rv konzept
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Noten zu einer Konzeptstruktur TEXT. mvs 100213 1. Projekt / Methode / Einleitung 2. Forschungsstand / Theorie 3.1 Historischer Überblick 3.2 Analyse 4 Heroes / Kultureller Background 4. Praktische Forschung 5. Enzyklopädie 6. Resultat Projekte 0. Topic Erzählstrukturen in sequentiellen gezeichneten Bildgeschichten. Kulturhistorische Positionierung. Analyse der Narrative + ihre Bedingungen. 1. Projekt / Methode / Einleitung [grundsätzlich zur wissenschaftlichkeit : ich darf alles/vieles kennen und doch neu/’unbedarft’/naiv denken. man muss nicht immer auf den ‚neuesten stand’ hin referieren. das ist repetitiv/redundant/(auch fortschrittsgläubig). das neue entsteht aus dem bruch oder aus dem bodenlosen (hosenboden). oder aus allem mit viel abfall.] visuelle abläufe aufsuchen. erzählerische (text) abläufe aufsuchen. visuelle positionen, strategien definieren (wie wird vorgegangen). L.Fleck: „Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache“. Das möchte ich eher abwandeln in : „Entstehung und Entwicklung einer (wissenschaftlichen) Aussage“. (wie funktioniert ‚collaborative research’ > praktische forschung) 2. Forschungsstand / Theorie 2.1 Generelle Überlegungen Sind schwarz/weiss Bilder abstrakter als Farbige? (Übergang von farbigen gemalten Bildern zu Buchdruck s/w – Übergang von s/w Fotografie zu Farbfotografie. Zeitungsdrucke McCay in Farbe...) Ist Aby Warburg vielleicht drum noch/wieder relevant, weil er die ‚Angst vor dem Bild’ genommen hat (infragegestellt) und dem Bild Aussagekompetenz (Narrativ) gegeben hat? (Abgesehen davon, dass er ein ‚Ordner’, Strukturierer war, war er auch ein Augenöffner.) Benjamin zu Reproduktion – veränderung der Ästhetik. Das verändert ja wohl auch die Lesweisen. (Vom Buchdruck (der mit erst kleinen Auflagen arbeitete) zu der sog. Massenproduktion in den 10-Tausenden) 2.2 zu Bildwissenschaft It is probably in Leonardo da Vincis notebooks that one finds the first delibarate strivings toward a new language which would retain the cognitive and normative elements of the written word and flesh them out with visual expletives. Leonardo devised his scheme in answer not to an aesthetic problem, but to a philosophical dilemma. It was becoming apparent to the artists and thinkers of the Renaissance that the preeminence of the printed word was leading man to isolation from his fellow men. Leonardo thought that only the image, which bears an immediately recognizable relationship with external rality, could help liberate language from the alienating power (to use a modern phrase) of the printed word. Horn, Maurice : World Encyclopedia of Comics (1975) p.9 Peter Burke unterstellt den Geisteswissenschaftlern visuellen Analphabetismus: Historiker zB. benutzten Bilder nicht als den Texten gleichwertige Dokumente, die zu lesen und interpretieren sind, sondern eher als Illustration oder gar Dekoration der Texte. Er hält Bilddokumente für eine parallele Quelle, die es ebensogenau zu beachten gilt. Seine Ansätze für den Gebrauch der Bilder für Historiker ist insofern interessant, als wir historische Bilder betrachten – und diese einerseits in kulturellem Kontext situieren möchten, andrerseits aber auch ihren Einfluss auf spätere Narrative und Bildumsetzungen feststellen möchten. William J.T.Mitchell 2.3 zu Narration 3.1 Historischer Überblick plausibel : wann wurden welche bildformen plausibel = lesbar / wann waren sie avantguarde, wurden aber trotzdem wahrgenommen? ist plausibilität ein ‚kriterium’? wofür (kommunikation) (lisibilität) was hat tacit knowledge damit zu tun? (>polanyi) Wieviel Bildwissen muss zum Lesen von sequenziellen Bildgeschichten vorhanden sein? (Alles, so viel wie kulturell möglich.) Die Frage ist falsch gestellt: Es braucht viel Bildwissen und es bracht Sprachwissen (was nicht heisst, dass man alphabetisiert sein muss). Fragen kann man sich, wieviel Bildwissen ist implizit (tacit) und wieviel ist sehr bewusst und auch vermittelbar. Was ist durch Weiterlesen (Übung) erlernbar (erschliesst sich aus der Geschichte) und was ist Wissen, das man sich aus externen Quellen explizit aneignen muss, um das Verständnis zu erhöhen (Hogarth, Töeppfer) Predecessors anonym: Teppich von Bayeux: 70 Meter lang – linere Erzählung. Es ist zu überprüfen, wie oft weitere Elemente dazu kommen: der Tod der Brüder von Harold (Leofwine & Gyrth) wird zweimal dargestellt = zusätzlicher Zeitablauf in der Linearität (quasi ein ‚insert’). (evtl.zu Analyse narrativ.) „Double images of that kind are a common narrative device to represent the passing of time, the teo ‚shots’ representing two different moments of the same story.“ Burke: Eyewitnessing p.154. (Die Frage ist: seit wann ist der ‚double shot’ ein common device??? > futuristen, duchamp : in einem Bild) Predecessors: Holbein, Hogarth, Rowlandson, Goya (alle zum Teil in grossen Auflagen resp. von der Öffentlichkeit gut wahrgenommen). Geschichte: Aufklärung 1776 Unabhägigkeiterklärung der USA Mercier: Tableau de Paris (interessant, weil er Alltagssituationen / Lebensweisen quasi ethnologisch untersucht/darstellt > Hogarth und Lichtenbergs Erleuterungen.. 1789 Französische Revolution Töpffer ab 1815/1830 (FR) 1848/49 (DE) (Vormärz) (Bettina von Arnim, Heine, Börne, Freiligrath) Nationalstaatenbewegungen in EU Daumier, Guavarni (bis zur Zensur Napoleon III grosse Verbreitung) (FR) Caricatures / Chiarivari (FR) Wilhelm Busch (grosse Verbreitung) Fliegende Blätter (DE) 1895 USA: rasante Entwicklung der Wochenendbeilagen (Funnies, Comic strips) Yellow Kid etc. McCay Krazy Kat, KatzenJammer Kids, The Kin-der-Kids Ab 1914 in Europa eher Stagnation WW I (Zensur) Frans Masareel: Mon Livre d’Heures, 1919 Zwischenkriegszeit??? Heroes, Abenteurer: Tarzan, Superman, Flash Gordon, Prinz Eisenherz (Adults) Walt Disney für Kinder Was ist in EU die Produktion? belgien? FR? Hergé: Tintin, Felix WW II : ??? In EU nach dem WW Rolf Kauka: Fix und Foxy. Micky Maus, Tarzan etc. ist Schundliteratur. Babar ist akzeptiert, Tintin? Edward Gorey ? Asterix 60’ + Underground Comix Crumb Barbarella 1962 (Phoebe Zeit-Geist 1966 USA) Eine explosive Verbreitung von visuellen Erzählungen in Pop-Kultur und Kunst (Alechinsky). Politisierung des Inhalts, der Themen. 70’ + Underground, Politcomix, ‚gut gezeichnete’ Geschichten 80’ + reflexion? Ausweitung des Genres: Manga, Graphic Novels. 90’ + Frauen sind vermehrt vertreten (badoux!) Blegvad Mangas kommen nach EU 2000 + 3.2 Analyse 4 Heroes / Kultureller Background Generelle Überlegungen Paschi denkt, dass sich McCay und Blegvad gleichen, indem sie die Wahrnehmung der Welt reflektieren. Erzählrhythmus / Lesedynamik Anders als bei Verbaltexten mit Satz (satzinternen Zeichen), Paragraph, (allenfalls Fussnoten und Marginalien), Kapitel, die linear angeordnet sind, verfügt die Bilderzählung über eine andere Lesedynamik. Möglich sind aufgrund der Struktur – Panel (Einzelbild), Strip auf horizontal gleicher Ebene, Strip auf vertikal gleicher Ebene, Diagonale, ganze Seite als Komposition, neue Seite – unterschiedliche Lesevorgänge. Man kann erst das ganze Bild (Seite) erfassen, dann zu Details übergehen, man kann auch linear lesen (mit häufigen Rückgriffen auf das vorhergehende Bild – Salamitaktik: zwei Panel lesen, eins zurück, zwei lesen etc. – was vor allem dann der Fall ist, wenn die Lücke zwischen zwei Bildern induktiv ist, dh. sprechend/informativ), man kann diagonal und vertikal lesen : es gibt viele Möglichkeiten des Lesens, die die Geschichte beeinflussen. Damit spielen auch die Erzähler von Bildgeschichten: Töpffer arbeitet meistens stripmässig auf einer horizontalen Ebene, die jedoch vertikal (Panelhöhe) und horizontal (Panelbreite) rhythmisiert und variiert wird. McCay scheint immer von der Gesamtseite auszugehen und rhythmisiert und dynamisiert diese mit verschieden grossen Panels in alle Richtungen, während Crumb (mindestens in der Horizontale) oft ein relativ starres, ‚lineares’ Raster verwendet. Blegvad spielt mit all diesen Varianten. Auch wenn bei McCay die Geschichte über mehrere Seiten führen kann, wird die Seite immer mit demselben Bild abgeschlossen: Little Nemo fällt oft aus dem Bett – auf jeden Fall erwacht er. Ähnlich bei Blegvad : eine Geschichte ist meistens nach einer Seite abgeschlossen. Das hängt sicher mit der Publikationsweise zusammen: während McCay und Blegvad für Wochenbeilagen arbeiteten, hat Töpffer, ohne an eine Publikation zu denken, ganze Bücher erzählt und Crumb, der für underground magazines mit ungenauem Publikationsdatum zeichnete, war in der Länge seiner Erzählungen einigermassen frei. Töpffer Was macht es ca 1820 möglich, dass Töpffer Bildsequenzen als Erzählstuktur auf eine neu Art einsetzen kann? Die Bildsequenzen werden dem Text mindestens ebenbürtig. Vorher sind weitgehend ‚Stationen’-Erzählungen (Hogarth), ‚Panorama-Aufnahmen’ (Holbein, Callot, Goya) und Caricatures, Cartoons (Rowlandson) dominant. Wie gross war die Auflage 1842 von Töpffers Werken (Verbreitung wohl eher klein) – welche Leserschaft hat er erreicht? (Erwachsene vor allem?) McCay Publikationsschub der Tageszeitungen (Wochenendbeilagen) Hearst vs. Pulitzer. >Crowley, Herbert, USA. „The wiggle much“ 1910. Fantastische Figuren. Crumb Underground Magazines. Comix werden (wieder?) für Adults gezeichnet. Belgvad Eher intellektueller Umgang mit Wahrnehmungsphänomenen hat er die ‚Turns’ sehr wohl in seine Arbeiten eingebaut. Er spricht eindeutig ein mehrheitlich ‚gebildetes’ Publikum an. Oft mit binärer Opposition, antithetisch (2-Bild-Strategie). 2-Bild-Strategie. Peter Burke1 nennt es ‚binary opposition’. Gegenüberstellung (dialektisch) von zwei Bildern oder Narrativen (>Hogarth : Industry and Idleness). Burke unterstellt dieser Strategie ‚Strukturalismus’ (p.151 Eyewitnessing). Wird es ‚früher’ oft verwendet, um moralisches ‚Gut/Schlecht’ oder in der Werbung ‚Vorher/Nachher’ darzustellen, gibt es auch die Anwendung für ‚Entweder/Oder’ und ‚ou mallon’ (sowohl dies als das - griech.Skeptiker). Peter Blegvad benutzt dieses Narrativ oft, um zwei verschiedene Wahrnehmungsweisen (Mutter/Kind : Auslegeordnung) oder Lesarten der Welt (Bar Code / Bark Ode) darzustellen. Also eher im ou mallon Sinn. Dazu müsste mir noch mehr einfallen! Ist aber ein Ansatz zu ‚Wieviele Bilder braucht es für eine sequentielle Erzählung’. 4. Praktische Forschung 5. Enzyklopädie (>Enzyklopädie : work in progress) 6. Resultat Projekte 1 Burke, Peter: Eyewitnessing. Cornell University Press. Ithaca, NY 2001.