0 - Schauspielhaus Bochum

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0 - Schauspielhaus Bochum
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BALTZ INNENSTADT
Bongardstraße 42 - 56
44787 Bochum
0234 - 9149 -0
BALTZ RUHR PARK
Im Ruhrpark
44791 Bochum
0234 - 58839 -0
[email protected] I www. baltz.de
Liebes Publikum,
willkommen zur
neuen Spielzeit!
Am 18. Juli 2010 beeindruckte das Ruhrgebiet sich selbst und
den Rest der Welt mit dem „Still-Leben Ruhrschnellweg“ auf
der A40. Nur wenige Wochen danach nahmen wir unsere
Arbeit in Bochum auf, die unter dem Vorzeichen der europäischen Kulturhauptstadt stand. Wir entdeckten Bochum
und das Schauspielhaus aus der Perspektive des europäischen
Ruhrgebiets. Vielfalt und Internationalität gehören zu diesem
Ruhrgebiet ebenso wie Bodenständigkeit und lokale Bindung:
Wir leben in Bochum, glauben an das Ruhrgebiet und sind als
Mix aus über 150 Nationen immer schon Europäer gewesen.
Aus diesem Credo entstand unser Programm für das Schauspielhaus Bochum und wir entwickelten aus voller Überzeugung eine Idee von Stadttheater, das Kunst und Kultur in der
Verantwortung für die Stadt und ihre Bewohner entwirft.
Nicht elitäre Hochkultur brauchen wir, sondern Kultur, die
aktiv in die Städte hineinwirkt, indem sie Orte, Menschen
und Geschichten neu sichtbar und erfahrbar macht. Sie verändert damit unser Bild von uns und von der Stadt, in der wir
leben. Sie lässt uns Potenziale und Perspektiven entdecken,
gerade dann, wenn es schwierig wird. Denn Kunst und Kultur
an der Ruhr sind nicht trotz, sondern durch die Krisen stark
und innovativ geworden – und diese Region hat durch engagierte Kunst und Kultur eine neue Identität und neue Energie
erhalten. Diese Kraft haben wir alle an jenem Tag auf der A40
erlebt: Die soziale Plastik „Still-Leben Ruhrschnellweg“ ließ
die Menschen auf der Straße zu einem Kunstwerk werden, das
über sich selbst hinausweist und bis heute daran erinnert, welche Energien wir hier gemeinsam entwickeln können. Genau
darin sehen wir die utopische Kraft der Kunst, die sich an
einem sonnigen Tag auf der Straße erfahren lässt.
Dieser Überzeugung folgend, entwickelten wir Kunstformen, die die Menschen, ihren Alltag und ihre Geschichten
erforschen. Beispielhaft dafür stehen zahlreiche Stadtprojekte und Theaterformen, seien es
Produktionen wie „Da-Heim“ oder „Angekommen“ des Jungen Schauspielhauses, die Arbeiten und Aktionen des DETROIT-PROJEKTS
oder auch die Gründung der „Zukunftsakademie NRW“. Wir schließen Bündnisse und
realisieren Projekte mit Initiativen und Kulturschaffenden aus allen Bereichen der Stadt.
In Jugend-, Schul- und Stadtprojekten ebenso
wie in unseren Kinder- und Familienstücken
auf der Bühne verfolgen wir einen erweiterten Kultur- und Bildungsbegriff, denn das,
was wir suchen und brauchen, sind offene Formen, die auch
zukünftige Generationen erreichen. Nur wenn es uns gelingt,
zwischen Tradition und Zukunft neue Wege zu gehen, werden
wir ein lebendiges Theater und somit auch eine lebendige
Stadt bleiben. Bochum braucht – das haben die Debatten über
die Schließung von Opel bis hin zur Entwicklung eines neuen
Stadtwappens deutlich gezeigt – Kunst und Kultur wesentlich
für seine Zukunft. Kultur steht nicht gegen Soziales, ist kein
„Extra“ und kein Luxus. Nur im Zusammenschluss von Bildung, Kultur und Wirtschaft können soziale, ökonomische
und demografische Fragen gelöst werden. Die innovative
Kraft dieser Verbindungen für eine soziale und fortschrittliche
Stadtentwicklung zu nutzen, ist eine wesentliche Erkenntnis
der Politik des 21. Jahrhunderts. In diesem Sinne hoffen wir,
dass Bochum auch in Zukunft um die innovative Kraft der
Kultur weiß; ein Rückschritt in die Grabenkämpfe der Vergangenheit wäre fatal, nicht nur für dieses Theater, sondern
für uns alle, die wir in dieser Stadt leben.
Wir haben darum auch für die Spielzeit 2015/2016 ein
vielfältiges Angebot für alle Generationen und Interessen
geplant. Und wir wollen auch weiterhin die Potenziale dieser
Stadt erforschen: Zusammen mit dem kainkollektiv entdecken wir die Möglichkeiten einer internationalen Stadt und
ihrer globalen Verbindungen in der Bochumer Hustadt. Das
Junge Schauspielhaus verfolgt mit seinen zahlreichen Inszenierungen und Jugendprojekten eine innovative Bildungsarbeit. Und wir öffnen die ZECHE 1 für Pottporus e.V./Renegade und ermöglichen damit die Gründung des „Zentrums
für urbane Kunst“.
So steht das Schauspielhaus Bochum auch in den kommenden Jahren für die Vielfalt der Theaterformen und
Geschichten. Genau diese Vielfalt, die sich zwischen Lachen
und Weinen, zwischen neuen Projekten und
Klassikern bewegt, zwischen internationalen
Gästen und lokalen Bündnissen, diese Vielfalt
ist die große Kraft und Qualität des Stadttheaters: wir bleiben uns gleich und ändern uns
beständig. Solange wir dies mit Ihnen, unserem Publikum, gemeinsam tun, bleiben wir ein
lebendiges Theater in einer europäischen Kulturhauptstadt, die wir weiterhin Wirklichkeit
werden lassen.
Ihr Anselm Weber
SPIELZEITMAGAZIN 2015/2016
Inhalt
4
Der Spielplan 2015/2016
Alle Premieren und Stücke der neuen Spielzeit
21
Lernen, ein Mensch zu sein
Themen der Spielzeit
23
Generationen
37
Mit Liebe und Gnadenlosigkeit
Der ungarische Regisseur Tamás Ascher
41
Die Verfertigung des Unglücks
Über die Familienverhältnisse in Joseph Roths Roman „Hiob“
45
And now for something completely different
Über die Arbeitsbedingungen in deutschen Schlachthöfen
51
Abstand wahren im Zwischenraum
Annäherung an Jana Schulz
54
Ein Zentrum für urbane Kunst
Pottporus übernimmt die ZECHE 1
57
Ein Vater, ein Sohn, ein Weltreich
Fragen an Jan Neumann zu „Don Karlos“
60
Alle wissen Bescheid
Ein Gespräch mit Sarah Grunert und Dietmar Bär
62
Eine „unmögliche“ Verbindung
Über Familie und Unternehmen
64
Sich selbst vergessen
Perspektivwechsel durch Florian Zellers Stück „Vater“
2
66
Ich bin Stiller
Ein Buch auf einer Hochzeitsreise lesen
69
Das Ende der menschlichen Kultur
Die Begegnung mit dem maximal Fremden
71
Der Mann, der Karriere machen wollte
Über Klaus Manns Roman „Mephisto“
74
Die versaute Rebellion
Notizen zum neuen Stück von Lutz Hübner
77
Kooperationen
Projekte & Partnerschaften
80 Das Ensemble
105 Das Junge Schauspielhaus
Theater für alle und mit allen!
118 Ihr Besuch im Schauspielhaus Bochum
Serviceangebote, Karten und Abonnements
138
Angebote für Unternehmen
139
Sponsoren, Förderer und Partner
140
Mitarbeiter
143
Impressum
144
Kontakt
3
PREMIEREN 2015/2016
DER KIRSCHGARTEN
von Anton Tschechow
Regie: Tamás Ascher
Premiere am 5. September 2015
im Schauspielhaus
HIOB
nach dem Roman von Joseph Roth
Regie: Lisa Nielebock
Premiere am 6. September 2015
in den Kammerspielen
MONTY PYTHON’S
SPAMALOT
Ein Musical basierend auf dem Film
„Die Ritter der Kokosnuss“
Buch & Text: Eric Idle
Musik: John Du Prez, Eric Idle
Deutsch von Daniel Große
Boymann
Regie: Christian Brey
Musikalische Leitung: Tobias Cosler
Premiere am 11. September 2015
im Schauspielhaus
DON KARLOS.
INFANT VON SPANIEN
von Friedrich Schiller
Regie: Jan Neumann
Premiere am 7. November 2015
im Schauspielhaus
DER KLEINE
RITTER TRENK
Kinder- und Familienstück von
Kirsten Boie ab 5 Jahren
Regie: Henner Kallmeyer
Premiere am 29. November 2015
im Schauspielhaus
DER ZERBROCHNE
KRUG
von Heinrich von Kleist
Regie: Anselm Weber
Premiere am 5. Dezember 2015
in den Kammerspielen
FAMILIENGESCHÄFTE
von Alan Ayckbourn
DAS FLEISCHWERK
von Christoph Nußbaumeder
Regie: Robert Schuster
Uraufführung am 12. September 2015
in den Kammerspielen
ROSE BERND
von Gerhart Hauptmann
Regie: Roger Vontobel
Premiere am 4. Oktober 2015
im Schauspielhaus
Regie: Marius von Mayenburg
Premiere am 30. Januar 2016
im Schauspielhaus
DER IMPRESARIO
AUS SMYRNA
von Carlo Goldoni
Regie: Marco Massafra
Premiere am 12. Februar 2016
im Theater Unten
In Zusammenarbeit mit
der Folkwang Universität der Künste
RENEGADE IN RESIDENCE
VATER
von Florian Zeller
Regie: Alexander Riemenschneider
Premiere am 13. Februar 2016
in den Kammerspielen
STILLER
nach dem Roman von Max Frisch
in einer Bearbeitung von
Reto Finger
Regie: Eric de Vroedt
Premiere am 2. April 2016
im Schauspielhaus
KRIEG DER WELTEN
Eine Invasion
von Hermann Schmidt-Rahmer
Regie: Hermann Schmidt-Rahmer
Premiere am 9. April 2016
in den Kammerspielen
MEPHISTO
nach dem Roman von Klaus Mann
Regie: Daniela Löffner
Premiere am 13. Mai 2016
im Schauspielhaus
WUNSCHKINDER
(Arbeitstitel)
von Lutz Hübner und Sarah Nemitz
Regie: Anselm Weber
Uraufführung am 25. Mai 2016
in den Kammerspielen
C/O BRUNNENPLATZ
Eine lokal-globale OpernPerformance von kainkollektiv
Künstlerische Leitung: kainkollektiv
Uraufführung im Juni 2016
am Brunnenplatz in der
Bochumer Hustadt
Ein neues Tanztheaterstück
von Samir Akika
Uraufführung am 6. November 2015
in den Kammerspielen
Eine Koproduktion mit Pottporus e.V./
Renegade, Herne, und dem Theater Bremen
4
WEITER IM SPIELPLAN
JUNGES
SCHAUSPIELHAUS
SCHAUSPIELHAUS
DÄUMELINCHEN
BOCHUM "#$%'*+ $ ' + < =
nach Hans Christian Andersen
für Kinder ab 5 Jahren
> ? +
' @= @ # $ ?X DER BESUCH DER ALTEN DAME * =
Regie: Martina van Boxen
Uraufführung am 13. September 2015
im Theater Unten
Regie: Anselm Weber
DIE NIBELUNGEN '++#=> ?> Y+#
DREI MÄNNER IM SCHNEE [ => ? EIN MANN WILL NACH OBEN > ' ## =
CO-STARRING
Regie: Anselm Weber
EINSAME MENSCHEN< ' " => ?> Y+#
EIN SOMMERNACHTSTRAUM\## @ " =
von Theo Fransz
Regie: Martina van Boxen
Premiere am 3. Dezember 2015
im Theater Unten
Regie: Christina Paulhofer
HEXENJAGD] ## => ? # $
ONKEL WANJA]X => ?" A TRIBUTE TO JOHNNY CASH @ # " =
SCHULEN IN BEWEGUNG
> ?] ^+#= @ # $ ?X _
mit Schülerinnen und Schülern
aus sechs Bochumer Schulen
aller Schulformen
>#
KAMMERSPIELE
BUNBURY` \#=> ?q ^ DAS MÄDCHEN AUS DER STREICHHOLZFABRIK nach dem Film von
Regie: Martina van Boxen
Premiere am 8. Juni 2016
in den Kammerspielen
]@ [@=> ? DELIKATESSEN #] X q =
Regie: Hans Dreher, Oliver Paolo Thomas
DRAUSSEN VOR DER TÜR\# => ? GESPENSTER DES KAPITALS ' y #% =
Regie: Hermann Schmidt-Rahmer
… UND AUSSERDEM
GIFT. EINE EHEGESCHICHTE$Y@ => ?'@{<%
HANS IM GLÜCK> => ? + * @
KABALE UND LIEBE ## => ?] #\+
LEAS HOCHZEITq' %+ => ? Y SCHULEN IN BEWEGUNG: DIE WELLE>#X =
UNION DES THÉÂTRES
DE L’EUROPE (U.T.E.)
Generalversammlung
*# *# # ## # =
Regie: Martina van Boxen
im April 2016
im Schauspielhaus Bochum
THEATER UNTEN
THE REST IS NOISE
BLAUBART – HOFFNUNG DER FRAUEN $ => ?#
DA-HEIM Tanz- und Theaterstück mit jungen Erwachsenen und Jugendlichen aus
von Alex Ross
Regie: Johan Simons
Musikalische Konzeption:
Carl Oesterhelt
von November 2015 bis April 2016
+ \ ""=* # $ ?< @%_ van Boxen
DER KONTRABASS| @* @= ? | DER PLAN VON DER ABSCHAFFUNG DES DUNKELS nach dem Roman von
| '} => ? ~
Ein gemeinsamer Lesemarathon der
Ruhrtriennale mit dem Schauspielhaus Bochum,
Theater Dortmund, Schauspiel Essen,
Schlosstheater Moers, Theater Oberhausen,
Theater an der Ruhr sowie
den Bochumer Symphonikern
FRED UND ANABEL Eine Liebesgeschichte für Kinder ab 3 Jahren nach dem
# +$ ' => ? ~
GRIMMSKLANG [ * +q =
Regie: Martina van Boxen
KURZE INTERVIEWS MIT FIESEN MÄNNERN \ ## =
Regie: Monika Gies
NORWAY.TODAY => ? ~
RAUS AUS DEM SWIMMINGPOOL, REIN IN MEIN HAIFISCHBECKEN
$ ^ => ? #{$ 5
SPIELZEIT 2015/2016
Die neuen Stücke
Uraufführungen,
Premieren und Projekte
FOTO: THOMAS AURIN, AUS: KABALE UND LIEBE
6
11.9.2015
MONTY PYTHON’S
SPAMALOT
6.9.2015
HIOB
5.9.2015
NACH DEM ROMAN
VON JOSEPH ROTH
KAMMERSPIELE
VON ANTON TSCHECHOW
SCHAUSPIELHAUS
„Hiob“ erzählt die Geschichte einer ostjüdischen Familie, die im ländlichen Galizien
beginnt und in Amerika endet und die der
Autor schon durch den Titel in einen biblischen Kontext einschreibt. Dem Hiob aus dem
Alten Testament kommen durch eine Reihe
von sinnlos erscheinenden Leidenserfahrungen Zweifel an seinem Gott, bis sein Erdulden
der Prüfungen am Ende durch einen glücklichen Ausgang belohnt wird. Joseph Roths „einfacher Mann“ Mendel Singer ist Lehrer und
hat mit seiner Frau Deborah vier Kinder: die
Söhne Jonas und Schemarjah, das Mädchen
Mirjam – und Menuchim, der epileptische
Krämpfe hat und außer „Mama“ kein Wort
" @ {#+ " den Menuchims Krankheit als Strafe Gottes
und sind nicht in der Lage, seine besondere
Eigenart zu erkennen. Auch die anderen Kinder scheinen dazu gemacht, Unglück über sie
zu bringen: der Älteste wird Soldat, der Nächs ] @ und die schöne Tochter kann nicht genug kriegen von männlichen Umarmungen.
Obwohl der Rabbi Deborah voraussagt,
Menuchim werde gesunden, aber sie dürften ihn nicht verlassen, ziehen sie in die USA
zu Schemarjah und lassen den kleinen Sohn
zurück. Zu spät merkt Mendel Singer, dass er
dadurch sich selbst verlassen hat. Mehr und
mehr fällt er von Gott ab. Und doch geschieht
am Ende ein Wunder.
England im Jahr 923. Es regieren Pest und
Cholera, Angelsachsen und Franzosen. Ein
Mann tritt an, das geteilte Land zu einen:
König Artus. Für seine Mission wirbt er die
tapfersten Ritter an, die sich rund um Camelot
# {## X # +#
der tapfere Sir Robin, der eigentlich ein großer
Feigling ist, der blutrünstige Sir Lancelot, Sir
Galahad, ein Torfstecher aus der Unterschicht,
sowie der Ritterlehrling Sir Bedevere. Stets mit
+ | _ ] | Diener. Doch bevor sie Kokosnüsse aneinanderschlagend England durchreiten können,
sendet Gott persönlich König Artus und seine
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^‚ ƒ]# #@+ of life“, denn bei ihrer Suche treffen sie auf
französische Raufbolde, auf Prinz Herbert, den
es vor der Hochzeit mit einer ungeliebten Prinzessin zu retten gilt, sowie auf das Kaninchen
des Todes.
Dieses Meisterwerk des absurden, skurrilen
und subversiven Humors, das 1975 als „Die
Ritter der Kokosnuss“ über die Kinoleinwän„ _ †‡‡ˆ # #ƒ
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seither erfolgreich auf der ganzen Welt.
Regie: Lisa Nielebock
Bühne: Oliver Helf
Kostüme: Ute Lindenberg
Musik: Thomas Osterhoff
Dramaturgie: Kekke Schmidt
→ SEITE 41
Regie? Musikalische Leitung: Tobias Cosler
Bühne & Kostüme: Anette Hachmann
: Kati Farkas
→ SEITE 45
Dramaturgie: Annelie Mattheis
Lisa Nielebock (*1978) hat ihre Wurzeln am Schauspielhaus Bochum. Zu ihren Arbeiten gehören
Kleists „Penthesilea“ und „Amphitryon“, Shakespeares „Macbeth“ und „Roberto Zucco“ von Koltès.
Außerdem inszenierte sie u. a. an den Nationaltheatern in Mannheim und Weimar. Ausgezeichnet mit
dem Folkwang Preis, dem Körber Preis für Junge
Regie und eingeladen zum Festival Radikal Jung,
ist sie seit 2014 Professorin im Fachbereich Regie
an der Folkwang Universität der Künste.
Christian Brey (*1973) hat in Bochum bereits den
Publikumserfolg „Drei Männer im Schnee“ inszeniert. Nach seinem Schauspielstudium an der
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in
Stuttgart war er Ensemblemitglied am Staatstheater Stuttgart und begann dort auch Regie zu führen. Als Experte für Komödien inszeniert er u. a.
am Schauspielhaus Hamburg, Theater Osnabrück,
Schauspiel Frankfurt, Düsseldorfer Schauspielhaus
und Theater Münster.
DER
KIRSCHGARTEN
Es geht um einen Garten, den man behalten
will, aber nicht kann, weil man kein Geld, aber
Schulden hat. Das kennen wir heute nur zu
gut. Doch es sind nicht die Krisenjahre unseres
Jahrhunderts, es sind die ebenso schwindelerregenden Jahre der vorigen Jahrhundertwende,
die Tschechow beschreibt. 1904 brachte er diese leise Komödie auf die Bühne, in der es um
nichts anderes geht als um einen Kirschgarten,
der verkauft werden muss. Und um eine nostalgische Gutsbesitzerin, die nicht loslassen
will, was sie eigentlich schon lange nicht mehr
interessiert. Und um alle anderen, die nicht
wissen, wer sie eigentlich sind oder was sie sein
wollen. Nur Lopachin, der Kaufmann, scheint
zu wissen, was er will. Meistens jedenfalls.
Und während damals wie heute Veränderungen beklagt werden, die alte Werte und
hohe Ideale hinwegreißen, müssen wir uns
eingestehen, dass sich so viel nicht geändert
hat. Auch wir halten an unserem Garten fest
und schauen staunend auf die Zeiten, die sich
ändern. Das zumindest bleibt gleich. Wir sind
Nostalgiker und damit immer noch Zeitgenossen Tschechows.
Regie: Tamás Ascher
Bühne: Zsolt Khell
Kostüme?< % @€
Dramaturgie?] $ #_ +>
→ SEITE 37
Tamás Ascher (*1949) gehört zu den bekanntesten
Theatermachern Ungarns und gilt als einer der zeitgenössischen Tschechow-Experten. Seine Inszenierungen waren weltweit in über 40 verschiedenen
Theatern zu sehen und sind vielfach ausgezeichnet
worden, u. a. „Platonow“ 1990 mit dem Preis der
französischen Theaterkritik in Paris und „Iwanow“
2004 als beste Inszenierung beim MESS Festival
in Sarajevo. 2012 inszenierte er in Sydney „Onkel
Wanja“ mit Cate Blanchett als Elena. Er ist seit 1983
Direktor des renommierten Katona József Theaters
in Budapest, Gründungsmitglied der U.T.E. (Union
des Théâtres de l’Europe) und war von 2006 bis
2014 Direktor der Budapester Theaterakademie.
7
EIN MUSICAL BASIEREND AUF DEM
FILM „DIE RITTER DER KOKOSNUSS“
BUCH & TEXT: ERIC IDLE
MUSIK: JOHN DU PREZ, ERIC IDLE
DEUTSCH VON
DANIEL GROSSE BOYMANN
SCHAUSPIELHAUS
4.10.2015
12.9.2015
URAUFFÜHRUNG
DAS FLEISCHWERK
VON CHRISTOPH NUSSBAUMEDER
KAMMERSPIELE
Aus Rumänien oder Bulgarien kommen Wanderarbeiter nach Deutschland. Sie kommen
hierher, um Schweine zu schlachten. Unter
härtesten Bedingungen produzieren sie „billiges“ Fleisch. Lange Arbeitstage, schlechte
Bezahlung und dürftige Unterkünfte müssen
sie in Kauf nehmen. Meist haben sie für die
Arbeit ihre Familien in der Heimat zurückgelassen. Andrei ist einer von ihnen. Er ist in
einem deutschen Schlachtbetrieb ein „Störfaktor“, weil er versucht hat, Anhänger für den
Kampf um bessere Arbeitsbedingungen zu
mobilisieren. Auch der ehemalige Fernfahrer
Daniel Rabanta arbeitet für den Schlachthof.
Heute ist er Viehfahrer, nachdem er ein paar
Jahre für eine Tat einsaß, deren Details erst
nach und nach zu Tage treten. Die Lebenswege von Andrei und Rabanta kreuzen sich
auf schicksalhafte Weise. Eines Nachts fährt
Rabanta eine junge Frau auf der Landstraße
an und nimmt sie mit zu sich nach Hause.
Susanna ist Andreis Frau, die, auf der Suche
nach ihrem Mann, heimlich nach Deutschland gereist ist. Doch was sie nicht weiß:
Andrei ist tot.
„Das Fleischwerk“ ist eine moderne Tra*+ % Schlachtbetriebs, in dem der Wert von Menschen- und Tierleben nach ökonomischen
Gesichtspunkten bemessen wird.
Regie: Robert Schuster
Bühne & Kostüme: Sascha Gross
→ SEITE 49
Dramaturgie: Olaf Kröck
Robert Schuster (*1970) inszeniert Oper und
Schauspiel u. a. in Basel, Bremen, Freiburg, Leipzig,
am Deutschen Theater Berlin und am Schauspiel
Frankfurt und ist seit 2004 Professor für Regie an
der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“
Berlin. Von 1999 bis 2002 leitete er zusammen mit
Tom Kühnel das Frankfurter Theater am Turm.
Christoph Nußbaumeder (*1978) verfasste für das
Schauspielhaus Bochum bereits die Auftragswerke
„Eisenstein“ (Regie: Anselm Weber) und „Mutter
Kramers Fahrt zur Gnade“ (Regie: Heike M. Götze).
FOTO: DIANA KÜSTER, AUS: DREI MÄNNER IM SCHNEE
ROSE BERND
VON GERHART HAUPTMANN
SCHAUSPIELHAUS
Der Prozess einer 25-jährigen Kindsmörderin, dem Gerhart Hauptmann im Jahr 1903
als Geschworener beiwohnte, hat ihn nicht
mehr losgelassen: Wieso bringt eine Mutter
ihr Kind um?
Sein Schauspiel „Rose Bernd“ versucht eine
Antwort darauf zu geben und führt uns in eine
Welt, in der jeder auf der Suche nach dem eigenen Glück seine Haut retten muss – koste es,
##{] _„‚ _ #+ 
bewussten, aber mittellosen Rose entzündet
„@{" * %##] @ #_@ @
Vaters; sie arbeitet wie eine Tochter und nicht
bloß wie eine Dienstmagd für das kinderlose Ehepaar Flamm; sie hat Mitleid mit dem
alleinstehenden August, den sie ehelichen soll;
#% *+ Streckmann, der sie begehrt. Dennoch wird sie
verführt, verkuppelt, vergewaltigt, verstoßen:
jeder braucht Rose, jeder benutzt sie und jeder
lässt sie fallen. Die Welt kennt keine Gnade,
wenn man mit der Schuld eines anderen die
eigene verdecken kann. So wird Rose unschuldig schuldig und schließlich fast verrückt an
Verhältnissen, die nicht zu ändern sind. Im
Kampf ums eigene Überleben entsteht eine
Verrohung des Menschen, die Hauptmann in
ihrer Tragik freilegt: eine Tragik, die letztlich
keine Schuldigen kennt, nur ein Leben, das
nicht zu meistern ist.
Regie: Roger Vontobel
Bühne: Claudia Rohner
Kostüme: Ellen Hofmann
Musik: Matthias Herrmann
Dramaturgie: Marion Tiedtke
→ SEITE 51
Roger Vontobel (*1977) gehört zu den prägenden
Regisseuren seiner Generation, ist FAUST-Preisträger und war mit seinem Dresdner „Don Carlos“
zum Berliner Theatertreffen 2011 eingeladen. Außerdem arbeitete er u. a. am Deutschen Theater
Berlin, am Théâtre de l’Odéon in Paris und am Royal
Danish Theatre in Kopenhagen. Zu seinen Bochumer Arbeiten gehören u. a. Hauptmanns „Einsame
Menschen“, Ibsens „Hedda Gabler“, Friedrich Hebbels Epos „Die Nibelungen“, Shakespeares „König
Richard der Dritte“ und „Was ihr wollt“ sowie das
Antiken-Projekt „Die Labdakiden“.
8
6.11.2015
URAUFFÜHRUNG
RENEGADE IN
RESIDENCE
EIN NEUES TANZTHEATERSTÜCK
VON SAMIR AKIKA
KAMMERSPIELE
Renegade in Residence geht in die sechste
Spielzeit. Die neueste Produktion am Schau"# ]@@ _
der 2007 mit seinem Stück über Jugend- und
Subkultur „Extended Teenage Era“ sowohl
deutschlandweit als auch international seinen
großen Durchbruch hatte. Für diese Erfolgsproduktion arbeitete der Choreograf, Regisseur,
Kurator und Produzent bereits mit Künstlern
des Renegade-Netzwerkes zusammen. Nach
seinem Tanzstudium an der Folkwang Universität der Künste arbeitete er als freischaffender
Tänzer und Choreograf mit enger Bindung zum
tanzhaus nrw und dem Theater im Pumpenhaus Münster. Arbeitsaufenthalte, die durch
das Goethe-Institut unterstützt wurden, führten ihn nach u. a. Sibirien, Mexiko, Indien,
Bangladesch, Usbekistan, Nigeria, Venezuela,
Kambodscha und Kolumbien. Von 2009 bis
2011 erhielt Samir Akika die Spitzenförderung
Tanz des Landes Nordrhein-Westfalen. Seit der
Spielzeit 2012/2013 leitet er die Tanzsparte am
Theater Bremen, dort kreierte er u. a. die Tanz " @ƒ_‰‘†‡Š†’_
„Penguins & Pandas“ (2013) sowie „Belleville“
(2014). Mit seiner neuesten Arbeit ist Samir
Akika 2015 wieder im Ruhrgebiet präsent.
: Samir Akika
Bühne & Kostüme: Nanako Oizumi
Dramaturgie: Annelie Mattheis, Gregor Runge
→ SEITE 54
Eine Koproduktion mit Pottporus e.V./Renegade,
Herne, und dem Theater Bremen
29.11.2015
7.11.2015
DON KARLOS.
INFANT VON
SPANIEN
VON FRIEDRICH SCHILLER
SCHAUSPIELHAUS
Schauplatz von Schillers dramatischem Gedicht
ist Spanien im 16. Jahrhundert: das Riesenreich Philipps II., „in dem die Sonne nicht
untergeht“. Philipps Sohn Karlos liebt Elisabeth
Y # _+ Y 
tischen Erwägungen heiratet. Fortan verbietet
sich ihre junge Liebe, Elisabeth selbst mahnt
zu Entsagung und Vernunft. Eine Hoffnung
kündigt sich dem Infanten in seinem Jugendfreund Marquis Posa an, welcher allerdings
größere Träume hegt als die Ermöglichung privaten Glücks. Posa hat sich die Befreiung der
Niederlande vom Joch Spaniens auf die Fahnen
geschrieben. In einem tollkühnen Ritt zwischen
Freundschaft und Intrige sucht er diese gegen
[ ` |#"" %
verwirklichen.
In mitreißenden Versen entwickelt Schiller die seelische Zwangslage des spanischen
Thronfolgers und das düstere Bild eines allgegenwärtigen Überwachungsstaates.
Regie: Jan Neumann
Bühne: Dorothee Curio
Kostüme: Nini von Selzam
Dramaturgie: Kekke Schmidt
→ SEITE 57
Jan Neumann (*1975) ist Autor, Regisseur und ausgebildeter Schauspieler. Nach ersten Engagements
begann er selbst zu schreiben und zu inszenieren.
2011 erhielt er den Förderpreis für Komische Literatur der Stadt Kassel. Neben seiner Arbeit als
Dramatiker und Stückentwickler inszeniert er u. a.
am Maxim Gorki Theater Berlin, am Staatstheater
Stuttgart, am Staatsschauspiel Dresden und am
Schauspiel Köln. Zurzeit ist er Hausregisseur am
Nationaltheater Weimar. Am Schauspielhaus Bochum hat er u. a. Oscar Wildes „Bunbury“ und „Die
Ehe der Maria Braun“ nach dem Film von Rainer
Werner Fassbinder in Szene gesetzt.
DER KLEINE
RITTER TRENK
KINDER- UND FAMILIENSTÜCK
VON KIRSTEN BOIE AB 5 JAHREN
SCHAUSPIELHAUS
„Leibeigen geboren, leibeigen gestorben, leibeigen ein Leben lang.“ So hieß es damals, als
den Rittern noch Menschen gehörten, die für
sie schuften mussten. Auch die Eltern des kleinen Bauernjungen Trenk Tausendschlag sind
Leibeigene. Sie haben ein schweres Leben voller
Mühen, Hunger und Schläge. Denn die Familie Tausendschlag und alle Bauern der Umge+ > \ #
Wüterich. So beschließt Trenk eines Tages ein
besseres Leben zu suchen, bindet sein Ferkelchen an einen Strick und zieht mit ihm hinaus
in die Welt. Eine lange und aufregende Reise
beginnt, auf der Trenk allerlei Abenteuer bestehen muss. Schließlich wird er sogar Knappe
beim Ritter Hans von Hohenlob. Außerdem
schließt er Freundschaft mit einem Gaukler
und lernt ein mutiges Mädchen kennen. Ja,
und dann muss er auch noch seine Familie
retten. Dafür gilt es, einen echten Drachen
zu besiegen. Wenn ihm das gelingt, kann der
kleine Trenk sogar Ritter werden.
Nach dem großen Erfolg von „Der Räuber
'%"#%‰ % ' ## seinem Team diese Ritter-Abenteuergeschichte
mit mutigen Mädchen und Jungen für die ganze Familie.
Regie?' ##
Bühne: Franziska Gebhardt
Kostüme: Silke Rekort
Musik: Burkhard Niggemeier
Dramaturgie: Alexander Leiffheidt
→ SEITE 106
Henner Kallmeyer (*1974) begann seine Theaterlaufbahn am Schauspielhaus Bochum. Seit 2002 ist
er freischaffender Regisseur, u. a. am Staatsschauspiel Hannover, Theater Bielefeld, am Deutschen
Theater Göttingen, Schauspielhaus Salzburg, Schauspiel Essen und Staatstheater Oldenburg. Am Schauspielhaus Bochum inszenierte er u. a. Otfried Preußlers „Die kleine Hexe“ und „Der Räuber Hotzenplotz“
sowie Remarques „Im Westen nichts Neues“.
9
5.12.2015
DER ZERBROCHNE
KRUG
VON HEINRICH VON KLEIST
KAMMERSPIELE
Ein Krug ist zerbrochen. Frau Marthe, Besitzerin des Kruges, beschuldigt Ruprecht, das
Gefäß zerbrochen zu haben. Ruprecht gibt
jedoch zu Protokoll, dass er beobachtet habe,
wie ein Fremder in das Haus eingebrochen
„ # habe. Dabei sei der Krug zu Bruch gegangen.
Er wittert einen Betrug und beschimpft die
eigene Verlobte, ihn mit einem anderen zu
hintergehen. Ruprecht glaubt, dass der Unbekannte der Geliebte seiner Verlobten Eve war.
Eve, die Tochter der Frau Marthe, schweigt zu
den Vorwürfen. Dorfrichter Adam, mit einer
großen Platzwunde am Kopf, ist wenig bemüht,
Licht ins Dunkel zu bringen. Denn wie sich
herausstellt, war er selbst der Übeltäter, der
sich Eve des Nachts aufgedrängt hat. So sitzt
er über einen Fall zu Gericht, in dem er selbst
der Täter ist.
Die Rolle des Dorfrichters Adam übernimmt Dietmar Bär, der u. a. bereits in „Gift.
Eine Ehegeschichte“, „Vor Sonnenaufgang“
und „Aus dem bürgerlichen Heldenleben“ am
Schauspielhaus Bochum zu sehen war.
Regie: Anselm Weber
Bühne: Raimund Bauer
Kostüme: Teresa Grosser
Dramaturgie: Olaf Kröck
→ SEITE 60
Anselm Weber (*1963) ist seit 2010 Intendant des
Schauspielhauses Bochum und führt hier auch regelmäßig Regie. Er inszenierte sowohl zahlreiche
Uraufführungen, z. B. „Richtfest“ von Lutz Hübner
und „Haus am See“ von Reto Finger, als auch die
klassischen Stoffe, u. a. Dürrenmatts „Der Besuch
der alten Dame“, Schillers „Kabale und Liebe“, Falladas Roman „Ein Mann will nach oben“ und Hauptmanns „Vor Sonnenaufgang“.
12.2.2016
DER IMPRESARIO
AUS SMYRNA
VON CARLO GOLDONI
THEATER UNTEN
30.1.2016
FAMILIENGESCHÄFTE
VON ALAN AYCKBOURN
SCHAUSPIELHAUS
Leistung, harte Arbeit, gegenseitiges Vertrauen.
Mehr braucht es nicht, um der angeschlagenen
+# ] ”< zu helfen – da ist sich der neue Geschäftsführer
q @ % {] _ # 
lienpatriarch, freut sich über den Elan seines
Schwiegersohns. Auch die anderen Mitglieder
des Clans klopfen ihrem neuen Chef auf die
Schultern. Schön, dass das mal jemand gesagt
hat. Schade nur, dass Jack so schnell herausfindet, mit welchen profitablen Nebengeschäften sie ihre Firma seit Jahren ausweiden.
Schade auch, dass Jack ein so ehrlicher Idiot ist.
Aber das macht nichts: er wird schon lernen.
Schließlich gehört er doch zur Familie.
Mit galligem Humor versammelt der Meister der britischen Mittelklassensatire Alan
]@+ *@ + Komödienensemble. Die Familie dient dabei
als Modell für eine Gesellschaft, die den
Widerspruch zwischen Leistungsideologie
und unverfrorener Selbstbedienungsmenta#[ #[ %  * % Kenntnis nimmt.
Regie? +
Bühne: Nina Wetzel
Dramaturgie: Alexander Leiffheidt
→ SEITE 62
Marius von Mayenburg (*1972) ist Autor, Dramaturg, Übersetzer und Regisseur. Ausgezeichnet mit
dem Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker und als
Nachwuchsautor des Jahres 1999 von Theater heute
für sein erstes Stück „Feuergesicht“, hat er zahlreiche Stücke verfasst, die im In- und Ausland gespielt
werden. An der Berliner Schaubühne entstanden
seine ersten eigenen Inszenierungen, u. a. von „Die
Tauben“ von David Gieselmann und seiner eigenen
Stücke „Perplex“ und „Märtyrer“. Außerdem inszeniert er am Residenztheater in München und in Wien.
FOTO: ARNO DECLAIR, AUS: EINSAME MENSCHEN
Ein Gerücht geht um in Venedig: ein Impresario ist in der Stadt und stellt ein Opernensemble zusammen. Der türkische Kaufmann
Ali versteht zwar wenig von Musik, doch er
hat Geld und ein gutes Gespür für Erfolg und
Schönheit. Daher hofft er, durch die Grün `" * ' 
na zu Ansehen und Würden zu gelangen. Und
auch die Künstler in Venedig hoffen auf ihren
großen Durchbruch in der Türkei. Innerhalb
kürzester Zeit machen der Falsettist Carluccio,
der Tenor Pasqualino und drei Primadonnen
dem reichen Kaufmann ihre Aufwartung.
Sie alle preisen ihre Vorzüge in den höchsten
Tönen. Einer scheint besser, begabter und noch
erfahrener zu sein als der andere. Doch sie alle
wollen die erste Rolle singen und bedrängen
den Impresario Ali, der vor einer schweren
Entscheidung steht.
Carlo Goldonis 1759 uraufgeführter
ƒ" ‰ den Kunstbetrieb und ein Künstlertum, das
bereit ist, alles dafür zu tun, um im Rampenlicht zu stehen. Marco Massafra befragt in
seiner Inszenierung mit den Schauspielstudierenden der Folkwang Universität der Künste
die Liebe und Leidenschaft zum Beruf, zum
Theater und zur Musik.
Regie: Marco Massafra
Bühne: Kerstin Feuerhelm
Kostüme: Janna Banning
Dramaturgie: Kekke Schmidt
13.2.2016
VATER
VON FLORIAN ZELLER
KAMMERSPIELE
] y • { |„ @ geklaut. André bedroht sie und wirft sie hinaus.
• {^
muss André zu seiner Tochter Anne ziehen. Er
vermutet, dass dies der erste Schritt ist, ihn zu
entmündigen. Hatte Anne nicht schon immer
Interesse an seiner Wohnung?
In Annes Wohnung geschehen seltsame
Dinge: Menschen, die André nie zuvor gesehen hat, geben sich als seine Tochter aus oder
behaupten, Annes neuer Lebensgefährte zu sein.
An einem Tag planen sie nach London zu ziehen, am nächsten Tag wollen sie das nie gesagt
haben. Und dann sind da immer wieder diese
beunruhigenden kleinen Löcher im Gedächtnis, die André unbedingt vertuschen muss,
damit Anne ihn nicht in ein Heim abschiebt.
„Vater“ ist ein Stück über Demenz und
den Verlust der Orientierung in der Welt. Der
französische Gegenwartsautor Florian Zeller
beschreibt den Prozess der schwindenden Autonomie eines gestandenen Mannes ebenso wie
die Zunahme von Erinnerungslücken und die
damit einhergehenden Angstzustände. In seinem Erfolgsstück stellt er auch die Frage nach
der Verantwortung der Generationen, thema |„ ] schmerzhaften Moment, vom eigenen Vater
nicht mehr erkannt zu werden.
In Zusammenarbeit mit der
Folkwang Universität der Künste
Regie: Alexander Riemenschneider
Bühne: David Hohmann
Kostüme: Lili Wanner
Musik: Tobias Vethake
→ SEITE 64
Dramaturgie: Annelie Mattheis
Marco Massafra (*1981) ist seit 2008 Ensemblemitglied des Schauspielhauses Bochum und seither
in zahlreichen Rollen zu sehen gewesen, u. a. als
Blaubart in Dea Lohers „Blaubart – Hoffnung der
Frauen“ und als Titelfigur in Kleists „Amphitryon“.
2010 wurde er mit dem Bochumer Theaterpreis in
der Kategorie „Nachwuchskünstler“ ausgezeichnet.
Am Bochumer Rottstr 5 Theater inszenierte er Camus’ „Caligula“, Becketts „Warten auf Godot“ und
Enda Walshs „Disco Pigs“. Nun inszeniert er zum
ersten Mal am Schauspielhaus Bochum.
Alexander Riemenschneider (*1981) studierte Germanistik, Musik- und Medienwissenschaft in Bonn
und Regie an der Theaterakademie Hamburg. Er
arbeitet am Theater Bremen, Deutschen Theater
Berlin und Residenztheater München. Seine Theateradaption des Romans „Der Schaum der Tage“
wurde international gezeigt und seine Inszenierung
von Handkes „Kaspar“ gewann 2011 beim NRWTheatertreffen den Preis für die beste Inszenierung.
2014 inszenierte er Handkes „Die Unvernünftigen
sterben aus“ in den Kammerspielen.
10
2.4.2016
STILLER
NACH DEM ROMAN VON MAX FRISCH
IN EINER BEARBEITUNG
VON RETO FINGER
SCHAUSPIELHAUS
Wer bin ich? Was macht meine Identität aus?
Ist es der Name in meinem Pass? Mein Äußeres? Die Geschichte, die ich mit mir selbst verbinde oder das, was andere in mir sehen? Und
was, wenn ich mich nicht wiedererkenne in
dem, was die anderen in mir sehen?
„Ich bin nicht Stiller“, stellt der Mann klar,
der bei der Einreise in die Schweiz festgenommen wird. In ihm sehen die Grenzbeamten den
lange verschollenen Bildhauer Anatol Ludwig
Stiller. Doch der Fremde nennt sich James Larkin White. So steht es auch in seinem amerikanischen Pass. Weder die peinliche Befragung
der Beamten noch die Bilder in den Fotoalben
können seine Identität ohne Zweifel klären.
So kommt der unbekannte Mann wegen Spionageverdachts in Untersuchungshaft. Er wird
aufgefordert, seine Lebensgeschichte in ein
Tagebuch zu schreiben. Derweil reist Stillers
Ehefrau aus Paris an. Auch sie hält den Fremden für Stiller. Doch der behauptet weiter,
nicht Stiller zu sein. Und dann verliebt er sich
in die Frau, die einst Stillers Ehefrau war.
Wer ist also dieser Mann? Warum leugnet er so vehement sein früheres Ich? In Max
Frischs berühmtem Roman macht sich ein
Gesuchter auf die Suche nach sich selbst, ohne
% {
Regie: Eric de Vroedt
Bühne: Maze de Boer
Kostüme: Lotte Goos
Musik: Florentijn Boddendijk, Remco de Jong
Dramaturgie: Alexander Leiffheidt
→ SEITE 66
Eric de Vroedt (*1972) ist Regisseur, Autor und
Schauspieler und einer der wichtigsten niederländischen Theaterkünstler. 2016 wird er Künstlerischer Leiter und ab der Saison 2018 Intendant des
Nationaltheaters in Den Haag. Am Schauspielhaus
Bochum inszenierte er „Freitag“ von Hugo Claus und
„Leas Hochzeit“ von Judith Herzberg. Für die von ihm
geschriebene und inszenierte Reihe „MightySociety“
erhielt er 2012 den renommierten Amsterdamprijs.
Reto Finger (*1972) ist Jurist und Autor. Am Schauspielhaus Bochum wurden von ihm 2011 „Haus am
See“ (Regie: Anselm Weber) und 2015 „Hans im
Glück“ (Regie: Barbara Bürk) zur Uraufführung
gebracht. Außerdem betreute er Anselm Webers
Inszenierungen „Vor Sonnenaufgang“ und „Aus dem
bürgerlichen Heldenleben“ als Dramaturg und bearbeitete die Textfassungen.
13.5.2016
9.4.2016
KRIEG DER WELTEN
EINE INVASION
VON HERMANN SCHMIDT-RAHMER
KAMMERSPIELE
Sie greifen uns an. Sie kommen über Nacht und
überfallen hinterhältig friedliche Gemeinden.
Obwohl die Behörden alles dafür getan haben,
es nicht soweit kommen zu lassen. Aber wer
hat mit einem Angriff dieser Größenordnung
gerechnet? Jetzt sind wir im Krieg. Im Krieg
gegen einen Feind, der alles, was wir sind,
vernichten will. Wir sind in Angst um unsere
Familien, unsere Gesellschaft, unsere Kultur. Dieser Feind ist mit unzähligen Schiffen
gekommen, um sich das zu nehmen, was wir
uns aufgebaut haben. Jetzt müssen wir zusammenstehen und uns mit allen Mitteln verteidigen. Gewaltanwendung wird unumgänglich
sein. Nur so ist die Menschheit noch zu retten.
Nach dem Erfolg von „Die Gespenster des
Kapitals“ beschäftigt sich Hermann SchmidtRahmer in seinem neuen Projekt mit der ultimativen Form von Fremdenfeindlichkeit: der
Angst vor Angriffen außerirdischer Lebensformen. Er bedient sich der Science-Fiction, in
der aggressive Aliens mit Gewalt unseren Platz
einnehmen wollen. Mit Mitteln der Farce und
propagandistischer Aufklärung lässt er so die
Angst vor einer „Überfremdung“ auf die futuristische Vision von Alien-Angriffen prallen.
Regie: Hermann Schmidt-Rahmer
Bühne: Thilo Reuter
Kostüme? #+ @ → SEITE 69
Dramaturgie: Olaf Kröck
Hermann Schmidt-Rahmer (*1960) hat am Schauspielhaus „Gespenster des Kapitals“ nach Honoré
de Balzac und Ayckbourns „Stromaufwärts“ inszeniert. Nach Engagements als Schauspieler an der
Freien Volksbühne Berlin, am Schauspiel Köln, dem
Hamburger Schauspielhaus und dem Wiener Burgtheater arbeitet er seit 1990 als freier Regisseur,
u. a. in Köln, Berlin, Basel, Dortmund, Düsseldorf
und Essen. Außerdem ist er Professor für Szene an
der Universität der Künste Berlin und als Autor und
Übersetzer tätig.
11
MEPHISTO
NACH DEM ROMAN
VON KLAUS MANN
SCHAUSPIELHAUS
Mit seinen ersten Erfolgen am Hamburger
Künstlertheater erspielt sich der junge Schauspieler Hendrik Höfgen nicht nur die Anerken |+#@ _ „ kleinbürgerlichen Herkunft in eine idealisierte
Sphäre. Doch die Zeitläufte machen vor der
Bühnenpforte nicht Halt: Das Erstarken der
Nationalsozialisten spaltet das Ensemble. Höfgen positioniert sich auf Seiten der Linken und
träumt von einem „Revolutionären Theater“,
ohne über vollmundige Ankündigungen hinauszukommen. Die diabolische Geschmeidigkeit, die er nicht zuletzt in der Rolle des
Mephisto auf der Bühne perfektioniert, wird
ihm zur Charaktermaske, hinter der er seine
wahren Gefühle verbirgt. Oder hat er gar keine Gefühle außer der unendlichen Sehnsucht
nach Applaus, Erfolg, Glamour und Macht?
Nach anfänglicher Depression dient sich
Höfgen den Nazis an, um weiter seinen Beruf
ausüben zu können.
1936 verfasste Klaus Mann im Exil seinen
„Roman einer Karriere“. Mit unbestechlichem
#@ # _ "" 
tischen Künstler in selbstgewählter Betriebsblindheit ein skrupelloser Diener der Macht
_ @ # – %#%
auch seiner Kunst schadet.
Regie: Daniela Löffner
Bühne: Claudia Kalinski
Dramaturgie: Kekke Schmidt
→ SEITE 71
Daniela Löffner (*1980) hat 2015 mit Arthur Millers
„Hexenjagd“ zum ersten Mal am Schauspielhaus
Bochum inszeniert. Sie begann ihre Theaterkarriere
am Theater Freiburg und Düsseldorfer Schauspielhaus und war Hausregisseurin am Staatstheater
Braunschweig. 2014 erhielt sie den Kurt-HübnerRegiepreis. Vorher war sie bereits für den FAUSTTheaterpreis in der Kategorie „Regie Kinder- und
Jugendtheater“ nominiert und zu den Autorentheatertagen Berlin und dem Festival Radikal Jung eingeladen. Sie arbeitet außerdem am Schauspielhaus
Zürich und am Deutschen Theater Berlin.
JUNI 2016
URAUFFÜHRUNG
25.5.2016
URAUFFÜHRUNG
WUNSCHKINDER
(ARBEITSTITEL)
VON LUTZ HÜBNER
UND SARAH NEMITZ
KAMMERSPIELE
Bettine und Gerd wissen nicht, was sie bei
Marcs Erziehung falsch gemacht haben. Sie
+ *%_ %##
emotional, sind immer auf seine Bedürfnisse eingegangen. Und nun hängt er ein halbes
Jahr nach dem Abi weiterhin zu Hause rum,
kifft, feiert, schläft und tut nichts. Druck
hilft nicht, Diskussionen auch nicht, die Ver%„ # _+ X eine Veränderung wahrnehmen. Sie vermuten
„ damit liegen sie richtig. Nur ist Selma, als sie
ihnen nach langem Drängeln endlich vorgestellt wird, so ganz anders, als sie erwartet
haben: tough, zielorientiert und aus prekären
Verhältnissen. Und sie wollen zusammenziehen. Kann das gutgehen? Doch dann kommt
Marc eines Abends völlig verstört nach Hause,
Selma ist schwanger, sie haben sich furchtbar
verkracht, er ist verzweifelt. Bettine und Gerd
beschließen, die Sache in die Hand zu nehmen: Für so etwas hat man schließlich Eltern,
jetzt muss man mit der Mutter des Mädchens
sprechen und die Sache gemeinsam regeln.
Nur sind Selmas Familienverhältnisse wesentlich komplizierter, als Marcs Eltern vermutet
hatten, und ihr forsches Eingreifen löst eine
Kettenreaktion an Katastrophen aus.
Regie: Anselm Weber
Dramaturgie: Alexander Leiffheidt
→ SEITE 74
Lutz Hübner (*1972) hat unter Mitarbeit von Sarah
Nemitz (*1964) für das Schauspielhaus Bochum u.a.
die Auftragswerke „Richtfest“ (Regie: Anselm Weber) und das Libretto für „Bochum“ (Regie: Barbara
Hauck) verfasst. Ihr Erfolgsstück „Frau Müller muss
weg“ kam im Januar 2015 in der Verfilmung von
Sönke Wortmann in die Kinos.
FOTO: THOMAS AURIN, AUS: HEXENJAGD
C/O
BRUNNENPLATZ
EINE LOKAL-GLOBALE
OPERN-PERFORMANCE
VON KAINKOLLEKTIV
BRUNNENPLATZ
Rund um den Brunnenplatz im Zentrum der
Bochumer Hustadt leben in zwei Gebäudekomplexen Menschen aus über 40 Nationen
auf engstem Raum zusammen. Der Brunnenplatz, der sich zu Füßen der Häuser öffnet wie
ein antiker Marktplatz, ist Treffpunkt und
Versammlungsort der Anwohner: Kinder,
Alte, Singles, Familien, Kulturen und Religionen treffen hier aufeinander. Noch immer gilt
das Hustadt-Viertel in Bochum als ProblemQuartier. Ursprünglich von den Stadtplanern
als „Universitätsrahmenstadt“ für die Studenten und Mitarbeiter der nahegelegenen RuhrUniversität sowie als Wohnviertel für die Angestellten der 2014 geschlossenen Opel-Werke
vorgesehen, hat sich mit den Jahren der Ruf
der Hustadt als „urbanes Ghetto“ eingebürgert. Doch das Zusammenleben scheint dort
besser zu gelingen, als dies an vergleichbaren
Orten im Land der Fall ist.
Die Bochumer Theater- und Performancegruppe kainkollektiv erklärt den Brunnenplatz
in ihrem neuen musiktheatralen Projekt zu
einem Modell, an dem die lokalen Bedingungen
einer vielfältigen Weltgesellschaft untersucht
werden können. Gemeinsam mit den Bewohnern entwerfen sie vor Ort eine Global Opera.
13.9.2015
JUNGES
SCHAUSPIELHAUS
DÄUMELINCHEN
NACH HANS CHRISTIAN ANDERSEN
FÜR KINDER AB 5 JAHREN
THEATER UNTEN
Eine Frau wünscht sich sehnlichst ein Kind
und bittet eine Hexe um Hilfe. Die gibt ihr
ein Samenkorn, aus dem eine wunderschöne
Tulpe erwächst und in deren Blüte sich ein
[+ _ ‚ {
Sie wird fortan Däumelinchen genannt und
lebt glücklich bei der Frau, schläft in einer
Walnussschale und verzaubert alle mit ihrem
wunderschönen Gesang. Doch dann wird sie
von einer bösen Kröte entführt, die sie gegen
ihren Willen mit ihrem Krötensohn verheiraten will. Hilfsbereite Fische und ein Schmetterling können gerade noch das Unglück abwenden und befreien Däumelinchen. Doch für das
winzige Geschöpf ist das erst der Beginn einer
abenteuerlichen Reise, in deren Verlauf sie auf
Kreaturen trifft, die es nicht immer gut mit ihr
meinen. Und so muss Däumelinchen über sich
hinauswachsen auf dem Weg zu ihrem persönlichen Glück.
Das bekannte Märchen von Hans Christian Andersen ist eine bezaubernde Parabel über
eine winzige Heldin mit großen Träumen, die
wagemutig, hilfsbereit und voller Hoffnung
versucht, in der rauen Welt ihre Erfüllung zu
{ +# _@> @% en, auch wenn sie dafür wichtige Entscheidungen treffen muss.
Künstlerische Leitung: kainkollektiv
→ SEITE 77
Regie: Martina van Boxen
Bühne: Michael Habelitz
Kostüme: Esther van de Pas
Musik: Manuel Loos
Dramaturgie: Tobias Diekmann
kainkollektiv, bestehend aus Fabian Lettow und
Mirjam Schmuck, arbeiten seit 2004 als Regisseure, Dramaturgen, Theaterwissenschaftler, Autoren,
Musiker und Performer und kooperieren mit unterschiedlichen freien Künstlern und Gruppen aus
den Bereichen Theater, Musik, Tanz, bildende Kunst
und neue Medien. Im Rahmen von DAS DETROIT
PROJEKT haben sie „Die Kinder von Opel“ für das
Theater Unten entwickelt.
Martina van Boxen (*1960) ist seit 2005 Leiterin des
Jungen Schauspielhauses. Ihre Arbeiten wurden
vielfach ausgezeichnet und tourten auf Festivals im
In- und Ausland. Zuletzt inszenierte sie „Der Plan
von der Abschaffung des Dunkels“ von Peter Høeg
und die Märchencollage „grimmsklang“. Außerdem
arbeitet sie regelmäßig auch mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, u. a. bei dem einzigartigen
Bochumer Projekt „Schulen in Bewegung“.
12
→ SEITE 106
3.12.2015
JUNGES
SCHAUSPIELHAUS
CO-STARRING
VON THEO FRANSZ
THEATER UNTEN
Die Pubertät hat eingeschlagen wie eine
Bombe. Co wacht auf und alles ist anders. Es
wachsen ihm plötzlich Haare an Stellen, an
denen nie welche waren, Pickel sprießen wie
riesige Mondkrater überall im Gesicht und
seine Hormone spielen verrückt. Die Zeit des
Kindseins ist plötzlich vorbei und vor ihm
breitet sich mit voller Kraft die unbekannte
\# { #+X
wird an der Tür gekreuzigt und Co wirft sich
in die Widersprüchlichkeiten seiner Gefühle.
Das Chaos ist vorprogrammiert. Und dann ist
da ja noch der blaue Engel im Bus – die Liebe
seines Lebens. Alles könnte perfekt sein. Doch
stattdessen muss Co durch die Hölle gehen.
Egal ob Orgasmus, Drogendealer oder unfreiwillige Besuche im Bordell: Co weiß nie, was
ihm als nächstes im Grenzbereich zwischen
Kindheit und Erwachsenwerden passieren
wird. Immer wieder erwischt ihn die unmittelbare Wucht der Gefühle, die sich nur schwer
bändigen lässt.
„Co-Starring“ des niederländischen Dramatikers Theo Fransz bietet einen gleichermaßen schonungslosen wie humorvollen Blick
auf die Welt der Pubertät. Eine Geschichte voll
unbändiger Lust, schwitzender Hände und
Herzraserei sowie eine Reise ins Innere, bei der
Co lernen muss, das Beste aus den Unwägbarkeiten des Lebens zu machen.
Regie: Martina van Boxen
Bühne & Kostüme: Michael Habelitz
Musik: Manuel Loos
Dramaturgie: Tobias Diekmann → SEITE 107
13
SPIELZEIT 2015/2016
Weiter im Spielplan
Repertoire
BLAUBART –
HOFFNUNG DER
FRAUEN
VON DEA LOHER
THEATER UNTEN
Heinrich Blaubart ist Schuhverkäufer und
mit der Liebe kaum vertraut. Er ist die perfek$ ##_ #| —@ „[* die Sehnsüchte der Frauenwelt: Julia, Anna,
Judith, Tanja, Eva, Christiane und eine blinde Frau verlieben sich in ihn. Doch die ideale
$+_$+*+ ‚_ nicht alle Tage. Und so muss Blaubart sich ein
um das andere Mal auf radikalste Weise von
der imperfekten Liebe trennen, wie es schon
Perraults Blaubart von 1697 tat. „Ein gelungener Balance-Akt zwischen schwebend leichtem
Surrealismus und Groteske.“ (Theater pur)
Regie: Selen Kara
BOCHUM
EIN SINGSPIEL VON LUTZ HÜBNER
MIT LIEDERN
VON HERBERT GRÖNEMEYER
SCHAUSPIELHAUS
BUNBURY
VON OSCAR WILDE
KAMMERSPIELE
Wer wünscht sich nicht hin und wieder einen
Bruder, dem man all seine schlechten Eigenschaften zuschreiben kann? Käme ein schwerkranker Freund als Ausrede für alle Lebenslagen nicht manchmal gelegen? In seiner
rasanten Verwechslungskomödie treibt Oscar
Wilde das Spiel mit Identitäten auf die Spitze.
„The Importance of Being Ernest“ lautet der
englische Titel dieses an Sprachwitz einzigartigen Stückes, in dem alle nur eines wollen: im
wahrsten Sinne des Wortes e/Ernst sein. Eine
verzweifelte und dabei höchst unterhaltsame
Suche nach dem wahren Ich.
Regie: Jan Neumann
DAS MÄDCHEN
AUS DER STREICHHOLZFABRIK
Nach vielen Jahrzehnten schließt die Kneipe.
Die Band baut ab, die Gäste gehen, nur Sandra,
Ralf, Peter und Roger, die hier schon 1984 ihr
Abitur begossen haben, wollen noch ein Glas
trinken. Also spendiert Lotte, die Frau hinter
der Theke, eine letzte Runde und stellt dreißig
Schnäpse auf den Tresen. Für jedes Jahr einen.
Der Alkohol löst die Zungen. Er beschwört
Träume, Gespenster und gute Geister der
zurückliegenden Jahre herauf. Und wenn
Worte nicht mehr reichen, wird gesungen: die
schönsten und bekanntesten, aber auch fast
$ ' + < {
Regie: Barbara Hauck
Musikalische Leitung: Torsten Kindermann
Mit freundlicher Unterstützung
der Sparkasse Bochum
Nur wenige Worte genügen Aki Kaurismäki,
um diese traurige und berührende Geschichte
von Iris, dem Mädchen aus der Streichholzfabrik, zu erzählen. Es ist eine stille Welt, in der sie
lebt, menschliche Stimmen hört sie nur abends
aus dem Fernsehen. Für eine Nacht erobert
sie mit einem roten Kleid den wohlhabenden
Aarne, doch als er sie wegstößt, entfernt Iris
alle Menschen aus ihrer Welt. „Ein Abend des
absoluten Gefühls, der Trauer, Sehnsucht und
Rebellion atmet.“ (K.West)
Regie: David Bösch
FOTO: DIANA KÜSTER, AUS: GESPENSTER DES KAPITALS
14
NACH DEM FILM
VON AKI KAURISMÄKI
KAMMERSPIELE
DELIKATESSEN
NACH EINEM FILM
VON ANDERS THOMAS JENSEN
KAMMERSPIELE
–% ## Metzgermeister beweisen: Sie eröffnen ihre
eigene Fleischerei. Aber die Kunden bleiben aus
– bis eines Abends versehentlich ein Elektriker
im Kühlraum eingeschlossen und der Erfrorene am nächsten Morgen in Panik fachgerecht
verarbeitet wird … „Tiefschwarze, grandios
gespielte und abgründig inszenierte Komödie mit unterschwelliger Gesellschaftskritik“
(WDR 5 Scala) in der Regie von Hans Dreher
und Oliver Paolo Thomas, den künstlerischen
Leitern des Rottstr 5 Theaters.
Regie: Hans Dreher, Oliver Paolo Thomas
DER BESUCH
DER ALTEN DAME
VON FRIEDRICH DÜRRENMATT
SCHAUSPIELHAUS
Der Stadt mangelt es an Geld, Glanz und Motivation der Bevölkerung. Da kündigt sich im
Besuch einer einstigen Mitbürgerin Abhilfe an:
Claire Zachanassian, früher Klara Wäscher,
hat es zu unermesslichem Reichtum gebracht.
Arm und gedemütigt war sie, als sie vor rund
vierzig Jahren die Stadt verließ, schwanger von
einem Mann, der sie und das Kind verleugnete. Jetzt hoffen alle auf Klara, aber Klara will
Rache. Eine Milliarde bietet sie der Stadt, wenn
sie den ehemaligen Geliebten tötet.
Regie: Anselm Weber
DRAUSSEN VOR
DER TÜR
VON WOLFGANG BORCHERT
KAMMERSPIELE
DER KONTRABASS
VON PATRICK SÜSKIND
THEATER UNTEN
Der furiose Monolog eines Kontrabassisten
von Patrick Süskind: Allein in seinem Musik% „ # Orchesterbeamter über sich, seine Arbeit, die
Liebe – und vor allem über sein Leben mit dem
größten aller Streichinstrumente. „Wie Roland
Riebeling, dieser Vollblut-Mime, bis in die Fingerspitzen jeden Moment präsent ist, [...] ist
große Kunst.“ (WAZ)
Einrichtung: Christina Pfrötschner
DIE NIBELUNGEN
VON FRIEDRICH HEBBEL
SCHAUSPIELHAUS
Im Zentrum des Abends steht das mittelhochdeutsche Nibelungenlied, nach dem Friedrich
Hebbel 1862 seine Trilogie geschrieben hat.
Der alte Sagenstoff um den Drachentöter
# " „@ ?$
be, Betrug, Verrat und Mord. Am Ende reißt
ein fanatischer Amok alle in den Untergang.
„Fünfeinhalb Stunden Theater – intensiv, voller starker Bilder und keine Minute zu lang.“
(Ruhr Nachrichten)
Regie: Roger Vontobel
Der junge Autor Wolfgang Borchert hinterließ 1947 ein Stück, das die beklemmende
Stille der Nachkriegsjahre zerriss. Emotional
und mit großer Kraft erzählt es bis heute von
dem „Kreis des Krieges“, aus dem keiner mehr
% *@ { ‚ X* +#+_
die ihre Seele im Krieg verloren. „Die Staubund Pathos-Schicht auf Wolfgang Borcherts
einzigem Drama hat David Bösch souverän
entfernt.“ (Theater heute)
Regie: David Bösch
DREI MÄNNER
IM SCHNEE
VON ERICH KÄSTNER
SCHAUSPIELHAUS
Im Grandhotel Bruckbeuren entspinnt sich
eine heitere Verwechslungskomödie: Man
munkelt, Dr. Hagedorn sei ein Millionär
inkognito, der den armen Mann nur spiele.
Dabei ist er tatsächlich ein arbeitsloser Werbefachmann. Ganz anders verhält es sich mit
Geheimrat Tobler – unter falschem Namen
reisend, ist er der verkappte Millionär, der
vorgibt, ein armer Mann zu sein. Sein Diener
Johann wiederum muss den Millionär mimen.
„Ein schier überwältigendes Gesamtkunstwerk
im Stil einer schwungvollen amerikanischen
Screwball-Komödie der Nachkriegszeit.“ (Herner Sonntagsnachrichten)
Regie? 15
EIN MANN WILL
NACH OBEN
NACH DEM ROMAN
VON HANS FALLADA
SCHAUSPIELHAUS
Er will Berlin erobern! Nicht mehr und nicht
weniger nimmt sich der 16-jährige Karl Siebrecht vor, als er aus seinem Heimatstädtchen
aufbricht in die Hauptstadt. Falladas große
und berührende Erzählung, inszeniert von
Anselm Weber, umspannt viele Jahre deutscher Geschichte: Sie beginnt 1909 in den
ärmlichen Hinterhöfen des Berliner Wedding
und reicht bis in eine Grunewaldvilla 1931.
„Man sieht vorzügliche Schauspieler, allen
voran Felix Rech, der dem Karl all die Grauwerte von Ehrgeiz, Mut, Unzuverlässigkeit mitgibt.“ (Westfälischer Anzeiger)
Regie: Anselm Weber
Mit freundlicher Unterstützung
der Sparkasse Bochum
EINSAME
MENSCHEN
VON GERHART HAUPTMANN
SCHAUSPIELHAUS
Johannes Vockerat sehnt sich nach geistiger
Tätigkeit, nach einer unabhängigen Schriftstellerexistenz, nach einem freien Leben. Als
die junge Anna Mahr das Feld betritt, scheint
sie all das zu verkörpern. Seine Frau Käthe,
die Mutter seines Kindes, bleibt dabei auf der
Strecke. Mit dem frühen Stück Hauptmanns
erkundet Roger Vontobel, wieviel Bindung
und wieviel Freiheit die Konstruktion Familie
braucht. „Indem er die Figuren in der Spannung von Verantwortung und Selbstverwirklichung, Pflicht und Egoismus konturiert,
bestätigt Vontobel ‚Einsame Menschen‘ als
< *@" # +#
emotional spannend.“ (FAZ); „Triumphal.“
(Süddeutsche Zeitung)
Regie: Roger Vontobel
EIN SOMMERNACHTSTRAUM
VON WILLIAM SHAKESPEARE
SCHAUSPIELHAUS
X +% '""# {
Zwischen vier jungen Menschen herrscht
Liebesverwirrung. Oberon, König der Nacht
und im Zoff mit Titania, will die Paare ordnen.
Puck bringt sie nur noch mehr durcheinander.
Sechs entlassene Banker studieren eine tragische Liebesgeschichte ein, um den Mächtigen
zu gefallen. Niemand geht unverändert aus
dieser Sommernacht hervor. „Eine überraschende, neu anmutende Version des Stoffes,
die den Nerv eines generationenübergreifenden Publikums trifft.“ (nachtkritik.de)
Regie: Christina Paulhofer
FOTO: ARNO DECLAIR, AUS: ONKEL WANJA
GESPENSTER
DES KAPITALS
NACH HONORÉ DE BALZAC
KAMMERSPIELE
Mercadet ist ein Macher, ein Spekulant, ein
Finanzjongleur. Ihn interessiert nur das ganz
große Geschäft – auch wenn er selbst längst
kein Kapital mehr besitzt. Honoré de Balzac hat
+ Š‹‡ %@schen Luftgeschäfte beschrieben, wie sie uns
heute wieder beschäftigen. Regisseur Hermann
Schmidt-Rahmer bearbeitete das Stück für die
Kammerspiele neu und konfrontiert es mit der
Gegenwart heutiger Finanzmarkt-Akrobatik.
„Eine enorm unterhaltsame, bilderstarke und
hirnaktive Aufführung.“ (nachtkritik.de)
Regie: Hermann Schmidt-Rahmer
GIFT. EINE
EHEGESCHICHTE
VON LOT VEKEMANS
KAMMERSPIELE
Ein Mann und eine Frau treffen sich auf dem
Friedhof, auf dem sie vor zehn Jahren ihr
Kind beerdigt haben. Sie haben sich seitdem
nicht gesehen, doch sie sind zutiefst verbunden durch den Schmerz, der sie nicht loslässt.
Irgendwie schaffen sie es, miteinander zu
reden. Oder auch nur zusammen Schokolade
zu essen. Oder zu lachen. Denn dieses Stück
der niederländischen Autorin Lot Vekemans ist
kein Stück über den Tod, sondern darüber, wie
wir mit ihm leben. In der Regie von Heike M.
Götze spielen Bettina Engelhardt und Dietmar
Bär diese eindringliche Ehegeschichte.
Regie: Heike M. Götze
16
HANS IM GLÜCK
VON RETO FINGER
KAMMERSPIELE
Der Unterschied zwischen Haben und Sein, die
Kunst des Loslassens und die daraus resultierende innere Freiheit sind zentrale Themen des
bekannten Märchens „Hans im Glück“. Reto
Finger hat eine moderne Adaption dieses Stoffes für die Kammerspiele geschrieben: Hans
kündigt seine Festanstellung und erprobt sich
in der Selbstständigkeit. Doch das ihn umgebende Höher-Schneller-Weiter erscheint ihm
immer absurder. Stück für Stück steigt Hans
aus der Welt aus und begibt sich auf die Suche
nach seinem persönlichen Glück.
Regie: Barbara Bürk
HEXENJAGD
VON ARTHUR MILLER
SCHAUSPIELHAUS
Ein paar Mädchen treiben nachts im Wald
seltsame Dinge. In der Gemeinde kommt die
_+ [' im Spiel haben. Als sich die in die Enge getriebenen Mädchen durch Gegenbeschuldigungen
zur Wehr setzen, entsteht ein Hexenjagdklima. Immer mehr Verdächtige müssen sich vor
Gericht verantworten, die Mädchen erhalten
als Anklägerinnen und einzige Zeuginnen eine
gefährliche Macht. „Unvorstellbar in unserer
Gesellschaft heute, denkt man und spürt doch,
dass der Grat sehr schmal ist. Dass dies gelingt,
ist vor allem dem so großen wie großartigen
Ensemble zu verdanken.“ (Ruhr Nachrichten)
Regie: Daniela Löffner
KABALE UND LIEBE
VON FRIEDRICH SCHILLER
KAMMERSPIELE
„Ein Schiller, der süchtig machen kann.“
(WAZ) – In der reduzierten und emotionalen
Inszenierung von Anselm Weber wird die große Kraft dieses Klassikers deutlich: Ferdinand
und Luise, der junge Adlige und das bürgerliche Mädchen, entdecken durch die Liebe ihren
eigenen freien Willen. Heute wäre ihre Beziehung kein Skandal mehr, aber wir verstehen
bis heute, dass die beiden Liebenden sich frei
entscheiden möchten. Wir würden sagen: sie
wollen sich selbst verwirklichen. Damals sagte
man: sie folgten ihrem Herzen. Und mit dieser
+ % Frage gestellt.
Regie: Anselm Weber
KURZE
INTERVIEWS MIT
FIESEN MÄNNERN
VON DAVID FOSTER WALLACE
THEATER UNTEN
„Intime Bekenntnisse, denen der Zuschauer atemlos folgt.“ (Ruhr Nachrichten) –
David Foster Wallace beschreibt Figuren am
Abgrund. Sie sprechen ihre dunkelsten und
politisch unkorrektesten Gedanken aus, bei
denen einem das Lachen im Halse stecken
bleibt. Ein Beziehungskosmos entsteht, in dem
die Protagonisten ihre Ängste zu verbergen
'„* #+ + zur Schau stellen.
Regie: Monika Gies
LEAS HOCHZEIT
VON JUDITH HERZBERG
KAMMERSPIELE
Es ist Leas dritte Hochzeit. Gefeiert wird im
Hause ihrer jüdischen Eltern Ada und Simon.
Sie sind Überlebende der deutschen Judenverfolgung in den Niederlanden. Auf der Feier
kreuzen sich alte und neue Beziehungen, familiäre und freundschaftliche Zusammenhänge,
Erinnerung und Gegenwart. Mit hintergründigem Humor und leichtester Hand entfaltet
q' %+ <+„* Begegnungen und Gesprächsfetzen. Der Holocaust, den die 1934 geborene niederländische
Dichterin wie ihre Figuren überlebt hat, bildet
dabei den traumatischen Fluchtpunkt.
Regie: Eric de Vroedt
ONKEL WANJA
VON ANTON TSCHECHOW
SCHAUSPIELHAUS
Was soll man tun, wenn sich plötzlich alles
als sinnlos erweist, woran man sein halbes
Leben lang geglaubt hat? Das muss Wanja
erleben, als das Gut verkauft werden soll, in
das er alles investiert hat. Und zwar von dem
Mann, den er wie einen Halbgott verehrte und
der ihm jetzt hohl erscheint. Mit Tschechows
berühmtem Stück über Arbeit, Liebe und Sinn
gab der renommierte Regisseur Stephan Kimmig seinen Einstand in Bochum. „Dass die
Inszenierung großartig ist, verdankt sie Kimmigs genauem Blick auf jede einzelne Figur.“
(Ruhr Nachrichten)
Regie: Stephan Kimmig
17
RAUS AUS DEM
SWIMMINGPOOL,
REIN IN MEIN
HAIFISCHBECKEN
VON LAURA NAUMANN
THEATER UNTEN
Moana macht Karriere in einer Unternehmensberatung, ihr Freund Boris kommt mit
seinem Job als Flugbegleiter ganz gut zurecht
– und die beiden miteinander auch. Eigentlich auch mit Christiane, Moanas Mutter,
die langsam am Sinn ihres Nachrichtensprecherdaseins zu zweifeln beginnt. Eines Tages
bricht sich Moana beide Arme und Christiane stellt mitten in den 20-Uhr-Nachrichten
die Sinnfrage. Ab jetzt ist alles anders. „Laura
Naumann ist eins der ganz großen Talente der
zeitgenössischen Dramatik.“ (nachtkritik.de)
Regie: Malte C. Lachmann
A TRIBUTE TO
JOHNNY CASH
EINE MUSIKALISCHE SPURENSUCHE
SCHAUSPIELHAUS
q _@ _ Mann der Widersprüche: erfolgreicher Musiker, Mann der Religion, tablettensüchtiger
Raufbold, Bewahrer amerikanischer Traditi #‚## * — < {\ % ƒq ‰
Abend mit Thomas Anzenhofer auch in der
neunten Spielzeit nach der Premiere weiter
im Schauspielhaus!
Regie: Arne Nobel
Musikalische Leitung: Torsten Kindermann,
Karsten Riedel
JUNGES
SCHAUSPIELHAUS
DA-HEIM
TANZ- UND THEATERSTÜCK MIT
JUNGEN ERWACHSENEN UND
JUGENDLICHEN AUS BETREUTEN
WOHNGRUPPEN
THEATER UNTEN
Daheim, Zuhause, Heimat. Das lässt an Geborgenheit und Sicherheit denken. Was aber,
wenn jungen Menschen bei dem Gedanken
an ihr Zuhause Angstgefühle und verstörende
Erinnerungen in den Sinn kommen? „Langer
Publikumsapplaus bezeugte die bewegende
Wirkung des Tanztheaterstücks“ (WAZ), das
vom Da-Heim-Sein unter erschwerten Bedingungen erzählt.
Künstlerische Leitung: Guido Markowitz,
Martina van Boxen
In Kooperation mit der Evangelischen
Stiftung Overdyck
DER PLAN VON
DER ABSCHAFFUNG
DES DUNKELS
NACH DEM ROMAN VON PETER HØEG
THEATER UNTEN
Peter und Katarina besuchen Biehls Privatschule. Sie glauben, Teil eines geheimen Plans
der Schulleitung zu sein, dem sie zusammen
mit dem verhaltensgestörten August auf die
Spur kommen wollen. Peter Høegs Roman
gleicht einem spannenden Krimi, in dem
eindrücklich der Kampf von Außenseitern
gegen eine undurchsichtige Machthierarchie
geschildert wird. Erzählt wird aber auch von
der Sehnsucht dreier junger Menschen nach
Heimat und Familie und nicht zuletzt eine
ergreifende Liebesgeschichte. „Eindringlich,
anschaulich, berührend, wahr. Und sehr, sehr
sehenswert.“ (WAZ)
Regie: Martina van Boxen
NORWAY.TODAY
VON IGOR BAUERSIMA
THEATER UNTEN
FRED UND ANABEL
EINE LIEBESGESCHICHTE FÜR
KINDER AB 3 JAHREN NACH DEM
BILDERBUCH VON LENA HESSE
THEATER UNTEN
Fred und Anabel sind ein ungleiches Paar.
Ein Kater und eine Graugans. Den schönsten
Sommer ihres Lebens haben sie miteinander
verbracht. Dann kommt der Herbst und Anabel muss in den warmen Süden aufbrechen.
Eine Geschichte über Freundschaft, Sehnsucht
und das Vergehen der Zeit als Erzähltheater mit
Puppen und Musik.
Regie: Martina van Boxen
August ist noch keine 20 und denkt an Selbst { q#_
zusammen sterben will. Sie verabreden sich auf
einer 600 Meter hohen Klippe an einem norwegischen Fjord, um gemeinsam in den Tod
zu springen. Doch während sie nach den letzten Worten für eine Videobotschaft suchen,
erwacht in ihnen die Sehnsucht nach Leben.
„Ein sehenswerter Abend zwischen komödiantischer Leichtigkeit und nötigem Ernst.“
(WAZ)
Regie: Martina van Boxen
SCHULEN
IN BEWEGUNG:
DIE WELLE
GRIMMSKLANG
EIN ETWAS ANDERES MÄRCHEN
FÜR KINDER AB 8 JAHREN
THEATER UNTEN
VON REINHOLD TRITT
MIT SCHÜLERINNEN UND SCHÜLERN
AUS SECHS BOCHUMER SCHULEN
ALLER SCHULFORMEN
KAMMERSPIELE
In Grimms Märchen sind die Helden grundsätzlich gut und Prinzessinnen wunderschön.
„grimmsklang“ stellt diese Rollen und Klischees mit Humor, dem nötigen Grusel und
einer Portion Schrägheit auf den Kopf und bietet einen Ritt durch Grimms Welten. Dabei
wird auch der Bedeutung von Rollenmustern
nachgegangen und die Frage gestellt, ob im
Leben wie im Märchen alles schwarz oder weiß
sein muss. „Komplex und lustig. Kindgerechtes Experimentaltheater auf hohem Niveau.“
(Ruhr Nachrichten)
Regie: Martina van Boxen
Ein Lehrer setzt unbeabsichtigt eine faschistische Massenbewegung in Gang: „Die Welle“.
Was als Experiment zum Verhalten der Deutschen während der Nazizeit beginnt, gerät
schnell außer Kontrolle.
Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus sechs Bochumer Schulen – Haupt#_< #_< _> #
Sekundarschule, Förderschule und Berufskolleg – hat Martina van Boxen „Die Welle“ auf
die Bühne der Kammerspiele gebracht. Schulen in Bewegung!
Regie: Martina van Boxen
FOTO: DIANA KÜSTER, AUS: DER PLAN VON DER ABSCHAFFUNG DES DUNKELS
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PREMIEREN SPIELZEIT 15.16
OPER
BALLETT
KENNST DU DEN MYTHOS …? (UA)
Schalke-OraTORium von Dieter Falk,
Heribert Feckler und Ulf Schmidt
ab 10. September 2015, Großes Haus
CHARLOTTE SALOMON:
DER TOD UND DIE MALERIN (WA)
Ballett von Bridget Breiner
Musik von Michelle DiBucci
ab 10. Oktober 2015, Großes Haus
A MIDSUMMER NIGHT’S DREAM
(EIN SOMMERNACHTSTRAUM)
Oper von Benjamin Britten
ab 3. Oktober 2015, Großes Haus
DER ZAUBERER VON OZ (WA)
(THE WIZARD OF OZ)
Musical von Harold Arlen
und E. Y. Harburg
ab 25. Oktober 2015, Großes Haus
KLEIN ZACHES,
GENANNT ZINNOBER (UA)
Steampunk-Oper von Coppelius
und Sebastian Schwab
ab 14. November 2015, Großes Haus
KÖNIG HAMED UND
PRINZESSIN SHERIFA
Musiktheater für Kinder von Zad Moultaka
ab 21. November 2015, Kleines Haus
SCHAF
Musiktheater für Kinder von Sophie Kassies
ab 5. Dezember 2015, Kleines Haus
DER MESSIAS (WA)
Weihnachtskomödie von Patrick Barlow
10. und 23. Dezember 2015, Kleines Haus
TOSCA
Oper von Giacomo Puccini
ab 12. Dezember 2015, Großes Haus
NON JE NE REGRETTE RIEN
DIE GESCHICHTE DER EDITH PIAF (WA)
Szenische Lesung mit Chansons
ab 19. Dezember 2015, Kleines Haus
RICHARD O’BRIEN‘S
THE ROCKY HORROR SHOW
Musical von Richard O’Brien
ab 20. Februar 2016, Kleines Haus
ALICE IN WONDERLAND
Ballett von Luiz Fernando Bongiovanni
ab 31. Oktober 2015, Kleines Haus
SCHWANENSEE (WA)
Ballett von Bridget Breiner
Inspiriert von Marius Petipa
und Lew Iwanow
Musik von Peter I. Tschaikowski
ab 23. Dezember 2015, Großes Haus
B³ VERTANZT
Ballettabend mit Choreografien von
Breiner, Dawson und Fonseca
Musik von Beethoven und Bach
ab 31. Januar 2016, Großes Haus
-$06(66,219,,ä9,,,
Frühjahr 2016
MOVE! 2016
Ein Tanzprojekt mit Schülern
und dem Ballett im Revier
ab Juni 2016
BALLETT IM REVIER
GOES RUHRFESTSPIELE
Neukreation von Bridget Breiner
im Rahmen der Ruhrfestspiele
Recklinghausen 2016
Sommer 2016
SONDERKONZERTE
MiR GOES POP: PE WERNER & FRIENDS
13. Oktober 2015, Großes Haus
JUNGE STIMMEN AM MiR
Orchesterkonzert der HfMT Köln
15. November 2015, Großes Haus
NORMA
Oper von Vincenzo Bellini
ab 5. März 2016, Großes Haus
MiR GOES FILM:
BEN HUR MEETS GLADIATOR (WA)
28. März 2016, Großes Haus
LA GIOCONDA
Oper von Amilcare Ponchielli
ab 16. April 2016, Großes Haus
MiR GOES DISCO:
BONEY M. MEETS VILLAGE PEOPLE
30. April 2016, 8. Mai 2016, Großes Haus
CARMINA BURANA
Benefizgala des Musiktheater im Revier
zugunsten der MiR-Stiftung
21. Mai 2016, Großes Haus
DIE FLEDERMAUS
Operette von Johann Strauß
ab 10. Juni 2016, Kleines
Haus
19
MUSIKTHEATER IM REVIER GMBH
KENNEDYPLATZ
45881 GELSENKIRCHEN
WWW.MUSIKTHEATER-IM-REVIER.DE
KARTENTELEFON 0209. 40 97-200
2015/
2016
Lernen, ein Mensch zu sein
Themen der Spielzeit
Von jeher fragen sich die Menschen,
wer sie sind und wie sie zu dem geworden sind, was sie zu sein glauben.
Dabei beschäftigt die Philosophie und
die Kunst über Jahrtausende hinweg
immer wieder die Frage, welche Rolle
das Verhältnis der Generationen
zueinander spielt: Wie können sich
die Alten und die Jungen wechselseitig
bereichern? Warum stehen sie sich
gegenseitig immer wieder im Weg?
Und was müssen die Menschen lernen,
um die zu werden, die sie einmal sein
wollen?
Das Theater ist ein guter Ort, um diese
Fragen durchzuspielen.
21
MIT DEN ENSEMBLEMITGLIEDERN JULIANE FISCH, TORSTEN FLASSIG, NILS KREUTINGER, MATTHIAS REDLHAMMER, KLAUS WEISS UND ANKE ZILLICH
FOTOS: EVA BAALES, STYLING: KATHARINA GRUSZCZYNSKI
Generationen
Ein fotografischer Essay
23
Jugend
Wen die Götter lieben, den lassen sie jung werden.
Jugend ist das einzige, was Wert hat.
Jugend! Jugend! Es gibt einfach nichts auf der Welt als Jugend!
Jugend ist das einzige, was zu besitzen lohnt.
Um seine Jugend zurückzuerhalten, braucht man nur seine
Torheiten zu wiederholen.
Das Geheimnis, jung zu bleiben, ist, sich nie einer unbekömmlichen Gefühlsregung hinzugeben.
Um meine Jugend zurückzuerhalten, würde ich alles auf der
Welt tun, außer Leibesübungen, früh aufstehen oder ehrbar
werden.
Es ist absurd, von der Unwissenheit der Jugend zu sprechen.
Die einzigen, deren Ansichten ich mir noch mit einer gewissen
Achtung anhöre, sind Leute, die viel jünger sind als ich. Sie
scheinen mir voraus zu sein.
Nichts kommt der Jugend gleich. Die Leute mittleren Alters
sind dem Leben verpfändet. Die Alten hausen in der Rumpelkammer des Lebens. Jugend aber ist der Herr und Gebieter des
Lebens. Auf die Jugend wartet ein Königreich. Jeder wird als
König geboren, und die meisten Leute sterben in der Verbannung wie die meisten Könige.
Jugend ist die Zeit für Erfolg.
Jugend ist kein Getue. Jugend ist eine Kunst.
Wenige Eltern nehmen heutzutage Rücksicht auf das, was
ihnen ihre Kinder sagen. Der altmodische Respekt vor der
Jugend stirbt fast aus.
Mancher junge Mensch beginnt das Leben mit einer natürlichen Gabe zur Übertreibung; würde diese Begabung in ent" • + "„ Nachahmung der höchsten Vorbilder gefördert, dann könnte
etwas wirklich Großes und Wunderbares entstehen. In der
Regel aber bringt es ein solcher Mensch zu nichts.
Muße ist die Vorbedingung der Vollkommenheit. Das Ziel der
Vollkommenheit ist die Jugend.
Oscar Wilde, Aphorismen
|"#@_+  _ "#~_
+  {
Rihanna
Die Heiterkeit und der Lebensmut unserer Jugend
beruht zum Teil darauf, dass wir, bergauf gehend, den
Tod nicht sehen; weil er am Fuß der andern Seite des
Berges liegt. Haben wir aber den Gipfel überschritten,
dann werden wir den Tod, welchen wir bis dahin nur
vom Hörensagen kannten, wirklich ansichtig, wodurch,
da zu derselben Zeit die Lebenskraft zu ebben beginnt,
auch der Lebensmut sinkt; so dass jetzt ein trüber Ernst
den jugendlichen Übermut verdrängt und auch dem
Gesichte sich aufdrückt. So lange wir jung sind, mag
man uns sagen, was man will, halten wir das Leben
für endlos und gehen danach mit der Zeit um. Je älter
wir werden, desto mehr ökonomisieren wir unsere Zeit.
Arthur Schopenhauer, Aphorismen
24
Erziehung
Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das erzogen werden
muss. Unter der Erziehung nämlich verstehen wir die War ‘Y "„ _ • # ’_ %"# ‘–’ Unterweisung nebst der Bildung. Demzufolge ist der Mensch
Säugling … — Zögling — und Lehrling. […]
Der Mensch aber hat von Natur einen so großen Hang zur
Freiheit, dass, wenn er erst eine Zeitlang an sie gewöhnt ist, er
ihr alles aufopfert. Eben daher muss denn die Disziplin auch
[…] sehr frühe in Anwendung gebracht werden, denn wenn
das nicht geschieht, so ist es schwer, den Menschen nachher zu
ändern. Er folgt dann jeder Laune. […] Daher muss der Mensch
frühe gewöhnt werden, sich den Vorschriften der Vernunft zu
unterwerfen. Wenn man ihm in der Jugend seinen Willen
gelassen und ihm da nichts widerstanden hat: so behält er
eine gewisse Wildheit durch sein ganzes Leben. […] Dieses ist
ein gewöhnlicher Fehler bei der Erziehung der Großen, dass
man ihnen, weil sie zum Herrschen bestimmt sind, auch in der
Jugend nie eigentlich widersteht. Bei dem Menschen ist wegen
seines Hanges zur Freiheit eine Abschleifung seiner Rohigkeit
nötig; bei dem Tiere hingegen wegen seines Instinktes nicht. [...]
Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung.
Er ist nichts, als was die Erziehung aus ihm macht. Es ist zu
bemerken, dass der Mensch nur durch Menschen erzogen
wird, durch Menschen, die ebenfalls erzogen sind. Daher
macht auch Mangel an Disziplin und Unterweisung bei einigen
Menschen sie wieder zu schlechten Erziehern ihrer Zöglinge.
Wenn einmal ein Wesen höherer Art sich unserer Erziehung
annähme, so würde man doch sehen, was aus dem Menschen
werden könne. Da die Erziehung aber teils den Menschen einiges lehrt, teils einiges auch nur bei ihm entwickelt: so kann
man nicht wissen, wie weit bei ihm die Naturanlagen gehen.
Es liegen viele Keime in der Menschheit, und nun ist es
unsere Sache, die Naturanlagen proportionierlich zu entwickeln und die Menschheit aus ihren Keimen zu entfalten und
zu machen, dass der Mensch seine Bestimmung erreiche. Die
Tiere erfüllen diese von selbst, und ohne dass sie sie kennen.
Der Mensch muss erst suchen, sie zu erreichen, dieses kann
aber nicht geschehen, wenn er nicht einmal einen Begriff von
seiner Bestimmung hat. Bei dem Individuo ist die Erreichung
der Bestimmung auch gänzlich unmöglich. Wenn wir ein
wirklich ausgebildetes erstes Menschenpaar annehmen, so
wollen wir doch sehen, wie es seine Zöglinge erzieht. Die ers-
In der natürlichen Ordnung sind alle Menschen
gleich; ihre gemeinsame Berufung ist, Mensch zu sein.
Wer dafür gut erzogen ist, kann alle Aufgaben, die das
Menschsein verlangt, gut erfüllen.
Jean-Jacques Rousseau,
Emile oder Über die Erziehung
ten Eltern geben den Kindern schon ein Beispiel, die Kinder
ahmen es nach, und so entwickeln sich einige Naturanlagen.
Alle können nicht auf diese Art ausgebildet werden, denn es
sind meistens alles nur Gelegenheitsumstände, bei denen
die Kinder Beispiele sehen. Vormals hatten die Menschen
keinen Begriff, nicht einmal von der Vollkommenheit, die
die menschliche Natur erreichen kann. Wir selbst sind noch
nicht einmal mit diesem Begriffe auf dem Reinen. Soviel ist
aber gewiss, dass nicht einzelne Menschen bei aller Bildung
ihrer Zöglinge es dahin bringen können, dass dieselben ihre
Bestimmung erreichen. Nicht einzelne Menschen, sondern
die Menschengattung soll dahin gelangen.
Die Erziehung ist eine Kunst, deren Ausübung durch viele Generationen vervollkommnet werden muss. Jede Generation, versehen mit den Kenntnissen der vorhergehenden,
kann immer mehr eine Erziehung zustande bringen, die alle
Naturanlagen des Menschen proportionierlich und zweckmäßig entwickelt und so die ganze Menschengattung zu
ihrer Bestimmung führt. – Die Vorsehung hat gewollt, dass
der Mensch das Gute aus sich selbst herausbringen soll, und
spricht, sozusagen, zum Menschen: „Gehe in die Welt“, – so
etwa könnte der Schöpfer den Menschen anreden! – „ich habe
dich ausgerüstet mit allen Anlagen zum Guten. Dir kömmt
es zu, sie zu entwickeln, und so hängt dein eignes Glück und
Unglück von dir selbst ab.
Immanuel Kant, Über Pädagogik
Ebenso wie die Pubertät werden die Teenagerjahre oft
mit Worten beschrieben, die nahezu politischen oder
gar militärischen Charakter haben: Aufruhr, Rebellion, Ablösung, Revolution, Disziplinlosigkeit etc. Das
ist nicht verwunderlich.
Innerhalb einer Machtstruktur, in der die Erwach +#_@„@ # @ " _
muss jede progressive Entwicklung als Anschlag auf
{
Derselbe Vorgang geschieht, wenn die Frauen in die
Wechseljahre kommen. Unter Hinweis auf die „Hormone“ wird der Mann von jeglicher Mitverantwortung für
„@ " { # \ werden Teenager für die Begleitumstände der Pubertät
verantwortlich gemacht, womit sich die Erwachsenen
auf eleganteste Weise aus ihrer Verantwortung für die
Qualität des Zusammenspiels zwischen Eltern und Kindern stehlen. Entweder liegt es am Alter oder an den
Hormonen oder an beidem zusammen!
Viele Begriffe, die wir traditionell in Zusammenhang mit der Kindererziehung verwenden, spiegeln vor
allem die Überzeugung der Mächtigen wider, dass die
Aufrechterhaltung der Machtstrukturen im Interesse
aller Beteiligten liege.
Jesper Juul, Dein kompetentes Kind
28
Alter
In der Tat, sagte ich, mein Kephalos, unterhalte ich mich sehr
gern mit hochbetagten Männern. Denn es steht mit ihnen,
glaube ich, ähnlich wie mit Leuten, die uns einen Weg vorausgegangen sind, den auch wir vermutlich gehen müssen;
wir müssen uns von ihnen über die Beschaffenheit dieses
Weges belehren lassen, ob er rauh und schwierig oder leicht
und gut gangbar ist. So möchte ich denn auch von dir gern
erfahren, wie du, auf einer so hohen Altersstufe angelangt,
was die Dichter „auf der Schwelle des Alters stehen“ nennen,
darüber denkst, ob du es nämlich für ein schwer erträgliches
Daseinslos erklärst oder wofür sonst.
Ich will dir, erwiderte er, beim Zeus sagen, mein Sokrates,
*+ @{ '[ [# @ _ Anzahl Gleichaltrige, getreu dem alten Sprichwort, zusammen. Die meisten von uns ergehen sich bei solchem Zusammensein in Klagen: sie sehnen sich zurück zu den Freuden
der Jugend und gedenken schmerzlich der Liebesgenüsse, der
Gelage und Schmausereien und was sonst noch dahin gehört,
und kommen sich unglücklich vor, als seien sie wer weiß welcher Herrlichkeiten beraubt, gleich als ob sie damals ein fröhliches Leben führten, jetzt aber so gut wie gar keines. Einige
jammern auch über die schmachvolle Behandlung vonseiten
der Angehörigen, die alten Leuten widerfährt, und stimmen
darum Klagelieder an über das Alter als angeblicher Ursache
zahlreicher Leiden für sie. Mir aber, mein Sokrates, will es
scheinen, als ob sie damit nicht die Ursache wirklich träfen.
Denn angenommen, das Alter trüge die Schuld, so müsste ich
doch selbst an mir die gleiche Erfahrung gemacht haben wegen
meines Alters, ebenso wie alle anderen, die zu dieser Altersstufe gelangt sind. Nun bin ich aber tatsächlich schon mit manchen zusammengetroffen, mit denen es nicht so stand. Vor
allem aber kann ich mich berufen auf den Dichter Sophokles.
Ich war nämlich einst Zeuge, wie er von jemand gefragt wurde:
„Wie, Sophokles, steht es bei dir mit den Liebesfreuden? Bist
du noch imstande, einer Frau beizuwohnen?“
„Wahre deine Zunge“, erwiderte er, „mein Bester. War es
mir doch die größte Wohltat, davon loszukommen, als wäre
ich einen rasenden und wilden Herrn losgeworden.“ Das
schien mir schon damals ein treffendes Wort und jetzt erst
recht. Denn jedenfalls hat man im Alter hinsichtlich derartiger Leidenschaften zur Genüge Frieden und Freiheit. Wenn
die Begierden ihre Spannkraft verlieren und nachlassen, so
bewahrheitet sich jedenfalls das Wort des Sophokles: man ist
so glücklich, von vielen rasenden Gewaltherrschern befreit zu
sein. Es ist aber eine einzige Ursache, auf die sowohl dieses Übel
wie auch jenes Missverhältnis zu den Angehörigen zurückzuführen sind: nicht etwa das Alter, mein Sokrates, sondern der
Charakter der Menschen. Sind sie nämlich gesetzt und verträglich, dann hat auch das Alter für sie nur geringe Beschwerden;
wenn nicht, so werden Alter und Jugend in gleicher Weise zur
Last für den Betreffenden.
Platon, Der Staat
Für Leute, die keine Möglichkeiten haben, gut und
glücklich zu leben, für die ist jedes Lebensalter beschwerlich; für die hingegen, die alle guten Dinge aus
sich selbst heraus erstreben, kann nichts schlecht
erscheinen, was die Naturnotwendigkeit bringt. Dazu
gehört besonders das Alter, welches alle erreichen wollen, über welches sie sich dann beklagen, wenn sie es
erreicht haben. So groß ist die Unbeständigkeit und
Verkehrtheit der Dummheit! Sie sagen, es überfalle
sie schneller, als sie gedacht hatten. Zunächst: wer
zwang sie dazu, falsches zu denken? Denn wie könnte das Alter die Jugend schneller überkommen als die
Jugend die Kindheit? Dann: wie könnte ihnen das Alter
weniger schwer erscheinen, wenn sie das achthunderte
anstatt des achtzigsten Lebensjahres erlebten? Denn
wenn ihnen erst die – egal wie lange – Lebenszeit verstrichen ist, könnte ihnen dennoch kein Trost ihr dummes Alter mildern.
Wollen wir vermeiden, dass das Alter zu einer spöttischen Parodie unserer früheren Existenz wird, so gibt
es nur eine einzige Lösung, nämlich weiterhin Ziele zu
verfolgen, die unserem Leben einen Sinn verleihen: das
hingebungsvolle Tätigsein für einzelne, für Gruppen
oder für eine Sache, Sozialarbeit, politische, geistige
oder schöpferische Arbeit. Im Gegensatz zu den Empfehlungen der Moralisten muss man sich wünschen,
auch im hohen Alter noch starke Leidenschaften zu
haben, die es uns ersparen, dass wir uns nur mit uns
selbst beschäftigen.
Cicero, Cato Maior de Senectute
Simone de Beauvoir, Das Alter
32
REPRÄSENTANZ: WWW.BRIGITTA-HORVAT.COM
Eva Baales wollte eigentlich Bildhauerin werden, entschied sich dann jedoch für ein Studium der Fotografie. Heute nutzt
sie das Medium, um mit der Kamera Skulpturen zu erzeugen. Dabei wird der Körper ihrer Modelle zum Material und der
Raum verwandelt sich in einen abstrakten Bezugsrahmen. Sie lebt mit ihrer Familie in Köln.
35
TEXT: ANNA LENGYEL , FOTO: SZONJA SZABÓ
Mit Liebe und Gnadenlosigkeit
Der ungarische Regisseur
Tamás Ascher
Als einer der letzten Dinosaurier des ungarischen Ensembletheaters ist der Regisseur Tamás Ascher in vielen Ecken der Welt
für Vieles bekannt. Wenn aber sein Name nur mit einem einzi @ % ##_ #\ #%#
los auf den großen Menschenkenner Anton Pawlowitsch
Tschechow. Als guter Arzt hat der große Russe den kleinen
Mann mit Genuss beobachtet – und mit viel Liebe und Humor,
dennoch gnadenlos in seinen Werken beschrieben. Derselbe
Genuss, dieselbe Liebe, derselbe Humor und dieselbe Gnadenlosigkeit gelten für Tamás Aschers Darstellung des fehlbaren
Menschen, als welchen er sich – ebenfalls ganz wie Tschechow
– auch selbst begreift. Autor und Regisseur verstehen also nicht
nur die Menschen, sondern auch einander auf einmalige Weise. Wenigstens in einer Richtung ist das bewiesen.
Nicht umsonst ist Ascher für seine herausragenden
Tschechow-Inszenierungen in der Welt bekannt. Für den
deutschsprachigen Raum hatte ihn vor dreißig Jahren Renate
Klett entdeckt, als sie seine „Drei Schwestern“ im Budapester Katona József Theater sah, darüber für „Theater heute“
jubelnd berichtete und die Produktion 1987 zu „Theater der
Welt“ einlud. Artikel und Gastspiel eröffneten dem deutschen
Publikum nicht nur einen Blick auf den jungen Regisseur und
seine wunderbaren „Drei Schwestern“, sondern auch auf das
junge Ensemble des einige Jahre zuvor gegründeten Katona
József Theaters. Sie machten die Deutschen mit der Kultur
eines Landes bekannt, das oft als „die lustigste Baracke“ des
Ostblocks bezeichnet wurde und jenseits von Plattensee und
„Ich denke oft an Piroschka“ wenig vertraut war.
Kaposvár, Gábor Zsámbéki, sollten jeweils als Künstlerischer
Leiter und Hausregisseur fungieren. Dazu kamen noch Tamás
Ascher – der weiterhin auch in Kaposvár arbeitete – und die
stilprägenden Schauspieler ihrer Ensembles, welche die neuen
Bestrebungen am klarsten und auf dem höchsten künstleri^ { X %"„ _
drängten diese Künstlerkollektive in jenem entscheidenden
Moment der Theatergeschichte darauf, Leben und Theater
einander wieder näher zu bringen. Von der Leitung und von
sich selbst forderten sie Aufgeschlossenheit und Sensibilität
für die immer neuen Probleme der sich transformierenden
Gesellschaft wie auch die Entwicklung einer neuen Theatersprache, mit der das Theater auf diese reagieren könne. Ihre
Bestrebungen nach einem neuen Nationaltheater widersprachen denen des restlichen Ensembles, und als die Kulturpolitik
diesen Widerspruch als unlösbar erkannte, gab sie dem meist
aus jungen Künstlern bestehenden Teil der Truppe die Chance, ein neues kleines Theater zu gründen. So entstand 1982
das Katona József Theater in seiner heutigen Form, mit Gábor
%y@#<€+ – €+y@ # * # $ Tamás Ascher als drittem stilprägenden Regisseur.1
Dieser Entstehungsmoment erinnert in vielerlei Hinsicht
an die Gründung der Schaubühne in Berlin, deren Zielsetzungen denen des ungarischen Ensembles bei aller Verschiedenheit
der Ausgangssituation stark ähnelten. Ein freies Land, dessen
selbstbewusste Jugend noch mehr Freiheit und volle Mitbestimmung forderte, und eine Diktatur, deren junge Männer
im selben – für die Deutschen so einschneidenden – Jahr 1968,
kaum zwölf Jahre nach einem niedergeschlagenen Aufstand
gegen die Sowjetmacht, selbst zwecks Niederschlagung eines
Aufstands ins Nachbarland einmarschieren mussten, hatten
in ihren führenden Theatern vieles gemeinsam. Es gab in beiden Häusern beispiellos starke, aus den großen Schauspielern
der Zeit bestehende Ensembles; die herausragenden Regisseure
arbeiteten nebeneinander in relativer Harmonie an denselben
Zielen, wenn auch in unterschiedlichem Stil. Selbst zwischen
dem für kurze Zeit zusammenwirkenden, stilprägenden deutX | < *+ ##[ + X – €+y@%y@#] # sen sich Parallelen ziehen. So ist es kein Zufall, dass die 1984
entstandenen „Drei Schwestern“ Steins und die ein Jahr später herausgekommene Produktion Aschers so viel Ähnlichkeit
aufweisen – manchmal bis in einzelne Gesten hinein.
qŸ% X [#% # bol der immer milder werdenden Diktatur Ungarns. Noch in
den frühen 1970er Jahren hatte der Leiter und Hauptideologe
@ # "#@_< ]%y#_+ +testen Regisseure in die Provinztheater des Landes geschickt
mit der Devise: Wen interessiere schon der Unfug, den diese jungen Rebellen in einer kleinen Stadt fern von Budapest
## { {<€+ %y@#%#@
$€ %#Ÿ + %_<€+ – €+y@X € ] " vár. Womit die Kulturpolitik allerdings nicht gerechnet hatte,
waren die endlosen Wallfahrten der Budapester Jugend und
Intellektuellen in diese kleinen Städte. Und spätestens Ende
des Jahrzehnts war der Politik klar geworden, dass der künstlerische und populäre Erfolg dieser beiden Häuser auch für die
Hauptstadt eine Konsequenz haben musste.
1978 versuchten sie, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, und bestellten die Leiter beider Häuser ins Nationaltheater,
auch um die dort herrschende Krise zu lösen. Der frühere Inten %#@_<€+ %y@#_ * Aber zurück zum Katona József Theater: Das neu gegründete, vorwiegend aus jungen Künstlern bestehende und im
strengsten Sinne selbst- und mitbestimmende Ensemble,
dem sich allerdings einige der größten alten Nationalthea-
37
ter-Schauspieler angeschlossen hatten, hatte im Geist der
[ @ X " # 
realistisch motiviertes Schauspiel als „Muttersprache“ erlernt.
Doch trotz der Tatsache, dass an der ungarischen Theaterakademie – deren Rektor Ascher zwischen 2006 und 2014
war, und wo er seit dreißig Jahren als Dozent arbeitet, und
u. a. Viktor Bodós, Kornél Mundruczós und Árpád Schillings
Mentor war – bis heute zu 80-90% die Stanislawski-Methode
unterrichtet wird, beherrschten die besten ungarischen Thea X " „‚? Absurden. Das ist kein Wunder: Ungarn ist und bleibt ein
absurdes Land.
Den Namen Tamás Ascher assoziiert man neben Tschechow,
Gorki, Ostrowski oder Turgenjew genauso stark mit Ionesco,
Gombrowicz, Horváth, Schwab oder Beckett. Die Doppelvorstellung „Die kahle Sängerin“ und „Die Unterrichtsstunde“ hat
er insgesamt vier Mal inszeniert, von Kaposvár bis zum Burgtheater (wo Ionesco damals schon seit über zwei Jahrzehnten
nicht mehr gespielt wurde), jedes Mal anders und jedes Mal mit
großem Erfolg. Seine womöglich bedeutendste Inszenierung im
deutschsprachigem Raum war aber „Yvonne, Prinzessin von
Burgund“ von Witold Gombrowicz (auch an der Burg), wo
$+# "# _ % €@€_ Titelrolle zu sehen war. Er habe das Stück so überzeugend entstaubt, hieß es2, dass Gombrowicz landauf- und landab nachgespielt wurde. Dass Ascher kein Deutsch spricht, war dank
der hervorragenden Dramaturgin und Dolmetscherin Anna
Veress nebensächlich und wurde von den Schauspielern prompt
vergessen, denn die Sprache des Absurden, die für viele Theatermacher eine nie lernbare Fremdsprache bleibt, spricht er perfekt. Schon mit 16 hat der spätere Regisseur Becketts „Warten
auf Godot“ in den Gellért-Bädern in einem Zug gelesen, was
alles andere als naheliegend war bei einem Stück, das bei seiner
• * $] " ƒX we lost the colonies!“ erntete. Später hat Ascher „Warten auf
Godot“ auch vier Mal inszeniert, allein drei Mal zwischen 1975
und 1988 in derselben Besetzung in Kaposvár.
EIN THEATERZAUBERER FÜR JEDE GENERATION
Die dritte und vierte Sprache, die der sonst keine Fremdspra+ > „‚ " _ Musik und die der Kinder. Er hatte noch in Kaposvár mit seinen Kollegen das ungarische Kindertheater fast von Grund
auf reformiert, indem er die Kinder ernst nahm. Sein einmaliger Witz, sein erzählerisches Können, seine schon erwähnte
Menschenkenntnis und seine unersättliche Neugier machen
ihn zum idealen Theaterzauberer für jede Generation, aber die
ungeschminkte Reaktion der Kinder schätzt er über die Maßen.
Mit seinen wiederholten Inszenierungen von „Pu der Bär“ und
„Pinocchio“ hat er mehrere Generationen bezaubert. Aschers
Leidenschaft für Musik haben den früher immer langweiligen
ƒ # ‰`" _ q + ƒ+##‰ $€ „Der Graf von Luxemburg“ tiefere Bedeutung geschenkt und
dadurch einem breiten Publikum neu erschlossen, während
die geistreichen, pikanten Inszenierungen amerikanischer
# ƒ ‰_ ƒ X ‰ ƒ
Todd“ zum Volltreffer wurden bei den mit sowjetischen Partisanenliedern zwangsernährten Zuschauern. Viele kamen
durch Fenster und Hintertüren gekrochen, um die gnaden-
38
lose Satire des ungarischen Musicals „Staatskaufhaus“, das
ursprünglich den Triumph des Sozialismus bejubelte und in
Aschers Regie auf den Kopf gestellt wurde, in Budapest sehen
zu können, und erst nach dem Versprechen einer zweiten
Vorstellung am selben Abend sahen die Fans davon ab, das
wunderschöne Fellner-und-Hellmer-Gebäude des VigszínházTheaters zu zerstören.
MUSIKALITÄT UND MENSCHENKENNTNIS
„Aber was hat, bitte schön, Kindertheater, Musik und das
Absurde mit Tschechow zu tun, dessen ‚Kirschgarten‘ Herr
Ascher im Schauspiel Bochum inszenieren soll?“, fragen Sie
sich vielleicht. „So einiges“, würde ich erwidern. Es ist seine
unersättliche kindliche Neugier, die ihn zum idealen Regisseur in einem fremden Ensemble macht, denn der 66-Jährige genießt es keinen Hauch weniger als vor vierzig Jahren,
neue, begabte Menschen kennenzulernen und mit ihnen zu
arbeiten. Und obwohl er theoretisch jederzeit eine ordentliche
Tschechow-Inszenierung aus dem Ärmel schütteln könnte,
wäre so etwas dennoch völlig undenkbar. Denn er hat nicht
einen „Kirschgarten“ im Kopf, sondern einen Algorithmus
unendlicher „Kirschgärten“, von denen sich nicht zweie
ähneln. Er ist ein Regisseur, der jede Figur aus und mit dem
sie darstellenden Schauspieler aufbaut, natürlich nachdem
er sie oder ihn aufgrund anderer Aufführungen und eines
Gesprächs besetzt hat. Auch der Bochumer „Kirschgarten“
wird aus dieser einmaligen Mischung entstehen.
„Worte und Musik“ lautet der Titel eines von Becketts
wichtigsten Hörspielen, das schon öfter fürs Theater inszeniert
wurde. Es sind vor allem internationale Kritiker, die bei Aschers
verschiedenen Tschechow-Inszenierungen – ganz unabhängig
davon, ob es um ein Gastspiel des Katona József Theaters im
Ausland oder um ein Werk mit internationalen Schauspielern
_ ƒ`@#\ — ‰ X " ƒ ‰'# @ _
die Musik der Sprache hervorheben: die gewagt großen Pausen,
die verschiedenen Tempi, das durch die feine Musikalität der
Inszenierung entstehende Klima. Wenn es einen Dramatiker
gibt, bei dem man zehn bis hundert Gedanken zwischen den
Zeilen lesen kann, dann ist es Tschechow. Dazu braucht man
aber Raum, und den bekommen wir von Ascher geschenkt.
Doch die hierfür wichtigste Sprache aus Aschers Schatztruhe
ist die des Absurden. Stanislawski hat sein erstes TschechowStück, „Die Möwe“, bekanntlich als melancholisches Stimmungsdrama auf die Bühne gebracht, wogegen der Autor trotz
seiner allgemeinen Zufriedenheit heftig protestierte, wie er in
einem Brief an Alexander Tichonow erklärt: „Sie sagen, Sie
hätten über meine Theaterstücke geweint. Sie sind nicht der
einzige. Dazu habe ich sie aber nicht geschrieben. Stanislawski
war es, der sie so rührselig gemacht hat. Ich wollte etwas ganz
anderes. Ich wollte einfach und ehrlich sagen: schaut euch an,
seht doch, wie schlecht und langweilig ihr euer Leben führt!“3
Um diesen tschechowschen Wunsch erfüllen zu können,
helfen Ascher nicht nur seine scharfe Beobachtungsgabe und
seine des großen Dramatikers würdige Menschenkenntnis,
sondern sein unerbittlicher Sinn für die Absurdität des Lebens,
das der Homo sapiens auf dieser Erde führt. All dies gehört zum
Wichtigsten, was er einem hervorragenden deutschen Ensemble und einem aufgeschlossenen Publikum zu bieten hat.
Die Bochumer Arbeit könnte ein neues Kapitel in der Beziehung zwischen dem renommierten ungarischen Regisseur und
dem deutschen Theater aufschlagen. Denn nach der erfolgreichen Welttournee der „Drei Schwestern“ zwischen 1986
und 1992, die wichtige Stationen im deutschsprachigem Raum
wie Stuttgart, Berlin, Wiesbaden, Wien und Bochum beinhaltete, hat man von Aschers weiteren Inszenierungen mit
seinem Ensemble – von der kleinen Stuttgarter „tri-bühne“
abgesehen – nur noch „Platonow“ in Berlin erlebt. Trotz der
Tatsache, dass sein „Iwanow“ – der auch der Anlass für Aschers
Einladung nach Bochum durch Anselm Weber war – überall
" + ^¢ @ " in Moskau die „Goldene Maske“ für die beste ausländische
Produktion erhielt, gab es unter den zahlreichen Gastspieleinladungen keine einzige aus Deutschland.
Renate Klett blieb weiterhin ein Fan: „Während er bei den
‚Drei Schwestern‘‚ ganz dicht an den Figuren und Situationen
+#+_ #*##< @% @ einladend, zeigt er fast zwanzig Jahre später bei ‚Iwanow‘ eine
fast abstrakte Draufsicht, schaut skeptisch prüfend wie ein
Wissenschaftler durchs Mikroskop auf eine fremde Welt, in
der die kleinen Tierchen durcheinander wimmeln.“4
Tamás Aschers letzte Tschechow-Regie, „Onkel Wanja“ an
X " # _' \ ving, Richard Roxburgh u. a., erntete zwischen 2010 und 2012
*+ \ + ^¢ @[# astisches Lob. Nach vielen internationalen Regiearbeiten ist es
nun endlich soweit: Er inszeniert wieder in Deutschland und
zwar Tschechows letztes und wahrscheinlich reifstes Stück, den
„Kirschgarten“. Mit großer Freude bereiten sich der Regisseur
X _ + " € *+ $
#+ + ‚ # + #?
*+# – ###_ *+# < Szakács sowie ich selbst als Dramaturgin.
Wäre der mit allen ungarischen Künstler- und Kritikerpreisen
ausgezeichnete ungarische Regisseur mit einer weniger obskuren Muttersprache geboren, wäre „Der Kirschgarten“ sicherlich
nicht seine erste Tschechow-Arbeit im deutschsprachigen Raum.
So aber wird erstmalig das Bochumer Publikum ein TschechowStück in seiner Regie ohne Untertitel genießen können.
Anna Lengyel ist Dramaturgin und künstlerische Leiterin des von ihr
gegründeten freien ungarischen Dokumentartheaters „PanoDrama“.
Sie inszeniert, arbeitet regelmäßig mit den Regisseuren Tamás Ascher
und Róbert Alföldi und unterrichtet in Vilnius und Budapest Neuere
Theatergeschichte und Szenisches Schreiben.
KONSTANDT
MACHT
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TAMÁS ASCHER ERÖFFNET MIT ANTON TSCHECHOWS
„DER KIRSCHGARTEN“ AM 5. SEPTEMBER 2015
DIE SPIELZEIT 2015/2016 IM SCHAUSPIELHAUS.
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Bahnhofstrasse 16 // 44623 Herne
1
2
Zu diesem Absatz habe ich die Gedanken Géza Fodors, des großen, 2008 verstorbenen ungarischen Dramaturgen des Katona József Theaters, verwendet.
? + X @ " _ # Zeitung, 30.06.1997
3
zitiert nach: Siegfried Melchinger: Tschechow
4
Theater heute, Februar 2005
WWW.KONSTANDT.de
Der Schm
ihn weise
TEXT: KEKKE SCHMIDT
Die Verfertigung des Unglücks
Über die Familienverhältnisse
in Joseph Roths Roman „Hiob“
merz wird
e machen
Eine Figur in einem Roman, den der Autor „Hiob“ betitelt,
kann wahrscheinlich nur eine unglückliche Figur sein. Der
biblische Hiob erleidet eine Kette von Unglücksfällen – darunter den Verlust seiner Söhne –, die sich im Nachhinein als
Prüfung Gottes herausstellt und ihn als vorbildlichen Gläubigen bestätigt. Andererseits weiß die Figur Mendel Singer ja
nicht, dass ihre Geschichte diesen Titel trägt, das weiß nur der
Leser, der ihn durch diese Brille liest. Mendel Singer wird uns
jedoch als Mensch gezeigt, der ein eigenes Programm hat, an
seinem Unglück zu arbeiten.
Dazu gehört zunächst seine Frau. „Viel zu gering war Mendel Singer in ihren Augen. Die Kinder warf sie ihm vor, die
Schwangerschaft, die Teuerung, die niedrigen Honorare und
oft sogar das schlechte Wetter.“ Die Klagen Deborahs wer-
41
den bereits auf der zweiten Seite des Textes erwähnt. Im Laufe
der Erzählung erfahren wir, dass Mendel und Deborah sich
einmal nah waren, in ihrer Jugend, vor allem in ihren sexuellen Umarmungen. Als diese nachlassen und eines Tages ganz
aufhören, verbindet sie nur noch das Unglück. Mendel sieht
nur den Verfall ihres Körpers und fühlt sich wider Willen
an eine Fremde gekettet. Deborah achtet seinen Lehrerberuf
nicht, mit dem geringen Verdienst und dem fehlenden Glanz.
Ihr Gemeinsames, die Kinder, schweißt sie nicht zusammen,
fast im Gegenteil: sie verheimlichen sich die Sorgen und die
innersten Gedanken um sie. Gemeinsam ist ihnen der Fatalismus: Was ist, ist unwiderrufbar so, Gott hat es gewollt, der
Mensch kann es nicht ändern. In dieser pessimistischen Weltsicht übertrifft Mendel sogar seine Frau. Weshalb er noch ein
feinerer Schmied seines Unglücks ist. Nicht die Fakten sind
das Schlimmste in seinem Leben, sondern die Bedeutung, die
er ihnen gibt.
Mendel und Deborah haben drei gesunde Kinder: Jonas,
Schemarjah und Mirjam. Als letztes bekommen sie ein Kind,
das für Deborah schon seit einem Vorfall in der Schwangerschaft unter dem Zeichen des Unheils steht: Menuchim.
## # %[ ? @ reden, er kann nicht gehen, er sieht nicht normal aus. Er ist
„krank“. Für das, was ihn positiv auszeichnen könnte, gibt es
keine Sprache, also existiert es auch nicht. Die Geschwister
quälen das Kind oder lassen es in der Ecke liegen. Die Eltern
" # < _ #+
sie es jedoch ganz besonders: Menuchim ist alles, was ihnen
bleibt, als die anderen Kinder erwachsen werden und nach
und nach das Haus verlassen. Aber die Liebe zu Menuchim
ist immer mit der Hoffnung verknüpft, dass er ein anderer
sei, nicht der, der er ist. Dass „ein Wunder geschehe“ und ihn
wieder „normal“ mache.
„WEIL NICHT DIE WÄRME DER LIEBE IN UNS
WAR, STARB ALLES RINGS UM UNS.“
+ # # @@ _ # Bedeutungen erzeugen und so gemeinsam eine Wirklichkeit
{_ # # wird, hat wenig Aussicht, sich von diesem Stigma zu befreien.
Paul Watzlawick spricht vom „wirklichkeits“-schaffenden
@ #+ *## | "% { Familientherapie geht man davon aus, dass ein Kind nicht
einfach „krank“ oder „Opfer“ seiner Eltern ist, sondern Teilnehmer einer Gesamtkonstellation, die mit Leid aller Beteiligten einhergeht. Das „kranke“ Kind wird eher als Signal
_ # < % % {
Verblüffend hellsichtig beschreibt dies der Erzähler in „Hiob“:
„In der Familie Mendel Singers aber schien es, als hätte der
kleine Menuchim die ganze Anzahl menschlicher Qualen auf
sich genommen, die sonst vielleicht eine gütige Natur sachte
auf alle Mitglieder verteilt hätte.“
Viel später, als Jonas verschollen, Schemarjah im Krieg gefallen, Mirjam verrückt geworden, Deborah gestorben ist, Gott
ihm nichts mehr bedeutet, erkennt Mendel, dass seine Sünde
die fehlende Liebe war: „Weil nicht die Wärme der Liebe in
uns war, sondern der Frost der Gewohnheit, starb alles rings
um uns, verkümmerte alles und wurde verdorben.“ Als Eltern
waren Mendel und Deborah nicht in der Lage, ihren Kindern
ein lebendiges und bewegliches Gegenüber zu sein, sie erstarrten in den einmal gefundenen Verhaltens- und Deutungs {q $+ _ %# +_
konnten sie nicht auffangen, Schemarjahs Drang ins Unternehmerische und in die Ferne nur mit Argwohn begegnen,
Mirjams Sinnlichkeit nur verteufeln, Menuchims Verschlossenheit nur beantworten, indem sie ihn aufgaben und zurückließen, als sie nach Amerika gingen. „Gott hat mich gestraft
mit diesen Kindern“, sagte Deborah früher. Kein Wunder, dass
solche Kinder die Eltern verlassen – umso mehr als diese den
Verlust lange schon vorwegnehmen. Was man verloren gibt,
lang ehe es verloren ist, geht auch verloren.
„EIN KRANKER SOHN WAR DIR
BESCHIEDEN, UND IHR HABT GETAN,
ALS WÄRE ES EIN BÖSER SOHN.“
Das Wunder, das Roth dann am Ende geschehen lässt, indem
er den totgeglaubten Menuchim als berühmtes Wunderkind
in Mendels Leben führt, stellt seinen Text tatsächlich in den
biblischen Kontext, in dem märchenhafte Dinge passieren, die
im realen Leben unwahrscheinlich sind. Mendel erkennt, dass
er ein schlechter Vater war, dass er Mirjam und Menuchim
schlecht behandelt hat. Einer seiner jüdischen Bekannten sagt
es ihm schonungslos: „Ein kranker Sohn war dir beschieden,
und ihr habt getan, als wäre es ein böser Sohn.“ Über sein
Verhältnis zu Mirjam ließe sich Analoges sagen.
Der Rabbi hatte einst zu Deborah gesagt: „Menuchim wird
gesund werden. Der Schmerz wird ihn weise machen, die Hässlichkeit gütig, die Bitternis milde und die Krankheit stark“,
aber er legte ihr zugleich eine Bedingung für das Eintreten
dieser Prophezeiung auf: „Verlass deinen Sohn nicht, auch
wenn er dir eine große Last ist, gib ihn nicht weg von dir, er
kommt aus dir, wie ein gesundes Kind auch.“
# + @ ƒ ## ## " "‰_
ein von Gott Bestrafter zu sein, mehr Glauben als der Hoffnung, die in den Worten des Rabbis lag. Sich eine Hoffnung zu
# +_[ # " – bedeutet, ein gewohntes Muster aufzubrechen und damit
vertraute Sicherheiten aufzugeben. Da war Mendel lieber bei
seinem einmal entworfenen Programm geblieben: der Verfertigung des Unglücks.
„HIOB“ NACH DEM ROMAN VON JOSEPH ROTH HAT AM 6. SEPTEMBER 2015 IN DEN KAMMERSPIELEN PREMIERE. REGIE FÜHRT LISA NIELEBOCK, DIE AM SCHAUSPIELHAUS BOCHUM ZULETZT
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42
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INTERVIEW: ANNELIE MAT THEIS, ILLUSTRATION: TERRY GILLIAM
And now for something
completely different
C
hristian Brey über Humor
und Monty Python
Durch das liebevolle Fleddern des Films „Die Ritter der Kokosnuss“ entstand 2004 unter der Federführung von Eric Idle das
Musical „Monty Python’s Spamalot“. Nach der Uraufführung
am Broadway ging das Musical um die Welt und wurde unter
anderem in Neuseeland, Mexiko und Schweden gespielt. Der
Spezialist für Monty Python und Experte für Komödien Christian
Brey inszeniert das absurde, schwarze Musical über die Ritter
der Tafelrunde, den heiligen Gral und das Kaninchen des Todes
für das Schauspielhaus Bochum.
45
In den 1970er Jahren revolutionierten die britischen Komiker
Graham Chapman, John Cleese, Eric Idle, Terry Jones, Michael
Palin und der amerikanische Zeichner Terry Gilliam als „Monty
Python“ den britischen Humor. Inwiefern hat Monty Python dei | " [ { +
die Sachen von keinem anderen Künstler oder keiner anderen
* # "" [ |{
@ %[#_—# ƒ
| # ‰ +{
Sie sind der Inbegriff des britischen Humors und haben
unser heutiges Verständnis von schwarzem Humor maß+# " [ {| #[ anarchischen, teilweise auch sehr surrealen Witz, der vom
klassischen Witz mit Pointe komplett weggeführt hat. Verglichen mit Loriot, Heinz Erhardt oder auch Charlie Chaplin,
deren Humor ich als humanistisch, nachvollziehbar, aber
auch brav beschreiben würde – niemand wird wirklich böse
%_ +| @ #' {
+\% ? ##|
traten Collagen, Zeichnungen und Animationen des Ameri@ X <## _@+ %
neuen überleiteten – eine Art Bewusstseinsstrom, bei dem,
ähnlich wie in Träumen, völlig unvorhersehbare und absurde
Dinge passierten und neue, wilde Assoziationsketten, fernab
jeder Logik, möglich wurden. So entstand ein Humor, bei dem
man nicht länger sagen konnte: „Ach, das ist ja wie bei mir zu
' ‰{ \ +| %
Humor für die große Masse neu erfunden.
ES MUSS NIE LOGISCH
UND NACHVOLLZIEHBAR SEIN
Im Oktober 1969 strahlte die BBC um 23 Uhr die erste Folge von
„Monty Python’s Flying Circus“ aus. Also keinesfalls zur besten
Sendezeit, eine Art Versuchsballon. 46 Jahre später lachen wir über
ebendiese Witze. Woher kommt die Zeitlosigkeit und fortwährende
Das Material war und ist im Denken weit voraus, es ist mutiger
und intelligenter als alles, was von Komikern heute gemacht
wird. Das Besondere an ihrem Humor ist, dass man nie ahnen
kann, was als nächstes passiert. Es musste nie logisch oder
nachvollziehbar sein. Es passieren im nächsten Moment Dinge, mit denen kein Mensch gerechnet hat. Einer versaut eine
Pointe und dann kommt ein anderer und haut ihm ein totes
Huhn auf den Kopf.
Forscher haben herausgefunden, dass das Gehirn in jeder
hundertstel Sekunde verschiedenste Möglichkeiten abgleicht,
was als nächstes passieren könnte. Innerhalb kürzester Zeit
werden unbewusst unterschiedliche Möglichkeiten durchgespielt. Das Gehirn macht ständig Zukunftsprognosen. Lachen
entsteht dann, wenn das, wofür sich das Gehirn entschieden hat, was als nächstes passieren wird, möglichst weit von
dem entfernt ist, was tatsächlich passiert. Dies löst im Körper
eine Spannung aus, die sich in Lachen äußert. Wenn ich einer
Komödie zuschaue und eine Figur verfolge und denke, „Was
macht sie jetzt wohl als nächstes?“, dann kann ich mir extrem viele Sachen ausdenken, die lustig sein könnten. Aber den
‚$ „~# _ @"# ist als alles, was ich erwartet habe. Genau so funktionieren
|@+% |[ fortwährende Aktualität.
Heißt das im Umkehrschluss, dass das Format Sitcom so vorhersehbar ist, dass man zusätzliche Lacher einspielt, um den Zuschau !! " ! # $
hier als eine Art manipulatives Element eingesetzt, um Komik
% Ich verteidige Sitcoms total. Dass das eingespielte Lachen
# " _# _ + chronisierung schlechte Lacher eingespielt werden. Man hört
auch, dass es immer dieselben Lacher sind. Die amerikanischen Sitcoms werden alle live aufgezeichnet und es sind echte
Lacher, die man im englischen Original hört. Und die hören
@"# { #%@"#% _ " % # _
daher werden dann leider auch die echten Lacher ersetzt. Bei
einer Liveaufzeichnung der Sitcoms ist immer ein ganzer Autorenstab von zehn bis fünfzehn Personen dabei, die gucken,
was funktioniert. Wenn etwas keinen großen Lacher gebiert,
ziehen sich die Autoren zurück und schreiben neue Pointen.
Und dann wird es nochmal probiert. Es wird vor Ort sofort
die bestmögliche Variante ausprobiert.
$ ! Mein Lieblingssketch ist gar nicht so berühmt. Es geht um
einen sehr unbedarften englischen Radfahrer, der in Smolensk, einer Stadt in Russland, in die britische Botschaft
kommt. In der Botschaft sind aber nur Chinesen, die sich als
englische Diplomaten ausgeben, aber komplett in chinesischer
{ ?ƒ\##@"# ‰_
dann springen ganz viele Mao-Chinesen aus einem Schrank
und rufen „Bingo! Bingo! Bingo!“. Es ist total absurd, weil der
Radfahrer gar nicht darauf eingeht, sondern die Situation in
der Botschaft ganz seriös behandelt.
Zwei der bekanntesten, über die ich auch sehr lachen kann,
sind natürlich der Sketch mit dem toten Papagei oder auch die
`#" {
Hätte sich der Humor der Pythons in der gleichen Weise in
& '
In vielen künstlerischen Bereichen und auch im Bereich des
Humors war Deutschland vor dem zweiten Weltkrieg schon
sehr weit. Und es hätte durchaus Potenzial für das Entstehen
eines solchen Humors gegeben. Doch durch den Krieg und
Y „@ ^ @ %
wurde dies dann nahezu unmöglich. Bestimmte Themen
wurden ausgeklammert und bewusst verschwiegen, was den
Humor in Deutschland sehr brav machte, man denke nur an
die Peter-Alexander-Komödien der 1950er Jahre. Das „Niemandem-ans-Bein-pissen-Wollen“ war in den Nachkriegsjahren in Deutschland sehr verbreitet, wohingegen die Briten
besonders in ihrem Vorgehen gegen Autoritäten ihren Humor
entwickelten. Viele Witze generierten sich aus dem Bloßstellen von Beamten, Polizisten und Politikern, mit denen relativ
respektfrei umgegangen wurde. Und natürlich machte man
sich in Großbritannien gerne auch über die Deutschen und
ihre Geschichte lustig. Es ist ein Humor, der keine Angst davor
46
hat, jemanden vor den Kopf zu stoßen. Hinzu kommt, dass
sich einige Witze auch aus dem Umgang mit der zum Teil sehr
steifen britischen Ausdrucksweise speisen, die sich nur schwer
ins Deutsche übersetzen lässt. Ich glaube, dass der Humor der
| < gleicher Weise im Deutschland Ende der 1960er Jahre hätte
entstehen können. Aber ich bin mir sicher, dass der Humor im
Ruhrgebiet, verglichen mit anderen Regionen Deutschlands,
dem britischen sehr nahe kommt – der Humor hier ist auch
etwas schräg, derb und zum Teil ziemlich trocken.
„ISCH FURZE ALLGEMEIN IN DEINE RISCHTUNG!“
( ' Einer der tollsten und teilweise sehr ernsthaften Comedians
ist der Amerikaner Louis C.K. Ich schaue mir alles an, was ich
von ihm bekommen kann, sowohl seine Standups als auch
ƒ$‰{+ >@
< ##{ +den ist, dass sie sehr persönliche und wagemutige Projekte
machen. Sie gehören zu den Wenigen, die unabhängig von
Quoten agieren können, die selber schreiben, spielen und
bestimmen, was sie veröffentlichen. Sie haben es geschafft,
durch ihren Erfolg eine Autonomie zu entwickeln, die wirkliche Kreativität ermöglicht.
And now for something completely different: „Die Ritter der Kokos )" *+5%8;<=" > !? das Musical „Spamalot“, das 2004 am Broadway uraufgeführt
@N Q% ? X# $ #@& * schrieb er gemeinsam mit John du Prez. Mit dem Film und der
Musicalfassung gibt es ein sehr gutes und starkes Fundament für
deine Bochumer Inszenierung. Worin liegt für dich die künstleri ? ! Y! [!! \()
Als Regisseur passt man sich immer auch dem Komödienstoff
an, mit dem man sich gerade beschäftigt. Ist es eher ein versöhnlicher Humor? Ein sehr schräger? Zeichnet man etwas
" # # + ]+ #+ [ _ |{ +ƒ" #‰
einige Sketche aus dem Film, die auch 1:1 in die Musicalfassung übernommen wurden und die wir, natürlich auch als
Huldigung an die Fans, nicht komplett anders machen werden. Die Freiheit und der Spaß liegen für mich sowohl in den
Szenen, die für die Musicalfassung neu erfunden wurden, als
auch in den Songs und der Musik. Wir werden sehen, was wir
auf den Proben entwickeln werden und was uns im Sinne von
| ## [##{ +
Stück, in denen es egal ist, was passiert, Hauptsache, es ist
etwas Lustiges.
$ ! 5! \()
Am meisten Spaß habe ich am Französischen Spötter, der
französischen Wache, die König Artus und seinen Rittern den
Zutritt zur Franzosenburg verwehrt und die schließlich noch
die Anweisung gibt, die Fremden mit einer Kuh zu bewerfen.
Was diese Figur innerhalb von fünf Minuten an Beleidigungen
#[ _ # { + 
Inszenierung von „Spamalot“ in New York angesehen und
das einzige Merchandise-Produkt, das ich mir dort gekauft
+_ " ƒ #
direction“. Dies ist ein Zitat des Französischen Spötters, das
in der deutschen Übersetzung heißt: „Isch furze allgemein in
deine Rischtung!“
Wenn du mal einem Mitglied von Monty Python gegenüberstehen
' "] ! Ich würde mir in die Hosen machen, vor Respekt.
NACH DEM GROSSEN ERFOLG VON ERICH KÄSTNERS „DREI MÄNNERN IM SCHNEE“ INSZENIERT
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TEXT: OLAF KRÖCK, ILLUSTRATION: MICHEL BECKER
Der hohe Preis von Billigfleisch
Über die Arbeitsbedingungen
in deutschen Schlachthöfen
„Die Leute werden angekarrt, werden direkt ans Band gestellt,
arbeiten praktisch 16 Stunden am Stück, werden in Massenunterkünften, an denen die Subunternehmer dann auch
noch ein Schweinegeld verdienen, untergebracht, in denen
# {•
wenn sie aufmucken, werden sie entweder ohne Lohn nach
Hause geschickt, werden eingeschüchtert, werden zum Teil
mit Waffen bedroht. Das ist heute mitten in Deutschland die
Realität in Schlachthöfen.“
Der ARD-Journalist und Autor Adrian Peter spricht im
Jahre 2011 bei Spiegel-TV über seine Erkenntnisse, nachdem
#< #„ @ #>"+#@ geschreckt hat. Adrian Peter hat jahrelang im Umfeld der Fleischindustrie recherchiert und schon 2006 ein Buch zu diesem
X +?ƒ# ‰% *terndes Bild der Arbeitsbedingungen in Teilen der deutschen
Fleischindustrie. Die größten Schlachtbetriebe in Deutschland
> % `#+ > \denbrück in Nordrhein-Westfalen. Alle Großen der Branche
produzieren dort – jährlich fast 5 Millionen Tonnen Schwei_<„* #>„  + %> reich gemacht. Die Betriebe werden wie Gefängnisse überwacht: Kameras, Stacheldraht, Wachpersonal. In vielen dieser
Betriebe kommen die Schlachter und Zerteiler als Gastarbeiter
aus Ländern im Südosten der EU. Beschäftigt werden sie von
Subunternehmern der Schlachtereien, angeworben wurden sie
in Bulgarien, Ungarn oder Rumänien. Diese Arbeiter werden
nicht nach deutschem Arbeitsrecht beschäftigt, sondern haben
Verträge, die dem Arbeitsrecht ihrer Heimatländer entsprechen. Und es kommt vor, dass nicht einmal diese niedrigen
rechtlichen Rahmenbedingungen erfüllt werden. Die Stundenlöhne liegen weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn, die
Arbeitstage werden deutlich über die in Deutschland zulässige
Dauer ausgedehnt, Überstunden nicht bezahlt. Pausen werden
den Arbeitern verwehrt, Urlaubs- und Krankengelder gibt es
nicht. Und für die Unterkünfte werden horrende Gebühren
direkt vom Lohn abgezogen.
Ende 2014 hat auch das Wirtschaftsressort der ZEIT in einer
ganzen Serie die Schattenseiten der Fleischindustrie beleuchtet. Darin wird unter anderem dargelegt, dass diese Formen
der Leiharbeit arbeitsrechtlich in vielen Fällen sogar legal sind.
Möglich ist das alles durch eine Gesetzeslücke im EU-Recht,
das seit einigen Jahren Bürgern der Union ein Freizügigkeitsrecht einräumt. EU-Bürger können ihren Arbeitsplatz in der
gesamten EU frei wählen. Zwar hat die deutsche Regierung in
Brüssel seinerzeit eine Klausel durchgesetzt, die es den Bürgern
aus den östlichen Beitrittsländern untersagt, in den ersten sieben Jahren nach dem Beitritt ihres Landes in die EU von dieser
Möglichkeit Gebrauch zu machen – Ziel dieser Klausel war es,
den Zustrom von Billigarbeitern möglichst zu unterbinden.
Doch die Dienstleistungsfreiheit ist in dieser Einschränkung
nicht berücksichtigt worden. So können Dienstleister aus
anderen EU-Ländern weiterhin auch in Deutschland ihre
Leistungen zu den arbeitsrechtlichen Bedingungen ihrer Heimatländer anbieten. Ganz legal.
ƒ£¤¥ ## @ @ _
Lohndumping und moderner Sklaverei entstanden“, erklärt
der Oldenburger Sekretär der Gewerkschaft Nahrung-GenussGaststätten Matthias Brümmer in der ZEIT vom 15. Dezember
2014. Wer gegen die Arbeitsbedingungen aufbegehrt, wird von
den oft skrupellosen Vorarbeitern der Subunternehmen schikaniert oder einfach direkt entlassen.
Und so fordert der Drang der Endverbraucher nach immer
mehr billigem Fleisch seinen Preis: Massentierhaltung unter
teilweise erbärmlichen Bedingungen für die Tiere, Hochtechnologie in den Fleischfabriken und Menschenhandel mit
unwürdigsten Arbeitsbedingungen für die Leiharbeiter. Experten beschreiben letztere mit deutlichen Worten: „Zwangsarbeit“ und „Sklaverei“. Die deutschen Schlachtunternehmen wollen von all dem nichts wissen und verweisen auf
die Verantwortlichkeit ihrer ausländischen Vertragspartner.
„Der Umfang illegaler Tätigkeiten und deren Selbstverständlichkeit sind erschreckend. Das Gewerbe scheint von diesen
Straftaten durchdrungen zu sein“, erklärte Richterin Brigitte
Koppenhöfer der 14. Großen Strafkammer des Düsseldorfer
Landgerichts, nachdem sie im Jahr 2010 acht Angeklagte zu
Strafen von bis zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt hatte.
Die Verurteilten hatten eintausend rumänische Leiharbeiter
gegenüber den Finanzämtern als Selbstständige mit Werkverträgen gemeldet und in verschiedenen Schlachthöfen arbeiten
lassen. Allein der Hauptangeklagte wurde wegen 107-facher
Steuerhinterziehung verurteilt. Er und seine Komplizen hatten die Finanzämter um 15 Millionen Euro geprellt und den
Arbeitern zum Teil keinen Lohn gezahlt.
CHRISTOPH NUSSBAUMEDER HAT EIN STÜCK ÜBER OSTEUROPÄISCHE ARBEITER IN EINEM DEUTSCHEN SCHLACHTBETRIEB GESCHRIEBEN. „DAS FLEISCHWERK“ KOMMT AM 12. SEPTEMBER 2015
IN DER REGIE VON ROBERT SCHUSTER IN DEN KAMMERSPIELEN ZUR URAUFFÜHRUNG.
49
TEXT: ANDREAS WILINK, FOTO: EVA BAALES
Abstand wahren im
Zwischenraum
Annäherung an Jana Schulz
sich hoffentlich das, was sie als Schauspielerin faszinierend
?ƒ„ +#[‰_' @ " Zusammenhang schreibt.
Ungeschminkt, dünnhäutig, das glatte rötlich-blonde,
etwas zerzauselte Haar kurz geschnitten. Sie wird 38 Jahre alt
†ˆ{ {^_  klingt zu ätherisch, lieblich und zartbesaitet. Bei ihr ist es eher
ein Kampfbegriff. Alles liegt unter hellem Licht offen zu Tage,
ist aber unergründlich. Viola & Sebastian, die Zwillinge in
Shakespeares Komödie, sind bei ihr eine Person. Eine Traumbesetzung. Kein Trick von Maske und Kostüm.
Jana Schulz hat den Major von Tellheim und den Blutkönig
Macbeth gespielt (beide für Karin Henkel). Männer, kaputt
? #%#_ #%| ‚` % $ % X +_% _ nisch angstbesetzte Killer aus Schottland. Und dazu Frauen
wie Kleists Penthesilea und Käthchen, Desdemona und Hedda
Gabler. Figuren „eines inneren Gespalten-Seins“, wie sie sagt.
Das trifft auch zu für Hebbels schlimme Kriemhild in den
„Nibelungen“, von Roger Vontobel in Bochum inszeniert.
Als Burgundin schlägt sie emotional schmerzend auf; die
Übrigen wenden sich ab mit Grausen. Der Fluch ist gleich zu
Anfang gesprochen, die Schicksalslinie gezogen: der gemordete
Siegfried, der geraubte Hort, der Verrat der Brüder an der zur
Witwe gemachten Schwester. Sie ist in der Asche und wäscht
+{– # @ _X %@"
X @ #_#[ > „ # {\ bei Jana Schulz: Fremdkörper in einer geordneten Welt, die bei
Hebbel in die Katastrophe des Weltenbrandes mündet.
Peter Pan könnte sie spielen (aber auch Hook, eine etwas
#X@ ##_## \’{ƒ+ mich viel natürlicher als Mann“, sagt Jana Schulz. „Wenn ich
eine Frau spiele, fühlt es sich künstlich an; da habe ich Widerstände.“ So ging es ihr in Vontobels Bochumer Rosenkrieg um
„Richard III.“ – mit ihr als Königin Margaret. Sie saß in der
Garderobe vor dem Spiegel, wurde geschminkt und dachte: „Es
ist ein Schönheits-Schein. Es hat mir gefallen – und gleichzeitig habe ich dieses Gefallen verurteilt.“
Der Gefallsucht ganz unverdächtig ist Käthe Vockerat in
Gerhart Hauptmanns „Einsame Menschen“. Thomas Mann
spricht mit Blick auf Hauptmann von „Elementen pietistischer
Seelenkultur und christlichem Leidenskultus, sich verbindend
mit bukolischer Bejahung des Lebens“. Vontobel inszeniert
in „Einsame Menschen“ mit höherem Ertrag das Familienund Ehedrama gegenüber dem Ideen-Drama. Die Einsamste
ist Käthe, gespielt von Jana Schulz, deren gelenkige Amazonenhaftigkeit sich eindrücklich der Figur beugt. „Leere“ war
es, die Jana Schulz zunächst spürte bei der Beschäftigung mit
Den Bochumer Hausregisseur Roger Vontobel verbindet seit
Beginn seiner Karriere eine enge Arbeitsbeziehung mit der
Schauspielerin Jana Schulz. Sie spielte bereits in vielen seiner Inszenierungen als Gast am Schauspielhaus Bochum und
wurde 2014 für ihre Leistung mit dem Bochumer Theaterpreis
ausgezeichnet. Ein Porträt von Andreas Wilink.
Sie macht sich nicht bange vor Wind und Wetter, mag den
Regen, das Stürmische, Ungemütliche. Nur nichts Laues. Jana
Schulz ist nicht weichgespült. Vielmehr hart im Nehmen. Eine
Windsbraut weiß, dass die Elemente von Natur aus nicht
freundlich und maßvoll sind, sondern schroff und gleichgültig. Der Ausnahmezustand hat bei ihr vermutlich ohnedies als
Normalzustand zu gelten. Was daran produktiv ist und was
destruktiv, lässt sich nicht leicht auseinanderrechnen.
Jana Schulz ist streng mit sich. Unerbittlich. Auf der Bühne
reißt einen das hin. Die Vokabeln ähneln sich, mit denen man
sie – in Hamburg, München, Bochum – belegt: unbedingt,
schonungslos, absolut, wahrhaftig. Erfolg könne sie schlecht
annehmen, „auch aus Angst, eitel zu werden“. Indes, das
schönste Kompliment sei für sie, dass die Menschen berührt
würden, „ohne dass ich darauf ziele“. Das ist nur zu erreichen,
wenn sie selbst eine Berührte ist in ihrer Unbedingtheit als
Künstlerin. Kontrollierter Kontroll-Verlust.
„Das Gefühl, nicht zu passen, das Gefühl, in mir gefangen
zu sein“, treibt sie an und um. Dass da ein „Fehler“ sei. Ihr
Bestreben wäre, sagt sie, „den Körper anzugleichen“. Ohne
das Geschlecht zu wechseln. Der Wunsch, nicht nach Klischee
beurteilt zu werden. Nicht Mann werden zu müssen, aber die
Vorstellung von Frau-Sein anders zu gestalten. Eine heroische,
% ] +{Y +ƒ– " #
Unsicherheit“. Bei Montaigne heißt es: „Es gibt so viel Abstand
von uns zu uns selbst wie von uns zu anderen.“
„Die Differenz“ sei ihr früh bewusst gewesen, dass „der
Körper anders beschaffen“ sei, sie sich nicht wohl fühle in den
Standard-Requisiten des Weiblichen, Kleidchen, Pumps. Man
kann ahnen, was die Ich-Krise bedeutete für das Mädchen aus
Bielefeld, Tochter einer Ärztin und eines Tischlers und Heilpädagogen. Und dann gab es noch einen Meister, bei dem sie
asiatisches Kampftraining lernt – die koreanische Methode
aus Tae (Fuß), Kwon (Faust), Do (Geist): Taekwondo. Aber
das ist vorbei.
Härtetest Sport. Dabei kann gerade ihrer athletischen
| @ $ +# | + {]
verquere Weise sei es für sie wichtig gewesen, den Körper zu
verausgaben. „Sich zu wappnen“, fast zwanghaft: „So funktioniere ich leider. Meine Seele hat sich ein Ventil gesucht.“ Aber
| +#+ @{\‚ —%{• * 51
dieser Ehefrau und Mutter – eine neutrale Haltung: „Da war
nichts. Keine Idee für diese Käthe.“ Diese Leere auszuhalten,
also: sich auszuhalten, ist ein Programm, an dem Jana Schulz
‚ #+ * +{#+ „~ + allerdings weiß Gott nicht den Zweck der Selbstoptimierung.
Eine unentwegte Suchbewegung. Fortwährender Zweifel und
Misstrauen gegenüber dem eigenen Ich- und Echo-Raum.
„Der Mensch erforscht eher den Kosmos, als seine Innenwelt.“ Doch selbst wenn sie glaube zu wissen, was gut für sie
sei, würde sie ihre Intuition in Zweifel ziehen.
Zurück zu Käthe Vockerat, eingekleidet in eine vor-emanzipatorische Weiblichkeit, deren Ausstieg aus der vorgefassten Rolle eher implodierend als explosiv erfolgt. In strenger
Kleider-Kutte, ein nicht mehr junges Mädchen in Uniform mit
blondem Pferdeschwanz, eine bürgerlich verheiratete Nonne – lässt sie alle anderen, Männer und Frauen, Hausfreund
Braun (Felix Rech), Ehemann Johannes (Paul Herwig) und
Anna Mahr (Therese Dörr) fern hinter sich. Eine Unterlegene,
Duldende, Demütige, Ruhe Verströmende, die stille Würde
und Reife hat. Entbehrung und Verzicht seien aber nicht nur,
so sieht es Jana Schulz und so sieht man es in ihrem Spiel,
Ausweis von Schwäche, sondern umgekehrt Ausdruck von
Stärke: „Sie nimmt das an“, nicht passiv, sondern aktiv. In
einer Szene sei ihr, sagt Jana Schulz, klar geworden: „Käthe
ist jemand, die so sehr liebt, dass sie dem Geliebten freudig
Glück wünschen kann – mit einer anderen Frau.“
Alle hätten zu Anfang der Proben für „Einsame Menschen“
das Gefühl gehabt, erinnert sich Jana Schulz, zu wenig zu
machen, zu klein zu spielen, was auch der nackte, leere, auf
zwei gegenüber liegenden Seiten von Zuschauern umgebende
Raum hervorgerufen habe. „Aber wenn man mehr machte,
stimmte es nicht mehr.“
PROTOTYP FÜR EIN ANDERES GESCHLECHT
In der Spielzeit 2015/2016 wird Hauptmanns „Rose Bernd“
folgen: Rose Bernd, die „in eine Situation hineingedrängt wird,
die ihr die Luft abschnürt“, wie Jana Schulz sagt. Rose Bernd,
dem einen Mann hingegeben, einem anderen versprochen,
von einem dritten bedrängt, vom vierten – dem ehrversessenen Vater – in das schlimmste aller Verbrechen getrieben:
den Kindsmord. Vielleicht würde man Rose besser einen „Reif# ‰_ +# X #[ Schwelle zum Frausein bezeichnet, hinter der ein Vater keine
Gewalt mehr über sie hat. Aber diese geistige Befreiung erlangt
Rose nicht. So wenig wie Hedda Gabler in der Sicht Vontobels
und in der Gestaltung durch Jana Schulz.
Vermutlich wird Jana Schulz die tragische HauptmannHeldin wiederum nicht in der Vitrine für angejahrte Preziosen
mit Knacks belassen, sondern ans Licht holen, unserem Tag
ausliefern. Eine bürgerliche Passion. Eine Frau, die passend
gemacht werden soll. Aber die wehrt sich: Rebellio carnis.
Immerwährende Rolle für Jana Schulz.
Das Theater hat Jana Schulz gerettet. „Spielen hilft. Dinge durchzuspielen, auch in der Überlegung, die durch die
Zuschauer erfolgt. Die Bühne als Geviert ist geschützt. In
ihm hat alles seine Zeit. Unter diesem Schutz kann ich total
über Grenzen gehen.“ Die Realität kennt Regeln nicht. Eine
Beziehung folgt keinem Muster. „Zur Bereitschaft für das Du
braucht es lange.“ Jana Schulz neigt zu „Distanz“, braucht
ihren „Rückzugsort“. „Die Sehnsucht“, ein Leben neben dem
Theater zu haben, ist ihr mittlerweile schon mehr als einen
Gedanken wert.
Ins Offene zu gehen, ist ein Trip, ein Glück, ein Kampf
um Identität. Kann auch eine Last sein. Und sich gegen einen
selbst richten. Zum „Selbsthass“ werden. Das schlimme Wort
fällt. Zunächst bezogen auf eine Rolle, Ibsens „Hedda Gabler“
in ihrer sich selbst kaum bewussten Zerstörungslust, manipulativen Energie und Abhängigkeit von der Bedeutung, die
sie für andere haben zu müssen glaubt. Ein befremdlicher
Mensch. Fremd sich selbst. Schöne Fremde.
Auf der Bochumer Bühne sah das so aus: Jana Schulz, wie
ein Rockstar nach unausgeschlafener Nacht im schwarzen
]% @# + ##_„[% te, um dann vandalisch den Kunststoff von der SperrholzKabine herunterzureißen. Später wird sie als Feuer und Flamme Eilert Lövborgs Manuskript (sein Kind) verbrennen und
% ' # + + # der Häuslichkeit. Im Wüten gegen sich selbst und beim Bohren in sich hinein kann Schulz groß sein und wie eine offene
> @# ?# _#[ _# %{]+ #+ gerichtete Destruktionskraft wird delegiert an das clownesk
< " _•_ | tom die Tochter sich nicht zu lösen, nicht zu erlösen vermochte. Die Tochter kann nicht Frau (und Mutter) werden. Oder
nur als Vollstreckungsorgan des Toten. Sie kann kein Selbst
{ % _*+ „* _ #+ überdrüssigen und verhassten Frau.
Fast könnte Jana Schulz erfunden worden sein von Pedro
]#Ÿ ?## | "* < #{
Crossover wäre ein zu modischer Begriff. Das Ideal des Spa % < # _ ' nisierung, das Zusammenlaufen verschiedener, unabhängiger
Strömungen und Erscheinungsformen. So wird jemand zum
Doppelagent seines eigenen Lebens – oder Spielens. Es kann
ein Befreiungsschlag sein, nicht der gesetzmäßigen Rolle als
Mann oder Frau zu gehorchen. Könnte ein Identitäts-VorSprung sein. Positiv anstößig. Darum geht es Jana Schulz:
ƒ % _ % ‰{ + [ ' _#+ + " _ %„@{
< ## + % • {q #%„ bilität indes reißt die bessere Kontur.
Andreas Wilink ist Kulturjournalist, Mitbegründer und leitender
Redakteur des NRW-Magazins K.WEST sowie Autor u.a. für Theater
heute und nachtkritik. Derzeit ist er Mitglied der Jury des Berliner
Theatertreffens.
GERHART HAUPTMANNS „ROSE BERND“ FEIERT AM 4. OKTOBER 2015 PREMIERE IM SCHAUSPIELHAUS, REGIE FÜHRT ROGER VONTOBEL . IN DER „HIOB“-INSZENIERUNG VON LISA NIELEBOCK
IST JANA SCHULZ AUSSERDEM AB DEM 6. SEPTEMBER 2015 IN DEN KAMMERSPIELEN ZU SEHEN.
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Foto: Birgit Hupfeld
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TEXT: SABINE REICH
Ein Zentrum für urbane Kunst
Pottporus übernimmt die ZECHE 1
Wenn Pottporus ab November 2015 die ZECHE 1 bespielt, ist
das nicht die Kündigung der Partnerschaft zwischen der StreetArt-Kompanie aus Herne und dem Schauspielhaus Bochum,
sondern die Fortführung der Freundschaft an einem neuen
Ort. Nachdem die Folkwang Universität mit der Schauspielschule in das Folkwang Theaterzentrum umgezogen ist, stand
die ZECHE 1 leer, und wer könnte diesen legendären Raum
X % + + "# # |" und das Ensemble Renegade? Also übergibt das Schauspielhaus Bochum diesen Raum seinem Partner und setzt damit
die gemeinsame Erfolgsgeschichte mit ebenso viel Energie und
Kreativität wie gewohnt fort.
Die meisten kennen die „Zeche“, viele kennen das PrinzRegent-Theater und einige erinnern sich an „Zeche 1“ und
andere Tanztheaterstücke von Reinhild Hofmann, die ab 1992
dort entstanden. Dann wurde es still um diesen Raum, doch
im November 2015 eröffnet Pottporus das „Zentrum für urbane Kunst“. Eine neue Bühne für Bochum wird entstehen, die
anders ist als alles, was bisher in Bochum angeboten wird. So
neu und anders wie die urbane Kunst, die sich hier entfalten
soll. Denn eigentlich gehört die urbane Kunst nicht auf eine
Bühne, sondern auf die Straße – wo sie herkommt und wo sie
immer wieder überraschende Energien und Effekte freisetzt.
Beschränkte sich diese Subkultur anfänglich auf die Schwarzen in den USA und Post-Migranten in Europa, so dehnte sich
die Szene sehr schnell aus und wurde zu einem wichtigen Faktor der Popkultur. „Urbane Kunst ist zweifellos die Kunst der
Stunde. Der Rest ist Turnschuhwerbung.“ (Robert Kaltenhäu _< * # ’
Doch es waren nicht nur die hohe Energie und die mitreißende Kraft der urbanen Kunst, die sie so populär werden
ließen, vielmehr stellte die urbane Kunst genau die Fragen,
die längst nicht nur die Jugendlichen in den Vorstädten
beschäftigen. „Die Stadt als Beute“ wurde in den 2000er Jahren zu einem Slogan gegen Tendenzen, ganze Innenstädte in
Shopping-Malls zu verwandeln und den öffentlichen Raum
allein dem Konsum zu überlassen. Die Frage nach der Stadt
wurde zu einer Frage nach dem Ort, den eine Gesellschaft
gemeinsam öffentlich teilt. Es ging um nicht weniger als um
die res publica, das Politische. Die Attraktivität der urbanen
Subkultur markiert einen Vertrauensverlust in die Institutionen und Formen der bürgerlichen Kultur, dazu gehören
politische Vertretungen ebenso wie klassische Hochkultur.
Ausgelöst durch die Street-Art entstanden zahlreiche Kunstformen, die den öffentlichen Raum mit Interventionen und
Performances zurückerobern wollten. Wie die Breaker und die
< * # % # * die Möglichkeiten des öffentlichen Raumes neu erfahrbar.
So wie die Kunst auf die Straße ging, so ging der Tanz auf die
Bühnen: aus Breakern wurden urbane Tänzer, die in vielen Kompanien arbeiten und ihre Stile mit denen des zeitgenössischen
* % { #'+ _
die den Tanz bereichern. Für diese erfolgreichen Experimente
steht im Ruhrgebiet Pottporus: Seit zehn Jahren sind sie aktiv in
Herne, seit 2010 arbeiten sie als „Renegade in Residence“ einmal
jährlich am Schauspielhaus. Wenn sie die Leitung der ZECHE 1
übernehmen, dann knüpfen sie an die eigenen Erfahrungen an
wie auch an die vielschichtige Geschichte der urbanen Kunst.
Das „Zentrum für urbane Kunst“ in der ZECHE 1 behält die
` @ ] { * #gen, eine offene Produktionsstruktur zu bilden und sehr unter#| %_ mischen Netzwerk zu verbinden. Sie alle suchen nach neuen
Formen der Kunst und neuen Produktionsmöglichkeiten.
Zur ZECHE 1 unter der Leitung von Pottporus gehören
neben dem Schauspielhaus Bochum auch zwei Institute der
Folkwang Universität der Künste: das Institut für Populäre
Musik unter der Leitung von Hans Nieswandt, das direkt
gegenüber der ZECHE 1 seine Büros bezogen hat, und das Institut für Zeitgenössischen Tanz unter der Leitung von Malou
Airaudo. Außerdem ist die Ruhr-Universität Bochum mit der
Szenischen Forschung des Instituts für Theaterwissenschaft
unter der Leitung von Prof. Sven Lindholm dabei und die
" ## * ƒ @] ‰{
Neben Pottporus werden zudem freie Ensembles wie unter
anderem das kainkollektiv oder auch die Zukunftsakademie
NRW regelmäßig in der ZECHE 1 arbeiten.
In der Eröffnungswoche vom 6. bis 15. November 2015
stellen sich alle Partner mit ihren aktuellen Arbeiten vor und
# % @_X %_| | 
einzigartigen Kunstraum für die ganze Stadt.
IM RAHMEN VON „RENEGADE IN RESIDENCE“ CHOREOGRAFIERT SAMIR AKIKA EIN NEUES TANZTHEATERSTÜCK FÜR DIE KAMMERSPIELE. DIE URAUFFÜHRUNG IST AM 6. NOVEMBER 2015. „RUHRORT “
UND „RUHM“ WERDEN AUF ZAHLREICHEN GASTSPIELEN IM IN- UND AUSLAND ZU SEHEN SEIN.
54
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INTERVIEW: KEKKE SCHMIDT
Ein Vater, ein Sohn,
ein Weltreich
Fragen an Jan Neumann
zu „Don Karlos“
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einer späteren Phase an. Wie die Sprache der Leidenschaft sich
gegen das Korsett der Verse behauptet, so entfalten sich die
Privatbeziehungen zwischen Vater und Sohn, Freund und Freund,
Mann und Frau durch die Verhaltensregeln des Hofes hindurch.
Ein E-Mail-Gespräch mit Regisseur Jan Neumann.
Die ersten Pläne zur Realisierung des Don-Karlos-Stoffes treiben
Schiller bereits mit Mitte Zwanzig um – was auch die thematische
Nähe zu seinen Jugenddramen erklärt, in denen der Freiheitsgedanke zentral ist. Von der Form kündigt sich im „Karlos“, den
er vielfach umarbeitete, hingegen schon das historische Drama
57
Ein Vater und ein Sohn, Philipp und Karlos. Warum ist der Vater
!" ^!
Zum einen verkörpert Philipp die Macht an sich, als Herrscher
eines riesigen Reiches, in dem die Sonne niemals untergeht.
– @# < @„@_+
dem die ältere Generation nicht abtreten kann, vielmehr eine
Gefährdung der eigenen Macht durch die nachfolgende Generation fürchtet. Das ist an sich ja das Tragische: Der eigene
Nachwuchs, der zu dem Zwecke gezeugt wurde, einmal den
Platz einzunehmen, den man selbst innehat, ist Garantie für
# _ #% + die Position des individuellen Inhabers der Macht.
Warum Karlos nicht zum Zuge kommt, ist nicht so einfach
zu beantworten. Ein Sohn bleibt immer Sohn seines Vaters
"„{ _ tut dieser Karlos ganz konkret, um zum Zuge zu kommen?
Er liebt ja die Frau seines Vaters, die vorher ihm versprochen
war. Inwieweit bleibt er Spielball, aufgrund der Leidenschaften
und des Raums, den er ihnen gibt? Mich würde auch die Frage
interessieren, inwieweit diese Gefühle echt sind oder inwieweit sie postpubertäre Schwärmerei sind: für Karlos sind sie
absolut ernst und existenziell, aber von außen auch kritisch
zu betrachten und zu befragen.
MAN BLEIBT IMMER
DAS KIND SEINER ELTERN
* > " ! _
Schiller soll Zeit seines Lebens großen Respekt vor seinem
Vater gehabt haben. Doch die väterliche Autorität drückte
sich eben nicht nur durch Strenge und Erziehung aus. Die
väterliche Liebe und die Liebe zum Vater spielten eine ebenso
>##{•*" # ##%
wollen: man bleibt doch immer Kind seiner Eltern, die Meinung des Vaters kann einem auch noch als Erwachsener mehr
+_ # % + %# { „ bleibt – oft über den Tod hinaus.
Die Macht Philipps ist in diesem Falle aber nicht nur die des
Vaters, sondern die des Königs, des Herrschers, des Politikers. Als Karlos versucht, seinen Vater zu überzeugen, ihn
nach Flandern zu schicken, um den Aufstand zu beruhigen,
weigert sich Philipp mit dem Hinweis, dass er seinem Sohn
kaum das beste Heer geben werde, damit er es dann gegen ihn
ziehen lasse: ein Zeichen der Urangst eines Vaters vor dem
Vatermord durch den Sohn. Gleich danach aber, trotz der hitzig verlaufenden Unterredung mit eben diesem Sohn, äußert
er den Wunsch, dass Karlos künftig dem Throne näher ste ##{ #  # < _
im Machtmenschen Philipp den Vater erreicht und bewegt.
[ @ _#% + * Momente in diesem mit starken Momenten wahrlich nicht
geizenden Drama.
Wie ändert sich Karlos’ Verhältnis zu Elisabeth, als sein Vater
Spannend ist hier der Vorgang der Idealisierung – es geht
vielleicht weniger um Elisabeth selbst als um das Objekt der
58
Begierde, das in dem Moment, wo es unerreichbar wird, idealisiert wird.
% N > + Sie geht auf Distanz. Damit befolgt sie aber vielleicht nur die
klaren und strengen Vorschriften bei Hofe, die sie letztendlich
dazu zwingen.
$ N + Das weiß ich noch nicht. Ich habe immer das Gefühl, sie liebt
ihn eigentlich nicht. Gleichzeitig würde es die Situation verschärfen, wenn sie ihn wirklich liebte. Vielleicht lässt sich das
ja bei wiederholter Lektüre genauer belegen. Sie pocht immer
|„_ # _$+
zum Vaterland über die Liebe zu ihr zu stellen.
Sagt man so etwas, wenn man wirklich liebt? Liegt darin die Größe der Figur Elisabeth, dass sie der Liebe um eines
höheren Zweckes willen entsagt? Wie eine leidenschaftlich
Liebende wirkt sie nicht, und dennoch würde ich in den Proben ausprobieren wollen, was passiert, wenn Karlos und Elisabeth sich wie Romeo und Julia zueinander verhielten, ein
kindliches Paar der unbedingten Liebe, die unmöglich ist und
nie sein darf.
+ ? Ein Eindruck ist auf jeden Fall, dass Karlos in erster Linie
immer Sohn des Königs für Posa war, und dass er es irgendwo
auch geblieben ist. Es gibt einen Aufsatz von Carl Schmitt über
die Macht. Kernthese ist, dass nicht der Inhaber der Macht die
eigentliche Macht hat, sondern derjenige, der das Vorzimmer
zur Macht, den Zugang, das Ohr zur Macht beherrscht. Das
ist für die Konstellation Philipp-Alba/Lerma/Domingo so
interessant wie auch für Posa, und zwar sowohl im Hinblick
auf sein entstehendes Verhältnis zu Philipp als eben auch das
zu Karlos. Posa benutzt Karlos für seine höheren Zwecke, und
es bleibt das Gefühl, dass das mehr wiegt als die Freundschaft
– wie sehr diese auch von beiden beschworen wird. Am Ende
wird es sicher um die Ambivalenz gehen – wahre Freundschaft
zeigt sich, wenn sie auf die Probe gestellt wird.
DIE SEHNSUCHT DES MENSCHEN,
EIN MENSCH ZU SEIN
? + Der beste Freund, der Vertraute, der Einzige, dem er meint,
wirklich trauen zu können. Der Bruder. Der Geliebte, Ange#{ # _ | # _ 
Coach. Der, der weiß, wo es lang geht, der Kompass. Die
Schulter, an die er sich werfen kann. Der Arm, der ihn hält.
Y _ %_ |#""%
geben vermag.
? +' ! ((
Zunächst ein Mann, der offensichtlich für Leistungen nie eine
Gegenleistung gefordert hat. „Jetzt gib mir einen Menschen,
gute Vorsicht...“: Philipp formuliert, dass er einen Menschen
braucht, der sich nicht von der Macht einschüchtern oder
verführen lässt, sondern die Wahrheit sagt. In Posa meint
% _ƒ% _ bedarf!“ – ein Freigeist also, ein Unabhängiger, der es immerhin mit seinen Ideen vermag, den König zu dem Ausspruch zu
bringen „Ich will nicht Nero sein. Ich will es nicht sein – will
es gegen Euch nicht sein. Nicht alle Glückseligkeit soll unter
mir verdorren.“ Posa verkörpert für Philipp die Sehnsucht des
Menschen, ein Mensch zu sein.
Was assoziieren wir mit dem Spanien Philipps II., wie Schiller es
( ' – ##_\# _ _ # _\##kürherrschaft, Unterdrückung und Aufstand, Unfreiheit der
Gedanken, Inquisition, Überwachung, Intrigen usw.
Eine Liebe, eine Freundschaft, ein Vater-Sohn-Verhältnis: Was
Alles, zum jetzigen Zeitpunkt. Noch völlig gleich gewichtet,
| [? < @„@_ X Freundschaft – das auch das gegenseitige Benutzen einschließt –, dann natürlich die Liebesgeschichte – und mit ihr
die Frage: wo liebe ich wirklich, wo idealisiere ich, wo benutze
ich, auch in der Liebe. Und vielleicht kann man es überhaupt
auf den Kernbegriff „Liebe“ zusammenziehen, denn Bruder#+_ Y #+_ Y # #+_ „ # $+_ $+ 
#_$+% $+ + ##„@
in diesem Drama. Ja, ich würde sagen, „Don Karlos“ ist ein
Drama über die Liebe.
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INTERVIEW: OLAF KRÖCK, KEKKE SCHMIDT, FOTO: DIANA KÜSTER
Alle wissen Bescheid
Ein Gespräch mit Sarah Grunert
und Dietmar Bär
Ihr werdet gemeinsam in Kleists „Zerbrochnem Krug“ auf der Bühne stehen. Sarah, du spielst die Eve Rull, und du, Dietmar, den
Dorfrichter Adam. Den hast du schon einmal gespielt …
Dietmar Bär: Ja, 2007 bei den Gandersheimer Domfestspielen.
wollte. Obwohl ich gar nicht ausschließen würde, auch mal
zu drehen. Ich denke aber, ich gehöre eher auf die Bühne als
vor die Kamera, auch wenn ich das selber vielleicht gar nicht
richtig beurteilen kann.
Dietmar Bär: Ich bin 1994 aus dem Festengagement am Wuppertaler Schauspielhaus gegangen, um mich aufs Drehen zu
konzentrieren. Seitdem hatte ich kein Theater mehr gespielt.
Da kam der langjährige Leiter der Bochumer Schauspielschule
Johannes Klaus und hat mich aus der Reserve gelockt, indem
er mir die Rolle des Dorfrichters Adam für die Domfestspiele
angeboten hat. Ich geriet auf einmal in die Not, mich zu verhalten, wie ich das von anderen Film- und Fernsehkollegen
kannte, dieses „Oh Gott, das kann ich ja gar nicht mehr“,
„Das habe ich ja schon so lang
nicht mehr gemacht“. Ich habe
dann aber tatsächlich zugesagt
und es war eine tolle Selbsttherapie. Das erste Mal FreilichtFestspiele zu machen, war eine
wunderbare Erfahrung. Da werden vier Wochen lang tausende
Leute vor den Dom gesetzt und
schauen dir zu. So konnte ich
schließlich auch auf Anselm
Webers Anfrage, ob ich bei ihm
in Bochum mitmachen wollte,
ja sagen. Ohne die Erfahrung
bei den Domfestspielen hätte
ich wahrscheinlich Reißaus genommen. Aber so hat sich ein
Kreis geschlossen: Ich bin seit 2010 wieder regelmäßig hier
"# _+ „ *+ ‚ q aufgezogen worden bin.
Dietmar, du warst hier in Bochum auf der Schauspielschule …
Dietmar Bär: Das war damals die Westfälische Schauspielschule. Viele Ältere erinnern sich an diese gute Zeit. Unsere
Klasse war gleich im zweiten Semester im Schauspielhaus
beschäftigt. So waren wir ganz früh mitten drin in einer aktuellen Theaterarbeit.
" \^ + !)! ( Sarah Grunert: Nein, noch nicht.
Aber du hast die Rolle der Eve vermutlich mal an der Schauspiel Y ! % ! ( Sarah Grunert: Ihr werdet überrascht sein, aber nein. Ich habe
sie weder studiert noch jemals vorgesprochen. Ich habe nur
oft gesehen, wie sie vorgesprochen wurde.
( X !!!
] Sarah Grunert: Es war schon immer mein Gefühl, dass ich
Theater machen möchte. Das war immer der Ort, an den ich
60
Und dein erster „Tatort“ war 1984 mit „Schimanski“, noch während der Ausbildung.
Dietmar Bär: An der Stelle schließt sich ein anderer Kreis. Jetzt
bin ich selbst ein Tatort-Kommissar. Aber zu der Zeit, wo wir
diesen „Schimanski“ gemacht
haben, war der Tatort und auch
der Schimanski-Tatort noch
#[ _ heute damit verbinden. Man hat
uns besonders für diesen Film,
„Zweierlei Blut“, einiges um die
Ohren gehauen. Damals hatte
die Reihe auch noch keinerlei
Preise gewonnen. Das kam erst
später. Zur Kulturhauptstadt
2010 gab es eine Retrospektive
im WDR und man konnte alle
„Schimanskis“ hintereinander sehen. Da hat man dann ver _ {
[j'j ! +!" > Dietmar Bär: Nee, gar nicht. Ich war zu der Zeit noch ein sehr
renitenter Schauspielschüler. Ich hatte ständig Fragen und
wollte alles erklärt bekommen. Ich sollte am Ende des Films die
berühmte Schimanski-Jacke tragen. Ich wusste aber gar nicht,
was das sollte, und musste erstmal davon überzeugt werden,
diese komische Jacke anzuziehen. Ich hatte doch meine eigene Lederjacke mit am Set und fand die viel besser. Der Film
spielte im Hooligan-Milieu. Ich war auch ein Hooligan, und
wir haben Schimanski überführt, als er sich bei uns einschleichen wollte. Beim Showdown lag er dann nachts nackt auf dem
Anstoßpunkt im Stadion – und ich sollte seine Jacke anhaben.
Ich hatte bis dahin aber noch nie einen „Schimanski“ gesehen
und wusste gar nicht, welche Bedeutung die Jacke hat. In der
<% @#@# { ?ƒ'_ Jacke doch als Trophäe.“ Das hab ich verstanden. Die Szene
stand eigentlich gar nicht im Drehbuch. Eigentlich sollte der
# # ' "" _ + <% # {
Seine Figur war durch die Hooligans gedemütigt worden. Er
war der Meinung, dass man Schimanski am Ende rehabilitieren
muss. Und so haben wir einen anderen Schluss gedreht: Wir
stehen uns gegenüber, ich muss ihm seine Jacke wiedergeben
und dann sagt Schimanski „Weiter!“. Das musste mir keiner
erklären, das habe ich sofort verstanden und mich vor ihm
ausgezogen. Götz erwies sich da wirklich als väterlicher, toller
Kollege. Ich war erst 22. Er war schon ein Star – genauso wie
Eberhard Feik, der übrigens auch auch toll war – und gibt sich
noch die Mühe, mir zu erklären, wie die Szene Sinn macht.
Wie ergeht es dir, Sarah, wenn du mit erfahreneren Kollegen arbei Sarah Grunert: % "#{ +druckend, wenn jemand mit seiner Energie den ganzen Raum
verändern und eine Atmosphäre schaffen kann. Da schaue ich
dann genau hin und will wissen, was dahinter steckt.
ich selber überrascht, wie stark die Wirkung war. Beim Drehen
kann man das nicht vorhersehen.
Gibt es denn keine Verbindung zwischen dem Thema, mit dem ihr
? !" Sarah Grunert:_@# {^ * # | +prozess eine Annäherung statt. Ich probe gerade Arthur Millers
„Hexenjagd“ (Premiere am 28. Februar 2015, Anm. der Red.),
da haben wir uns mit dem Begriff der Hexerei beschäftigt, der
uns heute eigentlich fremd ist. Wenn es dann darum geht, das
zu spielen und auch für den Zuschauer erfahrbar zu machen,
tritt die theoretische Beschäftigung in den Hintergrund. Das
Wesentliche ist dann, dass die Mädchen im Stück die Erfahrung machen, wie es ist, Macht zu haben. Das ist etwas Konkretes, das hat nur noch wenig mit dem historischen Thema
der Hexerei zu tun.
Und doch spielt die Historie im Theater ja oft eine große Rolle. „Der
zerbrochne Krug“ ist so ein Stück, bei dem eine Modernisierung
nicht leicht ist. Das Stück und die Zeit, in der es spielt, sind eng
miteinander verbunden.
Dietmar Bär: Also, den Dorfrichter Adam am Laptop kann
ich mir nicht vorstellen. Aber es geht ja auch nicht so sehr um
die Zeit, in der das Stück spielt, als vielmehr um die handelnden Menschen. In diesem Fall den Mann und die Frau: Adam
und Eve. Da bist du ganz schnell beim Wesentlichsten auf der
Welt. Und es ist dann doch egal, ob das jetzt in Huisum im 17.
Jahrhundert oder heute spielt.
+!
Sarah Grunert: Ich würde das nicht vom Alter abhängig
machen. Auch wenn es für mich bisher eher die erfahreneren
Kollegen waren, die mich beeindruckt haben.
Von jeher spielen Geschichten, in denen das Recht verhandelt wird,
eine große Rolle. „Der zerbrochne Krug“ ist auch ein solches Bei( @ ! " Dietmar Bär: Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Nicht
nur im Fernsehen werden ja immer wieder die Geschichten
von Mord, Totschlag und Rache erzählt, auch im Theater sind
doch vereinfacht gesagt die meisten Stücke Kriminalgeschichten. Der „Krug“ ist auf jeden Fall eine. Da wissen zwei Leute
Bescheid, Eve und Richter Adam. Und natürlich weiß das Publikum Bescheid. Dann wird verhandelt. Das ist das Tolle an
dem Stück: alle wissen im Grunde Bescheid.
Was sich ja wirklich verändert hat, ist das Frauenbild, das in
diesem Stück formuliert wird.
Dietmar Bär: + { _ Eve da veranstaltet, ist schon ziemlich stark. Wie sie mit der
Situation umgeht, in der es heißt, entweder du sagst es jetzt
oder du bist für uns alle die Hure.
Sarah Grunert: %" { ƒ– brochnen Krug“ geht es auch wieder um das Thema Macht.
In diesem Sinne glaube ich schon, dass die Situation für Eve
auch heute dieselbe sein könnte. Eine Respektsperson – hier
ist es ein Richter – übt Druck auf das Mädchen aus und es ist
schwer sich dem zu widersetzen. Schließlich hat sie ja auch
eine persönliche Motivation: Eve will ihren Liebsten schützen.
Eine Figur, die du, Dietmar, vor einiger Zeit im Fernsehen gespielt
hast, war ein prügelnder Familienvater – eine Figur, die überrascht
und verstört. Sicher ist der Freddy Schenk im „Tatort“ auch ein
motziger Kerl, aber letztendlich ist er doch ein „good guy“. Was
ist die Herausforderung daran, das Schlechte am Menschen dar Dietmar Bär: Ich bin eben Schauspieler und spiele eine Rolle.
Das ist mein Beruf. Ich sitze nicht da und denke: Mann, ich
muss jetzt einen schlechten Menschen spielen. Wir haben
keine Geigen, keine Werkzeugschraubschlüssel, wir haben
nur uns. Man bleibt der, der spricht und singt oder lacht oder
schreit. Man spielt mit einem Kollegen oder einer Kollegin eine
Situation. Und dann passiert etwas. Wenn der Zuschauer dann
mit dem fertigen Film konfrontiert wird, mit der Illusion, die
er erzeugt – bei der ja auch viel Technik nachhilft –, ist plötzlich
die Wirkung da. Bei der Voraufführung von „Kehrtwende“ war
Q ? \& ^ + !) $ ( Q Sarah Grunert: Ich glaube, dass die Komik vor allem in der
" # ## \ % {„@ #+ sind existenziell, alle nehmen diesen Anlass des zerbrochenen
Kruges vor Gericht todernst.
Dietmar Bär: Bei so einem Stück ergibt sich sehr viel beim
Spielen. Schon, wenn man das einfach so vom Blatt spielt,
ergeben sich unglaublich bizarre Situationen. Es ist eben eines
der tollsten Theaterstücke.
„DER ZERBROCHNE KRUG“ VON HEINRICH VON KLEIST HAT IN DER REGIE VON ANSELM WEBER
AM 5. DEZEMBER 2015 IN DEN KAMMERSPIELEN PREMIERE.
61
TEXT: ARIST VON SCHLIPPE
Eine „unmögliche“ Verbindung
Über Familie und Unternehmen
Familien und Unternehmen passen nicht zusammen. Familienunternehmen, das kann eigentlich gar nicht gut gehen. Da
% % # +_
so eng, dass das eine ohne das andere gar nicht „gedacht“ werden kann. Zugleich sind sie von ihrer Logik her total unterschiedlich. Das, was in der einen Logik gilt und „richtig“
_@ $ @ —# # ## „falsch“ erlebt werden. Nehmen wir etwa das Verständnis von
Gerechtigkeit: die Familie ist eher darauf ausgerichtet, dass alle
Mitglieder „gleich“ sind – man frage einmal Eltern, welches
ihrer Kinder sie mehr lieben. Nur selten wird hier ein Unterschied gemacht werden und wenn, dann wird er problematisiert: es sollte eigentlich nicht sein. Im Unternehmen ist dagegen das Gerechtigkeitsverständnis auf Ungleichheit ausgelegt:
¦ # % _ %% _ $ bringt, wird auch besser bezahlt und sollte in der besseren Position sein. Vielfach gerät die Unternehmerfamilie zwischen diesen nicht kompatiblen Logiken in Bedrängnis, denn sie haben
beide ihre Berechtigung und Familien gelingt es nicht immer,
zwischen „Herkunft“ und „Kompetenz“ angemessen zu entscheiden, vor allem in der Nachfolge. Die Akteure sehen sich
mit einer besonderen Komplexität konfrontiert. Nehmen wir
den Erbfall: sollte das (meist) vom Vater gegründete Unternehmen nach dem Gerechtigkeitsprinzip der Familie gleichmäßig
unter den Erben aufgeteilt werden oder sollten nach der Logik
des Unternehmens die Anteile, zumindest der größere Teil, an
denjenigen gehen, der das operative Geschäft verantwortet
und so entscheidungsfähig bleibt? Eine „richtige“ Antwort gibt
es nicht, und jede Familie ist mit den Folgen der gefundenen
Lösung konfrontiert – Ärger in der Familie, Entscheidungsprobleme im Unternehmen oder, gar nicht so selten, beides.
IN PARADOXEN SITUATIONEN GIBT ES
KEIN „RICHTIGES“ VERHALTEN
Die Spannung der ungleichen Logiken bringt die Beteiligten
vielfach in Situationen, die man als „paradox“ bezeichnen
kann. Eine Paradoxie ist dadurch gekennzeichnet, dass man
sich nicht „richtig“ verhalten kann, weil man gleichzeitig zwei
einander widersprechenden Verhaltenserwartungen ausgesetzt
ist. „Nie bringst du mir Blumen mit!“, ist eine solche paradoxe
Erwartung. Der Beschuldigte wird sich, wenn er am Folgetag
einen Blumenstrauß bringt, wundern, warum das Geschenk
nicht so freudig aufgenommen wird, wie er es erwartet hatte:
„Die bringst du mir ja jetzt nur, weil ich sie mir gewünscht
habe!“ – Wie denn? War das nicht der Wunsch gewesen? Nein,
nicht ganz, er hat die unausgesprochene Aufforderung, die in
dem Vorwurf mitschwang, nicht beachtet, nämlich: „Tue das,
62
was ich mir wünsche, aber tue es von dir aus, freiwillig!“ Da
es aber nicht möglich ist, etwas freiwillig zu tun, wozu man
aufgefordert wurde, entsteht eine paradoxe Situation, eine, in
der es kein „richtiges“ Verhalten gibt.
ZWISCHEN DEN LOGIKEN ZWEIER SYSTEME
# • # der in solchen Paradoxien, denn es ist nie ganz klar, welche
Logik gerade die Kommunikation bestimmt. So berichtet eine
Nachfolgerin, wie ihr Vater in einer Sitzung, an der er als Beiratsvorsitzender, sie als Geschäftsführerin teilnimmt, ihr die
verschmutzte Brille reicht mit den Worten: „Mach mal eben
sauber!“ Unvermittelt bricht Familienkommunikation in den
• @~ @~ #
_ ¤
Missverständnisse, verquere Kommunikation, zwischenmenschliche Dramen müssten eigentlich die Folge sein. Die
erstaunliche Tatsache ist, dass viele, vielleicht sogar die meisten Unternehmerfamilien die Paradoxien ausgesprochen klug
balancieren und immer wieder zu Entscheidungen kommen,
$ @+ + *@ _ le Kompromisse geschlossen werden. Die Forschung müsste
eigentlich danach fragen, wie ihnen das gelingt. Doch es gibt
#_ # _ „ können, leiden oder gar zerbrechen. Die Zahl möglicher Kon„@ #[ [# • #Y #
zu anderen Familien enorm erhöht. Wie mit einem Vergrößerungsglas wird das, was in jeder Familie die Mitglieder bewegt,
vergrößert und manchmal überscharf deutlich: Fragen danach,
ob man geliebt, geschätzt, als Person geachtet und für seinen
Beitrag zur Familie respektiert wird, Themen wie Rivalität unter
Geschwistern oder die Komplexität zusammengesetzter Famili<*# #% < @ " _ X _^_ #] "@ — #{• # aus mehr Anlässe, mehr „Futter“, sich zu entwickeln. Es geht
eben nicht nur um die Halskette der Mutter, die eigentlich der
einen Schwester versprochen worden war und nun an die andere Tochter geht. Es geht um große Werte, um Verantwortung
für manchmal hunderte von Mitarbeitern und ihre Familien,
es geht um Entscheidungen, die das ganze Leben, die Karriere
dramatisch verändern können. Und diese großen Entscheidungen werden (oft) nicht formal über Verfahren abgehandelt wie
etwa in öffentlich kontrollierten Unternehmen, sondern sie
## @+ #{ @„ gen so lange ausgeklammert, bis es nicht mehr geht (manchmal
sogar noch länger – auch wenn Situationen seltener geworden
sind, wo die Erben erst bei der Testamentseröffnung fassungslos
erfahren, wie anders der letzte Wille des Verstorbenen ausfällt
als gedacht – wobei dieser sich den nun folgenden Auseinandersetzungen entzogen hat). Da werden vage freundliche
Versprechen gegeben, die vielleicht einer momentan empfundenen Nähe geschuldet sind. Da werden aber auch im Sturm
heftiger Wut bereits gegebene Zusagen wieder zurückgenommen. Oder es werden ambivalente Situationen geschaffen, die
weder der einen, noch der anderen Logik gerecht werden: die
Nachfolgerin kommt als „zweite Geschäftsführerin“ ins Unternehmen, doch was immer sie entscheidet, wird vom „Alten“,
der nach wie vor an Bord ist, wieder rückgängig gemacht. All
diese Momente können in Situationen münden, in denen die
Y #% ƒ" # @ ‰ _ # eines unausgesprochenen, aber als verbindlich erlebten Versprechens. Da erlebt einer, der sich immer als Nachfolger sah
und entsprechende Schritte in seiner Ausbildung gemacht hat,
plötzlich, dass Vater oder Mutter anders entscheiden. Dabei
geht es dann um die ganze Existenz, nicht ums Leben, aber
#" #+ „$+ {
kann es zu Auseinandersetzungen kommen, die in der Literatur
zwischen „Traumübergabe und Blutbad“ beschrieben werden.
Fest steht, dass innerfamiliärer Streit wohl der größte Wertvernichter in dieser Unternehmensform ist – und bis heute gibt
es keine allgemein gültigen Strategien über die Regelung der
^ # +„@{
FAMILIENUNTERNEHMEN ALS
ALTERNATIVES MODELL?
Manchmal zeigen sich die Folgen unglücklicher Lösungen
auch erst nach Generationen. Das Familiengedächtnis besteht
aus Geschichten und diese Geschichten können sich in einer
wachsenden Gesellschafterfamilie mit verschiedenen Unterfa# \ #+ %[#_ „@*+ Generationen weitergegeben und zunehmend weniger lösbar
{ @ƒ ‰ ƒ‰@ noch zu vermeiden, und die angesprochenen kleinen Famili@ @ % ‚ @„@ ten. Wenn man sich etwa die Landkarte von Europa anschaut,
dann besteht diese aus den oft mit großem Leid und Blutzoll
+% #ƒ$ ‰* #[ „@# -
ner Jahrhunderte, genau genommen aus den Ergebnissen von
mehr oder weniger, meist weniger geglückten Erbvorgängen.
> # < ‚% # *+ Š‡‡‡q seinen Enkeln, eine Reihe von zum Teil kriegerisch erzwungenen Erbentscheidungen führte zur Aufteilung des Landes, die
Grenzlinien, die Europa bis heute durchziehen, sind geronnene
– „@_ + —–% *@ folgen lassen. Es ist keine Kleinigkeit, um die es hier geht.
Und doch sind viele Unternehmerfamilien in der Lage,
die angesprochenen Spannungsfelder auszubalancieren und
damit das zu sichern, wofür Familienunternehmen in unserer
Gesellschaft auch und vor allem stehen: für eine Unternehmensform, die in gewissem Sinn „familienähnlicher“ ist als
andere. Sie stellt sich der Logik ungebremster Gewinnorientierung in unserer globalisierten Wirtschaftswelt erfolgreich
entgegen und sieht weder die Mitarbeiter als frei verschiebbare
Verfügungsmasse an noch gibt sie die Region, der die Familie
entstammt, ohne Zögern preis, wenn die Arbeitsbedingungen
anderswo günstiger erscheinen. Doch die Voraussetzung dafür
[ @_ #[ @ % +_ #@„@*+ das Unternehmen bedrohen. Der Königsweg dafür liegt in der
Entwicklung von Bewusstheit und der Bereitschaft zu einem
nicht immer einfachen Dialog über die Generationen hinweg.
Der Komplexität, mit der die Beteiligten zu tun haben, muss
+ „@ ## + werden. Es geht darum, der Gefahr zu entgehen, die in der
Vereinfachung liegt. Schnelle Komplexitätsreduktion führt
nämlich nicht selten dazu, dass die Komplexität, die man
möglichst schnell und leicht erledigen möchte, ungezügelt
vergrößert wird. Komplexität muss mit angemessener Komplexität beantwortet werden – und die liegt meist darin, dass
man ein vertieftes Verständnis für die Situation entwickelt, in
der man gemeinsam mit dem oder den anderen steckt.
Der Diplom-Psychologe, Psychotherapeut, Lehrtherapeut und Supervisor Prof. Dr. Arist von Schlippe ist seit 2005 Inhaber des Lehrstuhls
„Führung und Dynamik von Familienunternehmen“ an der Universität
Witten/Herdecke. Neben mehrjähriger familientherapeutischer Tätigkeit in kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken ist er Mitherausgeber der Fachzeitschrift „Familiendynamik“ und Co-Autor des
„Lehrbuchs der systemischen Therapie und Beratung“.
MIT ALAN AYCKBOURNS KOMÖDIE „FAMILIENGESCHÄFTE“ INSZENIERT MARIUS VON MAYENBURG
ERSTMALS AM SCHAUSPIELHAUS BOCHUM. DIE PREMIERE IST AM 30. JANUAR 2016.
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TEXT: MONIKA GIES-HASMANN
Sich selbst vergessen
Perspektivwechsel durch
Florian Zellers Stück „Vater“
In den letzten Jahren ihres Lebens konnte meine Großmutter
aufgrund ihrer sich ausbreitenden Demenzerkrankung nicht
mehr sprechen. Etwa zehn Jahre dauerte der Prozess, in dem
sie sowohl geistig als auch körperlich immer weiter abbaute.
In der Rückschau erscheint es mir, als ob ich zwei verschiedene
Personen gekannt hätte: Die eine der agile, fröhliche Mensch,
der in meinen Kindertagen mit mir allen möglichen Unsinn
ausheckt, und die zweite eine kleine, zerbrechliche Frau, die
man zur Toilette begleiten und füttern muss, die nur noch
einzelne Laute von sich gibt und, wenn man Kinderlieder
anstimmt, noch die Lippen zum Text bewegt, den die Krankheit nicht rauben konnte.
Unser Verhältnis zueinander hat sich in diesen Jahren
? "„ _ # diejenige, auf die man Acht geben musste. Ich erinnere mich
an eine Situation mit meinem jüngsten Bruder, der meiner
Oma ein Stück Brot anreichte und glücklich verkündete, als
sie es vorsichtig aus seiner Hand aß: „Sie hat überhaupt nicht
gebeißt“, fast so, als habe er ein zahmes Tier gefüttert.
Die Zeit meiner Pubertät, in der ich mich im Leben zurecht% _ + ` q _
sie sich immer mehr selbst verlor. Durch ihre zunehmende
Sprachlosigkeit war ich der Möglichkeit beraubt, Einblicke in
ihr Leben zu gewinnen. Bei ihrer Beerdigung warf ich ihr eine
Rose ins Grab, an die ein Brief gebunden war, der aus etwa
hundert Fragen bestand, die ich ihr aufgrund ihrer Krankheit nicht mehr stellen konnte: „Wie war das, als Du Dich
in Opa verliebt hast?“, „Wovor fürchtest Du Dich? Was regt
Dich auf?“, oder auch einfach „Wie genau ist das Rezept von
Deinem Kartoffelsalat?“
Sie war mir in vielen Grundzügen ihres Wesens fremd
geblieben, obwohl wir einander doch kannten und durch
alles hinweg nah waren. Ich weiß darum auch kaum, wie
sie selbst den Prozess des Vergessens erlebt hat. Dass sie zu
Beginn ihre Veränderung durchaus bemerkt hat, kann ich
daraus ableiten, dass sie manchmal, in Momenten seltsamer
Zerstreutheit fragte: „Was ist denn eigentlich mit mir los?“
Als Kind haben mich diese Momente geängstigt, genauso wie
die stundenlang fast mantrahafte Wiederholung des Satzes
„Ich bin doch Deine Oma, woll?“, die mir im Rückblick wie
eine Selbstversicherung, wie ein letztes Sich-an-sich-selbstFesthalten erscheinen. Dabei blieben mir Entwicklungen wie
schlimme Verwirrtheitsmomente oder unkontrollierte Wut-
anfälle, die im Krankheitsverlauf auftreten können, erspart.
Meine Eltern und meine Tante, die meine Oma in der ganzen
– "„ +_ ## #+ +{ viel später, als ich im Kino den Film „Vergiss mein nicht –
Wie meine Mutter ihr Gedächtnis verlor und meine Eltern
die Liebe neu entdeckten“ sah, in dem David Sieveking die
letzten Lebensjahre seiner an Alzheimer erkrankten Mutter
mit der Kamera begleitet hat, wurde mir bewusst, wie viel
Kraftaufwand, aber auch seelische Belastung es gewesen sein
musste, jeden Morgen – im Falle meiner Tante – neben einem
Menschen aufzuwachen, der sich immer mehr selbst vergaß.
Obwohl in der Familie uns alle dieses Thema betraf, haben wir
seltsamerweise nie viel über unsere Emotionen gesprochen.
Als ich im Rahmen der Vorbereitung des Spielplans der Saison
†‡Šˆ§†‡Š¨ *@ƒY ‰# –## # _ # auf, dass ich mich auch wenig gefragt hatte, wie sich eigentlich
die Welt aus der Perspektive meiner Oma verändert hatte. Wie
es für sie gewesen sein musste, von auf einmal vermeintlich
fremden Menschen zur Toilette gebracht und gewickelt zu werden oder vertraute Wege und Gesichter nicht mehr zu kennen.
Welche Fremdheitserfahrungen sie in all den Jahren gemacht
hat, konnte sie uns nicht mehr mitteilen.
Die Leistung von Zellers Stück liegt genau hier: Es unternimmt den Versuch, sich in diese Perspektive einzufühlen und
sie mit den Mitteln des Theaters plastisch zu machen. Damit
greift es ein Thema auf, das zunehmend aktueller wird: Nach
Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft wird sich die
Zahl der Demenzerkrankten hierzulande von 1,4 Millionen
im Jahr 2013 bis zum Jahr 2050 auf etwa drei Millionen erhöhen, sofern kein Durchbruch in der Therapie geling. In einem
Interview der Zeitschrift „spectacle“ auf den – unerwarteten
– Erfolg angesprochen, den er mit der Umsetzung eines so
sensiblen Themas erzielt hat, sagte Florian Zeller: „Was ist das
Theater, wenn es nicht dazu dient, ein unmittelbarer Spiegel
des menschlichen Lebens zu sein? Das hohe Alter ist eine Tragödie, die wir alle in uns tragen. Es ist das Drama, das uns als
Individuen erwartet. Und ich denke, das ist ein Thema, das
unsere Gesellschaft zutiefst betrifft.“
Monika Gies-Hasmann war Regieassistentin am Schauspielhaus Bochum, inszenierte für das Theater Unten „Kurze Interviews mit fiesen
Männern“ und ist derzeit die persönliche Referentin des Intendanten.
ZUNÄCHST SIND ES NUR KLEINE ERINNERUNGSLÜCKEN, DOCH ZUSEHENDS GERÄT ANDRÉS
WELT IN FLORIAN ZELLERS „VATER“ DURCH SEINE DEMENZ AUS DEN FUGEN. PREMIERE IN DER
REGIE VON ALEXANDER RIEMENSCHNEIDER IST AM 13. FEBRUAR 2016 IN DEN KAMMERSPIELEN.
64
Ob Wohnung, Haus oder Turm:
Haushaltshilfen müssen angemeldet werden.
TEXT UND FOTO: ERIC DE VROEDT, ÜBERSETZUNG AUS DEM NIEDERLÄNDISCHEN: OLAF KRÖCK
Ich bin Stiller
Ein Buch auf der
Hochzeitsreise lesen
Das Foto wurde am 15. Juli 2014 in Vietnam aufgenommen.
Nachdem wir ein paar Tage im überfüllten und verstopften
Saigon verbracht haben, reisen wir weiter auf die saftig grüne
Insel Phu Quoc. Laut unserem Reiseführer ist sie einer der
Höhepunkte einer Reise im Mekongdelta: „Genießen Sie die
traumhaften Strände, erkunden Sie das bergige Hinterland mit
dem Motorroller, gehen Sie tauchen oder schnorcheln Sie entlang der Küste“, ermutigt uns der Reiseführer. Aber für uns gibt
es keine Schnorchel-Expeditionen oder Bergtouren – wir lesen.
Der rastlose Reisende Max Frisch war, soweit bekannt, nie in
Vietnam, auch wenn er seinerzeit die amerikanischen Aggressi $ „ { # – ##
zu sein, dass ich ausgerechnet an diesem Ort, mit 42 Jahren,
auf meiner Hochzeitsreise, eines der schönsten Bücher deutschsprachiger Literatur lese. In wenigen Tagen habe ich die 415 Seiten in einem Zug durch: Mit Blick auf den Golf von Thailand,
der mir Kühle bietet, wenn die erzählerische Kraft von Max
+ %# { *‚ ' ""' 
66
Sunset-Cocktails in der Hand, die mich weitertragen auf den
Wellen von Stillers ungezügelter Fantasie. Mit meiner Frau im
Bikini neben mir, zu der ich immer wieder schauen muss, wenn
ich die rührenden Szenen zwischen Stiller und seiner schönen,
zerbrechlichen Julika lese.
Eine Welt
voller Reiseideen
Auf dem Foto sieht man das Buch liegen, ein paar Minuten
nachdem ich es beendet habe. Die Kameralinse ist von den
Tränen glücklicherweise nicht nass geworden. Auf dem Buch:
eine Muschel, die direkt aus dem Buch zu kommen scheint.
Neben dem Buch: der Schlüssel unserer Strandhütte. Das Liebespaar im Meer könnten wir selbst sein. Auf dem Buchcover:
ein Zitat des weisen Hermann Hesse: „Stiller vergisst du nie
mehr“.
Tatsächlich, ich werde Stiller nicht mehr vergessen. Die
Muschel, die Hütte, die Liebe, all das hat mich veranlasst, das
Buch gleich noch einmal zu lesen (wenn auch nur zur Hälfte).
Nicht aus reiner Bewunderung, im Gegenteil: das Buch ist mir
auch übel aufgestoßen, hat mich verwirrt; es ist im Grunde
zutiefst beunruhigend. Das Buch lügt ununterbrochen und enthüllt zugleich eine tiefgründige Wahrheit. Die Liebesgeschichte
rührt zu Tränen, ist aber zugleich abstoßend. Das Buch zeigt
die lange Reise zur Selbst-Annahme, die auch eine Flucht sein
könnte. „Ich bin nicht Stiller“ – was um Himmelswillen soll
das bedeuten?
Monate nachdem das Foto entstanden ist, halte ich es mit
einem Mal nicht mehr für Zufall, dass ich gerade in diesem
Moment, an diesem Ort, dieses Buch gelesen habe. Plötzlich
# +#* ‚ "
des Anatol Stiller. „Ich bin nicht Stiller“ ist der ultimative Versuch, einem eingerosteten Selbstbild, das man über Jahrzehnte
aufgebaut hat, zu entkommen. „Ich bin nicht Stiller“ ist ein
Schrei, der das Recht in Anspruch nimmt, sich verändern zu
können. „Ich bin nicht Stiller“ ist der Drang, die Welt und
die anderen jeden Tag als etwas Neues betrachten zu können.
„Ich bin nicht Stiller“ ist die Utopie, dass ich und die andere,
meine Geliebte, jeden Tag aufs Neue entstehen. Und zugleich
lauert in dem Satz die tiefe Tragik von Stiller, von Frisch, von
mir, von uns allen: Denn natürlich ist Stiller sehr wohl Stiller.
Und ich bin ich. Und auch Sie sind Sie selbst, wie oft Sie das
auch leugnen mögen.
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NUN „STILLER“ VON MAX FRISCH FÜR DAS SCHAUSPIELHAUS. DIE PREMIERE IST AM 2. APRIL 2016.
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TEXT: OLAF KRÖCK, ILLUSTRATION: VOLKER STRAETER
Das Ende der
menschlichen Kultur
Die Begegnung mit
dem maximal Fremden
Aliens sind in der Science-Fiction, vor allem im Film, eines der
zentralen Motive. Sie tauchen auf als aggressive Besatzungs _ # # #„ _ der Erde gestrandet sind und nach Hause wollen, als Agenten, die unsichtbar unter uns leben, oder auch als Bewohner
anderer Planeten, die von den Raumschiffen der Menschen
besucht werden.
Jenseits der Fiktion sucht zum Beispiel die SETI-Bewegung
(Search for Extraterrestrial Intelligence) seit den 1960er Jahren
mit aufwendigen technischen Verfahren nach wissenschaftlichen Hinweisen für intelligentes Leben jenseits der Erdatmosphäre. Bisher ohne Erfolg. Trotz massenhafter Berichte
über UFO-Sichtungen, Alien-Entführungen oder geheime
Forschungseinrichtungen des US-Militärs gibt es keine seriös
anerkannten Beweise für die Begegnung mit außerirdischen
Lebensformen.
Was aber, wenn wir eines Tages tatsächlich Kontakt zu intelligenten außerirdischen Lebensformen herstellen könnten?
So viel ist heute schon klar: für die Menschheit würde die
Begegnung mit den Fremden nichts Gutes bedeuten. In der
Soziologie sind Modelle für den Augenblick des Erstkontakts
entworfen worden. Die Wissenschaftler berufen sich dabei
auf Erfahrungen aus der Zeit, als Entdeckungen unbekannter Völker auf außereuropäischen Kontinenten stattfanden.
Daraus kann vereinfacht abgeleitet werden, dass Begegnungen
mit unbekannten Kulturen für die entdeckte Gruppe in der
Regel vernichtend waren. Auch wenn nicht alle Völker durch
Genozide, tödliche Krankheitserreger, Massenselbstmorde,
Y @# ] + " wurden: auf lange Sicht verschwand die Kultur der entdeckten
Gesellschaft dennoch.
Würden Aliens auf die Erde kommen, wären wir die Entdeckten. Wir würden von einer uns technisch überlegenen
Zivilisation gefunden, die zu etwas im Stande wäre, wozu die
Menschheit bisher nicht in der Lage ist. Lebensformen, die die
Raumgrenze zu uns überwinden können und uns gezielt oder
%[## _* ] #schung der Menschheit sinnen. Doch die Wissenschaftler, die
sich mit Szenarien des Erstkontakts beschäftigt haben, sind sich
sicher, dass ein solch epochales Ereignis zu einem Kulturschock
unbekannter Dimensionen führen würde, der die menschliche
Kultur auf lange Sicht vermutlich auslöschen würde.
Es gibt also Gründe, sich vor der Begegnung mit diesen
maximal Fremden zu fürchten. Wie kommt es aber, dass wir
uns nicht vor einer Alien-Invasion fürchten, sondern vor
allem vor Exemplaren unserer eigenen Spezies?
Der Kontakt zu Außerirdischen ist für uns nur ein Gedan@ "# @ #< _ von Flüchtlings-Notunterkünften in unserer Nachbarschaft
und Personen auf der Straße, deren Kleidung den Terroristen
der 20-Uhr-Nachrichten ähnelt, reale Ängste erzeugen. Hier
erscheint uns das Fremde als Bedrohung mitten unter uns oder
kommt über das Meer auf direktem Weg in unsere Vorgärten. Die Anti-Islam-Demonstrationen im Winter 2014/2015
haben gezeigt, dass gerade dort, wo die als Bedrohung empfundenen Fremden im Grunde abwesend sind, der Grad der Feindlichkeit zunimmt. Eine Gemengelage aus Vorurteilen, medialer
Aufstachelung, Verlustängsten und schematischen Ideologien
schafft ein Klima der Angst vor dem Unbekannten. Das müsste
zwar auch für Außerirdische gelten, aber eine, wenn auch möglicherweise berechtigte Angst vor ihnen ist zu abstrakt, als dass
dadurch eine breite Masse in Aufruhr geraten könnte. Dennoch haben Forscher in den USA konkrete Überlegungen für
den „First Contact“ formuliert und einen Kodex veröffentlicht:
die „Declaration of Principles Concerning Activities Following
the Detection of Extraterrestrial Intelligence“. Dass sich damit
weder die Vereinten Nationen noch irgendeine Regierung der
Welt bisher beschäftigt, scheint naheliegend, angesichts all der
#@ „@_ < # X _
denen sich die Menschheit aufreibt.
Aber was, wenn wir tatsächlich eines Tages von einer fremden
Lebensform besucht würden? Den Vorhersagen nach würden
dann alle bisher bestehenden Ideologien und Glaubensrichtungen in ihren Fundamenten erschüttert. Denn diese mächtige
Spezies wird, wenn sie schon fähig ist zu uns zu kommen, von
keiner Mauer, keinem Zaun, keinem Graben oder Ozean aufgehalten werden. Dann werden wir wissen, ob die Menschheit
in der Lage ist, eine gemeinsame Haltung zu formulieren. Es
wird sich zeigen, ob wir dann mit einer globalen Bewegung als
„Patriotische Erdenbürger gegen die Alienisierung der Erde“ in
den Straßen marschieren werden. Ob wir an runden Tischen
mit den Fremden unsere friedliche Koexistenz aushandeln werden. Oder ob wir zu den Waffen greifen und einen ultimativen
Kampf kämpfen – einen Krieg der Welten.
IN „KRIEG DER WELTEN“ SETZT SICH HERMANN SCHMIDT-RAHMER ANHAND DER
BESCHÄFTIGUNG MIT SCIENCE-FICTION MIT FORMEN DER FREMDENFEINDLICHKEIT
AUSEINANDER. DIE PREMIERE IST AM 9. APRIL 2016 IN DEN KAMMERSPIELEN.
69
Jetzt h
mich v
TEXT: HUBERT SPIEGEL
Der Mann, der Karriere
machen wollte
Über Klaus Manns Roman
„Mephisto“
abe ich
verkauft
Der Mann, der Karriere machen wollte, steht unter Schock.
Soeben ist ein Unbekannter am Schlafzimmerfenster seiner
Berliner Nobelvilla aufgetaucht und hat ihm die Grüße eines
verstorbenen Freundes überbracht. Der Tote hat die Hölle
auf Erden erlebt, weil er ein Idealist war, der den Himmel auf
Erden für möglich hielt, bis die Nazis ihn zu Tode folterten.
Ganz von Ferne erinnert die Szene mit dem Unbekannten am
Fenster an Goethes „Faust“: „Ihr Mann ist tot und lässt Sie
*‚‰_ " %+#[ % { dauert einen Moment, bis man das Ungeheuerliche dieser
Mitteilung begreift: Es handelt sich um Grüße aus der Hölle,
und überbracht werden sie vom Teufel persönlich.
Der Mann, der Karriere machen wollte, hat so seine Erfahrungen mit dem Teufel: Er hat ihn auf dem Theater gespielt.
Es ist die Rolle, in der er seine größten Triumphe gefeiert hat.
Nach dieser Rolle ist das Buch benannt: „Mephisto – Roman
71
einer Karriere“, erstmals erschienen in jenem Jahr, in dem
seine Rahmenhandlung spielt: 1936. Drei Jahre nach der
sogenannten „Machtergreifung“ ist alles schon da und liegt
% ? \ '+ ^ %%_
die Judenverfolgung, die Konzentrationslager und die Folterungen, die Gewissheit des kommenden Krieges, die Angst,
die Gier, der Hass, die Mitläufer, die Ausgegrenzten und auch
die Exilanten.
Als der Roman 1964 erstmals in der Bundesrepublik
erscheint, wird er gegen die erklärte Intention seines Verfassers
# # #* # _ | #keitsrechte des ein Jahr zuvor verstorbenen Gustaf Gründgens verletze. Zwei Jahre später wird „Mephisto“ gerichtlich
verboten und kann erst 1981 wieder publiziert werden. Ein
einziger Satz aus der Urteilsbegründung von 1966 sei hier
zitiert. Dieser Satz ist ungeheuerlich, aber er ist auch ungeheuer aufschlussreich: „Die deutsche Öffentlichkeit hat kein
Interesse, ein falsches Bild über die Theaterverhältnisse nach
1933 aus der Sicht eines Emigranten zu erhalten.“ Welcher
Teufel hat ein deutsches Gericht 21 Jahre nach dem Ende des
Nazi-Regimes da wohl geritten? Hätte dieser Satz nicht auch
1936, 1939 oder 1944 genau so von einem Nazi-Richter formuliert werden können?
DER KARRIERIST IST SICH SELBST DER STOFF,
AUS DEM SEINE TRÄUME SIND
Man sieht: Der Mann, der Karriere machen wollte, steht nicht
nur für den unbedingten Willen zum Aufstieg und die unbegrenzte Bereitschaft zur Anpassung. Er steht auch für gewisse Kontinuitäten – von Haltungen, Ideologien, Vorurteilen,
\# |["{ @
^ # % # _ " ##X #{ '„ @ @ " _
der Schauspieler kann es, der Investmentbanker, der Politiker.
Karrieristen gibt es in jeder Branche, aber nicht jede Branche bringt sie in gleicher Anzahl hervor. Unter Architekten
#[ % # {
Haben Schreiner deshalb grundsätzlich ein höheres Ethos als
Architekten?
Der Karrierist gedeiht nicht in jeder Umgebung gleich gut.
Wo Korruption, Nepotismus und Intrigen blühen, fühlt er
sich wohl. Er begreift das Leben als Verteilungskampf. Wo es
nichts zu verteilen gibt, fühlt er sich fremd. Sein Talent besteht
darin, dass er jedes Mittel als Mittel zum Aufstieg erkennt und
zu nutzen weiß. Bei der Überwindung von Skrupeln, sofern
vorhanden, ist ihm keine Anstrengung zu groß. Er kennt den
Zweifel und fürchtet die Macht des Zufalls, die einen anderen
an ihm vorbei nach oben spülen könnte, weiß aber beides zu
bannen wie all seine anderen Ängste auch. Seine wichtigste
Waffe ist die bedingungslose Selbstbejahung, die er über seinem Kopf schwingt und kreisen lässt, als wäre es eine neunschwänzige Katze: er mag sich, liebt sich, lobt sich, sorgt sich
um sich, klagt sich an, bemitleidet sich, rechtfertigt sich vor
sich selbst, vergibt sich und spricht sich immer wieder von
allen Vorwürfen frei. Der Karrierist ist sich selbst der Stoff, aus
dem seine Träume sind. Er ist süchtig – nach sich selbst. Bei
dieser Sucht erlaubt einzig der Karrieresprung eine Erhöhung
der Dosis: Je mehr Erfolg er hat, je mehr er darzustellen glaubt
in der Welt, desto größer ist der Selbstgenuss des Karrieristen.
Er ist jene Ausprägung des pathologischen Narzissten, die nur
sich selbst liebt und doch die anderen braucht – als Publikum.
Der Karrierist ist an keine Epoche gebunden. Er wird nicht
verschwinden. Aber er könnte unkenntlich werden, wenn er
mit seinem Publikum identisch geworden ist. Eine Gesellschaft, die den Pragmatismus vergöttert, jede Entscheidung
situationsabhängig trifft, Ideale und feste Überzeugungen in
wechselnden Aggregatzuständen bevorzugt oder von vornherein einem Fundamentalismusverdacht unterwirft, bietet dem
Karrieristen günstige Lebensbedingungen. Die Erziehung zur
Selbstvermarktung, die seit einigen Jahren und beileibe nicht
% #^% @ _ @# #eins des Karrieristen: Wie werde ich ein Produkt mit Alleinstellungsmerkmal in einem übersättigten Markt? Der Karrierist
von heute muss keine Überzeugungen mehr heucheln, denn
niemand verlangt welche von ihm. Klaus Mann hielt seinen
' @' * |["— { achtzig Jahre vergangen. Der Karrierist wäre kein Karrierist,
hätte er all diese Jahre ungenutzt verstreichen lassen.
Als der Unbekannte am Schlafzimmerfenster wieder verschwunden ist, bleibt Hendrik Höfgen verstört zurück. Die
Grüße, die der tote Freund hat ausrichten lassen, machen
ihm Angst und ein fürchterlich schlechtes Gewissen. Was,
wenn ihm irgendwann einmal tatsächlich die Rechnung präsentiert wird? Hat er nicht wirklich alles und jeden verraten
für seinen Aufstieg? Der Mann, der Karriere machen wollte,
sinkt erschöpft in einen bequemen Sessel: „Es wäre angenehm
gewesen, jetzt ein wenig zu weinen. Aber er wollte nicht Tränen
vergießen, die niemand sah.“ Jetzt ist er beinahe schon wieder
der Alte: ganz bei sich.
Hubert Spiegel ist seit 1993 Redakteur im Feuilleton der F.A.Z.,
seit 1994 im Literaturblatt, dessen Leitung er 2001 übernahm und
2008 wieder abgab. Neben der Literatur ist Theater einer seiner
Schwerpunkte.
„MEPHISTO“ NACH DEM ROMAN VON KLAUS MANN WIRD VON DANIELA LÖFFNER FÜR DAS
SCHAUSPIELHAUS IN SZENE GESETZT. DIE PREMIERE IST AM 13. MAI 2016.
72
Es war einmal:
die Fleischtomate.
Die Fleischtomate ist ein eher possierliches Gemüse. Sie stammt aus der Familie der
Nachtschattengewächse und wurde – in ihrer wilden Form – schon von den Azteken
angebaut. Die zivilisierte Fleischtomate lässt sich durchaus vielseitig verwenden:
Ob im Salat oder in mediterranen Fleischgerichten, sie fühlt sich überall zu Hause.
Wegen ihrer wilden Vorfahren können allerdings einzelne Exemplare aus der Art
schlagen, oft hervorgerufen durch nicht-artgerechte Entsorgung. In diesem Fall
sind Fleischtomaten, wie abgebildet, nur schwer berechenbar.
Und die Moral von der Geschicht’: Vergiss für Bioabfälle die Biotonne nicht!
www.usb-bochum.de
TEXT: LUTZ HÜBNER
Die versaute Rebellion
Notizen zum neuen Stück
lang.) Fragen zum Abendprogramm und der anvisierten Rückkehr werden nur sehr vage beantwortet, denn nun herrscht
Zeitdruck. Auch seine Frage nach Geld sollte man nicht zu
Grundsatzdiskussionen nutzen, denn die anderen (wer auch
immer das ist) warten schon und da kann man seine Zeit nicht
" # ‘ †’ #{
Lutz Hübner ist ein scharfer Beobachter der Realität. In seinem
neuen Stück „Wunschkinder“ (Arbeitstitel), das er gemeinsam
mit Sarah Nemitz für das Schauspielhaus Bochum schreibt,
erzählt er von einem jungen Erwachsenen, bei dem in der
Erziehung einiges schief gelaufen sein muss. Oder? In seinen
Notizen zum Stück denkt der Autor darüber nach, warum aus
den „süßen Kleinen“, die die eigenen Kinder einst waren, orientierungslose Erwachsene geworden sind, die nicht wissen, was
sie mit ihrem Leben anfangen sollen.
2
1
Wenn Erwachsene mittleren Alters zusammensitzen, kommt
das Gespräch irgendwann unweigerlich auf die Kinder (die
erwachsenen Kinder, die jungen Erwachsenen kurz vor dem
Schulabschluss, mit/ohne Schulabschluss oder geraume Zeit
nach dem Schulabschluss), und da passiert es nicht selten,
dass Klagegesänge angestimmt werden: Der Nachwuchs hat
eine perfekte Erziehung genossen. Er wurde von Kindesbeinen an ernst genommen, respektiert und hatte Zugang zu
allen Kulturtechniken. Es wurde ihm (ohne Druck) vermittelt, dass gesellschaftliche Verantwortung wichtig ist, eben> "@_# X# %{„@ Gespräche geklärt, die Erziehungsmaßstäbe waren transparent
und nachvollziehbar und die Gesamtatmosphäre war achtsam
(= das neue ‚sensibel‘), partnerschaftlich, frei von Willkür
und moralischer Erpressung. Was dabei herausgekommen ist,
#[ "[" + +?
Der adoleszente Nachwuchs (nennen wir ihn A) hat noch
nicht die geringste Idee entwickelt, was er aus seinem Leben
machen will, und sieht darin kein Problem. A verbringt alle
‘ ##ª’^[#+ _" | _@ *hestens im Morgengrauen nach Hause und schläft dann bis
zum späten Nachmittag. Dann verlangt A ein Frühstück, das zu
lauter Musik oder YouTube-Videos eingenommen wird. A verlässt die Küche, ohne irgendetwas wegzuräumen, weil dringende Telefonate oder Chats anstehen, welche die Gestaltung des
Abends betreffen. Danach verzieht sich A wieder ins Bett, um
dort die verbleibende Zeit bis zum abendlichen Feierprogramm
mit amerikanischen Serien (nicht die guten, nein: die richtig
trashigen Serien) totzuschlagen. Das Bett wird nur verlassen,
um sich Süßigkeiten zu holen oder der Mutter Vorwürfe zu
machen, weil der Lieblingspullover noch nicht gewaschen wurde. Bei Einbruch der Dunkelheit verzieht A sich ins Badezimmer, um sich für den Abend fertig zu machen (die Verweildauer
im Bad ist bei Jungen und Mädchen etwa gleich, nämlich sehr
74
Wieso hast du dein Taschengeld schon verbraucht? Wann
willst du für deine Prüfungen/Klausuren lernen? Wann willst
du dich um einen Studienplatz kümmern?
Hast du schon mal darüber nachgedacht, selbst Geld zu verdienen?
Was ist so schwer daran, seinen Kram mal wegzuräumen?
Antworten: Gleich / Heute nicht / Mach ich noch / Nerv
nicht / Das ist mein Leben / YOLO
3
Natürlich will man, dass der Nachwuchs in sich ruht, ausgeglichen ist und glücksbegabt. Aber wieso ist das Resultat einer
perfekten Aufzucht oft ein narzisstischer, spaß- und erlebnisorientierter Hänger (das ist natürlich übertrieben, und trotzdem …)? Man hat alle Türen geöffnet und nun gibt es keine
mehr, die eingerannt werden können? Führt das allumfassende elterliche Verständnis für alle Sorgen und Nöte dazu, dass
es nichts mehr gibt, wovon sie sich abgrenzen können? Hat
man ihnen die Rebellion versaut, weil man mit ihnen aufs
Seeed-Konzert gegangen ist? Oder ihre schrägen Klamotten
%# ' % +  %
gesagt: Hat man sie zu ernst genommen? Anders gesagt: Sind
das einfach alles nur faule Ratten, denen man es vorne und
hinten reingeschoben hat und jetzt bekommt man die Quittung dafür?
4
Wovon willst du später eigentlich mal leben?
Was willst du mit dem Notendurchschnitt eigentlich mal
studieren?
Kapierst du nicht, dass die Weichen jetzt gestellt werden?
Musst du eigentlich jeden Abend raus?
Das sind genau die Fragen, die man früher gehasst hat, und
jetzt stellt man sie selbst und das fühlt sich nicht gut an. Ande-
rerseits denkt man: Klar, ich habe es auch krachen lassen,
aber ich habe immerhin noch darauf geachtet, meinen Kram
(Zielvorstellungen entwickeln, auf Klausuren lernen, Bewerbungen schreiben …) geregelt zu bekommen. Nachfragen bei
den eigenen Eltern und ein Blick in die Zeugnismappe widerlegen diese weichgezeichnete Erinnerung. Hat man eben nicht
auf die Reihe bekommen. Also alles nur ein Phantom? Früher
hat man dich genervt, jetzt nervst du? Ja und nein. Falls ja,
@ % *@#@?`@ _ @ du später alles von deinem eigenen Nachwuchs wieder zurück.
Falls nein, woran könnte das liegen?
5
„Die soll mal kapieren, dass der kindliche Versorgungsanspruch irgendwann mal ausläuft und wir nicht für alles
zuständig sind. Irgendwann mal fängt das Erwachsenenleben
an“, sagt ein Vater um die 50 beim Squash. Er trägt ein 99iger
Tourshirt von Pearl Jam.
6
+@@# ] + # _ ##«+ [ „‚_@¬ "
­ _ in die Gesellschaft aufgenommen wird, keine Erwachsenen
< ""_% #
muss, keine vorgezeichneten Wege, die man beschreiten oder
verlassen kann, keine ökonomischen Sicherheiten, die Familie
hat als soziales Netz wieder große Bedeutung. Es gibt für Heranwachsende ein Übermaß an Informationen und Bildern zu
allen Themen, die oft konsumiert werden, bevor sie emotional
und intellektuell verarbeitet werden können. Alle Informationen zu haben, bedeutet keine zu haben. Strukturen bilden sich
immer im Widerstand gegen eine Weltsicht, einer schwierigen
Familienkonstellation oder einer unhaltbaren ökonomischen
Situation.
Also mehr Widerstand, mehr Anforderungen, weniger
Verständnis? Das wäre die einfachste Lösung. Aber wie Einstein sagte: Für jedes schwierige Problem gibt es eine einfache
Lösung und die ist meistens falsch.
DIE URAUFFÜHRUNG VON LUTZ HÜBNERS UND SARAH NEMITZ’ NEUEM STÜCK „WUNSCHKINDER“
(ARBEITSTITEL) IN DER REGIE VON ANSELM WEBER IST AM 25. MAI 2016 IN DEN KAMMERSPIELEN.
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Kooperationen
Projekte & Partnerschaften
c/o Brunnenplatz
Eine Opern-Performance
von kainkollektiv
Will man einen Brief oder ein Paket möglichst präzise zustellen
# _+ [ #ƒ§‰_ angegebenen Adresse den Empfänger genauer zu bestimmen.
„c/o“ bedeutet „care of“, also frei übersetzt so viel wie „Sorge
tragend für“, „sich kümmernd um“ oder auch „zu Händen“,
„in der Obhut von“, „wohnhaft bei“.
Am Brunnenplatz im Zentrum der Bochumer Hustadt wohnen in zwei den Platz umfassenden Gebäuden Menschen aus
über 40 Nationen. Der Brunnenplatz, der sich zu Füßen der
Gebäude öffnet wie ein antiker Marktplatz, ist Treffpunkt und
Versammlungsstätte der Anwohner, die aus allen Teilen der Welt
stammen und dort auf engstem Raum zusammenleben. Vielen
gilt die Hustadt in Bochum als Problem-Quartier. Ursprünglich
war es unter anderem als Wohnviertel für die Studierenden
und Angestellten der nahe gelegenen Ruhr-Universität geplant,
doch das Projekt scheiterte und es bürgerte sich in Bochum mit
q " > ƒ + < ‰* Siedlung ein. Doch wer sich auf den Brunnenplatz und in sein
Viertel hinein begibt, das sich als lebendiger Schauplatz vieler
sozialer und kultureller Initiativen präsentiert, erkennt schnell,
dass Ruf und Realität weit auseinanderfallen.
Für die Bochumer Theatergruppe kainkollektiv ist der Platz
ein Modell für eine „Weltgesellschaft in Miniatur“. Genau
dort wollen sie ihr nächstes Projekt initiieren: eine doku-
FOTO: DIANA KÜSTER, BRUNNENPLATZ – BOCHUMER HUSTADT
77
@ #`" | Y # {
In einer ersten Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus
Bochum im Rahmen des DETROIT-PROJEKTS 2014 ist kainkollektiv unter dem Titel „Die Kinder von Opel“ bereits dem
Wechselspiel von Lokalem und Globalem am Beispiel der
Opel-Werksschließung in Bochum nachgegangen. Jetzt werden sie sich, aufbauend auf den Netzwerken, die im Rahmen
des DETROIT-PROJEKTS entstanden sind, tiefer in den Kosmos des Brunnenplatzes hineinbegeben. Aus den zahlreichen
Geschichten, die ihnen dort begegnen, werden sie ein Szenario
und eine Komposition entwickeln, die davon erzählt, wie es
sich in den vermeintlichen Peripherien der Globalisierung
lebt. Dazu werden sie die gesammelten Berichte und Geschichten in einer musiktheatralen Brunnenplatz-Installation verdichten und erlebbar machen. Bei der abschließenden Aufführung im Sommer 2016 kommen alle auf dem Platz zusammen:
Bewohner, Zuschauer, Darsteller.
ƒ§ "# %‰@#@ @##@"#phone Oper für die Randzonen einer heterogen bevölkerten
Weltregion, die man das Ruhrgebiet nennt. Hier scheint
zuweilen möglich, was doch in diesen Tagen oft so unmöglich
erscheint: das Entdecken einer Heimat im globalen Treiben mit
all seinen gegenwärtigen Vertreibungen.
The Rest is Noise
Lesemarathon der Ruhrtriennale
Der Weltbestseller „The Rest is Noise“ des amerikanischen
Musikkritikers Alex Ross nimmt uns mit auf eine große pulsierende Reise in das vergangene Jahrhundert. Eine Reise in
$ + @ Y + zu den sozialen und politischen Umstürzen. Im Titel klingen
die letzten Worte Hamlets an („The rest is silence.“) und im
weitesten Sinn das Vorurteil, dass moderne Musik nur Lärm
sei („noise“). Doch indem wir „das 20. Jahrhundert hören“,
so der Untertitel des Buchs, erleben wir auch die Geschichte neu: die großen Persönlichkeiten, die schicksalhaften
Veränderungen, die utopischen Träume von 1900 bis in die
Gegenwart. Alex Ross führt uns ins Wien der Vorkriegszeit,
ins Paris der 1920er Jahre, in Hitlers Deutschland und Stalins
> # {\ @^¢ @ Š®¨‡ und 1970ern und die futuristische Globalisierung vor der
Jahrtausendwende. Das Resultat ist die Geschichte des 20.
Jahrhunderts, erzählt durch seine Musik.
FOTO: JOCHEM JURGENS, AUS: WHIP (FIDENA)
78
Nach einem „The Rest is Noise“-Lesemarathon an den
Münchner Kammerspielen in den Spielzeiten 2013/2014 und
2014/2015 erarbeitet Johan Simons, Intendant der Ruhrtriennale, vom Ruhrgebiet aus sechs neue Etappen. So macht die
Ruhrtriennale ein halbes Jahr lang außerhalb der Festivalzeit
Station in den sechs größten Theatern der Region: im Schauspiel Essen, im Schlosstheater Moers, im Theater Dortmund,
im Theater Oberhausen, im Theater an der Ruhr in Mülheim
sowie im Schauspielhaus Bochum. Es lesen die jeweiligen
Schauspielensembles, musikalisch begleitet von Mitgliedern
"@ @ #` #{
Regie führt Johan Simons.
$ # November 2015 bis April 2016 statt – eine literarisch-musikalische Reise, durch das Ruhrgebiet, durch die Welt und durch
die Musik des 20. Jahrhunderts.
Theaternetzwerk
Union des Théâtres de l’Europe
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Alle zwei Jahre wird Bochum zum Zentrum des Figurentheaters. Das Festival „FIDENA – Figurentheater der Nationen“
eröffnet dann Horizonte. Denn was viele immer noch nicht
wissen: Figurentheater kann so viel mehr sein als klassisches
Puppentheater – es beinhaltet Schauspiel, Performances und
Installationen mit Figuren, Puppen oder Masken. Auf der
FIDENA gibt es auch Objekt- und Materialtheater, visuelles
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< % „‚{
Seit 1958 gehört die FIDENA zu den populärsten Aktivitäten des in Bochum beheimateten Vereins Deutsches Forum
für Figurentheater und Puppenspielkunst (dfp). Kompanien
und Performer aus 45 Ländern waren schon auf dem Festival
zu Gast und präsentierten dem heimischen wie dem weltweit
anreisenden Publikum in über tausend Vorstellungen ein Programm voll künstlerischem Abenteuer, ästhetischer Provokation, subversiver Tradition und intelligentem Vergnügen.
Im Mittelpunkt der FIDENA unter der künstlerischen Leitung von dfp-Geschäftsführerin Annette Dabs stehen stets
EA
IDEN
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Fidena schaut nach Asien
Festival des Figurentheaters
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Sie treffen sich regelmäßig, nähern sich gemeinsamen Themen
im intensiven Gespräch und entwickeln Projekte zu schwierigen gesellschaftlichen und politischen Anliegen, geben
sehr verschiedenen Perspektiven Raum. Die U.T.E. berührt
gefährlich aktuelle Themen, wird dafür angegriffen, in Frage
gestellt und begegnet der Aggression mit Gespräch und The-
{] @##•{X{{| ƒ„– §
– „‰ „@%
der Gegenwart – beginnend bei der Vergangenheit. Zahlreiche Inszenierungen zum Ersten Weltkrieg wie Robert Wilsons
„1914“, Anna Badoras „Thalerhof“ oder Anselm Webers „Ein
Mann will nach oben“ machten den Anfang, ihnen folgten Theaterfestivals in Reims und Cluj, ganze Spielzeiten zu
Gewalt und Krieg sind beispielsweise in Rom angekündigt.
]" #†‡Š¨ —[ #< # # U.T.E. in Bochum statt. Zu ihr sind sowohl die Intendanten
aller zwanzig Partnertheater als auch Gäste geladen, die sich in
öffentlichen Diskussionsrunden auch den Fragen der Bürger
in Bochum stellen.
Vor allem aber wird dieses drei Jahre dauernde Programm
einen Raum für junge Sichtweisen bieten: Think Tanks geben
europäischen Nachwuchsregisseuren und -dramatikern Möglichkeiten zum Austausch und zur Entwicklung gemeinsamer
Ideen, eine Online-Zeitschrift bietet jungen Journalisten des
gesamten Kontinents eine Plattform, Masterclasses und Residenzen bringen junge Schauspieler aus ganz Europa zusammen
– die erste, geleitet von Eric de Vroedt, wird im Sommer 2015
das Schauspielhaus Bochum ausrichten.
FIGU
Echter Dialog und wirkliche Zusammenarbeit können sich
nur über einen langen Zeitraum entwickeln. Durch ständige
Begegnung, durch Gespräche, gemeinsame Arbeit, in inten _ @„@## ] % {
Seit mehr als dreißig Jahren kommt eine Gemeinschaft
europäischer Theater zusammen, zunächst als „Théâtres de
# "‰_ @ % ## Leitung des damaligen französischen Kulturministers Jack Lang
und des italienischen Regisseurs Giorgio Strehler – als große, vor
allem Ost- und Westeuropa verbindende Gemeinschaft „Union des Théâtres de l‘Europe“. Heute gehören vierzig Mitglieder
aus achtzehn Ländern zur U.T.E., darunter zwanzig Theater aus
Porto, Athen, Oslo, Sankt Petersburg, Mailand, Bukarest, Prag,
\_ _X #@_X#]_# _ _$~burg, Rom, Reims, Cluj, Moskau, Zürich und Bochum.
auch die Präsentation innovativer Formate sowie die Begegnung der Künste und der Künstler. Studierende der Bochumer
Theaterwissenschaft sind genauso zur Auseinandersetzung mit
neuesten Entwicklungen eingeladen wie Puppenspiel-Absol # { #" Gesprächsrunden bieten weitere Möglichkeiten zum Austausch
während des Festivals.
Das Schauspielhaus Bochum ist seit einigen Jahren – neben
unter anderem dem Schauspiel Essen, PACT Zollverein, den
Herner Flottmann-Hallen, dem Theater an der Ruhr, der Ruhrtriennale oder den Ruhrfestspielen – ein wichtiger Partner der
FIDENA. So werden beim Festival 2016 erneut mehrere Vorstellungen in den Spielstätten des Schauspielhauses Bochum
gezeigt, wenn Figurentheater aus Indien und weitere Arbeiten
aus Asien einen Schwerpunkt des Festivals bilden. Darüber
hinaus gehören wieder außergewöhnliche, neue Produktionen aus Europa zum Programm, die zum Teil in Koproduktion
entstehen.
FOTOS: MARTIN STEFFEN
Das Ensemble
* Gäste
80
Günter Alt
Damir Avdic
Dietmar Bär*
Friederike Becht
Maja Beckmann*
Therese Dörr
Matthias Eberle
Bettina Engelhardt
Juliane Fisch
Torsten Flassig
Mechthild Großmann*
Sarah Grunert
Jürgen Hartmann
Dennis Herrmann
Martin Horn
Michael Kamp
Matthias Kelle*
Nils Kreutinger
Hedi Kriegeskotte*
Raiko Küster
Florian Lange
Katharina Linder
Marco Massafra
Nicola Mastroberardino*
Veronika Nickl
Sabine Osthoff*
Kristina Peters
Bernd Rademacher
Matthias Redlhammer
Felix Rech*
Roland Riebeling
Henrik Schubert
Jana Schulz*
Michael Schütz
Xenia Snagowski
Daniel Stock
Henriette Thimig*
Felix Vörtler*
Klaus Weiss
Werner Wölbern*
Minna Wündrich
Anke Zillich
Weitere Gäste
Thomas Anzenhofer
Lisa Balzer
Manfred Böll
Philine Bührer
Jessica Maria Garbe
Paula Gendrisch
Jost Grix
Andreas Grothgar
Michael Habelitz
Paul Herwig
Tim-Fabian Hoffmann
Olaf Johannessen
Anne Knaak
Jan Krauter
Inga Krischke
Irene Kugler
Felix Lampert
Jana Lissovskaia
Peter Lohmeyer
Joachim G. Maaß
102
Ronny Miersch
Oliver Möller
Karin Moog
Pola Jane O’Mara
Kira Primke
Andreas Patton
Dimitrij Schaad
Verena Schulze
Michael Sideris
Heiner Stadelmann
Lore Stefanek
Meinolf Steiner
Nicola Thomas
Atef Vogel
Julia Wolff
Ute Zehlen
sowie Tänzer von Renegade und dem Theater Bremen,
Studierende der Folkwang Universität der Künste
und Artisten von Urbanatix
Martin Steffen (*1967) lernte das Fotografieren in Berlin und Paris, u. a. als Assistent von Jim Rakete. Er fotografiert
Menschen in Vorstandsetagen großer Unternehmen, auf Fußballplätzen, aber auch in den Elendsvierteln der Entwicklungsländer. Seine Aufnahmen sind regelmäßig in Magazinen wie mare oder Stern zu sehen.
103
FOTO: DIANA KÜSTER, AUS: GRIMMSKLANG
Theater für alle und mit allen!
Angebote des
Jungen Schauspielhauses
106 Stücke für Kinder,
Jugendliche und Erwachsene
109 Die Idee eines friedlichen
Zusammenlebens
113 Mitmachen und kreativ sein
114 Theater und Schule
116 Vernetzen
117 Unterstützen
105
Stücke für Kinder,
Jugendliche und Erwachsene
KINDER- UND
FAMILIENSTÜCK
NEU
DER KLEINE
RITTER TRENK
FÜR JUNGE
THEATERBESUCHER
FRED UND ANABEL
EINE LIEBESGESCHICHTE FÜR
KINDER AB 3 JAHREN NACH DEM
BILDERBUCH VON LENA HESSE
Bereits in der vierten Spielzeit zeigt unser
ungleiches Paar Fred und Anabel, worin das
Geheimnis einer wahren Freundschaft liegt,
dass eine Trennung nicht endgültig sein muss
und echte Zuneigung auch über eine große
Distanz hinweg weiter besteht, solange man
sich mag. Martina van Boxen inszenierte
die Liebesgeschichte von Lena Hesse als
Erzähltheater mit Puppen und Musik.
NEU
DÄUMELINCHEN
NACH HANS CHRISTIAN ANDERSEN
FÜR KINDER AB 5 JAHREN
In dem bekannten Märchen von Hans Christian Andersen versucht Däumelinchen wagemutig, hilfsbereit und voller Hoffnung, in der
\# *## % { +
lernt sie, keine Risiken zu scheuen, auch
wenn sie dafür wichtige Entscheidungen
treffen muss. Die bezaubernde Parabel über
eine winzige Heldin mit großen Träumen wird
von Martina van Boxen in Szene gesetzt, die
Premiere ist am 13. September 2015 im Theater Unten.
FOTO: DIANA KÜSTER, AUS: MICHEL AUS LÖNNEBERGA
KINDER- UND FAMILIENSTÜCK
VON KIRSTEN BOIE AB 5 JAHREN
GRIMMSKLANG
EIN ETWAS ANDERES MÄRCHEN
FÜR KINDER AB 8 JAHREN
Bilder, Bewegungen, Sprache, Tanz, Klänge
und Melodien laden die kleinen und großen
Zuschauer dazu ein, die klassischen Märchenthemen und Motive zu hinterfragen und
sich mit allen Sinnen in die Märchenwelt von
„grimmsklang“ zu begeben – und die klingt
überraschend anders, als man es von den
Brüdern Grimm gewohnt ist.
KINDERTHEATER
DES MONATS
GASTSPIELE IM THEATER UNTEN
Über die gesamte Spielzeit verteilt laden wir
sechs ausgewählte Inszenierungen aus ganz
Deutschland nach Bochum ein. Das junge
Publikum erlebt dabei vielfältige künstlerische Erzählweisen, die die gesamte Bandbreite des professionellen Kindertheaters zeigen.
Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder,
Jugend, Kultur und Sport des Landes NordrheinWestfalen und dem NRW KULTURsekretariat
106
Die Familie des Bauernjungen Trenk Tausendschlag und alle Bauern der Umgebung
gehören dem fiesen Ritter Wertolt dem
Wüterich. Sie haben ein schweres Leben
voller Mühen und Hunger und so beschließt
Trenk eines Tages, ein besseres Leben zu
suchen. Er bindet sein Ferkelchen an einen
Strick und zieht mit ihm hinaus in die Welt.
Eine lange und aufregende Reise beginnt, auf
der Trenk allerlei Abenteuer bestehen muss …
Kirsten Boies Geschichte über den muti> X @ ' ##er in Szene gesetzt, der schon „Die kleine
Hexe“ und „Der Räuber Hotzenplotz“ auf
die Bühne des Schauspielhauses brachte.
Die Premiere ist am 29. November 2015.
Bis ins Frühjahr 2016 hinein zeigen wir
unser neues Kinder- und Familienstück an
den Wochenenden sowie für Vorstellungsbesuche im Klassen- oder Schulverband an
zahlreichen Vormittagen.
Infos zu den Schulvorstellungen
Über die Termine der Schulvorstellungen
und entsprechende Anmeldefristen informieren wir rechtzeitig in einem gesonderten Schreiben. Sollten Sie als Pädagoge noch
nicht in unserem Verteiler sein, jedoch gerne über die Vormittagsvorstellungen informiert werden, senden Sie eine E-Mail an
[email protected]
FÜR JUGENDLICHE UND
ERWACHSENE
NEU
CO-STARRING
VON THEO FRANSZ
Die Pubertät hat eingeschlagen wie eine Bombe. Co wacht auf und alles ist anders … „CoStarring“ des Niederländers Theo Fransz bietet einen gleichermaßen schonungslosen wie
humorvollen Blick auf die Welt der Pubertät.
Eine Geschichte voll unbändiger Lust, schwitzender Hände und Herzraserei sowie eine
Reise ins Innere, bei der Co lernen muss, das
Beste aus den Unwägbarkeiten des Lebens zu
machen. Regie führt Martina van Boxen, die
Premiere ist am 3. Dezember 2015 im Theater
Unten.
DA-HEIM
TANZ- UND THEATERSTÜCK MIT
JUNGEN ERWACHSENEN UND
JUGENDLICHEN AUS BETREUTEN
WOHNGRUPPEN
Regisseurin Martina van Boxen und Choreograf Guido Markowitz haben aus den persönlichen Erfahrungen und Träumen der beteiligten
Jugendlichen mit literarischen Texten sowie
auf Basis einer tänzerischen Auseinandersetzung ein Stück entwickelt, das vom Da-HeimSein unter erschwerten Bedingungen erzählt.
Die Produktion entstand in Zusammenarbeit
# ` @
ist auch in der Spielzeit 2015/2016 im Theater
Unten zu sehen.
DER PLAN VON
DER ABSCHAFFUNG
DES DUNKELS
NACH DEM ROMAN VON PETER HØEG
Nach der Vorlage des Bestsellerautors Peter
Høeg inszenierte Martina van Boxen einen
spannenden Krimi für das Theater Unten, in
dem der Kampf von Außenseitern gegen eine
undurchsichtige Machthierarchie geschildert
wird. Erzählt wird aber auch von der Sehnsucht
dreier junger Menschen nach Heimat und
Geborgenheit, die sich trotz widriger Umstände ihre eigene Form von Familie schaffen.
107
NORWAY.TODAY
VON IGOR BAUERSIMA
• # *@ ƒ { ‰ Geschichte, die Lebensmut vermittelt, ein
anfänglicher Egotrip, der letztlich aber zum
genauen Gegenteil führt. Themen wie Suizid,
Einsamkeit und die Sehnsucht nach Leben
ƒ { ‰% gespielten Stücke auf deutschen Bühnen.
Wir zeigen die Inszenierung von Martina van
Boxen auch in der fünften Spielzeit nach der
Premiere im Theater Unten.
AUS: SCHULEN IN BEWEGUNG – FAHRENHEIT 451
108
TEXT: STEFAN KEIM, FOTOS: DIANA KÜSTER
Die Idee eines friedlichen
Zusammenlebens
Über die Arbeit des Jungen
Schauspielhauses
Jeder kann mitmachen. Wenn das Junge Schauspielhaus ein
neues Projekt beginnt – egal ob es sich dabei um einen Jugendclub oder eine Zusammenarbeit mit Schulen handelt – gibt
es kein Casting im klassischen Sinne. Martina van Boxen,
Regisseurin und Leiterin des Jungen Schauspielhauses, zitiert
q " ?ƒq * # ‰_* %?
„Jeder kann irgendwas. Man muss es nur rauskitzeln.“ Die
] +$ _— #_ " @ ken oder inhaftierten Menschen, spielt eine ebenso große Rolle wie die Produktionen mit professionellen Schauspielern.
„Irgendetwas kann jeder Mensch.“ Dieser Satz bedeutet viel
Arbeit für die Theatermacher. Denn natürlich ist es leichter,
offensichtliche Talente entsprechend einzusetzen. Vor allem,
wenn der Anspruch auch an ein Jugendclub- oder Schulprojekt hoch ist. „Ziel ist immer ein hochwertiges künstlerisches
Ergebnis“, sagt Martina van Boxen und gibt gleich ehrlich zu:
„Das funktioniert mal mehr, mal weniger.“ Wie es eben so ist
im Theater. Das Publikum hat längst Vertrauen gefasst, viele
Projekte füllen nicht nur das Theater Unten, sondern auch die
Kammerspiele und ziehen Zuschauer weit über den Kreis der
Freunde und Verwandten der Teilnehmer an.
etwas pädagogisch auffangen kann.“ Denn man darf nicht
[%_ + #| + "" passiert. Tobias Diekmann, Dramaturg und Produktionsleiter, erläutert: „Die jungen Leute entdecken in sich Kompetenzen, von denen sie vorher nichts wussten. Und plötzlich
sagt ein anderer: Der kann ja tanzen! Sie fühlen sich ernst
genommen, werden gepusht, haben die Möglichkeit, Kunst zu
machen. Die stellen sich nicht nur auf die Bühne und lassen
+ { es um was.“
Dass es seit einem Jahr wieder eine fest angestellte Theaterpädagogin am Haus gibt, erleichtert diese Arbeit. Franziska
Rieckhoff leitet einen Jugendclub, übernimmt aber auch viele
klassische Aufgaben. Materialien für die Lehrer zusammenstellen, Aufführungen in den Klassen vorbereiten, nachher
darüber diskutieren. Nicht nur für die Stücke des Jungen
Schauspielhauses, auch für andere aus dem Abendspielplan.
„Dabei konzentriere ich mich auf die praktische Arbeit“,
erzählt sie. „Ich fange mit den Schülern über das eigene Spiel
{\ " + _ # X @ erst später, im zweiten Schritt.“
„SIE ENTDECKEN IN SICH KOMPETENZEN,
VON DENEN SIE VORHER NICHTS WUSSTEN.“
„Theater für alle“ – mit dieser Idee hat Martina van Boxen
vor zehn Jahren ihre Arbeit in Bochum begonnen. Und das ist
ja auch die große Qualität des Kinder- und Jugendtheaters.
Hier werden Hemmschwellen überwunden, hier kommen
##{ #_+# * @ „ ten, ob jemand eine Behinderung hat oder ein Supersportler
ist. Seit einigen Jahren haben auch Politiker erkannt, was für
eine bedeutende Rolle das Kinder- und Jugendtheater spielt,
wenn es darum geht, Gemeinsamkeiten in einer Gesellschaft
zu erkennen.
„Theater für alle“, zurück zum Jungen Schauspielhaus in
{] ++ [#{| " duktionen, die Projekte mit Laien, aber auch Workshops, in
denen Lehrer und andere Pädagogen weitergebildet werden.
Gelegentlich berichten engagierte Lehrer, dass sie von Kollegen
schräg angesehen werden. Weil sie Teile ihrer Freizeit opfern
und damit Standards setzen, die andere nicht erfüllen wollen.
Der Druck an den Schulen wird immer größer, besonders an
< @* %#%{
Tobias Diekmann bezeichnet sich selbst als den „Strippenzieher im Hintergrund“. Er ist für alles Organisatorische
zuständig, auch für die Kontakte mit den Schulen. „Es wird
immer schwieriger“, berichtet er. „Lehrer haben weniger Möglichkeiten, an solchen Projekten teilzunehmen. Die generelle
Bereitschaft ist da, aber den Schritt zum Mitmachen zu gehen,
ist schwieriger. Die Schulen müssen sich auch bewegen, Lehrer
Ein erstes Treffen mit Schülern für das Projekt „Schulen in
‰{ # {> # {' @# #_ge diskutieren Schulprobleme, andere üben Tanzschritte.
Ohne Autorität läuft hier nichts. Martina van Boxen kann
auch laut sein. Ihre dunkle Stimme füllt den Probenraum in
einem Bochumer Jugendzentrum. Es sind nicht gleich alle still,
aber die meisten. Und der Rest hält dann auch die Klappe.
Aus dem Projekt „Hauptschule in Bewegung“ ist „Schulen
in Bewegung“ geworden – kurz „SIB“. Alle weiterführenden
Formen von der Förderschule über das Berufskolleg bis zum
< @ {•#*# %[#_
dass sie zum ersten Mal etwas durchziehen bis zum Ende und
nicht irgendwann zwischendurch aufgeben. Man muss sie nur
anschauen, die Körperhaltung, das Selbstbewusstsein in den
Augen, auch wenn sie nie zuvor ein Interview gegeben haben:
Theater macht mutig.
„Das ist nicht nur witzig“, sagt Theaterpädagogin Franziska
Rieckhoff. „Die Schüler müssen auch viel reinstecken. Aber
es lohnt sich. Sonst haben sie selten das Gefühl, dass man
etwas anpacken und auch durchziehen kann.“ Martina van
Boxen hat schon immer mit Theaterpädagogen zusammen
gearbeitet. „Ich bin selbst keine Pädagogin, sondern Regisseurin“, sagt sie. „Ich brauche jemanden an meiner Seite, der
109
ihre Freizeit opfern. Wenn sie dann mitmachen, sehen sie, wie
wichtig das ist. Das spüren die Schüler und die Lehrer und alle
haben Lust, weiterzumachen.“
Nachhaltigkeit ist natürlich das Ziel. Nach dem Ende
eines SIB-Projektes haben die interessierten Schülerinnen
und Schüler die Chance weiterzumachen, in den Jugend#+ {\ %### @ _@ | @ " Freundeskreis Schauspielhaus Bochum e. V. ersetzen lassen.
Es gibt auch einige Erfolgsgeschichten, junge Leute, die aus
den Projekten des Jungen Schauspielhauses kommen und Jobs
an Theatern gefunden haben, unter anderem auch als Pro "# {| +# ## _ q #+ nicht unbegrenzt Teilnehmer aufnehmen können. Mit mehr
als 20 Leuten pro Gruppe ist eine intensive Arbeit schwer möglich. „Wir hätten in der letzten Spielzeit drei Jugendclubs für
Leute ab 16 machen können“, erläutert Martina van Boxen.
„Nächste Saison werden wir die Plätze im Losverfahren vergeben. Wir können nicht mehr machen, weil das Haus nicht
mehr Kapazitäten hat.“ Als das Junge Schauspielhaus noch
eine eigene Spielstätte hatte, war das einfacher. An solchen
Punkten merkt man die Sparzwänge eines Theaters besonders
" #{[# ~ ?ƒ + Y "„ _
im Bereich der kulturellen Bildung zu arbeiten und allen etwas
anzubieten, die mitmachen wollen.“
„THEATER UND KUNST GEHÖREN
ZUR BILDUNG DES MENSCHEN DAZU.“
Man muss nur einige der jungen Leute kennenlernen, um
mitzubekommen, was das Mitmachen im Theater für sie persönlich bedeutet. „Wir begegnen immer wieder Schülern“,
sagt Martina van Boxen, „die noch nie aus ihrem Viertel
rausgekommen sind. Dann treffen wir uns am Bahnhof und
fahren oder gehen die Wege erst einmal gemeinsam.“ Als ein
strenggläubiger Muslim seiner Tochter das Theaterspielen verbieten wollte, machte die Regisseurin einen Hausbesuch und
überzeugte den Mann. Und immer wieder trifft man gerade in
Haupt- und Förderschulen junge Leute, die einen völlig überraschen. Weil sie komplexe Inhalte verstehen können, sich
einbringen. Das hat oft in der Schule noch niemand mitbekommen. Ein solches Erlebnis hatten die Theatermacher bei
einer Testvorstellung der Romanbearbeitung „Der Plan von
der Abschaffung des Dunkels“ nach Peter Høeg. „Da hatten
wir eine Schulklasse eingeladen“, erzählt Martina van Boxen,
„die alle Migrantenklischees erfüllte. Und wir dachten, das
ist nichts für die. Das Gegenteil war der Fall. Sie haben so viel
von diesem komplizierten Stück begriffen. Ein Junge saß lange
schweigend da, hat sich dann gemeldet und das Stück philosophisch auseinandergenommen.“ Die Regisseurin fragte nach,
der Junge kommt aus dem Jemen. „Wahrscheinlich wäre er
< #+ +{\ da? Vielleicht weil Flüchtlinge in irgendwelche Schubladen
gesteckt werden.“ Und Franziska Rieckhoff ergänzt: „Vielleicht
verändern sich durch eine langfristige Zusammenarbeit auch
Strukturen in der Schule. Theater und Kunst gehören zur Bildung des Menschen dazu.“
„ES IST IMMER EIN TOLLES ERLEBNIS,
WENN MENSCHEN EINE STIMME BEKOMMEN,
DIE NACH AUSSEN DRINGT.“
Gemeinsamkeiten zu entdecken, das ist eine Aufgabe, die
sich das Junge Schauspielhaus auf die Fahne geschrieben hat.
ƒ # @ < ## im Kleinen“, sagt Martina van Boxen. „Bei uns gibt es unheimlich viele Herkünfte, Schulen, Glaubensrichtungen. Es ist jetzt
schon völlig durchmischt. Und alle arbeiten zusammen an
einem Ding. Das funktioniert, wenn alle ein Ziel haben und
ernst genommen werden.“ Tobias Diekmann beschreibt: „Es
ist immer ein tolles Erlebnis, wenn Menschen eine Stimme
bekommen, die nach außen dringt.“
Das bezieht sich nicht nur auf Jugendliche. In dieser Saison
wird Sandra Anklam ein Stück aufführen, das den Wettbewerb „Reif für die Bühne“ gewonnen hat, einen Preis für neue
Texte für Seniorentheatergruppen. „Proberaum Leben“ von
Y % _+ * #lage aus Shakespeare-Zitaten und Alltagssituationen über
das Leben älterer Menschen. Sandra Anklam will es mit zehn
Jugendlichen und zehn Senioren aufführen. Wieder wird es
kein Casting geben. Wer kommt, macht mit. Und wenn alle
zusammenarbeiten, besteht die Chance, dass eine tolle Aufführung dabei herauskommt. Und nicht nur das. Der Prozess
des Machens ist ebenso wichtig, als „funktionierendes Gesell #‰{
Stefan Keim ist freiberuflicher Kulturjournalist und Kabarettist.
Er arbeitet regelmäßig für die Hörfunkprogramme des WDR, das
Deutschlandradio und die Welt am Sonntag.
MIT „DÄUMELINCHEN“ FÜR KINDER AB 5 JAHREN (PREMIERE: 13. SEPTEMBER 2015) UND DEM
JUGENDSTÜCK „CO-STARRING“ (PREMIERE: 3. DEZEMBER 2015) ENTSTEHEN NEBEN DEN CLUBS,
WORKSHOPS UND PROJEKTEN DES JUNGEN SCHAUSPIELHAUSES AUCH ZWEI NEUE THEATERPRODUKTIONEN IN DER REGIE VON MARTINA VAN BOXEN FÜR DAS THEATER UNTEN.
110
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DAS TEAM DES JUNGEN SCHAUSPIELHAUSES: MARTINA VAN BOXEN, FRANZISKA RIECKHOFF UND TOBIAS DIEKMANN
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111
Gut fürs Klima,
gut für mich:
Ökostrom aus
Wasserkraft
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Umweltschutz! Für nur einen Euro zusätzlich
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Wasserkraftwerken beziehen. TÜV-zertifizierte
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Mitmachen und
kreativ sein!
Jugendclubs
Regiewerkstatt 2016
Unsere Clubs laden alle 10- bis 25-Jährigen dazu ein, kreativ zu sein und sich auf der Bühne auszuprobieren. Unter
fachkundiger Leitung von Theater- oder Tanzpädagogen
können Interessierte über mehrere Monate ihren Ideen
nachgehen und zeigen, was an künstlerischem Potenzial
in ihnen steckt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die
Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit werden schließlich vor
Publikum im Theater Unten aufgeführt.
Extra: Jeder Teilnehmer bekommt einen persönlichen
Club-Ausweis, mit dem alle Vorstellungen des Schauspielhauses in der Spielzeit 2015/2016 zu einem Vorzugspreis
von nur 2,00 € besucht werden können.
Wer schon immer erleben wollte, wie sich das Arbeiten auf
der anderen Seite der Bühne anfühlt, und sich im Regieführen ausprobieren will, hat mit der Regiewerkstatt die
Chance dazu. Junge Menschen von 16 bis 25 Jahren sind
eingeladen, sich mit ihrem Regiekonzept bei uns zu bewerben. Aus allen Vorschlägen wählt unser Team ein Konzept
aus, das mit unserer Unterstützung realisiert und im Theater Unten den Zuschauern präsentiert wird.
Theaterscouts
Wem es die Welt des Theaters angetan hat, kann bei uns
aktiv werden und Kommilitonen, (Schul-)Freunde, Schüler oder Lehrer über unser Programm informieren und
Teil des Schauspielhauses Bochum werden. Unsere Theaterscouts verteilen Materialien, sind Ansprechpartner
und gehen in Vorstellungen des Hauses, über die sie dann
innerhalb ihrer jeweiligen Einrichtung informieren. Dafür
kommen die Scouts bei allen Vorstellungen des Schauspielhauses in den Genuss von Eintrittskarten zum Vorzugspreis
von nur 2,00 €.
Workshops
Für alle, die sich erstmalig ausprobieren wollen und Lust
auf Theater, Tanz, Musik oder Literatur haben, bieten wir
mehrtägige Workshops an. Ob Schauspielschnupperkurs,
Tanzworkshop, Regie führen, Szenisches Schreiben oder
Stimm- und Sprechtraining, jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, unter professioneller Anleitung zu experimentie % _#@* # ] @ 
formen ihn inspirieren. In der Spielzeit 2015/2016 sind
wieder abwechslungsreiche Workshops ab 9, 12 und 14
Jahren geplant sowie zahlreiche generationsübergreifende
„Workshops für alle“, die sich an Jugendliche ab 16 Jahren
und Erwachsene richten.
Anmeldung und Kontakt
Das detaillierte Programm des Jungen Schauspielhauses
veröffentlichen wir im Juni 2015 in einer gesonderten Broschüre. Anmeldungen für die Spielzeit 2015/2016 nehmen
wir ab dem 17. August 2015 entgegen. Bei stark nachgefragten Clubs und Workshops entscheidet das Losverfahren.
Junges Schauspielhaus
Königsallee 15
44789 Bochum
Tel.: 0234 / 33 33 54 28
Fax: 0234 / 33 33 54 24
E-Mail: [email protected]
www.facebook.com/jungesschauspielhaus
113
Theater und Schule
Schulen in Bewegung 2016
NEU
Sechs Bochumer Schulen, sechs verschiedene Schulformen,
sechs Monate vom ersten Treffen bis zur Premiere, etwa
80 Schüler, 7 Gruppen, 14 Künstler und Mitarbeiter des
Schauspielhauses, ca. 130 Probestunden, davon 30 auf der
Bühne: das ist „SIB – Schulen in Bewegung“!
• $ * # | dem Schauspielhaus Bochum erarbeiten alle Teilnehmer
gemeinsam ein genreübergreifendes Theaterstück. Die
Arbeitsgruppen durchmischen sich gleichmäßig mit Schülern aller Schulformen und widmen sich unterschiedlichen
Bereichen: Schauspiel, Tanz, Musik, Bühnenbild, Kostüm,
Presse & PR sowie Video. Vorurteile und Ängste werden
schnell abgebaut und Stigmatisierungen wird mit künstlerischer Arbeit begegnet.
„Schulen in Bewegung“ beginnt im Januar 2016, die Pre {q†‡Š¨ "# Schauspielhauses Bochum statt. Weitere Informationen
und Eindrücke auch unter www.sib-bochum.de
Kunst sehen, verstehen und selbst künstlerisch-kreativ
tätig werden sind unverzichtbare Elemente kultureller
Bildung. Doch Theater ist für junge Menschen oft mit
unzähligen Klischees behaftet: langweilig, kompliziert
oder altmodisch. Dabei geht es auch anders! Mit unserem
neuen Projekt „SPOT“ kooperieren wir mit interessierten
Bochumer Schulen und ermöglichen jedem ihrer Schüler
ein Theatererlebnis pro Schuljahr – zu besonders günstigen Konditionen. Darüber hinaus bieten wir begleitend ein
breitgefächertes theaterpädagogisches Angebot an. Ziel von
SPOT ist es, Zugänge für die Teilhabe am kulturellen Leben
zu schaffen und dafür Sorge zu tragen, dass die vorhandenen Angebote auch genutzt werden.
Wenn Sie und Ihre Schule Interesse an einer kontinuierlichen kreativen Zusammenarbeit haben, melden Sie sich
gerne bei unserer Theaterpädagogin Franziska Rieckhoff.
Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend,
Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
NEU
SPOT – Mit allen Schülern
ins Theater!
Abi-Spezial:
Kabale und Liebe & Hiob
Praktische Hilfe fürs Abitur! In diesem Jahr haben wir mit
„Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller (Regie: Anselm
Weber) und mit „Hiob“ von Joseph Roth (Regie: Lisa Nielebock) gleich zwei abiturrelevante Stücke auf dem Spielplan.
Für den Besuch von Schulklassen und Kursen bieten wir
zu ausgewählten Vorstellungen im Anschluss ein Nachgespräch mit der produktionsbegleitenden Dramaturgie
an oder vertiefen mittels theaterpädagogischer Vor- oder
Nachbereitungen den Vorstellungsbesuch.
FOTO: DIANA KÜSTER, AUS: SCHULEN IN BEWEGUNG – FAHRENHEIT 451
114
Theaterpädagogische Angebote
und Fortbildungen –
für Pädagogen und Schüler
Für einen inhaltlichen Einstieg in die Produktionen des
Schauspielhauses Bochum stellen wir interessierten Pädagogen Begleitmaterial mit Hintergrundinformationen
sowie theaterpädagogischen Anregungen für die praktische
Auseinandersetzung im Unterricht zusammen. Zudem
bieten wir zu vielen Inszenierungen theaterpädagogische
Vor- und Nachbereitungen an, in denen die zentralen Themen des besuchten Stücks in Übungen und künstlerischen
Prozessen mit den Schülern erarbeitet werden.
Im Anschluss an die besuchten Vorstellungen laden wir
Schulklassen, Kurse und Arbeitsgemeinschaften zu Nachgesprächen mit Theaterpädagogen, Schauspielern oder
Dramaturgen ein, um die Themen der Inszenierung zu
diskutieren und zu hinterfragen oder ästhetische Mittel
gemeinsam zu beleuchten. Dabei geben wir auch einen
Einblick in die Entstehungsgeschichte der Produktion.
Praktische Theatererfahrung können Schüler in speziellen
Gruppenworkshops sammeln – im Klassenverbund ausprobieren, was man zum Schauspielen benötigt, die Kunst der
Improvisation erlernen oder Techniken des Bühnenkampfs
einstudieren.
Auch für Pädagogen sind in der Spielzeit 2015/2016 wieder Fortbildungen geplant, die von der Drama- und Theatertherapeutin Sandra Anklam angeleitet werden.
Details veröffentlichen wir im Juni 2015 in der Broschüre
des Jungen Schauspielhauses. Darüber hinaus informieren
wir alle Interessierten regelmäßig in unserem Newsletter
über unser aktuelles Programm, Anmeldung über:
[email protected]
Anmeldung und weitere
Informationen
Theaterpädagogik
Franziska Rieckhoff
Tel.: 0234 / 33 33 55 28
E-Mail: [email protected]
115
Vernetzen
NEU
pottfiction – Kunst und
Camps für Jugendliche der
Metropole Ruhr
ƒ" ‰ [*+ q projekt in der Kulturmetropole Ruhr, das erstmals im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 stattfand.
Das Kunst- und Theaterprojekt erzeugt einen einmaligen
kreativen Freiraum, in dem Jugendliche gemeinsam mit
Künstlern und Theatermachern Visionen für eine bessere
Welt entwerfen und umsetzen. Dafür hat sich das Junge
Schauspielhaus mit fünf freien und städtischen Theatern
aus dem Ruhrgebiet zusammengeschlossen: mit dem KJT
Dortmund, Consol Theater Gelsenkirchen, Theater Hagen,
Helios Theater Hamm und Theater Kohlenpott Herne. pott+q #@ #|# form, auf der sie erproben und entscheiden, in welcher Welt
sie leben wollen. In einer Workshop-Reihe werden gemeinsam mit den Teilnehmern Themen und Begriffe behandelt,
die für die Jugendlichen und ihre Vorstellung der Zukunft
von Bedeutung sind. Sie stellen eine Brücke zwischen Kunst
und kultureller Bildung dar. Das Finale bildet ein AbschlussCamp im Sommer. Die gewonnenen Erkenntnisse werden
dort für eine breite Öffentlichkeit erfahrbar gemacht und
" < _ Umfeld künstlerisch auseinanderzusetzen.
Ein Kooperationsprojekt von Urbane Künste Ruhr
Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend,
Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
FOTO: DIANA KÜSTER, AUS: CLUB IN DER PSYCHIATRIE – SIN SISTERS
116
Urban-Art-AG
Schüler an sechs weiterführenden Ganztagsschulen in
Bochum bekommen die Gelegenheit, sich mit urbaner
Kunst auseinanderzusetzen: Im Nachmittagsprogramm der
Schulen arbeiten Urban Artists aus dem kreativen Umfeld
von Pottporus e.V. mit den Schülern in AGs in den BereiX %_\ ‘> "’_# ‘q§Yq’#‘< ’{
Urban Art ist ein globales Phänomen, das jeden öffentlichen Raum zu einem Kunstraum machen kann. Die
Urban Artists arbeiten mit dem, was bereits vorhanden ist,
beispielsweise mit dem Stadtraum, den sie auf ihre Weise erobern. Die Kunstformen der Urban Art ermöglichen
insbesondere jungen Menschen einen ersten Zugang zu
Kunsterlebnissen sowie das Finden eigener Ausdrucksformen. In Werkschauen zeigen die Arbeitsgruppen abschließend im Schauspielhaus Bochum, was sie in ihren AGs über
das Schuljahr mit den Künstlern entwickelt haben.
Eine Kooperation mit Pottporus e.V., Herne
Gefördert durch die Stiftung Mercator
Unruh -Festival
Bereits seit dem Jahr 2002 wird beim Unruh -Festival
theaterinteressierten jungen Menschen die Möglichkeit
gegeben, sich mit Jugendclubs anderer Theater des Ruhrgebiets zu vernetzen. Dabei folgt es ganz klaren Grundsätzen:
@q _@| _@\+ +{ @ Gruppen untereinander steht im Zentrum des Festivals,
sowie die Präsentation verschiedener Arbeitsweisen und
Formen des Theaterspielens. Das Junge Schauspielhaus
ist seit Jahren Teil dieses außergewöhnlichen Festivals, in
dem den Jugendlichen der nötige Raum gegeben wird, ihre
Arbeiten einem gleichaltrigen Publikum zu präsentieren
und in einen Dialog zu treten.
Unterstützen
Club in der Psychiatrie
Die Regisseurin, Drama- und Theatertherapeutin Sandra
Anklam hat sich über viele Jahre regional und überregional
mit ihren Theaterarbeiten einen Namen gemacht. Zahlreiche ihrer preisgekrönten Projekte changieren zwischen
Kunst und Therapie und zeichnen sich besonders dadurch
aus, dass sie den Mitwirkenden die Möglichkeit geben, den
Raum für sich und ihre Geschichten zu nutzen.
Das Junge Schauspielhaus setzt in der Spielzeit
2015/2016 die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Sandra
Anklam und den Patienten und Mitarbeitern der Klinik
* | _| "| [% LWL-Universitätsklinikums Bochum fort. Die Vorstellun #X • # Räumen der Klinik statt.
Förderverein des Jungen
Schauspielhauses
q # + $++{ –# Vereins ist es, das Interesse an Kinder- und Jugendtheater
zu fördern. Jeder, der die Theaterarbeit mit Kindern und
Jugendlichen am Schauspielhaus Bochum ideell oder auch
materiell unterstützen möchte, ist in diesem Verein willkommen. Sei es als aktives Mitglied oder als Fördermitglied.
Natürlich sind auch Spenden gern gesehen.
In Zusammenarbeit mit der Klinik für Psychiatrie,
Psychotherapie und Präventivmedizin des LWL-Universitätsklinikum Bochum
Kontakt für den Förderverein:
Ulricke Hasselbring
Tel.: 0234 / 58 11 48
E-Mail: [email protected]
Proberaum Leben
Ein weiteres einzigartiges Projekt bringt Sandra Anklam
ƒ| + $+‰Y *_
dem Preisträgerstück des Stückewettbewerbs NRW 2014
„Reif für die Bühne“. Dabei arbeitet sie mit einem intergenerationellen Ensemble, bestehend aus Jugendlichen und
Menschen ab 50 Jahren, zu den Themen des Stücks, die
sich im Spannungsfeld von Liebe, Vergänglichkeit, Sinn,
Rache und Sex bewegen.
Mit ihrem Konzeptentwurf für die Realisierung der
Stückvorlage setzte sich Sandra Anklam bei einer Ausschreibung des Kompetenzzentrums für Kultur und Bildung im
Alter in Remscheid, kurz „kubia“, und des FFT Düsseldorf
durch, bei dem Seniorentheatergruppen und Spielleiter
aus ganz Nordrhein-Westfalen aufgerufen waren, Inszenierungskonzepte für „Proberaum Leben“ einzureichen.
Die Uraufführung in Kooperation mit dem Jungen
Schauspielhaus findet im Dezember 2015 im Theater
Unten statt.
Patenkarten spenden
oder nutzen
\ %##+ # Jugendlichen einen Theaterbesuch oder die Teilnahme an
einem Workshop oder Jugendclub ermöglichen. Deshalb
hat das Junge Schauspielhaus in Kooperation mit dem
Freundeskreis Bochumer Schauspielhaus e.V. ein Patenkar * { * schen, die eine Summe in beliebiger Höhe spenden. Von
diesem Geld werden Eintrittskarten für Kinder und Jugend# % _ X# | Jungen Schauspielhaus für jeden möglich ist.
Kontakt für Paten:
Hans Joachim Salmen
Tel.: 0234 / 47 35 93
E-Mail: [email protected]
Gefördert im Rahmen des Stückewettbewerbs „Reif für die
Bühne“ durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend,
Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
Sie benötigen Patenkarten?
Melden Sie sich bitte im Jungen Schauspielhaus unter
Tel.: 0234 / 33 33 54 28. Wir helfen Ihnen schnell und
unbürokratisch!
In Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis
Schauspielhaus Bochum e.V.
117
FOTOS: HANS JÜRGEN LANDES
Ihr Besuch im
Schauspielhaus Bochum
Serviceangebote, Karten
und Abonnements
Neues zur Spielzeit 2015/2016
Liebes Publikum,
Zudem erheben wir keine Garderobengebühr mehr – geben
Sie Ihre Jacken, Mäntel, Taschen und Schirme also kostenfrei an unseren Garderoben im Schauspielhaus und in den
Kammerspielen ab.
wir freuen uns, Ihnen zur Spielzeit 2015/2016 einen verbesserten Service rund um Ihren Theaterbesuch im Schauspielhaus Bochum anbieten zu können:
Neben dem Schauspielhaus sind ab der neuen Saison
auch die Kammerspiele und das Restaurant Tanas barrierefrei erreichbar und wir können im Zuschauerraum der
Kammerspiele einen Platz für Rollstuhlfahrer zur Verfügung stellen (Seite 120).
Für Klarheit gesorgt haben wir bei der Nummerierung
der Sitzplätze in unseren Spielstätten: Es gibt keine Unterteilung mehr in gerade Plätze auf der linken und ungerade
Plätze auf der rechten Seite, sondern eine durchlaufende
Nummerierung von links nach rechts (Seite 126–127).
Mit dem Monatsspielplan für September 2015 führen wir
ein neues, einheitliches Modell für den Kartenvorverkauf
ein. Damit reagieren wir unter anderem auf den enormen
Andrang bei der telefonischen Kartenbestellung und die
daraus resultierenden langen Wartezeiten zum monatlichen Vorverkaufsstart. Das neue Modell verlängert den
Vorverkaufszeitraum eines jeden Monats und gibt Ihnen
mehr Zeit, die Karten für Ihren nächsten Theaterbesuch
zu buchen:
Unsere Vorstellungen werden für alle Zuschauer ab dem
Zeitpunkt für den Verkauf freigegeben, ab dem sie über den
Online-Spielplan oder den gedruckten Monatsspielplan
veröffentlicht sind. Sobald Sie also den Spielplan in den
118
und Sie mit Ihrem Smartphone am Abend der Vorstellung
Ihre Platzkarten an der Theaterkasse erhalten (Seite 124).
Darüber hinaus gibt es zwei weitere Veränderungen:
Theaterkasse und Abo-Büro sind ab der neuen Saison montags geschlossen, an den weiteren Tagen aber wie gewohnt
für Sie da (Seite 124 und 128). Und im Hinblick auf die
allgemeine Preisentwicklung in Deutschland erlauben wir
uns in den Preisgruppen 1 und 2 eine Erhöhung von 0,50 €
auf reguläre Karten. Bei allen ermäßigten Karten, in den
Preisgruppen 3 und 4, im Theater Unten sowie bei unseren
Kinder- und Jugendvorstellungen werden die Preise hingegen nicht angehoben (Seite 125).
Händen halten bzw. im Internet einsehen, können Sie
bereits Ihre Karten kaufen und müssen nicht mehr bis zu
einem fest terminierten Vorverkaufsbeginn warten.
Unsere Abonnenten haben selbstverständlich weiterhin
die Möglichkeit, bevorzugt ihre Theaterkarten zu kaufen:
Für jede Vorstellung halten wir ein Kartenkontingent
zurück, auf das Abonnenten über die Theaterkasse exklusiv zugreifen können, sollten alle anderen Sitzplätze bereits
belegt sein. Je nach Nachfrage halten wir dieses Kontingent
bis einen Monat vor jeder Vorstellung aufrecht, danach
öffnen wir es für den freien Verkauf.
Als Neuerung in unserem Online-Shop haben wir die
% # | | # * { @ ohne Kreditkarte oder Wahl-Abo bequem im Internet
Ihre Theaterkarten kaufen. Überdies steht für Sie die neue
`" ' @ % ] #_ " te Ausdrucken der online gekauften Theaterkarten entfällt
119
Alle Informationen zu unseren Serviceangeboten, Karten
und Abonnements haben wir auf den folgenden Seiten für
Sie zusammengestellt.
Wie sehen uns!
Ihr Weg zum
Schauspielhaus Bochum
Mit Bus und Bahn
Einlass
Zur Haltestelle „Schauspielhaus“ gelangen Sie mit den Buslinien SB 37, CE 31, 353, 354 und 365, den Nachtexpresslinien
NE 4 und NE 5 sowie den U-Bahnlinien 308 und 318. Alle
Linien fahren über den Bochumer Hauptbahnhof.
"# "#nen eine Stunde vor Beginn der Vorstellung ihre Türen. Der
Einlass in den Zuschauerraum erfolgt in der Regel 15 Minuten
vor Beginn der jeweiligen Vorstellung, ebenso der Einlass ins
Theater Unten.
Alternativen sind die S-Bahnhaltestelle „Ehrenfeld“ der S1 aus
Richtung Dortmund oder Essen sowie die U-Bahnhaltestelle
„Oskar-Hoffmann-Straße“ der U35 (Fußweg jeweils ca. 10
Minuten).
Planung über www.vrr.de
Mit dem Auto
Das Schauspielhaus Bochum liegt in der südlichen Bochumer Innenstadt und ist von den Autobahnen A40 und A43 in
wenigen Minuten zu erreichen.
Die Zieladresse für Ihr Navigationsgerät
Königsallee 15, 44789 Bochum
Parken
Im Parkhaus P9 am Schauspielhaus (Hubertusstraße) zum Pauschalpreis von 3,50 €, der an Vorstellungstagen ab 18:00 Uhr
gilt. Die Gebühr kann bereits vor dem Vorstellungsbesuch am
Kassenautomaten des Parkhauses gezahlt werden. Bei früher
terminierten Vorstellungen gilt der reguläre Preis der EGR
Bochum.
Barrierefreiheit
Im Schauspielhaus stehen Ihnen zwei Rollstuhlplätze zur Verfügung (3. Reihe). Wir bitten um rechtzeitige Reservierung.
Um zu Ihren Plätzen zu gelangen, nutzen Sie bitte die Rampe
an der linken Seite des Haupteingangs sowie die Rampe im
#@ { \]# + sich ebenfalls auf der linken Seite im Erdgeschoss.
Ab der Spielzeit 2015/2016 sind auch die Kammerspiele
barrierefrei erreichbar. Über eine Hubbühne auf der rechten
Eingangsseite sind ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn das
"# X behindertengerechte WC-Anlage mit dem Rollstuhl erreichbar. Eine sogenannte Treppenraupe bringt Sie anschließend
auf die Ebene des Zuschauerraums, wo in der 1. Reihe ein
Rollstuhlplatz zur Verfügung steht. Auch hier bitten wir um
rechtzeitige Reservierung an der Theaterkasse.
Das Theater Unten ist leider nicht barrierefrei erreichbar.
Hörgenuss pur direkt ins Ohr
Dank der Firma Winkelmann Hörakustik verfügen wir im
Schauspielhaus über eine Sennheiser-Funk-Anlage, die das
Gesprochene von der Bühne in hoher Qualität auf einen
kabellosen Kinnbügel mit individueller Lautstärkeregelung
überträgt. Erhältlich gegen ein Pfand am Programmbuchstand
"# {
www.winkelmann-hoerakustik.de
Rottstr.
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Schauspielhaus
Schauspielhaus
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Medien und
Informationen
Webseite
Programmhefte
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Schauspielhaus Bochum, zum Spielplan, den Schauspielern,
Regisseuren und Inszenierungen und zu aktuellen Änderungen. Dort können Sie online Karten für unsere Vorstellungen
kaufen, Video-Trailer und Fotos anschauen und sich z. B. für
den Newsletter anmelden.
www.schauspielhausbochum.de
Programmhefte zu unseren Produktionen kosten je nach
Umfang 1,50 € bis 2,50 € und sind ab der entsprechenden Premiere zu allen Vorstellungen an unseren Programmbuchständen und tagsüber an der Theaterkasse erhältlich. Ebenso können Sie die Programmhefte gegen eine geringe Versandgebühr
im Bereich „Artikel“ über unseren Online-Shop beziehen.
Einführungen und
Publikumsgespräche
Spielzeitmagazin und
Monatsspielpläne
Unser Spielzeitmagazin wird jährlich im Frühjahr veröffentlicht und informiert Sie ausführlich über die geplanten Premieren und Projekte der neuen Saison, die mitwirkenden Künstler, unsere Abonnements und alle weiteren Themen rund um
Ihren Theaterbesuch.
Die Monatsspielpläne erscheinen in der gesamten Spielzeit
gegen Ende des Vor-Vormonats. Neben den Vorstellungsterminen des jeweiligen Monats bieten sie Ihnen Beschreibungen
der einzelnen Stücke und Veranstaltungen und halten Sie über
unsere aktuellen Angebote und Aktionen auf dem Laufenden.
Kostenlose Auslage
Das Magazin und die Monatsspielpläne liegen an der Theaterkasse, im Abo-Büro, in unseren Spielstätten und an vielen
weiteren Orten in Bochum und Umgebung für Sie aus und
stehen unter www.schauspielhausbochum.de im Internet zum
Download bereit.
Versand-Service
Abonnenten erhalten unser Spielzeitmagazin und die Monatsspielpläne im Rahmen ihres Abonnements kostenlos per Post.
Alle anderen Interessenten haben die Möglichkeit, sich an der
Theaterkasse oder über das Anmeldeformular (Seite 135) für
unseren Versand-Service anzumelden, den wir für 5,00 € pro
Spielzeit anbieten.
Zu ausgewählten Vorstellungen bieten wir Einführungen in
das jeweilige Stück und die Inszenierung an. Die Einführun + ‹ˆ Y ## "# X • {
Zudem laden wir Sie regelmäßig zu Publikumsgesprächen
im Anschluss an unsere Vorstellungen ein. Entsprechende
Ankündigungen entnehmen Sie bitte unserem Monatsspielplan.
Theaterführungen
Werfen Sie einen interessanten Blick hinter die Kulissen! Die
* #[‚ _X nehmen Sie bitte unserem Monatsspielplan. Der Vorverkauf
erfolgt über die Theaterkasse.
Bei Interesse an individuellen Gruppenführungen wenden
Sie sich bitte an Beatrix Feldmann: [email protected]
Social Media
Werden Sie Fan auf Facebook:
facebook.com/schauspielhausbochum
facebook.com/jungesschauspielhaus
Folgen Sie uns auf Twitter:
twitter.com/theaterbochum
]‚ ¢X+Y{
Zu Gast in Bochum
Broschüre des Jungen
Schauspielhauses
Das Programm des Jungen Schauspielhauses mit detaillierten Informationen zu den geplanten Jugendclubs, Workshops
und den weiteren Angeboten der Spielzeit 2015/2016 wird im
Juni 2015 veröffentlicht und liegt an der Theaterkasse und im
Abo-Büro aus.
122
Informationen über die Stadt Bochum, Übernachtungsmöglichkeiten, Stadtführungen und viele weitere Angebote rund
um Ihren Aufenthalt in Bochum erhalten Sie bei der Touristinfo von Bochum Marketing:
Huestr. 9 / 44787 Bochum
Tel.: 0234 / 96 30 20
www.bochum-tourismus.de
Essen
und Trinken
Foyer im Schauspielhaus
] "# erhalten Sie vor Vorstellungsbeginn und in der Pause kleine
Snacks und eine breitgefächerte Getränkeauswahl.
Unser Tipp für Ihre Stärkung in der Pause: Geben Sie Ihre
Tischreservierung und Bestellung schon vor der Vorstellung
bei unserem Gastronomie-Team auf, so haben Sie mehr Zeit,
Ihre kleine Theaterpause zu genießen.
Tanas – das Restaurant in den
Kammerspielen
Ergänzen Sie Ihren Theaterabend im Schauspielhaus Bochum
um ein kulinarisches Erlebnis und besuchen Sie vor oder nach
der Vorstellung das Tanas in den Kammerspielen. Auch unabhängig von einem Theaterbesuch lädt das Restaurant an der
Königsallee mit einer ansprechenden Auswahl an Speisen
und Getränken dazu ein, die stimmungsvolle Atmosphäre in
unmittelbarer Theaternähe zu genießen.
Das Team unserer Theater-Gastronomie freut sich auf
Ihren Besuch:
MO-SA 18:00-1:00 Uhr
SO
ab eine Stunde vor Vorstellungsbeginn
An spielfreien Tagen geschlossen.
Die Gastronomie im Schauspielhaus
Bochum stellt sich vor
Die Villa Claudius gGmbH ist eine 100%-ige Tochter des
Matthias-Claudius-Sozialwerkes. Im Sinne des MCS lautet
unser Leitspruch:
Gemeinsam handeln
zum Wohle unserer Stadt
Menschen mit Einschränkungen und
Behinderungen erleben in der Villa
Claudius gGmbH eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft, in
der sie Geborgenheit und ein sensibles Gleichgewicht von For _# * # Leistungsfähigkeit brauchen.
www.mcs-bochum.de
FOTO: DIANA KÜSTER
Karten
Theaterkasse
Vorverkaufsbeginn
"# § "# Königsallee 15 / 44789 Bochum
Mit dem Monatsspielplan für September 2015 beginnt der
Verkauf für Veranstaltungen des Schauspielhauses Bochum
jeweils zu dem Zeitpunkt, an dem die Termine in gedruckter
oder digitaler Form veröffentlicht werden, in der Regel gegen
Ende des Vor-Vormonats. Für unsere Abonnenten halten wir
bis einen Monat vor jeder Vorstellung ein exklusives Kartenkontingent zurück, das ihnen mehr Zeit bei der Auswahl der
Vorstellungstermine sowie bei der Buchung ihrer Karten gibt.
Nähere Informationen zu diesem neuen Vorverkaufsmodell
lesen Sie ab Seite 118.
Tel.: 0234 / 33 33 55 55
Fax: 0234 / 33 33 55 12
E-Mail: [email protected]
DI – FR
SA
10:00 –18:00 Uhr
10:00 –13:00 Uhr
Vom 29. Juni bis 17. August 2015 und an Feiertagen ist die
Theaterkasse geschlossen.
Kartenreservierung
Holen Sie Ihre reservierten Karten bitte innerhalb von 14
Tagen, spätestens jedoch drei Tage vor der jeweiligen Veranstaltung an der Theaterkasse ab. Nicht abgeholte Karten
gehen zurück in den freien Verkauf. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass an der Abendkasse nur bezahlte Karten
hinterlegt werden können.
Abendkasse
Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Wir bitten um Verständnis, dass wir an der Abendkasse nur
Karten für die jeweilige Abendvorstellung verkaufen können.
Online-Verkauf
Bezahlung
Sichern Sie sich auf www.schauspielhausbochum.de im Internet rund um die Uhr die Eintrittskarten für Ihren nächsten
Theaterbesuch. Beim Kartenkauf über unseren Online-Shop
zahlen Sie mit Ihrer Kreditkarte, Ihrem Wert- oder Wahl]+<   | | # @ Ihre Eintrittskarten anschließend über das „print@home“ +¦%' {]# ]# ' @% ] #‘X@ +#’_
Sie über Ihr internetfähiges Smartphone am Abend der Vorstellung Ihre Platzkarten an der Theaterkasse erhalten (das
' @ #+ # # @ ’{]\ schicken wir Ihnen die Karten kostenfrei per Post nach Hause.
Über das Internet gekaufte Karten können nicht zurückerstattet oder umgetauscht werden.
http://tickets.schauspielhausbochum.de/eventim.webshop
Bar, mit EC- und Kreditkarte sowie Wahl-Abo-Gutschein an
der Theater- und Abendkasse oder bis drei Tage vor der Vorstellung per Banküberweisung. Mit Kreditkarte, Wert- oder
\ #]+< | | #*+ `#Y @ im Internet unter www.schauspielhausbochum.de
Verschenken Sie Theater
Überraschen Sie Ihre Familie, Freunde oder Kollegen mit
einem kulturellen Geschenk! Gutscheine für einen oder
mehrere Besuche in unserem Haus erhalten Sie das ganze
Jahr über an unserer Theaterkasse und in unserem OnlineShop, im Dezember zur Vorweihnachtszeit auch abends an
unseren Abendkassen. Gutscheine sind ab Kaufdatum zwei
Jahre lang gültig und gelten für alle Spielstätten des Schauspielhauses Bochum.
Ebenso bestens geeignet als Theatergeschenk sind unsere
Wahl-Abonnements, mit denen Sie 10, 16 oder 20 Theaterbesuche nach Wahl für die laufende Spielzeit verschenken (Seite
132). Besonders praktisch: Geschenk-Abonnements laufen
automatisch aus und bedürfen keiner Kündigung.
Schriftliche Bestellung
Senden Sie uns gerne eine E-Mail oder einen Brief, um Ihre
Theaterkarten bei uns zu bestellen:
E-Mail: [email protected]
Postanschrift: Schauspielhaus Bochum / Theaterkasse
Königsallee 15 / 44789 Bochum
Auf Kartenanfragen via E-Mail erhalten Sie von uns eine
Reservierungsbestätigung, in der alle Zahlungsmöglichkeiten aufgeführt sind. Bei postalischen Kartenbestellungen
legen Sie bitte einen Verrechnungsscheck oder einen WahlAbo-Gutschein bei. Für eine Zahlung mit Kreditkarte rufen
wir Sie gerne zurück. Die bezahlten Eintrittskarten hinterlegen wir für Sie an der Abendkasse oder senden sie Ihnen
kostenfrei zu.
124
Preise
Soweit im Monatsspielplan nicht anders angegeben,
gelten folgende Preise:
Schauspielhaus und Kammerspiele
Sonntagabend bis Donnerstagabend:
Preisgruppe 1
2
3
regulär
30,50
23,50
15,00
ermäßigt 15,50
12,00
8,50
4
11,00 €
7,00 €
Freitagabend bis Sonntagnachmittag:
Preisgruppe 1
2
3
regulär
32,50
25,50
17,00
ermäßigt 16,50
13,00
10,00
4
12,00 €
8,00 €
freie Platzwahl
regulär 12,00 €, ermäßigt 8,00 €
Kinder- und Familienstück
„Der kleine Ritter Trenk“
3
10,00
6,00
4
9,00 €
6,00 €
Vormittage (nur Schulklassen):
regulär 9,00 €, ermäßigt 5,00 €
Jugendstücke
freie Platzwahl im Theater Unten
regulär 10,00 €, ermäßigt 6,00 €
Kindervorstellungen & Clubs
freie Platzwahl im Theater Unten
regulär 9,00 €, ermäßigt 4,00 €
Regelmäßig günstiger ins Theater
Ob komfortabel mit bereits fertig geschnürten Vorstellungspa@ „~+# \ #]+  #
mäßig das Schauspielhaus Bochum besuchen und dabei bis zu
35 % gegenüber dem regulären Verkaufspreis sparen möchte,
sollte einen Blick auf unser Abo-Angebot werfen! Alle Vorteile
und Preise ab Seite 128.
Last-Minute-Tickets
Für Studierende, Schüler und alle weiteren Ermäßigungsberechtigten bieten wir zu unseren regulären Vorstellungen LastMinute-Tickets an – erhältlich für alle noch verfügbaren Plätze
ab 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse.
Spätentschlossene können so mit etwas Glück für nur 7,00 €
auf den besten Plätzen sitzen!
Theater Unten
Nachmittage und Wochenende:
Preisgruppe 1
2
regulär
12,50
11,50
ermäßigt
6,00
6,00
Preisaktion: Volle Hütte
] ƒY##'*‰+# Spielplan und zahlen Sie bei der ausgesuchten Vorstellung auf jedem Platz nur 10,00 €, im Theater Unten nur 8,00 €
pro Karte!
Ermäßigung
Für Schüler, Studierende, Auszubildende, FSJler und BFDler
(alle bis zum vollendeten 29. Lebensjahr), Schwerbehinderte
(ab 80 %) und Inhaber eines Vergünstigungsausweises.
Patenkarten
«+ | @ q "# ermöglichen wir in Kooperation mit dem Freundeskreis Schau"# {Y{ %##+ # Jugendlichen einen Theaterbesuch im Schauspielhaus Bochum.
Weitere Infos für Interessenten und Paten auf Seite 117.
Zuschläge
Premierenzuschlag: 5,00 € auf alle Karten und Wahl-AboGutscheine. Musikalische Produktionen: 2,00 €, ermäßigt
1,00 € auf alle Karten, Wahl-Abo-Gutscheine ausgenommen.
Servicegebühr
Alle Preise enthalten 2,00 € Servicegebühr, bei ermäßigten
Karten 1,00 € Servicegebühr.
Theaterflatrate für Studierende der RUB, TFH, HSG und EFH
Die erfolgreiche Kooperation zwischen dem Schauspielhaus Bochum und dem AStA der Ruhr-Universität Bochum ist in ihrer
Größenordnung einmalig in Deutschland und mittlerweile auch auf die Technische Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum,
die Hochschule für Gesundheit sowie die Evangelische Fachhochschule ausgeweitet worden:
«+ X „ @ ## ' # #[ Y ## 
spielhauses Bochum so oft besuchen wie gewünscht – für insgesamt nur 1,00 € pro Semester! Der Betrag ist bereits über den
+ + _ X @ ##@ {]## % X „ Hinweise zur Kartenreservierung sind auf www.schauspielhausbochum.de ƒ ”]+ ‰% {
In Kooperation mit den ASten der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum,
der Hochschule für Gesundheit sowie der Evangelischen Fachhochschule RWL
125
Saalplan
Schauspielhaus
Bühne
1
5
8
9
7
220
257
10
13
14
4
115
6
184
221
258
295
11
12
403
439
15
16
3
82
116
149
185
222
259
296
332
368
404
440
474
508
17
18
53A
1
53B
83
150
151
186
187
223
224
260
299
334
369
406
441
443
476
509
477
510
541
511
542
573
512
543
574
19
20
633
702
801
2
833
634
703
704
1
608
803
834
3
864
804
835
805
836
865
4
5
806
837
866
892
6
867
893
917
941
807
838
839
868
894
918
942
808
840
869
895
919
943
809
896
920
944
921
13
34
61
62
63
91
64
65
66
67
92
93
94
95
96
97
98
99
127
128
129
130
131
132
133
161
162
163
164
165
166
126
158
159
194
195
160
196
35
197
36
198
37
199
200
271
272
273
306
307
308
309
310
311
312
342
343
344
345
346
347
348
378
379
380
381
382
383
416
417
418
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235
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237
274
69
102
103
104
105
106
101
134
135
136
137
138
139
168
169
171
172
167
170
173
206
207
208
209
246
241
244
281
282
283
320
314
317
318
319
313
316
350
351
352
353
354
355
349
385
386
387
388
389
390
391
384
421
422
423
424
425
426
427
420
463
464
451
452
453
484
485
486
487
517
488
489
490
491
518
519
520
521
522
523
524
525
550
551
552
553
554
555
556
557
584
585
586
587
588
460
461
493
496
497
492
495
498
494
528
529
530
532
527
531
526
559
560
561
562
563
558
581
582
610
611
612
613
635
614
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616
617
618
636
637
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639
640
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642
643
644
812
842
843
871
872
898
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945
813
844
873
899
924
946
814
845
874
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925
947
815
846
875
901
926
948
816
876
902
927
949
877
928
564
LO G E
TS
RECH
878
929
951
879
905
930
952
880
907
931
953
881
932
954
882
908
933
955
823
854
853
852
851
906
821
820
819
822
884
883
909
934
956
855
910
935
911
913
912
936
937
958
938
959
939
960
940
961
832
863
1
2
3
4
916
915
914
831
862
891
890
889
888
887
886
885
830
861
860
859
858
829
828
827
826
857
856
715
714
825
824
5
6
PREISGRU
957
Preisgrupp
PREISGRUPPEN
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
Preisgruppe 4
Rollstuhlplätze
126
12
13
713
712
711
367
20
654
653
331
9
10
11
19
629
628
627
294
18
602
601
600
599
598
597
569
568
567
566
565
652
850
849
904
903
950
818
817
848
847
533
572
571
570
8
16
17
540
539
538
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PREISGRUPPEN
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
Preisgruppe 4
Rollstuhlplatz
127
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44789 Bochum
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2014/2015 kein Abonnent gewesen sein) erhalten Sie von
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Bochum: Sie entscheiden sich nur einmal für eines der sieben
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mehr an der Theaterkasse anstehen und Ihr Lieblingsplatz ist
Ihnen auch bei schnell ausverkauften Vorstellungen sicher.
Unsere Empfehlung für alle Theaterbegeisterten, die gerne
regelmäßig ins Theater gehen und ihre Besuche langfristig
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Kammerspielen
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Vorverkauf an der Theaterkasse
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Deutschland bei Vorlage des Abo-Ausweises
Premieren-Abonnements
Werktags-Abonnements
Seien Sie dabei, wenn sich der Vorhang das erste Mal öffnet,
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Premieren-Abos bieten Ihnen jeweils sieben Höhepunkte der
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Abende im Schauspielhaus Bochum!
Premieren-Abo 1
Schauspielhaus
DER KIRSCHGARTEN
MONTHY PYTHON’S SPAMALOT
ROSE BERND
DON KARLOS. INFANT VON SPANIEN
FAMILIENGESCHÄFTE
STILLER
MEPHISTO
5.9.2015
11.9.2015
4.10.2015
7.11.2015
30.1.2016
2.4.2016
13.5.2016
Premieren-Abo 2
Schauspielhaus und Kammerspiele
DER KIRSCHGARTEN
DAS FLEISCHWERK
DON KARLOS. INFANT VON SPANIEN
DER ZERBROCHNE KRUG
FAMILIENGESCHÄFTE
STILLER
WUNSCHKINDER
5.9.2015
12.9.2015
7.11.2015
5.12.2015
30.1.2016
2.4.2016
25.5.2016
Mittwochs-Abo
Schauspielhaus und Kammerspiele
DON KARLOS. INFANT VON SPANIEN
11.11.2015
MONTHY PYTHON’S SPAMALOT
13.1.2016
FAMILIENGESCHÄFTE
2.3.2016
KRIEG DER WELTEN
27.4.2016
DER KIRSCHGARTEN
15.6.2016
NEU: PLUS EINE VORSTELLUNG NACH WAHL
Freitags-Abo
Schauspielhaus und Kammerspiele
HIOB
27.11.2015
DON KARLOS. INFANT VON SPANIEN
19.2.2016
DER ZERBROCHNE KRUG
18.3.2016
STILLER
29.4.2016
MEPHISTO
3.6.2016
NEU: PLUS EINE VORSTELLUNG NACH WAHL
Preise Premieren-Abos
7 Premieren
Preisgruppe
1
regulär
233,50
2
184,50
Preise Werktags-Abos
6 Vorstellungen
3
133,00
4
112,00 €
Preisgruppe
1
regulär
138,50
ermäßigt
73,00
130
2
107,50
55,20
3
69,00
42,00
4
52,20 €
39,60 €
Sonntagnachmittags-Abonnements
Theater und Oper: Das Revier-Abo
Ideal für alle Familien und Theaterfreunde, die ihr Wochenende kulturell ausklingen lassen möchten und denen der
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– mit einer Vergünstigung von bis zu 35 %.
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Schauspielhaus Bochum und drei Opern im Musiktheater
im Revier Gelsenkirchen.
Sonntagnachmittags-Abo 1
Schauspielhaus und Kammerspiele
HIOB
MONTHY PYTHON’S SPAMALOT
DON KARLOS. INFANT VON SPANIEN
FAMILIENGESCHÄFTE
KRIEG DER WELTEN
Revier-Abo
Bochum und Gelsenkirchen
GE: EIN SOMMERNACHTSTRAUM
29.10.2015
BO: HIOB
27.11.2015
GE: TOSCA
14.1.2016
BO: DON KARLOS. INFANT VON SPANIEN 19.2.2016
BO: DER ZERBROCHNE KRUG
18.3.2016
GE: KLEIN ZACHES, GENANNT ZINNOBER 12.5.2016
Sonntagnachmittags-Abo 2
Schauspielhaus und Kammerspiele
DER KIRSCHGARTEN
DER ZERBROCHNE KRUG
MONTHY PYTHON’S SPAMALOT
STILLER
WUNSCHKINDER
www.musiktheater-im-revier.de
13.9.2015
22.11.2015
3.1.2016
7.2.2016
17.4.2016
Preise Revier-Abo
3 x Schauspielhaus und 3 x Musiktheater im Revier
25.10.2015
13.12.2015
24.1.2016
10.4.2016
5.6.2016
Preisgruppe
regulär
Preise Sonntagnachmittags-Abos
5 Vorstellungen
Preisgruppe
1
regulär
108,00
ermäßigt
61,00
2
84,00
46,00
3
55,00
32,50
4
45,00 €
30,00 €
131
1
154,50
2
129,50
3
103,30 €
Wahl-Abos
Flexibel ins Theater
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Deutschland bei Vorlage des Abo-Ausweises
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Kombi-Wahl-Abo:
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Preise Wahl-Abos regulär
Preisgruppe
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16er
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20er
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Preise Wahl-Abos ermäßigt
Preisgruppe
1
2
10er
110,00
87,00
16er
177,00
140,00
20er
221,00
175,00
3
110,00
168,00
200,00
3
70,00
112,00
140,00
4
80,00 €
120,00 €
140,00 €
Preise Kombi-Wahl-Abo
6 x Theater und 4 x Konzert
Preisgruppe
1
regulär
228,00
ermäßigt
114,00
4
60,00 €
96,00 €
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Wahl-Abo-Gutscheine im
Internet einlösen
1. Ihr Weg zum Online-Kartenverkauf
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„Karten & Abos“ zu unserem Online-Shop. Dort werden Ihnen alle
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3. Auswahl der Plätze
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2
172,50
88,20
3
126,00
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96,00 €
60,00 €
Script ist aktiviert) ¤ wählen Sie unter den freien, farbig markierten
Plätzen die gewünschte Anzahl in der gewünschten Kategorie aus
¤ noch werden Ihnen die regulären Kartenpreise angezeigt, die
Preisreduzierung aufgrund Ihres Wahl-Abos erfolgt im weiteren
Verlauf der Bestellung ¤ wenn Sie eine teurere Platzkategorie auswählen als die Ihres Abos, zahlen Sie den dadurch anfallenden Dif %+ " @ ‘ Y ’ | | #¤ legen
Sie die Karten in den Einkaufswagen ¤ wiederholen Sie den Vor _+ ## * @ + 4. Auswahl der Versandoption
Wählen Sie eine Versandoption ¤ bei „Abholung“ können Sie die
Karten an der Theaterkasse – am Vorstellungstag auch an der Abendkasse – abholen / die Option „Versand“ steht Ihnen nur bis 8 Tage vor
dem Veranstaltungsdatum zur Verfügung / mit „print@home“ erhalten Sie Ihre Eintrittskarten per E-Mail als PDF-Dokument zum Selbstausdrucken / mit „Ticketdirect-Mobile“ erhalten Sie eine E-Mail auf
Ihr internetfähiges Smartphone und holen sich Ihre Platzkarte damit
an der Abendkasse ab ¤ klicken Sie auf „Bestellvorgang fortsetzen“
5. Einlösen der Wahl-Abo-Gutscheine
Prüfen Sie Ihre Bestellung ¤ entscheiden Sie zwischen der Zahlung per Gutschein oder per Kreditkarte ¤ wählen Sie den einzulösenden Gutschein und klicken Sie auf „Gutschein einlösen“ ¤
wiederholen Sie diesen Vorgang so oft, bis alle Karten bezahlt sind
¤ der Ticketpreis reduziert sich automatisch auf den Preis Ihres
Wahl-Abos ¤ begleichen Sie eventuelle Aufzahlungen durch Angabe
@  | | #¤ prüfen Sie die eventuelle Versandadresse ¤@#@ ƒ– # "„ + ##‰
ALLGEMEINE GESCHÄFTSBEDINGUNGEN
Für den Kartenverkauf und den Theaterbesuch gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Anstalt des öffentlichen Rechts
„Schauspielhaus Bochum“ (Schauspielhaus).
Geltungsbereich
1. Diese Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) regeln die Beziehungen zwischen dem Schauspielhaus und seinen Besuchern und sind
Bestandteil jedes Vertrages zwischen ihnen.
2. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen gelten sowohl für Veranstaltungen des Schauspielhauses als auch für Kooperationsveranstaltungen mit Dritten.
Eintrittskarten und Ermäßigungen
3. Zum Einlass berechtigen grundsätzlich nur die Eintrittskarten des
Schauspielhauses und seiner Kooperationspartner. Für die Fest-Abonnements gilt der Abo-Ausweis als Eintrittskarte. Wahl-Abo-Gutscheine
müssen an der Theaterkasse des Schauspielhauses (Theaterkasse) oder
*+ `# ƒ{ ‰ Firma CTS EVENTIM Solutions GmbH eingelöst werden. Für die Leistungen des Software-Anbieters haftet das Schauspielhaus nicht. AboGutscheine und Geschenkgutscheine gelten nur für die eigenen Veranstaltungen des Schauspielhauses. Veranstaltungen (z. B. Gastspiele),
bei denen Gutscheine keine Gültigkeit haben, sind im Monatsspielplan
gekennzeichnet.
4. Ermäßigungsberechtigungen sind beim Einlass nachzuweisen. Das
Schauspielhaus behält sich vor, die Ermäßigungsberechtigungen auch
beim Erwerb der Eintrittskarte oder während einer Veranstaltung zu
kontrollieren. Ermäßigte Eintrittskarten sind grundsätzlich nur in Verbindung mit einem Ermäßigungsausweis gültig.
5. Besucher, die eine Ermäßigungsberechtigung bei einer Kontrolle
nicht vorweisen können, obwohl ihre Eintrittskarte ermäßigt ist, haben auf Anforderung des Personals unverzüglich den Differenzbetrag
zum vollen Kartenpreis der jeweiligen Preisgruppe zu entrichten. Weigert sich ein Besucher, dieser Aufforderung nachzukommen, sind das
Schauspielhaus und die von ihm beauftragten Personen berechtigt, die
betreffende Person unverzüglich des Hauses zu verweisen. Das Schauspielhaus behält sich vor, einen Schadenersatzanspruch geltend zu machen und Strafanzeige zu stellen.
Öffnungszeiten der Kasse und Vorverkauf
6. Die Theaterkasse ist Di.-Fr. 10-18 Uhr und Sa. 10-13 Uhr geöffnet.
Während der Theaterferien und an Feiertagen ist die Theaterkasse geschlossen. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Dies gilt auch für Vormittags- und Nachmittagsvorstellungen. An der
Abendkasse werden ausschließlich Eintrittskarten für die Abendvorstellung verkauft. Die Abendkasse schließt grundsätzlich mit Vorstellungsbeginn.
7. Der Verkauf für Veranstaltungen des Schauspielhauses startet, sobald die Termine und Uhrzeiten im gedruckten Monatsspielplan oder
im Online-Spielplan veröffentlicht sind.
8. Das Schauspielhaus ist berechtigt, die durch die Reservierung bzw.
den Verkauf von Eintrittskarten bekannten personenbezogenen Daten
für interne Zwecke zu speichern.
Preise und Preisgruppen
9. Für die Veranstaltungen des Schauspielhauses gelten unterschiedliche Preiskategorien und Platzgruppen.
10. Bei bestimmten Veranstaltungen (z. B. Premieren, Gastspiele, Sonderkonzerte, Lesungen, Gala-Vorstellungen) gelten Sonderpreise.
11. Die Eintrittspreise und Platzgruppen für die Spielstätten des Schauspielhauses richten sich nach der Entgeltordnung für das Schauspielhaus in der Fassung vom 10.3.2015.
12. Bei Veranstaltungen Dritter in den Räumen des Schauspielhauses
werden die Eintrittspreise und die Regeln des Vorverkaufs vom jeweiligen Veranstalter festgelegt. Das Schauspielhaus haftet den Besuchern
gegenüber nicht für die Leistungen und Preise dieser Veranstalter.
Kartenverkauf über das Internet
13. Eintrittskarten für die Veranstaltungen des Schauspielhauses kön " *+ `# ƒ{
inhouse“ der Firma CTS EVENTIM Solutions GmbH gebucht werden.
Für die Leistungen des Software-Anbieters haftet das Schauspielhaus
nicht. Im Falle einer fehlerhaften Buchung, die auf Leistungen der
CTS EVENTIM Solutions GmbH zurückzuführen ist, können die angefallenen Vorverkaufsgebühren und Kosten des Zahlungsverkehrs nicht
vom Schauspielhaus erstattet werden.
14. Sofern der Kunde seine Eintrittskarte über das Online-Buchungs ƒ{ ‰ @ " @ @
(„Ticketdirect – print@home“) oder sich auf sein internetfähiges
Smartphone zustellen lässt („Ticketdirect-Mobile“), muss er sicherstellen, dass die Eintrittskarte nicht von Unbefugten genutzt wird.
Für missbräuchlich genutzte oder verlorene Eintrittskarten leistet das
Schauspielhaus keinen Ersatz.
15. Das Schauspielhaus behält sich vor, das Vorstellungs- und Platzangebot für den Online-Kartenverkauf jederzeit und ohne besonderen
Hinweis zu verändern, zu ergänzen oder zu löschen bzw. den OnlineKartenverkauf zeitweise oder vollständig einzustellen.
Abo-Bedingungen
16. Für die Fest-Abonnements gilt der Abo-Ausweis als Eintrittskarte,
die zum Abonnement zugehörigen Vorstellungstermine sind auf der
Vorderseite eingedruckt. Das Schauspielhaus wird alles unternehmen,
die durch den Abonnenten getroffene Platzwahl einzuhalten. Es hat
allerdings aus künstlerischen und/oder organisatorischen Gründen
das Recht, kurzfristig Platzänderungen oder Änderungen der Spielstätte
vorzunehmen bzw. Abonnement-Vorstellungen auf einen anderen Termin zu verlegen.
17. Wahl-Abo-Gutscheine müssen vor dem Vorstellungsbesuch an
X @ *+ `# „eventim.inhouse“ der Firma CTS EVENTIM Solutions GmbH gegen
Eintrittskarten eingelöst werden. Sie können auch unter Angabe der gewünschten Vorstellung per Post an die Theaterkasse geschickt werden.
Die Eintrittskarten werden dann zugeschickt, sofern die Kartenbestellung rechtzeitig bei der Kasse eingegangen ist.
Wahl-Abo-Gutscheine einer Spielzeit können nicht in die nachfolgende Spielzeit übertragen werden. Bei Premieren und Vorstellungen
mit großer Nachfrage können nur zwei Gutscheine je Wahl-Abonnement eingelöst werden. Bei Verlust der Gutscheine kann gegen eine Gebühr von 3,00 € ein Ersatz im Abo-Büro ausgestellt werden.
18. Mit der Bestellung eines Abonnements und der Zusendung der
Abo-Unterlagen wird ein rechtsgültiger Vertrag zwischen dem Kunden
und dem Schauspielhaus geschlossen. Das Entgelt für das Abonnement wird mit dem Erhalt der Unterlagen fällig. Es gelten die Entgeltregelungen des Schaupielhauses Bochum AöR in der jeweils gültigen
Fassung. Fest-Abonnements und Wahl-Abonnements verlängern
sich automatisch um eine weitere Spielzeit, wenn nicht einer der
beiden Vertragspartner bis spätestens zum 15. Juni der laufenden
Spielzeit den Vertrag schriftlich kündigt. Ausgenommen davon
sind alle ermäßigten Abonnements, Geschenk-Abonnements sowie Abonnements aus Sonderaktionen. Bei Ausfall einer Vorstellung
durch Streik oder höhere Gewalt hat der Abonnent keinen Anspruch auf
eine Ersatzleistung. Dies gilt ebenso bei Versäumnis einer Vorstellung.
Reservierung, Umtausch oder Verlust
19. Schriftliche (per Post und per Mail) und telefonische Kartenbestellungen sind frühestens zum Beginn des Vorverkaufs möglich. Sie gelten
# #[ > _ des Schauspielhauses bestätigt werden, und werden erst mit der Zah# +#{ – #[ > Zahlungsfrist übermittelt. Bei Nichteinhaltung dieser Frist behält sich
das Schauspielhaus vor, über die Karten anderweitig zu verfügen.
20. Bereits erworbene Eintrittskarten können grundsätzlich nicht zurückgegeben werden. Der Umtausch von an der Theaterkasse gekauften Karten in Karten für eine andere Vorstellung oder Gutscheine ist
grundsätzlich bis zu einer Woche vor dem ursprünglichen Veranstaltungstag an der Theaterkasse gegen eine Gebühr von je 2,00 € möglich.
Reservierte Karten müssen innerhalb von 14 Tagen, spätestens jedoch
drei Tage vor der jeweiligen Veranstaltung abgeholt werden. Bezahlte
Karten können an der Abendkasse hinterlegt werden. Nicht abgeholte
Karten werden nicht ersetzt.
21. Inhaber eines Fest-Abonnements haben die Möglichkeit, bis zu zwei
Abonnement-Termine gegen andere Vorstellungstermine des Stücks in
der laufenden Spielzeit zu tauschen. Dieser Umtausch-Service kann bis
10 Tage vor der geplanten Abonnement-Vorstellung genutzt werden, die
Umtauschgebühr beträgt bei den Werktags- und SonntagnachmittagsAbos jeweils 2,00 €, bei einem Premieren-Abo entfällt sie. Bei Verlust
des Abo-Ausweises kann gegen eine Gebühr von 3,00 € ein Ersatzausweis im Abo-Büro ausgestellt werden.
22. Der Besitzer einer Eintrittskarte gilt als deren rechtmäßiger Eigentümer.
23. Eintrittskarten, die dem Kunden abhandengekommen sind oder
zerstört wurden, können nicht ersetzt werden. Dies gilt auch für Eintrittskarten, die auf dem Versandweg verloren gehen. Ein Ersatz ist nur
ausnahmsweise dann möglich, wenn der Kunde glaubhaft machen und
nachweisen kann, welche Karte er gekauft hat, oder wenn die Kassenleitung den Erwerb der Karte nachvollziehen kann.
Werden Originalkarte und Ersatzkarte für denselben Platz von verschiedenen Besuchern vorgelegt, so hat der Inhaber der Originalkarte
Vorrang vor dem Besitzer der Ersatzkarte.
24. Bei Versand von Eintrittskarten liegt kein Fernabsatz im Sinne des
§ 312B Abs. 6 BGB vor.
Vorstellungsänderungen und -ausfall
25. Bei Besetzungsänderungen besteht kein Anspruch des Besuchers
auf Erstattung oder Minderung des Eintrittsgeldes oder Umtausch der
Karte. Ausnahmen von dieser Regelung bestehen nur, wenn die Mitwirkung eines bestimmten Künstlers unverzichtbarer Bestandteil der
Aufführung ist und als solcher in den Veröffentlichungen des Schauspielhauses angekündigt wurde (z. B. „Ein Abend mit …“).
26. Bei veränderten Anfangszeiten besteht kein Anspruch des Besuchers auf Erstattung oder Minderung des Eintrittsgeldes oder Umtausch der Karte. Ausnahmen von dieser Regelung bestehen nur, wenn
die Anfangszeit um mehr als zwei Stunden nach hinten verschoben
oder die Anfangszeit vorverlegt wurde und der Besucher keine Möglichkeit hatte, von der Vorverlegung Kenntnis zu nehmen.
27. Bei veränderten Anfangszeiten besteht kein Schadensersatzanspruch
wegen Verkehrsverbindungen, die nicht genutzt werden konnten.
28. Schadensersatzansprüche aufgrund nicht rechtzeitigen Erreichens
der Vorstellung – gleich aus welchem Grunde – bestehen nicht.
29. Für Angaben auf Plakaten und in den Publikationen des Schauspielhauses wird keine Gewähr übernommen. Änderungen bleiben
vorbehalten.
30. Bei Vorstellungsabbruch in der ersten Vorstellungshälfte hat der
Besucher Anspruch auf Erstattung des bezahlten Kassenpreises. Weitere
Aufwendungen werden nicht erstattet.
31. Der Anspruch auf Erstattung des Eintrittsgeldes wegen Vorstellungsabbruchs kann nur innerhalb von 14 Tagen nach der abgebrochenen oder ausgefallenen Vorstellung durch Vorlage oder Einsendung
der Eintrittskarte geltend gemacht werden. Erstattet wird der Kassenpreis der erworbenen Eintrittskarte. Abonnenten erhalten einen WahlAbo-Gutschein bzw. eine Eintrittskarte für eine andere Vorstellung
ihrer Wahl in derselben Preisgruppe.
32. Muss das Schauspielhaus aus unvorhergesehenen Gründen eine
andere Vorstellung als die angekündigte spielen, werden die vorher gekauften Eintrittskarten bis zum Vorstellungsbeginn gegen Erstattung
des Kassenpreises zurückgenommen. Weitere Aufwendungen des Besuchers werden nicht erstattet.
33. Fällt eine Veranstaltung aus Gründen höherer Gewalt (Katastrophen, Streik u. ä.) aus, wird der Kassenpreis nicht erstattet.
Verspäteter Einlass und Platzsperrungen
34. Mit Beginn einer Veranstaltung erlischt der Anspruch auf den gebuchten Platz.
35. Nach Beginn einer Veranstaltung können Besucherinnen und Besucher mit Rücksicht auf die anderen Besucher und die mitwirkenden
Künstler nicht oder erst zu einem von der Theaterleitung festgelegten
geeigneten Zeitpunkt (z. B. Vorstellungs- oder Beifallpausen) in den
Zuschauerraum eingelassen werden. Das Gleiche gilt, wenn Zuschauer
während einer Vorstellung den Zuschauerraum verlassen und zurückkehren möchten. Bei bestimmten Vorstellungen kann ein Nacheinlass
ganz ausgeschlossen sein.
36. Besucherinnen und Besucher müssen den Anweisungen des Einlasspersonals Folge leisten. Dies betrifft insbesondere den Zeitpunkt
des Einlasses und die zugewiesenen Plätze bei einem Nacheinlass.
37. Ein Wechsel auf unbesetzte Plätze ist nur mit Zustimmung des
Einlasspersonals möglich. Dies gilt nicht für Vorstellungen mit freier
Platzwahl.
38. Wenn Plätze aus technischen oder künstlerischen Gründen nicht
zur Verfügung stehen, behält sich das Schauspielhaus vor, Ersatzplätze
zuzuweisen.
Verbot von Bild- und Tonaufnahmen
39. # § X % [ der Aufführungen sind aus urheberrechtlichen Gründen verboten.
40. Zuwiderhandlungen gegen das Verbot von Bild- und Tonaufnah# %"„ {
41. Personen, die unerlaubter Weise Fotoaufnahmen, Bild- und/oder
Tonaufnahmen von Aufführungen machen, dürfen vom Schauspielhaus oder von ihm beauftragten Personen unverzüglich des Hauses
verwiesen werden.
42. Es besteht im Fall der Verweisung aus dem Hause wegen unzulässiger Aufnahmen kein Anspruch auf Schadenersatz seitens der verwiesenen Person hinsichtlich des Eintrittsgeldes oder anderer Kosten im
Zusammenhang mit der Vorstellung.
43. Das Schauspielhaus behält sich das Recht vor, Filme und Tonträ %#[ ] %@ % + Aufnahmen darauf zu löschen. Das Schauspielhaus gibt die entsprechenden Filme und Tonträger anschließend an die Person zurück, von
@ % {
44. + ## % # X [ wegen unerlaubter Aufnahmen und Löschung der entsprechenden Aufnahmen kein Anspruch auf Schadenersatz wegen Beschädigung ande # X [ + #] {
Fernsehaufzeichnungen und Filmaufnahmen
45. Bei Fernsehaufzeichnungen oder Filmaufnahmen ist der Besucher
damit einverstanden, dass die von ihm während oder im Zusammenhang mit der Veranstaltung gemachten Aufnahmen (Bild, Film, TV)
ohne Vergütung im Rahmen der üblichen Auswertung verwendet werden dürfen.
Garderobe und Haftung
46. Bei Abgabe der Garderobe erhält der Besucher eine Garderobenmarke.
47. Das Schauspielhaus übernimmt die Haftung für vorsätzliche oder
+ #[ Y #% ]+ "„ < derobenpersonal.
48. Die Haftung für in der Garderobe abgegebene Gegenstände beschränkt sich auf den Zeitwert der hinterlegten Gegenstände bis zu
einer Höchstsumme von 500,00 € pro Garderobenmarke. Eine weitergehende Haftung ist ausgeschlossen.
49. Das Schauspielhaus übernimmt keine Haftung für Wertgegenstände und Bargeld, die sich in den Gegenständen, die an der Garderobe
+ + _+ {]+ +]+ in solchen Fällen auf eigene Gefahr des Besuchers.
50. Die Rückgabe der Garderobe erfolgt gegen Vorlage der Garderobenmarke und ohne weiteren Nachweis der Berechtigung.
51. Bei Verlust der Garderobenmarke informiert der Besucher unverzüglich das Garderobenpersonal. Bei schuldhaften Verzögerungen
durch den Besucher haftet das Schauspielhaus nicht für den Verlust der
abgegebenen Gegenstände.
52. Stellt der Besucher Beschädigungen an abgegebenen Garderobengegenständen fest, so hat er das Garderobenpersonal unverzüglich darüber zu informieren. Das Schauspielhaus haftet bei späteren Beanstandungen nicht für Beschädigungen.
53. Bei Verlust der Garderobenmarke ersetzt der Besucher dem Schauspielhaus die im Rahmen der Ersatzbeschaffung anfallenden Kosten.
54. Gegenstände jeder Art, die in den Räumen des Schauspielhauses
gefunden werden, müssen beim Personal des Schauspielhauses oder anderen vom Schauspielhaus beauftragten Personen abgegeben werden.
55. Der Verlust von Gegenständen ist dem Personal des Schauspielhauses oder anderen vom Schauspielhaus beauftragten Personen unverzüglich mitzuteilen.
Hausrecht und Gefahrenabwehr
56. Das Schauspielhaus übt in allen seinen Spielstätten das Hausrecht
aus und ist bei Störungen berechtigt, im Rahmen seines Hausrechts
Hausverweise und -verbote auszusprechen. Insbesondere können Besucher aus Vorstellungen verwiesen werden, wenn sie diese stören, andere
Besucher belästigen oder in sonstiger Weise wiederholt gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen verstoßen haben.
Der Zutritt kann verweigert werden, wenn die begründete Vermutung
besteht, dass der Besucher die Vorstellung stören oder andere Besucher
belästigen wird.
57. Der Besucher darf lediglich den auf seiner Eintrittskarte ausgewiesenen Platz einnehmen. Hat er einen Platz eingenommen, für den er
keine gültige Karte besitzt, kann das Schauspielhaus den Differenzbetrag erheben oder den Besucher der Vorstellung verweisen.
58. Mänteln, Jacken, sperrige Taschen und Rucksäcke müssen an der
Garderobe abgegeben werden, die Mitnahme in den Zuschauerraum
ist untersagt.
59. Die Mitnahme von Speisen und Getränken in den Zuschauerraum
und der dortige Verzehr sind untersagt.
60. Mobilfunkgeräte sowie sonstige Geräte aller Art, die akustische
oder optische Signale von sich geben, dürfen nur im abgeschalteten
Zustand in den Zuschauerraum mitgenommen werden.
61. Das Rauchen ist in den Räumen des Schauspielhauses nicht gestattet.
62. Bei Brand und sonstigen Gefahrensituationen müssen die Besucher das Haus ohne Umwege sofort durch die gekennzeichneten Aus^ [ # {< + + Fällen nicht statt. Die Anweisungen des Schauspielhaus-Personals oder
anderer Personen, die vom Schauspielhaus beauftragt sind, sind in diesen Fällen unbedingt zu befolgen.
63. Die Haftung des Schauspielhauses ist beschränkt auf Vorsatz und
grobe Fahrlässigkeit.
64. Das Anbieten und Verkaufen von Eintrittskarten durch Dritte in
den Räumlichkeiten des Schauspielhauses ist nicht erlaubt.
65. Jedwede kommerzielle Tätigkeit in den Räumen des Schauspielhauses bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung der Direktion
des Schauspielhauses.
Schlussbestimmungen
66. Diese Geschäftsbedingungen treten zum 1.8.2015 in Kraft.
67. Gerichtsstand ist Bochum.
Bochum, den 16. März 2015
gez. Anselm Weber (Intendant) und
Dr. Matthias Nowicki (Kaufmännischer Direktor)
Abo-Bestellformular für die Spielzeit 2015/2016
Fest-Abo
Wahl-Abo
Premieren-Abo
7 Premieren
Preisgruppe
1
regulär
233,50
Anzahl
Abo 1
2
184,50
3
133,00
Werktags-Abo
6 Vorstellungen
Preisgruppe
1
regulär
138,50
ermäßigt
73,00
Anzahl
Mi 2
107,50
55,20
3
69,00
42,00
Abo 2
4
112,00 €
Fr
4
52,20 €
39,60 €
10 Gutscheine
Preisgruppe
1
regulär
220,00
ermäßigt
110,00
Anzahl
2
168,00
87,00
3
110,00
70,00
4
80,00 €
60,00 €
2
250,50
140,00
3
168,00
112,00
4
120,00 €
96,00 €
2
291,50
175,00
3
200,00
140,00
4
140,00 €
120,00 €
10 Gutscheine: 6 x Theater & 4 x Konzert
Preisgruppe
1
2
3
regulär
228,00
172,50
126,00
ermäßigt
114,00
88,20
72,00
Anzahl
4
96,00 €
60,00 €
16 Gutscheine
Preisgruppe
1
regulär
333,50
ermäßigt
177,00
Anzahl
20 Gutscheine
Sonntagnachmittags-Abo
5 Vorstellungen
Preisgruppe
1
regulär
108,00
ermäßigt
61,00
Anzahl
Abo 1
2
84,00
46,00
3
55,00
32,50
Abo 2
4
45,00 €
30,00 €
Kombi-Wahl-Abo
Revier-Abo
3 x Theater & 3 x Oper
Preisgruppe
1
2
regulär
154,50
129,50
Anzahl
Preisgruppe
1
regulär
395,50
ermäßigt
221,00
Anzahl
3
103,30 €
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Name:
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Straße:
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spätestens zum 15. Juni der laufenden Spielzeit gekündigt wird.
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erteilte Ermächtigung gilt bis auf Widerruf für alle Zahlungen an das Schauspielhaus Bochum.
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Königsallee 15 / 44789 Bochum
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Institut: Sparkasse Bochum
Stichwort: Versand-Service + „Kundennummer“
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werden freundlich unterstützt und gefördert von:
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Künstlerische Partner:
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Weitere Partner:
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Mitarbeiter
Schauspiel
Theaterleitung
Junges Schauspielhaus
Ensemble
Günter Alt, Damir Avdic, Friederike
Becht, Therese Dörr, Matthias Eberle,
Bettina Engelhardt, Juliane Fisch,
Torsten Flassig, Sarah Grunert,
Jürgen Hartmann, Dennis Herrmann,
Martin Horn, Michael Kamp,
Nils Kreutinger, Raiko Küster, Florian
Lange, Katharina Linder, Marco
Massafra, Veronika Nickl, Kristina
Peters, Bernd Rademacher, Matthias
Redlhammer, Roland Riebeling,
Henrik Schubert, Michael Schütz,
Xenia Snagowski, Daniel Stock,
Klaus Weiss, Minna Wündrich,
Anke Zillich
Gäste
Thomas Anzenhofer, Dietmar Bär,
Lisa Balzer, Maja Beckmann, Manfred
Böll, Philine Bührer, Jessica Maria
Garbe, Paula Gendrisch, Jost Grix,
Mechthild Großmann, Andreas
Grothgar, Michael Habelitz, Paul
Herwig, Tim-Fabian Hoffmann, Olaf
Johannessen, Matthias Kelle, Anne
Knaak, Jan Krauter, Hedi Kriegeskotte,
Inga Krischke, Irene Kugler, Felix
Lampert, Jana Lissovskaia, Peter
$ _q <{ ‚_^# + _> _
Oliver Möller, Karin Moog, Pola Jane
` _ | @_ +` _
Andreas Patton, Felix Rech, Dimitrij
Schaad, Jana Schulz, Verena Schulze,
Michael Sideris, Heiner Stadelmann,
Lore Stefanek, Meinolf Steiner,
Henriette Thimig, Nicola Thomas,
Felix Vörtler, Atef Vogel, Werner
Wölbern, Julia Wolff, Ute Zehlen
Intendant
Anselm Weber
Persönliche Referentin
des Intendanten
Monika Gies-Hasmann/
Christina Schabert
Leitung
Martina van Boxen
Produktionsleitung und
Dramaturgie
Tobias Diekmann
Theaterpädagogik
Franziska Rieckhoff
Kaufmännischer Direktor
Dr. Matthias Nowicki
Sekretariat
Christiane Koscholleck
Referent der Direktion
Dominik Hübschen
Künstlerisches Betriebsbüro
Künstlerischer Betriebsdirektor
Stephan Wasenauer
Chefdisponentin und Leiterin des
Künstlerischen Betriebsbüros
Jutta van Asselt
Disponentin
Christina Lutz
Sekretariat
Daniela Koscholleck
Dramaturgie
Geschäftsführender Dramaturg
Olaf Kröck
Dramaturgie
Alexander Leiffheidt, Annelie
Mattheis, Kekke Schmidt;
<[ ?] $ #_ +>_
Marion Tiedtke
Dramaturgieassistentin
Miriam Wendschoff
Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Christine Hoenmanns
* " Thomas Aurin, Arno Declair, Birgit
Hupfeld, Diana Küster, Hans Jürgen
Landes, Martin Steffen
Theatertrailer
Siegersbusch Filmproduktion
140
Regie
Tamás Ascher, David Bösch, Christian
_ + * @_ Y _
Hans Dreher, Monika Gies, Heike
M. Götze, Barbara Hauck, Henner
## _# _" Kimmig, Malte C. Lachmann,
Fabian Lettow/Mirjam Schmuck
(kainkollektiv), Daniela Löffner,
Marco Massafra, Jan Neumann,
Lisa Nielebock, Arne Nobel, Christina
Paulhofer, Christina Pfrötschner,
Alexander Riemenschneider, Hermann
Schmidt-Rahmer, Robert Schuster,
Oliver Paolo Thomas, Martina van
~_ + _
Roger Vontobel (Hausregisseur),
Anselm Weber
Bühnen- und Kostümbildner
#] _q _
Raimund Bauer, Irina Bartels, Ricarda
Beilharz, Frederike Marsha Coors,
Dorothee Curio, Camilla Daemen,
Maze de Boer, Hans Dreher, Hermann
Feuchter, Kerstin Feuerhelm, Franziska
Gebhardt, Lotte Goos, Heike M.
Götze, Sascha Gross, Teresa Grosser,
Anke Grot, Michael Habelitz, Anette
Hachmann, Alex Harb, Anna Heinz,
Oliver Helf, Udo Herbster, Ellen
Hofmann, David Hohmann, Claudia
Kalinski, Cathleen Kaschperk,
Jörg Kiefel, Zsolt Khell, Mara Henni
Klimek, Tina Kloempken, Agnes
Langenbucher, Ute Lindenberg,
Sophia Lindemann, Emir Medic,
$ @#_—^# _
Nanako Oizumi, Silke Rekort,
Thilo Reuther, Claudia Rohner,
Berit Schog, Anna Maria Schories,
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Thiele, Oliver Paolo Thomas, Annika
Träger, Esther van de Pas, Nini von
Selzam, Roger Vontobel, Lili Wanner,
Nina Wetzel
Regieassistenz
Musik
Janna Banning, Frederike Marsha
Coors, Leonie Cordes, Kerstin
Feuerhelm, Dorothea Lütke Wöst _]#^+#_] # \ ¶
Tiziana Ramsauer (Gast)
Florentijn Boddendijk, Bernd
Bolsinger, Cornelius Borgolte,
Tobias Cosler, Remco de Jong,
Patrick Fa, Matthias Herrmann,
Gregor Hengesbach, Patrick Hengst,
# q ¦ _Y#@ "_X Kindermann, Lars Kuklinski, Ingmar
Kurenbach, Manuel Loos, Tomas
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Malte Preuss, Markus Reschtnefki,
Karsten Riedel, Wolfgang Sellner,
`# #_X+ @ _X+ Vethake, Jan-Sebastian Weichsel
Video
Bibi Abel, Stefan Bischoff, Sébastien
"_ #' +#%_" § ]#~ #% @
(impulskontrolle), Lena Newton, Torge
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Clemens Walter, Martin Warnke
Choreografie
Samir Akika, Barbora Brieskova,
Neco Çelik, Kati Farkas, Klaus Figge
(Kampfszenen), Susanne Linke,
Guido Markowitz, Arthur Schopa
Dennis Duszczak, Frederick Krieger,
Anne Liebtrau, Maren Watermann
Regieassistenz Junges
Schauspielhaus
Elisabeth Kratz, Zora Niephaus,
Inga Sponheuer
Bühnen- und
Kostümbildassistenz
Fahrdienst
Inspizienz
Christina Baston, Christiane Laux,
Ulrike Schaper, Alexander Störzel
Soufflage
+##' ## # _
Fee Sachse, Jutta Schneider,
Isabell Weiland
Statisterie und
Reiseorganisation
Beatrix Feldmann
Sprecherziehung und
Stimmbildung
Prof. Peter-Georg Bärtsch,
Ulrike Schubert
Technische Leitung
Technischer Direktor
Hajo Krause
Sekretariat
Marion Treckmann
Assistent des Technischen
Direktors
Holger Vollmert
Musicalensemble
Nivaldo Allves, Yoko El Edrisi,
Yvonne Forster, Eveline Gorter,
Daniela Günther, Milena Sophia
Hagedorn, Reginald Holden Jennings,
Fabian Kaiser, Regina Kletinich,
$ _|## >_q Rühle, Jan-Werner Schäfer, Stefan
Gregor Schmitz, Christina Schulz
Renegade in Residence/
Pottporus e.V.
Künstlerische Leitung
Zekai Fenerci
Dramaturgie Tanztheater
Sabine Reich
Reinhard Frese, Dietmar Görtzen,
Jörg Hommann, Sven Klauswald,
Andreas Korfmann, Detlef Kornath,
Frank Koslowski, Frank Kuhlmeier,
Abdelkader Lashab, Hans-Georg
Ludwiczak, Daniel Lüder, Lucian
Martin, Christian Mertens,
Manfred Mollenhauer, Maik Rohnke,
^ % @_| _`# Schmeink, Jürgen Schnurbusch,
Sebastian Schwaiger, Martin Sievering,
Sandro Valenti, Uwe Wagner, Maic
Weigand, Thomas Wessling, Dirk Wils,
Thomas Wrobel
Bühnentechnik
Bühnentechnische Leitung
Franz Schenkel
Vertreter bühnentechnische
Leitung
Uwe Marx
Bühnenobermeister
Michael Mikolajczak
Bühnenmeister
Andreas Dudzik, Christian Petrat
Bühnentechnik
X ] _ #_
Michael Doering, Christian
Drolshagen, Holger Dünnebacke,
Frank Engel, Klaus Fabri, Andreas
Fernau, Erwin Fiebrandt, Jan Flügge,
141
Transportarbeiter
Udo Giehl, Bernhard Kampik,
Torben Schmidt
Kraftfahrer
Jürgen Gönder, Christian Kückelheim,
Ali Tugrul
Beleuchtung / Video
Leitung
Andreas Bartsch, Bernd Felder
Assistent der Leitung
Jan Bregenzer
Beleuchtungsoberinspektor
Bernd Kühne
Beleuchtungsmeister
#_\# Beleuchter
Timo Berghaus, Fiorenzo Bonazza,
Norbert Eggers, Alexandr Gershman,
Christoph Jacob, Detlev Jon,
Gerd Jordan, Waldemar Lehmann,
Frank Lukaschewski, Moritz Macho,
Ulrich Meist, Axel Middeke,
Marie-Claire Pauli, Max Reinhardt,
Wolf Sandführ, Marek Schoder,
Thomas Sikora, Michael Stumpf,
Paul Wallraff, Michael Zoll
Video
Matthias Fleskes, Fabian Hoffmann
Ton
Leitung
Christoph Bonk
Stellvertretende Leitung
Andreas König
Tontechniker
Andreas Eich, Karl Haase, Jürgen
Jaeger, Frederic Mingo, Benjamin
Ruddat
Requisite
Gewandabteilung
Leitung
Patrick Budzier
Requisiteure
Jessica Cosse, Andrea Figger, Astrid
_q# < %_— # Produktions- und
Werkstättenleitung
Oliver Kroll
Konstrukteur
Christian Acht
Kostümdirektorin
Britta Brodda
Gewandmeisterin Damen
Cornelia Fischer
Gewandmeister Herren
Dieter Zunke
Damenschneiderei
Anne Burkhardt, Anke Flüs,
# '## _] | @ _
## # @_ _
| \@_ – #
Herrenschneiderei
Hannah Brüggemann, Erich Ciecior,
Jörg Liebisch, Andrea Poglajen$ _^#\+  _
^#\""_>+ –@
Ankleiderinnen
Oumlaid Strenger, Silvia Stemmer
Schuhmacher
Ralf Oberste-Beulmann
Putzmacherin
Andrea Räckers
Fundusverwalter
Guido Hußmann
Schlosserei
Personalabteilung
Leitung
Olaf Schug
Schlosser
Michael Bitzkowski, Jörg Borrmann,
Michael Holle, Thomas Marx,
Joachim Stroka
Leitung
Elke Günthner
Mitarbeit
Petra Halfmeier, Sabine Sallamon,
Dirk Welschehold, Linda Wuttke
Maske
Leitung
Georg Herzog
Stellvertretende Leitung
Ursula Schürer/Heike Götzmann
Maskenbildner
Tanja Bade, Christian Bernecker,
Katharina Bondzin, Parwin Fakir,
Birte Greiwe, Monika Jankowski,
Stefanie Lingener, Barbara Lork,
Astrid Schenkel
Werkstätten
Schreinerei
Leitung
Jürgen Brucks
Schreiner
Vitalij Grauberger, Andreas Rauth,
Britta Sabanovic, Ursula Schemme,
Oliver Sievers
Malersaal
Leitung
Gudrun Schönbeck-Wach
Theatermaler
Markus Loer, Anja Mauruschat
Theatermalerin/Kascheurin
Lioba Gornig
Maler
Jörg Palmberg
Theaterkasse/Einlass/
Garderobe
Leitung
Oliver Blum
Stellvertretende Leitung
Susanne Wuttke
Kasse und Abo-Büro
Christina Brand, Ellen Heiermann,
X — #%@_'@>*# _
Ursula Steingaß, Tülin Ucur
Einlass/Garderobe
Vorarbeiterinnen: Regina Koch,
Birgit Uschkurat; Ute Grutsch,
Rita Held, Christiane Kunick,
Heide Lobschat
Arbeitssicherheit /
Gesundheitsschutz
Alexandra Kaiser, Ulrike Klimach
IT / Telekommunikation
# #%@_# "
Hausdienst / Betriebstechnik
Manfred Bartnick, Oliver Bußmann,
Udo Hermes, Patrick Steinkamp,
Helge Werthschütz
Pforte
Carola Gurok, Cornelia Kiszka,
Wolfgang Kroner, Cornelia Skusa
Nachtpförtner
Bernhardt Jeloneck, Wolfgang Welt
Rechnungswesen /
Controlling
Gastronomie
Leitung
Ute Hellwig
Mitarbeit
Sabine Blome, Iris Buttgereit,
Detlev Massmann
Team des Matthias-ClaudiusSozialwerkes (Leitung: Bartholomäus
Garbas, Sandra Schemberg)
Kantine
Rosel Bönnemann
Hausverwaltung
Personalrat
Linda Timmermann
Vorsitzender
["
Sekretariat
Saskia Sawatzki
Marketing /
Öffentlichkeitsarbeit
Ines Angermann, Janna Balke
Mitarbeit
Ute Krappmann
+
Stefanie Weber
Polsterei
Fundraising / Sponsoring
Verena di Battista, Julia Wagner
Karin Bünten
142
Gleichstellungsbeauftragte
Beatrix Feldmann
Schwerbehindertenvertretung
N.N.
Impressum
Herausgeber
Schauspielhaus Bochum AöR
Design
Scheer Werbeagentur, www.scheer.tv
Intendant
Anselm Weber
Creative Director
Stefan Scheer
Kaufmännischer Direktor
Dr. Matthias Nowicki
Art Director
Michel Becker
Redaktion
Olaf Kröck und Janna Balke (verantwortlich);
Tobias Diekmann, Monika Gies-Hasmann, Christine
Hoenmanns, Annelie Mattheis, Franziska Rieckhoff,
Kekke Schmidt, Justus von Verschuer
; " Merlin Digital GmbH, Essen
Redaktionsadresse
Schauspielhaus Bochum AöR
Dramaturgie und Marketing
Königsallee 15
44789 Bochum
E-Mail: [email protected]
Ausgabe 6
Anzeigen
Janna Balke
Tel.: 0234 / 33 33 54 35
E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss
27. März 2015
Druck
Druckerei und Verlag Peter Pomp GmbH, Bottrop
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Erscheinungstermin
7. Mai 2015
Änderungen vorbehalten
Das Schauspielhaus Bochum ist eine
Tochtergesellschaft der Stadt Bochum.
143
Kontakt
Schauspielhaus Bochum
Anstalt des öffentlichen Rechts
Königsallee 15
44789 Bochum
Tel.: 0234 / 33 33 - 0 (Zentrale)
E-Mail: [email protected]
Theaterkasse
"# Königsallee 15
44789 Bochum
Tel.: 0234 / 33 33 55 55
Fax: 0234 / 33 33 55 12
E-Mail: [email protected]
Abo-Büro
Saladin-Schmitt-Straße 1
44789 Bochum
Tel.: 0234 / 33 33 55 -40 oder -49
Fax: 0234 / 32 55 957
E-Mail: [email protected]
Intendanz
Anselm Weber
Persönliche Referentin: Christina Schabert
Tel.: 0234 / 33 33 55 20
Fax: 0234 / 33 33 55 19
E-Mail: [email protected]
Kaufmännische Direktion
Dr. Matthias Nowicki
Sekretariat: Christiane Koscholleck
Tel.: 0234 / 33 33 55 34
Fax: 0234 / 33 33 55 26
E-Mail: [email protected]
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Christine Hoenmanns
Tel.: 0234 / 33 33 55 23
Fax: 0234 / 33 33 54 37
E-Mail: [email protected]
Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
Ines Angermann, Janna Balke
Tel.: 0234 / 33 33 -53 11 oder -54 35
E-Mail: [email protected], [email protected]
Fundraising und Sponsoring
Karin Bünten
Tel.: 0234 / 33 33 53 48
E-Mail: [email protected]
Dramaturgie
Geschäftsführender Dramaturg: Olaf Kröck
Assistenz: Miriam Wendschoff
Tel.: 0234 / 33 33 54 36
Fax: 0234 / 33 33 55 19
E-Mail: [email protected]
Junges Schauspielhaus
Leitung: Martina van Boxen
Theaterpädagogik: Franziska Rieckhoff
Tel.: 0234 / 33 33 54 28
Fax: 0234 / 33 33 54 24
E-Mail: [email protected]
Gastronomie
Matthias-Claudius-Sozialwerk Bochum e.V.
Leitung: Bartholomäus Garbas, Sandra Schemberg
Tel.: 0234 / 33 33 54 44
E-Mail: [email protected]
www.schauspielhausbochum.de
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VON HERZEN UND VON HIER.

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