Wir leben - Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien

Transcrição

Wir leben - Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien
Wir leben
zukunft
1
Verbundenheit macht stark
125 Jahre bewegte Raiffeisen-Geschichte.
„Und was jetzt?“
Der Doyen der politischen Analyse Österreichs,
Dr. Hugo Portisch, über die Zukunft des Euro und
die Schuldenkrise.
Sicher auf Kurs
Die Stärkung des Kundengeschäfts spiegelt sich
im guten operativen Ergebnis wider.
Geschäftsbericht
2011
Überblick per 31.12.2011
Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien
Beträge
in Mio. Euro
Raiffeisenlandesbank
NÖ-Wien1)
Nieder­österreichische
Raiffeisenbanken
Raiffeisen-Bankengruppe
NÖ-Wien (konsolidiert)
G+V
Nettozinsertrag
169
Betriebserträge
425542 963
379
548
Betriebsaufwendungen
192370 562
Betriebsergebnis
233172 401
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
167 87250
Jahresüberschuss
131 65192
Bilanz
Forderungen an Kreditinstitute
11.0004.845 8.835
Forderungen an Kunden
9.764 9.47219.236
Wertpapiere
5.6453.892 8.546
Beteiligungen und Anteile an verbundenen
Unternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
hievon Spareinlagen
Verbriefte und nachrangige Verbindlichkeiten
Bilanzsumme
2.055 7892.499
14.3452.266 9.907
7.56215.400 22.962
2.56611.410 13.976
4.552 2263.496
29.35919.519 40.532
Bankaufsichtliche Kennzahlen
Eigenmittel § 23 BWG 2.0331.615 3.370
Gesamteigenmittelerfordernis § 22 BWG
1.154 8661.875
Eigenmittelüberdeckung
879 7491.495
Kernkapitalquote
9,4%12,4% 9,7%
Eigenmittelquote
14,1%14,9% 14,4%
Zusätzliche Informationen
Money under Management (MUM)
12.49222.003 34.495
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum
Bilanzstichtag
Geschäftsstellen
1)
1.3543.684 5.038
66545 611
Jahresabschluss nach UGB
RAIFFEISENL ANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG
Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien
Telefon: +43 (5) 1700 | Telefax: +43 (5) 1700-901 | E-Mail: [email protected]
BLZ 32000, S.W.I.F.T.-Code: RLNW AT WW
Internet: http://www.raiffeisenbank.at
Die RLB NÖ-WIEN Konzernkennzahlen nach
IFRS finden Sie auf Seite 65.
GeschäftsgruppeN
VD Mag. Dr. Gerhard Rehor
Treasury
Dipl.-Bw. (BA) Tim Geißler
-Treasury Zinssteuerung
Jochen Bonk
-Treasury Liquiditätssteuerung
Mag. Michael Handl
- Capital Markets
Dipl.-Kfm. (FH) Christian Schaefer
- Sales und Consulting
Dipl.-Kfm. Detlef Völlger
Produktmanagement
Mag. Regina Reitter, MBA
- Produktstrategie & -steuerung
Gisela Schestauber
- Produktprozesse & -systeme
Mag. Christoph Rosendorfer
- Wertpapierprozesse und
-services
Andreas Bauer
- Produkt-Kompetenzzentrum Mag. Harald Schoder
FinanzmarktConsulting
Mag. Werner Serles
Kommerzkunden
Risikomanagement /
Organisation
Finanzmärkte
VD Mag. Michael Rab
Rechnungswesen und
Controlling
DI Reinhold Großebner
- Buchhaltung und Bilanzierung
Mag. Bettina Martetschläger
-Controlling
Mag. Friedrich Urbanek
- Financial Services
Mag. Manfred Szakusits
Kreditrisikomanagement
Mag. Heinz Donath
- Bilanz- und
Unternehmensanalyse
Mag. Karl Infanger
-Materielle Kreditkontrolle
Mag. Heinz Donath
-Risikoverwaltung
Dr. Daniela Marvan
- Kredit Mid-Office
Mag. Herbert Radl
Organisation und IT
Markus Wollner
-IT-Services Christian Meyer, BSc
- Projekt- und
Prozessmanagement
Alicia Wöginger
-IT Österreich
Mag. Stefan Puhm, MBA
Finanzmarkt Mid-Office
Robert Vartok
-Risk Office Finanzmarkt
Dr. Gerald Brandstätter
- Performance & Prozesse
Finanzmarkt Mag. Helmut Froschauer
Sondergestion
Dr. Peter Ramsauer
Gesamtbankrisiko
Mag. Oliver Schmölzer
VD Mag. Reinhard Karl
Kommerzkunden NÖ
Mag. Hermann Kalenda
- Firmenkunden NÖ 1 Mag. Martin Rapf
- Firmenkunden NÖ 2 Robert Walenta
- Firmenkunden NÖ 3 Mag. Stefan Jauk
- Firmenkunden NÖ 4 Susanne Feldhofer
-Zielgruppenmanagement Firmenkunden Mag. Hermann Kalenda
-Förderconsulting Mag. Karin Steppan
Kommerzkunden Wien
Mag. Michaela Rammel, MBA
- Firmenkunden Wien 1 Mag. Yvonne Adler
- Firmenkunden Wien 2 Dr. Andreas Appel
- Firmenkunden Wien 3 Mag. Thomas Aschauer
-Institutionelle Kunden Mag. Robert Eichinger
Sonder- und Projektfinanzierung
Gerhard Riedel
- Kommunalservice und Infrastruktur
Mag. Alfred Greimel
- Corporate Finance und strukturierte
Finanzierung Mag. Robert Maier
- Immobilienprojektfinanzierung
Dr. Klaus Weichselbaum, MSc
- Projektfinanzierung Wohnbau
Dr. Wolfgang Heidl, MBA
- RaiffeisenWohnService
Anton Hechtl
Internationales Geschäft
Mag. Felix Mayr, MBA
-Internationale Finanzierungen und
Correspondent Banking Mag. Felix Mayr, MBA
-Dokumentengeschäft und Handelsfinanzierungen
Mag. Irene Kammerhofer-Gartner
-Exportfinanzierung und
Auslandsinvestitionen
Mag. Alfred Götsch
Kredit Backoffice
Dr. Gernot Hoffelner
- Servicecenter Kommerzkunden
NÖ und Wien
Bernhard Wolfram
- Servicecenter Spezialfinanzierungen Mag. Wolfgang Lehofer
-Kreditsupport Mag. Wolfgang Lehofer
- Kommerzkunden Support
Mag. Günther Tschrepitsch
- Vertragsabwicklung PG
Mag. Anastasios Voulgaris
Centrope Dr. Andreas Hopf
Recht Dr. Matthias Writze
GeschäftsgruppeN
Privat- und
Gewerbekunden
GD Stv. Dr. Georg Kraft-Kinz
Stadtdirektion Privatkunden CityNord
Mag. Ingrid Blaschka
Stadtdirektion Privatkunden Ost
Erwin Wesel
Stadtdirektion Privatkunden Süd
Ludwig Kremser
Stadtdirektion Privatkunden West
Robert Fischer
Stadtdirektion Private Banking
Dr. Christian Ohswald
Stadtdirektion Handel
und Gewerbekunden
Gaston Giefing
Stadtdirektion MitarbeiterBeratung
Wien
Andreas Toifl
Vertriebssteuerung Wien
Mag. Manfred Aschauer
- Vertriebssteuerung Daniela Kohl
- Marktfolge Robert Wagner
- Raiffeisen BeraterBank.direkt Ernst Windhör, MSc, MBA
Raiffeisenbanken /
Management-Service
GD Mag. Erwin Hameseder
Raiffeisenbanken-Service
Johannes Bernsteiner
-Vertriebsunterstützung Andreas Kirnbauer
-Raiffeisenbanken-Consulting
Mag. Roman Schlosser
- Betriebswirtschaftliche Beratung
Mag. Jürgen Niedermayr
Marketing
Dr. Wilfried Hanreich
-Marketing Privat- und Firmenkunden Werner Schediwy, MBA
-Kommunikation Mag. Gerold Seidl
-Raiffeisen-Landeswerbung Wolfgang Trautmann
-Marktforschung/Datamining Thomas Weger
Innenrevision
Mag. Josef Piewald
-Revision Eigengeschäft Herbert Haindl
-Revision Kundengeschäft Mag. (FH) Ingrid Eckhardt-Kral
Personal
Mag. Norbert Wendelin
Beteiligungen
Mag. Veronika Haslinger
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Dr. Michaela Stefan
COMPLIANCE OFFICER
Mag. Thomas Heinrich
GELDWÄSCHEBEAUFTRAGTE
Mag. Judith Kaggl
Legende:
-Hauptabteilung
- Abteilung direkt dem Geschäfts gruppenleiter zugeordnet
-Stadtdirektion
-Abteilung
- berichten direkt an den Gesamtvorstand
editorial
Wir leben
Zukunft
Wir leben
Peter F. Drucker, bekannter US-amerikanischer Ökonom österreichischer Herkunft, war der Meinung, dass es die Zeitspanne zu finden und zu nutzen gilt,
welche zwischen dem Erkennen eines Wandels in Wirtschaft und Gesellschaft und seiner vollen Auswirkung liegt: „Es gilt, der noch ungeborenen
Zukunft eine Idee aufzuzwingen, die den zukünftigen
Ereignissen und Entwicklungen Richtung weist; man könnte
2011
auch sagen: Die Zukunft vorhersehen heißt nichts anderes
als die Zukunft gestalten.“
zukunft
11
VERBuNdENHEIT MACHT
STARk
Geschäftsbericht
125 Jahre bewegte Raiffeisen-Geschichte.
„uNd wAS jETzT?“
Der Doyen der politischen Analyse Österreichs,
Dr. Hugo Portisch, über die Zukunft des Euro und
die Schuldenkrise.
SICHER AuF kuRS
Die Stärkung des Kundengeschäfts spiegelt sich
im guten operativen Ergebnis wider.
Seit 125 Jahren lebt die Raiffeisen-Idee in Österreich.
Was die Raiffeisengenossenschaften aufgebaut und entwickelt haben, ist eindrucksvoll. Seit Jahrzehnten ist Raiffeisen Rückgrat und Motor der österreichischen Wirtschaft.
Dabei haben sich die Raiffeisen-Bankengruppe und andere
genossenschaftliche Raiffeisen-Unternehmen nicht nur
parallel zum allgemeinen Fortschritt entwickelt und sich
den Erfordernissen der Zeit gestellt, sondern waren in
vielen Fällen treibende Kraft beim Beschreiten neuer Wege
und Vorreiter bei Neuentwicklungen.
Nicht zuletzt deshalb steht dieser Geschäftsbericht unter
dem Motto: Wir leben Zukunft! In einem Unternehmen ist mit diesem Thema
selbstverständlich auch das eigene Generationen-Management verbunden. In
der Zusammenarbeit jüngerer und älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegen
viele Chancen: Raiffeisen braucht erfahrene ebenso wie junge Mitarbeiter –
gemeinsam sind sie stark und gestalten die Zukunft! Dieses „Miteinander“ ist
auch die Botschaft des Covers des vorliegenden Geschäftsberichtes.
3
Inhalt
6
Gastkommentar
Dr. Hugo Portisch über den Euro und die Schuldenkrise.
6
Bericht des Aufsichtsrates
8
Vorwort des Vorstandes
Die RLB NÖ-Wien weist trotz eines herausfordernden
wirtschaftlichen Umfeldes 2011 niedrige Risikokosten
und damit ein zufriedenstellendes Ergebnis aus.
9
Struktur
20
Die Verankerung der RLB NÖ-Wien in der
Raiffeisen-Gruppe Österreich. 125 Jahre raiffeisen
Gemeinsamkeit macht stark. 16
18
raiffeisen-werte
Verantwortungsvolles Handeln in Wirtschaft, Gesellschaft
und Ökologie ist bei Raiffeisen fest verankert.
20
Corporate Governance
Raiffeisen Werte sind das Fundament für eine ethisch orientierte
Unternehmenskultur. 76
Lagebericht und Jahresabschluss 2011
nach Ugb
35
Konzernzahlen nach IFRS im Überblick 65
Niederösterreichische Raiffeisenbanken
Wesentlicher Mitgestalter für das Leben in der Region. Privat- und Gewerbekunden
Neue Dimensionen der Beratung. Kommerzkunden
Mit der Mehr[Wert]Beratung nah am Kunden. Finanzmärkte
Neuausrichtung im Treasury. Risikomanagement/Organisation
Sicher auf Kurs. Beteiligungen
Stark im Verbund. 84
4
33
Raiffeisen-Beratung in Wien
Die Standorte in Wien auf einen Blick. 66
72
76
80
84
88
92
VISION
Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien ist die führende Regionalbank der Centrope-Region
und als Haupteigentümer des RZB-Konzerns der wesentliche Mitgestalter der Raiffeisen-Bankengruppe
Österreich. Mit einer hohen Qualität der Beratungsleistung und einer starken genossenschaftlichen Identität
begeistern wir Kunden, Partner und Eigentümer. In unserem Handeln sind nachhaltiges Wirtschaften
und die verbindliche Orientierung an humanen Werten die bestimmenden Elemente.
Geschäftsbericht
2011
5
Gastkommentar
Und was jetzt?
Dr. Hugo Portisch über den Euro und die Schuldenkrise.
„Scheitert der Euro, so scheitert Europa“ – auf diese Kurzformel hat die
deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel
die Schuldenkrise gebracht, mit der Europa
nun schon seit Monaten konfrontiert ist. Aber
wieso konnte es so weit kommen? Was ist da
geschehen, dass wir praktisch über Nacht,
von Portugal bis Griechenland, vor einem
finanziellen Abgrund stehen? Es hat doch alles so gut funktioniert in Europa? So gut,
dass es fast an ein Wunder grenzte, und
auch als solches bezeichnet wurde.
1945 – halb Europa liegt in Trümmern, in
Deutschland sind ganze Städte ausgelöscht,
Millionen Menschen sind auf der Flucht.
Nicht viel anders auch in Österreich. Keine
Stadt bleibt vom Bombenhagel verschont,
viele Industrieanlagen sind zerstört. Wie
wird das alles wieder gut werden, wie kann
Europa, kann Österreich wieder aufgebaut
werden?
Aber schon zwei Jahre später kommt Hilfe
von den Siegern, auch für die Besiegten: das
größte wirtschaftliche Hilfsprogramm aller
Zeiten läuft an, der Marshallplan. Und bald
darauf, völlig unerwartet, reicht Frankreich
Deutschland die Hand: Nein, diesmal wird
es keine Revanche geben, keine Bestrafung
wie nach dem ersten Weltkrieg, auch keinen
knebelnden Friedensvertrag. Stattdessen
jetzt ein Angebot: Lasst uns den Frieden
sichern, indem wir alle unsere Kohlengruben
und Stahlwerke unter gemeinsame Verwaltung und Kontrolle stellen. Welch eine Idee!
Ohne Kohle (damals fast die einzige Energiequelle) und ohne Stahl kann keiner mehr
Krieg führen.
Und diese geniale Idee wird erweitert: Nicht
nur Kohle und Stahl, die gesamte Wirtschaft
ist zu verzahnen, in einen einzigen gemeinsamen Markt zu bringen, die Grenzen müssen
fallen! Ab 1957 wird das umgesetzt: die EWG
wurde gegründet. Und sie wird zu einer großen Erfolgsgeschichte: eine Friedenszone, in
der Freiheit, Demokratie, Menschenrechte,
sozialer Ausgleich garantiert waren, ja, und
es bald auch Wohlstand gab. Nicht zuletzt
6
Wer hilft, der hilft sich selbst,
das war immer schon das
Geheimnis der Krisenüberwindungen im großen
europäischen Experiment.
war es dieser Erfolg, mit dem das Sowjetimperium nicht annähernd Schritt
halten konnte und der die Menschen im Osten die Diktatur nicht mehr ertragen
ließ. Das führte zur größten Wende in der jüngeren europäischen Geschichte:
zum Zusammenbruch des Sowjetimperiums. Der stellte Europa nun vor große
Entscheidungen: Was tun mit den frei gewordenen Völkern und Staaten –
vom Baltikum bis zum Mittelmeer? Ihnen den Weg nach Europa verweigern?
Unmöglich! Also hatte sich die europäische Gemeinschaft zu öffnen. Europa
ist durch die Aufnahme der frei gewordenen Völker insgesamt auch stärker
und wohlhabender geworden – auch wenn heute manche Bank durch ihre
Ost-Investitionen in Schwierigkeiten gekommen ist.
Aber da gab es noch ein größeres Problem: Deutschland, die Bundesrepublik und die DDR. Ihre Wiedervereinigung hing von der Zustimmung der
ursprünglichen vier Siegesstaaten ab: der Sowjetunion, der USA, Englands
und Frankreichs. In London und Paris gab es Bedenken – ein vereinigtes
großes Deutschland, würde es nicht bald Europa dominieren? Seine Nachbarn wirtschaftlich erdrücken?
Just in diesem Augenblick hatten die Deutschen selbst, Bundeskanzler Kohl
und Außenminister Genscher, einen weiteren großen Integrationsschritt für
Deutschland und Europa vorbereitet und heftig dafür geworben: Vertiefen wir
die Europäische Gemeinschaft durch eine Wirtschafts- und Währungsunion,
die auch gleichzeitig zur immer schon vorgesehenen politischen Union
führen würden. Am Höhepunkt dieser deutschen Offensive zur totalen In-
tegration wird auf einmal die DDR frei, die Wiedervereinigung möglich! England und Frankreich zögern, auch
in Holland, Belgien, Dänemark und selbst in Italien hat
man Bedenken. Es ist der französische Präsident Mitterrand, der den Knoten durchschlägt: Die Deutschen haben das Recht auf ein vereinigtes Land. Mitterrand aber
wendet sich zugleich an Kohl und Genscher: „Und Sie
machen, was Sie doch so heftig gefordert haben, die
Währungsunion!“ Das war’s. Klar: Mit der Aufgabe der
D-Mark zugunsten einer gemeinsamen Währung fielen
viele Bedenken wegen einer künftigen Dominanz Deutschlands in Europa weg.
Aber geplant war nie die Währungsunion allein, sondern nur gemeinsam mit
der Wirtschaftsunion und der politischen
Union. Doch darauf konnte man nun nicht
mehr warten. Die Wiedervereinigung und
die Währungsunion waren gleichzeitig zu
verwirklichen. Statt der für eine gemeinsame Währung notwendigen Koordinierung
der Wirtschafts- und Finanzpolitiken aller
künftigen Mitglieder der Euro-Zone wurde
schnell ein Stabilitäts- und Wachstumspakt
beschlossen, der die neue Währung in
Zaum halten sollte. Ein Pakt! Das wusste
man doch, dass Pakte oft nicht das
Papier wert sind, auf dem sie stehen! Auch dieser nicht!
Denn der Euro, der war stabil,
standen doch so viele und so starke Länder hinter ihm. Euroanleihen brachten daher viel Geld für niedrige
Zinsen. Und so gut wie in jedem Land holte
sich die Politik das billige Geld und setzte es zum eigenen Machterhalt ein – Geschenke an die Wähler. Und dort, wo es
ohnedies schon keine Finanzdisziplin und
Steuermoral gab, häuften sich die Schulden über jedes zulässige Maß.
Was jetzt? Rettungsschirme. Österreich wurde 1922 auf
solche Weise vor der Pleite gerettet, damit aber auch der
Weg in den Bürgerkrieg gebahnt. Durch die gleichen harten
Auflagen, die man heute Griechenland auferlegt. Welche
Folgen sie dort haben werden, dürften wir bald erleben.
Gäbe es einen anderen Weg, nicht nur Griechenland,
auch
Irland,
Portugal,
Spanien,
Italien aus der Krise zu helfen? Zurzeit haben sich alle
Mitglieder der EU mit Ausnahme Großbritanniens und Tschechiens geeinigt, den
Weg der äußersten Sparsamkeit einzuschlagen. Sparpakete überall, Schuldenbremsen in der Verfassung. So würden, bei
Erfüllung aller Hausaufgaben, mit der Zeit
auch die angeschlagenen Staaten wieder
auf die Beine kommen. Das ist die Erwartung. Aber obwohl sie diesen Weg gehen,
sind nicht alle Regierungen und schon gar
nicht alle Experten davon überzeugt, dass
das eiserne Sparen durchgehalten werden kann und zum gewünschten Resultat
führen wird. Die Kritiker schlagen einen anderen Weg vor: Sparen ja, so gut es geht,
Sparen ja, so gut es geht, aber
notwendig sei ein großer Akt
der Solidarität in der EU: Euro-Bonds.
aber notwendig sei ein großer Akt der Solidarität in der EU: Euro-Bonds. Die Eurozone, und wenn möglich die ganze EU, sollte
gemeinsame Anleihen auflegen. So kann die
Spekulation nicht mehr ein Land nach dem
anderen niederringen. Und wenn man die
Europäische Zentralbank auch noch zu einer
echten Notenbank macht, die selbst Euro
drucken kann, könnte sie, so wie die amerikanische Fed, mit eigenem Geld immer wieder einspringen.
Die Ideen wurden bislang von den meisten
Bankern und auch Regierungen abgelehnt.
Warum? Weil gemeinsame Euroanleihen –
Euro-Bonds – voraussichtlich mit höheren
Zinsen bezahlt werden müssten, also die
Stärkeren auf Dauer die Schwächeren unterstützen müssten. Auch würde die Inflationsgefahr steigen. Das sind starke Argumente.
Aber wie viel werden die Rettungsschirme
uns alle kosten und vermutlich nicht nur die
für Griechenland?
Das letzte Wort in der Schuldenkrise und
damit über die Zukunft des Euro ist noch
nicht gesprochen. Aber: Wer hilft, der hilft
sich selbst, das war immer schon das Geheimnis der Krisenüberwindungen im großen
europäischen Experiment.
7
Bericht des Aufsichtsrates
stabil auf kurs
Das Jahr 2011 war ein sehr herausforderndes für die RLB NÖ-Wien.
Wirtschaftlich konnte sich die RLB NÖ-Wien nach einem ausgesprochen
guten ersten Halbjahr in weiterer Folge den globalen Entwicklungen
nicht völlig entziehen. Darüber hinaus stellten insbesondere die von
Märkten und Politik nahezu täglich geänderten Rahmenbedingungen
das Unternehmen vor ständig neue Herausforderungen.
Waren es zu
Jahresbeginn die Bankensteuer oder die Vollziehung
der Wertpapier-KEST, so beschäftigten das Unternehmen am Jahresende die verschärften Eigenkapitalvorschriften, die Abschreibung
von Staatsanleihen, der Paradigmenwechsel innerhalb
der EZB in Hinblick auf den
Ankauf von Wertpapieren
und der Druck der RatingAgenturen auf Unternehmen
und Staaten.
2. Halbjahr aufkommende Staatsschuldenkrise einiger europäischer Länder belastete zwar das Kapitalmarktgeschäft,
der Fokus auf die sich entwickelnden Märkte der CentropeRegion und die Konzentration auf das Kernkundengeschäft
haben sich jedoch 2011 nachhaltig bewährt.
Die RLB NÖ-Wien hat sich diesen Herausforderungen gestellt und den Fokus weiterhin
auf das klassische Bankgeschäft mit und
für ihre Kunden in der Region gelegt. Darüber hinaus hat die RLB NÖ Wien gegenüber
dem Vorjahr ihre Kernkapitalquote deutlich
gesteigert. Mit 9,4 Prozent liegt diese über
dem von der Europäischen Bankenaufsicht
für Systembanken geforderten hohen Niveau
und das obwohl diese Vorgaben von der
RLB NÖ-Wien an sich nicht zu erfüllen sind.
Damit wird die ausgezeichnete Stabilität des
Unternehmens untermauert und eine wichtige Basis für das nach allen Prognosen zu
erwartende wirtschaftlich schwierige Jahr
2012 gelegt.
Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011 und der Lagebericht sowie der Konzernabschluss nach Bestimmungen der „International Financial Reporting Standards“ zum
31. Dezember 2011 und der Konzernlagebericht wurden
vom Österreichischen Raiffeisenverband als gesetzlichem
Bankprüfer gemeinsam mit der KPMG Austria GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft geprüft
und es wurde der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk
erteilt. Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Abschlussprüfungen angeschlossen, die vom Vorstand vorgelegten
Jahresabschlüsse samt Lageberichten geprüft und den
Jahresabschluss der RLB NÖ-Wien zum 31. Dezember 2011,
der damit gemäß § 96 Abs. 4 Aktiengesetz festgestellt ist,
gebilligt.
Die RLB NÖ-Wien erzielte im Jahr 2011 ein
beachtliches Ergebnis. Die Konjunkturentwicklung und die Entwicklung auf den Finanzmärkten beeinflussten das Geschäft der
RLB NÖ-Wien im 1. Halbjahr positiv. Die im
Der Aufsichtsrat der RLB NÖ-Wien hat im Geschäftsjahr 2011
in Erfüllung seiner gesetzlichen Aufgaben 5 Sitzungen und
7 Ausschusssitzungen abgehalten, wobei der Vorstand jeweils über die Entwicklung der Geschäfte und die Lage des
Unternehmens berichtet hat. In Angelegenheiten, in denen
nach Satzung oder Geschäftsordnungen die Zustimmung
des Aufsichtsrates erforderlich ist, wurde diese eingeholt.
Die ordentliche Hauptversammlung der RLB NÖ-Wien fand
am 6. Mai 2011 statt.
Ein Gewinnverteilungsvorschlag erübrigt sich auf Grund des
geltenden Ergebnisabführungsvertrages vom 27. April 2001
mit der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien reg.Gen.m.b.H.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre im Geschäftsjahr 2011 geleistete Arbeit.
Der Aufsichtsrat
Ök.Rat Dr. Christian Konrad
Vorsitzender
8
Wien, im April 2012
VORWORT DES VORSTANDES
Stark durch
gebündelte Kräfte
Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien)
ist als Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe NiederösterreichWien geprägt von der genossenschaftlichen Identität ihrer Eigentümer,
insbesondere der Niederösterreichischen Raiffeisenbanken.
Die Genossenschaft hat sich in wirtschaftlich herausfordernden
Zeiten – so auch im Jahr 2011 – als ideale Wirtschaftsform erwiesen:
Profit wird nicht um seiner selbst willen angestrebt, sondern zum Wohle
der zahlreichen Mitglieder und damit auch der Bevölkerung in der Region.
Mehr noch, das aktuelle Jahr der Genossenschaften führt uns die
zeitlosen Grundwerte von Friedrich Wilhelm Raiffeisen – Solidarität,
Subsidiarität und Regionalität – wieder deutlich vor Augen. Raiffeisen in
Österreich lebt diese Werte heute wie vor 125 Jahren – das spüren
Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner.
Als Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe Niederösterreich-Wien übernimmt die RLB NÖ-Wien
für die Marke Raiffeisen große Verantwortung – vor allem im
Osten Österreichs. Dabei steht die gelebte Idee, die den
Schutz und die Förderung des Individuums und seines regionalen Lebensraumes zum Ziel hat, im Mittelpunkt. Das zeigt
sich vor allem auch in unserem umfassenden kulturellen, gesellschaftlichen und sozialen Engagement.
Die RaiffeisenRaiffeisen Niederösterreich-Wien Werte bleiben in
wirtschaftlich turbeweist gerade in herausfordernbulenten Zeiten
den Zeiten hohe Stabilität, mit der jedoch nicht nur
bestehen, sonwir auch das Vertrauen unserer
dern gewinnen
1,2 Millionen Kunden sichern.
sogar an Bedeutung. Nicht zuletzt deshalb wurde Raiffeisen in der Marken- und Verbraucherstudie des Magazins Reader’s Digest im Jahr 2012
zum achten Mal in Serie zur vertrauenswürdigsten Bankenmarke Österreichs gekürt.
Geschäftsberichte legen im Regelfall Rechenschaft über
die wirtschaftlichen Erfolge eines Unternehmens. Vor dem
Geschäftsbericht
2011
Hintergrund unserer Marke und auf Basis
unseres Selbstverständnisses wäre das allerdings zu kurz gegriffen. Deshalb haben wir
zusätzlich 125 Jahre bewegte Raiffeisen-Geschichte beleuchtet und auszugsweise unter
dem Kapitel „Raiffeisen-Werte“ Projekte und
Maßnahmen angeführt, die die sozialen,
regionalen und gesellschaftlichen Aktivitäten
der RLB NÖ-Wien dokumentieren.
Die Raiffeisen-Werte bilden auch das heutige Fundament der ethisch orientierten
Unternehmenskultur in der RLB NÖ-Wien.
Besonders deutlich kommt dies bei der Corporate Governance, den internen Richtlinien
für die Geschäftsgebarung und unserem
Umgang mit den Kunden, zum Ausdruck.
Für Kunden und Mitglieder ein verlässlicher
und kompetenter Partner zu sein, ist dabei
unser vordringliches Ziel. Wir setzen deshalb
auf nachhaltige Geschäftspolitik und auf risikobewusste Steuerung im Rahmen unseres
traditionellen Geschäftsmodells der „Universalbank“. Dieses hat sich gerade in den
wirtschaftlichen Turbulenzen der letzten ➝
9
VORWORT DES VORSTANDES
Der RLB NÖ-Wien Vorstand Mag. Michael Rab, Dr. Gerhard Rehor, Mag. Erwin Hameseder, Dr. Georg Kraft-Kinz, Mag. Reinhard Karl (v.l.n.r.).
Mag. ERWIN HAMESEDER,
seit 2001 Generaldirektor der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und seit 1. Juli 2007 auch Generaldirektor der RLB NÖ-Wien /
geboren 1956 / ab 1975 Offiziersausbildung beim österreichischen Bundesheer / Studium der Rechtswissenschaften an der
Universität Wien / Wechsel vom Bundesheer in die Privatwirtschaft / 1987 Eintritt in die RLB NÖ-Wien.
Dr. GEORG KRAFT-KINZ,
seit 1. Mai 2010 Generaldirektor Stellvertreter der RLB NÖ-Wien, Geschäftsgruppe Privat- und Gewerbekunden /
geboren 1962 / Universität Graz (Rechtswissenschaften) / 1988 CA-Bankverein / 1992 Industrie / seit 1. Februar 1995
bei der ­Raiffeisenbank Wien, Mitglied des Vorstandes (2001), seit 1. Juli 2003 Vorstandsdirektor der RLB NÖ-Wien.
Mag. REINHARD KARL,
seit 1. Mai 2009 Vorstandsdirektor der RLB NÖ-Wien, Geschäftsgruppe Kommerzkunden / geboren 1964 / Universität Salzburg (Rechtswissenschaften) / ab 1996 verschiedene Leitungsfunktionen in der Salzburger Sparkasse Bank AG und bei der
Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG, zuletzt Bereichsleiter Großkunden.
Mag. MICHAEL RAB,
seit 1. Juli 2007 Vorstandsdirektor der RLB NÖ-Wien, Geschäftsgruppe Risikomanagement/Organisation / geboren 1961 /
Wirtschaftsuniversität Wien / 1987 KPMG Alpen-Treuhand-Austria-Gruppe, Wien / 1997 Österreichischer Raiffeisen-Verband /
2001 Generalrevisor-Stellvertreter des Österreichischen Raiffeisen-Verbandes.
Mag. Dr. GERHARD REHOR,
seit 1. Juli 2003 Vorstandsdirektor der RLB NÖ-Wien, Geschäftsgruppe Finanzmärkte / geboren 1959 / Wirtschaftsuniversität Wien / 1986 Vorstandsassistent in der GZB / 1990 Geschäftsführer Raiffeisen Vermögensverwaltungsges.m.b.H. /
1998 Eintritt in die RLB NÖ-Wien.
10
VORWORT DES VORSTANDES
partnerschaft
austausch
➝ Jahre bestens
bewährt. Darüber
hinaus
befindet
sich Raiffeisen als
einzige Bankengruppe zur Gänze
in österreichischem
Eigentum – das garantiert zusätzlich
Sicherheit
und
Stabilität. Die RLB
NÖ-Wien ist fest
im regionalen Umfeld verwurzelt.
GD Mag. Erwin Hameseder, Dir. Mag. Alfons Neumayer, Dir. Adolf Kowar,
Es gilt das Prinzip, Dir. Mag. Gerhard Preiß (v.l.n.r.).
Einlagen grundsätzlich für Kredite an Unternehmen und Privatpersonen in
der Region zu vergeben.
Gemeinsam mit unseren Kunden begegnen wir den aktuellen
Herausforderungen: Wir freuen uns über das uns entgegengebrachte Vertrauen, das sich in stetig wachsenden Kundenzahlen niederschlägt: Mittlerweile ist bereits jeder dritte
Wiener Unternehmer bei uns Kunde. Die Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien betreut darüber hinaus rund 944.000
Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher – als Marktführer mit rund 42 Prozent Marktanteil – und rund 265.000
Kunden in Wien.
Gutes Ergebnis aus eigener Kraft (UGB)
Die RLB NÖ-Wien wurde immer nach Grundsätzen der kaufmännischen Vorsicht nach UGB (Unternehmensgesetzbuch)
gesteuert. Im Einzelabschluss kommt damit auch die nachhaltige Stärke der RLB NÖWir setzen auf nachhaltige Wien als Regionalbank
und als Spitzeninstitut der
Geschäftspolitik und auf
Raiffeisen-Bankengruppe
risikobewusste Steuerung. Niederösterreich-Wien aus
eigener Kraft zum Ausdruck. Die wichtigsten Kennzahlen nach UGB machen das
auch 2011 deutlich:
Das Betriebsergebnis in Höhe von 233,1 Mio. Euro (+0,3 Prozent) blieb gegenüber dem Vorjahr auf gut anhaltendem hohen
Geschäftsbericht
2011
Die RLB NÖ Wien
steht in permanentem, engem
Kontakt zu den Niederösterreichischen Raiffeisenbanken.
In verschiedenen Gremien werden regelmäßig Markt-, Strategie- und andere Themen erörtert und gemeinsame Maßnahmen festgelegt.
Diese enge Abstimmung ist
wichtiger Teil der guten Partnerschaft innerhalb der RaiffeisenBankengruppe NÖ-Wien.
Niveau (2010: 232 Mio. Euro). Den Ergebnissteigerungen im Zins- und Beteiligungsgeschäft stand ein Rückgang im Ergebnis aus
Finanzgeschäften gegenüber.
Das Ergebnis der
gewöhnlichen GeDie gute Kernkapitalschäftstätigkeit erbasis ermöglicht
reichte sehr erfreueinen sicheren Kurs im
liche 166,6 Mio.
Euro (+2,9 Prozent).
Sinne der Kunden.
Im Jahr 2011 wurde erstmals eine Bankenabgabe in Höhe
von 15,3 Mio. Euro abgeführt. Der Jahresüberschuss nach Steuern errechnet sich für
2011 mit 131,1 Mio. Euro nach 134,7 Mio.
Euro im Vorjahr.
Die Kernkapitalquote (bezogen auf das Gesamtrisiko) konnte zum 31.12.2011 mit 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 9,0
Prozent deutlich gesteigert werden. Damit
befindet sich die erzielte Kernkapitalquote bereits über dem von der Europäischen
Bankenaufsicht für Systembanken
➝
11
VORWORT DES VORSTANDES
➝ geforderten hohen Niveau, wenngleich
diese Vorgabe von der RLB NÖ-Wien nicht
erfüllt werden müsste.
Eine im internationalen Vergleich weitere bedeutende Kennzahl, die Cost/Income-Ratio –
das sind die Betriebsaufwendungen im Verhältnis zu den Betriebserträgen –, erreichte
mit einem sehr guten Wert von 45,2 Prozent annähernd den Wert des Vorjahres von
44,3 Prozent.
gutes Konzernergebnis (IFRS) 2011
Der RLB NÖ-Wien Konzern erzielte 2011 ein
gutes Ergebnis: Das abgelaufene Geschäftsjahr begann sehr vielversprechend, im
zweiten Halbjahr 2011 verstärkten sich durch
die Staatsschuldenkrise jedoch die Volatilitäten auf den Finanzmärkten deutlich und
belasteten das Kapitalmarktgeschäft. Die
RLB NÖ-Wien reagierte umgehend auf die
verschärfte Situation. So nahm sie beispielsweise das Interbankengeschäft zurück, bei
gleichzeitiger Forcierung des Kundengeschäftes.
Selbst unter diesen schwierigen Voraussetzungen kann
die RLB NÖ-Wien in der Konzernbilanz 2011 niedrige
Risikokosten im Kreditgeschäft und damit ein zufriedenstellendes Ergebnis ausweisen:
Die Konzernbilanzsumme von 32.102,7 Mio. Euro per
31.12.2011 weist einen
Rückgang von 1,8 ProDas Kreditgeschäft ist
zent oder 580,1 Mio.
in der RLB NÖ-Wien –
Euro gegenüber einer
trotz des heftigen GegenKonzernbilanzsumme
von 32.682,8 Mio. Euro
windes – stabil um rund
im Jahr 2010 auf.
4,3 Prozent gewachsen.
Die Konzernbilanzstruktur ist 2011 von einem geplanten Rückgang des Interbankengeschäfts und einem erfreulichen Anstieg des Kundengeschäfts geprägt. Die Forderungen an Kunden bilden mit
einem Wachstum von 4,3 Prozent oder 413,3 Mio. Euro auf
10.093,7 Mio. Euro den wirtschaftlich wichtigsten Posten der
Aktivseite der Konzernbilanz.
Die Betriebserträge sanken um 166,4 Mio. Euro oder 31,8 Prozent auf 356,2 Mio. Euro.
Motivation
innovativ und
verantwortungsvoll
Daniela Kohl, Vertriebssteuerung; GD Stv. Dr. Georg KraftKinz; Teamleiterin Petra Barosch; Mag. Sabine Giefing,
Private Banking, und Tanja Groh, Teamleiterin (v.l.n.r.).
2011 setzte – im Rahmen eines internen Ausbildungsprogrammes – eine Gruppe junger Frauen
aus der Kundenberatung von Raiffeisen in Wien die Initiative für ein besonderes Produktpaket zur Unterstützung junger Familien. Sie entwickelten
die Eckpunkte, fanden Mitstreiterinnen und Mitstreiter und leisteten die
notwendige Überzeugungsarbeit. Anfang 2012 wurde das Paket präsentiert: Ein Gratiskontopaket mit Kreditkarte, das Sparbuch mit Babybonus,
die Babymillion für günstige Kredite mit der Möglichkeit, im ersten Jahr nur
die Zinsen zu tilgen – das ist das Familienpaket für Mütter und Väter in der
Zeit der Karenz.
12
Die Konzern-Cost/IncomeRatio – Betriebsaufwendungen im Verhältnis zu
Betriebserträgen – zeigt
mit auch international vergleichbaren 52,5 Prozent,
dass die Kostenoptimierungen und Effizienzsteigerungen wie auch die
Maßnahmen im Kundenwie im Eigengeschäft konsequent und erfolgreich
umgesetzt wurden.
Auf der Passivseite sind
die Primärmittel – das sind
die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden,
die verbrieften Verbindlichkeiten und das
Nachrangkapital – mit 12.195,6 Mio. Euro
um 4,5 Prozent oder 526,7 Mio. Euro
gewachsen. Die Spareinlagen verzeichnen dabei einen höchst erfreulichen ➝
VORWORT DES VORSTANDES
EXPERTENTALK
„EU macht too little
too late“
WIFO-Chef Karl
Aiginger fand Ende November 2011
im Zuge der RLB NÖ-Wien Fachveranstaltung „Konjunkturentwicklung
und Finanzmarkttrends“ vor über
300 Unternehmerinnen und Unternehmern klare Worte für die Versäumnisse der Europäischen Union:
„Europa löst Probleme von gestern
und vorgestern, aber nicht jene von
morgen!“ In Österreich strich Karl
Aiginger vor allem die fehlende Investitionspolitik hervor. Es müsse gespart
werden, dabei sei aber strategische
Konsolidierung und kein Kahlschlag
gefragt. „Die beste Investition ist die
Investition in die Zukunft“, so Reinhard
Karl, RLB NÖ-Wien Kommerzkundenvorstand und Gastgeber des Abends,
anlässlich der Veranstaltung. Moderiert wurde der RLB NÖ-Wien Expertentalk von Kurier-Chefredakteur
Helmut Brandstätter. Kurier-Chefredakteur Dr. Helmut Brandstätter,
WIFO-Chef Prof. Karl Aiginger und VD Mag. Reinhard Karl (v.l.n.r.).
Der Konzernjahresüberschuss nach Steuern
und Fremdanteilen erreichte 2011 einen Wert
2.565,9 Mio. Euro. Insgesamt besteht eine ungebrochene von 109,7 Mio. Euro nach 308,6 Mio. Euro
Nachfrage nach sicheren Einlageformen von Seiten der im Vorjahr. Die Reduktion um insgesamt
Privatkunden. Dies bestätigt das Vertrauen der Kunden in 198,9 Mio. Euro wurde wesentlich beeinflusst
von dem Rückgang
den RLB NÖ-Wien Konzern.
Insgesamt besteht eine
des Ergebnisses
Die Kernkapitalquote, bezogen
aus at equity bilanungebrochene Nachfrage
auf das Gesamtrisiko, konnte
zierten Unternehnach sicheren Einlageformen men, der höheren
zum 31.12.2011 mit 9,4 Prozent
von Seiten der Privatkunden.
gegenüber dem Vorjahreswert von
Zuführung zur Risi9,1 Prozent deutlich gesteigert
kovorsorge, dem
Dies bestätigt das Verwerden.
Rückgang im Hantrauen der Kunden in den
delsergebnis und
RLB NÖ-Wien Konzern.
Die Eigenmittelquote bezogen auf
im Ergebnis aus
das Gesamtrisiko lag per Ende 2011
Finanzinvestitionen.
mit 14,1 Prozent (gesetzliches Mindesterfordernis: 8,0 Prozent)
ebenfalls deutlich über der vorgeschriebenen Quote. Das Das Konzerneigenkapital des RLB NÖ-Wien
Konzernbetriebsergebnis liegt 2011 bei 169,1 Mio. Euro. Konzerns sank im Vergleich zu 2010 um
Damit war es um 172,9 Mio. Euro oder 50,5 Prozent unter 111,7 Mio. Euro auf nunmehr 2.271,6 Mio.
➝
dem Vorjahr mit 341,9 Mio. Euro.
Euro.
➝ Zuwachs von 13,5 Prozent auf ein sehr hohes Niveau von
Geschäftsbericht
2011
13
VORWORT DES VORSTANDES
Gemeinsam verantwortungsvoll
die Zukunft planen
In ihrer Verantwortung als Verbundbank unterstützt die RLB NÖ-Wien die 72 selbstständigen
Raiffeisenbanken mit ihren 473 Zweigstellen –
also insgesamt 545 Bankstellen in Niederösterreich – durch eine breite Palette an Beratungsund Serviceleistungen. Auf Basis von gemeinsam erarbeiteten, mittelfristigen Zielen für die
gesamte Raiffeisen-Bankengruppe Niederösterreich-Wien werden diese Leistungen permanent
weiterentwickelt und optimiert.
Gut gerüstet sind die Niederösterreichischen Raiffeisenbanken, um die kommenden verschärften
Eigenkapitalbestimmungen aus Basel III
zu erfüllen. Mit einer durchschnittlichen Eigenmittelquote von 14,9 Prozent wird das gesetzliche Erfordernis weit überschritten. Wichtiges
Thema war 2011 daher auch die Begleitung
der Raiffeisenbanken in Strategie-, Mittelfrist-
planungs- und Strukturveränderungsprojekten. So können
rechtzeitig die Weichen für die Bewältigung der kommenden
Herausforderungen gestellt werden.
Im Kerngeschäft konnten sich die Niederösterreichischen
Raiffeisenbanken mit ihrer Marktposition gut behaupten. Das
Einlagenwachstum von
rund +2,4 Prozent und
Im Kerngeschäft konnten sich
das Kreditwachstum
die Niederösterreichischen
von rund +6,1 Prozent
Raiffeisenbanken mit ihrer
machen das deutlich.
Auch im DienstleistungsMarktposition gut behaupten.
geschäft zeigt sich der
nachhaltige Erfolg: bei Bauspareinlagen +3,8 Prozent, bei
Versicherungen +2,3 Prozent.
Die Kunden stehen im Mittelpunkt
Im Bankgeschäft sind die Herausforderungen insbesondere
auf Grund der verschärften Rahmenbedingungen durch
Basel III enorm. Die Banken sehen sich einer Flut von regulatorischen Maßnahmen gegenüber, die umzusetzen sind und
Kosten verursachen. Gleichzeitig gilt es aber, das Kundengeschäft zu stärken. Das fordert die Institute entsprechend
heraus; innovative Konzepte sind gefragt. Als Beraterbank
vertieft die RLB NÖ-Wien ihre Kundenbeziehungen auf neuen
Wegen: Seit 2008 setzt die Raiffeisenbank in Wien
gezielt auf Kunden mit Migrationshintergrund. Das Erfolgsrezept: Mitarbeiter, die selbst Migrationshintergrund
haben und die Bedürfnisse ihrer Kunden kennen und ➝
Zukunftsprojekt
Eine IT für Raiffeisen
Österreich
IT-Chef Markus Wollner, VD Mag. Michael Rab und
Projektverantwortlicher Mag. Stefan Puhm (v.l.n.r.).
14
Anfang 2011 wurde mit der Umsetzung des wichtigsten Raiffeisen-IT-Projekts der letzten Jahrzehnte begonnen: „Eine IT
für Raiffeisen Österreich“. Ziel des komplexen Projekts ist es, dass
nach der Umstellung im Jahr 2014 alle Raiffeisenbanken und Raiffeisenlandesbanken in Österreich (mit Ausnahme jener in Salzburg sowie
der RZB/RBI) mit einer harmonisierten Banken-Software arbeiten. Der
Nutzen dieser Harmonisierung, bei der die RLB NÖ-Wien eine wesentliche treibende Rolle einnimmt, liegt klar auf der Hand: Vermeidung von
Mehrgleisigkeiten bei der Software-Programmierung, höhere Geschwindigkeit und Professionalität für die Kunden und die österreichweite Bündelung von Kompetenzen und Ressourcen. VORWORT DES VORSTANDES
Sicherheit
Synergien
und Service
VD Dr. Gerhard Rehor und Treasury-Chef
Dipl.-Bw. (BA) Tim Geißler (v.l.n.r.).
2011 wurde für die Vorbereitung
neuer Organisationseinheiten bzw. einer Neustrukturierung in der Geschäftsgruppe Finanzmärkte genützt.
Die neuen regulatorischen Vorgaben aus Basel III haben zu einer Neuausrichtung im Bereich
Treasury geführt. Mit 1.1.2012 ist daher das Treasury der RLB NÖ-Wien neu aufgestellt worden.
Die Abteilung Treasury Liquiditätssteuerung ist
für das Liquiditätsmanagement, die Umsetzung
der Fundingstrategie und für die Fundingplanung
zuständig. Alle Handelsaktivitäten der Bank wurden in der Abteilung Treasury Capital Markets zusammengefasst. Auch
im Kundengeschäft wurden die Aktivitäten gebündelt und die Abteilungen
Wertpapier- und Devisensales mit Treasury Consulting verschmolzen. ➝ verstehen. Zehn Raiffeisen-Filialen in Wien bieten zusätzlich Beratung in Türkisch und Bosnisch/Kroatisch/
Serbisch an. Nicht die Sprache allein ist ausschlaggebend für das Vertrauen, das die Kunden den Beratern entgegenbringen, sondern
auch das kulturelle
RLB NÖ-Wien ist ein
Verständnis.
Die
attraktiver und vor allem
sicherer Arbeitgeber für ihre
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die RLB NÖ-Wien bekennt sich zu ihrer gesellschaftspolitischen
und sozialen Verantwortung – nicht nur durch die Unterstützung zahlreicher Projekte. Sie ist auch attraktiver und vor allem
sicherer Arbeitgeber für ihre rund 1.360 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter. Das Motto lautet: „Die besten Mitarbeiter für unsere Kunden“. So haben wir auch in den letzten
Jahren unsere Mitarbeiterzahl stabil gehalten, ja sogar zusätzliche aufgenommen (+1,9 Prozent). Die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der RLB NÖ-Wien haben mit großem Engagement und höchster Professionalität wesentlich zum
Erfolg des Jahres 2011 beigetragen. Der Vorstand dankt allen
Kolleginnen und Kollegen herzlich für ihren Einsatz!
Unseren Kunden und Partnern gilt unser Dank für ihr Vertrauen.
Sie waren Träger unserer Stabilität im Jahr 2011.
Mag. Erwin Hameseder
Generaldirektor
Geschäftsbericht
2011
Dr. Georg Kraft-Kinz
Mag. Reinhard Karl
Mag. Michael Rab
Mag. Dr. Gerhard Rehor
Generaldirektor Stv.
Vorstandsdirektor
Vorstandsdirektor
Vorstandsdirektor
15
Raiffeisen-Bankengruppe
Struktur
72
niederösterreichische
raiffeisenbanken
raiffeisen-holding
Nö-wien
740
Beteiligungen
in den Bereichen:
Allfinanz
Industrie
Erneuerbare Energie
Medien
Dienstleistungen
Immobilien
16
raiffeisenlandesbank
NÖ-wien
Beteiligungen
An Banken und banknahen
Gesellschaften
Raiffeisen-Bankengruppe
513
7
Vorarlberg
Tirol
Steiermark
Kärnten
Salzburg
Burgenland
Oberösterreich
raiffeisenbanken
Raiffeisenlandesbanken
RZB
Raiffeisen Zentralbank
RBI
Raiffeisen Bank International
Österreichischer Raiffeisenverband
Der Österreichische Raiffeisenverband ist der Revisionsverband
und die Interessenvertretung für die österreichische Raiffeisen-Gruppe.
Raiffeisen-Bankengruppe
Raiffeisenkassen und -banken
Österreichischer
Raiffeisenverband
Warengenossenschaften
Lagerhäuser, RWA
Verwertungsgenossenschaften
Molkereigenossenschaften,Winzergenossenschaften u. a.
Sonstige Genossenschaften
Fernwärme-, Wegebau-, Weidegenossenschaften u. a.
Geschäftsbericht
2011
Die Raiffeisen-gruppe
in Österreich
4 Mio. Raiffeisenkunden
2 Mio. Genossenschaftsmitglieder
57.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
1.600 selbstständige Genossenschaften
17
125 Jahre raiffeisen
raiffeisen-Jubiläum
In den 1970er-Jahren war
die Bankstelle Mühldorf
noch in ihrem ursprünglichen Gebäude.
125 Jahre raiffeisen
Die Idee der Genossenschaften im Sinne des Sozialreformers Friedrich
Wilhelm Raiffeisen (1818 –1888) ist heute so modern wie bei der Gründung der
ersten österreichischen Raiffeisenkasse vor 125 Jahren. Raiffeisen brachte
seinen Gedanken auf einen einfachen Nenner: Gemeinsamkeit macht stark.
Genossenschaftliche Unternehmen und deren Zusammenschlüsse haben sich als besonders anpassungsfähig,
leistungsstark und dadurch wirtschaftlich
stabil erwiesen.
1978 erblickte die Sparbiene
„Sumsi“ das Licht der Welt.
Seit 125 Jahren lebt die Raiffeisen-Idee in
Österreich. Was die Raiffeisengenossenschaften aufgebaut und entwickelt haben, ist
eindrucksvoll. Seit Jahrzehnten ist Raiffeisen
Rückgrat und Motor der österreichischen Wirtschaft. Die Raiffeisen-Bankengruppe Österreich und andere genossenschaftliche Raiffeisen-Unternehmen waren in vielen Fällen
treibende Kraft beim Beschreiten neuer
Wege und Vorreiter bei Neuentwicklungen.
Auf festem Fundament
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges trugen die Genossenschaften wesentliche Verantwortung für die Sicherung der
Ernährung der Bevölkerung.
In Österreich wurde die erste Raiffeisenkasse im Dezember 1886 in Mühldorf bei Spitz
an der Donau (NÖ) gegründet. Dieser ersten Raiffeisengenossenschaft des Landes
gehörten Landwirte, Handwerker, Arbeiter
und Gewerbetreibende an. Zu verdanken
hat Mühldorf seine Pionierrolle dem damaligen Bürgermeister Ing. Ernst Vergani, der
mit einer Studiengruppe des NÖ Landtages
im Jahr 1886 Friedrich Wilhelm Raiffeisen in
Deutschland besuchte und von dessen Idee
„Hilfe durch Selbsthilfe“ beeindruckt war.
Bereits nach zehn Jahren gab es in Österreich über 600 Raiffeisenkassen. Im Jahr
1898 wurde in Niederösterreich die „Nieder-
18
österreichische Genossenschafts-Centralcasse registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung“ – die Vorgängerin der
heutigen Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG (RLB NÖ-Wien) – gegründet.
1927 folgte mit der Gründung der
„Girozentrale der österreichischen
Genossenschaften“ die Vorläuferin
der heutigen Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG (RZB).
Der Zweite Weltkrieg brachte auch Veränderungen für die österreichische RaiffeisenOrganisation mit sich: Sie wurde in die deutsche Organisation eingegliedert. Erst im Jahr
1945 wurde dies langsam wieder rückgängig
gemacht. Es wurde dabei auf jene Strukturen
zurückgegriffen, die bereits vor dem Zweiten
Weltkrieg geschaffen waren.
Die Öffnungszeiten der Raiffeisenkassen
beschränkten sich damals überwiegend auf
Sonntagvormittag, was ihnen den Namen
„Sonntagskasse“ einbrachte. Im Jahr 1950
hatten erst zehn Prozent der Raiffeisenkassen
Tagesverkehr. Auf Grund der verstärkten
Nachfrage nach Bankdienstleistungen ging
man schrittweise zu einem Tages-Geschäftsbetrieb über. In Wien wurde die erste Raiffeisenkasse im Jahr 1961 am Vorabend des
Weltspartages eröffnet.
125
raiffeisen-Jubiläum
Jahre raiffeisen
Heute ist die Raiffeisenbank Mühldorf in einem
modernen Geschäftsgebäude
untergebracht.
Neue Wege beschreiten
Führende Bankengruppe in Niederösterreich
In den Bemühungen um ein modernes Image ging Raiffeisen
völlig neue Wege in der Bankenwerbung. Mit dem in den frühen 1970er-Jahren noch wenig praktizierten Sportsponsoring
wurde der Bekanntheitsgrad von Raiffeisen in nie erwartete
Höhen katapultiert. Den Auftakt machte der Fußballverein
Rapid Wien. In der Folge feierten Sportler wie Niki Lauda,
Gerhard Berger, Thomas Muster, Hermann Maier und Marcel
Hirscher ihre großen Erfolge unter dem Zeichen des Giebelkreuzes.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde die Raiffeisenlandesbank in der Region Niederösterreich-Wien in die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG und die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien
reg.Gen.m.b.H. geteilt. Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien managt heute in ihrem Portfolio 740 Beteiligungen und ist mit
78,58 Prozent Haupteigentümerin der RLB NÖ-Wien.
21,42 Prozent stehen im Eigentum der Niederösterreichischen Raiffeisenbanken.
Die Raiffeisen-Bankengruppe Österreich zeichnet sich seit
jeher dadurch aus, dass sie besonders zeitnah mit innovativen Strategien auf Entwicklungen der Märkte und der Gesellschaft reagiert. So erhielt das Raiffeisenhaus Wien im Jahr
1980 einen der ersten in Wien installierten Bankomaten. Auch
beim Siegeszug des Internets in Österreich war Raiffeisen
von Anfang an wesentlicher Vorreiter. Im Rahmen ihres MultiChannel-Ansatzes hat die Raiffeisen-Bankengruppe in den
vergangenen Jahren das Internet erfolgreich als zusätzlichen
Vertriebskanal ausgebaut. Heute erledigen fast 1,3 Millionen
Raiffeisen-Kunden ihre Zahlungen über die Raiffeisen OnlinePlattform.
Mit einem Marktanteil von 42 Prozent sind die 72 selbstständigen Niederösterreichischen Raiffeisenbanken die führende
Bankengruppe in Niederösterreich. Die RLB NÖ-Wien ist das
Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien.
Weltweite Bedeutung der Genossenschaften
Die Grundprinzipien von Friedrich W. Raiffeisen, Namensgeber der Raiffeisen-Organisation, gelten auf allen Ebenen
der Gruppe. Nachhaltigkeit hat Vorrang vor bedingungsloser
Gewinnmaximierung. Die Bedeutung der Genossenschaften
für die Zukunft wird durch die Tatsache verdeutlicht, dass
die Vereinten Nationen das Jahr 2012 zum „Internationalen
Jahr der Genossenschaften“ erklärt haben. Die seit 125 Jahren anhaltende solide und steile Aufwärtsentwicklung der
Raiffeisen-Bankengruppe Österreich ist kein Zufall, sondern
Ergebnis der menschengerechten Organisation der Raiffeisen-Gruppe. Raiffeisen verkörpert sowohl internationale
Stärke als auch lokale Verbundenheit. Die Selbstständigkeit
vieler kleiner regionaler oder lokaler Einheiten ist ein wesentliches Erfolgsgeheimnis von Raiffeisen in Österreich.
Raiffeisen feiert 125. Geburtstag
Gratulanten beim großen
Jubiläumsfest: Mag. Erwin
Hameseder, Überraschungsgast Ski-Star Hermann Maier
und Dr. Christian Konrad.
Geschäftsbericht
2011
„Hilfe zur Selbsthilfe, Solidarität und Nachhaltigkeit, das prägt Raiffeisen heute
wie vor 125 Jahren“, betonte Raiffeisen Generalanwalt Dr. Christian Konrad
beim großen Jubiläumsfest am 2. Oktober 2011. In Mühldorf bei Spitz an der
Donau feierte die Raiffeisenbank Krems und mit ihr die Spitze von Raiffeisen
die Gründung der ersten Raiffeisenbank in Österreich: Im Jahr 1886 wurde
in Mühldorf der erste „Spar- und Darlehenskassenverein“ eröffnet und damit
der Grundstein einer sozial verantwortlichen, sicheren und stabilen Genossenschaftsbank gelegt. „Bei uns gilt: Wirtschaften ist nicht Selbstzweck, der
Mensch steht im Mittelpunkt“, unterstrich Dr. Christian Konrad im Rahmen der
Feierlichkeiten. „Wir sind mehr als eine Bank, wir leben Werte und das bedeutet, wir übernehmen Verantwortung.“
19
raiffeisen-werte
Werte le
Bei Raiffeisen steht seit der Gründung der ersten Raiffeisenbank in Österreich vor 125 Jahren der Mensch im Mittelpunkt: Die Werte „Hilfe zur
Selbsthilfe“, „Solidarität“, „Sicherheit“, „Regionalität“ und „Nachhaltigkeit“
prägen Raiffeisen heute wie damals. Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) und die Niederösterreichischen Raiffeisenbanken fördern als Raiffeisen-Bankengruppe Niederösterreich-Wien
aktiv die Menschen und ihr regionales Umfeld in sozialer, wirtschaftlicher
und gesellschaftspolitischer Hinsicht.
20
raiffeisen-werte
leben
Geschäftsbericht
2011
21
raiffeisen-werte
Die Integrationsbotschafter von
Raiffeisen NÖ-Wien übernehmen
nach dem Motto „Uns verbindet
die Zukunft, nicht die Herkunft.“
soziale Verantwortung.
Die zentralen Werte Sicherheit, Regionalität und Nachhaltigkeit liegen
in der langen Tradition der Raiffeisen-Idee
begründet. Die Raiffeisen-Bankengruppe
NÖ-Wien bildet eine Wertegemeinschaft von
Menschen, die sich der Verantwortung für
ihre Region bewusst und deshalb über
ihre Aufgabe als reiner Nahversorger für Finanzdienstleistungen
hinaus tief im wirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Leben
verwurzelt ist. So engagiert
sich die RLB NÖ-Wien in vielfältiger Weise, um die lokale
Wirtschaft zu fördern und ökologisch wie sozial nachhaltige Erfolge zu erzielen. Rund 11 Mio. Euro
hat die RLB NÖ-Wien in den vergangenen
fünf Jahren dabei für die Menschen in der
Region als Partner und Sponsor zur Sicherung der Lebensqualität beigetragen.
Im Sinne der lokalen Wertschöpfung werden
darüber hinaus Einlagen prinzipiell für Kredite an Unternehmen und Privatpersonen in
der Region vergeben.
Sicherheit als wichtiges Gut
Die Sicherheit der Kundeneinlagen ist für
Raiffeisen sowohl Auftrag als auch zentrales Anliegen. Die RLB NÖ-Wien ist Teil der
Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft
22
Österreich (RKÖ), die sich gegenseitig Kundeneinlagen und
die eigenen Wertpapieremissionen bis zu 100 Prozent garantiert. Die Gemeinschaft aus Raiffeisenbanken, Raiffeisenlandesbanken und der RZB ist zweistufig organisiert: Reicht
die jeweilige Landessicherung nicht aus, kommt als zweite
Sicherheitsstufe die Bundeskundengarantiegemeinschaft
zum Tragen.
Erfolg durch Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit bei der Geldanlage bedeutet für die RLB NÖ-Wien, in Unternehmen zu
investieren, die sowohl mit den ökologischen
und ökonomischen Ressourcen als auch mit
ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besonders verantwortungsvoll umgehen. Zudem drückt
sich das nachhaltige Engagement der RLB NÖ-Wien in
Leistungen aus, durch welche die Menschen in der Region
besser arbeiten und leben können. Der gezielte Einsatz betrifft die Bereiche Wirtschaft, Kultur, Soziales und Sport. In
der Verbindung von Marke, Geschäft und ökologischem wie
gesellschaftlichem Engagement hat die RLB NÖ-Wien den
Anspruch, zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region
Niederösterreich-Wien beizutragen.
Für Kunden und Mitglieder ein verlässlicher und kompetenter
Partner zu sein, ist vordringliches Ziel von Raiffeisen. In der
Marken- und Verbraucherstudie des Magazins Reader’s
Digest wurde Raiffeisen im Jahr 2012 zum achten Mal in
Serie zur vertrauenswürdigsten Bankenmarke Österreichs
gekürt. Dies verdeutlicht, dass die Werte von Raiffeisen in
wirtschaftlich turbulenten Zeiten nicht nur bestehen bleiben,
sondern sogar an Bedeutung gewinnen.
raiffeisen-werte
Mag. Reinhard Karl, Mag. Dr. Gerhard Rehor
Gesellschaft.Verantwortung
Dr. Kurt J. Miesenböck
Sektor.Netzwerk
Mag. Michaela Steinacker, Mag. Michael Rab
Chancen.Gleichheit
Dr. Georg Kraft-Kinz
Migration.Integration
Mag. Erwin Hameseder
Generationen.Dialog
Mit.gestalten heiSSt für Raiffeisen NÖ-Wien …
Vielfalt braucht Dialog. Dialog bringt
Verständnis. Verständnis stellt Zukunft sicher.
Die Zukunft mit.gestalten
Freiwilligenarbeit im Fokus
In der 125-jährigen Tradition hat es Raiffeisen
in Österreich stets verstanden, die Zeichen
der Zeit frühzeitig zu erkennen und Veränderungen in Gesellschaft, Wirtschaft und
Arbeitswelt nicht passiv hinzunehmen, sondern
aktiv zu gestalten.
Die Europäische Kommission hat 2011 zum „Europäischen
Jahr der Freiwilligentätigkeiten“ erklärt. Bei Raiffeisen hat
freiwilliges Engagement einen besonders hohen Stellenwert.
Durch ihre gesellschaftliche und soziale Verantwortung stellen zahlreiche ehrenamtliche Funktionäre eine tragende Säule
der Genossenschaftsidee dar. Aber nicht nur die Funktionäre,
sondern auch viele Mitarbeiter aus allen Führungsebenen sind
bei Raiffeisen NÖ-Wien neben ihrem Beruf in verschiedenen
ehrenamtlichen oder freiwilligen Funktionen tätig. Dies ergab
eine im Rahmen von mit.gestalten in der RLB NÖ-Wien, den
Niederösterreichischen Raiffeisenbanken und der
➝
Aktive Freiwilligenarbeit
bei Raiffeisen NÖ-Wien
© istockphoto
Antworten auf gesellschaftspolitische Fragen
zu finden, ist das Ziel der im Jahr 2010 ins
Leben gerufenen, mehrjährigen Zukunftsinitiative „mit.gestalten“. Die unternehmensübergreifende Plattform von RLB und Raiffeisen-Holding NÖ-Wien (Raiffeisen NÖ-Wien)
agiert in den Handlungsfeldern
• „Generationen.Dialog“
• „Migration.Integration“
• „Chancen.Gleichheit“
• „Sektor.Netzwerk“ und
• „Gesellschaft.Verantwortung“.
Im Jahr 2011 wurden zahlreiche Maßnahmen
mit Mehrwert für Unternehmen, Kunden und
Mitarbeiter umgesetzt.
Ein Beispiel für das umfangreiche Engagement sind jene 20 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der RLB und der Raiff­
eisenHolding NÖ-Wien, die sich als „Integrationsbotschafter“ betätigen. Diese Botschafter
organisieren Diskussionsrunden und bieten
damit eine Plattform für fachliche Wissenserweiterung zum Thema „Migration.Integration“.
Sportverein
41 %
Freiwillige Helfer
28 %
Pfarre
26 %
Musikverein
22 %
ÖsterreichischeS Rotes Kreuz
Geschäftsbericht
2011
9%
23
raiffeisen-werte
Raiffeisen-Holding NÖ-Wien durchgeführte Studie. Mehr als jeder zweite Raiffeisen-Mitarbeiter in Niederösterreich und Wien leistet derzeit aktiv Freiwilligenarbeit
(57 Prozent), dies liegt deutlich über dem Österreichschnitt (44 Prozent). Die Erkenntnisse aus der
Befragung gaben wichtige Anreize, um den Mitarbeitern bei ihrem Engagement auch weiterhin bestmöglich unter die Arme greifen zu können. Diese Unterstützung reicht von Dienstfreistellungen im Katastrophenfall bis hin zu flexiblen Arbeitszeitmodellen.
➝
Starker Partner für Blaulichtund Hilfsorganisationen
Über die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien verbindet die Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien eine intensive Partnerschaft
mit Blaulicht- und Hilfsorganisationen. Seit elf Jahren ist
die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien Partner des Militärkommandos Niederösterreich. Kern dieser Partnerschaft ist
ein Katastrophenhilfsprogramm, um auf Grund von Naturkatastrophen in Not geratenen Menschen rasch und unbürokratisch helfen zu können. 15 Mal wurde das Programm seit
Bestehen aktiviert und wiederholt in Bereitschaft gesetzt.
2010 unterzeichnete die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien darüber hinaus einen Partnerschaftsvertrag mit dem Landesfeuerwehrverband Niederösterreich. Dadurch soll eine noch
effizientere und zielgerichtetere Hilfe gewährleistet werden.
Mit den Menschen in stetigem Dialog
Raiffeisen ist ein wesentlicher Teil der Wirtschaft, aber auch
der Gesellschaft: Sportvereine, Schulen, Freiwilligenorganisationen wie Feuerwehr, Bergrettung oder Rotes Kreuz, aber
auch kulturelle Initiativen oder soziale Einrichtungen werden
häufig von den regionalen Raiffeisenbanken mitgetragen und
von der RLB NÖ-Wien unterstützt. Gerade diese Zusammenarbeit mit Vereinen, Institutionen und Organisationen basiert
auf wechselseitigem Verständnis und Vertrauen sowie auf
offenem Dialog.
Die RLB NÖ-Wien steht in engem Kontakt mit ihren Eigentümern, Genossenschaftsmitgliedern, ihren Beteiligungen,
mit Verantwortungsträgern aus der Politik, mit Umweltund Sozialorganisationen, unterschiedlichen Interessenvertretungen sowie mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Kundinnen und Kunden, den Menschen in der
Region und der regionalen Wirtschaft. Die RLB NÖ-Wien
und ihre Dialoggruppen tauschen sich regelmäßig über
vielfältige Kommunikationskanäle aus. Im Mittelpunkt stehen zahlreiche Informationsveranstaltungen mit großer
Themenbandbreite und mit der Möglichkeit zum persönlichen Gespräch.
24
Verantwortung
Zur genossenschaftlichen
Identität von Raiffeisen
gehört untrennbar die gesellschaftliche Verantwortung.
Diese übernimmt die
RLB NÖ-Wien auch in ihrem
Kerngeschäft – so etwa in
der Arbeit mit ihren jungen
Kunden. Umfassende Beratung und Orientierungshilfe
für junge Menschen zu geben, ist dabei eine wichtige
Aufgabe der RLB NÖ-Wien.
So bietet sie beispielsweise gemeinsam mit den
Niederösterreichischen Raiffeisenbanken und dem Land
Niederösterreich kostenlose
Workshops unter dem Motto
„SOS – Sicher ohne Schulden“ für niederösterreichische Berufsschulen an. Ziel
ist es, die jungen Menschen
zu sensibilisieren, ihnen den
richtigen Umgang mit
Geld näherzubringen und
sie somit vor möglichen
Schuldenfallen zu bewahren.
raiffeisen-werte
© NLK
© istockphoto
im Kerngeschäft
Jugendliche haben immer mehr Geld zur
Verfügung, trotzdem steigen die Schulden: Freizeitvergnügen, Handys und Kleidung sind die Spitzenreiter im Ranking wofür Jugendliche ihr Geld ausgeben. Dabei geben
sie oft mehr aus, als sie eigentlich haben. Jeder Zehnte hat
z. B. Handyschulden. Die unter 25-jährigen, die sich an
eine Schuldnerberatung wenden, haben oft 25.000 Euro
Schulden oder noch mehr.
Die Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien sieht es als Herausforderung an, junge Menschen auf ihrem Weg zu
mündigen Kunden zu unterstützen. Deshalb fanden im
vergangenen Jahr 108 Workshops „SOS – Sicher ohne
Schulden“ mit 2.600 Schülerinnen und Schülern statt. 102
ausgebildete Jugendbetreuer der Niederösterreichischen
Raiffeisenbanken haben über 1.600 Stunden – zusätzlich
zu ihrer fachlichen Qualifikation als Finanzberater – in die
Vorbereitung auf diese Aufgabe investiert.
Geschäftsbericht
2011
LR Mag. Karl Wilfing und GD Mag. Erwin Hameseder
sind von den positiven Auswirkungen des Projekts
„SOS – Sicher ohne Schulden“ überzeugt (v.l.n.r.).
Erfolgsgeschichte „mehrsprachige Beratung“
Die RLB NÖ-Wien konzentriert sich in ihrer gesellschaftlichen
Verantwortung neben der Präventions- und Aufklärungsarbeit
für junge Menschen auch auf das Thema „Ethnobanking“.
Die RLB NÖ-Wien geht dabei seit rund drei Jahren offensiv
auf Menschen mit Migrationshintergrund zu und setzt dabei besonders auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren
persönliche Wurzeln in Bosnien, Kroatien, Serbien oder der
Türkei liegen. So haben beispielsweise acht der insgesamt
22 Lehrlinge der RLB NÖ-Wien, die seit 2010 aufgenommen
worden sind, Migrationshintergrund.
Mit „Ethnobanking“, der Beratungsoffensive für zugewanderte Wienerinnen und Wiener, können zweisprachige Kunden
bestmöglich informiert werden. Dies beinhaltet nicht nur eine
mehrsprachige, kultursensible Beratung und die Übersetzung wichtiger Produktunterlagen, sondern auch auf
➝
25
raiffeisen-werte
spezielle Bedürfnisse zugeschnittene
Produkte. Ein Beispiel dafür ist der sogenannte „Hochzeitskredit“ für junge türkische
Paare.
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Bevor eine Filiale im Rahmen der Vertriebsoffensive aktiv wird, absolvieren alle Filialmitarbeiter einen Start-Workshop zum Thema
interkulturelle Kompetenz. Eine Kundenumfrage der RLB NÖ-Wien zeigte, dass die
Mehrzahl der Migranten es schätzt, wenn sie
in ihrer Muttersprache betreut werden und
der Bankberater ihr Lebensumfeld kennt. An
einzelnen Raiffeisen-Standorten in Wien sind
mittlerweile rund 80 Prozent der Neukunden
Menschen mit Migrationsgeschichte.
Investition in die Zukunft
Die RLB NÖ-Wien setzte kurz nach Jahreswechsel mit dem
„Familienpaket“ einen weiteren aktiven, zukunftsträchtigen
Schritt: Ein Gratiskontopaket mit Kreditkarte, das Sparbuch
mit Babybonus, die Babymillion für günstige Kredite mit der
Möglichkeit, im ersten Jahr nur die Zinsen zu tilgen – dies alles dient zur Unterstützung junger Familien nach der Geburt
eines Kindes. Damit können junge Eltern ihre monatlichen
Ausgaben deutlich reduzieren, Erspartes flexibel einsetzen
und zu günstigen Konditionen notwendige Anschaffungen
finanzieren.
© Marco Rossi
Auf www.raiffeisenbank.at/ethnobanking – einer
mehrsprachigen Website – können sich Kunden und Interessierte seit Ende Juni 2011 über
die Serviceleistungen und Ansprechpartner
von Raiffeisen in Wien informieren.
Über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
stehen in 20 Prozent der RaiffeisenStandorte in Wien für die gezielte
Beratung zugewanderter Wienerinnen
und Wiener zur Verfügung.
Unter der Bezeichnung
„Ethnobanking“ hat Raiffeisen in Wien offensiv den
Weg für einen anderen
Umgang der Finanzwirtschaft mit der Gruppe
Kunden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit
Migrationsgeschichte bereitet. Dass in der Folge
auch Mitbewerber ihre
Aktivitäten mit Blick auf
die Kundengruppe der
Zugewanderten neu positionieren, wird von den
Verantwortlichen in der
RLB NÖ-Wien als gesellschaftspolitisch nachhaltiger Erfolg bewertet.
wirtschaftliche Leistung
Die Kundeneinlagen der Raiffeisen-Bankengruppe NÖWien betrugen per 31. Dezember 2011 (konsolidiert,
ungeprüft) 23,0 Mrd. Euro, das Kundenkredit-Volumen
betrug 19,2 Mrd. Euro. Die RLB NÖ-Wien ist das Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien.
Diese ist für über 5.000 Frauen und Männer ein sicherer
Arbeitgeber in der Region. Die Steuerleistung (Körperschaftsteuern sowie Arbeitgeber-Lohnnebenkosten)
der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien für die Jahre
2008 bis 2011 beträgt insgesamt rd. 295 Mio. Euro (für
das Jahr 2011 ist eine Abgabenleistung von rd. 80,5 Mio.
Euro zu erwarten.) Zusätzlich musste im Jahr 2011
erstmalig die Stabilitätsabgabe von Kreditinstituten entrichtet werden. Diese Bankenabgabe belastet die Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien mit rd. 16 Mio. Euro.
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Teamleiterin Tanja Groh, GD Stv. Dr. Georg Kraft-Kinz, Mag. Sabine Giefing
und Teamleiterin Petra Barosch initiierten das Familienpaket (v.l.n.r.).
Regionale Konjunkturimpulse
Als Partner der lokalen Wirtschaft setzt die RLB NÖ-Wien
auf Bankprodukte, die besonders der Förderung von Kleinund Mittelbetrieben dienen. Mit einem begünstigten Kreditvolumen von einer Million Euro pro Bezirk ist die „Raiffeisen
Grätzelmillion“ hier ein besonderer Beitrag. Raiffeisen in Wien
möchte damit die Wettbewerbsfähigkeit und das Wirtschaftswachstum der Wiener Handel- und Gewerbebetriebe gerade
in wirtschaftlich angespannten Zeiten fördern. Auf Grund der
großen Nachfrage wurde die Grätzelmillion im Jahr 2011 aufgestockt. Der Einmalkredit mit einer Laufzeit von fünf oder
zehn Jahren kann für Neuinvestitionen in das Anlagevermögen, Ersatz-, Rationalisierungs- und Erweiterungsinvestitionen sowie für bauliche Sanierungs- und Energiesparmaßnahmen verwendet werden. Raiffeisen trägt mit diesem Produkt
zur Wiener Grätzelbelebung und -modernisierung bei.
Ein weiterer regionaler Konjunkturimpuls durch Raiffeisen in
Wien ist die Beteiligung der RLB NÖ-Wien an der „Wiener
Kleinkreditaktion“, die im Jahr 2011 fortgeführt wurde. Die
Aktion richtete sich an Wiener Kleinstbetriebe mit bis etwa
150.000 Euro Umsatz, die Kredite bis 5.000 Euro als interne
Überziehung benötigen. Einer der Pluspunkte dieser Kreditinitiative ist die rasche Bearbeitung, wenn ein Kredit beantragt wird. Die Betriebe können so gerade in einer wirtschaftlich bewegten Zeit auf schnelle Hilfe zählen.
raiffeisen-werte
Chancen fördern
Laut Armutskonferenz leben in Österreich über eine
Million Menschen am Rande der Armut, ein Viertel davon
sind Kinder, Jugendliche oder von ihren Eltern abhängige
unter 26-Jährige.Tendenz steigend.
Armut heißt nicht nur über ein zu geringes Einkommen (weniger als 743 Euro netto pro Monat) zu verfügen,
sondern in zentralen gesellschaftlichen Bereichen wie Wohnen, Arbeit und Gesundheit benachteiligt zu sein. Die RLB
NÖ-Wien unterstützt soziale Initiativen und Einrichtungen, die
sich diesem gesellschaftlichen Problem stellen. Ziel ist es,
vorrangig Lösungen anzustreben, die vor allem die Eigenverantwortung der Menschen fördern und ihnen neue Perspektiven für die Zukunft ermöglichen.
schläge, Langzeitarbeitslosigkeit, physische und psychische
Krankheiten) helfen. Im Sinne dieses Solidaritätsgedankens
beteiligt sich die RLB NÖ-Wien u. a. an der Initiative „Nein zu
Arm und Krank“, finanziert den Raiffeisen Sozialfonds für Wien
und hilft im Rahmen von SOS-Kinderdorfpatenschaften.
Die RLB NÖ-Wien unterstützt gemeinsam mit der RaiffeisenHolding NÖ-Wien zahlreiche Caritas-Initiativen, allen voran die
Kardinal König Patenschaft für die Gruft („Kochen für die Gruft“).
Darüber hinaus ist ein Konzept in der Lehrlingsausbildung zum
Thema „persönliche Erfahrung an sozialen Brennpunkten“ in
Ausarbeitung. Ziel ist es, den Lehrlingen von Raiffeisen in Wien
im Rahmen ihrer Ausbildung durch Mitarbeit in einer CaritasEinrichtung (Seniorenhaus, Wohnungsloseneinrichtungen wie
z. B. die Gruft, Einrichtungen für Asylwerberinnen und Asylwerber, Migrantinnen und Migranten oder für Menschen mit Behinderung) persönliche Erfahrungen zu den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu ermöglichen.
Übergabe des Schecks für den „Raiffeisen Sozialfonds für Wien“:
GD Stv. Dr. Georg Kraft-Kinz, GD Mag. Erwin Hameseder,
Bürgermeister Dr. Michael Häupl, VD Dr. Gerhard Rehor (v.l.n.r.).
© Stephan Boroviczeny
Die RLB NÖ-Wien unterstützt nach dem Prinzip der Solidarität Aktivitäten, die Menschen und Regionen in materiellen
Notfällen (wie z.B. Katastrophen, unverschuldete Schicksals-
Seit Beginn der Patenschaft für die Gruft 2006 wurden bei über 150 Raiffeisen-Abendessen
rund 16.000 Portionen an obdachlose Menschen ausgegeben.
Geschäftsbericht
2011
27
raiffeisen-werte
Der RLB NÖ-Wien ist die Aus- und
Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter besonders wichtig.
Ausbildung schafft Zukunft
Als attraktiver Arbeitgeber bemüht sich die RLB NÖ-Wien darum,
die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und diese
auch langfristig zu halten. Die Entwicklung der Beschäftigten hat in
der RLB NÖ-Wien dabei einen hohen Stellenwert. Auf Weiterbildung
wird nicht nur bei der Belegschaft, sondern auch bei den zahlreichen
ehrenamtlichen Raiffeisen-Funktionären großer Wert gelegt.
Für die Umsetzung garantieren unter anderem
die Raiffeisen Akademie, das MODAL Bildungsinstitut sowie
ein eigenes Ausbildungsprogramm für Funktionäre. Durchschnittlich konsumierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der RLB NÖ-Wien 5,11 Ausbildungstage pro Kopf im Jahr
2011.
Ganz im Zeichen dieser Aus- und Weiterbildungskultur hat
die RLB NÖ-Wien vor rund zwei Jahren eine Lehrlingsoffensive
gestartet. Mitte 2011 wurde die zweite Lehrlingsklasse gegründet, insgesamt sind nunmehr 50 junge Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in Wien und Niederösterreich tätig. Die ersten
Lehrlinge haben das erste Lehrjahr abgeschlossen und arbeiten bereits in der Beratung. Die jungen Auszubildenden
sind zu wichtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den
Filialen geworden, die von Anfang an eigene Verantwortungsbereiche übertragen bekommen haben.
Attraktiver Arbeitgeber
Klare und transparente Information im Unternehmen sowie
wertschätzender und respektvoller Umgang zwischen Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Führungskräften sind Grundwerte bei der RLB NÖ-Wien. Das Unternehmen legt Wert
auf eine ausgeglichene Genderquote. Das Verhältnis der
weiblichen und männlichen Mitarbeiter (inklusive Führungs-
28
kräfte) liegt derzeit bei 57,3 Prozent Frauen zu
42,7 Prozent Männern. Durchschnittlich ist
die Belegschaft 37,8 Jahre alt und knapp
11 Jahre bei der RLB NÖ-Wien beschäftigt.
Die Gesamtfluktuationsrate des Unternehmens beträgt 10,7 Prozent (inklusive Pensionierungen).
Die Fluktuationsrate durch Dienstnehmerkündigung beträgt 5,9 Prozent, wobei rund
ein Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Raiffeisen-Sektor bleiben.
Im Jahr 2011 führte die RLB NÖ-Wien durch
die Weiterentwicklung der Berufsbildlandschaft einen wichtigen Schritt in Richtung
eines erhöhten Qualitätsanspruchs in der
Mitarbeiterführung und verbesserter Orientierung der Mitarbeiter und ­
Führungskräfte
durch. Durch die neue 5-Stufigkeit bzw.
3-Stufigkeit der Berufsbilder können Aufgaben und Verantwortungen präziser abgegrenzt sowie Kompetenzen zielgerichteter
entwickelt werden.
Die Belegschaft der RLB NÖ-Wien hat nicht
nur einen sicheren Arbeitsplatz, sondern
raiffeisen-werte
flexible Arbeitszeitmöglichkeiten, zahlreiche Unterstützungsangebote wie Sozialleistungen als auch Services zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Neben 1.163 Vollzeitbeschäftigten nehmen derzeit 191 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter die Möglichkeit einer Teilzeitbeschäftigung in Anspruch.
2011 existiert ein einheitliches Zeiterfassungssystem. Seither
erfolgen die Zeitbuchungen computergestützt direkt vom
Arbeitsplatz aus.
Auch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Arbeitsplatz nehmen in der
RLB NÖ-Wien einen wichtigen Platz
Das Karenz-Frühstück und
ein. Im Rahmen des Wellnessder Familienwandertag sind
Programms wurde von den Mitarbeitenur zwei Beispiele zur Einrinnen und Mitarbeitern eine Reihe von
bindung der Familien. Die
Fachexperten-Vorträgen besucht, die zu
RLB NÖ-Wien ist seit 2010
unterschiedlichen Themen rund um Geals familienfreundliches Unsundheit und Fitness informierten. Im Jahr
ternehmen mit dem „Audit
2011 wurden auch erstmals BiofeedbackFamilie & Beruf“ des Wirtmessungen durchgeführt, die Messdaschafts- und Familienministen über die persönliche Stressresistenz
teriums zertifiziert.
liefern. Um auch die körperliche Fitness
Zweimal im Jahr findet das RLB NÖ-Wien
der Mitarbeiter zu fördern, werden zahlKarenz Frühstück für Eltern und Kinder statt.
Ein weiterer Meilenstein im
reiche sportliche Aktivitäten von der TurnJahr 2011 gelang durch die Vereinheitlichung der variablen und Sportunion Raiffeisen NÖ-Wien angeboten, welche mit
Arbeitszeit in der Zentrale und in den Filialen. Seit 1. Februar viel Zuspruch angenommen werden.
Breites Angebot für Schüler und Studenten
Die RLB NÖ-Wien berät Schüler und
Studierende nicht nur auf der Messe für Beruf,
Studium und Weiterbildung in ihrer Berufsplanung,
sondern unterstützt sie bereits auch in Zeiten ihrer
Ausbildung mit zahlreichen Initiativen.
Aktion des Vereins „Wirtschaft für Integration“ (VWFI) sieht
in Jugendlichen, die mit mehreren Sprachen aufwachsen,
großes Potenzial. Mit dem Bewerb soll dieses Talent gefördert werden. Dr. Georg Kraft-Kinz, Generaldirektor Stv. der
RLB NÖ-Wien, ist Mitbegründer des Vereins „Wirtschaft für
Integration“ im Jahr 2009. Ziel des Vereins, der von Unternehmern und Managern der österreichischen Wirtschaft
getragen wird, ist einen wesentlichen Beitrag zur Integration
zu leisten und damit auch einen potenzialorientierten Zugang
zum Thema zu schaffen. Die RLB NÖ-Wien ist Hauptsponsor
der Vereinsstruktur mit mittlerweile vier Angestellten.
„SAG‘S MULTI!“ Preisträgerinnen und Preisträger mit
Mag. Ali Rahimi (VWFI), GD Dr. Andreas Brandstetter
(UNIQA), Zwetelina Ortega (VWFI) und GD Stv.
Dr. Georg Kraft-Kinz (v.l.n.r.).
So wurden Anfang 2012 zum dritten Mal in feierlichem Rahmen die Gewinnerinnen und Gewinner von
„SAG’S MULTI!“ 2011/12 bekanntgegeben und geehrt.
Mehr als 300 Jugendliche von 83 Schulen aus acht Bundesländern hatten an Vor-, Zwischen- und Finalrunden des
Redewettbewerbs „SAG’S MULTI!“ teilgenommen. Diese
Geschäftsbericht
2011
Die RLB NÖ-Wien unterstützt darüber hinaus ein Programm
der Wirtschaftsuniversität Wien, das den Studierenden während der Semesterferien ein breites Zusatzkursangebot anbietet, um einen raschen Studienfortschritt zu gewährleisten.
Die RLB NÖ-Wien sponsert dieses Studienbeschleunigungsprogramm seit dem Jahr 2005. Über 350 Lehrveranstaltungen
haben seither stattgefunden, rund 30.000 Studierende haben
in den vergangenen Jahren dieses Angebot genützt. © Uni Wien
© Alexandra Kromus, PID
Schneller durchs Studium
29
raiffeisen-werte
Kommunikationsform Kultur
Wiener Looshaus: anspruchsvolle Kulturveranstaltungen
finden regelmäßig in dem architektonischen Juwel statt.
Kultureller Austausch ist eine wesentliche
Form der Kommunikation und bedeutungsvoll für das Zusammenleben von
Menschen. Im Jahr 2011 startete
Raiffeisen in Wien mit dem Jüdischen
Museum Wien eine mehrjährige Partnerschaft. Dies bedeutet nicht nur eine
Intensivierung des Kulturengagements in
der Bundeshauptstadt. Diese Kooperation
ist in erster Linie eine Investition in die
Überzeugung, dass nur eine stärkere
Vernetzung der Kulturen zu einem besseren Verständnis und beispielgebenden
Miteinander beitragen kann.
30
Raiffeisen in Wien fördert darüber hinaus bekannte Kulturinstitutionen wie etwa die Neue Oper Wien und
das Wiener Lustspielhaus. Seit 2006 fungiert die
RLB NÖ-Wien auch als Hauptsponsor des Theaters in der
Josefstadt, seit dem Jahr 2004 unterstützt sie die Wiener
Festwochen. So findet die Wiener Festwochen Lounge seit
zwei Jahren regelmäßig im Looshaus statt. Das Baujuwel am
Michaelerplatz wurde von Raiffeisen in Wien im Jahr 1987
übernommen und detailgetreu rekonstruiert. Heute gehört
das über 100 Jahre alte Gebäude zu den weltweit bedeutendsten Baudenkmälern der Moderne. In dem außergewöhnlichen Ambiente hält die RLB NÖ-Wien nicht nur Kulturveranstaltungen ab, sondern führt vor allem auch eine
Privatkundenfiliale.
Umfangreiches Kultur-engagement
Die RLB NÖ-Wien engagiert sich nicht nur in der Bundeshauptstadt als Förderer von Kultur, sie unterstützt in Niederösterreich beispielsweise das Kulturfestival Grafenegg
oder die Niederösterreichische Kulturwirtschaft (NÖKU). Die
NÖKU umfasst Kulturinstitutionen wie etwa das Festspielhaus St. Pölten oder das Donaufestival.
raiffeisen-werte
Fit im Team
Laut Institut für Freizeit-, Tourismus-, Zukunftsund Sozialforschung sind rund zwei Drittel der
Österreicher in ihrer Freizeit sportlich aktiv. Die
RLB NÖ-Wien setzt im Sportsponsoring vor allem
auf Teamsportarten.
Durch eine Ausrichtung auf jüngere Zielgruppen ist das
Donaufestival auch für die Mitglieder des Raiffeisen Clubs
höchst attraktiv. Mit 145.000 Mitgliedern in Niederösterreich
und Wien (österreichweit 630.000) ist der Raiffeisen Club die
größte österreichische Initiative zur Förderung junger Menschen. Im Bereich Kultur und Sport unterstützt der Raiffeisen
Club in Niederösterreich jährlich rund 500 Veranstaltungen.
Ein Beispiel dafür ist das jährliche Festival Beatpatrol in
St. Pölten.
Die RLB NÖ-Wien trägt beispielsweise den jährlichen
„Wien Energie Business Run“ mit. Im Jahr 2011 entsandten 940 Arbeitgeber sportliche Kolleginnen und
Kollegen zu diesem Laufevent. Insgesamt waren
19.629 Teilnehmer zum elften Business Run angemeldet, alleine 804 Raiffeisen-Läufer gingen an den Start.
Darüber hinaus unterstützt die RLB NÖ-Wien die Raiffeisen Vikings, ein American-Football-Team aus Wien,
die Aon Fivers (Handball) und den Fußballklub Austria
Wien.
© photokratky
Gelbe Laufsportveranstaltung: Die RLB NÖ-Wien
sponsert den Business Run. Es nehmen traditionellerweise zahlreiche Raiffeisen-Teams teil.
Im Bereich Kultur und Sport unterstützt der Raiffeisen Club in Niederösterreich
jährlich rund 500 Veranstaltungen, so zum Beispiel das jährliche Festival
Beatpatrol in St. Pölten.
Geschäftsbericht
2011
31
© Renergie
raiffeisen-werte
Grünes Engagement
Die RLB NÖ-Wien fördert
Bestrebungen, die eine
intakte Umwelt für die
nächsten Generationen
nachhaltig sichern.
Abfallverwertung 2011
Restmüll 46,5 %
Altstoffe 4,9 %
Rest 0,9 %
Altpapier 47,7 %
Ressourcenverbrauch
pro Mitarbeiter/In 2011
Stromverbrauch ........................................ 1.123 kWh/MA
Verbrauch Heizung ...............3.463 kWh/MA bzw. 156 kWh/m2
Papierverbrauch ...........................pro Tag 32,6 Blatt/MA
Wasserverbrauch ................................ pro Tag 38,7 l/MA
Abfallaufkommen ............................................ 224 kg/MA
Im Vergleich zu anderen Finanzdienstleistern weist die
RLB NÖ-Wien einen überdurchschnittlich günstigen
Ressourcenverbrauch auf. Lediglich der Heizungsverbrauch und das Abfallaufkommen sind etwas höher
als der Branchenschnitt.
32
Im eigenen Haus bedeutet das beispielsweise,
den Einsatz ressourcenschonender Bürogeräte und recycelbarer Materialien zu forcieren. Zusätzlich werden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Umweltbeitrag für die
Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sowie eigene Betriebsräder für den Nahverkehr zur Verfügung gestellt.
Die RLB NÖ-Wien ist darüber hinaus Mitglied der Raiffeisen
Klimaschutz-Initiative. In dieser haben sich österreichische
Raiffeisenorganisationen zusammengeschlossen. Dort
werden die entsprechenden Aktivitäten zum Umweltschutz
gebündelt. Der jährliche Raiffeisen EnergieSparTag ist eine
wesentliche Initiative in diesem Maßnahmenpaket. Mit dem
Raiffeisen EnergieSparTag in Wien und Niederösterreich, an
dem an Raiffeisen Standorten kostenlose Energieberatung
stattfindet, bemüht sich die RLB NÖ-Wien um ökologische
Bewusstseinsbildung bei ihren Stakeholdern. Im Rahmen
der Betreuung der Wiener und NÖ Unternehmen wird von
der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien ebenfalls kostenlose
Energieeffizienzberatung angeboten.
Auch im Kerngeschäft kommt die RLB NÖ-Wien ihrer ökologischen Verantwortung nach. So nimmt die Finanzierung von
Umweltinvestitionen einen immer wichtigeren Stellenwert
ein, dies ist vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien
wie z. B. bei Photovoltaikanlagen und Windkraft der Fall.
Darüber hinaus bietet sich die RLB NÖ-Wien als Partner bei
der Umsetzung von Energie-Contracting an. Dieses stellt
ein betriebswirtschaftlich überzeugendes Modell dar, um
ein Gebäude energetisch und im Sinne der Energieeffizienz
auch kostenmäßig zu optimieren. Gleichzeitig kommen die
Energieeffizienzmaßnahmen der Umwelt zugute, da durch
das Energie-Contracting bei gleichbleibenden Komfortwerten weniger Energie verbraucht wird. Der messbare
Nutzen für die Umwelt drückt sich dabei in einer erheblichen
CO2-Ersparnis aus.
Corporate Governance
Corporate Governance
Die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien (RLB NÖ-Wien) ist in der
Österreichischen Raiffeisen-Bankengruppe eingebettet. In ihren
Grundprinzipien geht diese auf die Ideen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen
zurück. Für Raiffeisen waren gesellschaftliche Solidarität, Selbsthilfe,
Regionalität sowie Nachhaltigkeit Leitlinien für das wirtschaftliche Handeln.
Seine Grundwerte („Raiffeisen Wertewelt“) bilden bis heute das Fundament
für eine ethisch orientierte Unternehmenskultur in der RLB NÖ-Wien.
Die RLB NÖ-Wien und die mit ihr verbundenen
Unternehmen sind eine wesentliche wirtschaftliche Kraft in
Österreich. Die RLB NÖ-Wien bekennt sich zur nachhaltigen
Unternehmensführung und zur damit verbundenen gesellschaftlichen Verantwortung. Ihre Rolle in der Wirtschaft ist
geprägt durch gelebte Verantwortung gegenüber Kunden,
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Eigentümern sowie der
Gesellschaft.
Diese stützt sich auf folgende Wertvorstellungen: Kundenorientierung, Professionalität, Qualität, gegenseitiger Respekt,
Initiative, Teamwork, Integrität.
Das schließt die Corporate Governance ein. Die Einhaltung dieser Werte dient auch der Reputation der gesamten
RLB NÖ-Wien.
Verantwortung leben
Allen Führungskräften – eingeschlossen der Vorstand –
obliegt eine Vorbildfunktion. Die RLB NÖ-Wien vertraut darauf, dass jede einzelne Mitarbeiterin und jeder einzelne Mitarbeiter eine durchdachte und wohlüberlegte Entscheidung
Die Raiffeisen Wertewelt
wird von Führungskräften
und von Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern mitgetragen.
fällt, was in der jeweiligen Situation richtig und angemessen
ist. Es gibt darüber hinaus einen Compliance Officer und
eine Geldwäschebeauftragte zur Gewährleistung der gesetzlichen Vorgaben.
Geschäftsbericht
2011
Gegenseitiger Respekt, Ehrlichkeit
und Integrität am Arbeitsplatz
Die Meinung anderer und ihre persönliche Würde, Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte sind zu respektieren. In der
RLB NÖ-Wien wird keinerlei Diskriminierung und ­Belästigung
zum Beispiel auf Grund von Nationalität, Kultur, Religion,
Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung, Alter oder
körperlicher Behinderung geduldet. Die Einstellung, Beförderung und Beurteilung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
erfolgt allein auf Grund leistungsorientierter Kriterien, wie Erreichung der Zielvereinbarungen oder beruflicher Erfahrung.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen sicherstellen,
dass ihre eigenen Interessen nicht in Konflikt mit ihren Verpflichtungen gegenüber der RLB NÖ-Wien oder deren Kunden stehen. Potenzielle Interessenkonflikte können insbesondere im Zusammenhang mit Geschenken, Einladungen,
Auftragsvergaben sowie Geschäften in Finanz­instrumenten
auftreten. Sie müssen dem zuständigen Compliance Officer
gemeldet werden. Dieser entscheidet über das Vorliegen eines tatsächlichen Interessenkonfliktes und die notwendigen
Maßnahmen. Die RLB NÖ-Wien geht bei der Entgegennahme, Verarbeitung und Aufbewahrung von Informationen
(Finanzdaten, technische Daten, Betriebsdaten, Kundeninformationen, Aktennotizen etc.) mit größter Sorgfalt vor. Dabei
kommen vorgegebene Datensicherheitsstandards und Abläufe zum Tragen und verhindern, dass Unberechtigte diese
Informationen einsehen, nutzen, verändern oder zerstören.
Fairer Marktteilnehmer
Ein Missbrauch der Stellung als professioneller Marktteilnehmer beeinträchtigt das Vertrauen in einen funktionierenden
Kapitalmarkt und zieht schwerwiegende Konsequenzen ➝
33
Corporate Governance
➝ sowohl für die RLB NÖ-Wien als auch für die involvierten
Beste BeraterBank
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach sich. Das Gebot der
Integrität gilt auch im Kampf um Marktanteile. Die RLB NÖWien trifft keine unzulässigen Absprachen und hält sich an
die Regeln des fairen Wettbewerbs und an die international
üblichen Marktverhaltensregeln (MiFID).
Die RLB NÖ-Wien stützt ihre Entscheidungsprozesse auf
die Richtigkeit und Genauigkeit der Aufzeichnungen des
Rechnungswesens. Alle geschäftlichen Vorgänge müssen in
den Büchern nach Maßgabe festgelegter Verfahren und Prüfungsgrundsätze und allgemein anerkannter Grundsätze der
Rechnungslegung ausgewiesen werden. Die RLB NÖ-Wien
liefert im Rahmen ihrer Offenlegungspflichten gegenüber
den Aufsichtsbehörden und der Öffentlichkeit rechtzeitig vollständige, faire, präzise und verständliche Daten. Die
finanzielle Offenlegung entspricht den jeweils aktuellen Branchennormen.
Die RLB NÖ-Wien gestaltet ihre Beziehungen mit den für
sie relevanten Aufsichtsbehörden in offener, transparenter
und kooperativer Weise.
Die RLB NÖ-Wien fühlt sich einer ausgeprägten Dienstleistungskultur verpflichtet, welche die Erwartungen der Kunden
regelmäßig zu übertreffen versucht. Dazu gehört, dass eine
Dienstleistung oder ein Produkt nur angeboten wird, wenn
über die nötige Lizenz, das entsprechende Fachwissen und
die notwendige Infrastruktur verfügt wird. Die Dienstleistung
wird stets bestmöglich im Interesse der Kunden erbracht. Zudem wird bei Empfehlungen sichergestellt, dass diese ehrlich
und fair abgegeben und die Kunden über Risiken angemessen
aufgeklärt werden. Eine falsche oder irreführende Werbung ist
für die RLB NÖ-Wien inakzeptabel. Die RLB NÖ-Wien hat die
Verpflichtung, Kundeninformationen streng vertraulich zu behandeln. Es werden prinzipiell keinerlei Kundendaten an Dritte
weitergeleitet. Ausnahmen sind nur zulässig, falls ein Kunde
im Vorhinein seine schriftliche Zustimmung erteilt oder falls ein
anerkannter Ausnahmetatbestand zur Informationsweitergabe
besteht, insbesondere gegenüber Aufsichts- und Strafverfolgungsbehörden.
Sensible Geschäftsfelder
Die RLB NÖ-Wien kennt ihre Kunden
Die RLB NÖ-Wien kennt ihre Kunden und deren Ruf,
Die RLB NÖ-Wien achtet und fördert die internationalen
Bonität und Tätigkeit. Damit kann ein bestmöglicher Service
Menschenrechte und
beispielsweise in Be• Kundenorientierung
handelt nach den Rezug auf Investitions• Professionalität
geln internationaler
ziele und -entscheidun• Qualität
Organisationen, insgen der Kunden er• Gegenseitiger Respekt
besondere den UNOreicht werden. Gleich• Initiative
Konventionen und der
zeitig wird sicherge• Teamwork
Europäischen Menstellt, dass die RLB
• Integrität
schenrechtskonvention.
NÖ-Wien nicht für illegale GeschäftspraktiDie RLB NÖ-Wien finanziert nachhaltig Projekte im Bereich
ken wie Terrorfinanzierung, Geldwäscherei oder Betrug missder alternativen Energien. Die RLB NÖ-Wien hält sich an
braucht wird. Die RLB NÖ-Wien führt laufend Sorgfaltsprüdie internationalen Vorgaben zu Embargos und Handelsbefungen und Kontrollen durch, um die Herkunft der Mittel
schränkungen.
der Kunden zu kennen und um allfällige verdächtige AktiDie RLB NÖ-Wien unterhält keine Kundenbeziehungen zu
vitäten zu identifizieren. Finanz- und Kreditinstitute können
dazu benutzt werden, Gewinne aus kriminellen Aktivitäten zu
Bank-Mantelgesellschaften (Shell Banks).
„waschen“ und somit deren illegalen Ursprung zu verbergen
Anti-Korruption
und sie wieder in den regulären Wirtschaftskreislauf einzuDie RLB NÖ-Wien toleriert keine Form von Bestechung und
bringen. Dieser Vorgang untergräbt die Integrität der Banken,
Korruption. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen und
schädigt deren Ruf und kann zu weitreichenden Sanktionen
leisten keine ungebührlichen Vorteile jeglicher Art, unabhänführen. Die RLB NÖ-Wien unterstützt den internationalen Kampf
gig davon, ob die anbietende oder fordernde Person im öfgegen Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung und wenfentlichen oder im privaten Sektor tätig ist. Die Annahme und
det angemessene Vorsichts- und Abwehrmaßnahmen an.
Vergabe von Geldgeschenken ist grundsätzlich ­untersagt,
alle anderen Geschenke und Einladungen unterliegen strikten internen Regeln. Zuwendungen in Form von Spesen,
Spenden, gemeinnützige Zuwendungen und Sponsoring erfolgen ausschließlich im Rahmen der Raiffeisen Grundwerte –
Raiffeisen als eine Wertegemeinschaft von Menschen mit
Verantwortung für Menschen.
34
Geschäftsbericht
Lagebericht und
Jahresabschluss
nach UGB
Geschäftsbericht
2011
35
Inhaltsverzeichnis
Lagebericht
37
Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
37
Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
40
Finanzielle Leistungsindikatoren
43
Risikobericht
44
Das interne Kontrollsystem für den Rechnungslegungsprozess
51
Besondere Vorgänge nach dem Bilanzstichtag
52
Zweigniederlassungen
52
Forschung und Entwicklung
52
Nicht finanzielle Leistungsindikatoren
53
Öffentliches Engagement
54
Ausblick auf 2012
56
Jahresabschluss nach UGB
58
Bilanz
58
Gewinn- und Verlustrechnung
61
Hinweis im Sinne des Gleichbehandlungsgesetzes
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf eine
geschlechtsspezifische Differenzierung, wie z.B.
Kundinnen und Kunden, verzichtet. Entsprechende
Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für
beide Geschlechter.
36
LAGEBERICHT
Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
DAS GLOBALE WIRTSCHAFTLICHE UMFELD
Nach der globalen Rezession des Jahres 2009, in dem die
weltweite Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent schrumpfte,
und dem durch Konjunkturhilfen künstlich herbeigeführten
Aufschwung des Jahres 2010, in dem das Welt-BIP um
+5,2 Prozent stieg, fiel das Wachstum im Jahr 2011
wieder etwas zurück. Die Zuwachsrate von 3,8 Prozent
liegt aber über dem langjährigen Durchschnitt, der in der
Betrachtung seit 1990 bei 3,4 Prozent liegt. In manchen
Ländern war dies jedoch sogar gewünscht: So hatten
mehrere Schwellenländer in ihrem Bemühen, die sich
allmählich überhitzende Wirtschaft abzukühlen und vor
allem die ausufernde Inflation einzudämmen, eine
zunehmend restriktive Geldpolitik eingesetzt.
Sämtliche Konjunkturthemen wurden jedoch überlagert
von einer Vielzahl an Ereignissen, der Großteil davon mit
weitreichenden Folgen. Allen voran ist hier natürlich die
Schuldenkrise zu nennen, die ausgehend von
Griechenland und Irland, die bereits im Jahr 2010
Finanzhilfen der Partnerländer und des IWF in Anspruch
nehmen mussten, auch auf andere Peripheriestaaten
übergriff. Portugal flüchtete im April unter den
Rettungsschirm, nachdem die Finanzierung am
Kapitalmarkt wegen zu hoher Risikoaufschläge nicht mehr
tragbar war. Über den Sommer 2011 gerieten die
Budgetsorgen Spaniens und Italiens immer mehr in den
Mittelpunkt des Finanzmarktinteresses, was dazu führte,
dass die Zinsen so weit anstiegen, dass die langfristige
Selbstfinanzierung der Länder massiv gefährdet schien
und die EZB begann, Staatsanleihen auch dieser Länder
anzukaufen.
Verschuldungsprobleme gibt es jedoch auch in den USA.
Nach einer erst in letzter Minute erfolgten Anhebung der
Schuldenobergrenze verlagerte sich das Interesse
vorübergehend auf die USA. Da bezweifelt wurde, dass
sich der amerikanische Kongress und die Regierung auf
die dringend benötigten zusätzlichen Einsparungen
einigen, stufte die Ratingagentur Standard & Poor's die
Kreditwürdigkeit der USA um eine Stufe auf AA+ ab. Auch
der Ausblick wurde mit Negativ bewertet, was bedeutet,
dass auf Sicht von 2 Jahren eine weitere Herabstufung
droht.
Neben der alles überschattenden Schuldendiskussion
gab es auch geopolitische Ereignisse, die Auswirkung auf
Konjunktur- und Finanzmarktverlauf hatten. Zwei der
wichtigsten sollen hier genannt werden: Die unter dem
Stichwort „Arabischer Frühling“ zusammengefassten
Umwälzungen in Nordafrika und im Nahen Osten, die die
Rohstoffpreise und damit die Inflation anheizten, sowie die
dreifache Katastrophe in Japan (Erdbeben, Tsunami und
nukleare Bedrohung) mit ihren weitreichenden Folgen.
Österreich: Wirtschaftswachstum
(real, %-Änderung zum Vorjahr, Datenquelle: Statistik Austria, WIFO)
Geschäftsbericht
2011
37
KONJUNKTUR IN ÖSTERREICH
Österreichs Wirtschaft startete überdurchschnittlich stark
ins Jahr 2011 mit einer BIP-Wachstumsrate im 1. Quartal
von 0,9 Prozent, verlor jedoch zu Jahresende massiv an
Schwung. Die OeNB rechnet mit einer Stagnation im
Schlussquartal. Für das Gesamtjahr 2011 ergibt sich
dennoch eine vergleichsweise hohe Wachstumsrate von
3,2 Prozent gemäß der Prognose des WIFO.
Wachstumsträger waren einmal mehr die Exporte, aber
auch der private Konsum entwickelte sich gut. Dies ist
durchaus erfreulich in Anbetracht der Tatsache, dass die
realen Haushaltseinkommen durch die hohe Inflation mit
einer Inflationsrate im Jahresdurchschnitt 2011 von
3,2 Prozent
belastet
waren
und
trotz
guter
Beschäftigungsentwicklung nur schwach zulegen
konnten.
GELD- UND KAPITALMÄRKTE IN DER EUROZONE
SOWIE AKTIENMÄRKTE INTERNATIONAL
Die erfreuliche konjunkturelle Entwicklung und
zunehmender Preisdruck führten in der Eurozone im April
2011 zur Zinswende. Der Leitzinssatz, der seit Mai 2009
auf dem Rekordtief von 1,00 Prozent notiert hatte, wurde
bis zum Sommer 2011 auf 1,50 Prozent angehoben. Da
sich die Schuldenkrise über den Sommer jedoch neuerlich
verschärfte, wurde der Zinserhöhungspfad beendet. Der
Leitzinssatz blieb nun für einige Monate unverändert, die
EZB war jedoch an anderer Front äußerst aktiv: Es wurde
eine Reihe von außerordentlichen Maßnahmen
beschlossen und durchgeführt, um eine ausreichende
Liquiditätsversorgung des angeschlagenen europäischen
38
Bankensystems sicherzustellen. So hat die EZB Tender mit
langen Laufzeiten angeboten, zusätzliche Covered Bond
Kaufprogramme gestartet sowie Staatsanleihen aus
finanzschwachen Mitgliedsländern der Eurozone verstärkt
angekauft. Unter der Führung des neuen EZB-Präsidenten
Mario Draghi der im November 2011 Jean-Claude Trichet
ablöste, dessen Vertrag wie geplant auslief, nahm der
EZB-Rat im 4. Quartal die beiden Zinserhöhungen des
Frühjahrs zurück. Der Leitzinssatz lag zum Jahresende
damit wieder bei 1,00 Prozent.
Die Geldmarktsätze bewegten sich im Einklang mit den
EZB-Zinsschritten – der 3-Monats-Euribor, der zu
Jahresbeginn 2011 bei 1,00 Prozent gelegen war, stieg bis
auf 1,62 Prozent am 26. Juli und sank bis zum Jahresende
wieder bis auf 1,36 Prozent ab. Die 10-jährigen
Kapitalmarktsätze waren weiter von den Sorgen um die
Euro-Verschuldungskrise dominiert. Während die Renditen
mancher Peripherie-Anleihen in zuvor ungeahnte Höhe
anstiegen, profitierte vor allem der deutsche Bund von
seinem Status als „sicherer Hafen“. Mitte September fiel
die Rendite der 10-jährigen deutschen Staatsanleihen auf
ein Allzeittief von unter 1,7 Prozent.
Die internationalen Aktienmärkte haben ein weiteres Jahr
mit hohen Volatilitäten hinter sich. Während im 1. Halbjahr
bei vielen Indizes noch zweistellige Zuwachsraten zu
verzeichnen waren, drehte sich im Sommer mit der
neuerlichen Verschärfung der Staatsschuldenkrise das
Bild dramatisch. Zum Jahresende lag die Performance der
wichtigsten Indizes mit Ausnahme der amerikanischen
durchwegs im Minus. Der DAX verlor knapp 15 Prozent,
der ATX sogar knapp 35 Prozent an Wert.
DIE ERGEBNISENTWICKLUNG 2011
Die RAIFFEISENLANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG (RLB NÖ-Wien) erzielte im Geschäftsjahr 2011 ein
beachtliches Ergebnis. Die Konjunkturentwicklung und die Entwicklung auf den Finanzmärkten beeinflusste das Geschäft
der RLB NÖ-Wien im 1. Halbjahr 2011 positiv. Die im 2. Halbjahr aufkommende Staatsschuldenkrise einiger europäischer
Länder belastete das Kapitalmarktgeschäft. Der Fokus auf die sich entwickelnden Märkte der Centrope-Region und das
erfolgreiche Geschäftsmodell mit der Konzentration auf das Kundengeschäft haben sich 2011 nachhaltig bewährt.
• Die Bilanzsumme von EUR 29.359,0 Mio. per
31.12.2011 zeigt eine Reduktion von 2,5 Prozent
oder EUR 765,8 Mio. gegenüber einer Bilanzsumme
von EUR 30.124,8 Mio. des Jahres 2010.
• Die
Betriebsaufwendungen
stiegen
im
Jahresvergleich um EUR 7,3 Mio. oder 4,0 Prozent
auf EUR 192,0 Mio. Dieser moderate Anstieg konnte
durch Effizienzsteigerungen und den daraus
entstandenen Kosteneinsparungen im Verwaltungsaufwand erreicht werden.
• Die Bilanzstruktur war 2011 von einem geplanten
Rückgang des Interbankengeschäfts und einem
erfreulichen Anstieg des Kundengeschäfts geprägt.
Die Forderungen an Kunden bilden mit einem
Wachstum von 4,0 Prozent oder EUR 379,0 Mio. auf
EUR 9.764,1 Mio. den wirtschaftlich wichtigsten
Posten der Aktivseite der Bilanz. Auf der Passivseite
sind die Primärmittel - das sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und die Verbrieften
Verbindlichkeiten - mit EUR 12.439,3 Mio. um
5,5 Prozent oder EUR 653,4 Mio. gewachsen. Die
Spareinlagen verzeichneten dabei einen Zuwachs
von 13,5 Prozent auf EUR 2.565,9 Mio.
• Das Betriebsergebnis in Höhe von EUR 233,1 Mio.
stieg gegenüber dem Vorjahr um EUR 0,8 Mio. oder
0,3 Prozent. Das hohe Niveau des Vorjahres konnte
damit gehalten werden. Ergebnissteigerungen im
Zins- und Beteiligungsgeschäft stand ein Rückgang
im Ergebnis aus Finanzgeschäften gegenüber.
• Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
2011 eine deutliche Stärkung des Eigenkapitals um
EUR 90,0 Mio. auf EUR 1.481,7 Mio.
erreichte EUR 166,6 Mio. und lag damit um
2,9 Prozent oder EUR 4,7 Mio. über dem Vorjahr mit
EUR 161,9 Mio. Im Jahr 2011 wurde erstmals eine
Bankenabgabe in Höhe von EUR 15,3 Mio.
abgeführt. Der Jahresüberschuss nach Steuern
errechnet sich für 2011 mit EUR 131,1 Mio. nach
EUR 134,7 Mio. im Vorjahr.
• Die Betriebserträge konnten im Jahr 2011 um
• Die Kernkapitalquote (bezogen auf das Gesamt-
• Die gute Geschäftsentwicklung ermöglichte im Jahr
EUR 8,1 Mio. oder 2,0 Prozent auf EUR 425,1 Mio.
gegenüber EUR 416,9 Mio. im Vorjahr gesteigert
werden. Dabei wurden vor allem das Zinsergebnis
und die Erträge aus Beteiligungen ausgeweitet.
risiko) konnte zum 31.12.2011 mit 9,4 Prozent
gegenüber dem Vorjahreswert von 9,0 Prozent
deutlich gesteigert werden. Damit befindet sich die
erzielte Kernkapitalquote bereits über dem von der
Europäischen Bankenaufsicht für Systembanken
geforderten hohen Niveau, wenngleich diese Vorgaben von der RLB NÖ-Wien nicht zu erfüllen sind.
Entwicklung Betriebsergebnis und
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
in EUR Mio.
250
200
150
100
228,7
211,2
191,1
138,5
232,3
161,9
101,1
233,1
166,6
147,2
50
0
2007
2008
Betriebsergebnis
Geschäftsbericht
2011
2009
2010
2011
EGT
39
Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2011
Im Jahr 2011 kam es zu einer weiteren Verbesserung des
Nettozinsertrages um EUR 10,8 Mio. oder 6,9 Prozent
auf EUR 168,7 Mio. Zu diesem guten Ergebnis leistete vor
allem das Kundengeschäft mit einer kräftigen
Kreditausweitung um rund 4,0 Prozent einen wesentlichen
Beitrag. Ebenso konnten dazu verbesserte Zinsmargen im
Kommerzkreditgeschäft einen nachhaltig positiven Anteil
leisten. Im Einlagengeschäft, insbesondere bei den
Spareinlagen herrschte ein starker Wettbewerb, daher ist
der Zuwachs von 13,5 Prozent bei Spareinlagen und die
Ergebnisverbesserung in diesem Bereich ein erfreulicher
Erfolg.
Die Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen in
Höhe von EUR 173,2 Mio. lagen um EUR 21,3 Mio. oder
14,0 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 151,9 Mio.
Darin enthalten ist eine Sonderdividende der Raiffeisen
Zentralbank Österreich AG (RZB) in Höhe von
EUR 60,0 Mio.
Der Provisionsüberschuss lag 2011 mit EUR 67,9 Mio.
um 2,2 Prozent oder EUR 1,5 Mio. über dem Vorjahreswert
von EUR 66,4 Mio. Nach der deutlichen Erholung des
Dienstleistungsgeschäftes im Jahr 2010 ist die
Stabilisierung zufriedenstellend. Gerade im Wertpapiergeschäft, das durch die getrübte Konjunkturaussicht
2012 und die Turbulenzen im Zuge der europäischen
Staatsschuldenkrise mit besonderen Herausforderungen
konfrontiert war, ist diese Konstanz erfreulich. Die
Ausweitung der Kundenbasis trägt dazu bei, dass auch
weitere
Provisionsarten
wie
Zahlungsverkehrs-,
Versicherungs- und Kreditprovisionen wesentliche
Beiträge lieferten.
Das Ergebnis aus Finanzgeschäften litt 2011 unter der
gestiegenen Volatilität im Zusammenhang mit der
Staatsschuldenkrise in einigen europäischen Ländern und
der rückläufigen Konjunktur in Europa. Daher entstand
2011 ein Verlust in Höhe von EUR 2,0 Mio., nach einem
Gewinn von EUR 25,1 Mio im Jahr 2010. Durch die Ende
2011 beschlossene Neuorganisation des Treasurys wird
hinkünftig Schwerpunkt auf das Kundengeschäft gelegt.
Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im
Berichtsjahr mit EUR 17,3 Mio. um EUR 1,6 Mio.
oder 10,4 Prozent über dem Vorjahreswert von
EUR 15,7 Mio.
Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen erreichten
einen Wert von EUR 182,4 Mio., das entspricht einer
Steigerung von EUR 6,0 Mio. oder 3,4 Prozent. Im
Mittelpunkt
stand
der
weitere
Ausbau
des
Kundengeschäftes mit dem Ziel, für die Kunden einen
spürbaren Mehrwert zu schaffen. Das bankweite
Effizienzsteigerungs- und Kostenoptimierungsprogramm
wurde weiter fortgeführt, um die Wachstumsstrategie
durch
Effizienzverbesserungen
zu
unterstützen.
Zukunftsinvestitionen - insbesondere im Rahmen des
Projektes „Eine IT für Österreich“ - und eine Fülle von
Marketingaktivitäten in Wien bilden die Basis für die
Positionierung der RLB NÖ-Wien als moderne und
kundennahe Beraterbank.
Entwicklung Betriebserträge und -aufwendungen
in EUR Mio.
400
300
416,9
425,1
-172,6
-184,6
-192,0
2009
2010
394,3
383,8
-165,6
2008
349,7
200
100
-158,6
0
2007
Betriebserträge
40
Betriebsaufwendungen
2011
Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen gliedern sich
in EUR 101,8 Mio. Personalaufwand und EUR 80,6 Mio.
Sachaufwand.
Der Personalaufwand erhöhte sich 2011 um insgesamt
2,8 Prozent oder EUR 2,7 Mio. gegenüber dem
Vergleichswert des Vorjahres. Darin spiegelt sich die
Ausweitung des Personalstandes um 23 Mitarbeiter im
Jahresabstand wider. Die Personalaufnahme erfolgte
überwiegend im Vertrieb sowie durch Aufnahme von
12 Lehrlingen.
Der Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von
EUR 131,1 Mio. nach EUR 134,7 Mio. im Jahr 2010 sank
trotz EGT-Steigerung, da 2011 erstmals EUR 15,3 Mio. an
Bankenabgabe abgeführt wurden.
Neben der vertragsgemäßen Gewinnabfuhr an die
Raiffeisen-Holding NÖ-Wien (R-Holding) in Höhe von
EUR 57,2 Mio. und der Bedienung von Partizipationskapital in Höhe von EUR 3,8 Mio. wurden insgesamt
EUR 70,0 Mio. den Rücklagen und EUR 20,0 Mio. dem
Fonds für allgemeine Bankrisiken zur Kapitalstärkung
zugeführt.
Der Sachaufwand erhöhte sich im Berichtszeitraum um
4,3 Prozent oder EUR 3,3 Mio.
Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle
Vermögensgegenstände lagen 2011 mit EUR 4,4 Mio.
etwas über dem Vorjahreswert von EUR 4,2 Mio.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erreichten
auf Grund von höheren Rückstellungen für Schadensfälle
einen Wert von EUR 5,2 Mio. gegenüber EUR 4,1 Mio. im
Jahr 2010.
Das Bewertungsergebnis aus Krediten, Wertpapieren
und Beteiligungen beträgt im Jahr 2011 in Summe
EUR -66,5 Mio. gegenüber EUR -70,4 Mio. im Vorjahr.
Die konservative Risikopolitik der RLB NÖ-Wien sowie die
stabile Konjunktur im 1. Halbjahr 2011 schlugen sich in
einem niedrigeren Wertberichtigungserfordernis im
Kreditgeschäft nieder.
Weiters wurde eine pauschale Vorsorgereserve gem. § 57
Abs. 1 BWG in Höhe von EUR 94,8 Mio. gebildet. Durch
den Verkauf der direkt gehaltenen Beteiligung an der
Raiffeisenbank a.s., Prag an die RZB konnte ein
Verkaufsgewinn von EUR 105,7 Mio. erzielt werden.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
(EGT) erreichte EUR 166,6 Mio. und lag mit einer
Erhöhung von 2,9 Prozent oder EUR 4,7 Mio. über dem
Vorjahr mit EUR 161,9 Mio.
Geschäftsbericht
2011
BILANZENTWICKLUNG 2011
Die Bilanzsumme von EUR 29.359,0 Mio. per
31.12.2011 zeigt eine Reduktion von 2,5 Prozent oder
EUR 765,8 Mio. gegenüber einer Bilanzsumme von
EUR 30.124,8 Mio. im Jahr 2010.
Die Bilanzstruktur ist von einem geplanten Rückgang des
Interbankengeschäfts und einem erfreulichen Anstieg des
Kundengeschäfts geprägt.
Aktivseitig haben insbesondere die Forderungen an
Kunden mit einer Steigerung von 4,0 Prozent und die
Forderungen an Kreditinstitute mit einem Rückgang
von -10,3 Prozent zur Strukturverschiebung im Bilanzbild
beigetragen. Damit verdeutlicht sich auch die starke
Fokussierung der RLB NÖ-Wien auf das Kundengeschäft.
Die passivseitige Veränderung der Bilanzstruktur ist von
einer Zunahme der Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden um 5,7 Prozent sowie der verbrieften
Verbindlichkeiten (inkl. Ergänzungs- und Nachrangkapital) um 5,3 Prozent und dem Rückgang der
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um
9,6 Prozent bestimmt. Damit kommt auch die
Verbesserung der Refinanzierungsbasis der RLB NÖ-Wien
zum Ausdruck.
41
AKTIVA
Die Forderungen an Kreditinstitute sanken im Jahr 2011
um
EUR -1.260,3 Mio. oder
-10,3 Prozent
auf
EUR 10.999,9 Mio. Das war insbesondere auf die
Reduktion von sektorinternen Forderungen zurückzuführen.
Die Wertpapiere, das sind im Eigenbesitz befindliche
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche
Wertpapiere, Schuldtitel öffentlicher Stellen sowie Aktien
und nicht festverzinsliche Wertpapiere, liegen mit
EUR 5.645,1 Mio. leicht unter dem Vorjahresniveau.
Die Forderungen an Kunden erfuhren im Vergleich zum
Vorjahr einen Zuwachs von 4,0 Prozent oder
EUR 379,0 Mio. auf EUR 9.764,1 Mio. Sie stellen mit rund
33,3 Prozent der Aktiva neben den Forderungen an
Kreditinstitute den wirtschaftlich wichtigsten Aktivposten
dar. Aufgrund der stabilen Konjunktursituation im
1. Halbjahr 2011 konnten die Ausleihungen an Kommerzund Privatkunden sowie an öffentlich rechtliche
Körperschaften gesteigert werden. Damit kommt die RLB
NÖ-Wien insbesondere ihrer Zielsetzung als zuverlässiger
Partner der Wirtschaft nach. Im Kunden-Kreditgeschäft
stand dabei qualitatives Wachstum immer im
Vordergrund. Die konservative Risikopolitik wurde ebenso
kontinuierlich weitergeführt wie das aktive Management
des bestehenden Kredit-Portefeuilles.
Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen
Unternehmen wurden 2011 um EUR 432,3 Mio. auf
EUR 2.055,1 Mio. ausgeweitet. Dieser Anstieg ist im
Wesentlichen auf die Kapitalzufuhr bei der RZB
zurückzuführen; die RLB NÖ-Wien hat Partizipationskapital
der RZB in der Höhe von EUR 341,8 Mio. gezeichnet.
Weiters hat die RLB NÖ-Wien ihre direkt bzw. indirekt
gehaltenen Beteiligungen an der Raiffeisenbank a.s., Prag
(bisher 24,0 Prozent) und der Tatra banka a.s., Bratislava
(bisher 12,62 Prozent) – vorbehaltlich der behördlichen
Genehmigung - an die RZB verkauft. Die RLB NÖ-Wien
hat darüber hinaus über eine Enkelgesellschaft RZBAnteile von der HYPO NOE Gruppe Bank AG erworben.
Mit 31,92 Prozent (Vorjahr: 31,41 Prozent) ist die RLB NÖWien weiterhin der größte Einzelaktionär der RZB.
Struktur der Bilanzaktiva (in EUR Mrd.)
25,2
2,8
18,3
30,1
29,4
2,5
2,5
5,9
6,0
8,5
9,4
12,8
12,3
11,0
2009
2010
2011
2,9
5,6
5,1
1,9
4,1
29,7
9,8
8,3
6,9
5,4
2007
42
9,0
2008
Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
Wertpapiere
Beteiligungen u. übrige Aktiva
PASSIVA
Finanzielle Leistungsindikatoren
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
gingen im Jahr 2011 um EUR 1.514,1 Mio. oder
9,6 Prozent auf EUR 14.344,8 Mio. zurück. Der Anteil der
Einlagen von Niederösterreichischen Raiffeisenbanken
beträgt EUR 4.440,3 Mio. oder 31,0 Prozent aller Einlagen
von Banken. Dadurch wird auch die Funktion der RLB NÖWien als Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe NÖWien (RBG NÖ-Wien) geprägt. Die Raiffeisenbanken in
Niederösterreich halten die gesetzlichen Liquiditätsreserven bei der RLB NÖ-Wien. Die RLB NÖ-Wien selbst
ist in Niederösterreich nicht im Retail-Banking tätig.
ERFOLGSKENNZAHLEN
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden nahmen im
Jahr 2011 um EUR 410,1 Mio. oder 5,7 Prozent auf
EUR 7.562,1 Mio. zu. Vom Wert zum 31.12.2011 entfielen
EUR 2.565,9 Mio. auf Spareinlagen; diese verzeichneten
einen Zuwachs von EUR 305,7 Mio. oder 13,5 Prozent
gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt besteht eine
ungebrochene Nachfrage nach diesen sicheren
Einlagenformen von Seiten der Privatkunden. Dies
bestätigt das Vertrauen der Kunden in die RLB NÖ-Wien.
Die Verbrieften Verbindlichkeiten weisen zusammen mit
dem Ergänzungskapital und den nachrangigen
Verbindlichkeiten einen Stand zum Jahresende 2011 von
EUR 4.877,2 Mio. aus, welcher um EUR 243,3 Mio. oder
5,3 Prozent
über
dem
Vorjahresstand
von
EUR 4.633,9 Mio. liegt.
Die Primärmittel, das sind die Verbindlichkeiten
gegenüber
Kunden
inklusive
aller
verbrieften
Verbindlichkeiten, sind um EUR 653,4 Mio. oder
5,5 Prozent auf EUR 12.439,3 Mio. angestiegen und
bilden 42,4 Prozent der Bilanzsumme.
Wesentliche im internationalen Vergleich verwendete
Kennzahlen stellen sich im Vergleich zum Vorjahr
folgendermaßen dar:
Die Cost/Income-Ratio – das sind die Betriebsaufwendungen im Verhältnis zu den Betriebserträgen –
erreichte mit einem Wert von 45,2 Prozent beinahe den
Wert des Vorjahres von 44,3 Prozent.
Der Return on Equity nach Steuern - die Eigenkapitalverzinsung bezogen auf das durchschnittliche
Eigenkapital - erreichte im Jahr 2011 dank der guten
Geschäftsentwicklung
mit
9,1 Prozent
einen
ausgezeichneten Wert und befand sich knapp unter dem
Niveau des Vorjahres von 10,0 Prozent.
AUFSICHTSRECHTLICHE EIGENMITTEL
Die anrechenbaren Eigenmittel der RLB NÖ-Wien gem.
§ 23 Abs. 14 BWG erreichten zum 31.12.2011 ein Volumen
von EUR 2.033,0 Mio. Dem gegenüber steht ein aufsichtsrechtliches Eigenmittelerfordernis von EUR 1.154,1 Mio.,
sodass sich zum Bilanzstichtag des Jahres 2011 eine
Eigenmittelüberdeckung von EUR 878,8 Mio. oder
76,2 Prozent des Erfordernisses ergibt.
Die Kernkapitalquote (bezogen auf das Gesamtrisiko)
konnte mit 9,4 Prozent deutlich gegenüber dem Niveau
des Vorjahres gesteigert werden. Die Eigenmittelquote
bezogen auf alle Risiken beträgt nach 13,1 Prozent im
Vorjahr nunmehr erfreuliche 14,1 Prozent. Beide
Kennzahlen liegen damit deutlich über dem gesetzlichen
Mindesterfordernis von 4,0 Prozent bzw. 8,0 Prozent.
Struktur der Bilanzpassiva (in EUR Mrd.)
29,7
30,1
29,4
2,3
2,5
2,6
4,5
4,6
4,9
7,0
7,1
15,9
15,9
14,3
2009
2010
2011
25,2
2,5
18,3
1,7
3,5
4,8
6,6
5,6
7,5
2007
11,3
2008
Verbindlichk. ggü. Kreditinstituten
Verbriefte Verbindlichk. i.w.S.
Geschäftsbericht
2011
7,6
Verbindlichk. ggü. Kunden
Eigenkapital u. übrige Passiva
43
Risikobericht
RISIKOPOLITIK UND RISIKOMANAGEMENT
Basis für die integrierte Risikosteuerung in der
RLB NÖ-Wien stellt die vom Vorstand beschlossene
Risikopolitik mit deren begleitenden Strategien dar. Teil der
Risikopolitik ist auch die Definition der Grundsätze des
Risikomanagements, die Festlegung von Limiten für alle
relevanten Risiken sowie die Verfahren zur Überwachung
der Risiken.
Das professionelle Management der Risiken von Finanzinstrumenten zählt zu den Kernaufgaben und damit zu
den entscheidenden Wettbewerbsfaktoren jeder Bank.
Dabei steht die Fähigkeit eines Finanzinstitutes, alle
wesentlichen Risiken zu erfassen und zu messen, diese
zeitnahe zu überwachen und zu steuern im Vordergrund.
In der RLB NÖ-Wien wird Risikomanagement als aktive
unternehmerische Funktion verstanden. Der Fokus liegt
primär in der Optimierung von Risiko und Ertrag (Rendite)
im Sinne von „Management von Chancen und Risiken“.
Die Risikopolitik und –strategie der RLB NÖ-Wien ist, unter
Beachtung der Anforderungen aus einem kundenorientierten Bankbetrieb im Sinne des Beraterbankgedankens einerseits und der Orientierung an den
gesetzlichen Rahmenbedingungen andererseits, von
einem konservativen Umgang mit den bankgeschäftlichen
und bankbetrieblichen Risiken geprägt. Darüber hinaus
trägt die RLB NÖ-Wien mit einer eigenen Geschäftsgruppe „Risikomanagement/Organisation“ der hohen
Bedeutung des Risikothemas Rechnung. Hier sind alle
Organisationseinheiten, die mit der Risikoerkennung,
-erfassung, -bewertung und -analyse befasst sind,
gebündelt.
RISIKOMANAGEMENT UND -CONTROLLING
Die RLB NÖ-Wien gewährleistet durch den Einsatz
effizienter Methoden auf dem Gebiet des Risikomanagements und -controllings die Rentabilität und
Sicherheit der Bank im Interesse der Kunden und
Eigentümer.
Klare Verantwortlichkeiten sind die Grundlage des
Risikomanagements der RLB NÖ-Wien. Die Risikopolitik
ist integraler Bestandteil der Gesamtbanksteuerung, d.h.
die Ertrags- und Risikosteuerung sämtlicher Geschäftsbereiche sind systematisch miteinander verknüpft. Alle
relevanten Risiken der Bank werden ermittelt und unter
Berücksichtigung der Eigenmittel (Deckungsmassen)
strategisch optimal gesteuert.
44
Die Bank orientiert sich in ihrer Organisation und ihren
Abläufen an den Internal Capital Adequacy Assessment
Process (ICAAP)-Bestimmungen. Seit dem Jahr 2008
ermittelt die RLB NÖ-Wien den regulatorischen
Eigenmittelbedarf nach dem Standardansatz (gemäß
§ 22a BWG).
Der Vorstand wird bei der Erfüllung der risikorelevanten
Aufgaben durch von den Markteinheiten unabhängige
Risikocontrolling- und Risikomanagementeinheiten sowie
spezifische Komitees unterstützt.
Das aktive Gremium, in dem die Risikosituation der
Gesamtbank analysiert wird und in dem die strategischen
Risikoentscheidungen getroffen werden, ist die
Gesamtbankrisikorunde. Die Analyse der Gesamtbankrisikosituation erfolgt an Hand der Risikotragfähigkeitsanalyse sowie auf Grund der Detailberichte zu den
einzelnen Risikoarten. Die strategischen Risikoentscheidungen umfassen die Festlegung der Limitsysteme
für die Gesamtbank sowie für die einzelnen
Geschäftsbereiche.
Weiters
gehört
dazu
die
Ausformulierung der Risikopolitik und die Einführung
neuer Risikomesssysteme.
Die Gesamtbankrisikorunde setzt sich aus dem
zuständigen Vorstand für Risikomanagement und
Organisation, dem Leiter Kreditrisikomanagement, dem
direkt berichtenden Leiter Sondergestion, dem Leiter
Treasury Mid-Office und den Leitern der risikonehmenden
Hauptabteilungen des Vertriebes sowie dem Leiter
Rechnungswesen und Controlling, dem Leiter
Innenrevision, der Leiterin Länder- und Bankenanalyse
(zur Unterstützung bei den Risikoinformationen bei
Länder- und Bankenengagements) und einem Vertreter
der R-Holding unter Führung des Leiters der Abteilung
Gesamtbankrisiko zusammen und tagt vierteljährlich. Die
endgültigen Beschlüsse erfolgen jeweils in der
Vorstandssitzung und werden dem Aufsichtsrat
vierteljährlich vom Risikovorstand vorgelegt.
Die Abteilung Gesamtbankrisiko (GBR) ist in die
Geschäftsgruppe
Risikomanagement/Organisation
eingegliedert und untersteht direkt dem zuständigen
Vorstand. Dadurch ist sichergestellt, dass die Abteilung
GBR unabhängig von den Marktbereichen agiert. Hier
laufen alle relevanten Risikoanalysen, wie Beteiligungs-,
Markt-, Kredit-, Liquiditätsrisiko sowie operationelle
Risiken, zusammen. Im Rahmen des Risikocontrollingprozesses wird in der Hauptabteilung Treasury Mid-Office,
die ebenfalls in der Geschäftsgruppe Risikomanagement/
Organisation angesiedelt und damit unabhängig vom
Treasury ist, täglich die Bewertung, die Überprüfung der
Einhaltung von Limiten, die Analyse und das Reporting
der Handelsbücher durchgeführt. Die Marktrisikolimite des
Bankbuches werden ebenfalls täglich überwacht und
analysiert. Die kontinuierliche Überwachung der Risiken
auf Gesamtbankebene gehört zu den Kernaufgaben der
Abteilung Gesamtbankrisiko. Die Gesamtbetrachtung aller
Risiken auf höchster Aggregationsebene wird im Rahmen
der Risikotragfähigkeitsanalyse durch die Abteilung GBR
durchgeführt.
Das Kreditrisiko wird gemeinsam von der Hauptabteilung
Kreditrisikomanagement (KRM) und der direkt
berichtenden Abteilung Sondergestion von der Prüfung
des Engagements vor Antragstellung über die Sanierung
von Krisenfällen bis hin zur Schadensminimierung im
Insolvenzfall betreut, wodurch die Bedeutung dieses
Risikos für die RLB NÖ-Wien ersichtlich wird. Die
Weiterentwicklung des Raiffeisen-Rating-Systems und des
Scoringmodells liegt im Aufgabenbereich der
Hauptabteilung Kreditrisikomanagement (KRM).
Im Handbuch Risikomanagement der Raiffeisen-Holding
NÖ-Wien Gruppe sind alle Aufgaben, Gremien, Berichte,
Verfahren und organisatorischen Einheiten im
Risikomanagementprozess definiert und detailliert
beschrieben. Dieses wird jährlich von der Abteilung
Gesamtbankrisiko gemeinsam mit dem Kreditrisikomanagement, Treasury Mid-Office, der Länder- und
Bankenanalyse und der Abteilung Konzern-Steuerung/Risikomanagement der R-Holding aktualisiert und vom
Vorstand der RLB NÖ-Wien und der Geschäftsleitung der
R-Holding beschlossen. Dadurch ist sichergestellt, dass
innerhalb der Bank ein abgestimmter Prozess zur
Erfassung, Limitierung, Messung, Berichterstattung und
Dokumentation der Risiken gegeben ist. Die RLB NÖ-Wien
stellt des Weiteren in Form einer jährlich zu
überarbeitenden Risikolandkarte eine Übersicht über alle
Haupt- und Subrisikoarten mit Bewertung der
Wesentlichkeit der Risikoart dar.
und das Liquiditätsrisiko im Vordergrund des
Risikomanagements. Auch den Beteiligungsrisiken bei
den banknahen Beteiligungen wird aufgrund ihrer
Bedeutung entsprechende Beachtung zuteil. Dem
operationellen Risiko wird durch laufende Schadensfallerhebungen
und
regelmäßig
durchgeführte
Selfassessments Rechnung getragen.
Das Marktrisiko des Handels- und des Bankbuches wird
mittels der gängigen Kennzahl „Value at Risk“
(VaR - Verlustpotenzial bei bestimmter Wahrscheinlichkeit
und Behaltedauer) berechnet. Das Kreditrisiko wird für
den unerwarteten Verlust einerseits mittels „Value at Risk“
(im Problemfall) und andererseits mittels Szenarioanalyse
(im Extremfall) gemessen und analysiert. Die Ermittlung
des Beteiligungsrisikos erfolgt sowohl im Problemfall als
auch im Extremfall mittels Expertenschätzung.
Im Rahmen des Gesamtbankrisikomanagements werden
auch das Liquiditätsrisiko und die operationellen Risiken
erfasst.
Wie oben erwähnt, ist das zentrale Instrument, in dem alle
risikorelevanten Informationen zusammenfließen und
dargestellt werden, die vierteljährliche Risikotragfähigkeitsanalyse (RTFA). Diese Analyse ist der
Ansatzpunkt für die Risikopolitik in Form der Limitierung
der Risikoaktivitäten auf ein für die Bank angemessenes
Niveau.
Ergänzend zur Risikotragfähigkeitsanalyse erstellt die
RLB NÖ–Wien seit dem Jahr 2009 qualitative
Gesamtbankstresstests. Diese wurden im Jahr 2011 auf
qualitative Stressszenarien für alle Risikoarten unter
Einbindung makroökonomischer Rahmenbedingungen
erweitert.
KREDITRISIKO
GESAMTBANKRISIKOSTEUERUNG –
RISIKOTRAGFÄHIGKEIT
In der RLB NÖ-Wien werden im Rahmen der Gesamtbankrisikosteuerung dem vorhandenen Risikodeckungspotenzial (Ertrag, Eigenkapital und stille Reserven) der
Bank alle maßgeblichen Risiken (insbesondere Kredit-,
Markt-, Liquiditäts-, Beteiligungs- und operationelle
Risiken), die nach den gängigen Methoden und unter
Einsatz entsprechender Systeme ermittelt werden,
gegenübergestellt. Die Risiken der Bank werden in drei
Szenarien (Normalfall, Problemfall und Extremfall)
eingeteilt. Die Risikotragfähigkeit stellt dabei die
Begrenzung für das aggregierte Gesamtbankrisiko dar,
wobei auch nach Geschäftsgruppen detaillierte
Risikolimite Berücksichtigung finden.
Dem
Geschäftsschwerpunkt
der
RLB NÖ-Wien
entsprechend stehen die Kreditrisiken, die Marktrisiken
Geschäftsbericht
2011
Die RLB NÖ-Wien definiert das Kreditrisiko als jenen
Verlust, der durch Nichterfüllung der vertraglichen
Verpflichtungen von Kunden oder von Kontrahenten
entsteht. Kreditrisiko resultiert einerseits aus dem
traditionellen Kreditgeschäft (Verlust durch Kreditausfälle
und die sich daraus ergebende Gestionierung des
Kreditengagements
aufgrund
einer
Bonitätsverschlechterung) sowie andererseits aus dem Handel bzw.
Abschluss von Marktrisikoinstrumenten (Ausfallsrisiko auf
Seiten der Kontrahenten bei Derivaten).
Im Kreditrisiko ist auch das Länderrisiko inkludiert. Länderbzw. Transferrisiko ist das Risiko, dass der Schuldner
seinen Verpflichtungen bedingt durch hoheitliche
Maßnahmen eines Staates nicht nachkommen kann.
Unter das Transferrisiko fällt auch das Risiko, dass
Fälligkeiten eines in finanzielle Notlage geratenen Landes
aufgrund einer zwischenstaatlichen Vereinbarung
45
umgeschuldet, also um mehrere Jahre aufgeschoben
werden. Dieses Risiko wird gesondert limitiert.
Das Kontrahentenausfallsrisiko aus Derivaten wird in der
RLB NÖ-Wien im Rahmen der aufsichtsrechtlichen
Eigenmittel berücksichtigt. Die laufende Analyse des
Derivateportfolios erfolgt in der Abteilung Treasury-Risk.
Unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit der RLB
NÖ-Wien (und aller darin enthaltenen Risiken) ist seit
Anfang 2007 für die Kapitalzurechnung ein
Globallimitsystem im Einsatz. Die Risikolimitierung erfolgt
pro Geschäftsgruppe und Risikoart. Neben den
Risikolimiten auf Gesamtbankebene gibt es für die
Treasurygeschäfte ein umfangreiches Linien- und
Limitsystem, das sich aus der Treasury-Limitstruktur und
dem Produkte-, Limit- und Märktekatalog zusammensetzt.
Das Kreditrisiko stellt einen erheblichen Teil des Risikos
der RLB NÖ-Wien dar. Daher ist den Vertriebseinheiten
eine Hauptabteilung Kreditrisikomanagement (KRM) zur
Seite gestellt, deren Aufgabe einerseits die Unterstützung
und Kontrolle bei der Messung und Steuerung des
Kreditrisikos und andererseits die Verwertung von
Problemengagements darstellt. Die direktberichtende
Abteilung
Sondergestion,
die
dem
Vorstand
Risikomanagement und Organisation direkt unterstellt ist,
unterstützt den Risikomanagementprozess durch die
Übernahme der Sanierung der Problemengagements.
Das Kreditrisiko der RLB NÖ-Wien wird sowohl auf
Einzelkreditbasis der Kunden als auch auf Portfoliobasis
beobachtet
und
analysiert.
Basis
für
die
Kreditrisikosteuerung und Kreditentscheidung ist die vom
Vorstand der RLB NÖ-Wien genehmigte Risikopolitik.
Grundsätze zur Kreditgewährung sind schriftlich in der
Risikopolitik und im Handbuch Risikomanagement
dokumentiert, wobei insbesondere geschäftspolitische
Aussagen zu den Themen Kreditprüfung, Besicherung
sowie Anforderungen an Ertrag und Risiko darin getroffen
werden.
Bei der Analyse von Länderrisiken, die in der
Kreditrisikobewertung Deckung finden, bedient sich die
RLB NÖ-Wien unter anderem der professionellen
Unterstützung der Abteilung Financial Institutions,
Country & Portfolio Risk Management der Raiffeisen Bank
International (RBI). Die internen Länderratings bilden unter
anderem die Grundlage für das RLB-eigene
Länderlimitsystem,
welches
Gültigkeit
für
alle
Organisationseinheiten des Unternehmens hat. Auch bei
der Analyse von Bankenrisiken gibt es eine enge
Zusammenarbeit mit der Abteilung Financial Institutions
Analysis, Country & Portfolio Risk Management der RBI.
Des Weiteren hat die RLB NÖ-Wien in Form einer
Datenbank Zugang auf den Länder- und BankenRatingpool der RBI. Die Bankenobligi werden seit der
Finanzmarktkrise im Jahr 2008 einer zusätzlichen,
detaillierten Einzelprüfung unterzogen. Das daraus
resultierende Risiko findet ebenfalls im Rahmen der RTFA
Eingang in die Gesamtrisikobetrachtung. Vor dem
Hintergrund
der
Finanzmarktkrise
und
deren
Auswirkungen wurde eine spezielle „Task Force“ für
Problemengagements installiert. Diese Gruppe unter
Führung des Hauptabteilungsleiters Kreditrisikomanagement umfasst Teilnehmer sowohl von den Markt- wie auch
Fach- und Back Office-Einheiten, um die Beobachtung,
Bearbeitung, Eintreibung und Abwicklung von Krisenfällen
sicherzustellen. Dieses Gremium tritt anlassbezogen
zusammen.
MARKTRISIKO
Das Marktrisiko resultiert aus der Veränderung von
Marktpreisen. Diese führt dazu, dass der beizulegende
Zeitwert oder die künftigen Zahlungsströme der
Finanzinstrumente schwanken. Die RLB NÖ-Wien
betrachtet als Marktrisiko die Zinsrisiken, Währungsrisiken
und andere Preisrisiken sowie Volatilitätsrisiken.
Der Vorstand der RLB NÖ-Wien erhält täglich einen VaRReport (Value at Risk), der über die aktuelle
Limitauslastung im gesamten Handelsbuch und in den
einzelnen Portfolios des Handelsbuches informiert.
46
Die Grafik zeigt das tägliche Risiko des Handelsbuches
sowie der Subportfolien Zinshandel, Eigenhandel und
Flow, und Wertpapier- und Devisen-Sales, berechnet als
„99 Prozent-Value at Risk“ mit einer Haltedauer von einem
Tag. Ein Value at Risk-Wert von EUR 200 Tsd. bedeutet
beispielsweise, dass die Bank an dem betreffenden
Handelstag mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit im
Handelsgeschäft nicht mehr als EUR 200 Tsd. verlieren
könnte. Der Wert sagt nichts darüber aus, wie hoch der
tatsächliche Verlust oder Gewinn an diesem Tag war.
Darüber hinaus gibt es auch eine tägliche Worst Case
Analyse, die Aufschluss über die Verluste im Extremfall
gibt.
Vor den Hintergrund der instabilen Marktlage wurden die
Limits zu Jahresbeginn sehr eng gesetzt, gleichzeitig
wurde die Kapitalunterlegung erhöht. Der VaR des
Handelsbuches ist primär durch den VaR des Zinshandels
getrieben. Der Risikobeitrag aller Subportfolien des
Handelsbuches
wurde
aufgrund
der
hohen
Marktvolatilitäten gering gehalten. Die Abteilung
Wertpapier- und Devisen-Sales konzentriert sich auf den
Durchhandel und liefert daher keinen Risikobeitrag. Im
VaR-Verlauf sind mehrere Spitzen erkennbar, die sich auf
konkrete Marktereignisse zurückführen lassen. Die VaRSpitze Anfang März ist auf die Ankündigung einer
Zinserhöhung durch die EZB zurückzuführen. Der
Rückgang der Konjunkturmeinung Anfang Mai bedingte
eine weitere kurzfristige VaR-Erhöhung. Der Anstieg des
Risikos Ende Juni und Anfang Juli ist auf die lange
Entscheidungsfindung der EU für die Freigabe der zweiten
Griechenland Kredittranche zurückzuführen. Der
Downgrade der USA durch S&P und die Problematik der
Kreditwürdigkeit der Euro-Länder führte Anfang August zu
einer weiteren Beunruhigung der Märkte. Die Euro-Krise
führte im Oktober zu einer erneuten Verunsicherung der
Geschäftsbericht
2011
Märkte, die sich in einer Erhöhung des VaR bemerkbar
machte. Die Risikerhöhung im Dezember ist auf die EZBLeitzinssenkung und die Ankündigung möglicher Herabstufungen von EUR-Ländern durch die Ratingagenturen
zurückzuführen.
Die Zuverlässigkeit des auf historischen Daten
basierenden VaR-Ansatzes wird durch ein Backtesting auf
täglicher Basis überprüft, sowie durch wöchentliche
Stresstests ergänzt und laufend verbessert.
Das Zinsänderungsrisiko wird zentral in der Hauptabteilung Treasury in der Abteilung Aktiv-/Passivmanagement gemanagt. Hier werden alle Zinspositionen
systematisch zusammengefasst und gesteuert. Die
Erfassung erfolgt durch interne Kontrakte bei Großpositionen. Diese werden zwischen Kundenbetreuer und
Treasury explizit vereinbart. Das Mengengeschäft wird
über die internen Systeme automatisch erfasst.
Die Steuerung des Zinsänderungsrisikos wird auf Basis
einer GAP-Analyse durchgeführt. Auf die GAP-Analyse
aufbauend werden VaR- und Szenarioanalysen erstellt.
Die verwendeten Szenarien basieren auf den
Empfehlungen der Finanzmarktaufsicht und der OeNB
sowie des „Basel Committee on Banking Supervision“.
Einmal monatlich findet eine Sitzung des Aktiv/PassivKomitees statt, in der über die Marktrisiken des
Bankbuches berichtet wird und die Zinsmeinung sowie die
Zinspositionierung der Bank beschlossen werden.
Steuerungsmaßnahmen werden im Einklang mit der
Zinsmeinung gesetzt. Die Ergebnis- und Risikoanalyse
des Bankbuches erfolgt auf Total-Return-Basis, das heißt,
dass neben dem Strukturbeitrag auch die Barwertänderung des Bankbuches der RLB NÖ-Wien betrachtet
47
wird, um nachhaltig die Flexibilität und Ertragskraft der
Fristentransformation zu sichern. Für die Darstellung des
Barwertrisikos werden die Gaps wie fix verzinste Anleihen
bzw. fixe Refinanzierungen behandelt und bewertet.
Positive Werte werden wie Anleihen interpretiert und
negative Werte sind als Refinanzierungen zu sehen. Um
die möglichen Auswirkungen einer Zinsänderung auf den
Ertrag des Unternehmens darzustellen, wird das Barwertrisiko an Hand eines Value at Risk Modells berechnet.
liquiditätsrisiko (Vermögensgegenstände, insbesondere
Finanzinstrumente können nicht oder nur zu schlechteren
Konditionen verkauft werden) und das Refinanzierungsrisiko (Anschlussfinanzierungen können nicht oder nur zu
schlechteren
Konditionen
durchgeführt
werden)
verstanden.
Einen wesentlichen Bestandteil des Marktrisikos stellen
auch die Derivatepositionen dar. Der Risikogehalt der
abgeschlossenen derivativen Geschäfte wird täglich
analysiert und fließt ebenfalls in das tägliche Reporting an
den Vorstand ein. Somit ist gewährleistet, dass der
Vorstand auch über diese Geschäfte immer zeitnah
informiert ist. Eine detaillierte Übersicht über die Struktur
dieser Geschäfte ist im Anhang zum Jahresabschluss
unter D. Erläuterungen der Bilanzposten XI. Ergänzende
Angaben 3. Angaben zu Finanzinstrumenten gem.
§ 237a UGB i.V.m. § 64 Abs. 1 Z 3 BWG zu finden.
Im Jahr 2011 wurde zufolge der steigenden Bedeutung
des Liquiditätsrisikos ein eigenes Liquiditätskomitee
gegründet. Dieses tritt monatlich zusammen und hat
folgende Aufgaben: Fundingstrategie, Liquiditätsbericht,
Liquiditätskosten und –erträge, Empfehlungen an den
Vorstand sowie die Zusammenarbeit mit dem
Limagremium.
FREMDWÄHRUNGSRISIKO
Das Fremdwährungsrisiko der RLB NÖ-Wien wird
ebenfalls zentral in der Hauptabteilung Treasury in der
Abteilung Eigenhandel und Flow-Geschäft gesteuert. Das
daraus entstehende Fremdwährungsrisiko wird durch ein
in der Treasury-Limitstruktur detailliertes Limitsystem
(VaR-Limit, Sensitivitätslimits sowie Stop-Loss-Limit)
begrenzt. Ebenso wird das Volumen der offenen
meldetechnischen Devisenpositionen überwacht. Somit
unterliegen alle Fremdwährungspositionen der laufenden
Beobachtung und Steuerung.
LIQUIDITÄTSRISIKO
Das Liquiditätsrisiko umfasst das Risiko, dass die Bank
ihre gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig und zeitgerecht erfüllen
kann und dass im Falle unzureichender Marktliquidität
Geschäfte nicht abgeschlossen werden können oder zu
ungünstigeren Konditionen abgeschlossen werden
müssen.
Das Liquiditätsrisiko umfasst das Zahlungsunfähigkeitsrisiko (Liquiditätsrisiko i.e.S.), das Liquiditätsfristentransformationsrisiko sowie das Risiko aufsichtsrechtlicher
Sanktionen/Strafzuschläge infolge Nichterfüllung von
Mindestanforderungen (z.B. Mindestreserve). Das
Zahlungsunfähigkeitsrisiko (Liquiditätsrisiko i.e.S.) schließt
das Terminrisiko (unplanmäßige Verlängerung der Kapitalbindungsdauer von Aktivgeschäften) und Abrufrisiko (vorzeitiger Abzug von Einlagen, unerwartete Inanspruchnahme von zugesagten Kreditlinien) ein. Unter dem
Liquiditätsfristentransformationsrisiko werden das Markt-
48
Die Liquiditätssteuerung erfolgt zentral durch die
Hauptabteilung Treasury für die gesamte RBG NÖ-Wien.
Das Liquiditätsrisiko wird in der RTFA seit dem Jahr 2007
auf Basis einer Szenarioanalyse angesetzt.
Die RLB NÖ-Wien hat über das etablierte Retailgeschäft
Zugang zu Primärmitteln, die knapp 40 Prozent der
Bilanzsumme ausmachen. Das Spareinlagenvolumen
konnte im Geschäftsjahr 2011 um 13,5 Prozent gesteigert
werden.
Zusätzlich wird für die RLB NÖ-Wien auf täglicher Basis
das Short Term Funding Limit durch die Abteilung GBR
gemessen und berichtet. Dabei wird der tägliche
Refinanzierungsbedarf den vorhandenen tenderfähigen
Wertpapieren gegenübergestellt.
Das Messverfahren für das Liquiditätsrisiko wird auf Basis
der aggregierten Daten der RBG NÖ-Wien ermittelt und
der entsprechende Anteil im Rahmen der Risikotragfähigkeitsanalyse der Raiffeisen-Holding Gruppe, der
R-Holding und der RLB NÖ-Wien in der jeweils entsprechenden Höhe angesetzt. Unter Berücksichtigung der
Anforderungen 1-18 des CEBS Liquidity Risk
Management Papers (CEBS 2008 147) sowie der mit
31.12.2010 in Kraft getretenen Liquiditätsrisikomanagement-Verordnung der FMA wurde bereits per
31.03.2010 eine Änderung der bestehenden Liquiditätsmanagementvereinbarung innerhalb der RBG NÖ-Wien
sowie des darauf aufbauenden Liquiditätsrisikomodells
vorgenommen.
Die Liquiditätssituation in der RBG NÖ-Wien wird in unterschiedlichen Szenarien betrachtet. Dabei wird zwischen
dem Normalfall, der Rufkrise, der Systemkrise und der
kombinierten Krise unterschieden. Allen Szenarien ist
unterstellt, dass von der aktuellen Situation ausgehend
kein Neugeschäft durchgeführt wird. Die Szenarien unterscheiden sich jedoch durch unterschiedliche Auswirkung
auf die bestehende Kapitalablaufbilanz (ON- und OFFBalance Positionen) in der jeweils angenommenen
Stresssituation.
Generell
wird
starkes
Augenmerk
auf
die
Liquiditätssicherung unter Betrachtung eines definierten
Überlebenshorizonts („survival period“) gelegt. Dieser
muss durch den vorhandenen Liquiditätspuffer der RLB
NÖ-Wien abgedeckt werden und leitet sich aus dem
bestehenden Limitsystem ab. Die Survival Period ist mit
drei Monaten festgelegt.
Im Jahr 2011 wurde des Weiteren ein umfassender
Katalog an Liquiditätsfrühwarnindikatoren auf täglicher
Basis implementiert.
BETEILIGUNGSRISIKO
Das Beteiligungsrisiko betrifft die RLB NÖ-Wien in Form
potenzieller
Verluste
durch
Dividendenausfälle,
Abschreibungen, Veräußerungsverluste und Reduktion
stiller Reserven.
Die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Bestimmungen
wird laufend sichergestellt.
Die RLB NÖ-Wien hält aufgrund ihres Fokus als
Universalbank ausschließlich Bank- und banknahe
Beteiligungen.
Vierteljährlich finden die gemäß Expertenschätzung (im
Problem- und Extremfall) ermittelten Risikopotenziale und
die Risikodeckungsmassen aus Beteiligungsunternehmen
Eingang in die periodisch auf Gesamtbankebene
durchgeführten Risikotragfähigkeitsanalysen.
OPERATIONELLE RISIKEN
Unter operationellem Risiko versteht die RLB NÖ-Wien
Verluste, die aufgrund von Fehlern in Systemen,
Prozessen oder durch Mitarbeiter oder Externe entstehen.
In dieser Definition sind die Rechtsrisiken eingeschlossen.
Die RLB NÖ-Wien verfügt über eine Schadensfalldatenbank mit historischen Daten ab 1999 und alle
laufenden Fälle ab 2001. Damit wurde die Voraussetzung
für einen über den Basisindikatoransatz hinausgehenden
Ansatz zum Management operationeller Risiken
geschaffen. Der Vorstand der RLB NÖ-Wien wird
quartalsweise über die Entwicklung aufgezeichneter
Schadensfälle informiert.
hinaus ergeben sich aus dem Basisindikatoransatz für die
Bank keine weiteren Verpflichtungen zur Quantifizierung
von operationellen Risiken. Im Rahmen einer Risikoselbsteinschätzung (Risk-Assessments) werden zusätzlich
tourlich moderierte Workshops zur Einschätzung des
operationellen Risikos abgehalten.
KUNDENGARANTIEGEMEINSCHAFT DES
RAIFFEISENSEKTORS
Über die internen Maßnahmen zu Risikoerkennung,
-messung und -steuerung hinaus ist die RLB NÖ-Wien
Mitglied der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft.
Diese Gemeinschaft aus Raiffeisenbanken, Raiffeisenlandesbanken, der RZB und der RBI garantiert gegenseitig alle Kundeneinlagen und die eigenen Wertpapieremissionen bis zu 100 Prozent. Die Kundengarantiegemeinschaft ist zweistufig organisiert. Einerseits auf
Landesebene, wobei beispielsweise Raiffeisenbanken aus
Niederösterreich gegenseitig Kundeneinlagen garantieren
und andererseits gibt es als zweite Sicherheitsstufe die
Bundeskundengarantiegemeinschaft, die dann zum
Tragen kommt, wenn die jeweilige Landessicherung nicht
ausreicht. Somit stellt die Kundengarantiegemeinschaft
der Raiffeisenbanken, Raiffeisenlandesbanken, der RZB
und der RBI ein doppeltes Netz für die Sicherheit der
Kundeneinlagen dar.
SOLIDARITÄTSVEREIN DER RAIFFEISENBANKENGRUPPE NIEDERÖSTERREICH-WIEN
Die RLB NÖ-Wien hat gemeinsam mit den
Niederösterreichischen Raiffeisenbanken über die
Einrichtung des Solidaritätsvereins sichergestellt, dass
Mitglieder, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten
sind, durch geeignete Maßnahmen Hilfestellung erfahren.
Der Solidaritätsverein stellt somit eine zusätzliche
Sicherungseinrichtung zu der umseitig dargestellten
Österreichischen- und Niederösterreichischen RaiffeisenEinlagensicherung dar.
Derzeit wird das operationelle Risiko mittels EarningsVolatility-Methode ermittelt und in der Risikotragfähigkeitsanalyse angesetzt.
Die RLB NÖ-Wien hat sich zur Absicherung des
operationellen Risikos gem. § 22i BWG verpflichtet, den
Basisindikatoransatz gem. § 22j BWG zur Berechnung des
Mindesteigenmittelerfordernis heranzuziehen und gegenüber der Aufsicht entsprechend offenzulegen. Darüber
Geschäftsbericht
2011
49
EINLAGENSICHERUNGSEINRICHTUNGEN DES
RAIFFEISENSEKTORS
Die RLB NÖ-Wien ist gemeinsam mit den Niederösterreichischen Raiffeisenbanken über die RaiffeisenEinlagensicherung Niederösterreich-Wien reg. Gen. mbH
Mitglied der Österreichischen Raiffeisen-Einlagensicherung eGen. Diese Einlagensicherungsgenossenschaft stellt die Haftungseinrichtung für die gesamte
Österreichische Raiffeisen-Bankengruppe im Sinn der
§§ 93, 93a und 93b BWG dar. Durch das zum Zweck der
Einlagensicherung im Raiffeisensektor eingesetzte
Frühwarnsystem ist ein hoher Anlegerschutz, weit über die
gesetzlichen Erfordernisse hinaus, gegeben. Das Frühwarnsystem basiert auf einem umfassenden Meldewesen
über Ertrags- und Risikoentwicklungen seitens aller
Raiffeisenlandeszentralen (inkl. aller Raiffeisenbanken im
jeweiligen Bundesland) an die Österreichische RaiffeisenEinlagensicherung eGen und der entsprechenden
laufenden Analyse und Beobachtung.
50
RAIFFEISEN-BANKENGRUPPE ÖSTERREICH
Die Österreichische Raiffeisen-Bankengruppe ist die
größte private Bankengruppe des Landes. Rund 530 lokal
tätige Raiffeisenbanken, 8 regional tätige Landeszentralen
und die RZB und RBI in Wien bilden mit insgesamt rund
1.700 Bankstellen das dichteste Bankstellennetz des
Landes. Rund 1,7 Millionen Österreicher sind Mitglieder
und damit Miteigentümer von Raiffeisenbanken.
GESETZLICHE EINLAGENSICHERUNG
Seit dem 1. Jänner 2011 gilt für die gesetzliche
Einlagensicherung einheitlich ein Höchstbetrag von
EUR 100 Tsd. für die Sicherung von Einlagen von
natürlichen Personen, Klein- und Mittelunternehmen sowie
für nicht natürliche Personen. Darüber hinaus gibt es
taxative Ausnahmen von dieser Einlagensicherung, wie
z.B. Einlagen von großen Kapitalgesellschaften.
Das interne Kontrollsystem für den
Rechnungslegungsprozess
Der Vorstand der RLB NÖ-Wien hat ein wirksames
angemessenes internes Kontrollsystem für
Rechnungslegungsprozess eingerichtet, während
Aufsichtsrat die Überwachung der Wirksamkeit
internen Kontrollsystems vornimmt.
KONTROLLMASSNAHMEN
und
den
der
des
Das interne Kontrollsystem zum Rechnungslegungsprozess ist dazu konzipiert, angemessene Sicherheit bei
der Erstellung und der wahrheitsgetreuen Darstellung von
veröffentlichten Jahresabschlüssen und Finanzinformationen in Übereinstimmung mit den gesetzlichen
Bestimmungen des BWG und UGB zu gewährleisten.
KONTROLLUMFELD
Das interne Kontrollsystem ist durch die definierten
Kontrollen integrierter Bestandteil von technischen und
organisatorischen Prozessen, verbindet Risiko und
Compliance und stellt sicher, dass auf Basis definierter
Risiken adäquate Kontrollen implementiert und korrekt
ausgeführt werden. Konzeption und Rahmenbedingungen
sind im Rahmen des IKS-Handbuchs über Beschluss des
Vorstands verbindlich geregelt. Aufsichtsrat und Vorstand
stützen sich dabei auf die Expertise der Fachleute,
insbesondere der Hauptabteilung Rechnungswesen und
Controlling als Prozess- und IKS-verantwortlichem Bereich
für den Rechnungslegungsprozess, in Abstimmung mit
der direktberichterstattenden Abteilung Gesamtbankrisiko
als IKS-Beauftragter der RLB NÖ-Wien.
Die Identifikation von Risiken erfolgt mittels
unterschiedlichster Instrumente, etwa der Risikolandkarte,
den Risikoassessments aus dem operationellen Risiko
und dem Scoping. Im Gesamtbankrisiko werden die
Risiken zusammengeführt. Kontrollschritte werden im
Rahmen der Vorgaben der internen IKS-Richtlinie bei der
Prozessdarstellung berücksichtigt und dokumentiert.
Insbesondere wird festgehalten, welche Risiken
eingeschränkt werden sollen, in welchen Prozessen die
Kontrollaktivitäten durchgeführt werden, wie die
Kontrollaktivitäten aussehen und von wem sie wie oft
vorgenommen werden.
Sämtliche Kontrollmaßnahmen werden im laufenden
Geschäftsprozess angewandt, um sicherzustellen, dass
potenzielle Fehler in der Finanzberichterstattung verhindert
bzw. entdeckt und korrigiert werden. Die Kontrollmaßnahmen umfassen auch die Durchsicht der verschiedenen Periodenergebnisse durch das Management. Die
Prozessabläufe und Verantwortlichkeiten sind dokumentiert und für alle Prozessbeteiligten nachvollziehbar.
Kontrollmaßnahmen in Bezug auf die IT-Sicherheit stellen
einen Eckpfeiler des internen Kontrollsystems dar. So wird
die Trennung von sensiblen Tätigkeiten durch eine restriktive Vergabe von IT-Berechtigungen unterstützt. Die
Rechnungslegung und Finanzberichterstattung wird im
Wesentlichen auf Basis des Kernbanksystems GEBOS
erstellt. Das Hauptbuch wird über GEBOS geführt,
welches auch die Nebenbuchfunktion Kredit-/Einlagenabwicklung (GIRO) ausführt. Zusätzlich gibt es mehrere
Nebenbücher, wie bspw. GEOS (WP-Abwicklung), Kondor
(Treasury) und SAP (Debitoren/Kreditoren/Anlagenbuchhaltung).
RISIKOBEURTEILUNG
Wesentliche Risiken, insbesondere Risiken betreffend
Rechnungslegung, werden evaluiert und überwacht.
Dabei sind die wesentlichen unternehmenstypischen
Geschäftsprozesse und deren besondere Risiken für den
Rechnungslegungsprozess berücksichtigt. Im Rahmen
der internen Richtlinien zum IKS ist dafür ein Gremium
eingerichtet, welches sich mit der Fokussierung auf die
wesentlichen Risiken der Bank befasst (Scoping).
Im Rahmen des Rechnungslegungsprozesses bergen
insbesondere Schätzungen bei der Bestimmung der
Zeitwerte von einigen Finanzinstrumenten bei
Nichtvorliegen verlässlicher Marktwerte, bei der
Bilanzierung von Risikovorsorgen für Kredite und von
Rückstellungen, komplexe Bilanzbewertungsgrundsätze
sowie das aktuell schwierige Geschäftsumfeld das
Risiko wesentlicher Fehler bei der Berichterstattung.
Geschäftsbericht
2011
INFORMATION UND KOMMUNIKATION
In der Hauptabteilung Rechnungswesen und Controlling
erfolgt die Erstellung des Jahresabschlusses nach
UGB/BWG. Zusätzlich wird ein Lagebericht erstellt, in
dem Erläuterungen zum Jahresergebnis gemäß den
gesetzlichen Vorgaben erfolgen. Der Vorstand, der den
Jahresabschluss
aufstellt, legt
den
geprüften
Jahresabschluss dem Prüfungsausschuss vor.
Die Aktionäre und die Öffentlichkeit werden durch den
Halbjahresfinanzbericht und den Jahresfinanzbericht informiert.
Zur Wahrnehmung der Überwachungs- und Kontrollfunktion im Hinblick auf eine ordnungsgemäße Rechnungslegung und Berichterstattung wird dem Vorstand monatlich, dem Aufsichtsrat und dem Prüfungsausschuss zumindest vierteljährlich, umfassend berichtet. Der Informationsfluss beinhaltet Rechenwerke (Bilanz bzw. Gewinnund Verlustrechnung inklusive Kommentierung der
51
wesentlichen Entwicklungen) sowie Analysen sämtlicher
Risikoarten. Weiters erhält der Vorstand tägliche TreasuryBerichte.
Die Mitarbeiter des Rechnungswesens werden laufend im
Hinblick auf Neuerungen im Bereich der Rechnungslegung nach UGB/BWG geschult, um Risiken einer unbeabsichtigten Fehlberichterstattung frühzeitig erkennen zu
können bzw. zu vermeiden.
Derzeit betreuen über 600 Kundenbetreuer und
Vertriebsassistenten die Kunden der RLB NÖ-Wien an
66 Wiener Standorten, davon sind 48 Filialen für den
Privatkundenbereich, sieben Private Banking Teams für
gehobene Privatkunden und sechs spezielle Kompetenzzentren für Handel und Gewerbe. An weiteren fünf
Standorten bietet die „Raiffeisen-Mitarbeiterberatung“
speziellen Service für Unternehmen und deren
Belegschaft im Raiffeisenverbund.
ÜBERWACHUNG
Im Ausland bestehen keine Zweigniederlassungen.
Im Rahmen des internen Kontrollsystems wird die
Verantwortung für den ordnungsgemäßen Ablauf von
Prozessen geregelt. Prozessverantwortliche sind ebenso
für die Einrichtung, Durchführung und Dokumentation von
Kontrollen zu den Prozessrisiken zuständig. Die
Hauptabteilung Innenrevision prüft die Einhaltung des
internen Kontrollsystems. Die Überprüfung der
Wirksamkeit des internen Kontrollsystems für den
Rechnungslegungsprozess ist auch Gegenstand der
Jahresabschlussprüfung durch den Österreichischen
Raiffeisenverband (ÖRV) und die KPMG Austria GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft.
Die Kommerzkunden werden am Standort Raiffeisenhaus
Wien, F.-W.-Raiffeisen-Platz 1, von rund 90 Kundenbetreuern und Vertriebsassistenten in 13 Abteilungen
betreut. Kundenorientierte Beratung und Professionalität in
der Abwicklung in den Bereichen des klassischen Kreditund Kommerzkundengeschäftes, der Sonder- und
Projektfinanzierung, Corporate Finance, Akquisitionsfinanzierung, gewerblichen Immobilienfinanzierung, Wohnbaufinanzierung, Handels- und Exportfinanzierung,
Dokumentengeschäft, Internationale Finanzierung sowie
Finanzierung von Gebietskörperschaften und Finanzinstituten überzeugen knapp 5.500 Kommerzkunden.
Besondere Vorgänge nach dem
Bilanzstichtag
Forschung und Entwicklung
Es gab bis dato keine Geschäftsfälle oder sonstige
Vorgänge, die von besonderem öffentlichen Interesse
wären oder die sich wesentlich im Jahresabschluss 2012
auswirken würden.
52
Zweigniederlassungen
Bezüglich Forschung und Entwicklung gibt
branchenbedingt keine relevanten Aktivitäten.
es
Nicht finanzielle Leistungsindikatoren
MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER
Die Mitarbeiterexpansion für alle Kundengruppen als
beratungsfokussierte Bank wurde erfolgreich fortgesetzt:
Mehr als 7.290 Bewerbungen wurden bearbeitet, 1.580
Einzelgespräche geführt sowie 50 Assessment-Center mit
über 300 Teilnehmern abgehalten. 180 neue Mitarbeiter
starteten 2011 in der RLB NÖ-Wien und erhöhten den
Mitarbeiterstand auf 1.354 aktive Mitarbeiter per
Jahresende.
Im Geschäftsjahr 2011 wurden im Rahmen der
Lehrlingsoffensive 12 weitere Lehrlinge in Wien und
12 Lehrlinge bei den Raiffeisenbanken in NÖ
aufgenommen. Die Lehrlinge genießen eine intensive
praxisorientierte Ausbildung in der Filiale mit
Patenbegleitung, in Kombination mit Ausbildungen in der
MODAL, dem Bildungsinstitut der RBG NÖ-Wien und der
Berufsschule.
In der Personalsuche der RLB NÖ-Wien nehmen vor allem
Kooperationen mit höheren Schulen, Universitäten und
Fachhochschulen einen hohen Stellenwert ein. Vorträge
von Führungskräften und die Präsenz auf Berufsmessen
unterstützten bei der Deckung des hohen Bedarfs an
neuen Mitarbeitern. Der Karrieretalk mit über 200 Schülern
ist weiterhin ein höchst erfolgreiches Instrument zur
Positionierung und Mitarbeitergewinnung. Seit dem
Wintersemester 2011 wurde die Kooperation mit einigen
Wiener Handelsakademien durch das Ausbildungsprogramm FIRI (Finanz- und Risikomanagement), bei dem
sich die Schüler auf Bank- und Versicherungslehre
spezialisieren können, weiter intensiviert.
Vom ersten Tag an wird die Entwicklung der Mitarbeiter
durch ein intensives Ausbildungsprogramm in Form von
„Training on the Job“ und Seminarbesuchen gefördert.
Dabei nimmt die Patenschaft eine besondere Rolle ein, sie
gewährleistet
eine
schnellere
Entfaltung
des
Leistungspotenzials von neuen Mitarbeitern. Einen
wesentlichen Beitrag zur Integration leistet das
Einführungsprogramm für neue Mitarbeiter, das aus
Welcome Day und einer persönlichen Begrüßung durch
den Vorstand am Einführungstag besteht.
Im Rahmen der Managementausbildungen wurden
39 bestehende und angehende Führungskräfte in ihren
Führungskompetenzen gestärkt. Die bereits in den Jahren
zuvor angebotenen Programme "Pool", "Teamcaptain" und
"Professionalität in der Führung" wurden heuer um ein neu
konzipiertes "Chancenprogramm" erweitert. Dieses neue
Programm verfolgt die Stärkung sozialer Kompetenzen
und wird mittels Paten- und Kamingesprächen vom
Gesamtvorstand begleitet. Eine Vielzahl an internen
Schulungen,
Patenschulungen,
Schulungen
der
Stellvertreter des Filialbereichs und das Trainee-Programm
Geschäftsbericht
2011
für Jungakademiker stellen die nachhaltige Förderung und
Entwicklung von nachwachsenden Führungskräften und
Top-Kundenbetreuern sicher.
Im Jahr 2011 führte die RLB NÖ-Wien durch die
Weiterentwicklung der Berufsbildlandschaft einen
wichtigen Schritt in Richtung erhöhten Qualitätsanspruch
in der Mitarbeiterführung und verbesserter Orientierung
der Mitarbeiter und Führungskräfte durch. Durch die neue
5-Stufigkeit bzw. 3-Stufigkeit der Berufsbilder können
Aufgaben und Verantwortungen präziser abgegrenzt
sowie Kompetenzen zielgerichteter entwickelt werden.
Des Weiteren ermöglicht die neue Struktur der
Berufsbilder eine detaillierte Planung, Analyse und
Steuerungsmöglichkeit.
Ein weiterer Meilenstein im Jahr 2011 gelang durch die
Vereinheitlichung der variablen Arbeitszeit in der Zentrale
und in den Filialen. Seit 1. Februar 2011 existiert ein
einheitliches Zeiterfassungssystem. Seither erfolgen die
Zeitbuchungen computergestützt direkt vom Arbeitsplatz
aus.
Im Personalmanagement der RLB NÖ-Wien wird der
Mitarbeiterzufriedenheit ein besonders hoher Stellenwert
eingeräumt. Die Feedback-Kultur wurde mittels
quartalsweisen
Befragungen
in
Form
eines
Stimmungsbarometers in 6 Hauptabteilungen gefestigt.
Die Auswertungen wurden unmittelbar jeweils in den
Abteilungen besprochen.
Auch die Gesundheit und das Wohlbefinden am
Arbeitsplatz der Mitarbeiter nehmen in der RLB NÖ-Wien
einen wichtigen Platz ein. Im Rahmen des WellnessProgramms wurden von den Mitarbeitern eine Reihe von
Fachexperten-Vorträgen besucht, die zu unterschiedlichen
Themen rund um Gesundheit und Fitness informierten. Im
Jahr 2011 wurden auch erstmals Biofeedbackmessungen
durchgeführt, die Messdaten über die persönliche
Stressresistenz liefern. Um auch die körperliche Fitness
der Mitarbeiter zu fördern, werden zahlreiche sportliche
Aktivitäten von der Turn- und Sportunion Raiffeisen NÖWien angeboten, welche mit viel Zuspruch angenommen
werden.
53
UMWELT UND KLIMASCHUTZ
Im Rahmen der vom ÖRV gegründeten Raiffeisen
Klimaschutz Initiative (RKI) wurde ein „RKI-Handbuch für
Unternehmen und Mitarbeiter“ ausgearbeitet. Die
Implementierung der Maßnahmen läuft seit Ende 2008. In
der RLB NÖ-Wien wurden Mitarbeiter darüber hinaus im
Berichtsjahr regelmäßig mit Hilfe von Pop-Ups am PC
über Klimaschutzmaßnahmen der RLB NÖ-Wien
informiert.
Für die Wiener Bevölkerung stellt die RLB NÖ-Wien zudem
in Kooperation mit der Stadt Wien Fahrräder (City Bikes)
als umweltfreundliches öffentliches Verkehrsmittel zur
Verfügung.
Das Engagement der RLB NÖ-Wien für die Umwelt kommt
auch im Rahmen der geschäftlichen Aktivitäten zum
Ausdruck, da die Finanzierung von Umweltinvestitionen im
In- und Ausland einen immer wichtigeren Stellenwert
einnimmt – vor allem im Bereich der erneuerbaren
Energien wie Windkraft, Biomasse und Biogas.
Die RBG NÖ-Wien führte 2011 in Niederösterreich zum
fünften Mal und in Wien zum vierten Mal den
Energiespartag durch. Umfassende Information zu
Baustoffen,
Bauökologie,
Förderungen
und
Finanzierungsmodellen, Heizung und Bauvorschriften
wurde in Kooperation mit dem Land Niederösterreich, mit
Wien Energie und Experten in den Raiffeisenbanken
angeboten. Über 1.000 Beratungen fanden am 4. Februar
2011 statt. Die erfolgreiche Aktion gehört zum jährlichen
Standardprogramm von Raiffeisen in Niederösterreich und
Wien.
Darüber hinaus bietet sich die RLB NÖ-Wien als Partner
bei der Umsetzung von Energie-Contracting an. Dieses
stellt ein betriebswirtschaftlich überzeugendes Modell dar,
um ein Gebäude energetisch und im Sinne der
Energieeffizienz auch kostenmäßig zu optimieren.
Gleichzeitig kommen die Energieeffizienzmaßnahmen der
Umwelt zugute, da durch das Energie-Contracting bei
gleichbleibenden Komfortwerten weniger Energie
verbraucht wird. Der messbare Nutzen für die Umwelt
drückt sich dabei in einer erheblichen CO2-Ersparnis aus.
ZUKUNFTSPROJEKT MIT.GESTALTEN
Im Jahr 2010 hat die RLB NÖ-Wien gemeinsam mit der
R-Holding das mehrjährige Zukunftsprojekt „mit.gestalten“
gestartet. Auf Basis der genossenschaftlichen Grundidee
wird an der Weiterentwicklung einer modernen
Unternehmensstrategie gearbeitet, die Raiffeisen bei
Mitarbeitern und Kunden nachhaltig erfolgreich
positionieren soll.
54
In den Handlungsfeldern
Generationen.Dialog,
Migration.Integration,
Chancen.Gleichheit,
Sektor.Netzwerk und
Gesellschaft.Verantwortung
wurden im Jahr 2011 zahlreiche Maßnahmen mit Mehrwert
für Kunden und Mitarbeiter umgesetzt. Zusätzlich wurde
die Veranstaltungsreihe Zukunft.Dialog gestartet, die Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, mit Persönlichkeiten aus
Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur aktuelle Themen in einem ungezwungenen Rahmen zu diskutieren.
•
•
•
•
•
Öffentliches Engagement
SOZIALES
Die Mitarbeiter der RLB NÖ-Wien zeigen großes
persönliches Engagement, indem sie im Rahmen der
„Kardinal König Patenschaft von Raiffeisen und Kurier“ für
die Klienten der Caritas-Obdachloseneinrichtung „Gruft“
kochen. Seit Beginn dieser Partnerschaft im Jahr 2006
wurden über 16.000 Portionen ausgegeben. Bei den fast
150 Raiffeisen-Abendessen wurden durchschnittlich
jeweils 120 Frauen und Männer verköstigt. Eine
Weihnachtsgeschenk-Aktion mit Sachspenden für
Menschen in der Gruft und die Vermittlung von
Sachspenden
aus
Raiffeisen
nahestehenden
Unternehmen ergänzen das Engagement.
Die Kardinal König Patenschaft ist ein wesentlicher
Mosaikstein im Engagement von Raiffeisen für sozial
schwache Menschen in Wien. Konkret reicht die Palette
von direkter finanzieller Unterstützung, um ein neuerliches
Abgleiten in die Wohnungslosigkeit zu verhindern, über
den Ankauf von Lebensmitteln bis zur Finanzierung eines
Psychiaters für die Menschen in der Gruft. Raiffeisen hat
darüber hinaus nicht nur direkt den Finanztopf der
Patenschaft aufgefüllt, es wurde auch das Netzwerk zu
Unternehmen aktiviert mit dem Ergebnis von
umfangreichen Sachspenden.
Dieser persönliche Einsatz der Mitarbeiter ist Teil der
sozialen Verantwortung, die von der RLB NÖ-Wien gelebt
wird. So wurde auch 2011 eine Reihe von Aktivitäten
gesetzt, die den regionalen Lebensraum der Kunden
lebenswerter gestalten.
Nach dem Prinzip der Solidarität unterstützt die RLB NÖWien darüber hinaus Aktivitäten, die Menschen und
Regionen in materiellen Notfällen (wie z.B. Katastrophen,
unverschuldete Schicksalsschläge, Langzeitarbeitslosigkeit, physische und psychische Krankheiten) helfen,
so z.B. die Initiativen Licht ins Dunkel, Concordia,
NÖ Rettungshunde, Kurier Aktion Lernhaus.
Im Sinne des Solidaritätsgedankens verzichtet die RLB
NÖ-Wien auch auf klassische Weihnachtskarten und
Weihnachtsgeschenke und stellt das Geld der Stadt Wien
zur Verfügung. Unterstützt werden damit Menschen, die
trotz des dichten sozialen Netzes in Wien in
Schwierigkeiten geraten.
SICHERHEIT
Das Thema Sicherheit der Menschen gewinnt zunehmend
an Bedeutung. Deshalb setzt die RLB NÖ-Wien auch hier
gemeinsam mit der Exekutive Aktivitäten – so z.B. mit der
Verleihung der Sicherheitsverdienstpreise für Wien und
Niederösterreich für Exekutivbeamte und Zivilpersonen.
KULTUR
Die RLB NÖ-Wien unterstützt – über das kommerzielle
Geschäft hinausgehend – eine Vielzahl kultureller
Aktivitäten. Sie ist seit 2004 Hauptsponsor der Wiener
Festwochen. 2010 wurde erstmals von Raiffeisen im
Looshaus am Michaelerplatz im 1. Bezirk die Wiener
Festwochen Lounge bei freiem Eintritt für die Öffentlichkeit
eingerichtet. Das Looshaus gehört zu den weltweit
bedeutendsten Baudenkmälern der Moderne. Raiffeisen in
Wien hat in diesem Haus zwei Private Banking-Teams und
eine Privatkundenfiliale eingerichtet.
INTEGRATION
Seit 2009 setzt die RLB NÖ-Wien in der Integration, einem
wesentlichen Thema für Gesellschaft und Wirtschaft, neue
Akzente. Auf Initiative von GD-Stv. Dr. Georg Kraft-Kinz
wurde im März 2009 der Verein „Wirtschaft für Integration“
ins Leben gerufen. Unter der Schirmherrschaft des Wiener
Bürgermeisters Dr. Michael Häupl und des
Aufsichtsratsvorsitzenden der RLB NÖ-Wien, RaiffeisenGeneralanwalt Dr. Christian Konrad, setzt dieser Verein als
Plattform von Spitzenmanagern sowie Unternehmern
wesentliche Initiativen für einen potenzialorientierten
Umgang mit dem Thema Integration von Menschen, die
zugewandert sind bzw. nach Österreich zuwandern. Die
Basisfinanzierung für den Verein „Wirtschaft für
Integration“ trägt die RLB NÖ-Wien. 2011 hat der Verein
erneut mit dem Österreichischen Integrationspreis
(gemeinsam mit dem ORF), dem mehrsprachigen
Redewettbewerb „Sag’s Multi“ und dem „Forum
Brunnenpassage“ als Informations- und Diskussionsforum
wesentliche
Akzente
in
der
öffentlichen
Auseinandersetzung mit dem Thema „Integration“ gesetzt.
Erstmals wurde im März 2011 zum Österreichischen
Integrationstag nach Wien geladen. Bei dieser
Veranstaltung haben rund 400 Frauen und Männer aus
ganz Österreich teilgenommen, die sich in den
unterschiedlichsten Bereichen für eine zukunftsorientierte
Integration von zugewanderten Menschen einsetzen. Die
RLB NÖ-Wien hat als Hauptsponsor diesen erstmaligen,
österreichweiten
Erfahrungsaustausch
von
unterschiedlichen
Gruppen
der
Zivilgesellschaft
ermöglicht.
Weiters ist die RLB NÖ-Wien Partner des Theaters in der
Josefstadt,
der
Volksoper
und
des
Wiener
Lustspielhauses sowie der Neuen Oper Wien. In
Niederösterreich sind das Musikfestival Grafenegg, im
Rahmen der Kooperation mit der Niederösterreich-Kultur
(NÖKU) das Donaufestival, das Festspielhaus St. Pölten
und die Kunstmeile Krems hervorzuheben. 2011 wurde
darüber hinaus eine Kooperation mit dem Jüdischen
Museum Wien gestartet.
SPORT
Die Attraktivität eines Lebensraumes wird auch
maßgeblich vom Freizeitangebot geprägt. Die Förderung
sportlicher Veranstaltungen – hier insbesondere
Laufveranstaltungen wie z.B. der Raiffeisen Fun Run, der
Business Run, der Wiener Feuerwehrlauf und die Aktion
„Wien läuft“ – wird in der RLB NÖ-Wien ebenfalls
großgeschrieben. Dieses Engagement wird durch die
Unterstützung beispielsweise der Raiffeisen Vikings
(Football), der Aon Fivers (Handball) und des Fußballklubs
Austria Wien ergänzt.
Geschäftsbericht
2011
55
Ausblick auf 2012
DAS WIRTSCHAFTLICHE UMFELD
RAIFFEISEN-SEKTORPROJEKT „EINE IT“
Jüngste Konjunkturdaten bestätigen, dass der
Jahresauftakt 2012 schwach verlaufen ist, signalisieren
aber auch die berechtigte Hoffnung auf ein freundliches
2. Halbjahr. Alle wichtigen Frühindikatoren haben sich
stabilisiert, viele von ihnen sogar schon eine Trendwende
vollzogen. Zwei Gründe können für diesen Stimmungsschwenk angeführt werden: Einerseits hat sich das
konjunkturelle Bild global erheblich verbessert mit einem
zum Teil überraschend hohen Wachstum in den USA und
in China. Als zweiter Grund kann das starke Eingreifen der
EZB genannt werden. Die Einführung der Dreijahrestender
wird von vielen Analysten als "game changer" in der
Staatsschuldenkrise angesehen. Die Liquiditätsversorgung der Banken ist nun auf lange Zeit
sichergestellt, was dem Finanzmarkt Vertrauen zurückgibt.
Das im Jahr 2009 initiierte Projekt „Eine IT für Raiffeisen
Österreich“ wird eine kostengünstige Zusammenarbeit
über Bundesländergrenzen hinweg ermöglichen. Dadurch
wird die hervorragende Marktstellung von Raiffeisen
österreichweit gestärkt. Die Effizienzsteigerungen, die
durch dieses Projekt erzielt werden sollen, ermöglichen es
künftig mit reduzierten Kosten modern zu arbeiten.
Zu viel Euphorie ist jedoch nicht angebracht: Die
Schuldenkrise ist und bleibt das bestimmende Thema des
Jahres 2012 und dürfte die Wirtschaft noch einige Zeit
belasten, weshalb das BIP auch in der zweiten Jahreshälfte nur schwach wachsen wird. Ein Nullwachstum für
die gesamte Eurozone im Jahr 2012 wäre aus heutiger
Sicht schon ein durchaus erfreuliches Ergebnis. Der IWF
prognostiziert der Eurozone in seinem Mitte Jänner
aktualisierten „World Economic Outlook“ eine „milde
Rezession“ und einen BIP-Rückgang von 0,5 Prozent.
Das
Umsetzungsprojekt
zur
österreichweiten
gemeinsamen IT im Raiffeisensektor wurde Anfang 2011
gestartet. Die Projektteams der übergreifenden Teilprojekte haben plangemäß ihre Arbeit aufgenommen, das
Umsetzungsprogramm läuft in vollem Umfang. In Summe
werden die Mitarbeiter in den Software-Häusern RACON
und RSO über 40.000 Personentage leisten, um das
Zielbild zeitgerecht umzusetzen.
Um die gemeinsame IT-Lösung einwandfrei betreiben zu
können, sind umfangreiche Vorbereitungen in der IT-Infrastruktur erforderlich. Die gemeinsamen Infrastrukturvorhaben wurden im zweiten Halbjahr 2011 gestartet. Es
werden ein neuer „Raiffeisenclient“ – der neue, österreichweit idente PC-Arbeitsplatz – und ein neuer „Raiffeisenserver“ entwickelt, auf denen zukünftig die harmonisierte
Banken-Software laufen wird.
RAIFFEISEN STEHT FÜR VERTRAUEN
RLB NÖ-WIEN – DIE BESTE BERATERBANK
Vor diesem Hintergrund verfolgt die RLB NÖ-Wien in ihrem
wirtschaftlichen Handeln einen Weg, der konsequent auf
Nachhaltigkeit setzt. Hier sieht sich die RLB NÖ-Wien
ihren genossenschaftlichen Wurzeln engstens verpflichtet.
Die RLB NÖ-Wien begleitet ihre Kunden auf Märkte, die ihr
nicht nur vertraut sind, sondern auf welchen sie auch
schon bisher nachhaltig erfolgreich war. Als „Beste
Beraterbank“ in Wien steht die RLB NÖ-Wien auch 2012
ihren Privatkunden und Kommerzkunden beratend und
unterstützend zur Seite. Die RLB NÖ-Wien bleibt auch in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein stabiler, zuverlässiger
Partner der Wirtschaft. Von der Produktgestaltung bis zur
Beratung - Offenheit und Transparenz werden in der RLB
NÖ-Wien gelebt. Mit der RLB NÖ-Wien können Kunden
auf einen starken Partner vertrauen.
Die Stärke der RLB NÖ-Wien macht sie aber auch für die
Raiffeisenbanken in Niederösterreich und für die RZB und
deren Tochter RBI zu einem verlässlichen Partner. Die
Kooperation im Raiffeisensektor wird 2012 weiter
intensiviert.
56
Die Marke Raiffeisen hat sich auch in unsicheren
konjunkturellen Zeiten als DIE Bankmarke des Vertrauens
erwiesen. Dieses Vertrauen wird die RLB NÖ-Wien auch
2012 rechtfertigen und für die Kunden da sein. „Wien
erobern“ ist das ambitionierte Motto, das mit Veranstaltungen und vielen Kontakten im Jahr 2012 ein weiteres
Stück Wirklichkeit wird. Die uneingeschränkte Kundenorientierung der RLB NÖ-Wien und der enge Kontakt zu
den Kunden in Verbindung mit einer auf Nachhaltigkeit
und Stabilität ausgerichteten Geschäftspolitik bilden eine
ausgezeichnete Ausgangsposition für das Jahr 2012.
Im Einklang mit der Mittelfristplanung erwartet die RLB
NÖ-Wien für 2012 ein moderates Bilanzwachstum. Dabei
werden das Kommerz- und auch das Privatkundengeschäft die Wachstumsträger sein. Alle Geschäftsgruppen haben eine kontinuierliche Steigerung der
Betriebserträge geplant, die höher als der Kostenanstieg
ausfallen soll, sodass sich auch die Cost/Income-Ratio
weiter verbessert. Insgesamt soll durch konsequentes
Empfehlungsmanagment, Akquisition von Neukunden und
Weiterentwicklung bestehender Kunden zu Hauptbankkunden ein nachhaltiges Wachstum der RLB NÖ-Wien und
eine kontinuierliche positive, wirtschaftliche Weiterentwicklung gesichert sein.
Wien, am 20. Februar 2012
Der Vorstand
Generaldirektor
Mag. Erwin HAMESEDER
Geschäftsbericht
2011
Generaldirektor-Stv.
Dr. Georg KRAFT-KINZ
Vorstandsdirektor
Mag. Reinhard KARL
Vorstandsdirektor
Mag. Dr. Gerhard REHOR
Vorstandsdirektor
Mag. Michael RAB
57
JAHRESABSCHLUSS NACH UGB
Bilanz
in EUR
AKTIVA
1.
Kassenbestand und Guthaben bei
Zentralnotenbanken
2.
3.
4.
5.
Schuldtitel öffentlicher Stellen und
Wechsel, die zur Refinanzierung bei der
Zentralnotenbank zugelassen sind
a) Schuldtitel öffentlicher Stellen und
ähnliche Wertpapiere
b) zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassene Wechsel
Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig
b) sonstige Forderungen
6.
Aktien und andere nicht festverzinsliche
Wertpapiere
7.
Beteiligungen
darunter: an Kreditinstituten
Anteile an verbundenen Unternehmen
darunter: an Kreditinstituten
Immaterielle Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens
Sachanlagen
darunter: Grundstücke und Bauten, die
vom Kreditinstitut im Rahmen
seiner eigenen Tätigkeit genutzt
werden
Eigene Aktien oder Anteile sowie Anteile
an einer herrschenden oder an mit
Mehrheit beteiligten Gesellschaft
darunter: Nennwert
Sonstige Vermögensgegenstände
Gezeichnetes Kapital, das eingefordert,
aber noch nicht eingezahlt ist
Rechnungsabgrenzungsposten
SUMME DER AKTIVA
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
58
in EUR
POSTEN UNTER DER BILANZ
1.
Auslandsaktiva
2010
56.411.972,29
42.836.986,02
1.058.566.692,49
1.080.809.578,27
1.058.566.692,49
1.080.809.578,27
0,00
0,00
10.999.928.792,50 12.260.231.473,71
842.182.505,76
1.158.039.791,30
10.157.746.286,74
11.102.191.682,41
Forderungen an Kunden
Schuldverschreibungen und andere
festverzinsliche Wertpapiere
a) von öffentlichen Emittenten
b) von anderen Emittenten
darunter: eigene Schuldverschreibungen
2011
9.764.067.569,29
9.385.055.137,56
4.081.133.108,78
4.292.109.366,50
88.880.915,58
4.203.228.450,92
81.205.841,60
505.418.380,12
325.962.677,84
586.780.596,64
417.112.475,19
341.084.611,84
1.205.624.145,89
0,00
141.846.886,03
3.939.286.222,75
38.587.793,77
253.166.740,83
1.729.107.002,81
0,00
7.838.513,25
8.533.480,86
673.998,73
5.947.175,15
8.879.060,51
779.373,49
276.603,00
276.603,00
812.302.701,09
18.900,00
827.350.476,62
18.900,00
0,00
0,00
9.453.266,37
11.784.389,92
29.359.000.760,69 30.124.797.464,98
2011
2010
5.925.790.669,38
5.891.169.259,03
in EUR
PASSIVA
1.
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
a) täglich fällig
b) mit vereinbarter Laufzeit
oder Kündigungsfrist
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) Spareinlagen
darunter: aa) täglich fällig
bb) mit vereinbarter Laufzeit
oder Kündigungsfrist
b) sonstige Verbindlichkeiten
darunter: aa) täglich fällig
bb) mit vereinbarter Laufzeit
oder Kündigungsfrist
Verbriefte Verbindlichkeiten
a) begebene Schuldverschreibungen
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten
2.
3.
4.
5.
6.
6.A
7.
8.
9.
10.
11.
Sonstige Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Rückstellungen
a) Rückstellungen für Abfertigungen
b) Rückstellungen für Pensionen
c) Steuerrückstellungen
d) sonstige
Fonds für allgemeine Bankrisiken
Nachrangige Verbindlichkeiten
Ergänzungskapital
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklagen
a) gebundene
b) nicht gebundene
Haftrücklage gemäß § 23 Abs. 6 BWG
Bilanzgewinn/Bilanzverlust
Unversteuerte Rücklagen
a) Bewertungsreserve auf Grund von
Sonderabschreibungen
b) sonstige unversteuerte Rücklagen
SUMME DER PASSIVA
Geschäftsbericht
2011
3.405.470.816,56
2010
14.344.831.669,74 15.858.944.945,71
4.867.230.445,05
10.939.360.853,18
2.565.882.371,31
0,00
10.991.714.500,66
7.152.009.673,69
2.260.143.376,63
0,00
2.565.882.371,31
4.996.203.883,17
3.874.313.143,74
2.260.143.376,63
4.891.866.297,06
3.898.006.758,97
7.562.086.254,48
1.121.890.739,43
4.158.803.314,20
3.642.376.000,72
516.427.313,48
982.945.735,02
31.328.802,27
73.948.625,16
20.579.707,71
18.441.984,92
0,00
34.926.932,53
60.000.000,00
393.560.102,90
324.849.423,34
291.020.100,00
432.688.259,68
40.000.000,00
409.900.530,00
326.996.005,35
291.020.100,00
432.688.259,68
432.688.259,68
0,00
466.255.177,35
402.135.611,24
21.452.010,00
0,00
380.683.601,24
432.688.259,68
0,00
21.452.010,00
0,00
444.803.167,35
276.603,00
215.300.000,00
0,00
16.457.506,04
16.457.506,04
0,00
993.859.538,09
3.897.021.177,93
3.467.679.189,24
429.341.988,69
974.500.749,52
33.013.227,14
85.634.976,30
21.779.580,27
19.729.900,98
0,00
44.125.495,05
Gewinnrücklagen
a) gesetzliche Rücklage
b) satzungsmäßige Rücklagen
c) andere Rücklagen
darunter: gebundene Rücklagen gemäß
§ 225 Abs. 5 UGB
12.
13.
14.
2011
276.603,00
209.400.000,00
0,00
16.457.998,93
16.457.998,93
0,00
29.359.000.760,69 30.124.797.464,98
59
in EUR
POSTEN UNTER DER BILANZ
1.
Eventualverbindlichkeiten
darunter:
a) Akzepte und Indossamentverbindlichkeiten aus weitergegebenen Wechseln
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften
und Haftung aus der Bestellung
von Sicherheiten
2.
3.
4.
5.
6.
7.
60
Kreditrisiken
darunter: Verbindlichkeiten aus
Pensionsgeschäften
Verbindlichkeiten aus
Treuhandgeschäften
Anrechenbare Eigenmittel gemäß
§ 23 Abs. 14 BWG
darunter: Eigenmittel gemäß
§ 23 Abs. 14 Z. 7 BWG
Erforderliche Eigenmittel gemäß
§ 22 Abs. 1 BWG
darunter: erforderliche Eigenmittel gemäß
§ 22 Abs. 1 Z. 1 u. 4 BWG
Auslandspassiva
Hybrides Kapital gemäß
§ 24 Abs. 2 Z. 5 u. 6 BWG
2011
2010
1.497.090.154,57
1.175.532.467,00
0,00
0,00
1.496.978.025,57
5.866.495.137,41
0,00
1.175.420.702,00
6.004.913.294,63
0,00
18.061.825,13
18.421.557,13
2.032.968.539,99
1.809.282.033,85
18.665.000,00
18.548.000,00
1.154.132.605,98
1.102.134.387,52
3.333.376.775,20
1.083.469.387,52
3.300.284.209,74
0,00
0,00
1.135.584.605,98
Gewinn- und Verlustrechnung
in EUR
1.
2.
I.
3.
4.
5.
6.
7.
II.
8.
2011
NETTOZINSERTRAG
+ Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen
a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten
und nicht festverzinslichen Wertpapieren
b) Erträge aus Beteiligungen
c) Erträge aus Anteilen an
verbundenen Unternehmen
+ Provisionserträge
- Provisionsaufwendungen
+/- Erträge/Aufwendungen aus
Finanzgeschäften
+ Sonstige betriebliche Erträge
10.
BETRIEBSERTRÄGE
- Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
darunter:
aa) Löhne und Gehälter
bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene
soziale Abgaben und vom Entgelt
abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
cc) sonstiger Sozialaufwand
dd) Aufwendungen für Altersversorgung
und Unterstützung
ee) Dotierung/Auflösung der
Pensionsrückstellung
ff) Aufwendungen für Abfertigungen
und Leistungen an betriebliche
Mitarbeitervorsorgekassen
b) sonstige Verwaltungsaufwendungen
(Sachaufwand)
- Wertberichtigungen auf die in den
Aktivposten 9 und 10 enthaltenen
Vermögensgegenstände
- Sonstige betriebliche Aufwendungen
III.
IV.
BETRIEBSAUFWENDUNGEN
BETRIEBSERGEBNIS
9.
Geschäftsbericht
+ Zinsen und ähnliche Erträge
darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren
- Zinsen und ähnliche Aufwendungen
2011
2010
754.743.036,49
687.234.284,95
188.574.856,29
529.393.575,42
190.950.251,42
-
586.059.139,67 168.683.896,82
173.220.377,22
157.840.709,53
151.935.956,88
13.328.900,49
26.672.946,82
15.191.824,60
26.373.660,22
133.218.529,91
-
94.991.518,81
27.114.577,41 2.021.592,60
17.310.474,16
110.370.472,06
94.754.541,23
28.348.946,72
25.070.289,11
15.681.177,88
-101.789.382,43
425.070.097,00
416.933.727,91
182.373.416,60 - 176.338.384,18
99.060.420,82
-73.132.881,90
-
72.456.587,73
-18.467.550,23
-1.865.984,36
-
18.216.860,80
1.783.975,50
-4.126.135,50
-
3.875.862,01
-1.287.916,06
-
47.064,10
-2.908.914,38
-
2.680.070,68
-80.584.034,17
-
77.277.963,36
4.420.954,92 5.171.194,05 -
4.154.585,38
4.124.834,11
-
-
191.965.565,57 - 184.617.803,67
233.104.531,43
232.315.924,24
61
in EUR
2011
11./12. +/- Saldo aus Auflösungen/Zuweisungen zu
Wertberichtigungen auf Forderungen und zu
Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten
und Kreditrisiken sowie aus
Aufwendungen/Erträgen aus
Wertberichtigungen und Veräußerungen von
Wertpapieren, die nicht wie Finanzanlagen
bewertet werden und nicht Teil des
Handelsbestandes sind
13./14. +/- Saldo aus Zuweisungen zu
Wertberichtigungen sowie aus
Aufwendungen/Erträgen aus Veräußerungen
von Wertpapieren, die wie Finanzanlagen
bewertet werden und aus Zuweisungen zu
Wertberichtigungen sowie aus Erträgen aus
Veräußerungen von Beteiligungen und
Zuweisungen zu Wertberichtigungen sowie
aus Aufwendungen aus Veräußerungen von
Anteilen an verbundenen Unternehmen
V.
ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN
GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
15.
+ Außerordentliche Erträge
darunter: Entnahmen aus dem Fonds
für allgemeine Bankrisiken
16.
- Außerordentliche Aufwendungen
darunter: Zuweisungen zum Fonds
für allgemeine Bankrisiken
17.
+/- Außerordentliches Ergebnis
(Zwischensumme aus Posten 15 und 16)
18.
+/- Steuern vom Einkommen und Ertrag
19.
- Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 18
auszuweisen
VI.
20.
62
VII.
21.
22.
23.
JAHRESÜBERSCHUSS/JAHRESFEHLBETRAG
+/- Rücklagenbewegung
darunter: Dotierung der Haftrücklage
Auflösung der Haftrücklage
JAHRESGEWINN/JAHRESVERLUST
+/- Ausschüttung auf das Partizipationskapital
+/- Gewinnvortrag/Verlustvortrag
+/- Ergebnisabführung
VIII.
BILANZGEWINN/BILANZVERLUST
-
2010
170.015.632,43 -
103.500.734,33
598.545,90
166.589.633,33
161.897.679,40
0,00
0,00
0,00
-
20.000.000,00 -
0,00
20.000.000,00
-
20.000.000,00
20.000.000,00 857.917,87 -
20.000.000,00
7.219.987,76
-20.000.000,00
-
-5.900.000,00
0,00
-
71.016.790,74
16.375.977,98 11.570,67
131.071.573,22
134.666.120,97
70.019.073,22 74.341.120,97
3.200.000,00
0,00
61.052.500,00
60.325.000,00
3.825.000,00 3.825.000,00
0,00
0,00
57.227.500,00 56.500.000,00
0,00
0,00
GLOSSAR
Bankbuch – Alle bilanziellen und außerbilanziellen
risikotragenden Positionen einer Bankbilanz,
die nicht dem Handelsbuch zugeordnet werden.
Bemessungsgrundlage – Risikogewichtete Bemessungsgrundlage nach § 22 BWG (siehe risikogewichtete Aktiva).
BWG – [Österreichisches] Bundesgesetz über das
Bankwesen (Bankwesengesetz).
Cost/Income Ratio – Kennzahl, die die Kosteneffizienz
im Unternehmen zeigt, indem sie die Relation
von Aufwand und Ertrag ermittelt. Sie errechnet
sich, indem die Betriebsaufwendungen ins Verhältnis zu den Betriebserträgen gesetzt werden.
Liquiditätsrisiko – Umfasst das Risiko, dass die Bank
ihre gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig und zeitgerecht erfüllen kann und dass im Falle unzureichender Marktliquidität Geschäfte nicht abgeschlossen werden können oder zu ungünstigeren Konditionen abgeschlossen werden müssen.
Marktrisiko – Risiko, dass sich der Wert eines Finanzinstruments aufgrund von Schwankungen der
Marktpreise verändert. Dabei können solche
Fluktuationen sowohl auf Faktoren zurückzuführen sein, die für ein individuelles Wertpapier
oder seinen Emittenten charakteristisch sind,
als auch auf solche, die alle im Markt gehandelten Wertpapiere betreffen.
Eigenmittel nach BWG – Bestehen aus Kernkapital
(Tier I), dem Ergänzungs- und Nachrangkapital
(Tier II), dem kurzfristigen Nachrangkapital und
dem umgewidmeten Tier II-Kapital (Tier III).
Pensionsgeschäfte – Im Rahmen echter Pensionsgeschäfte (Repo-Geschäfte) verkauft das Unternehmen Vermögenswerte an einen Vertragspartner und verpflichtet sich gleichzeitig, diese
an einem bestimmten Termin zu einem vereinbarten Kurs zurückzukaufen. Bei unechten
Pensionsgeschäften ist der Pensionsgeber
zwar verpflichtet, den Pensionsgegenstand zurückzunehmen, er hat jedoch nicht das Recht,
diesen zurückzufordern. Über die Rückübertragung entscheidet ausschließlich der Pensionsnehmer.
Handelsbuch – Bankaufsichtsrechtlicher Begriff für
Positionen, die von einem Kreditinstitut zum
Zwecke des kurzfristigen Wiederverkaufs unter
Ausnutzung von Preis- und Zinsschwankungen
gehalten werden. Positionen, die nicht zum
Handelsbuch zählen, werden im Bankbuch geführt.
Kernkapital (Tier I) – Eingezahltes Kapital und Rücklagen abzüglich immaterieller Vermögenswerte
und Bilanzverluste sowie materieller negativer
Ergebnisse im laufenden Geschäftsjahr.
2011
Kreditobligo – Dieses umfasst alle bilanziellen
(Forderungen, Schuldverschreibungen) und
außerbilanziellen (Garantien, Kreditlinien)
Obligi.
Derivate – Derivate sind Finanzinstrumente, deren
Werte sich infolge einer Änderung eines
zugrundeliegenden Basiswertes, z.B. eines genannten Zinssatzes, Wertpapierkurses, Rohstoffpreises, Wechselkurses, Preis- oder Zinsindexes, Bonitätsratings oder Kreditindexes
oder einer ähnlichen Variable verändern, die
keine oder nur geringfügige anfängliche NettoInvestitionen erfordern und die zu einem späteren Zeitpunkt beglichen werden. Die wichtigsten Derivate sind Swaps, Optionen und Futures.
Eigenmittelquote – Die Quote beinhaltet im Zähler die
anrechenbaren Eigenmittel nach BWG und im
Nenner die Bemessungsgrundlage nach
§ 22 BWG.
Geschäftsbericht
Kernkapitalquote – Die Quote beinhaltet im Zähler das
Kernkapital (Tier I) und im Nenner die Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG.
Operationelles Risiko – Risiko, dass Verluste aufgrund
von Fehlern in Systemen, Prozessen, durch
Mitarbeiter oder externe Risiken entstehen.
Risikogewichtete Aktiva (RWA) – Summe der nach
Geschäfts- bzw. Partnerrisiko gewichteten Aktiva, außerbilanzmäßigen und besonderen außerbilanzmäßigen und besonderen außerbilanzmäßigen Positionen des Bankbuches, berechnet nach dem österreichischen Bankwesengesetz (BWG).
63
Stresstest – Mittels Stresstest wird versucht, extreme
Schwankungen der Marktparameter zu simulieren, weil diese in der Regel über VaR-Modelle
nicht adäquat berücksichtigt werden (VaRWerte prognostizieren maximale Verluste unter
normalen Marktbedingungen).
Treuhandgeschäft – Transaktion, die der Treuhänder in
eigenem Namen, aber im Auftrag und auf
Rechnung und Gefahr des Treugeber, abwickelt.
Überdeckungsquote – Verhältnis der Eigenmittelüberdeckung zum gesamten Eigenmittelerfordernis.
64
UGB – Österreichisches Unternehmensgesetzbuch.
VaR – Der Value-at-Risk entspricht dem potenziellen
Verlust, der mit einer Wahrscheinlichkeit von
99 Prozent innerhalb der definierten Haltedauer
im betrachteten Portfolio nicht überschritten
wird.
Währungsrisiko – Risiko, dass sich der Wert eines
Finanzinstruments wegen Änderungen der
Wechselkurse verändert.
Zinsänderungsrisiko – Risiko, dass sich der Wert eines
Finanzinstruments wegen Schwankungen des
Marktzinssatzes verändert.
Konzernkennzahlen nach IFRS
RLB NÖ-Wien Konzernkennzahlen nach IFRS
Beträge in Mio. Euro
2011
Veränderung
2010
2009
Konzernerfolgsrechnung
Zinsüberschuss nach Kreditvorsorge
Provisionsüberschuss
Handelsergebnis
Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen
149,5
-22,8%
193,8
84,8
67,6
2,8%
65,7
54,4
-1,6
-
24,2
23,0
120,6
-53,0%
256,4
129,3
-187,1
3,5%
-180,7
- 171,1
Jahresüberschuss vor Steuern
107,6
-66,0%
316,3
175,0
Konzernjahresüberschuss
109,7
-64,5%
308,6
170,9
Verwaltungsaufwendungen
Konzernbilanz
Forderungen an Kreditinstitute
10.915
Forderungen an Kunden
10.094
4,3%
9.680
8.696
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
14.429
-9,2%
15.899
15.883
-10,5%
12.189
12.758
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 7.294
3,2%
7.071
6.870
Eigenkapital (inkl. Gewinn)
2.272
-4,7%
2.383
2.040
32.103
-1,8%
32.683
31.699
Konzernbilanzsumme
Bankaufsichtliche Kennzahlen1
13.547
4,8%
12.930
12.567
Gesamte Eigenmittel
2.033
11,3%
1.826
1.661
Eigenmittelerfordernis
1.155
4,8%
1.102
1.063
Überdeckungsquote
76,1%
10,3 PP
65,8 %
56,2 %
Kernkapitalquote Kreditrisiko
10,1%
0,4 PP
9,7 %
9,1 %
Risikogewichtete Bemessungsgrundlage Kernkapitalquote Gesamt
9,4%
0,3 PP
9,1%
8,6 %
Eigenmittelquote Gesamt
14,1%
0,8 PP
13,3 %
12,5 %
Kennzahlen
Return on Equity vor Steuern
4,6%
-9,7 PP
14,3 %
8,7 %
Konzern-Return on Equity
4,7%
-9,3 PP
14,0 %
8,5 %
Konzern-Cost/Income Ratio
52,5%
17,9 PP
34,6 %
44,1 %
Ergebnis je Aktie in Euro
49,35
-65,3%
142,06
77,90
Return on Assets nach Steuern
0,34%
-0,62 PP
0,96 %
0,58 %
Risk/Earnings Ratio
27,6%
14,3 PP
13,3 %
43,8 %
Zusätzliche Informationen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Bilanzstichtag
Geschäftsstellen
1)
Geschäftsbericht
2011
1.354
1,7%
1.332
1.256
66
-1
67
70
er RLB NÖ-Wien Konzern ist Teil des Konzerns der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Eine Regelung bezüglich aufsichtsrechtlicher Eigenmittel für TochterunterD
nehmen, die einen Teilkonzern aufstellen, ist im österreichischen Bankwesengesetz (BWG) nicht enthalten. Daher haben die angeführten bankaufsichtlichen
Kennzahlen gemäß BWG auf teilkonsolidierter Basis der Kreditinstitutsgruppe lediglich Informationscharakter.
65
niederösterreichische Raiffeisenbanken
Zukunft für Menschen und Land
72
Raiffeise
Die
eigenständigen genossenschaftlich
organisierten Raiffeisenbanken
verstehen sich als
wesentliche Mitgestalter
für das Leben in der Region.
Mit ihren 545 Bankstellen sind die Niederösterreichischen Raiffeisenbanken der Nahversorger im Finanzdienstleistungsbereich. Die persönliche Kundenberatung
steht nach wie vor im Mittelpunkt einer professionellen und
bedarfsorientierten Kundenbetreuung. Als starker Partner für
die lokale Wirtschaft tragen sie zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei. Unzählige Veranstaltungen in den Bereichen
Sport und Kultur werden durch die Partnerschaft mit Raiff­
eisen ermöglicht.
Selbstbewusst und entschlossen
In Grafenegg wurde am 22. März 2011 eine Marktoffensive
der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien gestartet. Damit
unterstreicht Raiffeisen klar die zentrale Bedeutung des Kundengeschäfts und setzt einen offensiven Akzent mit Blick
auf zu erwartende legistische Änderungen sowie Veränderungen am Markt. Die Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien
versteht sich nicht als passiver Markteilnehmer, sondern als
Marktführer, der sich anspruchsvolle Ziele setzt und mit Konsequenz und Entschlossenheit seine Strategien realisiert.
Zahlen, Daten, Fakten
Unter dem Motto „Lass deinen Wunschballon in den
Himmel steigen“ wurde in der Raiffeisenbank Lunz
am See die „Lange Nacht des Sparens“ gefeiert.
Viele Kinder konnten auf ihrem Sumsi-Wunschzettel
ihren Wunsch in den Himmel schicken. Lächelnd
und bei guten Schmankerln aus der Region sahen
ihnen ihre Eltern dabei zu.
66
Die Niederösterreichischen Raiffeisenbanken betreuen insgesamt 943.669 Kunden, im Jahr 2011 konnten sie einen
Nettozuwachs von 11.600 Kunden verzeichnen. Mit einem
Marktanteil von 42 Prozent bilden sie die führende Bankengruppe in Niederösterreich. Im Kerngeschäft konnten sich
die Niederösterreichischen Raiffeisenbanken mit ihrer Marktposition gut behaupten. Das Einlagenwachstum von rund
+2,4 % und das Kreditwachstum von rund +6,1 % machen
das deutlich. Auch im Dienstleistungsgeschäft zeigt sich
der nachhaltige Erfolg: Bauspareinlagen +3,8 %, Versicherungen +2,3 %. Für 3.684 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
sind die 72 Raiffeisenbanken in Niederösterreich attraktive
und sichere Arbeitgeber.
niederösterreichische Raiffeisenbanken
enbanken
Stärke im Verbund
In ihrer Verantwortung als Verbundbank unterstützt die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) die
72 selbstständigen Raiffeisenbanken in Niederösterreich
durch eine breite Palette von Beratungs- und Serviceleistungen. Auf Basis von gemeinsam erarbeiteten, mittelfristigen
Zielen für die gesamte Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien
werden diese Leistungen permanent weiterentwickelt und
optimiert.
2011 wurde der Startschuss für eine neue Qualität in der
Vertriebsunterstützung gegeben. Mit acht Raiffeisenbanken
wurden individuelle Projekte zur Stärkung des Vertriebs erfolgreich gestartet. Im Rahmen eines zweijährigen Begleitungsprozesses werden mit der jeweiligen Raiffeisenbank
Stärken und Schwächen in der Marktbearbeitung analysiert
und konkrete Maßnahmen entwickelt, um die internen Prozesse zu optimieren und die Beratungs- und Betreuungs­
qualität für die Kunden nachhaltig zu steigern.
Betriebswirtschaftliche Stärke:
Gut gerüstet sind die Niederösterreichischen
Raiffeisenbanken, um die zu erwartenden
verschärften Eigenkapitalbestimmungen
aus Basel III zu erfüllen.
Mit einer durchschnittlichen Eigenmittelquote
von 14,9 Prozent wird das gesetzliche
Erfordernis weit überschritten.
Immer strengere aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen –
vor allem Basel III – fordern die Raiffeisenbanken massiv.
Wichtiges Thema war daher auch 2011 die Begleitung der
Raiffeisenbanken in Strategie-, Mittelfristplanungs- und StrukGeschäftsbericht
2011
turveränderungsprojekten. So können rechtzeitig die Weichen für die Bewältigung der
kommenden Herausforderungen gestellt werden.
2011 fanden zwei Fusionen
statt: Die Raiffeisenbank
Baden und die Raiffeisenkasse Ebreichsdorf bilden nun die Raiffeisenbank Region Baden.
Die Raiffeisenbank Herzogenburg-Kapelln entstand aus der Fusion der
Raiffeisenbank Herzogenburg mit der Raiffeisenkasse Kapelln.
Mit der Sumsi zur „Langen Nacht
des Sparens“ in Melk.
Gebündelte
Immobilienkompetenz
Die Beratungskompetenz steigern, das Netzwerk für Kauf, Verkauf und Finanzierung von
Immobilien stärken, den genossenschaftlichen Auftrag bei der Umsetzung von regionalen Bauvorhaben erfüllen – die RaiffeisenBankengruppe hat 2011 die Weichen für den
Ausbau der Immobilienkompetenz gestellt.
Das neue Ausbildungskonzept „Wohntraumberater“ zur Qualifizierung von Kundenberaterinnen und Kundenberatern ergänzt
diese Schwerpunktmaßnahme.
67
niederösterreichische Raiffeisenbanken
Web 2.0
Ob Facebook oder YouTube – Raiffeisen
setzt auch im Bereich der „Social Media“
innovative Akzente. Gerade für die jungen
Kunden ist der Ausbau von Kommunikation,
Service und Beratung auch in diesem Bereich selbstverständlich.
Mit dem Raiffeisen Jugendclub immer dabei – unzählige
Veranstaltungen bringen junges Leben in die Regionen.
Raiffeisen bei der Jugend
an der Spitze!
Der Raiffeisen Jugendclub bietet für junge Menschen mehr
als nur Produkte und Service in allen Finanzfragen. 2011
startete ein Programm speziell für Berufsschülerinnen und
Berufsschüler zur Schuldenprävention.
Raiffeisen Mobil – jung
und regional stark
Die Raiffeisen-Bankengruppe Österreich bietet als
erste Bankengruppe eine mobile Applikation (App) speziell für die junge Zielgruppe
an. Neben den mobilen Webseiten und der
Zahlschein-App ergänzt Raiffeisen somit das
Portfolio für junge Kunden optimal um das
regionale Freizeitangebot.
Die App ermöglicht es allen Raiffeisen ClubMitgliedern, jederzeit alle Vorteile jetzt auch
mobil zu nutzen. Mitglieder können etwa alle
Events in der Nähe suchen und nach eigenen Kriterien selektieren.
International & Regional
Innovation und Kreativität
68
Innovative und kreative Unternehmen sollten noch mehr
vor den Vorhang geholt werden. Raiffeisen engagiert
sich hier seit vielen Jahren mit dem Clusterland Award,
dem Handwerks- und Gewerbepreis „kreativ in die
Zukunft“ oder dem NÖ Innovationspreis. Auch die Unterstützung bei der Internationalisierung von niederösterreichischen Unternehmen ist ein wichtiges Anliegen. Hier
setzt Raiffeisen in einer Partnerschaft mit der niederösterreichischen Entwicklungsgesellschaft ecoplus immer
wieder innovative Akzente.
Unter dem Titel „SOS – Sicher ohne Schulden“ wird von Jugendbetreuern von Raiffeisen in Berufsschulen Niederösterreichs Lehrlingen praxisnahe der Umgang mit dem eigenen
Geld näher gebracht. 108 Workshops an den Berufsschulen
mit über 2.600 Schülerinnen und Schülern konnten abgehalten werden. 102 ausgebildete Jugendbetreuer der NÖ Raiffeisenbanken haben über 1.600 Stunden – zusätzlich zu ihrer
fachlichen Qualifikation als Finanzberater – in die Vorbereitung auf diese Aufgabe investiert.
Der Workshop „SOS – Sicher ohne Schulden“ umfasst jeweils zwei Unterrichtseinheiten, ist multimedial gestaltet, orientiert sich an den Zielen und persönlichen Wünschen der
Jugendlichen, nimmt die Fragen sofort auf und bietet auch
humorvolle Einblicke in aktuelle Themenstellungen.
Als Beraterbank sieht es die Raiffeisen-Bankengruppe NÖWien als Herausforderung an, junge Menschen auf ihrem
Weg zu mündigen Menschen zu unterstützen. Zur genossenschaftlichen Identität von Raiffeisen gehört untrennbar die
gesellschaftliche Verantwortung.
Mit 145.000 Mitgliedern in Niederösterreich und Wien (österreichweit 630.000) ist der Raiffeisen Club die größte österreichische Initiative zur Förderung junger Menschen. Rund 500
Veranstaltungen für junge Menschen im Bereich Kultur und
Sport werden jährlich von Raiffeisen in Niederösterreich über
den Club unterstützt.
Dieser Ansatz entspricht dem Ziel einer langfristigen und für
beide Seiten erfolgreichen Beziehung mit den jungen Kunden. 2011 war außerdem das tolle Konzert- und Festivalangebot wieder ein deutliches Zeichen dafür, dass Raiffeisen
großes Verständnis für die Wünsche und Vorstellungen
junger Menschen hat.
NIEDERÖSTERREICHISCHE RAIFFEISENBANKEN
BEST PRACTICE
Raiffeisenbank Region St. Pölten und Förderconsulting der RLB NÖ-Wien
als Partner für den Kunden J. Figl Ges.m.b.H. & Co KG.
Die J. Figl Ges.m.b.H. & Co KG betreibt seit vielen Jahren einen erfolgreichen Handel mit Nutzfahrzeugen und einen angeschlossenen Werkstättenbetrieb im Süden von St. Pölten. Die geplante Unternehmensexpansion
nach Blindenmarkt sollte kostengünstig finanziert und fördertechnisch
bestmöglich begleitet werden.
Das Investitionsvolumen umfasste neben dem nicht förderbaren Grunderwerb die Errichtung des neuen Betriebsstandortes und die notwendigen
Maschinen. Die Finanzierung wurde über das erfahrene Kundenbetreuungsteam der RB Region St. Pölten strukturiert und in kürzester Zeit bereitgestellt. In enger Abstimmung mit den Förderexperten der RLB NÖ-Wien
konnte für den Kunden ein nicht rückzahlbarer Zuschuss der austria wirtschaftsservice im maximal
möglichen Ausmaß erlangt
werden. Das Land NÖ hat
ein zinsgünstiges Darlehen zur Verfügung gestellt
und aus Mitteln der Umweltförderung des Bundes
konnte für die nachhaltige Beheizung des neuen
Betriebsgebäudes durch
eine Wärmepumpe ebenfalls ein nicht rückzahlbarer
Erfolgreiche Kundenberatung für Unternehmensexpansion.
Zuschuss gewährt werden.
Die Zusammenarbeit der lokalen Kundenbetreuung mit den Förderexperten in Wien, den Förderstellen des Bundes und des Landes NÖ sowie
dem Technikerteam des Kunden und seiner effizienten Buchhaltungsabteilung hat dieses Investitionsvorhaben zu einem Beispiel für erfolgreiche
Kundenberatung und effiziente Förderabwicklung gemacht.
Gratispellets am EnergieSparTag bei Raiffeisen.
ENERGIESPARTAG
Energiesparen und Umweltbewusstsein
haben bei Raiffeisen lange Tradition. 2011
fand in Niederösterreich bereits zum fünften
Mal der EnergieSparTag statt.
Für Privatkunden, aber auch für die gewerbliche Wirtschaft der Regionen bringt der Einsatz der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien
im Bereich „thermische Sanierung“ Vorteile.
Kunden informierten sich bei den zahlreichen
Vorträgen und Hausmessen zusätzlich über
eine Vielzahl von Themen wie z.B. die neuesten Standards im Bereich energieeffizientes
Bauen und Wohnen, über stromsparende
Haushaltsgeräte und über energiebewusstes
Nutzerverhalten.
Die RBG NÖ-Wien hat in den letzten drei Jahren
rund 13.500 Förderanträge an die NÖ Landesregierung für Sanierung und Neubau von
Eigenheimen und Wohnungen weitergeleitet.
KENNZAHLEN DER NÖ RAIFFEISENBANKEN PER 31.12. 2011
Bilanzsumme
Primäreinlagen
Kreditvolumen
Spareinlagen
Betriebsergebnis
Betriebsergebnis in Prozent der Bilanzsumme
EGT
EGT in Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme
Kernkapital abzüglich 50 Prozent Abzugsposten
Kernkapitalquote in Prozent
Eigenmittel
Eigenmittelquote in Prozent
Gesamteigenmittelerfordernis
Eigenmittelerfordernis für das Kreditrisiko
Anzahl der Hauptstellen
Anzahl der Zweigstellen
Anzahl der Bankstellen
Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
GESCHÄFTSBERICHT
2011
31.12.2011
in Mio. Euro
19.519
15.400
9.472
11.410
172
0,904
87
0,460
1.348
13,60
1.615
14,91
866
793
Veränderung
gg. 2010 in %
2,38
2,35
6,08
2,20
13,74
0,09
-10,02
-0,06
5,09
1,65
3,36
0,27
3,08
3,38
31.12.2010
in Mio. Euro
19.066
15.047
8.928
11.165
151
0,814
97
0,52
1.282
13,380
1.562
14,87
840
767
72
473
545
3.684
-2
-1
-3
1,57
74
474
548
3.627
69
•
Raiffeisenbanken und -kassen
Haugschlag
•
Niederösterreich
•
•
• •
•
•
•
•
•
Süßenbach
•Schweiggers•
Jagenbach
•
• Windigsteig
•Schwarzenau
aya
Groß-Globnitz
•
•
•
Bärnkopf
Gföhl
•
Grainbrunn
Lichtenau
Groß Reinprechts
ms
Sallingberg
Kre
Albrechtsberg
Purk
Els
•
•
•
Traunstein
•
Niedergrünbach
Waldhausen
Grafenschlag
•
•
Krumau
•
•
Groß-Göttfritz
•
Schönbach
•
Irnfritz
•
Allentsteig
Pater Werner Deibl-Str.
Rappottenstein
•
Arbesbach
•
Göpfritz
• Th
Echsenbach
•
•
•
•Groß-Siegharts
Ludweis•
• • Industriestraße
•Friedersbach
• Rastenfeld
Groß Gerungs
Kirchbach
a
Aigen b. Raabs
Oberstrahlbach
•
•
Altmelon
ay
•
Region Waldviertel Mitte
(Zwettl)
•
Th
Hirschbach
Kirchberg am Walde
Bad Groß Pertholz
Langschlag
Thayatal-Mitte
(Raabs/Thaya)
Waidhofen/Thaya
Waldenstein
•
•
Karlstein/Thaya
Oberes Waldviertel
(Schrems)
Vitis
Hoheneich
Gmünd II
Groß Schönau
•
•
•Seyfrieds
•
•
•
•
Amaliendorf
Dietmanns
•
•
•Heidenreichstein
Brand
Nagelberg
Weitra
Waldkirchen/Th.
Kautzen
Dobersberg-Waldkirchen Weikert(Dobersberg) schlag
Gastern
Eggern
Eisgarn
Gmünd
St. Martin
•
•
Reingers
Leopoldsdorf
Litschau
•
•
•
Ottenschlag-Martinsberg
(Ottenschlag)
Weissenkirchen
Kirchschlag
•
•
•
Dürnstein
•
•
•
Rossatz
Mühldorf
Martinsberg
Raxendorf
•
Laimbach
Pöggstall
•
Neukirchen/Ostrong
Yspertal
•
•
•
• Maria Laach
• Weiten •
Leiben
Gansbach
•
Emmersdorf
Hafnerbach
• MünichreithArtstetten • •
•
Mauer Prinzersdorf
•
Melk •
MariaTaferl
•
Nöchling
Region Melk
Marbach••
•
•
• GerersKrummnußbaum•
Groß•Privat(Pöchlarn)
dorf
Banking Loosdorf sierning
Neustadtl
St.Valentin-Haag
• • Bahnhofstraße
Persenbeug•
Golling
•
Erlauf
(St.Valentin)
Ybbs
•
• Markt
Ardagger
Hürm
St.Martin-Karlsbach
•
Kemmelbach
•
•
St.Georgen
• • Region
Langenhart
• Stephanshart
Neumarkt/Ybbs
Viehdorf• am Ybbsfelde
Wallsee
Eisenwurzen
•
•
Region Mank
Strengberg
Blindenmarkt
Zeillern•
•
•
(Wieselburg) Leonhofen
Hauptplatz
Bischofstetten
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•
Amstetten-Ybbs (Amstetten)
• Haag
•
Mauer-Öhling •
•
• Hofstetten/
•
Allersdorf
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Pielach
Vestenthal
• Ferschnitz
Euratsfeld
Kirnberg
•
Wolfsbach•
•
•
•
Ulmerfeld-Hausmening
•Oberndorf •
Haidershofen
Rabenstein
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Im Mostviertel,
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•Neuhofen/Ybbs
Purgstall
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Kematen/Ybbs
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St.Peter i.d.Au
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Biberbach • • Allhartsberg
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Behamberg
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Rosenau•
Gresten
•Kleinraming
•
Böhlerwerk•
Frankenfels
•
Reinsberg
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•
St.Anton
(Waidhofen/Ybbs)
•
Schwarzenbach
•
Ybbsitz
•Im Vogelsang
•Gaming
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•
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Türnitz
M
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St.Oswald
•
Opponitz
•
Hollenstein/Ybbs
St. Pölten Regierungsviertel (auch „Landhausviertel“), Sitz der Landesverwaltung.
70
Ybbs
• Lunz am See
• Göstling/Ybbs
•
Drosendorf
Japons
•
•
Riegersburg
Langau
•
Pleißing
•Geras
•
Weitersfeld
•
•
Ottenthal
•
•
Retz-Pulkautal
(Retz)
Unterretzbach
Obermarkersdorf
Wildendürnbach
Drasenhofen
•
Neudorf
•
Schrattenberg•
Seefeld-Kadolz
•
Wulzeshofen
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Falkenstein
Haugsdorf Seefeld-Hadres
Schrattenthal
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• (Hadres)
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Laa/Thaya
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• Reintal
• Katzelsdorf
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• Zellerndorf Pernersdorf
• Zwingendorf
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Sigmundsherberg
Watzelsdorf
Unterstinkenbrunn
Kautendorf
Rabensburg
•
•
Röschitz
Altlichtenwarth
Poysdorf
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Horn
•
•
Gaubitsch
•
•
•
Groß Harras
•
Guntersdorf•
Bernhardsthal-GroßkrutHausbrunn
•Stronsdorf
Wullersdorf
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Nappersdorf
Hauskirchen • Hohenau
Eggenburg
Altlichtenwarth
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•
•
• Palterndorf- •
Mittergrabern
(Großkrut)
Prinzendorf
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•
•
•Neusiedl/ZayaDobermannsdorf
Asparn/Zaya
Gnadendorf
• Sitzendorf
Gars/Kamp
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Mistelbach
• •Maustrenk
Nieder-Absdorf
•
• •
Wilfersdorf
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Landespflege- u.•
• •RingelsSt. Leonhard/Hw.
Zistersdorf-Dürnkrut
Pens.-Heim
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Göllersbach
• dorf•
(Zistersdorf)
Eichhorn
Hollabrunn
Niederleis
• Ladendorf
Ravelsbach
Drösing
•
•
Sierndorf
•
Herzogbirbaum
Groß-Inzersdorf
Groß-Meiseldorf
Ziersdorf
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Mühlbach
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•
Ernstbrunn
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• Glaubendorf
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Niedersulz • Loidesthal speigen
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Oberkreuzstetten
• Hohenwarth Großweikersdorf•
•
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Velm-Götzendorf Dürnkrut
Haindorf
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•
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Wiesendorf-Ruppersthal
Spannberg
•
• Straß Großriedenthal
Groß-Rußbach•
Göllersdorf
(Großweikersdorf)
• • •
•
Lengenfeld
Im Weinviertel- Waidendorf
Hochleithen
•• Langenlois •
Nieder-Hollabrunn
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Hohenruppersdorf
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•
Ruppersthal
Bad
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•
• Würnitz•
•
Ebenthal
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• Engabrunn
Nieder-Rußbach
Sierndorf
Leitzersdorf
Senftenberg
Groß-Schweinbarth
Feuersbrunn
Kirchberg/Wagram
•
Stillfried
•
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Schleinbach
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Obergänserndorf
•
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Ollersdorf
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•
Matzen
Raggendorf
•Haitzendorf Königsbrunn • Stetteldorf/Wagram
Krems
Wolkersdorf
•
Rückersdorf
•
•Rohrendorf •
•
•
•
Prottes
Auersthal-BockfließUlrichskirchen
•
Grafenwörth
•Stein/Donau
Gr.Schweinbarth
Hausleiten
• Leobendorf
Absdorf
Groß-Ebersdorf Pillichsdorf
•
Angern•
Stockerau Spillern
Reyersdorf
• (Auersthal)
Enzersfeld
•
Donau
Furth
•
•
•
Korneuburg
•
•
Bockfließ
Großengersdorf
Mautern
Traismauer
•Weikendorf
Laaer Str.• •Hauptplatz
Gänserndorf
•
•
Paudorf
Zeiselmauer
•Hagenbrunn
Tulln
Kritzendorf
•
Bisamberg
•
•
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Zwentendorf
Oberwölbling
•
Straßhof
• Klosterneuburg
• Inzersdorf/Tr. Sitzenberg
• Heiligeneich
St. Andrä• Wagram
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•
Wördern
•
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Kierling
•
•
Langenzersdorf
Herzogenburg-Kapelln
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Statzendorf
Obersiebenbrunn
Langenrohr
(Herzogenburg)
•
Weidling
Weißenkirchen/
• Untersiebenbrunn
Michelhausen
•
•
Katzelsdorf
Markgrafneusiedl
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Kapelln
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Sieghartskirchen
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Pottenbrunn
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Gablitz
Asperhofen
•
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Lassee
Leopoldsdorf i. M.
Murstetten
•
kanerg. Viehofen
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Groß-Enzersdorf
• •
•Tullnerbach
•
•
Neulengbach
Region St. Pölten
•Purkersdorf Wien
Böheimkirchen
•
•
•
Engelhartstetten
Wienerwald
• Maria Anzbach
• •Wagram
(Pressbaum)
Josefstraße
•
Hainburg
Tausendblum
•
•OberEichgraben
Region Schwechat
Orth/Donau
• •
•
Grafendorf
• Pyhra •
•Laab/Walde Perchtoldsdorf/Wiener Gasse
Eckartsau
Wolfsthal
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•
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St.Georgen/Steinfelde
•Neustift-Innermanzing
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Perchtoldsdorf/Mühlgasse
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Leopoldsdorf
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Laaben-Maria Anzbach
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(Laaben)
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(Bruck/Leitha)
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•Götzendorf/Leitha
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Region Baden
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(Lilienfeld)
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• Wiener Neustadt
•Schwarzau im Gebirge
Weikersdorf/Steinfeld
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(Payerbach)
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(Wiesmath)
Kirchberg
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•
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Mönichkirchen
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•
•
Hollenthon
NÖ-Süd Alpin
(Aspang)
Krumbach
•Zöbern
•
Kirchschlag
i.d.B.W.
•
Bad Schönau
Hochneukirchen
•
Geschäftsbericht
2011
•
Legende:
- Name der Raiffeisenbank, -kasse
Stand: Dezember 2011
71
Privat- und Gewerbekunden
Raiffeisen in Wien lebt mit der Stadt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind immer wieder auf der Straße unterwegs,
um neue Kunden mit Service und Beratung zu begeistern – so wie Franz Ahrer, Teamleiter der Filiale in Mariahilf.
MEINE BANK IN WIEN
Raiffeisen in Wien – das sind rund 700 Frauen und Männer, die mit großem
Engagement im Geiste von Raiffeisen eine Bank für die Stadt sind: Nahe bei den
Menschen, nahe an der Wirtschaft in den Grätzeln der Stadt, ein starker Partner
für Kultur und Sport, engagiert in gesellschaftspolitischen Themen, etwa für eine
gute Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte.
72
Privat- und Gewerbekunden
2011 waren es wieder über 100 Beraterinnen
und Berater von Raiffeisen in Wien, die einen Tag lang in einem
Betrieb von Kunden mitgearbeitet haben. „Wir krempeln nicht
nur die Ärmel auf, wir packen richtig an!“, so lautet ihre Devise
im Rahmen der Aktion „Mittendrin statt nur dabei“. Vom
Rauchfangkehrer bis zum Fleischhauer, vom Blumenge-
Seit 2006 sind unter dem Motto „Mittendrin
statt nur dabei“ bereits mehrere hundert
Tage konkreter Arbeitseinsatz bei Kunden
von Raiffeisen in Wien absolviert worden.
Familienpaket
2011 entwickelte eine Gruppe angehender junger Führungskräfte – überwiegend Frauen – das erste Familienpaket einer
Bank in Österreich.
Ein Gratiskontopaket mit Kreditkarte, das Sparbuch mit Babybonus, günstige Kredite mit der Möglichkeit, im ersten Jahr nur
die Zinsen zu tilgen – das Familienpaket von Raiffeisen in Wien
wird Müttern und Vätern für die Zeit der Karenz nach der Geburt
eines Kindes angeboten.
Damit können junge Familien ihre monatlichen Ausgaben deutlich reduzieren, Erspartes flexibel einsetzen und zu günstigen
Konditionen notwendige Anschaffungen finanzieren.
schäft bis zum Hundesalon, vom Transportunternehmen bis
zum Winzerbetrieb, von der Steuerberatungskanzlei bis zum
Privatradio – die Bandbreite der Betriebe, in denen die Raiffeisen BankberaterInnen mitgearbeitet haben, ist weit gespannt.
Ethnobanking –
Eine neue Dimension der Beratung
Seit 2008 setzt die Raiffeisenbank in Wien mittlerweile gezielt auf Kunden mit Migrationshintergrund. Das Erfolgsrezept: Mitarbeiter, die selber Migrationshintergrund haben und
die Bedürfnisse ihrer Kunden kennen und verstehen.
Zehn Raiffeisen Filialen in Wien bieten zusätzlich Beratung
in Türkisch und Bosnisch/Kroatisch/Serbisch an. Nicht die
Sprache allein ist ausschlaggebend für das Vertrauen, das
die Kunden den Beratern entgegenbringen. Mindestens genauso wichtig ist der gemeinsame kulturelle Hintergrund. Die
Kundenbetreuer verstehen nicht nur die Sprache, mit ihren
Kunden verbindet sie auch das Wissen und die Erfahrung
von ähnlichen Biografien und Familiengeschichten. Sie verstehen dadurch die Bedürfnisse und Hoffnungen ihrer Kunden.
Wertschätzung steht im Zentrum der Kundenveranstaltungen für diese Zielgruppe – vom traditionellen Fastenbrechen,
Kurz gefasst
Überzeugung durch Service
Rund 265.000 Kunden hat Raiffeisen in Wien bereits
mit Angebot und Service überzeugt. Das entspricht
einem Kundenmarktanteil von rund 13 Prozent.
Im Segment der Unternehmen in Handel und Gewerbe
mit einer Bilanzsumme bis zu 5 Mio. Euro ist bereits
jedes dritte Unternehmen Kunde. Jeder fünfte Freiberufler ist Kunde von Raiffeisen Private Banking in Wien,
damit hat Raiffeisen in Wien in diesem Segment mehr
als 10.000 Top Privatkunden.
Raiffeisen in Wien hat 66 Standorte, davon sind
48 Privatkundenfilialen, sieben Private Banking Teams
für gehobene Privatkunden und sechs spezielle Kompetenzzentren für Handel und Gewerbe. An weiteren
fünf Standorten bietet die Raiffeisen-MitarbeiterBeratung
speziellen Service für Unternehmen und deren Belegschaft im Raiffeisenverbund an.
In Wien haben 44 Prozent der knapp 1,8 Millionen
Bewohner Migrationshintergrund.
Diesem Umstand trägt die RLB NÖWien mit dem sogenannten Konzept
„Ethnobanking“ Rechnung.
Verantwortung für Lebensqualität
Raiffeisen trägt als verlässlicher
regionaler Partner für Soziales, Kultur
und Sport entscheidend zur Umsetzung
unterschiedlicher Projekte in Wien und
Niederösterreich bei und übernimmt
auch hier Verantwortung für die
Lebensqualität in der Region.
Gemeinsam essen, miteinander reden – das Fastenbrechen als Ort
der Begegnung.
zu dem muslimische und nicht-muslimische Kunden in den
letzten Tagen des Ramadan eingeladen werden, bis zu Theaterabenden in Serbisch oder der Feier des Tages des Kindes.
Geschäftsbericht
2011
So ist die RLB NÖ-Wien u. a. Sponsor
der Wiener Festwochen, des Theaters
in der Josefstadt, der Volksoper Wien,
des Wiener Lustspielhauses, der
Raiffeisen Vikings Vienna sowie vielfältiger Initiativen in
Niederösterreich, etwa dem Festspielhaus St. Pölten,
der Kunstmeile Krems oder beim Donaufestival.
73
Privat- und Gewerbekunden
Starker
Finanzierungspartner
Investitionen ermöglichen, den
Wirtschaftsstandort weiterentwickeln, Arbeitsplätze sichern – für kleine und mittlere Unternehmen setzt Raiffeisen auf stabile und von
Ver­trauen geprägte Partnerschaft. Seit 2007
haben über 1.000 Wiener Unternehmen von
der Grätzel­
million profitiert. Das Volumen
dieser günstigsten nicht geförderten EuroInvesti­
tionskredite stieg 2011 über die
60-Millionen-Euro-Marke.
Private Banking
Menschen vertrauen in ­einem
weiter steigenden Maß R
­ aiffeisen im Allgemeinen und Raiffeisen Private ­
Banking im
Besonderen ihr Geld an bzw. wählen hier ihre
neue Bankverbindung. Klassische Privatbankkonzepte sind in den letzten Jahren massiv unter
Druck geraten. An schicken Standorten diskret Geld
einsammeln, eine Zielrendite vereinbaren und auf schönes
Finanzmarktwetter hoffen, ist Geschichte.
Modernes Private Banking muss heute mehr bieten als attraktive Räumlichkeiten und fachlich kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Allumfassender Finanzservice (Veranlagung, Finanzierung, Zahlungsverkehr), hohe empathische Fähigkeiten (d.h. sensibel und sensitiv mit den
Emotionen der Kunden umgehen können) und eine bedingungslose Ausrichtung auf einen Kundennutzen sind für die RLB NÖ-Wien das Fundament
für eine nachhaltige Geschäftsbeziehung. Darauf ist das Team von Raiffeisen Private Banking ausgerichtet, diesem Anspruch werden Trainingskonzepte und Produktanforderungen konsequent untergeordnet. Einmal mehr
gilt hier: Erfolg ist nicht nur eine unternehmerische Kennzahl, sondern vor
allem ein konkreter Kundennutzen.
Dynamisch unterwegs für die Wiener Wirtschaft – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
von Raiffeisen Handel und Gewerbe.
Ein ergänzendes Angebot ist die Raiffeisen­
(Thermo)Sanierungsmillion. Mit ihr bietet
die RLB NÖ-Wien seit 2011 eine rasche und
günstige Finanzierung für die thermische
Gebäude­sanierung an.
In diesem Sinne steht Raiffeisen Private Banking für drei Werte: Fairness,
Sicherheit und Netzwerk. Fairness garantiert ein einzigartiges Preismodell – entscheidet sich der Kunde für eine empfohlene und aktiv gemanagte Asset Allocation, dann kann er sich für eine All-In-Fee-Variante
entscheiden, die er ausnahmslos abhängig von seiner subjektiven Zufriedenheit zu bezahlen braucht. Damit gibt es bei diesen Bankspesen eine
„Geld-zurück-Garantie“. Sicherheit bietet nicht nur die Raiffeisen Kundengarantiegemeinschaft. Sicherheit bieten auch die laufende Evaluierung
der Risikofähigkeit und der Risikowahrnehmung der Anleger mit dem
neuen „Risikoprofiler“ sowie das „Depotradar“, ein individueller Schutzschirm als Frühwarnsystem.
Highlight
Beratung ist das wichtigste Produkt
Die zentrale Frage lautet: Was erleichtert Kunden den Umgang mit ihrem
Geld? Deshalb prüft Raiffeisen das bestehende Angebot, entwickelt und
erprobt Neues. Selbstverständlich sind: flächendeckende Beratungszeiten
über die Kassa-Öffnungszeiten der Filialen hinaus, Ausbau neuer Technologien mit Telefon und Internet, Raiffeisen Bank Direkt mit Telefonservice
und Web-Beratung, Mobile Tan, Kostenanalyse-Tool, SMS-Service sowie
Kooperationen z. B. mit SPAR und BAUMAX bei Geldausgabeautomaten.
Samstagsöffnung
Im Einkaufszentrum Riverside wurde im ersten Halbjahr 2011 und an den
Adventsamstagen die Filiale geöffnet. Im Advent bot auch die Filiale in der
Mariahilferstraße an den Einkaufssamstagen Service und Beratung.
74
Kurz gefasst
Lokale Wertschöpfung
Nachhaltiges Handeln in Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie ist bei Raiffeisen fest
verankert. Schon im Gründungsgedanken
von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, vor rund
150 Jahren, war das Thema Nachhaltigkeit
fixer Bestandteil. Das Ziel ist Schutz und
Förderung des Individuums und seines
regionalen Lebensraums – Sicherheit,
Regionalität und Nachhaltigkeit sind dabei
die zentralen Werte. So werden im Sinne der
lokalen Wertschöpfung Einlagen grundsätzlich für Kredite an Unternehmen und
Privatpersonen in der Region vergeben.
Privat- und Gewerbekunden
Bank
für
Studierende
Gerade junge Menschen haben viele Träume – Raiffeisen unterstützt sie dabei,
die tragfähige Basis dafür auch in allen Finanzfragen zu gestalten.
Studierende sind für Raiffeisen in Wien eine
ganz wichtige Kundengruppe. Mit ihnen frühzeitig in eine
Partnerschaft zu treten, das ist Raiffeisen ein Anliegen.
Deshalb setzt Raiffeisen traditionell zu Beginn des Studienjahres einen besonderen Schwerpunkt an den Universitäten.
Das Yellow Cafe vor der Hauptuni und an anderen Hochschulstandorten ist dabei ein Fixpunkt. Über 20.000 Besu-
cher konnten bei diesem Informations- und Kommunikationsangebot im Herbst 2011 begrüßt werden.
Raiffeisen in Wien ist ein ständiger Begleiter für Studierende; etwa
als Sponsorpartner für die WU bei der Winter- und Sommeruni, dem
erfolgreichen Studienbeschleunigungsprogramm. Über 360 Lehrveranstaltungen haben stattgefunden, rund 30.000 Studierende
haben in den vergangenen Jahren dieses Angebot genützt.
AUSBLICK
Immobilienservice
Ob Finanzierung einer Immobilie für den
Eigenbedarf oder Erwartungen an die Anlageform Immobilie – für Privatkunden bietet
Raiffeisen in Wien umfassende Expertise
und Service nach dem One-Stop-Prinzip in
Kooperation mit der Raiffeisen Immobilien
Vermittlung (RIV). An mittlerweile fünf Standorten werden vom vertrauten Kundenberater
Ziele und finanzieller Rahmen abgeklärt,
mit den Experten des RIV wird fachgerechte
und kompetente Betreuung beim Kauf
bzw. Verkauf einer Immobilie – Haus oder
Wohnung – sichergestellt.
Geschäftsbericht
2011
Urban, modern, jung – Raiffeisen im MQ
Mehr als nur gelbe Farbtupfer für das MuseumsQuartier – das bringt die
2011 gestartete Sponsorpartnerschaft von Raiffeisen in Wien mit dem MQ.
30 gelbe ENZIs, zwei Raiffeisen-Geldausgabeautomaten und die
„Yellow Box“ machen die neue Partnerschaft für die Besucher des einzigartigen Kunst- und Kulturareals der Bundeshauptstadt sichtbar.
Das MQ ist eine urbane Kultur- und Lebenszone für alle, die im Herzen
und Geist jung sind. Raiffeisen bietet den MQ-Besuchern mit der YellowBox einen künstlerischen und innovativen Wohnraum an. Die Box weckt
Neugierde und lädt ein, sich in entspannter Atmosphäre aus einem
anderen, ungewohnten Blickwinkel mit den modernen Angeboten einer
Bank zu beschäftigen.
75
© Embraer
kommerzkunden
Gemeinsam mit der lokalen NÖ Raiffeisenbank Süd Alpin betreut die RLB NÖ-Wien
die LIST components & furniture GmbH in Edlitz. Die Speziali­sierung der
innovativen Hightech-Manufaktur liegt in der Produktion von High-­End-Innenausstattung für Privatyachten, Geschäftsreiseflugzeuge und Privatresidenzen.
Die RLB NÖ-Wien begleitete die Constantin-FilmGruppe – Österreichs größten Kinobetreiber –
im Zuge ihrer Auslandsexpansion nach Serbien
und Montenegro.
Nah am Kunden
Im Zuge der Mehr[Wert]Beratung – ein seit sechs Jahren sehr
erfolgreiches Konzept der umfassenden Beratung von Kommerzkunden – leistete die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien
(RLB NÖ-Wien) auch 2011 wesentliche Beiträge zur ­strategischen
Entwicklung zahlreicher Unternehmen.
Ob Facility-Service-Anbieter,
Kinobetreiber oder Flugzeug-, Schiffs-, Hotel- und Gastronomieausstatter – die RLB
NÖ-Wien holt ihre Kunden dort ab, wo sie
gerade in ihrer unternehmerischen Entwicklung stehen. Sie analysiert, welche konkreten
Bedürfnisse sich daraus ergeben und wie
sie ihre Kunden als Finanzpartner am besten
unterstützen kann.
M e h r [ We r t ] B e r a Die RLB NÖ-Wien wird als
tung bedeutet, dass
Partner in herausfordernde
Ku n d e n b e t r e u e r,
strategische Entscheidungen Produktspezialisten,
Unternehmensanaeingebunden.
lysten und Risikomanager eng zusammenarbeiten, sich mit
dem Unternehmen auseinandersetzen, die
Netzwerke der Bank nutzen und auch externe Berater, z. B. Steuerspezialisten, zu Kundengesprächen mit heranziehen.
76
Die Zeichen stehen auf Wachstum
Tausende Simacek-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten einen neuen zentralen Firmenstandort in Wien. Das größte
Familienunternehmen für infrastrukturelle Facility-Services
konzentriert auf diesem Wege unterschiedliche Dienstleistungen an einem Ort. Die RLB NÖ-Wien stellte Simacek
2011 für den Ankauf des neuen Firmengrundstückes einen
mehrjährigen Kredit zur Verfügung, um den Flächenbedarf
langfristig zu sichern und damit den Wachstumskurs des
Unternehmens zu unterstützen. In dieser Kundenbeziehung
spiegelt sich vor allem die nachhaltige Geschäftspolitik im
Kommerzgeschäft der RLB NÖ-Wien wider.
Lokaler Ansprechpartner
Bei der Errichtung eines Hightech-Werks für die Produktion von Flugzeuginterieur im niederösterreichischen Edlitz
stand die RLB NÖ-Wien im Berichtsjahr der betreuenden
Raiff­eisenbank Süd Alpin und ihrem Kunden, der Firma „LIST
components & furniture GmbH“, als Sparring- und Konsortialpartner zur Verfügung. Durch intensiven Informationsaus-
kommerzkunden
Beide Unternehmen stehen für nachhaltiges Engagement:
die RLB NÖ-Wien und die Dienstleistungsgruppe Simacek.
Im Bild: GF Mag. Ursula Simacek und Abteilungsleiter Dr. Andreas
Appel bei der Besichtigung des Standortes in Wien-Floridsdorf.
2011
7.485
7.269
6.543
in Mio. Euro
Geschäftsbericht
6.495
tausch auf Basis einer offenen und wertschätzenden
chen Einschätzungen der politischen und wirtschaftlichen
Kunden-Bank-Beziehung konnte rasch gemeinsam mit
Lage vor Ort verhalfen. Den UnternehmerBeraterinnen
dem Unternehmen eine passende Lösung mit optimierten
und -Beratern der RLB NÖ-Wien geht es um eine „Win-WinFinanzierungskosten durch
Situation für beide Geschäfts­
Deutlich wird die Kundenzufrieden- partner“: Ertragssteigerung für
Einsatz von Fördermitteln erarbeitet werden.
die Unternehmen und die Bank.
heit auch bei der steigenden
Dass Unternehmer ihr Vertrauen
Weiterempfehlung durch Unter­
Die RLB NÖ-Wien ist jedoch
in die RLB NÖ-Wien Unternehnehmerinnen und Unternehmer.
nicht nur regionaler Teil eines
merBeraterInnen setzen, zeigt
starken Netzwerks. Sie ist als
sich letztlich auch in der stabiHaupteigentümer des RZB-Konzerns – dieser betreibt
len Kreditnachfrage. So konnte die RLB NÖ-Wien 2011 bei
über die börsennotierte Tochter Raiffeisen Bank InternatioUnternehmen ein Kreditwachstum in der Höhe von rund
nal AG (RBI) eines der größten Bankennetzwerke in CEE –
3 Prozent verzeichnen.
n
für immer mehr Unternehmen auch die erste Adresse für
grenzüberschreitendes wirtschaftliches Engagement. So
Zahlen & Fakten
ist die RLB NÖ-Wien der Netzwerkpartner bei der Auslandsexpansion der Constantin-Film-Gruppe, mit der Marke
Steigendes Kreditvolumen
Cineplexx Österreichs größter Kinobetreiber, nach Ser­bien
und Montenegro. Dort eröffnete bzw. übernahm Cineplexx
International 2011 zwei Multiplex-Kinos mit jeweils sechs
Sälen und rund 1.100 Sitzplätzen. Die Finanzierungslösungen wurden in diesen auflebenden ungesättigten
Märkten unter Einbindung von ­Raiffeisen Förderexperten
entwickelt. So wurden die Finanzierungen über die OeKB
strukturiert. Der Mehr[Wert] für Cineplexx International
bestand einerseits in einer günstigeren Refinanzierung,
andererseits im wichtigen Wissenstransfer. Im Zuge dieses Projektes war die RLB NÖ-Wien weit mehr als nur ein
2008
2009
2010
2011
Finanzierungspartner. Sie war vor allem ein kompetenter
Vermittler von Kontakten, die dem Kunden zu wesentli-
77
kommerzkunden
Auslandsgeschäft mit Heimvorteil
full service im Internationalen
Geschäft
In den gegenwärtig volatilen
Zeiten nimmt auch bei mittelständischen
Unternehmen die effiziente Nutzung der
Liquidität und der eigenen Kreditrahmen,
Risikoberatung und
-absicherung
im
Bereich Bank- und
Länderrisiken sowie
ein professionelles
Management
der
Zins- und Währungsrisiken einen immer
wichtigeren Stellen­
wert ein. Mit der
RLB N
­ Ö-Wien haben
nicht nur Großunternehmen einen Partner mit Heimvorteil,
der diese vielfältigen Bedürfnisse vor Ort
abdecken kann.
Unter dem Schirm der Mehr[Wert]Beratung
hat die RLB NÖ-Wien sogenannte Consultants an der Hand, die Kunden im internationalen Geschäft professionell beraten und
begleiten – sowohl in die Nachbarländer der
Centrope-Region, als auch natürlich darüber
hinaus in alle wesentlichen Export- und Importmärkte österreichischer Unternehmen.
Diese RLB NÖ-Wien Experten sind fit in den
Themen Exportfinanzierung und Auslandsinvestitionen, Dokumenten- und Garantiegeschäft, strukturierte Handelsfinanzierungen,
Cash Management, Zins- und Währungsmanagement sowie Förderungen und in der
Herstellung von Kontakten zu den Raiffeisen
Netzwerkbanken. Sie evaluieren gemeinsam
mit den UnternehmerBeraterinnen und -Beratern die internationalen Bedürfnisse der
Kunden und leiten daraus individuelle Lösungen in den oft komplexen Themenstellungen
ab. Diese reduzieren Risiken im Auslandsgeschäft und optimieren die Finanzierungskosten
sowie die Nutzung der eigenen Kreditlinien.
Als kleine, offene Volkswirtschaft ist Österreichs Wirtschaftsleistung ganz besonders vom
Erfolg der Außenwirtschaft abhängig. Die RLB NÖWien wird daher im Jahr 2012 einen gezielten
Beratungsschwerpunkt zum Thema Auslandsgeschäft – Exporte, Importe sowie Auslandsinvestitionen –
lancieren.
Internationale Vernetzung der RLB NÖ-Wien
Für die Vernetzung mit über 2.000 internationalen Banken
stehen dem Betreuer zusätzlich Spezialisten aus der Länderund Bankanalyse sowie Financial Institutions zur Seite. Diese Spezialisten pflegen Kontakte zu Korrespondenzbanken
bzw. analysieren Banken- und Länderrisiken, damit die RLB
NÖ-Wien ihren Kunden eine Infrastruktur für weltweiten Zahlungsverkehr, Dokumentengeschäft und Treasury-Transaktionen zur Verfügung stellen kann. Darüber hinaus ermöglichen
sie, dass die RLB NÖ-Wien Auslandsrisiken bei Akkreditivgeschäften oder Garantiegeschäften bestätigen oder sogar
regresslos ankaufen kann.
Die Betreuer aus der Abteilung Centrope/International
Desk gehen noch einen Schritt weiter: Als genauer Kenner der
Centrope-Märkte kümmert sich das Beraterteam gemeinsam
mit den Raiffeisen-Netzwerkbanken in 17 zentral- und osteuropäischen Märkten um Kontoeröffnungen und erleichtert
auch Dienstleistungen über das Bankgeschäft hinaus, wie
wichtige Behördenwege, Kontakte zu Wirtschaftsprüfern,
Anwälten und Notaren – das ist full service im Internationalen
Geschäft. Consulting-Services für Kommerzkunden
Bedürfnisse im internationalen Geschäft
Dienstleistungen (Auszug)
Günstige Liquidität für Exporte
und Auslandsinvestitionen
Exportfinanzierung (Exportfonds, KRR, EFV,
Exportkredit der Stadt Wien),
Forderungsankauf (Diskontierung) unter Akkreditiv
OeKB-Garantien, Exportfinanzierung,
Bestätigung von Akkreditiven und Garantien
Raiffeisen Intragroup Payments
Sicherungspalette aus dem Treasury-Baukasten
Unbürokratische Kontoeröffnungen bei den
Raiffeisen Beteiligungen in CEE
Vermittlung von Ansprechpartnern vor Ort
über die RLB NÖ-Wien Abteilung Centrope sowie
über das Raiffeisen Netzwerk in CEE
Risikoabsicherung im Export
Effiziente internationale Überweisungen
Effektives Zins- und Währungsmanagement
Kontoverbindung in Zentral- und Osteuropa
Herstellen von Kontakten zu Behörden, Anwälten,
Wirtschaftsprüfern und zur Bank
78
PRAHA
ST. PÖLT
kommerzkunden
ALTERNATIVE ENERGIETRÄGER IM FOKUS
WIEN
BRATISLAVA
TEN
BUDAPEST
Rund 250.000 Haushalte werden derzeit durch von der RLB NÖ-Wien finanzierte Projekte mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen versorgt. Nach Fertigstellung aller Bauvorhaben wird sich die Anzahl auf knapp 400.000 erhöhen. Die RLB NÖ-Wien verfolgt seit dem Jahr 2000 konsequent das Ziel,
den Bereich Erneuerbare Energie zu einem strategischen Geschäftsfeld
in der Geschäftsgruppe Kommerzkunden zu entwickeln.
Einen Schwerpunkt dieser Strategie stellt die Finanzierung des
Ausbaus der Windkraft in Niederösterreich und dem Burgenland dar.
In dieser Region finanzierte die RLB NÖ-Wien in den vergangenen
zwölf Jahren Windkraftprojekte mit einer Kapazität von über 200 Megawatt. Im Jahr 2011 konnte die RLB NÖ-Wien gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) eine Finanzierungslinie für zwei Großvorhaben strukturieren, wodurch die Windkraftkapazität in den kommenden
drei Jahren auf insgesamt 450 Megawatt mehr als verdoppelt wird. Die Bereitstellung von langfristiger Liquidität und kalkulierbarer Zinskondition macht diese
Finanzierung attraktiv für die Projektträger und hält die Kostenstruktur des Vorhabens in überschaubaren Grenzen. Insgesamt wurden bzw. werden durch die RLB
NÖ-Wien im Feld der erneuerbaren Energie Investitionen in der Höhe von 1,2 Mrd. Euro
ermöglicht – mehr als zwei Drittel davon in Ostösterreich. Für eine Vielzahl von Windkraftund Photovoltaikprojekten
hat die RLB NÖ-Wien in der
Centrope-Region sowie in
Deutschland Finanzierungen
zur Verfügung gestellt.
Centrope
Wachsender Zukunftsmarkt
Die RLB NÖ-Wien begleitet
und unterstützt ihre Kunden bei deren geschäftlichen Aktivitäten in Centrope, einer
Region im Herzen Europas, die die Länder
Tschechien, Slowakei, Ungarn und Ost­
österreich umfasst. Dabei kann sie auf jahrelange Erfahrung in der Region – nicht zuletzt auch über das CEE-Bankennetzwerk
der Raiffeisen Bank International (RBI), auf
Kenntnis des Marktes und ein vor Ort vorhandenes dichtes Experten-Netzwerk von
Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern und
Rechtsanwälten zurückgreifen.
Im Jahr 2011 konnte die eigens geschaffene Centrope-Abteilung der RLB NÖ-Wien
eine steigende Anzahl der Incoming-Geschäfte (Anfragen von ausländischen Kunden) insbesondere aus den Ländern Ungarn
und Tschechien verzeichnen. Darüber hinaus
wurden eine verbesserte Strukturierung der
Zusammenarbeit mit der RBI sowie verbesserte Servicestandards bei den Raiffeisen
Geschäftsbericht
2011
Netzwerkbanken in der Centrope-Region erreicht. Die Nähe
zu den Kunden wurde im Berichtsjahr durch gezielte Marktbearbeitung verstärkt. Es wurden eine Vielzahl an Beratungsgesprächen mit potenziellen sowie aktiven Centrope-Kunden
geführt und über 1.000 Anfragen bearbeitet.
Das Thema Centrope ist vor allem auch ein emotionales,
da es sich um eine Region mit einer gemeinsamen Vergangenheit und Zukunft handelt. Deshalb unterstützt die RLB NÖWien kulturübergreifend die Internetseite mycentrope.com,
die im November 2011 ihren ersten Geburtstag feierte. Die
viersprachige Webseite vermittelt für alle Bewohner der Centrope-Region das „Erlebnis ohne Grenzen“. Mit über 100.000
Visits pro Monat ist sie auf dem
Weg, die bedeutendste TourisDie Centrope-Region erreichte
mus- und Freizeitwirtschafts2011 wieder ein höheres BIPplattform in der Region Centrope
Wachstum als die Eurozone.
zu werden. Das symbolische Aushängeschild für das CentropeEngagement der RLB NÖ-Wien sind die Twin City Liner. Die
zwei hochmodernen Schnellkatamarane haben mit rund
150.000 beförderten Personen 2011 das beste Saisonergebnis seit Projektstart im Jahr 2006 erzielt. 79
Finanzmärkte
Neuausrichtung im Treasury
Die neuen regulatorischen Vorgaben aus Basel III haben zu einer Neuausrichtung
im Bereich Treasury geführt (siehe Grafik Seite 81). Mit 1.1.2012 wurde daher
das Treasury der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien)
neu aufgestellt.
Als Hauptsteuerungsinstrument wurde in
Zusammenarbeit mit dem Controlling ein
neues Referenzzinssystem etabliert, das
neben der Zinskomponente auch alle
Aspekte der Liquiditätssteuerung umfasst.
Die Abteilung Treasury Liquiditätssteuerung
ist für das Liquiditätsmanagement, die Umsetzung der Fundingstrategie und für die
Fundingplanung zuständig. Durch das aktive
80
Alle Handelsaktivitäten der Bank wurden in der Abteilung
Treasury Capital Markets zusammengefasst. Dabei haben
die Erfahrungen der letzten Jahre mit hohen Zinsvolatilitäten
eine wesentliche Rolle gespielt. Das Handelsgeschäft ist
auch auf Grund strengerer Limite unter Druck geraten.
Fundamentale Faktoren werden von politischen Faktoren
überlagert und nur Banken mit einem nachhaltigen „Flowgeschäft“ erwirtschaften in diesem Umfeld im Handelsgeschäft langfristig Erträge. Sinnvoll war daher die künftige
Konzentration aller Handelsaktivitäten und Handelsansätze
in einer Abteilung, wobei das Flowgeschäft aus Sales, Consulting und den Raiffeisenbanken die wesentliche Grundlage
bildet. Dazu wurden auch neue Wege beschritten, wie beispielsweise ein eigenes Devisenfixing.
694
1121
695
684
437
88
197
40
Auch im Kundengeschäft wurden die Aktivitäten gebündelt
und die Abteilungen Wertpapier- und Devisensales mit dem
Treasury Consulting verschmolzen. Im Mittelpunkt steht nicht
das Produkt, sondern der
Kunde mit seinem Interesse,
seiner Risikobereitschaft und
Emissionen
seinen Möglichkeiten. Die
Mitarbeiter im Salesbereich
orientieren sich an Kundengruppen und bilden so die
Brücke zu den Produkten
und Finanzmärkten.
503
Ablaufprofil eigener
Bewirtschaften der qualitativ hochwertigen Aktiva der Bank
ergeben sich völlig neue Fundingmöglichkeiten wie Covered
Bonds, Long-Term Repos und vielfältige Tenderoperationen.
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
388
Die bisherigen Ab­
teilungen
Aktiv-Passiv-Management und Emissions­
geschäft/Liquiditätssteuerung sind nun noch
enger mit der Gesamtbanksteuerung der
RLB NÖ-Wien verknüpft. Treasury Zinssteuerung ist im Wesentlichen für das Management aller Zinspositionen im Geld- und Kapitalmarktbereich zuständig.
> 2020
FINANZMÄRKTE
NEUAUSRICHTUNG TREASURY
Treasury-Steuerung
Consulting und Sales
Capital Markets
GESCHÄFTSBERICHT
2011
81
Finanzmärkte
Augenmerk auf Smart Assets
Nicht erst seit Ausbruch der Finanzkrise hat
die Liquiditätssteuerung oberste Priorität.
Die langfristige Fundingplanung orientiert
sich dabei an der Zielbilanzstruktur und
nimmt Einfluss auf die Vertriebssteuerung.
Die Fundingstrategie der RLB NÖ-Wien beruht auf mehreren möglichst unabhängigen
Fundingquellen. Diese sind in ihrer Volatilität sehr unterschiedlich und ihre Verfügbarkeit unterliegt verschiedenen Markteinflüssen. Die Fundingquellen berücksichtigen die
verschiedenen Rollen der RLB NÖ-Wien als
eigenständige Kundenbank, Spitzeninstitut
der Niederösterreichischen Raiffeisenbanken
und anerkannte Interbankadresse mit gutem
Rating. Die RLB NÖ-Wien unterscheidet vier
Kategorien von Fundingquellen: Kundengelder, Sektorgeschäft, Bankengelder und das
eigene Emissionsgeschäft.
Die RLB NÖ-Wien hat als eine der ersten
Banken im Raiffeisensektor bereits im Jahre
2003 fundierte Bankschuldverschreibungen
auf öffentliche Darlehen begeben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde nun die Verbriefung von hypothekarisch besicherten Darlehen vorangetrieben. Der Rollout des Prozesses umfasst in einem ersten Schritt die Darlehen der RLB NÖ-Wien selbst, in einem
zweiten Schritt werden auch qualitativ hochwertige Aktiva der Raiffeisenbanken in Niederösterreich eingebracht. Technische Grundlage bildet eine im deutschsprachigen
Bereich weit verbreitete Software für das
Deckungsstockmanagement.
Übersicht Fundingquellen
Eigene Emissionen 17 %
Repo- und Tenderoperationen 8 %
Interbankenmarkt 18 %
Kundeneinlagen 18 %
Einlagen von
Raiffeisenbanken 15 %
Spareinlagen 9 %
82
Einlagen von RZB 15 %
Enge Zusammenarbeit – Harald Schoder, Abt.-Dir. Produkt-Kompetenz­
zentrum und Jochen Bonk, Abt.-Dir. Treasury Zinssteuerung.
Produktverantwortung – neu organisiert
Der Vorstand hat die Bündelung aller Produktverantwortungen – Sparen, Finanzierung, Bausparen, Versicherungen,
Wertpapiere und Zahlungsverkehr – in einer neuen Hauptabteilung beschlossen. Mit September 2011 wurde ein Organisationsprojekt gestartet, das die bisher auf drei Vorstandsbereiche aufgeteilten Funktionen per 1.4. 2012 neu strukturiert.
Die Ziele der Neuausrichtung sind eine Optimierung der Prozesse, die Straffung der Produktpalette und die Verbesserung der Informationswege zum Kundenberater. Damit wird
der ambitionierte Kurs des Hauses auf der Kostenseite unterstützt. In einem neuen Produktinnovationsprozess werden
ab sofort Kunden und Kundenberater interaktiv einbezogen.
Die RLB NÖ-Wien reagiert damit auch auf geänderte Bedürfnisse der Kunden, die verstärkt Gesamtlösungen für ihre
Anforderungen nachfragen. Der Bogen reicht vom „Wohnpaket“, das aus einer Finanzierung gekoppelt mit einer transparenten Kontolösung und einer Versicherung besteht, bis
zur Bündelung von Bankprodukten mit sicherheitsstiftenden
Zusatzprodukten (sog. „Annex-Produkten“), z. B. ein Konto
inklusive Kontorahmen- und Unfallversicherung. Wichtig
wird auch sein, die jungen Kunden anzusprechen und sie
vom sehr abwechslungsreichen Raiffeisen-Club-Leben ins
Raiffeisen-Bank-Leben zu begleiten. Ideen in diesem Bereich
drehen sich um die Verbindung traditionell sicherer Spar- und
Vorsorgeformen mit den modernen Kommunikationsformen,
die sich durch Smartphones und Social Media eröffnen.
Finanzmärkte
WERTPAPIERGESCHÄFT – CHANCEN IN CENTROPE
Die RLB NÖ-Wien bietet Anlegern u. a. die Möglichkeit, in einer anderen Hälfte in Staats- und Unternehmensanleihen in
der dynamischsten Regionen Europas zu veranlagen – in Cen- Centrope. Mit Stichtag 31.10.2011 wurde das Genussrecht
trope. Bereits 2005 wurde dafür der „Raiffeisen Centropa Re- „Raiffeisen Centropa Regional Fund“ aufgelöst. Die Anleger
gional Fund“, ein an der Wiener Börse notiertes Genussrecht, machten vom kostenfreien Angebot, in den neuen Wertpaemittiert. 2010 folgte dann der „Centrope Aktien“, ein nach pierfonds Centropa Regional Mix zu wechseln, Gebrauch.
österreichischem InvestDamit ist, wirtschaftlich bementfondsgesetz von den
trachtet, eine kontinuierliche
Centrope – damit wird die Region um die Städte Prag,
Experten der RLB NÖ-Wien
Veranlagung in der CentropeBratislava, Budapest und Wien umschrieben, in der seit
verwalteter Wertpapierfonds,
Region gegeben, es wurde
1989 besonders viele grenzüberschreitende wirtschaftlider in Aktien von Unternehlediglich die Rechtsform der
che Chancen genützt werden.
men der Region veranlagt.
Anlage geändert.
Auf Grund der Erfolge und
der Nachfrage der Anleger
International gewürdigt wurnach einem gemischten Wertpapierfonds wurde im Mai de das professionelle Fondsmanagement im „Morningstar“2011 der „Raiffeisen Centropa Regional Mix“ aufgelegt. Der Peergroup-Vergleich, hier war „Centrope Aktien“ der beste
Investmentfonds veranlagt zur einen Hälfte in Aktien, zur Wertpapierfonds im Jahr 2011.
Depotradar – innovatives Service
Mail-Benachrichtigungen bei Über-/Unterschreitung bestimmter Schwellenwerte einzelner Titel oder gesamter
Depots, das macht das neue Depotradar möglich.
Kunden und ihre Berater profitieren von dieser
automatischen Positions- und Depotüberwachung. Damit werden sowohl die Verlustbegrenzung wie die Gewinnmitnahmen erleichtert. Kunde und Berater können schnell und
aktiv reagieren, diese Alarmsignale für ein
kompetentes Beratungsgespräch nutzen und,
falls notwendig, schnelle Entscheidungen treffen.
Im Interesse der Kunden bereitet sich die Bank sowohl in der
Beratung als auch technisch auf neue gesetzliche Vorschriften wie die Kapitalertragsteuer Neu und FATCA (Foreign
Account Tax Compliance Act) vor.
Spareinlagen – sicher wachsen
Das Sparbuch ist das meistgefragte Anlageprodukt, wobei
ein eindeutiger Trend zu Produkten mit fixem Zinssatz und fixer, überschaubarer Laufzeit festzustellen ist. Die RaiffeisenBankengruppe NÖ-Wien punktet mit 125 Jahren „RaiffeisenSicherheit“ und einem marktgerechten Angebot. Die Kunden würdigen das mit einem überaus erfreulichen Einlagenzuwachs
von 306 Mio. auf 2,6 Mrd. Euro
(=13,5 Prozent). Bei den Niederösterreichischen Raiffeisenbanken – Marktführer im Spargeschäft – konnten
die Spareinlagen mit einem Plus von
245 Mio. Euro oder 2,2 Prozent auf
einem stabilen hohen Niveau von
11,4 Mrd. Euro gehalten werden.
Geschäftsbericht
2011
Aktuell Gruppe
Die Aktuell Gruppe besteht aus dem unabhängigen Versicherungsmaklergeschäft und der Versicherungs- und
Bausparagentur (RVB), die die Niederösterreichischen
Raiffeisenbanken und den Vertrieb der RLB in Wien unterstützt.
Im Bereich der Maklerei ist „Aktuell“ über die Marke „Veritas“ (als der Frächtermakler-Spezialist) an den Standorten
in Linz, Wien und Graz positioniert. Hier konnten Akquisitionserfolge in einem äußerst kompetitiven Marktumfeld
erzielt werden. Ein weiterer Schwerpunkt wird im Bereich
Erneuerbare Energie gesetzt, insbesondere in der Absicherung von Investitionen in den Segmenten Windkraft
und Photovoltaik.
Im RVB florierte besonders das
Geschäft der Betrieblichen Vorsorge
in der gesamten Bankengruppe.
Die NÖ Raiffeisenbanken verzeichneten dabei ein Produktionsplus von 50 Prozent gegenüber 2010. Weiterhin erfolgreich lief die Marktoffensive mit der Raiffeisen
Versicherung. Ausgehend von der Womanlife-Aktion
„Unfallvorsorge“ im März rückte etwa das Thema Unfallvorsorge in den Vordergrund. So konnte der Bestand um
8,4 Prozent gesteigert werden!
Und auch Bausparen liegt weiterhin ganz im Trend: eine
sichere Veranlagung mit staatlicher Prämie und einer Laufzeit von sechs Jahren. 83
RisikomanagemENt
Das Risiko im Griff
Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien)
ist mit ihrem Geschäfts­modell der Kunden- und Universalbank für
die Heraus­forderungen der Zukunft bestens gerüstet.
Die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise – beginnend 2007 – wurden bisher von den heimischen
Banken und der österreichischen Wirtschaft sehr gut bewältigt. Um für zukünftige Herausforderungen gerüstet zu sein,
müssen die Banken eine Fülle von regulatorischen Maßnahmen erfüllen, die unter dem Titel „Basel III“ zusammengefasst werden können. Die wesentlichen Vorgaben zielen dabei auf eine Stabilisierung des Finanzsystems ab. Dazu zählt
vor allem auch eine verbesserte Eigenkapitalausstattung der
Banken.
Die European Banking Association (EBA) hat deshalb die
„Systembanken“ verpflichtet, bis Mitte 2012 eine Mindestkernkapitalquote von 9 Prozent auszuweisen. Die RLB NÖWien, da keine Systembank und damit nach EBA nicht dazu
verpflichtet, hat dennoch bereits mit Ende 2011 eine Kernkapitalquote von 9,4 Prozent erreicht.
84
Einen Schritt voraus
Zur rechtzeitigen Erfüllung aller übrigen
Anforderungen der neuen regulatorischen
Rahmenbedingungen, hat die RLB NÖ-Wien
bereits 2011 das Projekt „Fit für Basel III“ ins
Leben gerufen. Dabei zeigte sich, dass das
Geschäftsmodell der RLB NÖ-Wien optimal
den zukünftigen Erfordernissen entspricht.
Die starke Fokussierung der RLB NÖ-Wien
auf das Kundengeschäft stellt auch hinkünftig sicher, dass die Anforderungen aus
Sicht der Behörden erfüllt werden können.
Die RLB NÖ-Wien wird daher als Dienstleistungsunternehmen ihren Anspruch, ihre
Kunden bestmöglich zu servicieren und zu
beraten, in den kommenden Jahren noch
➝
weiter ­forcieren.
RisikomanagemENt
Grünes Licht für profunde
RLB NÖ-Wien Länder- und
Bankenbeurteilung
Als Basis für die interne
­Bewertung von Ländern
greift die RLB NÖ-Wien
nicht nur auf die Daten
der ­Raiffeisen Bank
International zu, sondern
verwendet zusätzlich ein
eigenes Beurteilungssystem.
Die RLB NÖ-Wien hat rechtzeitig auf die sich
abzeichnenden Veränderungen in Europa reagiert, Länderlimite reduziert bzw. Emittentenlinien für Staaten überhaupt
gesperrt.
Ein wichtiger Schritt war die Reduktion der direkten Staatsrisiken. Mit Ende 2011 weist die RLB NÖ-Wien kein direktes
Staatsrisiko Irland mehr aus, gegenüber Griechenland befindet sich nur noch eine Staatsanleihe mit einem Nominale
von unter 3 Mio. Euro in den Büchern. Als Maßnahme wurden
alle Emittentlinien von Griechenland, Portugal, Spanien,
Italien und Irland per Anfang Mai 2010 sistiert.
Das Ampelsystem greift, bevor das
Risiko eintritt
➝ „Fit für Basel III“ zielt vor allem auf die
nachhaltige Einhaltung der künftigen Eigenkapital- und Liquiditätsbestimmungen ab. In
diesem Sinne wurde unter Beibehaltung der
festgelegten Rentabilitätsziele eine Reihe
von strategischen und operativen Maßnahmen abgeleitet, die teilweise bereits umgesetzt wurden, teilweise 2012 abgearbeitet
werden: Die Palette reicht von der Intensivierung des Primäreinlagengeschäfts über
organisatorische Maßnahmen, wie z. B. der
Installierung eines Liquiditäts-Komitees, bis
zur Adaptierung der Funding-Planung und
der Anpassung der internen Steuerungssysteme. In ihrer Funktion als Spitzeninstitut arbeitet die RLB NÖ-Wien eng mit
den Niederösterreichischen Raiffeisenbanken zusammen.
Geschäftsbericht
2011
Die Beurteilung der Bankpartner beruht auf der Analyse der
Ganzjahres- und Zwischenberichte, Informationen von Ratingagenturen und eigenen Recherchen der Bankenanalysten
der RLB NÖ-Wien.
Zusätzlich wurde 2009 ein profundes Beurteilungssystem in
Form einer Ampelregelung eingeführt. Grenzüberschreitende
Bankenrisiken müssen in den jeweiligen Länderlimiten, die
ebenfalls reduziert wurden, Platz finden. Auch hier stehen
Banken in den Peripherieländern sowie Investmentbanken
besonders im Fokus der laufenden Überwachungen. Gleichzeitig zeigt sich aber, dass sich internationale Banken je nach
Geschäftsmodell, Größe sowie Systemrelevanz sehr unterschiedlich entwickeln.
Mit dem bestehenden Ampelsystem verfügt die RLB NÖ-Wien
zusätzlich zur quantitativen Analyse über ein Expertentool, das
es ermöglicht, auch kurzfristig auf sich abzeichnende Veränderungen in der Bonität eines Bankpartners zu reagieren.
85
Risikomanagement
Bestnoten
für neue
Ratingsysteme
Die zunehmende Komplexität
und die Veränderungsgeschwindigkeit in der
Wirtschaft stellen eine große Herausforderung für alle Systeme des Risikomanagements dar. Um am Puls der Zeit zu bleiben,
hat die RLB NÖ-Wien schon in den vergangenen Jahren gemeinsam mit den anderen
Raiffeisenlandesbanken neue Rating- und
Scoringsysteme entwickelt. Basierend auf
umfangreichen statistischen Erhebungen
und jahrelanger Erfahrung in den jeweiligen
Kundensegmenten wurden sowohl für den
Firmenkunden- als auch für den Privatkundenbereich neue Systeme geschaffen, die
im Jahr 2011 zum Einsatz ­kamen.
Im neuen Rating für Firmenkunden sind quantitative und
qualitative Aspekte
wesentliche Bestandteile.
Im Gespräch über die neuen Ratingsysteme der RLB NÖ-Wien:
Mag. Herbert Radl, Thomas Wagner, BA, und Mag. Petra Oberhuber.
Die Hard-Fact-Noten (quantitative Bilanznoten) wurden auf Basis statistischer Tests neu
überarbeitet und erhöhen damit die statistische Prognosefähigkeit des Ratings.
➝
Kurz gefasst
Die Raiffeisenbank in der Westentasche
56 Prozent der österreichischen Bevölkerung besitzen bereits
ein Smartphone, Tendenz rasch steigend. Um für diesen Trend
gerüstet zu sein, wurde Mitte 2011 das Produkt „ELBA-mobil“, das
ELBA-internet für Smartphones, bei der RLB NÖ-Wien eingeführt.
Für iPhone-Benutzer wurde darüber hinaus eine spezielle App
„Zahlschein-Scanning“ entwickelt. Seit deren Einführung im Juli
2011 konnten bereits 30.000 Downloads der App „Raiffeisen Meine
Bank“ gezählt werden. Durchschnittlich wird die innovative App
inzwischen rund 120-mal pro Tag verwendet. Zahlschein-Scanning
ist ein einzigartiges Angebot von Raiffeisen
und erleichtert auch die Verwendung
von IBAN und BIC, da kein manuelles
Ausfüllen von Zahlscheinen mehr
nötig ist.
86
Key Risk Indicators als profunde Zukunfts­
prognosen
Um operationelle Risiken in der RLB NÖ-Wien
zu identifizieren, wurde bisher auf das
Sammeln von Schadensfällen bzw. auf
Workshops zur Risikoselbsteinschätzung
gesetzt. Im Jahr 2011 wurde die Risikoidentifikation um ein weiteres Puzzle-Teil ergänzt: Frühwarnindikatoren für operationelles
Risiko oder Key Risk Indicators.
Key Risk Indicators decken zukünftiges
Risikopotenzial auf Grund eingetretener
Entwicklungen auf. Um die Aussagekraft
solcher Indikatoren zu bewerten, ist eine
➝
Risikomanagement
➝ Die neuen Hardfact-Kennzahlen liefern
ein umfassenderes Bild für die Beurteilung
eines Firmenkunden, da der Substanz, der
Struktur und der Liquidität des Unternehmens verstärkt Augenmerk geschenkt wird.
Zusätzlich zu den in die Vergangenheit
gerichteten Bilanzkennzahlen fließen über
die sogenannten Soft-Facts wesentliche
qualitative Aspekte z. B. zum Eigentümer,
Management, zum wirtschaftlichen Umfeld,
Produkten usw. als wichtige Zukunftsaspekte
in das Rating ein. Auch hier wird streng
strukturiert vorgegangen, um wesentliche
Veränderungen zeitnah in die Kundenbeziehung einbringen zu können.
Transparente Beurteilung
Ebenfalls auf Basis statistischer Tests wurde die Bonitätsbeurteilung von Privatkunden
weiterentwickelt. Dabei fließen laufend die
Erfahrungen aus der Geschäftsbeziehung
mit dem Kunden ein, sodass das neue Scoring-System bei Kreditvergabe in kürzester
Zeit die Ratingnote als eine Grundlage für
die Kreditentscheidung liefert.
Damit wird der Kreditprozess wesentlich effizienter und schneller gestaltet und darüber hinaus werden dem Vertrieb wesentliche Impulse für Kreditgespräch und Beratung geboten.
Die ständige Auseinandersetzung mit den
Risikomesssystemen wird auch in Zukunft die
Stabilität des Risikomanagements wesentlich stützen. In diesem Sinne sind die neuen
Ratingsysteme schon jetzt die Antwort auf
die Herausforderungen des wirtschaftlichen
Umfeldes, aber auch die Basis, um gemeinsam mit den Kunden flexibel auf zukünftige
Entwicklungen zu reagieren.
➝ hohe Datendichte in den
betrachteten Prozessen erforderlich. Aus Effizienzgründen erfolgt
die Umsetzung vorerst im Rahmen
eines ­Pilotbetriebs in den Bereichen
­Zahlungsverkehr und Wertpapierabwicklung, wo die nötige Datendichte für die Implementierung von
Indikatoren bereits vorhanden ist.
Geschäftsbericht
2011
Neue Clearingsysteme für
mehr Transparenz
Im September 2009 wurde am G20-Gipfel in Pittsburgh,
USA, beschlossen, dass OTC Derivate (Derivate, die nicht an einer Börse,
sondern direkt „über den Schalter“ gehandelt werden und nicht standardisiert sind) an Börsen bzw. an elektronischen Handelsplatt­formen gehandelt und über eine zentrale Gegenpartei abgewickelt werden sollen. Ziel
dieser Maßnahme ist die Erhöhung der Transparenz und Stabilität im Interbankengeschäft durch die Schaffung einer börseähnlichen Abwicklung
des globalen Derivatehandels. Die G20-Empfehlung wurde in einer EURichtlinie festgeschrieben, die in der Europäischen U
­ nion bis Ende 2012
verpflichtend umzusetzen ist. Die Clearingverpflichtung – das Clearing
beinhaltet Verrechnungs- und Abwicklungsvorgänge im Interbankenbereich – gilt für alle Finanzinstitute unabhängig von Größe, Geschäftszweig
oder Transaktionszweck. Daher wurde auch für Raiffeisen in Österreich
die Etablierung eines neuen Clearingsystems notwendig.
Auf Grund der hohen Komplexität und der großen Anzahl involvierter
Fachbereiche wurde dem Umsetzungsprojekt eine Evaluierungsphase
vorgelagert, um dabei den genauen Projektumfang und die Höhe der
möglichen Umsetzungskosten in Zusammenarbeit mit einem themen­
kundigen, externen Berater im Rahmen einer Vorstudie zu definieren.
­Diese Vorstudie war in vier große Themenblöcke gegliedert:
• • • • Gesetzliche Anforderungen,
Risk Weighted Asset/Eigenkapitalberechnung,
Prozessanalyse und
Auswahl eines Clearing Members.
Die Vorstudie wurde im Dezember 2011 erfolgreich abgeschlossen. Das
Umsetzungsprojekt der RLB NÖ-Wien wurde im ersten Quartal 2012 begonnen und durch ein sektorweites Projekt ergänzt, bei dem durch übergreifende Zusammenarbeit Synergien gehoben werden sollen.
Kreditsanierung in der Praxis
„Flying Doctor Prinzip®“ nennt sich bei der RLB NÖ-Wien ein umfassendes
Konzept zur Kreditsanierung. Die Sondergestion der Bank, die „Intensivstation“
des Kreditgeschäftes, betreut besonders problematische Engagements. Ziel ist
es, durch die Früherkennung von Krisen und rechtzeitige Maßnahmen Kunden
bei der wirtschaftlichen Genesung zu begleiten.
Der Flying Doctor unterstützt darüber hinaus gemeinsam mit der KREBEG
Finanzierungsberatungs GmbH die Niederösterreichischen Raiffeisenbanken
in Fragen des Kreditrisikos. Die in der RLB NÖ-Wien Beteiligungsgesellschaft
KREBEG tätigen Sanierungsspezialisten beraten und begleiten die Kundenbetreuer in den Raiffeisenbanken bei Risikoanalysen, der Erarbeitung von
Sanierungskonzepten, der Erstellung von Fortbestandsprognosen, Rechtsfragen sowie Liegenschaftsbe- und -verwertungen.
87
BeteiligunGEN
Stark im Verbund
© RZB, RBI
Erfolg hat, wer sich den vielfältigen Kundenbedürfnissen
und spezifischen Besonderheiten der Märkte anpasst
und die Kräfte bündelt:
Raiffeisen verkörpert zugleich lokale Verbundenheit
und internationale Stärke.
Die Raiffeisenlandesbank
Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) kennt
auf Grund ihrer Verwurzelung in der lokalen
Wirtschaft und Gesellschaft die Bedürfnisse
der Menschen in den von ihr betreuten Regionen naturgemäß besonders genau. Die für
den Markterfolg ebenso wichtige Vielfalt und
Größe wird durch den Verbund mit den Unternehmen der Raiffeisen-Gruppe erreicht.
Für die RLB NÖ-Wien sind demgemäß ihre
Beteiligungen von zentraler Bedeutung. Als
größter Aktionär der Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG (RZB) ist die RLB NÖ-Wien mit
dieser führenden österreichischen Kommerzbank vernetzt. In ihrer heutigen Form entstand
die RZB im Oktober 2010. Wesentliche Teile
des operativen Geschäfts der RZB – vor allem
das Firmenkundengeschäft, die Produktbereiche und das Investmentbanking – wurden
abgespalten und mit der Raiffeisen International Bank-Holding AG verschmolzen.
Daraus ist die nunmehrige Raiffeisen Bank
International AG (RBI) hervorgegangen.
88
Die RZB ist Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe,
Konzernspitze für die RZB-Gruppe und Serviceeinheit für die
Raiffeisen-Bankengruppe Österreich. Ihre Rolle als historisch
gewachsenes Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe
Österreich zeigt sich gerade im Aufgabenbereich „Sektor“.
Darin übernimmt die Raiffeisen Zentralbank wesentliche Serviceaufgaben für eine effiziente Zusammenarbeit in einem
dezentralen Bankenverbund.
RZB – für die Zukunft gerüstet
Im Jahr 2011 war das Geschäftsumfeld der RZB von einer
Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums sowie
der sich deutlich verschärfenden Staatsschuldenkrise in der
Eurozone geprägt. Eine Folge davon war eine zunehmende Verunsicherung der Finanzmärkte mit Auswirkungen sowohl auf die Staatshaushalte als auch auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Kreditwirtschaft. Auf europäischer
wie auf nationaler Ebene kam es zusätzlich insbesondere für
BeteiligungEN
systemrelevante Banken zu einem weiteren deutlichen Anstieg der regulatorischen Anforderungen. Dass es der RZB
und ihrem Konzern angesichts dieses fordernden Umfeldes
gelungen ist, ein äußerst solides Ergebnis zu erwirtschaften,
zeigt deutlich, wie zukunftsweisend die Maßnahmen zur Neuorganisation der RZB-Gruppe im Jahr 2010 waren.
RBI – in Österreich und CEE erfolgreich
Die RZB ist über die RBI, an der sie 78,5 Prozent hält, eine
der führenden Kommerzbanken in Österreich und Universalbank in Zentral- und Osteuropa (CEE). Die RBI betrachtet
Österreich und CEE als ihren Heimmarkt. Sie ist in CEE seit
knapp 25 Jahren tätig und gilt daher als Vorreiter in der Region. Heute verfügt die RBI in 17 CEE-Märkten über ein engmaschiges Netzwerk an Tochterbanken, Leasinggesellschaften
und zahlreichen spezialisierten Finanzdienstleistungsunternehmen. Als Universalbank zählt sie in 13 Ländern der Region zu den Top-5-Bankinstituten und nimmt auch in Russland
eine starke Position ein. Unterstützt wird diese Rolle durch
die Marke Raiffeisen, die zu den bekanntesten Marken der
Region zählt.
Die Märkte in CEE zeichnen sich nach wie vor durch ein im
Vergleich zu Westeuropa höheres Wirtschaftswachstum aus.
Die RBI profitiert von diesem nachhaltigen Wachstum ebenso wie vom Geschäftspotenzial auf Grund des Aufholbedarfs
der Region bei Bankdienstleistungen. Ende 2011 betreuten
rund 56.000 Mitarbeiter in CEE etwa 13,8 Mio. Kunden in
rund 2.900 Geschäftsstellen.
Fokus auf Zentral- und Osteuropa
Der geschäftliche Schwerpunkt der RBI liegt neben dem aus
Wien betreuten lokalen und internationalen Großkundengeschäft ganz klar auf den Ländern Zentral- und Osteuropas,
einer Region, die in den letzten Jahren vor allem medial sehr
kritisch hinsichtlich des vermeintlichen Kreditrisikos für die
dort involvierten Auslandsbanken betrachtet wird. Übersehen wird dabei in aller Regel, dass die Region keineswegs
eine homogene wirtschaftliche Einheit darstellt. Die einzelnen Länder sind in ihrem Entwicklungsstand, Potenzial und Risiko ähnlich
unterschiedlich wie in anderen Wachstumsregionen. Aus dieser Unterschiedlichkeit
ergeben sich einerseits verschieden ausgeprägte individuelle Chancen-Risiko-Profile,
andererseits ein Risikoausgleich über die
Region insgesamt.
Für die RBI – als eine der wenigen internationalen Banken mit einer Präsenz in praktisch allen Märkten Zentral- und Osteuropas – ergibt
sich aus dieser Diversifikation nach Märkten
eine natürliche Reduktion des mit dem Bankgeschäft definitionsgemäß verbundenen
Risikos: Ertragreiche Märkte bzw. Banken
kompensieren eventuelle Rückschläge, wie
sie zurzeit in Ungarn erfolgen. Die starke
Konstante des Österreichgeschäfts trägt
noch zusätzlich zu dieser Risikostreuung bei.
Profunder Partner in der
Centrope-Region
Der RLB NÖ-Wien Konzern hat Ende 2011
seine direkt bzw. indirekt gehaltenen Beteiligungen an der Raiffeisenbank a.s., Prag
(bisher 24 Prozent) und der Tatra banka a.s.,
Bratislava (bisher 12,62 Prozent) – vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung – an die
RZB verkauft. Die RLB NÖ-Wien hält weiterhin eine Beteiligung an der ungarischen Raiffeisen Bank Zrt., Budapest (16,23 Prozent)
und wird als führende Regionalbank in der
Centrope-Region (Tschechien, Slowakei,
Ungarn, Ostösterreich) weiterhin österreichische Unternehmen bei der Aufnahme und
Ausweitung ihrer internationalen Geschäftstätigkeit unterstützen.
Kennzahlen der RZB 2011
Bilanzsumme (in Mio. Euro)
Forderungen an Kunden (in Mio. Euro)
Forderungen an Kreditinstitute (in Mio. Euro)
Verbindlichkeiten gegen Kunden (in Mio. Euro)
Verbindlichkeiten gegen Kreditinstitute (in Mio. Euro)
Eigenkapital (in Mio. Euro)
Periodenüberschuss vor Steuern (in Mio. Euro)
Kernkapitalquote (Tier 1), Kreditrisiko
Bankgeschäftsstellen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
davon CEE-Länder
Geschäftsbericht
2011
31.12.2011 31.12.2010
150.087
136.497
84.093
78.270
22.457
19.753
67.114
57.936
39.873
37.391
11.489
11.251
1.144
1.292
12,2 %
11,6 %
2.9372.970
59.836
60.356
56.114
56.738
89
BeteiligunGEN
Die Raiffeisen Bausparkasse feierte 2011 ihr
50-Jahr-Jubiläum – und damit fünf Jahrzehnte erfolgreiche Firmengeschichte, dynamisches Wachstum und Expansion. Im Jubiläumsjahr konnte auf dem heimischen Markt
ein ausgezeichnetes operatives Ergebnis
erzielt werden, sowohl im Aktiv- als auch im
Passivgeschäft war die Nachfrage überaus
lebhaft. Mit einem sehr hohen Finanzierungsvolumen unterstützte die Raiffeisen
Bausparkasse die schwächelnde Bauwirtschaft und sorgte für belebende Impulse
im Wohnbau: 1,1 Mrd. Euro, das entspricht
einem Plus von 13,7 Prozent gegenüber dem
Jahr 2010, wurden an Baugeld ausbezahlt
und damit die Marktführerschaft in diesem
Geschäftsbereich deutlich ausgebaut.
Bausparen äuSSerst beliebt
© Pfanner
Auch bei den Neuabschlüssen von Bausparverträgen übertraf die Raiffeisen Bausparkasse ihr Planungsziel deutlich: Mit 317.100
Verträgen erreichte sie einen Marktanteil von
32,4 Prozent. Im Vergleich zum Referenzjahr
2005 – die Verträge aus diesem Jahr beendeten 2011 die steuerliche Bindungsfrist –
wurde ein um 10,2 Prozent höheres Neugeschäft erzielt, was das hohe Interesse an
der Sparform Bausparen dokumentiert. Die
Ausleihungen stiegen um 4,7 Prozent auf
6,2 Mrd. Euro, die Einlagen um 2,8 Prozent
auf ebenfalls 6,2 Mrd. Euro. Auch 2012 wird
die Raiffeisen Bausparkasse ein verlässlicher und kompetenter Partner ihrer Kunden
sein und mit hohen Baugeldvergaben dem
heimischen Wohnbau und der thermischen
Sanierung Impulse verleihen.
Raiffeisen-Bausparkasse
Geschäftsentwicklung in Zahlen 2011, in Niederösterreich-Wien
Neuabschlüsse Finanzierungsleistung
Einlagen
Ausleihungen
Kontenstand
90
77.796
251
1.449
1.395
439.921
(+ 3,0 %)
Mio. Euro (+ 15,5 %)
Mio. Euro (+ 3,8 %)
Mio. Euro (+ 5,8 %)
Verträge (+ 1,8 %)
RCM sichert
Marktführerschaft ab
Trotz sehr herausfordernder Rahmenbedingungen und
extremer Marktvolatilität konnte sich Raiffeisen Capital
Management mit vergleichsweise geringen Volumeneinbußen gut – und damit deutlich besser als die Mitbewerber – behaupten. Mit einem verwalteten Fondsvolumen von
27,7 Mrd. Euro (minus 5,7 Prozent) und einem Marktanteil von 20,6 (2010: 20,2) Prozent per ultimo 2011 sicherte
die Fondsgesellschaft die Marktführerschaft ab. Inklusive
Advisories (Mandate für Dritte) betrugen die Assets under
Management (AuM) per Jahresultimo 29,9 Mrd. Euro
(2010: 31,7 Mrd.).
International prämiert
Raiffeisen Capital Management wurde vom renommierten
deutschen Wirtschaftsmagazin „Capital“ (in Kooperation
mit der Fondsratingagentur Feri Eurorating Services und
Tetralog Systems) zum sechsten Mal mit der Höchstnote
„fünf Sterne“ ausgezeichnet. Im Ranking „Fonds-Kompass 2012“ erreichte das Unternehmen Platz vier von insgesamt hundert getesteten Fondsgesellschaften sowie
Platz fünf im Wettbewerb um den Titel des Fondsmanagers der Dekade in Deutschland.
auch Zukünftig gut positioniert
An den Kapitalmärkten wird angesichts der nach wie vor
ungelösten Staatsschulden-Problematik in vielen Ländern
der westlichen Welt voraussichtlich auch weiterhin ein
hohes Maß an Unsicherheit herrschen. Raiffeisen Capital
Management wird durch seine zeitgerechte Anpassung
an die verschärften Marktanforderungen und durch eine
effizientere Ausrichtung auch zukünftig gut positioniert
sein. Das Hauptaugenmerk gilt der Rückgewinnung des
Anlegervertrauens und der Positionierung des Fondssparens als krisenfestes Instrument für Privatkunden.
Marktanteile
im österreichischen Investmentfonds-Geschäft per 29.12.2011
Raiffeisen Capital
Management 20,6 %
Mitbewerber 1
17,6 %
Mitbewerber 2
12,7 %
Rest* 49,1 %
*Davon 7,3 PP anderer KAGs der Raiffeisen Bankengruppe
kräftige Impulse
für Wohnbau und
Sanierung
BeteiligunGEN
Raiffeisen-Leasing –
Volumenssteigerung 2011
In Österreich erzielte die Raiffeisen-Leasing 2011 mit 16.308 Verträgen
ein Neugeschäft inklusive Cross-Border-Finanzierungen von 818 Mio.
Euro und konnte damit das Volumen um vier Prozent gegenüber dem
Vorjahr steigern. Vom Gesamtvolumen entfielen auf die Sparte KfzLeasing 333 Mio. Euro (+3 Prozent), auf Mobilien-Leasing 187 Mio.
Euro (+15 Prozent) und auf Immobilien-Leasing inklusive Eigenprojekte 296 Mio. Euro. Der Anteil am Gesamtvolumen lag in Niederösterreich-Wien bei rund 111 Mio. Euro. Das aushaftende Kapital des InlandsVertragsbestandes erreichte mit 31.12.2011 erneut ein Volumen von
rund 3,5 Mrd. Euro bei 54.273 Leasingverträgen (2010: 3,6 Mrd. Euro
bei 51.357 Leasingverträgen). Auf Grund bevorstehender Änderungen
bei den regulatorischen Rahmenbedingungen wird die strategische
Ausrichtung des Unternehmens im Jahr 2012 neu positioniert werden.
© Raiffeisen-Leasing
Zusätzlich zu den klassischen Leasingfinanzierungen wie beispielsweise Kfz-, Mobilien- und Immobilien-Leasing bietet die Raiffeisen-Leasing
umfassende Dienstleistungen wie Bau- und Fuhrparkmanagement sowie Bauträgergeschäfte, Betreibermodelle und Contracting an. Zu den
Kundengruppen der Raiffeisen-Leasing zählen sowohl Privat- als auch
Firmenkunden und Kommunen.
Zukunftsweisend: Raiffeisen-Leasing bietet in der Elektromobilität
Leasingfinanzierung inklusive Rundum-Versicherung oder Fuhrparkmanagement für Elektro-Flotten.
Vorreiter im Bereich der E-Mobilität
Zukunftsweisend für die Raiffeisen-Leasing im Bereich der Elektromobilität werden Kooperationen für Kombi-Pakete sein. Dazu zählen beispielsweise eine Leasingfinanzierung inkl. Rundum-Versicherung oder
auch Fuhrparkmanagement für Elektro-Flotten. Mit NaturStrom E-Mobil!
kann erstmals dem Kunden ein umfassendes Naturstrom-Kombipaket
Geschäftsbericht
2011
für Elektromobilität angeboten werden. Durch
diese Kooperation von EVN, NATURKRAFT,
Wien Energie und der Raiffeisen-Leasing ist der
Weg für Unternehmen zur ökologischen Mobilität und zur aktiven CO2-Reduktion geebnet. Um
der Rolle als Vorreiter im Bereich der E-Mobilität
gerecht zu werden, ist die Raiffeisen-Leasing
Mitglied der AMP Austrian Mobile Power, nimmt
am Projekt EmporA teil und arbeitet darüber
hinaus mit allen großen Energieversorgern in
Österreich zusammen.
Weitere
Beteiligungen
der RLB NÖ-Wien
AKTUELL Raiffeisen Versicherungs-Maklerdienst Gesellschaft m.b.H., CEESEG Aktiengesellschaft, Central Danube Region Marketing & Development GmbH, Die Niederösterreichische Leasing Gesellschaft m.b.H.,
ecoplus International GmbH, EMCOM
Beteiligungs GmbH, GELD-SERVICE AUSTRIA Logistik für Wertgestionierung und
Transportkoordination G.m.b.H., HOBEX AG,
Kapital-Beteiligungs Aktiengesellschaft,
KREBEG Finanzierungsberatungs GmbH,
MODAL Gesellschaft für betriebsorientierte
Bildung und Management GmbH,
NÖ Beteiligungsfinanzierungen GmbH,
NÖ Bürgschaften GmbH, Oesterreichische
Kontrollbank Aktiengesellschaft, Raiffeisen
Beratung direkt GmbH, Raiffeisen Centropa
Invest Verwaltungs- und Beteiligungs AG,
Raiffeisen e-force GmbH, Raiffeisen Factor
Bank AG, Raiffeisen Informatik GmbH,
Raiffeisen NÖ-W Einkaufs- und Beschaffungs
GmbH, Raiffeisen Software Solution und Service GmbH, Raiffeisen Wohnbaubank Aktiengesellschaft, RLKG Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H., RSC Raiffeisen Service Center
GmbH, S.W.I.F.T. SCRL, Valida Holding AG,
Wiener Kreditbürgschaftsgesellschaft m.b.H.,
Wiener Risikokapitalfonds Ges.m.b.H.
91
RAiffeisen in Wien
BERATUNG
STADTDIREKTION
PRIVATKUNDEN
CITY-NORD
Mag. Ingrid Blaschka
Ludwig Kremser
STADTDIREKTION
HANDEL
UND GEWERBE
Gaston Giefing
1.Kärntner Straße 51
BIRGIT HART
3.Baumgasse 1
MAG. SABINE GIEFING
1.Wien City, Jasomirgottstraße 6/Top 5
MARTIN WAGNER
1.Looshaus, Michaelerplatz 3
WOLFGANG KUHNERT
3.Landstraßer Hauptstraße 2a–b (W3)
HEINZ-PETER PRUSNIK-DRAGOSITS
1.Rotenturmstraße 27
MICHAEL IBOUNIK
10.Himberger Straße 14
N.N.
2.Raiffeisenhaus Wien,
Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1
ALEXANDER STEGBAUER
1.Seilergasse 8
MAG. JOSEF KARGL
10.Favoritenstraße 104
MARTIN POSPISCHIL
1.Schottengasse 2
MAG. (FH) STEPHAN KAINRATH
10.PAHO*), Alma-Rosé-Gasse 2
URSULA SEIBOLD
12.Wien Süd, Meidlinger Hauptstraße 46
MARTIN POLLACK
4.St.-Elisabeth-Platz 7
DAVID SCHRAMM
11.Am Leberberg, Etrichstraße 40
WOLFGANG BRENEK
19.Wien West, Sonnbergplatz 1
WILHELM RYSAVY
5.Schönbrunner Straße 99
ERWIN GROSSMAIER
11.Simmeringer Hauptstraße 84
ALBERT SINKOVITS
21.Wien Nord, Karl-Waldbrunner-Platz 1
MICHAEL GRAF
5.Wiedner Hauptstraße 98
MAG. ANGELIKA MÜCKE
12.Meidlinger Hauptstraße 46
KARL SCHALLMAYER
9.Porzellangasse 52
GEORG WALLNER
23.Liesing „Riverside“,
Breitenfurter Straße 372
MAG. MARTIN JANKO
19.Heiligenstädter Straße 81–87
PHILIPP SCHRÖFL
19.Saarplatz 11–13
PETER PACES
19.Sonnbergplatz 1
CLAUDIA GRAF
STADTDIREKTION
PRIVATKUNDEN
OST
Erwin Wesel
1.Looshaus II, Michaelerplatz 3
MAG. BEATRICE SCHOBESBERGER
2.Raiffeisenhaus,
Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1
JOHANN NEBILY
STADTDIREKTION
PRIVATKUNDEN
WEST
Robert Fischer
8.Alser Straße 49
BIRGIT PALASSER
20.Klosterneuburger Straße 56
STEFAN MEZERA
13.Hietzinger Hauptstraße 172
MAG. INGRID SEIDEL
21.Brünner Straße 9
PETER BERGNER
13.Lainzer Straße 129
RUDOLF VOTYPKA
21.Prager Straße 41
MARIA PRINZ
13.ORF-Zentrum,
Würzburggasse 30
RUDOLF VOTYPKA
22.Andromeda-Tower, Donau-City-Straße 6
GERHARD ZACHL
22.Kagran, Donaufelder Straße 252
MARTIN BÖLZLBAUER
22.Siegesplatz 25a
MICHAEL HOFER
22.Schüttauplatz 22
ERNST KAISER
Mag. Dr. Christian Ohswald
23.Maurer Hauptplatz 7/12
DI ALEXANDER VÖLKL
20. Dresdner Straße 49
MANFRED GUTH
21.Siemens City, Siemensstraße 90
TANJA GROH
STADTDIREKTION
PRIVATE BANKING
1.Looshaus I, Michaelerplatz 3
PETER HIEF
7.Mariahilfer Straße 88a
FRANZ AHRER
21.Strebersdorfer Platz 6
ERICH SCHRENK
3.Wien Mitte LBG Gebäude,
Boerhaavegasse 6
ALEXANDER KLUG
23.Richard-Strauss-Straße 16
CHRISTIAN JENKNER
2.Taborstraße 46a
DIETER ROCH
21.Stammersdorfer Straße 96
ERICH SCHRENK
92
STADTDIREKTION
PRIVATKUNDEN
SÜD
14.Breitenseer Straße 48
HELMUT WINTER
14.Linzer Straße 261
FLORIAN WAGNER
15.Kardinal-Rauscher-Platz 5
HARALD KAMELLANDER
15.Sechshauser Straße 53
HERBERT TUIDER
16.Ottakringer Straße 67
CHRISTINA LUNTZER
3.Vienna Hilton, Am Stadtpark 1
JOHANN JANECEK
13.Hietzing, Lainzer Straße 2
RAIMUND ENENGL
19.Döbling, Döblinger Hauptstraße 39
MAG. PETER KARLIK
19.Rudolfinerhaus, Billrothstraße 78
MAG. KARIN CANDUSSI
SB-FILIALEN
1.Schwarzenbergplatz 3
CHRISTIAN LANG
STADTDIREKTION
MITARBEITERBERATUNG
WIEN
Andreas Toifl
1.Schwarzenbergplatz,
Schwarzenbergplatz 3
CHRISTIAN LANG
2.Raiffeisen-Platz,
Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1
ANITA BUCHGRABER
16.Thaliastraße 136
ALEXANDER SCHNEIDER
2.Uniqa-Tower,
Untere Donaustraße 21
PETRA BAROSCH
17.Jörgerstraße 24
RENÉ KLAGHOFER
3.RZB, Am Stadtpark 9
CHRISTIAN LANG
18.Währinger Straße 110
THOMAS WEIMANN
10. RWA, Wienerbergstraße 3
FRANZ MICKL
RAiffeisen in Wien
Standorte
FILIALEN
Geschäftsbericht
2011
PRIVATE BANKING
1.Looshaus, Michaelerplatz 3 05 1700 67000
1.Seilergasse 8 05 1700 62000 FB
1.Kärntner Straße 51 05 1700 66800 FB
1.Rotenturmstraße 27 05 1700 66600 FB
1.Schottengasse 2 05 1700 68200 FB
1.Schwarzenbergplatz 3 SB-Filiale FB
2.Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1
05 1700 60100
FB
2.Taborstraße 46a 05 1700 61400 FB
2.Uniqa Tower, Untere Donaustraße 21 05 1700 61900 FB
3.Landstraßer Hauptstraße 2a–b 05 1700 67500 FB
3. Baumgasse 1 05 1700 64200 FB
4.St.-Elisabeth-Platz 7 05 1700 64800 FB
5. Wiedner Hauptstraße 98 05 1700 63300 FB
5.Schönbrunner Straße 99 05 1700 61700 FB
7.Mariahilfer Straße 88a 05 1700 67800 FB
8.Alser Straße 49 05 1700 67700 FB
9.Porzellangasse 52 05 1700 65900 FB
10.Himberger Straße 14 05 1700 62200 FB
10.Favoritenstraße 104 05 1700 62400 FB
10.PAHO*), Alma-Rosé-Gasse 2 05 1700 63400 FB
11.Simmeringer Hauptstraße 84 05 1700 66000 FB
11.Am Leberberg, Etrichstraße 40 05 1700 63900 FB
12.Meidlinger Hauptstraße 46 05 1700 61100 FB
13.Lainzer Straße 129 05 1700 62300 FB
13.Hietzinger Hauptstraße 172 05 1700 63000 FB
13.ORF-Zentrum, Würzburggasse 30 05 1700 61300
14. Breitenseer Straße 48 05 1700 66700 FB
14.Linzer Straße 261 05 1700 63600 FB
15.Kardinal-Rauscher-Platz 5 05 1700 63100 FB
15.Sechshauser Straße 53 05 1700 68000 FB
16.Ottakringer Straße 67 05 1700 64100 FB
16.Thaliastraße 136 05 1700 64400 FB
17.Jörgerstraße 24 05 1700 62600 FB
18. Währinger Straße 110 05 1700 65000 FB
19.Sonnbergplatz 1 05 1700 62700 FB
19.Heiligenstädter Straße 81–87 05 1700 63500 FB
19.Saarplatz 11–13 05 1700 65200 FB
20.Klosterneuburger Straße 56 05 1700 63700 FB
20.Dresdner Straße 49 05 1700 63800 FB
21.Prager Straße 41 05 1700 62500 FB
21.Brünner Straße 9 05 1700 67200 FB
21.Stammersdorfer Straße 96 05 1700 62100 FB
21.Strebersdorfer Platz 6 05 1700 62800 FB
21.Siemens City, Siemensstraße 90 05 1700 62900 FB
22.Andromeda-Tower 05 1700 68300 FB
22.Kagran, Donaufelder Straße 252 05 1700 61800 FB
22.Siegesplatz 25a 05 1700 66500 FB
22.Schüttauplatz 22 05 1700 65300 FB
23.Liesing „Riverside“, Breitenfurter Straße 372 05 1700 65500 FB
23.Richard-Strauss-Straße 16 05 1700 66300 FB
23.Maurer Hauptplatz 7/12
05 1700 61200
1.Looshaus I, Michaelerplatz 3
05 1700 67040
1.Looshaus II, Michaelerplatz 3
05 1700 68140
2.Raiffeisenhaus, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1 05 1700 60140
3. Vienna Hilton, Am Stadtpark 1
05 1700 68440
13.Hietzing, Lainzer Straße 2
05 1700 68740
19.Döbling, Döblinger Hauptstraße 39
05 1700 68640
19.Rudolfinerhaus, Billrothstraße 78
05 1700 67340
MITARBEITERBERATUNG WIEN
1. Schwarzenbergplatz, Schwarzenbergplatz 3 05 1700 65800
2.Raiffeisen-Platz,
05 1700 60100
Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1
2. Uniqa-Tower, Untere Donaustraße 21
05 1700 61900
3.RZB, Am Stadtpark 9 05 1700 65650
10.RWA, Wienerbergstraße 3 01 605 15-2241
HANDEL UND GEWERBE
1. Wien City, Jasomirgottstraße 6/Top 5
05 1700 62050
2.Raiffeisenhaus Wien,
Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1
05 1700 60150
3. Wien Mitte LBG Gebäude, Boerhaavegasse 6
05 1700 67550
12. Wien Süd, Meidlinger Hauptstraße 46
05 1700 61150
19. Wien West, Sonnbergplatz 1 05 1700 62750
21.Wien Nord, Karl-Waldbrunner-Platz 1
05 1700 60250
LEGENDE
F - SB-Foyer geöffnet von 00:00 bis 24:00 Uhr
F - SB-Foyer geöffnet von 05:00 bis 24:00 Uhr
B - Bankomat
*)
Per-Albin-Hansson-Siedlung
Weitere Informationen unter: www.raiffeisen-wien.at
93
RAiffeisen IN
wien
Stammersdorfer
Straße
Strebersdorfer Platz
Siemens City
Prager Straße
Brünner Straße
Karl-Waldbrunner-Platz
Kagran / Donaufelder Straße
Saarplatz
Billrothstraße, Rudolfinerhaus
Heiligenstädter Straße
Sonnbergplatz
Döblinger Hauptstraße
Dresdner Straße
Andromeda-Tower / Donau-City-Straße
Klosterneuburger Straße
Schüttauplatz
Währinger Straße
Uniqa-Tower / Untere Donaustraße
Rotenturmstraße
Jasomirgottstraße / Seilergasse
Alser Straße
Looshaus / Michaelerplatz
Breitenseer Straße
Linzer Straße
Kärntner Straße
Mariahilfer Straße
Vienna Hilton / Am Stadtpark
Schwarzenbergplatz
Landstraßer Hauptstraße
Kardinal-Rauscher-Platz
Sechshauser Straße
Hietzinger Hauptstraße
Hietzing / Lainzer Straße
Lainzer Straße
ORF-Zentrum / Würzburggasse
Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz
Taborstraße
Schottengasse
Jörgerstraße
Ottakringer Straße
Thaliastraße
Porzellangasse
Boerhaavegasse
Schönbrunner Straße
Wiedner Hauptstraße
Meidlinger Hauptstraße
Baumgasse
St.-Elisabeth-Platz
Favoritenstraße
Simmeringer Hauptstraße
RWA / Wienerbergstraße
Am Leberberg, Etrichstraße
Maurer Hauptplatz
PAHO*) / Alma-Rosé-Gasse
Richard-Strauss-Straße
Himberger Straße
Liesing „Riverside“
Legende:
Filialen
Handel und Gewerbe
Private Banking
MitarbeiterBeratung Wien
*)
Per-Albin-Hansson-Siedlung
Stand: April 2012
Blick auf die „Wiener Hausberge“ – Hermannskogel, Kahlenberg und der benachbarte Leopoldsberg.
94
Siegesplatz
GeschäftsgruppeN
GeschäftsgruppeN
VD Mag. Dr. Gerhard Rehor
Treasury
Dipl.-Bw. (BA) Tim Geißler
-Treasury Zinssteuerung
Jochen Bonk
-Treasury Liquiditätssteuerung
Mag. Michael Handl
- Capital Markets
Dipl.-Kfm. (FH) Christian Schaefer
- Sales und Consulting
Dipl.-Kfm. Detlef Völlger
Produktmanagement
Mag. Regina Reitter, MBA
- Produktstrategie & -steuerung
Gisela Schestauber
- Produktprozesse & -systeme
Mag. Christoph Rosendorfer
- Wertpapierprozesse und
-services
Andreas Bauer
- Produkt-Kompetenzzentrum Mag. Harald Schoder
FinanzmarktConsulting
Mag. Werner Serles
Kommerzkunden
Risikomanagement /
Organisation
Finanzmärkte
VD Mag. Michael Rab
Rechnungswesen und
Controlling
DI Reinhold Großebner
- Buchhaltung und Bilanzierung
Mag. Bettina Martetschläger
-Controlling
Mag. Friedrich Urbanek
- Financial Services
Mag. Manfred Szakusits
Kreditrisikomanagement
Mag. Heinz Donath
- Bilanz- und
Unternehmensanalyse
Mag. Karl Infanger
-Materielle Kreditkontrolle
Mag. Heinz Donath
-Risikoverwaltung
Dr. Daniela Marvan
- Kredit Mid-Office
Mag. Herbert Radl
Organisation und IT
Markus Wollner
-IT-Services Christian Meyer
- Projekt- und
Prozessmanagement
Alicia Wöginger
-IT Österreich
Mag. Stefan Puhm, MBA
Treasury Mid-Office
Robert Vartok
-Risk Office Finanzmarkt
Dr. Gerald Brandstätter
- Performance und Prozesse
Finanzmarkt Mag. Helmut Froschauer
Sondergestion
Dr. Peter Ramsauer
Gesamtbankrisiko
Mag. Oliver Schmölzer
VD Mag. Reinhard Karl
Kommerzkunden NÖ
Mag. Hermann Kalenda
- Firmenkunden NÖ 1 Mag. Martin Rapf
- Firmenkunden NÖ 2 Robert Walenta
- Firmenkunden NÖ 3 Mag. Stefan Jauk
- Firmenkunden NÖ 4 Susanne Feldhofer
-Zielgruppenmanagement Firmenkunden Mag. Hermann Kalenda
-Förderconsulting Mag. Karin Steppan
Kommerzkunden Wien
Mag. Michaela Rammel, MBA
- Firmenkunden Wien 1 Mag. Yvonne Adler
- Firmenkunden Wien 2 Dr. Andreas Appel
- Firmenkunden Wien 3 Mag. Thomas Aschauer
-Institutionelle Kunden Mag. Robert Eichinger
Sonder- und Projektfinanzierung
Gerhard Riedel
- Kommunalservice und Infrastruktur
Mag. Alfred Greimel
- Corporate Finance und strukturierte
Finanzierung Mag. Robert Maier
- Immobilienprojektfinanzierung
Dr. Klaus Weichselbaum, MSc
- RaiffeisenWohnService
Anton Hechtl
Internationales Geschäft
Mag. Felix Mayr, MBA
-Internationale Finanzierungen und
Correspondent Banking Mag. Felix Mayr, MBA
-Dokumentengeschäft und Handelsfinanzierungen
Mag. Irene Kammerhofer-Gartner
-Exportfinanzierung und
Auslandsinvestitionen
Mag. Alfred Götsch
Privat- und
Gewerbekunden
GD Stv. Dr. Georg Kraft-Kinz
Stadtdirektion Privatkunden CityNord
Mag. Ingrid Blaschka
Stadtdirektion Privatkunden Ost
Erwin Wesel
Stadtdirektion Privatkunden Süd
Ludwig Kremser
Stadtdirektion Privatkunden West
Robert Fischer
Stadtdirektion Private Banking
Dr. Christian Ohswald
Stadtdirektion Handel
und Gewerbekunden
Gaston Giefing
Stadtdirektion MitarbeiterBeratung
Wien
Andreas Toifl
Vertriebssteuerung Wien
Mag. Manfred Aschauer
- Vertriebssteuerung Daniela Kohl
- Marktfolge Robert Wagner
- Raiffeisen BeraterBank.direkt Ernst Windhör, MSc, MBA
Raiffeisenbanken /
Management-Service
GD Mag. Erwin Hameseder
Raiffeisenbanken-Service
Johannes Bernsteiner
-Vertriebsunterstützung Andreas Kirnbauer
-Raiffeisenbanken-Consulting
Mag. Roman Schlosser
- Betriebswirtschaftliche Beratung
Mag. Jürgen Niedermayr
Marketing
Dr. Wilfried Hanreich
-Marketing Privat- und Firmenkunden Werner Schediwy, MBA
-Kommunikation Mag. Gerold Seidl
-Raiffeisen-Landeswerbung Wolfgang Trautmann
-Marktforschung/Datamining Thomas Weger
Innenrevision
Mag. Josef Piewald
-Revision Eigengeschäft Herbert Haindl
-Revision Kundengeschäft Mag. (FH) Ingrid Eckhardt-Kral
Personal
Mag. Norbert Wendelin
Beteiligungen
Mag. Veronika Haslinger
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Dr. Michaela Stefan
COMPLIANCE OFFICER
Mag. Thomas Heinrich
GELDWÄSCHEBEAUFTRAGTE
Mag. Judith Kaggl
Centrope Dr. Andreas Hopf
Recht Dr. Matthias Writze
INFORMATIONEN IM INTERNET
Auf der Webseite der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien
finden Sie aktuelle und ausführliche Informationen zu Raiffeisen: www.raiffeisenbank.at
ONLINE-GESCHÄFTSBERICHT
Der Geschäftsbericht 2011 ist auch als benutzerfreundliche Online-Ausgabe
im Internet abrufbar unter: www.raiffeisenbank.at/jahresbericht2011
Impressum
Medieninhaber, Herausgeber und Verleger:
Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG
1020 Wien, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1
Tel.: +43/5/1700, Fax: +43/5/1700-901
www.raiffeisenbank.at, [email protected]
Mit der Herausgabe beauftragt:
Dr. Michaela Stefan
Redaktion, Koordination:
Mag. (FH) Katharina Wallner, Peter Wesely
unter Mitwirkung aller Abteilungen der RLB NÖ-Wien
Konzept, Gestaltung:
markant | werbeagentur gmbh
1220 Wien
www.markant.at
Einzelabschluss (UGB) und Konzernabschluss (IFRS):
Redaktion und Koordination:
Rechnungswesen und Controlling der RLB NÖ-Wien,
DI Reinhold Großebner und Team
Satz: FIRE.sys, Michael Konrad GmbH, Frankfurt
Fotos:
Jürg Christandl, Sonja Priller, Roland Rudolf, RLB NÖ-Wien; istockphoto, getty images,
Magdalena Possert
Gruppenfoto Vorstand, Foto Aufsichtsrat, Cover:
Peter Rigaud
Hersteller:
AV+Astoria Druckzentrum
1030 Wien
www.av-astoria.at
Kredit Backoffice
Dr. Gernot Hoffelner
- Servicecenter Kommerzkunden
NÖ und Wien
Bernhard Wolfram
- Servicecenter Spezialfinanzierungen Mag. Wolfgang Lehofer
-Kreditsupport Mag. Wolfgang Lehofer
- Kommerzkunden Support
Mag. Günther Tschrepitsch
- Vertragsabwicklung PG
Mag. Anastasios Voulgaris
impressum
Bestellungen:
Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG
Öffentlichkeitsarbeit, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien
Elfriede Duda, Tel.: +43/1/211 36-2466
Redaktionsschluss: 13. April 2012
Druck- und Satzfehler vorbehalten.
Legende:
-Hauptabteilung
- Abteilung direkt dem Geschäfts gruppenleiter zugeordnet
-Stadtdirektion
-Abteilung
- berichten direkt an den Gesamtvorstand
AV+Astoria Druckzentrum GmbH, Faradaygasse 6, 1030 Wien
UZ24 „Schadstoffarme Druckerzeugnisse“ UW 734
Band 1
Wir leben
zukunft
Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien
Geschäftsbericht 2011
2011
Verbundenheit macht
stark
Geschäftsbericht
2011
Überblick per 31.12.2011
Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien
Beträge
in Mio. Euro
Raiffeisenlandesbank
NÖ-Wien1)
Nieder­österreichische
Raiffeisenbanken
Raiffeisen-Bankengruppe
NÖ-Wien (konsolidiert)
125 Jahre bewegte Raiffeisen-Geschichte.
„Und was jetzt?“
Der Doyen der politischen Analyse Österreichs,
Dr. Hugo Portisch, über die Zukunft des Euro und
die Schuldenkrise.
Sicher auf Kurs
Die Stärkung des Kundengeschäfts spiegelt sich
im guten operativen Ergebnis wider.
G+V
Nettozinsertrag
169
Betriebserträge
425542 963
379
548
Betriebsaufwendungen
192370 562
Betriebsergebnis
233172 401
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
167 87250
Jahresüberschuss
131 65192
Bilanz
Forderungen an Kreditinstitute
11.0004.845 8.835
Forderungen an Kunden
9.764 9.47219.236
Wertpapiere
5.6453.892 8.546
Beteiligungen und Anteile an verbundenen
Unternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
hievon Spareinlagen
Verbriefte und nachrangige Verbindlichkeiten
Bilanzsumme
2.055 7892.499
14.3452.266 9.907
7.56215.400 22.962
2.56611.410 13.976
4.552 2263.496
29.35919.519 40.532
Bankaufsichtliche Kennzahlen
Eigenmittel § 23 BWG 2.0331.615 3.370
Gesamteigenmittelerfordernis § 22 BWG
1.154 8661.875
Eigenmittelüberdeckung
879 7491.495
Kernkapitalquote
9,4%12,4% 9,7%
Eigenmittelquote
14,1%14,9% 14,4%
Zusätzliche Informationen
Money under Management (MUM)
12.49222.003 34.495
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum
Bilanzstichtag
Geschäftsstellen
1)
Wir leben
zukunft
1.3543.684 5.038
66545 611
Jahresabschluss nach UGB
RAIFFEISENL ANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG
Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien
Telefon: +43 (5) 1700 | Telefax: +43 (5) 1700-901 | E-Mail: [email protected]
BLZ 32000, S.W.I.F.T.-Code: RLNW AT WW
Internet: http://www.raiffeisenbank.at
Die RLB NÖ-WIEN Konzernkennzahlen nach
IFRS finden Sie auf Seite 65.