Weiterführendes Begleitmaterial

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Weiterführendes Begleitmaterial
3. Arbeitsmaterialien
3.1 Arbeitsblätter (mit Lösungsvorschlägen)
Kapitel 1
1. Maria in der Bibel
Aufgaben:
1. Zu den Büchern des Neuen Testaments gehören die Evangelien und die
Apostelgeschichte. Ordne die Bücher in der richtigen Reihenfolge, wie sie in
der Bibel stehen!
2. Male die Buchrücken der Evangelien aus, bei der Maria eine tragende Rolle
bei der Geschichte der Geburt Jesu zugewiesen wird!
3. Schreibe die Texte auf und suche passende Bilder! Gestalte ein Plakat!
Maria
25
Kapitel 1
1. Maria in der Bibel (Lösung)
Aufgaben:
1. Zu den Büchern des Neuen Testaments gehören die Evangelien und die
Apostelgeschichte. Ordne die Bücher in der richtigen Reihenfolge wie sie in
der Bibel stehen!
2. Male die Buchrücken der Evangelien aus, bei der Maria eine tragende Rolle
bei der Geschichte der Geburt Jesu zugewiesen wird!
Joh
Mt
Lk
Mk
Apg
(Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, Apostelgeschichte)
3. Schreibe die Texte auf und suche passende Bilder! Gestalte ein Plakat!
individuelle Schülerlösung
Maria
26
Kapitel 1
2. Engel Gabriel
Aufgaben:
1. In das kleine Städtchen Nazareth in Galiläa wird der Engel Gabriel gesandt.
Was kündigt er Maria an? Finde im Evangelium nach Lukas die genauen Worte!
__________________________________________________________________________
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2. Wie reagiert Maria darauf?
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3. Wie stellst du dir einen Engel vor? Schreibe oder male!
4. „Jeder kann für jeden jederzeit ein Engel sein.“ (James Krüss) Bastle eine
kleine Engelkarte und schenke sie einem lieben Menschen!
Maria
27
Kapitel 1
2. Engel Gabriel (Lösung)
Aufgaben:
1. In das kleine Städtchen Nazareth in Galiläa wird der Engel Gabriel gesandt.
Was kündigt er Maria an? Finde im Evangelium nach Lukas die genauen Worte!
„Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein
Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus
geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr,
wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in
Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. (Lk 1, 30-33)
(Einheitsübersetzung)
2. Wie reagiert Maria darauf?
Maria hört die Worte des Engels und vertraut auf Gottes Weisung:
„Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ (Lk 1, 38)
(Einheitsübersetzung)
3. Wie stellst du dir einen Engel vor? Schreibe oder male!
individuelle Schülerlösung
4. „Jeder kann für jeden jederzeit ein Engel sein.“ (James Krüss) Bastle eine
kleine Engelkarte und schenke sie einem lieben Menschen!
individuelle Schülerlösung
Maria
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3. Die Verheißung der Geburt Jesu
Kapitel 1
Aufgabe:
Fülle die Lücken mit den Wörtern aus dem Kasten!
(26) Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in
eine Stadt in Galiläa namens Nazaret (27) zu einer __________
gesandt. Sie war mit einem Mann namens _________________
verlobt, der aus dem Haus _________________ stammte. Der
Name der Jungfrau war ______________. (28) Der Engel trat
bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du ______________, der Herr
ist mit _____________. (29) Sie _____________ über die
Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. (30)
Da sagte der Engel zu ihr: ______________ dich nicht, Maria;
denn du hast bei Gott ______________ gefunden. (31) Du wirst
"Die Verkündigung" von Melozzo da Forlì
(ca. 1438-1494), im Pantheon in Rom.
ein Kind ______________, einen Sohn wirst du gebären: dem
sollst du den Namen ____________________ geben. (32) Er
wird groß sein und Sohn des __________________ genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den
_________________ seines Vaters David geben. (33) Er wird über das Haus Jakob in
_________________ herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. (34) Maria sagte zu dem
Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen __________________ erkenne? (35) Der Engel
antwortete ihr: Der _________________ Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten
wird dich überschatten. Deshalb wird auch das ________________ heilig und Sohn
________________ genannt werden. (36) Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter
einen Sohn empfangen; obwohl sie als _________________ galt, ist sie jetzt schon im sechsten
Monat. (37) Denn für Gott ist nichts ______________. (38) Da sagte Maria: Ich bin die ____________
des Herrn; mir geschehe, wie du es ________________ hast. Danach verließ sie der Engel.
(Lk 1,26-38/Einheitsübersetzung)
Begnadete + David + dir + erschrak + empfangen + Ewigkeit + Fürchte + gesagt
Gnade + Gottes + Heilige + Höchsten + Jesus + Jungfrau + Josef + Kind + Magd
Maria + Mann + Thron + unfruchtbar + unmöglich
Maria
29
3. Die Verheißung der Geburt Jesu (Lösung)
Kapitel 1
Aufgabe:
Fülle die Lücken mit den Wörtern aus dem Kasten!
(26) Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott
in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret (27) zu einer
Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef
verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der
Jungfrau war Maria. (28) Der Engel trat bei ihr ein und
sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. (29)
Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser
Gruß zu bedeuten habe. (30) Da sagte der Engel zu ihr:
Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott
"Die Verkündigung" von Melozzo da Forlì
(ca. 1438-1494), im Pantheon in Rom.
Gnade gefunden. (31) Du wirst ein Kind empfangen, einen
Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus
geben. (32) Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird
ihm den Thron seines Vaters David geben. (33) Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit
herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. (34) Maria sagte zu dem Engel: Wie
soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? (35) Der Engel antwortete ihr: Der Heilige
Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb
wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. (36) Auch Elisabet, deine
Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt,
ist sie jetzt schon im sechsten Monat. (37) Denn für Gott ist nichts unmöglich. (38) Da sagte
Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie
der Engel.
(Lk 1,26-38/Einheitsübersetzung)
Maria
30
Kapitel 2
4. Helferin in allen Nöten
Aufgabe:
Fülle die Lücken im Text!
Aus der ________________ Tradition haben wir ein sehr stark
________________ dominiertes Gottesbild. Und so wird
________________ schon sehr früh auch als die weibliche
Seite ________________ gesehen. Sie wird sehr stark auch
eine Figur, die für die ________________ zum Menschen steht.
Das ________________ Gottes durch Heilige wird bei Maria
Die Sixtinische Madonna von Raffael
aus dem Jahr 1512/1513
wohl am stärksten und klarsten deutlich. Sie ist diejenige, die für alle ________________ zu einer
wichtigen Bezugsperson wird. Zur wichtigsten ________________ und Helferin in allen Nöten.
Vielleicht ist es die ________________ nach Wärme und auch nach ________________. Die
________________ – vor allem auch die Frauen – haben eine Gesellschaft erlebt, die zur Gänze
männlich ________________ war, auch eine ________________, in der Männer zum Teil auch
________________ geherrscht haben, wo Frauen ________________ Rolle hatten oder einfach
________________ waren, verheiratet wurden oder ins ________________ gesteckt. Wo es wenige
Möglichkeiten für Frauen gab. Und Maria war, vielleicht ein Bild für Frauen – aber sicher auch für
Männer – noch einmal einen anderen ________________ zu erleben: nicht Herrschaft, sondern z. B.
diesen ________________. Im Mittelalter schon gab es diese ________________ mit dieser Wärme
und ________________. Diese Barmherzigkeit, ________________ und diese Nähe konnte man sich
von keinem Mann, noch nicht einmal von einem ________________ Gott, so richtig vorstellen, weil
man Männer so nicht erlebt hat. Vielleicht ist da ein tiefes Bedürfnis in der ________________ Seele,
dieses ________________ und Weibliche auch in die ________________ zu integrieren. Und das ist
im ________________ und in der Orthodoxie sozusagen über Maria ________________.
Aspekt + brutal + dominiert + Fürbitterin + Fürsorglichkeit + Geborgenheit + Gottes
Heilshandeln + jüdischen + Katholizismus + keine + Kirche + Kloster + Lebensbereiche
männlich + männlichen + Maria + menschlichen + Menschen + Mütterliche + passiert
Religion + Sehnsucht + Schutz + Sklaven + Schutzmantel + Schutzmantelmadonna
Zuwendung
Maria
31
Kapitel 2
4. Helferin in allen Nöten (Lösung)
Aufgabe:
Fülle die Lücken im Text!
Aus der jüdischen Tradition haben wir ein sehr stark
männlich dominiertes Gottesbild. Und so wird Maria
schon sehr früh auch als die weibliche Seite Gottes
gesehen. Sie wird sehr stark auch eine Figur, die für die
Zuwendung zum Menschen steht. Das Heilshandeln
Gottes durch Heilige wird bei Maria wohl am stärksten und
Die Sixtinische Madonna von Raffael
aus dem Jahr 1512/1513
klarsten deutlich. Sie ist diejenige, die für alle Lebensbereiche zu einer wichtigen
Bezugsperson wird. Zur wichtigsten Fürbitterin und Helferin in allen Nöten. Vielleicht ist es
die Sehnsucht nach Wärme und auch nach Schutz. Die Menschen – vor allem auch die
Frauen – haben eine Gesellschaft erlebt, die zur Gänze männlich dominiert war, auch eine
Kirche, in der Männer zum Teil auch brutal geherrscht haben, wo Frauen keine Rolle hatten
oder einfach Sklaven waren, verheiratet wurden oder ins Kloster gesteckt. Wo es wenige
Möglichkeiten für Frauen gab. Und Maria war, vielleicht ein Bild für Frauen – aber sicher
auch für Männer – noch einmal einen anderen Aspekt zu erleben: nicht Herrschaft, sondern
z. B. diesen Schutzmantel. Im Mittelalter schon gab es diese ´Schutzmantelmadonna´ mit
dieser Wärme und Geborgenheit. Diese Barmherzigkeit, Fürsorglichkeit und diese Nähe
konnte man sich von keinem Mann, noch nicht einmal von einem männlichen Gott, so richtig
vorstellen, weil man Männer so nicht erlebt hat. Vielleicht ist da ein tiefes Bedürfnis in der
menschlichen Seele, dieses Mütterliche und Weibliche auch in die Religion zu integrieren.
Und das ist im Katholizismus und in der Orthodoxie sozusagen über Maria passiert.
Maria
32
Kapitel 2
5. Marienverehrung
Aufgaben:
1. Maria wurde sehr früh als weibliche Seite Gottes gesehen. Sie hat Christus
nicht nur zur Welt gebracht, sondern erzogen und in der Welt begleitet. Welche
Eigenschaften magst du an deiner Mutter am meisten?
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
2. Du siehst die Abbildung einer „Schutzmantelmadonna“. Welche
Eigenschaften fallen dir beim Anblick dieser Abbildung ein?
_____________________________
_____________________________
_____________________________
_____________________________
_____________________________
_____________________________
_____________________________
_____________________________
_____________________________
_____________________________
_____________________________
Schutzmantelmadonna (Ausschnitt) von Enguerrand Quarton
und Pierre Vilatte (1452)
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
Maria
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Kapitel 2
5. Marienverehrung (Lösung)
Aufgaben:
1. Maria wurde sehr früh als weibliche Seite Gottes gesehen. Sie hat Christus
nicht nur zur Welt gebracht, sondern erzogen und in der Welt begleitet. Welche
Eigenschaften magst du an deiner Mutter am meisten?
individuelle Schülerlösung
2. Du siehst die Abbildung einer „Schutzmantelmadonna“. Welche
Eigenschaften fallen dir beim Anblick dieser Abbildung ein?
Wärme, Schutz,
Geborgenheit,
Barmherzigkeit,
Fürsorglichkeit,
Nähe, Fürbitterin, Helferin
Schutzmantelmadonna (Ausschnitt) von Enguerrand Quarton
und Pierre Vilatte (1452)
Maria
34
Kapitel 3
6. Das Magnifikat
Aufgaben:
1. Fülle die Lücken im Text mit den Wörtern aus
dem Kasten!
Lukas 1, 46-55
Meine ___________________ preist die Größe des
___________________ und mein
___________________ jubelt über Gott, meinen
___________________ Denn auf die _________________
Das "Magnificat" im S tundenbuch
des Herzogs von Berry.
seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle
___________________ Denn der ___________________ hat Großes an mir getan und sein
Name ist ___________________ Er ___________________ sich von Geschlecht zu
Geschlecht über alle, die ihn ___________________ Er vollbringt mit seinem Arm
___________________ Taten: Er___________________, die im Herzen voll
___________________ sind; er stürzt die ___________________ vom Thron und erhöht
die___________________. Die ___________________ beschenkt er mit seinen Gaben und
lässt die Reichen ___________________ ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes
___________________ an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern
___________________ verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf
___________________.
(Einheitsübersetzung)
erbarmt + ewig + fürchten + Geist + Geschlechter + heilig + Herrn + Hochmut + Hungernden
Israel + leer + machtvolle + Mächtige + Mächtigen + Niedrigen + Niedrigkeit + Retter + Seele
Vätern + zerstreut
2. Versuche, das Magnifikat in deinen eigenen Worten zu umschreiben!
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
Maria
35
Kapitel 3
6. „Das Magnifikat“ (Lösung)
Aufgaben:
1. Fülle die Lücken im Text mit den Wörtern aus dem Kasten!
Lukas 1, 46-55
Meine Seele preist die Größe des Herrn
und mein Geist jubelt über Gott, meinen
Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner
Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an
preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir
getan und sein Name ist heilig. Er
erbarmt sich von Geschlecht zu
Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er
vollbringt mit seinem Arm machtvolle
Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll
Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen
vom Thron und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen
Gaben und lässt die Reichen leer
ausgehen. Er nimmt sich seines
Das "Magnificat" im Stundenbuch des Herzogs von Berry.
Knechtes Israel an und denkt an sein
Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen
hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
(Einheitsübersetzung)
2. Versuche, das Magnifikat in deinen eigenen Worten zu umschreiben!
individuelle Schülerlösung
Ein „indianisches Magnifikat“
Voll Freude singe ich dem Herrn, meinem Retter.
Er schaut auf sein armes Bauermädchen, das ausgenutzt wird und leidet.
Jetzt werden all die vielen zu mir sagen: ‚Gott hat dir geholfen.’
Er ist gut und er steht immer auf der Seite der Armen.
Wir wissen jetzt: Er ist groß, den groben Angeber hat er verjagt.
Die Unterdrückten richtet er auf und die Herren bringt er zu Fall.
Er gibt Brot denen, die Hunger haben und die Reichen tritt er mit Füßen.
Wie er es gesagt hat, immer kämpft Gott an der Seite des Volkes.
Maria
36
7. Reformation und Kritik an der Heiligenverehrung
Kapitel 3
Aufgabe:
Ergänze den Text sinnvoll mit den zur Verfügung stehenden Wörtern!
In der Volksfrömmigkeit nahm die Bedeutung ________ weiter zu. Aber spätestens mit der
_____________ setzte auch Kritik an der Heiligenverehrung ein. Nahmen die Heiligen – und
besonders Maria – in der Verehrung nicht längst eine Bedeutung an, die alleine ______
gebührt?
Zwar lehnte _________ das Gedenken an besondere heilige Persönlichkeiten grundsätzlich
nicht ab, aber eine Anrufung der Heiligen. Denn: „Es ist nur ein __________ zwischen Gott
und den Menschen gesetzt, Jesus Christus.“
Maria, so Luther, könne die Funktion eines ___________ im Glauben haben, sie selbst
könne aber Heil weder schaffen noch vermitteln.
Dadurch, dass Maria ihre ____________________ in den Kirchen der Reformation einbüßt,
wird zwar die ausschließliche Heilsvermittlung durch Christus wieder betont, aber das
_____________________ geht dabei verloren.
Luther, Marias, Vorbilds, weibliche Element, Mittler, besondere Stellung, Gott, Reformation
Maria
37
7. Reformation und Kritik an der Heiligenverehrung (Lösung)
Kapitel 3
Aufgaben:
1. Ergänze den Text sinnvoll mit den zur Verfügung stehenden Wörtern!
In der Volksfrömmigkeit nahm die Bedeutung Marias weiter zu. Aber spätestens mit der
Reformation setzte auch Kritik an der Heiligenverehrung ein. Nahmen die Heiligen – und
besonders Maria – in der Verehrung nicht längst eine Bedeutung an, die alleine Gott
gebührt?
Zwar lehnte Luther das Gedenken an besondere heilige Persönlichkeiten grundsätzlich nicht
ab, aber eine Anrufung der Heiligen. Denn: „Es ist nur ein Mittler zwischen Gott und den
Menschen gesetzt, Jesus Christus.“
Maria, so Luther, könne die Funktion eines Vorbilds im Glauben haben, sie selbst könne
aber Heil weder schaffen noch vermitteln.
Dadurch, dass Maria ihre besondere Stellung in den Kirchen der Reformation einbüßt, wird
zwar die ausschließliche Heilsvermittlung durch Christus wieder betont, aber das weibliche
Element geht dabei verloren.
Maria
38
Kapitel 4
8. Suchsel
Aufgabe:
Finde die Antworten im Buchstabensalat!
1. Wie wird die Geburt Jesu durch Maria in der Bibel genannt?
2. Diese Bezeichnung wird weniger als biologische Tatsache gedeutet,
sondern ist als … zu verstehen.
3. Obwohl sein Geburtsort Betlehem war, sprachen die Menschen zur Zeit des Neuen
Testaments immer von „Jesus von ….“
4. Im Zuge der … setzte ein kritischer Umgang mit den biblischen Texten ein.
5. Die Lehre von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel ist das letzte ….
6. Maria ist eine ….
7. Die Bedeutung Marias entsteht durch die ….
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Maria
39
Kapitel 4
8. Suchsel (Lösung)
Aufgabe:
Finde die Antworten im Buchstabensalat!
1. Wie wird die Geburt Jesu durch Maria in der Bibel genannt? Jungfrauengeburt
2. Diese Bezeichnung wird weniger als biologische Tatsache gedeutet,
sondern ist als Symbol zu verstehen.
3. Obwohl sein Geburtsort Betlehem war, sprachen die Menschen zur Zeit des Neuen
Testaments immer von „Jesus von Nazareth.“
4. Im Zuge der Reformation setzte ein kritischer Umgang mit den biblischen Texten ein.
5. Die Lehre von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel ist das letzte Mariendogma.
6. Maria ist eine Heilige.
7. Die Bedeutung Marias entsteht durch die Geburt Jesus.
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Maria
40
Kapitel 5
9. Marienbild und Rolle der Frau
Aufgaben:
1. Das gängige Marienbild, das seit dem 19. Jahrhundert prägend ist, hat auch
das Frauenbild nachhaltig beeinflusst. Welche Eigenschaften sollte Maria
heute haben, um dem modernen Frauenbild zu entsprechen? Ergänze die
Tabelle!
historisches Marienbild
modernes Marienbild
unterwürfige Frau
___________________________________
gehorsam dienende Magd
___________________________________
unterwürfige Dulderin
___________________________________
rein von aller Sünde
___________________________________
aufopfernde Mutter
___________________________________
2. In der Spätantike, im Mittelalter und der Barockzeit war das Marienbild von
anderen Attributen bestimmt. Welche fallen dir hierzu ein?
__________________________________________________________________________
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__________________________________________________________________________
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__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
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Maria
41
Kapitel 5
9. Marienbild und Rolle der Frau (Lösung)
Aufgaben:
1. Das gängige Marienbild, das seit dem 19. Jahrhundert prägend ist, hat auch
das Frauenbild nachhaltig beeinflusst. Welche Eigenschaften sollte Maria
heute haben, um dem modernen Frauenbild zu entsprechen? Ergänze die
Tabelle!
historisches Marienbild
modernes Marienbild
unterwürfige Frau
emanziperte Frau
gehorsam dienende Magd
selbstbewusste, eigenständige Frau
unterwürfige Dulderin
Vorbild im Kampf um Gleichberechtigung
rein von aller Sünde
normale weibliche Sexualität
aufopfernde Mutter
liebevolle Mutter
2. In der Spätantike, im Mittelalter und der Barockzeit war das Marienbild von
anderen Attributen bestimmt. Welche fallen dir hierzu ein?
Himmelskönigin, Herrscherin, Patronin/Beschützerin,
Kämpferin gegen das Böse
Maria
42
alle Kapitel
10. Marienfeste
Aufgaben:
1. Der Festkalender der katholischen Kirche enthält eine ganze Reihe von
Marienfesten. Manche davon bestimmen bis heute unseren Kalender und
Feiertage. Recherchiere, welche Bedeutung folgende Daten haben!
08.12. ____________________________________________________________________
01.01. ____________________________________________________________________
15.08. ____________________________________________________________________
02.07. ____________________________________________________________________
08.09. ____________________________________________________________________
02.02. ____________________________________________________________________
25.03. ____________________________________________________________________
2. Wähle ein Marienfest und sammle weitere Informationen! Erstelle eine
Präsentation und halte einen Vortrag vor der Klasse!
Notizen:
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Maria
43
alle Kapitel
10. Marienfeste (Lösung)
Aufgabe:
Der Festkalender der katholischen Kirche enthält eine ganze Reihe von
Marienfesten. Manche davon bestimmen bis heute unseren Kalender und
Feiertage. Recherchiere, welche Bedeutung folgende Daten haben!
08.12.
Das Fest der Unbefleckten Empfängnis
01.01.
Fest der Gottesmutter Maria
15.08.
Mariä Himmelfahrt Hochfest
02.07.
Mariä Heimsuchung
08.09.
Mariä Geburt
02.02.
Mariä Lichtmess
25.03.
Mariä Verkündigung
2. Wähle ein Marienfest und sammle weitere Informationen! Erstelle eine
Präsentation und halte einen Vortrag vor der Klasse!
individuelle Schülerlösung
Maria
44
Kapitel 5
11. Werde kreativ!
Aufgabe:
Male dieses Marienbild nach historischem Vorbild aus!
Beachte dabei Folgendes:
Male das Gewand in kräftigen Tönen aus! Der Schleier der Madonna wird traditionell in Blau
gestaltet. Blau war eine sehr teure Farbe, die aus Lapislazuli hergestellt wurde und deshalb
nur Madonnenfiguren vorbehalten war.
Maria
45
8. Bildungsstandards
1.1 Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz
Durch die Ergebnisse von TIMSS, PISA und IGLU ist deutlich geworden, dass die in
Deutschland vorrangige Inputsteuerung allein nicht zu den erwünschten Ergebnissen im
Bildungssystem führt. Die Kultusministerkonferenz hat daher beschlossen, bundesweit
geltende Bildungsstandards festzulegen. Diese sind auf den Erwerb von Kompetenzen und
deren Überprüfung ausgerichtet.
Bundesweit geltende Bildungsstandards gibt es seit 2003 bzw. 2004:
• für den Primarbereich (Jahrgangsstufe 4) für die Fächer Deutsch und Mathematik,
• für den Hauptschulabschluss (Jahrgangsstufe 9) für die Fächer Deutsch, Mathematik und
erste Fremdsprache (Englisch/Französisch),
• für den mittleren Schulabschluss (Jahrgangsstufe 10) für die Fächer Deutsch,
Mathematik, erste Fremdsprache (Englisch/Französisch), Biologie, Chemie und Physik.
Im Oktober 2007 hat die Kultusministerkonferenz die Entwicklung von Bildungsstandards
und Aufgabenpools für die gymnasiale Oberstufe in den Fächern Deutsch, Mathematik,
Englisch, Französisch, Biologie, Chemie und Physik beschlossen.
Damit kann die Qualitätsentwicklung in den Schulen aller Länder in der Bundesrepublik
Deutschland zum ersten Mal an einem gemeinsam vereinbarten Maßstab, an
abschlussbezogenen Bildungsstandards ausgerichtet werden.
Trotz einiger Bedenken von verschiedenen Seiten, kann man feststellen, dass der Begriff
„Bildungsstandard“ überwiegend als ein Markenzeichen für die Qualitätsentwicklung im
Schulwesen angesehen wird. Deshalb wird von Vertreterinnen und Vertretern anderer
Fachbereiche der Wunsch geäußert, auch für ihre jeweiligen Fächer nationale
Bildungsstandards zu entwickeln. In absehbarer Zeit ist aber damit wohl nicht zu rechnen.
Umso begrüßenswerter ist es, wenn bereits jetzt von entsprechenden
Interessenvertretungen Bildungsstandards und Kompetenzmodelle für weitere Fachbereiche
erarbeitet werden. Den Ländern steht es frei, diese Vorschläge in länderspezifische
Qualitätsentwicklungen einzubeziehen.
Maria
100
1.2 Inhalte der Bildungsstandards
Die von der Kultusministerkonferenz vorgelegten Bildungsstandards
•
•
•
•
•
•
•
greifen die Grundprinzipien des jeweiligen Unterrichtsfaches auf,
beschreiben die fachbezogenen Kompetenzen einschließlich zugrunde liegender
Wissensbestände, die Schülerinnen und Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt
ihres Bildungsganges erreicht haben sollen,
zielen auf systematisches und vernetztes Lernen und folgen so dem Prinzip des
kumulativen Kompetenzerwerbs,
beschreiben erwartete Leistungen im Rahmen von Anforderungsbereichen,
beziehen sich auf den Kernbereich des jeweiligen Faches und geben den Schulen
Gestaltungsräume für ihre pädagogische Arbeit,
weisen ein mittleres Anforderungsniveau (Regelstandards) aus,
werden durch Aufgabenbeispiele veranschaulicht.
Selbstverständlich ist Schulqualität mehr als nur die Erfüllung funktionaler Ansprüche von
Bildungsstandards oder das Messen von Schülerleistungen. Zwischen allen Bundesländern
zeigt sich eine weitgehende Übereinstimmung, wenn die Zielsetzung von Unterricht und
Erziehung in Landesverfassungen, Gesetzen, Rechts- und Verwaltungsvorschriften sowie
Lehr- und Bildungsplänen formuliert wird:
Neben der Persönlichkeitsentwicklung und Weltorientierung, die sich aus der
Begegnung mit zentralen Gegenständen unserer Kultur ergeben, steht die Erziehung
der Schülerinnen und Schüler zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern, die
verantwortungsvoll, selbstkritisch und konstruktiv ihr berufliches und privates Leben
gestalten und am politischen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
1.3 Ziele der Bildungsstandards
•
•
Bildungsstandards dienen der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Sie
formulieren Anforderungen an das Lehren und Lernen in der Schule. Sie benennen
Ziele für die pädagogische Arbeit, ausgedrückt als erwünschte Lernergebnisse der
Schülerinnen und Schüler. Damit konkretisieren Standards den Bildungsauftrag, den
allgemeinbildende Schulen zu erfüllen haben. Die Verbesserung der Ergebnisse und
die Vergleichbarkeit der Chancen stellen sich nicht automatisch ein. Es bedarf hierzu
einer systemischen Schulentwicklung mit interner und externer Evaluation. Wenn
Schulen aufgefordert werden, verstärkt Unterrichtsentwicklung zu betreiben, heißt
das auch, sich regelmäßig des Erfolgs der Arbeit zu vergewissern (interne
Evaluation) und sich einer „standardisierten“ Rückmeldung der Unterrichtsergebnisse
zu stellen (externe Evaluation). Bildungsstandards liefern hierfür die notwendigen
Vergleichsmaßstäbe. Sie beschreiben erwartete Leistungen und sind somit ein
Maßstab, an dem die tatsächlichen Leistungen von Schülerinnen und Schülern
gemessen werden können.
Bildungsstandards ermöglichen auch das Zulassen individueller Lernwege, die
Analyse des jeweils erreichten Lernstandes und die individuelle Planung des weiteren
Lernens. Bildungsstandards formulieren fachliche und fachübergreifende
Basisqualifikationen, die für die weitere schulische und berufliche Ausbildung von
Bedeutung sind und die anschlussfähiges Lernen ermöglichen.
Maria
101
•
•
•
•
Bildungsstandards ermöglichen den Schulen, ihren Unterricht an Standards zu
orientieren. Für die Lehrpersonen stellen sie auch ein Referenzsystem für ihr
professionelles Handeln dar. Auftrag der Schulen wird es sein, die
Kompetenzanforderungen einzulösen, so weit dies unter den Ausgangsbedingungen
der Schülerinnen und Schüler und der speziellen Situation in einer Schule möglich ist.
Bildungsstandards erlauben die Überprüfung der gestellten Anforderungen und
ermöglichen daher, festzustellen, inwieweit das Bildungssystem seinen Auftrag erfüllt.
Bildungsstandards standardisieren nicht die schulischen Lehr- und
Lernprozesse. Sie definieren eine normative Erwartung, auf die hin Schule erziehen
und bilden soll. Die Wege dorthin, die genaue Einteilung der Lernzeit, der Umgang
mit personellen Ressourcen sowie die Implementation von Standards und die
notwendigen Unterstützungsmaßnahmen der Schulen bleiben den Ländern
überlassen. Damit sind Standards, die die Schulen auf Ergebnisse verpflichten, die
Voraussetzung für die Gewährung von mehr Eigenverantwortung der Schulen, z. B.
im Bereich von Unterrichtsplanung, Personaleinsatz und -auswahl oder in der
Gestaltung von Integrations- und Fördermaßnahmen.
Bildungsstandards nützen den an Schulen beteiligten Gruppen:
- Sie bieten Lehrerinnen und Lehrern eine Orientierung für die Analyse, Planung und
Überprüfung ihrer Unterrichtsarbeit in Kernbereichen eines Faches.
- Sie geben Schülerinnen und Schülern eine Orientierung und Transparenz
hinsichtlich der Leistungserwartungen im Fach.
- Sie dienen der Schulaufsicht als Instrument zur Überprüfung des Schulsystems und
bieten eine Grundlage für die Beratung der Schulen.
Die Umsetzung der Bildungsstandards bietet die Chance
- der Entwicklung einer anforderungsbezogenen Aufgabenkultur,
- der Kooperation in Fachkonferenzen (gemeinsame Planung und Auswertung,
fachdidaktische und methodische Diskussionen),
- der Förderung einer Unterrichtskultur, die auf unterschiedliche Schülervoraussetzungen
eingeht,
- der Formulierung konkreter und überprüfbarer Unterrichtsziele im Schulprogramm,
- langfristig der Entwicklung eines schulinternen Curriculums.
Insgesamt fördern Bildungsstandards
- die Unterrichtsplanung im Hinblick auf definierte Leistungserwartungen,
- die diagnostische Kompetenz der Lehrerinnen und Lehrer,
- den Umgang mit Heterogenität,
- die Evaluation von Unterricht durch interne und externe Verfahren und die Arbeit mit den
Lehrplänen.
Maria
102
1.4 Kompetenzen
Die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz konkretisieren die in Bildungszielen
formulierten Erwartungen, indem sie festlegen, über welche Kompetenzen Schülerinnen und
Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Bildungsganges verfügen sollen.
Kompetenzen beschreiben Dispositionen zur Bewältigung bestimmter Anforderungen. Der
Begriff Kompetenz umfasst das vernetzte Zusammenwirken von Wissen, Fähigkeit,
Verstehen, Können, Handeln, Erfahrung und Motivation.
Solche Kompetenzen sind fach- bzw. lernbereichsspezifisch ausformuliert, da sie an
bestimmten Inhalten erworben werden müssen. Die vorgelegten Standards konzentrieren
sich damit auf überprüfbare, fachbezogene Kompetenzen und vermessen keineswegs das
gesamte Spektrum von Bildung und Erziehung. Kompetenzen sind abgrenzbar, d. h. man
kann bestimmen, ob eine Schülerin oder ein Schüler über eine bestimmte Kompetenz verfügt
oder nicht. Deshalb werden sie möglichst konkret beschrieben, sodass sie in
Aufgabenstellungen umgesetzt und prinzipiell mithilfe von Testverfahren erfasst werden
können.
Die Orientierung an Kompetenzen hat zur Folge, dass
•
•
•
der Blick auf die Lernergebnisse von Schülerinnen und Schülern gelenkt,
das Lernen auf die Bewältigung von Anforderungen und nicht nur auf den Aufbau von
zunächst ungenutztem Wissen ausgerichtet und
das Lernen als kumulativer Prozess organisiert wird.
Schülerinnen und Schüler haben fachliche Kompetenzen ausgebildet, wenn sie
•
•
•
•
•
•
zur Bewältigung einer Situation vorhandene Fähigkeiten nutzen,
dabei auf vorhandenes Wissen zurückgreifen und sich benötigtes Wissen beschaffen,
die zentralen Zusammenhänge eines Lerngebietes verstanden haben,
angemessene Lösungswege wählen,
bei ihren Handlungen auf verfügbare Fertigkeiten zurückgreifen,
ihre bisher gesammelten Erfahrungen in ihre Handlungen miteinbeziehen.
1.5 Verhältnis Bildungsstandards – Lehrpläne
Beim schulischen Lernen geht es um Wissen, um Haltungen, Einstellungen, Interessen und
grundlegende Fähigkeiten, die Schülerinnen und Schüler erwerben sollen. In Lehrplänen
werden diese in Lernzielen und -inhalten aufgelistet und zeitlich angeordnet.
Bildungsstandards hingegen arbeiten die zentralen Kompetenzbereiche heraus, die im Laufe
der schulischen Ausbildung aufgebaut werden sollen. Bildungsstandards formulieren die zu
erreichende Zielebene bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe bzw. bis zu einem
bestimmten Abschluss, während Lehrpläne den Weg zur Zielerreichung beschreiben und
strukturieren. Bildungsstandards stellen also eine auf das Ergebnis schulischen Lernens
gerichtete Form curricularer Vorgaben dar. Neu im System der Output-Steuerung ist in
jedem Fall, dass empirisch untersucht werden soll, inwieweit die Leistungserwartungen
tatsächlich eingelöst werden.
Maria
103
Auf der Input-Seite kann es weiterhin Lehr- und Rahmenpläne sowie Curricula geben, die
Lernziele und Lerninhalte systematisch und in ihrer zeitlichen Abfolge beschreiben und den
Lehrkräften Hinweise für das methodisch-didaktische Vorgehen und für Lernerfolgskontrollen
geben.
Bildungsstandards greifen allgemeine Bildungsziele auf. Während Lehrpläne jedoch
detailliert einzelne Lernziele und Lerninhalte auflisten, benennen Bildungsstandards zentrale
Ziele und Konzepte eines Faches sowie die grundlegenden Kompetenzen, die Schülerinnen
und Schüler bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe an zentralen Inhalten und
Kernbereichen eines Faches erworben haben sollen. Sie lenken damit die Aufmerksamkeit
und die Praxis im Unterricht auf das kumulative Lernen, d. h. auf langfristig aufgebaute
Lernergebnisse.
1.6 Weiterentwicklung und Überprüfung
Die Arbeit an den Bildungsstandards ist ein längerfristiger Prozess. Die Entwicklung und die
Sicherung von Qualität, externe und interne Evaluationen, bedürfen klarer Maßstäbe. Das im
Juni 2004 gegründete Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) an der
Humboldt-Universität zu Berlin begleitet die Qualitätsentwicklung im Bildungswesen in den
Ländern der Bundesrepublik Deutschland wissenschaftlich und wirkt bei der Normierung und
Überprüfung der Bildungsstandards mit. Zu seinen Aufgaben zählt auch die Fortsetzung des
Aufbaus eines Aufgabenpools (Testaufgaben) zur Standardüberprüfung sowie die
Durchführung eines nationalen Bildungsmonitorings.
Die Einhaltung der Bildungsstandards soll sowohl landesweit als auch länderübergreifend
überprüft werden. Die zentrale Überprüfung des Erreichens der Bildungsstandards auf der
Basis von Länderstichproben (Ländervergleiche) gehört ebenfalls zu den Aufgaben des IQP.
Für die landesweite Überprüfung der Leistungsfähigkeit einzelner Schulen und Klassen
(Vergleichsarbeiten) werden flächendeckende Vergleichsarbeiten durchgeführt, die sich an
den bundesweit geltenden Bildungsstandards orientieren.
2. Die DVD entspricht den Bildungsstandards gemäß
„Kirchliche Richtlinien zu Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht in den
Jahrgangsstufen 5-10/ Sekundarstufe I (mittlerer Schulabschluss)“
vom 23. September 2004 herausgegeben vom Sekretariat der Deutschen
Bischofskonferenz.
Maria
104
2.1 Gegenstandsbereich „Maria – Bilder im Wandel“
Die Schülerinnen und Schüler …
- lernen biblische Männer- und Frauengestalten kennen.
- gewinnen Einblick in die Mariologie.
- kennen Maria in der Bibel: Lk 1, 26-38; Lk 1, 46-55; Joh 2, 1-12; Joh 19, 25-27; Apg 1, 14
Maria in der frühchristlichen Dogmatik, marianische Dogmen des 19. und 20. Jahrhunderts,
Marienfeste und Brauchtum, feministische Theologie, Rolle der Frau in der katholischen
Kirche und in der Ostkirche, Schutzmantelmadonna, neuere theologische Ansätze in der
Mariologie, Bildbetrachtung.
- sollen Fähigkeiten erwerben, Aktivitäten von Frauen in der Kirchengeschichte zu erkennen,
kirchlich engagierte Frauen im Spiegel ihrer Zeitgeschichte kennenzulernen, die praktische
Nächstenliebe und das soziale Engagement als öffentliches Betätigungsfeld von Frauen zu
entdecken und kritisch zu würdigen, das Engagement von Frauen in Kirchengemeinden
differenziert wahrzunehmen.
- erkennen unterschiedliche Gebetsformen und können Grundgebete wiedergeben, u. a.
Vaterunser, Ave Maria,
- können die Bedeutung Marias für die Heilsgeschichte aufzeigen,
- können am Beispiel Marias erklären, dass Glaube die Offenheit für die Möglichkeiten
Gottes voraussetzt,
- lernen Maria und Formen der Marienverehrung kennen,
- kennen einige Grundgeschichten der Bibel, verstehen die Einteilungen dieses Buches und
können die Geschichten zueinander in Bezug setzen,
- kennen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der evangelischen, katholischen und
orthodoxen Konfession und verstehen deren geschichtliche Hintergründe.
Maria
105
RELIGION
Maria
Bilder im Wandel
Maria
Bilder im Wandel
Inhaltsverzeichnis
1. Thematik ........................................................................................................................... 4
2. Lehrtexte ........................................................................................................................... 5
2.1 Maria – Bilder im Wandel ............................................................................................. 5
1. Maria in der Bibel ....................................................................................................... 5
2. Entstehung der Marienverehrung ............................................................................... 6
3. Kritik an der Heiligenverehrung .................................................................................. 7
4. Jungfrauengeburt und Mariendogmen ........................................................................ 8
5. Marienbild und Rolle der Frau ...................................................................................10
2.2 Mary – Images throughout the Time............................................................................12
1. Mary in the Bible........................................................................................................12
2. Origins of Marian Devotion ........................................................................................13
3. Reformation and Criticism of the Veneration of Saints ...............................................15
4. Virgin Birth and Marian Dogmas ................................................................................16
5. Marian Image and Role of Women ............................................................................17
2.3 Meryem Ana – Değişen tasvirler .................................................................................19
1. İncilde Meryem Ana ...................................................................................................19
2. Meryem Ana’ya tapmanın oluşumu ...........................................................................20
3. Reformasyon ve kutsal saygının eleştirisi ..................................................................21
4. Bakireden doğma ve Meryem Ana dogmaları ............................................................22
5. Meryem Ana tasviri ve kadının rolü............................................................................23
3. Arbeitsmaterialien .............................................................................................................25
3.1 Arbeitsblätter (mit Lösungsvorschlägen) .....................................................................25
1. Maria in der Bibel ......................................................................................................25
1. Maria in der Bibel (Lösung)........................................................................................26
2. Engel Gabriel.............................................................................................................27
2. Engel Gabriel (Lösung)..............................................................................................28
3. Die Verheißung der Geburt Jesu ...............................................................................29
3. Die Verheißung der Geburt Jesu (Lösung) ................................................................30
4. Helferin in allen Nöten ...............................................................................................31
4. Helferin in allen Nöten (Lösung) ................................................................................32
5. Marienverehrung .......................................................................................................33
5. Marienverehrung (Lösung) ........................................................................................34
Maria
2
6. Das Magnifikat...........................................................................................................35
6. „Das Magnifikat“ (Lösung) .........................................................................................36
7. Reformation und Kritik an der Heiligenverehrung ......................................................37
7. Reformation und Kritik an der Heiligenverehrung (Lösung)........................................38
8. Suchsel .....................................................................................................................39
8. Suchsel (Lösung) ......................................................................................................40
9. Marienbild und Rolle der Frau ...................................................................................41
9. Marienbild und Rolle der Frau (Lösung).....................................................................42
10. Marienfeste .............................................................................................................43
10. Marienfeste (Lösung)...............................................................................................44
11. Werde kreativ! .........................................................................................................45
3.2 Ergänzendes Unterrichtsmaterial (mit Lösungsvorschlägen) .......................................46
1. Maria, die Mutter Jesu ...............................................................................................46
1. Maria, die Mutter Jesu (Lösung) ................................................................................47
2. Ave Maria ..................................................................................................................48
3. Wortsalat ...................................................................................................................49
3. Wortsalat (Lösung) ....................................................................................................50
4. Maria, breit den Mantel aus .......................................................................................51
5. Jesus am Kreuz.........................................................................................................52
3.3 Interaktive Arbeitsblätter (Übersicht) ...........................................................................53
3.4 Testaufgaben ..............................................................................................................55
3.4 Testaufgaben (Lösungen) ...........................................................................................60
3.5 Bildmaterial (Übersicht) ...............................................................................................61
3.6 Farbfolien ....................................................................................................................65
4. Glossar .............................................................................................................................66
5. Links und Hinweise...........................................................................................................67
6. Lehrplananalysen .............................................................................................................68
7. Mediendidaktik .................................................................................................................90
7.1 Aufbau moderner didaktischer DVDs und deren Einsatz in unterschiedlichen
Lernszenarien ...................................................................................................................95
7.2 Inklusion im Unterricht.................................................................................................98
8. Bildungsstandards ..........................................................................................................100
9. Weitere empfohlene Medien ...........................................................................................106
10. Impressum....................................................................................................................110
Maria
3
1. Thematik
Maria
Bilder im Wandel
1. Maria in der Bibel (3:13 min)
1.1 Die Geburt Jesu in den Evangelien (1:42 min)
1.2 Erwähnung Marias in den Schriften (1 Text/3 Bilder)
1.3 Die besondere Stellung Marias (1:26 min)
2. Entstehung der Marienverehrung (4:21 min)
2.1 Elemente aus früheren Kulturen (1:46 min)
2.2 Anfänge der Marienverehrung (1 Text/1 Bild)
2.3 Die weibliche Seite des Christentums (2:30 min)
3. Kritik an der Heiligenverehrung (3:16 min)
3.1 Einfluss der Reformation (1:50 min)
3.2 Katholische Lehre contra Volksglaube (1:21 min)
3.3 Maria, die große Fürbitterin (2 Texte)
4. Jungfrauengeburt und Mariendogmen (5:08 min)
4.1 Problematik der Jungfrauengeburt (1:59 min)
4.2 Maria als Gegenstand der Kirchenpolitik (3:04 min)
5. Marienbilder und die Rolle der Frau (3:07 min)
5.1 Machtinstrument eines kirchlichen Patriarchats? (1:24 min)
5.2 Wandel zu einer modernen Interpretation (1:38 min)
5.3 Marienbilder über die Epochen (2 Texte/4 Bilder)
Maria
4
2. Lehrtexte
2.1 Maria – Bilder im Wandel
Maria ist die Frauengestalt der Bibel.
Sie ist die Heilige, Patronin ganzer Staaten und Völker. Ungezählt sind die
Gebete, die Menschen seit Jahrhunderten an sie richten und die Menschen,
die sich unter ihren Schutz stellen.
Intro
Wie bei allen Heiligen verändert sich ihre Gestalt über die Jahrhunderte,
unterschiedliche Vorstellungen verbinden sich mit ihr.
Marienbilder
werden
aber
auch
kontroverser
wahrgenommen:
Jungfrauengeburt, die dienende und hörende Magd – Bilder einer
patriarchalischen Religion?
Die Geschichte der Marienverehrung beginnt in der Bibel.
1. Maria in der Bibel
Im ältesten Evangelium nach Markus spielt Maria, die Mutter Jesu, noch
keine besondere Rolle. Es ist der Evangelist Matthäus und dann vor allem
Lukas, der Maria eine tragende Rolle bei der Geschichte der Geburt Jesu
zuweist.
In das unbedeutende kleine Städtchen Nazareth in Galiläa wird der Engel
Gabriel gesandt und kündet Maria die Geburt ihres Sohnes Jesus an.
Maria ist eine junge Frau und noch nicht verheiratet. In der patriarchalischen
Gesellschaft des alten Israel wendet sich Gott an eine junge Frau – er
vertraut den kommenden Messias dem jungen Mädchen aus Nazareth an –
nicht etwa den Priestern oder Herrschern.
Maria hört die Worte des Engels und vertraut auf Gottes Weisung.
Filmausschnitt
DVD Menü 1.1
Die Geburt
Jesu in den
Evangelien
Bilder
DVD Menü 1.2
Erwähnung
Marias in den
Schriften
Dem Evangelisten geht es nicht zuerst darum, dass Maria den Sohn Gottes
zur Welt bringt, sondern dass Maria die Botschaft hört und Gottes Willen
geschehen lässt.
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Maria ist einerseits keine zentrale Figur, aber dann hat sie natürlich
bei der Geburt doch eine ganz besondere Rolle im Neuen
Testament, als die Mutter Jesu. Und nicht nur, dass sie die Mutter
ist, sondern auch, wie sie die Rolle zunächst annimmt – indem sie
diese Bereitschaft, diese Offenheit hat, obwohl sie nicht so richtig
versteht, worum es geht. Und trotzdem sagt sie: ´Ja, es darf
geschehen. Es soll sein, ich lasse es zu.´ “
Nach der Erzählung von der Geburt Jesu verliert sich die Gestalt Marias in
den Evangelien. Nur an wenigen Stellen berichten die Evangelisten noch von
der Mutter Jesu.
Selbst bei der Kreuzigung Jesu sind die biblischen Zeugnisse unterschiedlich
– nicht jeder Evangelist erzählt von der Mutter Jesu unter dem Kreuz.
Filmausschnitt
DVD Menü 1.3
Die besondere
Stellung
Marias
Und dennoch: Für die ersten Christen war Maria von Anfang an eine zentrale
Maria
5
Figur der besonderen Verehrung.
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Und aus dieser prominenten Stellung heraus für die
Heilsgeschichte entwickelt sich auch die Verehrung. Sie gehört zu
den frühen, wirklich sehr frühen verehrten Heiligen der Kirche und
sie ist natürlich als weibliche Gestalt des Glaubens schon sehr früh
eine ganz wichtige Figur.
Diese Wichtigkeit kommt natürlich auch durch ihren Lebensweg,
dieses Begleitende – sie hat Christus nicht nur in die Welt gebracht,
sondern erzogen und in der Welt begleitet. Und damit ist sie ihm
auch am nächsten gewesen. Auch das ist natürlich in der
Verehrung wichtig. Und die Mutterschaft Mariens ist natürlich auch
ein Ausweis dafür, was Muttersein ist: Muttersein ist eine
Grunderfahrung im Leben und deswegen wird sie auch zu dieser
großen Fürsprecherin: Die Menschen gehen zu ihrer Mutter und
bitten sie um etwas. Sie ist diese große Fürsprecherin, zu der man
auch etwas schneller mal geht als, sozusagen, zur obersten
Kategorie.“
2. Entstehung der Marienverehrung
In den ersten Jahrhunderten nach Christus traf das junge Christentum auf die
Götterwelt der Antike, mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen und Bildern.
Der gesamte Mittelmeerraum kannte starke und bedeutende Göttinnen.
Filmausschnitt
DVD Menü 2.1
Elemente aus
früheren
Kulturen
Manche der Eigenschaften dieser Göttinnen gingen in der Verehrung des
Volkes auf Maria über.
Die babylonische Göttin Astarte mit der Mondsichel auf dem Haupt – ein
Symbol, das sich in späteren Darstellungen bei Maria findet – oder die
griechische Göttin Artemis, die ebenfalls die Mondsichel trägt.
Bilder
DVD Menü 2.2
Anfänge
der Marienverehrung
Besonders prägend dürfte auch die ägyptische Göttin Isis gewesen sein, die
hier ihren göttlichen Sohn Horus stillt.
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Es gibt natürlich im Mittelmeerraum einige Vorbilder. Wir haben in
Ägypten hauptsächlich Isis und den Horusknaben. Diese Parallele
ist im Frühchristentum ganz eindeutig. Hier haben wir besonders
den Typus der sogenannten ´Maria lactans´, der Maria als diejenige
zeigt, die den Knaben an ihrer Brust nährt; die stillende Mutter
Gottes, die sicherlich auf altägyptische Vorbilder zurückgeht.
Dann haben wir natürlich den Artemis-Kult in Kleinasien, der sehr
ausgeprägt war und nicht umsonst ist Ephesus ein wichtiger Kultort
gewesen – der Ort ihres Todes mit dem Grab Mariens. Aber eben
auch in der Antike der ‚Ort der Verehrung Artemis‘.“
Ausgehend von der biblischen Überlieferung und den Vorbildern der antiken
Göttinnen entsteht im Christentum in der Volksfrömmigkeit schon früh eine
Filmausschnitt
DVD Menü 2.3
Maria
6
eigene Marienverehrung.
In der männlich geprägten Kirche und bei einem sehr stark männlich
geprägten Gottesbild ist es Maria, die die weibliche Seite des Christentums
verkörpern kann.
Die weibliche
Seite des
Christentums
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Aus der jüdischen Tradition haben wir ein sehr stark männlich
dominiertes Gottesbild. Und so wird Maria schon sehr früh auch als
die weibliche Seite Gottes gesehen. Sie wird sehr stark auch eine
Figur, die für die Zuwendung zum Menschen steht. Das
Heilshandeln Gottes durch Heilige wird bei Maria wohl am stärksten
und klarsten deutlich. Sie ist diejenige, die für alle Lebensbereiche
zu einer wichtigen Bezugsperson wird. Zur wichtigsten Fürbitterin
und Helferin in allen Nöten.“
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Ich glaube, es ist diese Sehnsucht nach Wärme und auch nach
Schutz. Die Menschen – vor allem auch die Frauen – haben eine
Gesellschaft erlebt, die zur Gänze männlich dominiert war, auch
eine Kirche, in der Männer zum Teil auch brutal geherrscht haben,
wo Frauen keine Rolle hatten oder einfach Sklaven waren,
verheiratet wurden oder ins Kloster gesteckt. Wo es wenige
Möglichkeiten für Frauen gab. Und Maria war, glaube ich, ein Bild
für Frauen – aber sicher auch für Männer – noch einmal einen
anderen Aspekt zu erleben: nicht Herrschaft, sondern z. B. dieser
Schutzmantel. Im Mittelalter schon gab es diese
´Schutzmantelmadonna´ mit dieser Wärme und Geborgenheit.
Diese Barmherzigkeit, Fürsorglichkeit und diese Nähe konnte man
sich von keinem Mann, noch nicht einmal von einem männlichen
Gott, so richtig vorstellen, weil man Männer so nicht erlebt hat.
Ich glaube, da ist ein Bedürfnis, ein tiefes Bedürfnis in der
menschlichen Seele, dieses Mütterliche und Weibliche auch in die
Religion zu integrieren. Und das ist im Katholizismus und in der
Orthodoxie sozusagen über Maria gelaufen bzw. passiert.“
3. Kritik an der Heiligenverehrung
In der Volksfrömmigkeit nahm die Bedeutung Marias weiter zu. Aber
spätestens mit der Reformation setzte auch Kritik an der Heiligenverehrung
ein. Nahmen die Heiligen – und besonders Maria – in der Verehrung nicht
längst eine Bedeutung an, die alleine Gott gebührt?
Zwar lehnte Luther das Gedenken an besondere heilige Persönlichkeiten
grundsätzlich nicht ab, aber eine Anrufung der Heiligen. Denn: „Es ist nur ein
Mittler zwischen Gott und den Menschen gesetzt, Jesus Christus.“
Maria, so Luther, könne die Funktion eines Vorbilds im Glauben haben, sie
selbst könne aber Heil weder schaffen noch vermitteln.
Filmausschnitt
DVD Menü 3.1
Einfluss der
Reformation
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Luther war ein großer Marienverehrer, auch nach der Reformation
noch. Er hatte eine wunderbare Schrift über eine Auslegung zum
Maria
7
Magnifikat geschrieben, die auch von Katholiken gerühmt wird, in
der er diesen Text ausgelegt hat und in höchsten Tönen über Maria
spricht. Aber natürlich nicht als Gottheit oder als Fast-Gottheit,
sondern als Schwester – als Vorbild.“
Dadurch, dass Maria ihre besondere Stellung in den Kirchen der Reformation
einbüßt, wird zwar die ausschließliche Heilsvermittlung durch Christus wieder
betont, aber das weibliche Element geht dabei verloren.
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Im Protestantismus selbst gibt es keine Marienfrömmigkeit. Das ist
an diesem Punkt in gewisser Weise ein Manko. Man hat eigentlich
keinen wirklich guten Ersatz – das Weibliche kommt in dieser
Bilderwelt des Religiösen eigentlich nicht vor.“
Im katholischen Bereich blieb die Verehrung Marias – gerade im Volk –
zentral. Ganze Wallfahrten und Festtage widmen sich der „Gottesmutter“. Die
Menschen sind überzeugt, dass Maria die Fürsprecherin für ihre Sorgen und
Nöte ist. Dass Maria in allen Notlagen Helferin und Beistand sein kann. Auf
sogenannten Votivtafeln etwa drücken Menschen ihre Dankbarkeit für die
Hilfe Marias aus.
Die offizielle katholische Lehre bemühte sich, demgegenüber festzustellen:
Nicht Maria schafft Gnade und Heil. Sie kann es als Heilige durch Fürsprache
vermitteln, aber nicht selbst bewirken. Eine Konstruktion, die in der
Verehrung beim Volk aber so kaum angenommen wurde.
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
Filmausschnitt
DVD Menü 3.2
Katholische
Lehre contra
Volksglaube
Bilder
DVD Menü 3.3
Maria, die
große
Fürbitterin
„Die Theologen weisen ja immer darauf hin – und auch im
Wallfahrtsbrauch soll es ja immer heißen: ‘Durch die Fürbitte Marias
wurde mir geholfen.‘ Natürlich heißt es meistens, Maria hat
geholfen. Das ist eine theologische Richtigstellung, die aus der
Theologie heraus verständlich ist, aber im Alltagsglauben der
Menschen eigentlich keine große Rolle spielt. Maria wird einfach als
diese mächtige Fürbitterin wahrgenommen und es wird nicht nach
dogmatisch-theologischer Richtigkeit geschaut, meistens.“
4. Jungfrauengeburt und Mariendogmen
Trotz der ungebrochenen Popularität Marias in der Volksfrömmigkeit setzte
mit der Aufklärung im Zuge der Reformation auch ein kritischerer Umgang
mit den biblischen Texten ein. Man begann, gerade Wunderberichte kritisch
zu hinterfragen.
In diesem Zusammenhang wurde auch die Jungfrauengeburt in Frage
gestellt. Wie ist diese zu verstehen?
Filmausschnitt
DVD Menü 4.1
Problematik
der Jungfrauengeburt
Das Bild der Jungfrau Maria war für viele Christen zentral. Überall auf der
Welt wurde Maria inzwischen so verehrt.
Doch ließ sich in einer rationalen Welt die Lehre von der Geburt aus der
Jungfrau als gleichsam biologische Tatsache aufrechterhalten?
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Die Jungfrauengeburt ist natürlich keine katholische Lehre,
Maria
8
sondern das steht zuerst einmal in der Bibel, mehrfach bei Matthäus
und Lukas, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde. Und
damit tun sich natürlich viele Menschen schwer, das im
biologischen Sinne zu verstehen. Und trotzdem: Dieses Bild einer
Geburt eben nicht durch einen sexuellen Akt, sondern durch das
Hören, durch diese Offenheit, diese Haltung … da ist etwas drin. Ob
das, was damit gemeint ist, jetzt mit der Jungfräulichkeit für unsere
Zeit gut getroffen ist – denn bei uns ist das natürlich sofort so
konnotiert, als ginge es um eine Ablehnung der Sexualität oder als
sei es besser, keinen Sex zu haben und die kriegt trotzdem ein Kind
… Ich glaube, das ist vielen Zeitgenossen nicht mehr
nachvollziehbar heute. Insofern ist die eigentliche spirituelle
Aussage dieser Jungfrauengeburt vermutlich in unserer heutigen
Zeit nicht so ganz einfach zu vermitteln. Aber es hat eine tiefe
Bedeutung.“
Die Sprache und Bilderwelt der Bibel ließ sich in einer rationalen und
aufgeklärten Gesellschaft immer schwerer vermitteln. Die Lehre von der
„Jungfrauengeburt“ wurde als Teil einer leibfeindlichen Haltung der Kirche
verstanden. Die makellose und reine Maria rückt in das Zentrum der
Verehrung.
Im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägt Maria in gewisser
Weise auch das Frauen- und Familienbild.
Dies drückt sich durch zahlreiche Marienerscheinungen, Wallfahrten, aber
auch Mariendogmen aus, die die katholische Kirche formuliert.
Filmausschnitt
DVD Menü 4.2
Maria als
Gegenstand
der Kirchenpolitik
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Das 19. Jahrhundert zähmt Maria ja sehr stark. Also teilt ihr eine
Rolle zu, die sehr stark auf moralischen Vorstellungen und
Tugenden aufbaut. Sie transportiert ein dienendes Frauenbild, ein
sehr reduziertes Frauenbild auf diesen Aspekt der Demut. Und
dieser andere Aspekt, einer selbstbestimmten Frau, den haben wir
z. B. viel mehr im 18. Jahrhundert. Das 18. Jahrhundert geht viel
freier mit der Vorstellung dieser starken Frau um, lässt sie auch
stark sein.“
1950 formulierte Papst Pius XII. schließlich das letzte Mariendogma – die
Lehre von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel. Maria wurde nach
ihrem Tod „mit Leib und Seele zur himmlischen Herrlichkeit“ aufgenommen.
Diese Glaubenslehre folgte der breiten Verehrung, die Maria immer schon in
der katholischen Volksfrömmigkeit hatte, führte aber auch zu Kritik, etwa von
evangelischen Christen.
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Der große evangelische Tiefenpsychologe Carl Gustav Jung war
zum Erschrecken der Protestanten hellauf begeistert, als die
leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel dogmatisiert wurde, also
Anfang der 50er-Jahre und hat gesagt: ‘Jawohl, endlich auf dieser
Symbolebene … dass das Weibliche in den Himmel aufgenommen
wird. Das Weibliche wird irgendwie in die Gottheit integriert – und
das fehlt eigentlich.‘ Er sagte, diese Trinität Vater, Sohn und
Heiliger Geist ist für uns so etwas Männliches und eigentlich
bräuchten wir eine Quaternität, also ein vierfaches Bild. Und da
Maria
9
müsste als vierter Faktor das Weibliche drin sein. Man wisse zwar
nicht, ob das der Sinn war dieses Dogmas, aber im Bild, dass Maria
im Himmel einen Platz hat, sozusagen an der Seite Gottes … also,
das fand er auf der tiefenpsychologischen Ebene ganz entzückend!“
5. Marienbild und Rolle der Frau
Immer
mehr
rückte
vor
dem
Hintergrund
gesellschaftlicher
Auseinandersetzung um das Verständnis der Rolle der Frau, dem
Aufkommen einer feministischen Theologie, auch die Frage in den
Mittelpunkt, ob Maria nicht letztlich ein Frauenbild transportiert, das von einer
männlich dominierten Gesellschaft geprägt ist.
Es wurde die Frage gestellt, ob Marienbilder nicht vielmehr Ausdruck der
Rolle der Frau in der Gesellschaft sind. Ist das Bild der reinen und demütigen
Maria, der hörenden Magd, nicht auch ein Bild der Unterdrückung der Frau?
Filmausschnitt
DVD Menü 5.1
Machtinstrument eines
kirchlichen
Patriarchats?
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Ich denke, ein wichtiger Aspekt ist, dass die Kirche nicht nur ein
männerdominiertes Gottesbild vertritt, sondern auch eine
männerdominierte Kirche ist, in der Maria natürlich auch ganz
bestimmte Rollen zugewiesen werden. Und das ist eben durch die
Theologiegeschichte schon sehr interessant, wie diese Rollen sich
immer wieder verändern. Wenn man heute draufschaut, haben wir
jetzt kein einheitliches Bild. In der Frömmigkeit herrscht natürlich
noch das 19. Jahrhundert vor, aber in der theologischen
Auseinandersetzung haben wir ganz unterschiedliche Aufbrüche.
Da gibt es die ‚neue Eva‘, die wirklich als starke Frau in ihrer
Selbstbestimmung ihren Weg sehr selbstbewusst und trotz ihres
demütigen Jas sehr eigenständig und freiwillig geht.“
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Die Geschichte Mariens zeigt ja, dass sie unglaublich flexibel war.
Sie hat sich ja immer wieder verändert in ihrem Bild. Ob das die
Himmelskönigin ist, die Schmerzensvolle unter dem Kreuz oder die
Pieta mit dem toten Sohn in ihren Armen oder eben die Geburt
Christi als das freudenvolle Ereignis ist: Es gibt durch die
Geschichte immer wieder andere Schwerpunkte in der
Marienverehrung. Heute sind wir an einem Punkt, der wirklich auch
ein bisschen schwierig ist, denn unsere Marienbilder sind immer
noch geprägt vom 19. Jahrhundert. Das Bild der unbefleckten
Empfängnis von Lourdes ist eines unserer Leitbilder immer noch in
der katholischen Kirche. Und so ist man jetzt schon seit längerem
auf der Suche nach neuen Bildern für diese wichtige
Glaubensgestalt. Da ist natürlich auch die zeitgenössische Kunst
gefragt, sich immer wieder Gedanken zu machen und unsere
Ansprüche an diese Vorstellung einer weiblichen, spirituell hoch
aufgeladenen Figur darzustellen, die für uns im Leben auch eine
Leitfigur sein kann. Da spielen natürlich Emotionen eine ganz große
Rolle, da spielt natürlich auch die Veränderung des Frauenbildes
eine sehr bedeutende Rolle. Maria ist ja irgendwie auch
alleinerziehend, könnte man sagen. Sie ist jemand, der einen
starken Frauentypus darstellt, eigentlich einen sehr modernen
Filmausschnitt
DVD Menü 5.2
Wandel zu
einer
modernen
Interpretation
Bilder
DVD Menü 5.3
Marienbilder
über die
Epochen
Maria
10
Frauentypus und insofern ist sie durch die Zeiten doch immer
wieder sehr wandelbar.“
Marienbilder wandeln sich. Schon in der Bibel selbst messen ihr die Autoren
unterschiedliche Bedeutung zu. Im Laufe der Kirchengeschichte bringt die
Marienverehrung ein weibliches Element in eine stark männlich dominierte
Religion. Heute besteht die Herausforderung darin, eine zeitgemäße
Marienverehrung zu finden, die auch einem modernen Frauenbild entspricht.
Extro
Maria
11
2.2 Mary – Images throughout the Time
Mary is the major female figure in the Bible.
She is the saint, the patron saint of entire countries and nations. Countless
are the prayers people have been directing to her for centuries and countless
the people who put themselves under her protection.
As with all saints, her figure has undergone changes during the centuries,
various ideas are associated with her.
Intro
However, images of Mary are also seen in a more controversial light: virgin
birth, the serving, obedient handmaiden – pictures of a patriarchal religion?
The history of Marian devotion begins in the Bible.
1. Mary in the Bible
In the oldest Gospel according to Mark, Mary, the mother of Jesus, does not
play a significant role yet. It is the Evangelist Matthew and then above all
Luke, who assign a major role to Mary in the story of Jesus’ birth.
The angel Gabriel is sent to the insignificant small town of Nazareth in Galilee
and announces to Mary the birth of her son Jesus.
Mary is a young woman and not married yet. In the patriarchal society of
ancient Israel God chooses a young woman – he entrusts the coming
Messiah to the young girl from Nazareth – not to the priests or rulers.
Mary listens to the angel’s words and trusts in God’s instruction.
Film Clip
DVD Menu 1.1
Jesus’ Birth in
the Gospels
Pictures
DVD Menü 1.2
References to
Mary in the
Scriptures
The evangelist is not concerned in the first place with Mary giving birth to the
Son of God but with Mary listening to the message and allowing God’s will to
be done.
Quote Pfarrer Andreas Ebert:
“On the one hand, Mary is not a central figure but then, of course,
she plays a very special role as the mother of Jesus at the Nativity
in the New Testament. And not only because she is the mother but
also in the way she accepts the role in the first place – by showing
this willingness and openness although she does not quite
understand what it is all about. And in spite of that, she says: ´Yes,
it may happen. It shall be, I allow it.´ “
After the tale of Jesus’ birth, the figure of Mary disappears from the gospels.
Only in a few places do the evangelists speak of the mother of Jesus again.
Even at the crucifixion of Jesus, testimonies in the Bible vary – not every
evangelist talks about the mother of Jesus under the cross.
However: to the early Christians, Mary was a central figure of special
veneration from the very beginning.
Film Clip
DVD Menu 1.3
Mary’s Special
Status
Quote Dr. Christoph Kürzeder:
“And from this outstanding position for the history of salvation also
the veneration developed. She is one of the saints of the Church
who were venerated early, really very early, and as a female figure
of faith she is a very important figure from the very beginning, of
Maria
12
course.
This importance of course also comes from her life, her role as a
companion – she did not just bring Christ into the world, she also
educated him and accompanied him in the world. And thus she was
nearest to him, too. This is of course important in worship as well.
And Mary’s motherhood is of course a statement of what
motherhood is all about: being a mother is a basic experience in life
and therefore she also becomes this great advocate: people go to
their mothers and ask them for something. She is this great
advocate you go to more readily than to the topmost category, so to
speak.“
2. Origins of Marian Devotion
During the first centuries AD, early Christianity came face to face with the
gods of the ancient world and its various ideas and images.
Everyone in the entire Mediterranean region knew of powerful and important
goddesses.
Some characteristics of these goddesses were transferred to Mary in the
veneration of the people.
The Babylonian goddess Astarte, who wears a crescent moon on her head –
a symbol found in later depictions of Mary – or the Greek goddess Artemis
wearing a crescent moon, too.
Film Clip
DVD Menu 2.1
Elements from
Earlier
Cultures
Pictures
DVD Menu 2.2
Beginnings of
Marian
Devotion
The Egyptian goddess Isis, who is nursing her divine son, Horus here, is
likely to have been especially influential.
Quote Dr. Christoph Kürzeder:
“Of course there are some paragons in the Mediterranean region. In
Egypt, we have mainly Isis and the young Horus. This parallel is
quite obvious in early Christianity. Here we have the type of the socalled ´Maria lactans´ in particular, which shows Mary breastfeeding
her boy; the nursing Mother of God, which certainly goes back to
ancient Egyptian models.
Then we have of course the cult of Artemis in Asia Minor, which was
very powerful, and it was not for nothing that Ephesus was an
important place of worship – the place of Mary’s death and burial;
but at the same time also the ‘place of worship of Artemis’ in
antiquity.“
During the first centuries AD, early Christianity came face to face with the
gods of the ancient world and its various ideas and images. Everyone in the
entire Mediterranean region knew of powerful and important goddesses.
Film Clip
DVD Menu 2.3
Feminine
Aspect of
Christianity
Some characteristics of these goddesses were transferred to Mary in the
veneration of the people.
The Babylonian goddess Astarte, who wears a crescent moon on her head –
a symbol found in later depictions of Mary – or the Greek goddess Artemis
Maria
13
wearing a crescent moon, too.
The Egyptian goddess Isis, who is nursing her divine son, Horus here, is
likely to have been especially influential.
Quote Dr. Christoph Kürzeder:
“Of course there are some paragons in the Mediterranean region. In
Egypt, we have mainly Isis and the young Horus. This parallel is
quite obvious in early Christianity. Here we have the type of the socalled ´Maria lactans´ in particular, which shows Mary breastfeeding
her boy; the nursing Mother of God, which certainly goes back to
ancient Egyptian models.
Then we have of course the cult of Artemis in Asia Minor, which was
very powerful, and it was not for nothing that Ephesus was an
important place of worship – the place of Mary’s death and burial;
but at the same time also the ‘place of worship of Artemis’ in
antiquity.“
Based on biblical tradition and ancient goddesses as role models, Christianity
very early develops its special form of Marian devotion in popular religion.
In the male-dominated Church, with a very strongly male-dominated image of
God, it is Mary who represents the feminine aspect of Christianity.
Quote Dr. Christoph Kürzeder:
“Derived from Jewish tradition we have a strongly male-dominated
image of God. And so Mary is seen already very early as the female
side of God. She becomes very much a figure representing the
concern for humans. God’s saving power through the saints
becomes most strongly and clearly visible in Mary. She is the one
who becomes an important contact person for all spheres of life, the
most important advocate and helper in all needs.“
Quote Pfarrer Andreas Ebert:
“I think it is this desire for warmth and also protection. People –
above all women – have experienced a society which was wholly
male-dominated, also a Church where men sometimes ruled
brutally, where women had no roles or were just slaves, were
married off or put into monasteries. Where there were few
opportunities for women. And Mary was, I think, an image for
women – but certainly also for men – to experience another aspect:
not dominance but for example this protective cloak. Already in the
Middle Ages there was this Madonna with a protective coat, with her
warmth and security. This mercy, care and nearness could not
really be imagined in a man, not even in a male God, because men
had never been like that.
I think there is a need, a deep need, in the human soul to integrate
this motherly and feminine element in religion, too. And in
Catholicism and Orthodoxy this happened via Mary, so to speak.“
Maria
14
3. Reformation and Criticism of the Veneration of Saints
The importance of Mary continued to increase in popular piety. But during the
Reformation at the latest, also criticism of the veneration of saints was
voiced. Had the saints – and in particular Mary – not assumed an importance
in veneration that was due only to God?
Luther did not outright reject the memory of particular holy personalities but
opposed the invocation of the saints. Because: “There is only one mediator
between God and human beings, Jesus Christ.“
According to Luther, Mary could have a role as a model of faith. She herself,
however, could neither create nor give salvation.
Film Clip
DVD Menu 3.1
Influence of
the Reformation
Quote Pfarrer Andreas Ebert:
„Luther was a great devotee of Mary, even after the Reformation.
He had written a wonderful paper on the interpretation of a
Magnificat, which is also praised by Catholics, in which he
interpreted this text and talked in glowing terms of Mary. But of
course not as a deity or almost deity but as a sister – a role model.“
As Mary loses her special status in the Reformed Churches, particular
emphasis is placed again on the exclusive salvific power of Christ but the
feminine aspect is lost in the process.
Quote Protestant. expert:
“In Protestantism there is no devotion to Mary. In a way, this is a
shortcoming. There is actually no really good substitute – the
feminine element virtually does not occur in this world of religious
images.“
In the Catholic world the veneration of Mary remained central – in particular
among the people. Entire pilgrimages and holidays were devoted to the
“Mother of God“. People were convinced that Mary was the advocate for their
concerns and needs, that Mary could be their help and support in all
hardship. On so-called votive tablets, for example, people expressed their
gratitude for Mary’s help.
Official Catholic teaching, in contrast, was anxious to declare: it is not Mary
who creates grace and salvation. She can give them by intercession as a
saint but not ensure them herself. A distinction that was hardly accepted like
that for worship among the people.
Quote Dr. Christoph Kürzeder:
Film Clip
DVD Menu 3.2
Catholic
Teaching versus Popular
Belief
Pictures
DVD Menu 3.3
Mary, the
Great Intercessor
“Theologians always point it out – and also in the tradition of
pilgrimages the wording is always supposed to be: ‘I was helped
through the intercession of Mary.‘ Of course, it mostly says Mary
helped. This is a theological correction that is understandable from
the viewpoint of theology but actually played no big role in the
everyday belief of the people. Mary is simply seen as this mighty
advocate and mostly nobody cares about dogmatic-theological
accuracy.“
Maria
15
4. Virgin Birth and Marian Dogmas
Despite Mary’s uninterrupted appeal in popular religion, a more critical
approach to biblical texts started in the course of the Reformation, with the
Enlightenment. Especially accounts of miracles came to be more and more
critically questioned. In this context also the virgin birth was challenged. How
is it to be understood?
Film Clip
DVD Menu 4.1
Questionability
of the Virgin
Birth
The image of the Virgin Mary was central to many Christians. By then, Mary
had come to be venerated as such all over the world.
However, is it possible that in a rational world the doctrine of the virgin birth
can be maintained, as it were, as a biological fact?
Quote Pfarrer Andreas Ebert:
“The virgin birth is of course not a Catholic doctrine but it was
written in the Bible in the first place, several times in Mathew and
Luke, that Jesus was born by a virgin. And of course many people
have problems understanding this biologically. And nevertheless:
this image of a birth not caused by a sexual act but by listening, by
this openness, this attitude … there is something to it. Whether what
this means is a good concept of virginity for our time – because to
us this implies at once, of course, a rejection of sexuality or that it is
better not to have sex, and even so, she gets a child … I think this is
no longer comprehensible to many contemporaries today. In this
respect, the actual spiritual message of this virgin birth is probably
not so easy to convey nowadays. But it has a deep meaning.“
Despite Mary’s uninterrupted appeal in popular religion, a more critical
approach to biblical texts started in the course of the Reformation, with the
Enlightenment. Especially accounts of miracles came to be more and more
critically questioned. In this context also the virgin birth was challenged. How
is it to be understood?
Film Clip
DVD Menu 4.2
Mary as an
Issue of
Church Politics
The image of the Virgin Mary was central to many Christians. By then, Mary
had come to be venerated as such all over the world.
However, is it possible that in a rational world the doctrine of the virgin birth
can be maintained, as it were, as a biological fact?
Quote Pfarrer Andreas Ebert:
“The virgin birth is of course not a Catholic doctrine but it was
written in the Bible in the first place, several times in Mathew and
Luke, that Jesus was born by a virgin. And of course many people
have problems understanding this biologically. And nevertheless:
this image of a birth not caused by a sexual act but by listening, by
this openness, this attitude … there is something to it. Whether what
this means is a good concept of virginity for our time – because to
us this implies at once, of course, a rejection of sexuality or that it is
better not to have sex, and even so, she gets a child … I think this is
no longer comprehensible to many contemporaries today. In this
respect, the actual spiritual message of this virgin birth is probably
not so easy to convey nowadays. But it has a deep meaning.“
Imparting the language and imagery of the Bible to a rational and enlightened
Maria
16
society became more and more difficult. The doctrine of the “virgin birth“ was
considered part of the body-hostile attitude of the Church. The immaculate
and pure Mary moved to the centre of worship.
In the 19th and the first half of the 20th centuries, Mary shaped the image of
women and family patterns in a way.
This finds expression in numerous Marian apparitions, pilgrimages but also
Marian dogmas formulated by the Catholic Church.
Quote Dr. Christoph Kürzeder
“The 19th century tames Mary considerably. That is it assigns her a
role based strongly on moral convictions and virtues. She conveys a
subservient image of women, an image very much reduced to this
aspect of humility. And this other aspect, that of a self-determined
woman, can be found for example far more in the 18th century. The
18th century treats the idea of this strong woman far more freely,
allows her to be strong.“
In 1950, Pope Pius XII finally pronounced the last Marian dogma – the
doctrine of the bodily Assumption of Mary into heaven. After her death, Mary
was accepted “with body and soul into the glory of heaven”.
This doctrine followed the widespread veneration Mary had always enjoyed in
Catholic popular piety but also led to criticism, for example from Protestant
Christians.
Quote Pfarrer Andreas Ebert:
“To the dismay of Protestants, the great Protestant depth
psychologist Carl Gustav Jung was absolutely delighted when the
Assumption of Mary into heaven was dogmatised at the beginning
of the 1950s and said: ‘Yes, on this symbolic level at last… the
feminine is accepted into heaven. The feminine is somehow
integrated in the deity – and this is what is missing.‘ He said the
trinity of Father, Son and Holy Spirit was somehow male to us and
actually we would need a quaternity, that is a four-fold image. And
as a fourth factor the feminine would have to be included. Although
we did not know the meaning of this dogma, the idea that Mary had
a place in heaven, by God’s side, so to speak … well, on the deeppsychological level, he found it absolutely delightful!“
5. Marian Image and Role of Women
Against the background of societal controversy about the understanding of
the role of women, the emergence of a feminist theology, more and more, the
question moved into the spotlight whether Mary did not ultimately convey an
image of women shaped by a male-dominated society.
The question was asked whether Marian images were not, in fact,
expressions of the role of women in society. Is the picture of the pure and
submissive Mary, the obedient handmaiden, not also an image of women’s
oppression?
Film Clip
DVD Menu 5.1
Instrument of
Power of
Ecclesiastical
Patriarchy?
Quote Dr. Christoph Kürzeder:
“I think an important aspect is that the Church does not only
represent a male-dominated image of God but that it is also a maleMaria
17
dominated Church, where Mary is of course assigned very specific
roles. And in the light of theological history, it is quite interesting
how these roles change again and again. If you look at it today,
there is no homogeneous picture. In piety, the 19th century is still
prevailing but in theological controversy we have quite different
departures. There is the ’new Eve’ who, in her self-determination,
goes her own way self-confidently and, despite her humble ‘yes’,
independently and voluntarily as a really strong woman.“
Quote Dr. Christoph Kürzeder:
“Mary’s history shows that she was incredibly flexible. She has
changed her image time and again. Whether she is the Queen of
Heaven, Our Lady of Sorrows under the Cross or Our lady of Pity
with her dead son in her arms or Mary in her role at the birth of
Christ, the joyful event: throughout history Marian devotion has
been concentrated on different focal points. Today, we have arrived
at a point that is quite difficult because our Marian images are still
shaped by the 19th century. The picture of the Immaculate
Conception of Lourdes is still one of our leading images in the
Catholic Church. And therefore, we have been in search for quite
some time now for new images for this important figure of faith.
Contemporary art is invited too, of course, to come up with ever new
ideas and illustrate our requirements for this idea of a feminine,
spiritually highly charged figure that can also be a role model in our
lives. Of course, emotions play a very important role here, and also
the changing image of women plays a significant role. Mary, too, is
a single parent in a way. She represents a strong type of woman,
actually a very modern type of woman, and insofar she is still able
to change considerably again and again, throughout the ages.“
Images of Mary change. Already in the Bible the authors attributed different
importance to her. In the course of Church history, Marian devotion has
introduced a feminine element into a strongly male-dominated religion.
Today, the challenge consists in finding a modern way of venerating Mary
that corresponds to a modern image of women.
Film Clip
DVD Menu 5.2
Transition to a
Modern
Interpretation
Pictures
DVD menu 5.3
Marian Images
throughout the
Ages
Extro
Maria
18
2.3 Meryem Ana – Değişen tasvirler
Meryem Ana, incilin esas kadın şahsiyetidir.
O kutsaldır, bütün devletlerin ve halkların koruyucusudur. İnsanlar yüzyıllardır
ona sayısız duaları okumuştur ve sayısız insanlar onun koruması altına
girmişlerdir.
Giriş
Tüm azizlerde olduğu gibi onun şahsı da yüzyıllar geçtikçe değişmektedir,
ona yönelik farklı düşünceler vardır.
Fakat Meryem Ana tasvirleri giderek çelişkili algılanılmaktadır: Bakireden
doğma, hizmet eden ve söz dinleyen kız – bunlar ataerkil bir dinin tasvirleri
midir?
Meryem Ana’ya tapmanın tarihçesi incilde başlar.
1. İncilde Meryem Ana
Yeni Ahitin en eski bölümü olan Markos incilinde İsa’nın annesi Meryem’in
henüz fazla önemli bir rolü yoktur. Meryem’e Hazreti İsa’nın doğumu
hikayesinde önemli bir rolü tanıyan, müjdeci Matta, ve özellikle daha sonra
Luka’dır.
Galile’nin önemsiz ve ufak bir şehri olan Nasıra’ya gönderilen melek Cibril,
Meryem’e oğlu İsa’nın doğumunu önceden bildirir.
Genç bir kadın olan Meryem henüz evlenmemiştir. Eski İsrail’in ataerkil
toplumunda tanrı genç bir kadına yönelir – gelecek Mesihi Nasıra’lı genç kıza
emanet eder – rahiplere ve hükümdarlara değil.
Meryem, meleğin sözlerini dinler ve tanrının yönergesine güvenir.
Müjdeciye göre önemli olan, Meryemin tanrının oğlunu doğurması değildir,
daha doğrusu Meryem’in mesajı dinlemesi ve tanrının dileğini yerine
getirmesi.
Film parçası
DVD Menü 1.1
İncillerde
Hazreti İsa’nın
doğumu
Resimler
DVD Menü 1.2
Meryem
Ana’nın kutsal
kitaplarda
anılması
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Meryem bir bakıma merkezî bir figür değildir, fakat yine de Yeni
Ahit’te doğumla ilgili, Hazreti İsa‘nın annesi olarak çok önemli bir
rolü vardır. Sadece annesi olduğu için değil, bu rolü nasıl üstlendiği
de önemlidir, konuyu aslında anlamadığına rağmen razı olur,
samimiyet gösterir. Her şeye rağmen şöyle söyler: ‚Evet, öyle olsun.
Olmasına izin veriyorum.‘“
Hazreti İsa’nın doğumunun haricinde Meryem’in figürü ahitlerde kayıplara
karışır. Müjdeciler ancak bazı bölümlerde Hazreti İsa’nın annesinden
bahsederler. İsa’nın çarmıha gerilmesi bile incilde farklı şekilde anlatılır –
Hazreti İsa’nın çarmıhın altındaki annesinden her müjdeci bahsetmez.
Film parçası
DVD Menü 1.3
Meryem
Ana’nın özel
konumu
Buna rağmen ilk hristiyanlara göre Meryem ilk baştan özellikle hürmet
gösterdikleri merkezi bir şahıstı.
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Selamet öyküsündeki önemli pozisyonu kutsallaştırmaya yol
açmıştır. Kilisenin eskiden beri, gerçekten çok eskiden beri tapılan
Maria
19
azizlerden biridir, hem dini inancın kadın figürü olarak ilk
zamanlardan beri çok önemli bir şahıstır.
Bu önemini elbette yaşam hikayesine de borçludur, eşlik etmesiyle
– Hazreti İsa’yı sadece doğurmamıştır, onu ayrıca yetiştirmiştir ve
ona eşlik etmiştir. Böylece ona en yakın insan olmuştur. Kutsal
saygıda bu durum da önemlidir. Meryem’in anneliği elbette genel
olarak anneliğin bir örneğidir: Annelik hayatın temel tecrübelerinden
biridir, bu halde önemli bir savunmacıya dönüşür: İnsanlar
annelerine giderler ve ondan bir şeyi rica ederler. İşte böyle önemli
bir savunmacıdır, en yüksek kademeye başvurmadan daha ziyade
hemen ona yönelir insan.“
2. Meryem Ana’ya tapmanın oluşumu
Milattan sonraki ilk yüzyıllarda, genç yaştaki hristiyanlık eski çağın farklı
düşüncelerden ve hayallerden oluşan tanrılar dünyasıyla karşılaşmıştı.
Tüm Akdeniz bölgesinde güçlü ve önemli tanrıçalar mevcuttu.
Film parçası
DVD Menü 2.1
Eski
kültürlerin
unsurları
Bu tanrıçaların bazı özellikleri halkın Meryem Ana’ya karşı gösterdiği kutsal
saygıya intikal etmişti.
Kafasında hilal bulunan Babil tanrıçası Astarte – daha sonra Meryem Ana’nın
sunumlarında da bulunan bir sembol – veya aynı şekilde hilal taşıyan Yunanlı
tanrıça Artemis.
Burada ilahi oğlu Horus’u emziren Mısır tanrıçası İsis de muhtemelen
özellikle etkili olmuştur.
Resimler
DVD Menü 2.2
Meryem
Ana’ya
tapmanın
başlangıcı
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Elbette Akdeniz bölgesinde bazı örnekler vardır. Mısır’da özellikle
İsis ve oğlu Horus vardır. Eski hristiyanlıkta bu çok belirgin bir
paraleldir. Burada özellikle ‚Maria lactans‘ da denilen sembol vardır,
yani oğluna meme veren Meryem Ana. Emziren Meryem Ana,
kesinlikle eski Mısırlı örneklere dayanır.
Ayrıca elbette Küçük Asya’da çok etkin olan Artemis kültü vardır.
Efes boşuna önemli bir kült mekanı değildi – Meryem Ana’nın
öldüğü ve onun mezarının bulunduğu mekan. Fakat eski çağda aynı
zamanda insanların Artemis’e tapdığı mekan.“
İncilin geleneklerine ve eski çağdaki tanrıçaların örneklerine dayanarak
hristiyanlığın dindar halkında henüz ilk dönemlerde Meryem Ana’ya yönelik
özel bir kutsal saygı meydana gelmiştir.
Film parçası
DVD Menü 2.3
Hristiyanlığın
dişi tarafı
Erkeklerin etkin olduğu kilisede ve yine erkek ağırlıklı bir tanrı tasavvurunda
Meryem Ana hristiyanlığın kadın tarafını canlandırabilmiştir.
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Musevi geleneklerde erkeğin son derece hakim olduğu bir tanrı
tasavvuru mevcuttur. Böylece Meryem Ana henüz başlangıçta
tanrının kadın tarafı varsayılmıştır. Ayrıca insana sevgi gösteren bir
figür olarak sayılır. Tanrının azizlerin yoluyla şifa vermesi,
Maria
20
muhtemelen en belirgin şekilde Meryem Ana’da gerçekleşir. O, tüm
yaşam alanlarında benimsenen önemli bir şahısa dönüşür. Zor
durumlarda en önemli savunmacı ve yardımcı.“
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Bence önemli olan içtenlik ve korunma hasretidir. İnsanlar –
özellikle kadınlar – tamamen erkeklerin hakim olduğu bir toplumda
yaşamaktalardı, kilisede de erkekler bazen acımasızca egemen
olmuşlardı, hiç bir rolü olmayan kadınlar köle olmuşlardı,
evlendirilmişlerdi veya manastıra itilmişlerdi. Kadınların fazla
şansları yoktu. Meryem Ana ise, kadınlara – ama kesinlikle
erkeklere de – hayatın başka bir tarafını göstermişti: Hakimiyetin
yerine örneğin koruyuculuk. Henüz Orta Çağda içtenliği ve güvenliği
temsil eden ‚koruyucu kaputlu Meryem Ana‘ vardı. Bu merhameti,
şefkati ve yakınlığı insanlar her hangi bir erkekten, hatta erkek bir
tanrıdan bile beklememişlerdi, çünki erkekleri bu şekilde
algılamamışlardı.
Bana göre insanların ruhunda bu annelik ve kadınlık unsurlarını dini
inançlarına da dahil etmeye yönelik bir ihtiyaç mevcuttu. Katolik ve
ortodoks dinlerde bu ihtiyaç bir bakıma Meryem Ana’yla
karşılanmıştı.“
3. Reformasyon ve kutsal saygının eleştirisi
Dindar halkta Meryem Ana’nın önemi giderek artmıştı. Fakat reformasyon
döneminde kutsal saygıya yönelik eleştiriler de ortaya çıkmıştı. Azizler – ve
özellikle Meryem Ana – artık bu kutsal saygının sayesinde sadece tanrının
lâyık olduğu bir pozisyona ulaşmıyorlarmıydı?
Luther gerçi özel ve kutsal şahsiyetlerin anılmasını prensip olarak
reddetmiyordu, fakat azizlere tapılmasına karşıydı. Çünki: „Tanrının ve
insanların arasında sadece bir aracı vardır: Hazreti İsa.“
Luther’e göre Meryem Ana dini inançta bir örnek fonksiyonuna sahip
olabilirdi, fakat kendisi şifayı ne yaratabilirdi ne de verebilirdi.
Film parçası
DVD Menü 3.1
Reformasyonun
etkisi
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Luther Meryem Ana’ya çok saygı duyardı, hem reformasyondan
sonra bile. Şarkı kitabının bir yorumu hakkında katoliklerin de takdir
ettiği, Meryem Ana’ya övgüler sıralayan çok güzel bir makaleyi
yazmıştı. Ama elbette ilahi, ya da yarı ilahi olarak değil, daha
doğrusu kardeş veya örnek olarak.“
Meryem Ana’nın reformasyon kiliselerinde özel pozisyonunu kaybetmesiyle
birlikte tek şifa vericinin Hazreti İsa olduğu vurgulanmıştır. Ancak bu arada
kadın ilkesi de kaybolmuştur.
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Protestanlıkta Meryem Ana inancı yoktur. Bu bir bakıma bir
noksanlıkdır. Aslında gerçekten olumlu bir telâfi de yoktur – dini
inancın bu düşünce dünyasında kadınlık aslında mevcut değildir.“
Maria
21
Katoliklerin dünyasında – özellikle halkta – Meryem Ana‘ya yönelik kutsal
saygı daima önem taşımıştır. Bazı hac yolculukları ve dini bayramlar Meryem
Ana’ya bahşedilmiştir. İnsanlar şundan emindir ki, dertleri ve çileleri
açısından Meryem Ana onların savunmacısıdır. Tüm zor durumlarda Meryem
Ana onların yardımcısı ve refakatçısı olabilir. Adak levhalarında insanlar
Meryem Ana’nın desteğine yönelik teşekkürlerini ifade ederler.
Buna karşı resmi katolik doktrin şöyle söylemiştir: Merhameti ve şifayı
yaratan Meryem Ana değildir. Aziz bir savunmacı olarak aracılık yapabilir,
ama kendisi meydana getiremez. Ancak ona saygı gösteren halk bu tasarımı
kabul etmemişti.
Film parçası
DVD Menü 3.2
Katolik
öğretiye karşı
halk dini
Resimler
DVD Menü 3.3
Büyük duacı
Meryem Ana
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Teologlar sürekli ikaz ederler – hem hac geleneklerinde de şöyle
ifade edilir: ‚Meryem Ana’nın şefaati beni kurtardı.‘ Elbette genelde
şöyle söylenir: ‚Meryem Ana yardımcı oldu‘. Bu teologların bir
düzeltmesidir, ki teoloji açısından anlaşılırdır, ama insanların günlük
hayatında fazla önemi yoktur. Meryem Ana basit olarak güçlü bir
savunmacı olarak algılanmaktadır, genelde bunun dogmatik-teolojik
açıdan doğru olup olmadığına dikkat edilmez.“
4. Bakireden doğma ve Meryem Ana dogmaları
Meryem Ana’nın dindar halkta aralıksız sevilmesine rağmen reformasyonun
getirdiği aydınlanmayla birlikte incilin metinleri eleştirilmeye başlanılmıştı.
Artık özellikle mucize öyküleri tenkitçi bir şekilde soruşturulmaktaydı.
Bu arada bakireden doğma da şüpheli görülmekteydi. Onun anlamı nedir
acaba?
Film parçası
DVD Menü 4.1
Bakireden
doğma
konusu
Meryem Ana çoğu hristiyanlara göre dinlerinin merkezi bir unsuruydu.
Meryem Ana bütün dünyada sayılmaktaydı.
Fakat mantıklı bir dünyada bakireden doğma teorisinin biyolojik bir gerçek
olduğunu iddia etmek artık mümkünmüydü?
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Bakireden doğma elbette katolik bir teori değildir, daha doğrusu
İsa’nın bakireden doğduğu incilde yazılıdır, Matta ve Luka bunu
birkaç defa söylemişlerdir. Doğal olarak çoğu insana bunu biyolojik
açıdan anlamak kolay gelmez. Buna rağmen, doğuma cinsel
faaliyetin yerine dinlemenin, içtenliğin, yani bu tutumun yol açtığı
esaslı bir ifadedir. Günümüzde bakirelik konusu isabetli bir
benzetmemidir yoksa değilmidir, bu tartışılabilir elbette. Çünki
hemen cinselliğin reddi sözkonusudur, yani sanki seks yapmadan
bile çocuğu olmuş gibi. Bence çağdaş insanların çoğu bunu artık
anlamamaktadır. Bu halde bakireden doğmanın esas manevi
ifadesini öğretmek günümüzde pek kolay değildir. Fakat derin bir
manası vardır.“
İncilin sözlerini ve düşüncelerini öğretmek, mantıklı ve aydınlanmış bir
toplumda giderek zorlaşmıştı. Bakireden doğma teorisi, kilisenin cinsellik
düşmanlığının bir parçası olarak algılanmaktaydı. Kusursuz ve saf Meryem
Ana kutsal saygının merkez noktasına dönüşmüştü.
19. yüzyılda ve 20. yüzyılın ilk yarısında Meryem Ana bir bakıma kadın ve
aile düşüncesini de etkilemişti.
Film parçası
DVD Menü 4.2
Kilise
politikasında
Meryem Ana
Maria
22
Buna misal olarak sayısız görüngülerin ve hac ziyaretlerinin yanısıra katolik
kilisenin çıkardığı Meryem Ana teorileri de sayılabilir.
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„19. yüzyılda Meryem Ana oldukça uysallaştırılmıştı. Yani ona
kesinlikle ahlaki düşüncelere ve namusa dayanan bir rol
özgülenmişti. Hizmet eden bir kadının rolünü, yani bu alçak
gönüllülüğe indirilmiş bir kadın rolünü iletmişti. Özerk bir kadının rolü
örneğin 18. yüzyılda çok daha yaygındı. 18. yüzyıl bu güçlü kadın
düşüncesiyle çok daha rahat uğraşmıştı, kadının güçlü olmasına
izin vermişti.“
1950’de Papa XII. Pius nihayet son Meryem Ana teorisini açıklamıştı –
Meryem Ana’nın bedeninin cennete kabulünün öğretisini. Meryem Ana
ölümünden sonra „bedeniyle ve ruhuyla cennetin ululuğuna“ kabul edilmişti.
Bu dini öğreti, Meryem Ana’nın dindar halkta eskiden beri gördüğü kutsal
saygıya dayanmıştı, ancak eleştiriye de sebep olmuştu, örneğin protestan
hristiyanlar tarafından.
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Meşhur protestan derinlik psikologu Carl Gustav Jung, Meryem
Ana’nın bedeninin cennete kabulü teorisi çıkınca protestanların
dehşetine rağmen çok hoşlanmıştı. 50’li yılların başlarında şöyle
söylemişti: ‚Evet, kadınlık bu sembol seviyesinde nihayet cennete
kabul edilmiştir. Kadınlık bir şekilde ilahiliğe dahil edilmektedir – bu
da aslında eksikti.‘ Ona göre babadan, oğuldan ve kutsal ruhtan
oluşan kutsal üçlük, erkek ağırlıklı bir durumdu, ve aslında bir
dörtlüğe ihtiyacımız vardı. Dördüncü faktör ise ona göre kadınlıktı.
Bu teorinin anlamı belki farklı da olabilirdi, fakat Meryem Ana’nın
cennetde bir yeri olduğunu, yani bir bakıma tanrının yanında … bu
düşünceyi derinlik psikolojisi açısından çok harika olarak
nitelendirmişti!“
5. Meryem Ana tasviri ve kadının rolü
Toplumun kadının rolü hakkında sürdürdüğü tartışmalarla ve feminist bir
teolojinin ortaya çıkmasıyla birlikte, zamanla Meryem Ana’nın sonuçta
erkeklerin hakim olduğu bir toplumdan etkilenmiş bir kadın rolünü mü temsil
ettiği soruşturulmuştu.
Meryem Ana tasvirlerinin kadının toplumdaki rolünün bir ifadesi oldukları iddia
edilmeye başlanılmıştı. Saf ve alçak gönüllü Meryem Ana’nın, söz dinleyen
kızın tasviri aynı zamanda kadının bastırılmasının bir tasviri de değilmiydi?
Film parçası
DVD Menü 5.1
Kilise ataerkiliğinin bir
güç vasıtası
mı?
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Bence önemli bir nokta şudur ki, kilise sadece erkeklerin hakim
olduğu bir tanrı tasvirini savunmamaktadır, aynı zamanda erkeklerin
hakim olduğu ve Meryem Ana’ya elbette belli rollerin bağlandığı bir
kilisedir. Bu rollerin teoloji tarihinde sürekli uğradığı değişimler çok
enteresandır. Bugünkü duruma bakarsak, tekdüzen bir tasvir
mevcut değildir. Dindar dünyada elbette 19. yüzyıl hakimdir, ama
teolojik tartışmada birçok farklı hareketler vardır. Örneğin ‚yeni
Havva‘, güçlü bir kadın olarak özerkliği ve özgüveniyle kendi
Maria
23
yolunda ilerlemektedir, ve alçak gönüllüce evet demesine rağmen
bağımsız ve istekli olarak davranmaktadır.“
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Meryem Ana’nın tarihçesine bakarsak, onun son derece uysal
olduğunu farkederiz. Tasvirleri sürekli değişmiştir. Cennetin
kraliçesi, çarmıhın altında acı çeken kadın, kollarında ölmüş oğlunu
tutan Pieta, veya Hazreti İsa’nın doğumu, yani sevinç dolu bir olay:
Tarihde Meryem Ana’ya karşı kutsal saygının sürekli değişen ağırlık
noktaları olmuştur. Bugün artık oldukça zor bir noktaya ulaşmış
bulunuyoruz, çünki Meryem Ana tasvirlerimiz hala 19. yüzyılın
etkilerini göstermektedir. Lourdes’un bakir gebelik tasviri halen
katolik kilisenin ideallerinden biridir. Dolayısıyle bu önemli din
figürüne yönelik uzun bir süredir yeni tasvirler araştırılmaktadır.
Burada elbette çağdaş sanatlar sözkonusudur. Onların görevi,
sürekli yeni tasarılarla hayatımızda örnek şahsiyet olabilecek,
manevi açıdan çok değerli bir kadın figürünün düşüncesini
tanımlamakdır. Burada elbette duyguların da çok önemli bir rolü
vardır. Ayrıca kadın rolünün değişmesi de çok önemlidir. Meryem
Ana bir bakıma yanlız yetiştiren bir anneydi. Güçlü bir kadın tipini
temsil etmektedir, aslında çok modern bir kadın tipini. Böylece
zaman akışında sürekli değiştiğini söyleyebiliriz.“
Meryem Ana tasvirleri değişmektedir. Henüz incilde yazarlar onu farklı
şekilde yorumlarlar. Kilise tarihi boyunca Meryem Ana’ya yönelik kutsal saygı
erkeklerin hakim olduğu bir dine bir kadınlık unsurunu ilave eder. Günümüzün
görevi, modern bir kadın rolüyle de uyum sağlayan çağdaş bir Meryem Ana
tasvirini bulmaktır.
Film parçası
DVD Menü 5.2
Modern bir
yoruma doğru
değişim
Resimler
DVD menü 5.3
Çağlar
boyunca
Meryem Ana
tasvirleri
Son
Maria
24
3. Arbeitsmaterialien
3.1 Arbeitsblätter (mit Lösungsvorschlägen)
Kapitel 1
1. Maria in der Bibel
Aufgaben:
1. Zu den Büchern des Neuen Testaments gehören die Evangelien und die
Apostelgeschichte. Ordne die Bücher in der richtigen Reihenfolge, wie sie in
der Bibel stehen!
2. Male die Buchrücken der Evangelien aus, bei der Maria eine tragende Rolle
bei der Geschichte der Geburt Jesu zugewiesen wird!
3. Schreibe die Texte auf und suche passende Bilder! Gestalte ein Plakat!
Maria
25
Kapitel 1
1. Maria in der Bibel (Lösung)
Aufgaben:
1. Zu den Büchern des Neuen Testaments gehören die Evangelien und die
Apostelgeschichte. Ordne die Bücher in der richtigen Reihenfolge wie sie in
der Bibel stehen!
2. Male die Buchrücken der Evangelien aus, bei der Maria eine tragende Rolle
bei der Geschichte der Geburt Jesu zugewiesen wird!
Joh
Mt
Lk
Mk
Apg
(Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, Apostelgeschichte)
3. Schreibe die Texte auf und suche passende Bilder! Gestalte ein Plakat!
individuelle Schülerlösung
Maria
26
Kapitel 1
2. Engel Gabriel
Aufgaben:
1. In das kleine Städtchen Nazareth in Galiläa wird der Engel Gabriel gesandt.
Was kündigt er Maria an? Finde im Evangelium nach Lukas die genauen Worte!
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
2. Wie reagiert Maria darauf?
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
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__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
3. Wie stellst du dir einen Engel vor? Schreibe oder male!
4. „Jeder kann für jeden jederzeit ein Engel sein.“ (James Krüss) Bastle eine
kleine Engelkarte und schenke sie einem lieben Menschen!
Maria
27
Kapitel 1
2. Engel Gabriel (Lösung)
Aufgaben:
1. In das kleine Städtchen Nazareth in Galiläa wird der Engel Gabriel gesandt.
Was kündigt er Maria an? Finde im Evangelium nach Lukas die genauen Worte!
„Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein
Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus
geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr,
wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in
Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. (Lk 1, 30-33)
(Einheitsübersetzung)
2. Wie reagiert Maria darauf?
Maria hört die Worte des Engels und vertraut auf Gottes Weisung:
„Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ (Lk 1, 38)
(Einheitsübersetzung)
3. Wie stellst du dir einen Engel vor? Schreibe oder male!
individuelle Schülerlösung
4. „Jeder kann für jeden jederzeit ein Engel sein.“ (James Krüss) Bastle eine
kleine Engelkarte und schenke sie einem lieben Menschen!
individuelle Schülerlösung
Maria
28
3. Die Verheißung der Geburt Jesu
Kapitel 1
Aufgabe:
Fülle die Lücken mit den Wörtern aus dem Kasten!
(26) Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in
eine Stadt in Galiläa namens Nazaret (27) zu einer __________
gesandt. Sie war mit einem Mann namens _________________
verlobt, der aus dem Haus _________________ stammte. Der
Name der Jungfrau war ______________. (28) Der Engel trat
bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du ______________, der Herr
ist mit _____________. (29) Sie _____________ über die
Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. (30)
Da sagte der Engel zu ihr: ______________ dich nicht, Maria;
denn du hast bei Gott ______________ gefunden. (31) Du wirst
"Die Verkündigung" von Melozzo da Forlì
(ca. 1438-1494), im Pantheon in Rom.
ein Kind ______________, einen Sohn wirst du gebären: dem
sollst du den Namen ____________________ geben. (32) Er
wird groß sein und Sohn des __________________ genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den
_________________ seines Vaters David geben. (33) Er wird über das Haus Jakob in
_________________ herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. (34) Maria sagte zu dem
Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen __________________ erkenne? (35) Der Engel
antwortete ihr: Der _________________ Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten
wird dich überschatten. Deshalb wird auch das ________________ heilig und Sohn
________________ genannt werden. (36) Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter
einen Sohn empfangen; obwohl sie als _________________ galt, ist sie jetzt schon im sechsten
Monat. (37) Denn für Gott ist nichts ______________. (38) Da sagte Maria: Ich bin die ____________
des Herrn; mir geschehe, wie du es ________________ hast. Danach verließ sie der Engel.
(Lk 1,26-38/Einheitsübersetzung)
Begnadete + David + dir + erschrak + empfangen + Ewigkeit + Fürchte + gesagt
Gnade + Gottes + Heilige + Höchsten + Jesus + Jungfrau + Josef + Kind + Magd
Maria + Mann + Thron + unfruchtbar + unmöglich
Maria
29
3. Die Verheißung der Geburt Jesu (Lösung)
Kapitel 1
Aufgabe:
Fülle die Lücken mit den Wörtern aus dem Kasten!
(26) Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott
in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret (27) zu einer
Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef
verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der
Jungfrau war Maria. (28) Der Engel trat bei ihr ein und
sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. (29)
Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser
Gruß zu bedeuten habe. (30) Da sagte der Engel zu ihr:
Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott
"Die Verkündigung" von Melozzo da Forlì
(ca. 1438-1494), im Pantheon in Rom.
Gnade gefunden. (31) Du wirst ein Kind empfangen, einen
Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus
geben. (32) Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird
ihm den Thron seines Vaters David geben. (33) Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit
herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. (34) Maria sagte zu dem Engel: Wie
soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? (35) Der Engel antwortete ihr: Der Heilige
Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb
wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. (36) Auch Elisabet, deine
Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt,
ist sie jetzt schon im sechsten Monat. (37) Denn für Gott ist nichts unmöglich. (38) Da sagte
Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie
der Engel.
(Lk 1,26-38/Einheitsübersetzung)
Maria
30
Kapitel 2
4. Helferin in allen Nöten
Aufgabe:
Fülle die Lücken im Text!
Aus der ________________ Tradition haben wir ein sehr stark
________________ dominiertes Gottesbild. Und so wird
________________ schon sehr früh auch als die weibliche
Seite ________________ gesehen. Sie wird sehr stark auch
eine Figur, die für die ________________ zum Menschen steht.
Das ________________ Gottes durch Heilige wird bei Maria
Die Sixtinische Madonna von Raffael
aus dem Jahr 1512/1513
wohl am stärksten und klarsten deutlich. Sie ist diejenige, die für alle ________________ zu einer
wichtigen Bezugsperson wird. Zur wichtigsten ________________ und Helferin in allen Nöten.
Vielleicht ist es die ________________ nach Wärme und auch nach ________________. Die
________________ – vor allem auch die Frauen – haben eine Gesellschaft erlebt, die zur Gänze
männlich ________________ war, auch eine ________________, in der Männer zum Teil auch
________________ geherrscht haben, wo Frauen ________________ Rolle hatten oder einfach
________________ waren, verheiratet wurden oder ins ________________ gesteckt. Wo es wenige
Möglichkeiten für Frauen gab. Und Maria war, vielleicht ein Bild für Frauen – aber sicher auch für
Männer – noch einmal einen anderen ________________ zu erleben: nicht Herrschaft, sondern z. B.
diesen ________________. Im Mittelalter schon gab es diese ________________ mit dieser Wärme
und ________________. Diese Barmherzigkeit, ________________ und diese Nähe konnte man sich
von keinem Mann, noch nicht einmal von einem ________________ Gott, so richtig vorstellen, weil
man Männer so nicht erlebt hat. Vielleicht ist da ein tiefes Bedürfnis in der ________________ Seele,
dieses ________________ und Weibliche auch in die ________________ zu integrieren. Und das ist
im ________________ und in der Orthodoxie sozusagen über Maria ________________.
Aspekt + brutal + dominiert + Fürbitterin + Fürsorglichkeit + Geborgenheit + Gottes
Heilshandeln + jüdischen + Katholizismus + keine + Kirche + Kloster + Lebensbereiche
männlich + männlichen + Maria + menschlichen + Menschen + Mütterliche + passiert
Religion + Sehnsucht + Schutz + Sklaven + Schutzmantel + Schutzmantelmadonna
Zuwendung
Maria
31
Kapitel 2
4. Helferin in allen Nöten (Lösung)
Aufgabe:
Fülle die Lücken im Text!
Aus der jüdischen Tradition haben wir ein sehr stark
männlich dominiertes Gottesbild. Und so wird Maria
schon sehr früh auch als die weibliche Seite Gottes
gesehen. Sie wird sehr stark auch eine Figur, die für die
Zuwendung zum Menschen steht. Das Heilshandeln
Gottes durch Heilige wird bei Maria wohl am stärksten und
Die Sixtinische Madonna von Raffael
aus dem Jahr 1512/1513
klarsten deutlich. Sie ist diejenige, die für alle Lebensbereiche zu einer wichtigen
Bezugsperson wird. Zur wichtigsten Fürbitterin und Helferin in allen Nöten. Vielleicht ist es
die Sehnsucht nach Wärme und auch nach Schutz. Die Menschen – vor allem auch die
Frauen – haben eine Gesellschaft erlebt, die zur Gänze männlich dominiert war, auch eine
Kirche, in der Männer zum Teil auch brutal geherrscht haben, wo Frauen keine Rolle hatten
oder einfach Sklaven waren, verheiratet wurden oder ins Kloster gesteckt. Wo es wenige
Möglichkeiten für Frauen gab. Und Maria war, vielleicht ein Bild für Frauen – aber sicher
auch für Männer – noch einmal einen anderen Aspekt zu erleben: nicht Herrschaft, sondern
z. B. diesen Schutzmantel. Im Mittelalter schon gab es diese ´Schutzmantelmadonna´ mit
dieser Wärme und Geborgenheit. Diese Barmherzigkeit, Fürsorglichkeit und diese Nähe
konnte man sich von keinem Mann, noch nicht einmal von einem männlichen Gott, so richtig
vorstellen, weil man Männer so nicht erlebt hat. Vielleicht ist da ein tiefes Bedürfnis in der
menschlichen Seele, dieses Mütterliche und Weibliche auch in die Religion zu integrieren.
Und das ist im Katholizismus und in der Orthodoxie sozusagen über Maria passiert.
Maria
32
Kapitel 2
5. Marienverehrung
Aufgaben:
1. Maria wurde sehr früh als weibliche Seite Gottes gesehen. Sie hat Christus
nicht nur zur Welt gebracht, sondern erzogen und in der Welt begleitet. Welche
Eigenschaften magst du an deiner Mutter am meisten?
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
2. Du siehst die Abbildung einer „Schutzmantelmadonna“. Welche
Eigenschaften fallen dir beim Anblick dieser Abbildung ein?
_____________________________
_____________________________
_____________________________
_____________________________
_____________________________
_____________________________
_____________________________
_____________________________
_____________________________
_____________________________
_____________________________
Schutzmantelmadonna (Ausschnitt) von Enguerrand Quarton
und Pierre Vilatte (1452)
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
Maria
33
Kapitel 2
5. Marienverehrung (Lösung)
Aufgaben:
1. Maria wurde sehr früh als weibliche Seite Gottes gesehen. Sie hat Christus
nicht nur zur Welt gebracht, sondern erzogen und in der Welt begleitet. Welche
Eigenschaften magst du an deiner Mutter am meisten?
individuelle Schülerlösung
2. Du siehst die Abbildung einer „Schutzmantelmadonna“. Welche
Eigenschaften fallen dir beim Anblick dieser Abbildung ein?
Wärme, Schutz,
Geborgenheit,
Barmherzigkeit,
Fürsorglichkeit,
Nähe, Fürbitterin, Helferin
Schutzmantelmadonna (Ausschnitt) von Enguerrand Quarton
und Pierre Vilatte (1452)
Maria
34
Kapitel 3
6. Das Magnifikat
Aufgaben:
1. Fülle die Lücken im Text mit den Wörtern aus
dem Kasten!
Lukas 1, 46-55
Meine ___________________ preist die Größe des
___________________ und mein
___________________ jubelt über Gott, meinen
___________________ Denn auf die _________________
Das "Magnificat" im S tundenbuch
des Herzogs von Berry.
seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle
___________________ Denn der ___________________ hat Großes an mir getan und sein
Name ist ___________________ Er ___________________ sich von Geschlecht zu
Geschlecht über alle, die ihn ___________________ Er vollbringt mit seinem Arm
___________________ Taten: Er___________________, die im Herzen voll
___________________ sind; er stürzt die ___________________ vom Thron und erhöht
die___________________. Die ___________________ beschenkt er mit seinen Gaben und
lässt die Reichen ___________________ ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes
___________________ an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern
___________________ verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf
___________________.
(Einheitsübersetzung)
erbarmt + ewig + fürchten + Geist + Geschlechter + heilig + Herrn + Hochmut + Hungernden
Israel + leer + machtvolle + Mächtige + Mächtigen + Niedrigen + Niedrigkeit + Retter + Seele
Vätern + zerstreut
2. Versuche, das Magnifikat in deinen eigenen Worten zu umschreiben!
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
Maria
35
Kapitel 3
6. „Das Magnifikat“ (Lösung)
Aufgaben:
1. Fülle die Lücken im Text mit den Wörtern aus dem Kasten!
Lukas 1, 46-55
Meine Seele preist die Größe des Herrn
und mein Geist jubelt über Gott, meinen
Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner
Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an
preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir
getan und sein Name ist heilig. Er
erbarmt sich von Geschlecht zu
Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er
vollbringt mit seinem Arm machtvolle
Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll
Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen
vom Thron und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen
Gaben und lässt die Reichen leer
ausgehen. Er nimmt sich seines
Das "Magnificat" im Stundenbuch des Herzogs von Berry.
Knechtes Israel an und denkt an sein
Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen
hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
(Einheitsübersetzung)
2. Versuche, das Magnifikat in deinen eigenen Worten zu umschreiben!
individuelle Schülerlösung
Ein „indianisches Magnifikat“
Voll Freude singe ich dem Herrn, meinem Retter.
Er schaut auf sein armes Bauermädchen, das ausgenutzt wird und leidet.
Jetzt werden all die vielen zu mir sagen: ‚Gott hat dir geholfen.’
Er ist gut und er steht immer auf der Seite der Armen.
Wir wissen jetzt: Er ist groß, den groben Angeber hat er verjagt.
Die Unterdrückten richtet er auf und die Herren bringt er zu Fall.
Er gibt Brot denen, die Hunger haben und die Reichen tritt er mit Füßen.
Wie er es gesagt hat, immer kämpft Gott an der Seite des Volkes.
Maria
36
7. Reformation und Kritik an der Heiligenverehrung
Kapitel 3
Aufgabe:
Ergänze den Text sinnvoll mit den zur Verfügung stehenden Wörtern!
In der Volksfrömmigkeit nahm die Bedeutung ________ weiter zu. Aber spätestens mit der
_____________ setzte auch Kritik an der Heiligenverehrung ein. Nahmen die Heiligen – und
besonders Maria – in der Verehrung nicht längst eine Bedeutung an, die alleine ______
gebührt?
Zwar lehnte _________ das Gedenken an besondere heilige Persönlichkeiten grundsätzlich
nicht ab, aber eine Anrufung der Heiligen. Denn: „Es ist nur ein __________ zwischen Gott
und den Menschen gesetzt, Jesus Christus.“
Maria, so Luther, könne die Funktion eines ___________ im Glauben haben, sie selbst
könne aber Heil weder schaffen noch vermitteln.
Dadurch, dass Maria ihre ____________________ in den Kirchen der Reformation einbüßt,
wird zwar die ausschließliche Heilsvermittlung durch Christus wieder betont, aber das
_____________________ geht dabei verloren.
Luther, Marias, Vorbilds, weibliche Element, Mittler, besondere Stellung, Gott, Reformation
Maria
37
7. Reformation und Kritik an der Heiligenverehrung (Lösung)
Kapitel 3
Aufgaben:
1. Ergänze den Text sinnvoll mit den zur Verfügung stehenden Wörtern!
In der Volksfrömmigkeit nahm die Bedeutung Marias weiter zu. Aber spätestens mit der
Reformation setzte auch Kritik an der Heiligenverehrung ein. Nahmen die Heiligen – und
besonders Maria – in der Verehrung nicht längst eine Bedeutung an, die alleine Gott
gebührt?
Zwar lehnte Luther das Gedenken an besondere heilige Persönlichkeiten grundsätzlich nicht
ab, aber eine Anrufung der Heiligen. Denn: „Es ist nur ein Mittler zwischen Gott und den
Menschen gesetzt, Jesus Christus.“
Maria, so Luther, könne die Funktion eines Vorbilds im Glauben haben, sie selbst könne
aber Heil weder schaffen noch vermitteln.
Dadurch, dass Maria ihre besondere Stellung in den Kirchen der Reformation einbüßt, wird
zwar die ausschließliche Heilsvermittlung durch Christus wieder betont, aber das weibliche
Element geht dabei verloren.
Maria
38
Kapitel 4
8. Suchsel
Aufgabe:
Finde die Antworten im Buchstabensalat!
1. Wie wird die Geburt Jesu durch Maria in der Bibel genannt?
2. Diese Bezeichnung wird weniger als biologische Tatsache gedeutet,
sondern ist als … zu verstehen.
3. Obwohl sein Geburtsort Betlehem war, sprachen die Menschen zur Zeit des Neuen
Testaments immer von „Jesus von ….“
4. Im Zuge der … setzte ein kritischer Umgang mit den biblischen Texten ein.
5. Die Lehre von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel ist das letzte ….
6. Maria ist eine ….
7. Die Bedeutung Marias entsteht durch die ….
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Maria
39
Kapitel 4
8. Suchsel (Lösung)
Aufgabe:
Finde die Antworten im Buchstabensalat!
1. Wie wird die Geburt Jesu durch Maria in der Bibel genannt? Jungfrauengeburt
2. Diese Bezeichnung wird weniger als biologische Tatsache gedeutet,
sondern ist als Symbol zu verstehen.
3. Obwohl sein Geburtsort Betlehem war, sprachen die Menschen zur Zeit des Neuen
Testaments immer von „Jesus von Nazareth.“
4. Im Zuge der Reformation setzte ein kritischer Umgang mit den biblischen Texten ein.
5. Die Lehre von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel ist das letzte Mariendogma.
6. Maria ist eine Heilige.
7. Die Bedeutung Marias entsteht durch die Geburt Jesus.
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Maria
40
Kapitel 5
9. Marienbild und Rolle der Frau
Aufgaben:
1. Das gängige Marienbild, das seit dem 19. Jahrhundert prägend ist, hat auch
das Frauenbild nachhaltig beeinflusst. Welche Eigenschaften sollte Maria
heute haben, um dem modernen Frauenbild zu entsprechen? Ergänze die
Tabelle!
historisches Marienbild
modernes Marienbild
unterwürfige Frau
___________________________________
gehorsam dienende Magd
___________________________________
unterwürfige Dulderin
___________________________________
rein von aller Sünde
___________________________________
aufopfernde Mutter
___________________________________
2. In der Spätantike, im Mittelalter und der Barockzeit war das Marienbild von
anderen Attributen bestimmt. Welche fallen dir hierzu ein?
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
Maria
41
Kapitel 5
9. Marienbild und Rolle der Frau (Lösung)
Aufgaben:
1. Das gängige Marienbild, das seit dem 19. Jahrhundert prägend ist, hat auch
das Frauenbild nachhaltig beeinflusst. Welche Eigenschaften sollte Maria
heute haben, um dem modernen Frauenbild zu entsprechen? Ergänze die
Tabelle!
historisches Marienbild
modernes Marienbild
unterwürfige Frau
emanziperte Frau
gehorsam dienende Magd
selbstbewusste, eigenständige Frau
unterwürfige Dulderin
Vorbild im Kampf um Gleichberechtigung
rein von aller Sünde
normale weibliche Sexualität
aufopfernde Mutter
liebevolle Mutter
2. In der Spätantike, im Mittelalter und der Barockzeit war das Marienbild von
anderen Attributen bestimmt. Welche fallen dir hierzu ein?
Himmelskönigin, Herrscherin, Patronin/Beschützerin,
Kämpferin gegen das Böse
Maria
42
alle Kapitel
10. Marienfeste
Aufgaben:
1. Der Festkalender der katholischen Kirche enthält eine ganze Reihe von
Marienfesten. Manche davon bestimmen bis heute unseren Kalender und
Feiertage. Recherchiere, welche Bedeutung folgende Daten haben!
08.12. ____________________________________________________________________
01.01. ____________________________________________________________________
15.08. ____________________________________________________________________
02.07. ____________________________________________________________________
08.09. ____________________________________________________________________
02.02. ____________________________________________________________________
25.03. ____________________________________________________________________
2. Wähle ein Marienfest und sammle weitere Informationen! Erstelle eine
Präsentation und halte einen Vortrag vor der Klasse!
Notizen:
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
Maria
43
alle Kapitel
10. Marienfeste (Lösung)
Aufgabe:
Der Festkalender der katholischen Kirche enthält eine ganze Reihe von
Marienfesten. Manche davon bestimmen bis heute unseren Kalender und
Feiertage. Recherchiere, welche Bedeutung folgende Daten haben!
08.12.
Das Fest der Unbefleckten Empfängnis
01.01.
Fest der Gottesmutter Maria
15.08.
Mariä Himmelfahrt Hochfest
02.07.
Mariä Heimsuchung
08.09.
Mariä Geburt
02.02.
Mariä Lichtmess
25.03.
Mariä Verkündigung
2. Wähle ein Marienfest und sammle weitere Informationen! Erstelle eine
Präsentation und halte einen Vortrag vor der Klasse!
individuelle Schülerlösung
Maria
44
Kapitel 5
11. Werde kreativ!
Aufgabe:
Male dieses Marienbild nach historischem Vorbild aus!
Beachte dabei Folgendes:
Male das Gewand in kräftigen Tönen aus! Der Schleier der Madonna wird traditionell in Blau
gestaltet. Blau war eine sehr teure Farbe, die aus Lapislazuli hergestellt wurde und deshalb
nur Madonnenfiguren vorbehalten war.
Maria
45
3.2 Ergänzendes Unterrichtsmaterial (mit Lösungsvorschlägen)
1. Maria, die Mutter Jesu
Aufgaben:
1. Im Neuen Testament hat Maria bei der Geburt eine ganz besondere Rolle.
Vielleicht kennst du Frauen, die ein Kind erwarten. An was müssen sie alles
denken, bevor das Kind geboren wird?
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
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__________________________________________________________________________
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__________________________________________________________________________
2. Wie hat Maria reagiert, als sie erfahren hat, dass sie ein Kind erwartet?
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3. Wie würdest du reagieren, wenn du erfahren würdest, dass du ein Kind
erwartest?
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Maria
46
1. Maria, die Mutter Jesu (Lösung)
Aufgaben:
1. Im Neuen Testament hat Maria bei der Geburt eine ganz besondere Rolle.
Vielleicht kennst du Frauen, die ein Kind erwarten. An was müssen sie alles
denken, bevor das Kind geboren wird?
individuelle Schülerlösung
z. B.
Hebamme und Krankenhaus auswählen
Babyzimmer vorbereiten und einrichten
Babysachen kaufen
einen Namen finden
…
2. An was hat Maria wohl gedacht, als sie erfahren hat, dass sie ein Kind
erwartet?
individuelle Schülerlösung
3. Wie würdest du reagieren, wenn du erfahren würdest, dass du ein Kind
erwartest?
individuelle Schülerlösung
Maria
47
2. Ave Maria
Latein:
Ave Maria, gratia plena,
Dominus tecum.
Benedicta tu in mulieribus,
et benedictus fructus ventris tui, Iesus.
Lateinische Inschrift über dem Eingang zum Pfarrhaus
von Tiefenpölz:
„Tritt nicht ein, ohne ein Ave Maria zu sprechen!“
Sancta Maria, Mater Dei,
ora pro nobis peccatoribus
nunc et in hora mortis nostrae.
Amen.
Deutsch:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.
Aufgaben:
1. Lies das Gebet!
2. Unterstreiche die schwierigen Wörter!
3. Kläre die Bedeutung der Begriffe!
4. Schreibe das Gebet ab und verschönere es mit eigenen Zeichnungen!
Maria
48
3. Wortsalat
Der Evangelist Lukas berichtet, wie Maria wenige Tage nach der Verheißung
der Geburt des Gottessohnes durch den Engel Gabriel ihre Verwandte
Elisabeth besucht (Lk 1,39-56). Bei der Begrüßung wird Elisabeth vom Heiligen
Geist erfüllt und preist Maria und ihr Kind. Darauf stimmt Maria einen
Lobgesang an (Lk 1,46-55), der nach dem Anfangswort der lateinischen
Fassung "Magnifikat" heißt:
Aufgabe:
In diesem Text ist einiges durcheinander geraten! Nimm deine Bibel zur Hand
und versuche, den Text wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen!
Meine Geist preist die Magd des Herrn,
und mein jubelt über Gott, meinen selig Retter.
Denn auf die Seele seiner hat er geschaut.
Siehe, Mächtige preisen mich alle Geschlechter.
Denn der Größe hat Niedrigkeit an mir getan,
und sein Name ist von nun an heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Großes über alle
Nachkommen, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm Vätern Gaben:
Er zerstreut, die im Herzen sind vom Thron.
Er stürzt machtvolle voll Hochmut Taten die Mächtigen
und erhöht die Niedrigen Geschlecht.
Die Hungernden Knechtes Israel er mit seinen Reichen
und lässt die ausgehen.
Er nimmt Abraham sich seines leer an
und denkt an sein beschenkt Erbarmen,
das er unseren ewig verheißen,
und hat seinen auf.
Maria
49
3. Wortsalat (Lösung)
Der Evangelist Lukas berichtet, wie Maria wenige Tage nach der Verheißung
der Geburt des Gottessohnes durch den Engel Gabriel ihre Verwandte
Elisabeth besucht (Lk 1,39-56). Bei der Begrüßung wird Elisabeth vom Heiligen
Geist erfüllt und preist Maria und ihr Kind. Darauf stimmt Maria einen
Lobgesang an (Lk 1,46-55), der nach dem Anfangswort der lateinischen
Fassung "Magnifikat" heißt:
Aufgabe:
In diesem Text ist einiges durcheinander geraten! Nimm deine Bibel zur Hand
und versuche, den Text wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen!
Meine Seele preist die Größe des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan,
und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind.
Er stürzt die Mächtigen vom Thron
und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen,
das er unseren Vätern verheißen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Maria
50
4. Maria, breit den Mantel aus
Maria, breit den Mantel aus ist eines der bekanntesten Marienlieder. Es erbittet den Schutz
und die Fürsorge der Gottesmutter Maria. Das Lied erschien erstmals 1640 und hatte 29
Strophen.
Maria, breit den Mantel aus,
mach Schirm und Schild für uns daraus;
lass uns darunter sicher stehn,
bis alle Stürm vorüber gehn.
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte.
Dein Mantel ist sehr weit und breit,
er deckt die ganze Christenheit,
er deckt die weite, breite Welt,
ist aller Zuflucht und Gezelt.
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte!
Maria, hilf der Christenheit,
zeig deine Hilf uns allezeit;
mit deiner Gnade bei uns bleib,
bewahre uns an Seel und Leib!
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte!
O Mutter der Barmherzigkeit,
den Mantel über uns ausbreit;
uns all darunter wohl bewahr,
zu jeder Zeit in aller Gefahr.
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte.
Hochaltar mit der Schutzmantelmadonna (Ausschnitt) in
der Pfarrkirche von Maria Gail, Stadt Villach, Kärnten,
Österreich.
Autor: Johann Jaritz
Aufgaben:
1. Lies den Liedtext!
2. Welche Eigenschaften werden Maria in diesem Lied zugesprochen?
3. Wünschst du dir auch manchmal eine/-n Beschützer/-in?
4. Welche Eigenschaften sollte dein/-e Beschützer/-in haben?
Maria
51
5. Jesus am Kreuz
23 Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten,
nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden
Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben
her ganz durchgewebt und ohne Naht war.
24 Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern
darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort
erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los
um mein Gewand. Dies führten die Soldaten aus.
25 Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester
seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala.
Vesperbild; Schwaben, gegen 1500
26 Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte,
sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!
27 Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger
zu sich.
28 Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte:
Mich dürstet.
29 Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und
hielten ihn an seinen Mund.
30 Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt
und gab seinen Geist auf.
Aufgaben:
1. Hast du schon mal einen geliebten Menschen verloren? Wie hast du dich
gefühlt?
2. Wie denkst du, hat Maria sich gefühlt?
3. Schreibe einen Brief an Maria! Wie kannst du sie trösten?
Maria
52
3.3 Interaktive Arbeitsblätter (Übersicht)
Die interaktiven Arbeitsblätter finden Sie auf der DVD: 46 73673 Maria – Bilder im Wandel
Maria
53
Mastertool Übersicht
Maria
54
3.4 Testaufgaben
Vorwort
Im Schulbereich können Tests zu unterschiedlichen Zwecken entwickelt und eingesetzt
werden:
auf der Theorieebene zur Überprüfung von Kompetenzmodellen,
auf der Systemebene zum Vergleich von Bildungssystemen (Bildungsmonitoring),
auf der Ebene der Einzelschule zur Evaluation,
auf der individuellen Ebene für Individualdiagnostik und -förderung.
Tests zur Individualdiagnostik (z. B. schulische Leistungsüberprüfungen in Form von
mehreren kurzen Fragen) sind nicht einfach mit Tests im wissenschaftlichen Sinne
(z. B. zum Bildungsmonitoring) gleichzusetzen.
Die klassischen Gütekriterien für Tests sind:
Objektivität
– das Ergebnis ist unabhängig vom einzelnen Testleiter, Untersucher bzw.
Auswerter,
Reliabilität (Zuverlässigkeit)
– der Test erfasst das, was er erfasst, zuverlässig und konsequent,
Validität (Gültigkeit)
– der Test misst genau das, was er messen soll.
Die herkömmlichen schulischen Tests, die durch das professionelle pädagogische Ermessen
der Lehrkraft „validiert“ werden, bleiben unverändert von großer Bedeutung. Sie können
insbesondere der Individualförderung dienen. Den Schulen bieten die Ergebnisse von
Bildungsmonitoringtests eine Vergleichsbasis, indem sie Informationen über das
durchschnittliche Leistungsniveau von Schüler/-innen sowie über allgemeine
Bewertungsmaßstäbe liefern.
Jedem Pädagogen dürfte klar sein, dass eine planmäßige Vorbereitung auf Tests – also
durch kurzfristiges, meist schematisches Training – in der Regel keinen langfristigen
Lernerfolg erzielen wird. Echte Kompetenzsteigerung erfordert vielmehr einen Unterricht, der
auf kumulatives, vernetzendes und nachhaltiges Lernen abzielt.
Maria
55
Von den vorgegebenen Antworten sind eine oder mehrere Antworten richtig.
Alle richtigen Lösungen bitte ankreuzen!
1) Maria ist die besondere Frauengestalt in
der Bibel. Sie ist ...
2) In welchem Evangelium spielt Maria eine
besondere Rolle?
a
Ehebrecherin.
a
Evangelium nach Markus
b
Heilige.
b
Evangelium nach Matthäus
c
Patronin.
c
Evangelium nach Joseph
d
Mutter Jesu.
d
Evangelium nach Lukas
e
Mutter des Johannes.
e
Evangelium nach Jakobus
3) Was geschah in Nazareth?
4) Für viele Christen war und ist Maria ...
a
In dieses kleine Städtchen wird der
Engel Gabriel gesandt.
a
eine Sünderin.
b
Gabriel kündet Maria die Geburt ihres
Sohnes Jesus an.
b
eine zentrale Figur der besonderen
Verehrung.
c
In dieses kleine Städtchen kommt Gott
persönlich.
c
eine Heilige.
d
Maria hört die Worte des Engels und
vertraut auf Gottes Weisung.
d
als weibliche Gestalt des Glaubens eine
wichtige Figur.
e
Maria hört die Worte des Engels und
misstraut Gottes Weisung.
e
unwichtig.
5) Die Bedeutung Marias entsteht durch ...
6) Bestimmte Attribute welcher antiken
Göttinnen gingen auf Maria über?
a
ihren Glauben und ihr Vertrauen.
a
Astarte
b
die Geburt Jesu.
b
Artemis
c
die Geburt Josephs.
c
Aphrodite
d
die Hochzeit zu Kanaan.
d
Isis
e
ihre Briefe.
e
Juno
Maria
56
7) Maria steht aufgrund ihrer Weiblichkeit ...
8) Früher war die Gesellschaft und auch die
Kirche männlich dominiert, das äußert sich
dadurch …
a
für die Zuwendung zum Menschen.
a
dass Frauen in Kirche und Gesellschaft
kaum eine Rolle spielten.
b
für Streitsucht und Eitelkeit.
b
dass Frauen kaum Zugang zu Bildung
hatten.
c
als Bezugsperson in allen
Lebensbereichen.
c
dass Frauen nur im Kloster „Karriere
machen“ konnten.
d
für Machtkämpfe.
d
dass Frauen politische Ämter inne
hatten.
e
als Fürbitterin und Helferin in allen
Nöten.
e
dass Frauen gleichberechtigt waren.
9) Die „Schutzmantelmadonna“ steht für ...
10) Mit der Reformation ...
a
Kälte.
a
wuchs die Marienverehrung ins
Unermessliche.
b
Geborgenheit.
b
setzte auch Kritik an der
Marienverehrung ein.
c
Fürsorglichkeit.
c
geht das weibliche Element ein Stück
verloren.
d
Barmherzigkeit.
d
wird die Heilsvermittlung durch Christus
wieder betont.
e
Wärme.
e
bleibt Maria Vorbild, aber kein Gott oder
Fast-Gott.
11) Im katholischen Bereich ...
12) Die folgenden Festtage sind Marienfeste:
a
sank die Verehrung Marias.
a
Maria Himmelfahrt.
b
blieb die Verehrung Marias.
b
Taufe Mariens.
c
widmeten sich Wallfahrten und Festtage
der „Gottesmutter“.
c
Mariä Empfängnis.
d
blieb Maria die Fürsprecherin für die
Sorgen und Nöte der Menschen.
d
Darstellung Mariens.
e
war Maria als Heilige Fürsprecherin.
e
Auferstehung Mariens.
Maria
57
13) Maria wurde im Laufe der Geschichte
dargestellt als ...
14) Auf der Suche nach einem neuen,
zeitgemäßen Marienbild ...
a
Himmelskönigin.
a
ist auch die zeitgenössische Kunst
gefragt.
b
die Schmerzvolle unter dem Kreuz.
b
ist die Politik gefragt.
c
die Pieta mit dem toten Sohn.
c
spielen natürlich Emotionen eine große
Rolle.
d
abenteuerlustige Frauengestalt.
d
spielt die Veränderung des Frauenbildes
eine sehr bedeutende Rolle.
e
Maria mit dem Jesuskind.
e
muss sie unseren Ansprüchen eines
modernen Frauenbildes gerecht werden.
15) Wie wird die Geburt Jesu durch Maria in
der Bibel genannt?
16) Maria wird bis heute als Patronin
(Schutzheilige) verehrt, von …
a
Sturzgeburt
a
Deutschland.
b
Stallgeburt
b
Bayern.
c
Jungfrauengeburt
c
Australien.
d
Risikogeburt
d
Lateinamerika.
e
Bethlehemgeburt
e
Brandenburg.
17) Attribute klassischer
Mariendarstellungen sind …
18) Im Lukasevangelium spricht Maria ein
Gebet, dass zu einem bedeutenden Gebet
der Christenheit wurde …
a
Jesuskind.
a
das Hohe Lied.
b
Zepter.
b
das Sanctus.
c
Krone.
c
das Magnificat.
d
blauer Mantel.
d
das Benedictus.
e
Schwert.
e
das Halleluja.
Maria
58
19) Als der Engel Gabriel Maria in Nazareth
aufsucht, begrüßt er sie mit den Worten
(lateinische Übersetzung) …
20) Der Evangelist Lukas erzählt von einer
weiteren bedeutenden Frau, einer Cousine
Marias. Ihr vertraut sich Maria als erstes an.
a
Te Deum.
a
Hannah
b
Ave Maria.
b
Ruth
c
Ave Cäsar.
c
Rahel
d
Salve Regina.
d
Elisabeth
e
Virgo Maria.
e
Martha
Maria
59
3.4 Testaufgaben (Lösungen)
1
b ,c, d
7
a, c, e
13
a, b, c, e
19
b
2
b, d
8
a, b, c
14
a, c, d, e
20
d
3
a, b, d
9
b, c, d, e
15
c
4
b, c, d
10
b, c, d, e
16
b, d
5
a, b
11
b, c, d, e
17
a, c, d
6
a, b, d
12
a, c
18
c
Maria
60
3.5 Bildmaterial (Übersicht)
Das Bildmaterial finden Sie auf der DVD: 46 73673 Maria – Bilder im Wandel
1.2.1 Historische Informationen zur Person
Marias
1.2.2 Die Rolle Marias als Mutter Jesu
1.2.3 Marienverehrung bei den
Evangelisten
1.2.4 Wofür steht die Figur Marias?
2.2.1 Entstehung der Marienverehrung
2.2.2 Parallelen zu Gottheiten früherer
Kulturen
3.3.1 Marienverehrung bei den Protestanten
3.3.2 Vermittlerin zwischen Gott und
Mensch?
Maria
61
Das Bildmaterial finden Sie auf der DVD: 46 73673 Maria – Bilder im Wandel
5.3.1 Romanik
5.3.2 Gotik
5.3.3 Renaissance
5.3.4 Zeit der Gegenreformation
5.3.5 Maria und das moderne Frauenbild
5.3.6 Das heutige Marienbild
Maria
62
Das Bildmaterial finden Sie auf der DVD: 46 73673 Maria – Bilder im Wandel
Englisch
1.2.1 Historical Information on Mary
1.2.2 The Role of Mary as Mother of Jesus
1.2.3 Adoration of the Virgin Mary in the
Evangelists
1.2.4 What Does the Character of Mary
Stand for?
2.2.1 Origin of the Adoration of the Virgin
Mary
2.2.2 Parallels to Divinities of Other Cultures
3.3.1 Adoration of the Virgin Mary among
the Protestants
3.3.2 Intermediator Between God and Man?
Maria
63
Das Bildmaterial finden Sie auf der DVD: 46 73673 Maria – Bilder im Wandel
5.3.1 Romanesque
5.3.2 Gothic
5.3.3 Renaissance
5.3.4 Time of the Counter Reformation
5.3.5 Maria and the Modern Image of
Women
5.3.6 Today's Image of Mary
Maria
64
3.6 Farbfolien
Die „Sixtinische Madonna“ von Raffael ist eines der berühmtesten Gemälde der italienischen
Renaissance. Es wurde 1512/13 im Auftrag von Papst Julius II. für den Hochaltar der
Klosterkirche San Sisto in Piacenza (Italien) gemalt.
Maria
65
4. Glossar
Antike
die Antike umfasst den Zeitraum von dem beginnenden Einfluss Griechenlands (ab ca.
800 v. Chr.) über die hellenistische Epoche bis zum Römischen Reich und seinem
Untergang (ca. 500 n. Chr.).
Dogma
ein Dogma ist eine verbindliche Glaubenslehre. Hierzu zählen im Besonderen die
Lehre der ersten sieben „ökumenischen“ Konzile.
Evangelist
Verfasser einer der vier Evangelien
Magnifikat/Magnificat
als „Magnifikat“ bezeichnet man die Antwort Marias auf die Begrüßungsworte der
Elisabeth: „Meine Seele preist den Herrn … “(Lk 1, 46-55). Der Text ist bis heute Teil des
christlichen Stundengebetes.
patriarchalisch
männlich dominiert, meist hierarchisch und autoritär.
Patronin
Beschützerin, Schutzheilige. Maria gilt etwa als Patronin Bayerns, Lateinamerikas, des
Erzbistums Freiburg, des Dominikanerordens etc.
Protestantismus
aus der kirchlichen Reformation des 16. Jh. hervorgegangene Glaubensbewegung, die
die verschiedenen evangelischen Kirchengemeinden umfasst.
Reformation
religiöse Erneuerungsbewegung des 16. Jh., die zur Bildung der evangelischen Kirche
führte bzw. den Kirchen der Reformation.
Wallfahrt
aus verschiedenen religiösen Motiven unternommene Fahrt oder Wanderung zu einer
heiligen Stätte, einer Kirche, einem besonderen Bild etc.
Maria
66
5. Links und Hinweise
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Maria.htm
Ökumenisches Heiligenlexikon; kurze Übersicht über Maria und ihr Leben.
https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/dasbibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/maria-mutterjesu/ch/3c5152e3bfa696ddf3869b60bec2b472/
Das wissenschaftliche Bibelportal der Deutschen Bibelgesellschaft; Informationen über Maria,
Mutter Jesu in der Bibel.
http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/das-leben-der-mutter-gottes
Das Leben der Mutter Gottes.
https://www.ekd.de/advent_dezember/brauchbar/maria.html
Kurze Information über Maria, Mutter Jesu.
http://www.katholisch.de/
Suchwort: Maria
Internetportal der katholischen Kirche mit einer guten Übersicht über das Thema Maria im
Allgemeinen einschließlich Videos, Musik, Fernsehberichte …
http://www.helles-koepfchen.de/
Suchwort: Maria
Wissensportal, Suchmaschine und Community, auf der man zu den verschiedensten Themen
kurze, kindgerechte Antworten findet.
http://www.rpi-virtuell.net/
Suchwort: Maria
Überkonfessionelle Plattform für Religionspädagogik und den Religionsunterricht mit
zahlreichen Ideen, wie man das Thema „Maria“ für den Unterricht aufbereiten kann.
http://www.theologe.de/maria.htm
Kritische Ausarbeitung zum Thema Maria: Zeitschrift "Der Theologe", Hrsg. Dieter Potzel,
Ausgabe Nr. 45: Die Mutter von Jesus von Nazareth und der katholische Marienkult um die
angebliche Gottesmutter.
http://www.betanien.de/Material/ermahnendes_Artikel/marienverehrung.htm
„Eine kurze Geschichte der Marienverehrung“ – eine Art Gegendarstellung zur allgemeinen
Marienverehrung.
Maria
67
6. Lehrplananalysen
Baden-Württemberg
exemplarische Auswahl für: Religionslehre
Sek. I
Jahrgang 6-10
DIMENSION: WELT UND VERANTWORTUNG
Die Schülerinnen und Schüler …
können religiöse Ausdrucksformen in unserer Gesellschaft erkennen und zuordnen; wissen, dass sich
das (Schul-)Jahr besonders an kirchlichen Festen orientiert;
können den Wert des Sonntags für das persönliche und gemeinschaftliche Leben erläutern; können
Gleichnisse als Erzählungen deuten, die auf ein verändertes Verhalten in der Gesellschaft zielen;
können Beispiele von Ungerechtigkeit beschreiben und nach deren Ursachen und Folgen fragen;
kennen die biblische Weisung, für Gerechtigkeit einzutreten, und können ihr eigenes
Gerechtigkeitsempfinden dazu in Beziehung setzen; können zeigen, dass Hilfsbereitschaft zu
einem besseren Zusammenleben in der Gesellschaft beiträgt;
wissen, dass diakonisches Handeln eine Grundfunktion von Kirche ist, und kennen als Beispiel die
Suchthilfe diakonischer Einrichtungen;
kennen daraus sich ergebende Herausforderungen für die eigene Lebensführung und die
Mitgestaltung der Gesellschaft;
können zwei weitere, gegenwärtig relevante ethische Ansätze darstellen und mögliche Auswirkungen
für die Bearbeitung aktueller ethischer Probleme daraus ableiten.
DIMENSION: KIRCHE UND KIRCHEN
Die Schülerinnen und Schüler …
können Gemeinsamkeiten und Unterschiede der evangelischen und katholischen Kirche erläutern;
können Kirchengebäude deuten und mit Synagogen vergleichen; können im Rahmen der Schule
Ökumene praktizieren; können die Bedeutung des Sonntags darlegen;
verstehen Verhaltensweisen und Reaktionen von Menschen, die keiner oder einer anderen religiösen
Tradition angehören;
können Ursachen der Kirchentrennung in der Reformation darstellen;
können am Beispiel der Arbeit mit Suchtkranken die diakonische Arbeit der Kirche begründen und
darstellen;
können Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kirchengebäuden und Moscheen mit ihrer je eigenen
Symbolik erläutern;
können unterschiedliche Haltungen von Christinnen und Christen zum Nationalsozialismus aus deren
theologischen Vorstellungen (Antijudaismus, Verständnis der Obrigkeit) herleiten;
Maria
68
Bayern
exemplarische Auswahl für: Religionslehre
Sek. I
Jahrgang 6-10
Ein Neubeginn – miteinander leben, lernen und den Glauben entdecken
Gott begleitet uns – im Gebet sind wir ihm nahe: von Lebenssituationen der Kinder her
Gebetshaltungen und -formen verstehen; Grundgebete wiederholen, z. B. Vaterunser, Ave Maria;
einen Psalm erschließen (z. B. Ps 23; Ps 31,2-6); Gebete frei formulieren, ggf. Gebetbuch
erstellen; religiöses Leben an der Schule entdecken
Zur inneren Mitte finden – Sinnerfahrung und christliches Handeln
Maria als Typus des hörenden und für Gott offenen Menschen (z. B. Lk 1,46-55; 2,19), ggf.
künstlerische Darstellung; wie Menschen aus dieser Haltung Kraft gewinnen, z. B.
Volksfrömmigkeit (→ Festkalender)
Wege zu Gott: die Bibel als Zeugnis der Gotteserfahrung
exemplarische Begegnung mit der Bibel als Buch menschlicher Gotteserfahrungen
erfahrungsbezogene Annäherung an eine Textstelle (z. B. Schöpfung) oder Gestalt (z. B. Maria von
Magdala) oder Gattung (z. B. Psalm); exegetische Vertiefung durch mehrdimensionale
Schriftauslegung: historisch-kritische Methode, ihre Grenzen und weitere Erschließungsschritte
aus der Sicht des Glaubens
die Bibel als Buch, das in geschichtlichen Situationen von Menschen gedeutete Gotteserfahrungen
enthält: Vergleich mit dem Textverständnis eines heiligen Buches in einer anderen Religion, z. B.
Koran
Menschen aus dem Umkreis Jesu
In Weiterführung von Ev 5.4 sollen die Schülerinnen und Schüler nun wichtigen Gestalten des Neuen
Testaments in ihrer Begeisterung und ihrem Mut zur Nachfolge, aber auch in ihren Zweifeln und
ihrem Versagen begegnen. An ihnen können die Schüler/innen erkennen, wie die „Frohe
Botschaft“ Jesu Menschen ergreifen und verändern kann.
Über Menschen im Umfeld Jesu nachdenken
eine Person, die Jesus geprägt hat, z. B. Maria, Josef, Johannes der Täufer
ein Beispiel für Formen und Konsequenzen der Nachfolge: Martha und Maria oder Maria Magdalena
oder Petrus oder Judas oder Thomas
Gestalten aus den alttestamentlichen Königsgeschichten (ca. 12 Stunden)
Das Alte Testament bietet den Schülern/innen in literarisch reflektierter Form Beispiele dafür, wie Gott
in der Geschichte Menschen begegnet und sie herausfordert. In ausgewählten Königsgeschichten
lernen sie Männer und Frauen kennen, die in der Tradition des Volkes Israel stehen und an denen
sie eigene Lebenserfahrungen wiedererkennen, neu auslegen und mit dem Glauben an Gott in
Beziehung setzen können.
gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten;
Stationen islamischer Geschichte und Kultur kennenlernen;
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Leben und Wirken Mohammeds (im Überblick);
Ausbreitung des Islam (in Grundzügen);
Schönheit und Fremdheit islamischer Zeugnisse, z. B. in Baukunst, Musik, Kalligrafie erste Schritte
für die eigene Standortbestimmung im Gespräch mit dem Islam; erproben Verständnis der
Heiligen Schriften; Bedeutung Jesu für Christen und
Muslime;
ein weiteres Gesprächsthema, z. B. Rolle der Frau, Schicksal, Glaubensrichtungen, Stellung zu Krieg;
wenn möglich, Begegnung mit Muslimen, Besuch einer Moschee (eventuell als Projekt)
Leben in vielfältigen Familienformen (ca. 8 Stunden)
Die Jugendlichen sollen die gegenwärtige und historische Vielfalt der Lebensformen bewusst
wahrnehmen und sich über eigene Erfahrungen und Sehnsüchte nach Halt und Geborgenheit
sowie nach Selbstbestimmung und Distanz klar werden. Familien- und
Verwandtschaftsgeschichten aus der Bibel zeigen, wie Familienbeziehungen gelingen und
scheitern können und wie beides unter Gottes Segenszusage steht.
Die Vielgestaltigkeit menschlichen Zusammenlebens als Herausforderung an den Glauben
wahrnehmen
Familienleben zwischen Geborgenheit und Konflikthaftigkeit, Nähe und Distanz
Familienformen und Vorstellungen von Familie früher und heute, z. B. Alleinerziehende, Kern-,
Patchwork, Mehrgenerationenfamilie, erweiterte Familie
Rollen und Beziehungen, wie Mann und Frau, Geschwister, Generationenverhältnis, Erfahrung mit
Erziehung
Wertschätzung und Relativierung der Bedeutung von Familie, z. B. in den Erzelterngeschichten, im 4.
Gebot, in Mk 3,31-35
Impulse des Glaubens für das Zusammenleben: z. B. Vertrauen, Vergebung, Wahrhaftigkeit, Freiheit
Religion und Religionen:
Die Schüler/innen gewinnen Einblick in die Vielfalt von Religion und Religionen, Weltanschauungen
und Frömmigkeitsformen. Sie werden ermutigt, ihre kulturelle und religiöse Identität in dialogischer
Offenheit zu entwickeln sowie ihre Religionsmündigkeit wahrzunehmen. Eines der drei Themen
soll schwerpunktmäßig behandelt werden, wobei der Gesichtspunkt der Toleranz in jedem Fall
verpflichtend ist.
Religion als den Menschen prägende Kraft wahrnehmen
Religion im Erfahrungsbereich der Schüler; lebensbegleitende Riten, Bräuche, Feste evtl. plurale
religiöse Sozialisation; dazu Umfragen, religionssoziologische Einsichten
Religionsmündigkeit; positive und negative Religionsfreiheit Zusammenhang von Religion und Kultur
an Beispielen
den Wandel vom traditionellen zum heutigen Verständnis von Mission kennenlernen
Motive, Ziele und Arbeitsweisen der Mission im 19. Jahrhundert; Religion und Kulturimperialismus
„missionarische Kirche” heute - Kennzeichen, Probleme und Grundthemen: Indigenisation der Die
Zugehörigkeit zu Gruppen wird für die Schüler/innen zunehmend wichtig. Sie sollen sich der
Rollenerwartungen und Anforderungen, der Chancen und Konflikte, die das Leben in Gruppen mit
sich bringt, bewusstwerden. Die Beschäftigung mit Menschen in außergewöhnlichen
Lebenssituationen kann die Selbstwahrnehmung verändern und damit die
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Persönlichkeitsentwicklung fördern und die Schüler/innen zu Verständnis für anderes und andere, zur
persönlichen Stellungnahme und zu solidarischem Handeln herausfordern.
Die Bedeutung von Freundschaften für unser Leben erfassen.
Grundlage und Gestaltung der Kirche (ca. 18 Stunden)
An ausgewählten Beispielen verfolgen die Schüler/innen, wie Christen die Entstehung und das Leben
der ersten Gemeinden als Wirkung des Heiligen Geistes verstanden haben. Sie sollen
wahrnehmen, was Kirche bis heute ausmacht.
Die Bedeutung des Heiligen Geistes für das Christentum erkennen.
Zwischen Menschenwerk und Gotteswerk: Erfahrungen mit der Kirche heute; der dritte
Glaubensartikel (unter Einbeziehung von Luthers Auslegung) die Entstehung und Entwicklung der
frühen Christengemeinden kennenlernen; Leben und Wirken des Paulus in Grundzügen
Die ersten Gemeinden: Leben, Konflikte, Lösungsansätze (z. B. „urchristlicher Kommunismus“,
Stephanus, Apostelkonzil und Verhältnis zum Judentum, Rolle der Frau; eventuell auch
Bekenntnis, Ämter, Kanon), die Christen im römischen Kaiserreich bis ins 4. Jahrhundert
(Christenverfolgungen im Überblick);
die Entwicklung zur Reichskirche und darüber hinaus in Ansätzen nachvollziehen die konstantinische
Wende; ihre Chancen und ihre Problematik
Bedeutung des Kirchenbaus; Kirchenräume (eventuell auch deren Bildsprache in Ost- und
Westkirche) als Ausdruck des Glaubens (in Auswahl);
ein Beispiel für den Aufbau der Kirche der Gegenwart: die evang.-luth. Kirche in Bayern (im Überblick)
Islam
Die Jugendlichen sollen den Islam in Grundzügen kennenlernen. Sie sollen dazu angeregt werden,
Fremdes zu achten und zugleich die eigenen kulturellen und religiösen Prägungen und
Vorstellungen besser zu begreifen.
Grundzüge islamischen Glaubens und Lebens erfassen;
Alltagserfahrungen mit Menschen islamischer Glaubenszugehörigkeit; die Bedeutung der „fünf
Säulen“ und des Korans für die Gläubigen;
Lebensalltag muslimischer Familien in Deutschland in der Spannung zwischen ihrer Religion und den
damit verbundenen kulturellen Traditionen und den gegenwärtigen Botschaft; Konvivenz;
kirchliche Hilfe zur Selbsthilfe; eine bayerische Partnerkirche sich mit der Pluralität der Religionen
auseinandersetzen
der Wahrheitsanspruch der Religionen, unterschiedliche Wege zur Toleranz: Aufklärung, „anonymes
Christentum”, Anerkennung verschiedener Heilswege
Möglichkeiten und Grenzen der Verständigung anhand von Themen wie Weltethos, Frauenbild,
Heilige Schriften, gemeinsame diakonische Praxis
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Berlin
exemplarische Auswahl für: Ethik
Sek. I
Jahrgang 6/8/10/
Familie und ihre Werte im Wandel der Zeit
Kindererziehung früher und heute
Gesellschaftliche Rollen (Mann und Frau damals und heute )
Die Wichtigkeit der personalen Identität darf nicht vergessen lassen, dass der Mensch auf
seinesgleichen angewiesen ist. Er bedarf der allgemeinen gesellschaftlichen
Unterstützung und er benötigt die Nähe von Menschen, denen er vertrauen darf und die
ihn durch ihr Vertrauen auszeichnen. Dies bezieht sich auf alle Formen vertrauensvoller
menschlicher Nähe, die hier unter dem Namen Freundschaft zusammengefasst sind, z.
B. Lebensgemeinschaften und
Liebesbeziehungen sowie das Verhältnis zu nächsten Angehörigen, Spiel- und
Schulkameraden und Arbeitskollegen. Dabei nimmt die selbstbestimmte Freundschaft
eine besondere Stellung ein. Moralisch handeln bedeutet, etwas für die Freunde im Geist
der Freundschaft zu tun, ohne bedingungslos loyal zu sein. Dazu gehören auch eine
kritische Haltung gegenüber den Freunden sowie die Fähigkeit zur Selbstkritik.
In und außerhalb des persönlichen Umfeldes spielt jeder Mensch bestimmte Rollen, die ihm
zunächst von außen durch seine Stellung in familiären, sozialen, ökonomischen oder
kulturellen Kontexten zugewiesen werden. Diese Rollen sind mit bestimmten
Erwartungen an sein Handeln verbunden, die jeder Einzelne mit seinen eigenen
Vorstellungen verbinden muss, um seinen Weg im gesellschaftlichen Gefüge selbstständig zu finden. Innerhalb des Spannungsfeldes zwischen Autonomie und Rolle sucht
jedes Individuum für sich eine persönliche Antwort auf die Frage nach eigener Identität
und nach einem gelingenden, glücklichen Leben.
Jesus als „Retter“ der Menschen und der Welt
Maria
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Brandenburg
exemplarische Auswahl für: Ethik
Sek. I
Jahrgang 6/8/10
Familie und ihre Werte im Wandel der Zeit
Kindererziehung früher und heute
Gesellschaftliche Rollen (Mann und Frau damals und heute )
Die Wichtigkeit der personalen Identität darf nicht vergessen lassen, dass der Mensch auf
seinesgleichen angewiesen ist. Er bedarf der allgemeinen gesellschaftlichen
Unterstützung und er benötigt die Nähe von Menschen, denen er vertrauen darf und die
ihn durch ihr Vertrauen auszeichnen. Dies bezieht sich auf alle Formen vertrauensvoller
menschlicher Nähe, die hier unter dem Namen Freundschaft zusammengefasst sind, z.
B. Lebensgemeinschaften und
Liebesbeziehungen sowie das Verhältnis zu nächsten Angehörigen, Spiel- und
Schulkameraden und Arbeitskollegen. Dabei nimmt die selbstbestimmte Freundschaft
eine besondere Stellung ein. Moralisch handeln bedeutet, etwas für die Freunde im Geist
der Freundschaft zu tun, ohne bedingungslos loyal zu sein. Dazu gehören auch eine
kritische Haltung gegenüber den Freunden sowie die Fähigkeit zur Selbstkritik.
In und außerhalb des persönlichen Umfeldes spielt jeder Mensch bestimmte Rollen, die ihm
zunächst von außen durch seine Stellung in familiären, sozialen, ökonomischen oder
kulturellen Kontexten zugewiesen werden. Diese Rollen sind mit bestimmten
Erwartungen an sein Handeln verbunden, die jeder Einzelne mit seinen eigenen
Vorstellungen verbinden muss, um seinen Weg im gesellschaftlichen Gefüge selbstständig zu finden. Innerhalb des Spannungsfeldes zwischen Autonomie und Rolle sucht
jedes Individuum für sich eine persönliche Antwort auf die Frage nach eigener Identität
und nach einem gelingenden, glücklichen Leben.
Jesus als „Retter“ der Menschen und der Welt
Maria
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Bremen
exemplarische Auswahl für: Biblische Geschichte, Religion
Sek. I & II
Jahrgang 6/8/10/12
Religion im Leben der Menschen
Den Glauben leben: Gebete und Feste der Religionen: Jahreskreis – Ursprung
Gestaltformen/Kinder erzählen vom Glauben
Die Bibel: Schöpfung/die Bibel: Entstehung und Aufbau/Frauen und Männer der Bibel – ihr Leben und
ihre Botschaft
Die Schülerinnen und Schüler können den Religionen Judentum, Christentum und Islam Feste und
Bräuche zuordnen und beschreiben,
kennen Merkmale und einige Kernaussagen von bedeutenden Gebeten und können sie voneinander
unterscheiden,
kennen einige Grundgeschichten der Bibel, verstehen die Einteilungen dieses Buches und können die
Geschichten zueinander in Bezug setzen,
können religiöse Bräuche und Rituale (wie: Taufe, Beschneidung, Bar Mizwa, Kommunion usw.) den
verschiedenen Lebensphasen zuordnen und beschreiben,
kennen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der evangelischen, katholischen und orthodoxen
Konfession und verstehen deren geschichtliche Hintergründe.
Anforderungen am Ende der 8. Klasse: Die Schülerinnen und Schüler können …
religiöse Normen, Weisungen und Impulse für die ethische Lebensgestaltung an zentralen religiösen
Textbeispielen erläutern (z. B. 10 Gebote, Goldene Regel, Weisheiten, etc.),
die zentralen Aussagen der Religionen zuordnen, deuten und ihre Wirksamkeit für die jeweiligen
Religionen einschätzen (z. B. Abraham, Moses, Jesus, Mohammed, Ali, Buddha).
Jesus
Mögliche Zugänge
Wie sah die Umwelt zur Zeit Jesu aus?
Wie begegnet Jesus Menschen, die aus der Gesellschaft ausgeschlossen sind?
Was können wir von Jesus lernen?
Heilige Schriften
Mögliche Zugänge
Woher wissen wir etwas über Moses, Buddha, Jesus, Mohammed und was ist das jeweils
Charakteristische an ihnen?
Wie prägte das historische Umfeld die Entstehung der Heiligen Schriften und wie sind sie für uns
heute zu verstehen?
Welche Bedeutung haben die Schriften für die Religionsgemeinschaften?
Maria
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Hamburg
exemplarische Auswahl für: Religion
Sek. I
Jahrgang 6/8
Wer sind meine Vorbilder und Idole?
Wozu benötigen Menschen Vorbilder?
Welche Vorbilder gibt es in den Religionen?
Welche Maßstäbe bieten Religionen für die Beurteilung von Idolen und Vorbildern?
Welche religiösen Organisationen (z. B. Kirchengemeinden, Moscheen und ihre Gemeinden,
Diakonie) gibt es im Stadtteil und in Hamburg? Worin sehen sie ihre Aufgaben und
welche Angebote machen sie u. a. für Jugendliche?
Wie sind die zugehörigen Religionen bzw. Konfessionen entstanden und organisiert, was
kennzeichnet ihren Glauben?
Welche Vorteile erwachsen einer Großstadt wie Hamburg aus religiöser Vielfalt, welche
Probleme bringt diese mit sich? Wie können wir ein Leben in religiöser und kultureller
Vielfalt konstruktiv gestalten?
Themenbereich 3: Glaube und Religionen
Heilige Schriften
Woher wissen wir etwas über Moses, Buddha, Jesus, Mohammed ...?
Wie prägte das historische Umfeld die Entstehung der Heiligen Schriften und wie sind sie für
uns heute zu verstehen?
Was sagen mir einzelne Texte Heiliger Schriften?
Welche Bedeutung können sie haben?
Maria
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Hessen
exemplarische Auswahl für: Religion
Sek. I
Jahrgang 7/8/9
JESUS MACHT STARK:
Kinder – Frauen – Arme – Kranke – Außenseiter: ihr Platz in der Gesellschaft. Wie ging
Jesus mit ihnen um? Veränderungen durch die Begegnung mit ihm.
Die Überlieferung der hebräischen Bibel ist geprägt durch die Erzählungen über Männer und
Frauen, in denen die Deutungen und Erfahrungen eines langen Weges des Volkes
Israels mit seinem Gott zum Ausdruck kommen. In Form von individuellen
Lebensgeschichten werden grundsätzliche Fragen und Glaubenseinsichten vermittelt. Trotz
ihres Alters erschließen sich die Texte immer neu, wenn sie auch auf dem Hintergrund
der Geschichte des Volkes Israel gedeutet werden.
Die Bearbeitung der alttestamentlichen Geschichten in Musik, Literatur und bildender Kunst
hat unsere Kultur geprägt. Die Kenntnis dieser Geschichten erschließt uns somit
Gegenwartskultur. Zugleich kann mit ihnen eigene Lebensdeutung eingeübt werden.
Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:
Urteilen
Der islamische Glaube lebt von der Ergebung in den Willen Gottes und seiner Gerechtigkeit.
Die Beschäftigung mit ausgewählten Stellen des Koran ermöglicht einen Vergleich mit
dem Christentum: Gottesbild – Abraham – Mose – Jesus – Maria. Der Koran reiht Jesus
als Sohn der Maria in die Reihe der Propheten ein, deren letzter Mohammed ist. Das
Neue Testament verkündigt Jesus als Sohn Gottes. Ein Vergleich von Bibel und Koran
(Entstehung, Einteilung, Umfang, Inhalte, Parallelen) verschafft Klarheit über die Basis
der eigenen Religion und zeigt die Verwandtschaft der abrahamitischen Religionen auf.
Die festen Formen des Betens, das Fasten und die Armensteuer stellen eine Anfrage an
den Sinn und die Ernsthaftigkeit entsprechender christlicher Glaubenspraxis dar.
VERGLEICH JUDENTUM/CHRISTENTUM
Stellung der jüdischen Frau in Haus und Synagoge; Bedeutung der Religion im Alltag.
GLAUBENSLEHRE, FRÖMMIGKEIT UND LEBENSPRAXIS
Der Koran; die fünf Säulen; die Moschee und das Freitagsgebet;
islamische Feste; die Bedeutung der Familie und die Rolle der Frau; Gebote und Verbote;
heilige Orte; Muslime in Deutschland heute; Alltagskultur.
Mohammed; Ausbreitung; Gruppierungen (Schiiten, Sunniten, Aleviten, Ahmadiyya).
Maria
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Mecklenburg-Vorpommern
exemplarische Auswahl für: Religion
Sek. I
Jahrgang 6/8/10/
Biblische Frauengestalten am Beispiel von Maria aus Magdala: Sich kritisch mit der Rolle
auseinandersetzen, die Frauen in der Bibel spielen.
Männerbilder/Frauenbilder: Das Rollenbild für das eigene Geschlecht in seiner gesellschaftlichen,
kulturellen und religiösen Prägung erkennen und kritisch reflektieren. Sie reflektieren kritisch, was
sie aus der Berichterstattung der Medien über den Islam erfahren.
Sie setzen sich damit auseinander, dass die islamischen Länder im Mittelalter fortschrittlicher waren
als die christlichen.
Sie erarbeiten sich eine differenzierte Haltung zu den Problemfeldern Djihad, Scharia und zur Stellung
der Frau im Islam.
Die Schüler/innen kennen die Situation der Frauen zur Zeit Jesu und die Geschichte der Maria von
Magdala und setzen sie in Beziehung zur heutigen Zeit.
Die Schüler/innen lernen den Beitrag verschiedener Religionen bezüglich der gesellschaftlichen und
religiösen Inkulturation von Mann und Frau kennen und analysieren.
Sie setzen sich mit Definitionen und Erscheinungsbildern von Männern und Frauen innerhalb
verschiedener Mythen auseinander.
Sie lernen biblische Männer- und Frauengestalten kennen.
Sie beschäftigen sich mit Auffassungen feministischer Theologie.
Die Schüler/innen setzen sich unvoreingenommen mit homo-, hetero- und bisexuellen
Lebensentwürfen auseinander.
Sie problematisieren Rollenverhalten und deren Ursache aus ihren Alltagserfahrungen.
Sie thematisieren den Gebrauch der Sprache von Jungen/Männern und Mädchen/Frauen innerhalb
der Lerngruppe, Familie und Freizeit und reflektieren diesen kritisch.
Die Schüler/innen werden sich als Wahrnehmende und Wahrgenommene bewusst und erfassen
Angenommensein und Ablehnung bezüglich typischer rollenspezifischer Verhaltensnormen und
Regeln.
Sie erkennen, dass auch starke Männer und Frauen schwach sein können.
Sie untersuchen ihr Wahrnehmen von Traummännern und Traumfrauen sowie deren Einfluss auf die
eigene Persönlichkeit.
Sie fragen nach dem Menschen als Gottes Ebenbild.
Sie lernen das Prinzip der Gewaltlosigkeit als ein bestimmendes Moment des miteinander Lebens
kennen und setzen sich mit diesem auseinander.
Sie verstehen das Kastenwesen als gesellschaftliches Strukturprinzip und diskutieren seine
Ambivalenz.
Sie problematisieren die Stellung der Frau in der hinduistischen Tradition und im heutigen Indien.
Maria
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Niedersachsen
exemplarische Auswahl für: Religion
Sek. I
Jahrgang 6/8/
Zuspruch und Anspruch Gottes als Grundlage christlich orientierter Lebensgestaltung
Schülerinnen und Schüler nehmen das christliche Menschenbild als in der Ebenbildlichkeit
und der voraussetzungslosen Liebe Gottes begründet wahr und
wissen, dass Selbstannahme und Nächstenliebe dankbare Reaktionen auf die
vorausgehende Zuwendung Gottes sind.
Die Schülerinnen und Schüler …
verstehen religiöses Fragen nach Sinn und Ziel des Lebens als eine Grunddimension des
Menschseins,
deuten die biblischen Erzählungen der Urgeschichte als Ausdruck der Bestimmung des
Menschen zwischen Freiheit und Verantwortung,
belegen und erläutern das Bild des sündhaften Menschen und die voraussetzungslose Liebe
Gottes an Textstellen der Bibel, entwerfen Beispiele voraussetzungsloser Vergebung für
ihre Erfahrungswelt und schätzen mögliche Auswirkungen ein,
bringen die Aufforderung zur sinnvollen Gestaltung des Lebens, die sich aus dem
Schöpfungsauftrag und der Heilszusage an den Menschen ergibt, gestalterisch zum
Ausdruck.
Die biblische, kirchliche und theologische Perspektive öffnet den Blick für zentrale
Sachzusammenhänge theologischer Reflexion und kirchlicher Praxis. In den durch die
theologische Wissenschaft und existentiellen Fragen von Schülerinnen und Schülern
begründeten Gegenstandsbereichen Mensch, Gott, Jesus Christus, Kirche und Ethik
stellt die Perspektive von Kirche und Theologie die für jeden korrelativen und bildenden
Prozess notwendigen Wissensbestände und fachmethodischen Anforderungen
systematisch vor.
Jesus Christus – Mensch und Gott
Maria
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Nordrhein-Westfalen
exemplarische Auswahl für: Religionslehre
Sek. I & II
Jahrgang 6/8/10/12
Urteilskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler befragen eigene und gesellschaftliche
Geschlechterrollenverständnisse und beurteilen sie vor dem Hintergrund biblischer Bilder
von Menschen,
analysieren und bewerten lebensfeindliche religiöse und säkulare Menschenbilder,
unterscheiden und bewerten verschiedene Verständnisse vom Menschen, beurteilen die
Relevanz reformatorischer Einsichten für christlichen Glauben und die Sicht auf das
Leben und die Menschen heute. Die Schülerinnen und Schüler erläutern am Beispiel der
biblischen Schöpfungserzählungen Aspekte einer biblisch-christlichen Sicht des
Menschen vor seinem historischen Hintergrund,
stellen vor dem eigenen biografischen Hintergrund die Genese ihrer Vorstellungen vom
Menschen – als Frau und Mann – dar.
SACHKOMPETENZ
Die Schülerinnen und Schüler …
erläutern grundlegende Inhalte des Glaubens an den sich in der Geschichte Israels und in
Jesus Christus offenbarenden Gott, der auf Jesus Christus gegründeten Kirche und der
christlichen Hoffnung auf Vollendung (SK 4),
erläutern das von Jesus gelebte und gelehrte Gottesverständnis.
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Rheinland-Pfalz
exemplarische Auswahl für: Religionslehre
Sek. I & II
Jahrgang 6/8/10/12
Hofpropheten, die im Dienste des Königs stehen; sie sollen Heil sichern, Unheil abhalten
(1 Kön 22); dazu können auch Frauen gehören (Hulda, 2 Kön 22, 14; Jesajas Frau, Jes 8, 3);
Prophetinnen, z. B. Miriam, Deborah
Textarbeit: Frauen als Prophetinnen
Arbeit mit Miriam-Bildern von M. Chagall oder S. Köder
Dialog mit Miriam erfinden
Textarbeit: Deborah streitet für Israel und für Gott
Was ich Deborah fragen möchte
Dialog mit einem Bild
Das paulinische Bild umreißt somit die christliche Idealvorstellung einer harmonischen
Gemeinschaft, die durch eine egalitäre Sozialstruktur, Nächstenliebe und vor allem
Toleranz geprägt sein soll. Darin unterscheidet sich die paulinische
Verwendung dieser Organismus-Metapher gerade von der anderer antiker Schriftsteller, die
die hierarchische Über- und Unterordnung betonen. Das für die christliche
Gemeinschaft fundamentale Konzept der Gleichheit aller Mitglieder bezieht sich sowohl auf
soziale (Beispiel: Sklave/Freier) als auch auf nationale Unterschiede (Jude/Grieche) bzw.
Unterschiede der Geschlechter (Frau/Mann), wie besonders deutlich in Gal 3, 28
formuliert wird.
In der Apostelgeschichte (2, 42 - 47; 4, 32 - 35) wird das Ideal der christlichen Gemeinschaft
im Sinne des antiken Freundschaftsideals (ein Herz und eine Seele; Freunde haben alles
gemeinsam) und unter Rückgriff auf das AT (Dtn 15, 1 ff; u. a.: Es soll kein Armer unter
euch sein) entworfen. Ob es diesen sog. christlichen “Liebeskommunismus” in der
Jerusalemer Gemeinde gegeben hat, ist allerdings nicht mehr sicher auszumachen.
Doch zeigen Paulus wie Apostelgeschichte: Menschen aller sozialer Schichten, Freie
sowie Unfreie, Arme und Reiche und auch Männer und – für die antike Mentalität nicht
selbstverständlich – Frauen konnten dieser neuen Glaubensgemeinschaft beitreten. Die
Mitglieder der Gemeinschaft strebten nach Egalität und sozialem Ausgleich, d. h., sie
unterstützten sich gegenseitig und boten zumal den Armen, etwa Witwen und Waisen,
eine Art Soziales.
Die ersten Christen. Ditzingen 1985
Frauen in der frühen Christenheit. Göttingen 1986
Zwischen Jesus und Paulus. Die Hellenisten, die “Sieben” und Stephanus. (Apg 6, 1-5; 7, 548,3). In: ZThK, Jg.72, 1975 (S.151-206) Frauen in den Religionen.
Maria
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Dies zeigt sich z. B. in der Schöpfungsgeschichte, wo der Mensch als Mann und Frau als
Ebenbild Gottes beschrieben wird.
In ihrem Mittelpunkt stehen Fragen nach der sozialen, kulturellen und religiösen
Wirklichkeit der jüdischen Gesellschaft und nach der Rolle, die die Jesusbewegung darin
spielte, der religiösen und sozialen Botschaft des Nazareners im Kontext des Judentums
seiner Zeit, im Besonderen etwa nach seinem Verhältnis zur Auslegung des
Mosegesetzes (der Tora) oder zur gesellschaftlichen Stellung der Frauen. Die modernen –
man könnte sagen: kontextuellen – Interpretationen der Evangelien lassen ein konkretes
und facettenreiches Bild des historischen Jesus und der Gruppe seiner Anhänger und
Anhängerinnen entstehen. So hat etwa die feministische Theologie nachdrücklich zu
Bewusstsein gebracht, dass auch Frauen von Anfang an zur Jesusbewegung gehört
haben (vgl. Markus 15, 40 f) und eine entscheidende Rolle für die Auferstehungstradition
spielten.
Christliches Verständnis:
Religiosität zwischen Vertrauen und Zweifel am Beispiel biblischer Gestalten, z. B.
Prophetenschicksale, Jünger, Maria Mensch und Gott: von Gebet, Opfer und Fest
(Sakrament), Modell einer heilsgeschichtlichen Bindung, z. B. Jahwe und sein Volk,
Bundesschluss Aufgaben und Leistungen des Sakralen in den Künsten, Transzendenz
und Diesseitigkeit.
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Saarland
exemplarische Auswahl für: Religion
Sek. I
Jahrgang 7
Jesus – der Jude
Charakteristische Elemente des religiösen Lebens in Israel zur Zeit Jesu nennen und
darstellen;
an Beispielen veranschaulichen, dass Jesus als gläubiger und toratreuer Jude gelebt hat und
gestorben ist;
erklären, wie es aus heutiger Sicht zur Verurteilung und Hinrichtung Jesu kommen konnte;
in Ansätzen verstehen, warum in den Evangelien das Judentum und besonders die
Pharisäer kritisiert werden;
einige religiöse Motive für den christlichen Antijudaismus benennen und widerlegen.
Entstehung des Neuen Testaments
Den Aufbau des Neuen Testaments und zentrale Aspekte ausgewählter Schriften kennen;
die neutestamentlichen Schriften als literarische Texte verstehen;
den Weg zur Jesusüberlieferung bis zur Entstehung der Evangelien nachvollziehen;
die Zweiquellentheorie als Antwort auf die synoptische Frage verstehen;
im Blick auf die Schriften des Neuen Testaments erfassen, dass ‘Wahrheit‘ eine
Interpretation ist und durch die Perspektive der Autoren und der Adressaten bestimmt
wird.
Jesus – der Christus
Darstellen, was heute als gesichertes Wissen über den historischen Jesus gilt;
unterscheiden zwischen dem historischen Jesus und Christusbildern des Glaubens;
an Hand dieser Unterscheidung erkennen, dass spätere Erfahrungen den Rahmen für die
Interpretation zurückliegender Ereignisse bilden, Christusbilder als Bilder der Hoffnung,
der Sehnsucht nach Erlösung interpretieren;
die Anregungskraft ausgewählter Christusbilder des 20. und 21. Jahrhunderts erfahren.
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Sachsen
exemplarische Auswahl für: Religion
Sek. I
Jahrgang 6/8/
Sich positionieren zum Zusammenleben mit Muslimen: kulturelle Vielfalt, kultureller
Austausch, Musik, Architektur, Esskultur, religiöse und kulturelle Traditionen der Muslime
in der pluralistischen Gesellschaft, islamische Gemeinden in Deutschland, Frauen im
Islam, Bedeutung des Kopftuchs, Moscheen Leben von jugendlichen Muslimen in
Deutschland, Darstellung des Islam in den Medien, Internetrecherche.
Gespräch mit Muslimen
Kennen der grundsätzlichen Gleichheit und Verschiedenheit von Menschen, Sprache, Kultur,
Religion, geografische und soziale Herkunft, Behinderungen,
Verhaltensauffälligkeiten, Ausgrenzungen.
Wahrnehmungsübungen
Rollenspiele
Körpersprache
Darstellen und Erfassen von Gefühlen durch Farben, Musik und Sprache
Übertragen der Kenntnisse biblischer Geschichten auf den Umgang mit anders seienden
Menschen
Maria und Martha
Umgang mit Begabungen: Gleichnis von den anvertrauten Talenten, Mt 25, 14-30 par
Reflexion über Neid und Anerkennung
Wahlpflicht 1: Maria – Mutter der Kirche 4 Ustd.
Einblick gewinnen in die Mariologie
Maria in der Bibel: Lk 1, 26-38; Lk 1, 46-55; Joh 2, 1-12; Joh 19, 25-27; Apg 1, 14 Maria in
der frühchristlichen Dogmatik, marianische Dogmen des 19. und 20. Jahrhunderts,
Marienfeste und Brauchtum, feministische Theologie, Rolle der Frau in der katholischen
Kirche und in der Ostkirche, Schutzmantelmadonna, neuere theologische Ansätze in der
Mariologie, Bildbetrachtung
Maria
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Sachsen-Anhalt
exemplarische Auswahl für: Religionsunterricht
Sek. I
Jahrgang 6/8/10
Frauen in der hebräischen Bibel
Die Schülerinnen und Schüler sollen Fähigkeiten erwerben, die männlichen Fragestellungen und
Perspektiven in den Erzählungen zu erkennen, die Spuren von Frauenerzählung in den
„Vätergeschichten“ zu finden, die politische Bedeutung einer Frau hinter männlich orientierter
Geschichtsdarstellung zu entdecken,
die Klugheit und den Einfluss einer heute wenig bekannten Prophetin wahrzunehmen, am Beispiel der
Huldaerzählung die männliche Sicht biblischer Geschichten zu durchschauen und zu verändern.
Die männlichen Prägungen biblischer Erzählungen: bekannte biblische Erzählungen, z. B.
Geschichten von Abraham, Josef, David: Welche Personen stellt die Bibel ausführlich bzw.
nebensächlich vor? Welche Rolle spielen Mädchen und Frauen? (Bibelquiz; Kreuzworträtsel mit
biblischen Frauennamen).
Sara – die ausgelieferte Frau: 1. Mose 12,10-20 und 20,1-18 (aus einer Männergeschichte eine
Frauengeschichte machen)
Mirjam – die verdrängte Frau: Wer hat damals eigentlich gesiegt, gesungen und getrommelt? Vom
Mirjamlied zum Moselied: vgl. 2. Mose 15, 20 f mit 15,1-18; der Geschwisterstreit: 4. Mose 12
Hulda, die verborgene Frau im Buch der Könige: Auf wen hörte König Josia damals? Wie mag es ihm
dabei ergangen sein? 2. Könige 22 (Rollenspiel)
Die Geschichte der Prophetin Hulda aus weiblicher Perspektive: Wie hätte Hulda von den Ereignissen
berichtet? Wie hätte eine allwissende Erzählerin die Ereignisse aufgezeichnet? (Veränderung der
biblischen Erzählung durch eine weibliche Perspektive)
Frauen in der Kirche
Die Schülerinnen und Schüler sollen Fähigkeiten erwerben, Aktivitäten von Frauen in der
Kirchengeschichte zu erkennen, kirchlich engagierte Frauen im Spiegel ihrer Zeitgeschichte
kennenzulernen, die praktische Nächstenliebe und das soziale Engagement als öffentliches
Betätigungsfeld von Frauen zu entdecken und kritisch zu würdigen, das Engagement von Frauen
in Kirchengemeinden differenziert wahrzunehmen.
Die Schülerinnen und Schüler sollen Fähigkeiten erwerben, im Spiegel einer biblischen Geschichte
einen Weg ins Ungewisse nachzuvollziehen, sich mit der komplizierten Lebenssituation zweier
biblischer Frauen auseinanderzusetzen,
die Erzähltradition um die Abrahamsöhne im Judentum und im Islam zu verstehen, die
Missverständlichkeit von Gotteswahrnehmungen zu erkennen.
Wo kommen Frauen in der Kirchengeschichte vor?
(Sichten von Kirchengeschichts- und Geschichtsbüchern) Gesellschaftliche Anerkennung aktiver
Christinnen in Geschichte und Gegenwart,
z. B. Lydia, Hildegard von Bingen, Amalie Sieveking, Maria Jepsen (Quellentexte, Biografien): Wer
waren/ sind diese Frauen? Was haben sie gemacht? Wie hat ihre Umgebung auf sie reagiert?
(Arbeitsteilige Gruppenarbeit; Referate) Gesellschaftliche Hintergründe des sozialen
Engagements von Frauen
Maria
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Was haben die genannten Frauen gemeinsam? Warum sind sie weniger bekannt geworden als die
Kirchenmänner ihrer Zeit? Warum waren/sind Frauen häufig auf sozialem Gebiet engagiert?
(fiktives Tagebuch)
Haupt- und ehrenamtliche Tätigkeiten von Frauen in Kirchengemeinden
Besuch einer Kirchengemeinde: Wer hat welche Aufgabe? (Statistik männlicher und weiblicher
Gemeindemitglieder im Verhältnis ihrer Vertretung im Gemeindekirchenrat; Gestaltung einer
Schautafel, eines Plakates über die von Frauen bzw. von Männern wahrgenommenen Aufgaben
in der Kirchengemeinde).
Welche Arbeitsbereiche innerhalb einer Kirchengemeinde wären für mich attraktiv? Welche kämen für
mich überhaupt nicht in Frage? (Kritische Reflexion der eigenen Position) Geschlechter in der
Geschichte, bürgerliches Leben in wilhelminischer Zeit.
Erkundung im Archiv/Museum: Familienleben in Deutschland um die Jahrhundertwende;
Dokumentation der Ergebnisse.
Erforschung regionaler Frauengeschichte historische Quellenforschung, biografisches Arbeiten,
literarische Textanalysen: Biografien bedeutender Frauen;
Dokumentation der Ergebnisse.
Frauen- und Mädchenbilder in den verschiedenen islamischen Kulturen
Wie leben islamische Frauen und Mädchen in Deutschland, in Marokko, in der Türkei?
(Jugendbücher; Filme; Gespräche)
Lernfeld 5: Erfahrungen mit Jesus Christus; Thema: Zeit und Umwelt Jesu
Wo lebte Jesus? (Veranschaulichung durch Reiseprospekte und Dias; Arbeit an Israel-Landkarten,
stumme Karten). Wie wohnten Menschen in dieser Region? Die Geschichte Israels zwischen 37 v.
Chr. und 70 n. Chr. In welchen politischen und sozialen Verhältnissen lebten Jesus und seine
Leute? Lexikonartikel; Landkarten; Geschichtserzählungen; Bildmaterial (Freiarbeit); der Alltag
einer jüdischen Familie damals; Horst Kl. Berg/Ulrike Weber: Benjamin und Julius (aus
Jugendbüchern vorlesen).
Die Schülerinnen und Schüler sollen Fähigkeiten erwerben, sich Informationen zum Leben Jesu zu
erschließen,
Jesus als heilkundigen Retter wahrzunehmen,
Jesus als einen zu erkennen, der sich von Verachteten einladen lässt,
Jesus als einen Menschen zu entdecken, der das Leben zu feiern versteht,
Erwartungen zu formulieren, die heute an Jesus gestellt werden könnten.
Hinweise zum Unterricht
Was wäre, wenn Jesus in unsere Schule käme? (Szenische Darstellung mit unbesetzter Jesusrolle)
Maria
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Schleswig-Holstein
exemplarische Auswahl für: Religion
Sek. I & II
Jahrgang 6/8/10/12
D ie Bestimmung und Begründung des Prinzips der Gleichstellung von Frauen und Männern,
Mädchen und Jungen in Familie, Beruf und Gesellschaft sowie die Untersuchung seiner
Ausgestaltungsmöglichkeiten und Gefährdungen (Kernproblem 4: „Gleichstellung“).
Die biblische Aussage, dass Frauen und Männer, Jungen und Mädchen gleichwertig von
Gott geschaffen sind, fordert den Religionsunterricht auf, sich kritisch damit
auseinanderzusetzen, dass ihnen in Familie, Beruf und Gesellschaft immer noch
unterschiedliche Rollen zugewiesen werden.
Schöpfung als Gabe und Aufgabe:
Die bildhafte Sprache der Schöpfungstexte
Die Rolle des Menschen in der Schöpfung, besonders auch die unterschiedlich dargestellte
Rolle von Frau und Mann
Beziehung zwischen Schöpfungsverständnis und Welterklärungen. Die Würde des
Menschen:
Darf der Mensch alles, was er kann?
Gentechnologie – Modellfall des Fortschritts?
Der gläserne Mensch (Golem, Homunculus, Frankenstein)
Menschen suchen Gott – Menschen zweifeln an Gott
Wir machen uns ein Bild von Gott
„Woran der Mensch sein Herz hängt“
Ein Prophet greift ein (Amos, Ezechiel, Jeremias)
Frauen ringen um Gott (Mirjam, Debora, Rut)
Menschen wollen hoch hinaus (Turmbau zu Babel, Ersatzgötter)
Vorstellungen von Gott: Kann man Gott erfahren? Ist Gott eine Frau?
Maria
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Thüringen
exemplarische Auswahl für: Religion
Sek. I & II
Jahrgang 6/8/10/12
Der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern, Jungen und Mädchen in Familie, Beruf
und Gesellschaft als einer zentralen gesellschaftlichen Aufgabe
Hildegard von Bingen – eine Frau zwischen Glaube, Kirche und Politik im Mittelalter
Jesus und die syrophönizische Frau (Mk 7, 24ff) als Geschichte einer wichtigen Entwicklung
bearbeiten
Der Islam, das Christentum und das Judentum – Chancen und Schwierigkeiten anderer
wahrnehmen.
Jesus und Mohammed
Rolle von Frau und Mann in den Religionen: Betrachtung aufgeklärter und
fundamentalistischer Positionen
Staat und Politik: Arbeit an exemplarischen geschichtlichen Prozessen, an aktuellen
Ereignissen und konfessionellen Positionen
Die politische und kirchliche Situation zur Zeit Hildegards erarbeiten.
Das Leben Hildegards auf dem Hintergrund ihrer Zeit sich vergegenwärtigen Vision und
religiöse Aussagen Hildegards kennen und interpretieren.
Hildegards Leben und Praxis mit Elisabeth von Thüringen und Franz von Assisi vergleichen:
Unterschiede und Gemeinsamkeiten gelebter christlicher Praxis.
Überlegen und aufspüren, wo sich heute Beispiele für eine Praxis finden, die diese Anliegen
aufnehmen.
Kaiser und Papst: Investiturstreit, Friedrich Barbarossa, Gegenpäpste – "Verweltlichung der
Kirche" und Reformansätze: "Reformorden", Zisterzienser, Bernhard von Clairvaux –
adlige Herkunft, Klostereintritt mit 22 Jahren – ihr Weg zur Anerkennung durch den
Papst, Einmischung in kirchliche und gesellschaftlich-politische Bereiche – die Rolle der
Frau im Kloster, Beginen als freie Gemeinschaften, die Klostergründungen Hildegards –
Vision des Kosmos und der Trinität – ihre Lebenserfahrungen und ihre
Grundaussagen in den Visionen.
Vision als Möglichkeit, sich als Frau im Mittelalter zu Fragen von Religion und Kirche zu
äußern – adlige Herkunft und Reichtum, konsequente Nachfolge, Überwindung von
persönlichem Reichtum, Verbundenheit von allem Geschaffenen
Unterschiedliches Selbstbewusstsein gegenüber kirchlichen und politischen Instanzen
Schüler-Bibelkreis; fairer Welthandel, Umwelt, besondere religiöse Gemeinschaften.
Entwickeln von Sensibilität für Alltagssituationen – die Kosmos-Anschauung Hildegards
heute!?
Maria
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Die reformatorische Kritik am Mönchtum erschließen
M. Luthers Entdeckung der paulinischen Rechtfertigungs- und Gnadenlehre und ihre
Konsequenzen für den Agustinermönch Luther. Beispiele:
Nonne Katharina von Bora wird Ehefrau M. Luthers,
Umwandlung von Klöstern in Schulen.
Hinduismus und Buddhismus als Religionen der Geschichte und der Gegenwart verstehen
Orden und Ordensleben – Buddhismus des Volkes: Pudschafeier, Buddhaverehrung –
Frauen in Hinduismus und Buddhismus exemplarische Behandlung von Hauptströmungen
und Sonderformen (Zenbuddhismus, Amida-Glaube, Tantrajana)
Klassenstufe 6 Sachkompetenz
Unterschiedliche Gebetsformen erkennen und Grundgebete wiedergeben,
u. a. Vaterunser, Ave Maria,
die Bedeutung Marias für die Heilsgeschichte aufzeigen,
am Beispiel Marias erklären, dass Glaube die Offenheit für die Möglichkeiten Gottes
voraussetzt.,
Lernbereich 3: Die Gemeinschaft der Gläubigen in Gegenwart und Vergangenheit entdecken
Im Mittelpunkt des Lernbereichs steht die Begegnung mit den ersten christlichen Gemeinden
und dem heutigen Gemeindeleben. Die Schüler/innen vertiefen ihr Wissen über die
Sakramente, insbesondere über Taufe und Eucharistie. Sie setzen sich mit der
besonderen Bedeutung des Sonntags auseinander. Die Grundaufgaben der Kirche
lernen sie anhand von Beispielen kennen. Gelebter Glaube in Gegenwart und
Vergangenheit kann für die Schüler/innen an außerschulischen Lernorten erfahrbar
werden. Sie gewinnen dadurch Orientierung für ihr eigenes Leben. Die Schüler/innen
vergleichen die religiöse Praxis katholischer und evangelischer Christen, z. B.
Marienverehrung, und setzen sich mit ökumenischen Ansätzen in ihrem Umfeld
auseinander.
Maria
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Österreich
exemplarische Auswahl für: Religion
AHS-Oberstufe
Mensch und Gesellschaft
Als Mann und Frau leben lernen
Sexualität als gute Gabe Gottes begreifen
Die Würde des Menschen auf Grund seiner Gottesebenbildlichkeit bejahen
Konfliktfähigkeit einüben und Modelle der Versöhnung kennenlernen
Frieden und Gerechtigkeit als biblische Verheißung und als Auftrag begreifen
Wirtschaft und Arbeitswelt unter sozialethischem Gesichtspunkt betrachten
Menschen anderer Kulturen und Religionen in Weltoffenheit begegnen
Meine Persönlichkeit: Stärken und Schwächen
Frauenrollen & Männerrollen
Biblische Frauen- und Männergestalten
Freundschaft: Grundbedürfnis, Gefährdung, Gelingen
Die Menschenfreundlichkeit Gottes in der Lebenspraxis Jesus
Jesus Umgang mit Menschen am Rande
Inhalt und Anliegen des Religionsunterrichts
In der Mitte des Religionsunterrichts stehen die Schülerinnen und Schüler, ihr Leben und ihr
Glaube. Daher sind Inhalt des Religionsunterrichts sowohl das menschliche Leben als
auch der christliche Glaube, wie er sich im Laufe der Geschichte entfaltet hat und in den
christlichen Gemeinden gelebt wird. Lebens-, Glaubens- und Welterfahrungen der
Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer werden dabei aus der Perspektive
des christlichen Glaubens reflektiert und gedeutet. Dieser Glaube hat in Jesus Christus
seine Mitte.
FRAU MACHT KIRCHE
Maria und Formen der Marienverehrung Ziel 7, Ziel 8
Maria
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7. Mediendidaktik
1. Nach PISA
Lange Zeit war unsere schulische Lernkultur auf klassische Wissensvermittlung ausgerichtet.
Nicht Methodenvielfalt, sondern lehrkraftzentrierter, instruktiver Frontalunterricht stand unumstritten im Mittelpunkt. Spätestens seit PISA, TIMSS und IGLU ist deutlich geworden, dass
neue Wege beschritten werden müssen. Die OECD hat in drei Fragen auf Anforderungen
aufmerksam gemacht, die in Zukunft für die Aneignung von Wissen und Bildung von Bedeutung sind:
• Sind Schülerinnen und Schüler gut vorbereitet für die Herausforderungen der Zukunft?
• Sind sie in der Lage, ihre Ideen und Vorstellungen effektiv zu analysieren, sie zu begründen und zu kommunizieren?
• Verfügen sie über die notwendigen Kompetenzen für lebensbegleitendes Lernen?
In den neuen Bildungsstandards, die in den Schulen bereits gültig sind, wird auf die Bedeutung der Medien für den pädagogischen Einsatz ausdrücklich hingewiesen. Der Einsatz
von elektronischen Medien im Unterricht wird bald so selbstverständlich sein wie früher Tafel
und Kreide. Und so wie die Gestaltung eines Tafelbildes mit farbiger Kreide nicht auf
pädagogisch-didaktische Vorüberlegungen verzichten konnte, wird auch der Einsatz „Neuer
Medien“ nicht ohne entsprechende Didaktik auskommen können. Neben der Lösung
finanzieller und technologischer Fragen stellt sich die Frage: Welche Kompetenzen
benötigen Lehrkräfte, um Unterricht mit Medien gestalten zu können?
Gerade im Bildungsbereich werden immer wieder mit der Einführung „Neuer Medien“ zunächst hohe Erwartungen an deren Leistungsfähigkeit zur Verbesserung des Unterrichts gestellt. Nach einer ersten Phase der Euphorie bleibt die Erkenntnis, dass Medien allein noch
keine didaktischen Qualitäten mit sich bringen, sondern immer gezielt auf die Lösung von
Bildungsproblemen ausgerichtet werden müssen. Begriffe wie „Didaktik im Netz“, „E-Didaktik“ oder „multimedialer Unterricht“ umschreiben das Bemühen, in allen Unterrichtsfächern
Informationstechnologien zu nutzen.
Als zentrale Bestandteile von Medienpädagogik werden meistens die Begriffe Mediendidaktik und Medienerziehung unterschieden. Dabei beschäftigt sich die Mediendidaktik mit der
Nutzung von Medien in Lehr- und Lernprozessen, mit dem Ziel, neue Qualitäten des Lehrens
und Lernens zu ermöglichen und Effektivität und Effizienz durch Einsatz von Technik zu steigern.
Die Medienerziehung zielt auf den reflektierten Medienkonsum und kritischen Umgang mit
Medienangeboten. Sie beschäftigt sich also mit möglichen Gefahren der Mediennutzung,
etwa des Fernsehens und des Internets und den weiteren Auswirkungen von Medien auf
Schüler/-innen, Schule oder Bildung und Kultur allgemein.
2. Medienkompetenz
Um die Chancen zu nutzen, die sich durch den Einsatz „Neuer Medien“ im Unterricht ergeben, muss nicht nur die notwendige Hardware in den Schulen vorhanden sein. Hinzu kommt,
dass Lehrer/innen mit modernen IT-Technologien didaktisch/methodisch sinnvoll umgehen
können, dass sie also die erforderliche Medienkompetenz besitzen. Schließlich müssen auch
noch die eingesetzten Medien den neuen Anforderungen genügen.
Bei der herkömmlichen Anwendung audiovisueller Medien im Unterricht benutzten Lehrer/
innen diese meist als zusätzliches Informationsmaterial. Die Informationen werden zunächst
von der Lehrkraft aufgenommen und verarbeitet und dann mit der Präsentation des Mediums
und den zugehörigen Fragestellungen im Unterricht an die Schüler/-innen weitergegeben. In
der klassischen instruktionalen Vorgehensweise filtert die Lehrkraft also Informationen und
Maria
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stellt aufgrund ihres Wissens- und Informationsvorsprungs Fragen an die Schüler/-innen. Die
Selbstständigkeit der Schüler/-innen (z. B. die eigene Entwicklung von Fragen) wird so nicht
begünstigt.
Wenn Medienkompetenz als Bestandteil von Lernkompetenz als zukunftsweisend angesehen wird, dann muss ihre Entwicklung in allen Fächern im Vordergrund stehen. Ihre Nutzung
sollte regelmäßig und selbstverständlich sein. Der Einsatz digitaler Medien im Unterricht ermöglicht eine Entwicklung zum schülerzentrierten Arbeiten in wechselnden Sozialformen.
So kann aktivierender Unterricht entstehen, der motiviert, der die Identifikation mit der Schule
fördert, der die Persönlichkeit des Lernenden stärkt und der letztlich Qualitätsentwicklung in
der Schule bewirkt. (Vaupel, 2006)
Für den konkreten Unterricht kann eine Aufteilung des Lernprozesses in fünf übergeordnete
Kerntätigkeitsfelder hilfreich sein:
• Strukturieren – „Was wollen wir wie bearbeiten?“
• Recherchieren – „Ich mache mich schlau.“
• Kooperieren – „Wir arbeiten gemeinsam.“
• Produzieren – „Ich stelle etwas her.“
• Präsentieren – „Ich erkläre euch das.“
Diese fünf Lernmethoden – im Lernprozess variabel eingesetzt – fordern und fördern den
kompetenten Umgang mit Medien.
(nach: Diskussionspapier der LKM-Arbeitsgruppe „Standards in der Medienbildung“, 2006)
3. Didaktische DVDs
Bei der Einführung neuer Unterrichtsmittel steht oft die Begeisterung für technische Möglichkeiten im Vordergrund, ohne dass dadurch bereits eine Verbesserung des Unterrichts garantiert wird. Entscheidend für die Nützlichkeit von Medien werden immer ihre didaktische
Qualität und ihr methodischer Einsatz sein.
Im Sinne der
Unterrichtsmittel:
Bildungsstandards
müssen
auf
Kompetenzerwerb
ausgerichtete
• zur Optimierung von Lehr- und Lernprozessen beitragen,
• systematische Planung und Aufbereitung der Lerninhalte ermöglichen,
• zu handlungs- und produktorientiertem Unterricht anregen,
• offene Unterrichtsformen unterstützen,
• dem Lernenden eine aktive Rolle in der Konstruktion des Wissens zuweisen,
• selbstbestimmtes und entdeckendes Lernen fördern,
• Schülerzentrierung und Binnendifferenzierung ermöglichen,
• kooperatives Lernen unterstützen,
• nachhaltiges, lebenslanges Lernen fördern.
Diese Anforderungen können didaktische DVDs am besten erfüllen. Zwar bleibt es letztlich
der Lehrkraft überlassen, ob und wie „Neue Medien“ im Unterricht eingesetzt werden und wie
weit die klassische Lehrerrolle zugunsten eines „Moderators von Lernprozessen“ verändert
wird, aber die Möglichkeiten, die sich heute schon bieten, müssen voll zur Verfügung gestellt
werden. Medienkompetenz entwickeln Schüler/-innen, indem sie:
• Mediengeräte nutzen,
• Informationen beschaffen,
• Standardprogramme einsetzen,
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• Lernprogramme verwenden,
• Medientexte und ihre Wirkungen verstehen,
• Inhalte visualisieren und präsentieren,
• mit Medien gestalten.
Didaktische DVDs können auch auf „herkömmliche Art“ (durch „Vorführung“ und Einsatz vieler Begleitmaterialien) genutzt werden; ihre eigentlichen Vorteile entfalten sie aber erst dann,
wenn sie mithilfe des Computers in eine multimediale Umgebung eingebunden werden:
• Inhalte der DVD können mehrfach im Klassenraum vorhanden sein: auf Datenträgern
(Festplatte, DVD …), im Schulnetz oder über Internet (per Download).
• Die Inhalte sind durch unterschiedliche Anwendungs-Programme kombinierbar (PowerPoint, Word, MindMap, Excel …).
• Auf didaktischen DVDs sind Zusatzmaterialien gespeichert (didaktische/methodische
Hilfen, Arbeitsblätter, Übungen, Testaufgaben, Bildmaterialien, Texte, Übungen,
Links ...).
• Die angebotenen, verschiedenen Medien sind verknüpfbar (Texte, Grafiken,
Videosequenzen, Standbilder, Animationen, Zeitlupenwiedergaben …).
• Daraus ermöglicht sich aktive Medienarbeit in allen Fächern.
• Es entstehen Ausdrucke, Schülerprodukte, Präsentationen …
Die als Medien für Lehrpläne und Bildungsstandards hergestellten didaktischen DVDs
erheben den Anspruch, den Anforderungen eines zukunftsorientierten Unterrichts gerecht zu
werden. Sie sind qualitätsgesichert an den Standards der Bildungspläne orientiert und stellen
schüler-, handlungs- und kompetenzorientiert die Bedürfnisse der Unterrichtspraxis in den
Vordergrund.
4. Der Film im Unterricht
Filme spielen im Unterricht schon lange eine wichtige Rolle. In digitaler Form sind sie heute
Bestandteil der „Neuen Medien“ und werden so weiter an Bedeutung gewinnen. Hinzu
kommt, dass der Filmeinsatz immer leichter geworden ist. Früher, beim Einsatz von 16-mmFilmen oder Videokassetten, standen an den Schulen Vorführgerät und Medium oft nur
einmal zur Verfügung. Die Präsentation durch Lehrer/innen führte zu reiner Medienrezeption
durch die Schüler/-innen. Heute wird kein komplizierter Filmprojektor (mit Bediener-Zertifikat)
und häufig auch keine Raumverdunkelung benötigt.
Filme zeichnen sich durch spezielle Vorteile aus:
• Filme sind anschaulich – komplexe Vorgänge können einfach dargestellt werden.
• Filme können Vorgänge zeigen, die der Mensch sonst nie sehen würde – z. B. aus
Sicherheitsgründen.
• Filme sind überzeugend – was man „selbst gesehen“ hat, ist glaubwürdiger.
• Filme sind leicht verfügbar.
Diese Vorzüge wurden durch die Bereitstellung des Films in digitaler Form (als DVD oder
abrufbar von einem Server) weiter vermehrt. Der Name DVD (Digital Versatile Disc) verweist
auf die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten:
• DVDs besitzen eine hohe Speicherkapazität von Bild-, Ton- und Computerdaten.
• Dadurch sind sie für Video- und Multimedia-Anwendungen geeignet.
• Die DVD-Technologie bietet eine bisher noch nicht erreichte Farbqualität, Bildschärfe
und Tonqualität.
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• Durch ein berührungsloses optisches Abtastsystem bleibt die hohe Bildqualität unabhängig von der Zahl der Wiederholungen erhalten.
• Wahlfreier Zugriff und schnelle Zugriffszeiten (statt Vor- und Zurückspulen) vereinfachen die Nutzung.
• Detailgetreue Standbilder können die Unterrichtsgestaltung unterstützen.
• Mehrere Tonspuren erhöhen den Einsatzbereich (deutsch, englisch, türkisch).
• Die Nutzung ist nicht an einen PC gebunden. Didaktische DVDs können auf einfachen
DVD-Playern mithilfe der Fernbedienung voll genutzt werden.
Auch wenn die klassische „Filmvorführung“ nicht mehr im Vordergrund steht, so wird es doch
nach wie vor die Aufgabe der Lehrer/-innen sein, zu entscheiden, in welcher Phase des
Lernprozesses und mit welcher Absicht ein Film eingesetzt werden soll. Er/Sie muss über die
Vorbereitung und Auswertung des Films entscheiden.
5. Online-Nutzung
Zukunftsorientierter Unterricht ist nicht nur durch den selbstverständlichen Einsatz „Neuer
Medien“, der Verwendung didaktischer DVDs oder der Nutzung des Internets
gekennzeichnet, sondern wird bald schon durch Online-Distribution bestimmt werden. Die
Möglichkeit, IT-gestützte multimediale Lehr- und Lernformen orts- und zeitunabhängig
einsetzen zu können, wird den Weg zu einer neuen Lernkultur erleichtern. An den Schulen
steht nicht mehr die Frage an, ob elektronische Medien benutzt werden, sondern wie. Dabei
spielt die Qualität der Medien eine wichtige Rolle. Internetrecherchen unterstützen heute
schon durch ihre Fülle von Informationen handlungsorientierten Unterricht, aber fest steht:
Als hauptsächliche Quelle für Unterrichtsvorbereitung und -durchführung ist das Internet
kaum geeignet.
In verschiedenen Bundesländern wird an einer Realisierung der Online-Mediendistribution
gearbeitet; teilweise bereits mit beachtlichem Erfolg (z. B. NRW – EDMOND, BW – SESAM
oder Sachsen – MeSax). Voraussetzung ist ein (passwortgeschützter) Zugang zu onlinerecherchierbaren Datenbanken, wie sie z. B. von kommunalen Medienzentren zur Verfügung
gestellt werden können. Ein Online-Medienkatalog informiert die Kunden (Lehrer/innen,
Schüler/-innen, Eltern) über die vom jeweiligen Medienzentrum angebotenen, lizenzierten
Online-Medien. So kann eine qualitativ neue, verbesserte Versorgung der Schulen mit unterrichtsrelevanten Medien sichergestellt werden.
Gemeinsames Ziel dieser Bemühungen ist es, den Anforderungen eines modernen Unterrichts, wie er in den neuen Bildungsstandards beschrieben wird, gerecht zu werden. Wenn
Medien als Gegenstand und Werkzeug im Unterricht wichtig sind, wenn Medienkompetenz in
allen Fächern an Bedeutung gewinnt, dann müssen auch die notwendigen Medien didaktisch
aufgearbeitet zur Verfügung stehen: lehrplanorientiert, qualitativ hochwertig und möglichst
unkompliziert.
Die Verbreitung von Medien in Form einer Online-Distribution bietet gegenüber traditionellen
Unterrichtsvorbereitungsformen eine Reihe spezifischer Vorzüge:
• Die Unterrichtsstunde kann von einem beliebigen Ort, z. B. in der Schule oder von zu
Hause, geplant und vorbereitet werden.
• „Ausleihzeiten“ entfallen, „sofortige Verfügbarkeit“ ermöglicht Zeitersparnis bei der
Medienbeschaffung.
• Die Auswahl und Bestellung erfolgen elektronisch bequem über das Internet.
• Eine differenzierte Recherchierbarkeit mit Suchbegriffen sorgt für „Passgenauigkeit“ (es
werden nur die Medien heruntergeladen, die wirklich benötigt werden).
• Versand- und Kurierkosten entfallen.
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• Anschaffungskosten für Medienkopien und Vervielfältigungen entfallen bzw. reduzieren
sich.
• Medienpakete oder Teile davon können in beliebig vielen Schulen zu verschiedenen
Zeiten gezeigt werden.
• An den Schulen ist die Parallelnutzung durch mehrere Lehrkräfte möglich.
• Die Lagerung von Unterrichtsmaterialien vereinfacht sich (sowohl in der Schule, zu
Hause als auch in der immer schwerer werdenden Lehrermappe).
• Die Online zur Verfügung gestellten Medien sind „qualitätsgesichert“.
Eine unproblematische Realisierung der Online-Distribution ist an Voraussetzungen geknüpft, die sich zurzeit noch im Aufbau befinden, aber in absehbarer Zeit als Selbstverständlichkeit gelten werden. An den Schulen müssen geeignete vernetzte PCs zur Verfügung
stehen. Den Lehrer/innen (und Schüler/-innen) muss der Zugriff auf Online-Daten von
Schulrechnern (und auch von zu Hause) möglich sein. Dazu müssen sie die Nutzung bestimmter IT-Anwendungen und das Recherchieren im Internet und in Datenbanken erlernen.
Wenn Online-Distribution über einen zentralen Server Wirklichkeit geworden ist, ergeben
sich eine Reihe weiterer paralleler Möglichkeiten:
• Lehrer/innen können eigene Unterrichtsbeispiele für andere Lehrkräfte auf dem Server
zur Verfügung stellen.
• In Foren können sich Lehrer/innen zur Entwicklung von konkreten Lernarrangements
austauschen und miteinander kooperieren.
• Schüler/-innen können von zu Hause aus auf den Schulserver zugreifen und elektronische Unterrichtmaterialien verwenden oder z. B. Aufgaben abholen und Hausaufgaben ablegen.
• Auf dem Schulserver können weitere Informationen oder Lernmaterialien (passwortgeschützt) abgelegt sein, auf die Schüler/-innen oder Eltern Zugriff erhalten.
Eine bedeutende Unterstützung für aktives Lernen mit Medien ergibt sich aus einer klaren
Online-Medien-Lizenzierung, die insbesondere den Lehrer/innen entgegenkommt. Außer
dem „Recht zur nichtgewerblich öffentlichen Vorführung“ sollte für Online-Medien erlaubt
sein:
• die Speicherung der Medien auf dem Server der Schule für die Dauer der Lizenzzeit,
• die Nutzung der Medien auf ausnahmslos allen in der Schule befindlichen Rechnern,
• das Kopieren der Medien auf optische und/oder magnetische Trägermedien, soweit
dies im Rahmen schulischer Aktivitäten erforderlich ist,
• die Nutzung der Medien auf den heimischen PCs der Lehrkräfte und auf Rechnern der
Schüler/-innen, soweit die Nutzung im schulischen Zusammenhang steht (Hausaufgaben, Referate, Unterrichtsvorbereitungen usw.),
• die Be- und Verarbeitung der Medien, insbesondere die Mischung mit anderen Materialien zu Übungszwecken, solange gewährleistet ist, dass das neu hergestellte Werk
nur im Klassen- oder Arbeitsgemeinschaftsverbund präsentiert und im Übrigen nicht
veröffentlicht wird.
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7.1 Aufbau moderner didaktischer DVDs und deren Einsatz in
unterschiedlichen Lernszenarien
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7.2 Inklusion im Unterricht
7.2.1. Inklusiver Unterricht
Seit März 2009 ist die „Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen
mit Behinderungen“ auch in Deutschland geltendes Recht. Damit verpflichtet sich
Deutschland zur schrittweisen Überwindung des selektiven Schulsystems und befindet sich
auf dem Weg zur inklusiven Schule. Ein inklusiver Unterricht verlangt grundlegende
Änderungen in unserem
Bildungssystem.
Die einzelnen Bundesländer müssen gesetzliche Regelungen erlassen, damit die
personellen,
sächlichen
oder
organisatorischen
Voraussetzungen
für
einen
Regelschulbesuch für behinderte Kinder vorliegen. Keinesfalls darf mit der inklusiven
Beschulung ein Absenken der sonderpädagogischen Förderung und Versorgung verbunden
sein. Vielmehr gilt es, diese Förderung in unvermindert hoher Qualität an den Regelschulen
zu erbringen:
.
• Unterschiedliche Begabungen (und Schwächen) sollen als Bereicherung für gemeinsames
Lernen genutzt werden.
• Inklusive Schulen bestehen aus kleinen, wechselnden Klassen (auch altersgemischt).
• Die Heterogenität soll pädagogisches, unterrichtliches Potenzial sein.
• Inklusiver Unterricht unterstützt nicht nur individuelle Förderung, sondern verändert
Didaktik, Methodik und Medien im Unterricht hin auf Individualisierung des Lernens.
• Die Kompetenzen jedes Einzelnen sollen wahrgenommen, geachtet und genutzt werden.
• Schule und Unterricht – und das Umfeld – müssen für die Aufnahme von Behinderten
angepasst werden.
MedienLB Medien für Lehrpläne und Bildungsstandards
NEU:
Förderung der Lesekompetenz durch Untertitel
7.2.2. MedienLB-Produkte
MedienLB-Produkte sind auf die Bildungsstandards und Lehrpläne der Bundesländer
ausgerichtet. Sie entsprechen den didaktisch-methodischen Konzepten, die einen inklusiven
Unterricht ermöglichen.
Sie zeichnen sich aus durch:
• angemessene Laufzeiten zwischen 15 und 35 Minuten
• Sequenzierung der Filme in didaktisch sinnvolle Lerneinheiten
• deutsche Untertitel zur Förderung der Lesekompetenz
• Klassische Arbeitsblätter mit Lösungen
• Interaktive Arbeitsblätter mit Lösungen
• Filmzusatzmaterialien wie Bilderserien, Grafiken, Animationen oder innovative Lernspiele
• umfangreiches Informationsmaterial
• Sprechertexte in verschiedenen Sprachen
• Testaufgaben mit Lösungen
• Möglichkeit, die Arbeitsmaterialien frei zu bearbeiten
• ein Glossar zur Erklärung von Fachbegriffen
• Internet-Links und Hinweise zu den jeweiligen Themen
• einfache Abbildung komplexer Vorgänge, Visualisierung von Vorgängen, die sich der
menschlichen Wahrnehmung in der Regel entziehen
• möglichst wahlfreien Zugriff und kurze Zugriffszeiten
• Unterstützung aller Online-Distributionswege Deutschlands einschl. der Unterstützung
neuer Distributionsideen
• Förderung von selbstständigem Lernen durch einfachen Zugriff von zu Hause von Schüler/innen auf die DVDs und Begleitmaterialen der MedienLB im Rahmen von OnlineDistributionssystemen
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7.2.3. Inklusiver Unterricht durch interaktive DVDs von MedienLB
Interaktive DVDs mit Begleitmaterialien (wie z. B. interaktive Arbeitsblätter) sind die
zukunftsweisenden Unterrichtmittel für inklusiven Unterricht.
• Sie schaffen didaktische Rahmenbedingungen für selbstbestimmtes, konstruktives Lernen.
• Sie ermöglichen für jeden einzelnen Schüler/in Anerkennung, Dialog, Kommunikation und
Kooperation, auf die insbesondere behinderte Kinder angewiesen sind.
• Sie sind Angebote für dialogische, kooperative, offene Lernformen.
• Sie unterstützen die Rolle der Lehrkraft als Moderator und Lernbegleiter, der Kompetenzen
individuell fördert und bewertet.
• Sie ermöglichen einen Unterricht, der der Vielfalt der Schüler/-innen entspricht.
• Sie regen dazu an, dass Schüler/-innen aktiv auf alle Aspekte ihrer Bildung und Erziehung
Einfluss nehmen.
• Sie schaffen inklusive Kulturen, indem sie Informationen für alle zugänglich und
verständlich machen, z. B. durch verschiedene Sprachen oder Untertitel.
• Sie können auf verschiedenen Medien angeboten werden (DVD, CD, Kassette, online …).
• Sie können individuelle Schwächen gezielt berücksichtigen (bzw. durch einfache Sprache,
in Braille, in Großschrift …).
• Sie fördern abwechslungsreichen Unterricht, indem sie den Wechsel der Sozialformen
erleichtern.
• Sie fördern binnendifferenziertes Arbeiten innerhalb einer Lerngruppe in Ergänzung mit
gemeinsamen Unterrichtseinheiten.
• Sie ermöglichen allen Kindern individuelle Lernfortschritte, indem sie die Heterogenität der
Kinder bei der Aneignung von Lerninhalten berücksichtigen.
• Sie erleichtern äußere Differenzierung bis hin zum Einzelunterricht.
• Sie erleichtern die Teamarbeit zwischen verschiedenen Lehrkräften, sodass ein
kontinuierlicher Lernprozess gewährleistet ist.
Inklusiver Unterricht ist immer auch kompetenz- und entwicklungsorientierter Unterricht.
Hierbei erarbeiten Schüler/-innen ein Thema über verschiedene Kommunikationsformen,
Sozialformen und Medien. Dabei werden unterschiedliche Schwierigkeits- und
Komplexitätsstufen sowie individuelle Lerngeschwindigkeiten berücksichtigt.
MedienLB-Produkte sind darauf ausgerichtet.
Sie helfen der Lehrkraft, die Entwicklungspotenziale Ihrer Schüler/-innen zu erkennen und zu
nutzen:
• Welche besonderen Kompetenzen haben einzelne Schüler/-innen?
• Welcher Schüler/in arbeitet besonders strukturiert?
• Welcher Schüler/in lernt eher auditiv, welcher eher visuell?
Wenn diese Stärken offen kommuniziert werden, verstehen Schüler/-innen, warum manche
MitSchüler/-innen leichter mit spielerischen und andere eher mit textbezogenen Aufgaben
arbeiten.
MedienLB-Produkte ermöglichen Gruppenarbeit von Schüler/-innen mit unterschiedlichen
Kompetenzen. So können Schüler/-innen, die Inhalte bereits verstanden haben, andere
unterstützen und dadurch das eigene Verständnis des Gelernten vertiefen.
MedienLB-Produkte unterstützen wünschenswerten fächerübergreifenden Unterricht.
MedienLB-Produkte ermöglichen Schüler/-innen in der Freiarbeit, in Einzel-, Partner- oder
Gruppenarbeit an ihren individuell vereinbarten Lernzielen zu arbeiten. Dabei überlegen sie
selbst, was sie heute lernen wollen und entscheiden, wie sie es lernen wollen.
MedienLB-Produkte helfen dabei, dass die Herangehensweise an ein Thema je nach
individueller Voraussetzung differenziert angeboten werden kann. So kann es z. B. den
Schüler/-innen freigestellt werden, ob sie mit Bildmaterial, einem Fachtext oder einem
Filmbeispiel das Thema bearbeiten wollen.
7.2.4. Besonders empfehlenswerte MedienLB-Produkte für inklusiven
Unterricht finden Sie unter www.medienlb.de
• Mehrsprachigkeit • Untertitel • besonders attraktive interaktive ArbeitsblätterMedienLB -
Maria
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8. Bildungsstandards
1.1 Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz
Durch die Ergebnisse von TIMSS, PISA und IGLU ist deutlich geworden, dass die in
Deutschland vorrangige Inputsteuerung allein nicht zu den erwünschten Ergebnissen im
Bildungssystem führt. Die Kultusministerkonferenz hat daher beschlossen, bundesweit
geltende Bildungsstandards festzulegen. Diese sind auf den Erwerb von Kompetenzen und
deren Überprüfung ausgerichtet.
Bundesweit geltende Bildungsstandards gibt es seit 2003 bzw. 2004:
• für den Primarbereich (Jahrgangsstufe 4) für die Fächer Deutsch und Mathematik,
• für den Hauptschulabschluss (Jahrgangsstufe 9) für die Fächer Deutsch, Mathematik und
erste Fremdsprache (Englisch/Französisch),
• für den mittleren Schulabschluss (Jahrgangsstufe 10) für die Fächer Deutsch,
Mathematik, erste Fremdsprache (Englisch/Französisch), Biologie, Chemie und Physik.
Im Oktober 2007 hat die Kultusministerkonferenz die Entwicklung von Bildungsstandards
und Aufgabenpools für die gymnasiale Oberstufe in den Fächern Deutsch, Mathematik,
Englisch, Französisch, Biologie, Chemie und Physik beschlossen.
Damit kann die Qualitätsentwicklung in den Schulen aller Länder in der Bundesrepublik
Deutschland zum ersten Mal an einem gemeinsam vereinbarten Maßstab, an
abschlussbezogenen Bildungsstandards ausgerichtet werden.
Trotz einiger Bedenken von verschiedenen Seiten, kann man feststellen, dass der Begriff
„Bildungsstandard“ überwiegend als ein Markenzeichen für die Qualitätsentwicklung im
Schulwesen angesehen wird. Deshalb wird von Vertreterinnen und Vertretern anderer
Fachbereiche der Wunsch geäußert, auch für ihre jeweiligen Fächer nationale
Bildungsstandards zu entwickeln. In absehbarer Zeit ist aber damit wohl nicht zu rechnen.
Umso begrüßenswerter ist es, wenn bereits jetzt von entsprechenden
Interessenvertretungen Bildungsstandards und Kompetenzmodelle für weitere Fachbereiche
erarbeitet werden. Den Ländern steht es frei, diese Vorschläge in länderspezifische
Qualitätsentwicklungen einzubeziehen.
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1.2 Inhalte der Bildungsstandards
Die von der Kultusministerkonferenz vorgelegten Bildungsstandards
•
•
•
•
•
•
•
greifen die Grundprinzipien des jeweiligen Unterrichtsfaches auf,
beschreiben die fachbezogenen Kompetenzen einschließlich zugrunde liegender
Wissensbestände, die Schülerinnen und Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt
ihres Bildungsganges erreicht haben sollen,
zielen auf systematisches und vernetztes Lernen und folgen so dem Prinzip des
kumulativen Kompetenzerwerbs,
beschreiben erwartete Leistungen im Rahmen von Anforderungsbereichen,
beziehen sich auf den Kernbereich des jeweiligen Faches und geben den Schulen
Gestaltungsräume für ihre pädagogische Arbeit,
weisen ein mittleres Anforderungsniveau (Regelstandards) aus,
werden durch Aufgabenbeispiele veranschaulicht.
Selbstverständlich ist Schulqualität mehr als nur die Erfüllung funktionaler Ansprüche von
Bildungsstandards oder das Messen von Schülerleistungen. Zwischen allen Bundesländern
zeigt sich eine weitgehende Übereinstimmung, wenn die Zielsetzung von Unterricht und
Erziehung in Landesverfassungen, Gesetzen, Rechts- und Verwaltungsvorschriften sowie
Lehr- und Bildungsplänen formuliert wird:
Neben der Persönlichkeitsentwicklung und Weltorientierung, die sich aus der
Begegnung mit zentralen Gegenständen unserer Kultur ergeben, steht die Erziehung
der Schülerinnen und Schüler zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern, die
verantwortungsvoll, selbstkritisch und konstruktiv ihr berufliches und privates Leben
gestalten und am politischen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
1.3 Ziele der Bildungsstandards
•
•
Bildungsstandards dienen der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Sie
formulieren Anforderungen an das Lehren und Lernen in der Schule. Sie benennen
Ziele für die pädagogische Arbeit, ausgedrückt als erwünschte Lernergebnisse der
Schülerinnen und Schüler. Damit konkretisieren Standards den Bildungsauftrag, den
allgemeinbildende Schulen zu erfüllen haben. Die Verbesserung der Ergebnisse und
die Vergleichbarkeit der Chancen stellen sich nicht automatisch ein. Es bedarf hierzu
einer systemischen Schulentwicklung mit interner und externer Evaluation. Wenn
Schulen aufgefordert werden, verstärkt Unterrichtsentwicklung zu betreiben, heißt
das auch, sich regelmäßig des Erfolgs der Arbeit zu vergewissern (interne
Evaluation) und sich einer „standardisierten“ Rückmeldung der Unterrichtsergebnisse
zu stellen (externe Evaluation). Bildungsstandards liefern hierfür die notwendigen
Vergleichsmaßstäbe. Sie beschreiben erwartete Leistungen und sind somit ein
Maßstab, an dem die tatsächlichen Leistungen von Schülerinnen und Schülern
gemessen werden können.
Bildungsstandards ermöglichen auch das Zulassen individueller Lernwege, die
Analyse des jeweils erreichten Lernstandes und die individuelle Planung des weiteren
Lernens. Bildungsstandards formulieren fachliche und fachübergreifende
Basisqualifikationen, die für die weitere schulische und berufliche Ausbildung von
Bedeutung sind und die anschlussfähiges Lernen ermöglichen.
Maria
101
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•
Bildungsstandards ermöglichen den Schulen, ihren Unterricht an Standards zu
orientieren. Für die Lehrpersonen stellen sie auch ein Referenzsystem für ihr
professionelles Handeln dar. Auftrag der Schulen wird es sein, die
Kompetenzanforderungen einzulösen, so weit dies unter den Ausgangsbedingungen
der Schülerinnen und Schüler und der speziellen Situation in einer Schule möglich ist.
Bildungsstandards erlauben die Überprüfung der gestellten Anforderungen und
ermöglichen daher, festzustellen, inwieweit das Bildungssystem seinen Auftrag erfüllt.
Bildungsstandards standardisieren nicht die schulischen Lehr- und
Lernprozesse. Sie definieren eine normative Erwartung, auf die hin Schule erziehen
und bilden soll. Die Wege dorthin, die genaue Einteilung der Lernzeit, der Umgang
mit personellen Ressourcen sowie die Implementation von Standards und die
notwendigen Unterstützungsmaßnahmen der Schulen bleiben den Ländern
überlassen. Damit sind Standards, die die Schulen auf Ergebnisse verpflichten, die
Voraussetzung für die Gewährung von mehr Eigenverantwortung der Schulen, z. B.
im Bereich von Unterrichtsplanung, Personaleinsatz und -auswahl oder in der
Gestaltung von Integrations- und Fördermaßnahmen.
Bildungsstandards nützen den an Schulen beteiligten Gruppen:
- Sie bieten Lehrerinnen und Lehrern eine Orientierung für die Analyse, Planung und
Überprüfung ihrer Unterrichtsarbeit in Kernbereichen eines Faches.
- Sie geben Schülerinnen und Schülern eine Orientierung und Transparenz
hinsichtlich der Leistungserwartungen im Fach.
- Sie dienen der Schulaufsicht als Instrument zur Überprüfung des Schulsystems und
bieten eine Grundlage für die Beratung der Schulen.
Die Umsetzung der Bildungsstandards bietet die Chance
- der Entwicklung einer anforderungsbezogenen Aufgabenkultur,
- der Kooperation in Fachkonferenzen (gemeinsame Planung und Auswertung,
fachdidaktische und methodische Diskussionen),
- der Förderung einer Unterrichtskultur, die auf unterschiedliche Schülervoraussetzungen
eingeht,
- der Formulierung konkreter und überprüfbarer Unterrichtsziele im Schulprogramm,
- langfristig der Entwicklung eines schulinternen Curriculums.
Insgesamt fördern Bildungsstandards
- die Unterrichtsplanung im Hinblick auf definierte Leistungserwartungen,
- die diagnostische Kompetenz der Lehrerinnen und Lehrer,
- den Umgang mit Heterogenität,
- die Evaluation von Unterricht durch interne und externe Verfahren und die Arbeit mit den
Lehrplänen.
Maria
102
1.4 Kompetenzen
Die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz konkretisieren die in Bildungszielen
formulierten Erwartungen, indem sie festlegen, über welche Kompetenzen Schülerinnen und
Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Bildungsganges verfügen sollen.
Kompetenzen beschreiben Dispositionen zur Bewältigung bestimmter Anforderungen. Der
Begriff Kompetenz umfasst das vernetzte Zusammenwirken von Wissen, Fähigkeit,
Verstehen, Können, Handeln, Erfahrung und Motivation.
Solche Kompetenzen sind fach- bzw. lernbereichsspezifisch ausformuliert, da sie an
bestimmten Inhalten erworben werden müssen. Die vorgelegten Standards konzentrieren
sich damit auf überprüfbare, fachbezogene Kompetenzen und vermessen keineswegs das
gesamte Spektrum von Bildung und Erziehung. Kompetenzen sind abgrenzbar, d. h. man
kann bestimmen, ob eine Schülerin oder ein Schüler über eine bestimmte Kompetenz verfügt
oder nicht. Deshalb werden sie möglichst konkret beschrieben, sodass sie in
Aufgabenstellungen umgesetzt und prinzipiell mithilfe von Testverfahren erfasst werden
können.
Die Orientierung an Kompetenzen hat zur Folge, dass
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der Blick auf die Lernergebnisse von Schülerinnen und Schülern gelenkt,
das Lernen auf die Bewältigung von Anforderungen und nicht nur auf den Aufbau von
zunächst ungenutztem Wissen ausgerichtet und
das Lernen als kumulativer Prozess organisiert wird.
Schülerinnen und Schüler haben fachliche Kompetenzen ausgebildet, wenn sie
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zur Bewältigung einer Situation vorhandene Fähigkeiten nutzen,
dabei auf vorhandenes Wissen zurückgreifen und sich benötigtes Wissen beschaffen,
die zentralen Zusammenhänge eines Lerngebietes verstanden haben,
angemessene Lösungswege wählen,
bei ihren Handlungen auf verfügbare Fertigkeiten zurückgreifen,
ihre bisher gesammelten Erfahrungen in ihre Handlungen miteinbeziehen.
1.5 Verhältnis Bildungsstandards – Lehrpläne
Beim schulischen Lernen geht es um Wissen, um Haltungen, Einstellungen, Interessen und
grundlegende Fähigkeiten, die Schülerinnen und Schüler erwerben sollen. In Lehrplänen
werden diese in Lernzielen und -inhalten aufgelistet und zeitlich angeordnet.
Bildungsstandards hingegen arbeiten die zentralen Kompetenzbereiche heraus, die im Laufe
der schulischen Ausbildung aufgebaut werden sollen. Bildungsstandards formulieren die zu
erreichende Zielebene bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe bzw. bis zu einem
bestimmten Abschluss, während Lehrpläne den Weg zur Zielerreichung beschreiben und
strukturieren. Bildungsstandards stellen also eine auf das Ergebnis schulischen Lernens
gerichtete Form curricularer Vorgaben dar. Neu im System der Output-Steuerung ist in
jedem Fall, dass empirisch untersucht werden soll, inwieweit die Leistungserwartungen
tatsächlich eingelöst werden.
Maria
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Auf der Input-Seite kann es weiterhin Lehr- und Rahmenpläne sowie Curricula geben, die
Lernziele und Lerninhalte systematisch und in ihrer zeitlichen Abfolge beschreiben und den
Lehrkräften Hinweise für das methodisch-didaktische Vorgehen und für Lernerfolgskontrollen
geben.
Bildungsstandards greifen allgemeine Bildungsziele auf. Während Lehrpläne jedoch
detailliert einzelne Lernziele und Lerninhalte auflisten, benennen Bildungsstandards zentrale
Ziele und Konzepte eines Faches sowie die grundlegenden Kompetenzen, die Schülerinnen
und Schüler bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe an zentralen Inhalten und
Kernbereichen eines Faches erworben haben sollen. Sie lenken damit die Aufmerksamkeit
und die Praxis im Unterricht auf das kumulative Lernen, d. h. auf langfristig aufgebaute
Lernergebnisse.
1.6 Weiterentwicklung und Überprüfung
Die Arbeit an den Bildungsstandards ist ein längerfristiger Prozess. Die Entwicklung und die
Sicherung von Qualität, externe und interne Evaluationen, bedürfen klarer Maßstäbe. Das im
Juni 2004 gegründete Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) an der
Humboldt-Universität zu Berlin begleitet die Qualitätsentwicklung im Bildungswesen in den
Ländern der Bundesrepublik Deutschland wissenschaftlich und wirkt bei der Normierung und
Überprüfung der Bildungsstandards mit. Zu seinen Aufgaben zählt auch die Fortsetzung des
Aufbaus eines Aufgabenpools (Testaufgaben) zur Standardüberprüfung sowie die
Durchführung eines nationalen Bildungsmonitorings.
Die Einhaltung der Bildungsstandards soll sowohl landesweit als auch länderübergreifend
überprüft werden. Die zentrale Überprüfung des Erreichens der Bildungsstandards auf der
Basis von Länderstichproben (Ländervergleiche) gehört ebenfalls zu den Aufgaben des IQP.
Für die landesweite Überprüfung der Leistungsfähigkeit einzelner Schulen und Klassen
(Vergleichsarbeiten) werden flächendeckende Vergleichsarbeiten durchgeführt, die sich an
den bundesweit geltenden Bildungsstandards orientieren.
2. Die DVD entspricht den Bildungsstandards gemäß
„Kirchliche Richtlinien zu Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht in den
Jahrgangsstufen 5-10/ Sekundarstufe I (mittlerer Schulabschluss)“
vom 23. September 2004 herausgegeben vom Sekretariat der Deutschen
Bischofskonferenz.
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2.1 Gegenstandsbereich „Maria – Bilder im Wandel“
Die Schülerinnen und Schüler …
- lernen biblische Männer- und Frauengestalten kennen.
- gewinnen Einblick in die Mariologie.
- kennen Maria in der Bibel: Lk 1, 26-38; Lk 1, 46-55; Joh 2, 1-12; Joh 19, 25-27; Apg 1, 14
Maria in der frühchristlichen Dogmatik, marianische Dogmen des 19. und 20. Jahrhunderts,
Marienfeste und Brauchtum, feministische Theologie, Rolle der Frau in der katholischen
Kirche und in der Ostkirche, Schutzmantelmadonna, neuere theologische Ansätze in der
Mariologie, Bildbetrachtung.
- sollen Fähigkeiten erwerben, Aktivitäten von Frauen in der Kirchengeschichte zu erkennen,
kirchlich engagierte Frauen im Spiegel ihrer Zeitgeschichte kennenzulernen, die praktische
Nächstenliebe und das soziale Engagement als öffentliches Betätigungsfeld von Frauen zu
entdecken und kritisch zu würdigen, das Engagement von Frauen in Kirchengemeinden
differenziert wahrzunehmen.
- erkennen unterschiedliche Gebetsformen und können Grundgebete wiedergeben, u. a.
Vaterunser, Ave Maria,
- können die Bedeutung Marias für die Heilsgeschichte aufzeigen,
- können am Beispiel Marias erklären, dass Glaube die Offenheit für die Möglichkeiten
Gottes voraussetzt,
- lernen Maria und Formen der Marienverehrung kennen,
- kennen einige Grundgeschichten der Bibel, verstehen die Einteilungen dieses Buches und
können die Geschichten zueinander in Bezug setzen,
- kennen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der evangelischen, katholischen und
orthodoxen Konfession und verstehen deren geschichtliche Hintergründe.
Maria
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9. Weitere empfohlene Medien
DVD: Islam – Wie Muslime glauben
Je größer das Wissen, umso kleiner werden die Vorurteile. Als Imam seiner muslimischen
Gemeinde muss Benjamin Idriz häufig seinen Glauben gegen Vorurteile von
Andersdenkenden verteidigen.
Artikel-Nr.: 46 73678
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DVD: Christliche Feste – Feiertage im Kirchenjahr
Das kirchliche Jahr besteht aus einer Vielzahl von Feiertagen. Große Feste wie
Weihnachten und Ostern, sowie einzelne Feiertage im Jahreslauf zählen hierzu. Dieser
Festkalender des Kirchenjahres hält die Kirchen zusammen. Bei allen Unterschieden
bilden die christlichen Feste eine Basis, die in unserer Gesellschaft wichtig ist.
Artikel-Nr.: 46 69640
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DVD: Frauen in der Kirche – Gleichberechtigung
Der Wunsch ist die Gleichberechtigung, die Wirklichkeit ist davon weit entfernt. Der
Unterrichtsfilm stellt die Frage: „Welche Bedeutung sollen Frauen in den Kirchen haben?“
Es ist der Regelfall, dass Frauen es heute gesellschaftlich gesehen leichter haben, aber
kirchlich gesehen hat sich noch nicht sehr viel verändert
Artikel-Nr.: 46 71650
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DVD: Das Jenseits – Bilder und Vorstellungen
„Wenn man stirbt, dann kommt man ja zum Friedhof und die Engel nehmen dann die Toten
Menschen zum Himmel – also zum Paradies – und Jesus nimmt einen dann auf und man
kann dann dort wohnen und spielen und man kann im Himmel auch seine Verwandten
sehen, die schon gestorben sind, das ist einfach wie im Paradies.“
Artikel-Nr.: 46 69655
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Maria
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DVD: Martin Luther King – Ich wollte kein Zuschauer sein
Martin Luther King, aufgewachsen in einem Pastorenhaushalt, gehörte zu den
privilegierten Schwarzen. Er sah und erlebte das Unrecht in der sozialen Unterdrückung
und dem Rassismus, der besonders in den Südstaaten der USA sehr ausgeprägt war und
teilweise auch heute noch vorhanden ist.
Artikel-Nr.: 46 69631
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DVD: 500 Jahre Reformation – Was trennt die Kirchen heute noch?
Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen gegen den
Ablasshandel. Dieser Tag symbolisiert den Beginn der Reformation in Europa. Kaum ein
historisches Geschehen hat die Welt so verändert wie die Reformation vor 500 Jahren.
Gibt es heute überhaupt noch einen Unterschied zwischen der katholischen und
evangelischen Kirche in Deutschland?
Artikel-Nr.: 46 69647
Weitere Informationen auf unserer Website
Arbeitsheft: 500 Jahre Reformation – Was trennt die Kirchen heute noch?
Unsere Arbeitshefte/Kopiervorlagen sind von renommierten Autoren (Lehrer/-innen,
Professor/-innen, Erzieher/-innen etc.) entwickelt. Alle Themen sind lehrplanzentral, auf
aktuelle Schulentwicklungen sowie Pisa-Anforderungen abgestimmt, um einen inklusiven
Unterricht sowie eine kompetenzorientierte Förderung zu verwirklichen.
Artikel-Nr.: 75 50426
Weitere Informationen auf unserer Website
DVD: Päpste – Politik des Vatikanstaates
Die Vatikanstadt, Sitz des Papstes, ist der kleinste Staat der Welt. Doch das war nicht
immer so in der Geschichte des Vatikans. Erst unter Papst Pius XI., einem Gelehrten und
Förderer der Wissenschaft erlangte der Vatikan 1929 Souveränität. Mit der Schaffung des
Vatikanstaates legt er den Grundstein für Politik und Diplomatie.
Artikel-Nr.: 46 67665
Weitere Informationen auf unserer Website
Maria
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Arbeitsheft: Päpste – Politik des Vatikanstaates
Unsere Arbeitshefte/Kopiervorlagen sind von renommierten Autoren (Lehrer/-innen,
Professor/-innen, Erzieher/-innen etc.) entwickelt. Alle Themen sind lehrplanzentral, auf
aktuelle Schulentwicklungen sowie Pisa-Anforderungen abgestimmt, um einen inklusiven
Unterricht sowie eine kompetenzorientierte Förderung zu verwirklichen.
Artikel-Nr.: 75 50342
Weitere Informationen auf unserer Website
DVD: Leben im Kloster – Orden und Mönche
Mönche tragen braune Kutten und als Frisur die Tonsur. Mehr wissen wir in der heutigen
Zeit meist nicht über Mönche. Dabei gibt es viele Unterschiede innerhalb dieser
Lebensform. Was genau sind Mönchsorden und wie sind sie entstanden?
Artikel-Nr.: 46 67664
Weitere Informationen auf unserer Website
Arbeitsheft: Leben im Kloster – Orden und Mönche
Unsere Arbeitshefte/Kopiervorlagen sind von renommierten Autoren (Lehrer/-innen,
Professor/-innen, Erzieher/-innen etc.) entwickelt. Alle Themen sind lehrplanzentral, auf
aktuelle Schulentwicklungen sowie Pisa-Anforderungen abgestimmt, um einen inklusiven
Unterricht sowie eine kompetenzorientierte Förderung zu verwirklichen.
Artikel-Nr.: 75 50341
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DVD: Das Gebet – in den Weltreligionen
Das Gebet, ein religiöser Grundakt, der in Form einer Bitte, des Dankes oder als Gespräch
formuliert sein kann. Ob im Islam, im Christentum, im Buddhismus, im Hinduismus oder im
Judentum – in allen fünf Weltreligionen geht es im Gebet um die Zuwendung zu ihrem Gott
oder einer höheren Kraft.
Artikel-Nr.: 46 67663
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Maria
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Arbeitsheft: Das Gebet – in den Weltreligionen
Unsere Arbeitshefte/Kopiervorlagen sind von renommierten Autoren (Lehrer/-innen,
Professor/-innen, Erzieher/-innen etc.) entwickelt. Alle Themen sind lehrplanzentral, auf
aktuelle Schulentwicklungen sowie Pisa-Anforderungen abgestimmt, um einen inklusiven
Unterricht sowie eine kompetenzorientierte Förderung zu verwirklichen.
Artikel-Nr.: 75 50340
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DVD: Massencoaching – Sekten am Psychomarkt?
In vielen Berufszweigen und Unternehmen steht alles Arbeiten und Schaffen unter der
Maxime: „Erfolg“. Dies führt Menschen vielfach an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Dieser
Erfolgsdruck macht auch vor der Schule nicht halt. Doch was ist, wenn Erfolg im Leben, die
Motivation und Freude an der Arbeit aus den unterschiedlichsten Gründen ausbleiben?
Artikel-Nr.: 46 65881
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Arbeitsheft: Massencoaching – Sekten am Psychomarkt?
Unsere Arbeitshefte/Kopiervorlagen sind von renommierten Autoren (Lehrer/-innen,
Professor/-innen, Erzieher/-innen etc.) entwickelt. Alle Themen sind lehrplanzentral, auf
aktuelle Schulentwicklungen sowie Pisa-Anforderungen abgestimmt, um einen inklusiven
Unterricht sowie eine kompetenzorientierte Förderung zu verwirklichen
Artikel-Nr.: 75 50288
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DVD: Weltreligionen – Weltdeutungen und Menschenbilder
Seit es Menschen gibt, beschäftigen sie sich mit der Frage woher das Leben kommt, wie
es nach dem Tod weitergeht und was das Leben eines Menschen trägt. Schon immer
haben die Menschen ihrer Hoffnung Ausdruck gegeben, dass sie in ihrer Existenz nicht
alleine gelassen sind, dass es einen höheren Grund gibt, der das Leben schenkt, behütet
und schließlich bewahrt.
Artikel-Nr.: 46 64206
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Maria
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10. Impressum
Autor/Redaktion
Dr. Anton Deutschmann
Kamera
Chris Schlegel
Bildnachweis
Astarte with horns.jpg, Foto: Jastrow
(Original image)
San Francesco Cimabue.jpg, Foto: Starlight
modified by GunnarBach
Schnitt
Chris Schlegel
Autoren Unterrichtsmaterial
Doris Schlegel
Dr. Anton Deutschmann
Eva Zoubek
Endredaktion
Jennifer Theis
Stefan Bromberger
Interaktive Arbeitsblätter SMART
Erdmuthe Schulze
Produktionsleitung
Axel Schramm
MasterTool-Folien
Jennifer Theis
Wir danken für die freundliche
Unterstützung
Den Interviewpartnern
Pfarrer Andreas Ebert
Dr. Christoph Kürzeder
HTML-Programmierung
Ulrike Arnold
Endredaktion
Jennifer Theis
Stefan Bromberger
Copyright MedienLB, Starnberg 2015
Medien für Lehrpläne und
Bildungsstandards GmbH
Bahnhofplatz 8
82319 Starnberg
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Telefon: +49(0)8151 – 55071 – 20
Fax: +49(0)8151 – 55071 – 99
E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung: Dr. Anita Stangl
Handelsregister: Amtsgericht München, HR B 156279
Maria
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3.2 Ergänzendes Unterrichtsmaterial (mit Lösungsvorschlägen)
1. Maria, die Mutter Jesu
Aufgaben:
1. Im Neuen Testament hat Maria bei der Geburt eine ganz besondere Rolle.
Vielleicht kennst du Frauen, die ein Kind erwarten. An was müssen sie alles
denken, bevor das Kind geboren wird?
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2. Wie hat Maria reagiert, als sie erfahren hat, dass sie ein Kind erwartet?
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3. Wie würdest du reagieren, wenn du erfahren würdest, dass du ein Kind
erwartest?
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Maria
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1. Maria, die Mutter Jesu (Lösung)
Aufgaben:
1. Im Neuen Testament hat Maria bei der Geburt eine ganz besondere Rolle.
Vielleicht kennst du Frauen, die ein Kind erwarten. An was müssen sie alles
denken, bevor das Kind geboren wird?
individuelle Schülerlösung
z. B.
Hebamme und Krankenhaus auswählen
Babyzimmer vorbereiten und einrichten
Babysachen kaufen
einen Namen finden
…
2. An was hat Maria wohl gedacht, als sie erfahren hat, dass sie ein Kind
erwartet?
individuelle Schülerlösung
3. Wie würdest du reagieren, wenn du erfahren würdest, dass du ein Kind
erwartest?
individuelle Schülerlösung
Maria
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2. Ave Maria
Latein:
Ave Maria, gratia plena,
Dominus tecum.
Benedicta tu in mulieribus,
et benedictus fructus ventris tui, Iesus.
Lateinische Inschrift über dem Eingang zum Pfarrhaus
von Tiefenpölz:
„Tritt nicht ein, ohne ein Ave Maria zu sprechen!“
Sancta Maria, Mater Dei,
ora pro nobis peccatoribus
nunc et in hora mortis nostrae.
Amen.
Deutsch:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.
Aufgaben:
1. Lies das Gebet!
2. Unterstreiche die schwierigen Wörter!
3. Kläre die Bedeutung der Begriffe!
4. Schreibe das Gebet ab und verschönere es mit eigenen Zeichnungen!
Maria
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3. Wortsalat
Der Evangelist Lukas berichtet, wie Maria wenige Tage nach der Verheißung
der Geburt des Gottessohnes durch den Engel Gabriel ihre Verwandte
Elisabeth besucht (Lk 1,39-56). Bei der Begrüßung wird Elisabeth vom Heiligen
Geist erfüllt und preist Maria und ihr Kind. Darauf stimmt Maria einen
Lobgesang an (Lk 1,46-55), der nach dem Anfangswort der lateinischen
Fassung "Magnifikat" heißt:
Aufgabe:
In diesem Text ist einiges durcheinander geraten! Nimm deine Bibel zur Hand
und versuche, den Text wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen!
Meine Geist preist die Magd des Herrn,
und mein jubelt über Gott, meinen selig Retter.
Denn auf die Seele seiner hat er geschaut.
Siehe, Mächtige preisen mich alle Geschlechter.
Denn der Größe hat Niedrigkeit an mir getan,
und sein Name ist von nun an heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Großes über alle
Nachkommen, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm Vätern Gaben:
Er zerstreut, die im Herzen sind vom Thron.
Er stürzt machtvolle voll Hochmut Taten die Mächtigen
und erhöht die Niedrigen Geschlecht.
Die Hungernden Knechtes Israel er mit seinen Reichen
und lässt die ausgehen.
Er nimmt Abraham sich seines leer an
und denkt an sein beschenkt Erbarmen,
das er unseren ewig verheißen,
und hat seinen auf.
Maria
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3. Wortsalat (Lösung)
Der Evangelist Lukas berichtet, wie Maria wenige Tage nach der Verheißung
der Geburt des Gottessohnes durch den Engel Gabriel ihre Verwandte
Elisabeth besucht (Lk 1,39-56). Bei der Begrüßung wird Elisabeth vom Heiligen
Geist erfüllt und preist Maria und ihr Kind. Darauf stimmt Maria einen
Lobgesang an (Lk 1,46-55), der nach dem Anfangswort der lateinischen
Fassung "Magnifikat" heißt:
Aufgabe:
In diesem Text ist einiges durcheinander geraten! Nimm deine Bibel zur Hand
und versuche, den Text wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen!
Meine Seele preist die Größe des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan,
und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind.
Er stürzt die Mächtigen vom Thron
und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen,
das er unseren Vätern verheißen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Maria
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4. Maria, breit den Mantel aus
Maria, breit den Mantel aus ist eines der bekanntesten Marienlieder. Es erbittet den Schutz
und die Fürsorge der Gottesmutter Maria. Das Lied erschien erstmals 1640 und hatte 29
Strophen.
Maria, breit den Mantel aus,
mach Schirm und Schild für uns daraus;
lass uns darunter sicher stehn,
bis alle Stürm vorüber gehn.
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte.
Dein Mantel ist sehr weit und breit,
er deckt die ganze Christenheit,
er deckt die weite, breite Welt,
ist aller Zuflucht und Gezelt.
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte!
Maria, hilf der Christenheit,
zeig deine Hilf uns allezeit;
mit deiner Gnade bei uns bleib,
bewahre uns an Seel und Leib!
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte!
O Mutter der Barmherzigkeit,
den Mantel über uns ausbreit;
uns all darunter wohl bewahr,
zu jeder Zeit in aller Gefahr.
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte.
Hochaltar mit der Schutzmantelmadonna (Ausschnitt) in
der Pfarrkirche von Maria Gail, Stadt Villach, Kärnten,
Österreich.
Autor: Johann Jaritz
Aufgaben:
1. Lies den Liedtext!
2. Welche Eigenschaften werden Maria in diesem Lied zugesprochen?
3. Wünschst du dir auch manchmal eine/-n Beschützer/-in?
4. Welche Eigenschaften sollte dein/-e Beschützer/-in haben?
Maria
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5. Jesus am Kreuz
23 Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten,
nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden
Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben
her ganz durchgewebt und ohne Naht war.
24 Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern
darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort
erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los
um mein Gewand. Dies führten die Soldaten aus.
25 Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester
seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala.
Vesperbild; Schwaben, gegen 1500
26 Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte,
sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!
27 Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger
zu sich.
28 Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte:
Mich dürstet.
29 Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und
hielten ihn an seinen Mund.
30 Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt
und gab seinen Geist auf.
Aufgaben:
1. Hast du schon mal einen geliebten Menschen verloren? Wie hast du dich
gefühlt?
2. Wie denkst du, hat Maria sich gefühlt?
3. Schreibe einen Brief an Maria! Wie kannst du sie trösten?
Maria
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6. Lehrplananalysen
Baden-Württemberg
exemplarische Auswahl für: Religionslehre
Sek. I
Jahrgang 6-10
DIMENSION: WELT UND VERANTWORTUNG
Die Schülerinnen und Schüler …
können religiöse Ausdrucksformen in unserer Gesellschaft erkennen und zuordnen; wissen, dass sich
das (Schul-)Jahr besonders an kirchlichen Festen orientiert;
können den Wert des Sonntags für das persönliche und gemeinschaftliche Leben erläutern; können
Gleichnisse als Erzählungen deuten, die auf ein verändertes Verhalten in der Gesellschaft zielen;
können Beispiele von Ungerechtigkeit beschreiben und nach deren Ursachen und Folgen fragen;
kennen die biblische Weisung, für Gerechtigkeit einzutreten, und können ihr eigenes
Gerechtigkeitsempfinden dazu in Beziehung setzen; können zeigen, dass Hilfsbereitschaft zu
einem besseren Zusammenleben in der Gesellschaft beiträgt;
wissen, dass diakonisches Handeln eine Grundfunktion von Kirche ist, und kennen als Beispiel die
Suchthilfe diakonischer Einrichtungen;
kennen daraus sich ergebende Herausforderungen für die eigene Lebensführung und die
Mitgestaltung der Gesellschaft;
können zwei weitere, gegenwärtig relevante ethische Ansätze darstellen und mögliche Auswirkungen
für die Bearbeitung aktueller ethischer Probleme daraus ableiten.
DIMENSION: KIRCHE UND KIRCHEN
Die Schülerinnen und Schüler …
können Gemeinsamkeiten und Unterschiede der evangelischen und katholischen Kirche erläutern;
können Kirchengebäude deuten und mit Synagogen vergleichen; können im Rahmen der Schule
Ökumene praktizieren; können die Bedeutung des Sonntags darlegen;
verstehen Verhaltensweisen und Reaktionen von Menschen, die keiner oder einer anderen religiösen
Tradition angehören;
können Ursachen der Kirchentrennung in der Reformation darstellen;
können am Beispiel der Arbeit mit Suchtkranken die diakonische Arbeit der Kirche begründen und
darstellen;
können Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kirchengebäuden und Moscheen mit ihrer je eigenen
Symbolik erläutern;
können unterschiedliche Haltungen von Christinnen und Christen zum Nationalsozialismus aus deren
theologischen Vorstellungen (Antijudaismus, Verständnis der Obrigkeit) herleiten;
Maria
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Bayern
exemplarische Auswahl für: Religionslehre
Sek. I
Jahrgang 6-10
Ein Neubeginn – miteinander leben, lernen und den Glauben entdecken
Gott begleitet uns – im Gebet sind wir ihm nahe: von Lebenssituationen der Kinder her
Gebetshaltungen und -formen verstehen; Grundgebete wiederholen, z. B. Vaterunser, Ave Maria;
einen Psalm erschließen (z. B. Ps 23; Ps 31,2-6); Gebete frei formulieren, ggf. Gebetbuch
erstellen; religiöses Leben an der Schule entdecken
Zur inneren Mitte finden – Sinnerfahrung und christliches Handeln
Maria als Typus des hörenden und für Gott offenen Menschen (z. B. Lk 1,46-55; 2,19), ggf.
künstlerische Darstellung; wie Menschen aus dieser Haltung Kraft gewinnen, z. B.
Volksfrömmigkeit (→ Festkalender)
Wege zu Gott: die Bibel als Zeugnis der Gotteserfahrung
exemplarische Begegnung mit der Bibel als Buch menschlicher Gotteserfahrungen
erfahrungsbezogene Annäherung an eine Textstelle (z. B. Schöpfung) oder Gestalt (z. B. Maria von
Magdala) oder Gattung (z. B. Psalm); exegetische Vertiefung durch mehrdimensionale
Schriftauslegung: historisch-kritische Methode, ihre Grenzen und weitere Erschließungsschritte
aus der Sicht des Glaubens
die Bibel als Buch, das in geschichtlichen Situationen von Menschen gedeutete Gotteserfahrungen
enthält: Vergleich mit dem Textverständnis eines heiligen Buches in einer anderen Religion, z. B.
Koran
Menschen aus dem Umkreis Jesu
In Weiterführung von Ev 5.4 sollen die Schülerinnen und Schüler nun wichtigen Gestalten des Neuen
Testaments in ihrer Begeisterung und ihrem Mut zur Nachfolge, aber auch in ihren Zweifeln und
ihrem Versagen begegnen. An ihnen können die Schüler/innen erkennen, wie die „Frohe
Botschaft“ Jesu Menschen ergreifen und verändern kann.
Über Menschen im Umfeld Jesu nachdenken
eine Person, die Jesus geprägt hat, z. B. Maria, Josef, Johannes der Täufer
ein Beispiel für Formen und Konsequenzen der Nachfolge: Martha und Maria oder Maria Magdalena
oder Petrus oder Judas oder Thomas
Gestalten aus den alttestamentlichen Königsgeschichten (ca. 12 Stunden)
Das Alte Testament bietet den Schülern/innen in literarisch reflektierter Form Beispiele dafür, wie Gott
in der Geschichte Menschen begegnet und sie herausfordert. In ausgewählten Königsgeschichten
lernen sie Männer und Frauen kennen, die in der Tradition des Volkes Israel stehen und an denen
sie eigene Lebenserfahrungen wiedererkennen, neu auslegen und mit dem Glauben an Gott in
Beziehung setzen können.
gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten;
Stationen islamischer Geschichte und Kultur kennenlernen;
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Leben und Wirken Mohammeds (im Überblick);
Ausbreitung des Islam (in Grundzügen);
Schönheit und Fremdheit islamischer Zeugnisse, z. B. in Baukunst, Musik, Kalligrafie erste Schritte
für die eigene Standortbestimmung im Gespräch mit dem Islam; erproben Verständnis der
Heiligen Schriften; Bedeutung Jesu für Christen und
Muslime;
ein weiteres Gesprächsthema, z. B. Rolle der Frau, Schicksal, Glaubensrichtungen, Stellung zu Krieg;
wenn möglich, Begegnung mit Muslimen, Besuch einer Moschee (eventuell als Projekt)
Leben in vielfältigen Familienformen (ca. 8 Stunden)
Die Jugendlichen sollen die gegenwärtige und historische Vielfalt der Lebensformen bewusst
wahrnehmen und sich über eigene Erfahrungen und Sehnsüchte nach Halt und Geborgenheit
sowie nach Selbstbestimmung und Distanz klar werden. Familien- und
Verwandtschaftsgeschichten aus der Bibel zeigen, wie Familienbeziehungen gelingen und
scheitern können und wie beides unter Gottes Segenszusage steht.
Die Vielgestaltigkeit menschlichen Zusammenlebens als Herausforderung an den Glauben
wahrnehmen
Familienleben zwischen Geborgenheit und Konflikthaftigkeit, Nähe und Distanz
Familienformen und Vorstellungen von Familie früher und heute, z. B. Alleinerziehende, Kern-,
Patchwork, Mehrgenerationenfamilie, erweiterte Familie
Rollen und Beziehungen, wie Mann und Frau, Geschwister, Generationenverhältnis, Erfahrung mit
Erziehung
Wertschätzung und Relativierung der Bedeutung von Familie, z. B. in den Erzelterngeschichten, im 4.
Gebot, in Mk 3,31-35
Impulse des Glaubens für das Zusammenleben: z. B. Vertrauen, Vergebung, Wahrhaftigkeit, Freiheit
Religion und Religionen:
Die Schüler/innen gewinnen Einblick in die Vielfalt von Religion und Religionen, Weltanschauungen
und Frömmigkeitsformen. Sie werden ermutigt, ihre kulturelle und religiöse Identität in dialogischer
Offenheit zu entwickeln sowie ihre Religionsmündigkeit wahrzunehmen. Eines der drei Themen
soll schwerpunktmäßig behandelt werden, wobei der Gesichtspunkt der Toleranz in jedem Fall
verpflichtend ist.
Religion als den Menschen prägende Kraft wahrnehmen
Religion im Erfahrungsbereich der Schüler; lebensbegleitende Riten, Bräuche, Feste evtl. plurale
religiöse Sozialisation; dazu Umfragen, religionssoziologische Einsichten
Religionsmündigkeit; positive und negative Religionsfreiheit Zusammenhang von Religion und Kultur
an Beispielen
den Wandel vom traditionellen zum heutigen Verständnis von Mission kennenlernen
Motive, Ziele und Arbeitsweisen der Mission im 19. Jahrhundert; Religion und Kulturimperialismus
„missionarische Kirche” heute - Kennzeichen, Probleme und Grundthemen: Indigenisation der Die
Zugehörigkeit zu Gruppen wird für die Schüler/innen zunehmend wichtig. Sie sollen sich der
Rollenerwartungen und Anforderungen, der Chancen und Konflikte, die das Leben in Gruppen mit
sich bringt, bewusstwerden. Die Beschäftigung mit Menschen in außergewöhnlichen
Lebenssituationen kann die Selbstwahrnehmung verändern und damit die
Maria
70
Persönlichkeitsentwicklung fördern und die Schüler/innen zu Verständnis für anderes und andere, zur
persönlichen Stellungnahme und zu solidarischem Handeln herausfordern.
Die Bedeutung von Freundschaften für unser Leben erfassen.
Grundlage und Gestaltung der Kirche (ca. 18 Stunden)
An ausgewählten Beispielen verfolgen die Schüler/innen, wie Christen die Entstehung und das Leben
der ersten Gemeinden als Wirkung des Heiligen Geistes verstanden haben. Sie sollen
wahrnehmen, was Kirche bis heute ausmacht.
Die Bedeutung des Heiligen Geistes für das Christentum erkennen.
Zwischen Menschenwerk und Gotteswerk: Erfahrungen mit der Kirche heute; der dritte
Glaubensartikel (unter Einbeziehung von Luthers Auslegung) die Entstehung und Entwicklung der
frühen Christengemeinden kennenlernen; Leben und Wirken des Paulus in Grundzügen
Die ersten Gemeinden: Leben, Konflikte, Lösungsansätze (z. B. „urchristlicher Kommunismus“,
Stephanus, Apostelkonzil und Verhältnis zum Judentum, Rolle der Frau; eventuell auch
Bekenntnis, Ämter, Kanon), die Christen im römischen Kaiserreich bis ins 4. Jahrhundert
(Christenverfolgungen im Überblick);
die Entwicklung zur Reichskirche und darüber hinaus in Ansätzen nachvollziehen die konstantinische
Wende; ihre Chancen und ihre Problematik
Bedeutung des Kirchenbaus; Kirchenräume (eventuell auch deren Bildsprache in Ost- und
Westkirche) als Ausdruck des Glaubens (in Auswahl);
ein Beispiel für den Aufbau der Kirche der Gegenwart: die evang.-luth. Kirche in Bayern (im Überblick)
Islam
Die Jugendlichen sollen den Islam in Grundzügen kennenlernen. Sie sollen dazu angeregt werden,
Fremdes zu achten und zugleich die eigenen kulturellen und religiösen Prägungen und
Vorstellungen besser zu begreifen.
Grundzüge islamischen Glaubens und Lebens erfassen;
Alltagserfahrungen mit Menschen islamischer Glaubenszugehörigkeit; die Bedeutung der „fünf
Säulen“ und des Korans für die Gläubigen;
Lebensalltag muslimischer Familien in Deutschland in der Spannung zwischen ihrer Religion und den
damit verbundenen kulturellen Traditionen und den gegenwärtigen Botschaft; Konvivenz;
kirchliche Hilfe zur Selbsthilfe; eine bayerische Partnerkirche sich mit der Pluralität der Religionen
auseinandersetzen
der Wahrheitsanspruch der Religionen, unterschiedliche Wege zur Toleranz: Aufklärung, „anonymes
Christentum”, Anerkennung verschiedener Heilswege
Möglichkeiten und Grenzen der Verständigung anhand von Themen wie Weltethos, Frauenbild,
Heilige Schriften, gemeinsame diakonische Praxis
Maria
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Berlin
exemplarische Auswahl für: Ethik
Sek. I
Jahrgang 6/8/10/
Familie und ihre Werte im Wandel der Zeit
Kindererziehung früher und heute
Gesellschaftliche Rollen (Mann und Frau damals und heute )
Die Wichtigkeit der personalen Identität darf nicht vergessen lassen, dass der Mensch auf
seinesgleichen angewiesen ist. Er bedarf der allgemeinen gesellschaftlichen
Unterstützung und er benötigt die Nähe von Menschen, denen er vertrauen darf und die
ihn durch ihr Vertrauen auszeichnen. Dies bezieht sich auf alle Formen vertrauensvoller
menschlicher Nähe, die hier unter dem Namen Freundschaft zusammengefasst sind, z.
B. Lebensgemeinschaften und
Liebesbeziehungen sowie das Verhältnis zu nächsten Angehörigen, Spiel- und
Schulkameraden und Arbeitskollegen. Dabei nimmt die selbstbestimmte Freundschaft
eine besondere Stellung ein. Moralisch handeln bedeutet, etwas für die Freunde im Geist
der Freundschaft zu tun, ohne bedingungslos loyal zu sein. Dazu gehören auch eine
kritische Haltung gegenüber den Freunden sowie die Fähigkeit zur Selbstkritik.
In und außerhalb des persönlichen Umfeldes spielt jeder Mensch bestimmte Rollen, die ihm
zunächst von außen durch seine Stellung in familiären, sozialen, ökonomischen oder
kulturellen Kontexten zugewiesen werden. Diese Rollen sind mit bestimmten
Erwartungen an sein Handeln verbunden, die jeder Einzelne mit seinen eigenen
Vorstellungen verbinden muss, um seinen Weg im gesellschaftlichen Gefüge selbstständig zu finden. Innerhalb des Spannungsfeldes zwischen Autonomie und Rolle sucht
jedes Individuum für sich eine persönliche Antwort auf die Frage nach eigener Identität
und nach einem gelingenden, glücklichen Leben.
Jesus als „Retter“ der Menschen und der Welt
Maria
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Brandenburg
exemplarische Auswahl für: Ethik
Sek. I
Jahrgang 6/8/10
Familie und ihre Werte im Wandel der Zeit
Kindererziehung früher und heute
Gesellschaftliche Rollen (Mann und Frau damals und heute )
Die Wichtigkeit der personalen Identität darf nicht vergessen lassen, dass der Mensch auf
seinesgleichen angewiesen ist. Er bedarf der allgemeinen gesellschaftlichen
Unterstützung und er benötigt die Nähe von Menschen, denen er vertrauen darf und die
ihn durch ihr Vertrauen auszeichnen. Dies bezieht sich auf alle Formen vertrauensvoller
menschlicher Nähe, die hier unter dem Namen Freundschaft zusammengefasst sind, z.
B. Lebensgemeinschaften und
Liebesbeziehungen sowie das Verhältnis zu nächsten Angehörigen, Spiel- und
Schulkameraden und Arbeitskollegen. Dabei nimmt die selbstbestimmte Freundschaft
eine besondere Stellung ein. Moralisch handeln bedeutet, etwas für die Freunde im Geist
der Freundschaft zu tun, ohne bedingungslos loyal zu sein. Dazu gehören auch eine
kritische Haltung gegenüber den Freunden sowie die Fähigkeit zur Selbstkritik.
In und außerhalb des persönlichen Umfeldes spielt jeder Mensch bestimmte Rollen, die ihm
zunächst von außen durch seine Stellung in familiären, sozialen, ökonomischen oder
kulturellen Kontexten zugewiesen werden. Diese Rollen sind mit bestimmten
Erwartungen an sein Handeln verbunden, die jeder Einzelne mit seinen eigenen
Vorstellungen verbinden muss, um seinen Weg im gesellschaftlichen Gefüge selbstständig zu finden. Innerhalb des Spannungsfeldes zwischen Autonomie und Rolle sucht
jedes Individuum für sich eine persönliche Antwort auf die Frage nach eigener Identität
und nach einem gelingenden, glücklichen Leben.
Jesus als „Retter“ der Menschen und der Welt
Maria
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Bremen
exemplarische Auswahl für: Biblische Geschichte, Religion
Sek. I & II
Jahrgang 6/8/10/12
Religion im Leben der Menschen
Den Glauben leben: Gebete und Feste der Religionen: Jahreskreis – Ursprung
Gestaltformen/Kinder erzählen vom Glauben
Die Bibel: Schöpfung/die Bibel: Entstehung und Aufbau/Frauen und Männer der Bibel – ihr Leben und
ihre Botschaft
Die Schülerinnen und Schüler können den Religionen Judentum, Christentum und Islam Feste und
Bräuche zuordnen und beschreiben,
kennen Merkmale und einige Kernaussagen von bedeutenden Gebeten und können sie voneinander
unterscheiden,
kennen einige Grundgeschichten der Bibel, verstehen die Einteilungen dieses Buches und können die
Geschichten zueinander in Bezug setzen,
können religiöse Bräuche und Rituale (wie: Taufe, Beschneidung, Bar Mizwa, Kommunion usw.) den
verschiedenen Lebensphasen zuordnen und beschreiben,
kennen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der evangelischen, katholischen und orthodoxen
Konfession und verstehen deren geschichtliche Hintergründe.
Anforderungen am Ende der 8. Klasse: Die Schülerinnen und Schüler können …
religiöse Normen, Weisungen und Impulse für die ethische Lebensgestaltung an zentralen religiösen
Textbeispielen erläutern (z. B. 10 Gebote, Goldene Regel, Weisheiten, etc.),
die zentralen Aussagen der Religionen zuordnen, deuten und ihre Wirksamkeit für die jeweiligen
Religionen einschätzen (z. B. Abraham, Moses, Jesus, Mohammed, Ali, Buddha).
Jesus
Mögliche Zugänge
Wie sah die Umwelt zur Zeit Jesu aus?
Wie begegnet Jesus Menschen, die aus der Gesellschaft ausgeschlossen sind?
Was können wir von Jesus lernen?
Heilige Schriften
Mögliche Zugänge
Woher wissen wir etwas über Moses, Buddha, Jesus, Mohammed und was ist das jeweils
Charakteristische an ihnen?
Wie prägte das historische Umfeld die Entstehung der Heiligen Schriften und wie sind sie für uns
heute zu verstehen?
Welche Bedeutung haben die Schriften für die Religionsgemeinschaften?
Maria
74
Hamburg
exemplarische Auswahl für: Religion
Sek. I
Jahrgang 6/8
Wer sind meine Vorbilder und Idole?
Wozu benötigen Menschen Vorbilder?
Welche Vorbilder gibt es in den Religionen?
Welche Maßstäbe bieten Religionen für die Beurteilung von Idolen und Vorbildern?
Welche religiösen Organisationen (z. B. Kirchengemeinden, Moscheen und ihre Gemeinden,
Diakonie) gibt es im Stadtteil und in Hamburg? Worin sehen sie ihre Aufgaben und
welche Angebote machen sie u. a. für Jugendliche?
Wie sind die zugehörigen Religionen bzw. Konfessionen entstanden und organisiert, was
kennzeichnet ihren Glauben?
Welche Vorteile erwachsen einer Großstadt wie Hamburg aus religiöser Vielfalt, welche
Probleme bringt diese mit sich? Wie können wir ein Leben in religiöser und kultureller
Vielfalt konstruktiv gestalten?
Themenbereich 3: Glaube und Religionen
Heilige Schriften
Woher wissen wir etwas über Moses, Buddha, Jesus, Mohammed ...?
Wie prägte das historische Umfeld die Entstehung der Heiligen Schriften und wie sind sie für
uns heute zu verstehen?
Was sagen mir einzelne Texte Heiliger Schriften?
Welche Bedeutung können sie haben?
Maria
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Hessen
exemplarische Auswahl für: Religion
Sek. I
Jahrgang 7/8/9
JESUS MACHT STARK:
Kinder – Frauen – Arme – Kranke – Außenseiter: ihr Platz in der Gesellschaft. Wie ging
Jesus mit ihnen um? Veränderungen durch die Begegnung mit ihm.
Die Überlieferung der hebräischen Bibel ist geprägt durch die Erzählungen über Männer und
Frauen, in denen die Deutungen und Erfahrungen eines langen Weges des Volkes
Israels mit seinem Gott zum Ausdruck kommen. In Form von individuellen
Lebensgeschichten werden grundsätzliche Fragen und Glaubenseinsichten vermittelt. Trotz
ihres Alters erschließen sich die Texte immer neu, wenn sie auch auf dem Hintergrund
der Geschichte des Volkes Israel gedeutet werden.
Die Bearbeitung der alttestamentlichen Geschichten in Musik, Literatur und bildender Kunst
hat unsere Kultur geprägt. Die Kenntnis dieser Geschichten erschließt uns somit
Gegenwartskultur. Zugleich kann mit ihnen eigene Lebensdeutung eingeübt werden.
Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:
Urteilen
Der islamische Glaube lebt von der Ergebung in den Willen Gottes und seiner Gerechtigkeit.
Die Beschäftigung mit ausgewählten Stellen des Koran ermöglicht einen Vergleich mit
dem Christentum: Gottesbild – Abraham – Mose – Jesus – Maria. Der Koran reiht Jesus
als Sohn der Maria in die Reihe der Propheten ein, deren letzter Mohammed ist. Das
Neue Testament verkündigt Jesus als Sohn Gottes. Ein Vergleich von Bibel und Koran
(Entstehung, Einteilung, Umfang, Inhalte, Parallelen) verschafft Klarheit über die Basis
der eigenen Religion und zeigt die Verwandtschaft der abrahamitischen Religionen auf.
Die festen Formen des Betens, das Fasten und die Armensteuer stellen eine Anfrage an
den Sinn und die Ernsthaftigkeit entsprechender christlicher Glaubenspraxis dar.
VERGLEICH JUDENTUM/CHRISTENTUM
Stellung der jüdischen Frau in Haus und Synagoge; Bedeutung der Religion im Alltag.
GLAUBENSLEHRE, FRÖMMIGKEIT UND LEBENSPRAXIS
Der Koran; die fünf Säulen; die Moschee und das Freitagsgebet;
islamische Feste; die Bedeutung der Familie und die Rolle der Frau; Gebote und Verbote;
heilige Orte; Muslime in Deutschland heute; Alltagskultur.
Mohammed; Ausbreitung; Gruppierungen (Schiiten, Sunniten, Aleviten, Ahmadiyya).
Maria
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Mecklenburg-Vorpommern
exemplarische Auswahl für: Religion
Sek. I
Jahrgang 6/8/10/
Biblische Frauengestalten am Beispiel von Maria aus Magdala: Sich kritisch mit der Rolle
auseinandersetzen, die Frauen in der Bibel spielen.
Männerbilder/Frauenbilder: Das Rollenbild für das eigene Geschlecht in seiner gesellschaftlichen,
kulturellen und religiösen Prägung erkennen und kritisch reflektieren. Sie reflektieren kritisch, was
sie aus der Berichterstattung der Medien über den Islam erfahren.
Sie setzen sich damit auseinander, dass die islamischen Länder im Mittelalter fortschrittlicher waren
als die christlichen.
Sie erarbeiten sich eine differenzierte Haltung zu den Problemfeldern Djihad, Scharia und zur Stellung
der Frau im Islam.
Die Schüler/innen kennen die Situation der Frauen zur Zeit Jesu und die Geschichte der Maria von
Magdala und setzen sie in Beziehung zur heutigen Zeit.
Die Schüler/innen lernen den Beitrag verschiedener Religionen bezüglich der gesellschaftlichen und
religiösen Inkulturation von Mann und Frau kennen und analysieren.
Sie setzen sich mit Definitionen und Erscheinungsbildern von Männern und Frauen innerhalb
verschiedener Mythen auseinander.
Sie lernen biblische Männer- und Frauengestalten kennen.
Sie beschäftigen sich mit Auffassungen feministischer Theologie.
Die Schüler/innen setzen sich unvoreingenommen mit homo-, hetero- und bisexuellen
Lebensentwürfen auseinander.
Sie problematisieren Rollenverhalten und deren Ursache aus ihren Alltagserfahrungen.
Sie thematisieren den Gebrauch der Sprache von Jungen/Männern und Mädchen/Frauen innerhalb
der Lerngruppe, Familie und Freizeit und reflektieren diesen kritisch.
Die Schüler/innen werden sich als Wahrnehmende und Wahrgenommene bewusst und erfassen
Angenommensein und Ablehnung bezüglich typischer rollenspezifischer Verhaltensnormen und
Regeln.
Sie erkennen, dass auch starke Männer und Frauen schwach sein können.
Sie untersuchen ihr Wahrnehmen von Traummännern und Traumfrauen sowie deren Einfluss auf die
eigene Persönlichkeit.
Sie fragen nach dem Menschen als Gottes Ebenbild.
Sie lernen das Prinzip der Gewaltlosigkeit als ein bestimmendes Moment des miteinander Lebens
kennen und setzen sich mit diesem auseinander.
Sie verstehen das Kastenwesen als gesellschaftliches Strukturprinzip und diskutieren seine
Ambivalenz.
Sie problematisieren die Stellung der Frau in der hinduistischen Tradition und im heutigen Indien.
Maria
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Niedersachsen
exemplarische Auswahl für: Religion
Sek. I
Jahrgang 6/8/
Zuspruch und Anspruch Gottes als Grundlage christlich orientierter Lebensgestaltung
Schülerinnen und Schüler nehmen das christliche Menschenbild als in der Ebenbildlichkeit
und der voraussetzungslosen Liebe Gottes begründet wahr und
wissen, dass Selbstannahme und Nächstenliebe dankbare Reaktionen auf die
vorausgehende Zuwendung Gottes sind.
Die Schülerinnen und Schüler …
verstehen religiöses Fragen nach Sinn und Ziel des Lebens als eine Grunddimension des
Menschseins,
deuten die biblischen Erzählungen der Urgeschichte als Ausdruck der Bestimmung des
Menschen zwischen Freiheit und Verantwortung,
belegen und erläutern das Bild des sündhaften Menschen und die voraussetzungslose Liebe
Gottes an Textstellen der Bibel, entwerfen Beispiele voraussetzungsloser Vergebung für
ihre Erfahrungswelt und schätzen mögliche Auswirkungen ein,
bringen die Aufforderung zur sinnvollen Gestaltung des Lebens, die sich aus dem
Schöpfungsauftrag und der Heilszusage an den Menschen ergibt, gestalterisch zum
Ausdruck.
Die biblische, kirchliche und theologische Perspektive öffnet den Blick für zentrale
Sachzusammenhänge theologischer Reflexion und kirchlicher Praxis. In den durch die
theologische Wissenschaft und existentiellen Fragen von Schülerinnen und Schülern
begründeten Gegenstandsbereichen Mensch, Gott, Jesus Christus, Kirche und Ethik
stellt die Perspektive von Kirche und Theologie die für jeden korrelativen und bildenden
Prozess notwendigen Wissensbestände und fachmethodischen Anforderungen
systematisch vor.
Jesus Christus – Mensch und Gott
Maria
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Nordrhein-Westfalen
exemplarische Auswahl für: Religionslehre
Sek. I & II
Jahrgang 6/8/10/12
Urteilskompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler befragen eigene und gesellschaftliche
Geschlechterrollenverständnisse und beurteilen sie vor dem Hintergrund biblischer Bilder
von Menschen,
analysieren und bewerten lebensfeindliche religiöse und säkulare Menschenbilder,
unterscheiden und bewerten verschiedene Verständnisse vom Menschen, beurteilen die
Relevanz reformatorischer Einsichten für christlichen Glauben und die Sicht auf das
Leben und die Menschen heute. Die Schülerinnen und Schüler erläutern am Beispiel der
biblischen Schöpfungserzählungen Aspekte einer biblisch-christlichen Sicht des
Menschen vor seinem historischen Hintergrund,
stellen vor dem eigenen biografischen Hintergrund die Genese ihrer Vorstellungen vom
Menschen – als Frau und Mann – dar.
SACHKOMPETENZ
Die Schülerinnen und Schüler …
erläutern grundlegende Inhalte des Glaubens an den sich in der Geschichte Israels und in
Jesus Christus offenbarenden Gott, der auf Jesus Christus gegründeten Kirche und der
christlichen Hoffnung auf Vollendung (SK 4),
erläutern das von Jesus gelebte und gelehrte Gottesverständnis.
Maria
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Rheinland-Pfalz
exemplarische Auswahl für: Religionslehre
Sek. I & II
Jahrgang 6/8/10/12
Hofpropheten, die im Dienste des Königs stehen; sie sollen Heil sichern, Unheil abhalten
(1 Kön 22); dazu können auch Frauen gehören (Hulda, 2 Kön 22, 14; Jesajas Frau, Jes 8, 3);
Prophetinnen, z. B. Miriam, Deborah
Textarbeit: Frauen als Prophetinnen
Arbeit mit Miriam-Bildern von M. Chagall oder S. Köder
Dialog mit Miriam erfinden
Textarbeit: Deborah streitet für Israel und für Gott
Was ich Deborah fragen möchte
Dialog mit einem Bild
Das paulinische Bild umreißt somit die christliche Idealvorstellung einer harmonischen
Gemeinschaft, die durch eine egalitäre Sozialstruktur, Nächstenliebe und vor allem
Toleranz geprägt sein soll. Darin unterscheidet sich die paulinische
Verwendung dieser Organismus-Metapher gerade von der anderer antiker Schriftsteller, die
die hierarchische Über- und Unterordnung betonen. Das für die christliche
Gemeinschaft fundamentale Konzept der Gleichheit aller Mitglieder bezieht sich sowohl auf
soziale (Beispiel: Sklave/Freier) als auch auf nationale Unterschiede (Jude/Grieche) bzw.
Unterschiede der Geschlechter (Frau/Mann), wie besonders deutlich in Gal 3, 28
formuliert wird.
In der Apostelgeschichte (2, 42 - 47; 4, 32 - 35) wird das Ideal der christlichen Gemeinschaft
im Sinne des antiken Freundschaftsideals (ein Herz und eine Seele; Freunde haben alles
gemeinsam) und unter Rückgriff auf das AT (Dtn 15, 1 ff; u. a.: Es soll kein Armer unter
euch sein) entworfen. Ob es diesen sog. christlichen “Liebeskommunismus” in der
Jerusalemer Gemeinde gegeben hat, ist allerdings nicht mehr sicher auszumachen.
Doch zeigen Paulus wie Apostelgeschichte: Menschen aller sozialer Schichten, Freie
sowie Unfreie, Arme und Reiche und auch Männer und – für die antike Mentalität nicht
selbstverständlich – Frauen konnten dieser neuen Glaubensgemeinschaft beitreten. Die
Mitglieder der Gemeinschaft strebten nach Egalität und sozialem Ausgleich, d. h., sie
unterstützten sich gegenseitig und boten zumal den Armen, etwa Witwen und Waisen,
eine Art Soziales.
Die ersten Christen. Ditzingen 1985
Frauen in der frühen Christenheit. Göttingen 1986
Zwischen Jesus und Paulus. Die Hellenisten, die “Sieben” und Stephanus. (Apg 6, 1-5; 7, 548,3). In: ZThK, Jg.72, 1975 (S.151-206) Frauen in den Religionen.
Maria
80
Dies zeigt sich z. B. in der Schöpfungsgeschichte, wo der Mensch als Mann und Frau als
Ebenbild Gottes beschrieben wird.
In ihrem Mittelpunkt stehen Fragen nach der sozialen, kulturellen und religiösen
Wirklichkeit der jüdischen Gesellschaft und nach der Rolle, die die Jesusbewegung darin
spielte, der religiösen und sozialen Botschaft des Nazareners im Kontext des Judentums
seiner Zeit, im Besonderen etwa nach seinem Verhältnis zur Auslegung des
Mosegesetzes (der Tora) oder zur gesellschaftlichen Stellung der Frauen. Die modernen –
man könnte sagen: kontextuellen – Interpretationen der Evangelien lassen ein konkretes
und facettenreiches Bild des historischen Jesus und der Gruppe seiner Anhänger und
Anhängerinnen entstehen. So hat etwa die feministische Theologie nachdrücklich zu
Bewusstsein gebracht, dass auch Frauen von Anfang an zur Jesusbewegung gehört
haben (vgl. Markus 15, 40 f) und eine entscheidende Rolle für die Auferstehungstradition
spielten.
Christliches Verständnis:
Religiosität zwischen Vertrauen und Zweifel am Beispiel biblischer Gestalten, z. B.
Prophetenschicksale, Jünger, Maria Mensch und Gott: von Gebet, Opfer und Fest
(Sakrament), Modell einer heilsgeschichtlichen Bindung, z. B. Jahwe und sein Volk,
Bundesschluss Aufgaben und Leistungen des Sakralen in den Künsten, Transzendenz
und Diesseitigkeit.
Maria
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Saarland
exemplarische Auswahl für: Religion
Sek. I
Jahrgang 7
Jesus – der Jude
Charakteristische Elemente des religiösen Lebens in Israel zur Zeit Jesu nennen und
darstellen;
an Beispielen veranschaulichen, dass Jesus als gläubiger und toratreuer Jude gelebt hat und
gestorben ist;
erklären, wie es aus heutiger Sicht zur Verurteilung und Hinrichtung Jesu kommen konnte;
in Ansätzen verstehen, warum in den Evangelien das Judentum und besonders die
Pharisäer kritisiert werden;
einige religiöse Motive für den christlichen Antijudaismus benennen und widerlegen.
Entstehung des Neuen Testaments
Den Aufbau des Neuen Testaments und zentrale Aspekte ausgewählter Schriften kennen;
die neutestamentlichen Schriften als literarische Texte verstehen;
den Weg zur Jesusüberlieferung bis zur Entstehung der Evangelien nachvollziehen;
die Zweiquellentheorie als Antwort auf die synoptische Frage verstehen;
im Blick auf die Schriften des Neuen Testaments erfassen, dass ‘Wahrheit‘ eine
Interpretation ist und durch die Perspektive der Autoren und der Adressaten bestimmt
wird.
Jesus – der Christus
Darstellen, was heute als gesichertes Wissen über den historischen Jesus gilt;
unterscheiden zwischen dem historischen Jesus und Christusbildern des Glaubens;
an Hand dieser Unterscheidung erkennen, dass spätere Erfahrungen den Rahmen für die
Interpretation zurückliegender Ereignisse bilden, Christusbilder als Bilder der Hoffnung,
der Sehnsucht nach Erlösung interpretieren;
die Anregungskraft ausgewählter Christusbilder des 20. und 21. Jahrhunderts erfahren.
Maria
82
Sachsen
exemplarische Auswahl für: Religion
Sek. I
Jahrgang 6/8/
Sich positionieren zum Zusammenleben mit Muslimen: kulturelle Vielfalt, kultureller
Austausch, Musik, Architektur, Esskultur, religiöse und kulturelle Traditionen der Muslime
in der pluralistischen Gesellschaft, islamische Gemeinden in Deutschland, Frauen im
Islam, Bedeutung des Kopftuchs, Moscheen Leben von jugendlichen Muslimen in
Deutschland, Darstellung des Islam in den Medien, Internetrecherche.
Gespräch mit Muslimen
Kennen der grundsätzlichen Gleichheit und Verschiedenheit von Menschen, Sprache, Kultur,
Religion, geografische und soziale Herkunft, Behinderungen,
Verhaltensauffälligkeiten, Ausgrenzungen.
Wahrnehmungsübungen
Rollenspiele
Körpersprache
Darstellen und Erfassen von Gefühlen durch Farben, Musik und Sprache
Übertragen der Kenntnisse biblischer Geschichten auf den Umgang mit anders seienden
Menschen
Maria und Martha
Umgang mit Begabungen: Gleichnis von den anvertrauten Talenten, Mt 25, 14-30 par
Reflexion über Neid und Anerkennung
Wahlpflicht 1: Maria – Mutter der Kirche 4 Ustd.
Einblick gewinnen in die Mariologie
Maria in der Bibel: Lk 1, 26-38; Lk 1, 46-55; Joh 2, 1-12; Joh 19, 25-27; Apg 1, 14 Maria in
der frühchristlichen Dogmatik, marianische Dogmen des 19. und 20. Jahrhunderts,
Marienfeste und Brauchtum, feministische Theologie, Rolle der Frau in der katholischen
Kirche und in der Ostkirche, Schutzmantelmadonna, neuere theologische Ansätze in der
Mariologie, Bildbetrachtung
Maria
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Sachsen-Anhalt
exemplarische Auswahl für: Religionsunterricht
Sek. I
Jahrgang 6/8/10
Frauen in der hebräischen Bibel
Die Schülerinnen und Schüler sollen Fähigkeiten erwerben, die männlichen Fragestellungen und
Perspektiven in den Erzählungen zu erkennen, die Spuren von Frauenerzählung in den
„Vätergeschichten“ zu finden, die politische Bedeutung einer Frau hinter männlich orientierter
Geschichtsdarstellung zu entdecken,
die Klugheit und den Einfluss einer heute wenig bekannten Prophetin wahrzunehmen, am Beispiel der
Huldaerzählung die männliche Sicht biblischer Geschichten zu durchschauen und zu verändern.
Die männlichen Prägungen biblischer Erzählungen: bekannte biblische Erzählungen, z. B.
Geschichten von Abraham, Josef, David: Welche Personen stellt die Bibel ausführlich bzw.
nebensächlich vor? Welche Rolle spielen Mädchen und Frauen? (Bibelquiz; Kreuzworträtsel mit
biblischen Frauennamen).
Sara – die ausgelieferte Frau: 1. Mose 12,10-20 und 20,1-18 (aus einer Männergeschichte eine
Frauengeschichte machen)
Mirjam – die verdrängte Frau: Wer hat damals eigentlich gesiegt, gesungen und getrommelt? Vom
Mirjamlied zum Moselied: vgl. 2. Mose 15, 20 f mit 15,1-18; der Geschwisterstreit: 4. Mose 12
Hulda, die verborgene Frau im Buch der Könige: Auf wen hörte König Josia damals? Wie mag es ihm
dabei ergangen sein? 2. Könige 22 (Rollenspiel)
Die Geschichte der Prophetin Hulda aus weiblicher Perspektive: Wie hätte Hulda von den Ereignissen
berichtet? Wie hätte eine allwissende Erzählerin die Ereignisse aufgezeichnet? (Veränderung der
biblischen Erzählung durch eine weibliche Perspektive)
Frauen in der Kirche
Die Schülerinnen und Schüler sollen Fähigkeiten erwerben, Aktivitäten von Frauen in der
Kirchengeschichte zu erkennen, kirchlich engagierte Frauen im Spiegel ihrer Zeitgeschichte
kennenzulernen, die praktische Nächstenliebe und das soziale Engagement als öffentliches
Betätigungsfeld von Frauen zu entdecken und kritisch zu würdigen, das Engagement von Frauen
in Kirchengemeinden differenziert wahrzunehmen.
Die Schülerinnen und Schüler sollen Fähigkeiten erwerben, im Spiegel einer biblischen Geschichte
einen Weg ins Ungewisse nachzuvollziehen, sich mit der komplizierten Lebenssituation zweier
biblischer Frauen auseinanderzusetzen,
die Erzähltradition um die Abrahamsöhne im Judentum und im Islam zu verstehen, die
Missverständlichkeit von Gotteswahrnehmungen zu erkennen.
Wo kommen Frauen in der Kirchengeschichte vor?
(Sichten von Kirchengeschichts- und Geschichtsbüchern) Gesellschaftliche Anerkennung aktiver
Christinnen in Geschichte und Gegenwart,
z. B. Lydia, Hildegard von Bingen, Amalie Sieveking, Maria Jepsen (Quellentexte, Biografien): Wer
waren/ sind diese Frauen? Was haben sie gemacht? Wie hat ihre Umgebung auf sie reagiert?
(Arbeitsteilige Gruppenarbeit; Referate) Gesellschaftliche Hintergründe des sozialen
Engagements von Frauen
Maria
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Was haben die genannten Frauen gemeinsam? Warum sind sie weniger bekannt geworden als die
Kirchenmänner ihrer Zeit? Warum waren/sind Frauen häufig auf sozialem Gebiet engagiert?
(fiktives Tagebuch)
Haupt- und ehrenamtliche Tätigkeiten von Frauen in Kirchengemeinden
Besuch einer Kirchengemeinde: Wer hat welche Aufgabe? (Statistik männlicher und weiblicher
Gemeindemitglieder im Verhältnis ihrer Vertretung im Gemeindekirchenrat; Gestaltung einer
Schautafel, eines Plakates über die von Frauen bzw. von Männern wahrgenommenen Aufgaben
in der Kirchengemeinde).
Welche Arbeitsbereiche innerhalb einer Kirchengemeinde wären für mich attraktiv? Welche kämen für
mich überhaupt nicht in Frage? (Kritische Reflexion der eigenen Position) Geschlechter in der
Geschichte, bürgerliches Leben in wilhelminischer Zeit.
Erkundung im Archiv/Museum: Familienleben in Deutschland um die Jahrhundertwende;
Dokumentation der Ergebnisse.
Erforschung regionaler Frauengeschichte historische Quellenforschung, biografisches Arbeiten,
literarische Textanalysen: Biografien bedeutender Frauen;
Dokumentation der Ergebnisse.
Frauen- und Mädchenbilder in den verschiedenen islamischen Kulturen
Wie leben islamische Frauen und Mädchen in Deutschland, in Marokko, in der Türkei?
(Jugendbücher; Filme; Gespräche)
Lernfeld 5: Erfahrungen mit Jesus Christus; Thema: Zeit und Umwelt Jesu
Wo lebte Jesus? (Veranschaulichung durch Reiseprospekte und Dias; Arbeit an Israel-Landkarten,
stumme Karten). Wie wohnten Menschen in dieser Region? Die Geschichte Israels zwischen 37 v.
Chr. und 70 n. Chr. In welchen politischen und sozialen Verhältnissen lebten Jesus und seine
Leute? Lexikonartikel; Landkarten; Geschichtserzählungen; Bildmaterial (Freiarbeit); der Alltag
einer jüdischen Familie damals; Horst Kl. Berg/Ulrike Weber: Benjamin und Julius (aus
Jugendbüchern vorlesen).
Die Schülerinnen und Schüler sollen Fähigkeiten erwerben, sich Informationen zum Leben Jesu zu
erschließen,
Jesus als heilkundigen Retter wahrzunehmen,
Jesus als einen zu erkennen, der sich von Verachteten einladen lässt,
Jesus als einen Menschen zu entdecken, der das Leben zu feiern versteht,
Erwartungen zu formulieren, die heute an Jesus gestellt werden könnten.
Hinweise zum Unterricht
Was wäre, wenn Jesus in unsere Schule käme? (Szenische Darstellung mit unbesetzter Jesusrolle)
Maria
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Schleswig-Holstein
exemplarische Auswahl für: Religion
Sek. I & II
Jahrgang 6/8/10/12
D ie Bestimmung und Begründung des Prinzips der Gleichstellung von Frauen und Männern,
Mädchen und Jungen in Familie, Beruf und Gesellschaft sowie die Untersuchung seiner
Ausgestaltungsmöglichkeiten und Gefährdungen (Kernproblem 4: „Gleichstellung“).
Die biblische Aussage, dass Frauen und Männer, Jungen und Mädchen gleichwertig von
Gott geschaffen sind, fordert den Religionsunterricht auf, sich kritisch damit
auseinanderzusetzen, dass ihnen in Familie, Beruf und Gesellschaft immer noch
unterschiedliche Rollen zugewiesen werden.
Schöpfung als Gabe und Aufgabe:
Die bildhafte Sprache der Schöpfungstexte
Die Rolle des Menschen in der Schöpfung, besonders auch die unterschiedlich dargestellte
Rolle von Frau und Mann
Beziehung zwischen Schöpfungsverständnis und Welterklärungen. Die Würde des
Menschen:
Darf der Mensch alles, was er kann?
Gentechnologie – Modellfall des Fortschritts?
Der gläserne Mensch (Golem, Homunculus, Frankenstein)
Menschen suchen Gott – Menschen zweifeln an Gott
Wir machen uns ein Bild von Gott
„Woran der Mensch sein Herz hängt“
Ein Prophet greift ein (Amos, Ezechiel, Jeremias)
Frauen ringen um Gott (Mirjam, Debora, Rut)
Menschen wollen hoch hinaus (Turmbau zu Babel, Ersatzgötter)
Vorstellungen von Gott: Kann man Gott erfahren? Ist Gott eine Frau?
Maria
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Thüringen
exemplarische Auswahl für: Religion
Sek. I & II
Jahrgang 6/8/10/12
Der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern, Jungen und Mädchen in Familie, Beruf
und Gesellschaft als einer zentralen gesellschaftlichen Aufgabe
Hildegard von Bingen – eine Frau zwischen Glaube, Kirche und Politik im Mittelalter
Jesus und die syrophönizische Frau (Mk 7, 24ff) als Geschichte einer wichtigen Entwicklung
bearbeiten
Der Islam, das Christentum und das Judentum – Chancen und Schwierigkeiten anderer
wahrnehmen.
Jesus und Mohammed
Rolle von Frau und Mann in den Religionen: Betrachtung aufgeklärter und
fundamentalistischer Positionen
Staat und Politik: Arbeit an exemplarischen geschichtlichen Prozessen, an aktuellen
Ereignissen und konfessionellen Positionen
Die politische und kirchliche Situation zur Zeit Hildegards erarbeiten.
Das Leben Hildegards auf dem Hintergrund ihrer Zeit sich vergegenwärtigen Vision und
religiöse Aussagen Hildegards kennen und interpretieren.
Hildegards Leben und Praxis mit Elisabeth von Thüringen und Franz von Assisi vergleichen:
Unterschiede und Gemeinsamkeiten gelebter christlicher Praxis.
Überlegen und aufspüren, wo sich heute Beispiele für eine Praxis finden, die diese Anliegen
aufnehmen.
Kaiser und Papst: Investiturstreit, Friedrich Barbarossa, Gegenpäpste – "Verweltlichung der
Kirche" und Reformansätze: "Reformorden", Zisterzienser, Bernhard von Clairvaux –
adlige Herkunft, Klostereintritt mit 22 Jahren – ihr Weg zur Anerkennung durch den
Papst, Einmischung in kirchliche und gesellschaftlich-politische Bereiche – die Rolle der
Frau im Kloster, Beginen als freie Gemeinschaften, die Klostergründungen Hildegards –
Vision des Kosmos und der Trinität – ihre Lebenserfahrungen und ihre
Grundaussagen in den Visionen.
Vision als Möglichkeit, sich als Frau im Mittelalter zu Fragen von Religion und Kirche zu
äußern – adlige Herkunft und Reichtum, konsequente Nachfolge, Überwindung von
persönlichem Reichtum, Verbundenheit von allem Geschaffenen
Unterschiedliches Selbstbewusstsein gegenüber kirchlichen und politischen Instanzen
Schüler-Bibelkreis; fairer Welthandel, Umwelt, besondere religiöse Gemeinschaften.
Entwickeln von Sensibilität für Alltagssituationen – die Kosmos-Anschauung Hildegards
heute!?
Maria
87
Die reformatorische Kritik am Mönchtum erschließen
M. Luthers Entdeckung der paulinischen Rechtfertigungs- und Gnadenlehre und ihre
Konsequenzen für den Agustinermönch Luther. Beispiele:
Nonne Katharina von Bora wird Ehefrau M. Luthers,
Umwandlung von Klöstern in Schulen.
Hinduismus und Buddhismus als Religionen der Geschichte und der Gegenwart verstehen
Orden und Ordensleben – Buddhismus des Volkes: Pudschafeier, Buddhaverehrung –
Frauen in Hinduismus und Buddhismus exemplarische Behandlung von Hauptströmungen
und Sonderformen (Zenbuddhismus, Amida-Glaube, Tantrajana)
Klassenstufe 6 Sachkompetenz
Unterschiedliche Gebetsformen erkennen und Grundgebete wiedergeben,
u. a. Vaterunser, Ave Maria,
die Bedeutung Marias für die Heilsgeschichte aufzeigen,
am Beispiel Marias erklären, dass Glaube die Offenheit für die Möglichkeiten Gottes
voraussetzt.,
Lernbereich 3: Die Gemeinschaft der Gläubigen in Gegenwart und Vergangenheit entdecken
Im Mittelpunkt des Lernbereichs steht die Begegnung mit den ersten christlichen Gemeinden
und dem heutigen Gemeindeleben. Die Schüler/innen vertiefen ihr Wissen über die
Sakramente, insbesondere über Taufe und Eucharistie. Sie setzen sich mit der
besonderen Bedeutung des Sonntags auseinander. Die Grundaufgaben der Kirche
lernen sie anhand von Beispielen kennen. Gelebter Glaube in Gegenwart und
Vergangenheit kann für die Schüler/innen an außerschulischen Lernorten erfahrbar
werden. Sie gewinnen dadurch Orientierung für ihr eigenes Leben. Die Schüler/innen
vergleichen die religiöse Praxis katholischer und evangelischer Christen, z. B.
Marienverehrung, und setzen sich mit ökumenischen Ansätzen in ihrem Umfeld
auseinander.
Maria
88
Österreich
exemplarische Auswahl für: Religion
AHS-Oberstufe
Mensch und Gesellschaft
Als Mann und Frau leben lernen
Sexualität als gute Gabe Gottes begreifen
Die Würde des Menschen auf Grund seiner Gottesebenbildlichkeit bejahen
Konfliktfähigkeit einüben und Modelle der Versöhnung kennenlernen
Frieden und Gerechtigkeit als biblische Verheißung und als Auftrag begreifen
Wirtschaft und Arbeitswelt unter sozialethischem Gesichtspunkt betrachten
Menschen anderer Kulturen und Religionen in Weltoffenheit begegnen
Meine Persönlichkeit: Stärken und Schwächen
Frauenrollen & Männerrollen
Biblische Frauen- und Männergestalten
Freundschaft: Grundbedürfnis, Gefährdung, Gelingen
Die Menschenfreundlichkeit Gottes in der Lebenspraxis Jesus
Jesus Umgang mit Menschen am Rande
Inhalt und Anliegen des Religionsunterrichts
In der Mitte des Religionsunterrichts stehen die Schülerinnen und Schüler, ihr Leben und ihr
Glaube. Daher sind Inhalt des Religionsunterrichts sowohl das menschliche Leben als
auch der christliche Glaube, wie er sich im Laufe der Geschichte entfaltet hat und in den
christlichen Gemeinden gelebt wird. Lebens-, Glaubens- und Welterfahrungen der
Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer werden dabei aus der Perspektive
des christlichen Glaubens reflektiert und gedeutet. Dieser Glaube hat in Jesus Christus
seine Mitte.
FRAU MACHT KIRCHE
Maria und Formen der Marienverehrung Ziel 7, Ziel 8
Maria
89
2. Lehrtexte
2.1 Maria – Bilder im Wandel
Maria ist die Frauengestalt der Bibel.
Sie ist die Heilige, Patronin ganzer Staaten und Völker. Ungezählt sind die
Gebete, die Menschen seit Jahrhunderten an sie richten und die Menschen,
die sich unter ihren Schutz stellen.
Intro
Wie bei allen Heiligen verändert sich ihre Gestalt über die Jahrhunderte,
unterschiedliche Vorstellungen verbinden sich mit ihr.
Marienbilder
werden
aber
auch
kontroverser
wahrgenommen:
Jungfrauengeburt, die dienende und hörende Magd – Bilder einer
patriarchalischen Religion?
Die Geschichte der Marienverehrung beginnt in der Bibel.
1. Maria in der Bibel
Im ältesten Evangelium nach Markus spielt Maria, die Mutter Jesu, noch
keine besondere Rolle. Es ist der Evangelist Matthäus und dann vor allem
Lukas, der Maria eine tragende Rolle bei der Geschichte der Geburt Jesu
zuweist.
In das unbedeutende kleine Städtchen Nazareth in Galiläa wird der Engel
Gabriel gesandt und kündet Maria die Geburt ihres Sohnes Jesus an.
Maria ist eine junge Frau und noch nicht verheiratet. In der patriarchalischen
Gesellschaft des alten Israel wendet sich Gott an eine junge Frau – er
vertraut den kommenden Messias dem jungen Mädchen aus Nazareth an –
nicht etwa den Priestern oder Herrschern.
Maria hört die Worte des Engels und vertraut auf Gottes Weisung.
Filmausschnitt
DVD Menü 1.1
Die Geburt
Jesu in den
Evangelien
Bilder
DVD Menü 1.2
Erwähnung
Marias in den
Schriften
Dem Evangelisten geht es nicht zuerst darum, dass Maria den Sohn Gottes
zur Welt bringt, sondern dass Maria die Botschaft hört und Gottes Willen
geschehen lässt.
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Maria ist einerseits keine zentrale Figur, aber dann hat sie natürlich
bei der Geburt doch eine ganz besondere Rolle im Neuen
Testament, als die Mutter Jesu. Und nicht nur, dass sie die Mutter
ist, sondern auch, wie sie die Rolle zunächst annimmt – indem sie
diese Bereitschaft, diese Offenheit hat, obwohl sie nicht so richtig
versteht, worum es geht. Und trotzdem sagt sie: ´Ja, es darf
geschehen. Es soll sein, ich lasse es zu.´ “
Nach der Erzählung von der Geburt Jesu verliert sich die Gestalt Marias in
den Evangelien. Nur an wenigen Stellen berichten die Evangelisten noch von
der Mutter Jesu.
Selbst bei der Kreuzigung Jesu sind die biblischen Zeugnisse unterschiedlich
– nicht jeder Evangelist erzählt von der Mutter Jesu unter dem Kreuz.
Filmausschnitt
DVD Menü 1.3
Die besondere
Stellung
Marias
Und dennoch: Für die ersten Christen war Maria von Anfang an eine zentrale
Maria
5
Figur der besonderen Verehrung.
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Und aus dieser prominenten Stellung heraus für die
Heilsgeschichte entwickelt sich auch die Verehrung. Sie gehört zu
den frühen, wirklich sehr frühen verehrten Heiligen der Kirche und
sie ist natürlich als weibliche Gestalt des Glaubens schon sehr früh
eine ganz wichtige Figur.
Diese Wichtigkeit kommt natürlich auch durch ihren Lebensweg,
dieses Begleitende – sie hat Christus nicht nur in die Welt gebracht,
sondern erzogen und in der Welt begleitet. Und damit ist sie ihm
auch am nächsten gewesen. Auch das ist natürlich in der
Verehrung wichtig. Und die Mutterschaft Mariens ist natürlich auch
ein Ausweis dafür, was Muttersein ist: Muttersein ist eine
Grunderfahrung im Leben und deswegen wird sie auch zu dieser
großen Fürsprecherin: Die Menschen gehen zu ihrer Mutter und
bitten sie um etwas. Sie ist diese große Fürsprecherin, zu der man
auch etwas schneller mal geht als, sozusagen, zur obersten
Kategorie.“
2. Entstehung der Marienverehrung
In den ersten Jahrhunderten nach Christus traf das junge Christentum auf die
Götterwelt der Antike, mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen und Bildern.
Der gesamte Mittelmeerraum kannte starke und bedeutende Göttinnen.
Filmausschnitt
DVD Menü 2.1
Elemente aus
früheren
Kulturen
Manche der Eigenschaften dieser Göttinnen gingen in der Verehrung des
Volkes auf Maria über.
Die babylonische Göttin Astarte mit der Mondsichel auf dem Haupt – ein
Symbol, das sich in späteren Darstellungen bei Maria findet – oder die
griechische Göttin Artemis, die ebenfalls die Mondsichel trägt.
Bilder
DVD Menü 2.2
Anfänge
der Marienverehrung
Besonders prägend dürfte auch die ägyptische Göttin Isis gewesen sein, die
hier ihren göttlichen Sohn Horus stillt.
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Es gibt natürlich im Mittelmeerraum einige Vorbilder. Wir haben in
Ägypten hauptsächlich Isis und den Horusknaben. Diese Parallele
ist im Frühchristentum ganz eindeutig. Hier haben wir besonders
den Typus der sogenannten ´Maria lactans´, der Maria als diejenige
zeigt, die den Knaben an ihrer Brust nährt; die stillende Mutter
Gottes, die sicherlich auf altägyptische Vorbilder zurückgeht.
Dann haben wir natürlich den Artemis-Kult in Kleinasien, der sehr
ausgeprägt war und nicht umsonst ist Ephesus ein wichtiger Kultort
gewesen – der Ort ihres Todes mit dem Grab Mariens. Aber eben
auch in der Antike der ‚Ort der Verehrung Artemis‘.“
Ausgehend von der biblischen Überlieferung und den Vorbildern der antiken
Göttinnen entsteht im Christentum in der Volksfrömmigkeit schon früh eine
Filmausschnitt
DVD Menü 2.3
Maria
6
eigene Marienverehrung.
In der männlich geprägten Kirche und bei einem sehr stark männlich
geprägten Gottesbild ist es Maria, die die weibliche Seite des Christentums
verkörpern kann.
Die weibliche
Seite des
Christentums
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Aus der jüdischen Tradition haben wir ein sehr stark männlich
dominiertes Gottesbild. Und so wird Maria schon sehr früh auch als
die weibliche Seite Gottes gesehen. Sie wird sehr stark auch eine
Figur, die für die Zuwendung zum Menschen steht. Das
Heilshandeln Gottes durch Heilige wird bei Maria wohl am stärksten
und klarsten deutlich. Sie ist diejenige, die für alle Lebensbereiche
zu einer wichtigen Bezugsperson wird. Zur wichtigsten Fürbitterin
und Helferin in allen Nöten.“
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Ich glaube, es ist diese Sehnsucht nach Wärme und auch nach
Schutz. Die Menschen – vor allem auch die Frauen – haben eine
Gesellschaft erlebt, die zur Gänze männlich dominiert war, auch
eine Kirche, in der Männer zum Teil auch brutal geherrscht haben,
wo Frauen keine Rolle hatten oder einfach Sklaven waren,
verheiratet wurden oder ins Kloster gesteckt. Wo es wenige
Möglichkeiten für Frauen gab. Und Maria war, glaube ich, ein Bild
für Frauen – aber sicher auch für Männer – noch einmal einen
anderen Aspekt zu erleben: nicht Herrschaft, sondern z. B. dieser
Schutzmantel. Im Mittelalter schon gab es diese
´Schutzmantelmadonna´ mit dieser Wärme und Geborgenheit.
Diese Barmherzigkeit, Fürsorglichkeit und diese Nähe konnte man
sich von keinem Mann, noch nicht einmal von einem männlichen
Gott, so richtig vorstellen, weil man Männer so nicht erlebt hat.
Ich glaube, da ist ein Bedürfnis, ein tiefes Bedürfnis in der
menschlichen Seele, dieses Mütterliche und Weibliche auch in die
Religion zu integrieren. Und das ist im Katholizismus und in der
Orthodoxie sozusagen über Maria gelaufen bzw. passiert.“
3. Kritik an der Heiligenverehrung
In der Volksfrömmigkeit nahm die Bedeutung Marias weiter zu. Aber
spätestens mit der Reformation setzte auch Kritik an der Heiligenverehrung
ein. Nahmen die Heiligen – und besonders Maria – in der Verehrung nicht
längst eine Bedeutung an, die alleine Gott gebührt?
Zwar lehnte Luther das Gedenken an besondere heilige Persönlichkeiten
grundsätzlich nicht ab, aber eine Anrufung der Heiligen. Denn: „Es ist nur ein
Mittler zwischen Gott und den Menschen gesetzt, Jesus Christus.“
Maria, so Luther, könne die Funktion eines Vorbilds im Glauben haben, sie
selbst könne aber Heil weder schaffen noch vermitteln.
Filmausschnitt
DVD Menü 3.1
Einfluss der
Reformation
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Luther war ein großer Marienverehrer, auch nach der Reformation
noch. Er hatte eine wunderbare Schrift über eine Auslegung zum
Maria
7
Magnifikat geschrieben, die auch von Katholiken gerühmt wird, in
der er diesen Text ausgelegt hat und in höchsten Tönen über Maria
spricht. Aber natürlich nicht als Gottheit oder als Fast-Gottheit,
sondern als Schwester – als Vorbild.“
Dadurch, dass Maria ihre besondere Stellung in den Kirchen der Reformation
einbüßt, wird zwar die ausschließliche Heilsvermittlung durch Christus wieder
betont, aber das weibliche Element geht dabei verloren.
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Im Protestantismus selbst gibt es keine Marienfrömmigkeit. Das ist
an diesem Punkt in gewisser Weise ein Manko. Man hat eigentlich
keinen wirklich guten Ersatz – das Weibliche kommt in dieser
Bilderwelt des Religiösen eigentlich nicht vor.“
Im katholischen Bereich blieb die Verehrung Marias – gerade im Volk –
zentral. Ganze Wallfahrten und Festtage widmen sich der „Gottesmutter“. Die
Menschen sind überzeugt, dass Maria die Fürsprecherin für ihre Sorgen und
Nöte ist. Dass Maria in allen Notlagen Helferin und Beistand sein kann. Auf
sogenannten Votivtafeln etwa drücken Menschen ihre Dankbarkeit für die
Hilfe Marias aus.
Die offizielle katholische Lehre bemühte sich, demgegenüber festzustellen:
Nicht Maria schafft Gnade und Heil. Sie kann es als Heilige durch Fürsprache
vermitteln, aber nicht selbst bewirken. Eine Konstruktion, die in der
Verehrung beim Volk aber so kaum angenommen wurde.
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
Filmausschnitt
DVD Menü 3.2
Katholische
Lehre contra
Volksglaube
Bilder
DVD Menü 3.3
Maria, die
große
Fürbitterin
„Die Theologen weisen ja immer darauf hin – und auch im
Wallfahrtsbrauch soll es ja immer heißen: ‘Durch die Fürbitte Marias
wurde mir geholfen.‘ Natürlich heißt es meistens, Maria hat
geholfen. Das ist eine theologische Richtigstellung, die aus der
Theologie heraus verständlich ist, aber im Alltagsglauben der
Menschen eigentlich keine große Rolle spielt. Maria wird einfach als
diese mächtige Fürbitterin wahrgenommen und es wird nicht nach
dogmatisch-theologischer Richtigkeit geschaut, meistens.“
4. Jungfrauengeburt und Mariendogmen
Trotz der ungebrochenen Popularität Marias in der Volksfrömmigkeit setzte
mit der Aufklärung im Zuge der Reformation auch ein kritischerer Umgang
mit den biblischen Texten ein. Man begann, gerade Wunderberichte kritisch
zu hinterfragen.
In diesem Zusammenhang wurde auch die Jungfrauengeburt in Frage
gestellt. Wie ist diese zu verstehen?
Filmausschnitt
DVD Menü 4.1
Problematik
der Jungfrauengeburt
Das Bild der Jungfrau Maria war für viele Christen zentral. Überall auf der
Welt wurde Maria inzwischen so verehrt.
Doch ließ sich in einer rationalen Welt die Lehre von der Geburt aus der
Jungfrau als gleichsam biologische Tatsache aufrechterhalten?
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Die Jungfrauengeburt ist natürlich keine katholische Lehre,
Maria
8
sondern das steht zuerst einmal in der Bibel, mehrfach bei Matthäus
und Lukas, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde. Und
damit tun sich natürlich viele Menschen schwer, das im
biologischen Sinne zu verstehen. Und trotzdem: Dieses Bild einer
Geburt eben nicht durch einen sexuellen Akt, sondern durch das
Hören, durch diese Offenheit, diese Haltung … da ist etwas drin. Ob
das, was damit gemeint ist, jetzt mit der Jungfräulichkeit für unsere
Zeit gut getroffen ist – denn bei uns ist das natürlich sofort so
konnotiert, als ginge es um eine Ablehnung der Sexualität oder als
sei es besser, keinen Sex zu haben und die kriegt trotzdem ein Kind
… Ich glaube, das ist vielen Zeitgenossen nicht mehr
nachvollziehbar heute. Insofern ist die eigentliche spirituelle
Aussage dieser Jungfrauengeburt vermutlich in unserer heutigen
Zeit nicht so ganz einfach zu vermitteln. Aber es hat eine tiefe
Bedeutung.“
Die Sprache und Bilderwelt der Bibel ließ sich in einer rationalen und
aufgeklärten Gesellschaft immer schwerer vermitteln. Die Lehre von der
„Jungfrauengeburt“ wurde als Teil einer leibfeindlichen Haltung der Kirche
verstanden. Die makellose und reine Maria rückt in das Zentrum der
Verehrung.
Im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägt Maria in gewisser
Weise auch das Frauen- und Familienbild.
Dies drückt sich durch zahlreiche Marienerscheinungen, Wallfahrten, aber
auch Mariendogmen aus, die die katholische Kirche formuliert.
Filmausschnitt
DVD Menü 4.2
Maria als
Gegenstand
der Kirchenpolitik
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Das 19. Jahrhundert zähmt Maria ja sehr stark. Also teilt ihr eine
Rolle zu, die sehr stark auf moralischen Vorstellungen und
Tugenden aufbaut. Sie transportiert ein dienendes Frauenbild, ein
sehr reduziertes Frauenbild auf diesen Aspekt der Demut. Und
dieser andere Aspekt, einer selbstbestimmten Frau, den haben wir
z. B. viel mehr im 18. Jahrhundert. Das 18. Jahrhundert geht viel
freier mit der Vorstellung dieser starken Frau um, lässt sie auch
stark sein.“
1950 formulierte Papst Pius XII. schließlich das letzte Mariendogma – die
Lehre von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel. Maria wurde nach
ihrem Tod „mit Leib und Seele zur himmlischen Herrlichkeit“ aufgenommen.
Diese Glaubenslehre folgte der breiten Verehrung, die Maria immer schon in
der katholischen Volksfrömmigkeit hatte, führte aber auch zu Kritik, etwa von
evangelischen Christen.
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Der große evangelische Tiefenpsychologe Carl Gustav Jung war
zum Erschrecken der Protestanten hellauf begeistert, als die
leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel dogmatisiert wurde, also
Anfang der 50er-Jahre und hat gesagt: ‘Jawohl, endlich auf dieser
Symbolebene … dass das Weibliche in den Himmel aufgenommen
wird. Das Weibliche wird irgendwie in die Gottheit integriert – und
das fehlt eigentlich.‘ Er sagte, diese Trinität Vater, Sohn und
Heiliger Geist ist für uns so etwas Männliches und eigentlich
bräuchten wir eine Quaternität, also ein vierfaches Bild. Und da
Maria
9
müsste als vierter Faktor das Weibliche drin sein. Man wisse zwar
nicht, ob das der Sinn war dieses Dogmas, aber im Bild, dass Maria
im Himmel einen Platz hat, sozusagen an der Seite Gottes … also,
das fand er auf der tiefenpsychologischen Ebene ganz entzückend!“
5. Marienbild und Rolle der Frau
Immer
mehr
rückte
vor
dem
Hintergrund
gesellschaftlicher
Auseinandersetzung um das Verständnis der Rolle der Frau, dem
Aufkommen einer feministischen Theologie, auch die Frage in den
Mittelpunkt, ob Maria nicht letztlich ein Frauenbild transportiert, das von einer
männlich dominierten Gesellschaft geprägt ist.
Es wurde die Frage gestellt, ob Marienbilder nicht vielmehr Ausdruck der
Rolle der Frau in der Gesellschaft sind. Ist das Bild der reinen und demütigen
Maria, der hörenden Magd, nicht auch ein Bild der Unterdrückung der Frau?
Filmausschnitt
DVD Menü 5.1
Machtinstrument eines
kirchlichen
Patriarchats?
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Ich denke, ein wichtiger Aspekt ist, dass die Kirche nicht nur ein
männerdominiertes Gottesbild vertritt, sondern auch eine
männerdominierte Kirche ist, in der Maria natürlich auch ganz
bestimmte Rollen zugewiesen werden. Und das ist eben durch die
Theologiegeschichte schon sehr interessant, wie diese Rollen sich
immer wieder verändern. Wenn man heute draufschaut, haben wir
jetzt kein einheitliches Bild. In der Frömmigkeit herrscht natürlich
noch das 19. Jahrhundert vor, aber in der theologischen
Auseinandersetzung haben wir ganz unterschiedliche Aufbrüche.
Da gibt es die ‚neue Eva‘, die wirklich als starke Frau in ihrer
Selbstbestimmung ihren Weg sehr selbstbewusst und trotz ihres
demütigen Jas sehr eigenständig und freiwillig geht.“
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Die Geschichte Mariens zeigt ja, dass sie unglaublich flexibel war.
Sie hat sich ja immer wieder verändert in ihrem Bild. Ob das die
Himmelskönigin ist, die Schmerzensvolle unter dem Kreuz oder die
Pieta mit dem toten Sohn in ihren Armen oder eben die Geburt
Christi als das freudenvolle Ereignis ist: Es gibt durch die
Geschichte immer wieder andere Schwerpunkte in der
Marienverehrung. Heute sind wir an einem Punkt, der wirklich auch
ein bisschen schwierig ist, denn unsere Marienbilder sind immer
noch geprägt vom 19. Jahrhundert. Das Bild der unbefleckten
Empfängnis von Lourdes ist eines unserer Leitbilder immer noch in
der katholischen Kirche. Und so ist man jetzt schon seit längerem
auf der Suche nach neuen Bildern für diese wichtige
Glaubensgestalt. Da ist natürlich auch die zeitgenössische Kunst
gefragt, sich immer wieder Gedanken zu machen und unsere
Ansprüche an diese Vorstellung einer weiblichen, spirituell hoch
aufgeladenen Figur darzustellen, die für uns im Leben auch eine
Leitfigur sein kann. Da spielen natürlich Emotionen eine ganz große
Rolle, da spielt natürlich auch die Veränderung des Frauenbildes
eine sehr bedeutende Rolle. Maria ist ja irgendwie auch
alleinerziehend, könnte man sagen. Sie ist jemand, der einen
starken Frauentypus darstellt, eigentlich einen sehr modernen
Filmausschnitt
DVD Menü 5.2
Wandel zu
einer
modernen
Interpretation
Bilder
DVD Menü 5.3
Marienbilder
über die
Epochen
Maria
10
Frauentypus und insofern ist sie durch die Zeiten doch immer
wieder sehr wandelbar.“
Marienbilder wandeln sich. Schon in der Bibel selbst messen ihr die Autoren
unterschiedliche Bedeutung zu. Im Laufe der Kirchengeschichte bringt die
Marienverehrung ein weibliches Element in eine stark männlich dominierte
Religion. Heute besteht die Herausforderung darin, eine zeitgemäße
Marienverehrung zu finden, die auch einem modernen Frauenbild entspricht.
Extro
Maria
11
2.2 Mary – Images throughout the Time
Mary is the major female figure in the Bible.
She is the saint, the patron saint of entire countries and nations. Countless
are the prayers people have been directing to her for centuries and countless
the people who put themselves under her protection.
As with all saints, her figure has undergone changes during the centuries,
various ideas are associated with her.
Intro
However, images of Mary are also seen in a more controversial light: virgin
birth, the serving, obedient handmaiden – pictures of a patriarchal religion?
The history of Marian devotion begins in the Bible.
1. Mary in the Bible
In the oldest Gospel according to Mark, Mary, the mother of Jesus, does not
play a significant role yet. It is the Evangelist Matthew and then above all
Luke, who assign a major role to Mary in the story of Jesus’ birth.
The angel Gabriel is sent to the insignificant small town of Nazareth in Galilee
and announces to Mary the birth of her son Jesus.
Mary is a young woman and not married yet. In the patriarchal society of
ancient Israel God chooses a young woman – he entrusts the coming
Messiah to the young girl from Nazareth – not to the priests or rulers.
Mary listens to the angel’s words and trusts in God’s instruction.
Film Clip
DVD Menu 1.1
Jesus’ Birth in
the Gospels
Pictures
DVD Menü 1.2
References to
Mary in the
Scriptures
The evangelist is not concerned in the first place with Mary giving birth to the
Son of God but with Mary listening to the message and allowing God’s will to
be done.
Quote Pfarrer Andreas Ebert:
“On the one hand, Mary is not a central figure but then, of course,
she plays a very special role as the mother of Jesus at the Nativity
in the New Testament. And not only because she is the mother but
also in the way she accepts the role in the first place – by showing
this willingness and openness although she does not quite
understand what it is all about. And in spite of that, she says: ´Yes,
it may happen. It shall be, I allow it.´ “
After the tale of Jesus’ birth, the figure of Mary disappears from the gospels.
Only in a few places do the evangelists speak of the mother of Jesus again.
Even at the crucifixion of Jesus, testimonies in the Bible vary – not every
evangelist talks about the mother of Jesus under the cross.
However: to the early Christians, Mary was a central figure of special
veneration from the very beginning.
Film Clip
DVD Menu 1.3
Mary’s Special
Status
Quote Dr. Christoph Kürzeder:
“And from this outstanding position for the history of salvation also
the veneration developed. She is one of the saints of the Church
who were venerated early, really very early, and as a female figure
of faith she is a very important figure from the very beginning, of
Maria
12
course.
This importance of course also comes from her life, her role as a
companion – she did not just bring Christ into the world, she also
educated him and accompanied him in the world. And thus she was
nearest to him, too. This is of course important in worship as well.
And Mary’s motherhood is of course a statement of what
motherhood is all about: being a mother is a basic experience in life
and therefore she also becomes this great advocate: people go to
their mothers and ask them for something. She is this great
advocate you go to more readily than to the topmost category, so to
speak.“
2. Origins of Marian Devotion
During the first centuries AD, early Christianity came face to face with the
gods of the ancient world and its various ideas and images.
Everyone in the entire Mediterranean region knew of powerful and important
goddesses.
Some characteristics of these goddesses were transferred to Mary in the
veneration of the people.
The Babylonian goddess Astarte, who wears a crescent moon on her head –
a symbol found in later depictions of Mary – or the Greek goddess Artemis
wearing a crescent moon, too.
Film Clip
DVD Menu 2.1
Elements from
Earlier
Cultures
Pictures
DVD Menu 2.2
Beginnings of
Marian
Devotion
The Egyptian goddess Isis, who is nursing her divine son, Horus here, is
likely to have been especially influential.
Quote Dr. Christoph Kürzeder:
“Of course there are some paragons in the Mediterranean region. In
Egypt, we have mainly Isis and the young Horus. This parallel is
quite obvious in early Christianity. Here we have the type of the socalled ´Maria lactans´ in particular, which shows Mary breastfeeding
her boy; the nursing Mother of God, which certainly goes back to
ancient Egyptian models.
Then we have of course the cult of Artemis in Asia Minor, which was
very powerful, and it was not for nothing that Ephesus was an
important place of worship – the place of Mary’s death and burial;
but at the same time also the ‘place of worship of Artemis’ in
antiquity.“
During the first centuries AD, early Christianity came face to face with the
gods of the ancient world and its various ideas and images. Everyone in the
entire Mediterranean region knew of powerful and important goddesses.
Film Clip
DVD Menu 2.3
Feminine
Aspect of
Christianity
Some characteristics of these goddesses were transferred to Mary in the
veneration of the people.
The Babylonian goddess Astarte, who wears a crescent moon on her head –
a symbol found in later depictions of Mary – or the Greek goddess Artemis
Maria
13
wearing a crescent moon, too.
The Egyptian goddess Isis, who is nursing her divine son, Horus here, is
likely to have been especially influential.
Quote Dr. Christoph Kürzeder:
“Of course there are some paragons in the Mediterranean region. In
Egypt, we have mainly Isis and the young Horus. This parallel is
quite obvious in early Christianity. Here we have the type of the socalled ´Maria lactans´ in particular, which shows Mary breastfeeding
her boy; the nursing Mother of God, which certainly goes back to
ancient Egyptian models.
Then we have of course the cult of Artemis in Asia Minor, which was
very powerful, and it was not for nothing that Ephesus was an
important place of worship – the place of Mary’s death and burial;
but at the same time also the ‘place of worship of Artemis’ in
antiquity.“
Based on biblical tradition and ancient goddesses as role models, Christianity
very early develops its special form of Marian devotion in popular religion.
In the male-dominated Church, with a very strongly male-dominated image of
God, it is Mary who represents the feminine aspect of Christianity.
Quote Dr. Christoph Kürzeder:
“Derived from Jewish tradition we have a strongly male-dominated
image of God. And so Mary is seen already very early as the female
side of God. She becomes very much a figure representing the
concern for humans. God’s saving power through the saints
becomes most strongly and clearly visible in Mary. She is the one
who becomes an important contact person for all spheres of life, the
most important advocate and helper in all needs.“
Quote Pfarrer Andreas Ebert:
“I think it is this desire for warmth and also protection. People –
above all women – have experienced a society which was wholly
male-dominated, also a Church where men sometimes ruled
brutally, where women had no roles or were just slaves, were
married off or put into monasteries. Where there were few
opportunities for women. And Mary was, I think, an image for
women – but certainly also for men – to experience another aspect:
not dominance but for example this protective cloak. Already in the
Middle Ages there was this Madonna with a protective coat, with her
warmth and security. This mercy, care and nearness could not
really be imagined in a man, not even in a male God, because men
had never been like that.
I think there is a need, a deep need, in the human soul to integrate
this motherly and feminine element in religion, too. And in
Catholicism and Orthodoxy this happened via Mary, so to speak.“
Maria
14
3. Reformation and Criticism of the Veneration of Saints
The importance of Mary continued to increase in popular piety. But during the
Reformation at the latest, also criticism of the veneration of saints was
voiced. Had the saints – and in particular Mary – not assumed an importance
in veneration that was due only to God?
Luther did not outright reject the memory of particular holy personalities but
opposed the invocation of the saints. Because: “There is only one mediator
between God and human beings, Jesus Christ.“
According to Luther, Mary could have a role as a model of faith. She herself,
however, could neither create nor give salvation.
Film Clip
DVD Menu 3.1
Influence of
the Reformation
Quote Pfarrer Andreas Ebert:
„Luther was a great devotee of Mary, even after the Reformation.
He had written a wonderful paper on the interpretation of a
Magnificat, which is also praised by Catholics, in which he
interpreted this text and talked in glowing terms of Mary. But of
course not as a deity or almost deity but as a sister – a role model.“
As Mary loses her special status in the Reformed Churches, particular
emphasis is placed again on the exclusive salvific power of Christ but the
feminine aspect is lost in the process.
Quote Protestant. expert:
“In Protestantism there is no devotion to Mary. In a way, this is a
shortcoming. There is actually no really good substitute – the
feminine element virtually does not occur in this world of religious
images.“
In the Catholic world the veneration of Mary remained central – in particular
among the people. Entire pilgrimages and holidays were devoted to the
“Mother of God“. People were convinced that Mary was the advocate for their
concerns and needs, that Mary could be their help and support in all
hardship. On so-called votive tablets, for example, people expressed their
gratitude for Mary’s help.
Official Catholic teaching, in contrast, was anxious to declare: it is not Mary
who creates grace and salvation. She can give them by intercession as a
saint but not ensure them herself. A distinction that was hardly accepted like
that for worship among the people.
Quote Dr. Christoph Kürzeder:
Film Clip
DVD Menu 3.2
Catholic
Teaching versus Popular
Belief
Pictures
DVD Menu 3.3
Mary, the
Great Intercessor
“Theologians always point it out – and also in the tradition of
pilgrimages the wording is always supposed to be: ‘I was helped
through the intercession of Mary.‘ Of course, it mostly says Mary
helped. This is a theological correction that is understandable from
the viewpoint of theology but actually played no big role in the
everyday belief of the people. Mary is simply seen as this mighty
advocate and mostly nobody cares about dogmatic-theological
accuracy.“
Maria
15
4. Virgin Birth and Marian Dogmas
Despite Mary’s uninterrupted appeal in popular religion, a more critical
approach to biblical texts started in the course of the Reformation, with the
Enlightenment. Especially accounts of miracles came to be more and more
critically questioned. In this context also the virgin birth was challenged. How
is it to be understood?
Film Clip
DVD Menu 4.1
Questionability
of the Virgin
Birth
The image of the Virgin Mary was central to many Christians. By then, Mary
had come to be venerated as such all over the world.
However, is it possible that in a rational world the doctrine of the virgin birth
can be maintained, as it were, as a biological fact?
Quote Pfarrer Andreas Ebert:
“The virgin birth is of course not a Catholic doctrine but it was
written in the Bible in the first place, several times in Mathew and
Luke, that Jesus was born by a virgin. And of course many people
have problems understanding this biologically. And nevertheless:
this image of a birth not caused by a sexual act but by listening, by
this openness, this attitude … there is something to it. Whether what
this means is a good concept of virginity for our time – because to
us this implies at once, of course, a rejection of sexuality or that it is
better not to have sex, and even so, she gets a child … I think this is
no longer comprehensible to many contemporaries today. In this
respect, the actual spiritual message of this virgin birth is probably
not so easy to convey nowadays. But it has a deep meaning.“
Despite Mary’s uninterrupted appeal in popular religion, a more critical
approach to biblical texts started in the course of the Reformation, with the
Enlightenment. Especially accounts of miracles came to be more and more
critically questioned. In this context also the virgin birth was challenged. How
is it to be understood?
Film Clip
DVD Menu 4.2
Mary as an
Issue of
Church Politics
The image of the Virgin Mary was central to many Christians. By then, Mary
had come to be venerated as such all over the world.
However, is it possible that in a rational world the doctrine of the virgin birth
can be maintained, as it were, as a biological fact?
Quote Pfarrer Andreas Ebert:
“The virgin birth is of course not a Catholic doctrine but it was
written in the Bible in the first place, several times in Mathew and
Luke, that Jesus was born by a virgin. And of course many people
have problems understanding this biologically. And nevertheless:
this image of a birth not caused by a sexual act but by listening, by
this openness, this attitude … there is something to it. Whether what
this means is a good concept of virginity for our time – because to
us this implies at once, of course, a rejection of sexuality or that it is
better not to have sex, and even so, she gets a child … I think this is
no longer comprehensible to many contemporaries today. In this
respect, the actual spiritual message of this virgin birth is probably
not so easy to convey nowadays. But it has a deep meaning.“
Imparting the language and imagery of the Bible to a rational and enlightened
Maria
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society became more and more difficult. The doctrine of the “virgin birth“ was
considered part of the body-hostile attitude of the Church. The immaculate
and pure Mary moved to the centre of worship.
In the 19th and the first half of the 20th centuries, Mary shaped the image of
women and family patterns in a way.
This finds expression in numerous Marian apparitions, pilgrimages but also
Marian dogmas formulated by the Catholic Church.
Quote Dr. Christoph Kürzeder
“The 19th century tames Mary considerably. That is it assigns her a
role based strongly on moral convictions and virtues. She conveys a
subservient image of women, an image very much reduced to this
aspect of humility. And this other aspect, that of a self-determined
woman, can be found for example far more in the 18th century. The
18th century treats the idea of this strong woman far more freely,
allows her to be strong.“
In 1950, Pope Pius XII finally pronounced the last Marian dogma – the
doctrine of the bodily Assumption of Mary into heaven. After her death, Mary
was accepted “with body and soul into the glory of heaven”.
This doctrine followed the widespread veneration Mary had always enjoyed in
Catholic popular piety but also led to criticism, for example from Protestant
Christians.
Quote Pfarrer Andreas Ebert:
“To the dismay of Protestants, the great Protestant depth
psychologist Carl Gustav Jung was absolutely delighted when the
Assumption of Mary into heaven was dogmatised at the beginning
of the 1950s and said: ‘Yes, on this symbolic level at last… the
feminine is accepted into heaven. The feminine is somehow
integrated in the deity – and this is what is missing.‘ He said the
trinity of Father, Son and Holy Spirit was somehow male to us and
actually we would need a quaternity, that is a four-fold image. And
as a fourth factor the feminine would have to be included. Although
we did not know the meaning of this dogma, the idea that Mary had
a place in heaven, by God’s side, so to speak … well, on the deeppsychological level, he found it absolutely delightful!“
5. Marian Image and Role of Women
Against the background of societal controversy about the understanding of
the role of women, the emergence of a feminist theology, more and more, the
question moved into the spotlight whether Mary did not ultimately convey an
image of women shaped by a male-dominated society.
The question was asked whether Marian images were not, in fact,
expressions of the role of women in society. Is the picture of the pure and
submissive Mary, the obedient handmaiden, not also an image of women’s
oppression?
Film Clip
DVD Menu 5.1
Instrument of
Power of
Ecclesiastical
Patriarchy?
Quote Dr. Christoph Kürzeder:
“I think an important aspect is that the Church does not only
represent a male-dominated image of God but that it is also a maleMaria
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dominated Church, where Mary is of course assigned very specific
roles. And in the light of theological history, it is quite interesting
how these roles change again and again. If you look at it today,
there is no homogeneous picture. In piety, the 19th century is still
prevailing but in theological controversy we have quite different
departures. There is the ’new Eve’ who, in her self-determination,
goes her own way self-confidently and, despite her humble ‘yes’,
independently and voluntarily as a really strong woman.“
Quote Dr. Christoph Kürzeder:
“Mary’s history shows that she was incredibly flexible. She has
changed her image time and again. Whether she is the Queen of
Heaven, Our Lady of Sorrows under the Cross or Our lady of Pity
with her dead son in her arms or Mary in her role at the birth of
Christ, the joyful event: throughout history Marian devotion has
been concentrated on different focal points. Today, we have arrived
at a point that is quite difficult because our Marian images are still
shaped by the 19th century. The picture of the Immaculate
Conception of Lourdes is still one of our leading images in the
Catholic Church. And therefore, we have been in search for quite
some time now for new images for this important figure of faith.
Contemporary art is invited too, of course, to come up with ever new
ideas and illustrate our requirements for this idea of a feminine,
spiritually highly charged figure that can also be a role model in our
lives. Of course, emotions play a very important role here, and also
the changing image of women plays a significant role. Mary, too, is
a single parent in a way. She represents a strong type of woman,
actually a very modern type of woman, and insofar she is still able
to change considerably again and again, throughout the ages.“
Images of Mary change. Already in the Bible the authors attributed different
importance to her. In the course of Church history, Marian devotion has
introduced a feminine element into a strongly male-dominated religion.
Today, the challenge consists in finding a modern way of venerating Mary
that corresponds to a modern image of women.
Film Clip
DVD Menu 5.2
Transition to a
Modern
Interpretation
Pictures
DVD menu 5.3
Marian Images
throughout the
Ages
Extro
Maria
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2.3 Meryem Ana – Değişen tasvirler
Meryem Ana, incilin esas kadın şahsiyetidir.
O kutsaldır, bütün devletlerin ve halkların koruyucusudur. İnsanlar yüzyıllardır
ona sayısız duaları okumuştur ve sayısız insanlar onun koruması altına
girmişlerdir.
Giriş
Tüm azizlerde olduğu gibi onun şahsı da yüzyıllar geçtikçe değişmektedir,
ona yönelik farklı düşünceler vardır.
Fakat Meryem Ana tasvirleri giderek çelişkili algılanılmaktadır: Bakireden
doğma, hizmet eden ve söz dinleyen kız – bunlar ataerkil bir dinin tasvirleri
midir?
Meryem Ana’ya tapmanın tarihçesi incilde başlar.
1. İncilde Meryem Ana
Yeni Ahitin en eski bölümü olan Markos incilinde İsa’nın annesi Meryem’in
henüz fazla önemli bir rolü yoktur. Meryem’e Hazreti İsa’nın doğumu
hikayesinde önemli bir rolü tanıyan, müjdeci Matta, ve özellikle daha sonra
Luka’dır.
Galile’nin önemsiz ve ufak bir şehri olan Nasıra’ya gönderilen melek Cibril,
Meryem’e oğlu İsa’nın doğumunu önceden bildirir.
Genç bir kadın olan Meryem henüz evlenmemiştir. Eski İsrail’in ataerkil
toplumunda tanrı genç bir kadına yönelir – gelecek Mesihi Nasıra’lı genç kıza
emanet eder – rahiplere ve hükümdarlara değil.
Meryem, meleğin sözlerini dinler ve tanrının yönergesine güvenir.
Müjdeciye göre önemli olan, Meryemin tanrının oğlunu doğurması değildir,
daha doğrusu Meryem’in mesajı dinlemesi ve tanrının dileğini yerine
getirmesi.
Film parçası
DVD Menü 1.1
İncillerde
Hazreti İsa’nın
doğumu
Resimler
DVD Menü 1.2
Meryem
Ana’nın kutsal
kitaplarda
anılması
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Meryem bir bakıma merkezî bir figür değildir, fakat yine de Yeni
Ahit’te doğumla ilgili, Hazreti İsa‘nın annesi olarak çok önemli bir
rolü vardır. Sadece annesi olduğu için değil, bu rolü nasıl üstlendiği
de önemlidir, konuyu aslında anlamadığına rağmen razı olur,
samimiyet gösterir. Her şeye rağmen şöyle söyler: ‚Evet, öyle olsun.
Olmasına izin veriyorum.‘“
Hazreti İsa’nın doğumunun haricinde Meryem’in figürü ahitlerde kayıplara
karışır. Müjdeciler ancak bazı bölümlerde Hazreti İsa’nın annesinden
bahsederler. İsa’nın çarmıha gerilmesi bile incilde farklı şekilde anlatılır –
Hazreti İsa’nın çarmıhın altındaki annesinden her müjdeci bahsetmez.
Film parçası
DVD Menü 1.3
Meryem
Ana’nın özel
konumu
Buna rağmen ilk hristiyanlara göre Meryem ilk baştan özellikle hürmet
gösterdikleri merkezi bir şahıstı.
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Selamet öyküsündeki önemli pozisyonu kutsallaştırmaya yol
açmıştır. Kilisenin eskiden beri, gerçekten çok eskiden beri tapılan
Maria
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azizlerden biridir, hem dini inancın kadın figürü olarak ilk
zamanlardan beri çok önemli bir şahıstır.
Bu önemini elbette yaşam hikayesine de borçludur, eşlik etmesiyle
– Hazreti İsa’yı sadece doğurmamıştır, onu ayrıca yetiştirmiştir ve
ona eşlik etmiştir. Böylece ona en yakın insan olmuştur. Kutsal
saygıda bu durum da önemlidir. Meryem’in anneliği elbette genel
olarak anneliğin bir örneğidir: Annelik hayatın temel tecrübelerinden
biridir, bu halde önemli bir savunmacıya dönüşür: İnsanlar
annelerine giderler ve ondan bir şeyi rica ederler. İşte böyle önemli
bir savunmacıdır, en yüksek kademeye başvurmadan daha ziyade
hemen ona yönelir insan.“
2. Meryem Ana’ya tapmanın oluşumu
Milattan sonraki ilk yüzyıllarda, genç yaştaki hristiyanlık eski çağın farklı
düşüncelerden ve hayallerden oluşan tanrılar dünyasıyla karşılaşmıştı.
Tüm Akdeniz bölgesinde güçlü ve önemli tanrıçalar mevcuttu.
Film parçası
DVD Menü 2.1
Eski
kültürlerin
unsurları
Bu tanrıçaların bazı özellikleri halkın Meryem Ana’ya karşı gösterdiği kutsal
saygıya intikal etmişti.
Kafasında hilal bulunan Babil tanrıçası Astarte – daha sonra Meryem Ana’nın
sunumlarında da bulunan bir sembol – veya aynı şekilde hilal taşıyan Yunanlı
tanrıça Artemis.
Burada ilahi oğlu Horus’u emziren Mısır tanrıçası İsis de muhtemelen
özellikle etkili olmuştur.
Resimler
DVD Menü 2.2
Meryem
Ana’ya
tapmanın
başlangıcı
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Elbette Akdeniz bölgesinde bazı örnekler vardır. Mısır’da özellikle
İsis ve oğlu Horus vardır. Eski hristiyanlıkta bu çok belirgin bir
paraleldir. Burada özellikle ‚Maria lactans‘ da denilen sembol vardır,
yani oğluna meme veren Meryem Ana. Emziren Meryem Ana,
kesinlikle eski Mısırlı örneklere dayanır.
Ayrıca elbette Küçük Asya’da çok etkin olan Artemis kültü vardır.
Efes boşuna önemli bir kült mekanı değildi – Meryem Ana’nın
öldüğü ve onun mezarının bulunduğu mekan. Fakat eski çağda aynı
zamanda insanların Artemis’e tapdığı mekan.“
İncilin geleneklerine ve eski çağdaki tanrıçaların örneklerine dayanarak
hristiyanlığın dindar halkında henüz ilk dönemlerde Meryem Ana’ya yönelik
özel bir kutsal saygı meydana gelmiştir.
Film parçası
DVD Menü 2.3
Hristiyanlığın
dişi tarafı
Erkeklerin etkin olduğu kilisede ve yine erkek ağırlıklı bir tanrı tasavvurunda
Meryem Ana hristiyanlığın kadın tarafını canlandırabilmiştir.
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Musevi geleneklerde erkeğin son derece hakim olduğu bir tanrı
tasavvuru mevcuttur. Böylece Meryem Ana henüz başlangıçta
tanrının kadın tarafı varsayılmıştır. Ayrıca insana sevgi gösteren bir
figür olarak sayılır. Tanrının azizlerin yoluyla şifa vermesi,
Maria
20
muhtemelen en belirgin şekilde Meryem Ana’da gerçekleşir. O, tüm
yaşam alanlarında benimsenen önemli bir şahısa dönüşür. Zor
durumlarda en önemli savunmacı ve yardımcı.“
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Bence önemli olan içtenlik ve korunma hasretidir. İnsanlar –
özellikle kadınlar – tamamen erkeklerin hakim olduğu bir toplumda
yaşamaktalardı, kilisede de erkekler bazen acımasızca egemen
olmuşlardı, hiç bir rolü olmayan kadınlar köle olmuşlardı,
evlendirilmişlerdi veya manastıra itilmişlerdi. Kadınların fazla
şansları yoktu. Meryem Ana ise, kadınlara – ama kesinlikle
erkeklere de – hayatın başka bir tarafını göstermişti: Hakimiyetin
yerine örneğin koruyuculuk. Henüz Orta Çağda içtenliği ve güvenliği
temsil eden ‚koruyucu kaputlu Meryem Ana‘ vardı. Bu merhameti,
şefkati ve yakınlığı insanlar her hangi bir erkekten, hatta erkek bir
tanrıdan bile beklememişlerdi, çünki erkekleri bu şekilde
algılamamışlardı.
Bana göre insanların ruhunda bu annelik ve kadınlık unsurlarını dini
inançlarına da dahil etmeye yönelik bir ihtiyaç mevcuttu. Katolik ve
ortodoks dinlerde bu ihtiyaç bir bakıma Meryem Ana’yla
karşılanmıştı.“
3. Reformasyon ve kutsal saygının eleştirisi
Dindar halkta Meryem Ana’nın önemi giderek artmıştı. Fakat reformasyon
döneminde kutsal saygıya yönelik eleştiriler de ortaya çıkmıştı. Azizler – ve
özellikle Meryem Ana – artık bu kutsal saygının sayesinde sadece tanrının
lâyık olduğu bir pozisyona ulaşmıyorlarmıydı?
Luther gerçi özel ve kutsal şahsiyetlerin anılmasını prensip olarak
reddetmiyordu, fakat azizlere tapılmasına karşıydı. Çünki: „Tanrının ve
insanların arasında sadece bir aracı vardır: Hazreti İsa.“
Luther’e göre Meryem Ana dini inançta bir örnek fonksiyonuna sahip
olabilirdi, fakat kendisi şifayı ne yaratabilirdi ne de verebilirdi.
Film parçası
DVD Menü 3.1
Reformasyonun
etkisi
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Luther Meryem Ana’ya çok saygı duyardı, hem reformasyondan
sonra bile. Şarkı kitabının bir yorumu hakkında katoliklerin de takdir
ettiği, Meryem Ana’ya övgüler sıralayan çok güzel bir makaleyi
yazmıştı. Ama elbette ilahi, ya da yarı ilahi olarak değil, daha
doğrusu kardeş veya örnek olarak.“
Meryem Ana’nın reformasyon kiliselerinde özel pozisyonunu kaybetmesiyle
birlikte tek şifa vericinin Hazreti İsa olduğu vurgulanmıştır. Ancak bu arada
kadın ilkesi de kaybolmuştur.
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Protestanlıkta Meryem Ana inancı yoktur. Bu bir bakıma bir
noksanlıkdır. Aslında gerçekten olumlu bir telâfi de yoktur – dini
inancın bu düşünce dünyasında kadınlık aslında mevcut değildir.“
Maria
21
Katoliklerin dünyasında – özellikle halkta – Meryem Ana‘ya yönelik kutsal
saygı daima önem taşımıştır. Bazı hac yolculukları ve dini bayramlar Meryem
Ana’ya bahşedilmiştir. İnsanlar şundan emindir ki, dertleri ve çileleri
açısından Meryem Ana onların savunmacısıdır. Tüm zor durumlarda Meryem
Ana onların yardımcısı ve refakatçısı olabilir. Adak levhalarında insanlar
Meryem Ana’nın desteğine yönelik teşekkürlerini ifade ederler.
Buna karşı resmi katolik doktrin şöyle söylemiştir: Merhameti ve şifayı
yaratan Meryem Ana değildir. Aziz bir savunmacı olarak aracılık yapabilir,
ama kendisi meydana getiremez. Ancak ona saygı gösteren halk bu tasarımı
kabul etmemişti.
Film parçası
DVD Menü 3.2
Katolik
öğretiye karşı
halk dini
Resimler
DVD Menü 3.3
Büyük duacı
Meryem Ana
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Teologlar sürekli ikaz ederler – hem hac geleneklerinde de şöyle
ifade edilir: ‚Meryem Ana’nın şefaati beni kurtardı.‘ Elbette genelde
şöyle söylenir: ‚Meryem Ana yardımcı oldu‘. Bu teologların bir
düzeltmesidir, ki teoloji açısından anlaşılırdır, ama insanların günlük
hayatında fazla önemi yoktur. Meryem Ana basit olarak güçlü bir
savunmacı olarak algılanmaktadır, genelde bunun dogmatik-teolojik
açıdan doğru olup olmadığına dikkat edilmez.“
4. Bakireden doğma ve Meryem Ana dogmaları
Meryem Ana’nın dindar halkta aralıksız sevilmesine rağmen reformasyonun
getirdiği aydınlanmayla birlikte incilin metinleri eleştirilmeye başlanılmıştı.
Artık özellikle mucize öyküleri tenkitçi bir şekilde soruşturulmaktaydı.
Bu arada bakireden doğma da şüpheli görülmekteydi. Onun anlamı nedir
acaba?
Film parçası
DVD Menü 4.1
Bakireden
doğma
konusu
Meryem Ana çoğu hristiyanlara göre dinlerinin merkezi bir unsuruydu.
Meryem Ana bütün dünyada sayılmaktaydı.
Fakat mantıklı bir dünyada bakireden doğma teorisinin biyolojik bir gerçek
olduğunu iddia etmek artık mümkünmüydü?
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Bakireden doğma elbette katolik bir teori değildir, daha doğrusu
İsa’nın bakireden doğduğu incilde yazılıdır, Matta ve Luka bunu
birkaç defa söylemişlerdir. Doğal olarak çoğu insana bunu biyolojik
açıdan anlamak kolay gelmez. Buna rağmen, doğuma cinsel
faaliyetin yerine dinlemenin, içtenliğin, yani bu tutumun yol açtığı
esaslı bir ifadedir. Günümüzde bakirelik konusu isabetli bir
benzetmemidir yoksa değilmidir, bu tartışılabilir elbette. Çünki
hemen cinselliğin reddi sözkonusudur, yani sanki seks yapmadan
bile çocuğu olmuş gibi. Bence çağdaş insanların çoğu bunu artık
anlamamaktadır. Bu halde bakireden doğmanın esas manevi
ifadesini öğretmek günümüzde pek kolay değildir. Fakat derin bir
manası vardır.“
İncilin sözlerini ve düşüncelerini öğretmek, mantıklı ve aydınlanmış bir
toplumda giderek zorlaşmıştı. Bakireden doğma teorisi, kilisenin cinsellik
düşmanlığının bir parçası olarak algılanmaktaydı. Kusursuz ve saf Meryem
Ana kutsal saygının merkez noktasına dönüşmüştü.
19. yüzyılda ve 20. yüzyılın ilk yarısında Meryem Ana bir bakıma kadın ve
aile düşüncesini de etkilemişti.
Film parçası
DVD Menü 4.2
Kilise
politikasında
Meryem Ana
Maria
22
Buna misal olarak sayısız görüngülerin ve hac ziyaretlerinin yanısıra katolik
kilisenin çıkardığı Meryem Ana teorileri de sayılabilir.
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„19. yüzyılda Meryem Ana oldukça uysallaştırılmıştı. Yani ona
kesinlikle ahlaki düşüncelere ve namusa dayanan bir rol
özgülenmişti. Hizmet eden bir kadının rolünü, yani bu alçak
gönüllülüğe indirilmiş bir kadın rolünü iletmişti. Özerk bir kadının rolü
örneğin 18. yüzyılda çok daha yaygındı. 18. yüzyıl bu güçlü kadın
düşüncesiyle çok daha rahat uğraşmıştı, kadının güçlü olmasına
izin vermişti.“
1950’de Papa XII. Pius nihayet son Meryem Ana teorisini açıklamıştı –
Meryem Ana’nın bedeninin cennete kabulünün öğretisini. Meryem Ana
ölümünden sonra „bedeniyle ve ruhuyla cennetin ululuğuna“ kabul edilmişti.
Bu dini öğreti, Meryem Ana’nın dindar halkta eskiden beri gördüğü kutsal
saygıya dayanmıştı, ancak eleştiriye de sebep olmuştu, örneğin protestan
hristiyanlar tarafından.
O-Ton Pfarrer Andreas Ebert:
„Meşhur protestan derinlik psikologu Carl Gustav Jung, Meryem
Ana’nın bedeninin cennete kabulü teorisi çıkınca protestanların
dehşetine rağmen çok hoşlanmıştı. 50’li yılların başlarında şöyle
söylemişti: ‚Evet, kadınlık bu sembol seviyesinde nihayet cennete
kabul edilmiştir. Kadınlık bir şekilde ilahiliğe dahil edilmektedir – bu
da aslında eksikti.‘ Ona göre babadan, oğuldan ve kutsal ruhtan
oluşan kutsal üçlük, erkek ağırlıklı bir durumdu, ve aslında bir
dörtlüğe ihtiyacımız vardı. Dördüncü faktör ise ona göre kadınlıktı.
Bu teorinin anlamı belki farklı da olabilirdi, fakat Meryem Ana’nın
cennetde bir yeri olduğunu, yani bir bakıma tanrının yanında … bu
düşünceyi derinlik psikolojisi açısından çok harika olarak
nitelendirmişti!“
5. Meryem Ana tasviri ve kadının rolü
Toplumun kadının rolü hakkında sürdürdüğü tartışmalarla ve feminist bir
teolojinin ortaya çıkmasıyla birlikte, zamanla Meryem Ana’nın sonuçta
erkeklerin hakim olduğu bir toplumdan etkilenmiş bir kadın rolünü mü temsil
ettiği soruşturulmuştu.
Meryem Ana tasvirlerinin kadının toplumdaki rolünün bir ifadesi oldukları iddia
edilmeye başlanılmıştı. Saf ve alçak gönüllü Meryem Ana’nın, söz dinleyen
kızın tasviri aynı zamanda kadının bastırılmasının bir tasviri de değilmiydi?
Film parçası
DVD Menü 5.1
Kilise ataerkiliğinin bir
güç vasıtası
mı?
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Bence önemli bir nokta şudur ki, kilise sadece erkeklerin hakim
olduğu bir tanrı tasvirini savunmamaktadır, aynı zamanda erkeklerin
hakim olduğu ve Meryem Ana’ya elbette belli rollerin bağlandığı bir
kilisedir. Bu rollerin teoloji tarihinde sürekli uğradığı değişimler çok
enteresandır. Bugünkü duruma bakarsak, tekdüzen bir tasvir
mevcut değildir. Dindar dünyada elbette 19. yüzyıl hakimdir, ama
teolojik tartışmada birçok farklı hareketler vardır. Örneğin ‚yeni
Havva‘, güçlü bir kadın olarak özerkliği ve özgüveniyle kendi
Maria
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yolunda ilerlemektedir, ve alçak gönüllüce evet demesine rağmen
bağımsız ve istekli olarak davranmaktadır.“
O-Ton Dr. Christoph Kürzeder:
„Meryem Ana’nın tarihçesine bakarsak, onun son derece uysal
olduğunu farkederiz. Tasvirleri sürekli değişmiştir. Cennetin
kraliçesi, çarmıhın altında acı çeken kadın, kollarında ölmüş oğlunu
tutan Pieta, veya Hazreti İsa’nın doğumu, yani sevinç dolu bir olay:
Tarihde Meryem Ana’ya karşı kutsal saygının sürekli değişen ağırlık
noktaları olmuştur. Bugün artık oldukça zor bir noktaya ulaşmış
bulunuyoruz, çünki Meryem Ana tasvirlerimiz hala 19. yüzyılın
etkilerini göstermektedir. Lourdes’un bakir gebelik tasviri halen
katolik kilisenin ideallerinden biridir. Dolayısıyle bu önemli din
figürüne yönelik uzun bir süredir yeni tasvirler araştırılmaktadır.
Burada elbette çağdaş sanatlar sözkonusudur. Onların görevi,
sürekli yeni tasarılarla hayatımızda örnek şahsiyet olabilecek,
manevi açıdan çok değerli bir kadın figürünün düşüncesini
tanımlamakdır. Burada elbette duyguların da çok önemli bir rolü
vardır. Ayrıca kadın rolünün değişmesi de çok önemlidir. Meryem
Ana bir bakıma yanlız yetiştiren bir anneydi. Güçlü bir kadın tipini
temsil etmektedir, aslında çok modern bir kadın tipini. Böylece
zaman akışında sürekli değiştiğini söyleyebiliriz.“
Meryem Ana tasvirleri değişmektedir. Henüz incilde yazarlar onu farklı
şekilde yorumlarlar. Kilise tarihi boyunca Meryem Ana’ya yönelik kutsal saygı
erkeklerin hakim olduğu bir dine bir kadınlık unsurunu ilave eder. Günümüzün
görevi, modern bir kadın rolüyle de uyum sağlayan çağdaş bir Meryem Ana
tasvirini bulmaktır.
Film parçası
DVD Menü 5.2
Modern bir
yoruma doğru
değişim
Resimler
DVD menü 5.3
Çağlar
boyunca
Meryem Ana
tasvirleri
Son
Maria
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7. Mediendidaktik
1. Nach PISA
Lange Zeit war unsere schulische Lernkultur auf klassische Wissensvermittlung ausgerichtet.
Nicht Methodenvielfalt, sondern lehrkraftzentrierter, instruktiver Frontalunterricht stand unumstritten im Mittelpunkt. Spätestens seit PISA, TIMSS und IGLU ist deutlich geworden, dass
neue Wege beschritten werden müssen. Die OECD hat in drei Fragen auf Anforderungen
aufmerksam gemacht, die in Zukunft für die Aneignung von Wissen und Bildung von Bedeutung sind:
• Sind Schülerinnen und Schüler gut vorbereitet für die Herausforderungen der Zukunft?
• Sind sie in der Lage, ihre Ideen und Vorstellungen effektiv zu analysieren, sie zu begründen und zu kommunizieren?
• Verfügen sie über die notwendigen Kompetenzen für lebensbegleitendes Lernen?
In den neuen Bildungsstandards, die in den Schulen bereits gültig sind, wird auf die Bedeutung der Medien für den pädagogischen Einsatz ausdrücklich hingewiesen. Der Einsatz
von elektronischen Medien im Unterricht wird bald so selbstverständlich sein wie früher Tafel
und Kreide. Und so wie die Gestaltung eines Tafelbildes mit farbiger Kreide nicht auf
pädagogisch-didaktische Vorüberlegungen verzichten konnte, wird auch der Einsatz „Neuer
Medien“ nicht ohne entsprechende Didaktik auskommen können. Neben der Lösung
finanzieller und technologischer Fragen stellt sich die Frage: Welche Kompetenzen
benötigen Lehrkräfte, um Unterricht mit Medien gestalten zu können?
Gerade im Bildungsbereich werden immer wieder mit der Einführung „Neuer Medien“ zunächst hohe Erwartungen an deren Leistungsfähigkeit zur Verbesserung des Unterrichts gestellt. Nach einer ersten Phase der Euphorie bleibt die Erkenntnis, dass Medien allein noch
keine didaktischen Qualitäten mit sich bringen, sondern immer gezielt auf die Lösung von
Bildungsproblemen ausgerichtet werden müssen. Begriffe wie „Didaktik im Netz“, „E-Didaktik“ oder „multimedialer Unterricht“ umschreiben das Bemühen, in allen Unterrichtsfächern
Informationstechnologien zu nutzen.
Als zentrale Bestandteile von Medienpädagogik werden meistens die Begriffe Mediendidaktik und Medienerziehung unterschieden. Dabei beschäftigt sich die Mediendidaktik mit der
Nutzung von Medien in Lehr- und Lernprozessen, mit dem Ziel, neue Qualitäten des Lehrens
und Lernens zu ermöglichen und Effektivität und Effizienz durch Einsatz von Technik zu steigern.
Die Medienerziehung zielt auf den reflektierten Medienkonsum und kritischen Umgang mit
Medienangeboten. Sie beschäftigt sich also mit möglichen Gefahren der Mediennutzung,
etwa des Fernsehens und des Internets und den weiteren Auswirkungen von Medien auf
Schüler/-innen, Schule oder Bildung und Kultur allgemein.
2. Medienkompetenz
Um die Chancen zu nutzen, die sich durch den Einsatz „Neuer Medien“ im Unterricht ergeben, muss nicht nur die notwendige Hardware in den Schulen vorhanden sein. Hinzu kommt,
dass Lehrer/innen mit modernen IT-Technologien didaktisch/methodisch sinnvoll umgehen
können, dass sie also die erforderliche Medienkompetenz besitzen. Schließlich müssen auch
noch die eingesetzten Medien den neuen Anforderungen genügen.
Bei der herkömmlichen Anwendung audiovisueller Medien im Unterricht benutzten Lehrer/
innen diese meist als zusätzliches Informationsmaterial. Die Informationen werden zunächst
von der Lehrkraft aufgenommen und verarbeitet und dann mit der Präsentation des Mediums
und den zugehörigen Fragestellungen im Unterricht an die Schüler/-innen weitergegeben. In
der klassischen instruktionalen Vorgehensweise filtert die Lehrkraft also Informationen und
Maria
90
stellt aufgrund ihres Wissens- und Informationsvorsprungs Fragen an die Schüler/-innen. Die
Selbstständigkeit der Schüler/-innen (z. B. die eigene Entwicklung von Fragen) wird so nicht
begünstigt.
Wenn Medienkompetenz als Bestandteil von Lernkompetenz als zukunftsweisend angesehen wird, dann muss ihre Entwicklung in allen Fächern im Vordergrund stehen. Ihre Nutzung
sollte regelmäßig und selbstverständlich sein. Der Einsatz digitaler Medien im Unterricht ermöglicht eine Entwicklung zum schülerzentrierten Arbeiten in wechselnden Sozialformen.
So kann aktivierender Unterricht entstehen, der motiviert, der die Identifikation mit der Schule
fördert, der die Persönlichkeit des Lernenden stärkt und der letztlich Qualitätsentwicklung in
der Schule bewirkt. (Vaupel, 2006)
Für den konkreten Unterricht kann eine Aufteilung des Lernprozesses in fünf übergeordnete
Kerntätigkeitsfelder hilfreich sein:
• Strukturieren – „Was wollen wir wie bearbeiten?“
• Recherchieren – „Ich mache mich schlau.“
• Kooperieren – „Wir arbeiten gemeinsam.“
• Produzieren – „Ich stelle etwas her.“
• Präsentieren – „Ich erkläre euch das.“
Diese fünf Lernmethoden – im Lernprozess variabel eingesetzt – fordern und fördern den
kompetenten Umgang mit Medien.
(nach: Diskussionspapier der LKM-Arbeitsgruppe „Standards in der Medienbildung“, 2006)
3. Didaktische DVDs
Bei der Einführung neuer Unterrichtsmittel steht oft die Begeisterung für technische Möglichkeiten im Vordergrund, ohne dass dadurch bereits eine Verbesserung des Unterrichts garantiert wird. Entscheidend für die Nützlichkeit von Medien werden immer ihre didaktische
Qualität und ihr methodischer Einsatz sein.
Im Sinne der
Unterrichtsmittel:
Bildungsstandards
müssen
auf
Kompetenzerwerb
ausgerichtete
• zur Optimierung von Lehr- und Lernprozessen beitragen,
• systematische Planung und Aufbereitung der Lerninhalte ermöglichen,
• zu handlungs- und produktorientiertem Unterricht anregen,
• offene Unterrichtsformen unterstützen,
• dem Lernenden eine aktive Rolle in der Konstruktion des Wissens zuweisen,
• selbstbestimmtes und entdeckendes Lernen fördern,
• Schülerzentrierung und Binnendifferenzierung ermöglichen,
• kooperatives Lernen unterstützen,
• nachhaltiges, lebenslanges Lernen fördern.
Diese Anforderungen können didaktische DVDs am besten erfüllen. Zwar bleibt es letztlich
der Lehrkraft überlassen, ob und wie „Neue Medien“ im Unterricht eingesetzt werden und wie
weit die klassische Lehrerrolle zugunsten eines „Moderators von Lernprozessen“ verändert
wird, aber die Möglichkeiten, die sich heute schon bieten, müssen voll zur Verfügung gestellt
werden. Medienkompetenz entwickeln Schüler/-innen, indem sie:
• Mediengeräte nutzen,
• Informationen beschaffen,
• Standardprogramme einsetzen,
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91
• Lernprogramme verwenden,
• Medientexte und ihre Wirkungen verstehen,
• Inhalte visualisieren und präsentieren,
• mit Medien gestalten.
Didaktische DVDs können auch auf „herkömmliche Art“ (durch „Vorführung“ und Einsatz vieler Begleitmaterialien) genutzt werden; ihre eigentlichen Vorteile entfalten sie aber erst dann,
wenn sie mithilfe des Computers in eine multimediale Umgebung eingebunden werden:
• Inhalte der DVD können mehrfach im Klassenraum vorhanden sein: auf Datenträgern
(Festplatte, DVD …), im Schulnetz oder über Internet (per Download).
• Die Inhalte sind durch unterschiedliche Anwendungs-Programme kombinierbar (PowerPoint, Word, MindMap, Excel …).
• Auf didaktischen DVDs sind Zusatzmaterialien gespeichert (didaktische/methodische
Hilfen, Arbeitsblätter, Übungen, Testaufgaben, Bildmaterialien, Texte, Übungen,
Links ...).
• Die angebotenen, verschiedenen Medien sind verknüpfbar (Texte, Grafiken,
Videosequenzen, Standbilder, Animationen, Zeitlupenwiedergaben …).
• Daraus ermöglicht sich aktive Medienarbeit in allen Fächern.
• Es entstehen Ausdrucke, Schülerprodukte, Präsentationen …
Die als Medien für Lehrpläne und Bildungsstandards hergestellten didaktischen DVDs
erheben den Anspruch, den Anforderungen eines zukunftsorientierten Unterrichts gerecht zu
werden. Sie sind qualitätsgesichert an den Standards der Bildungspläne orientiert und stellen
schüler-, handlungs- und kompetenzorientiert die Bedürfnisse der Unterrichtspraxis in den
Vordergrund.
4. Der Film im Unterricht
Filme spielen im Unterricht schon lange eine wichtige Rolle. In digitaler Form sind sie heute
Bestandteil der „Neuen Medien“ und werden so weiter an Bedeutung gewinnen. Hinzu
kommt, dass der Filmeinsatz immer leichter geworden ist. Früher, beim Einsatz von 16-mmFilmen oder Videokassetten, standen an den Schulen Vorführgerät und Medium oft nur
einmal zur Verfügung. Die Präsentation durch Lehrer/innen führte zu reiner Medienrezeption
durch die Schüler/-innen. Heute wird kein komplizierter Filmprojektor (mit Bediener-Zertifikat)
und häufig auch keine Raumverdunkelung benötigt.
Filme zeichnen sich durch spezielle Vorteile aus:
• Filme sind anschaulich – komplexe Vorgänge können einfach dargestellt werden.
• Filme können Vorgänge zeigen, die der Mensch sonst nie sehen würde – z. B. aus
Sicherheitsgründen.
• Filme sind überzeugend – was man „selbst gesehen“ hat, ist glaubwürdiger.
• Filme sind leicht verfügbar.
Diese Vorzüge wurden durch die Bereitstellung des Films in digitaler Form (als DVD oder
abrufbar von einem Server) weiter vermehrt. Der Name DVD (Digital Versatile Disc) verweist
auf die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten:
• DVDs besitzen eine hohe Speicherkapazität von Bild-, Ton- und Computerdaten.
• Dadurch sind sie für Video- und Multimedia-Anwendungen geeignet.
• Die DVD-Technologie bietet eine bisher noch nicht erreichte Farbqualität, Bildschärfe
und Tonqualität.
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92
• Durch ein berührungsloses optisches Abtastsystem bleibt die hohe Bildqualität unabhängig von der Zahl der Wiederholungen erhalten.
• Wahlfreier Zugriff und schnelle Zugriffszeiten (statt Vor- und Zurückspulen) vereinfachen die Nutzung.
• Detailgetreue Standbilder können die Unterrichtsgestaltung unterstützen.
• Mehrere Tonspuren erhöhen den Einsatzbereich (deutsch, englisch, türkisch).
• Die Nutzung ist nicht an einen PC gebunden. Didaktische DVDs können auf einfachen
DVD-Playern mithilfe der Fernbedienung voll genutzt werden.
Auch wenn die klassische „Filmvorführung“ nicht mehr im Vordergrund steht, so wird es doch
nach wie vor die Aufgabe der Lehrer/-innen sein, zu entscheiden, in welcher Phase des
Lernprozesses und mit welcher Absicht ein Film eingesetzt werden soll. Er/Sie muss über die
Vorbereitung und Auswertung des Films entscheiden.
5. Online-Nutzung
Zukunftsorientierter Unterricht ist nicht nur durch den selbstverständlichen Einsatz „Neuer
Medien“, der Verwendung didaktischer DVDs oder der Nutzung des Internets
gekennzeichnet, sondern wird bald schon durch Online-Distribution bestimmt werden. Die
Möglichkeit, IT-gestützte multimediale Lehr- und Lernformen orts- und zeitunabhängig
einsetzen zu können, wird den Weg zu einer neuen Lernkultur erleichtern. An den Schulen
steht nicht mehr die Frage an, ob elektronische Medien benutzt werden, sondern wie. Dabei
spielt die Qualität der Medien eine wichtige Rolle. Internetrecherchen unterstützen heute
schon durch ihre Fülle von Informationen handlungsorientierten Unterricht, aber fest steht:
Als hauptsächliche Quelle für Unterrichtsvorbereitung und -durchführung ist das Internet
kaum geeignet.
In verschiedenen Bundesländern wird an einer Realisierung der Online-Mediendistribution
gearbeitet; teilweise bereits mit beachtlichem Erfolg (z. B. NRW – EDMOND, BW – SESAM
oder Sachsen – MeSax). Voraussetzung ist ein (passwortgeschützter) Zugang zu onlinerecherchierbaren Datenbanken, wie sie z. B. von kommunalen Medienzentren zur Verfügung
gestellt werden können. Ein Online-Medienkatalog informiert die Kunden (Lehrer/innen,
Schüler/-innen, Eltern) über die vom jeweiligen Medienzentrum angebotenen, lizenzierten
Online-Medien. So kann eine qualitativ neue, verbesserte Versorgung der Schulen mit unterrichtsrelevanten Medien sichergestellt werden.
Gemeinsames Ziel dieser Bemühungen ist es, den Anforderungen eines modernen Unterrichts, wie er in den neuen Bildungsstandards beschrieben wird, gerecht zu werden. Wenn
Medien als Gegenstand und Werkzeug im Unterricht wichtig sind, wenn Medienkompetenz in
allen Fächern an Bedeutung gewinnt, dann müssen auch die notwendigen Medien didaktisch
aufgearbeitet zur Verfügung stehen: lehrplanorientiert, qualitativ hochwertig und möglichst
unkompliziert.
Die Verbreitung von Medien in Form einer Online-Distribution bietet gegenüber traditionellen
Unterrichtsvorbereitungsformen eine Reihe spezifischer Vorzüge:
• Die Unterrichtsstunde kann von einem beliebigen Ort, z. B. in der Schule oder von zu
Hause, geplant und vorbereitet werden.
• „Ausleihzeiten“ entfallen, „sofortige Verfügbarkeit“ ermöglicht Zeitersparnis bei der
Medienbeschaffung.
• Die Auswahl und Bestellung erfolgen elektronisch bequem über das Internet.
• Eine differenzierte Recherchierbarkeit mit Suchbegriffen sorgt für „Passgenauigkeit“ (es
werden nur die Medien heruntergeladen, die wirklich benötigt werden).
• Versand- und Kurierkosten entfallen.
Maria
93
• Anschaffungskosten für Medienkopien und Vervielfältigungen entfallen bzw. reduzieren
sich.
• Medienpakete oder Teile davon können in beliebig vielen Schulen zu verschiedenen
Zeiten gezeigt werden.
• An den Schulen ist die Parallelnutzung durch mehrere Lehrkräfte möglich.
• Die Lagerung von Unterrichtsmaterialien vereinfacht sich (sowohl in der Schule, zu
Hause als auch in der immer schwerer werdenden Lehrermappe).
• Die Online zur Verfügung gestellten Medien sind „qualitätsgesichert“.
Eine unproblematische Realisierung der Online-Distribution ist an Voraussetzungen geknüpft, die sich zurzeit noch im Aufbau befinden, aber in absehbarer Zeit als Selbstverständlichkeit gelten werden. An den Schulen müssen geeignete vernetzte PCs zur Verfügung
stehen. Den Lehrer/innen (und Schüler/-innen) muss der Zugriff auf Online-Daten von
Schulrechnern (und auch von zu Hause) möglich sein. Dazu müssen sie die Nutzung bestimmter IT-Anwendungen und das Recherchieren im Internet und in Datenbanken erlernen.
Wenn Online-Distribution über einen zentralen Server Wirklichkeit geworden ist, ergeben
sich eine Reihe weiterer paralleler Möglichkeiten:
• Lehrer/innen können eigene Unterrichtsbeispiele für andere Lehrkräfte auf dem Server
zur Verfügung stellen.
• In Foren können sich Lehrer/innen zur Entwicklung von konkreten Lernarrangements
austauschen und miteinander kooperieren.
• Schüler/-innen können von zu Hause aus auf den Schulserver zugreifen und elektronische Unterrichtmaterialien verwenden oder z. B. Aufgaben abholen und Hausaufgaben ablegen.
• Auf dem Schulserver können weitere Informationen oder Lernmaterialien (passwortgeschützt) abgelegt sein, auf die Schüler/-innen oder Eltern Zugriff erhalten.
Eine bedeutende Unterstützung für aktives Lernen mit Medien ergibt sich aus einer klaren
Online-Medien-Lizenzierung, die insbesondere den Lehrer/innen entgegenkommt. Außer
dem „Recht zur nichtgewerblich öffentlichen Vorführung“ sollte für Online-Medien erlaubt
sein:
• die Speicherung der Medien auf dem Server der Schule für die Dauer der Lizenzzeit,
• die Nutzung der Medien auf ausnahmslos allen in der Schule befindlichen Rechnern,
• das Kopieren der Medien auf optische und/oder magnetische Trägermedien, soweit
dies im Rahmen schulischer Aktivitäten erforderlich ist,
• die Nutzung der Medien auf den heimischen PCs der Lehrkräfte und auf Rechnern der
Schüler/-innen, soweit die Nutzung im schulischen Zusammenhang steht (Hausaufgaben, Referate, Unterrichtsvorbereitungen usw.),
• die Be- und Verarbeitung der Medien, insbesondere die Mischung mit anderen Materialien zu Übungszwecken, solange gewährleistet ist, dass das neu hergestellte Werk
nur im Klassen- oder Arbeitsgemeinschaftsverbund präsentiert und im Übrigen nicht
veröffentlicht wird.
Maria
94
7.1 Aufbau moderner didaktischer DVDs und deren Einsatz in
unterschiedlichen Lernszenarien
Maria
95
Maria
96
Maria
97
7.2 Inklusion im Unterricht
7.2.1. Inklusiver Unterricht
Seit März 2009 ist die „Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen
mit Behinderungen“ auch in Deutschland geltendes Recht. Damit verpflichtet sich
Deutschland zur schrittweisen Überwindung des selektiven Schulsystems und befindet sich
auf dem Weg zur inklusiven Schule. Ein inklusiver Unterricht verlangt grundlegende
Änderungen in unserem
Bildungssystem.
Die einzelnen Bundesländer müssen gesetzliche Regelungen erlassen, damit die
personellen,
sächlichen
oder
organisatorischen
Voraussetzungen
für
einen
Regelschulbesuch für behinderte Kinder vorliegen. Keinesfalls darf mit der inklusiven
Beschulung ein Absenken der sonderpädagogischen Förderung und Versorgung verbunden
sein. Vielmehr gilt es, diese Förderung in unvermindert hoher Qualität an den Regelschulen
zu erbringen:
.
• Unterschiedliche Begabungen (und Schwächen) sollen als Bereicherung für gemeinsames
Lernen genutzt werden.
• Inklusive Schulen bestehen aus kleinen, wechselnden Klassen (auch altersgemischt).
• Die Heterogenität soll pädagogisches, unterrichtliches Potenzial sein.
• Inklusiver Unterricht unterstützt nicht nur individuelle Förderung, sondern verändert
Didaktik, Methodik und Medien im Unterricht hin auf Individualisierung des Lernens.
• Die Kompetenzen jedes Einzelnen sollen wahrgenommen, geachtet und genutzt werden.
• Schule und Unterricht – und das Umfeld – müssen für die Aufnahme von Behinderten
angepasst werden.
MedienLB Medien für Lehrpläne und Bildungsstandards
NEU:
Förderung der Lesekompetenz durch Untertitel
7.2.2. MedienLB-Produkte
MedienLB-Produkte sind auf die Bildungsstandards und Lehrpläne der Bundesländer
ausgerichtet. Sie entsprechen den didaktisch-methodischen Konzepten, die einen inklusiven
Unterricht ermöglichen.
Sie zeichnen sich aus durch:
• angemessene Laufzeiten zwischen 15 und 35 Minuten
• Sequenzierung der Filme in didaktisch sinnvolle Lerneinheiten
• deutsche Untertitel zur Förderung der Lesekompetenz
• Klassische Arbeitsblätter mit Lösungen
• Interaktive Arbeitsblätter mit Lösungen
• Filmzusatzmaterialien wie Bilderserien, Grafiken, Animationen oder innovative Lernspiele
• umfangreiches Informationsmaterial
• Sprechertexte in verschiedenen Sprachen
• Testaufgaben mit Lösungen
• Möglichkeit, die Arbeitsmaterialien frei zu bearbeiten
• ein Glossar zur Erklärung von Fachbegriffen
• Internet-Links und Hinweise zu den jeweiligen Themen
• einfache Abbildung komplexer Vorgänge, Visualisierung von Vorgängen, die sich der
menschlichen Wahrnehmung in der Regel entziehen
• möglichst wahlfreien Zugriff und kurze Zugriffszeiten
• Unterstützung aller Online-Distributionswege Deutschlands einschl. der Unterstützung
neuer Distributionsideen
• Förderung von selbstständigem Lernen durch einfachen Zugriff von zu Hause von Schüler/innen auf die DVDs und Begleitmaterialen der MedienLB im Rahmen von OnlineDistributionssystemen
Maria
98
7.2.3. Inklusiver Unterricht durch interaktive DVDs von MedienLB
Interaktive DVDs mit Begleitmaterialien (wie z. B. interaktive Arbeitsblätter) sind die
zukunftsweisenden Unterrichtmittel für inklusiven Unterricht.
• Sie schaffen didaktische Rahmenbedingungen für selbstbestimmtes, konstruktives Lernen.
• Sie ermöglichen für jeden einzelnen Schüler/in Anerkennung, Dialog, Kommunikation und
Kooperation, auf die insbesondere behinderte Kinder angewiesen sind.
• Sie sind Angebote für dialogische, kooperative, offene Lernformen.
• Sie unterstützen die Rolle der Lehrkraft als Moderator und Lernbegleiter, der Kompetenzen
individuell fördert und bewertet.
• Sie ermöglichen einen Unterricht, der der Vielfalt der Schüler/-innen entspricht.
• Sie regen dazu an, dass Schüler/-innen aktiv auf alle Aspekte ihrer Bildung und Erziehung
Einfluss nehmen.
• Sie schaffen inklusive Kulturen, indem sie Informationen für alle zugänglich und
verständlich machen, z. B. durch verschiedene Sprachen oder Untertitel.
• Sie können auf verschiedenen Medien angeboten werden (DVD, CD, Kassette, online …).
• Sie können individuelle Schwächen gezielt berücksichtigen (bzw. durch einfache Sprache,
in Braille, in Großschrift …).
• Sie fördern abwechslungsreichen Unterricht, indem sie den Wechsel der Sozialformen
erleichtern.
• Sie fördern binnendifferenziertes Arbeiten innerhalb einer Lerngruppe in Ergänzung mit
gemeinsamen Unterrichtseinheiten.
• Sie ermöglichen allen Kindern individuelle Lernfortschritte, indem sie die Heterogenität der
Kinder bei der Aneignung von Lerninhalten berücksichtigen.
• Sie erleichtern äußere Differenzierung bis hin zum Einzelunterricht.
• Sie erleichtern die Teamarbeit zwischen verschiedenen Lehrkräften, sodass ein
kontinuierlicher Lernprozess gewährleistet ist.
Inklusiver Unterricht ist immer auch kompetenz- und entwicklungsorientierter Unterricht.
Hierbei erarbeiten Schüler/-innen ein Thema über verschiedene Kommunikationsformen,
Sozialformen und Medien. Dabei werden unterschiedliche Schwierigkeits- und
Komplexitätsstufen sowie individuelle Lerngeschwindigkeiten berücksichtigt.
MedienLB-Produkte sind darauf ausgerichtet.
Sie helfen der Lehrkraft, die Entwicklungspotenziale Ihrer Schüler/-innen zu erkennen und zu
nutzen:
• Welche besonderen Kompetenzen haben einzelne Schüler/-innen?
• Welcher Schüler/in arbeitet besonders strukturiert?
• Welcher Schüler/in lernt eher auditiv, welcher eher visuell?
Wenn diese Stärken offen kommuniziert werden, verstehen Schüler/-innen, warum manche
MitSchüler/-innen leichter mit spielerischen und andere eher mit textbezogenen Aufgaben
arbeiten.
MedienLB-Produkte ermöglichen Gruppenarbeit von Schüler/-innen mit unterschiedlichen
Kompetenzen. So können Schüler/-innen, die Inhalte bereits verstanden haben, andere
unterstützen und dadurch das eigene Verständnis des Gelernten vertiefen.
MedienLB-Produkte unterstützen wünschenswerten fächerübergreifenden Unterricht.
MedienLB-Produkte ermöglichen Schüler/-innen in der Freiarbeit, in Einzel-, Partner- oder
Gruppenarbeit an ihren individuell vereinbarten Lernzielen zu arbeiten. Dabei überlegen sie
selbst, was sie heute lernen wollen und entscheiden, wie sie es lernen wollen.
MedienLB-Produkte helfen dabei, dass die Herangehensweise an ein Thema je nach
individueller Voraussetzung differenziert angeboten werden kann. So kann es z. B. den
Schüler/-innen freigestellt werden, ob sie mit Bildmaterial, einem Fachtext oder einem
Filmbeispiel das Thema bearbeiten wollen.
7.2.4. Besonders empfehlenswerte MedienLB-Produkte für inklusiven
Unterricht finden Sie unter www.medienlb.de
• Mehrsprachigkeit • Untertitel • besonders attraktive interaktive ArbeitsblätterMedienLB -
Maria
99
3.4 Testaufgaben
Vorwort
Im Schulbereich können Tests zu unterschiedlichen Zwecken entwickelt und eingesetzt
werden:
auf der Theorieebene zur Überprüfung von Kompetenzmodellen,
auf der Systemebene zum Vergleich von Bildungssystemen (Bildungsmonitoring),
auf der Ebene der Einzelschule zur Evaluation,
auf der individuellen Ebene für Individualdiagnostik und -förderung.
Tests zur Individualdiagnostik (z. B. schulische Leistungsüberprüfungen in Form von
mehreren kurzen Fragen) sind nicht einfach mit Tests im wissenschaftlichen Sinne
(z. B. zum Bildungsmonitoring) gleichzusetzen.
Die klassischen Gütekriterien für Tests sind:
Objektivität
– das Ergebnis ist unabhängig vom einzelnen Testleiter, Untersucher bzw.
Auswerter,
Reliabilität (Zuverlässigkeit)
– der Test erfasst das, was er erfasst, zuverlässig und konsequent,
Validität (Gültigkeit)
– der Test misst genau das, was er messen soll.
Die herkömmlichen schulischen Tests, die durch das professionelle pädagogische Ermessen
der Lehrkraft „validiert“ werden, bleiben unverändert von großer Bedeutung. Sie können
insbesondere der Individualförderung dienen. Den Schulen bieten die Ergebnisse von
Bildungsmonitoringtests eine Vergleichsbasis, indem sie Informationen über das
durchschnittliche Leistungsniveau von Schüler/-innen sowie über allgemeine
Bewertungsmaßstäbe liefern.
Jedem Pädagogen dürfte klar sein, dass eine planmäßige Vorbereitung auf Tests – also
durch kurzfristiges, meist schematisches Training – in der Regel keinen langfristigen
Lernerfolg erzielen wird. Echte Kompetenzsteigerung erfordert vielmehr einen Unterricht, der
auf kumulatives, vernetzendes und nachhaltiges Lernen abzielt.
Maria
55
Von den vorgegebenen Antworten sind eine oder mehrere Antworten richtig.
Alle richtigen Lösungen bitte ankreuzen!
1) Maria ist die besondere Frauengestalt in
der Bibel. Sie ist ...
2) In welchem Evangelium spielt Maria eine
besondere Rolle?
a
Ehebrecherin.
a
Evangelium nach Markus
b
Heilige.
b
Evangelium nach Matthäus
c
Patronin.
c
Evangelium nach Joseph
d
Mutter Jesu.
d
Evangelium nach Lukas
e
Mutter des Johannes.
e
Evangelium nach Jakobus
3) Was geschah in Nazareth?
4) Für viele Christen war und ist Maria ...
a
In dieses kleine Städtchen wird der
Engel Gabriel gesandt.
a
eine Sünderin.
b
Gabriel kündet Maria die Geburt ihres
Sohnes Jesus an.
b
eine zentrale Figur der besonderen
Verehrung.
c
In dieses kleine Städtchen kommt Gott
persönlich.
c
eine Heilige.
d
Maria hört die Worte des Engels und
vertraut auf Gottes Weisung.
d
als weibliche Gestalt des Glaubens eine
wichtige Figur.
e
Maria hört die Worte des Engels und
misstraut Gottes Weisung.
e
unwichtig.
5) Die Bedeutung Marias entsteht durch ...
6) Bestimmte Attribute welcher antiken
Göttinnen gingen auf Maria über?
a
ihren Glauben und ihr Vertrauen.
a
Astarte
b
die Geburt Jesu.
b
Artemis
c
die Geburt Josephs.
c
Aphrodite
d
die Hochzeit zu Kanaan.
d
Isis
e
ihre Briefe.
e
Juno
Maria
56
7) Maria steht aufgrund ihrer Weiblichkeit ...
8) Früher war die Gesellschaft und auch die
Kirche männlich dominiert, das äußert sich
dadurch …
a
für die Zuwendung zum Menschen.
a
dass Frauen in Kirche und Gesellschaft
kaum eine Rolle spielten.
b
für Streitsucht und Eitelkeit.
b
dass Frauen kaum Zugang zu Bildung
hatten.
c
als Bezugsperson in allen
Lebensbereichen.
c
dass Frauen nur im Kloster „Karriere
machen“ konnten.
d
für Machtkämpfe.
d
dass Frauen politische Ämter inne
hatten.
e
als Fürbitterin und Helferin in allen
Nöten.
e
dass Frauen gleichberechtigt waren.
9) Die „Schutzmantelmadonna“ steht für ...
10) Mit der Reformation ...
a
Kälte.
a
wuchs die Marienverehrung ins
Unermessliche.
b
Geborgenheit.
b
setzte auch Kritik an der
Marienverehrung ein.
c
Fürsorglichkeit.
c
geht das weibliche Element ein Stück
verloren.
d
Barmherzigkeit.
d
wird die Heilsvermittlung durch Christus
wieder betont.
e
Wärme.
e
bleibt Maria Vorbild, aber kein Gott oder
Fast-Gott.
11) Im katholischen Bereich ...
12) Die folgenden Festtage sind Marienfeste:
a
sank die Verehrung Marias.
a
Maria Himmelfahrt.
b
blieb die Verehrung Marias.
b
Taufe Mariens.
c
widmeten sich Wallfahrten und Festtage
der „Gottesmutter“.
c
Mariä Empfängnis.
d
blieb Maria die Fürsprecherin für die
Sorgen und Nöte der Menschen.
d
Darstellung Mariens.
e
war Maria als Heilige Fürsprecherin.
e
Auferstehung Mariens.
Maria
57
13) Maria wurde im Laufe der Geschichte
dargestellt als ...
14) Auf der Suche nach einem neuen,
zeitgemäßen Marienbild ...
a
Himmelskönigin.
a
ist auch die zeitgenössische Kunst
gefragt.
b
die Schmerzvolle unter dem Kreuz.
b
ist die Politik gefragt.
c
die Pieta mit dem toten Sohn.
c
spielen natürlich Emotionen eine große
Rolle.
d
abenteuerlustige Frauengestalt.
d
spielt die Veränderung des Frauenbildes
eine sehr bedeutende Rolle.
e
Maria mit dem Jesuskind.
e
muss sie unseren Ansprüchen eines
modernen Frauenbildes gerecht werden.
15) Wie wird die Geburt Jesu durch Maria in
der Bibel genannt?
16) Maria wird bis heute als Patronin
(Schutzheilige) verehrt, von …
a
Sturzgeburt
a
Deutschland.
b
Stallgeburt
b
Bayern.
c
Jungfrauengeburt
c
Australien.
d
Risikogeburt
d
Lateinamerika.
e
Bethlehemgeburt
e
Brandenburg.
17) Attribute klassischer
Mariendarstellungen sind …
18) Im Lukasevangelium spricht Maria ein
Gebet, dass zu einem bedeutenden Gebet
der Christenheit wurde …
a
Jesuskind.
a
das Hohe Lied.
b
Zepter.
b
das Sanctus.
c
Krone.
c
das Magnificat.
d
blauer Mantel.
d
das Benedictus.
e
Schwert.
e
das Halleluja.
Maria
58
19) Als der Engel Gabriel Maria in Nazareth
aufsucht, begrüßt er sie mit den Worten
(lateinische Übersetzung) …
20) Der Evangelist Lukas erzählt von einer
weiteren bedeutenden Frau, einer Cousine
Marias. Ihr vertraut sich Maria als erstes an.
a
Te Deum.
a
Hannah
b
Ave Maria.
b
Ruth
c
Ave Cäsar.
c
Rahel
d
Salve Regina.
d
Elisabeth
e
Virgo Maria.
e
Martha
Maria
59
3.4 Testaufgaben (Lösungen)
1
b ,c, d
7
a, c, e
13
a, b, c, e
19
b
2
b, d
8
a, b, c
14
a, c, d, e
20
d
3
a, b, d
9
b, c, d, e
15
c
4
b, c, d
10
b, c, d, e
16
b, d
5
a, b
11
b, c, d, e
17
a, c, d
6
a, b, d
12
a, c
18
c
Maria
60
1. Thematik
Maria
Bilder im Wandel
1. Maria in der Bibel (3:13 min)
1.1 Die Geburt Jesu in den Evangelien (1:42 min)
1.2 Erwähnung Marias in den Schriften (1 Text/3 Bilder)
1.3 Die besondere Stellung Marias (1:26 min)
2. Entstehung der Marienverehrung (4:21 min)
2.1 Elemente aus früheren Kulturen (1:46 min)
2.2 Anfänge der Marienverehrung (1 Text/1 Bild)
2.3 Die weibliche Seite des Christentums (2:30 min)
3. Kritik an der Heiligenverehrung (3:16 min)
3.1 Einfluss der Reformation (1:50 min)
3.2 Katholische Lehre contra Volksglaube (1:21 min)
3.3 Maria, die große Fürbitterin (2 Texte)
4. Jungfrauengeburt und Mariendogmen (5:08 min)
4.1 Problematik der Jungfrauengeburt (1:59 min)
4.2 Maria als Gegenstand der Kirchenpolitik (3:04 min)
5. Marienbilder und die Rolle der Frau (3:07 min)
5.1 Machtinstrument eines kirchlichen Patriarchats? (1:24 min)
5.2 Wandel zu einer modernen Interpretation (1:38 min)
5.3 Marienbilder über die Epochen (2 Texte/4 Bilder)
Maria
4

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