Neuwerker Rundblick - Cuxhavener Nachrichten

Transcrição

Neuwerker Rundblick - Cuxhavener Nachrichten
1€
Freier
Verkauf:
Nr. 8 / Juli bis Oktober 2011
Neuwerker Rundblick
Zeitung für die Insel und das Festland
it
I
M
Großes Gewinnspiel Seite 20
ns
W
at Fa elk
t w h ar
ag r- u te
en nd so
w
pl
ie
än
en
Neuwerk gehört zum Weltnaturerbe!
2
Neuwerker Rundblick
Nummer 8 / Juli 2011
53° 54’ 54,8’’ N, 8° 29‘ 45’’ O
Ohne Worte:
Fundstück
Das ist nicht etwa ein Stück mittelalter Gouda. Ein 220 Gramm großer,
Millionen Jahre alter Bernstein, gerade gefunden im Watt vor Neuwerk,
präsentiert von der strahlenden Finderin Wiebke Diercks am 5. Juni 2011.
Eine dringende
Bitte der Insulaner
erreichte
die Redaktion
Liebe Leserin, lieber Leser!
nvorstellbar: Seit dem 26. Juni ist das Hamburgische Wattenmeer und die Insel Neuwerk mit dem
Grand Canyon in den USA, dem Great Barrier Reef in Australien und dem Serengeti -Nationalpark
gleichgestellt. Die UNESCO beschloss, dem Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer den Titel »Weltnaturerbe« zu verleihen. Eine großartige Auszeichnung und gleichzeitige Verpflichtung. Lesen Sie mehr dazu
in diesem Heft. Was meinen Sie? Schreiben Sie uns Ihre Meinung!
Eine Insel wandert, mehr als zehn Meter pro Jahr. Das können Sie sich nicht vorstellen? Es ist schon lange bekannt, dass Scharhörn – Neuwerks Nachbarinsel und geschütztes Naturparadies – im Laufe der Jahrzehnte
mal kleiner, mal größer geworden ist. Und auf die Schwesterinsel Nigehörn zuwandert. »Dadurch könnten
Nigehörn und Scharhörn in der Zukunft zu einer Insel verschmelzen und anschließend gemeinsam weiter bis
Neuwerk wandern«, sind Miriam und Katrin, Gewinnerinnen von »Jugend forscht« in Hamburg, überzeugt.
Spannend, was die beiden noch herausgefunden haben.
pannend auch, welche Potenziale für das Energie- und Wassersparen auf Neuwerk vorhanden sind oder
gar schon genutzt werden. Allein der Austausch zu wassersparenden Duschköpfen bei den Insel-Gastbetrieben scheint sich schon heute gelohnt zu haben.
Natur Pur: so ist auch das Titelfoto vom Naturfotografen und Neuwerkgast Reinhard Mischke aus Hannover zu verstehen, der den »brütenden Austernfischer
vor dem Turm« vor die Linse bekam.
Und wenn Sie durch die Lektüre oder gar einen Besuch auf Neuwerk zum Inselfreund geworden sind, möchten wir Sie gern einladen, den gemeinnützigen Förderverein der Insel durch Spende oder Mitgliedschaft zu unterstützen. Vielfältige Aufgaben hat sich der Verein vorgenommen, lesen Sie mehr dazu im Heft.
Bis dann – auf Neuwerk
U
S
Ihr
Ralf Flechner, Herausgeber
IMPRESSUM – NEUWERKER RUNDBLICK
Zeitung für die Insel und das Festland –
m.MEDIENPRODUKTION GmbH, Hamburg
Erscheint als Beilage in den
CUXHAVENER NACHRICHTEN
in Kooperation mit der Cuxhaven-Niederelbe
Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.
Kaemmererplatz 2, 27472 Cuxhaven,
Telefon: (04721) 585-0, Fax: (04721) 585- 336
Auflage: 15.800 Exemplare
Redaktion:
m.MEDIENPRODUKTION GmbH
Ahornweg 19, 22395 Hamburg, Tel.: (040)
6047571, Fax: (040) 6045771, [email protected]
Ralf Flechner (rf) (V.i.S.d.P.), Imme Schrey (is),
Silke Fischer (sf)
Fotos: Silke Fischer, Werner Flegel, Imme Schrey,
Peter Ebert, Klaus Janke, Peter Körber,
Kurt Eisermann
Anzeigenverkauf
Lothar Arndt, Telefon (04721) 585-302,
Fax (04721) 585-230, [email protected]
und
m.MEDIENPRODUKTION,
Tel.: (040) 6047571, Fax: (040) 6045771,
[email protected]
Satz, Grafik und Gestaltung: Hauke Brüggemann
Druck: Druckzentrum Nordsee,
Am Grollhamm 4, 27574 Bremerhaven
Alle namentlich gezeichneten Beiträge sind in
der Verantwortung der Autoren
Titelfoto: Reinhard Mischke
Nummer 8 / Juli 2011
3
Neuwerker Rundblick
Teamarbeit im Brutgeschäft:
Brandseeschwalben und Lachmöwen
halten zusammen
VON STEFANIE PFEFFERLI UND IMME SCHREY (VEREIN JORDSAND)
sem Jahr ist die Kartierung noch
nicht abgeschlossen. In Deutschland gibt es nur noch wenige Brutplätze der Brandseeschwalben. Ihr
Lebensraum ist zunehmend eingeschränkt, da sie ruhige und hochwassersichere Flachbereiche mit
sandigem Untergrund benötigen,
die an der Küste fast ausschließlich
touristisch genutzt werden. Als
wichtigster Brutplatz gilt die kleine
Wir halten uns an die Wegerege- nordfriesische Hallig Norderoog,
lung und bleiben in einigem Ab- wo sie seit vielen Jahren in großen
stand ruhig stehen, um dieses Kolonien brüten.
Spektakel beobachten zu können.
Fernglas und Spektiv sind kaum
hre recht unscheinbaren Nester
nötig, da die eindrucksvollen
liegen so dicht beieinander,
Brandseeschwalben in diesem Jahr
dass ihre Gelege bestmöglich
wieder einen Spülsaumrest aus gegen den Eier- und Kükenraub
dem Winter nah am Weg als Brut- durch Silbermöwen geschützt sind,
unterlage nutzen. Diese Nähe zum die ganz in der Nähe ihre eigene
Besucherweg ist wirklich erstaun- Kolonie haben. Denn auch bei den
lich, die seltenen Vögel gelten als Vögeln gibt es Wohngemeinschafäußerst störungsempfindlich.
ten und Nachbarschaftskrieg.
Ihr Gefieder ist weiß gefärbt mit Brandseeschwalben verteidigen
hellgrauer Flügeloberseite. Charak- ihre Nester selbst nicht gegen Anteristisch ist ihre schwarze Kopf- greifer. Daher ist eine Wohngekappe, die im Nacken zerzaust wie meinschaft mit brütenden Lachmöbei einem Punker wirkt. Verstärkt wen und Flussseeschwalben von
wird dieser verwegene Ausdruck Vorteil, die die eierraubenden Silnoch durch den schwarzen Schna- bermöwen aus der Nachbarschaft
attackieren und vertreiben.
bel mit gelber Spitze.
Auf Neuwerk brüten Brandsee- Wer meint, für dieses Naturschauschwalben erst seit 2006 mit 171 spiel die Vogelinsel Scharhörn beBrutpaaren. 2009 waren es sogar suchen zu müssen, wird dort even567 Paare, im letzten Jahr war die tuell enttäuscht werden. Vor fünf
Zahl etwas rückgängig und in die- Jahren kartierte dort der Vogelwart
autes Gezeter in der Luft,
wilde Luftakrobaten beschweren sich über unseren Besuch im Ostvorland der
Insel Neuwerk. Man kann den
Flugangriff verstehen, sind Seeschwalben und Möwen doch mitten im Brutgeschäft und haben
Angst um Gelege und Nachwuchs.
L
I
Imme Schrey ist
Leiterin
des Nationalparkhauses
des Verein Jordsand die letzten Seeschwalbenbrutpaare. Auch Lachmöwen sind dort mittlerweile selten anzutreffen.
Die räuberischen Silber- und Heringsmöwen regieren die Vogelinsel in großer Anzahl, so dass es
durch den beengten Raum auf der
kleinen Insel kaum noch Ausweichmöglichkeiten für das Brutgeschäft
der Seeschwalben und Lachmöwen
gibt. Außerdem befinden sich auch
hier die potentiellen Brutplatzmöglichkeiten in Überflutungsbereichen. So hört man dort zwar das
kratzige «kärrik« gelegentlich überziehender Brandseeschwalben, die
aber zum Brüten lieber nach Neuwerk kommen. Hier trennt der
große Priel im Ostvorland ihre Kolonie von der rüpeligen Silbermöwennachbarschaft.
Anfang Juni schlüpfen aus den
zwei gelegten Eiern, welche abwechslungsweise vom Männchen
und Weibchen bebrütet wurden,
die ersten Küken. Die Küken der
Brandseeschwalbe sind polymorph, das heißt sie weisen verschiedene Farbvariationen auf. Einige sind auffällig hell gefärbt mit
orangenem Schnabel andere braun
mit grauem Schnabel. Mit Bauchgefieder und Flügeln werden die
Nestlinge vor Witterungseinflüssen
und Nesträubern behütet und gewärmt, während der andere Altvo-
gel auf Futtersuche ist. Brandseeschwalben fressen vor allem Sprotten, Heringe, Sandaale und Stinte,
so wie Weichtiere und Würmer. Sie
fangen ihre Beute, indem sie rüttelnd über dem Wasser stehen und
sich schließlich ins Wasser stürzen.
Diese Jagdtechnik nennt man Stoßtauchen. Sobald die flüggen Küken
selbständig sind, beginnt für die
Brandseeschwalben der Zug in ihre
Überwinterungsgebiete nach Südeuropa und Afrika.
nd mit ein wenig Glück werden die eleganten Seevögel
im nächsten Frühjahr wieder auf Neuwerk – und vielleicht
auch irgendwann auf der sich stetig
verändernden Insel Scharhörn –
brüten.
U
4
Neuwerker Rundblick
Nummer 8 / Juli 2011
Jugend forscht:
Ungewisse
Zukunft für
Scharhörn?
VON ILKA
DUGE
Miriam Otto (links) und Katrin Meyer fanden heraus, dass die Insel Scharhörn bei Neuwerk trotz des steigenden Meeresspiegels so schnell nicht
untergehen wird (Foto: Airbus)
ach einem Anmelderekord für die diesjährigen
Wettbewerbe
»Jugend
forscht« und »Schüler experimentieren« erhielten Ende März
35 Hamburger Schülerinnen und
Schüler bei Airbus in Finkenwerder ihre Auszeichnungen. Darunter sind auch Miriam Otto und
Katrin Meyer aus Jahrgang zwölf
der Stadtteilschule Walddörfer.
In der Kategorie Geo- und Raumwissenschaften überzeugten sie
die Jury mit ihren Untersuchungen um die Zukunft der Düneninsel Scharhörn.
N
Ihre Analyse der Gezeiten, Meeresströme und Winde wurde außerdem mit dem Sonderpreis der
Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung
e.V. ausgezeichnet. Damit haben
sich die Schülerinnen neben fünf
anderen Projekten für den Bundeswettbewerb im Mai in Kiel qualifiziert.
Im Rahmen des Geographie-Unterrichts suchten Katrin Meyer und
Miriam Otto im letzten Herbst
ein Thema, das sie zum Klimawandel bearbeiten
konnten.
Obwohl
beide Schülerinnen
die Insel nicht kannten, waren sie sofort
begeistert von der
Idee, ein wenig bekanntes Stück Hamburg unter die Lupe
zu nehmen. Viel Zeit
brauchten sie allein
schon für die Materialbeschaffung, wobei
sie vom Max-Planck-Institut für Meteorologie
und der Hamburg Port Authority unterstützt wurden.
Während ihrer Forschungsarbeit erfuhren die Schülerinnen,
dass die unbefestigte Düneninsel
gut zehn Meter im Jahr nach Südost
wandert und dabei im Lauf der
Jahre mal mehr, mal weniger Land
verliert oder hinzugewinnt. Scharhörn und die künstlich geschaffene
Schwesterinsel Nigehörn liegen auf
der Sandbank Scharhörnplate, die
sich jährlich sogar 20 Meter nach Südosten
bewegt. Dieser Prozess führt dazu,
dass Scharhörn im Nordwesten abbricht und im Südosten Sand hinzugewinnt. »Dadurch könnten Ni-
gehörn und Scharhörn in der Zukunft zu
einer Insel verschmelzen und anschließend gemeinsam weiter in
Richtung Neuwerk wandern«, sind
Miriam und Katrin überzeugt.
Nummer 8 / Juli 2011
Neuwerker Rundblick
Außerdem haben die Schülerinnen die Auswirkungen
des Meeresspiegelanstiegs und den Einfluss des Windes
auf die Insel untersucht. Auch die weitere Elbvertiefung
(siehe Infokasten), die Meeresströmung und den Einfluss
von Sturmfluten spielen in den Untersuchungen eine
große Rolle. Dabei ist herausgekommen, dass Scharhörn
auch ohne Schutzmaßnahmen überleben wird. Da Scharhörn zum Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer gehört, ist es sogar gesetzlich festgelegt, die Insel in Ihrer
Dynamik nicht zu verändern und die Insel hat in den letzten Jahren bewiesen, dass dies auch gar nicht nötig ist.
ildungssenator Ties Rabe gratulierte den 14- bis
20-Jährigen: »Der Wettbewerb Jugend forscht gehört zu den renommiertesten Schülerwettbewerben. Forschen ist spannend, forschen bringt jeden Einzelnen voran und ist zugleich Grundlage für eine
erfolgreiche Gesellschaft. Seien Sie also stolz auf sich. Ich
möchte Sie alle dazu ermutigen, sich weiter zu engagieren.« Der Vorsitzende der Jury, Klaus-Dietrich Flade, Airbus-Testpilot und ehemalige Raumfahrer gab den Schülern Einblicke in seine Arbeit bei Airbus und seinen
Aufenthalt auf der Mir im Jahr 1992. »Es ist toll zu sehen, Der Hamburger Bildungssenator Ties Rabe (re.) und Airbus-Personalgeschäftsführer
wie begeistert die Schüler diese technischen Themen an- Joachim Sauer gratulieren den Gewinnern (Foto: Airbus)
gegangen sind. Forschung erfordert Neugier und Spaß
an Technik, aber auch Fleiß und Ausdauer. Ich freue weiter für diesen Themenbereich zu inter- • Bitte lesen Sie auch auf der nächten Seite
mich, wenn mein Erfahrungsbericht die jungen Men- essieren und später vielleicht sogar einen die Ausführungen der Preisträgerinnen zum
schen moti- technischen Beruf zu ergreifen«, so Klaus- Thema »Gefahr für Scharhörn durch die ElbDie preisgekrönte Arbeit kann man
viert,
sich Dietrich Flade.
vertiefung«
demnächst für 8,50 € käuflich
erwerben in der NEUWERKSTATT auf
der Insel oder online:
www.neuwerk-klamotten.de
Schutzgebiete an der Elbrinne Scharhörn
B
5
6
Neuwerker Rundblick
Nummer 8 / Juli 2011
Heutige und geplante Fahrrinnentiefe der Elbe
Gefahr für Scharhörn durch die Elbvertiefung?
Miriam Otto und Katrin Meyer haben sich auch mit den möglichen Auswirkungen
der Elbvertiefung auf Scharhörn befasst. Hier ein Auszug aus Ihren Untersuchungen:
»Nun stellt sich eine ganz elementare Frage: Ist ein neunter Fahrrinnenausbau auf
umweltfreundlicher Basis überhaupt realisierbar? Zurzeit ist die Elbrinne bei Scharhörn 16,98 m tief und soll nun auf 19 m vertieft werden, damit es den Containerschiffen zukünftig ermöglicht wird, die Elbe mit einem tideunabhängigen Konstruktionstiefgang von 13,50 m zu passieren. Tideabhängig soll es auch für
Containerschiffe mit einem Konstruktionstiefgang von 14,50 m möglich sein, den
Hamburger Hafen zu erreichen. Um dies zu gewährleisten muss man die Tiefe der
Elbe auf 15,90 m bis 17,10 m anpassen (Siehe Abb.). Beginnen soll die Elbvertiefung
im Bereich der Elbmündung in etwa bei Elbe-km 747,50. Scharhörn befindet sich
bei dem Elbe-km 750 und ist somit nur etwa 2,5 km von dem Beginn der geplanten Elbvertiefung entfernt.
Wenn man die Elbrinne nun ein weiteres Mal vertieft, wird dies zu erhöhten Strömungsgeschwindigkeiten sowie zu einem vergrößerten Wasservolumen führen.
Daraus folgen wiederum verstärkte Sedimentverlagerungen. Diese Sedimentverlagerungen werden vor allem Auswirkungen auf den Lebensraum Watt haben, jedoch
kann sich dies womöglich auch auf die Düneninsel Scharhörn sowie die Scharhörnplate auswirken und dort den Erosionsbereich vergrößern. Auf Grund einer
verstärkten Strömung im Elbmündungsgebiet, wirkt die Elbe wie eine Sedimentfalle für erodierte Sedimente ihrer Umgebung. Durch die zunehmenden Strömungen und die größeren Wassermassen werden die Sedimentverlagerungen verstärkt.
Zusätzlich wird der Schiffsschwell der immer größer werdenden Schiffe die Küste
Scharhörns stark beeinflussen. Bereits 13,5 Knoten lösen einen Schwell von 1,3m
Höhe aus.
Zwölf Knoten hingegen lösen nur einen Schwell von 0,85m Höhe aus und 10 Knoten lösen einen Schwell von gerade einmal 0,35m Höhe aus. Dies alles wird jedoch
wenn, nur sehr geringe Auswirkungen auf Scharhörn haben, da sie 2,5km von der
geplanten Elbvertiefung entfernt ist, denn der Bereich der Elbe an den die Insel
grenzt, ist bereits tief genug.«
Nummer 8 / Juli 2011
Neuwerker Rundblick
Neuwerk gehört
zum Weltnaturerbe
UNESCO beschließt höchste Naturschutzauszeichnung
Das Hamburgische Wattenmeer mit Neuwerk, Scharhörn
und Nigehörn sind Weltnaturerbe. Foto: Silke Fischer
Menschheit zu erhalten. Da die Welterbestätten inzwischen längst Qualitätssiegel für einzigartige Erlebnis-Destinationen darstellen, haben sie große - auch
finanzielle - Bedeutung für Image, Marketing und damit Tourismus.
Mit der Einschreibung in die Weltnaturerbeliste zeigen Deutschland und Niederlande, dass auch industrialisierte Länder in der Lage sind, große Fläche
Anlässlich der Verleihung verkündete dauerhaft zu schützen. Beide Staaten
die Hamburger Umweltsenatorin Jutta nehmen die Verantwortung für unsere
Blankau stolz: »Ich freue mich sehr, dass Biodiversität ernst - wie wir es so oft von
Hamburg im Jahr der Umden Ländern des Südens fordern.
welthauptstadt diese weltDeutschland und die
weit höchste NaturschutzNiederlande stellen das
Auszeichnung für unseren
größte zusammenhänNationalpark und für die
gende Wattenmeergebiet
Zusammenarbeit mit den
der Erde unter dauerhafPartnern in der grenzüberten Schutz: 10.000 km²
schreitenden WattenmeerWattenmeer sind als NaRegion erhalten hat. Die
tionalparke und NaturStadt verpflichtet sich
schutzgebiete ausgewiedamit, diesen Naturschatz
sen.
von Weltrang für die nachDas Wattenmeer zeigt auf
kommenden Generationen
einmalige Weise, wie sich
zu bewahren. Den Neu- Jutta Blankau, Senatorin Pflanzen und Tiere an die
werkern danke ich herz- für Stadtentwicklung und ständig wechselnde Landlich für ihre Bereitschaft, Umwelt
schaft anpassen. Zwischen
die Nominierung zu unterstützen,
Ebbe und Flut, an der
und ich bedanke mich auch bei allen an- Schnittstelle von Land und Meer, wo
deren Partnern der Trilateralen Watten- Süßwasser und Salzwasser aufeinander
meerkooperation, die wertvolle Hilfe ge- treffen, leben viele ökologische Spezialileistet haben.«
sten. Geformt von den Kräften der Natur,
Mit dem dem Eintrag in die Liste der von Wind, Sand und Gezeiten, haben
Welterbestätten der Menschheit be- sich ganz besondere Lebensgemeinkommt Hamburg seine erste eigene Welt- schaften gebildet.
erbestätte und macht zugleich den deut- Naturvorgänge können sich hier noch
schen Anteil des grenzüberschreitenden weitgehend unbeeinflusst vom MenWeltnaturerbe Wattenmeer komplett. Mit schen entfalten. Das Wattenmeer ist
dieser Anerkennung verpflichtet sich der eines der größten Feuchtgebiete der
Träger einer Welterbestätte, diese für die Welt, mit zehn bis zwölf Millionen Zugfolgenden Generationen in seiner Un- vögeln jährlich besitzt es eine internatioversehrtheit und für die gesamte nal herausragende Bedeutung.
eit Ende Juni ist das Hamburgische Wattenmeer und die Insel
Neuwerk mit dem Grand Canyon in den USA, dem Great Barrier
Reef in Australien und dem Serengeti
Nationalpark gleichgestellt. Die
UNESCO beschloss, dem Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer den
Titel »Weltnaturerbe« zu verleihen.
S
7
8
Neuwerker Rundblick
Nummer 8 / Juli 2011
Gummistiefel
VON
arfuß laufen im Watt – eine Wohltat für die Füße. Allerdings
gibt es Umstände, die den Wunsch aufkommen lassen, den
unmittelbaren Kontakt mit dem Wattboden zu meiden: niedrige Außentemperaturen etwa oder die Befürchtung, mit scharfkantigen Muscheln in Berührung zu kommen. Ich kenne auch Menschen, welche der Gedanke schreckt, dass entgegen dem äußeren
Anschein jeder Quadratmeter Wattboden von Tausenden von Lebewesen bevölkert ist.
B
Da bieten sich Gummistiefel an, im
praktischen Einsatz ehrliche Gesellen, die einen nicht lange im Unklaren darüber lassen, ob man eine
gute Wahl getroffen hat. So warnt
leichtes Scheuern an den Fersen:
Kehre besser gleich um oder polstere wenigstens die gereizte Stelle
mit einem soliden Pflaster, sonst
wird bald deine Gangart sehr an
Geschmeidigkeit verlieren. Unangenehm wird es oft auch für den,
der aus Leichtsinn und Ungeduld
die nötige Umsicht vermissen lässt.
Sehr deutlich ist noch meine Erinnerung daran, wie ich es einmal auf
dem Kleinen Vogelsand ziemlich
eilig hatte, weil mich der Gedanke
an eine wohl verdiente Mahlzeit in
Richtung meiner Unterkunft trieb.
Statt einen etwas weiteren Bogen
zu schlagen, schätzte ich einen
schon ordentlich geschrumpften
Priel auf gummistiefeltauglich. Dass
er es noch nicht war, merkte ich an
den ersten kalten Güssen, die
meine Unterschenkel erreichten.
Der GAU kündigte sich an, doch
Sturheit trieb mich weiter (»Die
paar Meter noch«), und meine Stiefel liefen voll. Und jetzt? Hosenbeine und Socken waren nun einmal nass, und Lust auf akrobatische
Verrenkungen mitten im Watt hatte
ich nicht. Folglich blieben die Stiefel an den Füßen: Ergeben in mein
Geschick und von ständigen
Glucksgeräuschen begleitet trug ich
meinen flüssigen Ballast. Und siehe
PETER EBERT
da, etwas Unerwartetes trat ein: Das
unfreiwillig mitgeschleppte Wasser
begann sich zu erwärmen. Meine
Gehwerkzeuge bewirkten einen gemäßigten Tauchsieder-Effekt und
brachten die Flüssigkeit bis auf annähernd Körpertemperatur. Gar
nicht mehr so unangenehm, fand
ich und mochte mich, zu Hause angekommen, kaum noch von meinen Stiefeln trennen.
och als Empfehlung mag
das kaum durchgehen, und
so sind manchmal wenige
Zentimeter Schafthöhe entscheidend für Vergnügen oder Missvergnügen. Das Optimum müssen
demnach Watstiefel darstellen, welche bis zu den Hüften reichen und
am Gürtel eingehakt werden. Verwandelt man sich als Träger solcher
nicht geradezu in ein amphibisches
Wesen? Das glaubte ich jedenfalls,
als ich eines Tages mit einem Paar
beschenkt wurde. Da hatte sich jemand richtig Gedanken gemacht.
Mein Zeitgewinn und mein Laufradius würden sich nun fast unermesslich steigern lassen. Kaum
konnte ich die Gelegenheit zu
einem ersten Versuch abwarten. Am
Ufer angekommen, legte ich die unförmige Beinbekleidung an und
stürzte mich ins Watt. Wenige
Schritte genügten, um mich aus
allen Träumen zu reißen. Hatte ich
Holzschuhe an? Nicht nachgiebiges
Gummimaterial, sondern Hartplastik umgab meine Füße, scheuerte
unbeschreiblich und trieb mir im
Nu alle Wanderpläne aus. Ent-
D
Nummer 8 / Juli 2011
täuscht zog ich die Folterinstrumente aus. Solches Schuhwerk eignet sich zweifellos für Angler, die wie festgenagelt in einem Gewässer stehend auf Beutezug sind, aber für nennenswerte
Fortbewegung sind sie meiner Erfahrung nach
absolut ungeeignet.
uch das Gegenteil taugt nichts. Vor Jahren
sah ich hinter dem Badehäuschen zwei
Damen das Watt betreten, die eine vernünftig gestiefelt, die andere mit pinkfarbenen,
knöchelhohen Gummi-Stiefeletten an den
Füßen. Sie tat ein paar Schritte nach Art eines
Watvogels und scheiterte dann an der ersten
Wasserlache. Ihr eindrucksvolles Schuhwerk war
allenfalls für schneematschige Wintertage in der
Stadt geeignet. Offensichtlich hatte sie falsche
Vorstellungen von dem Terrain gehabt, welches
sie damit zu betreten gedachte.
Wieder war ich auf dem Kleinen Vogelsand unterwegs. Die Kamera hatte ich gleich in der
Hand, denn der Himmel präsentierte sich so,
wie er mir am liebsten ist: bewegt. Große weiße
Wolken segelten vor blauem Hintergrund. Als
ich ein interessantes Motiv entdeckt hatte, blieb
ich stehen, mitten im Priel. An die zehn Minuten
mochte es gedauert haben, bis die Wolken sich
A
9
Neuwerker Rundblick
wunschgemäß arrangiert hatten und ich den
Auslöser drückte. Fertig. Nun noch ein paar
Schritte rückwärts, um einen letzten Blick auf
meine gerade verewigte Szene zu werfen. Doch
es blieb bei der Absicht. Zwei, drei Sekunden
später lag ich im Priel. Die Sohlen meiner Stiefel
hatten sich an dem schlickigen Grund festgesaugt und waren nicht in der Lage, meine Bewegung mit zu vollziehen. Aus den »Latschen«,
sprich: Stiefeln zu kippen, war auch nicht möglich; dafür waren sie zu hoch. Instinktiv hielt ich
meine Kamera empor, und schon klatschte es.
Ich muss einen unglaublich dämlichen Anblick
abgegeben haben, wie ich da lag.
achhaltig die Laune verderben kann es
einem auch, wenn nicht nur der Träger
von Gummistiefeln wandert, sondern
auch seine Socken. Es gibt Exemplare, die einen
wahrlich zur Weißglut treiben können. Infolge
der fortgesetzten Walkbewegung im Schuhwerk
kommen sie ihrer Aufgabe nicht mehr nach, sondern setzen sich in Richtung Sohle in Bewegung,
bei jedem Schritt ein wenig mehr, drücken und
scheuern vielleicht noch einige Augenblicke an
den Fersen, bevor sie, unten angekommen, das
Gehen auf Bodenwellen simulieren. Diese Tor-
N
tur hält der Mensch nicht lange durch. Wie festgewurzelt stehen zu bleiben, macht aber auch
keinen Sinn, denn irgendwann kommt nun einmal die Flut. Folglich muss ich mich von meinen
treulosen Socken trennen, mitten im Watt, wo
Sitzgelegenheiten bekanntlich rar sind. Und
man möge mir glauben: Einbeiniges Stiefelausziehen ist mindestens so schwierig, wie es aussieht.
Fazit: Gummistiefel können
einem zweifellos in bestimmten Situationen
das Wattwandern erleichtern, gegebenenfalls sogar
überhaupt erst
möglichen.
Doch der
wahre Genuss
stellt sich nur
dann ein,
wenn man auf
sie verzichten
darf.
10
Neuwerker Rundblick
Die Inselschule hatte 2009 noch drei
SchülerInnen, nach dem Sommer 2011 ist es
noch einer. Aber: Nachwuchs ist in Sicht.
Nummer 8 / Juli 2011
Nummer 8 / Juli 2011
11
Neuwerker Rundblick
© Neuwerk
er Rundblic
k
2010
2009: die Ostbake
steht wieder!
12
Neuwerker Rundblick
Nummer 8 / Juli 2011
Service: Schiff, Wattwagen und Wattführung
Cuxhaven – Neuwerk
Juli
Schiff ab
Cuxhavren
Neuwerk – Cuxhaven
Wattführung
Duhnen
Wattwagen Schiff ab
Sahlenbg. Sahlenburg Neuwerk
Wattfüh- Wattwagen
rung NW
ab NW
Cuxhaven – Neuwerk
August
Neuwerk – Cuxhaven
Wattführung
Schiff ab
Cuxhaven
Duhnen
Wattwagen Schiff ab
Sahlenbg. Sahlenburg Neuwerk
Wattfüh- Wattwagen
rung NW
ab NW
Fr. 01.
09.30
06.45
07.30
14.00
18.00
Mo. 01.
11.00
07.30
07.45
08.45
15.30
19.30
Sa. 02.
10.00
07.00
07.15
08.15
15.00
18.30
Di. 02.
11.30
08.00
08.30
09.15
16.00
20.00
So. 03.
11.00
07.30
08.00
08.45
16.00
19.30
Mi. 03.
12.00
08.30
09.00
09.45
16.30
08.30
Mo. 04.
11.30
08.15
08.45
09.45
16.00
20.00
Do. 04.
12.30
09.00
09.30
10.15
17.00
09.00
Di. 05.
12.30
08.45
09.15
09.45
17.00
08.15
Fr. 05.
13.30
09.45
10.15
11.00
18.30
09.30
Mi. 06.
13.00
09.15
09.45
10.30
17.30
09.15
Sa. 06.
14.00
10.30
11.00
11.45
19.00
10.15
Do. 07.
14.00
10.15
10.45
11.00
18.30
09.45
So. 07.
15.00
11.15
11.45
12.30
20.00
11.00
Fr. 08.
14.30
10.45
11.15
12.00
19.00
10.30
Mo. 08.
16.00
12.15
12.45
13.30
20.00
12.15
Sa. 09.
15.30
11.30
12.00
12.45
20.00
11.15
Di. 09.
17.00
13.30
14.00
14.45
20.00
13.15
So. 10.
16.30
12.45
13.15
14.00
20.00
12.30
Mi. 10.
08.30
15.30
16.00
20.30
Mo.* 11.
08.00
14.15
15.00
20.30
13.45
Do. 11.
09.00
17.15
12.00
16.00
16.15
17.00
17.15
Di. 12.
09.00
16.00
11.30
15.00
15.00
Fr. 12.
09.00
Mi. 13.
09.00
17.15
12.00
16.00
16.15
Sa. 13.
09.30
Do. 14.
09.00
18.30
13.00
17.30
So. 14.
10.00
Fr. 15.
09.30
06.15
06.45
07.45
14.00
18.15
Mo. 15.
Sa. 16.
10.00
06.45
07.15
08.00
15.00
18.45
So. 17.
11.00
07.30
08.00
09.00
16.00
Mo. 18.
11.30
08.15
08.45
09.30
Di. 19.
12.00
08.45
09.15
Mi. 20.
12.30
09.15
Do. 21.
13.00
Fr. 22.
14.45
18.15
13.00
06.15
07.30
14.00
18.00
07.00
07.15
08.00
14.30
18.45
10.30
07.30
07.45
08.30
15.00
19.15
Di. 16.
11.30
07.45
08.15
09.00
16.00
19.45
19.30
Mi. 17.
12.00
08.15
08.45
09.30
16.30
20.15
16.30
20.00
Do. 18.
12.30
08.45
09.15
10.00
17.00
08.45
09.45
17.00
08.15
Fr. 19.
12.30
09.15
09.45
10.30
17.30
09.00
09.45
10.15
17.30
09.00
Sa. 20.
13.00
09.30
10.00
10.45
18.00
09.15
09.45
10.15
10.45
18.30
09.30
So. 21.
13.30
10.00
10.30
11.15
18.30
09.45
14.00
10.00
10.30
11.15
19.00
09.45
Mo. 22.
14.00
10.30
11.00
11.45
19.00
10.30
Sa. 23.
14.30
10.30
11.00
11.45
19.30
10.15
Di. 23.
15.00
11.15
11.45
12.30
19.30
11.00
So. 24.
15.00
11.15
11.45
12.30
20.00
11.00
Mi. 24.
16.30
12.30
13.00
13.45
20.00
12.30
Mo. 25.
16.00
12.15
12.45
13.30
20.00
12.15
Do.* 25.
08.00
14.30
15.00
20.30
Di. 26.
17.00
13.30
14.00
14.45
20.00
13.30
Fr. 26.
09.00
16.30
11.30
15.15
15.30
Mi. 27.
08.30
15.15
15.45
20.30
14.30
Sa. 27.
09.00
17.45
12.30
16.30
16.45
Do. 28.
09.00
17.00
12.00
15.45
15.45
So. 28.
09.00
07.00
13.30
17.30
Fr. 29.
09.00
18.00
13.00
16.45
16.45
Mo. 29.
10.00
07.00
08.00
14.00
18.15
Sa. 30.
09.00
06.30
07.30
14.00
17.45
Di. 30.
10.30
07.00
07.30
08.30
15.00
19.00
So. 31.
10.00
07.00
08.00
15.00
18.30
Mi. 31.
11.00
07.45
08.15
09.15
15.30
19.45
September
Schiff ab
Cuxhaven
Oktober
Duhnen
Schiff ab
Cuxhaven
Duhnen
Do. 01.
12.00
08.30
09.00
09.45
16.30
08.30
Sa. 01.
12.00
09.00
09.15
10.00
16.30
08.30
Fr. 02.
12.30
09.00
09.30
10.00
17.00
08.30
So. 02.
13.00
09.30
10.00
10.30
17.30
09.15
Sa. 03.
13.00
09.30
10.00
10.45
18.00
09.15
Mo. 03.
13.30
10.00
10.30
11.00
18.00
09.45
So. 04.
14.00
10.30
11.00
11.30
19.00
10.00
Di. 04.
14.30
10.45
11.15
11.45
19.00
10.30
Mo. 05.
14.30
11.00
11.30
12.00
19.00
10.30
Mi. 05.
15.00
11.30
12.00
13.00
19.00
11.45
Di. 06.
15.30
12.00
12.30
13.00
19.30
11.30
Do. 06.
14.00
Mi. 07.
17.00
13.30
14.00
14.15
20.00
13.00
Fr. 07.
15.30
Do. 08.
08.30
15.15
15.45
20.00
14.30
Sa. 08.
09.00
16.45
11.30
15.30
06.30
Cuxhaven – Neuwerk
Cuxhaven – Neuwerk
Neuwerk – Cuxhaven
Wattführung
Wattwagen Schiff ab
Sahlenbg. Sahlenburg Neuwerk
Wattfüh- Wattwagen
rung NW
ab NW
13.45
Neuwerk – Cuxhaven
Wattführung
Wattwagen Schiff ab
Sahlenbg. Sahlenburg Neuwerk
Wattfüh- Wattwagen
rung NW
ab NW
12.45
14.15
Fr. 09.
09.00
17.00
12.00
16.00
16.00
So. 09.
09.00
17.30
12.30
16.30
Sa. 10.
09.00
18.00
13.00
17.00
17.00
Mo. 10.
09.00
18.00
13.00
17.00
So. 11.
09.00
07.30
13.30
17.30
Di. 11.
09.00
07.30
13.30
17.30
Mo. 12.
09.30
08.00
14.00
18.00
Mi. 12.
09.30
08.00
14.00
18.00
Di. 13.
10.30
08.30
15.00
18.45
Do. 13.
10.30
08.45
15.00
07.30
11.00
09.00
15.30
07.45
08.45
15.30
19.00
Fr. 14.
08.30
09.15
16.00
08.00
Sa. 15.
11.30
08.45
09.30
16.00
08.00
09.00
09.30
16.30
08.00
So. 16.
12.00
09.00
10.00
16.30
08.45
08.45
09.15
09.45
17.00
08.15
Mo. 17.
12.30
09.15
10.30
17.00
09.15
12.30
09.15
09.45
10.15
17.30
08.45
Di. 18.
13.00
09.30
10.45
17.30
09.15
Mo. 19.
13.00
09.45
10.15
10.45
17.30
09.30
Mi. 19.
13.30
10.00
11.00
18.00
09.45
Mi. 14.
11.00
Do. 15.
11.30
Fr. 16.
12.00
08.30
Sa. 17.
12.00
So. 18.
Di. 20.
13.30
10.15
10.45
11.00
18.00
09.30
Do. 20.
14.00
10.30
11.45
18.30
10.30
Mi. 21.
14.30
10.45
11.15
12.00
18.30
10.45
Fr. 21.
15.00
11.30
12.00
12.30
18.30
11.15
Do. 22.
15.30
12.00
12.30
13.00
19.30
11.30
Sa. 22.
16.30
13.15
13.45
14.15
19.00
13.00
Fr. 23.
17.00
13.30
14.00
14.30
20.00
13.00
So. 23.
15.30
Sa. 24.
08.30
16.00
11.00
14.45
14.45
Mo. 24.
16.45
So. 25.
09.00
17.15
12.00
16.00
16.00
Di. 25.
09.00
17.45
12.30
16.45
Mo. 26.
09.00
18.00
13.00
16.45
Mi. 26.
09.00
18.30
13.00
17.30
Di. 27.
09.30
07.30
13.30
17.45
Do. 27.
09.30
08.00
14.00
06.45
Mi. 28.
10.00
08.15
14.30
18.30
Fr. 28.
10.30
08.45
15.00
07.30
Do. 29.
11.00
09.00
15.30
19.00
Fr. 30.
11.30
09.30
16.00
08.00
08.30
07.30
14.30
15.45
(Quelle: www.helgolandreisen.de / Änderungen vorbehalten)
Nummer 8 / Juli 2011
Neuwerker Rundblick
13
Neuwerk über Nacht: Hotels und Pensionen auf Neuwerk
Als ein kleiner Überblick soll die folgende Zusammenfassung der Übernachtungsmöglichkeiten auf Neuwerk Orientierung bieten und Appetit auf
einen Kurz- oder gar längeren Urlaub in »Natur Pur« dienen. Alle Betriebe nehmen Wattwagenbuchungen nach Neuwerk entgegen.
Das »Nige Hus«...
... liegt nahe am Deich und ist optimaler Ausgangspunkt für Spaziergänge in Richtung alter
Leuchtturm (10 Gehminuten), Nationalpark-Haus, Salzwiesenwanderungen oder Ausflüge zum
Baden (15 Gehminuten) und Wattwandern. Natur pur und viel Ruhe tragen dazu bei, dass die
Gäste sich schon nach kurzer Zeit entspannen und »die Seele baumeln lassen« können.
Das im April 1999 fertig gestellte Vier-Sterne-Hotel »Nige Hus« und das bereits drei Jahrzehnte bestehende Restaurant »Zum Anker« lassen eine interessante Mixtur aus leichter, moderner Wohnbehaglichkeit und uriger, maritimer Gastlichkeit aufkommen. Mit viel Liebe zum Detail wurde sowohl im Hotel als auch im Restaurant dafür gesorgt, dass die Gäste sich rundherum wohl fühlen.
Svenja und Christian Griebel • Anneliese und Lüder Griebel
27499 Hamburg – Insel Neuwerk • Tel. 0 47 21 / 2 95 61 • Fax 0 47 21 / 2 88 25
[email protected] •www.inselneuwerk.de
Hus Achtern Diek
Man schreibt das Jahr 1865: Lüder Christian Griebel erwirbt den »Mittelhof« – gleich hinterm Deich. Ein
»Vollhof«, der jedoch auch bald schon Feriengäste beherbergt. Die ersten kommen bereits im Jahr 1912. So
belegt die Chronik zweierlei: das »Hus achtern Diek« wurzelt im bäuerlichen wie auch im Pensionsbetrieb.
Und in dieser Tradition wird das Haus geführt. Aller Komfort ist solide. Ambiente: gemütlich und geschmackvoll. Für die Übernachtung im Strohlager bieten Griebels attraktive Pauschalpreise.
Es besteht auch die Möglichkeit Ihr Pferd über die Sommermonate auf einer 100 ha großen Weide in der
Herde sich erholen zu lassen. Auch Ihre Sportpferde sind bei uns gut aufgehoben. Ob Probleme mit der Lunge
oder den Gelenken: Griebels geben ihr Bestes.
Hus achtern Diek • Familienpension Griebel
27499 Insel Neuwerk • Tel.: 0 47 21 / 2 90 76 • Fax: 0 47 21 / 2 82 77
[email protected] •www.husachterndiek.de
Haus Seeblick:
Das Haus Seeblick ist eine familiengeführte Pension in bester Deichlage unweit des Fähranlegers.
Sie übernachten in Einzel-, Doppelzimmern oder Appartements von ein bis drei Zimmern, sowie
im preiswerten und urigen Strohlager. Neben den gemütlich eingerichteten Zimmern mit Dusche/WC /TV oder den komfortablen Appartements, schätzen die Gäste die gutbürgerliche regionale Küche. Im Restaurant , sowie in den Zimmern und Appartements genießen Sie einen herrlichen Ausblick auf das Meer. Auch der windgeschützte Cafegarten, in dem selbstgebackene
Kuchenspezialitäten serviert werden, ist an schönen Tagen schnell gefüllt. Das früher »Westhof«
genannte Anwesen blickt auf eine mehr als 430-jährige Geschichte zurück.
Haus Seeblick • Marie-Luise und Frank Pichler
27499 Insel Neuwerk • Tel. 0 47 21 / 2 03 60 • Fax 0 47 21 / 20 36 25
[email protected] • www.seeblick-neuwerk.de
Pension im Leuchtturm
Der Leuchtturm auf Neuwerk ist architektonisch und optisch sehr attraktiv. Das massive Bauwerk wurde im
14. Jahrhundert erbaut und ist heute das älteste noch existierende Bauwerk Hamburgs. Das Gebäude steht seit
1924 unter Denkmalschutz. Seit 1942 leuchtet der Turm mit Hilfe von elektrischem Licht. Die Gästezimmer
im Turm entsprechenden dem Standard, wie man ihn vom Nordseeurlaub gewohnt ist.
24799 Hamburg / Insel Neuwerk
Antje Göttsche • Telefon 0 47 21/ 2 90 78 • [email protected]
Das «Alte Fischerhaus« ...
... liegt direkt am hohen Deich. Gruppen und Einzelpersonen können in Einzel-, Doppelzimmern oder in Appartements
übernachten. Bei uns übernachten Gäste, die sich vom stressfreien Alltag erholen wollen und das Erlebnis »Natur« auf besondere Weise erfahren möchten. Wer es rustikaler mag, schläft in unserem Heuhotel oder zeltet. Wir bieten auch Reitern
Quartier: für die Pferde stehen Boxen und Weiden zur Verfügung und ein Ritt ins Watt ist eine einzigartige Erfahrung.
Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Im Restaurant gibt es ortsbezogene Gerichte, wie Labskaus und Grützwurst, aber auch
Krabben- und Fischgerichte und eine Auswahl an Gerichten der gutbürgerlichen Küche. Die windgeschützte Terrasse, der
Wintergarten und Strandkörbe laden zum Verweilen ein.
Wenn das Wetter mal nicht mitspielt, was »sehr selten« vorkommt, sorgt der Wellnessbereich mit Dampfbad, Sauna,
Softsauna, Whirlwanne und Infrarotkabine für Entspannung und gute Laune.
Das alte Fischerhaus • Familie Fock
27499 Insel Neuwerk • Tel. 04721 / 29043 • Fax. 04721 / 29630 • [email protected] • www.wattfahrten.de
14
Nummer 8 / Juli 2011
Neuwerker Rundblick
Neuwerk damals:
Die »Hundebalje«-Expedition
VON
HENNES JÄCKER
er langjährige Kapitän
des
Fahrgastschiffes
»Nige Ooge«, Werner
Schaal, der über 20 Jahre auch
die Braunschweiger Jugendgruppe von Cuxhaven nach Neuwerk überbrachte, beklagte bei
einem Kurzaufenthalt in der
Küche des Schulheimes auf der
Turmwurt eine Untiefe in der
Hundebalje etwa 400 Meter vor
dem Anlieger.
D
An dieser Stelle war der Priel von
kleinen Seehundbänken durchzogen, so dass mit auflaufendem Wasser das Schiff Grundberührung
bekam und erst wieder frei wurde,
als die Flut vom Elbfahrwasser her
den Wasserpegel in der Hundebalje
ansteigen ließ. Das konnte bis zu
20 Minuten dauern. Für die Fahrgäste mit Kurzaufenthalt auf der
Insel war das ärgerlich, weil sich
dadurch der Aufenthalt auf der
Insel noch weiter verkürzte.
Wir
beschlossen
päck und los ging es.
unter persönlicher
Wir erreichten die
Leitung des Kapitäns
tückische Stelle bei
für den nächsten Tag
starkem
ablaufeneine Expedition in
dem Strom bei einer
die Hundebalje, um
Wassertiefe von nur
die «Gefahrenstelle«
etwa 30 Zentimeter.
mit der MenschenJeder
Prielworker
kraft von 70 Jungen
brachte die sich dort
im Alter zwischen 10
aufgetürmte Sandund 15 Jahren zu bebänke auf seine
seitigen.
Weise in Bewegung.
Es war der erste
Die starke Strömung
Ausflug von Werner
transportierte den
Schaal ins Watt. Am Hennes Jäcker, heute Lei- aufgewühlten Sand
nächsten Tag wur- ter der Mutter-Kind-Klinik in Richtung Fahrwasden wir von Her- in Glowe auf Rügen, ist
ser. Nach etwa 45
mann Osterndorff, begeisterter «Alt-Neuwer- Minuten war das
dem Chef der Ham- ker«
Werk vollbracht. Alle
burger
NiederlasBeteiligten zitterten
sung auf Neuwerk, mit dem not- vor Kälte, aber sie waren auch stolz
wendigen,
sehr
einfachen darauf, der Natur ein «SchnäppBuddelmaterial ausgestattet. Gegen chen« geschlagen zu haben. Späteden steifen Nordwestwind und stens als die Flasche Rum nach gedem einsetzenden Regen nahmen taner Tat herumgereicht wurde,
wir eine Flasche Rum in unser Ge- kamen wir uns wie «Helden von
Neuwerk« vor. Glücklich und zufrieden zogen wir zurück ins Schulheim, wo uns Ingeborg Hellwig ein
leckeres Essen vorbereitet hatte.
Am nächsten Tag hielten wir uns
bei Ankunft der «Nige Ooge« an der
Prielkante auf. Das Schiff passierte
die reparierte Stelle ohne Probleme
unter lautem Jubel der Braunschweiger. Die Passagiere waren angetan von der herzlichen Begrüßung kurz vor der Anlandung. Sie
konnten ja auch nicht ahnen, dass
der Begrüßungsjubel der eigenen
gelungenen Arbeit im Priel und
Werner Schaal galt, der in großer
Kapitänsmanier von der Brücke aus
»seine« Braunschweiger grüßte.
Auf der Rückfahrt erzählte Werner
Schaal seinen Gästen von der »Expedition Hundebalje«.
Die Geschichte wurde nach Zeugenaussagen mit großem Beifall
quittiert. Für Werner Schaal blieb
dieser erste Ausflug ins Watt auch
sein letzter.
Fotoausstellung im Nationalparkhaus
Neuwerk – der Natur nah, dem Alltag fern
Peter Ebert, Jahrgang 1945, wohnhaft in Korbach
(Nordhessen),
treuer Gast auf
Neuwerk, Mitglied
im Förderverein
Insel Neuwerk e.V.,
Fotograf aus Leidenschaft.
r verdankt dieser Insel sehr
viel: Ruhe und Abstand in
Zeiten, als er das ganz besonders gut gebrauchen konnte,
ein wachsendes Verständnis für
die Natur als Folge vieler schöner
Begegnungen mit ihr und nicht
zuletzt deutliche Fortschritte auf
dem Gebiet der Fotografie.
E
»Neuwerk wirkt zunächst unspektakulär und sehr überschaubar, so
dass viele Menschen, die nur zu
einer kurzen Visite hierher gekommen sind, die Überzeugung gewinnen, nach ein oder zwei Stunden
alles gesehen zu haben,« so Peter
Ebert. »Wer sich Zeit nimmt, wird
mehr entdecken, darunter auch sehr
Eindrucksvolles: großartige Sonnenauf- und –untergänge, gewaltige
Wetterfronten,
riesige
Vogel-
schwärme, einen überwältigenden
Sternenhimmel, vielleicht auch
Sturm und eine aufgewühlte See. Er
wird Hektik verlernen, sich aus seinen üblichen Lebensverhältnissen
ausklinken und sich dem Takt von
Ebbe und Flut anpassen. Er wird
seine Sinne schärfen für Dinge, die
ihm bisher entgangen sind: für Wolkenbilder und deren Spiegelung, für
die Signale, die Wattboden an
nackte Füße sendet, für vielfältige
Tierstimmenkonzerte, für den Geruch salziger Luft. Und nicht zuletzt
wird er lernen einfach nur dazusitzen oder -zustehen und zu beob-
achten oder seine Gedanken von
der Leine zu lassen.«
Klar, nicht alle diese Eindrücke lassen sich mit der Kamera einfangen aber doch eine ganze Menge. Falls
Sie Lust haben, sich einen Teil anzuschauen: Ab dem 11. Juli stellt Ebert
im Nationalparkhaus aus.
Nummer 8 / Juli 2011
15
Neuwerker Rundblick
Der Neuwerker Post-Peter geht in Rente:
Lachendes und weinendes Auge
eit 2008 ist er derjenige, der
die guten und schlechten
Nachrichten, die Rechnungen und Kataloge, die Online-Bestellungen und Geburtstagsüberraschungen bringt. Ob mit dem
Wattwagen oder mit dem Schiff,
die Tour mit dem Elektroroller
über die Insel war verlässlich bei
Wind und Wetter. Nun geht er in
Rente, freut sich auf den nächsten Lebensabschnitt. Und verspricht: Ich komme auf Besuch!
S
Ein paar Fragen an Peter Voss – den
Postpeter – hat ihm Silke Fischer für
den Neuwerker Rundblick gestellt:
NR: »Peter , wirst Du ein Rentner
mit Schrebergarten oder eher mit
einer Harley Davidson?«
Peter V.: »Das fragst Du Jemanden,
der Fallschirmspringen als Hobby
hatte? Auf keinen Fall ein Schrebergarten. Wohl auch keine Harley, ich
lass das alles erst mal auf mich zukommen, komplett ohne Verplanung.«
NR: »Wie lange bist Du schon bei
der Post, warst Du die ganze Zeit in
Cuxhaven?«
Peter V.: »Ganze 44 Jahre. Nach der
Lehre war ich in Hamburg beim
Postsparkassenamt, danach auf
... und im Gepäck der Nachfolger
Sankt Pauli, das Postamt 50, und ein
paar Sommer auf Helgoland.«
NR: »Und wie bist Du dann nach
Neuwerk gekommen?«
Peter V.: »Eines Morgens höre ich
zufällig, wie ein paar Kollegen sich
über die freie Stelle auf Neuwerk
unterhalten. Dann habe ich 30 Minuten überlegt und meinen Chef
angerufen. Der sagte mir, dass das
stimmt und da habe ich mich sofort
telefonisch beworben und meine
Bewerbung per Fax hinterhergeschickt. Meine erste Tour war mit
Jan Brütt am 22.Januar 2008. Es war
a….kalt und trotzdem schön.«
NR: »Hat Dir dein Job Dir Spaß gemacht oder kannst Du den Ruhestand kaum noch erwarten?«
Peter V.: »Natürlich macht er mir
hier Spaß. Aber ich hatte mich mit
55 Jahren für die Altersteilzeit entschieden. Hätte ich damals schon
gewusst, dass ich hier mal arbeiten
würde, wäre die Entscheidung wohl
anders ausgefallen.«
NR: »Erzähl doch mal, zum Beispiel
von deiner lustigsten Fahrt….!«
Peter V.: »Lustig, mmh , vielleicht
nicht ganz das richtige Wort. Als ich
mal mit der »MS-Flipper« kam und
wir festsaßen, waren die Gespräche,
die ich an Bord so mitbekam, ganz
amüsant.«
NR: »… und die für dich spannendste Tour..?«
Peter V.: »Ich bin mit dem SeenotRettungskreuzer nach Neuwerk gekommen, oder bei richtig heftigem
Sturm auf dem Schiff, der »MS-Flipper« an der »Queen Mary II« vorbei
gefahren. Was soll ich sagen, alles
war irgendwie spannend. Doch ja:
als im Herbst mal die »Flipper« beim
Wenden quer in der Fahrrinne festhing, da wurden wir alle mit dem
Rettungsboot ausgebootet, über
den Priel geschippert und von einigen Neuwerkern an Land getragen
worden. Das war schon spannend.
Welcher Postbote kann sowas schon
erzählen?«
NR: »Gab es eine Tour, die gar nicht
hoch genug bezahlt werden
konnte?«
Peter V. (überlegt): »Naja , eigent-
lich schon . Also, Jan Brütt und ich
sind sehr, sehr früh losgefahren, es
war noch dunkel. Dann auf halber
Strecke kam richtig dicker Nebel
dazu und Jan hatte Schwierigkeiten,
die Baken zu finden. Das war dann
nicht mehr lustig. Wir entschieden
uns, eine Zigarettenpause einzulegen und auf Tageslicht zu warten,
damit wir uns nicht verirren. Dann
sahen wir einen Trecker vorbei fahren, nicht weit von uns, der von
Neuwerk kam. Wir konnten also gar
nicht so verkehrt sein und fanden
dann auch wieder die richtige Spur.«
NR: »Sag, was wirst Du vermissen?«
Peter V.: »Ach, irgendwie alles. Die
Leute hier, die Natur, im Winter die
Insel bei Niedrigwasser und im
Sommer bei Hochwasser. Ebbe und
Flut, einfach alles ...«
NR: »Noch ein guter Rat an Deinen
Nachfolger?«
Peter V.: »Immer lächeln, improvisieren können und flexibel sein. Ach
ja, die Gezeiten machen den Dienstplan. Es kann auch nicht schaden,
am Morgen beim BSH reinzuschauen beim Wasserstand, um besser planen zu können.«
NR: »Kommst Du uns auch mal besuchen?«
Peter V.: »Jaaaa , selbstverständlich!«
Förderverein Neuwerk – Eine Insel mit vielen Freunden
vitäten rund um den 700jährigen
Turmgeburtstag im letzten Jahr zurück blicken. Die Herausgabe einer
auf 700 Stück limitierte und nummerierte Auflage einer Silber-Gedenkmünze mit Turmprägung war
vielen Gästen ein »Muss« als Erinnerung. Noch heute kann diese
Münze übrigens in den Inselbetrieben (Hotels und Restaurants, Neuwerkstatt, Galerie Brinkmann) gekauft werden. Auch der Erlös aus
diesem Verkauf wird neben den vieZeitgleich haben sich Freunde len anderen Spenden für die Pround Gäste der Insel zum »Gemein- jektarbeit des Vereins genutzt.
nützigem Förderverein Insel Neuwerk e.V.« mit aktuell 118 Mitglieo hat sich der Verein für die
dern zusammengeschlossen, mit
Zukunft eine Reihe von Aufgadem Zweck, sich um gemeinsame
ben zur Unterstützung der
»zusätzliche« Anliegen zu kümmern Insel vorgenommen. Die jüngere
und sie zu fördern.
Geschichte Neuwerks soll in Form
Traditionell am Karfreitag trafen einer Inselchronik fortgeschrieben
sich die Mitglieder des Förderver- und dokumentiert werden. Wo aneins auch in diesem Jahr zu ihrer dere einen Stadtschreiber haben,
jährlichen Versammlung. Mit Stolz soll Neuwerk einen Inselschreiber
konnten die Mitglieder neben dem haben. Auch will der Verein die
Erfolg des Wiederaufbaus der bei Stammbäume der Neuwerk Bewoheinem Sturm zerstörten Ostbake ner und Familien aufarbeiten und
vor zwei Jahren auf die vielen Akti- veröffentlichen.
ereits vor drei Jahren
gründeten sich zwei Vereine auf der Insel Neuwerk. Der eine, »Verein Insel
Neuwerk e.V.«, ist ein Zusammenschluss der Inselbewohner
und touristischen Betriebe auf
der Insel. Der Inselverein kümmert sich um die gemeinsamen
Interessen, wirbt z.B. im gemeinsamen Auftritt auf Messen
und Veranstaltungen.
B
S
Im Jahr 2012 wird die Insel-Schule
ihren 100. Geburtstag feiern, der
Verein wird die Aktivitäten rund um
das Jubiläum begleiten und stärken.
In »Sachen Natur- und Landschaftserhalt« sieht der Verein ebenfalls einen Schwerpunkt. So wird
die Arbeit der »Ornithologischen
Arbeitsgemeinschaft Neuwerk« und
das Projekt der »Junior Ranger«
nach Kräften unterstützt. Eine Aktion von Inselfreunden, die »Weidenallee der Kinder« wird zukünftig vom Förderverein betreut (siehe
auch Bericht in diesem Heft). Jedes
Inselkind und viele Gästekinder
haben vor drei Jahren ihren »eigenen« Baum am Weg vor der Turmwurt gepflanzt bekommen.
Der Verein will den Bau eines
Spiel- und Erlebnisplatzes für die
Insel- und Gästekinder aktiv unterstützen. Wo dieser Spielplatz entstehen soll, ist noch in der Diskussion. Dass er aber notwendig ist, ist
unumstritten.
Mit einer überarbeiteten Homepage www.neuwerk-verein.de will
der Förderverein einen Beitrag zur
Öffentlichkeitsarbeit der Insel leisten, diese Seiten befinden sich derzeit im Aufbau.
uf der diesjährigen Versammlung wählten die Mitglieder
auch einen neuen Vorstand:
Ralf Flechner, Journalist aus Hamburg als 1. Vorsitzenden, Gisela Aufderheide, die schon drei Jahre den
Verein mit großem Erfolg führte,
zur Stellvertreterin. Sigrid RadtkeSchilz, vielen als «Heimmutter« des
Landschulheims Meereswoge bekannt, wurde zur Schatzmeisterin
bestimmt; als Beisitzer wurden die
Neuwerkerin Silke Fischer und der
»Chef« des Landschulheims auf der
Turmwurt, Hartmut Neutzner bestimmt. Der neue Vorstand hat die
Freunde der Insel nachdrücklich
aufgefordert, die Arbeit des Vereins
durch Mitgliedschaft und Spenden
weiterhin zu unterstützen.
Förderverein Insel Neuwerk e.V.
c/o Ralf Flechner, Ahornweg 19,
22395 Hamburg
E-Mail: [email protected]
A
16
Neuwerker Rundblick
Das Freize
itcamp 19
61 …
… und he
ute
" +'1
&/# 2/+
', 3'#*#, / #,
2," **#, /89#,
-!&4#/1'%#0
-1'3
(
"! +'1
3#/0!&'#"#,#, -1'3#,
', 3'#*#, / #,
2," **#, /89#,
(
50 Jahre Kinder- und Jugendcamp Neuwerk
Ein Zeltlager feiert
ie Insel Neuwerk mit
ihren rund 70 Einwohnern bildet in ihrer Abgeschlossenheit gerade für die Jugend
die
idealen
Voraussetzungen für einen Ferien- oder Erholungsaufenthalt.
Abseits von all dem Tru-bel und
Rummel, der heute an der Nordund Ostsee und den ost- und
nordfriesischen Inseln herrscht,
ist Neuwerk wirklich eine Oase
der Ruhe, in der die Zeit stillzustehen scheint…. « (Auszug aus
dem Bericht des Stadtjugendrings Salzgitter 1963).
D
* ) 1
* ) 1
-01) /1#
2$)*# #/
* ) 1+-1'3
:
:
:
:
#')# /',)+ ,,
+BISF5VSN/FVXFSL
'+ #/ #1
(
'!!
&
#00',%.* 11# +'1
/ 32/
(
-!&4#/1'%#0
" +'1
-1'3
&/# 2/+
', 3'#*#, / #,
2," **#, /89#,
(
%
#2#/7#2% +'1 / 32/
-1'3
&/# 2/+
(
'#0# /1')#* 2," 3'#*#
,"#/# +#&/ '+ -,*',# 0&-.
$$$ #$
""
2," (#171 2!& 2$ "#/ ,0#*
"'/#)1 + #'!& ,# #, "#/
,0#*0!&2*#
Nummer 8 / Juli 2011
1961 kommt die Stadt Salzgitter
nach der Besichtigung des Geländes
im Nordosten der Insel zu dem Ergebnis, dass die Insel Neuwerk besonders gut für die Jugenderholungspflege geeignet ist, da sie kaum
einen offiziellen Fremdenverkehr
und die damit verbundenen Einschränkungen aufweist.
Anfang der sechziger Jahre besteht
das Zeltlager aus einer Fläche von
ca. 2.500 m² und einem Teil einer
Baracke als Wirtschaftsgebäude, welches als Küche und bei schlechtem
Wetter als Gemeinschaftsraum genutzt wird. Gewaschen wird sich in
der Regel vor dem Frühstück im
Watt. Gekocht wird zu Anfang im
Freien auf einem als Strandgut geborgenem Herd, das Heizmaterial
wird am Strand gesucht. In den fünf
Großhauszelten mit 10 Plätzen und
einigen Gruppenzelten mit je vier
Plätzen ist kein fester Boden vorhanden, geschlafen wird auf Strohsäcken und mit Steppdecken. Im
Laufe der Jahrzehnte ändert sich
viel, Wirtschaftsgebäude entstehen,
neue Zelte werden angeschafft, die
Trink- und Waschwasserversorgung
wird sicher gestellt.
Verschiedene Unternehmen und
deren Mitarbeiter aus Salzgitter und
Braunschweig engagieren sich bis heute
mit Geld- und Sachspenden sowie Arbeitsleistungen für das
Jugendcamp. Auch finden sich bis heute
immer noch viele ehrenamtliche Helfer,
die tatkräftig am Unterhalt und der Weiterentwicklung des
Camps mitwirken, so
dass das Jugendcamp
heute mit jeder
gut
geführten
modernen
Jugendherberge mithalten kann.
In 50 Jahren Jugendcamp haben
ca. 35.000 Besucherinnen und Besucher Unterkunft gefunden und das
Inselleben genießen
können. Das heutige
Verwalterehepaar Jörg
und Angelika kümmert
sich liebevoll um das
Jugendcamp
und
seine Gäste. Das Gästebuch des Camps
zeigt, wie wohl sich
die Besucher bei
ihnen fühlen und
wie gern Besucher, die einmal im
Camp Urlaub machten, immer wiederkommen.
Wer mehr über die Geschichte des
Camp erfahren möchte, kann sich
die ganze Chronik des Camps unter
dem Link www.neuwerkfreizeitcamp.de herunterladen.
Nummer 8 / Juli 2011
Neuwerker Rundblick
17
Weidenallee – Hier haben
die Bäume
Namen
) und
lte-Lübbe (re.
2005: Ute Schu
ela
is
G
Insellehrerin
die damalige
em
Tied ann
VON UTE SCHULTE-LÜBBE
ereits 2003 haben Neuwerk Freunde gemeinsam
mit den Neuwerker Kindern begonnen, eine «Weidenallee« zu pflanzen. Das Besondere:
jeder Baum trägt den Namen
eines Kindes und jeder Baum hat
einen erwachsenen Paten. Eine
nachhaltige Erinnerung an alle
die, die auf der Insel aufwachsen
oder sehr oft im Jahr zu Gast
sind. Ute Schulte-Lübbe, eine der
Initiatoren, hat die Geschichte
aufgeschrieben:
B
»Als der Turm 644 Jahre alt war, als
auf der Insel noch Heu eingefahren
wurde, als es auf der Insel noch Rinder und Schafe gab, als noch kein
Neuwerker auf dem Festland eine
Wohnung hatte, als im Watt noch
Butt gefischt wurde, als der Maler
Erich Brodkorb noch oben im Turm
sein Atelier hatte und im (heutigen)
Brinkmannschen Haus wohnte, als
es noch die »Mäusetürme« gab, als
Herr Sperling noch Leuchtturmwärter war, als Volker Griebel ein Jahr
alt war, sind Arnd Schulte (12 Jahre
alt) und Theo Schulte (9 Jahre alt)
mit der Braunschweiger Gaußschule
das erste Mal in den Sommerferien
ins Schullandheim nach Neuwerk
gefahren.
Im selben Jahr bin auch ich, Ute
Lübbe aus Hamburg das erste Mal in
den Sommerferien nach Neuwerk
gekommen und bin bei Käthe und
Lüder-Ernst Griebel Gast gewesen.
Deren Tochter Gisela (heute Gisela
Aufderheide) war damals 12 Jahre
alt, die Söhne Lüder und Rainer
waren
8 und
4 Jahre
alt und Volker ... s.o. Im Jahr 2003
waren Arnd, Theo und ich zusammen dreimal 50 Jahre auf Neuwerk
und haben daher unser 150jähriges
Jubiläum gefeiert. Wir haben zu diesem Fest 150 Freunde nach Neuwerk eingeladen, 136 sind gekommen und haben im Anker ein
rauschendes Fest gefeiert.
Die Gäste haben uns großzügig beschenkt: mit auf der Insel einzulösenden Gutscheinen und einem
großen Geldgeschenk. Wir wollten,
dass dieses Geld auf der Insel bleibt
und haben dann im Jahr 2005 mit
Unterstützung von Volker Griebel
und nach Einholung von allen inselnotwendigen Genehmigungen in
der Nähe des Turmes 39 Weiden gepflanzt. Regen und Bier flossen in
»Strömen«. Jede Weide hat ein »Neuwerker-Kind« als Paten, das wiederum von einem erwachsenen
Paten unterstützt wird.
Die Mehrheit der Weiden sind gut
angewachsen und bilden bereits
schöne Kronen. Sie müssen regelmäßig geschnitten werden, um so
zu Kopfweiden zu werden.
2011 mussten einige Weiden ersetzt werden. Das gab wieder Gelegenheit, ein neues Fest zu feiern.
Viele haben dabei mitgearbeitet- dieses Mal bei strahlendem Sonnenschein und mit reichlich Kartoffelpuffer. Erich Oehmsen, Segler und
Landschaftsgärtner, hat uns alle
dabei sachkundig und tatkräftig unterstützt.«
Bilderleiste links: Jung und Alt pflanzen 2005 39 Weiden für die Neuwerker Kinder. Bilderleiste rechts: 2011 sind die Bäume kräftig gewachsen,
müssen gepflegt und teilweise ersetzt werden. Anschließend gab es 300
Kartoffelpuffer zur Stärkung. Unten: Erich Oehmsen als Fachmann und
Unterstützer.
18
Neuwerker Rundblick
Nummer 8 / Juli 2011
Neuwerk in die Solarvon Gabriele Meusel
ie Insel Neuwerk, umgeben von ausgedehnten
Wattflächen und den Düneninseln Scharhörn und Nigehörn wurde 1990 als Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer
gesetzlich geschützt. 1992 folgte
die Aufnahme des Gebietes
durch die UNESCO in das Programm »Der Mensch und die Biosphäre« (MAB). Als »Biosphärenreservat
Hamburgisches
Wattenmeer« ist es eine Modellregion für nachhaltiges Wirtschaften und arbeitet vernetzt
mit den anderen Biosphärenreservaten entlang der Wattenmeerküste an dem Thema Klimaanpassung.
D
Die Nordseeinsel Neuwerk bietet
gute Möglichkeiten zur Nutzung der
Sonnenenergie, sei es durch Solarthermie (Wärmenutzung) oder
durch Photovoltaik (Stromerzeugung). Auf Neuwerk ist die Kilowatt»Ernte« besonders effizient, fast
Zum Anker
immer weht ein leichter Wind, der
die Solaranlagen auf dem Dach gut
kühlt und sie daher besonders gut
arbeiten lässt. Im Biosphärenreservat ernten die Neuwerker heute
das, wovon sie sehr viel haben: Kilowattsonnenstunden!
In den zurückliegenden Jahrzehnten hat sich der Naturtourismus auf
Neuwerk stetig entwickelt und sichert den Gasthöfen ein stetiges
Einkommen. Die Neuwerkgäste reisen meistens klimafreundlich an,
indem sie zu Fuß durch das Watt
nach Neuwerk wandern, mit einem
der vielen fast CO²-freien PferdeWattwagen die Insel erreichen oder
mit dem Fahrgastschiff »MS Flipper«
an- oder abreisen.
Gleichwohl benötigt der ganz normale Betrieb der Insel zusammen
mit dem saisonalen Tourismus in
den Gasthöfen, Betriebsräumen
und Dienstgebäuden (Warmwasserbereitung, Kühlen, Kochen, Heizen)
noch sehr viel klimaunfreundliches
Heizöl. Zur Verdeutlichung: Bei
dem Heizölverbrauch
aus
dem
Jahr
1998
hätte eigentlich jeder der
rund 100.000
Gäste einen
Liter Heizöl
mit auf die
Insel bringen
müssen, um
den Verbrauch
e
des InselbetrieMeereswog
bes im Jahr zu
gewährleisten!
Die Heizölversorgung der Insel
Neuwerk wird von der HamburgPortAuthority (HPA) der Stadt Hamburg gewährleistet. Seit 1996 wird
das Heizöl für die Insel mit dem
Tankschiff vom Festland aus Cuxhaven herantransportiert. Die
Stromversorgung der Insel wird
über ein 20-KV-Seekabel durch
einen Energieversorger vom Festland her gewährleistet.
en Verbrauch von fossilen
Energieträgern soll im Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer immer weiter
vermindert werden. Damit die Insel
allmählich von der Festlandversorgung unabhängiger wird, wurde bereits im Jahr 1998 Klimaschutz modellhaft
aufgezeigt.
Die
Biosphären-/ Nationalparkverwaltung hat damals ihr eigenes Stationsgebäude auf der Turmwurt mit
einer solarthermischen Anlage zur
Warmwasserbereitung ausgestattet.
Im Jahr 2000 wurden durch den
Hamburger Verein NeuKraftwerk
e.V. zwei Photovoltaik-Paneele auf
dem Dach des neu errichteten Nationalparkhauses angebracht. Neugierig auf diese Sonnenenergieernte
D
geworden, installierten im Jahr 2004 zwei Gasthofbetriebe Solarenergetische Anlagen,
auch
das
Dach
des
Schullandheims
»Meereswoge«
wurde mit einer solarthermischen
Anlage zur Warmwasserbereitung
ausgestattet.
Immer mehr Neuwerker Bewohner und Dauernutzer der Insel interessierten sich für die Einsparung
von Heizöl und Strom und neben
der Schonung des Geldbeutels auch
dem Schutz des Klimas. Die Förderungen von Energieeinsparmöglichkeiten auf Neuwerk, wird durch die
fachliche Beratung der Abteilung
»Natur- und Ressourcenschutz« in
Zusammenarbeit mit der Biosphärenreservatverwaltung der Behörde
für Stadtentwicklung und Umwelt
(BSU) ermöglicht. Im Auftrag der
BSU wurde für das Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer
ein Energiegutachten mit Vorschlägen zum Einsatz von regenerativer
Energiegewinnung erarbeitet und
allen Insulanern und Nutzern der
Insel zur Verfügung gestellt. Im
Zuge der Umsetzung des Vorhabens, weniger Öl zu verbrauchen,
führen Gutachter und Berater Einzelgespräche mit den jeweiligen Familien und Betrieben.
Nummer 8 / Juli 2011
Neuwerker Rundblick
Bundesliga!
Nationalpark-Haus
Unter dem Motto: Was nicht verbraucht wird, muss nicht erwärmt
werden wird z. B. ein Duschkopf
im Badezimmer schon mal zur
Geldsprühmaschine! Der Kubikmeter Wasser kostet auf Neuwerk
mehr Geld als in Hamburg, da die
Wasserversorgung der Insel über
eine Leitung vom Cuxhavener Festland aus sichergestellt wird. Durch
den Einsatz von Sparduschköpfen
kann der Wasserverbrauch pro Minute Duschen auf rund 6,5 Liter reduziert werden. Da die Duschköpfe
auf Neuwerk bisher im Schnitt zwischen 10 und 15 Liter Wasser verbrauchten, kann mit dem Einsatz
eines Sparduschkopfes von einer
Einsparung von 5 Litern pro Minute auszugehen werden. Das
schont den Geldbeutel und das
Klima.
it Unterstützung und Förderung durch das Klimaschutzkonzept der Freien
und Hansestadt Hamburg wurde
im Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer im Laufe der
letzten zehn Jahre viel von den
Neuwerkern zum Einsatz von regenerativer Energie geleistet: So sind
M
Altes Fischerhaus
diverse solarthermische Anlagen
sind installiert, Photovoltaikpaneele auf dem Nationalparkdach
wurden durch den Verein NeuKraftwerk e.V. angebracht. Es sind
Wärmepumpen und Wärmerückgewinnungsanlagen in den Gasthofbetrieben eingerichtet worden. Ein
Großteil der wassersparenden
Duschköpfe wurde 2009 in den
Gästehäusern und Dienstgebäuden
auf Neuwerk umgerüstet, das
Dienst – und Unterkunftsgebäude
der HPA soll wärmtechnisch saniert
werden.
Schon heute sind diverse Photovoltaikanlagen in Gasthöfen u. Betrieben auf einem Inselrundgang zu
erkennen. Der steigende Einsatz
von Solarenergie kann der Insel
Neuwerk – als bewohntem Teil des
Biosphärenreservates - auf einen
der oberen Plätze in der deutschen
«Solarbundesliga« bringen. Da als
Kriterium für die Solarbundesliga
die installierte Solarleistung pro
Kopf der Einwohner zu Grunde gelegt wird, hat Neuwerk mit seinen
40 Einwohnern eine gute Chance,
ganz oben mitzuspielen und so zur
Modellregion für umweltverträgliches Handeln zu werden.
Hamburg fördert:
Bereits seit 1998 hat die Freie und Hansestadt Hamburg Fördergelder für Klimaschutzmaßnahmen auf Neuwerk eingesetzt. Seit 2007
liegt ein eigenes Energieeinsparkonzept für Neuwerk vor. Die Biosphärenreservatverwaltung in der Behörde für Stadtentwicklung und
Umwelt arbeitet zum Thema Klimaschutz und Klimaanpassung behördenübergreifend und interdisziplinär mit den Hamburger Kollegen aus den Behörden und intensiv mit den Neuwerker Einwohnern
zusammen. Die Förderung von Energiesparmaßnahmen im Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer auf Neuwerk ist ein eigener
Projektpunkt im «Hamburger Klimaschutzkonzept« (Bürgerschaftsdrucksache 18/ 6803). Damit setzt Hamburg im Biosphärenreservat
Hamburgisches Wattenmeer den neuen Aspekt «Klimaanpassung« aus
den Leitlinien des Madrid Aktionsplan (2008 bis 2013) der UNESCO
im Weltnetz der Biosphärenreservate als Modellregion zur Klimaanpassung entsprechend seinen Möglichkeiten um.
Bei dem Neubau des Verwaltungsgebäudes des Nationalpark-/ Biosphärenreservates auf der Turmwurt wird so viel Energieeffizienz hergestellt, wie es den unregelmäßigen Nutzungen des Gebäudes gerecht
wird. Ziel ist es, durch den Einsatz von Geothermie und Photovoltaikund solarthermischen Anlagen für den Betrieb des Gebäudes keine
fossile Energie mehr auf die Insel zu transportieren! Die Biosphärenreservatverwaltung geht im Jahr der Umwelthauptstadt 2011 also mit
gutem Beispiel voran! Das Interesse an der Nutzung von Erdwärme/Geothermie auf Neuwerk steigt.
19
20
Neuwerker Rundblick
Nummer 8 / Juli 2011
Enno Kleinert – Ein Münchner auf Neuwerk
Gewinnspiel
Drei Neuwerkpakete
www.neuwerk-klamotten.de
Gewinnen Sie mit dem Neuwerker
Rundblick 3x je ein T-Shirt in Ihrer
Größe und kleine Überraschungen.
Hier die Preisfrage:
Wieviele Meter
»wandert« Scharhörn
jährlich?
Ihre Antwort – mit Angabe der T-Shirt Größe
– bis zum 30. September 2011 an:
Neuwerker Rundblick,
Ahornweg 19, 22395 Hamburg
Die Preise sind zur Verfügung
gestellt von www.neuwerk-klamotten.de
Die glücklichen Gewinner der letzten Ausgabe sind: Klaus Kornmesser, Wolfsburg; Anneliese Oelschläger, Berlin; Klaus Klein-Altstedde, Cuxhaven. Herzlichen Glückwunsch,
Ihr Paket ist unterwegs!
as Wattenmeer mit seiner
Weite, mit dem fernen
Horizont und mit dem
aufsteigenden Himmelsgewölbe,
nur unterbrochen von Seezeichen, Leuchttürmen und Baken,
vermittelt den Eindruck und die
Leidenschaft der Liebe, die der
Maler Enno Kleinert dieser Landschaft, seiner Heimat, entgegenbringt.
D
Seit seiner Kindheit schon fasziniert ihn die einmalige Naturlandschaft mit der Insel Neuwerk, sie
wird immer mehr zum bevorzugten
Arbeitsthema. Durch die Ernennung
zum
UNESCO-Weltnaturerbe
schließlich ist ihm die Arbeit im Watt
und auf der Insel zu einer Art Spurensicherung geworden, sie bildet
seinen künstlerischen Beitrag zur
Erhaltung des Wattenmeers.
Der Gestaltung des Himmels widmet er sich im besonderen Maße.
Das raffiniert inszenierte Licht gibt
seinen Motiven Volumen und Spannung. Wolken und Himmel sind ein
wesentlicher Bestandteil des Gesamtbildes. Der Ursprung seiner
Werke liegt in einer leidenschaftlichen Beobachtung der Natur.
Enno Kleinert wurde 1941 in Cuxhaven geboren. Schon in seiner Jugend beobachtete er von Döse oder
Duhnen aus die Wolkenbildung
über der Insel und die atmosphärischen Veränderungen im Watt. Mit
15 Jahren malte er sein erstes gro-
ßes Ölbild »Im Watt vor Neuwerk«.
Er lebt und arbeitet als Künstler seit
über vier Jahrzehnten in München,
leider sehr weit entfernt von seinen
Motiven im Watt und auf der Insel
Neuwerk.
Drucke von Enno Kleinert sind
demnächst auch in der Galerie
Brinkmann auf Neuwerk erhältlich.
Enno Kleinert,
Fine Art Portraitmaler, München
[email protected]
www.art-kunst-galerie.de
Das hat gerade noch gefehlt: NEUWERKSTATT eröffnet
nnähernd 100.000 Besucher zählt die Insel Neuwerk jährlich. Für alle, die
ihre Neuwerkidentität und -Affinität auch mal zu Hause zeigen
wollen, hat die NEUWERKSTATT
pünktlich zu Beginn der Saison
2011 die Türen geöffnet.
A
Inhaber Werner Flegel ist gelernter
Schilder- und Lichtreklameherstellermeister. Der 42jährige ist schon
seit langer Zeit Neuwerkfan und
nun seit 3 Jahren fest auf der Insel.
Sein eigentliches Handwerk und
seine Leidenschaft zum kreativen
Schaffen kann er nun in seinem eigenen kleinen Werkstatt-Laden direkt neben der Inselschule umsetzen. Die NEUWERKSTATT bietet
eine bunte Produktpalette neuwerkbezogener Kreationen. Originell mit
Wattenmeer- und Inselmotiven be-
In anheimelnder Atmosphäre …
druckte Strampler für die Allerkleinsten sind ebenso erhältlich wie
warme Kapuzensweater mit »Neuwerk«-Schriftzug und die beliebten
WattRockCafé-T-Shirts. Auch Postkarten und Foto-Jahreskalender sind
ein schönes Mitbringsel aus der
NEUWERKSTATT. Die NEUWERK-
… bietet die NEUWERKSTATT eine bunte Produktpalette
STATT öffnet stets zu den Liegezeiten der MS Flipper. Wer Zuhause in
Ruhe stöbern möchte, kann sich
über die Seite www.neuwerkstatt.de
ganz persönliche Neuwerk-Andenken oder auch für Gruppen individuell bedruckte Kleidung erstellen
und zuschicken lassen. Der koope-
rierende Online-Shop www.neuwerk-klamotten.de zeigt ebenfalls
Produkte aus der Werkstattproduktion. Der NEUWERKER RUNDBLICK
sagt Herzlichen Glückwunsch zu
diesem Glücksgriff und allen anderen: Herzlich Willkommen in der
»NEUWERKSTATT«! RALF FLECHNER
Neuerscheinung:
NEUWERK – Erholungsinsel mit Geschichte
utor Kurt Eisermann lebt auf dem Festland
in Sahlenburg in Sichtweite zur Insel Neuwerk. Er zeichnet ein umfassendes Bild seiner Lieblingsinsel. Viele Farbfotos zeigen die Vielfalt von Flora und Fauna und dokumentieren
beeindruckende Stimmungen. Sein Blick in die
Geschichte und viele alte Postkartenmotive lassen
bisher wenig Bekanntes lebendig werden.
Der Informations- und Chronikteil bietet Fakten
und Hinweise für einen Erholungsurlaub oder
einen Tagesbesuch auf der Insel Neuwerk.
A