. an Händen und
Augenlidern, gestörte Merkfähigkeit,
Sehstörungen)
psychische Symptome (Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Depressionen)
Schlaflosigkeit
Energielosigkeit und Ermüdbarkeit
Mundschleimhautveränderungen, Metallgeschmack
Auch die übrigen oben genannten Bestandteile
des Amalgams können Beschwerden verursachen, die in vielen Punkten den oben genannten Zeichen ähneln.
Häufig treten Beschwerden im Sinne einer
Belastung bzw. beginnenden Vergiftung erst
Monate oder Jahre nach der Zahnbehandlung
auf, abhängig von der Amalgammenge und der
Empfindlichkeit des Patienten. Kinder können
durch eine Quecksilberbelastung der Mutter
während der Schwangerschaft bereits als
Neugeborene eine Belastung haben.
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Dr.med.dent.
Jiri D v o r a c e k
Eidg. dipl. Zahnarzt • Gutstrasse 161 • 8047 Zürich • Tel. 044 491 59 59 • Fax 044 491 34 63
Hat ein Mensch unterschiedliche Metalle im Mund(z.
B. Amalgam und Gold oder ein anderes Metall), fließt
oft ein ständig vorhandener schwacher elektrischer
Strom zwischen den Metallen, der störend wirkt. Man
spricht von der "Batterie im Mund".
Eine Amalgambelastung bzw. Vergiftung kann nachgewiesen werden durch:
Aurikulomedizinischen Nachweis mit Nogierreflex
(Ohrakupunkturdiagnostik), keine Nebenwirkungen.
DMPS-Mobilisationstest (Urinuntersuchung nach
Gabe einer Spritze, bei Kindern nach Schlucken einer
Kapsel eines Medikamentes (DMPS = 2.3 Dimercaptol-propansulfonsäure, saures Natriumsalz). Bei diesem
Test sind Nebenwirkungen möglich.
Kaugummitest: Dieser Test hat eine bedingte Aussagekraft.
Es
wird
die
Konzentration
an
Amalgambestandteilen im Speichel gemessen jeweils
vor und nach 10 minütigem Kaugummikauen. Ein Austausch der Füllungen sollte bei einem Unterschied der
Quecksilbermenge im Speichel vor und nach Kaugummikauen von mehr als 5 Mikrogramm/Liter erfolgen, was von den Krankenkassen meistens abgelehnt
wird.
Der von den Krankenkassen oft geforderte Quecksilberallergietest gibt überhaupt keine Auskunft über
eine Quecksilbervergiftung. Eine echte Quecksilberallergie ist außerdem sehr selten, eine Belastung oder
Vergiftung dagegen deutlich häufiger. Neben den organischen Quecksilberverbindungen Thiomersal, Phenylquecksilberacetat,
Phenylquecksilberborat
und
Phenylquecksilbernitrat müssen auch die übrigen Bestandteile von Amalgam überprüft werden, wie organisches Kupfer, Zinn, Silber, evtl. Nickel und Cadmium.
Entfernung der Amalgamfüllungen
Die Entfernung der Füllungen sollte möglichst mit "Kofferdamm", einer Art Gummihaut um den Zahn, sowie
grosslumiger Absaugung durchgeführt werden. Das
Schlucken von ausgebohrten Materialteilchen kann so
wirkungsvoll verhindert werden.
Vor und nach Entfernung der Amalgamfüllungen ist es
ratsam, 1/4l Vollmilch zu trinken, wenn diese vertragen
wird. Milch bindet einen Teil des Amalgamstaubes, der
beim Ausbohren verschluckt wird.
Sollte die Entfernung der Füllungen nicht gleich möglich sein, empfiehlt sich die Einnahme von Chlorella
und Bärlauch nach Anweisung des Arztes. Chlorella
bindet Quecksilber an sich und ermöglicht dadurch die
Ausscheidung durch den Darm.
Da eine Quecksilberbelastung in den allermeisten
Fällen mit einem Zinkmangel einhergeht, sollte dieser
ausgeglichen werden.
Sehr wichtig ist eine anschliessende Ausleitung des
noch im Körper vorhandenen und gespeicherten
Quecksilbers mit einem Entgiftungsverfahren nach Dr.
KLINGHART, das sich seit Jahren bewährt. Eingesetzte Mittel und Reaktion des Körpers müssen für jeden
Patienten genau ausgetestet werden.Genügend
Flüssigkeitszufuhr (viel Wasser trinken!) ist wichtig
während der Ausleitungsphase. Der Zeitraum für eine
erfolgreiche Entgiftung hängt von der Ausscheidungskapazität (Leber, Nieren) ab. Er kann daher nicht im
voraus angegeben werden.
Häufig ist durch die lange Amalgambelastung ein Vitamin- und Spurenelementmangel vorhanden, der
behoben werden kann. Die erneute Aufnahme von
Quecksilber über Nahrung und Medikamente sollte so
gering wie möglich gehalten werden (siehe Extrainformation).
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