Kooperation Schule-Handballverein

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Kooperation Schule-Handballverein
DHB-IMPULSKAMPAGNE
BROSCHÜRE 1
LEITFADEN
KOOPERATION
SCHULE - HANDBALLVEREIN
Ministerium für Bildung,
Familie, Frauen und Kultur
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03
VORWORTE
DHB-IMPULSKAMPAGNE
Schulen und Handballvereine als Partner
Schulen und Handballvereine kooperieren
Das Erringen der Weltmeisterschaft durch die deutsche MännerNationalmannschaft Anfang 2007 hat zweifellos eine große Nachhaltigkeit in Sachen Handball bewirkt. Dies spürten auch die Handballvereine im Saarland durch die Gewinnung neuer Kinder und Jugendlichen, und auch in den Schulen wuchs das Interesse am Spiel
mit dem kleinen Lederball erheblich. Die geweckte Euphorie bei
Mädchen und Jungen wollen der Deutsche Handball-Verband und
der Handballverband Saar nutzen, um durch vermehrte Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen das Handballspiel als eine
attraktive Spielsportart vorzustellen und zu fördern.
Die HG Saarlouis ist das Aushängeschild im männlichen Bereich; sie
hat das Ziel zweite Bundesliga vor Augen. Dort ist die Frauenmannschaft der DJK Marpingen schon angekommen.
Um ein höheres Leistungsniveau zu erreichen, benötigt der Verband eine gesunde breite Basis. Gerade deshalb sollten Handballvereine möglicht zahlreich zu Partnern der Schulen werden. Immerhin zählt der Handball-Verband Saar mehr als 6000 Jugendliche bis
18 Jahre. Durch die Intensivierung der Zusammenarbeit von Schule
und Handballverein sollte diese Bilanz noch verbessert werden.
Der Landessportverband für das Saarland unterstützt die Leitidee
der bewegungsfreudigen Schule in vollem Umfang. Mit den neueren
Lehrplänen wurde der Schulsport auf eine zukunftsfähige pädagogische Grundlage gestellt. Das ist die Chance für die Handballvereine,
die in den Schulen und Vereinen Verantwortung für eine altersgemäße Entwicklung von Kindern und Jugendlichen tragen.
Der Handball-Verband Saar schickt Mentoren in die Grundschulen,
die „Spielen mit Hand und Ball“ unterrichten und vermittelt Pädagogen an Grundschulen Kenntnisse motorischer Grundlagen. Es
gibt Grundschulwettbewerbe, eine Turnierserie für Mini-Gruppen
und vom Ministerium finanzierte AG-Gruppen für allgemeinbildende Schulen. Im Verbundsystem Schule und Leistungssport Handball
setzt der LSVS auf die sportbetonten Schulen und die Eliteschule
des Sports, das Gymnasium am Rotenbühl in Saarbrücken.
In diesem Leitfaden zur Zusammenarbeit von Schulen und Handballvereinen im Saarland wird aufgezeigt, wie eine partnerschaftliche Kooperation erfolgreich aufgebaut werden kann.
Ich freue mich, dass mit diesem Leitfaden neue Impulse zur Qualitätsentwicklung des Handballsportes in und außerhalb der Schulen gesetzt werden und bin zuversichtlich, dass eine positive Sig쏔
nalwirkung davon ausgehen wird.
Wir alle erinnern uns gerne zurück an das „Wintermärchen 2007“ mit dem
begeisternden Auftritt der deutschen Nationalmannschaft bei der Handball-WM und dem Gewinn des Weltmeistertitels im eigenen Land. Die
dadurch ausgelöste Handball-Euphorie wirkte sich auch im Saarland in
Vereinen und Schulen aus. Viele Mädchen und Jungen entdeckten den
Handball als eine attraktive dynamische Sportart, die zum Ausprobieren
reizt. Entscheidend ist nun, dass die geweckte Begeisterung bei den Kindern und Jugendlichen erhalten bleibt, indem Handball spielen in der Schule und in den Vereinen nachhaltig gefördert und unterstützt wird.
Dazu können Kooperationen von Schulen und Handballvereinen, wie sie
im Saarland schon in verschiedenen Formen existieren und vom Ministerium für Bildung, Familie, Frauen und Kultur begrüßt und gefördert werden,
in erheblichem Maße einen Beitrag leisten. Wenn Handballvereine und
Schulen ihre Stärken in die Kooperationen einbringen, profitieren die an
Handball interessierten Kinder und Jugendlichen im Sportunterricht, im
außerunterrichtlichen Schulsport und im Vereinssport davon. Mit Sicherheit sind die Kooperationsmöglichkeiten im Lande noch lange nicht ausgeschöpft. Deshalb hoffen wir, dass die verantwortlichen und kooperationswilligen Personen in den Schulen und Handballvereinen diese Zusammenarbeit zukünftig weiter intensivieren werden.
Eine wesentliche Hilfe dazu bietet der vorliegende Leitfaden des Deutschen
Handball-Bundes. Damit wird ein bundesweites Signal für die Zusammenarbeit von Handballsport treibenden Vereinen und Schulen gegeben. Hiermit erhalten Schulen und Handballvereine Anregungen, Informationen und
praktikable Hilfen wie sie vor Ort Kooperationen ins Leben rufen bzw. ihre
bisherige Zusammenarbeit noch verstärken können; denn im Mittelpunkt
stehen der konkrete Planungsprozess auf beiden Seiten und eine Vielzahl
praktischer und kreativer Lösungsstrategien zur Bewältigung von Alltagsproblemen, ohne die eine Kooperation möglicherweise zum Scheitern verurteilt wäre.
Motivationsfördernd sollten sich auch die im landesspezifischen Teil des
Leitfadens aufgezeigten erfolgreichen Beispiele von Kooperationen zwischen Schulen, Handballvereinen, dem Handball-Verband Saar und dem
Landessportverband für das Saarland auswirken.
Ich begrüße ausdrücklich die Initiative des Deutschen Handball-Bundes
und wünsche, dass der Leitfaden im Saarland die Kooperation zwischen
Schule und Handballverein positiv beeinflussen wird.
쏔
Gerd Meyer
Annegret Kramp-Karrenbauer
Präsident des Landessportverbandes für das Saarland
Ministerin für Bildung, Familie, Frauen und Kultur
S
VORWORTE
Handball in den Schulen
ist „in“
Die Handball-Weltmeisterschaft 2007 in Deutschland – sie gipfelte
im Gewinn des WM-Titels unserer Mannschaft – hat eine bisher
ungeahnte Welle der Handballbegeisterung entfacht. Unsere Vereine verzeichnen einen hohen Zulauf von Kindern und Jugendlichen,
in den Schulen ist das Handballspiel regelrecht „in“.
Die von uns bereits im Vorfeld und während der WM durchgeführten Schulaktionen (z. B. Kreativwettbewerb, DHB-Spielabzeichen,
Lehrerbroschüre „Spielen mit Hand und Ball“) sind auf hervorragende Resonanz gestoßen. Jetzt werden wir auch langfristige, auf
Nachhaltigkeit ausgerichtete Konzepte und Maßnahmen umsetzen, um das neu gewonnene Image zur Qualitätsverbesserung auf
allen Ebenen zu nutzen. Die gezielte Kooperation auf allen Ebenen
zwischen Schulen und unseren Handballvereinen, aber auch Kreisen/Bezirken und Verbänden steht für uns dabei im Mittelpunkt.
Handball fördert durch das Spielen mit Hand und Ball in idealer
Weise die motorische Vielseitigkeit unserer Kinder, aber auch Kreativität, Teamgeist und vor allem grundlegende Spielfähigkeiten für
andere Sportspiele. Kurz: Handball kann man wirklich im wahrsten
Sinne des Wortes immerzu mit Hand, Herz und Kopf spielen.
Mit dem vorliegenden Leitfaden wollen wir gezielt die Verantwortlichen auf beiden Seiten, in den Schulen wie in den Handballvereinen, dahingehend unterstützen, dass Kooperationen zwischen ihnen zu einer fest vereinbarten und erfolgreichen Zusammenarbeit
vor Ort führen.
Neben dem verbindlichen Sportunterricht eignet sich das Handballspiel darüber hinaus hervorragend als attraktive Angebotsform im
außerunterrichtlichen Schulsport. Handball spielen in Schulsportgemeinschaften, in Sportangeboten der Ganztagsschulen, Schulturnieren oder ganzen Spielfesten als spielerischer Höhepunkt –
diese Palette verschiedener Formen der Zusammenarbeit lässt sich
beliebig ergänzen. Die Kooperation zwischen Schule und Handballverein beginnt genau hier.
Mit dem vorliegenden Leitfaden zur Intensivierung der Zusammenarbeit von Schulen und Handballvereinen wollen wir gezielt positive Impulse im Sinne der Stärkung und Qualitätsentwicklung des
Schulsports setzen – dann profitieren alle!
쏔
Ulrich Strombach
Heiner Brand
Präsident des
Deutschen Handballbundes
Bundestrainer des
Deutschen Handballbundes
INHALT
1
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3
4
5
Handball – ein Spiel fasziniert
4
Handball ist Dynamik, beinhaltet Athletik und sogar
Akrobatik, verlangt aber auch viel Kompetenz, Teamwork und Kreativität.
Handball in der Schule – warum und wie?
6
Das Spielen mit Hand und Ball bildet den Kern der allgemeinen Spielvermittlung und trägt zu Erwerb und Erweiterung motorischer Vielseitigkeit bei.
Einfach anfangen – erste Kooperationsschritte aus der Sicht der Handballvereine
8
Nutzen und Motive einer Zusammenarbeit von Schule
und Sportvereinen, Maßnahmenkatalog zu Kooperationen im Handball
Kooperation Schule-Verein –
Länderprogramme
11
Handball in Richtlinien und Lehrplänen, Kontaktwege für
Kooperationen, gelungene Beispiele für die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Vereinen/Verbänden
Grundlagen für eigene Planungsprozesse
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Was können Schulen und Handballvereine zum Gelingen
von Kooperationen tun? Aufgabenkatalog für Ansprechpartner, Lösungsstrategien für Alltagsprobleme.
SERVICE, IMPRESSUM
Hinweis: Wegen der besseren Lesbarkeit wird auf die ständige
Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet.
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EINFÜHRUNG
DHB-IMPULSKAMPAGNE
HANDBALL EIN SPIEL FASZINIERT
Handball fasziniert Kinder und Jugendliche – in Vereinen, im Sportunterricht, in Schulsportgemeinschaften und
im außerunterrichtlichen Schulsport.
Handball fasziniert Kinder und Jugendliche. Immer mehr
Jungen und Mädchen spielen Handball oder wollen das
Handballspiel erlernen. Handball fasziniert auch Schüler.
Handball im Schulsport ist angesagt – egal ob als Unterrichtsreihe im verbindlichen Sportunterricht, als Sport-AGs
oder Schulsportgemeinschaft im außerunterrichtlichen
Schulsport oder bei Turnieren der Klassen und Jahrgangsstufen. Ballspiele sind generell bei Schülern sehr beliebt
und werden von Lehrkräften im Sportunterricht der Schule
bevorzugt unterrichtet. Handballspiele sind Highlights
im Schulsport – denn Handball fasziniert durch…
DYNAMIK UND DRAMATIK
ATHLETIK UND AKROBATIK
Handball ist Dynamik und Dramatik. Das Handballspiel
zeichnet sich durch schnelle aufeinander folgende Aktionen
aus. Ball und Spieler müssen ständig in Bewegung sein.
Aktionsschnelligkeit mit und ohne Ball in Angriff und
Abwehr sind die wichtigsten Garanten für Dynamik und
Dramatik. Angriffshandlungen und Abwehrhandlungen lösen sich permanent ab – dynamische und dramatische
Spielhandlungen gibt es nicht erst am Ende, wenn das Spiel
auf der Kippe steht und jede einzelne gelungene Aktion
über Sieg und Niederlage entscheiden kann. Alle Spielhandlungen zusammen bilden das unerschöpfliche Fundament für die mit dem Spielverlauf einhergehende Dynamik
und Dramatik des Handballspiels.
쏔
Handball beinhaltet Athletik und Akrobatik. Das Handballspiel erfordert körperlichen Einsatz auf Basis der verbindlich festgeschriebenen Spielregeln, die faires und unfaires
Verhalten ganz genau unterscheiden und regelwidriges
Verhalten gegenüber dem Gegenspieler sofort und progressiv bestrafen. Wer erfolgreich Handball spielen will,
muss seine motorischen Grundeigenschaften (z. B. Wurfkraft, Aktionsschnelligkeit) verbessern und sein Repertoire
an technisch-taktischen Verhaltensweisen (z. B. Körpertäuschungen) ständig erweitern – akrobatische Kabinettstückchen wie beispielsweise der Kempa-Trick sind darin
eingeschlossen.
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EINFÜHRUNG
KOMPETENZ UND KREATIVITÄT
TEAMWORK UND TEAMSPIRIT
Handball verlangt Kompetenz und Kreativität. Im Handballspiel wechseln sich unterschiedliche Spielhandlungen fortlaufend ab. Jede Angriffshandlung der einen Mannschaft
verlangt eine Gegenmaßnahme der anderen. Dabei gilt es,
seine Kompetenzen ins Spiel zu bringen. Motorisches
Können ist Voraussetzung dafür, eine Spielsituation erfolgreich zu lösen. Kompetenz steht dann aber als ein umfassender Begriff dafür, in einer Spielsituation auch die beste
Handlungsentscheidung (z. B. Torwurf oder Anspiel) zu
treffen. Wer über ein hohes Maß an Spielintelligenz verfügt, ist in der Lage, Spielsituationen kreativ zu gestalten,
gewohnte Lösungsstrategien zu durchbrechen und eben
durch neue kreative zu ersetzen.
쏔
Handball bedeutet Teamwork und Teamspirit. Handball
kann man nicht allein spielen. Zum Spiel gehören immer
zwei Teams, die nach festgelegten Regeln mit- und gegeneinander spielen. Das Team muss auf dem Spielfeld harmonieren, sonst funktioniert das Spiel nicht. Teamwork fängt
beim erfolgreichen Zusammenspiel von zwei oder drei
Spielern an. Teamwork ist die Basis für erfolgreiches Spielen und endet schließlich beim Teamgeist, der durch das
besondere Miteinander und Zusammenwirken im Spiel
entsteht und durch die gemeinsamen Erfahrungen der Verbundenheit auch außerhalb des Spielfeldes nachwirkt.
Durch Teamwork und Teamspirit entsteht der unverzichtbare „Stoff“, aus dem die Handballspiele sind!
쏔
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EINFÜHRUNG
DHB-IMPULSKAMPAGNE
HANDBALL IN DER SCHULE –
WARUM UND WIE?
Das variantenreiche Spielen mit Hand und Ball entwickelt die motorische Vielseitigkeit und die allgemeine
Spielfähigkeit von Schülerinnen und Schülern.
Wer Handball in der Schule unterrichtet, kann teilweise auf die
Grundsätze zurückgreifen, die der Deutsche Handballbund (DHB)
schon seit vielen Jahren in seinem Bereich erfolgreich propagiert
und mit denen er die engen Grenzen seiner Sportart gewinnbringend überschritten hat. Das vielfältige Spielen mit Hand und Ball
und die motorische Vielseitigkeit sind zwei dieser wichtigen
Grundsätze. Mit ihnen soll z. B. eine zu frühe Spezialisierung verhindert werden. Vielmehr kommt es darauf an, einen SportspielerTyp (einen Allrounder) zu fördern, der seinen Weg im Handball
macht, aber möglicherweise auch an anderen Sportarten Gefallen
findet und somit dem Sport insgesamt auf lange Sicht nicht verloren geht. Diese beiden Grundsätze des variantenreichen Ballspielens und der differenzierten motorischen Förderung müssen erst
recht bei einer sinnvollen Vermittlung des Handballspiels in der
Schule Anwendung finden.
Spielen mit Hand und Ball
Das Spielen mit Hand und Ball für alle Schüler bildet den Kern der
Spielvermittlung insgesamt. Dieser Leitsatz stellt gleichsam die fundamentale Idee des Handballspiels dar und eröffnet eine Vielfalt
von Spielanlässen, auch und gerade fernab des normierten
„großen“ Handballspiels. Spielen mit Hand und Ball – diese Formulierung muss man wörtlich nehmen und das heißt dann im umfassenden Sinn: Es wird ständig mit Hand und Ball gespielt. Dabei
bedient man sich unterschiedlicher Bälle und verschiedener „Ballmaterialien“ (z. B. Reissäckchen und Softbälle), die vorzugsweise
mit den Händen geworfen und gefangen werden sollen. Mehr
noch: Darin eingeschlossen sind natürlich solche Spielsituationen,
bei denen ein festes (oder manchmal sogar ein bewegliches!) Ziel
getroffen werden muss. Tore bzw. Treffer sind schließlich die dramatischen Höhepunkte von Spielhandlungen beim Handballspiel.
Davon lebt das Spiel der „Großen“ genauso wie das Spielen mit
Hand und Ball bei den „Kleinen“. Wer als Sportlehrkraft den
Grundsatz „Spielen mit Hand und Ball“ für die Gestaltung seines
Der regelgerechte Zweikampf um den Ball ist ein
Kernelement aller Sportspiele.
Unterrichts zugrunde legt, schafft die besten Voraussetzungen für
einen attraktiven und abwechselungsreichen (Handball-) Unterricht, der möglichst viele Schüler ansprechen und mitreißen soll.
Auch darin sieht sich der DHB verpflichtet: Alle Schüler sollen im
Schulsport vielfältig mit Hand und Ball spielen (lernen) können.
Erwerb und Erweiterung motorischer
Vielseitigkeit
Der Erwerb und die Verbesserung einer breiten motorischen Vielseitigkeit für alle Schüler stellt eine weitere Leitidee der Spielauffassung dar. Motorische Vielseitigkeit als wichtigste Basisqualifikation propagiert der DHB schon seit vielen Jahren in seinem
Nachwuchsbereich. Diese Leitidee schließt sich direkt an das vielfältige Spielen mit Hand und Ball an. Motorische Vielseitigkeit als
Lerngegenstand im Sportunterricht der Schule schafft altersgemäße
Anlässe der Körperwahrnehmung und bietet aufgabenorientierte
Anforderungen für den Erwerb und die ständige Verbesserung der
verschiedenen koordinativen Fähigkeiten (z. B. Gleichgewichtsver-
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EINFÜHRUNG
mögen, Auge-Hand-Koordination). Das ständige Bewegen (nicht
nur) mit Hand und Ball bietet eine Vielzahl von attraktiven Herausforderungen, mit denen die unterschiedlichen Körpersinne geschult
und geschärft werden können. Der Erwerb und die Verbesserung
der motorischen Vielseitigkeit bilden ein wichtiges Fundament für
das Sporttreiben allgemein und für das Handballspiel im Speziellen.
Auch darin sieht sich der DHB verpflichtet: Alle Schüler sollen im
Schulsport vielseitige Bewegungsanlässe finden, um ihr motorisches Können mit „Hand und Ball“ zu verbessern.
Spielen nach Regeln und in Räumen
Sportspiele sind Spiele nach vereinbarten Regeln in vorher festgelegten Räumen. Das stellt einen weiteren wichtigen Lernanlass für
die Schüler dar. Die Regeln legen beispielsweise fest, wie man sich
mit dem Ball bewegen darf und wie nicht. Die Handballregeln beschreiben ganz konkret und für Außenstehende nachvollziehbar,
was im Verhalten zum Gegenspieler erlaubt ist und was nicht.
Regeln werden von den Schülern jedoch nicht immer gleich richtig
im Sinne des Fairnessgedankens angewendet. Es kommt vielmehr
darauf an, von Anfang an ein Regelbewusstsein zu entwickeln, das
einher geht mit dem Verständnis für Fairplay. Wer sich auf das
Handballspiel einlässt, geht gleichsam die Verpflichtung ein, sich
an die vereinbarten Regeln zu halten, anderenfalls ist mit Sanktionen zu rechnen, die jemanden persönlich, aber auch das gesamte
Team treffen können.
Für das Handballspiel in der Schule ist nicht immer eine Spielfläche
mit international normierten Maßen vorhanden. Das ist auch gar
nicht zwingend notwendig, denn Handball spielen (lernen) kann
man auch unter den „normalen“ schulischen Rahmenbedingungen – und zwar drinnen und draußen. Wenn die vorhandenen
Räume effektiv genutzt und situative Veränderungen vorgenommen werden, können alle Schüler einen bewegungsreichen Handballunterricht genießen, der ihnen vielsinnige Bewegungs- und
Lernanlässe bietet. Denn: Handball kann man wirklich im wahrsten
Sinne des Wortes immerzu (und fast überall!) „mit Hand, Herz und
Kopf“ spielen.
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SPIELEN MIT HAND UND BALL WILL …
1
Koordinative Grundlagen
verbessern
Schulung der Reaktions- und Antizipationsfähigkeit (z. B. richtiges „Lesen“
von Spielsituationen), Wahrnehmungs-, Orientierungs- und Anpassungsfähigkeit (z. B. Wahrnehmung von Ball, Mit- und Gegenspielern) sowie der Differenzierungsfähigkeit (z. B. Pässe über unterschiedliche Distanzen).
2
Konditionelle Grundlagen
verbessern
Verbesserung z. B. der Aktionsschnelligkeit von Teil- und Ganzkörperbewegungen, der Antrittsschnelligkeit sowie der Sprung- und Wurfkraft.
3
Technische Grundfertigkeiten
vermitteln
Schulung von Balltechniken (wie Prellen, Werfen und Fangen), die über das
Handballspiel hinausgehend Grundlage vielfältiger Spielformen sind.
4
Grundlagen der allgemeinen
Spielfähigkeit entwickeln
Entwicklung z. B. der Wahrnehmung im Breiten- und Tiefenraum, des
situationsgerechten Handelns in Abhängigkeit vom Verhalten der Mit- und
Gegenspieler, der situationsgerechten Anwendung gelernter Techniken.
5
Pädagogische Perspektiven
berücksichtigen und Sozialkompetenz steigern
Vielfältige Bewegungserfahrungen vermitteln; Mit- und Gegenspieler lernen
zu akzeptieren; kooperieren, wettkämpfen, sich verständigen und lernen,
Regeln zu akzeptieren; sich in Mannschaften integrieren; lernen zu gewinnen und zu verlieren, das Leisten erfahren, verstehen, einschätzen.
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MASSNAHMEN
DHB-IMPULSKAMPAGNE
EINFACH ANFANGEN –
ERSTE KOOPERATIONSSCHRITTE
AUS SICHT DER HANDBALLVEREINE
Die Zusammenarbeit von Schulen und Vereinen nützt allen. Ein Maßnahmenkatalog als Anregung
für die ersten Schritte.
DIE KOOPERATION VON SCHULEN
UND VEREINEN IST WICHTIG, WEIL ...
... Schulsport und Vereinssport gemeinsam Verantwortung für die motorische
Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in unserer Gesellschaft tragen,
... die Schule (über den Sportunterricht hinaus) auch durch vielfältige
außerunterrichtliche Sportangebote ihren Erziehungsauftrag realisieren und ihr
pädagogisches Profil attraktiv gestalten kann,
... Sportvereine eine gesellschaftspolitische Selbstverpflichtung übernommen
haben, vielseitige und an die jeweiligen Bewegungsbedürfnisse der Kinder und
Jugendlichen angepasste Sportangebote bereitzuhalten,
... Kinder und Jugendliche einen Ausgleich für den Verlust an natürlichen
Bewegungs- und sozialen Entfaltungsmöglichkeiten im Alltag benötigen,
Jungen und Mädchen bringen unterschiedliche Spielerfahrungen ein.
... durch die Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen neue
ergänzende, vielseitige Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote für Kinder und
Jugendliche eingerichtet werden können,
... Bewegung, Spiel und Sport die Kinder und Jugendlichen zu einer
dauerhaft sportbezogenen, gesundheitsbewussten Lebensweise erziehen hilft
und zur Ausbildung einer gefestigten Persönlichkeit beitragen kann,
... die Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen gute Möglichkeiten
bietet, Kinder und Jugendliche z. B. über den außerunterrichtlichen Schulsport
für den Verein zu gewinnen und sie dauerhaft an ihn zu binden,
... durch gemeinsames Handeln die Ressourcen der Schulen und
Sportorganisationen gebündelt werden und so die Palette sportlicher Angebote
vergrößert werden kann und weil
... die Zusammenarbeit allen nützt – Handballvereinen und Schulen, Lehrern
und Übungsleitern.
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M
MASSNAHMEN
KOOPERATION SCHULE-VEREIN:
KONSEQUENZEN UND CHANCEN
Rollen im Spiel akzeptieren, übernehmen und ausfüllen.
• Kinder an den Sportverein binden
• Ausbau der Kooperation Schule – Sportverein
• Örtliche Vernetzung von Schule – Jugendhilfe – Sport
• Neue Angebotsformen schaffen
• Neue Mitarbeiter gewinnen
• Finanzielle Ressourcen für den Verein erschließen
• Verbesserung der Sportstättensituation und -ausstattung
• Zukunftssicherung im kommunalen Kinder- und Jugendsport
• Imagegewinn: gesamtgesellschaftliche Aufgabe übernehmen
• Breitensportangebote für Kinder und Jugendliche
• Stärkung der pädagogischen Arbeit im Sport
• Talentsichtung und Talentförderung
WIE KÖNNEN KOOPERATIONEN IM HANDBALL
AUSSEHEN? EIN MASSNAHMENKATALOG
Wie können Kooperationsmaßnahmen zwischen Schulen und
Handballvereinen „vor Ort“ ganz konkret aussehen? Dafür gibt es
keine allgemein verbindlichen Vorschriften. Deswegen ist der folgende Maßnahmenkatalog als Anregung für beide Partner zu verstehen. Er enthält einige Ansatzpunkte, um überhaupt irgendwann
und irgendwo mit einer Kooperation zu beginnen oder die schon
bestehende Zusammenarbeit mit neuen Aspekten und Inhalten anzureichern. Der Katalog ist offen. Jede Schule und jeder Handballverein kann das herausnehmen, was am besten passt und was unter den gegebenen Bedingungen am ehesten realisierbar ist. Der
Katalog kann natürlich noch mit weiteren Ideen und Maßnahmen
ergänzt werden:
쮿
씰 Informationen über das Vereinsangebot
Ein Vereinsinfobrett in der Schule einrichten und pflegen;
Handzettel an Sportlehrkräfte und Schüler verteilen; Links auf der
jeweiligen Homepage einrichten;
쮿
씰 Einladungen zum Vereinsangebot
Jungen und Mädchen gezielt klassenweise ansprechen; Mitspieler
einer bestehenden Mannschaft laden Freunde persönlich ein; Handball „zum Schnuppern“ und im wahrsten Sinne des Wortes „zum
Anfassen“ anbieten;
쮿
씰 Hospitationen im Sportunterricht
Kontakte zur Schulleitung und zu den (Sport-) Lehrkräften
herstellen; evtl. Teile des (Handball-) Unterrichts kurzzeitig
mitgestalten, evtl. lokale oder regionale Handballgrößen zum
zeitweiligen Mitmachen gewinnen;
씰 Unterstützung bei Schul-/Sportfesten
Präsentation des Handballvereins bzw. der Handballabteilung;
„Wurfgelegenheiten mit Hand und Ball“ als Programmpunkt
vorsehen; „Service-Leistungen“ (z. B. Kuchenbuffet) übernehmen;
쮿
씰 Beteiligung bei (Sport-) Projekten
Den Handballverein bzw. Sportvereine als „Schaufenster“ lokaler
Sportkultur im Unterricht thematisieren und dabei die Sport- bzw.
Handballkarrieren von (auch ehemaligen) Schülern reflektieren:
Was ist denn so besonders am Handballsport im Verein?
Vereinsmitarbeiter geben Auskunft;
쮿
씰 Einrichtung von Schulsportgemeinschaften (SSG)
Initiative zur Einrichtung einer „AG“ ergreifen, evtl. Übungsleiter
aus dem Handballverein zur Verfügung stellen;
쮿
씰 Betreuungsangebote am Nachmittag bzw. im Ganztag
Handball spielen außerhalb des Sportunterrichts als zusätzliches
Angebot in der Schule initiieren; Handball in Vereinsregie mit
weiteren außersportlichen Aktivitäten (z. B. Hausaufgabenbetreuung) verknüpfen;
쮿
씰 Kontaktpflege zum Kollegium der Schule(n)
Gespräche mit der Schulleitung führen und regelmäßig mit den
Sportlehrkräften kommunizieren; an Fachkonferenzen Sport
teilnehmen; schulinterne Fortbildungen durchführen, sich als
Sportlehrkraft bei Spielen bzw. Veranstaltungen des Handball컄
vereins sehen lassen;
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PROGRAMME
DHB-IMPULSKAMPAGNE
씰 Hilfestellung bei Schulsportwettkämpfen
Durchführung von Turnieren und (Stadt-) Meisterschaften
unterstützen; das „Know-how“ für die Organisation von
Turnieren (Wettkampfleitung bzw. Kampfgericht) anbieten;
쮿
씰 Durchführung von Ferien-Camps
Ausschreibung und Durchführung einer mehrtägigen „HandballSchule für alle“ während der (ersten oder der letzten) Ferienwoche; differenzierte Handballspielangebote mit außersportlichen
Events und Attraktionen verbinden;
쮿
씰 Einsatz von Sporthelfern/Schülermentoren
Schüler höherer Jahrgangsstufen für eine Mitarbeit im Handballverein (z. B. Trainer-Assistent, Jung-Schiedsrichter) gewinnen und
qualifizieren; die „sozialen Talente“ von Schülern erkennen und
sie für unterschiedliche ehrenamtliche Tätigkeiten im Schulsport
und im Handballverein gewinnen;
쮿
씰 Verankerung der Kooperation
Die Zusammenarbeit mit gegenseitigen Erwartungen, Verpflichtungen und Absichten schriftlich fixieren, feierlich unterzeichnen,
Elemtarformen der Wurfspiele lernen, üben und anwenden.
medienwirksam begleiten, als sportives Element des Schulprogramms ausweisen und dann Schritt für Schritt realisieren.
ERSTE KOOPERATIONSSCHRITTE FÜR HANDBALLVEREINE
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Fangen Sie Kooperationen mit den Schulen an, die „Ihre“ Kinder und Jugendlichen schon besuchen!
Fangen Sie an, Kontakte zu wichtigen „Verbündeten“ zu knüpfen bzw. zu pflegen und zu intensivieren, damit
der Beginn der Kooperation klappt. Bei bestehenden Kooperationen gilt: Weiten Sie diese sinnvoll aus!
Fangen Sie mit jenen Maßnahmen an, mit denen Sie die Stärken Ihres Handballvereins gut zeigen können!
Fangen Sie auf dem „Handballfeld“ an, auf dem die Schule Sie am nötigsten braucht!
Fangen Sie nicht vieles gleichzeitig an, sondern beschränken Sie sich zunächst auf einzelne attraktive
(öffentlichkeits-) wirksame Maßnahmen!
Fangen Sie nicht irgendetwas an, sondern fragen Sie immer auch aus der Sicht Ihres Handballvereins nach
dem „Warum“ und dem „Wie“ der angestrebten Kooperation!
Fangen Sie gleich an, bevor es andere tun!
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2007
쏔
PROGRAMME
KOOPERATIONEN
SCHULEN UND HANDBALLVEREINE
IM SAARLAND
Auf den Seiten 11 bis 18 werden die spezifischen Richtlinien und Lehrpläne bzw.
Kontaktwege für die Kooperation von Schulen und Handballvereinen im Saarland erläutert.
Darüber hinaus werden erfolgreiche Kooperationsmodelle vorgestellt.
LEITIDEE:
Bewegungsfreudige Schule
Bewegung, Spiel und Sport
Andere Fächer und
Lernbereiche
• Tägliche Bewegungszeit
• Kooperation mit
– Musik
– Kunst
– Deutsch
– Sachunterricht
– Mathematik
쑽
Schulsport
Sportunterricht
• Basisunterricht
쑽
쑽
Angebot freier Träger
Außerunterrichtlicher
Schulsport
•
•
•
•
•
Pausensport
Schulsporttage
Schulsportwettkämpfe
Bundesjugendspiele
Projektwoche mit
sportlichem Schwerpunkt
• Wandertag
• Schullandheimaufenthalt
쑽
SCHULPROGRAMM
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2008
• Bewegungs-, Spielund Sportangebote im
Ganztag
– Lernen und fördern
– Projektorientierte
Vorgaben
– Offene Freizeitgestaltung
쑽
SAARLAND
쑽
쑽
sport. Im Schulsport werden die notwendigen Impulse für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gegeben und Grundlagen
für deren Teilnahme am Bewegungsleben und am Sport in unserer
Gesellschaft geschaffen. Aber auch andere Fächer und Lernbereiche (Musik, Kunst, Deutsch, Sachunterricht, Mathematik) können
einen Beitrag zu mehr Bewegung im Schulalltag leisten. Im Rahmen der Ganztagsbetreuung können freie Träger durch Bewegungs-, Spiel und Sportangebote zusätzliche Anreize bieten.
쑽
Im Saarland ist der strukturelle Rahmen für Bewegung, Sport und
Spiel in der Schule in den Lehrplänen der einzelnen Schulformen
beschrieben. Übergreifend kann daraus die Leitidee von einer „Bewegungsfreudigen Schule“ formuliert werden, die Bewegung nicht
nur als Teil des Sportunterrichtes sieht, sondern als ganzheitliche
Aufgabe aller Fächer und aller am Schulleben beteiligten Institutionen und Personen begreift. Sportunterricht und außerunterrichtlicher Schulsport bilden gemeinsam den Aufgabenbereich Schul-
12
13
PROGRAMME
DHB-IMPULSKAMPAGNE
Um gemeinsames Handeln, Wettkämpfen und Sichverstän-
Spielen fördert die motorischen Grundeigenschaften Kraft,
digen zu vermitteln, eignen sich besonders Sportspiele.
Schnelligkeit, Ausdauer und Koordination.
SAARLAND
Pädagogische Sinnrichtungen
Mit den neuen Lehrplänen wurde der Schulsport im Saarland auf
eine zeitgemäße und zukunftsfähige pädagogische Grundlage gestellt. In ihnen wird von einem Doppelauftrag des Schulsports ausgegangen, der als „Entwicklungsförderung durch Bewegung, Spiel
und Sport“ und Erschließung der Bewegungs-, Spiel und Sportkultur“ beschrieben wird. Mit diesem Auftrag wurden sechs pädagogische Sinnrichtungen formuliert, die im Schulsport die Entwicklung
von Kindern und Jugendlichen in einer Weise fördern lassen, wie
sie von keinem anderen Schulfach übernommen werden kann. Die
Grafik auf Seite 13 zeigt, in welcher Weise die sportliche Handlungsfähigkeit im Sportunterricht der Schule entwickelt werden soll.
Diese sechs Aspekte werden in ausgewählten Inhaltsbereichen verwirklicht. Während verbindliche Inhaltsbereiche in den einzelnen
Jahrgangsstufen fester Bestandteil des Sportunterrichts sind, können zusätzlich die fakultativen Inhalte in Absprache zwischen Lehrkraft und Schülern gewählt werden.
Handball im Sportunterricht
Mit der neuen didaktischen Konzeption für den Schulsport können
„traditionelle Sportarten“ wie das Handballspiel nach wie vor zeitgemäß in den Sportunterricht der Schulen integriert werden.
Die neuen Schulsportlehrpläne bieten der einzelnen Schule durch
Reduzierung von Verbindlichkeiten mehr Freiräume, ein eigenständiges bewegungs- und sportorientiertes Profil zu entwickeln. Schulen erhalten vor allem bei der Inhaltsauswahl Entscheidungsspiel-
räume, durch die sie flexibel auf Wandlungen der Sportkultur reagieren und lokalen Besonderheiten gerecht werden können.
Zusammen mit den vielfältigen Angebotsformen des Schulsports
außerhalb des Unterrichts bieten sich dadurch auch zahlreiche
Möglichkeiten der Profilierung von Bewegung, Spiel und Sport im
Schulprogramm jeder einzelnen Schule. Die verbindlichen Inhalte
umfassen pro Klassenstufe in der Regel 40 Unterrichtsstunden pro
Schuljahr.
Primarstufe
Vor allem die Grundschule steht in der Verantwortung, durch kindgemäße Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote ganzheitliche Lernerfahrungen der Kinder zu sichern und deren Entwicklung nachhaltig
zu fördern. Im diesem Sinne trägt das „Spielen“ im Sportunterricht
besonders zur Entwicklung der Wahrnehmungs- und Orientierungsfähigkeit und zur Förderung der Fantasie bei. In gemeinsamen
Absprachen sind bei einfachen Spielen Regeln festzulegen und Konflikte zu lösen. Schließlich trägt das Spielen zur Förderung der motorischen Grundeigenschaften Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer sowie
Koordination bei. Innerhalb dieses Inhaltsbereiches gewinnen die Kinder Erfahrungen im Umgang mit unterschiedlichen Materialien und
Spielgeräten. Dabei sollen sie die Fähigkeit entwickeln, mit Partner
und in Gruppen zu spielen. Die Kinder lernen elementare Grundfertigkeiten im Umgang mit dem Ball (Werfen, Fangen, Rollen, Prellen,
Schießen, Führen, Schlagen) und wenden diese in spielerischen, wettkampfähnlichen Situationen ohne und mit Gegnereinwirkung an.
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2008
P
PROGRAMME
Sekundarstufe 1
Entwicklung sportlicher
Handlungsfähigkeit
Klasse 6
In der Klassenstufe 6 stehen die „Spiele mit der Hand“ im Vordergrund. Die Bewegungserfahrungen sollen dabei erweitert und
grundlegende Spielregeln des Handballspiels vermittelt werden.
Aufbauend auf die elementaren Erfahrungen im Umgang mit
dem Spielgerät Ball und die grundlegenden taktischen Handlungsweisen in Spielformen werden die Schüler mit einfachen
Regeln des Handballspiels konfrontiert. Über verschiedene Wege
der spielgemäßen Vermittlung (Parteiballspiele) lässt sich das
Zielspiel Handball in Kleinfeldform (4+1) ansteuern.
Aneignung von Sach-, Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenz durch Erschließung des Sports unter sechs
pädagogischen Perspektiven (Sinngebungen)
Die Wahrnehmungsfähigkeit
verbessern,
Bewegungserfahrungen erweitern Sich körperGemeinsam
A
lich aushandeln, wettdrücken,
kämpfen und
sich verstän- F
B Bewegungen
gestalten
Pädagogische
digen
Perspektiven
Die Fitness
(Sinngebung)
verbessern,
C
Das Leisten E
Gesundheitserfahren und
bewusstsein
reflektieren
D
entwickeln
Etwas wagen und
verantworten
In verschiedenen Bewegungsfeldern und Sportarten
verbindlich:
•
•
•
•
•
Laufen, Springen, Werfen – Leichtathletik
Spielen – Sportspiele
Klasse 9
In der Klassenstufe 9 kann das Handballspiel als mehrwöchiger
Unterrichtsgegenstand wieder aufgegriffen werden. Dabei ist der
Blick auf die Struktur und die Regeln des Spiels gerichtet. Anhand
zweier großer Spiele sollen die Schüler die Grundregeln des Wettspiels kennen lernen und in der Spieldurchführung umsetzen.
Durch Modifikation und Variation der Regelvorgaben können unterschiedliche Ziele erreicht werden (z.B. Leistungsunterschiede
ausgleichen). Die pädagogische Zielrichtung ist das Sichverständigen und das gemeinsame Handeln.
Außerunterrichtlicher Schulsport
Klasse 10
Das gemeinsame Wettkämpfen, das Sichverständigen und die
Gestaltung von Bewegungen stehen im Inhaltsbereich „Spielen“
in der Klasse 10 im Vordergrund. In dieser Jahrgangsstufe
wird ein Sportspiel, das kann z. B. Handball sein, in seiner Ganzheit erfahren, d.h., die Schüler lernen das Spiel in seiner wettkampfmäßigen Ausprägung kennen. Der Erwerb einfacher
spieltaktischer Aktionen in Gruppen und der Mannschaft
bildet die Grundlage für eine Mitwirkung im Vereinssport. Darüber hinaus lernen die Jugendlichen gemeinsame Strategien
zu entwickeln und umzusetzen, um im Wettkampf erfolgreich zu
sein.
Die Zielsetzung des Schulsports, die sportliche Handlungsfähigkeit
der Kinder und Jugendlichen auszubilden, nimmt ausdrücklich
Bezug auf die außerunterrichtliche Lebenswelt. Der außerunterrichtliche Schulsport – wie er in Arbeitsgemeinschaften, auf Klassenfahrten, in Projektwochen, in der täglichen Bewegungszeit, bei der Vorbereitung und Durchführung von schulsportlichen Wettkämpfen sowie im Zusammenhang mit Schulfesten stattfindet – erweitert die Erfahrungen der Kinder aus dem Sportunterricht durch neue Handlungs- und Rahmenbedingungen sowie Organisationsformen. Gerade in diesem Bereich gilt es, die Chancen einer Öffnung der Schulen
durch die Zusammenarbeit mit einem Verein zu nutzen. Die Mitarbeit von Vereinen bietet die Möglichkeit, die Schulen im Sinne der
Zielsetzung „Bewegte Schule“ zu unterstützen und zu fördern. 쏔
Bewegen im Wasser – Schwimmen
Bewegen an Geräten – Turnen,
Darstellen, Gestalten, Tanzen und Bewegungskünste
fakultativ:
• Gleiten, Rollen, Fahren – Winter-, Wasser-, Rollsport
• Ringen, Raufen und Verteidigen – Zweikampfsportarten
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2008
SAARLAND
Klasse 5
„Gemeinsam handeln, wettkämpfen und sich verständigen“ als
verbindlicher Inhalt im Lehrplan. Im Vordergrund steht die spielerische Ballschule, über die die allgemeine Spielfähigkeit verbessert
und taktische Grundkompetenzen erworben werden sollen. Den
Lehrkräften werden Spielformen empfohlen, die allgemeine Taktikbausteine beinhalten (ins Ziel treffen, Ball zum Ziel bringen, Vorteil
herausspielen, Zusammenspielen, Lücke erkennen, Gegnerbehinderung umgehen, anbieten und orientieren). Ergänzt werden diese
Spielformen durch gezielte Übungen. In der Klassenstufe 5 steht
das „Spielen mit Bällen“ unter der Sinnrichtung „Wahrnehmungsfähigkeit verbessern“, „Bewegungserfahrungen sammeln“ und zur
Ballgewöhnung sowie Technikschulung mit Hand, Fuß und/oder
Schläger.
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15
PROGRAMME
DHB-IMPULSKAMPAGNE
DIE WICHTIGSTEN
KONTAKTWEGE
FÜR KOOPERATIONEN
1. DER „DIREKTE“ WEG
SAARLAND
Wer Lust hat zur Zusammenarbeit, hat schon immer einen Weg zur Realisierung gefunden.
Dies ist oft der „direkte Weg“.
„DIREKT IN DIE SCHULE“
„DIREKT IN DEN
SPORTVEREIN“
VOM HANDBALLVEREIN
z. B. über den Schulsportbeauftragten des Sportvereins oder des Verbands
VON DER SCHULE
z. B. über den Ansprechpartner der Schulen für
Sportvereine
DIREKT IN DIE SCHULE UND
KONTAKTAUFNAHME
• mit der Schulleitung
• mit dem Vorsitzenden der Fachkonferenz
• mit dem Schulsportleiter
• mit dem Sportvereinsbeauftragten der Schule
• über die Schulkonferenz, u.a. Eltern, Lehrer
• über Lehrkräfte der Schule, die Vereinsmitglieder
sind
DIREKT IN DEN SPORTVEREIN DURCH
KONTAKTAUFNAHME
• über den Schulsportbeauftragten bzw.
Ansprechpartner für Schulen des Sportvereins
• über den Vorstand bzw. die Abteilungsleitungen
• über die Lehrkräfte, die Vereinsmitglieder
sind
ADRESSEN UND ANSPRECHPARTNER
der Fachkonferenz-Vorsitzenden bzw. Ansprechpartner für Sportvereine der Schulen beim örtlichen Ausschuss für den Schulsport, bei den
Berater für den Schulsport oder beim Schulamt
erfragen.
ADRESSEN UND ANSPRECHPARTNER
des/der Schulsportbeauftragten bzw. Ansprechpartner der Schulen für die Vereine beim örtlichen Stadt- oder Gemeindeamt bzw. beim
Vorsitzenden oder Abteilungsleiter des Vereins
erfragen.
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2008
P
PROGRAMME
Wer Lust hat zur Zusammenarbeit, hat schon immer einen Weg zur Realisierung gefunden. Dies ist oft der
„direkte Weg“. Wer bisher diese Kontaktwege nicht gesehen hat bzw. wem sie versperrt waren, sollte die
vorhandenen Unterstützungsmöglichkeiten nutzen.
2. DER „UNTERSTÜTZTE“ WEG
VOM HANDBALLVEREIN
über …
VON DER SCHULE
über …
das Ministerium für Bildung, Familie, Frauen und
Kultur, Referat B 3: Schulsport und Hochschulsport; Verkehrserziehung für allgemeinbildende
und berufliche Schulen
• den Landessportverband für das Saarland
(LSVS), Talentförderung
• den Handball-Verband Saar (HVS):
– Beauftragter für den Schulsport,
– Beauftragter für das Lehrwesen,
– Beauftragter für die Förderzentren,
– Geschäftsstelle des Handball-Verbandes
IN DIE SCHULE
IN DEN SPORTVEREIN
ADRESSEN
Auf den Internetseiten der oben angegebenen Institute
Die oben genannten Unterstützungsstrukturen geben Auskunft und beraten, leiten Informationen weiter,
knüpfen Kontakte und begleiten ggf. in die Schule/in den Sportverein.
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2008
SAARLAND
Es gibt verschiedene Unterstützungsstrukturen zur Anbahnung der Kooperation von
Sportvereinen und Schulen
P
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17
PROGRAMME
DHB-IMPULSKAMPAGNE
KOOPERATION
SCHULE-HANDBALLVEREINE –
ERFOLGREICHE BEISPIELE
Kooperationen können auf allen Ebenen realisiert werden: Verband – Bezirk/Kreis – Verein.
Wir zeigen beispielhaft drei unterschiedliche Formen.
BEISPIEL 1: PROJEKTE IN DEN
GRUNDSCHULEN
SAARLAND
Mentoren im Handball
Seit einigen Jahren unterstützt der Handball-Verband Saar die
Grundschulen in der Weise, dass junge Frauen und Männer, die
beim Handballverband ihr „Freiwilliges Soziales Jahr“ (FSJ) absolvieren, in den Grundschulen am Vormittag „Spielen mit Hand und
Ball“ unterrichten. Neben der spielerischen Hinführung zum Minispiel wird dabei großer Wert auf eine vielseitige motorische Grundausbildung gelegt. Im Rahmen der Betreuung von schulischen Projekten, Arbeitsgemeinschaften und Schulwettkämpfen leisten die
Verbandsmitarbeiter einen gezielten Beitrag dazu, die Kinder mit
der Sportart vertraut zu machen. Die Erfahrungen der letzten Jahre
zeigen deutlich, dass auf diese Weise das schulische Angebot erweitert und Kooperationen mit ortsansässigen Vereinen im Bereich
der Arbeitgemeinschaften angebahnt werden können. Darüber
hinaus werden die Lehrer animiert, dem „Spielen“ im Schulunterricht mehr Raum zu geben.
Ansprechpartner: Geschäftsstelle des Handball-Verbandes Saar
쮿
schulstandorten. Der Wettbewerb wird in den Wochen vorher
durch Helfer des Vereins bzw. Mitarbeiter des Verbandes in den
beteiligten Schulen vorbereitet.
Die Ziele der Veranstaltungsinitiative des Handball-Verbandes Saar
sind:
• Förderung der vielseitigen motorischen Grundausbildung unter
besonderer Betonung der koordinativen Fähigkeiten.
• Stärkung des Stellenwertes des Sportunterrichts in den Grundschulen
• Aufbau einer tragfähigen und dauerhaften „Beziehung“ zwischen Grundschule und Verein
• Etablierung einer zusätzlichen Sportveranstaltung mit Wettbewerbscharakter im Jahreskalender für alle Schüler 4. Grundschulklassen
• Bereicherung des Grundschulsportunterrichts durch zusätzliche
Übungsangebote
Als Ansprechpartner und Berater steht den Vereinen der Schulsportbeauftragte des Handball-Verbandes Saar zur Verfügung.
쮿
Fortbildung für Grundschullehrer
„Spielen mit Hand und Ball“
Grundschulwettbewerb als
vielseitiges Hallensportfest
Im Herbst 2002 entwickelte der Handballverband einen Grundschulwettbewerb für die 4. Klassen von saarländischen Grundschulen, mit dem der Sportunterricht ein zusätzliches „Highlight“ bekommen und die Kooperation zwischen Grundschulen und Vereinen intensiviert werden sollte. Der eintägige Wettbewerb umfasst
sieben Stationen zur Erprobung der grundlegenden motorischen
Fähigkeiten und ein Handball-Turnier (Minifeld), bei dem alle
Schüler einer Klasse zum Einsatz kommen müssen. Der HandballVerband leistet materielle und organisatorische Unterstützung. Die
Durchführung der Veranstaltung geschieht in Kooperation
zwischen Verband, örtlichem Verein und den jeweiligen Grund-
Im Schuljahr 2007/2008 intensiviert der Handballverband Saar
seine Bemühungen, Grundschullehrer im Bereich des Spielens zu
qualifizieren. In den einzelnen Schulregionen werden dazu fünfstündige Fortbildungsveranstaltungen unter dem Titel „Spielen mit
Hand und Ball“ angeboten. Den inhaltlichen Schwerpunkt der
Fortbildungsveranstaltungen bilden kleine Spiele, die das kreative
Spielen mit unterschiedlichen Bällen, kombiniert mit verschiedenen
koordinativen und/oder konditionellen Bewegungsaufgaben,
fördern. Über handballvorbereitende Spiele werden zwei Wege
aufgezeigt, wie die Lehrerperson über elementare Spiele grundlegende sportartübergreifende Voraussetzungen für das Erlernen der
Sportspiele schaffen kann. Die Teilnehmer erhalten ein umfangreiches Materialpaket mit Broschüren und Bällen. Das Angebot ist
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2008
PROGRAMME
kostenlos und kann auch von Jugendtrainern und Übungsleitern
der Vereine zur Verlängerung ihrer Lizenz besucht werden.
Ansprechpartner: Lehrwart des Handballverbandes Saar
쮿
Mini-Tour
BEISPIEL 2: ARBEITSGEMEINSCHAFTEN HANDBALL FÜR
ALLGEMEINBILDENDE SCHULEN
Seit dem Schuljahr 1996/97 fördert das Ministerium für Bildung,
Familie, Frauen und Kultur Kooperationsmaßnahmen zwischen
Vereinen und Schulen. Die geförderten Veranstaltungen sind versicherungsrechtlich Schulveranstaltungen, die in der Regel als AG am
Nachmittag stattfinden. Über einen Kooperationsvertrag legen die
Vertragspartner Schule und Verein den Gegenstand ihrer gemeinsamen Arbeit fest. Die Handballgruppe wird von einem Sportlehrer oder
einem für Handball qualifizierten Jugendtrainer geleitet. Das Ministerium übernimmt die Kosten für den Trainer oder Übungsleiter.
Der Antrag auf Förderung muss vor Beginn des Schuljahres von der
Grundschule über den Dienstweg an das Ministerium gestellt werden.
Ansprechpartner: Leiter des Sportreferates des Ministeriums für
Bildung, Familie, Frauen und Kultur
Grundschulwettbewerb
Das Verbundsystem besteht aus zwei Säulen:
• Die sportliche Förderung und die begleitende soziale Betreuung der Handballer erfolgen unter Leitung des Handball-Verbandes
Saar in sechs regionalen Förderzentren oder an der Hermann-Neuberger-Sportschule (wöchentliches Kadertraining abends, Stützpunkttraining für besonders Talentierte nachmittags, Trainingsmaßnahmen am Wochenende).
• Die schulische Ausbildung der jugendlichen Spitzentalente
wird durch weiterführende Schulen (Gymnasien, Gesamtschulen,
Erweiterte Realschulen) sichergestellt, die mit den Verantwortlichen des HVS eng zusammenarbeiten. Diese Schulen mit einer
Profilierung im Sport nehmen verschiedene, den Pflichtunterricht
ergänzende schulische Betreuungsmaßnahmen (Beratung, Freistellung, Hilfe bei Hausaufgaben, Stütz- und Förderunterricht) wahr.
Im Saarland gibt es die Kooperationsprojekte „Sportbetone Schulen“ und die „Eliteschule des Sports“ Gymnasium am Rotenbühl,
an denen Handball als Kernsportart betrieben werden kann.
Das Bindeglied zwischen diesen beiden Säulen ist das Sportinternat
BEISPIEL 3: VERBUNDSYSTEM
SCHULE UND LEISTUNGSSPORT
HANDBALL
Das Verbundsystem Schule und Leistungssport ist ein zentrales
Instrument der Leistungssportförderung im Nachwuchsbereich des
Handball-Verbandes Saar. Es hat das Ziel, die schulische und sportliche Ausbildung jugendlicher Nachwuchstalente so zu koordinieren, dass neben dem Hinführen zur sportlichen Höchstleistung
gleichzeitig das Erreichen der angestrebten Schul- und Berufsabschlüsse sichergestellt wird.
Auf der Mini-Tour
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2008
SAARLAND
Der Handballverband Saar veranstaltet seit Jahren eine Turnierserie
für Mini-Gruppen mit über dreißig Veranstaltungen im ganzen
Saarland. Die Turniere haben für die Kinder Eventcharakter, d.h.,
neben dem sportlichen Wettkampf wird ein kurzweiliges und
attraktives Rahmenprogramm mit Bewegungs- und Spiellandschaften zur Unterhaltung sowie Bastel- und Malecken zur kreativen
Arbeit vom örtlichen Verein unter Mitwirkung des Verbandes organisiert. Die Turniere werden auf Kleinfeldern nach MinihandballRegeln mit 4 Feldspielern und einem Torwart und gemischten
Mannschaften ausgetragen. Zusätzlich hat jeder Teilnehmer
mehrere Geschicklichkeitsübungen zu absolvieren, die in die
Gesamtwertung mit einfließen. Nach dem Besuch mehrerer Turnier
können die Kinder attraktive Preise gewinnen, die bei einer großen
Abschlussveranstaltung verlost werden. Diese Turnierserie steht
sowohl Vereinen wie Schulgruppen offen.
Ansprechpartner: Mini-Beauftragte des HV Saar
18
19
PLANUNG
DHB-IMPULSKAMPAGNE
(Vollzeit und/oder Teilzeitinternat) an der Hermann-NeubergerSportschule, in dem meist individuell ausgerichtete soziale und
pädagogische Unterstützungsmaßnahmen gebündelt werden
(Hausaufgabenbetreuung, Stütz-/Förderunterricht, Freizeitgestaltung, Wohnen, Verpflegung).
Für die Schulen des Verbundes wird einmal jährlich ein zentraler
sportartenübergreifender Aufnahmetest für Grundschulkinder der
Klasse 4 durchgeführt. Die Meldung erfolgt über die Grundschulen
an den Landessportverband (LSVS).
Sportbetonte Schulen/Partnerschulen der Talentförderung
An ausgewählten Standorten im Saarland werden vom LSVS im Kooperationsprojekt „Sportbetonte Schulen“ Sportklassen (S. 28)
eingerichtet, um den sportlich talentierten Kindern neben den
schulischen Angeboten Hausaufgabenbetreuung, Förder- und
Stützunterricht zusätzlichen Sportunterricht und Trainingsmöglichkeiten anbieten zu können. Schüler dieser Sportklassen haben in
den Klassen 5 und 6 regelmäßig sechs Stunden Sport pro Woche,
in denen durch ein vielfältiges Angebot eine allgemeine, vielseitige
sportmotorische Grundausbildung angestrebt wird. In der Klasse 7
werden zwei Stunden sportartspezifisches Training in den Leistungsarbeitsgemeinschaften angeboten. Eine enge Kooperation
mit den leistungsorientierten Handballvereinen im Umfeld der
Sportbetonten Schulen wird angestrebt. Mit dem Übergang in die
Förderzentren des Handballverbandes, in denen talentierte Kinder
durch ein wöchentliches Training auf die Kadersichtung individuell
vorbereitet werden, werden die Talente an die Leistungskader herangeführt.
Eliteschule des Sports –
Sportgymnasium Rotenbühl
Das Gymnasium am Rotenbühl bildet in dem Verbundsystem ein
eigenes Profil aus, das dem Charakter einer Spezialschule für sportlich Hochbegabte entspricht. Die Schule besitzt ein durchgängiges
leistungsportförderliches Schulprofil. In den Klassenstufen 5 bis 7
haben die Schüler sechs Stunden Sport. Handball kann dabei in der
Arbeitsgemeinschaft „Mannschaftsspiele“ gewählt werden. Ab der
Klasse 8 ist Sport fünfstündiges Hauptfach (an Stelle der dritten
Fremdsprache), wobei vier Stunden dem Handballtraining gewidmet sind und Sporttheorie und/oder Allgemeinsport einstündig unterrichtet wird. Die Aufnahme in die Elitesportgruppe setzt – neben
den schulischen Voraussetzungen – die Kaderaufnahme in den
Auswahlkader des HVS und eine Empfehlung des Landestrainers
voraus. Der Trainingsumfang wird von anfänglich vier durch zusätzliche Trainingsmaßnahmen im Anschluss an den Unterricht auf
maximal acht Trainingsstunden in der Woche gesteigert. Durch
hoch qualifizierte Lehrer-Trainer (A-Lizenz) wird dabei eine optimale leistungssportliche Entwicklung sichergestellt.
In der gymnasialen Oberstufe kann Sport als vierstündiges Neigungsfach gewählt werden. Die Trainings- und Wettkampfleistungen im Handball sind dabei für die Noten mit bestimmend. Das
Seminarfach „Angewandte Sportpsychologie“ bietet Elitehandballern zusätzliche die Möglichkeit, sich im Bereich des mentalen
Trainings weiter zu entwickeln. Die sportliche Entwicklung wird in
dieser Phase maßgeblich durch die mit dem Verbund kooperierenden Bundes- und Regionalliga-Vereine gesteuert.
Für eine begrenzte Zahl von Handballern besteht die Möglichkeit
der Internatsunterbringung.
쏔
SAARLAND
Verbundsystem Schule und Leistungssport Handball
Sek. I
Sek. I /Sek. II
Universität/
Ausbildung
Sportbetonte Schule
Gymnasium am Rotenbühl
Universität des
Saarlandes
• Pädagogische Betreuung
• Erhöhtes Sportangebot
• Qualifizierte Trainer
• Wettbewerb: Jugend trainiert
für Olympia
• Handball-Förderzentren des
Verbandes
• Weiterbildung: Handball im
Bereich SI
• Ab Klasse 5:
– Pädagogische Betreuung
– Stütz- und Förderunterricht
– Erhöhtes Sportangebot
– Qualifizierte Trainer
• Ab Klasse 8
– Handball als Hauptfach
• Ab Klasse 10
– Sport als Neigungsfach
– Abiturprüfung Handball
– Seminarfach „Angewandte Sportpsychologie“
– Vollzeit/Teilzeit-Internat
– Wettbewerb: Jugend trainiert für Olympia
– Weiterbildung Handball im Bereich SI
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2008
• Sportausbildungsplätze in
Kooperation mit OSP/LSVS
• Sportbetonte Universität
• Deutsche Hochschulmeisterschaft im Handball
PLANUNG
GRUNDLAGEN FÜR EIGENE
PLANUNGSPROZESSE
Was können Schulen und Handballvereine zum Gelingen von Kooperationen tun? Neben einer guten
Vorbereitung der Kontaktaufnahme ist die Benennung verantwortlicher Kontaktpersonen und das Schaffen von
Kooperationsstrukturen von besonderer Bedeutung.
VORBEREITUNGSPHASE
Sportverein
Schule
Verantwortliche und Mitwirkende verständigen sich zu Zielen und Inhalten
der Kooperation (Protokollieren)
Schulsportbeauftragter, Vorsitzender,
Jugendwart, Abteilungsleiter,
Übungsleiter
Fachkonferenz-Sport, Schulleitung
Schülervertretung, engagierte
Schüler, Eltern, Schulkonferenz
Verantwortliche/n für die Kooperation
festlegen (Protokollieren und Anschrift erfassen)
Schulsportbeauftragter, Jugendwart
Sportvereinsbeauftragter
Fachkonferenz-Vorsitzender
Schulsportleiter
Informationen über mögliche Kooperationspartner einholen
Sportamt, Schulamt, Gemeinde- bzw. Stadtsportverband, Stadt-/Kreissportbund,
Ausschuss für den Schulsport, Berater/Beauftragte für den Schulsport
Informationen zu Bedingungen,
Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten einholen
Sportamt; Schulamt; Gemeinde- bzw. Stadtsportverband; Stadt-/Kreissportbund;
Ausschuss für den Schulsport; Bezirksregierungen; Fachverbände; Landessportbünde;
Sportjugend; das jeweils zuständige Ministerium für die Bereiche Schule, Sport, Wissenschaft, Forschung, Kultur, Weiterbildung, Soziales, Arbeit, Stadtentwicklung
KONTAKTPHASE
Sportverein
Schule
Realistische Ziele stecken, kompetent
und zielstrebig verhandeln,
kompromissfähig sein
Schulsportbeauftragter, Vorsitzender,
Jugendwart, Abteilungsleiter,
Übungsleiter
Fachkonferenz Sport, Schulleitung
Schülervertretung, engagierte
Schüler, Eltern, Schulkonferenz
ggf. Moderator einschalten
Sportamt, Schulamt, Gemeinde- bzw. Stadtsportverband, Stadt-/Kreissportbund,
Ausschuss für den Schulsport
Kommunalpolitik beteiligen
Sportausschuss, Schulausschuss, Jugendhilfeausschuss
Öffentlichkeitswirksamen Auftakt planen
Lokale Medien, Pressewart/in, Schulzeitung, Öffentlichkeit
DURCHFÜHRUNGSPHASE
Sportverein
Schule
Sich ständig aktuell informieren und
abstimmen zu:
• Inhalten der Angebote
• Sportstätten- und Sportgeräte-Nutzung
• Sportlichen Veranstaltungen
• Mannschaftsbildung und Betreuung
• Schnupperangeboten
Vertiefen, Absichern der Kooperation:
• Ausdehnung auf weitere geeignete
(auch außersportliche) Bereiche
• Beteiligung der Partner an Sitzungen
• Fortbildungen Lehrer, Übungsleiter
• Qualifizierung von Schülern und
Eltern
• Kooperationsverträge/-urkunden
• Verankerung im Schulprofil/
als Vereinsschwerpunkt
Zusätzliche Hilfen und Anregungen
durch:
• lokale Beratungsstelle/-personen
• zentrale Beratungsstelle/-personen
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2007
20
21
PLANUNG
DHB-IMPULSKAMPAGNE
ANSPRECHPARTNER
IN SCHULEN
Der folgende Anregungskatalog ist für Kontaktpersonen zur praktischen Durchführung der Zusammenarbeit
gedacht. Der Ansprechpartner für alle sportvereinsbezogenen Fragen der Schule kann dabei ein Sportvereinsbeauftragter bzw. Fachkonferenzvorsitzender oder der Schulleiter selbst sein.
• Ermittlung von Bedarf und Bereitschaft zur Kooperation bei
Vereinen im Einzugsbereich der Schule und Erhebung der
Angebotsstruktur möglicher Kooperationspartner
• Schaffung, Betreuung und Erweiterung von Kontakten mit
Vereinen im Einzugsbereich der Schule durch Kooperation mit
den Schulbeauftragten der Vereine
• Aufbau von Partnerschaften zwischen der Schule und Vereinen
im Einzugsbereich
• Kontaktpflege auf der kommunalen Ebene mit dem Ausschuss
für den Schulsport oder dem SSB/KSB
• Ggf. Teilnahme an den Jugendsitzungen der Partnervereine
• Absprachen mit Schulsportbeauftragten der Partnervereine über
die gemeinsame Nutzung von Vereinssportanlagen bzw. Sportgeräten und kommunalen Sportstätten für den Vereins- und
Schulsport
• Weitergabe vereinsrelevanter schulischer Informationen an
Partnervereine
Aufgabe des Sportunterrichts ist es, Grundlagen dafür
zu schaffen, dass alle Kinder gern spielen und mitspielen
können.
• Weitergabe sportvereinsbezogener Informationen an die Sport-Fachkonferenzen sowie an die Schüler
• Einrichtung und Pflege eines „Vereinsinfobrettes“ in der Schule
• Mitwirkung bei Veranstaltungen der Partnervereine
• Gewinnung von Sportlehrkräften für die Mitarbeit in den Partnervereinen
• Initiativen zur Durchführung von Maßnahmen zur Qualifizierung von Schülern zur Mitarbeit im Sport
• Initiativen zur Einrichtung von Sportarbeitsgemeinschaften (SAG) oder Schulsportgemeinschaften (SSG)
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2007
P
PLANUNG
ANSPRECHPARTNER
IN SPORTVEREINEN
Ansprechpartner im Verein können ein Schulsportbeauftragter, der Jugendwart oder Abteilungsleiter, ein
Trainer/Übungsleiter oder der Vorsitzende des Vereins sein. Sie können bei alle sportbezogenen Fragen der
Schulen im Einzugsbereich des jeweiligen Vereins Auskunft geben.
• Ermittlung von Bedarf und Bereitschaft zur Kooperation bei
Schulen im Einzugsbereich des Vereins und Informationsweitergabe über Kooperationsmöglichkeiten des Vereins
• Schaffung, Betreuung und Erweiterung von Kontakten mit
Schulen im Einzugsbereich der Vereine über die Sportvereinsbeauftragten der Schulen bzw. die Vorsitzenden der SportFachkonferenzen der jeweiligen Schulen
• Aufbau von Partnerschaften zwischen dem Verein und Schulen
im Einzugsbereich
• Kontaktpflege auf der kommunalen Ebene mit dem Ausschuss
für den Schulsport oder dem SSB/KSB
• Ggf. Teilnahme an den Fachkonferenzen Sport der Partnerschulen
• Absprachen mit Sportvereinsbeauftragten bzw. den Sport-Fachkonferenzen über die gemeinsame Nutzung von Vereinssportanlagen bzw. Sportgeräten und kommunalen Sportstätten für
den Vereins- und Schulsport
• Übermittlung relevanter Informationen zum sportlichen Angebot
des Vereins an die Partnerschulen
Konditionelle Voraussetzungen und koordinative Fähigkeiten erfahren und begreifen.
• Weitergabe schulsportbezogener Informationen an zuständige und interessierte Personen innerhalb des Vereins
• Bereitstellung von Informationen und Material für die Einrichtung und Pflege eines „Vereinsinfobrettes“ in den Schulen
• Angebot von „Serviceleistungen“ und Mitwirkung bei Sportfesten, Projektwochen, evtl. Schulsport-Wettbewerben o. ä. der
Partnerschulen
• Gewinnung von Übungsleitern für die Leitung von Sportarbeitsgemeinschaften(SAG) oder Schulsportgemeinschaften(SSG)
• Unterstützung von Schulen bei Maßnahmen zur Qualifizierung von Schülern für die Mitarbeit im Sport
• Initiativen zur Einrichtung von Sportarbeitsgemeinschaften sowie deren personelle und materielle Unterstützung
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2007
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RATGEBER
DHB-IMPULSKAMPAGNE
LÖSUNGSSTRATEGIEN
Ressourcennutzung und -koordinierung
SITUATION 1: Unzureichende Sportstättenkapazität
•
•
•
•
•
•
•
•
Auslastungskapazität erfragen und auch kontrollieren
Halle/Sportplatz teilen
Abstimmung bei der Verteilung der Hallenstunde
nicht nur auf normierte Sportstätten/Orte zurückgreifen
neue „Spielräume“ eröffnen und wiederentdecken
Schlüsselverantwortung
ökonomische Zeiteinteilung
Planung und Durchführung gemeinsamer außersportlicher Projekte
und Veranstaltungen (z. B. Umweltaktionen, Hilfssammlungen,
Wanderungen, Radtouren etc.)
SITUATION 2: Zu viele Terminüberschneidungen von Vereinsund Schulaktivitäten
• jedes Jahr einen anderen Schwerpunkt wählen
• Absprache bei Kursangeboten der Vereine und Neigungsgruppen
der Schulen
SITUATION 3: Organisatorische und personelle Belastungsspitzen durch Veranstaltungen
• gegenseitige Hilfen bei sportlichen Veranstaltungen (z. B. bei Sportund Spielfesten, Pausensportaktionen)
SITUATION 4: Fehlende Sportgeräte
• gemeinsamen Sportgerätepool für mehrere Schulen/Vereine
einrichten
• gegenseitige Ausleihe bestimmter Sportgeräte
SITUATION 5: Kein Schadensersatz bei vereinseigenen
Geräten
• Leihgebühr erheben
SITUATION 6: Weite Wegstrecken zu Sportstätten
• Fahrgemeinschaften organisieren
SITUATION 7: Kostendeckung Sportstättengebühren und
Versicherung
• Antrag über Sportarbeitsgemeinschaften als Schulveranstaltung
stellen
• prüfen, ob SAG/SSG (Schulveranstaltung) oder Vereinsangebot
(Sporthilfe) die geeignete Form ist
SITUATION 8: Spielmaterialverbrauch (z. B. Federbälle)
• Selbstbeteiligung der Schüler
SITUATION 9: Mitarbeiterhonorierung
• Antrag für eine SAG/SSG oder auf Anerkennung als Ganztagsangebot stellen
• abgestimmtes Konzept mit Sportverein und Förderverein der Schule
entwickeln
• kommunale Zuschüsse erfragen
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2007
R
RATGEBER
Intensive Kommunikation und Kontaktpflege ist von Anfang an notwendig, damit die Kooperation von
Beginn an klappt. Typische Alltagsprobleme dürfen dabei kein Hindernis darstellen. Wir erläutern dazu
gezielte Lösungsstrategien.
Mitarbeiter
SITUATION 1: Fehlende Übungsleiter (ÜL) oder Sportlehrer
•
•
•
•
Mitarbeiterkonzept erstellen
Arbeit auf viele Schultern verteilen
Transparenz der zeitlichen Beanspruchung des/der Einzelnen
Entlastungen schaffen durch gegenseitige Hilfen
SITUATION 2: Übungsleiter, die erst am Abend zur
Verfügung stehen
• verstärkt Frauen ansprechen
• Sporthelfer-/Gruppenhelferausbildung – Schüler ansprechen
• örtliche Erfassungsbörse für ausgebildete Übungsleiter bzw. Sportstudenten
SITUATION 3: Nichtausreichende Qualifikation bei
Übungsleitern
• Vereinsinterne Übungsleiter-Fortbildungen durchführen
• LandesSportBund, Sportjugend und die Stadt- und Kreissportbünde
bieten dezentrale Fortbildungen an
• höhere ÜL-Honorare zahlen
• Vereinsbeiträge erhöhen
SITUATION 4: In der Grundschule unterrichten wegen des
Klassenlehrerprinzips auch Lehrkräfte ohne
Fachausbildung Sport
• durch Lehrer-Fortbildungen und Fortbildungen der Sportorganisationen qualifizieren
SITUATION 5: Dienst- und Wohnort der Sportlehrer sind nicht
identisch
• den Sportverein am Wohnort unterstützen
• direkt nach der Schule Angebote platzieren
SITUATION 6: Unterschiedliche Bezahlung der Leiter Sportarbeitsgemeinschaften
• interne Umverteilung der Mittel, Lehrer- und ÜL-Honorare
angleichen
• evtl. Ausgleich durch Förderverein oder Sportverein
SITUATION 7: Berührungsängste
•
•
•
•
Kennenlern-Aktionen
Lehrer, Rektoren zu einem Infoabend einladen
Gemeinsame Fortbildung auf beiden Seiten
Einladung zu Sitzungen des Vereins bzw. der Fachkonferenz
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2007
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RATGEBER
DHB-IMPULSKAMPAGNE
LÖSUNGSSTRATEGIEN
Sportpädagogische Konzepte
Kommunikation
SITUATION 1: Inhalte und Ziele von Schule und Sportverein
sind nicht identisch
SITUATION 1: Allgemeine Informationsdefizite
• Gemeinsame Ziele herausarbeiten, ohne die eigenen aufzugeben
• Orientierungshilfen sind Programme der Sportorganisationen bzw.
die Richtlinien und Lehrpläne Sport
• Absprachen bei der Einrichtung von Allgemeinen Schülersportgemeinschaften, Förder- und Fitnessgruppen, Talentsichtungs- und
Talentfördergruppen
• Durchführen von Mustersportstunden
• Gegenseitige Besuche in den Übungsstunden, Sportstunden durch
Vorstellen der Vereinsarbeit im Unterricht bzw. Einladen von Klassen in die Übungsstunden
• Vorhandene Informationswege nutzen (s. Kapitel 3)
SITUATION 2: Kein bedürfnisorientiertes Angebot
SITUATION 2: Spezielle Informationsdefizite bezogen auf die
konkrete Kooperation
• Benennen und Publizieren von Ansprechpartnern (z. B.Übungsleiter,
Lehrer, Vereinsbeauftragter, Schulsportbeauftragter)
• Klare Absprachen treffen, wer was macht
• Wechselseitige Einladungen zu den entsprechenden Sitzungen:
Gremiensitzungen im Verein, Sportfachkonferenz in der Schule
• Kinder/Jugendliche in Verein und Schule nach Motiven, Interessen,
Bedürfnissen fragen; z. B. mit Fragenbogenaktion
• Auch mädchen-/jungenparteiliche Angebote berücksichtigen
SITUATION 3: Berührungsängste
SITUATION 3: Fehlende Qualifikation für spezialisierte
Angebote
• Gemeinsame Fortbildung auf beiden Seiten
•
•
•
•
Gegenseitige Kennenlernaktivitäten
Lehrer, Rektoren zu einem Infoabend einladen
Gemeinsame Fortbildung auf beiden Seiten
Einladung zu Sitzungen des Vereins bzw. der Fachkonferenz
SITUATION 4: Geringes Interesse
• Infoabende im Verein veranstalten
• Schulzeitung, Schwarzes-Brett und Konferenzen zur Info nutzen
• Mehrere Schulen/Vereine einbeziehen
SITUATION 5: Unzureichende Öffentlichkeitsarbeit
•
•
•
•
•
Handzettel, Flyer, Plakate
Veröffentlichungen in der örtlichen Presse, Lokalfunk
Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen von Sportveranstaltungen
Vereins-/Verbandspublikationen
Schulzeitung, Schwarzes-Brett
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2007
R
RATGEBER
Neben Lösungsstrategien für allgemeine Alltagsprobleme haben wir auch einige Vorschläge zur
Bewältigung handballspezifischer Aufgabenstellungen im Rahmen von Kooperationen zusammengestellt.
Konkurrenz
Handballspezifische Aspekte
SITUATION 1: Konkurrenten im Schulbezirk
SITUATION 1: Nicht ausreichende Anzahl an Handbällen
• Klare Absprachen treffen, wer was macht
• Schwerpunkte setzen
• Ggf. gemeinsame Angebote machen
• Zum Prellen, Werfen und Fangen können unterschiedliche Bälle benutzt werden: Gymnastikbälle, kleinere Kunststoffbälle, Volleybälle,
Schaumstoffbälle usw.
• Wichtig: Erfahrungen mit unterschiedlichem Ballmaterial sammeln.
SITUATION 2: Zeitliche Überschneidung mit dem
Nachmittagsunterricht
SITUATION 2: Große Gruppen, kleine Halle
• Gespräche zwischen Vereinen, Schulen und Sportamt
• Freiwillige Schülersportgemeinschaften für mehrere Schulen
anbieten
• Übungsleiter aus den Vereinen einsetzen
• Schulräume für Vereine öffnen und umgekehrt
• Spielfelder mit Hilfe von z. B. Hütchen oder Klebestreifen quer markieren (siehe Infokasten unten)
• Selbst in kleinen Grundschul-Sporthallen können zwei Spielräume
(siehe Erläuterungen unten) organisiert werden. In einem wird z. B.
gespielt, im anderen werden Koordinationsaufgaben absolviert
SITUATION 3: Zu viele Terminüberschneidungen von Vereinsund Schulaktivitäten
SITUATION 3: Keine Tore
• Schul- und Vereinsbeauftragte informieren sich laufend und
stimmen sich bezüglich der Aktivitäten ab
• Wechselnde Schwerpunkte mit Terminverlagerungen wählen
• Falls keine altersgerechten Minihandball-Tore vorhanden sind können auch Weichbodenmatten, mit Klebeband an der Wand markierte Tore, Hütchen- oder Stangentore sowie kleine oder große Kästen
benutzt werden.
DREI QUERFELDER IM NORMALFELD (20 x 40 m)
Quer spielen in einer großen Halle
Steht nur ein Hallendrittel (ca. 18 x
20 m) bzw. eine kleine Sporthalle (13 x
18 m) zur Verfügung, kann ein Handballspielfeld für Kinder quer markiert werden. Beispielsweise bei Grundschul-Spielfesten in einer großen Halle können sogar drei Spielfelder à 9 bis 12 x 6 bis 8 m
markiert werden.
Praxistipp: In nur einem Hallendrittel
können quer zwei Spielräume von ca. 6 x
9 m markiert werden, in denen Spiel-,
Wettkampf- oder Übungsformen gleichzeitig durchgeführt werden können.
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2007
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SERVICE
DHB-IMPULSKAMPAGNE
EIN TOLLER START:
DIE HANNIBALL-MEDAILLE
Die Hanniball-Medaille ist für die Altersgruppe der 6- bis 7-Jährigen konzipiert worden. Die Durchführung
eines Parcours ist sehr gut geeignet für den Start einer Kooperation zwischen Schule und Verein.
Neben der Hanniball-Medaille gibt es auch das DHB-Spielabzeichen, das sich an 8- bis 12-Jährige wendet.
Die Übungen der Hanniball-Medaille sind für Spielanfänger gedacht. Im Rahmen der Vielseitigkeitsschulung im Verein absolvieren 5- bis 7-Jährige diesen Parcours von sechs Übungen. In der
Schule soll er Erst- und Zweitklässler mit motivierenden Übungen
an das Handballspielen heranführen.
An den Stationen werden sowohl Einzelübungen absolviert (z. B.
Zielwerfen) als auch Bewegungskombinationen hintereinander geschaltet (Foto unten links). Für alle Stationen werden nur Geräte
verwendet, die zur Grundausstattung einer Sporthalle gehören
oder mit geringem finanziellen Aufwand zu besorgen sind. Ein weiterer Vorteil der Übungsstationen ist, dass ohne große Umbaumaßnahmen noch weitere attraktive Übungsabläufe denkbar sind.
Ziel aller Übungen ist der Erwerb einer vielseitigen motorischen
Grundausbildung mit den Schwerpunkten Koordination und Kräftigung; außerdem sammeln die Kinder erste Erfahrungen im Umgang mit dem Spielgerät Ball.
Die Lehrer können in den Sportstunden die Abläufe einzelner Stationen üben lassen. Wenn alle Kinder dann die Aufgaben erfüllen
können, werden sie in einer Stunde mit der Verleihung der Medaillen geehrt.
Die genaue Beschreibung der Übungen finden Sie unter:
www.dhb.de (Rubrik: DHB-Ressorts). Die Medaillen können Sie
gegen einen Unkostenbeitrag im DHB-Jugendsekretariat bestellen.
ÜBUNGEN MIT BALL UND KÖRPERLICHER BELASTUNG
DEUTSCHER HANDBALLBUND 2007
S
SERVICE
DAS
SPIELABZEICHEN
DES DEUTSCHEN
HANDBALLBUNDES
WEITERFÜHRENDE
HANDBALLMEDIEN
Spielregeln für Kinder
Im Rahmen einer Bewegungsoffensive haben die drei Handballverbände in
Baden-Württemberg (Baden, Württemberg, Südbaden) gemeinsam ein kindgerechtes Regelheft aufgelegt. In dem Heftchen werden die wichtigsten Handballregeln erklärt und den Kindern durch sympatische Illustrationen veranschaulicht. Es ist ideal für Handballanfänger, aber auch für Eltern und Sportlehrer.
Bestelladresse: www.hvw-online.org
Gold, Silber, Bronze
Das DHB-Spielabzeichen ist für 8- bis
12-jährige Kinder in Schule und Verein
konzipiert. Es wird in drei Schwierigkeitsstufen angeboten: in Bronze, Silber und Gold. Jede dieser Stufen besteht aus sechs Übungen, die in drei
Kategorien (Anforderungsprofile) eingeteilt sind. Von Bronze bis Gold steigt
der Schwierigkeitsgrad der Übungen.
Bewertet wird bei jeder Übung nur, ob
sie erfolgreich oder nicht erfolgreich
absolviert wurde.
Da der Zeitraum, in dem das Abzeichen
erworben werden kann, unbegrenzt ist,
lassen sich in den Sport- bzw. Trainingsstunden einzelne oder auch mehrere Übungen einbinden.
Hits für Handball-Kids
Seit Jahren vertritt der Deutsche Handballbund die
Philosophie, den Kindern nicht nur das Handballspiel anzubieten, sondern mehr Wert auf eine vielseitige motorische Grundausbildung zu legen, in die
das Spielen mit Hand und Ball integriert ist.
Diese Handball-Fibel wendet sich an alle Lehrenden
im Kinderhandball in Schule und Verein, die helfen,
betreuen oder anleiten. Sie liefert Ideen und Tipps
für die Durchführung von Unterrichtsstunden bzw.
Trainings- und Spieleinheiten.
Zu beziehen ist die Fibel über den Deutschen
Handballbund:
Bestelladresse: www.dhb.de
Das Kinderhandball-Lehrbuch für Sportlehrer
Unterlagen anfordern
Die Übungen und die Urkunden können über das Jugendsekretariat des
Deutschen Handballbundes bezogen
werden.
Informationen unter
www.dhb.de
Bestelladresse: www.philippka.de
In dem fast 400 Seiten umfassenden Lehrbuch des Deutschen Handballbundes finden
Sie alles rund um den Kinderhandball. Allein
über 120 Seiten mit insgesamt 10 Praxisprogrammen sind der sportartübergreifenden
motorischen Entwicklung der Vielseitigkeit
gewidmet. Es folgt ein systematisches Methodikkonzept zur Vermittlung des Handballspiels mit Spielanfängern und die Weiterführung mit Fortgeschrittenen. Praktische
Tipps zur pädagogischen Betreuung von Kindern in unterschiedlichen Alltagssituationen
runden dieses Lehrbuch, dem ein pädagogisches Konzept zugrunde liegt, ab.
IMPRESSUM
HERAUSGEBER:
Deutscher Handballbund
VERANTWORTLICHE REDAKTION: Matthias Kohl (LSB NRW), Prof. Dr.
Detlef Kuhlmann (Leibniz Universität Hannover), Dr. Gerwin-Lutz
Reinink (Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW),
Peter Sichelschmidt (DHB), Dietrich Späte (Philippka-Sportverlag)
REDAKTIONELLE MITARBEIT: Renate Schubert
DESIGN UND GRAFIK: Thorsten Krybus, Janet Rittig
VERANTWORTLICH FÜR DEN LANDESSPEZIFISCHEN TEIL:
Helmut Baier, Oskar Dawo
FOTOS: Volker Minkus (S. 21), alle weiteren Fotos Axel Heimken,
Dietrich Späte, Renate Schubert, Klaus Schwarten, Horst Klos
(S.11-18), Sigurd Gilcher (S. 17)
PRODUKTION: Dietrich Späte, Christiane Späte
DRUCK: Graphische Betriebe E. Holterdorf, 5902 Oelde
© 2008 by Philippka-Sportverlag, 48061 Münster; 1. Auflage
DHB-IMPULSKAMPAGNE
SERVICE
HIER ERFAHREN SIE MEHR –
HILFREICHE WEBADRESSEN
Ministerium für Bildung, Familie,Frauen
und Kultur
www.bildung.saarland.de
ERS Anton-Hansen-Schule, Ottweiler
Landessportverband für das Saarland
www.lsvs.de
ERS In den Fliesen, Saarlouis
www.ers1sls.de
Deutscher Handballbund
www.dhb.de und www.dhb-jugend.de
Peter-Wust-Gymnasium, Merzig
www.pwg-merzig.de
Handball-Verband Saar e.V.
www.hvsaar.de
Gymnasium am Stefansberg, Merzig
www.gas-merzig.de
Pfälzer Handball-Verband. e.V.
www.pfhv.de
ERS Schmelzerwald, St. Ingbert
www.schmelzerwaldschule.de
Handball-Verband Rheinland e.V.
www.hvrheinland.de
Gesamtschule Rastbachtal, Sbr.
www.rastbachtal.de
Handball-Verband Rheinhessen e.V.
www.hv-rheinhessen.de
ERS Güdingen/Saarbrücken
www.ers-guedingen.de
Hessischer Handball-Verband e.V.
www.hessen-handball.de
Gymnasium Johanneum, Homburg
www.johanneum-homburg.de
Universität des Saarlandes
www.uni-saarland.de
ERS Robert-Bosch-Schule, Homburg
www.saarpfalz-kreis.de
Gymnasium am Rotenbühl, Saarbrücken
Eliteschule des Sports
www.rotenbuehlgym.de
Gymnasium Ottweiler
www.go.saargate.de
www.anton-hansen-schule.de