Pressebrief Februar 2016 zum

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Pressebrief Februar 2016 zum
11. Januar 2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
zu den nächsten Premieren im Schauspielhaus Bochum laden wir Sie herzlich ein.
„Vater“ ist ein Stück über Demenz und den Verlust der Orientierung in der Welt. Der französische Gegenwartsautor
Florian Zeller beschreibt den Prozess der schwindenden Autonomie ebenso wie die Zunahme von Erinnerungslücken und die damit einhergehenden Angstzustände. In dem Erfolgsstück, ausgezeichnet mit dem Prix Molière 2014
und an zahlreichen europäischen Bühnen im Repertoire, stellt Florian Zeller auch die Frage nach der Verantwortung
der Generationen, thematisiert das Pflegen naher Angehöriger sowie den schmerzhaften Moment, vom eigenen Vater
nicht mehr erkannt zu werden. Die Inszenierung mit Bernd Rademacher in der Hauptrolle und Xenia Snagowski
als seiner Tochter Anne, hat am 13. Februar in den Kammerspielen Premiere. Regie führt Alexander Riemenschneider, der am Schauspielhaus bereits Peter Handkes „Die Unvernünftigen sterben aus“ in Szene gesetzt hat. Eine
besondere Bedeutung bekommt das Bühnenbild von David Hohmann: Es wird belebt von einem achtköpfigen
Bewegungschor, der die Unordnung in Andrés demenzerkrankten Kopf versinnbildlicht.
Im Rahmen unserer diesjährigen Koproduktion mit der Folkwang Universität der Künste inszeniert Marco
Massafra mit dem derzeitigen dritten Schauspiel-Jahrgang Carlo Goldonis „Der Impresario von Smyrna“. Für
seine erste Regiearbeit am Schauspielhaus Bochum hat Marco Massafra eine Komödie von Goldoni gewählt, die die
Not der Bühnenkünstler um ein Engagement zu wetteifern, auf launige Weise zum Thema macht. Die Situation der
Schauspielstudierenden spiegelt sich im überzeichneten Bild der Sänger, die sich um eine Anstellung an der neuen
Oper des türkischen Impresarios Ali streiten. Und der Regisseur Massafra, selber Schauspieler, versteht es, seinen
jungen Kollegen die Rollen auf den Leib zu schneidern. Die Premiere ist am 12. Februar im Theater Unten.
Am 25. Februar hat die neue Produktion von Regisseurin und Theatertherapeutin Sandra Anklam Premiere im
Theater Unten. Bereits zum siebten Mal findet die fruchtbare Zusammenarbeit des Schauspielhauses mit der Klinik
für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWL-Universitätsklinikums Bochum statt. In
diesem Jahr inszeniert Sandra Anklam mit Patienten und Mitarbeitern der Klinik Sibylle Bergs „Helges Leben“ und
schafft damit erneut einen außergewöhnlichen Ansatz an der Schnittstelle von Kunst und Heilung. Die Ergebnisse
ihrer theatralen Forschungsreise werden erneut sowohl im Theater Unten als auch in den Räumen des LWLUniversitätsklinikums in Bochum zu sehen sein.
Lassen Sie uns gern wissen, ob Sie zu unseren Premieren kommen. Wir würden uns freuen, Sie am jeweiligen
Premierenabend begrüßen zu dürfen!
Herzliche Grüße
Anstalt des öffentlichen Rechts – Königsallee 15 – 44789 Bochum – www.schauspielhausbochum.de
Christine Hoenmanns – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – Tel.: 0234 / 33 33 55 23 oder – Fax: 0234 / 33 33 54 37 – [email protected]
Das Schauspielhaus Bochum ist Mitglied der Union des Théâtres de l’Europe (U.T.E.)
PREMIERE
VATER
von Florian Zeller
André hat Löcher im Gedächtnis, aber seine Tochter Anne darf nichts davon erfahren. Ständig will sie ihm eine
Krankenschwester aufdrängen, die ihn wie ein kleines Kind behandelt. Hatte Anne nicht schon immer Interesse an
seiner Wohnung? Liegt es daher nicht nahe, dass sie ihn am liebsten in ein Heim abschieben würde? Nichts ist mehr
sicher. Menschen, die André nie zuvor gesehen hat, geben sich als seine Tochter aus. An einem Tag will Anne nach
London ziehen, am nächsten Tag will sie das nie gesagt haben. Wer hat hier eigentlich Probleme mit dem Gedächtnis?
„Vater“ ist ein Stück über Demenz und den Verlust der Orientierung in der Welt. Der französische Gegenwartsautor
Florian Zeller beschreibt den Prozess der schwindenden Autonomie ebenso wie die Zunahme von Erinnerungslücken
und die damit einhergehenden Angstzustände. In seinem Erfolgsstück stellt er auch die Frage nach der Verantwortung
der Generationen, thematisiert das Pflegen naher Angehöriger sowie den schmerzhaften Moment, vom eigenen Vater
nicht mehr erkannt zu werden.
Das Bühnenbild von David Hohmann entwickelt in der Inszenierung von Alexander Riemenschneider ein
Eigenleben. Es wird belebt von einem achtköpfigen Bewegungschor, der die Unordnung und Veränderung in Andrés
demenzerkrankten Kopf versinnbildlicht: nichts ist sicher, alles ist in Bewegung. Oftmals sind in der Wohnung nicht
alle Möbel an ihrem Platz, mal sind es zu viele, mal zu wenige und ein anderes Mal fehlen entscheidende Elemente
der Einrichtung. Ähnlich sieht es auch in Andrés Kopf aus: Vergangenes und Gegenwärtiges geraten zunehmend
durcheinander.
Der 1979 in Paris geborene Romancier und Dramatiker Florian Zeller ist einer der renommiertesten
zeitgenössischen Autoren Frankreichs. 2004 wurde er mit dem „Prix Interallié“, dem wichtigsten Literaturpreis
Frankreichs ausgezeichnet. Im selben Jahr erschien sein erstes Theaterstück „Der Andere“ in Paris und wurde zu
einem Überraschungserfolg. Weitere erfolgreiche Stücke folgten. „Vater“ wurde 2014 mit dem Prix Molière
ausgezeichnet und wird seitdem an Bühnen in ganz Europa (u. a. London West End) und am Broadway in New York
gespielt.
Alexander Riemenschneider wurde für seine Inszenierungen bereits mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem RolfMares-Preis für „Von Mäusen und Menschen“ 2010 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg (außerdem nominiert
für den FAUST-Theaterpreis in der Kategorie Kinder- und Jugendtheater) und für Peter Handkes „Kaspar“ 2011 beim
NRW-Theatertreffen in Wuppertal (beste Inszenierung). Seine Adaption des Romans „Der Schaum der Tage“ von
Boris Vian, die am St. Pauli-Theater uraufgeführt wurde, erhielt Einladungen zu mehreren europäischen Festivals. Er
war Hausregisseur am Theater Bremen und inszenierte außerdem u. a. am Staatstheater Oldenburg, am Prager
Kammertheater in Tschechien, am Deutschen Theater Berlin und am Residenztheater München. Am Schauspielhaus
Bochum hat er 2014 Peter Handkes „Die Unvernünftigen sterben aus“ in Szene gesetzt.
Regie: Alexander Riemenschneider, Bühne: David Hohmann, Kostüme: Lili Wanner, Musik: Tobias Vethake,
Dramaturgie: Annelie Mattheis, Choreografische Assistenz: Carina Langanki
Mit: Sarah Grunert (Laura), Nils Kreutinger (Ein Mann), Kristina Peters (Eine Frau), Bernd Rademacher
(André), Roland Riebeling (Pierre), Xenia Snagowski (Anne, Andrés Tochter)
Bewegungschor: David Attenberger, Katarina Bock, Nikita Buldyrski, Malina Hoffmann, Sefa Küskü, Isabel Martin,
Vanessa Pawlikowski, Luis Volkner
Matinee am 7. Februar im Tanas, Eintritt frei
Premiere am 13. Februar in den Kammerspielen, die nächsten Vorstellungen: 18. & 25. Februar
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PREMIERE
DER IMPRESARIO VON SMYRNA
von Carlo Goldoni
Drei singende Damen, von denen jede die Erste, die Primadonna, sein möchte, ein Tenor, ein Falsettist und nicht
zuletzt ein Librettist suchen ein Engagement. Kaum verwunderlich also, dass das „Geheimnis“, ein türkischer
Impresario sei in der Stadt und drauf und dran, sich ein Opernensemble zusammenzustellen, nicht lange ein
Geheimnis bleibt. Vermittelt durch Graf Lasca, einen Freund der Künste, machen die Theaterleute einer nach dem
anderen dem reichen Kaufmann ihre Aufwartung. Jede und jeder will begabter, erfahrener, schöner und
erfolgversprechender sein als jede und jeder andere: Keine leichte Aufgabe für Ali, der freundlich und geduldig ist, von
Gesang aber schlichtweg nichts versteht.
Mit dieser 1759 uraufgeführten Satire auf den Theaterbetrieb und den Zwang, sich selbst zu vermarkten,
präsentiert sich der derzeitige dritte Schauspiel-Jahrgang der Folkwang Universität der Künste in der Regie
von Marco Massafra, der mit dieser Arbeit erstmals am Schauspielhaus Bochum inszeniert.
Marco Massafra, *1981, Schauspielstudium an der Otto-Falckeberg-Schule in München, ist seit der Spielzeit
2008/2009 Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum und wurde 2010 mit dem Bochumer Theaterpreis in der
Kategorie Nachwuchskünstler ausgezeichnet. Am Bochumer Rottstr 5 Theater inszenierte er Camus „Caligula“,
Becketts „Warten auf Godot“ und Enda Walshs „Disco Pigs“. Als Schauspieler ist er am Schauspielhaus u. a. als
Gerichtsrat Walter in Kleists „Der zerbrochne Krug“, Semjon Pantelejewitsch Jepichodow in „Der Kirschgarten“ und
als Blaubart in „Blaubart – Hoffnung der Frauen“ zu sehen.
Regie: Marco Massafra, Bühne: Kerstin Feuerhelm, Kostüme: Frederike Marsha Coors, Dramaturgie: Kekke
Schmidt
Mit: Paulina Alpen, Amelie Barth, Carl Bruchhäuser, Thomas Kaschel, Nils Kretschmer, Anja Kunzmann,
Lorenz Nolting, David Vormweg, Michael Wischniowski
Premiere am 12. Februar im Theater Unten, die nächsten Vorstellungen: 17. & 26. Februar
In Zusammenarbeit mit der Folkwang Universität der Künste
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PREMIERE JUNGES SCHAUSPIELHAUS
HELGES LEBEN
Ein schönes Theaterstück von Frau Berg in Zusammenarbeit mit Herrn Helbling
Angenommen, die Menschheit existiert nicht mehr, die Tiere sind an der Macht und Gott und der Tod sind
frustrierte Dienstleister. Die Tiere amüsieren sich mit Unterhaltungsshows über das Leben der ausgestorbenen
Menschen. Wenn dann ein einfaches kleines Menschenleben in vier Akten auf dem Programm steht, das „Helges
Leben“ heißt, und wir einen Antihelden sehen, der durchschnittlich mutig und durchschnittlich klug ist, der von
Ängsten geplagt ist und schließlich unglücklich stirbt: Schämen wir uns dann? Lachen wir darüber? Ekeln wir uns?
Fühlen wir uns geläutert, schockiert, alarmiert, amüsiert, ertappt? Lernen wir daraus? Probieren Sie es aus!
Bereits im siebten Jahr schafft Sandra Anklam einen außergewöhnlichen Ansatz an der Schnittstelle von Kunst
und Heilung. Die Ergebnisse ihrer theatralen Forschungsreise werden im Theater Unten sowie in den Räumen des
LWL-Universitätsklinikums in Bochum gezeigt.
Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWL-Universitätsklinikums Bochum
behandelt Menschen mit psychischen Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen, Psychosen,
Persönlichkeitsstörungen, Demenzen oder Abhängigkeitserkrankungen. Sie erhalten dort professionelle Hilfe in Form
von ambulanten, teilstationären und stationären Angeboten. Neben der Behandlung sind Prävention,
Früherkennung sowie Forschung und Lehre wichtige Bestandteile der Arbeit.
Regie: Sandra Anklam, Ärztliche Leitung: Vera Makulla, Bewegungstraining: Elena Leniger, Mitarbeit: Kerstin
Oppermann, Giulia Arnold, Bühne: Dorothea Lütke Wöstmann, Kostüme: Janin Lang, Gerlind Werner
Es spielen: 17 Patienten und Mitarbeiter der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin
des LWL-Universitätsklinikums Bochum
Premiere am 25. Februar im Theater Unten, die weiteren Vorstellungen: 2.3. (18:00), 6.3. (19:00), 10.3. (18:00)
& 11.3. (18:00)
Vorstellungen im LWL-Universitätsklinikum: 18. & 19.3. (19:00)
Vorverkauf für diese beiden Vorstellungen ausschließlich ab 1.3.2016 im Klinikum: Alexandrinenstr. 1-3, 44791
Bochum, Mo.-Fr. 8:30-15:30 Uhr im Sekretariat für Forschung und Lehre, Raum 4.31, oder Tel. 0234 / 50 77 13 21.
In Zusammenarbeit mit der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWLUniversitätsklinikums Bochum