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Porträt
Nordland
Frisch aus
der Garage
Unglaublich, aber wahr: Werner Bischof lässt seinen neuen
Scania R 500 solange in der Garage stehen, bis er damit ein
Fotoshooting für das Scania Fotobuch 6 absolviert hat.
Bei einer
meiner ersten Ausfahrten habe ich gleich den Triebener Tauern
glattgebügelt.“
Diese Meldung hat es definitiv in
sich: „Scania Fahrer legt mit seinem R 500
in neun Monaten exakt 921,5 Kilometer
zurück.“ Der Grund für den zurückhaltenden Einsatz des 4-Achsers ist nicht
minder außergewöhnlich: ein Fototermin, nicht mit der SCANIA BEWEGTRedaktion, sondern mit Felix Jacoby, dem
Macher der Scania Jahrbücher und der
Scania Fotobücher. „Wie es erstmals zur
Sprache gekommen ist, dass mein Scania
R 500 einen Auftritt im Scania Fotobuch 6 ergattern könnte, habe ich sofort
den Entschluss gefasst, ihn bis dahin so
weit wie möglich vom Alltagsgeschäft
abzuziehen“, erzählt Werner Bischof,
Geschäftsführer der Nordland Hydraulik
GmbH aus St. Veit/Glan in Kärnten. Der
Unternehmer ist mit einem Team von
20 Mitarbeitern in weiten Teilen Österreichs als Dienstleister bei der Montage
von Leitschienen aktiv. Die knapp 1.000
Kilometer, die der zitronengelbe 4-Achser seitdem zurückgelegt hat, haben ihn
aber trotzdem nur äußerst selten auf eine
der Baustellen des Familienbetriebes
gebracht. Die meisten Wegstrecken sind
durch Fahrten zu Lkw-Ausstellungen
zustande gekommen. „Abgesehen davon
waren auch einige Bewegungsfahrten
Werner Bischof, Unternehmer
und Scania Fan
Gemeinsam mit einer
Leitschienenramme wird der
Scania R 500 in weiten Teilen
Österreichs zum Einsatz
gelangen.
Beim Aufbau des Spezialfahrzeuges wurden
zahlreiche interessante Details umgesetzt.
12 SCANIA BEWEGT • 1.2012
www.scania.at
Text: Scania
Fotos: Scania
darunter, bei denen ich mit dem R 500
einfach in der Region rund um St. Veit/
Glan unterwegs war“, verrät Bischof.
Was bewegt einen Unternehmer
dazu, einen neuen Lkw für ein einziges
bevorstehendes Fotoshooting für mehr
als ein Dreivierteljahr vom Tagesgeschäft
abzuziehen? „In erster Linie einmal die
drei anderen Lkw in unserem Unternehmen, mit denen wir die anfallenden
Aufträge ohne Weiteres abdecken konn­
ten“, lacht der Geschäftsführer. Bischofs
Vorliebe für Scania, übrigens der erste
in seinem Fuhrpark, ist auf vier Jahrzehnte Berufserfahrung zurückzuführen.
Gut 40 Jahre war er im Stahlbau tätig
und hat Forstmaschinen serviciert, die
auch in Österreich fast ausschließlich
von schwedischen Herstellern stammen. „Damit war Schwedenstahl für mich
schon immer etwas Besonderes“, sagt
Werner Bischof. Folglich war für ihn auch
der Weg vom Schwedenstahl zum Scania
V8 irgendwie vorgezeichnet. Auch wenn
er letztlich bei der genauen Spezifikation des Fahrzeuges freiwillig auf 230 PS
verzichtet hat. „Ursprünglich ist mir ein
Scania R 730 vorgeschwebt.“ In Anbetracht der daraus resultierenden
Bei einer der ersten Ausfahrten
arbeiten wir hauptsächlich mit der
Ramme. Bei der Demontage bestehender
Leitschienen kommt auch der Kran am
Lkw zum Einsatz.“
s­ etzte sich Werner Bischof persönlich
hinter das Steuer des Scania. „Mich hat
brennend interessiert, was mein neuer
Lkw in der Praxis tatsächlich leisten kann.“
Um diese Frage zu beantworten, belud
der Unternehmer sowohl den 4-Achser
als auch einen dazugehörigen Anhänger
mit insgesamt 30 Tonnen Leitschienen
und brach Richtung Triebener Tauern auf.
Die 17-prozentige Steigung der beliebten
Motorradstrecke hat er mit offenen Fens­
tern und seinem Lieblingslied von Phil
Collins im CD-Player glattgebügelt. „Wie
ich mit dem Gespann den Berg hinauf­
gebrettert bin, war mir nach den ersten
Kilometern schon klar, dass das der Lkw
ist, den ich schon immer haben wollte.“
Auch in seinem „Brotberuf“ – nach der
Karriere als selbsternannter Showtruck
– wird der Scania gemeinsam mit einem
Anhänger unterwegs sein. Anstelle einer
Ladung Leitschienen wird dann am
Anhänger eine sogenannte Leitschie­
nen­ramme verladen sein, die bei der
Leitschienenmontage zum Einsatz kommt.
„Bei der Montage von neuen Leitschienen
Genügend Arbeit bescheren Werner
Bischof und seinem Team die großflächig anberaumten Austauschaktionen
von Aluminium- zu Metallleitschienen.
Aluminium wird über die Jahre hinweg
spröde, wodurch sich die Rückhaltefähigkeit deutlich verringert. Im schlimmsten
Fall kann das Material bei Unfällen
reißen und dadurch Unfallbeteiligten
schwere Verletzungen zuführen. „Bei
einem Lkw-Unfall, der Ende Jänner auf
der Tauernautobahn passiert ist, waren
alleine die Leitplanken dafür verantwortlich, dass der Sattelzug nicht von
der mehr als 80 Meter hohen Brücke
gestürzt ist.“ Zur Leitschienenmontage
ist Werner Bischof eigentlich nur durch
Zufall gekommen. Ursprünglich war er
als Dienstleister für Unternehmen tätig,
die Leitschienen montiert haben. „Wir
haben bei Brückensanierungen die Kernbohrungen hergestellt, die für die Montage der Leitschienen notwendig sind.
Über diese Arbeiten sind wir letztlich zur
Leitschienenmontage gekommen.“
familiären Diskussionen hat er sich
letztlich für einen R 500 entschieden.
Die extravagante V8-Plakette an der Front ist
eine Kreation des Scania Händlers Wiegele.
www.scania.at
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