Reisebericht Mexiko 28.02.2012 - 27.03.2012 Privatreise (zeitweise
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Reisebericht Mexiko 28.02.2012 - 27.03.2012 Privatreise (zeitweise
Reisebericht Mexiko 28.02.2012 - 27.03.2012 Privatreise (zeitweise mit Mietwagen); gebucht über MEXTROTTER Teilnehmer: Margarete Heinen-Peuser (62 Jahre); Verfasserin des Berichts Felix A. Peuser (68 Jahre) ein weiteres befreundetes Ehepaar (etwa gleiches Alter wie wir) Vorbemerkung: Mein Mann Felix hat im Hinblick auf die "unterdrückte" Minderheit der Raucher einige für Raucher interessante Anmerkungen eingefügt. Reiseplanung: Bei unserer Reiseplanung hatten wir nicht damit gerechnet, dass es für Mexiko so wenige kleine Spezialanbieter gibt, die eine individuell geplante Reise organisieren können. Für den asiatischen und afrikanischen Raum findet man stets zahlreiche Spezialagenturen, die weitestgehend die Reisewünsche der Kunden umsetzen können und wollen. Nicht so für Mexiko! Bei Mextrotter fanden wir die größte Flexibilität und Bereitschaft, auf unsere Wünsche einzugehen, sodass unsere Reisevorstellungen hier gut verwirklicht werden konnten. Deshalb haben wir uns auch für diesen Veranstalter entschieden. Besonders gut gefallen hat uns auch die Möglichkeit, dass wir unseren Mietwagen auch für nur einige Tage mit Fahrer buchen konnten (für die stressigen Fahrten im Großraum Mexiko-City). In der restlichen Zeit der Mietwagennutzung steuerten wir den Wagen selbst. Diese Alternativmöglichkeiten bieten den größtmöglichen Komfort bei Fahrten mit einem Mietwagen. Allgemeine Erfahrungen: Wir alle fanden unsere Reise interessant, abwechslungsreich und trotzdem erholsam, da wir das Programm bewusst nicht zu umfangreich gestaltet und uns somit viele Freiräume gelassen hatten. Insgesamt hat uns Mexiko sehr gut gefallen. Das Land bietet viele unterschiedliche Eindrücke, die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit. An keinem Ort und zu keiner Zeit haben wir uns irgendwie gefährdet oder bedroht gefühlt. Auffallend war allerdings eine sehr hohe Polizeipräsenz in den Städten. Überrascht waren wir von der Tatsache, dass nur wenige Mexikaner Englisch sprechen. Selbst im Tourismusbereich verstehen viele Mitarbeiter nur Spanisch - und verstehen oder sprechen nur sehr eingeschränkt Englisch. Wir fanden den Straßenverkehr nicht sooo schlimm, wie wir aufgrund diverser Beschreibung auf Internet-Seiten erwartet hatten. Natürlich hat der Moloch Mexico-City ein gewaltiges Verkehrsaufkommen mit Staus auf allen Straßen, aber der Verkehr ist prinzipiell auch nicht schlimmer als in Athen, Palermo, Kuala Lumpur oder Bangkok. Der Fahrstil der Einwohner unterscheidet sich nicht sehr von dem in anderen "exotischen" Ländern. In mancher Hinsicht ist er sogar entspannter als bei uns in Deutschland, denn bei allem "Gedränge" wird doch sehr rücksichtsvoll gefahren - nach dem Motto: "Andere leben lassen und Fehler verzeihen". Außerhalb der Hauptstadt ist das Fahren überhaupt kein Problem - erst recht nicht auf Yucatan, wo man zeitweise allein auf der Straße ist. Nur die vielen TOPES sind sehr gewöhnungsbedürftig - man muss halt ständig sehr konzentriert sein und darf keine der manchmal nicht beschilderten Schwellen (und keines der vielen Schlaglöcher) übersehen. 2 Zu den einzelnen Stationen: Mexiko-City Das Hotel Hampton Inn hat eine sehr günstige Lage für Besichtigungen im historischen Zentrum. Das sorgfältig restaurierte Gebäude im Kolonialstil bietet dem Hotelstandard entsprechend zweckmäßig ausgestattete Zimmer. Unsere Zimmer lagen in der 5. Etage nach hinten und waren trotz Innenstadtlage sehr ruhig. Nicht gefallen hat uns, dass man keines der Fenster öffnen konnte. So ist man zur Frischluftzufuhr auf die Klimaanlage angewiesen, die nur in einem unserer beiden Zimmer recht ruhig arbeitete. Der große Vorteil dieses Hotels ist jedoch, dass es auch Zimmer mit zwei Betten (2 Queen-Size) hat; diese Bettenausstattung ist für unruhige Schläfer wesentlich angenehmer als ein Bett (z.B. King-Size) mit nur einer durchgehenden Matratze. Bei der Buchung muss man unbedingt darauf hinweisen, Hotel Hampton Inn welche Bettenausstattung man wünscht. Stimmungsvoll fand ich die Fahrt mit dem verglasten Lift durch den hohen Innenhof mit seinen kunstvoll geschmiedeten Gittern zur Begrenzung der innenläufigen Hotelkorridore. Ein Minuspunkt: Das Frühstück ist wenig vielfältig. Die täglich angebotenen Rühreier waren "furztrocken" und schmeckten nach "Bayer" oder "BASF". Ich weiß nicht, ob die Rühreier aus frischen Eiern mit irgendwelchen Zusätzen hergestellt waren, oder ob es sich um "Industriemasse aus dem Eimer" handelte. Leider war die Dachterrasse (Raucherbereich) wegen Renovierungsarbeiten nur eingeschränkt (ohne Service) nutzbar. Der Blick von dieser Terrasse ist uninteressant, aber die Terrasse ist ansprechend möbliert und mit großen Pflanzen und Sonnensegeln ausgestattet. Wenn die Renovierung abgeschlossen ist, kann man hier sicher abends in recht angenehmer Atmosphäre sitzen. Die Dachterrasse des Holiday Inn am Zocalo bietet einen wesentlich interessanteren und sehr schönen Blick auf den Platz (Zocalo) und die Kathedrale. Die bauliche Ausstattung des Holiday Inn gefiel mir aber nicht so gut wie im ähnlich angelegten Hampton Inn. Zu den Sehenswürdigkeiten in Mexico-City sage ich nicht viel. Sie sind schließlich in jedem Reiseführer ausführlich beschrieben. Die Fahrt mit dem Turibus bietet einen guten ersten Überblick über die Stadt und die Möglichkeit der Fahrtunterbrechung an allen interessanten Stellen. Wegen der vielen Staus in Mexico-City sollte man bei Unterbrechungen der Fahrt einplanen, dass der Bus oft mit Verspätung an den Haltestellen ankommt, dass man also manchmal durchaus länger warten muss verständlicherweise. Wir beschränkten uns auf den Besuch von nur einigen der vielen Sehenswürdigkeiten, bei denen wir allerdings recht viel Zeit verbrachten. Wir besichtigten unter anderem den Palacio National mit den sehr eindrucksvollen Wandbildern von Diego Rivera, die Kathedrale und einige andere. Die Überreste Wandbild im Palacio National des Templo Major fanden wir nicht besonders interessant. Das Anthropologische Museum ist jedoch unserer Meinung nach unbedingt ein "Muss". Auch das Museum der Frieda Kahlo in Coyoacan ist einen Besuch wert. 3 Eigentlich sollte unser Mietwagenfahrer uns zum Embarcadero Cuemanco des Parque Ecologico von Xochimilco bringen, wo wir eine kleine Tour mit dem Boot machen wollten. Das Embarcadero Cuemanco ist laut unserem Reiseführer die richtige Station, um per Boot "mit etwas Abstand zum Trubel das schöne und friedliche Naturschutzgebiet des Parque Ecologico zu durchfahren". Obwohl wir unseren Fahrer über unsere Absicht schon am Tag vorher informiert hatten (und sicher wusste er es auch schon viel früher von Mextrotter), lud er uns an dem "üblichen" Anlegeplatz im Zentrum von Xochimilco aus, wo ein schlimmer Trubel herrschte. In jedem Führer steht, dass die schwimmenden Gärten an dieser Station am Wochenende total überlaufen sind. Die Boote fuhren in engstem Abstand im Stop-and-go-Verkehr und kamen kaum von der Stelle, man sah vor lauter Gedränge oft die Rummel in den schwimmenden Ufer nicht. Wir waren also genau da gelandet, wo ich Gärten von Xochimilco auf keinen Fall hin wollte. Meine Mitreisenden nahmen's mit Humor und meinten, diesen Rummel müsse man mal gesehen haben, sonst könne man es sich nicht vorstellen. Wichtig also: Sollten Sie mit einem Fahrer zum Embarcadero Cuemanco im Parque Ecologico von Xochimilco fahren wollen, so vergewissern Sie sich vorher, ob er wirklich die "richtige" Station und den Weg dahin kennt. Das ist jedoch sicher nicht einfach, wenn der Fahrer - wie unserer - nur Spanisch spricht und der Gast - wie wir - diese Sprache nur wenig beherrscht. Sonnenpyramide in Teotihuacan Teotihuacan ist natürlich ein Highlight! (Mein Mann hat als Einziger von uns die Mond- und die Sonnenpyramide bestiegen ---- und hatte vier Tage danach Muskelkater bis in die Pobacken.) Wichtig: Sehr interessante Bauteile und Skulpturen sind im anthropologischen Museum in Mexico-City ausgestellt. Restaurants in Mexico-City: La Casa de las Sirenas hinter der Kathedrale ist zwar teuer, aber gut. Sehr schön sitzt man auf der Dachterrasse (Raucherbereich). Auch das Azul Historico in der Isabel La Catolica 30 im Zentrum bietet eine gute Küche und ein schönes Ambiente in einem geschmackvoll restaurierten Innenhof im mittleren Preisniveau (Nichtraucher). Vom gleichen Innenhof gelangt man in das Restaurant Padrinos, ebenfalls mit sehr guter Küche und sehr gepflegter Ausstattung sowie einem schönen Innenhof mit begrünten Wänden (Innenhof: Raucherbereich). Allerdings ist das Preisniveau hoch, mindestens so hoch wie im Casa de las Sirenas. Wenig begeistert hat uns das Cafe de Tacuba in der gleichnamigen Straße. Das stilvolle Ambiente mit den Talavera-Kacheln ist auf den ersten Blick urig, aber die Küche war nicht überzeugend. Zudem ertönte den ganzen Abend zu laute Musik, und ständig - auch während des Essens - wurde mit einem Schrubber und Reinigungsmittel gewischt. Beides war der Gemütlichkeit keineswegs förderlich. Insgesamt erweckte das Lokal den Eindruck eines reinen "Touristenschuppens". 4 Cuernavaca und Umgebung Das Hotel La Casa Azul ist wirklich ein Juwel. Man würde nie erwarten, dass inmitten der Stadt (ca. 10 Gehminuten zum Zentrum) ein so ruhiges und bezauberndes Hotel mit einem recht günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis liegt. Sobald man die Eingangstür durchschritten hat, landet man in einer wahren Idylle. Die weißen Häuser (zur Straße hin blau) sind Teil eines ehemaligen Klosters und gruppieren sich um zwei Innenhöfe. In beiden befindet sich ein Pool. Jedoch stehen nur an einem Pool bequeme Liegen. Im zweiten Innenhof ist der Garten schöner und stärker bepflanzt. Auf diesen Innenhof geht auch die Terrasse (Raucherbereich) des offenen Restaurants hinaus. Das Essen dort ist nicht schlecht, aber mehr Auswahl und bessere Qualität findet man in der Stadt. In den schattigen Arkadengängen, von denen es zu den Zimmern geht, laden überall Sitzgruppen und dick gepolsterte Sofas zum Verweilen ein. Die geräumigen Zimmer sind sehr geschmackvoll eingerichtet, die moderne Ausstattung wird mit Innenhof im Casa Azul Möbelstücken und Dekorationen aus jeweils einer Provinz Mexikos ergänzt, sodass alle Räume unterschiedlich gestaltet sind. Wir hatten die beiden gewünschten Zimmer erhalten, eine JuniorSuite und eine Suite, beide im Obergeschoss. Wir waren mit unserer Wahl sehr zufrieden und können das Hotel unbedingt weiterempfehlen. Die Stadt weist viel Atmosphäre auf. Es macht Spaß, hier zu bummeln und die Kathedrale, das Museo Robert Brady und den Jardin Borda zu besuchen. Auch ein Besuch der riesigen Markthalle ist ein Erlebnis, wenn man denn einmal den "richtigen" Eingang zum Markt gefunden hat -- und auch den gewünschten Ausgang wieder findet. Die kleine Stadt Taxco ist sicher einen Besuch wert - auch wenn man kein Silber kaufen möchte, denn das alte Städtchen bietet viel Flair. Am besten fährt man nicht am Wochenende dorthin, da dann sehr viele Menschen durch die engen Straßen drängeln. Die Aussicht über das Land ist von Taxco aus sehr schön. Bekannt ist das Städtchen für die große Auswahl an Silberschmuck und -gegenständen. Wir haben kleine Geschenke dort eingekauft und dabei festgestellt, dass es durchaus Preisunterschiede von bis zu 30 % bei gleicher Qualität gibt. Es lohnt sich also, in mehreren Geschäften nachzusehen (nicht nur auf der Blick auf Taxco Hauptstraße oder am zentralen Plaza Borda) - und auch ein bisschen zu handeln. Restaurants in Cuernavaca: Zum Essen waren wir meist im Casa Hidalgo mit großer Terrasse (Raucher) oder in der Trattoria Marco Polo mit zwei Balkonen (einer zur Straße, einer zum Innenhof; beide Nichtraucherbereiche). Beide sind empfehlenswert. Das Restaurant Gaia (oder Caia?) war übrigens zu unserer Zeit dauerhaft geschlossen. Ob und ggf. wann es wieder öffnet, stand nicht an der Tür. Merida und Umgebung Auch das Hotel Hacienda Misne traf genau unseren Geschmack. Sehr schön ist die weite, parkähnliche Anlage mit dem hübschen Pool, wo man sich nach den Besichtigungen erfrischen und erholen konnte. Da wir fast die einzigen Gäste zu dieser Zeit waren, herrschte kein Gedränge am Pool. Wenn das Hotel besser belegt ist, dürfte die Ausstattung mit nur 5 vier Liegen am Pool etwas mager sein - auch wenn die meisten Gäste tagsüber wohl auf Tour sind. Leider war der Frühstückskaffee manchmal eine Zumutung (Farbe: wie Tee). Hier half nur die Reklamation beim Ober, dann gab es besseren - nicht aber wirklich guten! Pool in der Hacienda Misne (im Hintergrund: Garden-Bungalows) Die "Garden-Bungalows" mit zwei großen Betten waren sehr großzügig geschnitten. Das Highlight in dieser Gegend ist natürlich Uxmal. Diese archäologische Stätte hat uns von allen drei besuchten am besten gefallen, auch weil sie nicht so touristisch überlaufen war und es dort keine Unmengen von Verkaufsständen gab wie z. B. in Chichen Itza. Man konnte die Tempel und Gebäude in aller Ruhe besichtigen. Ich fand Uxmal auch architektonisch am interessantesten und vielfältigsten von den drei von uns besuchten Stätten. Die Hacienda Ochil bietet einen netten Stop auf der Rückfahrt von Uxmal nach Merida für eine Stärkung Uxmal oder Erfrischung - viel mehr aber nicht. Wesentlich interessanter erschien uns die Hacienda Sotuta de Peon, die wir im Rahmen einer mehrstündigen Führung besichtigten. Die Besichtigung ist zwar verhältnismäßig teuer, aber lohnenswert. Das Herrenhaus ist zwar nicht mehr mit dem Originalmobiliar ausgestattet, aber mit alten Stücken aus früheren Kolonialhäusern gut wieder hergestellt. Die Hacienda vermittelt als einzige noch betriebsbereite Sisalplantage Yucatans einen guten Eindruck über den VerarbeiSisalverarbeitung in der tungsprozess. Auch die Seilherstellung kann man Hacienda Sotuta de Peon sehen. Mit einem Eselkarren (auf Schienen) geht es durch die Agavenfelder zur Behausung eines alten Mayamannes, der früher als Arbeiter auf der Plantage geschuftet hat. Er erzählte einiges über sein Leben und die Arbeitsbedingungen früher, die wohl äußerst hart gewesen sein müssen. Die Ureinwohner wurden früher wohl wie reine Sklaven behandelt. Naja, besonders gut geht's ihnen auch heute nicht ... Es gibt auch eine Cenote, in der man baden kann, samt Duschen und Umkleiden. Die hochgelobte Cenote Dzitnup bei Valladolid ist inzwischen so stark touristisch vermarktet (oder soll vermarktet werden), dass man es sich kaum vorstellen kann. Von einem neu gebauten, riesigen Eingangs- und Kassenbereich (größer als in Uxmal) wird man weitergeleitet zu einer ebenfalls neu errichteten runden Markthalle mit zahlreichen Andenkenläden. Der Zugang zur eigentlichen Cenote ist in diesem Neubau kaum zu finden. Da zur Zeit unserer Besichtigung nur eine Handvoll Besucher da waren, wirkte das Ganze völlig überdimensioniert. Ich möchte es aber auch nicht gern bei starkem Besucherandrang erleben. Vielleicht ist der Erlebnischarakter größer, wenn man in der Cenote badet, aber darauf haben wir angesichts des etwas schwierigen Einstiegs über glitschige Stufen lieber verzichtet. Zu den Cenotes generell: In den Reiseführern wird so viel darüber geschrieben, dass man wahrscheinlich zu viel davon erwartet. Sie sind schon interessant und sehenswert - abgesehen von der kitschigen Beleuchtung mit ständig wechselnden Farben -, dennoch war ich ein wenig enttäuscht davon, weil wir während früherer Reisen viele andere Höhlen und Grotten, 6 die sehr viel größer waren, gesehen hatten. Wahrscheinlich können wir die Bedeutung dieser ständig Wasser führenden Becken für die frühere Bevölkerung nicht nachvollziehen und wissen sie daher nicht entsprechend zu würdigen. Chichen Itza Bungalows im Hotel Mayaland Das Hotel Mayaland ist zwar im Bereich des Haupthauses tagsüber recht rummelig, davon bekommt man aber in dem weitläufigen Park, in dem die Bungalows liegen, überhaupt nichts mit. Wichtig für Raucher: Der gesamte Hotelbereich (auch im Freien) ist Nichtraucherzone!!! Auf diesen Punkt sollte ein Reiseveranstalter seine Kunden unbedingt hinweisen. Wir haben einen derartigen Hinweis bei Mextrotter leider nicht gefunden oder (dann pardon dafür) überlesen. Der Bungalow mit unseren beiden Zimmern (mit je zwei Queen-Size-Betten) lag sehr ruhig inmitten des gepflegten großen Gartens. Ein großer Swimmingpool mit Liegen, den nur wenige Gäste benutzten, befand sich nur ca. 30 Meter vor der Terrasse. Wenn nicht finanzielle Gründe es notwendig machen, sollte man unserer Meinung nach kein Zimmer im Haupthaus buchen. Zwar sieht man von dort aus die Pyramidenspitzen, aber ab spätestens 10 Uhr bis zum späten Nachmittag herrscht ein Riesenlärm durch Busse und Touristen auf dem großen Busparkplatz direkt davor. Chichen Itza am frühen Morgen Weil das Hotel direkt an einem Eingang zum archäologischen Bereich liegt, hat es natürlich den großen Vorteil, dass man mit der Besichtigung der Stätte bereits um 8 Uhr (zum Öffnungstermin) beginnen kann. So kann man sich das meiste noch in Ruhe ansehen. Ab etwa 10 Uhr kommt der große Ansturm der Tagesausflügler - und dann haben auch die einigen hundert Andenkenverkäufer ihre Stände aufgebaut. Das Dinner-Restaurant im Mayaland bietet gute Qualität, die Preise sind allerdings verhältnismäßig hoch - vor allem die für Wein. Zum Essen ist eher die Hacienda Chichen (10 Gehminuten entfernt) zu empfehlen. Das Ambiente ist sehr idyllisch, das Essen sehr gut und der Service hervorragend - und es hat eine Raucherterrasse (Tisch auf der Terrasse vorbestellen!). Das Essen ist dort nicht generell preiswerter als im Mayaland - der Wein jedoch deutlich günstiger. Auch das Städtchen Valladolid mit seinen hübschen, kleinen, farbenfreudigen Häusern hat uns gut gefallen. Holbox Die Insel entsprach genau unseren Vorstellungen für einen relaxten Strandurlaub: kein Rummel, keine lauten Strandbars, keine Autos, keine lärmenden Wassersportgeräte, kein Touristengetto. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt. Das Casa Las Tortugas liegt zweifellos am günstigsten Strandabschnitt direkt am Ortsrand und verfügt auch über die besten Strandeinrichtungen: Hängematten, bequeme Liegen, schaukelnde Hängebetten, Sitzsäcke und dicke Hocker zwischen vielen Palmen (mehr als allen anderen Strandhotels) und Schattenschirme. Man konnte sich kaum zwischen den 7 vielen Relaxmöglichkeiten entscheiden. Auf der Terrasse des Restaurants (Raucherbereich) direkt am Strand konnte man schon beim Frühstück den Blick aufs Meer genießen. Sandstraßen im Ort Während unseres Aufenthaltes wurde hier - wie an vielen Stränden - allerdings recht viel Seegras angeschwemmt, das dann in der feuchten Zone zwischen Strand und Meer langsam verrottete. Manchmal roch es dann weniger nach Meer als nach "Abfallhaufen". Da man aber wusste, wo der "Geruch" herkam, störte es nicht allzu sehr. Das Hotelpersonal grub ab und zu tiefe Löcher in den Sand und vergrub das verrottete Seegras darin. Am Strand vor dem Ort wurde dies mit Baggern und Raupen erledigt. Leider hatte es gerade dort, wo wir den längsten Aufenthalt hatten, mit den Zimmern mit je zwei Betten nicht problemlos geklappt. Strand am Casa las Tortugas Pool im Casa las Tortugas Das Ocean-View-Zimmer, das unsere Freunde bekamen (Name: "Canella"), lag in einem neuen Bungalow direkt am Strand und war sehr geräumig (zwei Ebenen). Auf jeder Etage befanden sich ein großes Bett und ein großer Balkon. Neben dem unteren Balkon stand eine gepolsterte Sitzecke, auf der oberen Ebene noch ein Tisch mit zwei Stühlen. Das Bad war modern, die Dusche hatte eine angenehme Glasabtrennung (nicht einen ständig um die Beine schlabbernden Vorhang). Das Zimmer "Vanilla" direkt neben "Canella" ist wohl ähnlich aufgebaut und ausgestattet. Uns dagegen wurde für die erste Nacht ein Zimmer mit nur einem Bett zugewiesen, obwohl wir ausdrücklich zwei Ocean-View-Zimmer mit je zwei Betten bestellt hatten. Laut Auskunft der Rezeption lag ein Buchungsversehen vor. Das für uns ab der zweiten Nacht vorgesehene Ocean-View-Zimmer (Name: "Tucan") in einem der älteren Bungalows hat ebenfalls zwei Ebenen. Im oberen Geschoss standen ein großes Bett sowie ein kleines Bett mit brettharter Matratze. Dieses Bett ist höchstens für Kinder oder Jugendliche brauchbar, für ältere Erwachsene mit alten Knochen ist es eine Zumutung! Sonnenuntergang Das Zimmer war wesentlich kleiner als das Zimmer unserer Freunde. Das Bad mit schrägen Wänden war sehr eng (ich glaube, mein Mann hätte sich an den Schrägen an der Toilette und dem Waschbecken wohl häufig den Kopf gestoßen), die Dusche war mit einem Plastikvorhang abgetrennt. Die einzige Sitzmöglichkeit war ein Tisch mit zwei Stühlen, der im unteren, sehr dunklen Eingangsbereich zwischen Treppenaufgang und der kleinen Kochecke eingeklemmt war. Vom oberen Balkon war vor lauter Palmen kein einziges Stückchen Meer zu sehen (Ocean-View?). Über die untere, recht enge Veranda verlief quer ein Durchgang von den hinteren Häusern zum Strand, sie war also kaum privat nutzbar (von dieser hat man allerdings Meerblick). Wir hätten dieses Zimmer dennoch genommen, wenn es zwei brauchbare Betten gehabt hätte. (von der Restaurantterrasse aus) 8 Ich bin allerdings der Ansicht, dass die älteren Ocean-View-Zimmer nicht das Niveau der neueren Zimmer, die wohl erst bei der Renovierung 2011 fertiggestellt wurden, erreichen. Ich denke daher, dass bei zwei so unterschiedlich ausgestatteten Räumen nicht dasselbe Preisniveau angebracht ist. Wir sind schließlich nach längerem Verhandeln in eine normale Suite (Name "Fresa") mit zwei guten Betten ausgewichen, weil es uns wichtig war, dass wir wenigstens gut schlafen konnten. Ich hätte allerdings auch sehr gern ein so schönes Zimmer gehabt wie unsere Freunde. Aber eine andere Ocean-View-Suite mit zwei brauchbaren Betten war nicht frei. Dem Hotel empfehlen wir dringend, dass es im Bereich der Reservierung/Rezeption "nacharbeitet". Es ist für uns unverständlich, dass man bei einer sehr frühen Buchung (ca. acht Monate vor Reiseantritt) für zwei Ehepaare, die gemeinsam gebucht haben und anreisen werden, nicht zwei ähnlich gute Zimmer mit vernünftiger Bettenausstattung (die ganz ausdrücklich gewünscht war) reservieren kann. Dass sogar eine erste Übernachtung in einem Zimmer mit nur einem Bett nötig war mit anschließendem Umzug, verstärkt den Eindruck, dass hier nicht alles ganz korrekt gelaufen ist. Wir vermuten, dass hier eventuell Direktbucher (auch wenn sie später gebucht haben) bevorzugt behandelt werden gegenüber Gästen, die über einen Reiseveranstalter gebucht haben. Verständlich zwar (von Direktbuchern kassiert das Hotel mehr, muss aber wohl auch verbindliche Zusagen für ein Zimmer machen), aber nicht korrekt! Zudem könnte die Rezeption etwas kooperativer sein. Äußerlich war man freundlich - man hatte aber stets den Eindruck (vor allem bei Carolina), dass man eigentlich stört. Meist war es zudem nötig, nachzuhaken, wenn eine Bitte geäußert wurde, damit tatsächlich die Erledigung stattfand. Schade: So verscherzt sich das schöne Hotel eine Empfehlung. Sowohl das Hotel Las Tortugas als auch Mextrotter haben uns wegen der Probleme in diesem Hotel eine Rückerstattung gewährt. Die Gutschrift vom Hotel war gering, die von Mextrotter kulant - auch weil noch andere kleine Problemchen aufgetreten sind, die aber unsern Urlaub nicht wesentlich beeinträchtigt haben. Insgesamt konnten wir die Höhe der Reduzierung akzeptieren. Restaurants auf Holbox: Das Restaurant im Casa Las Tortugas bietet durchaus gute Qualität. Die Mittagskarte (auch mit vielen kleinen Snacks) ist wesentlich umfangreicher als die Abendkarte. Oft dauert es jedoch recht lange (auch beim Frühstück), bis das Essen kommt. Auch die während der Happy-Hour am Nachmittag bestellten Drinks ließen oft lange auf sich warten. Nur gut, dass man im Urlaub ist und Zeit hat! Es wäre dennoch sicher nicht schlecht, wenn man die Küche und die Bar ein wenig "aufstocken" würde. Achtung! Sollte es Lammkarreé o.ä. geben: Die Zubereitung in Mexico ist fast "roh" - nur außen ist das Fleisch leicht angegrillt - der Rest (80%) ist wirklich roh! Also unbedingt fragen und evtl. "medium" bestellen! Da man vom Hotel bis zum Zentrum des Ortes zu Fuß nur etwa 4 Minuten benötigt, bietet es sich natürlich an, die Restaurants im Zentrum zu testen. Sehr schön sitzt man auf der Dachterrasse (2. Etage) im La Parrilla de Juan in der Straße, die vom Eingang des Las Tortugas zum Zocalo führt. Auf der Terrasse (Raucherbereich) gibt es nur 6 Tische, daher vorbestellen! Die Karte ist recht umfangreich, zusätzlich gibt es Tagesempfehlungen (z.B. Lobster-Schwänze; die Gewichtsangabe bezieht sich wirklich nur auf den Schwanz, nicht auf den ganzen Lobster! Der Rest vom Lobster wird natürlich auch nicht serviert). Die Qualität der Speisen ist sehr gut, die Weinauswahl etwas mager - aber es gibt trinkbare. Wer mal unbedingt eine Pizza oder Pasta braucht, ist im italienischen Restaurant La Cueva del Pirata (am Zocalo) gut aufgehoben. Auf der kleinen Terrasse zur Straße hin darf man 9 rauchen. Bei trockenem Wetter möglichst die hinteren Terrassentische wählen (Vorbestellung dann ratsam), denn die vorderen Tische stehen fast auf der Sandstraße - da staubt es evtl. heftig, wenn Wind weht. Neben Pasta und Pizza gibt es einige andere Gerichte - die Auswahl ist nicht groß. Was wir probiert haben, war sehr gut zubereitet.Hier gibt's auf jeden Fall den besten Espresso auf Holbox! Öfter waren wir auch im Pena Colibri (vom Zocalo abgehende Straße; Restaurant auf der offenen, aber überdachten Dachterrasse über dem Erdgeschoss; Raucherbereich). Hier gibt es neben anderen Speisen auch ganze Fische vom Holzkohlengrill. Üblicherweise gibt es dort nur Fische in der Größe einer Portion (ca. 500 g). Man kann allerdings auch größere Fische vorbestellen. Nicht immer klappt aber (verständlicherweise) die Anlieferung der großen Kerle, denn es wird halt gekauft, was der Fang gerade mal hergibt. Insgesamt isst man gut dort und sitzt angenehm - an den Toiletten und dem dunklen Weg dorthin könnte man aber mal was tun. Den besten Fisch haben wir jedoch im Viva Zapata gegessen. Das Restaurant liegt in einer vom Zocalo abgehenden Straße. Leider ist die in den Führern beschriebene Dachterrasse nicht mehr geöffnet; es wird in einem Hof und im Durchgang von der Straße zu diesem Hof gegessen. Empfehlung: Diesen Hof sollte man sich besser nicht bei Tageslicht ansehen abends bei Schummerbeleuchtung sieht er besser aus! Felix hat sich die vorhandenen Fische zeigen lassen und dann ein großes Exemplar für 4 Personen ausgewählt. Die Auswahl an Fischsorten und -größen war groß - größer als im Pena Colibri. Der auf Holzkohle gegrillte Fisch (Grouper) war wunderbar saftig und schmeckte hervorragend. Nachdem meine Freundin die Toilette besucht hatte, berichtete sie nur ganz kurz über dieses Örtchen - um uns nicht den Appetit zu verderben. Wir sind dann - obwohl das Essen wirklich hervorragend war - wegen der katastrophalen Toiletten nicht noch einmal dorthin gegangen. Schade! Wir erwarten gewiss keine übertriebene Perfektion bei Toiletten - aber ein bisschen Sauberkeit sollte schon sein! Schlussbemerkung: Wir haben sicher nicht alle schönen Orte von Mexiko gesehen - die, die wir besichtigt haben, haben wir jedoch in Ruhe und intensiv genossen. Wir gehen es halt lieber gemütlich und ohne Hektik an und vergeben auch keine Sammelpunkte für jede Kirche, jedes Theater, jedes Museum, jeden alten Stein etc. So haben wir also einen schönen interessanten und entspannten Urlaub verbracht mit einer Fülle neuer Eindrücke, die uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben werden - trotz oder evtl. auch gerade wegen unserer Beschränkung auf wenige Ziele. Auch wenn nicht alles hundertprozentig geklappt hat, so waren wir doch insgesamt sehr zufrieden. Kleine Überraschungen geben einer Reise doch erst die Würze, und wer immer und überall nur deutsche Gründlichkeit sucht, der muss halt in Deutschland bleiben. Aber ihm entgeht einiges. Aufgrund unserer Erfahrungen würden jederzeit wieder bei Mextrotter buchen, wenn wieder ein Urlaub in Mexiko anstünde. Wir bedanken uns bei Mextrotter für die ganz überwiegend gelungene Organisation und die faire Schlussabrechnung. Margarete Heinen-Peuser 6.6.2012