Teilprojekt VII: Gesundheitsnetz Depressionen – „Stepped Care“
Transcrição
Teilprojekt VII: Gesundheitsnetz Depressionen – „Stepped Care“
Teilprojekt VII: Gesundheitsnetz Depressionen – „Stepped Care“ Projekthintergrund Projektablauf und Meilensteine Depressionen zählen mit einer 12-Monatsprävalenz von 10,7% in der deutschen Allgemeinbevölkerung zu den häufigsten psychischen Erkrankungen; in Hamburg leiden somit ca. 190.000 Menschen an einer depressiven Erkrankung.1 Depressionen sind i. d. R. mit einer hohen Krankheitslast sowie – aus ökonomischer Perspektive – mit stark erhöhten direkten sowie indirekten Kosten verbunden.2, 3 Zentrale Problembereiche bei der Versorgung von Menschen mit Depression im deutschen Gesundheitssystem zeigen sich in folgenden Bereichen: A.Depressionen bleiben häufig unerkannt oder werden sehr spät erkannt.4 B.Wird eine Depression diagnostiziert, erhalten Patienten oft keine oder nur sehr zeitverzögert eine leitlinienund fachgerechte Behandlung.5 C. Fehlendes Schnittstellenmanagement im Gesundheitssystem verhindert oft eine integrierte, d.h. sektorenübergreifende Versorgung.6 Das leitlinienbasierte Versorgungsmodell7 des Stepped Care (gestufte Behandlung, siehe Abbildung 1) stellt einen vielversprechenden Ansatzpunkt für die Überwindung der genannten Defizite dar.8, 9 Stepped Care Patienten werden zunächst mit derjenigen evidenzbasierten Interventionsform behandelt, die adäquat erscheint u. gleichzeitig die geringste Intensität aufweist. Ein ‚stepping up’ erfolgt bei klinischer Notwendigkeit und bis ein zufriedenstellender Gesundheitsstatus erreicht ist. Ziel des Teilprojektes - Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Menschen mit leichter, mittelgradiger oder schwerer Depression mittels einer optimierten Diagnostik, Indikationsstellung und Behandlung innerhalb eines Stepped Care-Modells Effektive und effiziente Behandlung der Patienten durch Umsetzung einer integrierten und evidenzbasierten Versorgung im Sinne der vorliegenden S3-Leitlinie/Nationalen Versorgungsleitlinie Depression7 Frühes Erkennen von Depressionen Frühe und fachgerechte Therapie für depressive Patienten Symptomreduktion und verbesserte Lebensqualität für depressive Patienten sowie Verhinderung von Chronifizierung Senkung von Kosten für das Gesundheitssystem und die Gesellschaft - Abbildung 1. Leitlinienbasiertes Stepped Care mit sechs Behandlungsoptionen. Arbeitsprogramm / Meilensteine Teilbereiche des Projektes 1. 2. 3. Aufbau eines sektorenübergreifenden Netzwerkes mit ambulanten, teilstationären und stationären Behandlern in Hamburg im Rahmen von Stepped Care Implementierung von Stepped Care mit sechs Behandlungsoptionen unterschiedlicher Intensität (siehe Abbildung 1) für Patienten mit Depressionen Wissenschaftliche Überprüfung der Ergebnisqualität (Effektivität) und der Kosten-Nutzen-Relation (Effizienz) Projektleiter und Projektpartner Projektleiter: Prof. Dr. Dr. Martin Härter & PD Dr. Birgit Watzke Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) Prof. Dr. Rainer Richter, Psychotherapeutenkammer Hamburg Projektpartner: - UKE Hamburg (Prof. Dr. Holger Schulz, Prof. Dr. Bernd Löwe, Prof. Dr. Martin Scherer) - Schön Klinik Hamburg-Eilbek (Dr. Thorsten Kienast) - Asklepios Klinik Harburg (Dr. Hans Peter Unger) - Asklepios Klinik Nord (Prof. Dr. Claas-Hinrich Lammers) -Asklepios Westklinikum Hamburg (Prof. Dr. Michael Sadre Chirazi-Stark) - Landesverband der Hausärzte (Dr. Michael Ippen, Klaus Schäfer) Ansprechpartner Ansprechpartner der Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH (www.gwhh.de): Dr. Maren Kentgens Telefon: 040 47196 426, E-Mail: [email protected] Hannah Funck Telefon: 040 47196 429, E-Mail: [email protected] Sprecher des Netzwerks: Ansprechpartner für das Teilprojekt: Prof. Dr. Dr. Martin Härter Telefon: 040 7410 52978, E-Mail: [email protected] Prof. Dr. Dr. Martin Härter, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum HamburgEppendorf, Tel.: 040 7410 52978, E-Mail: [email protected] Prof. Dr. Martin Lambert Telefon: 040 7410 57670, E-Mail: [email protected] Abbildung 2. Überblick zum Projektablauf und zu den Meilensteinen. Dr. Birgit Watzke, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Universitätsklinikum HamburgEppendorf, Tel.: 040 7410 54883, E-Mail: [email protected] Prof. Dr. Rainer Richter, Psychotherapeutenkammer Hamburg; Tel.: 040 226226 060, E-Mail: [email protected] Literatur: (1) Jacobi F, et al. Prevalence, co-morbidity and correlates of mental disorders in the general population: results from the German Health Interview and Examination Survey (GHS). Psychol Med; 2004; 34: 594-611. (2) WHO. The World health report 2001 Mental health: new understanding, new hope. Geneva: World Health Organization. (3) Von Korff M, et al. Treatment costs, cost offset, and cost effectiveness of collaborative management of depression. Psychosom Med; 1997; 60: 143-149. (4) Jacobi F, et al. Prävalenz, Erkennens- und Verschreibungsverhalten bei depressiven Syndromen. Eine bundesdeutsche Hausarztstudie. Nervenarzt; 2002; 73: 651-658. (5) Schulz H, et al. Gesundheitsberichterstattung des Bundes: Psychotherapeutische Versorgung. Berlin: Robert-Koch-Institut; 2008. (6) Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen. Gutachten 2005: Koordination und Qualität im Gesundheitswesen. Baden-Baden: Nomos; 2005. (7) DGPPN B, KBV, AWMF, AkdÄ, BPtK, BApK, DAGSHG, DEGAM, DGPM, DGPs, DGRW (Hrsg) für die Leitliniengruppe Unipolare Depression*. 1. Auflage. S3-Leitlinie/Nationale Versorgungs-Leitlinie Unipolare Depression. Berlin, Düsseldorf: DGPPN, ÄZQ, AWMF; 2009. (8) Bower P, Gilbody S. Stepped care in psychological therapies: access, effectiveness and efficiency. Brit J Psychiat; 2005; 186: 11-17. (9) Simon G E, Katon W J, VonKorff M et al. Cost-Effectiveness of a Collaborative Care Program for Primary Care Patients With Persistent Depression. Am J Psychiat 2001; 158: 1638-1644.