Facts zum Thema CD (Compact Disc - Do-it
Transcrição
Facts zum Thema CD (Compact Disc - Do-it
Janine Zwingli PHBern, IVP NMS Facts zum Thema CD (Compact Disc) Informationen zur Förderung des Technikinteresses in der Schulpraxis Einleitung Jeder kennt sie, jeder hat sie: die Compact Disc, kurz CD, (engl. „kompakte Scheibe“). Sie ist ein optischer Speicher, der Anfang der 1980er-Jahre zur digitalen Speicherung von Musik von Philips und Sony eingeführt, um die Schallplatte abzulösen. Mehr dazu aber unter „Geschichte“. Vorgänger: Diskette, Schallplatte, Compact Cassette. Nachfolger: DVD Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Compact_Disc http://www.schlaunews.de/info-test-tipps-18082007/wissenswertes-zum-25-geburtstag-der-cd-warumbeethoven-eine-wichtige-rolle-spielte/ (kurze und interessante Facts) http://www.youtube.com/watch?v=9gOr8Yntl3Q (gutes, interessantes und informatives Video, auch für Schülerinnen) http://cd-recycling.ch/ http://www.bafu.admin.ch/abfall/01472/01477/index.html?lang=de (siehe Merkblatt CD-Recycling) http://www.zendas.de/themen/vernichtung/beispiele_cddvd.html (richtige Vernichtung) http://www.zendas.de/themen/vernichtung/beispiele_cddvd_falsch.html Geschichte 70er Jahren: Die ersten Prototypen basierten auf magnetischen Speichermedien, wie etwa der klassischen Audiokassette. 1977 war das erste Gerät der Firma Sony auf dem Markt. Das klobige Gerät und die Störgeräusche bei der Aufnahme überzeugten die Konsumenten jedoch nicht. Sony entwickelte deshalb spezielle Verfahren, um die Störgeräusche zu eliminieren. Um diese Verfahren zu testen, wurden heimlich bei einer Probe eines Konzertes (1978) Aufnahmen gemacht. Karajan, der Orchesterleiter dieses Konzertes wurde später von Sony eingeladen, die Aufnahmen zu beurteilen. Zur gleichen Zeit arbeitete man bei der Firma Philips an der optischen Aufzeichnung von Diskette Bildsignalen, die die Videotechnik revolutionieren sollte. Bald entwickelte sich die Idee, diese Technologie auch für digitale Klänge zu nutzen. Beide Unternehmen hatten die neuen optischen Datenträger (Laserdisc), ähnlich der Schallplatte, ursprünglich mit einem Durchmesser von 30 cm geplant, d.h. eine max. Laufzeit von 60 Schallplatte Min. Da der Durchmesser entscheidend ist für die Spieldauer, hätte dies aber bei Audiodaten eine Kapazität von ca. 13 Std. ergeben, was für die Musikindustrie ein Zusammenbruch bedeutet hätte, da extrem viel Musik auf einer einzigen LD Platz gehabt hätte, wodurch viel weniger Datenträger benötigt würden, sprich verkauft werden könnten. Compact Cassette Nun versuchten beide Unternehmen einen gemeinsamen Standard Janine Zwingli PHBern, IVP NMS herbeizuführen. Im Jahr 1980 notierten Philips und Sony schliesslich einen Durchmesser von 12cm im sogenannten “Red Book”, in dem sie die Normen/Standards für Audioaufnahmen bzw. die CDs festlegten. Wie es zu dieser Zahl kam, dazu gibt es zwei verschiedene Versionen. Karajan Laut Philips orientierte man sich an der Grösse der Compact Cassette, da diese ein grosser Erfolg war. Eine Legende besagt aber, dass Sonys-Vize Chef, ein Opernsänger namens Norio Ohga wünschte, dass seine Lieblingsversion, bzw. auch die längste von Beethovens 9. Simphonie, auf einer CD Platz haben müsse. Durch die Länge von 74 einer der ersten CD-Spieler (1983) Min. war auch ein Durchmesser von 12 cm nötig, was Sony dazu veranlasste, weltweit die Taschen von Männeranzügen vermessen zu lassen, damit die CD dort auch Platz finden würde. Was den Durchmesser des Innenloches (15 mm) angeht, wurde dieser eher Frontansicht eines CDSpielers durch Zufall bestimmt. Als Massstab diente das niederländische 10Cent-Stück, damals das weltweit kleinste Geldstück, das ein PhilipsEntwickler bei der Festlegung des Durchmessers dabei hatte. 1981 wurde die CD erstmals öffentlich vorgestellt. Im Jahr darauf begann in Hannover die weltweit erste industrielle Produktion des letzten ABBAAlbums noch bevor im Oktober 1982 der erste in Serie produzierte Laserdiscplayer mit eingelegter LD CD-Spieler auf dem Markt angeboten werden konnte. 1988 wurden weltweit bereits 100 Millionen Audio-CDs produziert. Ab 1988 gab es Systeme, mit denen CDs gebrannt werden konnten, und nicht mehr wie bis dahin gespritzt werden mussten. 1993 erschien das erste PCSpiel auf CD. Zu Beginn trugen die CDs in der Hülle noch einen Aufkleber, der “lebenslanges Hörvergnügen” garantierte. Als man aber merkte dass auch die CD mit der Zeit Verschleisserscheinungen ausgesetzt war, wurde dieser Aufkleber nicht mehr benutzt. Spritzgiessmaschinen: Herstellung / Produktion & Bedeutung CDs bestehen zu über 90% aus dem wertvollen Kunststoff Makrolon, einem Polycarbonat. Daneben enthalten sie Aluminium, Lacke, Farbstoffe und Material von Klebeetiketten. Sie werden, im Gegensatz zu Schallplatten, nicht gepresst, sondern in Spritzgussmaschinen in Form gespritzt. Die Anlagen werden aber dennoch Presswerk ältere genannt. Pro Jahr werden weltweit ca. 14 Milliarden CDs produziert. Im Schnitt hat jeder Mensch ca. 7 Stück zuhause. Heute sind sie zum Alltagsmedium geworden und deshalb nicht mehr weg zu denken. So dient sie bspw. als Speichermedium von Dokumenten, Fotos, Musik, zum Hören von Musik oder Hörspielen, als digitales Lehrmittel, sprich Lernsoftware für SchülerInnen, als Anleitung für die Steuererklärung oder anderen Informationen. Janine Zwingli PHBern, IVP NMS Funktionsweise & Einsatz Die Informationen der CD, das sog. Programm, sind auf einer spiralförmig nach aussen verlaufenden Spur angeordnet und belegen maximal 85% der CD-Gesamtfläche. Diese Spiralspur, auf der die Dateien gespeichert sind, hat eine Länge von 6km! Der Programmbereich reflektiert Licht mit deutlichen Farberscheinungen wegen seiner Mikrostruktur, den Pits. Länge und Abstand dieser kleinen Vertiefungen bilden zudem einen digitalen Code, der die Mikroaufnahme von Pits einer CD gespeicherte Information repräsentiert. Auf einer Audio-CD können maximal 99 Musiktitel gespeichert werden, dazu hat jede Scheibe ein Inhaltsverzeichnis und einen eingelagerten Zeitcode und Texteinblendungen. Die Abtastung der CD erfolgt kontaktlos von der spiegelnden Unterseite her über einen der Spur nachgeführten LaserInterferenzdetektor. Verwendungsmöglichkeiten von defekten CDs: an viel befahrenen Strassen zur Wildabwehr an Bäume hängen, als Untersätze für Gläser, als Freesbee – Scheibe, zum basteln bzw. gestalten (bspw. schmelzen u. daraus Schmuck machen oder siehe auch do-it-Aufg.) usw. Bezug zur Umwelt Schweiz: mehr als 2/3 der CDs werden im Abfall entsorgt. Sie könnten ohne weiteres verbrannt werden, weil sie kein eigentliches Schadstoffproblem darstellen. Aufgrund des grossen Anteils an Polycarbonat (PC), sollten sie aber recycelt werden. Denn dieses ist als Sekundärrohstoff sehr gefragt, weil es vielfältig verwertbar ist und zudem der Herstellungsprozess energieintensiv u. teuer ist und Erdöl braucht. Das CD-Recycling hilft also den CO2-Ausstoss zu reduzieren und die nicht erneuerbare Ressource Erdöl einzusparen. Dies alles macht CD-Recycling nachhaltig. Sammelbehälter Beim Recycling werden die CD’s geschreddert und geschmolzen, wobei das Polycarbonat von Aluminium, Lacken, Klebefolien und Aufdrucken getrennt und zu Granulaten verarbeitet wird. Auch wenn seine Eigenschaften praktisch dem von neuwertigem PC entspricht, können daraus aber keine neuen CD's mehr hergestellt werden. Zu hoch sind die Anforderungen bzgl. der optischen Eigenschaften. Dafür geschredderte CDs kann dieses Recyclingmaterial für medizinische Geräte, Steckdosen, Motorradhelme, Stossstangen u.v.m. verwendet werden. Janine Zwingli PHBern, IVP NMS Bezug zur technischen Umwelt der Lernenden Das Format der CD wurde weiterentwickelt, so dass es heute z.B. CDROM, DVDs u.a. gibt. CDs selbst gibt es in zwei verschiedenen Grössen. Am weitesten verbreitet ist die Version mit einem Mni-Disc Durchmesser von 12cm und 15g. Seltener die Mini-CD mit einem Durchmesser von 8cm und 30% der Speicherkapazität bei 6,7g. Daneben gibt es auch CDs, sog. Shape-CDs, die eine andere Form als eine runde Scheibe haben. Sie fanden aber aufgrund von Abspielproblemen (u.a. Umwucht) nur eine geringe Verbreitung. Shape-CDs (oben & unten) Daten-Vernichtung: (mehr dazu (Fotos/Erklärung) unter 2 Links in Quellen!) Verfahren, um vertrauliche Daten vor der Entsorgung unleserlich zu machen: Nicht empfehlenswert: bemalen, zerkratzen; Mikrowellenherd o. verbrennen (Daten zwar gelöscht, aber u.a. gesundheitsschädigende Dämpfe und ev. gefährlich. Empfehlenswert: zerkratzen zerbrechen, zerschneiden o. schreddern, reiben (z.B. an Raspel). Mögliche Fragestellungen für Forschungsberichte CDs sind nicht die besten Speichermedien, da mit der Zeit (nach ca. 30 Jahren) die Daten nicht mehr lesbar sind. Wie kommt es aber dazu? Welche Prozesse laufen genau ab, damit dies passiert? Bezug zu do-it-Aufgaben CD-Kreisel Thema: Spiel CD-Kreisel Stufe: 3.-9. Klasse Werkstoff: Recycling/CD Ziel: eigenes Spielgerät herstellen Tüftelstern: ** Leichtbaufahrzeuge mit CDs als Räder (z.B. PET- Solarmobil) CD-Jojo: ist zwar keine do-it-Aufg. Aber schnell und einfach Leichtbaufahrzeug herzustellen, ideal für Stufe KGU.