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ESF-Projekt
OPTI-QUA
Institut Arbeit und Wirtschaft
Universität / Arbeitnehmerkammer Bremen
Optimierung der Maßnahmen zur
Berufsausbildungsvorbereitung durch
Qualfizierungsbausteine
Forschungseinheit:
Qualifikationsforschung
und Kompetenzerwerb
zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008
Lernbaustein
Grundlagen kaufmännischer
Standardsoftware
(Textteil)
Entwickelt am Schulzentrum der Sekundarstufe II an der Bördestraße
Bremen 2011
Freie Hansestadt Bremen
Freie Hansestadt Bremen
Der Senator für
Wirtschaft, Arbeit
und Häfen
Die Senatorin für
Bildung, Wissenschaft
und Gesundheit
2
Lernbaustein Kaufmännische Standardsoftware
Lernbaustein Grundlagen kaufmännischer Standardsoftware am Beispiel PC­Kaufmann© (Sage) Entwickelt am Schulzentrum der Sekundarstufe II an der Bördestraße
Bördestraße 10
28717 Bremen Teilnehmende Lehrkräfte: •
Johanna Wierbach
•
Torsten Kern Projektteam IAW: •
Ulf Benedix Herausgeber: Institut Arbeit und Wirtschaft
Universität / Arbeitnehmerkammer Bremen (IAW) Forschungseinheit: Qualifikationsforschung
und Kompetenzerwerb Postfach 33 04 40 28334 Bremen
http://www.opti­qua.de
Das Projekt Opti­Qua wird vom Europäischen Sozialfonds, vom Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, von der Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit, vom Magistrat der Stadt Bremerhaven sowie von der Arbeitnehmerkammer Bremen gefördert.
Freie Hansestadt Bremen
Der Senator für
Wirtschaft, Arbeit
und Häfen
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Die Senatorin für
Bildung, Wissenschaft
und Gesundheit
Kooperationspartner: Arbeitnehmerkammer Bremen
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Lernbaustein Kaufmännische Standardsoftware
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort ...............................................................................................................................................4
1 Schule und Bildungsgang..................................................................................................................5
1.1 Bildungsgang und Zielgruppe .....................................................................................................5
1.2 Einschätzung der Motivationslage für die Wahl des Bildungsgangs und der Erfolgsperspektiven ...........................................................................................................................6
1.3 Formelle Grundlagen für den Baustein im Bildungsgang ...........................................................9
2 Ziel des Lernbausteins ....................................................................................................................10
2.1 Allgemeine didaktisch­methodische Überlegungen ..................................................................10
2.2 Vermittelte Kompetenzen im Baustein „PC­Kaufmann“ ..........................................................12
2.2.1 Kurzbeschreibung des ausgewählten Softwareprodukts ......................................................13
2.2.2 Anforderungen an einen fachbezogenen Informatikunterricht..............................................13
2.2.3 Auswahl der genutzten Programmfunktionen.......................................................................16
2.2.4 Versuch, die Prozesse möglichst vollständig abzubilden......................................................18
2.2.5 Reduktion bei Offenheit für Ausbau .....................................................................................18
2.2.6 Abwechslung durch Exkurse ................................................................................................18
2.2.7 Vorbereitung des Programms / des Unterrichts durch die Lehrkräfte ..................................19
2.2.8 Voraussetzungen ...................................................................................................................19
2.3 Auswahl und Begründung der Unterrichtsmethoden ................................................................20
2.3.1 „Theorieteil“..........................................................................................................................21
2.3.2 „Praxisteil“.............................................................................................................................22
2.3.3 Ergebnissicherung .................................................................................................................22
2.3.4 Möglichkeiten für Methodenwechsel?..................................................................................22
2.3.5 Gruppenarbeitsformen ..........................................................................................................23
2.4 Erste Erfahrungen bei der Umsetzung im Schuljahr 2010/2011................................................23
3 Curriculare Umsetzung des Lernbausteins .....................................................................................24
3.1 Zuordnung der Arbeitsblätter und Materialien zum Ablaufplan ...............................................24
3.2 Tabellarische Darstellung des Durchführungsvorschlags .........................................................25
3.3 Darstellung der Prozesszusammenhänge im Verlauf des Lernbausteins Übersicht über die Prozesse im Verlauf des Lernbausteins in der Sequenz ihrer Bearbeitung......................................39
4 Bezüge des Lernbausteins zu Ausbildungsordnungen, die für den Bildungsgang relevant sind....41
5 Nachweis der erworbenen Kompetenzen. ......................................................................................42
6 Literaturnachweise .........................................................................................................................42
7 Materialteil .....................................................................................................................................43
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Lernbaustein Kaufmännische Standardsoftware
Vorwort An die Berufsausbildungsvorbereitung in den Bildungsgängen der kaufmännischen Berufsfachschule werden hohe Anforderungen gestellt. Sie soll insbesondere benachteiligte Jugendliche auf die Anforderungen einer Ausbildung in kaufmännischen Berufen vorbereiten. Dass Übergänge in Ausbildung oft nicht reibungslos erfolgen, hat vielfältige Gründe. Nicht zuletzt liegen die Eingangsanforderungen der Betriebe für viele kaufmännische Berufe sehr hoch. Jugendliche, die sich aus dem Übergangssystem heraus bewerben, müssen sich mit Mitbewerbern und ­bewerberinnen messen, die die geforderten Schulabschlüsse schneller erwerben konnten. Der Lernbaustein „Grundlagen kaufmännischer Standardsoftware“ soll die Jugendlichen in dieser Situation unterstützen. Die Schülerinnen und Schüler erwerben praxisbezogene Grundlagen für die Arbeit mit Programmen, die heute aus keinem Betrieb mehr wegzudenken sind. Mit dem von der Schule ausgestellten Nachweis über die erworbenen Kenntnisse können die Jugendlichen in einem Bewerbungsgespräch „punkten“: Er zeigt dem Betrieb, dass die Jugendlichen das Jahr in der Handelsschule gezielt für ihre Weiterentwicklung genutzt haben.
Der Lernbaustein wurde in den letzten beiden Schuljahren mit hohem Engagement der beteiligten Lehrkräfte und der Unterstützung des ESF Projekts Opti­Qua entwickelt und erprobt. Er wird derzeit nach Ende des Projekts im zweiten Jahr an der Schule angeboten und dabei weiterentwickelt. Wir hoffen, dass seine Dokumentation auch für andere Schulen von praktischem Nutzen sein kann. Heinrich Schmidt­Uenzen
Direktor des Schulzentrums ESF­Projekt Opti­Qua
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Lernbaustein Kaufmännische Standardsoftware
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Lernbaustein: Grundlagen kaufmännischer Standardsoftware am Beispiel PC­Kaufmann© (Sage) 1 Schule und Bildungsgang
Der Lernbaustein wurde in den Schuljahren 2009/2010 und 2010/2011 am Schulzentrum der Sekundarstufe II an der Bördestraße („DIE BÖRDE“) entwickelt und erprobt. DIE BÖRDE ist als Schulzentrum der Sekundarstufe II ein Oberstufenzentrum mit gymnasialen und beruflichen Bildungsgängen. DIE BÖRDE versteht sich mit ihrem vielfältigen Bildungsangebot als Kompetenzzentrum für studienbezogene und wirtschaftsberufliche Ausbildung in der Region Bremen­Nord. Die beruflichen Vollzeitbildungsgänge am Schulzentrum des Sekundarbereichs II an der Bördestraße bieten eine gezielte Vorbereitung auf die Ausbildung in einem kaufmännisch verwaltenden Beruf. Verbunden damit ist die Möglichkeit, gleichzeitig einen höherwertigen Bildungsabschluss zu erreichen. 1.1
Bildungsgang und Zielgruppe Der Lernbaustein ist im Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung angesiedelt. Er wurde im Bildungsgang „1­jährige Handelsschule (HS)“1 entwickelt. Für diesen Bildungsgang bildet die Erweiterte Berufsbildungsreife eine Zugangsvoraussetzung. In ihm kann der Mittlere Bildungsabschluss erreicht werden. Der Bildungsgang 1­jährige HS wurde für den Lernbaustein ausgewählt, weil in ihm z.T. auf kaufmännische Konzepte (insb. aus dem Bereich der Buchführung) rekurriert wird, die in der Berufsfachschule (BFS) Wirtschaft noch nicht entwickelt werden. Größe und Zusammensetzung der Klassen:
Die Durchführung der Bausteinerprobung fand parallel in 2 Klassen der 1­jährigen Handelsschule statt. Insgesamt waren im Erprobungsschuljahr (2010/2011) 49 Schülerinnen und Schüler (25 in Klasse 1, 24 in Klasse 2) beteiligt. Das Geschlechterverhältnis ist einigermaßen ausgewogen, bei einer leichten Verschiebung zur Seite der Schülerinnen: 22 männliche (45%) und 27 weibliche (55%) Lernende.2
Diese Lerngruppen setzen sich des weiteren wie folgt zusammen: Alter und Eingangsvoraussetzungen: Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler (30,6%) ist zu Beginn des Schuljahrs 17 oder 18 Jahre alt. 5 sind unter 17 Jahre alt, 4 bereits 19 oder älter. Die Mehrzahl (38,8%) tritt mit der erweiterten Berufsbildungsreife in den Bildungsgang ein. 11 (22%) verfügen bereits über den mittleren Bildungsabschluss.
1 Der Bildungsgang bildet einen Teil der kaufmännischen Berufsfachschule, die sich derzeit in drei „Stufen“ präsentiert:
Berufsfachschule Wirtschaft, Eingangsvoraussetzung einfache Berufsbildungsreife, möglicher Abschluss: Erweiterte Berufsbildungsreife,
Einjährige Handelsschule, Eingangsvoraussetzung erweiterte Berufsbildungsreife, möglicher Abschluss: Mittlerer Bildungsabschluss,
Zweijährige höhere Handelsschule, Eingangsvoraussetzung Mittlerer Bildungsabschluss, möglicher Abschluss: Fachoberschulreife. 2 Zum Gender­Aspekt im Bildungsgang siehe Seite 8.
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Zum Migrationshintergrund: Je 5 Schüler und Schülerinnen haben eine ausländische Staatsbürgerschaft. Der Migrationshintergrund im weiteren Sinne3 wird nicht systematisch von der Schulstatistik erfasst, die nur über die Staatsbürgerschaft Auskunft geben kann. Nach Einschätzung der beteiligten Lehrkräfte liegt aber bei rund der Hälfte der Schülerinnen und Schüler ein Migrationshintergrund in diesem Sinn vor, wobei meist deutsche Staatsbürgerschaft besteht. Insgesamt kann die Zusammensetzung der Klassen nach Einschätzung der Lehrkräfte als typisch für den Bildungsgang im Durchschnitt der letzten Jahre gelten. 1.2
Einschätzung der Motivationslage für die Wahl des Bildungsgangs und der Erfolgsperspektiven Motivationslage
Als Bildungsgang im Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung zielt die 1­jährige Handelsschule berufsvorbereitend auf kaufmännische Ausbildungsberufe im weitesten Sinn. Die Motivation der Schülerinnen und Schüler richtet sich nach einer erfahrungsbasierten Einschätzung der beteiligten Lehrkräfte jedoch primär auf den Erwerb des mittleren Bildungsabschlusses mit der Perspektive, im Anschluss den Schulbesuch in der 2­jährigen Höheren Handelsschule fortzusetzen.4 Das Interesse, mit dem Bildungsgang die Chancen für eine unmittelbare Bewerbung für einen Ausbildungsplatz zu verbessern, steht somit für die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler nicht im Vordergrund.5
Darüber hinaus können aber auch ganz „sachfremde“ Kriterien in die Entscheidung für den Bildungsgang eingeflossen sein: Die Nähe zum Wohnsitz, die Möglichkeit, mit der jeweiligen Peer Group weiterhin die gleiche Schule besuchen zu können, oder auch – nicht ganz auszuschließen – das Interesse, den Eintritt in die Berufswelt so weit wie möglich hinauszuschieben. Diese Motivationslage ist für die Durchführung des Bildungsgangs nicht unproblematisch. Zwar kann sich die Wahl des Bildungsgangs durchaus als Bestandteil einer bewussten „Karriereplanung“ darstellen, und insofern wäre es sicher problematisch, den Jugendlichen diesen Weg grundsätzlich verwehren oder ihn ihnen ausreden zu wollen, zumal es das entsprechende Angebot ja für sie derzeit gibt.6 Angestrebte Berufsausbildungen erscheinen möglicherweise „außer Reichweite“, weil 3 Nach der für die Datenerfassung in ESF­Projekten relevanten Definition liegt Migrationshintergrund vor, wenn mindestens ein Elternteil Deutsch nicht als Muttersprache spricht, oder mindestens ein Elternteil nicht in Deutschland geboren wurde, eine nichtdeutsche Nationalität hat oder eingebürgert wurde.
4 Ein Teil der Schüler/­innen tritt in den Bildungsgang mit bereits bestehendem mittleren Bildungsabschluss ein. In diesen Fällen war meist der Notendurchschnitt für die angestrebte Aufnahme in die Höhere Handelsschule nicht ausreichend. 5 Soweit unmittelbar eine kaufmännische Ausbildung angestrebt wird, bilden meist „einfache“ kaufmännische Berufe (Kaufmann/Kauffrau für den Einzelhandel, Bürokaufmann/Bürokauffrau) die Zielperspektive. Für andere kaufmännische Berufe werden von vielen Betrieben derzeit höherwertige Bildungsabschlüsse vorausgesetzt bzw. bevorzugt. ­ Um einen Eindruck von den Dimensionen zu vermitteln: Im Bildungsgang, in dem der Baustein erprobt wurde, sind lediglich 2 Schülerinnen und Schüler bereits an einer Ausbildung in einem kaufmännischen Beruf konkret interessiert. 6 Dieses Bildungsverhalten ist unter den Jugendlichen im Übergangssystem keine Seltenheit, sondern wird verbreitet bewusst verfolgt. Seine Charakterisierung als „bloße Warteschleife“ droht insofern zu kurz zu greifen: „Die Mehrheit der Jugendlichen verknüpft mit dem weiteren Schulbesuch Bildungsaspirationen und wie weitere Analysen aus dem DJI­Übergangspanel zeigen, gelingt es den meisten ihre Schulabschlüsse zu verbessern, teilweise um mehrere Niveaustufen [...]. Dass die Entscheidungen von Jugendlichen, weiter zur Schule zu gehen, um höhere ESF­Projekt Opti­Qua
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realistische Bewerbungschancen üblicherweise einen höheren Abschluss als die Erweiterte Berufsbildungsreife oder auch den Mittleren Bildungsabschluss voraussetzen. In diesem Fall steht der Erwerb eines höheren Bildungsabschlusses im Vordergrund, um die Voraussetzungen für diese Berufswahl oder auch für einen Übergang an die Fachoberschule zu schaffen.7 Bei dieser Konstellation kann das Berufsfeld Wirtschaft, muss aber nicht gezielt gewählt worden sein. Entsprechend muss davon ausgegangen werden, dass eine primäre Motivation für die Themen des berufsfeldspezifisch angelegten Lernfeldunterrichts bei einem Teil der Lernenden nicht vorliegt, da eine Affinität zum Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung nur mehr zufällig besteht. In Bezug auf die fachlichen Inhalte kann somit z.T. allenfalls an die Sekundärmotivation (gutes Zeugnis über den mittleren Bildungsabschluss) angeknüpft werden.
Auch die Beratungsaktivitäten der Schule haben bisher nicht für eine besser fachbezogen motivierte und damit stimmigere Wahl des Bildungsgangs sorgen können. Es handelt sich um ein dreistufiges Beratungsangebot: a) Im November wird für Schülerinnen und Schüler der Sek I ein Informationstag zu den Bildungsgängen an der Schule angeboten.
b) Beratungslehrkräfte der Schule gehen in die Sek I­Klassen mit einem gerichteten Beratungsangebot für die Schüler/­innen, die sich für den Bereich Wirtschaft und Verwaltung interessieren. c) Mitte März erfolgt eine weitere Gruppenberatung für alle, die sich für die Bildungsgänge angemeldet haben. Die beteiligten Lehrkräfte gewinnen nicht selten in diesen Gesprächen den Eindruck, dass Interessenten sich für die fachspezifische Seite des Bildungsgangs nicht interessieren, obwohl sie entsprechende Statements abgeben – eine Einschätzung, die sich dann in der Folge schon oft bewahrheitet hat. Eine Möglichkeit der Ablehnung besteht allerdings in solchen Fällen ohnehin nicht. Einschätzung der Erfolgsperspektiven im Bildungsgang
Ein Teil der Schülerinnen und Schüler ist damit erfolgreich, sich mittels der Verbesserung des Bildungsabschlusses weitere Perspektiven zu erschließen und – soweit das durch die Lehrkräfte überhaupt beurteilbar ist – in erfolgreiche Anschlüsse in Ausbildung / Fachhochschulstudium umzusetzen.8
Abschlüsse zu erwerben, in Deutschland vorrangig unter dem Stichwort 'Verzögerung der Aufnahme einer Berufsausbildung' diskutiert wird, ruft in der internationalen bildungspolitischen Debatte Überraschung hervor. Der Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft hat dazu geführt, dass der Faktor Bildung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Und im Auswahlverhalten der Ausbildungsbetriebe ist der Mittlere Bildungsabschluss Grundausstattung für die Aufnahme einer Ausbildung geworden. Dem trägt das Bildungsverhalten eines erheblichen Teils der Hauptschulabsolventinnen und ­absolventen – das zeigen die Daten des DJI­Übergangspanels – Rechnung.“ (Lex/Geier 2010: 184) – Leider trifft dieser Befund nach Einschätzung der beteiligten Lehrkräfte nur für einen Teil der Schülerinnen und Schüler im Bildungsgang zu: Nicht selten – so die Einschätzung – muss vielmehr davon ausgegangen werden, dass die Schule als „kleineres Übel“ gegenüber einer Ausbildung bevorzugt wird, also eine Art „Ausbildungsvermeidung“ vorliegt. Über deren Ursachen bzw. zugrunde liegenden Motive können hier keine Aussagen gemacht und daher auch keine wertenden Urteile gefällt werden. Hinsichtlich der Motive der Jugendlichen, die im Übergangssystem einen weiteren Schulbesuch anstreben, muss also differenziert werden. 7 Die in der kaufmännischen Berufsfachschule strukturell angelegte Verkettungsmöglichkeit der Bildungsgänge wird von nicht wenigen Jugendlichen unter dieser Zielperspektive genutzt. 8 Soweit sich eine Ausbildung anschließt, handelt es sich allerdings keineswegs immer um eine Ausbildung in einem kaufmännischen Beruf.
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Dem stehen allerdings nicht wenige gegenüber, die die Bildungsgänge abbrechen oder ihre Abschlussprüfungen nicht erfolgreich bestehen. Genderperspektive im Bildungsgang Wie die Zusammensetzungsstatistik9 zeigt, ist das Geschlechterverhältnis im Bildungsgang nahezu ausgewogen. Unter dem Gesichtspunkt der Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit erscheinen die folgenden Punkte wichtig: 1. Unter dem Gesichtspunkt der Prekarität der Berufe findet sich im Feld der kaufmännischen Berufe eine große Variationsbreite.10 Der Weg in ein als prekär bzw. nicht prekär einzustufendes Ausbildungsfeld ist mit dem Schulabschluss eng verbunden. Der bestehende Gender­Gap bei den Einkommen hängt nun seinerseits mit dem Berufswahlverhalten weiblicher Jugendlicher zusammen. Die Nutzung von „Bildungsketten“ wird unter dem Gesichtspunkt, dass sie den Zeitpunkt bis zum Eintritt in eine abschlussorientierte Ausbildung nach hinten schieben, oft kritisch gesehen und unter dem Gesichtspunkt einer „Ausbildungsvermeidung“ diskutiert – ein Aspekt, der auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist (siehe oben). Unter dem Gesichtspunkt der Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit sollte diese Kritik jedoch differenziert werden: Der Weg zu besseren Schulabschlüssen entlang einer „Kette“, die bis zur (Fach­)Hochschulreife führt, kann gerade für junge Frauen mit schlechten Ausgangspositionen ein Weg in Ausbildungsberufe sein, die bessere Lebensperspektiven als diejenigen kaufmännischen Berufe bieten, die zwar unmittelbar nach der Berufsfachschule Wirtschaft angestrebt werden könnten, die aber als prekär bezeichnet werden können und überdurchschnittlich oft von Frauen ausgeübt werden. Solche „Bildungsketten“ (alternativlos) zu unterbinden und nur noch gelten zu lassen, was möglichst rasch „abschlussorientiert“ in eine Ausbildung münden lässt, könnte sich somit unter Gender­Gesichtspunkten als Bumerang erweisen.
2. Selbstverständlich soll in allen Unterrichtsmaterialien, die im Rahmen von Opti­Qua erstellt werden, auch für diesen Baustein auf gendergerechte Sprache geachtet werden. Dies bedeutet zunächst, auf ein ausgewogenes Verhältnis der fiktiven Geschäftspartner/­innen (Sachbearbeiter und Sachbearbeiterinnen in kaufmännischen Berufen) zu achten. In der fiktiven Geschäftsleitung der „Bremer Lernbüro GmbH“ finden sich Frauen und Männer (Materialteil A­1). Dies gilt auch für die weiteren fiktiven Unternehmen.11 3. In der Praxis der Bausteinerprobung führten eine weibliche und eine männliche Lehrkraft den Unterricht gleichberechtigt durch. Dieses Faktum repräsentiert für die Jugendlichen unübersehbar die Möglichkeit der Gleichheit im Beruf und der Erreichbarkeit auch besser bezahlter Positionen in der Berufshierarchie für beide Geschlechter. 9 Siehe Seite 5.
10 Eine erschöpfende Auseinandersetzung mit dieser Problematik kann an dieser Stelle nicht geleistet werden. Zur Verteilung der Geschlechter auf „prekäre“ versus „vollwertige“ Berufe und deren Zusammenhang mit Schulabschlüssen vgl. den Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2010, online unter http://datenreport.bibb.de/html/1345.htm.
11 Da es sich bei den fiktiven Geschäftspartnern der Bremer Lernbüro GmbH um Unternehmen und nicht um Individuen handelt, wird in Bezug auf diese von „Kunden“ bzw. „Lieferanten“ (Unternehmen in dieser Rolle) gesprochen. Eine sprachliche Verdopplung in „Kunden und Kundinnen“ erschien hier fehl am Platz.
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1.3
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Formelle Grundlagen für den Lernbaustein im Bildungsgang Der Baustein muss sich insbesondere in den Rahmenlehrplan Sekundarstufe II / Berufliche Schulen für den Unterricht im fachrichtungsbezogenen Lernbereich Handelsschule (RLP 2006) konzeptionell und didaktisch­methodisch einordnen. Die Stundentafel für den Bildungsgang Handelsschule umfasst derzeit12: U.­Stunden
Pflichtbereich 1160
Fachrichtungsübergreifender Lernbereich, davon 600
­ Deutsch
160
­ Englisch
160
­ Mathematik
120
­ Politik
80
­ Sport
80
Fachrichtungsbezogener Lernbereich, davon 560
­ Wirtschaftliches Handeln mit Wirtschaftspraxis
240
­ Grundlagen des Rechnungswesens
160
­ Medienkompetenz
160
Wahlpflichtbereich 80
Gesamtstunden Schülerinnen und Schüler
1240
Im fachrichtungsbezogenen Unterricht wird der folgende Zusammenhang zwischen Lernfeldern und Fächern hergestellt (insg. 560 Stunden)13:
Lernfelder
1 Grundlagen der Wirtschaft
2 Beschaffung von Gütern
3 Aufgaben in der Personalabteilung analysieren
Zeitricht­
werte (h)
Fächer
40 Wirtschaftliches 100 Handeln und Wirtschaftspraxis
70
4 Projekt
30
5 Geld­ und Warenflüsse erfassen und rechnerisch auswerten
40 Grundlagen des 12 RLP (2006: 12).
13 RLP (2006: 13)
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Lernfelder
Zeitricht­
werte (h)
Fächer
6 Kosten und Preise kalkulieren
20 Rechnungswesens
7 Zinsen berechnen und vergleichen
20
8 Den Geschäftsverlauf eines Unternehmens nachvollziehen
40
9 Den Erfolg eines Unternehmens ermitteln und dokumentieren
40
10 Texte rationell eingeben und bearbeiten
80 Medienkompetenz
11 Informationen sammeln, aufbereiten und präsentieren
80
Der Lernbaustein „Kaufmännische Standarsoftware“ bezieht sich – wie weiter unten dargestellt ­ insbesondere auf die Lernfelder: 1. Grundlagen der Wirtschaft
2. Geld­ und Warenflüsse erfassen und rechnerisch auswerten (in: Grundlagen des Rechnungswesens) Ein „Einbau“ des Bausteins in den Fachunterricht wurde zunächst verworfen. Im nur einjährigen Bildungsgang ist die Zeit für die Vermittlung der bestehenden Inhalte – insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf die Prüfung für den mittleren Bildungsabschluss – ohnehin knapp bemessen. Es wurde keine Möglichkeit gesehen, zugunsten der Software­Schulung auf Inhalte im Fachunterricht oder im Wahlpflichtbereich zu verzichten. Zwar greift die Software Inhalte des Fachunterricht auf, kann aber diesen nicht ersetzen, sondern soll diese vertiefen. Die Seite der Vermittlung der Software­Funktionen stellt ohnehin einen zusätzlichen Inhalt da. Der Baustein wurde daher als zusätzliches Lernangebot mit 2 Wochenstunden eingerichtet und durchgeführt.14
2 Ziel des Lernbausteins 2.1
Allgemeine didaktisch­methodische Überlegungen Der Bildungsgang versteht sich als Angebot der schulischen Berufsausbildungsvorbereitung (BAV) und hat damit das allgemeine Ziel, „Grundlagen für den Erwerb beruflicher Handlungsfähigkeit“ zu schaffen, also auf die Aufnahme einer Ausbildung vorzubereiten.15 Der Rahmenlehrplan für die Handelsschule (RLP) formuliert als Ziel, „Schülerinnen und Schüler auf die Berufsausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen des Berufsfelds Wirtschaft und Verwaltung vorzubereiten“ (RLP 2006, 4). Dieses Ziel ist im Bildungsgang sowohl mit fachrichtungsbezogener Grundbildung wie mit fachrichtungsübergreifender, allgemeiner Bildung zu verfolgen, wobei insbesondere auch der 14 Dies ist unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit (stetige Durchführung) und des Transfer des Bausteins zu beachten, weil der Baustein damit eine kontinuierliche zusätzliche Stundenzuweisung erfordert. 15 Vgl. Berufsbildungsgesetz (BBiG) § 50, online: http://www.bmbf.de/pub/berufsbildungsgesetz.pdf.
Jenseits der Frage, ob das Konstrukt der beruflichen Handlungsfähigkeit überhaupt „in Teilen“ erworben werden kann, ist somit nicht Ziel, Teile von Ausbildungsinhalten – den (Teil­)Erwerb von Beruflicher Handlungsfähigkeit – im Bildungsgang vorwegzunehmen. Der Bildungsgang hat als Ausgangspunkt, dass sozial­ und lernbenachteiligte Jugendliche Unterstützung benötigen, um ihre Kompetenzen als Voraussetzung für eine erfolgreiche Ausbildungs­
bewebung weiter zu entwickeln. Dies bleibt auch dann der Ausgangspunkt, wenn sich auch marktbenachteiligte Jugendliche in diesen Bildungsgängen wiederfinden, für welche diese eigentlich nicht konzipiert sind. ESF­Projekt Opti­Qua
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fachrichtungsübergreifende Unterricht der Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten dient, „die zur Aufnahme einer Ausbildung befähigen“ und so auf das allgemeine Ziel der BAV bezogen ist (RLP 2006, 5). Für den fachrichtungsspezifischen Unterricht haben „kaufmännische Basisqualifikationen, Erfahrungswissen und Kulturtechniken“ bleibende Bedeutung; zugleich soll sich der Bildungsgang auch am beschleunigten Wandel der Anforderungen im Berufsfeld Wirtschaft ausrichten (RLP 2006, 5).
Die Überlegungen zur Entwicklung des Lernbausteins beziehen sich nun auf eine Realität des Bildungsgangs, in der Praxis­ und Handlungsorientierung derzeit nicht angemessen zum Zuge kommen. Wie oben bereits ausgeführt, ist der Erwerb des mittleren Bildungsabschlusses das primäre Ziel der Schüler/Schülerinnen. Die Vorbereitung auf die entsprechende Prüfung und deren Anforderungen (in Bezug auf den vorhandenen Leistungsstand) haben sich darüber zum bestimmenden Gestaltungsgesichtspunkt der Durchführung des Bildungsgangs verfestigt. Die zur Verfügung stehende Unterrichtszeit wird primär auf die Erreichung dieses Ziels kalkuliert. Der Gesichtspunkt der fachrichtungsspezifischen Ausbildungsvorbereitung erscheint demgegenüber als zurückgedrängt. Dies macht sich auch darin geltend, dass Betriebspraktika in diesem Bereich derzeit quasi nicht üblich sind.16 Seitens der Anforderungen, auf die der Bildungsgang vorbereiten soll, bildet die allgemeine Durchsetzung von EDV­gestützten Warenwirtschaftssystemen in der einen oder anderen Form ein wichtiges Aufgabenfeld. Es dürfte kaum noch Betriebe geben, die in Warenwirtschaft und Buchhaltung nicht auf entsprechende Programme setzen. Der Umgang mit diesen Programmen bildet einen nicht mehr wegzudenkenden Aspekt kaufmännischer Arbeit.17
Hier setzt der Baustein an:
•
Mit dem Baustein wird eine Möglichkeit geschaffen, die Inhalte des Fachunterrichts zumindest ansatzweise mit einer Praxis kaufmännischer Prozesse zu verbinden. Die Softwareschulung bietet eine einfache Simulation betrieblicher Abläufe. Sie ermöglicht auf dieser Ebene einen gewissen Ernstcharakter der Aufgabenstellungen und erfordert – zumindest in Ansätzen ­ eine eigenständige Durchführung von Handlungsabläufen kaufmännischer Basisprozesse.18 •
Damit dient der Baustein zugleich auch der Verbesserung der Vermittlung der fachtheoretischen Inhalte: Die Gegenstände des Theorieunterrichts werden aus ihrer abstrakten Vermittlung im Fachunterricht herausgelöst. Die Arbeit mit der Software verdeutlicht den Schülerinnen und Schülern praktisch, wofür die Fachtheorie konkrete Bedeutung hat. Die Schülerinnen und Schüler müssen Transferleistungen erbringen, indem sie im Fachunterricht Gelerntes auf die Arbeit mit der Software übertragen. Zugleich werden durch die praktische Umsetzung dort gelernter kaufmännischer Konzepte diese ihrerseits im Lernbaustein geübt und gefestigt. •
Durch den größeren Ernstcharakter der Arbeitsaufgaben, als dies im Fachunterricht möglich ist, sollte sich eine bessere Motivationslage der Schülerinnen und Schüler für die Aneignung der fachtheoretischen Grundlagen einstellen. Darüber sollten sich auch die Leistungen der Schülerinnen und Schüler in der Fachtheorie verbessern. 16 Eine weitergehende Frage wäre, ob sich für alle Schülerinnen und Schüler in diesen relativ stark besetzten Bildungsgängen überhaupt genügend Praktikumsbetriebe finden lassen, zumal der Zustand, dass Praktika „nicht üblich“ sind, die Einwerbung von Praktikumsplätzen zusätzlich erschweren dürfte. 17 Ein aktuelles BIBB­Projekt untersucht derzeit die Anforderungen und die Gestaltung der kaufmännischen Berufe. Dabei geht es u.a. darum, gemeinsame Kernqualifikationen zu identifizieren. Ein Zwischenstand kann Brötz/Schapfel­Kaiser (2009) entnommen werden. 18 Insofern wird nicht beansprucht, eine echte Einbindung in betriebliche Prozesse auf dieses Weise zu ersetzen. ESF­Projekt Opti­Qua
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•
Eine weitere Motivationswirkung wird durch das am Ende des Bausteins ausgestellte (schulische) Zertifikat erwartet, insofern es die Chancen bei der Bewerbung um Ausbildungsplätze verbessert. Es weist gegenüber potenziellen Ausbildungsbetrieben nach, dass der Bewerber/die Bewerberin Grundzüge der praktischen Arbeit mit einer weit verbreiteten kaufmännischen Standardsoftware beherrscht. Dabei geht es zwar auch um die „praktische Brauchbarkeit“ dieser Kompetenz, die in Betrieben, die diese oder eine ähnliche Software einsetzen, einen unmittelbaren Bewerbungsvorteil darstellen könnte. Mehr noch soll der Nachweis über den Baustein belegen, dass sich der Bewerber/die Bewerberin erfolgreich in grundlegende kaufmännische Handlungsabläufe theoretisch wie praktisch einarbeiten konnte, und steht damit dem Betrieb gegenüber als Indikator für „Ausbildungsfähigkeit“. Zusammenfassend versucht der Baustein, den Anspruch des RLP besser im Unterricht umzusetzen, indem Lernen für Handeln (Bezug auf berufliche Praxissituationen), Lernen durch Handeln (selbst ausgeführte und durchdachte Handlungen) und die Selbstständigkeit und Vollständigkeit des Handelns (RLP 2006, 7) im Bildungsgang einen höheren Stellenwert erhalten. Allerdings sind Abstriche von der (idealen) Realisierung dieser Prinzipien im Baustein unvermeidlich: –
Da der Software­Schulung eine bloße Simulation eines Handelsunternehmens zugrunde liegt, kann ein wirklich ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit nicht ermöglicht werden.19 Entsprechend kann auch der Prozesscharakter der Vorgänge nur im Ansatz deutlich werden. –
Die Zielperspektive „Selbstständigkeit und Vollständigkeit des Handelns“ erscheint wegen der im Durchschnitt geringen Ausprägung von Selbstlernkompetenzen bei der Zielgruppe nur in Ansätzen möglich. Die Fähigkeit zu selbstständiger Planung und Durchführung von Aufgaben kann bei den meisten Schülerinnen und Schülern im Bildungsgang nicht vorausgesetzt werden und muss daher primär als Entwicklungsziel verstanden und verfolgt werden. –
Die Erreichung der Ziele hängt auch von der jeweiligen konkreten Zusammensetzung der Klassen ab. Sie sind um so besser erreichbar, als die Schülerinnen und Schüler bereits auf das kaufmännische Berufsfeld orientiert sind. Die Unterstützung der Ziele des Rahmenlehrplans ist ein wichtiger Aspekt des Lernbausteins, bildet jedoch nicht den primären Maßstab für die Einschätzung des Nutzens des Lernbausteins. Denn primär wird das Ziel verfolgt, durch einen nachweisbaren Kompetenzerwerb die Bewerbungschancen der Jugendlichen zu verbessern. Um diesen Nutzen des Bausteines zu stärken, steht das Projekt in einem Diskussionsprozess mit den Kammern, um zu prüfen, ob und in welcher Form sich der schulische Nachweis ggf. durch die Kammern „aufwerten“ lässt. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen, da zunächst die Erfahrungen aus der ersten Durchführung abgewartet werden mussten. 2.2
Vermittelte Kompetenzen im Baustein „PC­Kaufmann“ Die Schülerinnen und Schüler lernen die Software „PC­Kaufmann“ kennen und können sie in ausgewählten Funktionen anwenden. Dabei werden grundlegende kaufmännische 19 Dies kann letztlich nur eine betriebliche Ausbildung erreichen und ist insofern auch jenseits des Erwartungshorizonts der Berufsausbildungsvorbereitung.
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Arbeitsabläufe anhand einer virtuellen Firma erarbeitet und geübt. Über die erworbenen Kompetenzen wird (zunächst) ein schuleigenes Zertifikat ausgestellt. Der Baustein beschränkt sich auf die Vermittlung von Grundlagen in 3 Programmmodulen: Auftragsbearbeitung, Beschaffungswesen und Finanzbuchhaltung.20 Die Tiefe der Behandlung dieser Module oder die potenzielle Berücksichtigung weiterer Module muss in Abhängigkeit von der Lerngeschwindigkeit der Lerngruppe im Verlauf der Durchführung entschieden werden. 2.2.1
Kurzbeschreibung des ausgewählten Softwareprodukts Der Lernbaustein bezieht sich auf das Softwarepaket „PC­Kaufmann“ der Sage Software GmbH21, das in mehreren Ausbaustufen erhältlich ist. „Beim PC­Kaufmann des Unternehmens Sage Software GmbH handelt es sich um eine Enterprise Resource Planning­Software (ERP­Software) für kleine Unternehmen. Sie wurde ursprünglich von dem Unternehmen KHK in Frankfurt entwickelt und erstmals 1989 in einer DOS Version veröffentlicht. Nach der Übernahme von KHK durch die englische Sage Gruppe wurde die Software in die Produktpalette der Sage Group eingegliedert.“22 Als Besonderheiten des Produkts hebt Wikipedia hervor: •
„Zum einen stellt die Software ein Komplettsystem mit allen Funktionen zur kaufmännischen Unternehmensführung dar. Auftragsbearbeitung, Finanzbuchhaltung und Kennzahlenanalyse sind in einem Programm vereint und bedienen sich aus einer gemeinsamen Datenbank. •
Zum anderen beinhaltet die Software (neben der klassischen Buchungserfassung) eine Buchungserfassung nach Geschäftsvorfällen. Die Buchungen werden hierbei nicht klassisch Soll­an­
Haben erfasst, sondern nach definierten Geschäftsvorfällen (z.B. Rechnungseingang, Wareneingang, allgemeine Buchung mit Sollsplitt, ...). Diese Art der Buchungserfassung ist einzigartig in der ERP­
Landschaft.“23 Auf diese Besonderheiten wird unter didaktisch­methodischen Gesichtspunkten unten näher Bezug genommen. Für „PC­Kaufmann“ spricht auch seine Mandantenfähigkeit. Die Schülerinnen und Schüler können individuell den Umgang mit dem Programm üben. Jeder bearbeitet „seinen eigenen“ Mandanten. Bei gleichen Aufgaben sollten die Schülerinnen und Schüler zu den gleichen Endresultaten kommen. Fehler wirken sich nicht auf die Integrität der Daten der anderen aus. (Jeder darf und kann seine eigenen Fehler machen.) Dies erleichtert die Lernfortschrittskontrolle. Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass das Programm in vielen regionalen Betrieben zum Einsatz kommt: Einer Selbsteinschätzung des Anbieters vom 19. Januar 2010 zufolge kann von einer recht großen Verbreitung des Produkts in Kleinunternehmen ausgegangen werden.24 20 Zur Begründung der Auswahl der Programmfunktionen siehe auch Kapitel 2.2.3, S. 16.
21 http://www.sage.de/sb/prodloes/pc_kaufmann/uebersicht.asp , letzter Zugriff 2011­02­16. Das Produkt wurde ursprünglich von KHK vertrieben und wird gewohnheitsmäßig auch noch so bezeichnet. 22 http://de.wikipedia.org/wiki/PC­Kaufmann , abgerufen am 2011­02­16.
Die Einordnung als ERP­Software verdankt sich den vielfältigen Möglichkeiten, mit denen eine Geschäftsleitung Auswertungen zu Planungszwecken generieren kann. Dieser Aspekt spielt natürlich für den Software­Baustein keine Rolle.
23 http://de.wikipedia.org/wiki/PC­Kaufmann , abgerufen am 2011­02­16
24 „Unsere Marktanalysen aus dem vergangenen Jahr zeigen, dass Sage europaweit die Nummer eins unter den Anbietern von Enterprise Ressource Management (ERM)­Anwendungen in Kleinunternehmen mit 1­99 Mitarbeitern ist.“
http://www.sagehr.at/DE/NewsundEvents/Pressemeldungen/Sage_baut_Marktauftritt_in_oesterreich+aus.aspx, ESF­Projekt Opti­Qua
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Experteneinschätzungen aus der Handwerkskammer Bremen bestätigen dies auch für das regionale Handwerk. Die Software wird bereits am SZ Bördestraße in anderen Bildungsgängen eingesetzt, musste also nicht extra für den Baustein beschafft und lizenziert werden. 2.2.2
Anforderungen an einen fachbezogenen Informatikunterricht
In der Vermittlung der Software werden zwei Zielebenen miteinander verknüpft: •
Als Informatikunterricht geht es um die Erschließung eines Softwaresystems als berufsfeldtypisches Werkzeug zur Unterstützung kaufmännischer Abläufe (Finanzbuchhaltung, Bestellwesen, Offene­Posten­Listen usw.) •
Als fachbezogener Unterricht geht es um die Vermittlung, die Übung und den Transfer von im Fachunterricht vermittelten Inhalten in einem praxisbezogenen Rahmen. Beide Gesichtspunkte müssen für sich und aufeinander bezogen in der Unterrichtsdurchführung berücksichtigt werden. Hieraus bestimmt sich dann die Auswahl der konkreten Inhalte und ihrer Vermittlungsmethoden. a) Informatikunterricht Im Informatikunterricht sind zunächst zwei Dimensionen zu berücksichtigen, die – je nach konkretem Gegenstand – mit unterschiedlichem Gewicht in die Zieldefinitionen eingehen: Produktwissen
produktbezogen
kurzlebig
auswendig lernen, wiederholen
isolierte Fakten
wenig Transfer möglich
konkret
Konzeptwissen
produktunabhängig
langlebig
verstehen und einordnen
Zusammenhänge
Transfer möglich
abstrakt Tabelle aus Hartmann, Näf, Reichert 2007, S. 24
In Bezug auf den Lernbaustein geht es also um die Fragen: •
„Wie funktioniert softwaregestützte Finanzbuchhaltung?“ (Konzeptwissen)
•
„Wie funktioniert das Produkt PC­Kaufmann?“ (Produktwissen)
In doppelter Hinsicht scheint das Produktwissen hier relativ schwer zu wiegen. Erstens ist das Programm ja auch gerade deshalb ausgewählt worden, weil es in den Betrieben recht verbreitet ist. Das konkrete Produkt zu kennen, kann also nützlich sein, wenn sich die Jugendlichen in einem Betrieb für einen Ausbildungsplatz bewerben („Verwertbarkeit“ des konkreten Produktwissens). Zweitens kommt den Produktunterschieden bei ERP­/Buchführungs­Programmen vermutlich eine größere Bedeutung als bei Standardsoftware zu: Bei Standardsoftware (also Office­Anwendungen, Internetbrowser, E­Mail­Clients, um die wichtigsten zu nennen) kann und sollte das Konzeptwissen im Vordergrund stehen. Die Programme stehen dabei jeweils als Beispiel „ihrer Art“: Word/Writer als Beispiel für Textverarbeitung, Excel/Calc/... als Beispiel für Tabellenkalkulation, Thunderbird/Outlook/... als Beispiel für Mail­
Clients, Firefox/Internet­Explorer/Safari/... als Beispiel für Internet­Browser. Das Verständnis der Konzepte erlaubt dabei jeweils die praktische Benutzung all dieser konkreten Programme. Diese letzter Zugriff 2011­02­16
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Kompetenz verwirklicht den Anspruch, mit der Beherrschung von Standardsoftware über eine allgemeine Kulturtechnik zu verfügen, deren Entfaltung nicht vom gewählten Werkzeug abhängt. Relevante Unterschiede, die dazu zwingen würden, die spezifischen Produkteigenschaften in den Vordergrund zu stellen, ergeben sich erst für „Power­User“, die nicht nur die Standardfunktionen nutzen, sondern tiefer in die speziellen Eigenschaften der jeweiligen Produkte einsteigen wollen oder müssen. Demgegenüber existiert ein recht unübersichtlicher Markt von Produkten zur Unterstützung der kaufmännischen Betriebsfunktionen, die in Umfang, Spezialisierung, Ausbaufähigkeit usw. wie in der Benutzerführung keineswegs so einheitlich sein müssen, wie es sich für die genannten Standardprogramme aufgabenimmanent von selbst ergibt. Dennoch muss der Gedanke, am Beispiel „PC­Kaufmann“ auch Konzeptwissen zu vermitteln, nicht über Bord geworfen werden. Denn die spezifischen betrieblichen Vorgänge, die die verschiedenen Programme abbilden bzw. unterstützen, liegen den Programmen gleichermaßen zugrunde, bilden ihren „konzeptuellen Kern“. Aufgrund dieser Besonderheiten der Software kommt dem Produktwissen zwar in der Vermittlung zunächst ein höherer Stellenwert zu, insofern der Lernbaustein auf praktisch anwendbare Kompetenzen abzielt. Ein Transfer des erworbenen Produktwissens auf andere Programme ist aufgrund der Sonderstellung des Programms in der Bedienungslogik („einzigartig“) nicht einfach. Wie gut die Vermittlung von Konzeptwissen und damit dieser Transfer gelingen, hängt insofern vor allem davon ab, ob es gelingt, den Zusammenhang zwischen der Bedienungslogik des Programms (orientiert an Geschäftsvorfällen) und der zugrundeliegenden Buchführungslogik begreifbar zu machen. Da Letztere vom Programm (bewusst) verdeckt wird, müssen die Bezüge zwischen beiden Konzepten explizit thematisiert werden. b) Fachbezogener Informatikunterricht Die Vermittlung von Konzeptwissen ergibt sich somit nicht automatisch aus der Vermittlung des Produktwissens, sondern bedarf der Vermittlung und des Wissenstransfers. Diese werden durch Bezüge zu den Inhalten des Fachunterrichts bzw. durch dessen Bezug auf die kaufmännischen Prozesse, deren Bearbeitung die Programmfunktionen dienen, hergestellt. Insofern ist die Vermittlung der Software als „fachbezogener Informatikunterricht“ einzuordnen. Der Fachbezug sichert die Vermittlung des Konzeptwissens ab und sorgt so für eine flexible Verwertbarkeit und längere „Haltbarkeit“ der erworbenen Kompetenzen. Mit den oben dargestellten Besonderheiten von „PC­Kaufmann“ (s. Seite 13) „verdeckt“ das Programm zwar die „Buchführungslogik“, kommt aber andererseits einem auf das Konzeptwissen zielenden Unterricht auch entgegen. Eine Buchungserfassung nach Geschäftsvorfällen ermöglicht es, die Arbeit mit der Software handlungsorientiert auf diese zu beziehen. Die vermittelten Software­Funktionen stehen so prinzipiell nicht „für sich“, sondern haben immer einen Bezug zu den konkreten Geschäftsvorgängen. So erhalten die bearbeiteten (virtuellen) Geschäftsvorfälle einen handlungsorientierten Bezug auf die betriebliche Praxis, auch wenn letztlich nur Daten und Vorgänge einer fiktiven und „didaktisch reduzierten“ Firma bearbeitet werden.25 Dass deren Abarbeitung nicht bloßes produktgebundenes Funktionswissen bleibt, wird durch den stets präsenten Bezug zum Fachunterricht abgesichert. Der Bezug zum Fachunterricht ist somit zweiseitig: Einerseits ist Wissen aus dem Fachunterricht für die Arbeit mit dem Programm unterstellt, es wird abgerufen. Anderseits wird der Softwareunterricht dazu genutzt, abstrakte Inhalte des Fachunterrichts (Buchung, Rechtsfragen) in 25 Es versteht sich von selbst, dass der Nutzen einer realen Einbindung in Betriebsprozesse (wie in der Ausbildung) für den Erwerb beruflicher Kompetenzen durch eine Simulation dieser Prozesse nie erreicht werden kann. ESF­Projekt Opti­Qua
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einem praxisorientierten Umfeld aufzugreifen, um sie zu üben, zu festigen. Da sich die Inhalte unter der Software in anderer Form präsentieren, sind dabei Transferleistungen zu erbringen. Beispiel: Es ist eine Verbindung herzustellen zwischen T­Konten und den Eingaben, die mit dem Programm vorgenommen werden: Wie entsprechen sich beide Ebenen? Was nimmt mir das Programm ab? Wo kann ich das Resultat in der von T­Konten bekannten Form sehen? (Report­Funktionen, Journale) •
2.2.3
Hinweis: Die Bezüge zum Fachunterricht verhalten sich zur Softwareschulung für sich zwar nicht wie „Kür“ zu „Pflicht“. Aber die Vermittlung der Grundfunktionen des Programms steht durch den knappen Zeitrahmen bedingt (30 Wochen a 2 Wochenstunden) zunächst im Vordergrund. Wie intensiv die Bezüge zum Fachunterricht gestaltet werden können, hängt daher auch von der in der jeweiligen Lerngruppe möglichen Lerngeschwindigkeit ab. Auswahl der genutzten Programmfunktionen
Angesichts der Funktionsvielfalt des Programms ist klar, dass der komplette Leistungsumfang nicht vermittelt werden kann ­ dies kann auch nicht die Aufgabe des Bausteins im Rahmen eines berufsausbildungsvorbereitenden Bildungsgangs sein. Vielmehr soll es um die Vermittlung der wichtigsten und in der betrieblichen Praxis (z. B. schon im Rahmen eines Praktikums) anwendbaren Funktionen gehen (= kompensatorischer Vorteil der Schülerinnen und Schüler bei Bewerbungen). Dabei soll der Fachunterricht einerseits handlungsorientiert unterstützt werden und die im Fachunterricht vermittelte Theorie in ihrem Praxisbezug vertieft werden. Typische kaufmännische Arbeitsprozesse sollen mithilfe der Software möglichst vollständig durchgeführt (simuliert) werden. Die Funktionen des Programms bauen aufeinander auf, so wie die mit dem Programm abgebildeten kaufmännischen Teilprozesse aufeinander aufbauen: Beispielsweise unterstellt die Verbuchung eines Rechnungsausgangs den zugrunde liegenden Verkauf; dieser setzt seinerseits entsprechende verkäufliche Artikel und Kundenbeziehungen voraus. Dementsprechend werden die ausgewählten Module aufeinander aufbauend vermittelt. Im Wesentlichen werden vier Funktionen des Programms genutzt: a) Anlage von Stammdaten
b) Auftragsbearbeitung c) Bestellwesen d) Finanzbuchhaltung (an b) und c) angegliedert) a) Anlage von Stammdaten. Dieser Schritt ist Voraussetzung für die Arbeit mit den weiteren Programmfunktionen, die auf diese Daten zurückgreifen. Konzept­ und Produktwissen sind gut miteinander vermittelt, da in Bezug auf die Daten, die konzeptionell erfasst werden können, kaum softwarespezifische Unterschiede zu erwarten sind. Es handelt sich somit nur darum, dass ggf. die Eingabefelder in produktspezifischen Eingabemasken anders angeordnet bzw. auf verschiedene Submasken anders verteilt sein können. Im Einzelnen werden durchgeführt: –
Neuanlage eines Mandanten, Eingabe der Stammdaten des fiktiven Betriebs
–
Anlage einer Artikelliste
–
Eingabe von Kundenstammdaten
–
Eingabe von Lieferstammdaten
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Es werden nur die für die Arbeit mit den ausgewählten Programmfunktionen unbedingt nötigen Daten erfasst, um den Zeitaufwand für diesen vorbereitenden Schritt nicht unnötig auszudehnen.26
Die Eingabe durch die Schülerinnen und Schüler ist sinnvoll:
–
Sie lernen, Kunden­, Lieferanten­ und Artikeldaten sorgfältig und konzentriert einzugeben, auch wenn diese Eingaben mit einer gewissen Monotonie behaftet sind,
–
sie sehen, wie das Unternehmen selbst im System abgebildet wird, und –
sie erkennen die Bedeutung der „Mandantenfähigkeit“ der Software für ihre weitere Arbeit mit dem System. Mögliche Bezüge zur Fachtheorie an dieser Stelle sind: –
Grundlagen der Datenerfassung und Bedeutung des Datenschutzes: Auf welcher Grundlage werden Kunden­ und Lieferantendaten erfasst? –
Bedeutung der Lagerhaltung und einer elektronischen Bestandsführung zur Sicherung der Verfügbarkeit der angebotenen Artikel bzw. Information über mögliche Lieferfristen.
–
Ein erster formaler Bezug zu kaufmännischer Kalkulation: Einkaufs­ und Verkaufpreis, ggf. Rabattsätze/Skontosätze werden bei der Artikeleingabe vergeben; die entsprechenden Kalkulationen werden hier allerdings nicht durchgeführt, sondern nur unterstellt.
b) Auftragsbearbeitung Im Resultat sollen die wesentlichen Prozessschritte komplett durchgeführt werden, wobei selbstverständlich der Vorgang teilweise idealisiert und zunächst in einer möglichst einfachen Form, also unter Weglassung möglicher „Komplikationen“ (Teillieferung, Rabatt und Skonto...) zugrunde gelegt wird. (Wenn das Lerntempo der Gruppe es zulässt, können hier Vertiefungen angeboten werden.) In der schrittweisen Durchführung sind Konzept­ und Produktwissen gut integriert, da die Auftragsbearbeitung in einer durch den kaufmännischen Prozess selbst vorgegebenen Reihenfolge abgebildet wird. Auch hier sind somit bei anderen Produkten v.a. unterschiedliche Darstellungsweisen (also anders gestaltete Bildschirmmasken) des identischen Inhalts zu erwarten. Eine Übertragung des produktspezifisch erworbenen Konzeptwissens auf andere Produkte erscheint relativ leicht machbar. Auf Basis einer von den Lehrkräften als Impuls hineingegebenen Anfrage werden im Modul Auftragsbearbeitung
–
ein Angebot
–
ein Lieferschein –
eine Rechnung
erstellt. Anschließend erfolgt im Modul Finanzbuchhaltung die Verbuchung der Ausgangsrechnung sowie des Zahlungseingangs, die jeweils zu Veränderungen der Offene­Posten­Liste führen. (Die Software bietet die Möglichkeiten, z.B. die Verbuchung des Rechnungsausgangs automatisch 26 Viele der Eingabemasken offerieren erheblich mehr Felder, die ausgefüllt werden könnten, aber nicht thematisiert werden können. Hier braucht es „Mut zur Lücke“: Lehrkräfte und Schüler/­innen müssen damit leben, dass im Interesse der Überschaubarkeit der Inhalte nicht alle Funktionen und Möglichkeiten des Programms erklärt werden können. Das Motto lautet daher: Nur Felder, über die gesprochen wurde, werden „angefasst“. ESF­Projekt Opti­Qua
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durchzuführen. Hierauf wird ausdrücklich verzichtet, um den Buchungsvorgang separat durchführen zu können.) Mögliche Bezüge zur Fachtheorie an dieser Stelle: •
Vertragsrecht, insb. aus Sicht des Verkäufers
•
Grundlagen der Buchführung27
c) Bestellwesen Vergleichbar zur Auftragsbearbeitung wird versucht, möglichst komplett den Prozess (vereinfacht) durchzuspielen. Beginnend mit einem Angebotsvergleich (mit einem Tabellenkalkulationsprogramm) wird eine Bestellung erstellt. Der Wareneingang (Lieferschein) wird verbucht. Die Veränderung des Lagerbestands kann beobachtet werden. Der Rechnungseingang wird verbucht und führt zur Anlage eines Eintrags in der Offene­Posten­Liste, der mit der Verbuchung des Zahlungsausgangs entfällt.
Auch hier ergeben sich Bezüge zur Fachtheorie: •
Vertragsrecht, insb. aus Sicht des Käufers
•
Grundlagen der Buchführung. 2.2.4
Versuch, die Prozesse möglichst vollständig abzubilden
Es wird somit versucht, sowohl in der Auftragsbearbeitung wie im Bestellwesen den kompletten Prozess (in vereinfachter Form) durchzuführen. Allerdings kann dies erst gegen Ende des Lernbausteins tatsächlich so erfolgen. Zur Sicherung des Lernfortschritts werden beide Prozesse in den Übungen von den ersten Teilschritten her sukzessive aufgebaut. Die Schülerinnen und Schüler müssen zunächst an die Funktion des Programms herangeführt werden. Sie brauchen angemessen viel Zeit, sich mit den Softwarefunktionen vertraut zu machen Auch können die Buchhaltungsfunktionen erst später einbezogen werden, weil hierfür zuerst im Fachunterricht theoretische Grundlagen gesichert bzw. neu gelegt werden müssen. 2.2.5
Reduktion bei Offenheit für Ausbau Die Durchführung, wie sie hier als idealtypischer Ablauf vorgeschlagen wird, nimmt deutliche didaktische Reduktionen vor. Die Geschäftsvorfälle werden zunächst als möglichst einfache durchgeführt, und es wird auf „Komplikationen“ wie Rabatt, Skonto, Reklamation, ausbleibende oder unvollständige Zahlung usw. verzichtet. Auch wird die Eingabe der eigentlich erforderlichen Fußzeileninformationen bei der Erstellung von Auftragsbestätigungen und Rechnungen erst einmal abgesehen – die „Logik“ dieser Eingabe entspricht der Eingabe des Kopftextes. Ein Ausbau in diese Richtungen ist aber jederzeit möglich. Daher wird z. B. in der Anlage des Artikelstamms die Rabattfähigkeit eingerichtet, auch wenn von dieser hier zunächst kein Gebrauch gemacht wird. 27 Hier zeigt sich, dass die Softwareschulung den Fachunterricht nicht ersetzen kann, sondern dass sich beide wechselseitig ergänzen. Die Verbuchung ist mit PC­Kaufmann in wenigen „Klicks“ gemacht oder kann sogar automatisch durchgeführt werden. Dies macht jedoch die Arbeit mit den „guten alten“ T­Konten im Fachunterricht nicht überflüssig, auch wenn diese in der betrieblichen Praxis eben nicht mehr vorkommen. Denn als Darstellungsmaterial zur Erklärung der Systematik der Buchhaltung und der Zusammenhänge sind die T­Konten wesentlich besser geeignet als die Software, die diese Systematik gerade „verdeckt“. Die Aufgabe besteht somit darin, den Schülerinnen und Schüler den Zusammenhang beider Darstellungsweisen zu vermitteln. ESF­Projekt Opti­Qua
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2.2.6
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Abwechslung durch Exkurse Da die Möglichkeiten für methodische Variationen im Rahmen der für Softwareschulungen typischen und auch notwendigen Abfolge von Theorie und Anwendung begrenzt sind (siehe unten), wird der Gefahr der Monotonie im Unterrichtsablauf dadurch begegnet, dass erstens die beiden „Hauptstränge“ Auftragsbearbeitung und Bestellwesen abwechselnd verfolgt werden, und zweitens mehrere inhaltlich zum Lernbaustein passende „Exkurse“ eingeschoben werden, die weitere Brücken zur Fachtheorie schlagen, zur Vertiefung von IT­Kompetenzen beitragen und insgesamt durch andersartige Aufgabenstellungen Abwechslung in den Ablauf bringen. In diesem Fall ging es um •
Recherche von Postgebühren, deren Darstellung in übersichtlicher und ansprechender Form
•
Erstellung eines Sonderangebots­Flyers mit Anschreiben an Kunden
Eine weitere Möglichkeit kann das Erstellen einer Katalogseite für die „Bremer Lernbüro GmbH“ sein. 2.2.7
Vorbereitung des Programms / des Unterrichts durch die Lehrkräfte Der Einsatz von PC­Kaufmann in der 1­jährigen Handelsschule erforderte zunächst von den Lehrkräften •
Grundsatzentscheidungen zur Anpassung des Programms an die Zielgruppe
◦ Als Kontenrahmen wurde SKR03 (Handelsbuchführung) gewählt
◦ Name und Ausrichtung des fiktiven Unternehmens: „Bremer Lernbüro GmbH“, Handel mit Büroartikeln, Rechtsform: GmbH
◦ Benutzte Module: Auftragsbearbeitung, Bestellwesen und Finanzbuchhaltung
•
Entsprechend dieser Grundsatzentscheidungen waren vorzubereiten: ◦ Stammdaten des Mandanten ◦ Artikelliste ◦ Lieferantendaten ◦ Kundendaten
◦ Vorgänge und Belege: Bestellungen, Rechnungen und Lieferscheine anderer Firmen; Kontoauszüge für die Verbuchung von Zahlungen usw. Diese Daten wurden von den Lehrkräften auf Basis der in der Schule bestehenden Übungsfirma für den neuen Einsatzzweck zusammengestellt, dabei entsprechend vereinfacht und als Referenz in das System eingegeben. Eine Vorbereitung der Eingaben für die von den Schülerinnen und Schülern einzurichtenden und zu bearbeitenden Mandanten erfolgt nicht; alle für die individuelle Arbeit mit dem System nötigen Daten werden von den Schülerinnen und Schülern selbst eingegeben. 2.2.8
Voraussetzungen Voraussetzungen bei der Zielgruppe Der Unterricht unterstellt grundlegende IT­Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern: ESF­Projekt Opti­Qua
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–
Grundfertigkeiten für die Arbeit mit dem Betriebssystem (hier: Windows). Von diesen Grundfertigkeiten kann hier ausgegangen werden. –
Text­ und Zahleneingaben, Formatierung und Gestaltung von Textdokumenten: Kenntnisse in Textverarbeitung und Tabellenkalkulation werden z.T. unterstellt.
Organisation, Räumlichkeiten, weitere Ressourcen Für eine optimale Durchführung sollte im EDV­Raum jedem Schüler/jeder Schülerin ein eigener PC zur Verfügung stehen. Wie weiter unten begründet wird, sollte die theoretische Einführung nicht in diesem Raum erfolgen, sondern in einem separaten Raum (ohne PCs) durchgeführt werden. Dort sollte ein „Beamer“ zur Verfügung stehen, an den ein Rechner (Laptop) angeschlossen werden kann, auf dem das Programm installiert ist, um die einzelnen Prozessschritte in ihrer Abfolge demonstrieren zu können. Für die Erprobung des Lernbausteins konnten die PC­Arbeitsplätze der an der Schule für andere Bildungsgänge betriebenen Übungsfirma mit genutzt werden. Dort ist auch das verwendete Programm bereits installiert und von der Schule lizenziert.28 Die PC­Ausstattung und das Betriebssystem erlauben flüssiges Arbeiten und entsprechen einem in betrieblichem Umfeld noch weithin üblichen Standard (Windows XP). Abbildung 1: Die PC­Arbeitsplätze im SZ Bördestraße 28 Für die Erprobung des Lernbausteins kam die Software­Version 10 zur Anwendung; zum Schuljahrsende wurde auf die aktuelle Version 11 umgestellt. Die im Materialteil dokumentierten Bildschirmausdrucke beruhen auf Version 11, dies wurde vom Programmanbieter so gewünscht. Weitere Informationen zu den angebotenen Programmversionen und Lizenzmodellen gibt es unter http://www.sage.de/sb/prodloes/pc_kaufmann/uebersicht.asp. ESF­Projekt Opti­Qua
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2.3
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Auswahl und Begründung der Unterrichtsmethoden Es liegt auf der Hand, dass die praktische und individuelle Übung ­ möglichst am „eigenen“ PC ­ mit dem „eigenen“ Mandanten im Vordergrund stehen muss. Zu deren Vorbereitung ist eine vorgeschaltete Einführung, Erläuterung und Demonstration des jeweiligen Lernschritts (kaufmännischer Vorgang und dessen Abarbeitung mit dem Programm) durch die Lehrkräfte erforderlich. Dieser Zweischritt („Theorieteil“ ­ „Praxisteil“) bildet insofern das methodische Grundgerüst des gesamten Lernbausteins. Für dieses Vorgehen ist zunächst eine räumliche Trennung von Theorie­ und Praxisphasen anzustreben.29
Da es um die Einführung in eine aus mehreren Schritten bestehende Abfolge geht, die zunächst als Prozess im Ganzen vorgestellt werden muss, verhindert die räumliche Trennung, dass die Schülerinnen und Schüler versucht sind, Teilschritte bereits unmittelbar am PC umzusetzen, was ihre Aufmerksamkeit für den Fortgang der Erklärung mit großer Wahrscheinlichkeit untergraben würde.30 Durch die Trennung der Theorie von der Praxis wird umgekehrt die Erprobungsphase nicht durch Erklärungen „für alle“ belastet. Da die Schülerinnen und Schüler die Aufgabenstellungen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten umsetzen und dabei individuell auf verschiedene Schwierigkeiten stoßen können, würde dies den Bearbeitungsfluss vieler stören. Stattdessen soll die Betreuung der Übungen ganz auf die individuell auftretenden Probleme bezogen werden.
Sollte eine räumliche Trennung nicht möglich sein, sollte versucht werden, im PC­Raum selbst eine räumliche Trennung für die Theorievermittlung zu organisieren, so dass die Schülerinnen und Schüler während der Einführung nicht an ihren Rechnern sitzen. 2.3.1
„Theorieteil“
Auf den Lehrervortrag kann hier nicht verzichtet werden. Mit Hilfe eines Beamers wird die Durchführung der jeweiligen Aufgabe mit dem Programm schrittweise durchgegangen und erläutert. Die Schülerinnen und Schüler sind gehalten, diese Schritte mitzuschreiben, um in der folgenden Praxisphase auf ihre eigenen Aufzeichnungen zurückgreifen zu können. Die Aufforderung zum Mitschreiben wird dadurch unterstrichen, dass die Mitschriften Grundlage für eine zu erstellende schriftliche Anleitung sein werden. Die notwendige eigene Verbalisierung und strukturierte Verschriftlichung bietet eine erste Kontrollebene, ob die erklärten Schritte verstanden wurden, und sollte entsprechende Rückfragen an die Lehrkraft anstoßen. In den Planungen zum Lernbaustein wurde überlegt, ob auch Möglichkeiten für entdeckendes Lernen genutzt werden können. Dies wurde weitgehend verworfen. Von der Sache her bietet sich ein solches Vorgehen zwar durchaus an: Programme bieten Lösungen für spezifische Aufgabenstellungen, für die die Anwender das Programm anwenden wollen und für die sie daher vom Programm entsprechende Funktionalitäten erwarten. Die Programme bieten ihrerseits ihre (Fülle von) Funktionen strukturiert über ihr Menüsystem, über Kontext­Menüs und über die integrierten Hilfen sowie gedruckte Handbücher an. Wer z.B von einer Textverarbeitung (zurecht) erwartet, Text löschen, kopieren und einzufügen zu können, wird die entsprechenden Funktionen 29 Vgl. die Argumentation für den Informatikunterricht bei Hartmann, Näf, Reichert 2007, 141­143.
30 Außerdem werden potenzielle Ablenkungen durch die heute im Allgemeinen stets mit dem Internet verbundenen Rechner unterbunden.
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sicher leicht selbst entdecken können. Dazu muss man allerdings eben „wissen, was man von der Software will“. Diese Bedingung bietet für den vorliegenden Fall nun eine Hürde. Es wäre zwar wünschenswert, wenn die Schülerinnen und Schüler sich mithilfe des Handbuchs bzw. der Hilfefunktion des Programms zumindest Teilfunktionen des Programm selbst (allein oder in der Gruppe) erschließen könnten, also entdeckendes Lernen im Umgang mit neuer Software praktizieren. Dies könnte aber nur funktionieren, wenn die Schülerinnen und Schüler bereits ein gefestigtes Wissen über die Aufgaben, die sie mit der Software bearbeiten sollen, haben. Da dies nur in Ansätzen der Fall ist, sind Handbuch und Online­Hilfe als Anleitung für die Zielgruppe wenig geeignet. Diese richten sich an Personen, die die zugrunde liegenden Prozesse kennen und über das dazu gehörige kaufmännische Wissen verfügen. Sie erwarten von der Software Lösungen für Probleme, die sie im Prinzip bereits beherrschen. Entsprechend sind Handbuch/Online­Hilfe als funktionale technische Anleitungen gestaltet. Die Nutzung einer Softwareschulung zur vertiefenden Vermittlung von kaufmännischem Grundlagenwissen ist nicht ihr Ausgangspunkt. Die Schülerinnen und Schüler kennen sich dagegen mit den kaufmännischen Prozessen noch nicht aus, sondern müssen das, was hier von der Software abgebildet und erledigt wird, erst noch (parallel im Fachunterricht, in Transferbezügen hier unterstützt) lernen.
Außerdem war in Rechnung zu stellen, dass nach den bestehenden Erfahrungen mit der Zielgruppe im Bildungsgang die erforderliche Selbstständigkeit und Beständigkeit der Konzentration in der Arbeit mit einer unbekannten Software nicht vorausgesetzt werden können. Um deren Entwicklung zu unterstützen, kann allerdings an einzelnen Punkten der Versuch gemacht werden, die Schülerinnen und Schüler auf eine „Erkundungstour“ zu schicken: Konkret wurde dies in der Bausteindurchführung am Beispiel der Lagerbestände genutzt; die Aufgabe lautete, selbst herauszufinden, wie man mit der Software den Lagerbestand eines Artikels feststellen bzw. kontrollieren kann. 2.3.2
„Praxisteil“
Im Praxisteil erhalten die Schülerinnen und Schüler jeweils als Aufgabenstellung einen Arbeitsauftrag bzw. einen Vorgang, den sie mit dem Programm möglichst selbstständig anhand ihrer Aufzeichnungen bearbeiten sollen. Die Lehrkräfte stehen zur individuellen Unterstützung bereit, wenn Probleme auftauchen. In diesem Fall werden – ohne selbst in die Durchführung der Aufgabe am PC einzugreifen – die Erklärungen aus dem Theorieteil wiederholt oder im Gespräch Fehler ermittelt und so die Grundlagen zu deren selbstständiger Korrektur durch die Schülerinnen und Schüler gelegt. Unterschiedlichen Arbeitstechniken und ­stilen wird so binnendifferenzierend Rechnung getragen. Die am Ende nahezu jeder Aufgabenstellung stehenden ausgedruckten Belege können zur Kontrolle und Bewertung verwendet werden. Sind diese nicht korrekt, wurde nicht richtig vorgegangen. 2.3.3
Ergebnissicherung Zur Ergebnissicherung erstellen die Schülerinnen und Schüler kontinuierlich auf Grundlage ihrer Aufzeichnungen eine „Anleitung“ für den Umgang mit den geübten Softwarefunktionen. „Aufhänger“ ist der Auftrag, für andere Schülerinnen und Schüler, die das in einer Stunde Versäumte nacharbeiten wollen oder für „Kollegen, die neu zum Team dazukommen“, eine nützliche Anleitung zur schreiben. Diese „Anleitungen“ werden regelmäßig kontrolliert und in der Gruppe begutachtet: Zunächst wurden die Produkte den anderen Gruppenmitgliedern vorgestellt ESF­Projekt Opti­Qua
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und von diesen bewertet; anschließend begründete auch die betreuende Lehrkraft ihr Urteil, das in Form einer Note fixiert wurde, auch wenn diese im Erprobungslauf des Bausteins nicht in die Zensurenbildung für die Zeugnisse einging. Weitere Leistungskontrollen waren in der ersten Durchführung zur Erprobung des Baustein nicht vorgesehen. 2.3.4
Möglichkeiten für Methodenwechsel?
Es wurde oben bereits darauf hingewiesen, dass im Rahmen der Softwareschulung die Möglichkeiten für Methodenwechsel sehr eingeschränkt sind. Die Abfolge von theoretischer Einführung und praktischem Üben ist der Aufgabe im Prinzip adäquat. So droht eine gewisse Monotonie. Um sie aufzubrechen, muss die Softwareschulung selbst „unterbrochen“ werden durch „Exkurse“, die den Schülerinnen und Schüler andere Tätigkeitsformen ermöglichen (Info zu Postgebühren, Prospektseite, Werbeflyer...). Davon wurde im Rahmen des zeitlich Vertretbaren Gebrauch gemacht. Auch diese Teile des Bausteins tragen zur Zielsetzung des Bausteins bei, da Kompetenzen in Textverarbeitung und insbesondere auch Tabellenkalkulation erweitert werden. Auch die Präsentation von Ergebnissen vor einer Gruppe wird hier geübt. Ein weiterer Ansatz zur Schaffung von Abwechslung bestand darin, die beiden Stränge „Bestellwesen“ und „Auftragsbearbeitung“, deren Gesamtprozess ja sukzessive erarbeitet wird, abwechselnd wiederholend aufzugreifen und weiterzuführen. Dieser mehrfache Wechsel zwischen den Modulen entspricht zwar durchaus der betrieblichen Realität, birgt aber beim Kennenlernen der Software das Risiko, dass die Schülerinnen und Schüler gewissermaßen „den Faden verlieren“. Um dem entgegenzuwirken, wurden im Sinn einer Strukturierungshilfe auf einem Übersichtsblatt jeweils für Auftragsbearbeitung und Bestellwesen dargestellt, welche Programmfunktionen im Lauf des Bausteins im Einzelnen vermittelt werden und wie sich diese dem jeweiligen kaufmännischen Prozess zuordnen (A­6 und A­10). 2.3.5
Gruppenarbeitsformen Obwohl die individuelle Arbeit am eigenen PC mit dem eigenen Mandanten im Vordergrund stehen soll, gibt es zwei Formen, in denen Gruppenprozesse für den Unterricht genutzt werden: 2.4
•
Es werden Zweiergruppen gebildet, die möglichst für die Dauer des Schuljahrs stabil sein sollten. Diese Kleingruppen erstellen gemeinsam die „Anleitung“ (Ergebnissicherung) und sollen sich bei Problemen zunächst untereinander beraten bzw. wechselseitig helfen, bevor die Hilfe der Lehrkräfte angefordert wird.
•
Die gesamte Lerngruppe wird in zwei Gruppen geteilt, um – jeweils von einer Lehrkraft betreut – die Anleitungen und Produkte der Exkurse gemeinsam in der Gruppe zu bewerten. Bei dieser Gruppenbildung kann variiert werden, damit die Schülerinnen und Schüler einen möglichst breiten Ausschnitt der Leistungen ihrer Mitschüler/innen sehen und im Vergleich zu ihren eigenen Produkten bewerten können. Erste Erfahrungen bei der Umsetzung im Schuljahr 2010/2011
Die oben angegebenen Durchführungsbedingungen konnten in der Erprobungsphase nur zum Teil realisiert werden. Die an der Schule während des gesamten Schuljahrs laufenden Gebäuderenovierungsarbeiten zwangen zu Kompromissen und Flexibilität in der Durchführung. ESF­Projekt Opti­Qua
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Die Theorie konnte meist räumlich getrennt von den Übungsphasen durchgeführt werden; allerdings stand für den Theorieteil z.T. kein fester Raum mit installiertem Beamer zur Verfügung, was zusätzlicher Organisations­ und Zeitaufwand bedeutete. Zum Teil musste für den Praxisteil in andere Räume ausgewichen werden, mit der Folge, dass sich Schüler/­innen zu zweit einen Rechner teilen mussten. Insgesamt erwies sich die Durchführung allerdings mit den konkreten Lerngruppen schwieriger als erwartet. Die Motivation für den Lernbaustein war bei einem Teil der Schülerinnen und Schüler niedriger als erwartet, die Fehlzeiten höher, worunter die Kontinuität des Fortschreitens im Baustein und damit insgesamt die Zielerreichung im Baustein litt. Dies wird zwar zunächst als „Besonderheit“ des Jahrgangs eingeordnet; vor diesem Hintergrund erwägen die Lehrkräfte jedoch für den zweiten Durchgang des Lernbausteins die Möglichkeit, diesen stärker in die Leistungsbewertung für das Zeugnis einzubeziehen. 3 Curriculare Umsetzung des Lernbausteins 3.1
Zuordnung der Arbeitsblätter und Materialien zum Ablaufplan Um die Zuordnung der verschiedenen Dokumente zum Ablaufplan zu erleichtern, werden in der Materialdokumentation nur drei Typen von Dokumenten unterschieden und fortlaufend nummeriert. 1. Unter Arbeitsblätter (A) wird alles gefasst, was in irgendeiner Weise als Input dient: •
Arbeitsanweisungen im engeren Sinn,
•
Übersichten über die Prozesse, die mit PC­Kaufmann bearbeitet werden sollen,
•
Tafelbilder (die auch als Arbeitsblätter verteilt werden können), •
Listen, Dokumente und Belege, auf deren Grundlage mit PC­Kaufmann gearbeitet wird (Artikelliste, Bestellungen, Rechnungen, Kontoauszüge usw).31
Das Material wird entlang des Ablaufs des idealisierten Ablaufplans dargestellt. 2. Bildschirmausdrucke (B) stellen ebenfalls einen Input dar. Es handelt sich hier um Momentaufnahmen aus der Einführung in die jeweils behandelte Programmfunktion, die per Beamer jeweils einleitend im Theorieteil erläutert wird. Diese Dokumentation soll die Theorievermittlung im Baustein illustrieren. Aus Platzgründen wird darauf verzichtet, die Schritt­für­Schritt­Einführung vollständig abzubilden. Diese Dokumentation folgt somit nicht unbedingt dem chronologischen Ablauf, sondern stellt jede vermittelte Programmfunktion einmal im Ganzen vor.32
3. Unter Materialien (C) wird alles gefasst, was als Produkt bei der Arbeit mit dem Programm entsteht, also alle Dokumente, die bei der Arbeit mit dem Programm erzeugt werden (Auftragsbestätigungen, Lieferscheine, Rechnungen, Bestellungen und Listenausdrucke).
Auch ihre Darstellung folgt der Chronologie des vorgeschlagenen idealisierten Ablaufplans. Die Datierungen der Dokumente sind jedoch nicht ablauflogisch konsistent, da sie nicht im 31 Der Umgang mit diesen Dokumenten kann flexibel gehandhabt werden, je nach dem, wie weit man den „Lernbüro­
Charakter“ in der spezifischen Lerngruppe ausweiten kann: Als ein Extrem könnte man den Inhalt der Bestellung lediglich an die Tafel schreiben; umgekehrt könnte jedes Mitglied der Lerngruppe die Bestellung in seinem Eingangskorb finden, sie mit Eingangsstempel versehen müssen usw.
32 Die Dokumentation der Bildschirmfotos wurde für diesen Zweck „in einem Rutsch“ mit der Demo­Version des Programms erstellt. ESF­Projekt Opti­Qua
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Verlauf der Erprobung erstellt wurden, sondern für die Dokumentation in Bezug auf den idealisierten Arbeitsplan „in einem Rutsch“ erzeugt wurden. Alle Dokumente aus der Abteilung Arbeitsblätter (A) werden auch in einer bearbeitbaren Fassung als zip­Archiv auf der Opti­Qua­Internetseite (www.opti­qua.de) für interessierte Lehrkräfte zur Verfügung gestellt. Denn bei einem Transfer des Lernbausteines können die Arbeitsblätter ohnehin nicht unverändert übernommen werden. Eine Anpassung an die jeweilige Lernsituation ist unumgänglich. Dies beginnt bereits bei Name und Stammdaten des virtuellen Lernbüros und setzt sich bei den Datierungen der fiktiven Bestellungen fort. In der Sammlung der Dokumente finden sich daher auch Dokumentvorlagen, aus denen neue Dokumente erstellt werden können. Als Format wurde das „OpenDocument“­Format 33 gewählt, um die freie Verwendbarkeit zu garantieren, insofern die Nutzung dieser Dokumente nicht vom Kauf eines kommerziellen Programms abhängen sollte. Zur Bearbeitung nötige Programme stehen plattformübergreifend und multilingual kostenlos zur Verfügung und können problemlos parallel zu ggf. vorhandenen Office­
Programmen kommerzieller Anbieter installiert werden. Ihre Anwendung erfordert von routinierten Anwendern von Textverarbeitungsprogrammen nahezu keine Umstellung. Auf die Downloadmöglichkeiten für OpenOffice oder LibreOffice34 wird auch auf der Projekt­Homepage www.opti­qua.de hingewiesen. Die Abbildung der Screenshots der PC­Kaufmann­Software (Version 2011) in der Abteilung Bildschirmfotos (B) erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Sage Software GmbH.35
In der Abteilung Materialien (C) kann ein Teil der „Produkte“ nicht wiedergegeben werden. Insbesondere eine Wiedergabe von Beispiellösungen der Schülerinnen und Schüler in den „Exkursen“ (Sonderangebots­Flyer, Postgebühren) unterbleibt, weil die Schülerinnen und Schüler hierbei auf geschütztes Material (z.B. Produktabbildungen, Logos) zurückgegriffen haben, die sie im Internet gefunden haben, ohne sich um die urheberrechtliche Fragen zu sorgen.36 Auf die Dokumentation der Produkte wird somit verzichtet, um Urheberrechtsverletzungen auszuschließen. Die Dokumentation der Materialien findet sich ab Seite 44.
3.2
Tabellarische Darstellung des Durchführungsvorschlags Vorbemerkung
Als Vorschlag zur curricularen Umsetzung bildet die folgende Tabelle einen „idealisierten“ Ablaufplan ab. Sie bietet ein Gerüst an, das an die Bedarfe der Lerngruppe angepasst werden muss und kann. Es wird daher mehr oder weniger nur das Prinzip der Abfolge vorgeschlagen. Insbesondere werden je nach Lerntempo der jeweiligen Lerngruppe erforderliche weitere Wiederholungsschritte nicht explizit aufgeführt. (Material, insb. weitere Aufträge, liegen vor.)
Auch die Zeitangaben sind daher nur als Anhaltspunkte zu verstehen. Da mit zusätzlichen Wiederholungsabschnitten oder einem höheren Zeitbedarf für einzelne Schritte zu rechnen ist, wird in der hier angegebenen Stundensumme der zur Verfügung stehende Zeitrahmen nicht ganz 33 Siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/OpenDocument
34 http://de.openoffice.org bzw. http://de.libreoffice.org/ ­ Welches der funktionell identischen Programme man nutzen möchte, ist Geschmackssache. 35 Sage Software GmbH, Hennes­Weisweiler­Allee 16, 41179 Mönchengladbach, Telefon: (02161) 3535­5500, E­
Mail: [email protected] , Internet: http://www.sage.de, http://www.pc­kaufmann.de.
Wir danken der Sage Software GmbH für die Erlaubnis, Marken und Screenshots zur Illustration nutzen zu können. 36 Dies ist sicher vertretbar, solange die Produkte „im Klassenraum“ verbleiben – könnte aber auch als Aufhänger genutzt werden, die Problematik von Urheberrecht und Internet im Unterricht zu thematisieren.
ESF­Projekt Opti­Qua
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ausgeschöpft. Sollte eine schnelle Lerngruppe ohne weitere Wiederholungsschritte vor Ende des Schuljahrs das Programm durchgearbeitet haben, können weitere Vertiefungsschritte leicht angefügt werden (z.B. Rücksendung der Ware durch den Kunden, Rabatt­ oder Skontoberechnung o.ä.) Auch die Bezüge zur Fachtheorie sind flexibel zu handhaben und erfordern einen vorab schwer voraussagbaren Zeitkorridor, je nachdem, was bereits „abgerufen“ und damit hier „angewendet“ werden kann, oder ob ggf. länger zu Grundlagen zurückgekehrt werden muss. Im Anschluss an diese Tabelle wird in einer weiteren Tabelle (Seite 40) der Zusammenhang der einzelnen Unterrichtsschritte unter Prozessgesichtspunkten dargestellt. Es wird gezeigt, in welcher Abfolge die im Verlauf des Lernbausteins durchgeführten Prozesse jeweils angestoßen, durchgeführt und abgeschlossen werden und welche Materialien (A) und Produkte (C) jeweils zugeordnet sind. ESF­Projekt Opti­Qua
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Schritt
1
Inhalte
Einführung in den Lernbaustein
• Vorstellung der Lehrkräfte • Vorstellung des Lernbausteins
• Vorstellung der Räume
• Klärung von Anforderungen für die Mitarbeit: Mitschrift, Führen einer Mappe, Sammeln aller Ausdrucke • Vorstellung der virtuellen Firma „Bremer Lernbüro GmbH“
ESF­Projekt Opti­Qua
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Ziele / Methodisch­didaktische Anregungen / Anmerkungen a) Aufzeigen der Zielperspektive:
Hinweis auf schulischen Nachweis bei kontinuierlicher Mitarbeit.
b) Zusammenhang mit Fachtheorie ansprechen: Hier wird sie angewendet (Motivation durch Praxisbezug)
c) Erläuterung des allgemeinen Ablaufs als Wechsel von Theorie/Praxis: Bedeutung der Mitschrift für den Praxisteil, Mitschrift wird wichtig auch für Anleitungen, die die SuS schreiben werden. Alle Ausdrucke sind sorgfältig aufzuheben: Sind in der Realität Belege. Mit den Belegen wird weiter gearbeitet (z.B. Rechnung­>Verbuchung) d) Ankündigung ggf. geplante Exkurse: „Auflockerung“ der Softwareschulung Material
ca.
Std.
A­1: Allgemeine Informationen zur „Bremer Lernbüro GmbH“
A­2: Organigramm der „Bremer Lernbüro GmbH“
2
Std.
Sum.
2
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Schritt
2
3
Inhalte
28
Ziele / Methodisch­didaktische Anregungen / Anmerkungen Material
ca.
Std.
Einführung in die Arbeit mit dem Programm
• Speicherorte und Programmaufruf • Elemente der Programmoberfläche (Menü, Module)
Mandantenanlage • Anlegen eines Mandanten „Bremer Lernbüro GmbH“
Anlage von Stammdaten
• Anlegen von Stammdaten: Unsere Lieferanten
b) Speicherort und Programmaufruf A­3: Lieferantenliste
2
sind installationsgebunden, daher (A­1: Allgemeine Informationen zur hier keine Dokumentation „Bremer Lernbüro GmbH“)
Anlage von Stammdaten (Fortsetzung)
• Anlegen von Stammdaten: Unsere Artikel
• Anlegen von Stammdaten: Unsere Kunden siehe 2b), dies gilt für alle A­4: Artikelliste vergleichbaren Schritte und wird im A­5: Kundenliste
weiteren Verlauf nicht wiederholt
B­10 ­ 14
ESF­Projekt Opti­Qua
b) Die Anleitung erfolgt als Schritt­
für­Schritt­Demonstration über Beamer: SuS müssen die Schritte mitschreiben!
Std.
Sum.
4
B­1 ­ B­6.
B­7 ­ B­9
2
6
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Schritt
Inhalte
29
Ziele / Methodisch­didaktische Anregungen / Anmerkungen 4
Auftragsbearbeitung I
• Ausgangspunkt: Die Apropos Handelsgesellschaft GmbH hat einen Auftrag geschickt (A­7) • Vertragsrecht: Auftrag und Auftragsbestätigung • Ablauf der Auftragsbearbeitung mit PC­
Kaufmann (soweit im Lernbaustein geplant, anhand der Übersicht A­6)
• Erstellen einer Auftragsbestätigung mit PC­
Kaufmann, Ausdruck der Auftragsbestätigung (C­1) 5
Auftragsbearbeitung I – Fortsetzung Erweiterung zum Prozess, Wiederholung und Festigung der • Wiederholung: Erstellen einer Auftragsbestätigung (Auftrag Firma Nordisk, ersten Schritte A­8) • Logische Folgeschritte im Prozess anhand A­
8: Erstellen von Lieferschein und Rechnung für die Lieferung an Firma Nordisk • Wiederholung: Erstellen von Rechnung und Lieferschein zu Auftrag A­7 (Auftrag Apropos)
ESF­Projekt Opti­Qua
Material
ca.
Std.
a) Übersicht A­6 als A­6: Übersicht Auftragsbearbeitung
Strukturierungshilfe
b) Verbindung mit Fachtheorie – A­7: Auftrag der Apropos Grundlagen des Wirtschaftens: Handelsgesellschaft GmbH Vertragsrecht / Zustandekommen und Inhalt (Rechte/Pflichten) eines B­15 ­ B­20
Kaufvertrags – hier aus der Sicht des Verkäufers; rechtliche Bedeutung C­1: Ausdruck der der Auftragsbestätigung.
Auftragsbestätigung zu A­7
c) Hinweis zu C­1: Programm setzt Text „Auftrag“, wo besser „Auftragsbestätigung“ stehen sollte.
2
A­8: Auftrag der Firma Nordisk 2
(A­6 Übersicht Auftragsbearbeitung)
Std.
Sum.
8
10
B­21 ­ B­24
C­2: Auftragsbestätigung zu A­8
C­3: Lieferschein zu A­8 C­4: Rechnung zu A­8
C­5: Lieferschein zu A­7 C­6: Rechnung zu A­7
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Schritt
6
Inhalte
Ergebnissicherung • Schülerinnen und Schüler erstellen in 2er­
Gruppen anhand ihrer Aufzeichnungen eine Anleitung für die bisher durchgeführten Schritte: Anlage von Mandanten, Stammdaten und Erstellen einer Auftragsbestätigung, Lieferschein, Rechnung
• SuS stellen ihre Anleitungen an den Gruppentischen vor • Bewertung der Ergebnisse ESF­Projekt Opti­Qua
30
Ziele / Methodisch­didaktische Anregungen / Anmerkungen Material
ca.
Std.
a) Arbeitsauftrag mit der Funktion A­09: Arbeitsauftrag:
vorstellen, SuS, die nachträglich in „Erstellen Sie eine Anleitung zur den Baustein einsteigen oder Arbeit mit PC­Kaufmann“ Stunden versäumen, eine Anleitung geben zu können, mit der sie das Versäumte nachvollziehen können. b) Aufzeichnungen der SuS bekommen eine praktische Funktion für die Erstellung der Dokumentation: Es ist wichtig, gut mitzuschreiben, weil auf dieser Grundlage die Anleitung erstellt wird (Motivation). c) Ankündigung Präsentation und Bewertung der Arbeiten: Bewertung in den Gruppen und durch Lehrkraft (Kriterien: Inhalt und Gestaltung 50/50) 4
Std.
Sum.
14
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Schritt
Inhalte
31
Ziele / Methodisch­didaktische Anregungen / Anmerkungen Material
ca.
Std.
Std.
Sum.
7
Bestellwesen I a) Schema Bestellwesen als A­10: Übersicht Bestellwesen
6
Strukurierungshilfe
• Einführung in den Ablauf des Bestellwesens mit PC­Kaufmann (soweit im Lernbaustein b) Arbeit mit anderen Programmen A­11: Arbeitsauftrag (Textverarbeitung, Angebotsvergleich geplant) A­12: Dokumentvorlage für Brief der • „Wir müssen laufend Ware einkaufen – damit Tabellenkalkulation) ruft bereits erworbene IT­Kompetenzen ab und Bremer Lernbüro GmbH
wir mit Gewinn verkaufen können.“
• Erster Schritt daher Recherche und Anfordern nutzt sie praxisbezogen und arbeitsprozessorientiert: Bestellung A­13: Tafelbild ­ Prinzip des von Angeboten:
mit PC­Kaufmann steht nicht für Angebotsvergleichs • Durchführung eines Angebotsvergleichs sich, sondern verlangt vorgelagerte A­14 Angebot der Firma Hard&Soft
• Vorstellung und Bewertung der erstellten Angebotsvergleiche A­15 Angebot der Firma Kalkulationsblätter
c) Für den Angebotsvergleich ist je Kommunikation AG
nach Stand der Mathe­Kompetenzen ggf. auch mehr Zeit einzuplanen, wenn Grundlagen wiederholt werden müssen.
C­7 Muster­Beispiellösung für d) Wiederholung Fachtheorie: Anschreiben
Vertragsrecht (nun aus der C­8: Beispiel für erstelltes Perspektive des Käufers)
Kalkulationsblatt 20
8
Bestellwesen I (Fortsetzung) • Wir haben nun den günstigsten Anbieter ermittelt. Wir müssen nun Ware bestellen. • Es erfolgt eine Bestellung bei Firma Hard&Soft. 22
ESF­Projekt Opti­Qua
siehe Schritt 2b) (A­10: Übersicht Bestellwesen)
2
B­25 – B27
C­9: Bestellung bei Firma Hard&Soft
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Schritt
Inhalte
32
Ziele / Methodisch­didaktische Anregungen / Anmerkungen Material
ca.
Std.
Std.
Sum.
9
Bestellwesen I (Fortsetzung) • „Wir müssen den Lagerbestand im Auge behalten, damit wir rechtzeitig neue Ware bestellen“
• Informationen über Lagebestände ermitteln • Lagerbestand ausdrucken
• Wiederholung: Bestellung bei Firma Komtronik Möbelfabrikation GmbH
Auftrag zur Angebotserstellung kam A­16: Arbeitsauftrag Suchaufgabe
in Schritt 7 von der Geschäftsleitung. Die Beobachtung B­28
der Lagerbestände kann auch Bestellungen nötig machen! C­10: Ausdruck Lagerbestand
C­11: Ausdruck Bestellung bei Förderung selbstständigen Lernens: Komtronik. SuS sollen sich selbst mit dem Programm auseinandersetzen und seine Funktionen erkunden. 2
24
10
Ergebnissicherung (Fortsetzung)
• SuS ergänzen anhand ihrer Aufzeichnungen die Arbeitsanleitung für die neuen Funktionen: Wie erstelle ich eine Bestellung? Wo finde ich Informationen über die Lagerbestände der Artikel? (Nutzung der Aufzeichnungen auf A­16)
• Vorstellung und Bewertung der Arbeitsanleitungen
Feedbackrunde
siehe oben
4
28
ESF­Projekt Opti­Qua
Arbeitsauftrag wird mündlich bzw. durch Tafelanschrieb erteilt.
Vorgehen analog A­9: Zunächst Gliederung überlegen!
Feedbackrunde: Möglichkeit der Rückmeldung der SuS zur Durchführung des Bausteines zur „Halbzeit“ SZ Bördestraße Bremen
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Schritt
11
Inhalte
Exkurs: Postgebühren Die Geschäftsführung schickt eine E­Mail mit einem Auftrag: Es soll eine Übersicht über Postgebühren erstellt werden. SuS erstellen mit der Textverarbeitung eine Liste mit Postgebühren. • Recherche von Postgebühren für Briefe / Pakete / Päckchen national und international
• Ansprechende und übersichtliche Darstellung „für die Kollegen und Kolleginnen“ auf einem DIN A4­Blatt • Vorstellung der Ergebnisse • Bewertung der Ergebnisse ESF­Projekt Opti­Qua
33
Ziele / Methodisch­didaktische Anregungen / Anmerkungen Material
ca.
Std.
Ermittlung bzw. Recherche von A­17: Arbeitsauftrag Postgebühren
Lieferkosten Exkurs dient auch der Auflockerung der Gleichförmigkeit der Vermittlung des Programm selbst. Außerdem erneut Anwendung von erworbenen IT­Kompetenzen (Internet­Recherche, Textverarbeitung) für praxisnahe Aufgabe. 6
Std.
Sum.
34
Bewertung durch Gruppe und Lehrkräfte, siehe 6
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Schritt
12
Inhalte
Auftragsbearbeitung II / Buchhaltung Anhand eines neuen Auftrags wird in die Buchhaltungsfunktionen, die mit der Auftragsbearbeitung in Verbindung stehen, eingeführt
• Wiederholung: Bearbeitung eines Auftrags der Firma Schaffer A­18 (Schülerinnen und Schüler erstellen nun weitgehend selbstständig Auftragsbestätigung, Lieferschein, Rechnung) • Schülerinnen und Schüler sollen dabei den Zusammenhang von Lieferscheinerstellung, Warenausgang und der automatischen Änderung im Lagerbestand in PC­Kaufmann nachvollziehen • Anknüpfen an Fachtheorie Buchhaltung: Wiederholung des Buchungsvorgangs, wie wird er in der Software abgebildet.
• Kontierung der Rechnung • Wir müssen also den Rechnungsausgang verbuchen (Rechnung an Schaffer)
ESF­Projekt Opti­Qua
34
Ziele / Methodisch­didaktische Anregungen / Anmerkungen Material
ca.
Std.
Schritte aus Auftragsbearbeitung I A­18: Auftrag der Firma Schaffer
4
werden wiederholt und ergänzt: (A­6: Übersicht Auftragsbearbeitung)
Lagerverwaltung in Bezug auf ausgehende Waren, Verbuchung des Rechnungsausgangs, Verbuchung B­31 ­ B­33
des Zahlungseingangs, Wirkungen auf die Offene­Posten­Listen C­12: Auftragsbestätigung zu A­18
Verbindung mit Fachtheorie: C­13: Lieferschein zu A­18
Grundlagen Buchhaltung C­14: Rechnung zu A­18
Prozesse der Auftragsbearbeitung C­22: Buchungsstempel mit werden um die Buchhaltungsakte Buchungssatz zu C­14
komplettiert. Zusammenhänge von Auftragsbearbeitung und Buchhaltung werden deutlich.
Std.
Sum.
38
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Schritt
Inhalte
35
Ziele / Methodisch­didaktische Anregungen / Anmerkungen 13
Auftragsbearbeitung II / Buchhaltung (Fortsetzung) Wiederholung: • Verbuchen der Rechnungen aus der bisherigen Auftragsbearbeitung (Apropos, Nordisk)
• Kontrolle der Offene­Posten­Listen 14
Ergebnissicherung (Fortsetzung) siehe Schritt 6
• SuS ergänzen die Arbeitsanleitung um die Schritte Verbuchung der Ausgangsrechnung, Kontrolle Offene­Posten­Listen
• Vorstellung der Ergebnisse und Bewertung 15
Exkurs: Erstellen eines Werbeflyers
Bezug zur Fachtheorie: Aufgabe der A­19: Aufgabe: Werbeflyer
• SuS erstellen mit der Textverarbeitung einen Werbung und Kundeninformation
Werbeflyer und ein Werbe­Anschreiben unter Nutzung erworbener IT­
Kompetenzen (Gestaltung mit Beachtung der DIN 5008
Textverarbeitungsprogramm) für • Präsentation und Bewertung der erstellten praxisnahe Aufgabe
Materialien
Dafür nutzen sie auch die Artikelliste (Informationen über das jeweilige Produkt) Bewertung durch Gruppe und Lehrkräfte ESF­Projekt Opti­Qua
siehe Schritt 2b
Material
ca.
Std.
Std.
Sum.
C­22: Buchungsstempel zu C­4
C­22: Buchungsstempel zu C­6
2
40
Auftrag wird mündlich erteilt, Grundlage bleibt A­09
2
42
4
46
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Schritt
16
17
36
Inhalte
Ziele / Methodisch­didaktische Anregungen / Anmerkungen Bestellwesen II / Buchhaltung
• Firma Hard&Soft hat geliefert! • Mit der Ware kam der Lieferschein: Buchung des Wareneingangs, Kontrolle der Veränderungen im Bestand
• Mit der Ware kam die Rechnung:
• Kontierung der Rechnung • Verbuchung des Rechnungseingangs
• Nachvollzug der Veränderungen in der Offene­Posten­Liste
Bezug zu Fachtheorie: Buchhaltung Prozesse im Bestellwesen werden nun um von den Vorgängen ausgelöste Buchhaltungsakte komplettiert. Zusammenhänge zwischen physischer Warenlieferung und Buchhaltungsnotwendigkeiten werden deutlich.
Aufgabenstellungen werden mündlich oder per Tafelanschrieb gegeben. Bestellwesen II / Buchhaltung Wiederholung: • Auch Komtronik hat geliefert! • Buchung des Wareneingangs
• Buchung des Rechnungseingangs
• Nachvollzug der Offene­Posten­Liste
Ergebnissicherung • Ergänzung der Anleitung um Buchungsvorgänge bei Warenlieferung
ESF­Projekt Opti­Qua
Auftrag Ergebnissicherung wird mündlich erteilt, Grundlage bleibt A­9
Material
ca.
Std.
(A­10: Übersicht Bestellwesen)
(Grundlage ist C­9)
Std.
Sum.
2
48
A­22 Lieferschein der Firma 2
Komtronik A­23 Rechnung der Firma Komtronik 50
A­20 Lieferschein der Firma Hard&Soft
A­21 Rechnung der Firma Hard&Soft
B­29 – B­30 B­34 C­22: Buchungsstempel für A­21
C­22 Buchungsstempel für A­23
Siehe Schritt 6 ­ Auf die Bewertung der Anleitungen wird hier verzichtet, wird für den Rest am Ende vorgenommen (dies wird angekündigt). SZ Bördestraße Bremen
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Schritt
18
19
20
Inhalte
Auftragsbearbeitung III / Buchhaltung: • Firma Apropos hat uns (endlich) bezahlt! • Unser Beleg: Kontoauszug
• Kontierung des Kontoauszugs • Verbuchung des Zahlungseingangs
• Nachvollzug der Offene­Posten­Liste 37
Ziele / Methodisch­didaktische Anregungen / Anmerkungen Bezug zu Fachtheorie: Buchung eines Zahlungseingangs. ESF­Projekt Opti­Qua
ca.
Std.
A­24: Kontoauszug über 2
Zahlungseingang von Firma Apropos
Std.
Sum.
52
B­37
C­22: Buchungsstempel für A­24
Auftragsbearbeitung III / Buchhaltung: • Wiederholung: Nordisk und Schaffer haben auch bezahlt! • Kontierung • Verbuchung Zahlungseingang • Nachvollzug der Offene­Posten­Liste. • Ergebnissicherung: Ergänzung der Anleitungen um: Verbuchung von Zahlungseingang
Bestellwesen IV /Buchhaltung
• Auch wir müssen zahlen: Die Zahlung an Hard&Soft wurde von uns überwiesen. • Unser Beleg: Kontoauszug.
• Kontierung • Buchung des Zahlungsausgangs
Material
A­25: Kontoauszug über 2
Zahlungseingang von Firma Nordisk
A­26: Kontoauszug über Zahlungseingang von Firma Schaffer
54
C­23 Buchungsstempel für A­25
C­23 Buchungsstempel für A­26
Bezug zur Fachtheorie: Buchung eines Zahlungsausgangs
A­27: Kontoauszug über Zahlungsausgang an Firma Hard&Soft
2
56
B­35 ­B­36 C­23:Buchungsstempel für A­27
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Schritt
21
22
Inhalte
38
Ziele / Methodisch­didaktische Anregungen / Anmerkungen Bestellwesen IV /Buchhaltung (Fortsetzung) • Wiederholung: Wir haben auch Komtronik bezahlt! • Verbuchung des Zahlungsausgangs
Ergebnissicherung: • Ergänzung der Anleitung um: Verbuchen von Zahlungsausgang
• Vorstellung und Bewertung der verbliebenen Anleitungen Wiederholung Auftragsbearbeitung: • Ein kompletter Durchgang: Wir erhalten einen Auftrag von Firma Bükom:
• Alle Schritte (Angebotsbestätigung, Lieferschein und Rechnung, deren Verbuchung, Verbuchung der Zahlung) sollen möglichst selbstständig durchgeführt werden
ESF­Projekt Opti­Qua
Material
ca.
Std.
Std.
Sum.
4
60
A­29 Arbeitsanweisung
2
A­30 Auftrag Fa. Bükom
A­31 Kontoauszug Zahlungseingang von Fa. Bükom
C­16 Auftragsbestätigung
C­17 Lieferschein
C­18 Rechnung C­19 OP­Liste
C­23 Buchungsstempel
62
A­28: Kontoauszug über Überweisung an Firma Komtronik
C­23 Buchungsstempel für A­28
In der Wiederholung werden alle Schritte des Prozesses noch einmal im Ganzen durchgespielt
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Schritt
Inhalte
39
Ziele / Methodisch­didaktische Anregungen / Anmerkungen 23
Wiederholung Bestellwesen: In der Wiederholung werden alle Schritte des Prozesses noch einmal • Ein kompletter Durchgang: Bestellung, im Ganzen durchgespielt
Eingang der Ware, Verbuchung von Lieferschein und Rechnung, Verbuchung unserer Zahlung (Kommunikation AG, Nokia Handy)
….
….
Ende
Abschluss­Aktivitäten
­ Abschließende Kontrolle der Mappen
­ Evtl. Prämierung der besten von SuS erstellten Dokumentation Ausgabe der Nachweise über den Baustein
ESF­Projekt Opti­Qua
Material
ca.
Std.
Std.
Sum.
A­32 ­Arbeitsanweisung
2
A­33 Lieferschein der Fa. Kommunikation AG
A­34 Rechnung der Fa. Kommunikation AG
A­35 Kontoauszug über Zahlungsausgang an Kommunikation AG
C­20 Bestellung
C­21 OP­Liste
C­23/24 Buchungsstempel
64
2
66
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40
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3.3
Darstellung der Prozesszusammenhänge im Verlauf des Lernbausteins
Alle angestoßenen Prozesse werden im Verlauf des Lernbausteins abgeschlossen. Abkürzungen: AB Angebotsbestätigung, RE Rechnung, LE Lieferschein AV Angebotsvergleich, BE Bestellung (Auftrag) VWE Verbuchung Wareneingang VRE Verbuchung Rechnungseingang VRA Verbuchung Rechnungsausgang
VZE Verbuchung Zahlungseingang VZA Verbuchung Zahlungsausgang Apropos
Verkauf Nordisk
Verkauf
Hard&Soft Komtronik
Einkauf
Einkauf
Schaffer
Verkauf
Kommunik
Einkauf (Wdh)
Bükom
Verkauf (Wdh)
AB A­7, C­1
AB
A­8, C­2
LS, RE
C­3, C­4
LS,RE
C­5, C­6
AV
A­12,A­13
A­14
C­7, C­8
AV
A­15
BE
C­9
Lagerbest.
A­16, C10
BE
C­11
AB
A­18, C­12
LS,RE
C­13, C­14
VRA
C­22
ESF­Projekt Opti­Qua
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Apropos
VRA
C­22
Nordisk
Hard&Soft Komtronik
41
Schaffer
Kommunik
Bükom
VRA
C­22
VWE
A­20, A­21
C­15
VRE
C­22
VWE
A22, A23
VRE
C­ 22
VZE
A­24, C­22
VZE
A­25, C­23
VZE
A­26, C­23
VZA
A­27, C­23
VZA
A­28, C­23
AB,LS,RE,
VRA,VZE
A­27, A­28, A­29, C­16, C­17, C­18, C­19, C­23
BE, VWE,VRE,
VZA
A­30, A­31, A­32, A­33, C­20, C­21, C­24
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42
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4 Bezüge des Lernbausteins zu Ausbildungsordnungen, die für den Bildungsgang relevant sind
Der Lernbaustein versteht sich als übergreifende Vorbereitung auf kaufmännische Berufe, da grundlegende Konzepte vermittelt bzw. geübt und gefestigt werden. Insofern zielt der Baustein nicht auf einen bestimmten Ausbildungsberuf ab. Um die Bezüge zu Ausbildungsordnungen aufzuzeigen, wird daher lediglich exemplarisch die Ausbildung zum/zur Kaufmann/Kauffrau für Einzelhandel herangezogen. Im folgenden werden diejenigen Berufsbildpositionen angeführt, deren Inhalte durch den Lernbaustein berührt und vorbereitet werden. Da dies im Querschnitt des gesamten Bausteines erfolgt, wird von der Herstellung von Verbindungen einzelner Unterrichtsabschnitte zu bestimmten Ausbildungsinhalten Abstand genommen. Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel Quelle: Ausbildungsrahmenplan vom 2009­03­24
2.1 Informations­ und Kommunikationssysteme §3 Abs. 1, Nr. 2.1 a) Informations­ und Kommunikationssysteme des Ausbildungsbetriebs nutzen
b) Möglichkeiten der Datenübertragung und Informationsbeschaffung nutzen; Sicherheitsanforderungen beachten
c) Dateien eingeben, mit betriebsüblichen Verfahren sowie unter Beachtung des Datenschutzes sichern und pflegen 2.2 Teamarbeit und Kooperation, Arbeitsorganisation §3 Abs. 1, Nr. 2.1 … d) Arbeits­ und Organisationsmittel nutzen sowie Lern­ und Arbeitstechniken einsetzen
… 7.1 Grundlagen der Warenwirtschaft §3 Abs. 1, Nr. 7.1 … b) Zusammenhänge zwischen Waren­ und Datenfluss darstellen c) Möglichkeiten der Datenerfassung und ­verarbeitung nutzen
…. 8.1 Rechenvorgänge in der Praxis §3 Abs. 1, Nr. 8.1 a) Verkaufsbezogen Geschäftsvorgänge rechnerisch bearbeiten b) Rechenarten zur Lösung kaufmännischer Sachverhalte einsetzen
c) für Berechnungen erforderliche Hilfsmittel nutzen ...
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43
5 Nachweis der erworbenen Kompetenzen Der Nachweis versteht sich zunächst als qualitativer, positiver Kompetenznachweis. Er führt aus, welche Kompetenzen – hier konkrete Programmfunktionen entlang kaufmännischer Prozesse – im Lernbaustein erworben wurden. Grundlage bilden die Leistungen und Produkte, die von den Schülerinnen und Schülern im Laufe ihrer Arbeit mit dem Programm erstellt werden. Insbesondere zeigt die Qualität der von den Schülerinnen und Schülern erstellten „Anleitung“, wie gut die Kompetenzen erworben wurden. Der im Erprobungsjahr ausgestellte Nachweis ist in der Materialsammlung (A­36) dokumentiert. Es wird überlegt, ob sich Perspektiven auf Aufwertung des Nachweises durch eine externe Prüfung realisieren lassen. 6 Literaturnachweise Hartmann, Näf, Reichert 2007
Hartmann, Werner ; Näf, Michael ; Reichert, Raimond: Informatikunterricht planen und durchführen. Berlin, Heidelberg, Springer Verlag: 2007. Brötz/Schapfel­Kaiser 2009
Brötz, Rainer (Hrsg.) ; Schapfel­Kaiser, Franz (Hrsg.): Anforderungen an kaufmännisch­
betriebswirtschaftliche Berufe aus berufspädagogischer und soziologischer Sicht. Bielefeld, W. Bertelsmann Verlag: 2009 (Berichte zur beruflichen Bildung). ­ ISBN 978­3­7639­1133­2 Lex/Geier 2010 Lex, Tilly ; Geier, Boris: Übergangssystem in der beruflichen Bildung: Wahrnehmung einer zweiten Chance oder Risiken des Ausstiegs? In: Bosch, Gerhard (Hrsg.) ; Krone, Sirikit (Hrsg.) ; Langer, Dirk (Hrsg.): Das Berufsbildungssystem in Deutschland. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2010, S. 165–187
RLP (2006) Der Senator für Bildung und Wissenschaft (Hg.): Rahmenlehrplan Sekundarstufe II / Berufliche Schulen für den Unterricht im fachrichtungsbezogenen Lernbereich : Handelsschule. Ausgabe: 2006. ESF­Projekt Opti­Qua
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44
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7 Materialteil Der folgende Materialteil setzt sich aus drei Blöcken zusammen (s. auch Seite 24): •
A „Input“ ­ Arbeitsanweisungen, Tafelbilder, Belege (Aufträge, Kontoauszüge usw.) •
B Bildschirmausdrucke der Arbeit mit PC­Kaufmann37
•
C „Output“ ­ Vom Programm erzeugte Belege (Rechnung, Lieferschein usw.), Musterlösungen
Weitere im Materialteil benutzte, frei verfügbare Quellen: Schriftart „Libertine“, Download von http://www.linuxlibertine.org/
Schriftarten „DejaVu“, Download von http://sourceforge.net/projects/dejavu/
Grafiken aus der Open Clipart Library: •
http://www.openclipart.org/detail/84577/mobilephone­by­tombrough
•
http://www.openclipart.org/detail/42601/phone­19­by­artfavor
•
http://www.openclipart.org/detail/82495/cartoon­robot­by­wildchief
•
http://www.openclipart.org/detail/34567/tango­input­mouse­by­warszawianka
•
http://www.openclipart.org/detail/64903/teacher­/­manager­between­chair­and­desk­by­
palomaironique
37 Wir danken der Sage Software GmbH für die Erlaubnis, Marken und Screenshots zur Illustration zu nutzen. Quelle: Sage Software GmbH, Hennes­Weisweiler­Allee 16, 41179 Mönchengladbach, Telefon: (02161) 3535­5500, E­
Mail: [email protected] , Internet: www.sage.de, www.pc­kaufmann.de
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