Vancouver 2011

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Vancouver 2011
Austauschsemester an der University of British Columbia in Vancouver – HS 2011 Kurswahl Der Ablauf der Vorbereitungshandlungen, wann welche Unterlagen eingereicht werden müssen etc. ist auf der Internetseite von go global gut beschrieben. Die Kursanmeldung erfolgt im Juni. Dazu wird eine Liste mit den gewünschten Fächern an go global gemailt, welche die Anmeldung ausführen. Da sie jedoch die Anmeldungen aller Austauschstudenten vornehmen und die Plätze pro Kurs begrenzt sind, lohnt es sich die Anmeldung gleich selber in die Hand zu nehmen (online im Student Service Center). Ich wurde zum Beispiel nicht für alle gewünschten Kurse registriert. Das ist jedoch noch kein Grund zur Panik. Man kann die Professoren per email kontaktieren und diese nehmen einem eventuell gleich in den Kurs auf oder man wird auf eine Warteliste gesetzt. Andernfalls kann man auch in der ersten Vorlesung den Professor direkt ansprechen. Es ist grundsätzlich ratsam, sich für mehr Kurse anzumelden, als man tatsächlich gedenkt zu besu‐
chen, da man sich immer noch abmelden kann. Als Austauschstudent muss man mindestens Kurse im Umfang von 9 kanadischen credits besuchen. Die Fächer haben meistens 3 oder 4 cre‐
dits, wobei es auch einwöchige Intensivkurse mit nur einem credit gibt. Das Campus­Wide Login sollte man, sobald man seine student number erhalten hat, gleich eröff‐
nen. Dieses wird für das housing und die Kurs An‐/Abmeldung benötigt. Housing Wohngelegenheiten auf dem Campus gibt es mehrere. Ich habe in Fairview gewohnt, das einem Feriendörfchen gleicht. In einer unit wohnen 4‐6 Leute, die sich eine Dusche und 2 Toiletten teilen. Fairview ist ungefähr 15 Fussminuten von der Rechtsfakultät entfernt. Man kann auch einen Bus nehmen, mit dem man in wenigen Minuten beim Bus Terminal ist. Ganz in der Nähe ist das Village, das aus einigen Restaurants, Cafés und Einkaufsläden besteht. Die Preise sind jedoch etwas teurer als wenn man ausserhalb des Campusgeländes einkaufen geht. Bezüglich der Zimmergrösse rät es sich nicht das kleinste zu nehmen, da der Preisunterschied zum nächst‐
grösseren nicht immens ist, aber der Raumgewinn relativ gross ist. Eine andere Residenz sind die Walter Gage Towers. Diese Hochhäuser beherbergen 6 Leute in einem Apartment. Es hat im Gegensatz zu Fairview einen Fernseher, dafür aber keinen Geschirr‐
spüler. Wenn man einen Raum in den oberen Stockwerken hat, wird man mit etwas Glück auch noch von einer tollen Sicht belohnt. Gage liegt ca. 5 Minuten zu Fuss von der Rechtsfakultät und der Bus Terminal ist gleich vor dem Gebäude. Marine Drive ist die neuste und teuerste, wohl aber auch schönste Residenz. Die Nachfrage scheint jedoch grösser als das Angebot, so dass die Chancen nicht all zu gut stehen. In Place Vanier und Totem Park wohnen mehrheitlich jüngere Leute und man muss zwingend einen teuren Meal Plan abschliessen. Grundsätzlich würde ich jedem empfehlen auf dem Campus zu wohnen, da dort mehr los ist und man nicht lange mit dem Bus pendeln muss. Von der UBC nach Downtown dauert es doch gute 45 Minuten. Haushaltsgegenstände wie Küchenutensilien, Kleiderbügel, Bettwäsche etc. muss man selber einkaufen. Wenn man Glück hat, wird man kanadischen Mitbewohnern zugeteilt, die dann meis‐
tens einiges mitbringen. Bezüglich der Bettwäsche wurde auf der housing Internetseite der UBC die Website http://www.campuslinenscanada.com/ empfohlen. Ich habe meine Bettwäsche dort gekauft und dies bereut. Die Qualität ist nicht gut und man zahlt viel zu viel. Wenn es einem nichts ausmacht eventuell ein paar Tage ohne Bettwäsche zu schlafen, würde ich nicht online bestellen und nach Ankunft diese bei Ikea kaufen. Sogar im UBC Bookstore gibt es bessere Ange‐
bote, die jedoch relativ schnell ausverkauft sind. Ankunft Wenn man nur ein Semester an der UBC studiert, ist kein Visum nötig. Da sich dies jedoch än‐
dern kann, sollte man dies noch vorher abklären. Den letter of acceptance sollte man unbedingt mitnehmen. Zudem kann es auch sein, dass ein Kontoauszug bei der Einreise verlangt wird. Go global hatte Leute am Flughafen vor Ort, die den Austauschstudenten Ermässigungen für die Taxifahrt gaben. Man kann auch günstiger mit den öffentlichen Transportmitteln zur UBC gelan‐
gen, muss aber umsteigen. Grundsätzlich lohnt es sich wegen den Einführungsveranstaltungen etwas früher anzureisen und sich für das early arrival anzumelden. Für die Kursunterlagen sollte man sich möglichst früh bemühen, denn die Wartezeit im UBC Bookstore ist zu dieser Zeit noch auszuhalten. Wenn man sich über die Kurswahl noch nicht im Klaren ist, kann man ungeöffnete Kursunterlagen immer noch bis ca. 3 Wochen nach Unibeginn retournieren. Der UBC Bookstore verkauft auch UBC merchandise Artikel. Die Einführungsveranstaltungen in der ersten Woche (GALA) sollten nicht verpasst werden. Dies weniger wegen dem Informationsgehalt, sondern wegen dem einfachen Kontakteknüpfen. Zwar sind Jusstudenten in den GALA Aktivitäten halbwegs einbezogen, die Rechtsfakultät hat aber auch eigene Einführungsveranstaltungen durchgeführt, die wesentlich wichtiger und informati‐
ver waren. In dieser Einführungswoche kommt man schnell in Kontakt mit anderen Austausch‐
studenten. Kanadische Studenten sind offen und leicht kennen zu lernen, aber deutlich weniger reisefreudig als Austauschstudenten. Campusleben Neben dem Village gibt es zahlreiche Verpflegungsmöglichkeiten im Student Union Building. Dort befinden sich auch ein Kino und der Club The Pit. Als Student hat man gratis Zutritt zum UBC Aquatic Center, welches aus einem 50m Innenpool (ausser früh morgens jedoch auf 25m eingerichtet) mit diversen Sprungbrettern, 20y Aussen‐
pool, einem Fitnessraum, einem Whirlpool, Sauna und Dampfbad besteht. Da alle diese Einrich‐
tungen kostenlos genutzt werden können, kann ich jedem nur empfehlen einmal vorbeizuschau‐
en. Für die Schliessfächer muss man jedoch mit Quartern bezahlen oder man mietet gleich eines für das ganze Semester (ungefähr 50 CAD). Wenn man ein etwas besser ausgerüstetes Gym will, kann man eine Mitgliedschaft im UBC Birdcoop für 25 CAD pro Semester lösen. Ausserhalb von UBC liegt der Pacific Spirit Regional Park, welcher wunderschöne Wege und Trails zum Joggen bietet. Am besten besorgt man sich jedoch vorher eine Karte, da die Trails keiner wirklichen Struktur folgen und man relativ schnell verloren gehen kann. Teamsportarten wie Basketball, Volleyball etc. kann man im UBC REC Center nachgehen, wo sich auch das Birdcoop befindet. Es gibt in der Nähe von Fairview auch ein Tennis Center. In den ers‐
ten Wochen kann man sich für verschiedenste Clubs, darunter auch Sportclubs einschreiben. Als Austauschstudent für ein Semester muss man eine kanadische Krankenversicherung ab‐
schliessen. Diese nennt sich iMed. Ein Abschluss eines kanadischen Bankkontos ist nur bei gewissen Banken ohne Studentenvisa möglich. Geld kann man auch mit seiner Schweizer Bankkarte abheben, es fallen aber Transakti‐
onsgebühren an. Ein Abschluss eines prepaid Plans für das Handy ist zu empfehlen. Wenn man aber sein iPhone von zuhause mitnimmt, sollte man vorher abklären ob es einen SIM Lock hat, welcher die Benut‐
zung von SIM Karten anderer Anbieter verunmöglicht. Vorlesungen Die Rechtswissenschaftliche Fakultät hat soeben ein neues Gebäude in Betrieb genommen. Die Einrichtung und Infrastruktur ist sehr modern und die Räume sind gut ausgestattet. Einzig mit der Klimaanlage musste man im Winter etwas kämpfen. Ausserdem wurde von vielen kanadi‐
schen Studenten die Anzahl fensterloser Räume bemängelt. Die Bibliothek ist wunderschön mit Blick auf den Pazifik und auch sehr leise verglichen mit anderen Bibliotheken auf dem Campus. Ich empfehle, sich am Anfang des Semesters zu einer Bibliotheksführung anzumelden. Die Vorlesungen sind interaktiver als in Bern. Je nach Professor und Kurs gibt es aber grosse Unterschiede. Das Gleiche gilt im Übrigen auch für die Schwierigkeit eines Kurses. Die Vorlesun‐
gen bringen viel Lesestoff mit sich. Arbeiten werden in der Regel etwas lockerer als in Bern kor‐
rigiert. Die Prüfungen waren in meinem Fall dreistündig und open book. Bei einem Kurs hatte ich eine einstündige Prüfung und der Rest der Benotung machte die schriftliche Arbeit aus. Die Prüfungen sind etwas leichter als in Bern und decken den Vorlesungsstoff ab. Jedoch ist das Be‐
wertungssystem der UBC ganz anders, so dass grundsätzlich keine ausgezeichneten Prüfungen oder Arbeiten resultieren, dafür aber auch kaum Leute ungenügend sind. Dies führt dann dazu, dass selbst bei vermeintlich ganz einfachen Prüfungen die meisten doch nur eine Durchschnitts‐
note erhalten. Transport/Reisen Als Student kann man monatlich das Abo für die öffentlichen Verkehrsmittel mit seiner student card an Automaten im Bookstore beziehen. Vor Beginn des neuen Monats sollte daher dieser U­
Pass für den Folgemonat abgeholt werden. Ich habe mir ein Fahrrad auf Craigslist gekauft. Grundsätzlich gilt zu sagen, dass Fahrräder Man‐
gelware sind und man sich etwas umschauen muss, bevor man etwas Akzeptables findet. Es gibt zwar das Bike Kitchen auf dem Campus, aber da es so viele Studenten hat, wird es schwierig ein günstiges Velo zu ergattern. Craigslist bietet eine grosse Auswahl, ist aber auch mit etwas mehr Aufwand verbunden. Ansonsten gibt es ab und zu Inserate in der Facebook go global Gruppe (die sich ausserdem in der ganzen Vorbereitung und bei Fragen als sehr hilfreich erwiesen hat). Mit dem Bus hat man in ca. 40 Minuten Downtown erreicht. 2 Autostunden von Vancouver liegt der Skiort Whistler. Weitere empfehlenswerte Trips sind Vancouver Island (surfen in Tofino) und Seattle. Ein echtes Highlight ist eine Reise in die kanadischen Rockies nach Banff und Jasper. Die Flüge aus den USA sind etwas billiger als von Vancouver, aber dafür muss man auch die An‐
reise mit Greyhound miteinberechnen. Alaska Airlines fliegen relativ billig von Birmingham, das näher als Seattle liegt. Grundsätzlich würde ich aber der Bequemlichkeit halber von Vancouver aus fliegen. In die Staaten kann man problemlos für 90 Tage einreisen, indem man das Visa Waiver Program (grüner Zettel) ausfüllt und 6 USD dafür bezahlt. Bei Ausreise aus den Staaten für länger als 30 Tage gibt man den Zettel dem Flugunternehmen oder einem immigration officer ab, kann aber anschliessend wieder eine neue 90 Tagesfrist auslösen. Fazit Ich kann jedem nur empfehlen ein Austauschsemester zu machen. Die Erfahrung, die man in fachlicher und sozialer Hinsicht macht, ist eine Bereicherung für jedermann. Vancouver ist eine wunderschöne Stadt und das Campusgelände ist im Stile nordamerikanischer Universitäten gehalten und etwas ganz anderes als das Universitätsleben in der Schweiz. 

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