zum 20-jährigen Bestehen - Beteiligungs

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zum 20-jährigen Bestehen - Beteiligungs
Ausgabe 2 | 2014
Kundenzeitung der Energie- und Wasserwerke Bautzen GmbH
Familientag
zum 20-jährigen Bestehen
Neues von der EWB
BBB Aktuell
Abwasserbeseitigung
Vom Thermometer
zum modernen Leitsystem
Gesundheitscheck
mit Augenmaß und Resi
Der lange Weg
zum sauberen Wasser
Roland Klotzek kann sich noch genau an die Zeit
erinnern, als er bei den Kunden die Zimmertemperatur mit dem Thermometer messen
musste. 25 Jahre ist das jetzt her. Heute überwacht er als Leitwart die technischen Anlagen
der Stadtwerke.
S. 5
Lutz Schäfer ist Baumpfleger bei der BBB-Umwelt. Regelmäßig muss er den Zustand der
10.000 Stadtbäume in Bautzen kontrollieren.
Dazu braucht er Augenmaß, einen Hammer und
seinen Resi. So bekommt jeder Baum seinen
Gesundheitspass.
S. 9
Drei Tage dauert es in der Kläranlage in Auritz,
bis aus der stinkenden Brühe aus der Stadtkanalisation wieder klares Wasser wird, das in
den Albrechtsbach läuft. Aber wie funktioniert
eine Kläranlage eigentlich? Eine Antwort in sieben Schritten.
S. 10/11
INBAUTZEN 2-2014
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Toller Nebenjob im Spreebad
BADESAISON MADLEN MÜLLER GEHÖRT ZU DEN RETTUNGSSCHWIMMERN,
DIE IM SOMMER DIE SCHWIMMMEISTER DER BBB UNTERSTÜTZEN.
RETTERIN IN ROT
Madlen Müller arbeitet im Nebenjob
als Rettungsschwimmerin im Spreebad.
DAS SPREEBAD IN BAUTZEN
Öffnungszeiten Spreebad 2014
02. bis 27. Juni 2014
Mo bis Fr
13:00 - 19:00 Uhr*
Sa, So, feiertags
10:00 - 19:00 Uhr*
28. Juni bis 31. August 2014
täglich
9:00 - 19:00 Uhr*
September 2014
täglich
13:00 - 19:00 Uhr*
*witterungsabhängig
Happy Hour
täglich bis 12 Uhr sowie ab 17 Uhr
Kassenschluss eine Stunde vor Badschließung.
Eintrittspreise
Erwachsene zahlen für eine Tageskarte 3,50 Euro,
Kinder ab drei Jahren 2,50 Euro. Eine Familienkarte für zwei Erwachsene und zwei Kinder kostet 9,00 Euro. Es gibt verschiedene Ermäßigungen, zum Beispiel Happy-Hour-Karten. Für Interessierte, die regelmäßig schwimmen gehen,
lohnt sich der Kauf einer Jahreskarte für 150 Euro,
die auch im Röhrscheidtbad Gesundbrunnen gilt.
Abzeichen
Bei den Schwimmmeistern können Kinder das
Seepferdchen (3,50 Euro) und den Schwimmpass
(4,00 Euro) ablegen.
Telefon
E-Mail
03591 303197
[email protected]
Aktuelle Wassertemperaturen
und Wetterinformationen auch unter
www.badeninbautzen.de
Z
ehn Trainingseinheiten: Schwimmen in Jeans
und Jacke – das war das Schwerste und Kraftraubendste, Schwimmen auf Zeit – das kann sie gut. Tauchen über unterschiedliche Distanzen, Rettungsgriffe im Wasser, Wiederbelebung und Erste Hilfe gehören auch dazu. Madlen Müller hat das alles drauf. Sie hat die Prüfung mit Bravour bestanden. Jetzt steht die 35-Jährige in ihrer roten Rettungsschwimmerkleidung an der großen Rutsche im Spreebad und lacht: Sie hat das alles noch nie anwenden müssen.
Höchstens mal ein paar Schürfwunden behandelt. Und einmal hat sie zur Vorsicht ein Kind aus dem Strömungskanal
geholt, weil sie den Eindruck hatte, dass ihm die Kraft ausgegangen war. „Das ist ja auch gut so“, sagt die junge Frau
mit den tiefschwarz glänzenden Haaren.
Eigentlich ist Madlen Müller Friseurin und arbeitet in einem Bautzener Figaro-Salon. Nur an den Nachmittagen nach
der Frühschicht und an den Wochenenden schlüpft sie bei
schönem Wetter in die rote Arbeitskleidung und in ihren Zweitberuf. Dann unterstützt Madlen Müller die Schwimmmeister
im Bautzener Spreebad. „Das allerschönste Freibad, das ich
kenne“, schwärmt die Rettungsschwimmerin, die das Wasser liebt und schon im Kindergarten schwimmen lernte. Das
nach dem Hochwasser 2010 vollständig sanierte Spreebad ist
wirklich wunderschön mit seinen weitläufigen Liegewiesen
und schattigen Plätzen unter Bäumen, mit dem neuen Seilkletterspielplatz und den Sportanlagen, mit den beiden großen Wasserrutschen und dem Springbrunnen, mit Palmeninsel, Strömungskanal, einem extra Becken für Kleinkinder...
Madlen Müller weiß gar nicht, was sie zuerst aufzählen soll.
„Das mach ich“, beschließt sie sofort, als sie voriges Jahr
in der Zeitung liest, dass die Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft Bautzen mbH (BBB) für die Hauptsaison und die
Wochenenden zusätzliche Saisonkräfte sucht. Seitdem ist
Madlen Müller Rettungsschwimmerin im Nebenjob. Es ist die
schönste Art, die sie sich denken kann, ihren nicht gerade
üppigen Verdienst als Friseurin ein bisschen aufzubessern,
sagt sie und schwärmt. „Es macht unheimlich viel Spaß. Das
Team ist großartig und ich bin draußen an der frischen Luft.“
Gebraucht werden die Saisonkräfte hauptsächlich bei schönem Badewetter und an den Wochenenden, wenn im Spreebad viel Betrieb herrscht. Knapp 30.000 Besucher kamen im
vorigen Jahr – und das, obwohl der Sommer nur kurz war.
Die BBB fährt gut mit dem Nebenjob-Modell, auch weil sich
inzwischen ein fester Stamm an Saisonkräften gebildet hat.
Madlen Müller gehört dazu. Dieser Sommer wird ihr zweiter
im Spreebad.
Sie wird wachsam sein und gut aufpassen. Sie wird abwechselnd mit den Kollegen unter dem neuen Pavillon zwischen den Schwimmbecken stehen und das Geschehen im
Wasser beobachten. Sie wird immer wieder ihre Runden laufen, um auch wirklich nichts zu übersehen. Sie wird immer
wieder die Kinder ermahnen müssen, nicht auf den Knien oder
rückwärts zu rutschen. Und sie wird hoffen, dass sie auch
in diesem Sommer nicht anwenden muss, was sie in der Rettungsschwimmerausbildung gelernt hat.
Rettungsschwimmer bei der BBB: Die Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft Bautzen mbH sucht auch für diese Saison
noch nebenberufliche Rettungsschwimmer. Interessierte können sich ab sofort beim Personal im Röhrscheidtbad Gesundbrunnen melden. Voraussetzungen sind ein Mindestalter
von 18 Jahren, das Rettungsschwimmerabzeichen in Silber
und ein aktueller HLW-Nachweis (Herz-Lungen-Wiederbelebung), der mindestens bis September 2014 gültig ist.
Kontakt: Telefon 03591 271657
E-Mail
[email protected]
INBAUTZEN 2-2014
Ein köstliches Naturprodukt
TRINKWASSER SEIT 50 JAHREN KOMMT DAS BAUTZENER TRINKWASSER
AUS DEM WASSERWERK IN SDIER. SEINE QUALITÄT IST HERVORRAGEND.
KEIN KINDERSPIEL
Produktionsleiter Willfried Warech
steht im Pumpenwerk des Wasserwerkes Sdier. 10.500 Kubikmeter Trinkwasser gelangen von hier aus jeden Tag
in das Leitungsnetz der Oberlausitz.
D
ie riesengroßen Wasserpumpen sind bunt wie Kinderspielzeug. Willfried Warech muss schmunzeln. „Ein
Kinderpiel ist das hier aber nicht“, rückt er das Bild
vom ersten Eindruck gleich wieder gerade. Willfried Warech
ist Produktionsleiter im Wasserwerk des Zweckverbandes Fernwasserversorgung Sdier. Aus dem Großdubrauer Ortsteil
kommt das Trinkwasser für Bautzen und die ganze Region.
Willfried Warech und seine Kollegen sorgen dafür, dass es die
beste Qualität hat, die Trinkwasser nur haben kann. Die sechs
kunterbunten Pumpen haben Kraft: Jeweils drei befördern
das kostbare Trinkwasser von Sdier aus in die beiden
Hauptwasserleitungen in Richtung Bautzen und Löbau:
10.500 Kubikmeter täglich. 180 Meter Höhenunterschied muss
das Wasser überwinden bis zum Hochbehälter in Eiserode bei
Löbau, 110 Meter bis zum Hochbehälter in Salzenforst.
In diesem Jahr feiern die bunten Pumpen ihren 50. Geburtstag. So lange schon liefert das Werk in Sdier zuverlässig das Wasser, das für uns alle so selbstverständlich aus den
Hähnen fließt. Seit 30 Jahren ist Wassermeister Willfried Warech dabei. Als er damals anfing, in den 1980ern, hatte das
Werk seine Hochzeit. Bis zu 52.000 Kubikmeter Trinkwasser täglich, fast fünf Mal so viel wie heute, wurden in der Oberlausitz gebraucht. Das Leitungsnetz reichte in den 1970er und
1980er Jahren von Sdier aus bis nach Wilthen und Neugersdorf.
Angefangen hatte alles in den 1950er Jahren mit den Städten Bautzen und Löbau, die immer größer wurden, in denen
immer mehr Betriebe zu produzieren begannen. Der Trinkwasserbedarf stieg rasant und war aus den lokalen Versorgungsnetzen allein bald nicht mehr zu decken. Neue Quellen mussten dringend erschlossen werden. Hydrologen untersuchten die Region weitläufig und fanden drei geeignete Reservate in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft
– Spreewiese, Milkel und Commerau. Sdier lag gut erreichbar in der Mitte. 1959 war Baubeginn für das neue Wasserwerk, aus dem die damaligen Kreise Bautzen und Löbau versorgt werden sollten. 1964 schoss das erste Trinkwasser aus
Sdier durch die Leitungen.
Es hat eine hervorragende Qualität. Schon das Rohwasser
selbst, das sich hier in den Trinkwasserschutzgebieten des
Biosphärenreservats in 15 Tiefbrunnen sammelt, könnte man
bedenkenlos trinken, erklärt Produktionsleiter Warech. Nur
der Eisen- und Kohlensäuregehalt ist ziemlich hoch. Aber da-
für gibt es ja die modernen Aufbereitungsanlagen im Wasserwerk, die das Rohwasser in mehreren Stufen durchläuft:
Zuerst muss es über Kaskaden laufen und wird dabei ordentlich durchgeschüttelt. Dadurch entweicht schon der größte Teil der Kohlensäure. In Absetzbecken bleiben feine Sedimente und Schwebstoffe zurück. Danach folgt die Filteranlage, in der das Rohwasser vom Rest der Kohlensäure, von
Eisen und Mangan befreit wird. Und damit auch nicht ein einziger Keim oder Krankheitserreger eine Überlebenschance
bekommt, werden pro Liter Trinkwasser 0,1 Milligramm Chlor
zugesetzt – gerade so viel, wie vorbeugend nötig sind. Gesteuert werden die Prozesse alle vollautomatisch.
„Unser Wasser hat eine hervorragende Qualität“, sagt Willfried Warech nicht ohne Stolz. Und sogar der Eisenhydroxidschlamm, der übrigbleibt, wird von einem Unternehmen
weiter verarbeitet zu Pellets, die ihrerseits ebenfalls in Filteranlagen von Müllverbrennungsanlagen verwendet werden.
Die Filter werden gerade alle der Reihe nach saniert, um auch
die nächsten 50 Jahre gute Arbeit leisten zu können.
So viel Wasser wie in den 1980ern wird heute nicht mehr
gebraucht. Die Zahl der Großverbraucher und Industriebetriebe ist stark zurückgegangen und die Menschen gehen heute mit dem kostbaren Gut Trinkwasser sparsamer um. Die sechs
großen Pumpen haben trotzdem noch gut zu tun. Und die
bunten Farben haben hier auch durchaus ihren Sinn. Willfried Warech schmunzelt wieder: Rot ist der Motor, gelb die
Kupplung, grün die Pumpe und blau die Leitung. Ein Kinderspiel, oder?
DAS WASSERWERK SDIER
Am 7. Oktober 1964 wurde das neue Wasserwerk
offiziell eröffnet. Es lieferte anfangs 6.000 Kubikmeter Wasser pro Tag.
1994 gründeten die mit dem Wasser aus Sdier versorgten Kommunen den Zweckverband Fernwasserversorgung Sdier.
13 Mitarbeiter sind zuständig für den Betrieb und
die Instandhaltung der Anlage.
Gegenwärtig wird die Fernwasserleitung in
Richtung Löbau saniert. 1,9 Millionen Euro sind
bereits in die Sanierung geflossen. In diesem Jahr
werden weitere 500.000 Euro investiert.
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Die Talenteschmiede
SPONSORING 300 KINDER UND JUGENDLICHE SPIELEN BEI DER FSV BUDISSA BAUTZEN FUSSBALL.
DIE STADTWERKE UNTERSTÜTZEN DIE EHRENAMTLICHE NACHWUCHSARBEIT.
DIE EHRENAMTLICHEN
21 Nachwuchstrainer betreuen
die Kinder- und Jugendmannschaften
bei der FSV Budissa Bautzen.
und Berlin, mussten sich die Bautzener den Berlinern geschlagen geben. Umso härter trainieren sie jetzt für das große Turnier Anfang Juli in Berlin. Da werden sie wieder gegen Hertha spielen.
Dreimal pro Woche ist Training für die Nachwuchsmannschaften, am Wochenende sind die Spiele. Für die 21 Trainer ist das eine große zeitliche Belastung neben Beruf und
Familie. Der Trainerjob im Nachwuchsbereich ist zudem ein
ehrenamtlicher, für den der Verein nur eine Aufwandsentschädigung zahlen kann. Trotzdem läuft es im Nachwuchsbereich hervorragend, schätzt Budissa-Nachwuchskoordinator
Andreas Vogel ein. Der Zulauf ist riesengroß. Mehr als 300
Kinder und Jugendliche lernen und trainieren auf dem Humboldthain das Fußballspielen. Der Verein hat das Sportgelände
mit Unterstützung der Firma Hentschke Bau GmbH zum Nachwuchszentrum ausgebaut, das allen Mannschaften beste Trainings- und Wettkampfbedingungen bietet.
E
s sind alle da zum spätnachmittäglichen Training
auf dem Humboldthain. Nur Jennifer, das einzige
Mädchen in der 2. E-Junioren Mannschaft, ist entschuldigt. Alle anderen der fußballbegeisterten Neun- und
Zehnjährigen dribbeln und jonglieren sich schon eifrig
warm. Die E-Junioren trainieren auf dem Technik-Parcours:
Ballbeherrschung, Ball-Technik und Geschicklichkeit.
DAS EWB-FUSSBALLCAMP
Zum 16. Mal veranstalten die Energie- und Wasserwerke Bautzen und die FSV Budissa Bautzen
vom 19. – 26. Juli für Kinder aus der ganzen Region in den Sommerferien ein Fußballferiencamp
im Nachwuchszentrum Humboldthain. Dabei stehen neben dem Training auch viele gemeinsame
Erlebnisse auf dem Plan. Die Nachfrage ist jedes
Jahr riesengroß.
FÜR INTERESSIERTE
Fußballbegeisterte Kinder können jederzeit im
Nachwuchszentrum des Vereins auf dem Humboldthain vorbeikommen. Melden können sie
sich auch telefonisch unter
Telefon 03591 27228812 oder per
E-Mail an [email protected].
Der Vereinsnachwuchs hat sogar seine eigene Internetseite
www.die-kleinen-budissen.de
Jens Larisch und Steffen Pech stehen am Rande und geben ihren Schützlingen Hinweise. Die Jungs schwitzen. Mit
großem Ehrgeiz kämpfen sie um jede Ballberührung beim
mannschaftsinternen Rastelli -Wettbewerb. Die beiden Trainer am Spielfeldrand freut das. „Es ist wichtig, dass die Kinder mit Freude und Eifer dabei sind, dass ihnen nicht nur das
Gewinnen, sondern auch das Trainieren Spaß macht“, sagt
Steffen Pech. Der 46-jährige Lehrer für Biologie und Sport
am Bautzener Schiller-Gymnasium ist einer von 21 ehrenamtlichen Nachwuchstrainern beim Fußballsportverein Budissa Bautzen. In 15 Nachwuchsmannschaften – von den
G-Junioren, deren Spieler noch in den Kindergarten gehen,
bis zur U23, die in der Bezirksliga Ost die vorderen Tabellenplätze mitbestimmt, werden Fußballer ausgebildet.
Die E2, die Jens Larisch und Steffen Pech trainieren, spielt
in der Kreisoberliga, der höchstmöglichen Spielklasse für die
Zehnjährigen. Die Bautzener stehen unangefochten an der
Tabellenspitze. „Deswegen suchen wir auch immer wieder Möglichkeiten, gegen stärkere Gegner zu spielen“, erklärt Steffen Pech. Zu den Stärkeren gehören die Jungs von Hertha
BSC. Schon zweimal, bei großen Hallenturnieren in Grimma
Die Bautzener Stadtwerke unterstützen die Nachwuchsarbeit schon seit Jahren finanziell. Ganz bewusst hat sich das
städtische Unternehmen in seinem Sponsoring-Konzept
dafür entschieden, hauptsächlich Projekte und Initiativen in
der Kinder- und Jugendarbeit zu fördern. Die Partner wissen das sehr zu schätzen. „Für uns wäre die Nachwuchsarbeit in diesem Umfang ohne die EWB gar nicht denkbar“, sagt
Koordinator Andreas Vogel. „Wir sind den Stadtwerken für ihr
großes Engagement sehr dankbar.“
Das Nachwuchszentrum auf dem Humboldthain arbeitet auf
hohem Niveau. Die U13-Junioren spielen sogar in der TalenteLiga, in der sich die besten Mannschaften aus ganz Sachsen
messen. Und immer wieder verlassen junge Talente den Verein: „Die besten Spieler gehen nach Dresden oder Cottbus,
zu RB Leipzig oder dem Chemnitzer FC“, sagt Andreas Vogel.
„Wir sind sehr stolz darauf“, sagt der Nachwuchskoordinator. Schließlich ist es das Ziel eines jeden Sportlers, immer
nach dem Höchsten zu streben. „Ausbildung auf hohem Niveau steht im Verein an erster Stelle, da ist es für uns sehr
wichtig, dass Spieler auch einmal den Sprung in unsere
1. Männermannschaft schaffen.“ Im heutigen Kader sind derzeit Ronny Schmidt, Alexander Schidun, Denny Gloxyn und
Lucas Krahl, die im Nachwuchs viele Jahre ausgebildet wurden. Wie hat einmal Reiner Calmund gesagt „wenn man einen Spieler pro Jahrgang für den Männerbereich ausbildet,
ist man gut, sind es zwei, ist man sehr gut“.
Das höchste Ziel für die E2 wäre es erst einmal, beim Turnier Anfang Juli gegen Hertha BSC zu gewinnen. Dafür trainieren die Neun- und Zehnjährigen gerade wie die Wilden.
Und dafür lassen sie auch keine Trainingseinheit aus.
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Mit Thermometer auf Klingeltour
EWB-MITARBEITER ROLAND KLOTZEK IST EINER DER DIENSTÄLTESTEN BAUTZENER STADTWERKER.
IN SEINEN 25 BETRIEBSJAHREN HAT ER JEDE MENGE ERLEBT.
25 JAHRE IM DIENST
Roland Klotzek arbeitet heute
als Leitwart bei der EWB.
Angefangen hat er 1989.
Er gehört damit zu den
dienstältesten Mitarbeitern
im Unternehmen.
R
oland Klotzek kann sich noch gut an die Zeiten
erinnern, als er und seine Kollegen regelmäßig mit
dem Thermometer in der Hand auf Klingeltour gehen mussten. „Guten Tag, wir kommen die Temperatur messen.“ Für die Fernwärmeversorgung in Bautzen gab es anfangs keine automatische Temperaturregelung. Die Kollegen
stellten sich also mit dem Thermometer mitten in die
Wohnzimmer. „21 Grad mussten es sein, das war optimal“,
erzählt Roland Klotzek. Je nachdem, was die Messungen ergeben hatten, wurden die Heizungsanlagen dann entweder
gedrosselt oder aufgedreht. Heute muss Roland Klotzek lächeln, wenn er an seine ersten Arbeitsjahre zurückdenkt.
„Unser Fuhrpark bestand 1989 aus einem Moskwitsch und
20 Litern Benzin pro Monat“, erzählt er schmunzelnd. Wie
haben sich die Zeiten doch geändert seitdem. Heute sind neun
Firmenfahrzeuge im Einsatz. Die Fernwärme wird längst automatisch geregelt. Und Roland Klotzek, mit 25 Jahren Betriebszugehörigkeit inzwischen einer der dienstältesten Stadtwerker, ist heute Leitwart und damit sozusagen der erste Mann
bei den Energie- und Wasserwerken Bautzen. Der erste, dem
Besucher beim Betreten des Hauses im Foyer begegnen, und
der erste, den Anrufer am Telefon haben.
Gerade kommt eine ältere Frau herein, die wissen möchte,
bei wem sie sich wegen einer Anmeldung für ihre neue Wohnung melden muss. Im selben Augenblick klingelt das Telefon, braucht ein Paketbote schnell eine Unterschrift, meldet die elektronische Überwachung in der Gasdruckregel- und
Messanlage an der Zeppelinstraße eine offene Tür. Souverän
behält Roland Klotzek den Überblick. Den Alarm von der Zeppelinstraße kann er ausschalten. Dort sind heute Wartungsarbeiten, das kann die Elektronik ja nicht wissen. Die
Wegbeschreibung für die ältere Frau geht auch schnell: „Die
Kundenberatung ist gleich hier unten rechts, erste Tür.“ Dann
die Unterschrift für den Paketboten. Am Telefon ist ein Mann,
der auf seinem Grundstück einen Baum fällen will. Weil da
eine Stromleitung in gefährlicher Nähe ist, müsste kurzzeitig der Strom abgestellt werden. Roland Klotzek gibt das Gespräch an den zuständigen Meister für Strom und Wärme weiter. Dann ruft er den Kollegen an, für den das Paket bestimmt
ist. Und das Telefon klingelt schon wieder ...
„Hier ist immer Abwechslung und immer was los“, sagt der
61-Jährige gut gelaunt. Ganz viel ist los, wenn zum Beispiel
ein Bagger bei Bauarbeiten irgendwo in Bautzen eine
Stromleitung lahm legt. „Dann klingeln hier alle fünf Telefone gleichzeitig.“ Auch dann muss Roland Klotzek die Ruhe
bewahren und den Überblick behalten. „Kein Problem, das
lernt man“, sagt er und fügt hinzu, dass er sehr viel gelernt
hat in den 25 Jahren bei den Stadtwerken. Am Anfang war
da ja nur die Fernwärmeversorgung, erzählt er, aber später
mit Gründung der Energie- und Wasserwerke Bautzen GmbH
kamen ja auch die Bereiche Strom-, Gas- und Trinkwasserversorgung und später die Straßenbeleuchtung dazu.
„Wir hatten immer die Möglichkeit, uns zu qualifizieren und
weiterzubilden“, sagt Roland Klotzek. „Auf die Weiterbildung
der Mitarbeiter wird bei den Stadtwerken sehr viel Wert gelegt. Ich habe die Angebote immer gerne angenommen.“ Er
geht nach wie vor jeden Tag gern zur Arbeit, versichert Roland Klotzek. Und es hat auch noch keinen Tag gegeben, an
dem er darüber nachgedacht hätte, irgendwo anders zu arbeiten. In den ganzen 25 Jahren nicht. Hier an seinem modernen Arbeitsplatz fühlt er sich wohl und gefordert. Zwischen
den Kunden und Besuchern, die er freundlich empfängt, zwischen den Telefonen und dem elektronischen Leitsystem für
die technischen Anlagen der Stadtwerke. Es gibt keine Anlagen zum Anfassen mehr, es ist alles elektronisch. Nichts mehr
mit Temperaturmessen in den Wohnzimmern. Die Klingeltouren von früher, die vermisst er überhaupt nicht.
SERVICE FÜR
STADTWERKE-KUNDEN
Der Kundenservice der Energie- und Wasserwerke Bautzen GmbH ist unter der Bautzener Rufnummer 03591 3752-200 zu erreichen.
Persönlich sind die Mitarbeiter montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis
16 Uhr im Kundenbüro in der Schäfferstraße 44
erreichbar.
E-Mail
Web
[email protected]
www.ewbautzen.de
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20 Jahre Stadtwerke in Bautzen
Ein Fest für die Familie
JUBILÄUM DIE GRÜNDUNG DES STÄDTISCHEN ENERGIE- UND WASSERVERSORGERS IST EINE ERFOLGSGESCHICHTE.
BIS HEUTE GENIESST DIE EWB IN BAUTZEN HÖCHSTES VERTRAUEN.
EWB-GEBURTSTAG ZUM 20. FIRMENJUBILÄUM LADEN DIE STADTWERKE
AM 22. JUNI ZUM FAMILIENTAG IN DIE SCHÄFFERSTRASSE EIN.
S
ZAHLEN UND FAKTEN
AUS 20 JAHREN
IM JAHR 1994
Gründung
Energie- und Wasserwerke Bautzen GmbH
Umstellung
von Stadtgas aus Schwarze Pumpe
auf Erdgas
Erschließung
des Gewerbeparkes Wilthener Straße,
des Wohngebietes Carolagarten und des
Industriegebietes Nord
IM JAHR 1997
Schließung
des Wasserwerkes in Strehla
1997/1998
Ortsnetzerschließung
Niederkaina mit Trinkwasser und Erdgas
1. AUGUST 1999
Umzug aller Bereiche
der Stadtwerke von ihren bisher vier
Standorten in das neue Gebäude an der
Schäfferstraße 44
IM JAHR 2003
Netzumstellung Fernwärme
als Reaktion auf den Bedarfsrückgang
IM JAHR 2004
Übernahme
der Instandhaltung der gesamten
Straßenbeleuchtung für Bautzen
IM APRIL 2006
Erweiterung des Kundenservices
vor Ort im neuen Kundenbüro
IM DEZEMBER 2007
Bau eines neuen Schalthauses
im Ortsteil Rattwitz zum Ausbau
der Stromversorgung
2007 BIS 2009
Abriss
des alten Gaswerkes in der Spreegasse
und Sanierung des Grundstückes
7. AUGUST 2010
wichtige operative Hilfe
beim Hochwassereinsatz in Bautzen
IM JAHR 2010
Inbetriebnahme
Blockheizkraftwerk im Gesundbrunnen
IM JULI 2011
Errichtung der ersten Ladestation
für Elektrofahrzeuge in Bautzen im
Parkhaus auf der Äußeren Lauenstraße
IM SEPTEMBER 2011
Inbetriebnahme
Blockheizkraftwerk im Gewerbepark
Wilthener Straße
2014
Im Unternehmen arbeiten heute
84 Mitarbeiter und 8 Auszubildende
D
as Ereignis, das zu den unvergesslichsten
in der Geschichte der Bautzener Stadtwerke zählt, hat mit der Unternehmensgeschichte an sich gar nichts zu tun. Aber es ist das Ereignis, über das die Bautzener auch heute, fast 20
Jahre später, noch sprechen. Es ist die erste große
Bewährungsprobe der damals noch jungen Energieund Wasserwerke Bautzen GmbH in einem HavarieFall. Silvester 1996, gegen 18 Uhr, geht der Alarm
ein: An der Dresdener Straße kurz hinter der Friedensbrücke ist an der Hauptwasserleitung ein Unterflurhydrant geplatzt. Das Wasser schießt über die
Straße und verwandelt sie im Nu in eine Eisfläche.
Der Bereitschaftsdienst der EWB ist sofort da. Polizei und Feuerwehr sperren die Friedensbrücke ab.
Eine Tiefbaufirma schickt ihre Leute. Ab Mitternacht
müssen die Arbeiten kurz unterbrochen werden:
Hunderte Bautzener wollen da erst einmal auf der
Friedensbrücke auf das neue Jahr anstoßen. Anwohner versorgen die Bauarbeiter, EWB-Mitarbeiter
und Feuerwehrleute mit belegten Broten und heißen
Getränken. Gegen halb fünf am Neujahrsmorgen ist
die Schadensstelle provisorisch verschlossen. Danach
hat der Winterdienst noch lange zu tun, die Straße
von der dicken Eisschicht zu befreien.
Es sind auch Situationen wie diese, an denen sich die
Stärke der Stadtwerke misst. Zeigt sich doch, wie
professionelles Krisenmanagement funktioniert.
Die Stadtwerke haben vieles gemeistert in den 20
Jahren ihres Bestehens. Fast vier Jahre hat es nach
der politischen Wende allein schon gedauert, bis alle
Verträge zur Unternehmensgründung ausgehandelt
sind. Geschäftsführer Volker Bartko, der die Unternehmensgründung von Anfang an begleitet, erinnert
sich an lange und oft zähe Verhandlungen an der Seite der Stadt Bautzen mit der ESAG, der Gaso und der
Treuhandanstalt. Es geht um bedeutende Vermögenswerte, um Immobilien, um Zuständigkeiten und
um Personal. 1994 sind alle Verträge unterzeichnet.
Die Energie- und Wasserwerke Bautzen GmbH wird
gegründet und versorgt die Bautzener als städtisches
Tochterunternehmen fortan mit Trinkwasser, Strom,
Gas und Fernwärme aus einer Hand.
1998 folgt mit der Öffnung des Strom- und Gasmarktes für andere Händler eine weitere gravierende Veränderung für das Unternehmen. Auf den zunehmenden Konkurrenzdruck reagieren die Energieund Wasserwerke Bautzen souverän mit flexiblen
Kundenangeboten. Die Strategie der Bautzener
Stadtwerke: Effizienter arbeiten, um wettbewerbsfähig zu sein, umfassenden Kundenservice bieten,
Kompetenz als Partner vor Ort zeigen und das Vertrauen der Kunden stets rechtfertigen. Die Strategie
verfolgt das Unternehmen bis heute mit Erfolg. Der
Beweis: 91 Prozent aller Haushalte und Gewerbetreibenden vertrauen den Stadtwerken als Stromanbieter, 94 Prozent beziehen ihr Gas vom städtischen Versorger.
Im gleichen Jahr erfolgt auch die Umstellung vom
damaligen Stadtgas auf Erdgas – eine entscheidende technische Veränderung, die viele mit Kohle beheizte Öfen überflüssig macht und die Basis für neue
Industrie- und Gewerbegebietsansiedlungen schafft.
Bautzen wird sauberer und komfortabler.
Durch die sinkende Bevölkerungszahl, die Modernisierung und Wärmedämmung der Häuser und
den sparsameren Umgang mit Heizenergie und Wasser gingen der Fernwärme- und Wasserverbrauch
drastisch zurück. Die für die Fernwärmeversorgung
erforderliche Leistung beträgt heute nur noch die
Hälfte. Die EWB hat deshalb im Jahr 2003 ihre Fernwärmeanlagen an diese Situation anpassen müssen.
Auch der Wasserverbrauch ist drastisch gesunken.
Wasser wurde früher großzügiger verbraucht, da es
kaum etwas kostete. Investitionen in das Wasserwerk
in Strehla lohnten sich also nicht mehr. Aber zum
Die darauf folgenden Jahre sind geprägt von großen Investitionen in die Versorgungsnetze und die
Erschließung neuer Ansiedlungen wie den Carolagarten, den Ortsteil Niederkaina, das neue Wohngebiet Oberkaina und das Industriegebiet Nord.
Glück gibt es vor den Toren der Stadt das Wasserwerk
in Sdier, aus welchem die Bautzener noch heute das
gute Trinkwasser bekommen.
Der Strombedarf ist dagegen durch die viel höhere Ausstattung der Wohnungen und die Ansiedlung
weiterer Unternehmen in Bautzen stark gestiegen.
Im Jahr 2007 wird dafür ein neues Schalthaus in
Rattwitz gebaut.
Im 20. Jahr ihres Bestehens stehen die Energie- und
Wasserwerke Bautzen gerade vor einer weiteren großen Neuinvestition: Für rund zehn Millionen Euro
wird an der Thomas-Müntzer-Straße im Osten der
Stadt in den kommenden Jahren ein Blockheizkraftwerk gebaut.
Die Entwicklung der Energie- und Wasserwerke
Bautzen findet aber nicht nur bei der Lösung technischer Herausforderungen statt. Das Unternehmen
ist ein wichtiger Arbeitgeber und engagiert sich von
Anfang an in der Stadt Bautzen. Vor allem Projekte
der Kinder- und Jugendarbeit können sich über Förderung und Unterstützung freuen, so die jährliche
Kinderuni, das Zuseum, die Physikolympiade oder
das Jugendblasorchester. Die EWB unterstützt außerdem die Nachwuchsarbeit in Bautzener Kulturund Sportvereinen.
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o nah haben Sie die Stadtwerke noch nie erleben
können! Weil man seinen Geburtstag bekanntlich
nicht gern allein feiert, laden die Energie- und Wasserwerke Bautzen am Sonntag, dem 22. Juni 2014, alle Bautzener ganz herzlich zum großen Familientag auf das Firmengelände an die Schäfferstraße 44 ein. Von 11 bis 17 Uhr
wird es ein buntes Programm mit vielen Aktionen und Musik geben. Der Eintritt für alle Besucher ist frei. Mitarbeiter
der Stadtwerke und der Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft Bautzen mbH (BBB) werden Ihnen zudem so manchen
spannenden Einblick in ihre Unternehmen geben, der Ihnen
sonst verborgen bleibt.
anderen in das Blockheizkraftwerk und die Technikräume des
Röhrscheidtbads Gesundbrunnen. Gruppen von zwölf Personen erhalten dort von kompetenten Mitarbeitern spannende Führungen. Los geht es jeweils mit Shuttlebussen direkt vom Festgelände in der Schäfferstraße. Treffpunkt ist
die extra dafür eingerichtete Bushaltestelle am Firmeneingang. Die Abfahrtszeiten zur Exkursion in den Sammelkanal
sind 11.30, 13.00, 14.30 und 16.30 Uhr (Für diese Exkursion ist festes Schuhwerk nötig). Die Abfahrtszeiten zur
Schwimmhalle sind 12.00, 13.30 und 15.00 Uhr. Wer Interesse
an den Führungen hat, braucht sich nur zu den jeweiligen
Abfahrtszeiten an der Haltestelle einzufinden.
Technik erleben können Sie unter anderem bei einer Ausstellung historischer Messgeräte. Sie werden staunen, wie
sich die Messtechnik vom alten Gas- oder Stromzähler bis zur
heutigen modernen Digitaltechnik entwickelt hat. Technik
der Gegenwart gibt es hautnah zum Anfassen und ausprobieren. So können die Einsatzwagen der Stadtwerke besichtigt werden und Mitarbeiter führen vor, wie sie damit arbeiten. Eine Technikausstellung bringt auch die BBB mit:
Hubsteiger und Multicar mit Gießarm und Mähaufsatz werden ausgestellt. Und wer will, kann selbst auf einer Kehrmaschine mitfahren.
Auf der Showbühne werden Bautzener Vereine den ganzen
Tag über ein buntes Programm darbieten: ab 11 Uhr spielt das
Jugendblasorchester Bautzen, 12.15 Uhr gibt es eine Taekwondo-Vorführung, 13 Uhr tritt die Akrobatikgruppe des MSV
Bautzen 04 auf, 13.45 Uhr die Kindertanzgruppe.
Das Unternehmen lernen Sie am Infostand der EWB kennen.
Vorgestellt werden das Ausbildungsprogramm und die Produkte und Dienstleistungen. Interessierte Bautzener Grundstücksbesitzer können sich am GIS-Informationssystem den Verlauf der
Leitungen über ihre Grundstücke
ansehen. Auch Bautzener Firmen
der Heizungs- und Sanitärbranche
und der Elektro-Innung stellen
neueste Technik vor.
Für Kinder wird es viele Mitmachangebote geben. So können sie mit einem Metallsensor
unterirdische Leitungen suchen, mit dem Heißen Draht
ihre Geschicklichkeit testen
und die tollen Denkspiele vom
Spielemobil des Zuseum e.V.
ausprobieren. Die kniffligen
Spiele sind übrigens auch etwas für die Erwachsenen. Natürlich darf auch die Malund Bastelstraße nicht fehlen. Und was basteln Kinder
beim Energieversorger?
Windmühlen! Für genügend
Bewegung gibt es eine große Hüpfburg und das Torwandschießen der FSV Budissa Bautzen.
Spannende Exkursionen
führen zum einen in den
großen Versorgungskanal
unter dem Wohngebiet
Gesundbrunnen und zum
Sonntag, 22. Ju
ni
2014
11.00 – 17.00 Uh
r
Schäfferstraße
44, Bautzen
Die Jolly Jumpers werden von 15 bis 17 Uhr die Bühne
rocken und für tolle Stimmung sorgen. Der Auftritt der beliebten Showband ist das ganz besondere Geburtstagsgeschenk der Stadtwerke an ihre Gäste am Familientag.
Für das leibliche Wohl ist selbstverständlich auch gesorgt.
Und Trinkwasser gibt es an diesem Tag von der Trinkwassertheke kostenlos.
INBAUTZEN 2-2014
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Kiwis aus Bautzen
EWB-KUNDE „GEWACHSEN IN SACHSEN“ IST DAS MARKENZEICHEN DER BAUMSCHULE SÄMANN.
DER FAMILIENBETRIEB AUS DER SPREESTADT PRODUZIERT FÜR GANZ EUROPA.
QUALITÄT AUS BAUTZEN
Die Brüder Martin und Philipp Sämann
leiten heute die Baumschule Sämann,
die sich weit über einen Familienbetrieb hinaus entwickelt hat.
D
ie Stachelbeer-Kiwi‘s waren der Renner im Frühjahr. 30.000 Pflanzen – alle ausverkauft. Andreas Sämann lehnt sich zufrieden zurück. Und ein bisschen
stolz kann er auch sein. „Die Kiwi-Beeren gibt’s nur bei uns“,
sagt der Senior-Chef der Baumschule Sämann, die es als Familienbetrieb schon seit über 150 Jahren in Bautzen gibt.
DIE SÄMANN
BAUMSCHULEN GBR
Seit 1850 betreibt die Familie mütterlicherseits
eine Gärtnerei, zuerst in großen Gewächshäusern
an der Goschwitzstraße.
1940 wurde die Baumschule Sämann gegründet.
Heute wird das Familienunternehmen von den Söhnen Martin und Philipp Sämann geführt. Es beschäftigt 35 fest angestellte Mitarbeiter und zusätzlich Saisonkräfte.
Der Gartenmarkt am Spittelwiesenweg hat Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr, Sonnabend von
8 bis 12 Uhr geöffnet und firmiert unter der Sämann Pflanzenkontor GmbH.
Sämann Pflanzenkontor GmbH
Spittelwiesenweg 42
02625 Bautzen
Telefon 03591 218621
Fax
03591 218620
E-Mail [email protected]
Web
www.saemann-baumschulen.de
Über 750.000 Jungpflanzen werden bei Sämanns jedes Jahr
herangezogen und nicht nur im eigenen Gartenmarkt auf dem
Spittelwiesenweg verkauft, sondern auch an Großmärkte und
Gartencenter in ganz Deutschland und vielen Ländern
Europas. Die Kiwi-Beeren sind ein Produkt aus Bautzen, Sämann‘s sind die Einzigen in Deutschland, die sie heranziehen und vertreiben. „Die sind wissenschaftlich getestet unter hiesigen Klimabedingungen“, versichert Andreas Sämann,
der alle seine Pflanzen einer umfangreichen Tauglichkeitsprüfung unterziehen lässt. „Sie sind ertragreich, frostfest
und wunderbar fruchtig im Geschmack.“ Ein paar Jahre hat
es gedauert, bis die Stachelbeer-Kiwis so weit waren. Jetzt
werden sie in drei Sorten herangezogen: „Fresh Jumbo“, „Super Jumbo“ und „Red Jumbo“ waren die Testsieger, die nun
auf dem Markt sind.
Die englischen Namen haben sie von Sämanns Söhnen Martin und Philipp bekommen, beide ebenfalls ausgebildete
Baumschulgärtner und inzwischen Geschäftsführer der
nächsten Generation im Familienbetrieb. „Englisch verkauft sich eben besser, das verstehen auch die Kunden in
Schweden oder Rumänien“, erklärt Martin Sämann. Gezogen
werden Sämanns Pflanzen zum großen Teil im Labor.
„In Vitro-Vermehrung“ heißt das in der Fachsprache, wenn
winzige Stecklinge in Gläsern wachsen und immer wieder geteilt werden. In Sämanns Labor am Spittelwiesenweg sieht
es aus wie in einer Großversuchsküche. Große Kochtöpfe, hunderte Gläser und Erlenmeyerkolben. Die Mitarbeiter sitzen an
Arbeitstischen unter sterilen Bedingungen. Sie arbeiten mit
Lupe und Pinzette. Sie zupfen winzige Stecklinge von kleinen Pflänzchen, setzen sie behutsam auf Nährböden in Gläsern – immer zwölf Stecklinge pro Glas. In Klimakammern dürfen sie wachsen, bis sie groß genug sind, um wieder und wieder neu geteilt werden zu können. Das geht schnell. „Die Zahl
der Stecklinge lässt sich alle drei bis vier Wochen verdrei- bis
vervierfachen “, erklärt Martin Sämann. Das spart Zeit, macht
große Stückzahlen möglich und sichert eine gleichbleibend
hohe Qualität.
Wenn sie groß genug sind, dürfen die Stecklinge draußen
in den Gewächshäusern Wurzeln schlagen. „Das ist der schwierigste Moment“, sagt Martin Sämann, „wenn die Pflanzen aus
dem sterilen Labor in die natürliche Umgebung kommen.“
In den großen Gewächshäusern stehen die Paletten mit den
Pflänzchen in langen Reihen. Beetrosen, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Flieder, Weigelien - Obst- und Ziergehölze, Rosen, Kletterpflanzen, Bodendecker, so weit das Auge reicht.
Die Aufzucht im Labor und in den Gewächshäusern kostet
viel Energie. Allein 400.000 Kilowattstunden Strom verbraucht
das Unternehmen im Jahr. Der kommt wie auch Gas und Wasser schon immer von den Stadtwerken. „Wir haben noch nie
daran gedacht, den Anbieter zu wechseln“, sagt Seniorchef
Andreas Sämann. „Wir werden hier kompetent beraten und
haben immer einen Ansprechpartner vor Ort“, sagt er. „Wie
wir sind die Stadtwerke ein einheimisches Unternehmen. Das
ist uns wichtig.“
„Gewachsen in Sachsen“, steht auf den Schildchen und Etiketten der Pflanzen, die die Baumschule verlassen. „Das ist
unser Qualitätssiegel“, sagen die Sämanns stolz. Die Bäume
und Sträucher aus Bautzen, die wachsen überall gut. In einem der Gewächshäuser wächst gerade die nächste Charge
Stachelbeer-Kiwis heran. Wenn die Kletter-Pflanzen so um
die 60 Zentimeter groß sind, können sie in den Verkauf gehen. Mitte August wird es so weit sein.
INBAUTZEN 2-2014
Gesundheits-Check am grünen Ring
BBB-UMWELT MEHR ALS 10.000 BAUTZENER STADTBÄUME MÜSSEN REGELMÄSSIG KONTROLLIERT WERDEN.
BAUMPFLEGER LUTZ SCHÄFER MACHT DAS MIT AUGENMASS, HÄMMERCHEN UND „RESI“.
BAUMKONTROLLE
Lutz Schäfer ist Baumpfleger bei der
BBB-Umwelt. Regelmäßig muss er den
Zustand der Stadtbäume kontrollieren.
A
uf den ersten Blick sieht sie gut aus, die uralte
Winterlinde am Bautzener Stadtwall. Mächtiger
Stamm, saftiges Grün. Um die 150 Jahre alt,
schätzt Lutz Schäfer. Der 53-jährige Gärtnermeister ist der
Baumexperte bei der BBB-Umwelt und zuständig dafür, dass
die mehr als 10.000 Bäume im Stadtgebiet regelmäßig kontrolliert werden. Das ist Pflicht für die Kommune, die verantwortlich gemacht werden würde, wenn durch umfallende Bäume oder herabstürzende Äste Schaden entsteht. Das
darf – unter normalen Umständen – nicht vorkommen. Zum
Glück ist da auch in Bautzen noch nichts Dramatisches passiert, sagt Lutz Schäfer. Und das ist auch sein Verdienst und
der seiner Kollegen von der Baumpflegetruppe.
Heute sind die Bäume an Bautzens Grünem Ring dran, der
sich vom Schützenplatz über die Wallanlagen der Stadt bis
in die Schilleranlagen zieht. Einige Bäume hier sind schon
200 Jahre alt, weiß Lutz Schäfer. Die uralten muss er besonders
im Auge haben. Zuerst das Umfeld: Er prüft die Wiese und
die Wege, sucht nach Pilzen, die Anzeichen von Krankheiten sein könnten, und nach möglichen Rissen im Boden. Dann
besieht er sich Stamm und Krone. Er braucht ein gutes Augenmaß. 30 Meter hoch wird sie sein, die Winterlinde und
der Stamm mehr als einen Meter im Durchmesser. „Da liegen
sicher zehn bis zwölf Tonnen drauf“, schätzt Lutz Schäfer.
Umso wichtiger ist es, dass er den Gesundheitszustand des
Baumes richtig und so genau wie möglich einschätzt.
Augenmaß alleine reicht da nicht. Lutz Schäfer holt ein kleines Hämmerchen aus seinem Arbeitskoffer. Das ist ein Schallimpulshammer, erklärt er. An verschiedenen Stellen schlägt
er damit gegen den Stamm. Er würde hören, wenn es hohl
klänge. Die Linde klingt nicht hohl. Nicht wie der Zuckerahorn,
der noch bis vor ein paar Monaten nur ein paar Schritte neben der Linde stand. Vom Zuckerahorn steht nur noch der
Wurzelstock. Und auch der wird demnächst ausgefräst, damit daneben im November ein neuer Baum gepflanzt werden kann. Lutz Schäfer bemüht sich sehr darum, jeden Baum,
der gefällt werden muss, durch einen neuen zu ersetzen.
Der Zuckerahorn musste letzten Winter gefällt werden. Es
hat ihm richtig weh getan, sagt Lutz Schäfer. „200 Jahre ist
er gewachsen - und dann dauert es eine halbe Stunde und
er ist weg.“ Aber Sterben gehört nun mal dazu in der Natur.
Es war Gefahr im Verzug: Der Stamm war hohl und drohte auseinanderzubrechen. Das konnte er nicht verantworten.
Die Linde, die erst 150 ist, klingt nicht hohl. Oder doch ein
bisschen? Zur Sicherheit setzt Lutz Schäfer lieber noch mal
seine „Resi“ ein. Der Resistograph ist ein Gerät, mit dem der
Bohrwiderstand des Holzes und damit zugleich seine Dichte gemessen werden kann. Dabei schiebt sich eine dünne,
schnell routierende Nadel in den Stamm. Der Resistograph
zeichnet auf, wie hoch der Widerstand im Holz ist. Es sieht
aus wie die Kurve eines EKG. Sie ist gleichmäßig ohne Abfall nach unten. Keine Hohlstelle also. Lutz Schäfer sieht sich
bestätigt. Die Linde ist auch mit 150 noch kerngesund.
Er kann das Protokoll seiner Untersuchung gleich in seinen Tablet-PC eintragen. Er muss nur die Karte vom Stadtwall aufrufen, auf den Baum Nummer 163 tippen und gelangt
direkt auf das Protokollformular. Gerade sind die Mitarbeiter dabei, das gesamte Bautzener Baumkataster zu überarbeiten und zu digitalisieren. Viel Arbeit ist das bei 10.000 Bäumen in der Stadt. Vielleicht sind es sogar noch mehr. „Es wird
Zeit, das bei der Gelegenheit auch mal wieder genau gezählt
und registriert wird“, sagt Lutz Schäfer.
Winterlinde Nummer 163 bekommt die Sicherheitserwartung „durchschnittlich“ und den Hinweis, dass sie erst in zwei
Jahren wieder kontrolliert werden muss. Das Computerprogramm wird die Baumpfleger der BBB-Umwelt rechtzeitig daran erinnern. Lutz Schäfer kann sich jetzt dem nächsten „Gesundheits-Check“ zuwenden. Die Rosskastanie gleich neben
der Linde ist dran.
BAUTZENS BÄUME
Die häufigsten Baumarten in Bautzen sind Linde, Kastanie, Buche, Ahorn und Eiche.
Die ältesten Bäume in der Stadt sind mehr als
300 Jahre alt.
Seltene Gehölze gibt es auch, so wachsen in Bautzen Blutbirke, Tulpenbaum, Magnolie, Blauglockenbaum und Lederhülsenbaum.
125 große Stadtbäume wurden in den vergangenen fünf Jahren in Bautzen neu gepflanzt.
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Der lange Weg zum sauberen Wasser
ABWASSERBESEITIGUNG IN DREI TAGE WIRD IN DER KLÄRANLAGE AUS GRAUER BRÜHE WIEDER KLARES WASSER.
So funktioniert
eine Kläranlage
Stadtkanalisation
➟➟
➟➟
➟➟
➟➟
➟➟
Vorklärung
➟➟➟
1
2
➟➟➟
3
➟➟➟
Nachklärbecken
Belebungsbecken
6
4/5
➟➟➟
➟➟➟
7
➟➟➟
Gewässerzufluss
Rechen
Sandfang
3
Stromerzeugung aus Biogas für den Eigenbedarf
Faulturm
Klärschlamm zur Kompostierung
E
s stinkt! Und es sieht eklig aus, was da aus den Abwasserkanälen der Stadt in der Kläranlage im
Bautzener Ortsteil Auritz ankommt: Abwasser von
75.000 Einwohnern ist das, zwischen 7.000 und 20.000 m3
Tag für Tag – eine übelriechende, schwarzgraue Brühe aus
Fäkalien, Essensresten, Fett und Schmutz, aus allem eben,
was in Bautzener Abflüsse und Toiletten fließt.
Zuerst mal muss die stinkende Masse über den Rechen (Foto 1). Hier, in der ersten mechanischen Reinigungsstufe, bleiben alle Feststoffe hängen, die
größer als sechs Millimeter sind. Sie trocknen zu einer fa-
1
serigen Masse zusammen, die über Förderbänder in Container verfrachtet wird. 150 Tonnen Restmüll pro Jahr sind das,
die in die Müllverbrennung nach Lauta gebracht werden.
Alles, was die Stäbe des Rechens nicht festgehalten
haben, fließt weiter in den Sandfang (Foto 2). In
den länglichen Becken wird das Abwasser beruhigt.
Es fließt so langsam, dass schwerere Stoffe und sandige Bestandteile nach unten sinken und dort im wahrsten Sinne
des Wortes „gefangen“ werden. Oben hingegen setzen sich
Öle und Fette ab, die ein großer Abstreifer jetzt nur noch
gleichmäßig von der Wasseroberfläche streifen muss.
2
DER WEG DES ABWASSERS
... führt über den Rechen (1),
den Sandfang (2), die Vorklärung,
die Belebungsbecken (4) und
nach der Nachklärung schließlich
gereinigt über den Ablauf (5)
in den Albrechtsbach.
Im Faulturm (3) wird aus dem
Klärschlamm Biogas gewonnen.
(1)
(2)
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KONTROLLE IM LABOR
Grau und dreckig ist das Abwasser im Sandfang
immer noch. Deswegen fließt es jetzt erst einmal
weiter in ein großes Vorklärbecken. Dort darf es ganz
zur Ruhe kommen. Zeit genug, dass sich weitere Schwebeund Sinkstoffe am Boden absetzen können. Ein dicker
Schlamm wird das am Ende auf dem Beckenboden. Der wird
maschinell abgezogen und in den Faulturm gepumpt (Foto
3). Hier im Faulturm darf der Schlamm verwesen – und wird
dabei sogar noch nützlich. Im Faulprozess nämlich entsteht
Methangas. Mit dem Gas werden auf dem Betriebsgelände zwei
Blockheizkraftwerke betrieben, die Strom und Wärme für die
Eigenversorgung der Kläranlage erzeugen – insgesamt sind
das immerhin rund 680.000 Kilowattstunden im Jahr.
3
Das vorgeklärte Abwasser derweil darf sich in großen, runden Belebungsbecken verteilen (Foto 4).
Jetzt beginnt die biologische Reinigungsstufe, in
der Mikroorganismen die Arbeit übernehmen. In den Becken
bekommt das Abwasser Bewegung und tanzt gemütlich im
Kreis. Zwei unterschiedliche Bakterienstämme fressen sich
an den organischen Rückständen satt, die noch darin enthalten sind. Der eine Organismenstamm braucht sauerstoffreiches Wasser, um arbeiten zu können, der andere will
gar keinen Sauerstoff. Deswegen wird das Wasser in den Becken immer mal stoßweise kräftig belüftet und so mit Sauerstoff angereichert, um es dann wieder für eine Weile ruhen und sauerstoffarm werden zu lassen. So können die Mikroorganismen abwechselnd arbeiten. Auf diese Weise wird
in den Belebungsbecken der Selbstreinigungsprozess eines
natürlichen Gewässers künstlich nachempfunden. Der gesamte
Prozess übrigens wird mit modernsten Messgeräten überwacht
und gesteuert. Der Mensch muss nur noch kontrollieren.
4
Parallell zur biologischen Klärung setzt in den
Belebungsbecken auch ein chemischer Reinigungsprozess ein. Gesteuert werden dem Wasser
je nach Bedarf Chemikalien zugesetzt, die die anorganischen
Rückstände im Wasser, hauptsächlich Phosphate binden.
5
Thomas Ehlert hat Wasser geschöpft aus den Belebungsbecken
der Kläranlage Bautzen. Aus jedem Becken einen halben Eimer.
Jetzt steht der Klärwerker im Wasseruntersuchungsraum und füllt
die Proben in Messzylinder. Jeden Tag muss das gemacht werden auf der Kläranlage in Auritz. Jeden Tag wird das Wasser aus
den Becken im Labor auf seinen Schlammgehalt untersucht. "Das
ist unter anderem notwendig, um die Anlage optimal steuern
zu können“, erklärt Thomas Ehlert. Der Schlammgehalt gibt Auskunft über die Menge an Mikroorganismen, die für den Klärprozess zur Verfügung stehen. Zu viel ist schlecht, zu wenig auch.
Thomas Ehlert braucht eine Präzisionswaage, die in Gramm bis
zu drei Stellen hinter dem Komma misst, um den Schlammgehalt im Wasser genau zu bestimmen.
Er lässt das Wasser in den Messzylindern ca. 30 Minuten ruhen, bis die Schwebeteilchen alle nach unten gesunken sind
und sich abgesetzt haben. Nun werden die Proben wieder durchmischt und eine definierte Menge zur Filtrierung entnommen.
Auf untertassengroßen Blättern aus weißem Filterpapier werden die Rückstände gewonnen und dann für ca. 24 h in einem
Trockenofen, der wie eine Backröhre aussieht, getrocknet. Die
getrockneten Proben vom Vortag kommen nun auf die Präzisionswaage. Thomas Ehlert nickt zufrieden und trägt das Ergebnis ins Messprotokoll ein. 3,4 mg/l Trockensubstanzgehalt
der Belebungsmasse für das Belebungsbecken 1 hat er ermittelt. „Optimal“, sagt der 41-Jährige. Er muss nicht in den automatischen Steuerungsprozess der Kläranlage eingreifen.
Das Messprotokoll verlangt viele Daten. Trockensubstanzgehalt, Sichttiefe, Temperatur, sogar das Wetter wird erfasst. Es
sind lange Zahlenreihen, die die Mitarbeiter der Kläranlage jeden Tag in die Listen eintragen. Die Messungen sind behördlich vorgeschrieben. Wasser, das auf den ersten Blick klar aussieht, muss ja noch lange nicht für die Umwelt unbedenklich
sein. Erst durch Analysen ist die Wasserqualität sicher nachweisbar.
Seit 1999, als die neue Kläranlage in Auritz in Betrieb ging,
hat es noch keinen einzigen Tag gegeben, an dem die behördlich
vorgeschriebenen Parameter für die Wasserqualität nicht eingehalten worden wären, erzählt Klärwerker Ehlert stolz. Nicht
Er muss jetzt noch die Sichttiefe im Nachklärbecken messen.
Langsam lässt er von oben die Sichtscheibe ins Wasser. Immer
tiefer. Erst in 1,40 Meter Tiefe ist die tellergroße Edelstahlscheibe
mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen. „Der Wert ist hervorragend“, sagt Ehlert und schaut sich auch gleich noch einmal die Daten der Onlinemessungen auf den Bildschirmen an.
Alles im grünen Bereich. Guten Gewissens kann er das
geklärte Wasser auch heute wieder der Natur zurück in den
Albrechtsbach schicken.
kroorganismen leben, bis aufs letzte Flöckchen am Boden
absetzen. Der größte Teil des abgesetzten Schlamms wird wieder zurück in die Belebungsbecken gepumpt, damit die Bakterien dort weiterarbeiten können. Und was nicht mehr gebraucht wird, kommt wie der Klärschlamm in den Faulturm
und kann Methangas für die Energiegewinnung erzeugen.
Das Wasser wurde in den Belebungsbecken biologisch und chemisch gereinigt. Aber es tummeln
sich ja noch die Bakterienstämme darin! Deswegen bekommt es im Nachklärbecken noch einmal Zeit zum
Ausruhen. Im Nachklärbecken steht das Wasser absolut still.
Dadurch kann sich der organische Schlamm, in dem die Mi-
Und das Abwasser? Das ist tatsächlich wieder sauber geworden und stinkt nun nicht mehr. Drei Tage
hat der Weg durch die Kläranlage gedauert, bis es
über den Ablauf bedenkenlos in den Albrechtsbach plätschern
kann (Foto 5).
(3)
(4)
6
einmal bei den jüngsten Hochwasserereignissen. Meistens werden die vorgeschriebenen Grenzwerte in der Bautzener Anlage sogar weit unterschritten. Die Kläranlage in Auritz hat heute einen Wirkungsgrad von 98 Prozent.
7
(5)
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K U N D E N Z E I T U N G D E R E N E R G I E - U N D WA S S E R W E R K E
BAUTZEN GMBH AUSGABE 2-2013
Energie- und
Wasserwerke
Bautzen GmbH
Sommer in der Stadt
Schäfferstraße 44
02625 Bautzen
Kundenservice
Telefon:
03591 3752-200
Montag bis Donnerstag:
8–18 Uhr
Freitag:
8–16 Uhr
E-Mail: [email protected]
Fax:
03591 3752-534
VERANSTALTUNGSTIPPS THEATER-SOMMER, MUSIK-SOMMER, SOMMER-FESTE.
BAUTZEN FEIERT DIE SCHÖNSTE JAHRESZEIT.
K
ultursommer. Am 14. Juni ist in
Bautzens Innenstadt die „Lange
Nacht der Kulturen“ zu erleben.
Von 18 Uhr bis Mitternacht öffnen alle musealen Einrichtungen ihre Häuser mit Extraangeboten. Mit gemeinsamer Eintrittskarte gerüstet, können Bautzens Besonderheiten
in einem neuen Licht betrachtet werden. Führungen, kulinarische Überraschungen, Lesungen, Musik und Mitmachangebote werden
keine Langeweile aufkommen lassen.
Theatersommer. Am 3. Juli starten „Gullivers Reisen“ auf der Ortenburg. Frei nach Jonathan Swift sind die fantastischen Reiseabenteuer bis zum 10. August
zu erleben. Spaß und
Spektakel sind garantiert.
Vom 18. Juli bis 3. August werden beim Lausitzer Musiksommer „Vier Elemente“ Konzerte
in Bautzen und an anderen Orten der Oberlausitz erklingen.
Luftiger Sommer. Steigen Sie bei den Bautzener Flugtagen vom 8. bis 10. August in die
Lüfte und erleben Sie Sachsens größte Flugshow auf dem Flugplatz in Bautzen.
Scharfer Sommer. Vom 19. August bis zum
7. September laden Bautzener Gaststätten und
Einzelhändler wieder zu den traditionellen
Bautzner Senfwochen und servieren Original
Bautzner Senfspezialitäten – heiter, pikant
und feurig.
Musiksommer. Am
4. Juli lädt das Bischof-Benno-Haus
zum Schmochtitzer
Musikfest. Bei den
Open-AirVeranstaltungen
wird es unter anderem ein Konzert im Rahmen
des MDR-Musiksommers und
den "Familiensonntag"
geben.
Festsommer. In der Alten
Wasserkunst wird am
diesjährigen letzten
Augustwochenende das 22. Bautzener Wasserkunst- und Puppenspielfest gefeiert. Musik,
Puppenspiel,
Theater, Lesungen, Trödelmarkt und vieles
mehr sind dann
wieder rund um
das Bautzener
Wahrzeichen
zu erleben.
GEWINNSPIEL
● 1992
● 1994
2. Wann findet der Familientag der Stadtwerke statt?
● 22. Juli
● 22. August
3. Welche Summe investiert die EWB in das neue Heizkraftwerk?
● 5 Millionen Euro
● 8 Millionen Euro
Vorname Name
Alter
Telefonnummer
Parksommer. Auch der Saurierpark lockt
wieder mit extra erlebnisreichen Sommerabenteuer-Wochenenden: Am 21./22. Juni
gibt es ein großes Seifenblasenspektakel; am
12./13. Juli wollen Käpt’n Bodo und seine
Crew segeln; am 26./27. Juli heißt es „Sport
frei“ mit Bodo; am 9./10. August gibt es Spiel,
Spaß und Musik und am Schuleintrittswochenende den Zuckertütenzauber. Und was
wäre der Wasserspielplatz ohne die legendären Wasserschlachten? Am 12./13. Juli und
am 9./10. August werden dafür immer um 12
und um 15 Uhr Schwämme und Wasserbälle
ausgegeben. Geöffnet ist der Saurierpark im
Sommer täglich von 9 bis 18 Uhr, im Juli und
August bis 19 Uhr.
Friedhofsverwaltung
Telefon:
03591 4644-74
Feriensommer. In den Sommerferien gibt es
viele besondere Angebote für Kinder im
Stadtmuseum, in der Kinder- und Jugendbibliothek und im Steinhaus. Und habt Ihr eigentlich schon mal den neuen Kinderpfad im
Museum erkundet? Er will auch den Kleinsten die Geschichte und Kunst der Oberlausitz
nahebringen und führt in 13 Stationen mit
Rätseln, Spielen und pfiffigen Knobeleien
durch die Historie.
Schäfferstraße 44
02625 Bautzen
Telefon: 03591 4644-0 | Fax: 4644-99
Internet:
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E-Mail:
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Abwasserbeseitigung
Bautzen
Schäfferstraße 44
02625 Bautzen
Telefon:
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03591 3752-611/631
03591 3752-666
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Impressum
Herausgeber
Energie- und Wasserwerke Bautzen GmbH
Schäfferstraße 44, 02625 Bautzen
Redaktion und Fotos
Redaktions- und Verlagsgesellschaft
Bautzen/Kamenz mbH Sächsische Zeitung
Lauengraben 18, 02625 Bautzen
Ralf Haferkorn (verantw. Redakteur)
Gruppenfoto S. 6/7
photodesign amador
Layout
Susann Möller | Grafik & Layout
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1. Preis
2 Karten zur Premiere „Gullivers Reisen“ zum Theatersommer
2. Preis
ein Gutschein von Sämann Pflanzenkontor GmbH
3. Preis
eine Familieneintrittskarte ins Spreebad
Die richtigen Antworten einfach ankreuzen, den Coupon ausschneiden und bis
zum 26. Juni 2014 an die Energie- und Wasserwerke Bautzen GmbH, Schäfferstraße 44, 02625 Bautzen schicken. Name und Anschrift nicht vergessen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Mitarbeiter und Angestellte der EWB, der BBB mbH und des EAB sind nicht teilnahmeberechtigt.
Beim vorherigen Preisrätsel waren Fragen zum Bau der Alten Wasserkunst, zum
Trinkwasserverbrauch und zum Tag des Wassers zu beantworten. Die richtigen
Antworten waren: 1558, 1,78 Mio. m3 und 22. März. Gewonnen haben
Straße
PLZ
● 10 Millionen Euro
✁
● 22. Juni
Beteiligungs- und
Betriebsgesellschaft
Bautzen mbH
WER DIESMAL DIE RICHTIGEN LÖSUNGEN WEISS, KANN MIT ETWAS GLÜCK
ZWEI KARTEN ZUR PREMIERE VON „GULLIVERS REISEN“ GEWINNEN.
1. Wann wurde die Energie- und Wasserwerke Bautzen GmbH gegründet?
● 1990
Erlebnissommer. „1.000 Schritte durch 1.000
Jahre“ ist das Motto der sommerlichen Stadtführungen, die täglich 11 und 14 Uhr an der
Tourist-Information, Hauptmarkt 1, starten.
Gern beraten die Mitarbeiter der Tourist-Information auch zu Museen- und Abendführungen. (Neugiertelefon: 03591 42016)
Wohnort
Ute Häbler
Maren Block
Walter Nemetz
eine Stadtführung für 10 Personen,
eine Familieneintrittskarte Saurierpark und
eine Frühlingspflanzschale.