Weiterführendes Begleitmaterial
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Weiterführendes Begleitmaterial
3. Arbeitsmaterialien 3.1 Arbeitsblätter (mit Lösungsvorschlägen) Kapitel 1 1. Maria in der Bibel Aufgaben: 1. Zu den Büchern des Neuen Testaments gehören die Evangelien und die Apostelgeschichte. Ordne die Bücher in der richtigen Reihenfolge, wie sie in der Bibel stehen! 2. Male die Buchrücken der Evangelien aus, bei der Maria eine tragende Rolle bei der Geschichte der Geburt Jesu zugewiesen wird! 3. Schreibe die Texte auf und suche passende Bilder! Gestalte ein Plakat! Maria 25 Kapitel 1 1. Maria in der Bibel (Lösung) Aufgaben: 1. Zu den Büchern des Neuen Testaments gehören die Evangelien und die Apostelgeschichte. Ordne die Bücher in der richtigen Reihenfolge wie sie in der Bibel stehen! 2. Male die Buchrücken der Evangelien aus, bei der Maria eine tragende Rolle bei der Geschichte der Geburt Jesu zugewiesen wird! Joh Mt Lk Mk Apg (Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, Apostelgeschichte) 3. Schreibe die Texte auf und suche passende Bilder! Gestalte ein Plakat! individuelle Schülerlösung Maria 26 Kapitel 1 2. Engel Gabriel Aufgaben: 1. In das kleine Städtchen Nazareth in Galiläa wird der Engel Gabriel gesandt. Was kündigt er Maria an? Finde im Evangelium nach Lukas die genauen Worte! __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ 2. Wie reagiert Maria darauf? __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ 3. Wie stellst du dir einen Engel vor? Schreibe oder male! 4. „Jeder kann für jeden jederzeit ein Engel sein.“ (James Krüss) Bastle eine kleine Engelkarte und schenke sie einem lieben Menschen! Maria 27 Kapitel 1 2. Engel Gabriel (Lösung) Aufgaben: 1. In das kleine Städtchen Nazareth in Galiläa wird der Engel Gabriel gesandt. Was kündigt er Maria an? Finde im Evangelium nach Lukas die genauen Worte! „Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. (Lk 1, 30-33) (Einheitsübersetzung) 2. Wie reagiert Maria darauf? Maria hört die Worte des Engels und vertraut auf Gottes Weisung: „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ (Lk 1, 38) (Einheitsübersetzung) 3. Wie stellst du dir einen Engel vor? Schreibe oder male! individuelle Schülerlösung 4. „Jeder kann für jeden jederzeit ein Engel sein.“ (James Krüss) Bastle eine kleine Engelkarte und schenke sie einem lieben Menschen! individuelle Schülerlösung Maria 28 3. Die Verheißung der Geburt Jesu Kapitel 1 Aufgabe: Fülle die Lücken mit den Wörtern aus dem Kasten! (26) Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret (27) zu einer __________ gesandt. Sie war mit einem Mann namens _________________ verlobt, der aus dem Haus _________________ stammte. Der Name der Jungfrau war ______________. (28) Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du ______________, der Herr ist mit _____________. (29) Sie _____________ über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. (30) Da sagte der Engel zu ihr: ______________ dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott ______________ gefunden. (31) Du wirst "Die Verkündigung" von Melozzo da Forlì (ca. 1438-1494), im Pantheon in Rom. ein Kind ______________, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen ____________________ geben. (32) Er wird groß sein und Sohn des __________________ genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den _________________ seines Vaters David geben. (33) Er wird über das Haus Jakob in _________________ herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. (34) Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen __________________ erkenne? (35) Der Engel antwortete ihr: Der _________________ Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das ________________ heilig und Sohn ________________ genannt werden. (36) Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als _________________ galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. (37) Denn für Gott ist nichts ______________. (38) Da sagte Maria: Ich bin die ____________ des Herrn; mir geschehe, wie du es ________________ hast. Danach verließ sie der Engel. (Lk 1,26-38/Einheitsübersetzung) Begnadete + David + dir + erschrak + empfangen + Ewigkeit + Fürchte + gesagt Gnade + Gottes + Heilige + Höchsten + Jesus + Jungfrau + Josef + Kind + Magd Maria + Mann + Thron + unfruchtbar + unmöglich Maria 29 3. Die Verheißung der Geburt Jesu (Lösung) Kapitel 1 Aufgabe: Fülle die Lücken mit den Wörtern aus dem Kasten! (26) Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret (27) zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. (28) Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. (29) Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. (30) Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott "Die Verkündigung" von Melozzo da Forlì (ca. 1438-1494), im Pantheon in Rom. Gnade gefunden. (31) Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. (32) Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. (33) Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. (34) Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? (35) Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. (36) Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. (37) Denn für Gott ist nichts unmöglich. (38) Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel. (Lk 1,26-38/Einheitsübersetzung) Maria 30 Kapitel 2 4. Helferin in allen Nöten Aufgabe: Fülle die Lücken im Text! Aus der ________________ Tradition haben wir ein sehr stark ________________ dominiertes Gottesbild. Und so wird ________________ schon sehr früh auch als die weibliche Seite ________________ gesehen. Sie wird sehr stark auch eine Figur, die für die ________________ zum Menschen steht. Das ________________ Gottes durch Heilige wird bei Maria Die Sixtinische Madonna von Raffael aus dem Jahr 1512/1513 wohl am stärksten und klarsten deutlich. Sie ist diejenige, die für alle ________________ zu einer wichtigen Bezugsperson wird. Zur wichtigsten ________________ und Helferin in allen Nöten. Vielleicht ist es die ________________ nach Wärme und auch nach ________________. Die ________________ – vor allem auch die Frauen – haben eine Gesellschaft erlebt, die zur Gänze männlich ________________ war, auch eine ________________, in der Männer zum Teil auch ________________ geherrscht haben, wo Frauen ________________ Rolle hatten oder einfach ________________ waren, verheiratet wurden oder ins ________________ gesteckt. Wo es wenige Möglichkeiten für Frauen gab. Und Maria war, vielleicht ein Bild für Frauen – aber sicher auch für Männer – noch einmal einen anderen ________________ zu erleben: nicht Herrschaft, sondern z. B. diesen ________________. Im Mittelalter schon gab es diese ________________ mit dieser Wärme und ________________. Diese Barmherzigkeit, ________________ und diese Nähe konnte man sich von keinem Mann, noch nicht einmal von einem ________________ Gott, so richtig vorstellen, weil man Männer so nicht erlebt hat. Vielleicht ist da ein tiefes Bedürfnis in der ________________ Seele, dieses ________________ und Weibliche auch in die ________________ zu integrieren. Und das ist im ________________ und in der Orthodoxie sozusagen über Maria ________________. Aspekt + brutal + dominiert + Fürbitterin + Fürsorglichkeit + Geborgenheit + Gottes Heilshandeln + jüdischen + Katholizismus + keine + Kirche + Kloster + Lebensbereiche männlich + männlichen + Maria + menschlichen + Menschen + Mütterliche + passiert Religion + Sehnsucht + Schutz + Sklaven + Schutzmantel + Schutzmantelmadonna Zuwendung Maria 31 Kapitel 2 4. Helferin in allen Nöten (Lösung) Aufgabe: Fülle die Lücken im Text! Aus der jüdischen Tradition haben wir ein sehr stark männlich dominiertes Gottesbild. Und so wird Maria schon sehr früh auch als die weibliche Seite Gottes gesehen. Sie wird sehr stark auch eine Figur, die für die Zuwendung zum Menschen steht. Das Heilshandeln Gottes durch Heilige wird bei Maria wohl am stärksten und Die Sixtinische Madonna von Raffael aus dem Jahr 1512/1513 klarsten deutlich. Sie ist diejenige, die für alle Lebensbereiche zu einer wichtigen Bezugsperson wird. Zur wichtigsten Fürbitterin und Helferin in allen Nöten. Vielleicht ist es die Sehnsucht nach Wärme und auch nach Schutz. Die Menschen – vor allem auch die Frauen – haben eine Gesellschaft erlebt, die zur Gänze männlich dominiert war, auch eine Kirche, in der Männer zum Teil auch brutal geherrscht haben, wo Frauen keine Rolle hatten oder einfach Sklaven waren, verheiratet wurden oder ins Kloster gesteckt. Wo es wenige Möglichkeiten für Frauen gab. Und Maria war, vielleicht ein Bild für Frauen – aber sicher auch für Männer – noch einmal einen anderen Aspekt zu erleben: nicht Herrschaft, sondern z. B. diesen Schutzmantel. Im Mittelalter schon gab es diese ´Schutzmantelmadonna´ mit dieser Wärme und Geborgenheit. Diese Barmherzigkeit, Fürsorglichkeit und diese Nähe konnte man sich von keinem Mann, noch nicht einmal von einem männlichen Gott, so richtig vorstellen, weil man Männer so nicht erlebt hat. Vielleicht ist da ein tiefes Bedürfnis in der menschlichen Seele, dieses Mütterliche und Weibliche auch in die Religion zu integrieren. Und das ist im Katholizismus und in der Orthodoxie sozusagen über Maria passiert. Maria 32 Kapitel 2 5. Marienverehrung Aufgaben: 1. Maria wurde sehr früh als weibliche Seite Gottes gesehen. Sie hat Christus nicht nur zur Welt gebracht, sondern erzogen und in der Welt begleitet. Welche Eigenschaften magst du an deiner Mutter am meisten? __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ 2. Du siehst die Abbildung einer „Schutzmantelmadonna“. Welche Eigenschaften fallen dir beim Anblick dieser Abbildung ein? _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ Schutzmantelmadonna (Ausschnitt) von Enguerrand Quarton und Pierre Vilatte (1452) __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Maria 33 Kapitel 2 5. Marienverehrung (Lösung) Aufgaben: 1. Maria wurde sehr früh als weibliche Seite Gottes gesehen. Sie hat Christus nicht nur zur Welt gebracht, sondern erzogen und in der Welt begleitet. Welche Eigenschaften magst du an deiner Mutter am meisten? individuelle Schülerlösung 2. Du siehst die Abbildung einer „Schutzmantelmadonna“. Welche Eigenschaften fallen dir beim Anblick dieser Abbildung ein? Wärme, Schutz, Geborgenheit, Barmherzigkeit, Fürsorglichkeit, Nähe, Fürbitterin, Helferin Schutzmantelmadonna (Ausschnitt) von Enguerrand Quarton und Pierre Vilatte (1452) Maria 34 Kapitel 3 6. Das Magnifikat Aufgaben: 1. Fülle die Lücken im Text mit den Wörtern aus dem Kasten! Lukas 1, 46-55 Meine ___________________ preist die Größe des ___________________ und mein ___________________ jubelt über Gott, meinen ___________________ Denn auf die _________________ Das "Magnificat" im S tundenbuch des Herzogs von Berry. seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle ___________________ Denn der ___________________ hat Großes an mir getan und sein Name ist ___________________ Er ___________________ sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn ___________________ Er vollbringt mit seinem Arm ___________________ Taten: Er___________________, die im Herzen voll ___________________ sind; er stürzt die ___________________ vom Thron und erhöht die___________________. Die ___________________ beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen ___________________ ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes ___________________ an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern ___________________ verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ___________________. (Einheitsübersetzung) erbarmt + ewig + fürchten + Geist + Geschlechter + heilig + Herrn + Hochmut + Hungernden Israel + leer + machtvolle + Mächtige + Mächtigen + Niedrigen + Niedrigkeit + Retter + Seele Vätern + zerstreut 2. Versuche, das Magnifikat in deinen eigenen Worten zu umschreiben! __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Maria 35 Kapitel 3 6. „Das Magnifikat“ (Lösung) Aufgaben: 1. Fülle die Lücken im Text mit den Wörtern aus dem Kasten! Lukas 1, 46-55 Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Das "Magnificat" im Stundenbuch des Herzogs von Berry. Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. (Einheitsübersetzung) 2. Versuche, das Magnifikat in deinen eigenen Worten zu umschreiben! individuelle Schülerlösung Ein „indianisches Magnifikat“ Voll Freude singe ich dem Herrn, meinem Retter. Er schaut auf sein armes Bauermädchen, das ausgenutzt wird und leidet. Jetzt werden all die vielen zu mir sagen: ‚Gott hat dir geholfen.’ Er ist gut und er steht immer auf der Seite der Armen. Wir wissen jetzt: Er ist groß, den groben Angeber hat er verjagt. Die Unterdrückten richtet er auf und die Herren bringt er zu Fall. Er gibt Brot denen, die Hunger haben und die Reichen tritt er mit Füßen. Wie er es gesagt hat, immer kämpft Gott an der Seite des Volkes. Maria 36 7. Reformation und Kritik an der Heiligenverehrung Kapitel 3 Aufgabe: Ergänze den Text sinnvoll mit den zur Verfügung stehenden Wörtern! In der Volksfrömmigkeit nahm die Bedeutung ________ weiter zu. Aber spätestens mit der _____________ setzte auch Kritik an der Heiligenverehrung ein. Nahmen die Heiligen – und besonders Maria – in der Verehrung nicht längst eine Bedeutung an, die alleine ______ gebührt? Zwar lehnte _________ das Gedenken an besondere heilige Persönlichkeiten grundsätzlich nicht ab, aber eine Anrufung der Heiligen. Denn: „Es ist nur ein __________ zwischen Gott und den Menschen gesetzt, Jesus Christus.“ Maria, so Luther, könne die Funktion eines ___________ im Glauben haben, sie selbst könne aber Heil weder schaffen noch vermitteln. Dadurch, dass Maria ihre ____________________ in den Kirchen der Reformation einbüßt, wird zwar die ausschließliche Heilsvermittlung durch Christus wieder betont, aber das _____________________ geht dabei verloren. Luther, Marias, Vorbilds, weibliche Element, Mittler, besondere Stellung, Gott, Reformation Maria 37 7. Reformation und Kritik an der Heiligenverehrung (Lösung) Kapitel 3 Aufgaben: 1. Ergänze den Text sinnvoll mit den zur Verfügung stehenden Wörtern! In der Volksfrömmigkeit nahm die Bedeutung Marias weiter zu. Aber spätestens mit der Reformation setzte auch Kritik an der Heiligenverehrung ein. Nahmen die Heiligen – und besonders Maria – in der Verehrung nicht längst eine Bedeutung an, die alleine Gott gebührt? Zwar lehnte Luther das Gedenken an besondere heilige Persönlichkeiten grundsätzlich nicht ab, aber eine Anrufung der Heiligen. Denn: „Es ist nur ein Mittler zwischen Gott und den Menschen gesetzt, Jesus Christus.“ Maria, so Luther, könne die Funktion eines Vorbilds im Glauben haben, sie selbst könne aber Heil weder schaffen noch vermitteln. Dadurch, dass Maria ihre besondere Stellung in den Kirchen der Reformation einbüßt, wird zwar die ausschließliche Heilsvermittlung durch Christus wieder betont, aber das weibliche Element geht dabei verloren. Maria 38 Kapitel 4 8. Suchsel Aufgabe: Finde die Antworten im Buchstabensalat! 1. Wie wird die Geburt Jesu durch Maria in der Bibel genannt? 2. Diese Bezeichnung wird weniger als biologische Tatsache gedeutet, sondern ist als … zu verstehen. 3. Obwohl sein Geburtsort Betlehem war, sprachen die Menschen zur Zeit des Neuen Testaments immer von „Jesus von ….“ 4. Im Zuge der … setzte ein kritischer Umgang mit den biblischen Texten ein. 5. Die Lehre von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel ist das letzte …. 6. Maria ist eine …. 7. Die Bedeutung Marias entsteht durch die …. G A Q W E R T Z U I O P Ü A S D E F G H J K L Ö Ä Y X C V B N M B W E R T Z U I O S Y M B O L Q U P Ü Y X C N V B N M A M N B V R E F O R M A T I O N R C X Y Ä T Ö L K J H Z G F D S I A Ü P O J U N G F R A U E N G E B U R T E I U Z T R R E Q W A N S D F G S H J K L Ö E Q Y W X D E C R V U R V T B Z T N U N U O M I J O S A S D F G H E I L I G E H J K R T Z U I O P Ü A S D M Q W D F R F V T G B Z H N U J A A D T L Maria 39 Kapitel 4 8. Suchsel (Lösung) Aufgabe: Finde die Antworten im Buchstabensalat! 1. Wie wird die Geburt Jesu durch Maria in der Bibel genannt? Jungfrauengeburt 2. Diese Bezeichnung wird weniger als biologische Tatsache gedeutet, sondern ist als Symbol zu verstehen. 3. Obwohl sein Geburtsort Betlehem war, sprachen die Menschen zur Zeit des Neuen Testaments immer von „Jesus von Nazareth.“ 4. Im Zuge der Reformation setzte ein kritischer Umgang mit den biblischen Texten ein. 5. Die Lehre von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel ist das letzte Mariendogma. 6. Maria ist eine Heilige. 7. Die Bedeutung Marias entsteht durch die Geburt Jesus. G A Q W E R T Z U I O P Ü A S D E F G H J K L Ö Ä Y X C V B N M B W E R T Z U I O S Y M B O L Q U P Ü Y X C N V B N M A M N B V R E F O R M A T I O N R C X Y Ä T Ö L K J H Z G F D S I A Ü P O J U N G F R A U E N G E B U R T E I U Z T R R E Q W A N S D F G S H J K L Ö E Q Y W X D E C R V U R V T B Z T N U N U O M I J O S A S D F G H E I L I G E H J K R T Z U I O P Ü A S D M Q W D F R F V T G B Z H N U J A A D T L Maria 40 Kapitel 5 9. Marienbild und Rolle der Frau Aufgaben: 1. Das gängige Marienbild, das seit dem 19. Jahrhundert prägend ist, hat auch das Frauenbild nachhaltig beeinflusst. Welche Eigenschaften sollte Maria heute haben, um dem modernen Frauenbild zu entsprechen? Ergänze die Tabelle! historisches Marienbild modernes Marienbild unterwürfige Frau ___________________________________ gehorsam dienende Magd ___________________________________ unterwürfige Dulderin ___________________________________ rein von aller Sünde ___________________________________ aufopfernde Mutter ___________________________________ 2. In der Spätantike, im Mittelalter und der Barockzeit war das Marienbild von anderen Attributen bestimmt. Welche fallen dir hierzu ein? __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Maria 41 Kapitel 5 9. Marienbild und Rolle der Frau (Lösung) Aufgaben: 1. Das gängige Marienbild, das seit dem 19. Jahrhundert prägend ist, hat auch das Frauenbild nachhaltig beeinflusst. Welche Eigenschaften sollte Maria heute haben, um dem modernen Frauenbild zu entsprechen? Ergänze die Tabelle! historisches Marienbild modernes Marienbild unterwürfige Frau emanziperte Frau gehorsam dienende Magd selbstbewusste, eigenständige Frau unterwürfige Dulderin Vorbild im Kampf um Gleichberechtigung rein von aller Sünde normale weibliche Sexualität aufopfernde Mutter liebevolle Mutter 2. In der Spätantike, im Mittelalter und der Barockzeit war das Marienbild von anderen Attributen bestimmt. Welche fallen dir hierzu ein? Himmelskönigin, Herrscherin, Patronin/Beschützerin, Kämpferin gegen das Böse Maria 42 alle Kapitel 10. Marienfeste Aufgaben: 1. Der Festkalender der katholischen Kirche enthält eine ganze Reihe von Marienfesten. Manche davon bestimmen bis heute unseren Kalender und Feiertage. Recherchiere, welche Bedeutung folgende Daten haben! 08.12. ____________________________________________________________________ 01.01. ____________________________________________________________________ 15.08. ____________________________________________________________________ 02.07. ____________________________________________________________________ 08.09. ____________________________________________________________________ 02.02. ____________________________________________________________________ 25.03. ____________________________________________________________________ 2. Wähle ein Marienfest und sammle weitere Informationen! Erstelle eine Präsentation und halte einen Vortrag vor der Klasse! Notizen: __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Maria 43 alle Kapitel 10. Marienfeste (Lösung) Aufgabe: Der Festkalender der katholischen Kirche enthält eine ganze Reihe von Marienfesten. Manche davon bestimmen bis heute unseren Kalender und Feiertage. Recherchiere, welche Bedeutung folgende Daten haben! 08.12. Das Fest der Unbefleckten Empfängnis 01.01. Fest der Gottesmutter Maria 15.08. Mariä Himmelfahrt Hochfest 02.07. Mariä Heimsuchung 08.09. Mariä Geburt 02.02. Mariä Lichtmess 25.03. Mariä Verkündigung 2. Wähle ein Marienfest und sammle weitere Informationen! Erstelle eine Präsentation und halte einen Vortrag vor der Klasse! individuelle Schülerlösung Maria 44 Kapitel 5 11. Werde kreativ! Aufgabe: Male dieses Marienbild nach historischem Vorbild aus! Beachte dabei Folgendes: Male das Gewand in kräftigen Tönen aus! Der Schleier der Madonna wird traditionell in Blau gestaltet. Blau war eine sehr teure Farbe, die aus Lapislazuli hergestellt wurde und deshalb nur Madonnenfiguren vorbehalten war. Maria 45 8. Bildungsstandards 1.1 Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz Durch die Ergebnisse von TIMSS, PISA und IGLU ist deutlich geworden, dass die in Deutschland vorrangige Inputsteuerung allein nicht zu den erwünschten Ergebnissen im Bildungssystem führt. Die Kultusministerkonferenz hat daher beschlossen, bundesweit geltende Bildungsstandards festzulegen. Diese sind auf den Erwerb von Kompetenzen und deren Überprüfung ausgerichtet. Bundesweit geltende Bildungsstandards gibt es seit 2003 bzw. 2004: • für den Primarbereich (Jahrgangsstufe 4) für die Fächer Deutsch und Mathematik, • für den Hauptschulabschluss (Jahrgangsstufe 9) für die Fächer Deutsch, Mathematik und erste Fremdsprache (Englisch/Französisch), • für den mittleren Schulabschluss (Jahrgangsstufe 10) für die Fächer Deutsch, Mathematik, erste Fremdsprache (Englisch/Französisch), Biologie, Chemie und Physik. Im Oktober 2007 hat die Kultusministerkonferenz die Entwicklung von Bildungsstandards und Aufgabenpools für die gymnasiale Oberstufe in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch, Biologie, Chemie und Physik beschlossen. Damit kann die Qualitätsentwicklung in den Schulen aller Länder in der Bundesrepublik Deutschland zum ersten Mal an einem gemeinsam vereinbarten Maßstab, an abschlussbezogenen Bildungsstandards ausgerichtet werden. Trotz einiger Bedenken von verschiedenen Seiten, kann man feststellen, dass der Begriff „Bildungsstandard“ überwiegend als ein Markenzeichen für die Qualitätsentwicklung im Schulwesen angesehen wird. Deshalb wird von Vertreterinnen und Vertretern anderer Fachbereiche der Wunsch geäußert, auch für ihre jeweiligen Fächer nationale Bildungsstandards zu entwickeln. In absehbarer Zeit ist aber damit wohl nicht zu rechnen. Umso begrüßenswerter ist es, wenn bereits jetzt von entsprechenden Interessenvertretungen Bildungsstandards und Kompetenzmodelle für weitere Fachbereiche erarbeitet werden. Den Ländern steht es frei, diese Vorschläge in länderspezifische Qualitätsentwicklungen einzubeziehen. Maria 100 1.2 Inhalte der Bildungsstandards Die von der Kultusministerkonferenz vorgelegten Bildungsstandards • • • • • • • greifen die Grundprinzipien des jeweiligen Unterrichtsfaches auf, beschreiben die fachbezogenen Kompetenzen einschließlich zugrunde liegender Wissensbestände, die Schülerinnen und Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Bildungsganges erreicht haben sollen, zielen auf systematisches und vernetztes Lernen und folgen so dem Prinzip des kumulativen Kompetenzerwerbs, beschreiben erwartete Leistungen im Rahmen von Anforderungsbereichen, beziehen sich auf den Kernbereich des jeweiligen Faches und geben den Schulen Gestaltungsräume für ihre pädagogische Arbeit, weisen ein mittleres Anforderungsniveau (Regelstandards) aus, werden durch Aufgabenbeispiele veranschaulicht. Selbstverständlich ist Schulqualität mehr als nur die Erfüllung funktionaler Ansprüche von Bildungsstandards oder das Messen von Schülerleistungen. Zwischen allen Bundesländern zeigt sich eine weitgehende Übereinstimmung, wenn die Zielsetzung von Unterricht und Erziehung in Landesverfassungen, Gesetzen, Rechts- und Verwaltungsvorschriften sowie Lehr- und Bildungsplänen formuliert wird: Neben der Persönlichkeitsentwicklung und Weltorientierung, die sich aus der Begegnung mit zentralen Gegenständen unserer Kultur ergeben, steht die Erziehung der Schülerinnen und Schüler zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern, die verantwortungsvoll, selbstkritisch und konstruktiv ihr berufliches und privates Leben gestalten und am politischen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. 1.3 Ziele der Bildungsstandards • • Bildungsstandards dienen der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Sie formulieren Anforderungen an das Lehren und Lernen in der Schule. Sie benennen Ziele für die pädagogische Arbeit, ausgedrückt als erwünschte Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler. Damit konkretisieren Standards den Bildungsauftrag, den allgemeinbildende Schulen zu erfüllen haben. Die Verbesserung der Ergebnisse und die Vergleichbarkeit der Chancen stellen sich nicht automatisch ein. Es bedarf hierzu einer systemischen Schulentwicklung mit interner und externer Evaluation. Wenn Schulen aufgefordert werden, verstärkt Unterrichtsentwicklung zu betreiben, heißt das auch, sich regelmäßig des Erfolgs der Arbeit zu vergewissern (interne Evaluation) und sich einer „standardisierten“ Rückmeldung der Unterrichtsergebnisse zu stellen (externe Evaluation). Bildungsstandards liefern hierfür die notwendigen Vergleichsmaßstäbe. Sie beschreiben erwartete Leistungen und sind somit ein Maßstab, an dem die tatsächlichen Leistungen von Schülerinnen und Schülern gemessen werden können. Bildungsstandards ermöglichen auch das Zulassen individueller Lernwege, die Analyse des jeweils erreichten Lernstandes und die individuelle Planung des weiteren Lernens. Bildungsstandards formulieren fachliche und fachübergreifende Basisqualifikationen, die für die weitere schulische und berufliche Ausbildung von Bedeutung sind und die anschlussfähiges Lernen ermöglichen. Maria 101 • • • • Bildungsstandards ermöglichen den Schulen, ihren Unterricht an Standards zu orientieren. Für die Lehrpersonen stellen sie auch ein Referenzsystem für ihr professionelles Handeln dar. Auftrag der Schulen wird es sein, die Kompetenzanforderungen einzulösen, so weit dies unter den Ausgangsbedingungen der Schülerinnen und Schüler und der speziellen Situation in einer Schule möglich ist. Bildungsstandards erlauben die Überprüfung der gestellten Anforderungen und ermöglichen daher, festzustellen, inwieweit das Bildungssystem seinen Auftrag erfüllt. Bildungsstandards standardisieren nicht die schulischen Lehr- und Lernprozesse. Sie definieren eine normative Erwartung, auf die hin Schule erziehen und bilden soll. Die Wege dorthin, die genaue Einteilung der Lernzeit, der Umgang mit personellen Ressourcen sowie die Implementation von Standards und die notwendigen Unterstützungsmaßnahmen der Schulen bleiben den Ländern überlassen. Damit sind Standards, die die Schulen auf Ergebnisse verpflichten, die Voraussetzung für die Gewährung von mehr Eigenverantwortung der Schulen, z. B. im Bereich von Unterrichtsplanung, Personaleinsatz und -auswahl oder in der Gestaltung von Integrations- und Fördermaßnahmen. Bildungsstandards nützen den an Schulen beteiligten Gruppen: - Sie bieten Lehrerinnen und Lehrern eine Orientierung für die Analyse, Planung und Überprüfung ihrer Unterrichtsarbeit in Kernbereichen eines Faches. - Sie geben Schülerinnen und Schülern eine Orientierung und Transparenz hinsichtlich der Leistungserwartungen im Fach. - Sie dienen der Schulaufsicht als Instrument zur Überprüfung des Schulsystems und bieten eine Grundlage für die Beratung der Schulen. Die Umsetzung der Bildungsstandards bietet die Chance - der Entwicklung einer anforderungsbezogenen Aufgabenkultur, - der Kooperation in Fachkonferenzen (gemeinsame Planung und Auswertung, fachdidaktische und methodische Diskussionen), - der Förderung einer Unterrichtskultur, die auf unterschiedliche Schülervoraussetzungen eingeht, - der Formulierung konkreter und überprüfbarer Unterrichtsziele im Schulprogramm, - langfristig der Entwicklung eines schulinternen Curriculums. Insgesamt fördern Bildungsstandards - die Unterrichtsplanung im Hinblick auf definierte Leistungserwartungen, - die diagnostische Kompetenz der Lehrerinnen und Lehrer, - den Umgang mit Heterogenität, - die Evaluation von Unterricht durch interne und externe Verfahren und die Arbeit mit den Lehrplänen. Maria 102 1.4 Kompetenzen Die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz konkretisieren die in Bildungszielen formulierten Erwartungen, indem sie festlegen, über welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Bildungsganges verfügen sollen. Kompetenzen beschreiben Dispositionen zur Bewältigung bestimmter Anforderungen. Der Begriff Kompetenz umfasst das vernetzte Zusammenwirken von Wissen, Fähigkeit, Verstehen, Können, Handeln, Erfahrung und Motivation. Solche Kompetenzen sind fach- bzw. lernbereichsspezifisch ausformuliert, da sie an bestimmten Inhalten erworben werden müssen. Die vorgelegten Standards konzentrieren sich damit auf überprüfbare, fachbezogene Kompetenzen und vermessen keineswegs das gesamte Spektrum von Bildung und Erziehung. Kompetenzen sind abgrenzbar, d. h. man kann bestimmen, ob eine Schülerin oder ein Schüler über eine bestimmte Kompetenz verfügt oder nicht. Deshalb werden sie möglichst konkret beschrieben, sodass sie in Aufgabenstellungen umgesetzt und prinzipiell mithilfe von Testverfahren erfasst werden können. Die Orientierung an Kompetenzen hat zur Folge, dass • • • der Blick auf die Lernergebnisse von Schülerinnen und Schülern gelenkt, das Lernen auf die Bewältigung von Anforderungen und nicht nur auf den Aufbau von zunächst ungenutztem Wissen ausgerichtet und das Lernen als kumulativer Prozess organisiert wird. Schülerinnen und Schüler haben fachliche Kompetenzen ausgebildet, wenn sie • • • • • • zur Bewältigung einer Situation vorhandene Fähigkeiten nutzen, dabei auf vorhandenes Wissen zurückgreifen und sich benötigtes Wissen beschaffen, die zentralen Zusammenhänge eines Lerngebietes verstanden haben, angemessene Lösungswege wählen, bei ihren Handlungen auf verfügbare Fertigkeiten zurückgreifen, ihre bisher gesammelten Erfahrungen in ihre Handlungen miteinbeziehen. 1.5 Verhältnis Bildungsstandards – Lehrpläne Beim schulischen Lernen geht es um Wissen, um Haltungen, Einstellungen, Interessen und grundlegende Fähigkeiten, die Schülerinnen und Schüler erwerben sollen. In Lehrplänen werden diese in Lernzielen und -inhalten aufgelistet und zeitlich angeordnet. Bildungsstandards hingegen arbeiten die zentralen Kompetenzbereiche heraus, die im Laufe der schulischen Ausbildung aufgebaut werden sollen. Bildungsstandards formulieren die zu erreichende Zielebene bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe bzw. bis zu einem bestimmten Abschluss, während Lehrpläne den Weg zur Zielerreichung beschreiben und strukturieren. Bildungsstandards stellen also eine auf das Ergebnis schulischen Lernens gerichtete Form curricularer Vorgaben dar. Neu im System der Output-Steuerung ist in jedem Fall, dass empirisch untersucht werden soll, inwieweit die Leistungserwartungen tatsächlich eingelöst werden. Maria 103 Auf der Input-Seite kann es weiterhin Lehr- und Rahmenpläne sowie Curricula geben, die Lernziele und Lerninhalte systematisch und in ihrer zeitlichen Abfolge beschreiben und den Lehrkräften Hinweise für das methodisch-didaktische Vorgehen und für Lernerfolgskontrollen geben. Bildungsstandards greifen allgemeine Bildungsziele auf. Während Lehrpläne jedoch detailliert einzelne Lernziele und Lerninhalte auflisten, benennen Bildungsstandards zentrale Ziele und Konzepte eines Faches sowie die grundlegenden Kompetenzen, die Schülerinnen und Schüler bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe an zentralen Inhalten und Kernbereichen eines Faches erworben haben sollen. Sie lenken damit die Aufmerksamkeit und die Praxis im Unterricht auf das kumulative Lernen, d. h. auf langfristig aufgebaute Lernergebnisse. 1.6 Weiterentwicklung und Überprüfung Die Arbeit an den Bildungsstandards ist ein längerfristiger Prozess. Die Entwicklung und die Sicherung von Qualität, externe und interne Evaluationen, bedürfen klarer Maßstäbe. Das im Juni 2004 gegründete Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) an der Humboldt-Universität zu Berlin begleitet die Qualitätsentwicklung im Bildungswesen in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland wissenschaftlich und wirkt bei der Normierung und Überprüfung der Bildungsstandards mit. Zu seinen Aufgaben zählt auch die Fortsetzung des Aufbaus eines Aufgabenpools (Testaufgaben) zur Standardüberprüfung sowie die Durchführung eines nationalen Bildungsmonitorings. Die Einhaltung der Bildungsstandards soll sowohl landesweit als auch länderübergreifend überprüft werden. Die zentrale Überprüfung des Erreichens der Bildungsstandards auf der Basis von Länderstichproben (Ländervergleiche) gehört ebenfalls zu den Aufgaben des IQP. Für die landesweite Überprüfung der Leistungsfähigkeit einzelner Schulen und Klassen (Vergleichsarbeiten) werden flächendeckende Vergleichsarbeiten durchgeführt, die sich an den bundesweit geltenden Bildungsstandards orientieren. 2. Die DVD entspricht den Bildungsstandards gemäß „Kirchliche Richtlinien zu Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht in den Jahrgangsstufen 5-10/ Sekundarstufe I (mittlerer Schulabschluss)“ vom 23. September 2004 herausgegeben vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz. Maria 104 2.1 Gegenstandsbereich „Maria – Bilder im Wandel“ Die Schülerinnen und Schüler … - lernen biblische Männer- und Frauengestalten kennen. - gewinnen Einblick in die Mariologie. - kennen Maria in der Bibel: Lk 1, 26-38; Lk 1, 46-55; Joh 2, 1-12; Joh 19, 25-27; Apg 1, 14 Maria in der frühchristlichen Dogmatik, marianische Dogmen des 19. und 20. Jahrhunderts, Marienfeste und Brauchtum, feministische Theologie, Rolle der Frau in der katholischen Kirche und in der Ostkirche, Schutzmantelmadonna, neuere theologische Ansätze in der Mariologie, Bildbetrachtung. - sollen Fähigkeiten erwerben, Aktivitäten von Frauen in der Kirchengeschichte zu erkennen, kirchlich engagierte Frauen im Spiegel ihrer Zeitgeschichte kennenzulernen, die praktische Nächstenliebe und das soziale Engagement als öffentliches Betätigungsfeld von Frauen zu entdecken und kritisch zu würdigen, das Engagement von Frauen in Kirchengemeinden differenziert wahrzunehmen. - erkennen unterschiedliche Gebetsformen und können Grundgebete wiedergeben, u. a. Vaterunser, Ave Maria, - können die Bedeutung Marias für die Heilsgeschichte aufzeigen, - können am Beispiel Marias erklären, dass Glaube die Offenheit für die Möglichkeiten Gottes voraussetzt, - lernen Maria und Formen der Marienverehrung kennen, - kennen einige Grundgeschichten der Bibel, verstehen die Einteilungen dieses Buches und können die Geschichten zueinander in Bezug setzen, - kennen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der evangelischen, katholischen und orthodoxen Konfession und verstehen deren geschichtliche Hintergründe. Maria 105 RELIGION Maria Bilder im Wandel Maria Bilder im Wandel Inhaltsverzeichnis 1. Thematik ........................................................................................................................... 4 2. Lehrtexte ........................................................................................................................... 5 2.1 Maria – Bilder im Wandel ............................................................................................. 5 1. Maria in der Bibel ....................................................................................................... 5 2. Entstehung der Marienverehrung ............................................................................... 6 3. Kritik an der Heiligenverehrung .................................................................................. 7 4. Jungfrauengeburt und Mariendogmen ........................................................................ 8 5. Marienbild und Rolle der Frau ...................................................................................10 2.2 Mary – Images throughout the Time............................................................................12 1. Mary in the Bible........................................................................................................12 2. Origins of Marian Devotion ........................................................................................13 3. Reformation and Criticism of the Veneration of Saints ...............................................15 4. Virgin Birth and Marian Dogmas ................................................................................16 5. Marian Image and Role of Women ............................................................................17 2.3 Meryem Ana – Değişen tasvirler .................................................................................19 1. İncilde Meryem Ana ...................................................................................................19 2. Meryem Ana’ya tapmanın oluşumu ...........................................................................20 3. Reformasyon ve kutsal saygının eleştirisi ..................................................................21 4. Bakireden doğma ve Meryem Ana dogmaları ............................................................22 5. Meryem Ana tasviri ve kadının rolü............................................................................23 3. Arbeitsmaterialien .............................................................................................................25 3.1 Arbeitsblätter (mit Lösungsvorschlägen) .....................................................................25 1. Maria in der Bibel ......................................................................................................25 1. Maria in der Bibel (Lösung)........................................................................................26 2. Engel Gabriel.............................................................................................................27 2. Engel Gabriel (Lösung)..............................................................................................28 3. Die Verheißung der Geburt Jesu ...............................................................................29 3. Die Verheißung der Geburt Jesu (Lösung) ................................................................30 4. Helferin in allen Nöten ...............................................................................................31 4. Helferin in allen Nöten (Lösung) ................................................................................32 5. Marienverehrung .......................................................................................................33 5. Marienverehrung (Lösung) ........................................................................................34 Maria 2 6. Das Magnifikat...........................................................................................................35 6. „Das Magnifikat“ (Lösung) .........................................................................................36 7. Reformation und Kritik an der Heiligenverehrung ......................................................37 7. Reformation und Kritik an der Heiligenverehrung (Lösung)........................................38 8. Suchsel .....................................................................................................................39 8. Suchsel (Lösung) ......................................................................................................40 9. Marienbild und Rolle der Frau ...................................................................................41 9. Marienbild und Rolle der Frau (Lösung).....................................................................42 10. Marienfeste .............................................................................................................43 10. Marienfeste (Lösung)...............................................................................................44 11. Werde kreativ! .........................................................................................................45 3.2 Ergänzendes Unterrichtsmaterial (mit Lösungsvorschlägen) .......................................46 1. Maria, die Mutter Jesu ...............................................................................................46 1. Maria, die Mutter Jesu (Lösung) ................................................................................47 2. Ave Maria ..................................................................................................................48 3. Wortsalat ...................................................................................................................49 3. Wortsalat (Lösung) ....................................................................................................50 4. Maria, breit den Mantel aus .......................................................................................51 5. Jesus am Kreuz.........................................................................................................52 3.3 Interaktive Arbeitsblätter (Übersicht) ...........................................................................53 3.4 Testaufgaben ..............................................................................................................55 3.4 Testaufgaben (Lösungen) ...........................................................................................60 3.5 Bildmaterial (Übersicht) ...............................................................................................61 3.6 Farbfolien ....................................................................................................................65 4. Glossar .............................................................................................................................66 5. Links und Hinweise...........................................................................................................67 6. Lehrplananalysen .............................................................................................................68 7. Mediendidaktik .................................................................................................................90 7.1 Aufbau moderner didaktischer DVDs und deren Einsatz in unterschiedlichen Lernszenarien ...................................................................................................................95 7.2 Inklusion im Unterricht.................................................................................................98 8. Bildungsstandards ..........................................................................................................100 9. Weitere empfohlene Medien ...........................................................................................106 10. Impressum....................................................................................................................110 Maria 3 1. Thematik Maria Bilder im Wandel 1. Maria in der Bibel (3:13 min) 1.1 Die Geburt Jesu in den Evangelien (1:42 min) 1.2 Erwähnung Marias in den Schriften (1 Text/3 Bilder) 1.3 Die besondere Stellung Marias (1:26 min) 2. Entstehung der Marienverehrung (4:21 min) 2.1 Elemente aus früheren Kulturen (1:46 min) 2.2 Anfänge der Marienverehrung (1 Text/1 Bild) 2.3 Die weibliche Seite des Christentums (2:30 min) 3. Kritik an der Heiligenverehrung (3:16 min) 3.1 Einfluss der Reformation (1:50 min) 3.2 Katholische Lehre contra Volksglaube (1:21 min) 3.3 Maria, die große Fürbitterin (2 Texte) 4. Jungfrauengeburt und Mariendogmen (5:08 min) 4.1 Problematik der Jungfrauengeburt (1:59 min) 4.2 Maria als Gegenstand der Kirchenpolitik (3:04 min) 5. Marienbilder und die Rolle der Frau (3:07 min) 5.1 Machtinstrument eines kirchlichen Patriarchats? (1:24 min) 5.2 Wandel zu einer modernen Interpretation (1:38 min) 5.3 Marienbilder über die Epochen (2 Texte/4 Bilder) Maria 4 2. Lehrtexte 2.1 Maria – Bilder im Wandel Maria ist die Frauengestalt der Bibel. Sie ist die Heilige, Patronin ganzer Staaten und Völker. Ungezählt sind die Gebete, die Menschen seit Jahrhunderten an sie richten und die Menschen, die sich unter ihren Schutz stellen. Intro Wie bei allen Heiligen verändert sich ihre Gestalt über die Jahrhunderte, unterschiedliche Vorstellungen verbinden sich mit ihr. Marienbilder werden aber auch kontroverser wahrgenommen: Jungfrauengeburt, die dienende und hörende Magd – Bilder einer patriarchalischen Religion? Die Geschichte der Marienverehrung beginnt in der Bibel. 1. Maria in der Bibel Im ältesten Evangelium nach Markus spielt Maria, die Mutter Jesu, noch keine besondere Rolle. Es ist der Evangelist Matthäus und dann vor allem Lukas, der Maria eine tragende Rolle bei der Geschichte der Geburt Jesu zuweist. In das unbedeutende kleine Städtchen Nazareth in Galiläa wird der Engel Gabriel gesandt und kündet Maria die Geburt ihres Sohnes Jesus an. Maria ist eine junge Frau und noch nicht verheiratet. In der patriarchalischen Gesellschaft des alten Israel wendet sich Gott an eine junge Frau – er vertraut den kommenden Messias dem jungen Mädchen aus Nazareth an – nicht etwa den Priestern oder Herrschern. Maria hört die Worte des Engels und vertraut auf Gottes Weisung. Filmausschnitt DVD Menü 1.1 Die Geburt Jesu in den Evangelien Bilder DVD Menü 1.2 Erwähnung Marias in den Schriften Dem Evangelisten geht es nicht zuerst darum, dass Maria den Sohn Gottes zur Welt bringt, sondern dass Maria die Botschaft hört und Gottes Willen geschehen lässt. O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Maria ist einerseits keine zentrale Figur, aber dann hat sie natürlich bei der Geburt doch eine ganz besondere Rolle im Neuen Testament, als die Mutter Jesu. Und nicht nur, dass sie die Mutter ist, sondern auch, wie sie die Rolle zunächst annimmt – indem sie diese Bereitschaft, diese Offenheit hat, obwohl sie nicht so richtig versteht, worum es geht. Und trotzdem sagt sie: ´Ja, es darf geschehen. Es soll sein, ich lasse es zu.´ “ Nach der Erzählung von der Geburt Jesu verliert sich die Gestalt Marias in den Evangelien. Nur an wenigen Stellen berichten die Evangelisten noch von der Mutter Jesu. Selbst bei der Kreuzigung Jesu sind die biblischen Zeugnisse unterschiedlich – nicht jeder Evangelist erzählt von der Mutter Jesu unter dem Kreuz. Filmausschnitt DVD Menü 1.3 Die besondere Stellung Marias Und dennoch: Für die ersten Christen war Maria von Anfang an eine zentrale Maria 5 Figur der besonderen Verehrung. O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Und aus dieser prominenten Stellung heraus für die Heilsgeschichte entwickelt sich auch die Verehrung. Sie gehört zu den frühen, wirklich sehr frühen verehrten Heiligen der Kirche und sie ist natürlich als weibliche Gestalt des Glaubens schon sehr früh eine ganz wichtige Figur. Diese Wichtigkeit kommt natürlich auch durch ihren Lebensweg, dieses Begleitende – sie hat Christus nicht nur in die Welt gebracht, sondern erzogen und in der Welt begleitet. Und damit ist sie ihm auch am nächsten gewesen. Auch das ist natürlich in der Verehrung wichtig. Und die Mutterschaft Mariens ist natürlich auch ein Ausweis dafür, was Muttersein ist: Muttersein ist eine Grunderfahrung im Leben und deswegen wird sie auch zu dieser großen Fürsprecherin: Die Menschen gehen zu ihrer Mutter und bitten sie um etwas. Sie ist diese große Fürsprecherin, zu der man auch etwas schneller mal geht als, sozusagen, zur obersten Kategorie.“ 2. Entstehung der Marienverehrung In den ersten Jahrhunderten nach Christus traf das junge Christentum auf die Götterwelt der Antike, mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen und Bildern. Der gesamte Mittelmeerraum kannte starke und bedeutende Göttinnen. Filmausschnitt DVD Menü 2.1 Elemente aus früheren Kulturen Manche der Eigenschaften dieser Göttinnen gingen in der Verehrung des Volkes auf Maria über. Die babylonische Göttin Astarte mit der Mondsichel auf dem Haupt – ein Symbol, das sich in späteren Darstellungen bei Maria findet – oder die griechische Göttin Artemis, die ebenfalls die Mondsichel trägt. Bilder DVD Menü 2.2 Anfänge der Marienverehrung Besonders prägend dürfte auch die ägyptische Göttin Isis gewesen sein, die hier ihren göttlichen Sohn Horus stillt. O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Es gibt natürlich im Mittelmeerraum einige Vorbilder. Wir haben in Ägypten hauptsächlich Isis und den Horusknaben. Diese Parallele ist im Frühchristentum ganz eindeutig. Hier haben wir besonders den Typus der sogenannten ´Maria lactans´, der Maria als diejenige zeigt, die den Knaben an ihrer Brust nährt; die stillende Mutter Gottes, die sicherlich auf altägyptische Vorbilder zurückgeht. Dann haben wir natürlich den Artemis-Kult in Kleinasien, der sehr ausgeprägt war und nicht umsonst ist Ephesus ein wichtiger Kultort gewesen – der Ort ihres Todes mit dem Grab Mariens. Aber eben auch in der Antike der ‚Ort der Verehrung Artemis‘.“ Ausgehend von der biblischen Überlieferung und den Vorbildern der antiken Göttinnen entsteht im Christentum in der Volksfrömmigkeit schon früh eine Filmausschnitt DVD Menü 2.3 Maria 6 eigene Marienverehrung. In der männlich geprägten Kirche und bei einem sehr stark männlich geprägten Gottesbild ist es Maria, die die weibliche Seite des Christentums verkörpern kann. Die weibliche Seite des Christentums O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Aus der jüdischen Tradition haben wir ein sehr stark männlich dominiertes Gottesbild. Und so wird Maria schon sehr früh auch als die weibliche Seite Gottes gesehen. Sie wird sehr stark auch eine Figur, die für die Zuwendung zum Menschen steht. Das Heilshandeln Gottes durch Heilige wird bei Maria wohl am stärksten und klarsten deutlich. Sie ist diejenige, die für alle Lebensbereiche zu einer wichtigen Bezugsperson wird. Zur wichtigsten Fürbitterin und Helferin in allen Nöten.“ O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Ich glaube, es ist diese Sehnsucht nach Wärme und auch nach Schutz. Die Menschen – vor allem auch die Frauen – haben eine Gesellschaft erlebt, die zur Gänze männlich dominiert war, auch eine Kirche, in der Männer zum Teil auch brutal geherrscht haben, wo Frauen keine Rolle hatten oder einfach Sklaven waren, verheiratet wurden oder ins Kloster gesteckt. Wo es wenige Möglichkeiten für Frauen gab. Und Maria war, glaube ich, ein Bild für Frauen – aber sicher auch für Männer – noch einmal einen anderen Aspekt zu erleben: nicht Herrschaft, sondern z. B. dieser Schutzmantel. Im Mittelalter schon gab es diese ´Schutzmantelmadonna´ mit dieser Wärme und Geborgenheit. Diese Barmherzigkeit, Fürsorglichkeit und diese Nähe konnte man sich von keinem Mann, noch nicht einmal von einem männlichen Gott, so richtig vorstellen, weil man Männer so nicht erlebt hat. Ich glaube, da ist ein Bedürfnis, ein tiefes Bedürfnis in der menschlichen Seele, dieses Mütterliche und Weibliche auch in die Religion zu integrieren. Und das ist im Katholizismus und in der Orthodoxie sozusagen über Maria gelaufen bzw. passiert.“ 3. Kritik an der Heiligenverehrung In der Volksfrömmigkeit nahm die Bedeutung Marias weiter zu. Aber spätestens mit der Reformation setzte auch Kritik an der Heiligenverehrung ein. Nahmen die Heiligen – und besonders Maria – in der Verehrung nicht längst eine Bedeutung an, die alleine Gott gebührt? Zwar lehnte Luther das Gedenken an besondere heilige Persönlichkeiten grundsätzlich nicht ab, aber eine Anrufung der Heiligen. Denn: „Es ist nur ein Mittler zwischen Gott und den Menschen gesetzt, Jesus Christus.“ Maria, so Luther, könne die Funktion eines Vorbilds im Glauben haben, sie selbst könne aber Heil weder schaffen noch vermitteln. Filmausschnitt DVD Menü 3.1 Einfluss der Reformation O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Luther war ein großer Marienverehrer, auch nach der Reformation noch. Er hatte eine wunderbare Schrift über eine Auslegung zum Maria 7 Magnifikat geschrieben, die auch von Katholiken gerühmt wird, in der er diesen Text ausgelegt hat und in höchsten Tönen über Maria spricht. Aber natürlich nicht als Gottheit oder als Fast-Gottheit, sondern als Schwester – als Vorbild.“ Dadurch, dass Maria ihre besondere Stellung in den Kirchen der Reformation einbüßt, wird zwar die ausschließliche Heilsvermittlung durch Christus wieder betont, aber das weibliche Element geht dabei verloren. O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Im Protestantismus selbst gibt es keine Marienfrömmigkeit. Das ist an diesem Punkt in gewisser Weise ein Manko. Man hat eigentlich keinen wirklich guten Ersatz – das Weibliche kommt in dieser Bilderwelt des Religiösen eigentlich nicht vor.“ Im katholischen Bereich blieb die Verehrung Marias – gerade im Volk – zentral. Ganze Wallfahrten und Festtage widmen sich der „Gottesmutter“. Die Menschen sind überzeugt, dass Maria die Fürsprecherin für ihre Sorgen und Nöte ist. Dass Maria in allen Notlagen Helferin und Beistand sein kann. Auf sogenannten Votivtafeln etwa drücken Menschen ihre Dankbarkeit für die Hilfe Marias aus. Die offizielle katholische Lehre bemühte sich, demgegenüber festzustellen: Nicht Maria schafft Gnade und Heil. Sie kann es als Heilige durch Fürsprache vermitteln, aber nicht selbst bewirken. Eine Konstruktion, die in der Verehrung beim Volk aber so kaum angenommen wurde. O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: Filmausschnitt DVD Menü 3.2 Katholische Lehre contra Volksglaube Bilder DVD Menü 3.3 Maria, die große Fürbitterin „Die Theologen weisen ja immer darauf hin – und auch im Wallfahrtsbrauch soll es ja immer heißen: ‘Durch die Fürbitte Marias wurde mir geholfen.‘ Natürlich heißt es meistens, Maria hat geholfen. Das ist eine theologische Richtigstellung, die aus der Theologie heraus verständlich ist, aber im Alltagsglauben der Menschen eigentlich keine große Rolle spielt. Maria wird einfach als diese mächtige Fürbitterin wahrgenommen und es wird nicht nach dogmatisch-theologischer Richtigkeit geschaut, meistens.“ 4. Jungfrauengeburt und Mariendogmen Trotz der ungebrochenen Popularität Marias in der Volksfrömmigkeit setzte mit der Aufklärung im Zuge der Reformation auch ein kritischerer Umgang mit den biblischen Texten ein. Man begann, gerade Wunderberichte kritisch zu hinterfragen. In diesem Zusammenhang wurde auch die Jungfrauengeburt in Frage gestellt. Wie ist diese zu verstehen? Filmausschnitt DVD Menü 4.1 Problematik der Jungfrauengeburt Das Bild der Jungfrau Maria war für viele Christen zentral. Überall auf der Welt wurde Maria inzwischen so verehrt. Doch ließ sich in einer rationalen Welt die Lehre von der Geburt aus der Jungfrau als gleichsam biologische Tatsache aufrechterhalten? O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Die Jungfrauengeburt ist natürlich keine katholische Lehre, Maria 8 sondern das steht zuerst einmal in der Bibel, mehrfach bei Matthäus und Lukas, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde. Und damit tun sich natürlich viele Menschen schwer, das im biologischen Sinne zu verstehen. Und trotzdem: Dieses Bild einer Geburt eben nicht durch einen sexuellen Akt, sondern durch das Hören, durch diese Offenheit, diese Haltung … da ist etwas drin. Ob das, was damit gemeint ist, jetzt mit der Jungfräulichkeit für unsere Zeit gut getroffen ist – denn bei uns ist das natürlich sofort so konnotiert, als ginge es um eine Ablehnung der Sexualität oder als sei es besser, keinen Sex zu haben und die kriegt trotzdem ein Kind … Ich glaube, das ist vielen Zeitgenossen nicht mehr nachvollziehbar heute. Insofern ist die eigentliche spirituelle Aussage dieser Jungfrauengeburt vermutlich in unserer heutigen Zeit nicht so ganz einfach zu vermitteln. Aber es hat eine tiefe Bedeutung.“ Die Sprache und Bilderwelt der Bibel ließ sich in einer rationalen und aufgeklärten Gesellschaft immer schwerer vermitteln. Die Lehre von der „Jungfrauengeburt“ wurde als Teil einer leibfeindlichen Haltung der Kirche verstanden. Die makellose und reine Maria rückt in das Zentrum der Verehrung. Im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägt Maria in gewisser Weise auch das Frauen- und Familienbild. Dies drückt sich durch zahlreiche Marienerscheinungen, Wallfahrten, aber auch Mariendogmen aus, die die katholische Kirche formuliert. Filmausschnitt DVD Menü 4.2 Maria als Gegenstand der Kirchenpolitik O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Das 19. Jahrhundert zähmt Maria ja sehr stark. Also teilt ihr eine Rolle zu, die sehr stark auf moralischen Vorstellungen und Tugenden aufbaut. Sie transportiert ein dienendes Frauenbild, ein sehr reduziertes Frauenbild auf diesen Aspekt der Demut. Und dieser andere Aspekt, einer selbstbestimmten Frau, den haben wir z. B. viel mehr im 18. Jahrhundert. Das 18. Jahrhundert geht viel freier mit der Vorstellung dieser starken Frau um, lässt sie auch stark sein.“ 1950 formulierte Papst Pius XII. schließlich das letzte Mariendogma – die Lehre von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel. Maria wurde nach ihrem Tod „mit Leib und Seele zur himmlischen Herrlichkeit“ aufgenommen. Diese Glaubenslehre folgte der breiten Verehrung, die Maria immer schon in der katholischen Volksfrömmigkeit hatte, führte aber auch zu Kritik, etwa von evangelischen Christen. O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Der große evangelische Tiefenpsychologe Carl Gustav Jung war zum Erschrecken der Protestanten hellauf begeistert, als die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel dogmatisiert wurde, also Anfang der 50er-Jahre und hat gesagt: ‘Jawohl, endlich auf dieser Symbolebene … dass das Weibliche in den Himmel aufgenommen wird. Das Weibliche wird irgendwie in die Gottheit integriert – und das fehlt eigentlich.‘ Er sagte, diese Trinität Vater, Sohn und Heiliger Geist ist für uns so etwas Männliches und eigentlich bräuchten wir eine Quaternität, also ein vierfaches Bild. Und da Maria 9 müsste als vierter Faktor das Weibliche drin sein. Man wisse zwar nicht, ob das der Sinn war dieses Dogmas, aber im Bild, dass Maria im Himmel einen Platz hat, sozusagen an der Seite Gottes … also, das fand er auf der tiefenpsychologischen Ebene ganz entzückend!“ 5. Marienbild und Rolle der Frau Immer mehr rückte vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Auseinandersetzung um das Verständnis der Rolle der Frau, dem Aufkommen einer feministischen Theologie, auch die Frage in den Mittelpunkt, ob Maria nicht letztlich ein Frauenbild transportiert, das von einer männlich dominierten Gesellschaft geprägt ist. Es wurde die Frage gestellt, ob Marienbilder nicht vielmehr Ausdruck der Rolle der Frau in der Gesellschaft sind. Ist das Bild der reinen und demütigen Maria, der hörenden Magd, nicht auch ein Bild der Unterdrückung der Frau? Filmausschnitt DVD Menü 5.1 Machtinstrument eines kirchlichen Patriarchats? O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Ich denke, ein wichtiger Aspekt ist, dass die Kirche nicht nur ein männerdominiertes Gottesbild vertritt, sondern auch eine männerdominierte Kirche ist, in der Maria natürlich auch ganz bestimmte Rollen zugewiesen werden. Und das ist eben durch die Theologiegeschichte schon sehr interessant, wie diese Rollen sich immer wieder verändern. Wenn man heute draufschaut, haben wir jetzt kein einheitliches Bild. In der Frömmigkeit herrscht natürlich noch das 19. Jahrhundert vor, aber in der theologischen Auseinandersetzung haben wir ganz unterschiedliche Aufbrüche. Da gibt es die ‚neue Eva‘, die wirklich als starke Frau in ihrer Selbstbestimmung ihren Weg sehr selbstbewusst und trotz ihres demütigen Jas sehr eigenständig und freiwillig geht.“ O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Die Geschichte Mariens zeigt ja, dass sie unglaublich flexibel war. Sie hat sich ja immer wieder verändert in ihrem Bild. Ob das die Himmelskönigin ist, die Schmerzensvolle unter dem Kreuz oder die Pieta mit dem toten Sohn in ihren Armen oder eben die Geburt Christi als das freudenvolle Ereignis ist: Es gibt durch die Geschichte immer wieder andere Schwerpunkte in der Marienverehrung. Heute sind wir an einem Punkt, der wirklich auch ein bisschen schwierig ist, denn unsere Marienbilder sind immer noch geprägt vom 19. Jahrhundert. Das Bild der unbefleckten Empfängnis von Lourdes ist eines unserer Leitbilder immer noch in der katholischen Kirche. Und so ist man jetzt schon seit längerem auf der Suche nach neuen Bildern für diese wichtige Glaubensgestalt. Da ist natürlich auch die zeitgenössische Kunst gefragt, sich immer wieder Gedanken zu machen und unsere Ansprüche an diese Vorstellung einer weiblichen, spirituell hoch aufgeladenen Figur darzustellen, die für uns im Leben auch eine Leitfigur sein kann. Da spielen natürlich Emotionen eine ganz große Rolle, da spielt natürlich auch die Veränderung des Frauenbildes eine sehr bedeutende Rolle. Maria ist ja irgendwie auch alleinerziehend, könnte man sagen. Sie ist jemand, der einen starken Frauentypus darstellt, eigentlich einen sehr modernen Filmausschnitt DVD Menü 5.2 Wandel zu einer modernen Interpretation Bilder DVD Menü 5.3 Marienbilder über die Epochen Maria 10 Frauentypus und insofern ist sie durch die Zeiten doch immer wieder sehr wandelbar.“ Marienbilder wandeln sich. Schon in der Bibel selbst messen ihr die Autoren unterschiedliche Bedeutung zu. Im Laufe der Kirchengeschichte bringt die Marienverehrung ein weibliches Element in eine stark männlich dominierte Religion. Heute besteht die Herausforderung darin, eine zeitgemäße Marienverehrung zu finden, die auch einem modernen Frauenbild entspricht. Extro Maria 11 2.2 Mary – Images throughout the Time Mary is the major female figure in the Bible. She is the saint, the patron saint of entire countries and nations. Countless are the prayers people have been directing to her for centuries and countless the people who put themselves under her protection. As with all saints, her figure has undergone changes during the centuries, various ideas are associated with her. Intro However, images of Mary are also seen in a more controversial light: virgin birth, the serving, obedient handmaiden – pictures of a patriarchal religion? The history of Marian devotion begins in the Bible. 1. Mary in the Bible In the oldest Gospel according to Mark, Mary, the mother of Jesus, does not play a significant role yet. It is the Evangelist Matthew and then above all Luke, who assign a major role to Mary in the story of Jesus’ birth. The angel Gabriel is sent to the insignificant small town of Nazareth in Galilee and announces to Mary the birth of her son Jesus. Mary is a young woman and not married yet. In the patriarchal society of ancient Israel God chooses a young woman – he entrusts the coming Messiah to the young girl from Nazareth – not to the priests or rulers. Mary listens to the angel’s words and trusts in God’s instruction. Film Clip DVD Menu 1.1 Jesus’ Birth in the Gospels Pictures DVD Menü 1.2 References to Mary in the Scriptures The evangelist is not concerned in the first place with Mary giving birth to the Son of God but with Mary listening to the message and allowing God’s will to be done. Quote Pfarrer Andreas Ebert: “On the one hand, Mary is not a central figure but then, of course, she plays a very special role as the mother of Jesus at the Nativity in the New Testament. And not only because she is the mother but also in the way she accepts the role in the first place – by showing this willingness and openness although she does not quite understand what it is all about. And in spite of that, she says: ´Yes, it may happen. It shall be, I allow it.´ “ After the tale of Jesus’ birth, the figure of Mary disappears from the gospels. Only in a few places do the evangelists speak of the mother of Jesus again. Even at the crucifixion of Jesus, testimonies in the Bible vary – not every evangelist talks about the mother of Jesus under the cross. However: to the early Christians, Mary was a central figure of special veneration from the very beginning. Film Clip DVD Menu 1.3 Mary’s Special Status Quote Dr. Christoph Kürzeder: “And from this outstanding position for the history of salvation also the veneration developed. She is one of the saints of the Church who were venerated early, really very early, and as a female figure of faith she is a very important figure from the very beginning, of Maria 12 course. This importance of course also comes from her life, her role as a companion – she did not just bring Christ into the world, she also educated him and accompanied him in the world. And thus she was nearest to him, too. This is of course important in worship as well. And Mary’s motherhood is of course a statement of what motherhood is all about: being a mother is a basic experience in life and therefore she also becomes this great advocate: people go to their mothers and ask them for something. She is this great advocate you go to more readily than to the topmost category, so to speak.“ 2. Origins of Marian Devotion During the first centuries AD, early Christianity came face to face with the gods of the ancient world and its various ideas and images. Everyone in the entire Mediterranean region knew of powerful and important goddesses. Some characteristics of these goddesses were transferred to Mary in the veneration of the people. The Babylonian goddess Astarte, who wears a crescent moon on her head – a symbol found in later depictions of Mary – or the Greek goddess Artemis wearing a crescent moon, too. Film Clip DVD Menu 2.1 Elements from Earlier Cultures Pictures DVD Menu 2.2 Beginnings of Marian Devotion The Egyptian goddess Isis, who is nursing her divine son, Horus here, is likely to have been especially influential. Quote Dr. Christoph Kürzeder: “Of course there are some paragons in the Mediterranean region. In Egypt, we have mainly Isis and the young Horus. This parallel is quite obvious in early Christianity. Here we have the type of the socalled ´Maria lactans´ in particular, which shows Mary breastfeeding her boy; the nursing Mother of God, which certainly goes back to ancient Egyptian models. Then we have of course the cult of Artemis in Asia Minor, which was very powerful, and it was not for nothing that Ephesus was an important place of worship – the place of Mary’s death and burial; but at the same time also the ‘place of worship of Artemis’ in antiquity.“ During the first centuries AD, early Christianity came face to face with the gods of the ancient world and its various ideas and images. Everyone in the entire Mediterranean region knew of powerful and important goddesses. Film Clip DVD Menu 2.3 Feminine Aspect of Christianity Some characteristics of these goddesses were transferred to Mary in the veneration of the people. The Babylonian goddess Astarte, who wears a crescent moon on her head – a symbol found in later depictions of Mary – or the Greek goddess Artemis Maria 13 wearing a crescent moon, too. The Egyptian goddess Isis, who is nursing her divine son, Horus here, is likely to have been especially influential. Quote Dr. Christoph Kürzeder: “Of course there are some paragons in the Mediterranean region. In Egypt, we have mainly Isis and the young Horus. This parallel is quite obvious in early Christianity. Here we have the type of the socalled ´Maria lactans´ in particular, which shows Mary breastfeeding her boy; the nursing Mother of God, which certainly goes back to ancient Egyptian models. Then we have of course the cult of Artemis in Asia Minor, which was very powerful, and it was not for nothing that Ephesus was an important place of worship – the place of Mary’s death and burial; but at the same time also the ‘place of worship of Artemis’ in antiquity.“ Based on biblical tradition and ancient goddesses as role models, Christianity very early develops its special form of Marian devotion in popular religion. In the male-dominated Church, with a very strongly male-dominated image of God, it is Mary who represents the feminine aspect of Christianity. Quote Dr. Christoph Kürzeder: “Derived from Jewish tradition we have a strongly male-dominated image of God. And so Mary is seen already very early as the female side of God. She becomes very much a figure representing the concern for humans. God’s saving power through the saints becomes most strongly and clearly visible in Mary. She is the one who becomes an important contact person for all spheres of life, the most important advocate and helper in all needs.“ Quote Pfarrer Andreas Ebert: “I think it is this desire for warmth and also protection. People – above all women – have experienced a society which was wholly male-dominated, also a Church where men sometimes ruled brutally, where women had no roles or were just slaves, were married off or put into monasteries. Where there were few opportunities for women. And Mary was, I think, an image for women – but certainly also for men – to experience another aspect: not dominance but for example this protective cloak. Already in the Middle Ages there was this Madonna with a protective coat, with her warmth and security. This mercy, care and nearness could not really be imagined in a man, not even in a male God, because men had never been like that. I think there is a need, a deep need, in the human soul to integrate this motherly and feminine element in religion, too. And in Catholicism and Orthodoxy this happened via Mary, so to speak.“ Maria 14 3. Reformation and Criticism of the Veneration of Saints The importance of Mary continued to increase in popular piety. But during the Reformation at the latest, also criticism of the veneration of saints was voiced. Had the saints – and in particular Mary – not assumed an importance in veneration that was due only to God? Luther did not outright reject the memory of particular holy personalities but opposed the invocation of the saints. Because: “There is only one mediator between God and human beings, Jesus Christ.“ According to Luther, Mary could have a role as a model of faith. She herself, however, could neither create nor give salvation. Film Clip DVD Menu 3.1 Influence of the Reformation Quote Pfarrer Andreas Ebert: „Luther was a great devotee of Mary, even after the Reformation. He had written a wonderful paper on the interpretation of a Magnificat, which is also praised by Catholics, in which he interpreted this text and talked in glowing terms of Mary. But of course not as a deity or almost deity but as a sister – a role model.“ As Mary loses her special status in the Reformed Churches, particular emphasis is placed again on the exclusive salvific power of Christ but the feminine aspect is lost in the process. Quote Protestant. expert: “In Protestantism there is no devotion to Mary. In a way, this is a shortcoming. There is actually no really good substitute – the feminine element virtually does not occur in this world of religious images.“ In the Catholic world the veneration of Mary remained central – in particular among the people. Entire pilgrimages and holidays were devoted to the “Mother of God“. People were convinced that Mary was the advocate for their concerns and needs, that Mary could be their help and support in all hardship. On so-called votive tablets, for example, people expressed their gratitude for Mary’s help. Official Catholic teaching, in contrast, was anxious to declare: it is not Mary who creates grace and salvation. She can give them by intercession as a saint but not ensure them herself. A distinction that was hardly accepted like that for worship among the people. Quote Dr. Christoph Kürzeder: Film Clip DVD Menu 3.2 Catholic Teaching versus Popular Belief Pictures DVD Menu 3.3 Mary, the Great Intercessor “Theologians always point it out – and also in the tradition of pilgrimages the wording is always supposed to be: ‘I was helped through the intercession of Mary.‘ Of course, it mostly says Mary helped. This is a theological correction that is understandable from the viewpoint of theology but actually played no big role in the everyday belief of the people. Mary is simply seen as this mighty advocate and mostly nobody cares about dogmatic-theological accuracy.“ Maria 15 4. Virgin Birth and Marian Dogmas Despite Mary’s uninterrupted appeal in popular religion, a more critical approach to biblical texts started in the course of the Reformation, with the Enlightenment. Especially accounts of miracles came to be more and more critically questioned. In this context also the virgin birth was challenged. How is it to be understood? Film Clip DVD Menu 4.1 Questionability of the Virgin Birth The image of the Virgin Mary was central to many Christians. By then, Mary had come to be venerated as such all over the world. However, is it possible that in a rational world the doctrine of the virgin birth can be maintained, as it were, as a biological fact? Quote Pfarrer Andreas Ebert: “The virgin birth is of course not a Catholic doctrine but it was written in the Bible in the first place, several times in Mathew and Luke, that Jesus was born by a virgin. And of course many people have problems understanding this biologically. And nevertheless: this image of a birth not caused by a sexual act but by listening, by this openness, this attitude … there is something to it. Whether what this means is a good concept of virginity for our time – because to us this implies at once, of course, a rejection of sexuality or that it is better not to have sex, and even so, she gets a child … I think this is no longer comprehensible to many contemporaries today. In this respect, the actual spiritual message of this virgin birth is probably not so easy to convey nowadays. But it has a deep meaning.“ Despite Mary’s uninterrupted appeal in popular religion, a more critical approach to biblical texts started in the course of the Reformation, with the Enlightenment. Especially accounts of miracles came to be more and more critically questioned. In this context also the virgin birth was challenged. How is it to be understood? Film Clip DVD Menu 4.2 Mary as an Issue of Church Politics The image of the Virgin Mary was central to many Christians. By then, Mary had come to be venerated as such all over the world. However, is it possible that in a rational world the doctrine of the virgin birth can be maintained, as it were, as a biological fact? Quote Pfarrer Andreas Ebert: “The virgin birth is of course not a Catholic doctrine but it was written in the Bible in the first place, several times in Mathew and Luke, that Jesus was born by a virgin. And of course many people have problems understanding this biologically. And nevertheless: this image of a birth not caused by a sexual act but by listening, by this openness, this attitude … there is something to it. Whether what this means is a good concept of virginity for our time – because to us this implies at once, of course, a rejection of sexuality or that it is better not to have sex, and even so, she gets a child … I think this is no longer comprehensible to many contemporaries today. In this respect, the actual spiritual message of this virgin birth is probably not so easy to convey nowadays. But it has a deep meaning.“ Imparting the language and imagery of the Bible to a rational and enlightened Maria 16 society became more and more difficult. The doctrine of the “virgin birth“ was considered part of the body-hostile attitude of the Church. The immaculate and pure Mary moved to the centre of worship. In the 19th and the first half of the 20th centuries, Mary shaped the image of women and family patterns in a way. This finds expression in numerous Marian apparitions, pilgrimages but also Marian dogmas formulated by the Catholic Church. Quote Dr. Christoph Kürzeder “The 19th century tames Mary considerably. That is it assigns her a role based strongly on moral convictions and virtues. She conveys a subservient image of women, an image very much reduced to this aspect of humility. And this other aspect, that of a self-determined woman, can be found for example far more in the 18th century. The 18th century treats the idea of this strong woman far more freely, allows her to be strong.“ In 1950, Pope Pius XII finally pronounced the last Marian dogma – the doctrine of the bodily Assumption of Mary into heaven. After her death, Mary was accepted “with body and soul into the glory of heaven”. This doctrine followed the widespread veneration Mary had always enjoyed in Catholic popular piety but also led to criticism, for example from Protestant Christians. Quote Pfarrer Andreas Ebert: “To the dismay of Protestants, the great Protestant depth psychologist Carl Gustav Jung was absolutely delighted when the Assumption of Mary into heaven was dogmatised at the beginning of the 1950s and said: ‘Yes, on this symbolic level at last… the feminine is accepted into heaven. The feminine is somehow integrated in the deity – and this is what is missing.‘ He said the trinity of Father, Son and Holy Spirit was somehow male to us and actually we would need a quaternity, that is a four-fold image. And as a fourth factor the feminine would have to be included. Although we did not know the meaning of this dogma, the idea that Mary had a place in heaven, by God’s side, so to speak … well, on the deeppsychological level, he found it absolutely delightful!“ 5. Marian Image and Role of Women Against the background of societal controversy about the understanding of the role of women, the emergence of a feminist theology, more and more, the question moved into the spotlight whether Mary did not ultimately convey an image of women shaped by a male-dominated society. The question was asked whether Marian images were not, in fact, expressions of the role of women in society. Is the picture of the pure and submissive Mary, the obedient handmaiden, not also an image of women’s oppression? Film Clip DVD Menu 5.1 Instrument of Power of Ecclesiastical Patriarchy? Quote Dr. Christoph Kürzeder: “I think an important aspect is that the Church does not only represent a male-dominated image of God but that it is also a maleMaria 17 dominated Church, where Mary is of course assigned very specific roles. And in the light of theological history, it is quite interesting how these roles change again and again. If you look at it today, there is no homogeneous picture. In piety, the 19th century is still prevailing but in theological controversy we have quite different departures. There is the ’new Eve’ who, in her self-determination, goes her own way self-confidently and, despite her humble ‘yes’, independently and voluntarily as a really strong woman.“ Quote Dr. Christoph Kürzeder: “Mary’s history shows that she was incredibly flexible. She has changed her image time and again. Whether she is the Queen of Heaven, Our Lady of Sorrows under the Cross or Our lady of Pity with her dead son in her arms or Mary in her role at the birth of Christ, the joyful event: throughout history Marian devotion has been concentrated on different focal points. Today, we have arrived at a point that is quite difficult because our Marian images are still shaped by the 19th century. The picture of the Immaculate Conception of Lourdes is still one of our leading images in the Catholic Church. And therefore, we have been in search for quite some time now for new images for this important figure of faith. Contemporary art is invited too, of course, to come up with ever new ideas and illustrate our requirements for this idea of a feminine, spiritually highly charged figure that can also be a role model in our lives. Of course, emotions play a very important role here, and also the changing image of women plays a significant role. Mary, too, is a single parent in a way. She represents a strong type of woman, actually a very modern type of woman, and insofar she is still able to change considerably again and again, throughout the ages.“ Images of Mary change. Already in the Bible the authors attributed different importance to her. In the course of Church history, Marian devotion has introduced a feminine element into a strongly male-dominated religion. Today, the challenge consists in finding a modern way of venerating Mary that corresponds to a modern image of women. Film Clip DVD Menu 5.2 Transition to a Modern Interpretation Pictures DVD menu 5.3 Marian Images throughout the Ages Extro Maria 18 2.3 Meryem Ana – Değişen tasvirler Meryem Ana, incilin esas kadın şahsiyetidir. O kutsaldır, bütün devletlerin ve halkların koruyucusudur. İnsanlar yüzyıllardır ona sayısız duaları okumuştur ve sayısız insanlar onun koruması altına girmişlerdir. Giriş Tüm azizlerde olduğu gibi onun şahsı da yüzyıllar geçtikçe değişmektedir, ona yönelik farklı düşünceler vardır. Fakat Meryem Ana tasvirleri giderek çelişkili algılanılmaktadır: Bakireden doğma, hizmet eden ve söz dinleyen kız – bunlar ataerkil bir dinin tasvirleri midir? Meryem Ana’ya tapmanın tarihçesi incilde başlar. 1. İncilde Meryem Ana Yeni Ahitin en eski bölümü olan Markos incilinde İsa’nın annesi Meryem’in henüz fazla önemli bir rolü yoktur. Meryem’e Hazreti İsa’nın doğumu hikayesinde önemli bir rolü tanıyan, müjdeci Matta, ve özellikle daha sonra Luka’dır. Galile’nin önemsiz ve ufak bir şehri olan Nasıra’ya gönderilen melek Cibril, Meryem’e oğlu İsa’nın doğumunu önceden bildirir. Genç bir kadın olan Meryem henüz evlenmemiştir. Eski İsrail’in ataerkil toplumunda tanrı genç bir kadına yönelir – gelecek Mesihi Nasıra’lı genç kıza emanet eder – rahiplere ve hükümdarlara değil. Meryem, meleğin sözlerini dinler ve tanrının yönergesine güvenir. Müjdeciye göre önemli olan, Meryemin tanrının oğlunu doğurması değildir, daha doğrusu Meryem’in mesajı dinlemesi ve tanrının dileğini yerine getirmesi. Film parçası DVD Menü 1.1 İncillerde Hazreti İsa’nın doğumu Resimler DVD Menü 1.2 Meryem Ana’nın kutsal kitaplarda anılması O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Meryem bir bakıma merkezî bir figür değildir, fakat yine de Yeni Ahit’te doğumla ilgili, Hazreti İsa‘nın annesi olarak çok önemli bir rolü vardır. Sadece annesi olduğu için değil, bu rolü nasıl üstlendiği de önemlidir, konuyu aslında anlamadığına rağmen razı olur, samimiyet gösterir. Her şeye rağmen şöyle söyler: ‚Evet, öyle olsun. Olmasına izin veriyorum.‘“ Hazreti İsa’nın doğumunun haricinde Meryem’in figürü ahitlerde kayıplara karışır. Müjdeciler ancak bazı bölümlerde Hazreti İsa’nın annesinden bahsederler. İsa’nın çarmıha gerilmesi bile incilde farklı şekilde anlatılır – Hazreti İsa’nın çarmıhın altındaki annesinden her müjdeci bahsetmez. Film parçası DVD Menü 1.3 Meryem Ana’nın özel konumu Buna rağmen ilk hristiyanlara göre Meryem ilk baştan özellikle hürmet gösterdikleri merkezi bir şahıstı. O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Selamet öyküsündeki önemli pozisyonu kutsallaştırmaya yol açmıştır. Kilisenin eskiden beri, gerçekten çok eskiden beri tapılan Maria 19 azizlerden biridir, hem dini inancın kadın figürü olarak ilk zamanlardan beri çok önemli bir şahıstır. Bu önemini elbette yaşam hikayesine de borçludur, eşlik etmesiyle – Hazreti İsa’yı sadece doğurmamıştır, onu ayrıca yetiştirmiştir ve ona eşlik etmiştir. Böylece ona en yakın insan olmuştur. Kutsal saygıda bu durum da önemlidir. Meryem’in anneliği elbette genel olarak anneliğin bir örneğidir: Annelik hayatın temel tecrübelerinden biridir, bu halde önemli bir savunmacıya dönüşür: İnsanlar annelerine giderler ve ondan bir şeyi rica ederler. İşte böyle önemli bir savunmacıdır, en yüksek kademeye başvurmadan daha ziyade hemen ona yönelir insan.“ 2. Meryem Ana’ya tapmanın oluşumu Milattan sonraki ilk yüzyıllarda, genç yaştaki hristiyanlık eski çağın farklı düşüncelerden ve hayallerden oluşan tanrılar dünyasıyla karşılaşmıştı. Tüm Akdeniz bölgesinde güçlü ve önemli tanrıçalar mevcuttu. Film parçası DVD Menü 2.1 Eski kültürlerin unsurları Bu tanrıçaların bazı özellikleri halkın Meryem Ana’ya karşı gösterdiği kutsal saygıya intikal etmişti. Kafasında hilal bulunan Babil tanrıçası Astarte – daha sonra Meryem Ana’nın sunumlarında da bulunan bir sembol – veya aynı şekilde hilal taşıyan Yunanlı tanrıça Artemis. Burada ilahi oğlu Horus’u emziren Mısır tanrıçası İsis de muhtemelen özellikle etkili olmuştur. Resimler DVD Menü 2.2 Meryem Ana’ya tapmanın başlangıcı O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Elbette Akdeniz bölgesinde bazı örnekler vardır. Mısır’da özellikle İsis ve oğlu Horus vardır. Eski hristiyanlıkta bu çok belirgin bir paraleldir. Burada özellikle ‚Maria lactans‘ da denilen sembol vardır, yani oğluna meme veren Meryem Ana. Emziren Meryem Ana, kesinlikle eski Mısırlı örneklere dayanır. Ayrıca elbette Küçük Asya’da çok etkin olan Artemis kültü vardır. Efes boşuna önemli bir kült mekanı değildi – Meryem Ana’nın öldüğü ve onun mezarının bulunduğu mekan. Fakat eski çağda aynı zamanda insanların Artemis’e tapdığı mekan.“ İncilin geleneklerine ve eski çağdaki tanrıçaların örneklerine dayanarak hristiyanlığın dindar halkında henüz ilk dönemlerde Meryem Ana’ya yönelik özel bir kutsal saygı meydana gelmiştir. Film parçası DVD Menü 2.3 Hristiyanlığın dişi tarafı Erkeklerin etkin olduğu kilisede ve yine erkek ağırlıklı bir tanrı tasavvurunda Meryem Ana hristiyanlığın kadın tarafını canlandırabilmiştir. O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Musevi geleneklerde erkeğin son derece hakim olduğu bir tanrı tasavvuru mevcuttur. Böylece Meryem Ana henüz başlangıçta tanrının kadın tarafı varsayılmıştır. Ayrıca insana sevgi gösteren bir figür olarak sayılır. Tanrının azizlerin yoluyla şifa vermesi, Maria 20 muhtemelen en belirgin şekilde Meryem Ana’da gerçekleşir. O, tüm yaşam alanlarında benimsenen önemli bir şahısa dönüşür. Zor durumlarda en önemli savunmacı ve yardımcı.“ O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Bence önemli olan içtenlik ve korunma hasretidir. İnsanlar – özellikle kadınlar – tamamen erkeklerin hakim olduğu bir toplumda yaşamaktalardı, kilisede de erkekler bazen acımasızca egemen olmuşlardı, hiç bir rolü olmayan kadınlar köle olmuşlardı, evlendirilmişlerdi veya manastıra itilmişlerdi. Kadınların fazla şansları yoktu. Meryem Ana ise, kadınlara – ama kesinlikle erkeklere de – hayatın başka bir tarafını göstermişti: Hakimiyetin yerine örneğin koruyuculuk. Henüz Orta Çağda içtenliği ve güvenliği temsil eden ‚koruyucu kaputlu Meryem Ana‘ vardı. Bu merhameti, şefkati ve yakınlığı insanlar her hangi bir erkekten, hatta erkek bir tanrıdan bile beklememişlerdi, çünki erkekleri bu şekilde algılamamışlardı. Bana göre insanların ruhunda bu annelik ve kadınlık unsurlarını dini inançlarına da dahil etmeye yönelik bir ihtiyaç mevcuttu. Katolik ve ortodoks dinlerde bu ihtiyaç bir bakıma Meryem Ana’yla karşılanmıştı.“ 3. Reformasyon ve kutsal saygının eleştirisi Dindar halkta Meryem Ana’nın önemi giderek artmıştı. Fakat reformasyon döneminde kutsal saygıya yönelik eleştiriler de ortaya çıkmıştı. Azizler – ve özellikle Meryem Ana – artık bu kutsal saygının sayesinde sadece tanrının lâyık olduğu bir pozisyona ulaşmıyorlarmıydı? Luther gerçi özel ve kutsal şahsiyetlerin anılmasını prensip olarak reddetmiyordu, fakat azizlere tapılmasına karşıydı. Çünki: „Tanrının ve insanların arasında sadece bir aracı vardır: Hazreti İsa.“ Luther’e göre Meryem Ana dini inançta bir örnek fonksiyonuna sahip olabilirdi, fakat kendisi şifayı ne yaratabilirdi ne de verebilirdi. Film parçası DVD Menü 3.1 Reformasyonun etkisi O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Luther Meryem Ana’ya çok saygı duyardı, hem reformasyondan sonra bile. Şarkı kitabının bir yorumu hakkında katoliklerin de takdir ettiği, Meryem Ana’ya övgüler sıralayan çok güzel bir makaleyi yazmıştı. Ama elbette ilahi, ya da yarı ilahi olarak değil, daha doğrusu kardeş veya örnek olarak.“ Meryem Ana’nın reformasyon kiliselerinde özel pozisyonunu kaybetmesiyle birlikte tek şifa vericinin Hazreti İsa olduğu vurgulanmıştır. Ancak bu arada kadın ilkesi de kaybolmuştur. O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Protestanlıkta Meryem Ana inancı yoktur. Bu bir bakıma bir noksanlıkdır. Aslında gerçekten olumlu bir telâfi de yoktur – dini inancın bu düşünce dünyasında kadınlık aslında mevcut değildir.“ Maria 21 Katoliklerin dünyasında – özellikle halkta – Meryem Ana‘ya yönelik kutsal saygı daima önem taşımıştır. Bazı hac yolculukları ve dini bayramlar Meryem Ana’ya bahşedilmiştir. İnsanlar şundan emindir ki, dertleri ve çileleri açısından Meryem Ana onların savunmacısıdır. Tüm zor durumlarda Meryem Ana onların yardımcısı ve refakatçısı olabilir. Adak levhalarında insanlar Meryem Ana’nın desteğine yönelik teşekkürlerini ifade ederler. Buna karşı resmi katolik doktrin şöyle söylemiştir: Merhameti ve şifayı yaratan Meryem Ana değildir. Aziz bir savunmacı olarak aracılık yapabilir, ama kendisi meydana getiremez. Ancak ona saygı gösteren halk bu tasarımı kabul etmemişti. Film parçası DVD Menü 3.2 Katolik öğretiye karşı halk dini Resimler DVD Menü 3.3 Büyük duacı Meryem Ana O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Teologlar sürekli ikaz ederler – hem hac geleneklerinde de şöyle ifade edilir: ‚Meryem Ana’nın şefaati beni kurtardı.‘ Elbette genelde şöyle söylenir: ‚Meryem Ana yardımcı oldu‘. Bu teologların bir düzeltmesidir, ki teoloji açısından anlaşılırdır, ama insanların günlük hayatında fazla önemi yoktur. Meryem Ana basit olarak güçlü bir savunmacı olarak algılanmaktadır, genelde bunun dogmatik-teolojik açıdan doğru olup olmadığına dikkat edilmez.“ 4. Bakireden doğma ve Meryem Ana dogmaları Meryem Ana’nın dindar halkta aralıksız sevilmesine rağmen reformasyonun getirdiği aydınlanmayla birlikte incilin metinleri eleştirilmeye başlanılmıştı. Artık özellikle mucize öyküleri tenkitçi bir şekilde soruşturulmaktaydı. Bu arada bakireden doğma da şüpheli görülmekteydi. Onun anlamı nedir acaba? Film parçası DVD Menü 4.1 Bakireden doğma konusu Meryem Ana çoğu hristiyanlara göre dinlerinin merkezi bir unsuruydu. Meryem Ana bütün dünyada sayılmaktaydı. Fakat mantıklı bir dünyada bakireden doğma teorisinin biyolojik bir gerçek olduğunu iddia etmek artık mümkünmüydü? O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Bakireden doğma elbette katolik bir teori değildir, daha doğrusu İsa’nın bakireden doğduğu incilde yazılıdır, Matta ve Luka bunu birkaç defa söylemişlerdir. Doğal olarak çoğu insana bunu biyolojik açıdan anlamak kolay gelmez. Buna rağmen, doğuma cinsel faaliyetin yerine dinlemenin, içtenliğin, yani bu tutumun yol açtığı esaslı bir ifadedir. Günümüzde bakirelik konusu isabetli bir benzetmemidir yoksa değilmidir, bu tartışılabilir elbette. Çünki hemen cinselliğin reddi sözkonusudur, yani sanki seks yapmadan bile çocuğu olmuş gibi. Bence çağdaş insanların çoğu bunu artık anlamamaktadır. Bu halde bakireden doğmanın esas manevi ifadesini öğretmek günümüzde pek kolay değildir. Fakat derin bir manası vardır.“ İncilin sözlerini ve düşüncelerini öğretmek, mantıklı ve aydınlanmış bir toplumda giderek zorlaşmıştı. Bakireden doğma teorisi, kilisenin cinsellik düşmanlığının bir parçası olarak algılanmaktaydı. Kusursuz ve saf Meryem Ana kutsal saygının merkez noktasına dönüşmüştü. 19. yüzyılda ve 20. yüzyılın ilk yarısında Meryem Ana bir bakıma kadın ve aile düşüncesini de etkilemişti. Film parçası DVD Menü 4.2 Kilise politikasında Meryem Ana Maria 22 Buna misal olarak sayısız görüngülerin ve hac ziyaretlerinin yanısıra katolik kilisenin çıkardığı Meryem Ana teorileri de sayılabilir. O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „19. yüzyılda Meryem Ana oldukça uysallaştırılmıştı. Yani ona kesinlikle ahlaki düşüncelere ve namusa dayanan bir rol özgülenmişti. Hizmet eden bir kadının rolünü, yani bu alçak gönüllülüğe indirilmiş bir kadın rolünü iletmişti. Özerk bir kadının rolü örneğin 18. yüzyılda çok daha yaygındı. 18. yüzyıl bu güçlü kadın düşüncesiyle çok daha rahat uğraşmıştı, kadının güçlü olmasına izin vermişti.“ 1950’de Papa XII. Pius nihayet son Meryem Ana teorisini açıklamıştı – Meryem Ana’nın bedeninin cennete kabulünün öğretisini. Meryem Ana ölümünden sonra „bedeniyle ve ruhuyla cennetin ululuğuna“ kabul edilmişti. Bu dini öğreti, Meryem Ana’nın dindar halkta eskiden beri gördüğü kutsal saygıya dayanmıştı, ancak eleştiriye de sebep olmuştu, örneğin protestan hristiyanlar tarafından. O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Meşhur protestan derinlik psikologu Carl Gustav Jung, Meryem Ana’nın bedeninin cennete kabulü teorisi çıkınca protestanların dehşetine rağmen çok hoşlanmıştı. 50’li yılların başlarında şöyle söylemişti: ‚Evet, kadınlık bu sembol seviyesinde nihayet cennete kabul edilmiştir. Kadınlık bir şekilde ilahiliğe dahil edilmektedir – bu da aslında eksikti.‘ Ona göre babadan, oğuldan ve kutsal ruhtan oluşan kutsal üçlük, erkek ağırlıklı bir durumdu, ve aslında bir dörtlüğe ihtiyacımız vardı. Dördüncü faktör ise ona göre kadınlıktı. Bu teorinin anlamı belki farklı da olabilirdi, fakat Meryem Ana’nın cennetde bir yeri olduğunu, yani bir bakıma tanrının yanında … bu düşünceyi derinlik psikolojisi açısından çok harika olarak nitelendirmişti!“ 5. Meryem Ana tasviri ve kadının rolü Toplumun kadının rolü hakkında sürdürdüğü tartışmalarla ve feminist bir teolojinin ortaya çıkmasıyla birlikte, zamanla Meryem Ana’nın sonuçta erkeklerin hakim olduğu bir toplumdan etkilenmiş bir kadın rolünü mü temsil ettiği soruşturulmuştu. Meryem Ana tasvirlerinin kadının toplumdaki rolünün bir ifadesi oldukları iddia edilmeye başlanılmıştı. Saf ve alçak gönüllü Meryem Ana’nın, söz dinleyen kızın tasviri aynı zamanda kadının bastırılmasının bir tasviri de değilmiydi? Film parçası DVD Menü 5.1 Kilise ataerkiliğinin bir güç vasıtası mı? O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Bence önemli bir nokta şudur ki, kilise sadece erkeklerin hakim olduğu bir tanrı tasvirini savunmamaktadır, aynı zamanda erkeklerin hakim olduğu ve Meryem Ana’ya elbette belli rollerin bağlandığı bir kilisedir. Bu rollerin teoloji tarihinde sürekli uğradığı değişimler çok enteresandır. Bugünkü duruma bakarsak, tekdüzen bir tasvir mevcut değildir. Dindar dünyada elbette 19. yüzyıl hakimdir, ama teolojik tartışmada birçok farklı hareketler vardır. Örneğin ‚yeni Havva‘, güçlü bir kadın olarak özerkliği ve özgüveniyle kendi Maria 23 yolunda ilerlemektedir, ve alçak gönüllüce evet demesine rağmen bağımsız ve istekli olarak davranmaktadır.“ O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Meryem Ana’nın tarihçesine bakarsak, onun son derece uysal olduğunu farkederiz. Tasvirleri sürekli değişmiştir. Cennetin kraliçesi, çarmıhın altında acı çeken kadın, kollarında ölmüş oğlunu tutan Pieta, veya Hazreti İsa’nın doğumu, yani sevinç dolu bir olay: Tarihde Meryem Ana’ya karşı kutsal saygının sürekli değişen ağırlık noktaları olmuştur. Bugün artık oldukça zor bir noktaya ulaşmış bulunuyoruz, çünki Meryem Ana tasvirlerimiz hala 19. yüzyılın etkilerini göstermektedir. Lourdes’un bakir gebelik tasviri halen katolik kilisenin ideallerinden biridir. Dolayısıyle bu önemli din figürüne yönelik uzun bir süredir yeni tasvirler araştırılmaktadır. Burada elbette çağdaş sanatlar sözkonusudur. Onların görevi, sürekli yeni tasarılarla hayatımızda örnek şahsiyet olabilecek, manevi açıdan çok değerli bir kadın figürünün düşüncesini tanımlamakdır. Burada elbette duyguların da çok önemli bir rolü vardır. Ayrıca kadın rolünün değişmesi de çok önemlidir. Meryem Ana bir bakıma yanlız yetiştiren bir anneydi. Güçlü bir kadın tipini temsil etmektedir, aslında çok modern bir kadın tipini. Böylece zaman akışında sürekli değiştiğini söyleyebiliriz.“ Meryem Ana tasvirleri değişmektedir. Henüz incilde yazarlar onu farklı şekilde yorumlarlar. Kilise tarihi boyunca Meryem Ana’ya yönelik kutsal saygı erkeklerin hakim olduğu bir dine bir kadınlık unsurunu ilave eder. Günümüzün görevi, modern bir kadın rolüyle de uyum sağlayan çağdaş bir Meryem Ana tasvirini bulmaktır. Film parçası DVD Menü 5.2 Modern bir yoruma doğru değişim Resimler DVD menü 5.3 Çağlar boyunca Meryem Ana tasvirleri Son Maria 24 3. Arbeitsmaterialien 3.1 Arbeitsblätter (mit Lösungsvorschlägen) Kapitel 1 1. Maria in der Bibel Aufgaben: 1. Zu den Büchern des Neuen Testaments gehören die Evangelien und die Apostelgeschichte. Ordne die Bücher in der richtigen Reihenfolge, wie sie in der Bibel stehen! 2. Male die Buchrücken der Evangelien aus, bei der Maria eine tragende Rolle bei der Geschichte der Geburt Jesu zugewiesen wird! 3. Schreibe die Texte auf und suche passende Bilder! Gestalte ein Plakat! Maria 25 Kapitel 1 1. Maria in der Bibel (Lösung) Aufgaben: 1. Zu den Büchern des Neuen Testaments gehören die Evangelien und die Apostelgeschichte. Ordne die Bücher in der richtigen Reihenfolge wie sie in der Bibel stehen! 2. Male die Buchrücken der Evangelien aus, bei der Maria eine tragende Rolle bei der Geschichte der Geburt Jesu zugewiesen wird! Joh Mt Lk Mk Apg (Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, Apostelgeschichte) 3. Schreibe die Texte auf und suche passende Bilder! Gestalte ein Plakat! individuelle Schülerlösung Maria 26 Kapitel 1 2. Engel Gabriel Aufgaben: 1. In das kleine Städtchen Nazareth in Galiläa wird der Engel Gabriel gesandt. Was kündigt er Maria an? Finde im Evangelium nach Lukas die genauen Worte! __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ 2. Wie reagiert Maria darauf? __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ 3. Wie stellst du dir einen Engel vor? Schreibe oder male! 4. „Jeder kann für jeden jederzeit ein Engel sein.“ (James Krüss) Bastle eine kleine Engelkarte und schenke sie einem lieben Menschen! Maria 27 Kapitel 1 2. Engel Gabriel (Lösung) Aufgaben: 1. In das kleine Städtchen Nazareth in Galiläa wird der Engel Gabriel gesandt. Was kündigt er Maria an? Finde im Evangelium nach Lukas die genauen Worte! „Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. (Lk 1, 30-33) (Einheitsübersetzung) 2. Wie reagiert Maria darauf? Maria hört die Worte des Engels und vertraut auf Gottes Weisung: „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ (Lk 1, 38) (Einheitsübersetzung) 3. Wie stellst du dir einen Engel vor? Schreibe oder male! individuelle Schülerlösung 4. „Jeder kann für jeden jederzeit ein Engel sein.“ (James Krüss) Bastle eine kleine Engelkarte und schenke sie einem lieben Menschen! individuelle Schülerlösung Maria 28 3. Die Verheißung der Geburt Jesu Kapitel 1 Aufgabe: Fülle die Lücken mit den Wörtern aus dem Kasten! (26) Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret (27) zu einer __________ gesandt. Sie war mit einem Mann namens _________________ verlobt, der aus dem Haus _________________ stammte. Der Name der Jungfrau war ______________. (28) Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du ______________, der Herr ist mit _____________. (29) Sie _____________ über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. (30) Da sagte der Engel zu ihr: ______________ dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott ______________ gefunden. (31) Du wirst "Die Verkündigung" von Melozzo da Forlì (ca. 1438-1494), im Pantheon in Rom. ein Kind ______________, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen ____________________ geben. (32) Er wird groß sein und Sohn des __________________ genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den _________________ seines Vaters David geben. (33) Er wird über das Haus Jakob in _________________ herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. (34) Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen __________________ erkenne? (35) Der Engel antwortete ihr: Der _________________ Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das ________________ heilig und Sohn ________________ genannt werden. (36) Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als _________________ galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. (37) Denn für Gott ist nichts ______________. (38) Da sagte Maria: Ich bin die ____________ des Herrn; mir geschehe, wie du es ________________ hast. Danach verließ sie der Engel. (Lk 1,26-38/Einheitsübersetzung) Begnadete + David + dir + erschrak + empfangen + Ewigkeit + Fürchte + gesagt Gnade + Gottes + Heilige + Höchsten + Jesus + Jungfrau + Josef + Kind + Magd Maria + Mann + Thron + unfruchtbar + unmöglich Maria 29 3. Die Verheißung der Geburt Jesu (Lösung) Kapitel 1 Aufgabe: Fülle die Lücken mit den Wörtern aus dem Kasten! (26) Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret (27) zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. (28) Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. (29) Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. (30) Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott "Die Verkündigung" von Melozzo da Forlì (ca. 1438-1494), im Pantheon in Rom. Gnade gefunden. (31) Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. (32) Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. (33) Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. (34) Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? (35) Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. (36) Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. (37) Denn für Gott ist nichts unmöglich. (38) Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel. (Lk 1,26-38/Einheitsübersetzung) Maria 30 Kapitel 2 4. Helferin in allen Nöten Aufgabe: Fülle die Lücken im Text! Aus der ________________ Tradition haben wir ein sehr stark ________________ dominiertes Gottesbild. Und so wird ________________ schon sehr früh auch als die weibliche Seite ________________ gesehen. Sie wird sehr stark auch eine Figur, die für die ________________ zum Menschen steht. Das ________________ Gottes durch Heilige wird bei Maria Die Sixtinische Madonna von Raffael aus dem Jahr 1512/1513 wohl am stärksten und klarsten deutlich. Sie ist diejenige, die für alle ________________ zu einer wichtigen Bezugsperson wird. Zur wichtigsten ________________ und Helferin in allen Nöten. Vielleicht ist es die ________________ nach Wärme und auch nach ________________. Die ________________ – vor allem auch die Frauen – haben eine Gesellschaft erlebt, die zur Gänze männlich ________________ war, auch eine ________________, in der Männer zum Teil auch ________________ geherrscht haben, wo Frauen ________________ Rolle hatten oder einfach ________________ waren, verheiratet wurden oder ins ________________ gesteckt. Wo es wenige Möglichkeiten für Frauen gab. Und Maria war, vielleicht ein Bild für Frauen – aber sicher auch für Männer – noch einmal einen anderen ________________ zu erleben: nicht Herrschaft, sondern z. B. diesen ________________. Im Mittelalter schon gab es diese ________________ mit dieser Wärme und ________________. Diese Barmherzigkeit, ________________ und diese Nähe konnte man sich von keinem Mann, noch nicht einmal von einem ________________ Gott, so richtig vorstellen, weil man Männer so nicht erlebt hat. Vielleicht ist da ein tiefes Bedürfnis in der ________________ Seele, dieses ________________ und Weibliche auch in die ________________ zu integrieren. Und das ist im ________________ und in der Orthodoxie sozusagen über Maria ________________. Aspekt + brutal + dominiert + Fürbitterin + Fürsorglichkeit + Geborgenheit + Gottes Heilshandeln + jüdischen + Katholizismus + keine + Kirche + Kloster + Lebensbereiche männlich + männlichen + Maria + menschlichen + Menschen + Mütterliche + passiert Religion + Sehnsucht + Schutz + Sklaven + Schutzmantel + Schutzmantelmadonna Zuwendung Maria 31 Kapitel 2 4. Helferin in allen Nöten (Lösung) Aufgabe: Fülle die Lücken im Text! Aus der jüdischen Tradition haben wir ein sehr stark männlich dominiertes Gottesbild. Und so wird Maria schon sehr früh auch als die weibliche Seite Gottes gesehen. Sie wird sehr stark auch eine Figur, die für die Zuwendung zum Menschen steht. Das Heilshandeln Gottes durch Heilige wird bei Maria wohl am stärksten und Die Sixtinische Madonna von Raffael aus dem Jahr 1512/1513 klarsten deutlich. Sie ist diejenige, die für alle Lebensbereiche zu einer wichtigen Bezugsperson wird. Zur wichtigsten Fürbitterin und Helferin in allen Nöten. Vielleicht ist es die Sehnsucht nach Wärme und auch nach Schutz. Die Menschen – vor allem auch die Frauen – haben eine Gesellschaft erlebt, die zur Gänze männlich dominiert war, auch eine Kirche, in der Männer zum Teil auch brutal geherrscht haben, wo Frauen keine Rolle hatten oder einfach Sklaven waren, verheiratet wurden oder ins Kloster gesteckt. Wo es wenige Möglichkeiten für Frauen gab. Und Maria war, vielleicht ein Bild für Frauen – aber sicher auch für Männer – noch einmal einen anderen Aspekt zu erleben: nicht Herrschaft, sondern z. B. diesen Schutzmantel. Im Mittelalter schon gab es diese ´Schutzmantelmadonna´ mit dieser Wärme und Geborgenheit. Diese Barmherzigkeit, Fürsorglichkeit und diese Nähe konnte man sich von keinem Mann, noch nicht einmal von einem männlichen Gott, so richtig vorstellen, weil man Männer so nicht erlebt hat. Vielleicht ist da ein tiefes Bedürfnis in der menschlichen Seele, dieses Mütterliche und Weibliche auch in die Religion zu integrieren. Und das ist im Katholizismus und in der Orthodoxie sozusagen über Maria passiert. Maria 32 Kapitel 2 5. Marienverehrung Aufgaben: 1. Maria wurde sehr früh als weibliche Seite Gottes gesehen. Sie hat Christus nicht nur zur Welt gebracht, sondern erzogen und in der Welt begleitet. Welche Eigenschaften magst du an deiner Mutter am meisten? __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ 2. Du siehst die Abbildung einer „Schutzmantelmadonna“. Welche Eigenschaften fallen dir beim Anblick dieser Abbildung ein? _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ Schutzmantelmadonna (Ausschnitt) von Enguerrand Quarton und Pierre Vilatte (1452) __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Maria 33 Kapitel 2 5. Marienverehrung (Lösung) Aufgaben: 1. Maria wurde sehr früh als weibliche Seite Gottes gesehen. Sie hat Christus nicht nur zur Welt gebracht, sondern erzogen und in der Welt begleitet. Welche Eigenschaften magst du an deiner Mutter am meisten? individuelle Schülerlösung 2. Du siehst die Abbildung einer „Schutzmantelmadonna“. Welche Eigenschaften fallen dir beim Anblick dieser Abbildung ein? Wärme, Schutz, Geborgenheit, Barmherzigkeit, Fürsorglichkeit, Nähe, Fürbitterin, Helferin Schutzmantelmadonna (Ausschnitt) von Enguerrand Quarton und Pierre Vilatte (1452) Maria 34 Kapitel 3 6. Das Magnifikat Aufgaben: 1. Fülle die Lücken im Text mit den Wörtern aus dem Kasten! Lukas 1, 46-55 Meine ___________________ preist die Größe des ___________________ und mein ___________________ jubelt über Gott, meinen ___________________ Denn auf die _________________ Das "Magnificat" im S tundenbuch des Herzogs von Berry. seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle ___________________ Denn der ___________________ hat Großes an mir getan und sein Name ist ___________________ Er ___________________ sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn ___________________ Er vollbringt mit seinem Arm ___________________ Taten: Er___________________, die im Herzen voll ___________________ sind; er stürzt die ___________________ vom Thron und erhöht die___________________. Die ___________________ beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen ___________________ ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes ___________________ an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern ___________________ verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ___________________. (Einheitsübersetzung) erbarmt + ewig + fürchten + Geist + Geschlechter + heilig + Herrn + Hochmut + Hungernden Israel + leer + machtvolle + Mächtige + Mächtigen + Niedrigen + Niedrigkeit + Retter + Seele Vätern + zerstreut 2. Versuche, das Magnifikat in deinen eigenen Worten zu umschreiben! __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Maria 35 Kapitel 3 6. „Das Magnifikat“ (Lösung) Aufgaben: 1. Fülle die Lücken im Text mit den Wörtern aus dem Kasten! Lukas 1, 46-55 Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Das "Magnificat" im Stundenbuch des Herzogs von Berry. Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. (Einheitsübersetzung) 2. Versuche, das Magnifikat in deinen eigenen Worten zu umschreiben! individuelle Schülerlösung Ein „indianisches Magnifikat“ Voll Freude singe ich dem Herrn, meinem Retter. Er schaut auf sein armes Bauermädchen, das ausgenutzt wird und leidet. Jetzt werden all die vielen zu mir sagen: ‚Gott hat dir geholfen.’ Er ist gut und er steht immer auf der Seite der Armen. Wir wissen jetzt: Er ist groß, den groben Angeber hat er verjagt. Die Unterdrückten richtet er auf und die Herren bringt er zu Fall. Er gibt Brot denen, die Hunger haben und die Reichen tritt er mit Füßen. Wie er es gesagt hat, immer kämpft Gott an der Seite des Volkes. Maria 36 7. Reformation und Kritik an der Heiligenverehrung Kapitel 3 Aufgabe: Ergänze den Text sinnvoll mit den zur Verfügung stehenden Wörtern! In der Volksfrömmigkeit nahm die Bedeutung ________ weiter zu. Aber spätestens mit der _____________ setzte auch Kritik an der Heiligenverehrung ein. Nahmen die Heiligen – und besonders Maria – in der Verehrung nicht längst eine Bedeutung an, die alleine ______ gebührt? Zwar lehnte _________ das Gedenken an besondere heilige Persönlichkeiten grundsätzlich nicht ab, aber eine Anrufung der Heiligen. Denn: „Es ist nur ein __________ zwischen Gott und den Menschen gesetzt, Jesus Christus.“ Maria, so Luther, könne die Funktion eines ___________ im Glauben haben, sie selbst könne aber Heil weder schaffen noch vermitteln. Dadurch, dass Maria ihre ____________________ in den Kirchen der Reformation einbüßt, wird zwar die ausschließliche Heilsvermittlung durch Christus wieder betont, aber das _____________________ geht dabei verloren. Luther, Marias, Vorbilds, weibliche Element, Mittler, besondere Stellung, Gott, Reformation Maria 37 7. Reformation und Kritik an der Heiligenverehrung (Lösung) Kapitel 3 Aufgaben: 1. Ergänze den Text sinnvoll mit den zur Verfügung stehenden Wörtern! In der Volksfrömmigkeit nahm die Bedeutung Marias weiter zu. Aber spätestens mit der Reformation setzte auch Kritik an der Heiligenverehrung ein. Nahmen die Heiligen – und besonders Maria – in der Verehrung nicht längst eine Bedeutung an, die alleine Gott gebührt? Zwar lehnte Luther das Gedenken an besondere heilige Persönlichkeiten grundsätzlich nicht ab, aber eine Anrufung der Heiligen. Denn: „Es ist nur ein Mittler zwischen Gott und den Menschen gesetzt, Jesus Christus.“ Maria, so Luther, könne die Funktion eines Vorbilds im Glauben haben, sie selbst könne aber Heil weder schaffen noch vermitteln. Dadurch, dass Maria ihre besondere Stellung in den Kirchen der Reformation einbüßt, wird zwar die ausschließliche Heilsvermittlung durch Christus wieder betont, aber das weibliche Element geht dabei verloren. Maria 38 Kapitel 4 8. Suchsel Aufgabe: Finde die Antworten im Buchstabensalat! 1. Wie wird die Geburt Jesu durch Maria in der Bibel genannt? 2. Diese Bezeichnung wird weniger als biologische Tatsache gedeutet, sondern ist als … zu verstehen. 3. Obwohl sein Geburtsort Betlehem war, sprachen die Menschen zur Zeit des Neuen Testaments immer von „Jesus von ….“ 4. Im Zuge der … setzte ein kritischer Umgang mit den biblischen Texten ein. 5. Die Lehre von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel ist das letzte …. 6. Maria ist eine …. 7. Die Bedeutung Marias entsteht durch die …. G A Q W E R T Z U I O P Ü A S D E F G H J K L Ö Ä Y X C V B N M B W E R T Z U I O S Y M B O L Q U P Ü Y X C N V B N M A M N B V R E F O R M A T I O N R C X Y Ä T Ö L K J H Z G F D S I A Ü P O J U N G F R A U E N G E B U R T E I U Z T R R E Q W A N S D F G S H J K L Ö E Q Y W X D E C R V U R V T B Z T N U N U O M I J O S A S D F G H E I L I G E H J K R T Z U I O P Ü A S D M Q W D F R F V T G B Z H N U J A A D T L Maria 39 Kapitel 4 8. Suchsel (Lösung) Aufgabe: Finde die Antworten im Buchstabensalat! 1. Wie wird die Geburt Jesu durch Maria in der Bibel genannt? Jungfrauengeburt 2. Diese Bezeichnung wird weniger als biologische Tatsache gedeutet, sondern ist als Symbol zu verstehen. 3. Obwohl sein Geburtsort Betlehem war, sprachen die Menschen zur Zeit des Neuen Testaments immer von „Jesus von Nazareth.“ 4. Im Zuge der Reformation setzte ein kritischer Umgang mit den biblischen Texten ein. 5. Die Lehre von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel ist das letzte Mariendogma. 6. Maria ist eine Heilige. 7. Die Bedeutung Marias entsteht durch die Geburt Jesus. G A Q W E R T Z U I O P Ü A S D E F G H J K L Ö Ä Y X C V B N M B W E R T Z U I O S Y M B O L Q U P Ü Y X C N V B N M A M N B V R E F O R M A T I O N R C X Y Ä T Ö L K J H Z G F D S I A Ü P O J U N G F R A U E N G E B U R T E I U Z T R R E Q W A N S D F G S H J K L Ö E Q Y W X D E C R V U R V T B Z T N U N U O M I J O S A S D F G H E I L I G E H J K R T Z U I O P Ü A S D M Q W D F R F V T G B Z H N U J A A D T L Maria 40 Kapitel 5 9. Marienbild und Rolle der Frau Aufgaben: 1. Das gängige Marienbild, das seit dem 19. Jahrhundert prägend ist, hat auch das Frauenbild nachhaltig beeinflusst. Welche Eigenschaften sollte Maria heute haben, um dem modernen Frauenbild zu entsprechen? Ergänze die Tabelle! historisches Marienbild modernes Marienbild unterwürfige Frau ___________________________________ gehorsam dienende Magd ___________________________________ unterwürfige Dulderin ___________________________________ rein von aller Sünde ___________________________________ aufopfernde Mutter ___________________________________ 2. In der Spätantike, im Mittelalter und der Barockzeit war das Marienbild von anderen Attributen bestimmt. Welche fallen dir hierzu ein? __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Maria 41 Kapitel 5 9. Marienbild und Rolle der Frau (Lösung) Aufgaben: 1. Das gängige Marienbild, das seit dem 19. Jahrhundert prägend ist, hat auch das Frauenbild nachhaltig beeinflusst. Welche Eigenschaften sollte Maria heute haben, um dem modernen Frauenbild zu entsprechen? Ergänze die Tabelle! historisches Marienbild modernes Marienbild unterwürfige Frau emanziperte Frau gehorsam dienende Magd selbstbewusste, eigenständige Frau unterwürfige Dulderin Vorbild im Kampf um Gleichberechtigung rein von aller Sünde normale weibliche Sexualität aufopfernde Mutter liebevolle Mutter 2. In der Spätantike, im Mittelalter und der Barockzeit war das Marienbild von anderen Attributen bestimmt. Welche fallen dir hierzu ein? Himmelskönigin, Herrscherin, Patronin/Beschützerin, Kämpferin gegen das Böse Maria 42 alle Kapitel 10. Marienfeste Aufgaben: 1. Der Festkalender der katholischen Kirche enthält eine ganze Reihe von Marienfesten. Manche davon bestimmen bis heute unseren Kalender und Feiertage. Recherchiere, welche Bedeutung folgende Daten haben! 08.12. ____________________________________________________________________ 01.01. ____________________________________________________________________ 15.08. ____________________________________________________________________ 02.07. ____________________________________________________________________ 08.09. ____________________________________________________________________ 02.02. ____________________________________________________________________ 25.03. ____________________________________________________________________ 2. Wähle ein Marienfest und sammle weitere Informationen! Erstelle eine Präsentation und halte einen Vortrag vor der Klasse! Notizen: __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Maria 43 alle Kapitel 10. Marienfeste (Lösung) Aufgabe: Der Festkalender der katholischen Kirche enthält eine ganze Reihe von Marienfesten. Manche davon bestimmen bis heute unseren Kalender und Feiertage. Recherchiere, welche Bedeutung folgende Daten haben! 08.12. Das Fest der Unbefleckten Empfängnis 01.01. Fest der Gottesmutter Maria 15.08. Mariä Himmelfahrt Hochfest 02.07. Mariä Heimsuchung 08.09. Mariä Geburt 02.02. Mariä Lichtmess 25.03. Mariä Verkündigung 2. Wähle ein Marienfest und sammle weitere Informationen! Erstelle eine Präsentation und halte einen Vortrag vor der Klasse! individuelle Schülerlösung Maria 44 Kapitel 5 11. Werde kreativ! Aufgabe: Male dieses Marienbild nach historischem Vorbild aus! Beachte dabei Folgendes: Male das Gewand in kräftigen Tönen aus! Der Schleier der Madonna wird traditionell in Blau gestaltet. Blau war eine sehr teure Farbe, die aus Lapislazuli hergestellt wurde und deshalb nur Madonnenfiguren vorbehalten war. Maria 45 3.2 Ergänzendes Unterrichtsmaterial (mit Lösungsvorschlägen) 1. Maria, die Mutter Jesu Aufgaben: 1. Im Neuen Testament hat Maria bei der Geburt eine ganz besondere Rolle. Vielleicht kennst du Frauen, die ein Kind erwarten. An was müssen sie alles denken, bevor das Kind geboren wird? __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ 2. Wie hat Maria reagiert, als sie erfahren hat, dass sie ein Kind erwartet? __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ 3. Wie würdest du reagieren, wenn du erfahren würdest, dass du ein Kind erwartest? __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Maria 46 1. Maria, die Mutter Jesu (Lösung) Aufgaben: 1. Im Neuen Testament hat Maria bei der Geburt eine ganz besondere Rolle. Vielleicht kennst du Frauen, die ein Kind erwarten. An was müssen sie alles denken, bevor das Kind geboren wird? individuelle Schülerlösung z. B. Hebamme und Krankenhaus auswählen Babyzimmer vorbereiten und einrichten Babysachen kaufen einen Namen finden … 2. An was hat Maria wohl gedacht, als sie erfahren hat, dass sie ein Kind erwartet? individuelle Schülerlösung 3. Wie würdest du reagieren, wenn du erfahren würdest, dass du ein Kind erwartest? individuelle Schülerlösung Maria 47 2. Ave Maria Latein: Ave Maria, gratia plena, Dominus tecum. Benedicta tu in mulieribus, et benedictus fructus ventris tui, Iesus. Lateinische Inschrift über dem Eingang zum Pfarrhaus von Tiefenpölz: „Tritt nicht ein, ohne ein Ave Maria zu sprechen!“ Sancta Maria, Mater Dei, ora pro nobis peccatoribus nunc et in hora mortis nostrae. Amen. Deutsch: Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. Aufgaben: 1. Lies das Gebet! 2. Unterstreiche die schwierigen Wörter! 3. Kläre die Bedeutung der Begriffe! 4. Schreibe das Gebet ab und verschönere es mit eigenen Zeichnungen! Maria 48 3. Wortsalat Der Evangelist Lukas berichtet, wie Maria wenige Tage nach der Verheißung der Geburt des Gottessohnes durch den Engel Gabriel ihre Verwandte Elisabeth besucht (Lk 1,39-56). Bei der Begrüßung wird Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt und preist Maria und ihr Kind. Darauf stimmt Maria einen Lobgesang an (Lk 1,46-55), der nach dem Anfangswort der lateinischen Fassung "Magnifikat" heißt: Aufgabe: In diesem Text ist einiges durcheinander geraten! Nimm deine Bibel zur Hand und versuche, den Text wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen! Meine Geist preist die Magd des Herrn, und mein jubelt über Gott, meinen selig Retter. Denn auf die Seele seiner hat er geschaut. Siehe, Mächtige preisen mich alle Geschlechter. Denn der Größe hat Niedrigkeit an mir getan, und sein Name ist von nun an heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Großes über alle Nachkommen, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm Vätern Gaben: Er zerstreut, die im Herzen sind vom Thron. Er stürzt machtvolle voll Hochmut Taten die Mächtigen und erhöht die Niedrigen Geschlecht. Die Hungernden Knechtes Israel er mit seinen Reichen und lässt die ausgehen. Er nimmt Abraham sich seines leer an und denkt an sein beschenkt Erbarmen, das er unseren ewig verheißen, und hat seinen auf. Maria 49 3. Wortsalat (Lösung) Der Evangelist Lukas berichtet, wie Maria wenige Tage nach der Verheißung der Geburt des Gottessohnes durch den Engel Gabriel ihre Verwandte Elisabeth besucht (Lk 1,39-56). Bei der Begrüßung wird Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt und preist Maria und ihr Kind. Darauf stimmt Maria einen Lobgesang an (Lk 1,46-55), der nach dem Anfangswort der lateinischen Fassung "Magnifikat" heißt: Aufgabe: In diesem Text ist einiges durcheinander geraten! Nimm deine Bibel zur Hand und versuche, den Text wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen! Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind. Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Maria 50 4. Maria, breit den Mantel aus Maria, breit den Mantel aus ist eines der bekanntesten Marienlieder. Es erbittet den Schutz und die Fürsorge der Gottesmutter Maria. Das Lied erschien erstmals 1640 und hatte 29 Strophen. Maria, breit den Mantel aus, mach Schirm und Schild für uns daraus; lass uns darunter sicher stehn, bis alle Stürm vorüber gehn. Patronin voller Güte, uns allezeit behüte. Dein Mantel ist sehr weit und breit, er deckt die ganze Christenheit, er deckt die weite, breite Welt, ist aller Zuflucht und Gezelt. Patronin voller Güte, uns allezeit behüte! Maria, hilf der Christenheit, zeig deine Hilf uns allezeit; mit deiner Gnade bei uns bleib, bewahre uns an Seel und Leib! Patronin voller Güte, uns allezeit behüte! O Mutter der Barmherzigkeit, den Mantel über uns ausbreit; uns all darunter wohl bewahr, zu jeder Zeit in aller Gefahr. Patronin voller Güte, uns allezeit behüte. Hochaltar mit der Schutzmantelmadonna (Ausschnitt) in der Pfarrkirche von Maria Gail, Stadt Villach, Kärnten, Österreich. Autor: Johann Jaritz Aufgaben: 1. Lies den Liedtext! 2. Welche Eigenschaften werden Maria in diesem Lied zugesprochen? 3. Wünschst du dir auch manchmal eine/-n Beschützer/-in? 4. Welche Eigenschaften sollte dein/-e Beschützer/-in haben? Maria 51 5. Jesus am Kreuz 23 Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war. 24 Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies führten die Soldaten aus. 25 Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Vesperbild; Schwaben, gegen 1500 26 Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! 27 Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. 28 Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet. 29 Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund. 30 Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf. Aufgaben: 1. Hast du schon mal einen geliebten Menschen verloren? Wie hast du dich gefühlt? 2. Wie denkst du, hat Maria sich gefühlt? 3. Schreibe einen Brief an Maria! Wie kannst du sie trösten? Maria 52 3.3 Interaktive Arbeitsblätter (Übersicht) Die interaktiven Arbeitsblätter finden Sie auf der DVD: 46 73673 Maria – Bilder im Wandel Maria 53 Mastertool Übersicht Maria 54 3.4 Testaufgaben Vorwort Im Schulbereich können Tests zu unterschiedlichen Zwecken entwickelt und eingesetzt werden: auf der Theorieebene zur Überprüfung von Kompetenzmodellen, auf der Systemebene zum Vergleich von Bildungssystemen (Bildungsmonitoring), auf der Ebene der Einzelschule zur Evaluation, auf der individuellen Ebene für Individualdiagnostik und -förderung. Tests zur Individualdiagnostik (z. B. schulische Leistungsüberprüfungen in Form von mehreren kurzen Fragen) sind nicht einfach mit Tests im wissenschaftlichen Sinne (z. B. zum Bildungsmonitoring) gleichzusetzen. Die klassischen Gütekriterien für Tests sind: Objektivität – das Ergebnis ist unabhängig vom einzelnen Testleiter, Untersucher bzw. Auswerter, Reliabilität (Zuverlässigkeit) – der Test erfasst das, was er erfasst, zuverlässig und konsequent, Validität (Gültigkeit) – der Test misst genau das, was er messen soll. Die herkömmlichen schulischen Tests, die durch das professionelle pädagogische Ermessen der Lehrkraft „validiert“ werden, bleiben unverändert von großer Bedeutung. Sie können insbesondere der Individualförderung dienen. Den Schulen bieten die Ergebnisse von Bildungsmonitoringtests eine Vergleichsbasis, indem sie Informationen über das durchschnittliche Leistungsniveau von Schüler/-innen sowie über allgemeine Bewertungsmaßstäbe liefern. Jedem Pädagogen dürfte klar sein, dass eine planmäßige Vorbereitung auf Tests – also durch kurzfristiges, meist schematisches Training – in der Regel keinen langfristigen Lernerfolg erzielen wird. Echte Kompetenzsteigerung erfordert vielmehr einen Unterricht, der auf kumulatives, vernetzendes und nachhaltiges Lernen abzielt. Maria 55 Von den vorgegebenen Antworten sind eine oder mehrere Antworten richtig. Alle richtigen Lösungen bitte ankreuzen! 1) Maria ist die besondere Frauengestalt in der Bibel. Sie ist ... 2) In welchem Evangelium spielt Maria eine besondere Rolle? a Ehebrecherin. a Evangelium nach Markus b Heilige. b Evangelium nach Matthäus c Patronin. c Evangelium nach Joseph d Mutter Jesu. d Evangelium nach Lukas e Mutter des Johannes. e Evangelium nach Jakobus 3) Was geschah in Nazareth? 4) Für viele Christen war und ist Maria ... a In dieses kleine Städtchen wird der Engel Gabriel gesandt. a eine Sünderin. b Gabriel kündet Maria die Geburt ihres Sohnes Jesus an. b eine zentrale Figur der besonderen Verehrung. c In dieses kleine Städtchen kommt Gott persönlich. c eine Heilige. d Maria hört die Worte des Engels und vertraut auf Gottes Weisung. d als weibliche Gestalt des Glaubens eine wichtige Figur. e Maria hört die Worte des Engels und misstraut Gottes Weisung. e unwichtig. 5) Die Bedeutung Marias entsteht durch ... 6) Bestimmte Attribute welcher antiken Göttinnen gingen auf Maria über? a ihren Glauben und ihr Vertrauen. a Astarte b die Geburt Jesu. b Artemis c die Geburt Josephs. c Aphrodite d die Hochzeit zu Kanaan. d Isis e ihre Briefe. e Juno Maria 56 7) Maria steht aufgrund ihrer Weiblichkeit ... 8) Früher war die Gesellschaft und auch die Kirche männlich dominiert, das äußert sich dadurch … a für die Zuwendung zum Menschen. a dass Frauen in Kirche und Gesellschaft kaum eine Rolle spielten. b für Streitsucht und Eitelkeit. b dass Frauen kaum Zugang zu Bildung hatten. c als Bezugsperson in allen Lebensbereichen. c dass Frauen nur im Kloster „Karriere machen“ konnten. d für Machtkämpfe. d dass Frauen politische Ämter inne hatten. e als Fürbitterin und Helferin in allen Nöten. e dass Frauen gleichberechtigt waren. 9) Die „Schutzmantelmadonna“ steht für ... 10) Mit der Reformation ... a Kälte. a wuchs die Marienverehrung ins Unermessliche. b Geborgenheit. b setzte auch Kritik an der Marienverehrung ein. c Fürsorglichkeit. c geht das weibliche Element ein Stück verloren. d Barmherzigkeit. d wird die Heilsvermittlung durch Christus wieder betont. e Wärme. e bleibt Maria Vorbild, aber kein Gott oder Fast-Gott. 11) Im katholischen Bereich ... 12) Die folgenden Festtage sind Marienfeste: a sank die Verehrung Marias. a Maria Himmelfahrt. b blieb die Verehrung Marias. b Taufe Mariens. c widmeten sich Wallfahrten und Festtage der „Gottesmutter“. c Mariä Empfängnis. d blieb Maria die Fürsprecherin für die Sorgen und Nöte der Menschen. d Darstellung Mariens. e war Maria als Heilige Fürsprecherin. e Auferstehung Mariens. Maria 57 13) Maria wurde im Laufe der Geschichte dargestellt als ... 14) Auf der Suche nach einem neuen, zeitgemäßen Marienbild ... a Himmelskönigin. a ist auch die zeitgenössische Kunst gefragt. b die Schmerzvolle unter dem Kreuz. b ist die Politik gefragt. c die Pieta mit dem toten Sohn. c spielen natürlich Emotionen eine große Rolle. d abenteuerlustige Frauengestalt. d spielt die Veränderung des Frauenbildes eine sehr bedeutende Rolle. e Maria mit dem Jesuskind. e muss sie unseren Ansprüchen eines modernen Frauenbildes gerecht werden. 15) Wie wird die Geburt Jesu durch Maria in der Bibel genannt? 16) Maria wird bis heute als Patronin (Schutzheilige) verehrt, von … a Sturzgeburt a Deutschland. b Stallgeburt b Bayern. c Jungfrauengeburt c Australien. d Risikogeburt d Lateinamerika. e Bethlehemgeburt e Brandenburg. 17) Attribute klassischer Mariendarstellungen sind … 18) Im Lukasevangelium spricht Maria ein Gebet, dass zu einem bedeutenden Gebet der Christenheit wurde … a Jesuskind. a das Hohe Lied. b Zepter. b das Sanctus. c Krone. c das Magnificat. d blauer Mantel. d das Benedictus. e Schwert. e das Halleluja. Maria 58 19) Als der Engel Gabriel Maria in Nazareth aufsucht, begrüßt er sie mit den Worten (lateinische Übersetzung) … 20) Der Evangelist Lukas erzählt von einer weiteren bedeutenden Frau, einer Cousine Marias. Ihr vertraut sich Maria als erstes an. a Te Deum. a Hannah b Ave Maria. b Ruth c Ave Cäsar. c Rahel d Salve Regina. d Elisabeth e Virgo Maria. e Martha Maria 59 3.4 Testaufgaben (Lösungen) 1 b ,c, d 7 a, c, e 13 a, b, c, e 19 b 2 b, d 8 a, b, c 14 a, c, d, e 20 d 3 a, b, d 9 b, c, d, e 15 c 4 b, c, d 10 b, c, d, e 16 b, d 5 a, b 11 b, c, d, e 17 a, c, d 6 a, b, d 12 a, c 18 c Maria 60 3.5 Bildmaterial (Übersicht) Das Bildmaterial finden Sie auf der DVD: 46 73673 Maria – Bilder im Wandel 1.2.1 Historische Informationen zur Person Marias 1.2.2 Die Rolle Marias als Mutter Jesu 1.2.3 Marienverehrung bei den Evangelisten 1.2.4 Wofür steht die Figur Marias? 2.2.1 Entstehung der Marienverehrung 2.2.2 Parallelen zu Gottheiten früherer Kulturen 3.3.1 Marienverehrung bei den Protestanten 3.3.2 Vermittlerin zwischen Gott und Mensch? Maria 61 Das Bildmaterial finden Sie auf der DVD: 46 73673 Maria – Bilder im Wandel 5.3.1 Romanik 5.3.2 Gotik 5.3.3 Renaissance 5.3.4 Zeit der Gegenreformation 5.3.5 Maria und das moderne Frauenbild 5.3.6 Das heutige Marienbild Maria 62 Das Bildmaterial finden Sie auf der DVD: 46 73673 Maria – Bilder im Wandel Englisch 1.2.1 Historical Information on Mary 1.2.2 The Role of Mary as Mother of Jesus 1.2.3 Adoration of the Virgin Mary in the Evangelists 1.2.4 What Does the Character of Mary Stand for? 2.2.1 Origin of the Adoration of the Virgin Mary 2.2.2 Parallels to Divinities of Other Cultures 3.3.1 Adoration of the Virgin Mary among the Protestants 3.3.2 Intermediator Between God and Man? Maria 63 Das Bildmaterial finden Sie auf der DVD: 46 73673 Maria – Bilder im Wandel 5.3.1 Romanesque 5.3.2 Gothic 5.3.3 Renaissance 5.3.4 Time of the Counter Reformation 5.3.5 Maria and the Modern Image of Women 5.3.6 Today's Image of Mary Maria 64 3.6 Farbfolien Die „Sixtinische Madonna“ von Raffael ist eines der berühmtesten Gemälde der italienischen Renaissance. Es wurde 1512/13 im Auftrag von Papst Julius II. für den Hochaltar der Klosterkirche San Sisto in Piacenza (Italien) gemalt. Maria 65 4. Glossar Antike die Antike umfasst den Zeitraum von dem beginnenden Einfluss Griechenlands (ab ca. 800 v. Chr.) über die hellenistische Epoche bis zum Römischen Reich und seinem Untergang (ca. 500 n. Chr.). Dogma ein Dogma ist eine verbindliche Glaubenslehre. Hierzu zählen im Besonderen die Lehre der ersten sieben „ökumenischen“ Konzile. Evangelist Verfasser einer der vier Evangelien Magnifikat/Magnificat als „Magnifikat“ bezeichnet man die Antwort Marias auf die Begrüßungsworte der Elisabeth: „Meine Seele preist den Herrn … “(Lk 1, 46-55). Der Text ist bis heute Teil des christlichen Stundengebetes. patriarchalisch männlich dominiert, meist hierarchisch und autoritär. Patronin Beschützerin, Schutzheilige. Maria gilt etwa als Patronin Bayerns, Lateinamerikas, des Erzbistums Freiburg, des Dominikanerordens etc. Protestantismus aus der kirchlichen Reformation des 16. Jh. hervorgegangene Glaubensbewegung, die die verschiedenen evangelischen Kirchengemeinden umfasst. Reformation religiöse Erneuerungsbewegung des 16. Jh., die zur Bildung der evangelischen Kirche führte bzw. den Kirchen der Reformation. Wallfahrt aus verschiedenen religiösen Motiven unternommene Fahrt oder Wanderung zu einer heiligen Stätte, einer Kirche, einem besonderen Bild etc. Maria 66 5. Links und Hinweise https://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Maria.htm Ökumenisches Heiligenlexikon; kurze Übersicht über Maria und ihr Leben. https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/dasbibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/maria-mutterjesu/ch/3c5152e3bfa696ddf3869b60bec2b472/ Das wissenschaftliche Bibelportal der Deutschen Bibelgesellschaft; Informationen über Maria, Mutter Jesu in der Bibel. http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/das-leben-der-mutter-gottes Das Leben der Mutter Gottes. https://www.ekd.de/advent_dezember/brauchbar/maria.html Kurze Information über Maria, Mutter Jesu. http://www.katholisch.de/ Suchwort: Maria Internetportal der katholischen Kirche mit einer guten Übersicht über das Thema Maria im Allgemeinen einschließlich Videos, Musik, Fernsehberichte … http://www.helles-koepfchen.de/ Suchwort: Maria Wissensportal, Suchmaschine und Community, auf der man zu den verschiedensten Themen kurze, kindgerechte Antworten findet. http://www.rpi-virtuell.net/ Suchwort: Maria Überkonfessionelle Plattform für Religionspädagogik und den Religionsunterricht mit zahlreichen Ideen, wie man das Thema „Maria“ für den Unterricht aufbereiten kann. http://www.theologe.de/maria.htm Kritische Ausarbeitung zum Thema Maria: Zeitschrift "Der Theologe", Hrsg. Dieter Potzel, Ausgabe Nr. 45: Die Mutter von Jesus von Nazareth und der katholische Marienkult um die angebliche Gottesmutter. http://www.betanien.de/Material/ermahnendes_Artikel/marienverehrung.htm „Eine kurze Geschichte der Marienverehrung“ – eine Art Gegendarstellung zur allgemeinen Marienverehrung. Maria 67 6. Lehrplananalysen Baden-Württemberg exemplarische Auswahl für: Religionslehre Sek. I Jahrgang 6-10 DIMENSION: WELT UND VERANTWORTUNG Die Schülerinnen und Schüler … können religiöse Ausdrucksformen in unserer Gesellschaft erkennen und zuordnen; wissen, dass sich das (Schul-)Jahr besonders an kirchlichen Festen orientiert; können den Wert des Sonntags für das persönliche und gemeinschaftliche Leben erläutern; können Gleichnisse als Erzählungen deuten, die auf ein verändertes Verhalten in der Gesellschaft zielen; können Beispiele von Ungerechtigkeit beschreiben und nach deren Ursachen und Folgen fragen; kennen die biblische Weisung, für Gerechtigkeit einzutreten, und können ihr eigenes Gerechtigkeitsempfinden dazu in Beziehung setzen; können zeigen, dass Hilfsbereitschaft zu einem besseren Zusammenleben in der Gesellschaft beiträgt; wissen, dass diakonisches Handeln eine Grundfunktion von Kirche ist, und kennen als Beispiel die Suchthilfe diakonischer Einrichtungen; kennen daraus sich ergebende Herausforderungen für die eigene Lebensführung und die Mitgestaltung der Gesellschaft; können zwei weitere, gegenwärtig relevante ethische Ansätze darstellen und mögliche Auswirkungen für die Bearbeitung aktueller ethischer Probleme daraus ableiten. DIMENSION: KIRCHE UND KIRCHEN Die Schülerinnen und Schüler … können Gemeinsamkeiten und Unterschiede der evangelischen und katholischen Kirche erläutern; können Kirchengebäude deuten und mit Synagogen vergleichen; können im Rahmen der Schule Ökumene praktizieren; können die Bedeutung des Sonntags darlegen; verstehen Verhaltensweisen und Reaktionen von Menschen, die keiner oder einer anderen religiösen Tradition angehören; können Ursachen der Kirchentrennung in der Reformation darstellen; können am Beispiel der Arbeit mit Suchtkranken die diakonische Arbeit der Kirche begründen und darstellen; können Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kirchengebäuden und Moscheen mit ihrer je eigenen Symbolik erläutern; können unterschiedliche Haltungen von Christinnen und Christen zum Nationalsozialismus aus deren theologischen Vorstellungen (Antijudaismus, Verständnis der Obrigkeit) herleiten; Maria 68 Bayern exemplarische Auswahl für: Religionslehre Sek. I Jahrgang 6-10 Ein Neubeginn – miteinander leben, lernen und den Glauben entdecken Gott begleitet uns – im Gebet sind wir ihm nahe: von Lebenssituationen der Kinder her Gebetshaltungen und -formen verstehen; Grundgebete wiederholen, z. B. Vaterunser, Ave Maria; einen Psalm erschließen (z. B. Ps 23; Ps 31,2-6); Gebete frei formulieren, ggf. Gebetbuch erstellen; religiöses Leben an der Schule entdecken Zur inneren Mitte finden – Sinnerfahrung und christliches Handeln Maria als Typus des hörenden und für Gott offenen Menschen (z. B. Lk 1,46-55; 2,19), ggf. künstlerische Darstellung; wie Menschen aus dieser Haltung Kraft gewinnen, z. B. Volksfrömmigkeit (→ Festkalender) Wege zu Gott: die Bibel als Zeugnis der Gotteserfahrung exemplarische Begegnung mit der Bibel als Buch menschlicher Gotteserfahrungen erfahrungsbezogene Annäherung an eine Textstelle (z. B. Schöpfung) oder Gestalt (z. B. Maria von Magdala) oder Gattung (z. B. Psalm); exegetische Vertiefung durch mehrdimensionale Schriftauslegung: historisch-kritische Methode, ihre Grenzen und weitere Erschließungsschritte aus der Sicht des Glaubens die Bibel als Buch, das in geschichtlichen Situationen von Menschen gedeutete Gotteserfahrungen enthält: Vergleich mit dem Textverständnis eines heiligen Buches in einer anderen Religion, z. B. Koran Menschen aus dem Umkreis Jesu In Weiterführung von Ev 5.4 sollen die Schülerinnen und Schüler nun wichtigen Gestalten des Neuen Testaments in ihrer Begeisterung und ihrem Mut zur Nachfolge, aber auch in ihren Zweifeln und ihrem Versagen begegnen. An ihnen können die Schüler/innen erkennen, wie die „Frohe Botschaft“ Jesu Menschen ergreifen und verändern kann. Über Menschen im Umfeld Jesu nachdenken eine Person, die Jesus geprägt hat, z. B. Maria, Josef, Johannes der Täufer ein Beispiel für Formen und Konsequenzen der Nachfolge: Martha und Maria oder Maria Magdalena oder Petrus oder Judas oder Thomas Gestalten aus den alttestamentlichen Königsgeschichten (ca. 12 Stunden) Das Alte Testament bietet den Schülern/innen in literarisch reflektierter Form Beispiele dafür, wie Gott in der Geschichte Menschen begegnet und sie herausfordert. In ausgewählten Königsgeschichten lernen sie Männer und Frauen kennen, die in der Tradition des Volkes Israel stehen und an denen sie eigene Lebenserfahrungen wiedererkennen, neu auslegen und mit dem Glauben an Gott in Beziehung setzen können. gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten; Stationen islamischer Geschichte und Kultur kennenlernen; Maria 69 Leben und Wirken Mohammeds (im Überblick); Ausbreitung des Islam (in Grundzügen); Schönheit und Fremdheit islamischer Zeugnisse, z. B. in Baukunst, Musik, Kalligrafie erste Schritte für die eigene Standortbestimmung im Gespräch mit dem Islam; erproben Verständnis der Heiligen Schriften; Bedeutung Jesu für Christen und Muslime; ein weiteres Gesprächsthema, z. B. Rolle der Frau, Schicksal, Glaubensrichtungen, Stellung zu Krieg; wenn möglich, Begegnung mit Muslimen, Besuch einer Moschee (eventuell als Projekt) Leben in vielfältigen Familienformen (ca. 8 Stunden) Die Jugendlichen sollen die gegenwärtige und historische Vielfalt der Lebensformen bewusst wahrnehmen und sich über eigene Erfahrungen und Sehnsüchte nach Halt und Geborgenheit sowie nach Selbstbestimmung und Distanz klar werden. Familien- und Verwandtschaftsgeschichten aus der Bibel zeigen, wie Familienbeziehungen gelingen und scheitern können und wie beides unter Gottes Segenszusage steht. Die Vielgestaltigkeit menschlichen Zusammenlebens als Herausforderung an den Glauben wahrnehmen Familienleben zwischen Geborgenheit und Konflikthaftigkeit, Nähe und Distanz Familienformen und Vorstellungen von Familie früher und heute, z. B. Alleinerziehende, Kern-, Patchwork, Mehrgenerationenfamilie, erweiterte Familie Rollen und Beziehungen, wie Mann und Frau, Geschwister, Generationenverhältnis, Erfahrung mit Erziehung Wertschätzung und Relativierung der Bedeutung von Familie, z. B. in den Erzelterngeschichten, im 4. Gebot, in Mk 3,31-35 Impulse des Glaubens für das Zusammenleben: z. B. Vertrauen, Vergebung, Wahrhaftigkeit, Freiheit Religion und Religionen: Die Schüler/innen gewinnen Einblick in die Vielfalt von Religion und Religionen, Weltanschauungen und Frömmigkeitsformen. Sie werden ermutigt, ihre kulturelle und religiöse Identität in dialogischer Offenheit zu entwickeln sowie ihre Religionsmündigkeit wahrzunehmen. Eines der drei Themen soll schwerpunktmäßig behandelt werden, wobei der Gesichtspunkt der Toleranz in jedem Fall verpflichtend ist. Religion als den Menschen prägende Kraft wahrnehmen Religion im Erfahrungsbereich der Schüler; lebensbegleitende Riten, Bräuche, Feste evtl. plurale religiöse Sozialisation; dazu Umfragen, religionssoziologische Einsichten Religionsmündigkeit; positive und negative Religionsfreiheit Zusammenhang von Religion und Kultur an Beispielen den Wandel vom traditionellen zum heutigen Verständnis von Mission kennenlernen Motive, Ziele und Arbeitsweisen der Mission im 19. Jahrhundert; Religion und Kulturimperialismus „missionarische Kirche” heute - Kennzeichen, Probleme und Grundthemen: Indigenisation der Die Zugehörigkeit zu Gruppen wird für die Schüler/innen zunehmend wichtig. Sie sollen sich der Rollenerwartungen und Anforderungen, der Chancen und Konflikte, die das Leben in Gruppen mit sich bringt, bewusstwerden. Die Beschäftigung mit Menschen in außergewöhnlichen Lebenssituationen kann die Selbstwahrnehmung verändern und damit die Maria 70 Persönlichkeitsentwicklung fördern und die Schüler/innen zu Verständnis für anderes und andere, zur persönlichen Stellungnahme und zu solidarischem Handeln herausfordern. Die Bedeutung von Freundschaften für unser Leben erfassen. Grundlage und Gestaltung der Kirche (ca. 18 Stunden) An ausgewählten Beispielen verfolgen die Schüler/innen, wie Christen die Entstehung und das Leben der ersten Gemeinden als Wirkung des Heiligen Geistes verstanden haben. Sie sollen wahrnehmen, was Kirche bis heute ausmacht. Die Bedeutung des Heiligen Geistes für das Christentum erkennen. Zwischen Menschenwerk und Gotteswerk: Erfahrungen mit der Kirche heute; der dritte Glaubensartikel (unter Einbeziehung von Luthers Auslegung) die Entstehung und Entwicklung der frühen Christengemeinden kennenlernen; Leben und Wirken des Paulus in Grundzügen Die ersten Gemeinden: Leben, Konflikte, Lösungsansätze (z. B. „urchristlicher Kommunismus“, Stephanus, Apostelkonzil und Verhältnis zum Judentum, Rolle der Frau; eventuell auch Bekenntnis, Ämter, Kanon), die Christen im römischen Kaiserreich bis ins 4. Jahrhundert (Christenverfolgungen im Überblick); die Entwicklung zur Reichskirche und darüber hinaus in Ansätzen nachvollziehen die konstantinische Wende; ihre Chancen und ihre Problematik Bedeutung des Kirchenbaus; Kirchenräume (eventuell auch deren Bildsprache in Ost- und Westkirche) als Ausdruck des Glaubens (in Auswahl); ein Beispiel für den Aufbau der Kirche der Gegenwart: die evang.-luth. Kirche in Bayern (im Überblick) Islam Die Jugendlichen sollen den Islam in Grundzügen kennenlernen. Sie sollen dazu angeregt werden, Fremdes zu achten und zugleich die eigenen kulturellen und religiösen Prägungen und Vorstellungen besser zu begreifen. Grundzüge islamischen Glaubens und Lebens erfassen; Alltagserfahrungen mit Menschen islamischer Glaubenszugehörigkeit; die Bedeutung der „fünf Säulen“ und des Korans für die Gläubigen; Lebensalltag muslimischer Familien in Deutschland in der Spannung zwischen ihrer Religion und den damit verbundenen kulturellen Traditionen und den gegenwärtigen Botschaft; Konvivenz; kirchliche Hilfe zur Selbsthilfe; eine bayerische Partnerkirche sich mit der Pluralität der Religionen auseinandersetzen der Wahrheitsanspruch der Religionen, unterschiedliche Wege zur Toleranz: Aufklärung, „anonymes Christentum”, Anerkennung verschiedener Heilswege Möglichkeiten und Grenzen der Verständigung anhand von Themen wie Weltethos, Frauenbild, Heilige Schriften, gemeinsame diakonische Praxis Maria 71 Berlin exemplarische Auswahl für: Ethik Sek. I Jahrgang 6/8/10/ Familie und ihre Werte im Wandel der Zeit Kindererziehung früher und heute Gesellschaftliche Rollen (Mann und Frau damals und heute ) Die Wichtigkeit der personalen Identität darf nicht vergessen lassen, dass der Mensch auf seinesgleichen angewiesen ist. Er bedarf der allgemeinen gesellschaftlichen Unterstützung und er benötigt die Nähe von Menschen, denen er vertrauen darf und die ihn durch ihr Vertrauen auszeichnen. Dies bezieht sich auf alle Formen vertrauensvoller menschlicher Nähe, die hier unter dem Namen Freundschaft zusammengefasst sind, z. B. Lebensgemeinschaften und Liebesbeziehungen sowie das Verhältnis zu nächsten Angehörigen, Spiel- und Schulkameraden und Arbeitskollegen. Dabei nimmt die selbstbestimmte Freundschaft eine besondere Stellung ein. Moralisch handeln bedeutet, etwas für die Freunde im Geist der Freundschaft zu tun, ohne bedingungslos loyal zu sein. Dazu gehören auch eine kritische Haltung gegenüber den Freunden sowie die Fähigkeit zur Selbstkritik. In und außerhalb des persönlichen Umfeldes spielt jeder Mensch bestimmte Rollen, die ihm zunächst von außen durch seine Stellung in familiären, sozialen, ökonomischen oder kulturellen Kontexten zugewiesen werden. Diese Rollen sind mit bestimmten Erwartungen an sein Handeln verbunden, die jeder Einzelne mit seinen eigenen Vorstellungen verbinden muss, um seinen Weg im gesellschaftlichen Gefüge selbstständig zu finden. Innerhalb des Spannungsfeldes zwischen Autonomie und Rolle sucht jedes Individuum für sich eine persönliche Antwort auf die Frage nach eigener Identität und nach einem gelingenden, glücklichen Leben. Jesus als „Retter“ der Menschen und der Welt Maria 72 Brandenburg exemplarische Auswahl für: Ethik Sek. I Jahrgang 6/8/10 Familie und ihre Werte im Wandel der Zeit Kindererziehung früher und heute Gesellschaftliche Rollen (Mann und Frau damals und heute ) Die Wichtigkeit der personalen Identität darf nicht vergessen lassen, dass der Mensch auf seinesgleichen angewiesen ist. Er bedarf der allgemeinen gesellschaftlichen Unterstützung und er benötigt die Nähe von Menschen, denen er vertrauen darf und die ihn durch ihr Vertrauen auszeichnen. Dies bezieht sich auf alle Formen vertrauensvoller menschlicher Nähe, die hier unter dem Namen Freundschaft zusammengefasst sind, z. B. Lebensgemeinschaften und Liebesbeziehungen sowie das Verhältnis zu nächsten Angehörigen, Spiel- und Schulkameraden und Arbeitskollegen. Dabei nimmt die selbstbestimmte Freundschaft eine besondere Stellung ein. Moralisch handeln bedeutet, etwas für die Freunde im Geist der Freundschaft zu tun, ohne bedingungslos loyal zu sein. Dazu gehören auch eine kritische Haltung gegenüber den Freunden sowie die Fähigkeit zur Selbstkritik. In und außerhalb des persönlichen Umfeldes spielt jeder Mensch bestimmte Rollen, die ihm zunächst von außen durch seine Stellung in familiären, sozialen, ökonomischen oder kulturellen Kontexten zugewiesen werden. Diese Rollen sind mit bestimmten Erwartungen an sein Handeln verbunden, die jeder Einzelne mit seinen eigenen Vorstellungen verbinden muss, um seinen Weg im gesellschaftlichen Gefüge selbstständig zu finden. Innerhalb des Spannungsfeldes zwischen Autonomie und Rolle sucht jedes Individuum für sich eine persönliche Antwort auf die Frage nach eigener Identität und nach einem gelingenden, glücklichen Leben. Jesus als „Retter“ der Menschen und der Welt Maria 73 Bremen exemplarische Auswahl für: Biblische Geschichte, Religion Sek. I & II Jahrgang 6/8/10/12 Religion im Leben der Menschen Den Glauben leben: Gebete und Feste der Religionen: Jahreskreis – Ursprung Gestaltformen/Kinder erzählen vom Glauben Die Bibel: Schöpfung/die Bibel: Entstehung und Aufbau/Frauen und Männer der Bibel – ihr Leben und ihre Botschaft Die Schülerinnen und Schüler können den Religionen Judentum, Christentum und Islam Feste und Bräuche zuordnen und beschreiben, kennen Merkmale und einige Kernaussagen von bedeutenden Gebeten und können sie voneinander unterscheiden, kennen einige Grundgeschichten der Bibel, verstehen die Einteilungen dieses Buches und können die Geschichten zueinander in Bezug setzen, können religiöse Bräuche und Rituale (wie: Taufe, Beschneidung, Bar Mizwa, Kommunion usw.) den verschiedenen Lebensphasen zuordnen und beschreiben, kennen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der evangelischen, katholischen und orthodoxen Konfession und verstehen deren geschichtliche Hintergründe. Anforderungen am Ende der 8. Klasse: Die Schülerinnen und Schüler können … religiöse Normen, Weisungen und Impulse für die ethische Lebensgestaltung an zentralen religiösen Textbeispielen erläutern (z. B. 10 Gebote, Goldene Regel, Weisheiten, etc.), die zentralen Aussagen der Religionen zuordnen, deuten und ihre Wirksamkeit für die jeweiligen Religionen einschätzen (z. B. Abraham, Moses, Jesus, Mohammed, Ali, Buddha). Jesus Mögliche Zugänge Wie sah die Umwelt zur Zeit Jesu aus? Wie begegnet Jesus Menschen, die aus der Gesellschaft ausgeschlossen sind? Was können wir von Jesus lernen? Heilige Schriften Mögliche Zugänge Woher wissen wir etwas über Moses, Buddha, Jesus, Mohammed und was ist das jeweils Charakteristische an ihnen? Wie prägte das historische Umfeld die Entstehung der Heiligen Schriften und wie sind sie für uns heute zu verstehen? Welche Bedeutung haben die Schriften für die Religionsgemeinschaften? Maria 74 Hamburg exemplarische Auswahl für: Religion Sek. I Jahrgang 6/8 Wer sind meine Vorbilder und Idole? Wozu benötigen Menschen Vorbilder? Welche Vorbilder gibt es in den Religionen? Welche Maßstäbe bieten Religionen für die Beurteilung von Idolen und Vorbildern? Welche religiösen Organisationen (z. B. Kirchengemeinden, Moscheen und ihre Gemeinden, Diakonie) gibt es im Stadtteil und in Hamburg? Worin sehen sie ihre Aufgaben und welche Angebote machen sie u. a. für Jugendliche? Wie sind die zugehörigen Religionen bzw. Konfessionen entstanden und organisiert, was kennzeichnet ihren Glauben? Welche Vorteile erwachsen einer Großstadt wie Hamburg aus religiöser Vielfalt, welche Probleme bringt diese mit sich? Wie können wir ein Leben in religiöser und kultureller Vielfalt konstruktiv gestalten? Themenbereich 3: Glaube und Religionen Heilige Schriften Woher wissen wir etwas über Moses, Buddha, Jesus, Mohammed ...? Wie prägte das historische Umfeld die Entstehung der Heiligen Schriften und wie sind sie für uns heute zu verstehen? Was sagen mir einzelne Texte Heiliger Schriften? Welche Bedeutung können sie haben? Maria 75 Hessen exemplarische Auswahl für: Religion Sek. I Jahrgang 7/8/9 JESUS MACHT STARK: Kinder – Frauen – Arme – Kranke – Außenseiter: ihr Platz in der Gesellschaft. Wie ging Jesus mit ihnen um? Veränderungen durch die Begegnung mit ihm. Die Überlieferung der hebräischen Bibel ist geprägt durch die Erzählungen über Männer und Frauen, in denen die Deutungen und Erfahrungen eines langen Weges des Volkes Israels mit seinem Gott zum Ausdruck kommen. In Form von individuellen Lebensgeschichten werden grundsätzliche Fragen und Glaubenseinsichten vermittelt. Trotz ihres Alters erschließen sich die Texte immer neu, wenn sie auch auf dem Hintergrund der Geschichte des Volkes Israel gedeutet werden. Die Bearbeitung der alttestamentlichen Geschichten in Musik, Literatur und bildender Kunst hat unsere Kultur geprägt. Die Kenntnis dieser Geschichten erschließt uns somit Gegenwartskultur. Zugleich kann mit ihnen eigene Lebensdeutung eingeübt werden. Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben: Urteilen Der islamische Glaube lebt von der Ergebung in den Willen Gottes und seiner Gerechtigkeit. Die Beschäftigung mit ausgewählten Stellen des Koran ermöglicht einen Vergleich mit dem Christentum: Gottesbild – Abraham – Mose – Jesus – Maria. Der Koran reiht Jesus als Sohn der Maria in die Reihe der Propheten ein, deren letzter Mohammed ist. Das Neue Testament verkündigt Jesus als Sohn Gottes. Ein Vergleich von Bibel und Koran (Entstehung, Einteilung, Umfang, Inhalte, Parallelen) verschafft Klarheit über die Basis der eigenen Religion und zeigt die Verwandtschaft der abrahamitischen Religionen auf. Die festen Formen des Betens, das Fasten und die Armensteuer stellen eine Anfrage an den Sinn und die Ernsthaftigkeit entsprechender christlicher Glaubenspraxis dar. VERGLEICH JUDENTUM/CHRISTENTUM Stellung der jüdischen Frau in Haus und Synagoge; Bedeutung der Religion im Alltag. GLAUBENSLEHRE, FRÖMMIGKEIT UND LEBENSPRAXIS Der Koran; die fünf Säulen; die Moschee und das Freitagsgebet; islamische Feste; die Bedeutung der Familie und die Rolle der Frau; Gebote und Verbote; heilige Orte; Muslime in Deutschland heute; Alltagskultur. Mohammed; Ausbreitung; Gruppierungen (Schiiten, Sunniten, Aleviten, Ahmadiyya). Maria 76 Mecklenburg-Vorpommern exemplarische Auswahl für: Religion Sek. I Jahrgang 6/8/10/ Biblische Frauengestalten am Beispiel von Maria aus Magdala: Sich kritisch mit der Rolle auseinandersetzen, die Frauen in der Bibel spielen. Männerbilder/Frauenbilder: Das Rollenbild für das eigene Geschlecht in seiner gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Prägung erkennen und kritisch reflektieren. Sie reflektieren kritisch, was sie aus der Berichterstattung der Medien über den Islam erfahren. Sie setzen sich damit auseinander, dass die islamischen Länder im Mittelalter fortschrittlicher waren als die christlichen. Sie erarbeiten sich eine differenzierte Haltung zu den Problemfeldern Djihad, Scharia und zur Stellung der Frau im Islam. Die Schüler/innen kennen die Situation der Frauen zur Zeit Jesu und die Geschichte der Maria von Magdala und setzen sie in Beziehung zur heutigen Zeit. Die Schüler/innen lernen den Beitrag verschiedener Religionen bezüglich der gesellschaftlichen und religiösen Inkulturation von Mann und Frau kennen und analysieren. Sie setzen sich mit Definitionen und Erscheinungsbildern von Männern und Frauen innerhalb verschiedener Mythen auseinander. Sie lernen biblische Männer- und Frauengestalten kennen. Sie beschäftigen sich mit Auffassungen feministischer Theologie. Die Schüler/innen setzen sich unvoreingenommen mit homo-, hetero- und bisexuellen Lebensentwürfen auseinander. Sie problematisieren Rollenverhalten und deren Ursache aus ihren Alltagserfahrungen. Sie thematisieren den Gebrauch der Sprache von Jungen/Männern und Mädchen/Frauen innerhalb der Lerngruppe, Familie und Freizeit und reflektieren diesen kritisch. Die Schüler/innen werden sich als Wahrnehmende und Wahrgenommene bewusst und erfassen Angenommensein und Ablehnung bezüglich typischer rollenspezifischer Verhaltensnormen und Regeln. Sie erkennen, dass auch starke Männer und Frauen schwach sein können. Sie untersuchen ihr Wahrnehmen von Traummännern und Traumfrauen sowie deren Einfluss auf die eigene Persönlichkeit. Sie fragen nach dem Menschen als Gottes Ebenbild. Sie lernen das Prinzip der Gewaltlosigkeit als ein bestimmendes Moment des miteinander Lebens kennen und setzen sich mit diesem auseinander. Sie verstehen das Kastenwesen als gesellschaftliches Strukturprinzip und diskutieren seine Ambivalenz. Sie problematisieren die Stellung der Frau in der hinduistischen Tradition und im heutigen Indien. Maria 77 Niedersachsen exemplarische Auswahl für: Religion Sek. I Jahrgang 6/8/ Zuspruch und Anspruch Gottes als Grundlage christlich orientierter Lebensgestaltung Schülerinnen und Schüler nehmen das christliche Menschenbild als in der Ebenbildlichkeit und der voraussetzungslosen Liebe Gottes begründet wahr und wissen, dass Selbstannahme und Nächstenliebe dankbare Reaktionen auf die vorausgehende Zuwendung Gottes sind. Die Schülerinnen und Schüler … verstehen religiöses Fragen nach Sinn und Ziel des Lebens als eine Grunddimension des Menschseins, deuten die biblischen Erzählungen der Urgeschichte als Ausdruck der Bestimmung des Menschen zwischen Freiheit und Verantwortung, belegen und erläutern das Bild des sündhaften Menschen und die voraussetzungslose Liebe Gottes an Textstellen der Bibel, entwerfen Beispiele voraussetzungsloser Vergebung für ihre Erfahrungswelt und schätzen mögliche Auswirkungen ein, bringen die Aufforderung zur sinnvollen Gestaltung des Lebens, die sich aus dem Schöpfungsauftrag und der Heilszusage an den Menschen ergibt, gestalterisch zum Ausdruck. Die biblische, kirchliche und theologische Perspektive öffnet den Blick für zentrale Sachzusammenhänge theologischer Reflexion und kirchlicher Praxis. In den durch die theologische Wissenschaft und existentiellen Fragen von Schülerinnen und Schülern begründeten Gegenstandsbereichen Mensch, Gott, Jesus Christus, Kirche und Ethik stellt die Perspektive von Kirche und Theologie die für jeden korrelativen und bildenden Prozess notwendigen Wissensbestände und fachmethodischen Anforderungen systematisch vor. Jesus Christus – Mensch und Gott Maria 78 Nordrhein-Westfalen exemplarische Auswahl für: Religionslehre Sek. I & II Jahrgang 6/8/10/12 Urteilskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler befragen eigene und gesellschaftliche Geschlechterrollenverständnisse und beurteilen sie vor dem Hintergrund biblischer Bilder von Menschen, analysieren und bewerten lebensfeindliche religiöse und säkulare Menschenbilder, unterscheiden und bewerten verschiedene Verständnisse vom Menschen, beurteilen die Relevanz reformatorischer Einsichten für christlichen Glauben und die Sicht auf das Leben und die Menschen heute. Die Schülerinnen und Schüler erläutern am Beispiel der biblischen Schöpfungserzählungen Aspekte einer biblisch-christlichen Sicht des Menschen vor seinem historischen Hintergrund, stellen vor dem eigenen biografischen Hintergrund die Genese ihrer Vorstellungen vom Menschen – als Frau und Mann – dar. SACHKOMPETENZ Die Schülerinnen und Schüler … erläutern grundlegende Inhalte des Glaubens an den sich in der Geschichte Israels und in Jesus Christus offenbarenden Gott, der auf Jesus Christus gegründeten Kirche und der christlichen Hoffnung auf Vollendung (SK 4), erläutern das von Jesus gelebte und gelehrte Gottesverständnis. Maria 79 Rheinland-Pfalz exemplarische Auswahl für: Religionslehre Sek. I & II Jahrgang 6/8/10/12 Hofpropheten, die im Dienste des Königs stehen; sie sollen Heil sichern, Unheil abhalten (1 Kön 22); dazu können auch Frauen gehören (Hulda, 2 Kön 22, 14; Jesajas Frau, Jes 8, 3); Prophetinnen, z. B. Miriam, Deborah Textarbeit: Frauen als Prophetinnen Arbeit mit Miriam-Bildern von M. Chagall oder S. Köder Dialog mit Miriam erfinden Textarbeit: Deborah streitet für Israel und für Gott Was ich Deborah fragen möchte Dialog mit einem Bild Das paulinische Bild umreißt somit die christliche Idealvorstellung einer harmonischen Gemeinschaft, die durch eine egalitäre Sozialstruktur, Nächstenliebe und vor allem Toleranz geprägt sein soll. Darin unterscheidet sich die paulinische Verwendung dieser Organismus-Metapher gerade von der anderer antiker Schriftsteller, die die hierarchische Über- und Unterordnung betonen. Das für die christliche Gemeinschaft fundamentale Konzept der Gleichheit aller Mitglieder bezieht sich sowohl auf soziale (Beispiel: Sklave/Freier) als auch auf nationale Unterschiede (Jude/Grieche) bzw. Unterschiede der Geschlechter (Frau/Mann), wie besonders deutlich in Gal 3, 28 formuliert wird. In der Apostelgeschichte (2, 42 - 47; 4, 32 - 35) wird das Ideal der christlichen Gemeinschaft im Sinne des antiken Freundschaftsideals (ein Herz und eine Seele; Freunde haben alles gemeinsam) und unter Rückgriff auf das AT (Dtn 15, 1 ff; u. a.: Es soll kein Armer unter euch sein) entworfen. Ob es diesen sog. christlichen “Liebeskommunismus” in der Jerusalemer Gemeinde gegeben hat, ist allerdings nicht mehr sicher auszumachen. Doch zeigen Paulus wie Apostelgeschichte: Menschen aller sozialer Schichten, Freie sowie Unfreie, Arme und Reiche und auch Männer und – für die antike Mentalität nicht selbstverständlich – Frauen konnten dieser neuen Glaubensgemeinschaft beitreten. Die Mitglieder der Gemeinschaft strebten nach Egalität und sozialem Ausgleich, d. h., sie unterstützten sich gegenseitig und boten zumal den Armen, etwa Witwen und Waisen, eine Art Soziales. Die ersten Christen. Ditzingen 1985 Frauen in der frühen Christenheit. Göttingen 1986 Zwischen Jesus und Paulus. Die Hellenisten, die “Sieben” und Stephanus. (Apg 6, 1-5; 7, 548,3). In: ZThK, Jg.72, 1975 (S.151-206) Frauen in den Religionen. Maria 80 Dies zeigt sich z. B. in der Schöpfungsgeschichte, wo der Mensch als Mann und Frau als Ebenbild Gottes beschrieben wird. In ihrem Mittelpunkt stehen Fragen nach der sozialen, kulturellen und religiösen Wirklichkeit der jüdischen Gesellschaft und nach der Rolle, die die Jesusbewegung darin spielte, der religiösen und sozialen Botschaft des Nazareners im Kontext des Judentums seiner Zeit, im Besonderen etwa nach seinem Verhältnis zur Auslegung des Mosegesetzes (der Tora) oder zur gesellschaftlichen Stellung der Frauen. Die modernen – man könnte sagen: kontextuellen – Interpretationen der Evangelien lassen ein konkretes und facettenreiches Bild des historischen Jesus und der Gruppe seiner Anhänger und Anhängerinnen entstehen. So hat etwa die feministische Theologie nachdrücklich zu Bewusstsein gebracht, dass auch Frauen von Anfang an zur Jesusbewegung gehört haben (vgl. Markus 15, 40 f) und eine entscheidende Rolle für die Auferstehungstradition spielten. Christliches Verständnis: Religiosität zwischen Vertrauen und Zweifel am Beispiel biblischer Gestalten, z. B. Prophetenschicksale, Jünger, Maria Mensch und Gott: von Gebet, Opfer und Fest (Sakrament), Modell einer heilsgeschichtlichen Bindung, z. B. Jahwe und sein Volk, Bundesschluss Aufgaben und Leistungen des Sakralen in den Künsten, Transzendenz und Diesseitigkeit. Maria 81 Saarland exemplarische Auswahl für: Religion Sek. I Jahrgang 7 Jesus – der Jude Charakteristische Elemente des religiösen Lebens in Israel zur Zeit Jesu nennen und darstellen; an Beispielen veranschaulichen, dass Jesus als gläubiger und toratreuer Jude gelebt hat und gestorben ist; erklären, wie es aus heutiger Sicht zur Verurteilung und Hinrichtung Jesu kommen konnte; in Ansätzen verstehen, warum in den Evangelien das Judentum und besonders die Pharisäer kritisiert werden; einige religiöse Motive für den christlichen Antijudaismus benennen und widerlegen. Entstehung des Neuen Testaments Den Aufbau des Neuen Testaments und zentrale Aspekte ausgewählter Schriften kennen; die neutestamentlichen Schriften als literarische Texte verstehen; den Weg zur Jesusüberlieferung bis zur Entstehung der Evangelien nachvollziehen; die Zweiquellentheorie als Antwort auf die synoptische Frage verstehen; im Blick auf die Schriften des Neuen Testaments erfassen, dass ‘Wahrheit‘ eine Interpretation ist und durch die Perspektive der Autoren und der Adressaten bestimmt wird. Jesus – der Christus Darstellen, was heute als gesichertes Wissen über den historischen Jesus gilt; unterscheiden zwischen dem historischen Jesus und Christusbildern des Glaubens; an Hand dieser Unterscheidung erkennen, dass spätere Erfahrungen den Rahmen für die Interpretation zurückliegender Ereignisse bilden, Christusbilder als Bilder der Hoffnung, der Sehnsucht nach Erlösung interpretieren; die Anregungskraft ausgewählter Christusbilder des 20. und 21. Jahrhunderts erfahren. Maria 82 Sachsen exemplarische Auswahl für: Religion Sek. I Jahrgang 6/8/ Sich positionieren zum Zusammenleben mit Muslimen: kulturelle Vielfalt, kultureller Austausch, Musik, Architektur, Esskultur, religiöse und kulturelle Traditionen der Muslime in der pluralistischen Gesellschaft, islamische Gemeinden in Deutschland, Frauen im Islam, Bedeutung des Kopftuchs, Moscheen Leben von jugendlichen Muslimen in Deutschland, Darstellung des Islam in den Medien, Internetrecherche. Gespräch mit Muslimen Kennen der grundsätzlichen Gleichheit und Verschiedenheit von Menschen, Sprache, Kultur, Religion, geografische und soziale Herkunft, Behinderungen, Verhaltensauffälligkeiten, Ausgrenzungen. Wahrnehmungsübungen Rollenspiele Körpersprache Darstellen und Erfassen von Gefühlen durch Farben, Musik und Sprache Übertragen der Kenntnisse biblischer Geschichten auf den Umgang mit anders seienden Menschen Maria und Martha Umgang mit Begabungen: Gleichnis von den anvertrauten Talenten, Mt 25, 14-30 par Reflexion über Neid und Anerkennung Wahlpflicht 1: Maria – Mutter der Kirche 4 Ustd. Einblick gewinnen in die Mariologie Maria in der Bibel: Lk 1, 26-38; Lk 1, 46-55; Joh 2, 1-12; Joh 19, 25-27; Apg 1, 14 Maria in der frühchristlichen Dogmatik, marianische Dogmen des 19. und 20. Jahrhunderts, Marienfeste und Brauchtum, feministische Theologie, Rolle der Frau in der katholischen Kirche und in der Ostkirche, Schutzmantelmadonna, neuere theologische Ansätze in der Mariologie, Bildbetrachtung Maria 83 Sachsen-Anhalt exemplarische Auswahl für: Religionsunterricht Sek. I Jahrgang 6/8/10 Frauen in der hebräischen Bibel Die Schülerinnen und Schüler sollen Fähigkeiten erwerben, die männlichen Fragestellungen und Perspektiven in den Erzählungen zu erkennen, die Spuren von Frauenerzählung in den „Vätergeschichten“ zu finden, die politische Bedeutung einer Frau hinter männlich orientierter Geschichtsdarstellung zu entdecken, die Klugheit und den Einfluss einer heute wenig bekannten Prophetin wahrzunehmen, am Beispiel der Huldaerzählung die männliche Sicht biblischer Geschichten zu durchschauen und zu verändern. Die männlichen Prägungen biblischer Erzählungen: bekannte biblische Erzählungen, z. B. Geschichten von Abraham, Josef, David: Welche Personen stellt die Bibel ausführlich bzw. nebensächlich vor? Welche Rolle spielen Mädchen und Frauen? (Bibelquiz; Kreuzworträtsel mit biblischen Frauennamen). Sara – die ausgelieferte Frau: 1. Mose 12,10-20 und 20,1-18 (aus einer Männergeschichte eine Frauengeschichte machen) Mirjam – die verdrängte Frau: Wer hat damals eigentlich gesiegt, gesungen und getrommelt? Vom Mirjamlied zum Moselied: vgl. 2. Mose 15, 20 f mit 15,1-18; der Geschwisterstreit: 4. Mose 12 Hulda, die verborgene Frau im Buch der Könige: Auf wen hörte König Josia damals? Wie mag es ihm dabei ergangen sein? 2. Könige 22 (Rollenspiel) Die Geschichte der Prophetin Hulda aus weiblicher Perspektive: Wie hätte Hulda von den Ereignissen berichtet? Wie hätte eine allwissende Erzählerin die Ereignisse aufgezeichnet? (Veränderung der biblischen Erzählung durch eine weibliche Perspektive) Frauen in der Kirche Die Schülerinnen und Schüler sollen Fähigkeiten erwerben, Aktivitäten von Frauen in der Kirchengeschichte zu erkennen, kirchlich engagierte Frauen im Spiegel ihrer Zeitgeschichte kennenzulernen, die praktische Nächstenliebe und das soziale Engagement als öffentliches Betätigungsfeld von Frauen zu entdecken und kritisch zu würdigen, das Engagement von Frauen in Kirchengemeinden differenziert wahrzunehmen. Die Schülerinnen und Schüler sollen Fähigkeiten erwerben, im Spiegel einer biblischen Geschichte einen Weg ins Ungewisse nachzuvollziehen, sich mit der komplizierten Lebenssituation zweier biblischer Frauen auseinanderzusetzen, die Erzähltradition um die Abrahamsöhne im Judentum und im Islam zu verstehen, die Missverständlichkeit von Gotteswahrnehmungen zu erkennen. Wo kommen Frauen in der Kirchengeschichte vor? (Sichten von Kirchengeschichts- und Geschichtsbüchern) Gesellschaftliche Anerkennung aktiver Christinnen in Geschichte und Gegenwart, z. B. Lydia, Hildegard von Bingen, Amalie Sieveking, Maria Jepsen (Quellentexte, Biografien): Wer waren/ sind diese Frauen? Was haben sie gemacht? Wie hat ihre Umgebung auf sie reagiert? (Arbeitsteilige Gruppenarbeit; Referate) Gesellschaftliche Hintergründe des sozialen Engagements von Frauen Maria 84 Was haben die genannten Frauen gemeinsam? Warum sind sie weniger bekannt geworden als die Kirchenmänner ihrer Zeit? Warum waren/sind Frauen häufig auf sozialem Gebiet engagiert? (fiktives Tagebuch) Haupt- und ehrenamtliche Tätigkeiten von Frauen in Kirchengemeinden Besuch einer Kirchengemeinde: Wer hat welche Aufgabe? (Statistik männlicher und weiblicher Gemeindemitglieder im Verhältnis ihrer Vertretung im Gemeindekirchenrat; Gestaltung einer Schautafel, eines Plakates über die von Frauen bzw. von Männern wahrgenommenen Aufgaben in der Kirchengemeinde). Welche Arbeitsbereiche innerhalb einer Kirchengemeinde wären für mich attraktiv? Welche kämen für mich überhaupt nicht in Frage? (Kritische Reflexion der eigenen Position) Geschlechter in der Geschichte, bürgerliches Leben in wilhelminischer Zeit. Erkundung im Archiv/Museum: Familienleben in Deutschland um die Jahrhundertwende; Dokumentation der Ergebnisse. Erforschung regionaler Frauengeschichte historische Quellenforschung, biografisches Arbeiten, literarische Textanalysen: Biografien bedeutender Frauen; Dokumentation der Ergebnisse. Frauen- und Mädchenbilder in den verschiedenen islamischen Kulturen Wie leben islamische Frauen und Mädchen in Deutschland, in Marokko, in der Türkei? (Jugendbücher; Filme; Gespräche) Lernfeld 5: Erfahrungen mit Jesus Christus; Thema: Zeit und Umwelt Jesu Wo lebte Jesus? (Veranschaulichung durch Reiseprospekte und Dias; Arbeit an Israel-Landkarten, stumme Karten). Wie wohnten Menschen in dieser Region? Die Geschichte Israels zwischen 37 v. Chr. und 70 n. Chr. In welchen politischen und sozialen Verhältnissen lebten Jesus und seine Leute? Lexikonartikel; Landkarten; Geschichtserzählungen; Bildmaterial (Freiarbeit); der Alltag einer jüdischen Familie damals; Horst Kl. Berg/Ulrike Weber: Benjamin und Julius (aus Jugendbüchern vorlesen). Die Schülerinnen und Schüler sollen Fähigkeiten erwerben, sich Informationen zum Leben Jesu zu erschließen, Jesus als heilkundigen Retter wahrzunehmen, Jesus als einen zu erkennen, der sich von Verachteten einladen lässt, Jesus als einen Menschen zu entdecken, der das Leben zu feiern versteht, Erwartungen zu formulieren, die heute an Jesus gestellt werden könnten. Hinweise zum Unterricht Was wäre, wenn Jesus in unsere Schule käme? (Szenische Darstellung mit unbesetzter Jesusrolle) Maria 85 Schleswig-Holstein exemplarische Auswahl für: Religion Sek. I & II Jahrgang 6/8/10/12 D ie Bestimmung und Begründung des Prinzips der Gleichstellung von Frauen und Männern, Mädchen und Jungen in Familie, Beruf und Gesellschaft sowie die Untersuchung seiner Ausgestaltungsmöglichkeiten und Gefährdungen (Kernproblem 4: „Gleichstellung“). Die biblische Aussage, dass Frauen und Männer, Jungen und Mädchen gleichwertig von Gott geschaffen sind, fordert den Religionsunterricht auf, sich kritisch damit auseinanderzusetzen, dass ihnen in Familie, Beruf und Gesellschaft immer noch unterschiedliche Rollen zugewiesen werden. Schöpfung als Gabe und Aufgabe: Die bildhafte Sprache der Schöpfungstexte Die Rolle des Menschen in der Schöpfung, besonders auch die unterschiedlich dargestellte Rolle von Frau und Mann Beziehung zwischen Schöpfungsverständnis und Welterklärungen. Die Würde des Menschen: Darf der Mensch alles, was er kann? Gentechnologie – Modellfall des Fortschritts? Der gläserne Mensch (Golem, Homunculus, Frankenstein) Menschen suchen Gott – Menschen zweifeln an Gott Wir machen uns ein Bild von Gott „Woran der Mensch sein Herz hängt“ Ein Prophet greift ein (Amos, Ezechiel, Jeremias) Frauen ringen um Gott (Mirjam, Debora, Rut) Menschen wollen hoch hinaus (Turmbau zu Babel, Ersatzgötter) Vorstellungen von Gott: Kann man Gott erfahren? Ist Gott eine Frau? Maria 86 Thüringen exemplarische Auswahl für: Religion Sek. I & II Jahrgang 6/8/10/12 Der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern, Jungen und Mädchen in Familie, Beruf und Gesellschaft als einer zentralen gesellschaftlichen Aufgabe Hildegard von Bingen – eine Frau zwischen Glaube, Kirche und Politik im Mittelalter Jesus und die syrophönizische Frau (Mk 7, 24ff) als Geschichte einer wichtigen Entwicklung bearbeiten Der Islam, das Christentum und das Judentum – Chancen und Schwierigkeiten anderer wahrnehmen. Jesus und Mohammed Rolle von Frau und Mann in den Religionen: Betrachtung aufgeklärter und fundamentalistischer Positionen Staat und Politik: Arbeit an exemplarischen geschichtlichen Prozessen, an aktuellen Ereignissen und konfessionellen Positionen Die politische und kirchliche Situation zur Zeit Hildegards erarbeiten. Das Leben Hildegards auf dem Hintergrund ihrer Zeit sich vergegenwärtigen Vision und religiöse Aussagen Hildegards kennen und interpretieren. Hildegards Leben und Praxis mit Elisabeth von Thüringen und Franz von Assisi vergleichen: Unterschiede und Gemeinsamkeiten gelebter christlicher Praxis. Überlegen und aufspüren, wo sich heute Beispiele für eine Praxis finden, die diese Anliegen aufnehmen. Kaiser und Papst: Investiturstreit, Friedrich Barbarossa, Gegenpäpste – "Verweltlichung der Kirche" und Reformansätze: "Reformorden", Zisterzienser, Bernhard von Clairvaux – adlige Herkunft, Klostereintritt mit 22 Jahren – ihr Weg zur Anerkennung durch den Papst, Einmischung in kirchliche und gesellschaftlich-politische Bereiche – die Rolle der Frau im Kloster, Beginen als freie Gemeinschaften, die Klostergründungen Hildegards – Vision des Kosmos und der Trinität – ihre Lebenserfahrungen und ihre Grundaussagen in den Visionen. Vision als Möglichkeit, sich als Frau im Mittelalter zu Fragen von Religion und Kirche zu äußern – adlige Herkunft und Reichtum, konsequente Nachfolge, Überwindung von persönlichem Reichtum, Verbundenheit von allem Geschaffenen Unterschiedliches Selbstbewusstsein gegenüber kirchlichen und politischen Instanzen Schüler-Bibelkreis; fairer Welthandel, Umwelt, besondere religiöse Gemeinschaften. Entwickeln von Sensibilität für Alltagssituationen – die Kosmos-Anschauung Hildegards heute!? Maria 87 Die reformatorische Kritik am Mönchtum erschließen M. Luthers Entdeckung der paulinischen Rechtfertigungs- und Gnadenlehre und ihre Konsequenzen für den Agustinermönch Luther. Beispiele: Nonne Katharina von Bora wird Ehefrau M. Luthers, Umwandlung von Klöstern in Schulen. Hinduismus und Buddhismus als Religionen der Geschichte und der Gegenwart verstehen Orden und Ordensleben – Buddhismus des Volkes: Pudschafeier, Buddhaverehrung – Frauen in Hinduismus und Buddhismus exemplarische Behandlung von Hauptströmungen und Sonderformen (Zenbuddhismus, Amida-Glaube, Tantrajana) Klassenstufe 6 Sachkompetenz Unterschiedliche Gebetsformen erkennen und Grundgebete wiedergeben, u. a. Vaterunser, Ave Maria, die Bedeutung Marias für die Heilsgeschichte aufzeigen, am Beispiel Marias erklären, dass Glaube die Offenheit für die Möglichkeiten Gottes voraussetzt., Lernbereich 3: Die Gemeinschaft der Gläubigen in Gegenwart und Vergangenheit entdecken Im Mittelpunkt des Lernbereichs steht die Begegnung mit den ersten christlichen Gemeinden und dem heutigen Gemeindeleben. Die Schüler/innen vertiefen ihr Wissen über die Sakramente, insbesondere über Taufe und Eucharistie. Sie setzen sich mit der besonderen Bedeutung des Sonntags auseinander. Die Grundaufgaben der Kirche lernen sie anhand von Beispielen kennen. Gelebter Glaube in Gegenwart und Vergangenheit kann für die Schüler/innen an außerschulischen Lernorten erfahrbar werden. Sie gewinnen dadurch Orientierung für ihr eigenes Leben. Die Schüler/innen vergleichen die religiöse Praxis katholischer und evangelischer Christen, z. B. Marienverehrung, und setzen sich mit ökumenischen Ansätzen in ihrem Umfeld auseinander. Maria 88 Österreich exemplarische Auswahl für: Religion AHS-Oberstufe Mensch und Gesellschaft Als Mann und Frau leben lernen Sexualität als gute Gabe Gottes begreifen Die Würde des Menschen auf Grund seiner Gottesebenbildlichkeit bejahen Konfliktfähigkeit einüben und Modelle der Versöhnung kennenlernen Frieden und Gerechtigkeit als biblische Verheißung und als Auftrag begreifen Wirtschaft und Arbeitswelt unter sozialethischem Gesichtspunkt betrachten Menschen anderer Kulturen und Religionen in Weltoffenheit begegnen Meine Persönlichkeit: Stärken und Schwächen Frauenrollen & Männerrollen Biblische Frauen- und Männergestalten Freundschaft: Grundbedürfnis, Gefährdung, Gelingen Die Menschenfreundlichkeit Gottes in der Lebenspraxis Jesus Jesus Umgang mit Menschen am Rande Inhalt und Anliegen des Religionsunterrichts In der Mitte des Religionsunterrichts stehen die Schülerinnen und Schüler, ihr Leben und ihr Glaube. Daher sind Inhalt des Religionsunterrichts sowohl das menschliche Leben als auch der christliche Glaube, wie er sich im Laufe der Geschichte entfaltet hat und in den christlichen Gemeinden gelebt wird. Lebens-, Glaubens- und Welterfahrungen der Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer werden dabei aus der Perspektive des christlichen Glaubens reflektiert und gedeutet. Dieser Glaube hat in Jesus Christus seine Mitte. FRAU MACHT KIRCHE Maria und Formen der Marienverehrung Ziel 7, Ziel 8 Maria 89 7. Mediendidaktik 1. Nach PISA Lange Zeit war unsere schulische Lernkultur auf klassische Wissensvermittlung ausgerichtet. Nicht Methodenvielfalt, sondern lehrkraftzentrierter, instruktiver Frontalunterricht stand unumstritten im Mittelpunkt. Spätestens seit PISA, TIMSS und IGLU ist deutlich geworden, dass neue Wege beschritten werden müssen. Die OECD hat in drei Fragen auf Anforderungen aufmerksam gemacht, die in Zukunft für die Aneignung von Wissen und Bildung von Bedeutung sind: • Sind Schülerinnen und Schüler gut vorbereitet für die Herausforderungen der Zukunft? • Sind sie in der Lage, ihre Ideen und Vorstellungen effektiv zu analysieren, sie zu begründen und zu kommunizieren? • Verfügen sie über die notwendigen Kompetenzen für lebensbegleitendes Lernen? In den neuen Bildungsstandards, die in den Schulen bereits gültig sind, wird auf die Bedeutung der Medien für den pädagogischen Einsatz ausdrücklich hingewiesen. Der Einsatz von elektronischen Medien im Unterricht wird bald so selbstverständlich sein wie früher Tafel und Kreide. Und so wie die Gestaltung eines Tafelbildes mit farbiger Kreide nicht auf pädagogisch-didaktische Vorüberlegungen verzichten konnte, wird auch der Einsatz „Neuer Medien“ nicht ohne entsprechende Didaktik auskommen können. Neben der Lösung finanzieller und technologischer Fragen stellt sich die Frage: Welche Kompetenzen benötigen Lehrkräfte, um Unterricht mit Medien gestalten zu können? Gerade im Bildungsbereich werden immer wieder mit der Einführung „Neuer Medien“ zunächst hohe Erwartungen an deren Leistungsfähigkeit zur Verbesserung des Unterrichts gestellt. Nach einer ersten Phase der Euphorie bleibt die Erkenntnis, dass Medien allein noch keine didaktischen Qualitäten mit sich bringen, sondern immer gezielt auf die Lösung von Bildungsproblemen ausgerichtet werden müssen. Begriffe wie „Didaktik im Netz“, „E-Didaktik“ oder „multimedialer Unterricht“ umschreiben das Bemühen, in allen Unterrichtsfächern Informationstechnologien zu nutzen. Als zentrale Bestandteile von Medienpädagogik werden meistens die Begriffe Mediendidaktik und Medienerziehung unterschieden. Dabei beschäftigt sich die Mediendidaktik mit der Nutzung von Medien in Lehr- und Lernprozessen, mit dem Ziel, neue Qualitäten des Lehrens und Lernens zu ermöglichen und Effektivität und Effizienz durch Einsatz von Technik zu steigern. Die Medienerziehung zielt auf den reflektierten Medienkonsum und kritischen Umgang mit Medienangeboten. Sie beschäftigt sich also mit möglichen Gefahren der Mediennutzung, etwa des Fernsehens und des Internets und den weiteren Auswirkungen von Medien auf Schüler/-innen, Schule oder Bildung und Kultur allgemein. 2. Medienkompetenz Um die Chancen zu nutzen, die sich durch den Einsatz „Neuer Medien“ im Unterricht ergeben, muss nicht nur die notwendige Hardware in den Schulen vorhanden sein. Hinzu kommt, dass Lehrer/innen mit modernen IT-Technologien didaktisch/methodisch sinnvoll umgehen können, dass sie also die erforderliche Medienkompetenz besitzen. Schließlich müssen auch noch die eingesetzten Medien den neuen Anforderungen genügen. Bei der herkömmlichen Anwendung audiovisueller Medien im Unterricht benutzten Lehrer/ innen diese meist als zusätzliches Informationsmaterial. Die Informationen werden zunächst von der Lehrkraft aufgenommen und verarbeitet und dann mit der Präsentation des Mediums und den zugehörigen Fragestellungen im Unterricht an die Schüler/-innen weitergegeben. In der klassischen instruktionalen Vorgehensweise filtert die Lehrkraft also Informationen und Maria 90 stellt aufgrund ihres Wissens- und Informationsvorsprungs Fragen an die Schüler/-innen. Die Selbstständigkeit der Schüler/-innen (z. B. die eigene Entwicklung von Fragen) wird so nicht begünstigt. Wenn Medienkompetenz als Bestandteil von Lernkompetenz als zukunftsweisend angesehen wird, dann muss ihre Entwicklung in allen Fächern im Vordergrund stehen. Ihre Nutzung sollte regelmäßig und selbstverständlich sein. Der Einsatz digitaler Medien im Unterricht ermöglicht eine Entwicklung zum schülerzentrierten Arbeiten in wechselnden Sozialformen. So kann aktivierender Unterricht entstehen, der motiviert, der die Identifikation mit der Schule fördert, der die Persönlichkeit des Lernenden stärkt und der letztlich Qualitätsentwicklung in der Schule bewirkt. (Vaupel, 2006) Für den konkreten Unterricht kann eine Aufteilung des Lernprozesses in fünf übergeordnete Kerntätigkeitsfelder hilfreich sein: • Strukturieren – „Was wollen wir wie bearbeiten?“ • Recherchieren – „Ich mache mich schlau.“ • Kooperieren – „Wir arbeiten gemeinsam.“ • Produzieren – „Ich stelle etwas her.“ • Präsentieren – „Ich erkläre euch das.“ Diese fünf Lernmethoden – im Lernprozess variabel eingesetzt – fordern und fördern den kompetenten Umgang mit Medien. (nach: Diskussionspapier der LKM-Arbeitsgruppe „Standards in der Medienbildung“, 2006) 3. Didaktische DVDs Bei der Einführung neuer Unterrichtsmittel steht oft die Begeisterung für technische Möglichkeiten im Vordergrund, ohne dass dadurch bereits eine Verbesserung des Unterrichts garantiert wird. Entscheidend für die Nützlichkeit von Medien werden immer ihre didaktische Qualität und ihr methodischer Einsatz sein. Im Sinne der Unterrichtsmittel: Bildungsstandards müssen auf Kompetenzerwerb ausgerichtete • zur Optimierung von Lehr- und Lernprozessen beitragen, • systematische Planung und Aufbereitung der Lerninhalte ermöglichen, • zu handlungs- und produktorientiertem Unterricht anregen, • offene Unterrichtsformen unterstützen, • dem Lernenden eine aktive Rolle in der Konstruktion des Wissens zuweisen, • selbstbestimmtes und entdeckendes Lernen fördern, • Schülerzentrierung und Binnendifferenzierung ermöglichen, • kooperatives Lernen unterstützen, • nachhaltiges, lebenslanges Lernen fördern. Diese Anforderungen können didaktische DVDs am besten erfüllen. Zwar bleibt es letztlich der Lehrkraft überlassen, ob und wie „Neue Medien“ im Unterricht eingesetzt werden und wie weit die klassische Lehrerrolle zugunsten eines „Moderators von Lernprozessen“ verändert wird, aber die Möglichkeiten, die sich heute schon bieten, müssen voll zur Verfügung gestellt werden. Medienkompetenz entwickeln Schüler/-innen, indem sie: • Mediengeräte nutzen, • Informationen beschaffen, • Standardprogramme einsetzen, Maria 91 • Lernprogramme verwenden, • Medientexte und ihre Wirkungen verstehen, • Inhalte visualisieren und präsentieren, • mit Medien gestalten. Didaktische DVDs können auch auf „herkömmliche Art“ (durch „Vorführung“ und Einsatz vieler Begleitmaterialien) genutzt werden; ihre eigentlichen Vorteile entfalten sie aber erst dann, wenn sie mithilfe des Computers in eine multimediale Umgebung eingebunden werden: • Inhalte der DVD können mehrfach im Klassenraum vorhanden sein: auf Datenträgern (Festplatte, DVD …), im Schulnetz oder über Internet (per Download). • Die Inhalte sind durch unterschiedliche Anwendungs-Programme kombinierbar (PowerPoint, Word, MindMap, Excel …). • Auf didaktischen DVDs sind Zusatzmaterialien gespeichert (didaktische/methodische Hilfen, Arbeitsblätter, Übungen, Testaufgaben, Bildmaterialien, Texte, Übungen, Links ...). • Die angebotenen, verschiedenen Medien sind verknüpfbar (Texte, Grafiken, Videosequenzen, Standbilder, Animationen, Zeitlupenwiedergaben …). • Daraus ermöglicht sich aktive Medienarbeit in allen Fächern. • Es entstehen Ausdrucke, Schülerprodukte, Präsentationen … Die als Medien für Lehrpläne und Bildungsstandards hergestellten didaktischen DVDs erheben den Anspruch, den Anforderungen eines zukunftsorientierten Unterrichts gerecht zu werden. Sie sind qualitätsgesichert an den Standards der Bildungspläne orientiert und stellen schüler-, handlungs- und kompetenzorientiert die Bedürfnisse der Unterrichtspraxis in den Vordergrund. 4. Der Film im Unterricht Filme spielen im Unterricht schon lange eine wichtige Rolle. In digitaler Form sind sie heute Bestandteil der „Neuen Medien“ und werden so weiter an Bedeutung gewinnen. Hinzu kommt, dass der Filmeinsatz immer leichter geworden ist. Früher, beim Einsatz von 16-mmFilmen oder Videokassetten, standen an den Schulen Vorführgerät und Medium oft nur einmal zur Verfügung. Die Präsentation durch Lehrer/innen führte zu reiner Medienrezeption durch die Schüler/-innen. Heute wird kein komplizierter Filmprojektor (mit Bediener-Zertifikat) und häufig auch keine Raumverdunkelung benötigt. Filme zeichnen sich durch spezielle Vorteile aus: • Filme sind anschaulich – komplexe Vorgänge können einfach dargestellt werden. • Filme können Vorgänge zeigen, die der Mensch sonst nie sehen würde – z. B. aus Sicherheitsgründen. • Filme sind überzeugend – was man „selbst gesehen“ hat, ist glaubwürdiger. • Filme sind leicht verfügbar. Diese Vorzüge wurden durch die Bereitstellung des Films in digitaler Form (als DVD oder abrufbar von einem Server) weiter vermehrt. Der Name DVD (Digital Versatile Disc) verweist auf die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten: • DVDs besitzen eine hohe Speicherkapazität von Bild-, Ton- und Computerdaten. • Dadurch sind sie für Video- und Multimedia-Anwendungen geeignet. • Die DVD-Technologie bietet eine bisher noch nicht erreichte Farbqualität, Bildschärfe und Tonqualität. Maria 92 • Durch ein berührungsloses optisches Abtastsystem bleibt die hohe Bildqualität unabhängig von der Zahl der Wiederholungen erhalten. • Wahlfreier Zugriff und schnelle Zugriffszeiten (statt Vor- und Zurückspulen) vereinfachen die Nutzung. • Detailgetreue Standbilder können die Unterrichtsgestaltung unterstützen. • Mehrere Tonspuren erhöhen den Einsatzbereich (deutsch, englisch, türkisch). • Die Nutzung ist nicht an einen PC gebunden. Didaktische DVDs können auf einfachen DVD-Playern mithilfe der Fernbedienung voll genutzt werden. Auch wenn die klassische „Filmvorführung“ nicht mehr im Vordergrund steht, so wird es doch nach wie vor die Aufgabe der Lehrer/-innen sein, zu entscheiden, in welcher Phase des Lernprozesses und mit welcher Absicht ein Film eingesetzt werden soll. Er/Sie muss über die Vorbereitung und Auswertung des Films entscheiden. 5. Online-Nutzung Zukunftsorientierter Unterricht ist nicht nur durch den selbstverständlichen Einsatz „Neuer Medien“, der Verwendung didaktischer DVDs oder der Nutzung des Internets gekennzeichnet, sondern wird bald schon durch Online-Distribution bestimmt werden. Die Möglichkeit, IT-gestützte multimediale Lehr- und Lernformen orts- und zeitunabhängig einsetzen zu können, wird den Weg zu einer neuen Lernkultur erleichtern. An den Schulen steht nicht mehr die Frage an, ob elektronische Medien benutzt werden, sondern wie. Dabei spielt die Qualität der Medien eine wichtige Rolle. Internetrecherchen unterstützen heute schon durch ihre Fülle von Informationen handlungsorientierten Unterricht, aber fest steht: Als hauptsächliche Quelle für Unterrichtsvorbereitung und -durchführung ist das Internet kaum geeignet. In verschiedenen Bundesländern wird an einer Realisierung der Online-Mediendistribution gearbeitet; teilweise bereits mit beachtlichem Erfolg (z. B. NRW – EDMOND, BW – SESAM oder Sachsen – MeSax). Voraussetzung ist ein (passwortgeschützter) Zugang zu onlinerecherchierbaren Datenbanken, wie sie z. B. von kommunalen Medienzentren zur Verfügung gestellt werden können. Ein Online-Medienkatalog informiert die Kunden (Lehrer/innen, Schüler/-innen, Eltern) über die vom jeweiligen Medienzentrum angebotenen, lizenzierten Online-Medien. So kann eine qualitativ neue, verbesserte Versorgung der Schulen mit unterrichtsrelevanten Medien sichergestellt werden. Gemeinsames Ziel dieser Bemühungen ist es, den Anforderungen eines modernen Unterrichts, wie er in den neuen Bildungsstandards beschrieben wird, gerecht zu werden. Wenn Medien als Gegenstand und Werkzeug im Unterricht wichtig sind, wenn Medienkompetenz in allen Fächern an Bedeutung gewinnt, dann müssen auch die notwendigen Medien didaktisch aufgearbeitet zur Verfügung stehen: lehrplanorientiert, qualitativ hochwertig und möglichst unkompliziert. Die Verbreitung von Medien in Form einer Online-Distribution bietet gegenüber traditionellen Unterrichtsvorbereitungsformen eine Reihe spezifischer Vorzüge: • Die Unterrichtsstunde kann von einem beliebigen Ort, z. B. in der Schule oder von zu Hause, geplant und vorbereitet werden. • „Ausleihzeiten“ entfallen, „sofortige Verfügbarkeit“ ermöglicht Zeitersparnis bei der Medienbeschaffung. • Die Auswahl und Bestellung erfolgen elektronisch bequem über das Internet. • Eine differenzierte Recherchierbarkeit mit Suchbegriffen sorgt für „Passgenauigkeit“ (es werden nur die Medien heruntergeladen, die wirklich benötigt werden). • Versand- und Kurierkosten entfallen. Maria 93 • Anschaffungskosten für Medienkopien und Vervielfältigungen entfallen bzw. reduzieren sich. • Medienpakete oder Teile davon können in beliebig vielen Schulen zu verschiedenen Zeiten gezeigt werden. • An den Schulen ist die Parallelnutzung durch mehrere Lehrkräfte möglich. • Die Lagerung von Unterrichtsmaterialien vereinfacht sich (sowohl in der Schule, zu Hause als auch in der immer schwerer werdenden Lehrermappe). • Die Online zur Verfügung gestellten Medien sind „qualitätsgesichert“. Eine unproblematische Realisierung der Online-Distribution ist an Voraussetzungen geknüpft, die sich zurzeit noch im Aufbau befinden, aber in absehbarer Zeit als Selbstverständlichkeit gelten werden. An den Schulen müssen geeignete vernetzte PCs zur Verfügung stehen. Den Lehrer/innen (und Schüler/-innen) muss der Zugriff auf Online-Daten von Schulrechnern (und auch von zu Hause) möglich sein. Dazu müssen sie die Nutzung bestimmter IT-Anwendungen und das Recherchieren im Internet und in Datenbanken erlernen. Wenn Online-Distribution über einen zentralen Server Wirklichkeit geworden ist, ergeben sich eine Reihe weiterer paralleler Möglichkeiten: • Lehrer/innen können eigene Unterrichtsbeispiele für andere Lehrkräfte auf dem Server zur Verfügung stellen. • In Foren können sich Lehrer/innen zur Entwicklung von konkreten Lernarrangements austauschen und miteinander kooperieren. • Schüler/-innen können von zu Hause aus auf den Schulserver zugreifen und elektronische Unterrichtmaterialien verwenden oder z. B. Aufgaben abholen und Hausaufgaben ablegen. • Auf dem Schulserver können weitere Informationen oder Lernmaterialien (passwortgeschützt) abgelegt sein, auf die Schüler/-innen oder Eltern Zugriff erhalten. Eine bedeutende Unterstützung für aktives Lernen mit Medien ergibt sich aus einer klaren Online-Medien-Lizenzierung, die insbesondere den Lehrer/innen entgegenkommt. Außer dem „Recht zur nichtgewerblich öffentlichen Vorführung“ sollte für Online-Medien erlaubt sein: • die Speicherung der Medien auf dem Server der Schule für die Dauer der Lizenzzeit, • die Nutzung der Medien auf ausnahmslos allen in der Schule befindlichen Rechnern, • das Kopieren der Medien auf optische und/oder magnetische Trägermedien, soweit dies im Rahmen schulischer Aktivitäten erforderlich ist, • die Nutzung der Medien auf den heimischen PCs der Lehrkräfte und auf Rechnern der Schüler/-innen, soweit die Nutzung im schulischen Zusammenhang steht (Hausaufgaben, Referate, Unterrichtsvorbereitungen usw.), • die Be- und Verarbeitung der Medien, insbesondere die Mischung mit anderen Materialien zu Übungszwecken, solange gewährleistet ist, dass das neu hergestellte Werk nur im Klassen- oder Arbeitsgemeinschaftsverbund präsentiert und im Übrigen nicht veröffentlicht wird. Maria 94 7.1 Aufbau moderner didaktischer DVDs und deren Einsatz in unterschiedlichen Lernszenarien Maria 95 Maria 96 Maria 97 7.2 Inklusion im Unterricht 7.2.1. Inklusiver Unterricht Seit März 2009 ist die „Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ auch in Deutschland geltendes Recht. Damit verpflichtet sich Deutschland zur schrittweisen Überwindung des selektiven Schulsystems und befindet sich auf dem Weg zur inklusiven Schule. Ein inklusiver Unterricht verlangt grundlegende Änderungen in unserem Bildungssystem. Die einzelnen Bundesländer müssen gesetzliche Regelungen erlassen, damit die personellen, sächlichen oder organisatorischen Voraussetzungen für einen Regelschulbesuch für behinderte Kinder vorliegen. Keinesfalls darf mit der inklusiven Beschulung ein Absenken der sonderpädagogischen Förderung und Versorgung verbunden sein. Vielmehr gilt es, diese Förderung in unvermindert hoher Qualität an den Regelschulen zu erbringen: . • Unterschiedliche Begabungen (und Schwächen) sollen als Bereicherung für gemeinsames Lernen genutzt werden. • Inklusive Schulen bestehen aus kleinen, wechselnden Klassen (auch altersgemischt). • Die Heterogenität soll pädagogisches, unterrichtliches Potenzial sein. • Inklusiver Unterricht unterstützt nicht nur individuelle Förderung, sondern verändert Didaktik, Methodik und Medien im Unterricht hin auf Individualisierung des Lernens. • Die Kompetenzen jedes Einzelnen sollen wahrgenommen, geachtet und genutzt werden. • Schule und Unterricht – und das Umfeld – müssen für die Aufnahme von Behinderten angepasst werden. MedienLB Medien für Lehrpläne und Bildungsstandards NEU: Förderung der Lesekompetenz durch Untertitel 7.2.2. MedienLB-Produkte MedienLB-Produkte sind auf die Bildungsstandards und Lehrpläne der Bundesländer ausgerichtet. Sie entsprechen den didaktisch-methodischen Konzepten, die einen inklusiven Unterricht ermöglichen. Sie zeichnen sich aus durch: • angemessene Laufzeiten zwischen 15 und 35 Minuten • Sequenzierung der Filme in didaktisch sinnvolle Lerneinheiten • deutsche Untertitel zur Förderung der Lesekompetenz • Klassische Arbeitsblätter mit Lösungen • Interaktive Arbeitsblätter mit Lösungen • Filmzusatzmaterialien wie Bilderserien, Grafiken, Animationen oder innovative Lernspiele • umfangreiches Informationsmaterial • Sprechertexte in verschiedenen Sprachen • Testaufgaben mit Lösungen • Möglichkeit, die Arbeitsmaterialien frei zu bearbeiten • ein Glossar zur Erklärung von Fachbegriffen • Internet-Links und Hinweise zu den jeweiligen Themen • einfache Abbildung komplexer Vorgänge, Visualisierung von Vorgängen, die sich der menschlichen Wahrnehmung in der Regel entziehen • möglichst wahlfreien Zugriff und kurze Zugriffszeiten • Unterstützung aller Online-Distributionswege Deutschlands einschl. der Unterstützung neuer Distributionsideen • Förderung von selbstständigem Lernen durch einfachen Zugriff von zu Hause von Schüler/innen auf die DVDs und Begleitmaterialen der MedienLB im Rahmen von OnlineDistributionssystemen Maria 98 7.2.3. Inklusiver Unterricht durch interaktive DVDs von MedienLB Interaktive DVDs mit Begleitmaterialien (wie z. B. interaktive Arbeitsblätter) sind die zukunftsweisenden Unterrichtmittel für inklusiven Unterricht. • Sie schaffen didaktische Rahmenbedingungen für selbstbestimmtes, konstruktives Lernen. • Sie ermöglichen für jeden einzelnen Schüler/in Anerkennung, Dialog, Kommunikation und Kooperation, auf die insbesondere behinderte Kinder angewiesen sind. • Sie sind Angebote für dialogische, kooperative, offene Lernformen. • Sie unterstützen die Rolle der Lehrkraft als Moderator und Lernbegleiter, der Kompetenzen individuell fördert und bewertet. • Sie ermöglichen einen Unterricht, der der Vielfalt der Schüler/-innen entspricht. • Sie regen dazu an, dass Schüler/-innen aktiv auf alle Aspekte ihrer Bildung und Erziehung Einfluss nehmen. • Sie schaffen inklusive Kulturen, indem sie Informationen für alle zugänglich und verständlich machen, z. B. durch verschiedene Sprachen oder Untertitel. • Sie können auf verschiedenen Medien angeboten werden (DVD, CD, Kassette, online …). • Sie können individuelle Schwächen gezielt berücksichtigen (bzw. durch einfache Sprache, in Braille, in Großschrift …). • Sie fördern abwechslungsreichen Unterricht, indem sie den Wechsel der Sozialformen erleichtern. • Sie fördern binnendifferenziertes Arbeiten innerhalb einer Lerngruppe in Ergänzung mit gemeinsamen Unterrichtseinheiten. • Sie ermöglichen allen Kindern individuelle Lernfortschritte, indem sie die Heterogenität der Kinder bei der Aneignung von Lerninhalten berücksichtigen. • Sie erleichtern äußere Differenzierung bis hin zum Einzelunterricht. • Sie erleichtern die Teamarbeit zwischen verschiedenen Lehrkräften, sodass ein kontinuierlicher Lernprozess gewährleistet ist. Inklusiver Unterricht ist immer auch kompetenz- und entwicklungsorientierter Unterricht. Hierbei erarbeiten Schüler/-innen ein Thema über verschiedene Kommunikationsformen, Sozialformen und Medien. Dabei werden unterschiedliche Schwierigkeits- und Komplexitätsstufen sowie individuelle Lerngeschwindigkeiten berücksichtigt. MedienLB-Produkte sind darauf ausgerichtet. Sie helfen der Lehrkraft, die Entwicklungspotenziale Ihrer Schüler/-innen zu erkennen und zu nutzen: • Welche besonderen Kompetenzen haben einzelne Schüler/-innen? • Welcher Schüler/in arbeitet besonders strukturiert? • Welcher Schüler/in lernt eher auditiv, welcher eher visuell? Wenn diese Stärken offen kommuniziert werden, verstehen Schüler/-innen, warum manche MitSchüler/-innen leichter mit spielerischen und andere eher mit textbezogenen Aufgaben arbeiten. MedienLB-Produkte ermöglichen Gruppenarbeit von Schüler/-innen mit unterschiedlichen Kompetenzen. So können Schüler/-innen, die Inhalte bereits verstanden haben, andere unterstützen und dadurch das eigene Verständnis des Gelernten vertiefen. MedienLB-Produkte unterstützen wünschenswerten fächerübergreifenden Unterricht. MedienLB-Produkte ermöglichen Schüler/-innen in der Freiarbeit, in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit an ihren individuell vereinbarten Lernzielen zu arbeiten. Dabei überlegen sie selbst, was sie heute lernen wollen und entscheiden, wie sie es lernen wollen. MedienLB-Produkte helfen dabei, dass die Herangehensweise an ein Thema je nach individueller Voraussetzung differenziert angeboten werden kann. So kann es z. B. den Schüler/-innen freigestellt werden, ob sie mit Bildmaterial, einem Fachtext oder einem Filmbeispiel das Thema bearbeiten wollen. 7.2.4. Besonders empfehlenswerte MedienLB-Produkte für inklusiven Unterricht finden Sie unter www.medienlb.de • Mehrsprachigkeit • Untertitel • besonders attraktive interaktive ArbeitsblätterMedienLB - Maria 99 8. Bildungsstandards 1.1 Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz Durch die Ergebnisse von TIMSS, PISA und IGLU ist deutlich geworden, dass die in Deutschland vorrangige Inputsteuerung allein nicht zu den erwünschten Ergebnissen im Bildungssystem führt. Die Kultusministerkonferenz hat daher beschlossen, bundesweit geltende Bildungsstandards festzulegen. Diese sind auf den Erwerb von Kompetenzen und deren Überprüfung ausgerichtet. Bundesweit geltende Bildungsstandards gibt es seit 2003 bzw. 2004: • für den Primarbereich (Jahrgangsstufe 4) für die Fächer Deutsch und Mathematik, • für den Hauptschulabschluss (Jahrgangsstufe 9) für die Fächer Deutsch, Mathematik und erste Fremdsprache (Englisch/Französisch), • für den mittleren Schulabschluss (Jahrgangsstufe 10) für die Fächer Deutsch, Mathematik, erste Fremdsprache (Englisch/Französisch), Biologie, Chemie und Physik. Im Oktober 2007 hat die Kultusministerkonferenz die Entwicklung von Bildungsstandards und Aufgabenpools für die gymnasiale Oberstufe in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch, Biologie, Chemie und Physik beschlossen. Damit kann die Qualitätsentwicklung in den Schulen aller Länder in der Bundesrepublik Deutschland zum ersten Mal an einem gemeinsam vereinbarten Maßstab, an abschlussbezogenen Bildungsstandards ausgerichtet werden. Trotz einiger Bedenken von verschiedenen Seiten, kann man feststellen, dass der Begriff „Bildungsstandard“ überwiegend als ein Markenzeichen für die Qualitätsentwicklung im Schulwesen angesehen wird. Deshalb wird von Vertreterinnen und Vertretern anderer Fachbereiche der Wunsch geäußert, auch für ihre jeweiligen Fächer nationale Bildungsstandards zu entwickeln. In absehbarer Zeit ist aber damit wohl nicht zu rechnen. Umso begrüßenswerter ist es, wenn bereits jetzt von entsprechenden Interessenvertretungen Bildungsstandards und Kompetenzmodelle für weitere Fachbereiche erarbeitet werden. Den Ländern steht es frei, diese Vorschläge in länderspezifische Qualitätsentwicklungen einzubeziehen. Maria 100 1.2 Inhalte der Bildungsstandards Die von der Kultusministerkonferenz vorgelegten Bildungsstandards • • • • • • • greifen die Grundprinzipien des jeweiligen Unterrichtsfaches auf, beschreiben die fachbezogenen Kompetenzen einschließlich zugrunde liegender Wissensbestände, die Schülerinnen und Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Bildungsganges erreicht haben sollen, zielen auf systematisches und vernetztes Lernen und folgen so dem Prinzip des kumulativen Kompetenzerwerbs, beschreiben erwartete Leistungen im Rahmen von Anforderungsbereichen, beziehen sich auf den Kernbereich des jeweiligen Faches und geben den Schulen Gestaltungsräume für ihre pädagogische Arbeit, weisen ein mittleres Anforderungsniveau (Regelstandards) aus, werden durch Aufgabenbeispiele veranschaulicht. Selbstverständlich ist Schulqualität mehr als nur die Erfüllung funktionaler Ansprüche von Bildungsstandards oder das Messen von Schülerleistungen. Zwischen allen Bundesländern zeigt sich eine weitgehende Übereinstimmung, wenn die Zielsetzung von Unterricht und Erziehung in Landesverfassungen, Gesetzen, Rechts- und Verwaltungsvorschriften sowie Lehr- und Bildungsplänen formuliert wird: Neben der Persönlichkeitsentwicklung und Weltorientierung, die sich aus der Begegnung mit zentralen Gegenständen unserer Kultur ergeben, steht die Erziehung der Schülerinnen und Schüler zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern, die verantwortungsvoll, selbstkritisch und konstruktiv ihr berufliches und privates Leben gestalten und am politischen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. 1.3 Ziele der Bildungsstandards • • Bildungsstandards dienen der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Sie formulieren Anforderungen an das Lehren und Lernen in der Schule. Sie benennen Ziele für die pädagogische Arbeit, ausgedrückt als erwünschte Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler. Damit konkretisieren Standards den Bildungsauftrag, den allgemeinbildende Schulen zu erfüllen haben. Die Verbesserung der Ergebnisse und die Vergleichbarkeit der Chancen stellen sich nicht automatisch ein. Es bedarf hierzu einer systemischen Schulentwicklung mit interner und externer Evaluation. Wenn Schulen aufgefordert werden, verstärkt Unterrichtsentwicklung zu betreiben, heißt das auch, sich regelmäßig des Erfolgs der Arbeit zu vergewissern (interne Evaluation) und sich einer „standardisierten“ Rückmeldung der Unterrichtsergebnisse zu stellen (externe Evaluation). Bildungsstandards liefern hierfür die notwendigen Vergleichsmaßstäbe. Sie beschreiben erwartete Leistungen und sind somit ein Maßstab, an dem die tatsächlichen Leistungen von Schülerinnen und Schülern gemessen werden können. Bildungsstandards ermöglichen auch das Zulassen individueller Lernwege, die Analyse des jeweils erreichten Lernstandes und die individuelle Planung des weiteren Lernens. Bildungsstandards formulieren fachliche und fachübergreifende Basisqualifikationen, die für die weitere schulische und berufliche Ausbildung von Bedeutung sind und die anschlussfähiges Lernen ermöglichen. Maria 101 • • • • Bildungsstandards ermöglichen den Schulen, ihren Unterricht an Standards zu orientieren. Für die Lehrpersonen stellen sie auch ein Referenzsystem für ihr professionelles Handeln dar. Auftrag der Schulen wird es sein, die Kompetenzanforderungen einzulösen, so weit dies unter den Ausgangsbedingungen der Schülerinnen und Schüler und der speziellen Situation in einer Schule möglich ist. Bildungsstandards erlauben die Überprüfung der gestellten Anforderungen und ermöglichen daher, festzustellen, inwieweit das Bildungssystem seinen Auftrag erfüllt. Bildungsstandards standardisieren nicht die schulischen Lehr- und Lernprozesse. Sie definieren eine normative Erwartung, auf die hin Schule erziehen und bilden soll. Die Wege dorthin, die genaue Einteilung der Lernzeit, der Umgang mit personellen Ressourcen sowie die Implementation von Standards und die notwendigen Unterstützungsmaßnahmen der Schulen bleiben den Ländern überlassen. Damit sind Standards, die die Schulen auf Ergebnisse verpflichten, die Voraussetzung für die Gewährung von mehr Eigenverantwortung der Schulen, z. B. im Bereich von Unterrichtsplanung, Personaleinsatz und -auswahl oder in der Gestaltung von Integrations- und Fördermaßnahmen. Bildungsstandards nützen den an Schulen beteiligten Gruppen: - Sie bieten Lehrerinnen und Lehrern eine Orientierung für die Analyse, Planung und Überprüfung ihrer Unterrichtsarbeit in Kernbereichen eines Faches. - Sie geben Schülerinnen und Schülern eine Orientierung und Transparenz hinsichtlich der Leistungserwartungen im Fach. - Sie dienen der Schulaufsicht als Instrument zur Überprüfung des Schulsystems und bieten eine Grundlage für die Beratung der Schulen. Die Umsetzung der Bildungsstandards bietet die Chance - der Entwicklung einer anforderungsbezogenen Aufgabenkultur, - der Kooperation in Fachkonferenzen (gemeinsame Planung und Auswertung, fachdidaktische und methodische Diskussionen), - der Förderung einer Unterrichtskultur, die auf unterschiedliche Schülervoraussetzungen eingeht, - der Formulierung konkreter und überprüfbarer Unterrichtsziele im Schulprogramm, - langfristig der Entwicklung eines schulinternen Curriculums. Insgesamt fördern Bildungsstandards - die Unterrichtsplanung im Hinblick auf definierte Leistungserwartungen, - die diagnostische Kompetenz der Lehrerinnen und Lehrer, - den Umgang mit Heterogenität, - die Evaluation von Unterricht durch interne und externe Verfahren und die Arbeit mit den Lehrplänen. Maria 102 1.4 Kompetenzen Die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz konkretisieren die in Bildungszielen formulierten Erwartungen, indem sie festlegen, über welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Bildungsganges verfügen sollen. Kompetenzen beschreiben Dispositionen zur Bewältigung bestimmter Anforderungen. Der Begriff Kompetenz umfasst das vernetzte Zusammenwirken von Wissen, Fähigkeit, Verstehen, Können, Handeln, Erfahrung und Motivation. Solche Kompetenzen sind fach- bzw. lernbereichsspezifisch ausformuliert, da sie an bestimmten Inhalten erworben werden müssen. Die vorgelegten Standards konzentrieren sich damit auf überprüfbare, fachbezogene Kompetenzen und vermessen keineswegs das gesamte Spektrum von Bildung und Erziehung. Kompetenzen sind abgrenzbar, d. h. man kann bestimmen, ob eine Schülerin oder ein Schüler über eine bestimmte Kompetenz verfügt oder nicht. Deshalb werden sie möglichst konkret beschrieben, sodass sie in Aufgabenstellungen umgesetzt und prinzipiell mithilfe von Testverfahren erfasst werden können. Die Orientierung an Kompetenzen hat zur Folge, dass • • • der Blick auf die Lernergebnisse von Schülerinnen und Schülern gelenkt, das Lernen auf die Bewältigung von Anforderungen und nicht nur auf den Aufbau von zunächst ungenutztem Wissen ausgerichtet und das Lernen als kumulativer Prozess organisiert wird. Schülerinnen und Schüler haben fachliche Kompetenzen ausgebildet, wenn sie • • • • • • zur Bewältigung einer Situation vorhandene Fähigkeiten nutzen, dabei auf vorhandenes Wissen zurückgreifen und sich benötigtes Wissen beschaffen, die zentralen Zusammenhänge eines Lerngebietes verstanden haben, angemessene Lösungswege wählen, bei ihren Handlungen auf verfügbare Fertigkeiten zurückgreifen, ihre bisher gesammelten Erfahrungen in ihre Handlungen miteinbeziehen. 1.5 Verhältnis Bildungsstandards – Lehrpläne Beim schulischen Lernen geht es um Wissen, um Haltungen, Einstellungen, Interessen und grundlegende Fähigkeiten, die Schülerinnen und Schüler erwerben sollen. In Lehrplänen werden diese in Lernzielen und -inhalten aufgelistet und zeitlich angeordnet. Bildungsstandards hingegen arbeiten die zentralen Kompetenzbereiche heraus, die im Laufe der schulischen Ausbildung aufgebaut werden sollen. Bildungsstandards formulieren die zu erreichende Zielebene bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe bzw. bis zu einem bestimmten Abschluss, während Lehrpläne den Weg zur Zielerreichung beschreiben und strukturieren. Bildungsstandards stellen also eine auf das Ergebnis schulischen Lernens gerichtete Form curricularer Vorgaben dar. Neu im System der Output-Steuerung ist in jedem Fall, dass empirisch untersucht werden soll, inwieweit die Leistungserwartungen tatsächlich eingelöst werden. Maria 103 Auf der Input-Seite kann es weiterhin Lehr- und Rahmenpläne sowie Curricula geben, die Lernziele und Lerninhalte systematisch und in ihrer zeitlichen Abfolge beschreiben und den Lehrkräften Hinweise für das methodisch-didaktische Vorgehen und für Lernerfolgskontrollen geben. Bildungsstandards greifen allgemeine Bildungsziele auf. Während Lehrpläne jedoch detailliert einzelne Lernziele und Lerninhalte auflisten, benennen Bildungsstandards zentrale Ziele und Konzepte eines Faches sowie die grundlegenden Kompetenzen, die Schülerinnen und Schüler bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe an zentralen Inhalten und Kernbereichen eines Faches erworben haben sollen. Sie lenken damit die Aufmerksamkeit und die Praxis im Unterricht auf das kumulative Lernen, d. h. auf langfristig aufgebaute Lernergebnisse. 1.6 Weiterentwicklung und Überprüfung Die Arbeit an den Bildungsstandards ist ein längerfristiger Prozess. Die Entwicklung und die Sicherung von Qualität, externe und interne Evaluationen, bedürfen klarer Maßstäbe. Das im Juni 2004 gegründete Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) an der Humboldt-Universität zu Berlin begleitet die Qualitätsentwicklung im Bildungswesen in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland wissenschaftlich und wirkt bei der Normierung und Überprüfung der Bildungsstandards mit. Zu seinen Aufgaben zählt auch die Fortsetzung des Aufbaus eines Aufgabenpools (Testaufgaben) zur Standardüberprüfung sowie die Durchführung eines nationalen Bildungsmonitorings. Die Einhaltung der Bildungsstandards soll sowohl landesweit als auch länderübergreifend überprüft werden. Die zentrale Überprüfung des Erreichens der Bildungsstandards auf der Basis von Länderstichproben (Ländervergleiche) gehört ebenfalls zu den Aufgaben des IQP. Für die landesweite Überprüfung der Leistungsfähigkeit einzelner Schulen und Klassen (Vergleichsarbeiten) werden flächendeckende Vergleichsarbeiten durchgeführt, die sich an den bundesweit geltenden Bildungsstandards orientieren. 2. Die DVD entspricht den Bildungsstandards gemäß „Kirchliche Richtlinien zu Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht in den Jahrgangsstufen 5-10/ Sekundarstufe I (mittlerer Schulabschluss)“ vom 23. September 2004 herausgegeben vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz. Maria 104 2.1 Gegenstandsbereich „Maria – Bilder im Wandel“ Die Schülerinnen und Schüler … - lernen biblische Männer- und Frauengestalten kennen. - gewinnen Einblick in die Mariologie. - kennen Maria in der Bibel: Lk 1, 26-38; Lk 1, 46-55; Joh 2, 1-12; Joh 19, 25-27; Apg 1, 14 Maria in der frühchristlichen Dogmatik, marianische Dogmen des 19. und 20. Jahrhunderts, Marienfeste und Brauchtum, feministische Theologie, Rolle der Frau in der katholischen Kirche und in der Ostkirche, Schutzmantelmadonna, neuere theologische Ansätze in der Mariologie, Bildbetrachtung. - sollen Fähigkeiten erwerben, Aktivitäten von Frauen in der Kirchengeschichte zu erkennen, kirchlich engagierte Frauen im Spiegel ihrer Zeitgeschichte kennenzulernen, die praktische Nächstenliebe und das soziale Engagement als öffentliches Betätigungsfeld von Frauen zu entdecken und kritisch zu würdigen, das Engagement von Frauen in Kirchengemeinden differenziert wahrzunehmen. - erkennen unterschiedliche Gebetsformen und können Grundgebete wiedergeben, u. a. Vaterunser, Ave Maria, - können die Bedeutung Marias für die Heilsgeschichte aufzeigen, - können am Beispiel Marias erklären, dass Glaube die Offenheit für die Möglichkeiten Gottes voraussetzt, - lernen Maria und Formen der Marienverehrung kennen, - kennen einige Grundgeschichten der Bibel, verstehen die Einteilungen dieses Buches und können die Geschichten zueinander in Bezug setzen, - kennen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der evangelischen, katholischen und orthodoxen Konfession und verstehen deren geschichtliche Hintergründe. Maria 105 9. Weitere empfohlene Medien DVD: Islam – Wie Muslime glauben Je größer das Wissen, umso kleiner werden die Vorurteile. Als Imam seiner muslimischen Gemeinde muss Benjamin Idriz häufig seinen Glauben gegen Vorurteile von Andersdenkenden verteidigen. Artikel-Nr.: 46 73678 Weitere Informationen auf unserer Website DVD: Christliche Feste – Feiertage im Kirchenjahr Das kirchliche Jahr besteht aus einer Vielzahl von Feiertagen. Große Feste wie Weihnachten und Ostern, sowie einzelne Feiertage im Jahreslauf zählen hierzu. Dieser Festkalender des Kirchenjahres hält die Kirchen zusammen. Bei allen Unterschieden bilden die christlichen Feste eine Basis, die in unserer Gesellschaft wichtig ist. Artikel-Nr.: 46 69640 Weitere Informationen auf unserer Website DVD: Frauen in der Kirche – Gleichberechtigung Der Wunsch ist die Gleichberechtigung, die Wirklichkeit ist davon weit entfernt. Der Unterrichtsfilm stellt die Frage: „Welche Bedeutung sollen Frauen in den Kirchen haben?“ Es ist der Regelfall, dass Frauen es heute gesellschaftlich gesehen leichter haben, aber kirchlich gesehen hat sich noch nicht sehr viel verändert Artikel-Nr.: 46 71650 Weitere Informationen auf unserer Website DVD: Das Jenseits – Bilder und Vorstellungen „Wenn man stirbt, dann kommt man ja zum Friedhof und die Engel nehmen dann die Toten Menschen zum Himmel – also zum Paradies – und Jesus nimmt einen dann auf und man kann dann dort wohnen und spielen und man kann im Himmel auch seine Verwandten sehen, die schon gestorben sind, das ist einfach wie im Paradies.“ Artikel-Nr.: 46 69655 Weitere Informationen auf unserer Website Maria 106 DVD: Martin Luther King – Ich wollte kein Zuschauer sein Martin Luther King, aufgewachsen in einem Pastorenhaushalt, gehörte zu den privilegierten Schwarzen. Er sah und erlebte das Unrecht in der sozialen Unterdrückung und dem Rassismus, der besonders in den Südstaaten der USA sehr ausgeprägt war und teilweise auch heute noch vorhanden ist. Artikel-Nr.: 46 69631 Weitere Informationen auf unserer Website DVD: 500 Jahre Reformation – Was trennt die Kirchen heute noch? Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel. Dieser Tag symbolisiert den Beginn der Reformation in Europa. Kaum ein historisches Geschehen hat die Welt so verändert wie die Reformation vor 500 Jahren. Gibt es heute überhaupt noch einen Unterschied zwischen der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland? Artikel-Nr.: 46 69647 Weitere Informationen auf unserer Website Arbeitsheft: 500 Jahre Reformation – Was trennt die Kirchen heute noch? Unsere Arbeitshefte/Kopiervorlagen sind von renommierten Autoren (Lehrer/-innen, Professor/-innen, Erzieher/-innen etc.) entwickelt. Alle Themen sind lehrplanzentral, auf aktuelle Schulentwicklungen sowie Pisa-Anforderungen abgestimmt, um einen inklusiven Unterricht sowie eine kompetenzorientierte Förderung zu verwirklichen. Artikel-Nr.: 75 50426 Weitere Informationen auf unserer Website DVD: Päpste – Politik des Vatikanstaates Die Vatikanstadt, Sitz des Papstes, ist der kleinste Staat der Welt. Doch das war nicht immer so in der Geschichte des Vatikans. Erst unter Papst Pius XI., einem Gelehrten und Förderer der Wissenschaft erlangte der Vatikan 1929 Souveränität. Mit der Schaffung des Vatikanstaates legt er den Grundstein für Politik und Diplomatie. Artikel-Nr.: 46 67665 Weitere Informationen auf unserer Website Maria 107 Arbeitsheft: Päpste – Politik des Vatikanstaates Unsere Arbeitshefte/Kopiervorlagen sind von renommierten Autoren (Lehrer/-innen, Professor/-innen, Erzieher/-innen etc.) entwickelt. Alle Themen sind lehrplanzentral, auf aktuelle Schulentwicklungen sowie Pisa-Anforderungen abgestimmt, um einen inklusiven Unterricht sowie eine kompetenzorientierte Förderung zu verwirklichen. Artikel-Nr.: 75 50342 Weitere Informationen auf unserer Website DVD: Leben im Kloster – Orden und Mönche Mönche tragen braune Kutten und als Frisur die Tonsur. Mehr wissen wir in der heutigen Zeit meist nicht über Mönche. Dabei gibt es viele Unterschiede innerhalb dieser Lebensform. Was genau sind Mönchsorden und wie sind sie entstanden? Artikel-Nr.: 46 67664 Weitere Informationen auf unserer Website Arbeitsheft: Leben im Kloster – Orden und Mönche Unsere Arbeitshefte/Kopiervorlagen sind von renommierten Autoren (Lehrer/-innen, Professor/-innen, Erzieher/-innen etc.) entwickelt. Alle Themen sind lehrplanzentral, auf aktuelle Schulentwicklungen sowie Pisa-Anforderungen abgestimmt, um einen inklusiven Unterricht sowie eine kompetenzorientierte Förderung zu verwirklichen. Artikel-Nr.: 75 50341 Weitere Informationen auf unserer Website DVD: Das Gebet – in den Weltreligionen Das Gebet, ein religiöser Grundakt, der in Form einer Bitte, des Dankes oder als Gespräch formuliert sein kann. Ob im Islam, im Christentum, im Buddhismus, im Hinduismus oder im Judentum – in allen fünf Weltreligionen geht es im Gebet um die Zuwendung zu ihrem Gott oder einer höheren Kraft. Artikel-Nr.: 46 67663 Weitere Informationen auf unserer Website Maria 108 Arbeitsheft: Das Gebet – in den Weltreligionen Unsere Arbeitshefte/Kopiervorlagen sind von renommierten Autoren (Lehrer/-innen, Professor/-innen, Erzieher/-innen etc.) entwickelt. Alle Themen sind lehrplanzentral, auf aktuelle Schulentwicklungen sowie Pisa-Anforderungen abgestimmt, um einen inklusiven Unterricht sowie eine kompetenzorientierte Förderung zu verwirklichen. Artikel-Nr.: 75 50340 Weitere Informationen auf unserer Website DVD: Massencoaching – Sekten am Psychomarkt? In vielen Berufszweigen und Unternehmen steht alles Arbeiten und Schaffen unter der Maxime: „Erfolg“. Dies führt Menschen vielfach an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Dieser Erfolgsdruck macht auch vor der Schule nicht halt. Doch was ist, wenn Erfolg im Leben, die Motivation und Freude an der Arbeit aus den unterschiedlichsten Gründen ausbleiben? Artikel-Nr.: 46 65881 Weitere Informationen auf unserer Website Arbeitsheft: Massencoaching – Sekten am Psychomarkt? Unsere Arbeitshefte/Kopiervorlagen sind von renommierten Autoren (Lehrer/-innen, Professor/-innen, Erzieher/-innen etc.) entwickelt. Alle Themen sind lehrplanzentral, auf aktuelle Schulentwicklungen sowie Pisa-Anforderungen abgestimmt, um einen inklusiven Unterricht sowie eine kompetenzorientierte Förderung zu verwirklichen Artikel-Nr.: 75 50288 Weitere Informationen auf unserer Website DVD: Weltreligionen – Weltdeutungen und Menschenbilder Seit es Menschen gibt, beschäftigen sie sich mit der Frage woher das Leben kommt, wie es nach dem Tod weitergeht und was das Leben eines Menschen trägt. Schon immer haben die Menschen ihrer Hoffnung Ausdruck gegeben, dass sie in ihrer Existenz nicht alleine gelassen sind, dass es einen höheren Grund gibt, der das Leben schenkt, behütet und schließlich bewahrt. Artikel-Nr.: 46 64206 Weitere Informationen auf unserer Website Maria 109 10. Impressum Autor/Redaktion Dr. Anton Deutschmann Kamera Chris Schlegel Bildnachweis Astarte with horns.jpg, Foto: Jastrow (Original image) San Francesco Cimabue.jpg, Foto: Starlight modified by GunnarBach Schnitt Chris Schlegel Autoren Unterrichtsmaterial Doris Schlegel Dr. Anton Deutschmann Eva Zoubek Endredaktion Jennifer Theis Stefan Bromberger Interaktive Arbeitsblätter SMART Erdmuthe Schulze Produktionsleitung Axel Schramm MasterTool-Folien Jennifer Theis Wir danken für die freundliche Unterstützung Den Interviewpartnern Pfarrer Andreas Ebert Dr. Christoph Kürzeder HTML-Programmierung Ulrike Arnold Endredaktion Jennifer Theis Stefan Bromberger Copyright MedienLB, Starnberg 2015 Medien für Lehrpläne und Bildungsstandards GmbH Bahnhofplatz 8 82319 Starnberg www.MedienLB.de Telefon: +49(0)8151 – 55071 – 20 Fax: +49(0)8151 – 55071 – 99 E-Mail: [email protected] Geschäftsführung: Dr. Anita Stangl Handelsregister: Amtsgericht München, HR B 156279 Maria 110 3.2 Ergänzendes Unterrichtsmaterial (mit Lösungsvorschlägen) 1. Maria, die Mutter Jesu Aufgaben: 1. Im Neuen Testament hat Maria bei der Geburt eine ganz besondere Rolle. Vielleicht kennst du Frauen, die ein Kind erwarten. An was müssen sie alles denken, bevor das Kind geboren wird? __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ 2. Wie hat Maria reagiert, als sie erfahren hat, dass sie ein Kind erwartet? __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ 3. Wie würdest du reagieren, wenn du erfahren würdest, dass du ein Kind erwartest? __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ Maria 46 1. Maria, die Mutter Jesu (Lösung) Aufgaben: 1. Im Neuen Testament hat Maria bei der Geburt eine ganz besondere Rolle. Vielleicht kennst du Frauen, die ein Kind erwarten. An was müssen sie alles denken, bevor das Kind geboren wird? individuelle Schülerlösung z. B. Hebamme und Krankenhaus auswählen Babyzimmer vorbereiten und einrichten Babysachen kaufen einen Namen finden … 2. An was hat Maria wohl gedacht, als sie erfahren hat, dass sie ein Kind erwartet? individuelle Schülerlösung 3. Wie würdest du reagieren, wenn du erfahren würdest, dass du ein Kind erwartest? individuelle Schülerlösung Maria 47 2. Ave Maria Latein: Ave Maria, gratia plena, Dominus tecum. Benedicta tu in mulieribus, et benedictus fructus ventris tui, Iesus. Lateinische Inschrift über dem Eingang zum Pfarrhaus von Tiefenpölz: „Tritt nicht ein, ohne ein Ave Maria zu sprechen!“ Sancta Maria, Mater Dei, ora pro nobis peccatoribus nunc et in hora mortis nostrae. Amen. Deutsch: Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. Aufgaben: 1. Lies das Gebet! 2. Unterstreiche die schwierigen Wörter! 3. Kläre die Bedeutung der Begriffe! 4. Schreibe das Gebet ab und verschönere es mit eigenen Zeichnungen! Maria 48 3. Wortsalat Der Evangelist Lukas berichtet, wie Maria wenige Tage nach der Verheißung der Geburt des Gottessohnes durch den Engel Gabriel ihre Verwandte Elisabeth besucht (Lk 1,39-56). Bei der Begrüßung wird Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt und preist Maria und ihr Kind. Darauf stimmt Maria einen Lobgesang an (Lk 1,46-55), der nach dem Anfangswort der lateinischen Fassung "Magnifikat" heißt: Aufgabe: In diesem Text ist einiges durcheinander geraten! Nimm deine Bibel zur Hand und versuche, den Text wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen! Meine Geist preist die Magd des Herrn, und mein jubelt über Gott, meinen selig Retter. Denn auf die Seele seiner hat er geschaut. Siehe, Mächtige preisen mich alle Geschlechter. Denn der Größe hat Niedrigkeit an mir getan, und sein Name ist von nun an heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Großes über alle Nachkommen, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm Vätern Gaben: Er zerstreut, die im Herzen sind vom Thron. Er stürzt machtvolle voll Hochmut Taten die Mächtigen und erhöht die Niedrigen Geschlecht. Die Hungernden Knechtes Israel er mit seinen Reichen und lässt die ausgehen. Er nimmt Abraham sich seines leer an und denkt an sein beschenkt Erbarmen, das er unseren ewig verheißen, und hat seinen auf. Maria 49 3. Wortsalat (Lösung) Der Evangelist Lukas berichtet, wie Maria wenige Tage nach der Verheißung der Geburt des Gottessohnes durch den Engel Gabriel ihre Verwandte Elisabeth besucht (Lk 1,39-56). Bei der Begrüßung wird Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt und preist Maria und ihr Kind. Darauf stimmt Maria einen Lobgesang an (Lk 1,46-55), der nach dem Anfangswort der lateinischen Fassung "Magnifikat" heißt: Aufgabe: In diesem Text ist einiges durcheinander geraten! Nimm deine Bibel zur Hand und versuche, den Text wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen! Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind. Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Maria 50 4. Maria, breit den Mantel aus Maria, breit den Mantel aus ist eines der bekanntesten Marienlieder. Es erbittet den Schutz und die Fürsorge der Gottesmutter Maria. Das Lied erschien erstmals 1640 und hatte 29 Strophen. Maria, breit den Mantel aus, mach Schirm und Schild für uns daraus; lass uns darunter sicher stehn, bis alle Stürm vorüber gehn. Patronin voller Güte, uns allezeit behüte. Dein Mantel ist sehr weit und breit, er deckt die ganze Christenheit, er deckt die weite, breite Welt, ist aller Zuflucht und Gezelt. Patronin voller Güte, uns allezeit behüte! Maria, hilf der Christenheit, zeig deine Hilf uns allezeit; mit deiner Gnade bei uns bleib, bewahre uns an Seel und Leib! Patronin voller Güte, uns allezeit behüte! O Mutter der Barmherzigkeit, den Mantel über uns ausbreit; uns all darunter wohl bewahr, zu jeder Zeit in aller Gefahr. Patronin voller Güte, uns allezeit behüte. Hochaltar mit der Schutzmantelmadonna (Ausschnitt) in der Pfarrkirche von Maria Gail, Stadt Villach, Kärnten, Österreich. Autor: Johann Jaritz Aufgaben: 1. Lies den Liedtext! 2. Welche Eigenschaften werden Maria in diesem Lied zugesprochen? 3. Wünschst du dir auch manchmal eine/-n Beschützer/-in? 4. Welche Eigenschaften sollte dein/-e Beschützer/-in haben? Maria 51 5. Jesus am Kreuz 23 Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war. 24 Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies führten die Soldaten aus. 25 Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Vesperbild; Schwaben, gegen 1500 26 Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! 27 Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. 28 Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet. 29 Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund. 30 Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf. Aufgaben: 1. Hast du schon mal einen geliebten Menschen verloren? Wie hast du dich gefühlt? 2. Wie denkst du, hat Maria sich gefühlt? 3. Schreibe einen Brief an Maria! Wie kannst du sie trösten? Maria 52 6. Lehrplananalysen Baden-Württemberg exemplarische Auswahl für: Religionslehre Sek. I Jahrgang 6-10 DIMENSION: WELT UND VERANTWORTUNG Die Schülerinnen und Schüler … können religiöse Ausdrucksformen in unserer Gesellschaft erkennen und zuordnen; wissen, dass sich das (Schul-)Jahr besonders an kirchlichen Festen orientiert; können den Wert des Sonntags für das persönliche und gemeinschaftliche Leben erläutern; können Gleichnisse als Erzählungen deuten, die auf ein verändertes Verhalten in der Gesellschaft zielen; können Beispiele von Ungerechtigkeit beschreiben und nach deren Ursachen und Folgen fragen; kennen die biblische Weisung, für Gerechtigkeit einzutreten, und können ihr eigenes Gerechtigkeitsempfinden dazu in Beziehung setzen; können zeigen, dass Hilfsbereitschaft zu einem besseren Zusammenleben in der Gesellschaft beiträgt; wissen, dass diakonisches Handeln eine Grundfunktion von Kirche ist, und kennen als Beispiel die Suchthilfe diakonischer Einrichtungen; kennen daraus sich ergebende Herausforderungen für die eigene Lebensführung und die Mitgestaltung der Gesellschaft; können zwei weitere, gegenwärtig relevante ethische Ansätze darstellen und mögliche Auswirkungen für die Bearbeitung aktueller ethischer Probleme daraus ableiten. DIMENSION: KIRCHE UND KIRCHEN Die Schülerinnen und Schüler … können Gemeinsamkeiten und Unterschiede der evangelischen und katholischen Kirche erläutern; können Kirchengebäude deuten und mit Synagogen vergleichen; können im Rahmen der Schule Ökumene praktizieren; können die Bedeutung des Sonntags darlegen; verstehen Verhaltensweisen und Reaktionen von Menschen, die keiner oder einer anderen religiösen Tradition angehören; können Ursachen der Kirchentrennung in der Reformation darstellen; können am Beispiel der Arbeit mit Suchtkranken die diakonische Arbeit der Kirche begründen und darstellen; können Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kirchengebäuden und Moscheen mit ihrer je eigenen Symbolik erläutern; können unterschiedliche Haltungen von Christinnen und Christen zum Nationalsozialismus aus deren theologischen Vorstellungen (Antijudaismus, Verständnis der Obrigkeit) herleiten; Maria 68 Bayern exemplarische Auswahl für: Religionslehre Sek. I Jahrgang 6-10 Ein Neubeginn – miteinander leben, lernen und den Glauben entdecken Gott begleitet uns – im Gebet sind wir ihm nahe: von Lebenssituationen der Kinder her Gebetshaltungen und -formen verstehen; Grundgebete wiederholen, z. B. Vaterunser, Ave Maria; einen Psalm erschließen (z. B. Ps 23; Ps 31,2-6); Gebete frei formulieren, ggf. Gebetbuch erstellen; religiöses Leben an der Schule entdecken Zur inneren Mitte finden – Sinnerfahrung und christliches Handeln Maria als Typus des hörenden und für Gott offenen Menschen (z. B. Lk 1,46-55; 2,19), ggf. künstlerische Darstellung; wie Menschen aus dieser Haltung Kraft gewinnen, z. B. Volksfrömmigkeit (→ Festkalender) Wege zu Gott: die Bibel als Zeugnis der Gotteserfahrung exemplarische Begegnung mit der Bibel als Buch menschlicher Gotteserfahrungen erfahrungsbezogene Annäherung an eine Textstelle (z. B. Schöpfung) oder Gestalt (z. B. Maria von Magdala) oder Gattung (z. B. Psalm); exegetische Vertiefung durch mehrdimensionale Schriftauslegung: historisch-kritische Methode, ihre Grenzen und weitere Erschließungsschritte aus der Sicht des Glaubens die Bibel als Buch, das in geschichtlichen Situationen von Menschen gedeutete Gotteserfahrungen enthält: Vergleich mit dem Textverständnis eines heiligen Buches in einer anderen Religion, z. B. Koran Menschen aus dem Umkreis Jesu In Weiterführung von Ev 5.4 sollen die Schülerinnen und Schüler nun wichtigen Gestalten des Neuen Testaments in ihrer Begeisterung und ihrem Mut zur Nachfolge, aber auch in ihren Zweifeln und ihrem Versagen begegnen. An ihnen können die Schüler/innen erkennen, wie die „Frohe Botschaft“ Jesu Menschen ergreifen und verändern kann. Über Menschen im Umfeld Jesu nachdenken eine Person, die Jesus geprägt hat, z. B. Maria, Josef, Johannes der Täufer ein Beispiel für Formen und Konsequenzen der Nachfolge: Martha und Maria oder Maria Magdalena oder Petrus oder Judas oder Thomas Gestalten aus den alttestamentlichen Königsgeschichten (ca. 12 Stunden) Das Alte Testament bietet den Schülern/innen in literarisch reflektierter Form Beispiele dafür, wie Gott in der Geschichte Menschen begegnet und sie herausfordert. In ausgewählten Königsgeschichten lernen sie Männer und Frauen kennen, die in der Tradition des Volkes Israel stehen und an denen sie eigene Lebenserfahrungen wiedererkennen, neu auslegen und mit dem Glauben an Gott in Beziehung setzen können. gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten; Stationen islamischer Geschichte und Kultur kennenlernen; Maria 69 Leben und Wirken Mohammeds (im Überblick); Ausbreitung des Islam (in Grundzügen); Schönheit und Fremdheit islamischer Zeugnisse, z. B. in Baukunst, Musik, Kalligrafie erste Schritte für die eigene Standortbestimmung im Gespräch mit dem Islam; erproben Verständnis der Heiligen Schriften; Bedeutung Jesu für Christen und Muslime; ein weiteres Gesprächsthema, z. B. Rolle der Frau, Schicksal, Glaubensrichtungen, Stellung zu Krieg; wenn möglich, Begegnung mit Muslimen, Besuch einer Moschee (eventuell als Projekt) Leben in vielfältigen Familienformen (ca. 8 Stunden) Die Jugendlichen sollen die gegenwärtige und historische Vielfalt der Lebensformen bewusst wahrnehmen und sich über eigene Erfahrungen und Sehnsüchte nach Halt und Geborgenheit sowie nach Selbstbestimmung und Distanz klar werden. Familien- und Verwandtschaftsgeschichten aus der Bibel zeigen, wie Familienbeziehungen gelingen und scheitern können und wie beides unter Gottes Segenszusage steht. Die Vielgestaltigkeit menschlichen Zusammenlebens als Herausforderung an den Glauben wahrnehmen Familienleben zwischen Geborgenheit und Konflikthaftigkeit, Nähe und Distanz Familienformen und Vorstellungen von Familie früher und heute, z. B. Alleinerziehende, Kern-, Patchwork, Mehrgenerationenfamilie, erweiterte Familie Rollen und Beziehungen, wie Mann und Frau, Geschwister, Generationenverhältnis, Erfahrung mit Erziehung Wertschätzung und Relativierung der Bedeutung von Familie, z. B. in den Erzelterngeschichten, im 4. Gebot, in Mk 3,31-35 Impulse des Glaubens für das Zusammenleben: z. B. Vertrauen, Vergebung, Wahrhaftigkeit, Freiheit Religion und Religionen: Die Schüler/innen gewinnen Einblick in die Vielfalt von Religion und Religionen, Weltanschauungen und Frömmigkeitsformen. Sie werden ermutigt, ihre kulturelle und religiöse Identität in dialogischer Offenheit zu entwickeln sowie ihre Religionsmündigkeit wahrzunehmen. Eines der drei Themen soll schwerpunktmäßig behandelt werden, wobei der Gesichtspunkt der Toleranz in jedem Fall verpflichtend ist. Religion als den Menschen prägende Kraft wahrnehmen Religion im Erfahrungsbereich der Schüler; lebensbegleitende Riten, Bräuche, Feste evtl. plurale religiöse Sozialisation; dazu Umfragen, religionssoziologische Einsichten Religionsmündigkeit; positive und negative Religionsfreiheit Zusammenhang von Religion und Kultur an Beispielen den Wandel vom traditionellen zum heutigen Verständnis von Mission kennenlernen Motive, Ziele und Arbeitsweisen der Mission im 19. Jahrhundert; Religion und Kulturimperialismus „missionarische Kirche” heute - Kennzeichen, Probleme und Grundthemen: Indigenisation der Die Zugehörigkeit zu Gruppen wird für die Schüler/innen zunehmend wichtig. Sie sollen sich der Rollenerwartungen und Anforderungen, der Chancen und Konflikte, die das Leben in Gruppen mit sich bringt, bewusstwerden. Die Beschäftigung mit Menschen in außergewöhnlichen Lebenssituationen kann die Selbstwahrnehmung verändern und damit die Maria 70 Persönlichkeitsentwicklung fördern und die Schüler/innen zu Verständnis für anderes und andere, zur persönlichen Stellungnahme und zu solidarischem Handeln herausfordern. Die Bedeutung von Freundschaften für unser Leben erfassen. Grundlage und Gestaltung der Kirche (ca. 18 Stunden) An ausgewählten Beispielen verfolgen die Schüler/innen, wie Christen die Entstehung und das Leben der ersten Gemeinden als Wirkung des Heiligen Geistes verstanden haben. Sie sollen wahrnehmen, was Kirche bis heute ausmacht. Die Bedeutung des Heiligen Geistes für das Christentum erkennen. Zwischen Menschenwerk und Gotteswerk: Erfahrungen mit der Kirche heute; der dritte Glaubensartikel (unter Einbeziehung von Luthers Auslegung) die Entstehung und Entwicklung der frühen Christengemeinden kennenlernen; Leben und Wirken des Paulus in Grundzügen Die ersten Gemeinden: Leben, Konflikte, Lösungsansätze (z. B. „urchristlicher Kommunismus“, Stephanus, Apostelkonzil und Verhältnis zum Judentum, Rolle der Frau; eventuell auch Bekenntnis, Ämter, Kanon), die Christen im römischen Kaiserreich bis ins 4. Jahrhundert (Christenverfolgungen im Überblick); die Entwicklung zur Reichskirche und darüber hinaus in Ansätzen nachvollziehen die konstantinische Wende; ihre Chancen und ihre Problematik Bedeutung des Kirchenbaus; Kirchenräume (eventuell auch deren Bildsprache in Ost- und Westkirche) als Ausdruck des Glaubens (in Auswahl); ein Beispiel für den Aufbau der Kirche der Gegenwart: die evang.-luth. Kirche in Bayern (im Überblick) Islam Die Jugendlichen sollen den Islam in Grundzügen kennenlernen. Sie sollen dazu angeregt werden, Fremdes zu achten und zugleich die eigenen kulturellen und religiösen Prägungen und Vorstellungen besser zu begreifen. Grundzüge islamischen Glaubens und Lebens erfassen; Alltagserfahrungen mit Menschen islamischer Glaubenszugehörigkeit; die Bedeutung der „fünf Säulen“ und des Korans für die Gläubigen; Lebensalltag muslimischer Familien in Deutschland in der Spannung zwischen ihrer Religion und den damit verbundenen kulturellen Traditionen und den gegenwärtigen Botschaft; Konvivenz; kirchliche Hilfe zur Selbsthilfe; eine bayerische Partnerkirche sich mit der Pluralität der Religionen auseinandersetzen der Wahrheitsanspruch der Religionen, unterschiedliche Wege zur Toleranz: Aufklärung, „anonymes Christentum”, Anerkennung verschiedener Heilswege Möglichkeiten und Grenzen der Verständigung anhand von Themen wie Weltethos, Frauenbild, Heilige Schriften, gemeinsame diakonische Praxis Maria 71 Berlin exemplarische Auswahl für: Ethik Sek. I Jahrgang 6/8/10/ Familie und ihre Werte im Wandel der Zeit Kindererziehung früher und heute Gesellschaftliche Rollen (Mann und Frau damals und heute ) Die Wichtigkeit der personalen Identität darf nicht vergessen lassen, dass der Mensch auf seinesgleichen angewiesen ist. Er bedarf der allgemeinen gesellschaftlichen Unterstützung und er benötigt die Nähe von Menschen, denen er vertrauen darf und die ihn durch ihr Vertrauen auszeichnen. Dies bezieht sich auf alle Formen vertrauensvoller menschlicher Nähe, die hier unter dem Namen Freundschaft zusammengefasst sind, z. B. Lebensgemeinschaften und Liebesbeziehungen sowie das Verhältnis zu nächsten Angehörigen, Spiel- und Schulkameraden und Arbeitskollegen. Dabei nimmt die selbstbestimmte Freundschaft eine besondere Stellung ein. Moralisch handeln bedeutet, etwas für die Freunde im Geist der Freundschaft zu tun, ohne bedingungslos loyal zu sein. Dazu gehören auch eine kritische Haltung gegenüber den Freunden sowie die Fähigkeit zur Selbstkritik. In und außerhalb des persönlichen Umfeldes spielt jeder Mensch bestimmte Rollen, die ihm zunächst von außen durch seine Stellung in familiären, sozialen, ökonomischen oder kulturellen Kontexten zugewiesen werden. Diese Rollen sind mit bestimmten Erwartungen an sein Handeln verbunden, die jeder Einzelne mit seinen eigenen Vorstellungen verbinden muss, um seinen Weg im gesellschaftlichen Gefüge selbstständig zu finden. Innerhalb des Spannungsfeldes zwischen Autonomie und Rolle sucht jedes Individuum für sich eine persönliche Antwort auf die Frage nach eigener Identität und nach einem gelingenden, glücklichen Leben. Jesus als „Retter“ der Menschen und der Welt Maria 72 Brandenburg exemplarische Auswahl für: Ethik Sek. I Jahrgang 6/8/10 Familie und ihre Werte im Wandel der Zeit Kindererziehung früher und heute Gesellschaftliche Rollen (Mann und Frau damals und heute ) Die Wichtigkeit der personalen Identität darf nicht vergessen lassen, dass der Mensch auf seinesgleichen angewiesen ist. Er bedarf der allgemeinen gesellschaftlichen Unterstützung und er benötigt die Nähe von Menschen, denen er vertrauen darf und die ihn durch ihr Vertrauen auszeichnen. Dies bezieht sich auf alle Formen vertrauensvoller menschlicher Nähe, die hier unter dem Namen Freundschaft zusammengefasst sind, z. B. Lebensgemeinschaften und Liebesbeziehungen sowie das Verhältnis zu nächsten Angehörigen, Spiel- und Schulkameraden und Arbeitskollegen. Dabei nimmt die selbstbestimmte Freundschaft eine besondere Stellung ein. Moralisch handeln bedeutet, etwas für die Freunde im Geist der Freundschaft zu tun, ohne bedingungslos loyal zu sein. Dazu gehören auch eine kritische Haltung gegenüber den Freunden sowie die Fähigkeit zur Selbstkritik. In und außerhalb des persönlichen Umfeldes spielt jeder Mensch bestimmte Rollen, die ihm zunächst von außen durch seine Stellung in familiären, sozialen, ökonomischen oder kulturellen Kontexten zugewiesen werden. Diese Rollen sind mit bestimmten Erwartungen an sein Handeln verbunden, die jeder Einzelne mit seinen eigenen Vorstellungen verbinden muss, um seinen Weg im gesellschaftlichen Gefüge selbstständig zu finden. Innerhalb des Spannungsfeldes zwischen Autonomie und Rolle sucht jedes Individuum für sich eine persönliche Antwort auf die Frage nach eigener Identität und nach einem gelingenden, glücklichen Leben. Jesus als „Retter“ der Menschen und der Welt Maria 73 Bremen exemplarische Auswahl für: Biblische Geschichte, Religion Sek. I & II Jahrgang 6/8/10/12 Religion im Leben der Menschen Den Glauben leben: Gebete und Feste der Religionen: Jahreskreis – Ursprung Gestaltformen/Kinder erzählen vom Glauben Die Bibel: Schöpfung/die Bibel: Entstehung und Aufbau/Frauen und Männer der Bibel – ihr Leben und ihre Botschaft Die Schülerinnen und Schüler können den Religionen Judentum, Christentum und Islam Feste und Bräuche zuordnen und beschreiben, kennen Merkmale und einige Kernaussagen von bedeutenden Gebeten und können sie voneinander unterscheiden, kennen einige Grundgeschichten der Bibel, verstehen die Einteilungen dieses Buches und können die Geschichten zueinander in Bezug setzen, können religiöse Bräuche und Rituale (wie: Taufe, Beschneidung, Bar Mizwa, Kommunion usw.) den verschiedenen Lebensphasen zuordnen und beschreiben, kennen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der evangelischen, katholischen und orthodoxen Konfession und verstehen deren geschichtliche Hintergründe. Anforderungen am Ende der 8. Klasse: Die Schülerinnen und Schüler können … religiöse Normen, Weisungen und Impulse für die ethische Lebensgestaltung an zentralen religiösen Textbeispielen erläutern (z. B. 10 Gebote, Goldene Regel, Weisheiten, etc.), die zentralen Aussagen der Religionen zuordnen, deuten und ihre Wirksamkeit für die jeweiligen Religionen einschätzen (z. B. Abraham, Moses, Jesus, Mohammed, Ali, Buddha). Jesus Mögliche Zugänge Wie sah die Umwelt zur Zeit Jesu aus? Wie begegnet Jesus Menschen, die aus der Gesellschaft ausgeschlossen sind? Was können wir von Jesus lernen? Heilige Schriften Mögliche Zugänge Woher wissen wir etwas über Moses, Buddha, Jesus, Mohammed und was ist das jeweils Charakteristische an ihnen? Wie prägte das historische Umfeld die Entstehung der Heiligen Schriften und wie sind sie für uns heute zu verstehen? Welche Bedeutung haben die Schriften für die Religionsgemeinschaften? Maria 74 Hamburg exemplarische Auswahl für: Religion Sek. I Jahrgang 6/8 Wer sind meine Vorbilder und Idole? Wozu benötigen Menschen Vorbilder? Welche Vorbilder gibt es in den Religionen? Welche Maßstäbe bieten Religionen für die Beurteilung von Idolen und Vorbildern? Welche religiösen Organisationen (z. B. Kirchengemeinden, Moscheen und ihre Gemeinden, Diakonie) gibt es im Stadtteil und in Hamburg? Worin sehen sie ihre Aufgaben und welche Angebote machen sie u. a. für Jugendliche? Wie sind die zugehörigen Religionen bzw. Konfessionen entstanden und organisiert, was kennzeichnet ihren Glauben? Welche Vorteile erwachsen einer Großstadt wie Hamburg aus religiöser Vielfalt, welche Probleme bringt diese mit sich? Wie können wir ein Leben in religiöser und kultureller Vielfalt konstruktiv gestalten? Themenbereich 3: Glaube und Religionen Heilige Schriften Woher wissen wir etwas über Moses, Buddha, Jesus, Mohammed ...? Wie prägte das historische Umfeld die Entstehung der Heiligen Schriften und wie sind sie für uns heute zu verstehen? Was sagen mir einzelne Texte Heiliger Schriften? Welche Bedeutung können sie haben? Maria 75 Hessen exemplarische Auswahl für: Religion Sek. I Jahrgang 7/8/9 JESUS MACHT STARK: Kinder – Frauen – Arme – Kranke – Außenseiter: ihr Platz in der Gesellschaft. Wie ging Jesus mit ihnen um? Veränderungen durch die Begegnung mit ihm. Die Überlieferung der hebräischen Bibel ist geprägt durch die Erzählungen über Männer und Frauen, in denen die Deutungen und Erfahrungen eines langen Weges des Volkes Israels mit seinem Gott zum Ausdruck kommen. In Form von individuellen Lebensgeschichten werden grundsätzliche Fragen und Glaubenseinsichten vermittelt. Trotz ihres Alters erschließen sich die Texte immer neu, wenn sie auch auf dem Hintergrund der Geschichte des Volkes Israel gedeutet werden. Die Bearbeitung der alttestamentlichen Geschichten in Musik, Literatur und bildender Kunst hat unsere Kultur geprägt. Die Kenntnis dieser Geschichten erschließt uns somit Gegenwartskultur. Zugleich kann mit ihnen eigene Lebensdeutung eingeübt werden. Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben: Urteilen Der islamische Glaube lebt von der Ergebung in den Willen Gottes und seiner Gerechtigkeit. Die Beschäftigung mit ausgewählten Stellen des Koran ermöglicht einen Vergleich mit dem Christentum: Gottesbild – Abraham – Mose – Jesus – Maria. Der Koran reiht Jesus als Sohn der Maria in die Reihe der Propheten ein, deren letzter Mohammed ist. Das Neue Testament verkündigt Jesus als Sohn Gottes. Ein Vergleich von Bibel und Koran (Entstehung, Einteilung, Umfang, Inhalte, Parallelen) verschafft Klarheit über die Basis der eigenen Religion und zeigt die Verwandtschaft der abrahamitischen Religionen auf. Die festen Formen des Betens, das Fasten und die Armensteuer stellen eine Anfrage an den Sinn und die Ernsthaftigkeit entsprechender christlicher Glaubenspraxis dar. VERGLEICH JUDENTUM/CHRISTENTUM Stellung der jüdischen Frau in Haus und Synagoge; Bedeutung der Religion im Alltag. GLAUBENSLEHRE, FRÖMMIGKEIT UND LEBENSPRAXIS Der Koran; die fünf Säulen; die Moschee und das Freitagsgebet; islamische Feste; die Bedeutung der Familie und die Rolle der Frau; Gebote und Verbote; heilige Orte; Muslime in Deutschland heute; Alltagskultur. Mohammed; Ausbreitung; Gruppierungen (Schiiten, Sunniten, Aleviten, Ahmadiyya). Maria 76 Mecklenburg-Vorpommern exemplarische Auswahl für: Religion Sek. I Jahrgang 6/8/10/ Biblische Frauengestalten am Beispiel von Maria aus Magdala: Sich kritisch mit der Rolle auseinandersetzen, die Frauen in der Bibel spielen. Männerbilder/Frauenbilder: Das Rollenbild für das eigene Geschlecht in seiner gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Prägung erkennen und kritisch reflektieren. Sie reflektieren kritisch, was sie aus der Berichterstattung der Medien über den Islam erfahren. Sie setzen sich damit auseinander, dass die islamischen Länder im Mittelalter fortschrittlicher waren als die christlichen. Sie erarbeiten sich eine differenzierte Haltung zu den Problemfeldern Djihad, Scharia und zur Stellung der Frau im Islam. Die Schüler/innen kennen die Situation der Frauen zur Zeit Jesu und die Geschichte der Maria von Magdala und setzen sie in Beziehung zur heutigen Zeit. Die Schüler/innen lernen den Beitrag verschiedener Religionen bezüglich der gesellschaftlichen und religiösen Inkulturation von Mann und Frau kennen und analysieren. Sie setzen sich mit Definitionen und Erscheinungsbildern von Männern und Frauen innerhalb verschiedener Mythen auseinander. Sie lernen biblische Männer- und Frauengestalten kennen. Sie beschäftigen sich mit Auffassungen feministischer Theologie. Die Schüler/innen setzen sich unvoreingenommen mit homo-, hetero- und bisexuellen Lebensentwürfen auseinander. Sie problematisieren Rollenverhalten und deren Ursache aus ihren Alltagserfahrungen. Sie thematisieren den Gebrauch der Sprache von Jungen/Männern und Mädchen/Frauen innerhalb der Lerngruppe, Familie und Freizeit und reflektieren diesen kritisch. Die Schüler/innen werden sich als Wahrnehmende und Wahrgenommene bewusst und erfassen Angenommensein und Ablehnung bezüglich typischer rollenspezifischer Verhaltensnormen und Regeln. Sie erkennen, dass auch starke Männer und Frauen schwach sein können. Sie untersuchen ihr Wahrnehmen von Traummännern und Traumfrauen sowie deren Einfluss auf die eigene Persönlichkeit. Sie fragen nach dem Menschen als Gottes Ebenbild. Sie lernen das Prinzip der Gewaltlosigkeit als ein bestimmendes Moment des miteinander Lebens kennen und setzen sich mit diesem auseinander. Sie verstehen das Kastenwesen als gesellschaftliches Strukturprinzip und diskutieren seine Ambivalenz. Sie problematisieren die Stellung der Frau in der hinduistischen Tradition und im heutigen Indien. Maria 77 Niedersachsen exemplarische Auswahl für: Religion Sek. I Jahrgang 6/8/ Zuspruch und Anspruch Gottes als Grundlage christlich orientierter Lebensgestaltung Schülerinnen und Schüler nehmen das christliche Menschenbild als in der Ebenbildlichkeit und der voraussetzungslosen Liebe Gottes begründet wahr und wissen, dass Selbstannahme und Nächstenliebe dankbare Reaktionen auf die vorausgehende Zuwendung Gottes sind. Die Schülerinnen und Schüler … verstehen religiöses Fragen nach Sinn und Ziel des Lebens als eine Grunddimension des Menschseins, deuten die biblischen Erzählungen der Urgeschichte als Ausdruck der Bestimmung des Menschen zwischen Freiheit und Verantwortung, belegen und erläutern das Bild des sündhaften Menschen und die voraussetzungslose Liebe Gottes an Textstellen der Bibel, entwerfen Beispiele voraussetzungsloser Vergebung für ihre Erfahrungswelt und schätzen mögliche Auswirkungen ein, bringen die Aufforderung zur sinnvollen Gestaltung des Lebens, die sich aus dem Schöpfungsauftrag und der Heilszusage an den Menschen ergibt, gestalterisch zum Ausdruck. Die biblische, kirchliche und theologische Perspektive öffnet den Blick für zentrale Sachzusammenhänge theologischer Reflexion und kirchlicher Praxis. In den durch die theologische Wissenschaft und existentiellen Fragen von Schülerinnen und Schülern begründeten Gegenstandsbereichen Mensch, Gott, Jesus Christus, Kirche und Ethik stellt die Perspektive von Kirche und Theologie die für jeden korrelativen und bildenden Prozess notwendigen Wissensbestände und fachmethodischen Anforderungen systematisch vor. Jesus Christus – Mensch und Gott Maria 78 Nordrhein-Westfalen exemplarische Auswahl für: Religionslehre Sek. I & II Jahrgang 6/8/10/12 Urteilskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler befragen eigene und gesellschaftliche Geschlechterrollenverständnisse und beurteilen sie vor dem Hintergrund biblischer Bilder von Menschen, analysieren und bewerten lebensfeindliche religiöse und säkulare Menschenbilder, unterscheiden und bewerten verschiedene Verständnisse vom Menschen, beurteilen die Relevanz reformatorischer Einsichten für christlichen Glauben und die Sicht auf das Leben und die Menschen heute. Die Schülerinnen und Schüler erläutern am Beispiel der biblischen Schöpfungserzählungen Aspekte einer biblisch-christlichen Sicht des Menschen vor seinem historischen Hintergrund, stellen vor dem eigenen biografischen Hintergrund die Genese ihrer Vorstellungen vom Menschen – als Frau und Mann – dar. SACHKOMPETENZ Die Schülerinnen und Schüler … erläutern grundlegende Inhalte des Glaubens an den sich in der Geschichte Israels und in Jesus Christus offenbarenden Gott, der auf Jesus Christus gegründeten Kirche und der christlichen Hoffnung auf Vollendung (SK 4), erläutern das von Jesus gelebte und gelehrte Gottesverständnis. Maria 79 Rheinland-Pfalz exemplarische Auswahl für: Religionslehre Sek. I & II Jahrgang 6/8/10/12 Hofpropheten, die im Dienste des Königs stehen; sie sollen Heil sichern, Unheil abhalten (1 Kön 22); dazu können auch Frauen gehören (Hulda, 2 Kön 22, 14; Jesajas Frau, Jes 8, 3); Prophetinnen, z. B. Miriam, Deborah Textarbeit: Frauen als Prophetinnen Arbeit mit Miriam-Bildern von M. Chagall oder S. Köder Dialog mit Miriam erfinden Textarbeit: Deborah streitet für Israel und für Gott Was ich Deborah fragen möchte Dialog mit einem Bild Das paulinische Bild umreißt somit die christliche Idealvorstellung einer harmonischen Gemeinschaft, die durch eine egalitäre Sozialstruktur, Nächstenliebe und vor allem Toleranz geprägt sein soll. Darin unterscheidet sich die paulinische Verwendung dieser Organismus-Metapher gerade von der anderer antiker Schriftsteller, die die hierarchische Über- und Unterordnung betonen. Das für die christliche Gemeinschaft fundamentale Konzept der Gleichheit aller Mitglieder bezieht sich sowohl auf soziale (Beispiel: Sklave/Freier) als auch auf nationale Unterschiede (Jude/Grieche) bzw. Unterschiede der Geschlechter (Frau/Mann), wie besonders deutlich in Gal 3, 28 formuliert wird. In der Apostelgeschichte (2, 42 - 47; 4, 32 - 35) wird das Ideal der christlichen Gemeinschaft im Sinne des antiken Freundschaftsideals (ein Herz und eine Seele; Freunde haben alles gemeinsam) und unter Rückgriff auf das AT (Dtn 15, 1 ff; u. a.: Es soll kein Armer unter euch sein) entworfen. Ob es diesen sog. christlichen “Liebeskommunismus” in der Jerusalemer Gemeinde gegeben hat, ist allerdings nicht mehr sicher auszumachen. Doch zeigen Paulus wie Apostelgeschichte: Menschen aller sozialer Schichten, Freie sowie Unfreie, Arme und Reiche und auch Männer und – für die antike Mentalität nicht selbstverständlich – Frauen konnten dieser neuen Glaubensgemeinschaft beitreten. Die Mitglieder der Gemeinschaft strebten nach Egalität und sozialem Ausgleich, d. h., sie unterstützten sich gegenseitig und boten zumal den Armen, etwa Witwen und Waisen, eine Art Soziales. Die ersten Christen. Ditzingen 1985 Frauen in der frühen Christenheit. Göttingen 1986 Zwischen Jesus und Paulus. Die Hellenisten, die “Sieben” und Stephanus. (Apg 6, 1-5; 7, 548,3). In: ZThK, Jg.72, 1975 (S.151-206) Frauen in den Religionen. Maria 80 Dies zeigt sich z. B. in der Schöpfungsgeschichte, wo der Mensch als Mann und Frau als Ebenbild Gottes beschrieben wird. In ihrem Mittelpunkt stehen Fragen nach der sozialen, kulturellen und religiösen Wirklichkeit der jüdischen Gesellschaft und nach der Rolle, die die Jesusbewegung darin spielte, der religiösen und sozialen Botschaft des Nazareners im Kontext des Judentums seiner Zeit, im Besonderen etwa nach seinem Verhältnis zur Auslegung des Mosegesetzes (der Tora) oder zur gesellschaftlichen Stellung der Frauen. Die modernen – man könnte sagen: kontextuellen – Interpretationen der Evangelien lassen ein konkretes und facettenreiches Bild des historischen Jesus und der Gruppe seiner Anhänger und Anhängerinnen entstehen. So hat etwa die feministische Theologie nachdrücklich zu Bewusstsein gebracht, dass auch Frauen von Anfang an zur Jesusbewegung gehört haben (vgl. Markus 15, 40 f) und eine entscheidende Rolle für die Auferstehungstradition spielten. Christliches Verständnis: Religiosität zwischen Vertrauen und Zweifel am Beispiel biblischer Gestalten, z. B. Prophetenschicksale, Jünger, Maria Mensch und Gott: von Gebet, Opfer und Fest (Sakrament), Modell einer heilsgeschichtlichen Bindung, z. B. Jahwe und sein Volk, Bundesschluss Aufgaben und Leistungen des Sakralen in den Künsten, Transzendenz und Diesseitigkeit. Maria 81 Saarland exemplarische Auswahl für: Religion Sek. I Jahrgang 7 Jesus – der Jude Charakteristische Elemente des religiösen Lebens in Israel zur Zeit Jesu nennen und darstellen; an Beispielen veranschaulichen, dass Jesus als gläubiger und toratreuer Jude gelebt hat und gestorben ist; erklären, wie es aus heutiger Sicht zur Verurteilung und Hinrichtung Jesu kommen konnte; in Ansätzen verstehen, warum in den Evangelien das Judentum und besonders die Pharisäer kritisiert werden; einige religiöse Motive für den christlichen Antijudaismus benennen und widerlegen. Entstehung des Neuen Testaments Den Aufbau des Neuen Testaments und zentrale Aspekte ausgewählter Schriften kennen; die neutestamentlichen Schriften als literarische Texte verstehen; den Weg zur Jesusüberlieferung bis zur Entstehung der Evangelien nachvollziehen; die Zweiquellentheorie als Antwort auf die synoptische Frage verstehen; im Blick auf die Schriften des Neuen Testaments erfassen, dass ‘Wahrheit‘ eine Interpretation ist und durch die Perspektive der Autoren und der Adressaten bestimmt wird. Jesus – der Christus Darstellen, was heute als gesichertes Wissen über den historischen Jesus gilt; unterscheiden zwischen dem historischen Jesus und Christusbildern des Glaubens; an Hand dieser Unterscheidung erkennen, dass spätere Erfahrungen den Rahmen für die Interpretation zurückliegender Ereignisse bilden, Christusbilder als Bilder der Hoffnung, der Sehnsucht nach Erlösung interpretieren; die Anregungskraft ausgewählter Christusbilder des 20. und 21. Jahrhunderts erfahren. Maria 82 Sachsen exemplarische Auswahl für: Religion Sek. I Jahrgang 6/8/ Sich positionieren zum Zusammenleben mit Muslimen: kulturelle Vielfalt, kultureller Austausch, Musik, Architektur, Esskultur, religiöse und kulturelle Traditionen der Muslime in der pluralistischen Gesellschaft, islamische Gemeinden in Deutschland, Frauen im Islam, Bedeutung des Kopftuchs, Moscheen Leben von jugendlichen Muslimen in Deutschland, Darstellung des Islam in den Medien, Internetrecherche. Gespräch mit Muslimen Kennen der grundsätzlichen Gleichheit und Verschiedenheit von Menschen, Sprache, Kultur, Religion, geografische und soziale Herkunft, Behinderungen, Verhaltensauffälligkeiten, Ausgrenzungen. Wahrnehmungsübungen Rollenspiele Körpersprache Darstellen und Erfassen von Gefühlen durch Farben, Musik und Sprache Übertragen der Kenntnisse biblischer Geschichten auf den Umgang mit anders seienden Menschen Maria und Martha Umgang mit Begabungen: Gleichnis von den anvertrauten Talenten, Mt 25, 14-30 par Reflexion über Neid und Anerkennung Wahlpflicht 1: Maria – Mutter der Kirche 4 Ustd. Einblick gewinnen in die Mariologie Maria in der Bibel: Lk 1, 26-38; Lk 1, 46-55; Joh 2, 1-12; Joh 19, 25-27; Apg 1, 14 Maria in der frühchristlichen Dogmatik, marianische Dogmen des 19. und 20. Jahrhunderts, Marienfeste und Brauchtum, feministische Theologie, Rolle der Frau in der katholischen Kirche und in der Ostkirche, Schutzmantelmadonna, neuere theologische Ansätze in der Mariologie, Bildbetrachtung Maria 83 Sachsen-Anhalt exemplarische Auswahl für: Religionsunterricht Sek. I Jahrgang 6/8/10 Frauen in der hebräischen Bibel Die Schülerinnen und Schüler sollen Fähigkeiten erwerben, die männlichen Fragestellungen und Perspektiven in den Erzählungen zu erkennen, die Spuren von Frauenerzählung in den „Vätergeschichten“ zu finden, die politische Bedeutung einer Frau hinter männlich orientierter Geschichtsdarstellung zu entdecken, die Klugheit und den Einfluss einer heute wenig bekannten Prophetin wahrzunehmen, am Beispiel der Huldaerzählung die männliche Sicht biblischer Geschichten zu durchschauen und zu verändern. Die männlichen Prägungen biblischer Erzählungen: bekannte biblische Erzählungen, z. B. Geschichten von Abraham, Josef, David: Welche Personen stellt die Bibel ausführlich bzw. nebensächlich vor? Welche Rolle spielen Mädchen und Frauen? (Bibelquiz; Kreuzworträtsel mit biblischen Frauennamen). Sara – die ausgelieferte Frau: 1. Mose 12,10-20 und 20,1-18 (aus einer Männergeschichte eine Frauengeschichte machen) Mirjam – die verdrängte Frau: Wer hat damals eigentlich gesiegt, gesungen und getrommelt? Vom Mirjamlied zum Moselied: vgl. 2. Mose 15, 20 f mit 15,1-18; der Geschwisterstreit: 4. Mose 12 Hulda, die verborgene Frau im Buch der Könige: Auf wen hörte König Josia damals? Wie mag es ihm dabei ergangen sein? 2. Könige 22 (Rollenspiel) Die Geschichte der Prophetin Hulda aus weiblicher Perspektive: Wie hätte Hulda von den Ereignissen berichtet? Wie hätte eine allwissende Erzählerin die Ereignisse aufgezeichnet? (Veränderung der biblischen Erzählung durch eine weibliche Perspektive) Frauen in der Kirche Die Schülerinnen und Schüler sollen Fähigkeiten erwerben, Aktivitäten von Frauen in der Kirchengeschichte zu erkennen, kirchlich engagierte Frauen im Spiegel ihrer Zeitgeschichte kennenzulernen, die praktische Nächstenliebe und das soziale Engagement als öffentliches Betätigungsfeld von Frauen zu entdecken und kritisch zu würdigen, das Engagement von Frauen in Kirchengemeinden differenziert wahrzunehmen. Die Schülerinnen und Schüler sollen Fähigkeiten erwerben, im Spiegel einer biblischen Geschichte einen Weg ins Ungewisse nachzuvollziehen, sich mit der komplizierten Lebenssituation zweier biblischer Frauen auseinanderzusetzen, die Erzähltradition um die Abrahamsöhne im Judentum und im Islam zu verstehen, die Missverständlichkeit von Gotteswahrnehmungen zu erkennen. Wo kommen Frauen in der Kirchengeschichte vor? (Sichten von Kirchengeschichts- und Geschichtsbüchern) Gesellschaftliche Anerkennung aktiver Christinnen in Geschichte und Gegenwart, z. B. Lydia, Hildegard von Bingen, Amalie Sieveking, Maria Jepsen (Quellentexte, Biografien): Wer waren/ sind diese Frauen? Was haben sie gemacht? Wie hat ihre Umgebung auf sie reagiert? (Arbeitsteilige Gruppenarbeit; Referate) Gesellschaftliche Hintergründe des sozialen Engagements von Frauen Maria 84 Was haben die genannten Frauen gemeinsam? Warum sind sie weniger bekannt geworden als die Kirchenmänner ihrer Zeit? Warum waren/sind Frauen häufig auf sozialem Gebiet engagiert? (fiktives Tagebuch) Haupt- und ehrenamtliche Tätigkeiten von Frauen in Kirchengemeinden Besuch einer Kirchengemeinde: Wer hat welche Aufgabe? (Statistik männlicher und weiblicher Gemeindemitglieder im Verhältnis ihrer Vertretung im Gemeindekirchenrat; Gestaltung einer Schautafel, eines Plakates über die von Frauen bzw. von Männern wahrgenommenen Aufgaben in der Kirchengemeinde). Welche Arbeitsbereiche innerhalb einer Kirchengemeinde wären für mich attraktiv? Welche kämen für mich überhaupt nicht in Frage? (Kritische Reflexion der eigenen Position) Geschlechter in der Geschichte, bürgerliches Leben in wilhelminischer Zeit. Erkundung im Archiv/Museum: Familienleben in Deutschland um die Jahrhundertwende; Dokumentation der Ergebnisse. Erforschung regionaler Frauengeschichte historische Quellenforschung, biografisches Arbeiten, literarische Textanalysen: Biografien bedeutender Frauen; Dokumentation der Ergebnisse. Frauen- und Mädchenbilder in den verschiedenen islamischen Kulturen Wie leben islamische Frauen und Mädchen in Deutschland, in Marokko, in der Türkei? (Jugendbücher; Filme; Gespräche) Lernfeld 5: Erfahrungen mit Jesus Christus; Thema: Zeit und Umwelt Jesu Wo lebte Jesus? (Veranschaulichung durch Reiseprospekte und Dias; Arbeit an Israel-Landkarten, stumme Karten). Wie wohnten Menschen in dieser Region? Die Geschichte Israels zwischen 37 v. Chr. und 70 n. Chr. In welchen politischen und sozialen Verhältnissen lebten Jesus und seine Leute? Lexikonartikel; Landkarten; Geschichtserzählungen; Bildmaterial (Freiarbeit); der Alltag einer jüdischen Familie damals; Horst Kl. Berg/Ulrike Weber: Benjamin und Julius (aus Jugendbüchern vorlesen). Die Schülerinnen und Schüler sollen Fähigkeiten erwerben, sich Informationen zum Leben Jesu zu erschließen, Jesus als heilkundigen Retter wahrzunehmen, Jesus als einen zu erkennen, der sich von Verachteten einladen lässt, Jesus als einen Menschen zu entdecken, der das Leben zu feiern versteht, Erwartungen zu formulieren, die heute an Jesus gestellt werden könnten. Hinweise zum Unterricht Was wäre, wenn Jesus in unsere Schule käme? (Szenische Darstellung mit unbesetzter Jesusrolle) Maria 85 Schleswig-Holstein exemplarische Auswahl für: Religion Sek. I & II Jahrgang 6/8/10/12 D ie Bestimmung und Begründung des Prinzips der Gleichstellung von Frauen und Männern, Mädchen und Jungen in Familie, Beruf und Gesellschaft sowie die Untersuchung seiner Ausgestaltungsmöglichkeiten und Gefährdungen (Kernproblem 4: „Gleichstellung“). Die biblische Aussage, dass Frauen und Männer, Jungen und Mädchen gleichwertig von Gott geschaffen sind, fordert den Religionsunterricht auf, sich kritisch damit auseinanderzusetzen, dass ihnen in Familie, Beruf und Gesellschaft immer noch unterschiedliche Rollen zugewiesen werden. Schöpfung als Gabe und Aufgabe: Die bildhafte Sprache der Schöpfungstexte Die Rolle des Menschen in der Schöpfung, besonders auch die unterschiedlich dargestellte Rolle von Frau und Mann Beziehung zwischen Schöpfungsverständnis und Welterklärungen. Die Würde des Menschen: Darf der Mensch alles, was er kann? Gentechnologie – Modellfall des Fortschritts? Der gläserne Mensch (Golem, Homunculus, Frankenstein) Menschen suchen Gott – Menschen zweifeln an Gott Wir machen uns ein Bild von Gott „Woran der Mensch sein Herz hängt“ Ein Prophet greift ein (Amos, Ezechiel, Jeremias) Frauen ringen um Gott (Mirjam, Debora, Rut) Menschen wollen hoch hinaus (Turmbau zu Babel, Ersatzgötter) Vorstellungen von Gott: Kann man Gott erfahren? Ist Gott eine Frau? Maria 86 Thüringen exemplarische Auswahl für: Religion Sek. I & II Jahrgang 6/8/10/12 Der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern, Jungen und Mädchen in Familie, Beruf und Gesellschaft als einer zentralen gesellschaftlichen Aufgabe Hildegard von Bingen – eine Frau zwischen Glaube, Kirche und Politik im Mittelalter Jesus und die syrophönizische Frau (Mk 7, 24ff) als Geschichte einer wichtigen Entwicklung bearbeiten Der Islam, das Christentum und das Judentum – Chancen und Schwierigkeiten anderer wahrnehmen. Jesus und Mohammed Rolle von Frau und Mann in den Religionen: Betrachtung aufgeklärter und fundamentalistischer Positionen Staat und Politik: Arbeit an exemplarischen geschichtlichen Prozessen, an aktuellen Ereignissen und konfessionellen Positionen Die politische und kirchliche Situation zur Zeit Hildegards erarbeiten. Das Leben Hildegards auf dem Hintergrund ihrer Zeit sich vergegenwärtigen Vision und religiöse Aussagen Hildegards kennen und interpretieren. Hildegards Leben und Praxis mit Elisabeth von Thüringen und Franz von Assisi vergleichen: Unterschiede und Gemeinsamkeiten gelebter christlicher Praxis. Überlegen und aufspüren, wo sich heute Beispiele für eine Praxis finden, die diese Anliegen aufnehmen. Kaiser und Papst: Investiturstreit, Friedrich Barbarossa, Gegenpäpste – "Verweltlichung der Kirche" und Reformansätze: "Reformorden", Zisterzienser, Bernhard von Clairvaux – adlige Herkunft, Klostereintritt mit 22 Jahren – ihr Weg zur Anerkennung durch den Papst, Einmischung in kirchliche und gesellschaftlich-politische Bereiche – die Rolle der Frau im Kloster, Beginen als freie Gemeinschaften, die Klostergründungen Hildegards – Vision des Kosmos und der Trinität – ihre Lebenserfahrungen und ihre Grundaussagen in den Visionen. Vision als Möglichkeit, sich als Frau im Mittelalter zu Fragen von Religion und Kirche zu äußern – adlige Herkunft und Reichtum, konsequente Nachfolge, Überwindung von persönlichem Reichtum, Verbundenheit von allem Geschaffenen Unterschiedliches Selbstbewusstsein gegenüber kirchlichen und politischen Instanzen Schüler-Bibelkreis; fairer Welthandel, Umwelt, besondere religiöse Gemeinschaften. Entwickeln von Sensibilität für Alltagssituationen – die Kosmos-Anschauung Hildegards heute!? Maria 87 Die reformatorische Kritik am Mönchtum erschließen M. Luthers Entdeckung der paulinischen Rechtfertigungs- und Gnadenlehre und ihre Konsequenzen für den Agustinermönch Luther. Beispiele: Nonne Katharina von Bora wird Ehefrau M. Luthers, Umwandlung von Klöstern in Schulen. Hinduismus und Buddhismus als Religionen der Geschichte und der Gegenwart verstehen Orden und Ordensleben – Buddhismus des Volkes: Pudschafeier, Buddhaverehrung – Frauen in Hinduismus und Buddhismus exemplarische Behandlung von Hauptströmungen und Sonderformen (Zenbuddhismus, Amida-Glaube, Tantrajana) Klassenstufe 6 Sachkompetenz Unterschiedliche Gebetsformen erkennen und Grundgebete wiedergeben, u. a. Vaterunser, Ave Maria, die Bedeutung Marias für die Heilsgeschichte aufzeigen, am Beispiel Marias erklären, dass Glaube die Offenheit für die Möglichkeiten Gottes voraussetzt., Lernbereich 3: Die Gemeinschaft der Gläubigen in Gegenwart und Vergangenheit entdecken Im Mittelpunkt des Lernbereichs steht die Begegnung mit den ersten christlichen Gemeinden und dem heutigen Gemeindeleben. Die Schüler/innen vertiefen ihr Wissen über die Sakramente, insbesondere über Taufe und Eucharistie. Sie setzen sich mit der besonderen Bedeutung des Sonntags auseinander. Die Grundaufgaben der Kirche lernen sie anhand von Beispielen kennen. Gelebter Glaube in Gegenwart und Vergangenheit kann für die Schüler/innen an außerschulischen Lernorten erfahrbar werden. Sie gewinnen dadurch Orientierung für ihr eigenes Leben. Die Schüler/innen vergleichen die religiöse Praxis katholischer und evangelischer Christen, z. B. Marienverehrung, und setzen sich mit ökumenischen Ansätzen in ihrem Umfeld auseinander. Maria 88 Österreich exemplarische Auswahl für: Religion AHS-Oberstufe Mensch und Gesellschaft Als Mann und Frau leben lernen Sexualität als gute Gabe Gottes begreifen Die Würde des Menschen auf Grund seiner Gottesebenbildlichkeit bejahen Konfliktfähigkeit einüben und Modelle der Versöhnung kennenlernen Frieden und Gerechtigkeit als biblische Verheißung und als Auftrag begreifen Wirtschaft und Arbeitswelt unter sozialethischem Gesichtspunkt betrachten Menschen anderer Kulturen und Religionen in Weltoffenheit begegnen Meine Persönlichkeit: Stärken und Schwächen Frauenrollen & Männerrollen Biblische Frauen- und Männergestalten Freundschaft: Grundbedürfnis, Gefährdung, Gelingen Die Menschenfreundlichkeit Gottes in der Lebenspraxis Jesus Jesus Umgang mit Menschen am Rande Inhalt und Anliegen des Religionsunterrichts In der Mitte des Religionsunterrichts stehen die Schülerinnen und Schüler, ihr Leben und ihr Glaube. Daher sind Inhalt des Religionsunterrichts sowohl das menschliche Leben als auch der christliche Glaube, wie er sich im Laufe der Geschichte entfaltet hat und in den christlichen Gemeinden gelebt wird. Lebens-, Glaubens- und Welterfahrungen der Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer werden dabei aus der Perspektive des christlichen Glaubens reflektiert und gedeutet. Dieser Glaube hat in Jesus Christus seine Mitte. FRAU MACHT KIRCHE Maria und Formen der Marienverehrung Ziel 7, Ziel 8 Maria 89 2. Lehrtexte 2.1 Maria – Bilder im Wandel Maria ist die Frauengestalt der Bibel. Sie ist die Heilige, Patronin ganzer Staaten und Völker. Ungezählt sind die Gebete, die Menschen seit Jahrhunderten an sie richten und die Menschen, die sich unter ihren Schutz stellen. Intro Wie bei allen Heiligen verändert sich ihre Gestalt über die Jahrhunderte, unterschiedliche Vorstellungen verbinden sich mit ihr. Marienbilder werden aber auch kontroverser wahrgenommen: Jungfrauengeburt, die dienende und hörende Magd – Bilder einer patriarchalischen Religion? Die Geschichte der Marienverehrung beginnt in der Bibel. 1. Maria in der Bibel Im ältesten Evangelium nach Markus spielt Maria, die Mutter Jesu, noch keine besondere Rolle. Es ist der Evangelist Matthäus und dann vor allem Lukas, der Maria eine tragende Rolle bei der Geschichte der Geburt Jesu zuweist. In das unbedeutende kleine Städtchen Nazareth in Galiläa wird der Engel Gabriel gesandt und kündet Maria die Geburt ihres Sohnes Jesus an. Maria ist eine junge Frau und noch nicht verheiratet. In der patriarchalischen Gesellschaft des alten Israel wendet sich Gott an eine junge Frau – er vertraut den kommenden Messias dem jungen Mädchen aus Nazareth an – nicht etwa den Priestern oder Herrschern. Maria hört die Worte des Engels und vertraut auf Gottes Weisung. Filmausschnitt DVD Menü 1.1 Die Geburt Jesu in den Evangelien Bilder DVD Menü 1.2 Erwähnung Marias in den Schriften Dem Evangelisten geht es nicht zuerst darum, dass Maria den Sohn Gottes zur Welt bringt, sondern dass Maria die Botschaft hört und Gottes Willen geschehen lässt. O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Maria ist einerseits keine zentrale Figur, aber dann hat sie natürlich bei der Geburt doch eine ganz besondere Rolle im Neuen Testament, als die Mutter Jesu. Und nicht nur, dass sie die Mutter ist, sondern auch, wie sie die Rolle zunächst annimmt – indem sie diese Bereitschaft, diese Offenheit hat, obwohl sie nicht so richtig versteht, worum es geht. Und trotzdem sagt sie: ´Ja, es darf geschehen. Es soll sein, ich lasse es zu.´ “ Nach der Erzählung von der Geburt Jesu verliert sich die Gestalt Marias in den Evangelien. Nur an wenigen Stellen berichten die Evangelisten noch von der Mutter Jesu. Selbst bei der Kreuzigung Jesu sind die biblischen Zeugnisse unterschiedlich – nicht jeder Evangelist erzählt von der Mutter Jesu unter dem Kreuz. Filmausschnitt DVD Menü 1.3 Die besondere Stellung Marias Und dennoch: Für die ersten Christen war Maria von Anfang an eine zentrale Maria 5 Figur der besonderen Verehrung. O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Und aus dieser prominenten Stellung heraus für die Heilsgeschichte entwickelt sich auch die Verehrung. Sie gehört zu den frühen, wirklich sehr frühen verehrten Heiligen der Kirche und sie ist natürlich als weibliche Gestalt des Glaubens schon sehr früh eine ganz wichtige Figur. Diese Wichtigkeit kommt natürlich auch durch ihren Lebensweg, dieses Begleitende – sie hat Christus nicht nur in die Welt gebracht, sondern erzogen und in der Welt begleitet. Und damit ist sie ihm auch am nächsten gewesen. Auch das ist natürlich in der Verehrung wichtig. Und die Mutterschaft Mariens ist natürlich auch ein Ausweis dafür, was Muttersein ist: Muttersein ist eine Grunderfahrung im Leben und deswegen wird sie auch zu dieser großen Fürsprecherin: Die Menschen gehen zu ihrer Mutter und bitten sie um etwas. Sie ist diese große Fürsprecherin, zu der man auch etwas schneller mal geht als, sozusagen, zur obersten Kategorie.“ 2. Entstehung der Marienverehrung In den ersten Jahrhunderten nach Christus traf das junge Christentum auf die Götterwelt der Antike, mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen und Bildern. Der gesamte Mittelmeerraum kannte starke und bedeutende Göttinnen. Filmausschnitt DVD Menü 2.1 Elemente aus früheren Kulturen Manche der Eigenschaften dieser Göttinnen gingen in der Verehrung des Volkes auf Maria über. Die babylonische Göttin Astarte mit der Mondsichel auf dem Haupt – ein Symbol, das sich in späteren Darstellungen bei Maria findet – oder die griechische Göttin Artemis, die ebenfalls die Mondsichel trägt. Bilder DVD Menü 2.2 Anfänge der Marienverehrung Besonders prägend dürfte auch die ägyptische Göttin Isis gewesen sein, die hier ihren göttlichen Sohn Horus stillt. O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Es gibt natürlich im Mittelmeerraum einige Vorbilder. Wir haben in Ägypten hauptsächlich Isis und den Horusknaben. Diese Parallele ist im Frühchristentum ganz eindeutig. Hier haben wir besonders den Typus der sogenannten ´Maria lactans´, der Maria als diejenige zeigt, die den Knaben an ihrer Brust nährt; die stillende Mutter Gottes, die sicherlich auf altägyptische Vorbilder zurückgeht. Dann haben wir natürlich den Artemis-Kult in Kleinasien, der sehr ausgeprägt war und nicht umsonst ist Ephesus ein wichtiger Kultort gewesen – der Ort ihres Todes mit dem Grab Mariens. Aber eben auch in der Antike der ‚Ort der Verehrung Artemis‘.“ Ausgehend von der biblischen Überlieferung und den Vorbildern der antiken Göttinnen entsteht im Christentum in der Volksfrömmigkeit schon früh eine Filmausschnitt DVD Menü 2.3 Maria 6 eigene Marienverehrung. In der männlich geprägten Kirche und bei einem sehr stark männlich geprägten Gottesbild ist es Maria, die die weibliche Seite des Christentums verkörpern kann. Die weibliche Seite des Christentums O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Aus der jüdischen Tradition haben wir ein sehr stark männlich dominiertes Gottesbild. Und so wird Maria schon sehr früh auch als die weibliche Seite Gottes gesehen. Sie wird sehr stark auch eine Figur, die für die Zuwendung zum Menschen steht. Das Heilshandeln Gottes durch Heilige wird bei Maria wohl am stärksten und klarsten deutlich. Sie ist diejenige, die für alle Lebensbereiche zu einer wichtigen Bezugsperson wird. Zur wichtigsten Fürbitterin und Helferin in allen Nöten.“ O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Ich glaube, es ist diese Sehnsucht nach Wärme und auch nach Schutz. Die Menschen – vor allem auch die Frauen – haben eine Gesellschaft erlebt, die zur Gänze männlich dominiert war, auch eine Kirche, in der Männer zum Teil auch brutal geherrscht haben, wo Frauen keine Rolle hatten oder einfach Sklaven waren, verheiratet wurden oder ins Kloster gesteckt. Wo es wenige Möglichkeiten für Frauen gab. Und Maria war, glaube ich, ein Bild für Frauen – aber sicher auch für Männer – noch einmal einen anderen Aspekt zu erleben: nicht Herrschaft, sondern z. B. dieser Schutzmantel. Im Mittelalter schon gab es diese ´Schutzmantelmadonna´ mit dieser Wärme und Geborgenheit. Diese Barmherzigkeit, Fürsorglichkeit und diese Nähe konnte man sich von keinem Mann, noch nicht einmal von einem männlichen Gott, so richtig vorstellen, weil man Männer so nicht erlebt hat. Ich glaube, da ist ein Bedürfnis, ein tiefes Bedürfnis in der menschlichen Seele, dieses Mütterliche und Weibliche auch in die Religion zu integrieren. Und das ist im Katholizismus und in der Orthodoxie sozusagen über Maria gelaufen bzw. passiert.“ 3. Kritik an der Heiligenverehrung In der Volksfrömmigkeit nahm die Bedeutung Marias weiter zu. Aber spätestens mit der Reformation setzte auch Kritik an der Heiligenverehrung ein. Nahmen die Heiligen – und besonders Maria – in der Verehrung nicht längst eine Bedeutung an, die alleine Gott gebührt? Zwar lehnte Luther das Gedenken an besondere heilige Persönlichkeiten grundsätzlich nicht ab, aber eine Anrufung der Heiligen. Denn: „Es ist nur ein Mittler zwischen Gott und den Menschen gesetzt, Jesus Christus.“ Maria, so Luther, könne die Funktion eines Vorbilds im Glauben haben, sie selbst könne aber Heil weder schaffen noch vermitteln. Filmausschnitt DVD Menü 3.1 Einfluss der Reformation O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Luther war ein großer Marienverehrer, auch nach der Reformation noch. Er hatte eine wunderbare Schrift über eine Auslegung zum Maria 7 Magnifikat geschrieben, die auch von Katholiken gerühmt wird, in der er diesen Text ausgelegt hat und in höchsten Tönen über Maria spricht. Aber natürlich nicht als Gottheit oder als Fast-Gottheit, sondern als Schwester – als Vorbild.“ Dadurch, dass Maria ihre besondere Stellung in den Kirchen der Reformation einbüßt, wird zwar die ausschließliche Heilsvermittlung durch Christus wieder betont, aber das weibliche Element geht dabei verloren. O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Im Protestantismus selbst gibt es keine Marienfrömmigkeit. Das ist an diesem Punkt in gewisser Weise ein Manko. Man hat eigentlich keinen wirklich guten Ersatz – das Weibliche kommt in dieser Bilderwelt des Religiösen eigentlich nicht vor.“ Im katholischen Bereich blieb die Verehrung Marias – gerade im Volk – zentral. Ganze Wallfahrten und Festtage widmen sich der „Gottesmutter“. Die Menschen sind überzeugt, dass Maria die Fürsprecherin für ihre Sorgen und Nöte ist. Dass Maria in allen Notlagen Helferin und Beistand sein kann. Auf sogenannten Votivtafeln etwa drücken Menschen ihre Dankbarkeit für die Hilfe Marias aus. Die offizielle katholische Lehre bemühte sich, demgegenüber festzustellen: Nicht Maria schafft Gnade und Heil. Sie kann es als Heilige durch Fürsprache vermitteln, aber nicht selbst bewirken. Eine Konstruktion, die in der Verehrung beim Volk aber so kaum angenommen wurde. O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: Filmausschnitt DVD Menü 3.2 Katholische Lehre contra Volksglaube Bilder DVD Menü 3.3 Maria, die große Fürbitterin „Die Theologen weisen ja immer darauf hin – und auch im Wallfahrtsbrauch soll es ja immer heißen: ‘Durch die Fürbitte Marias wurde mir geholfen.‘ Natürlich heißt es meistens, Maria hat geholfen. Das ist eine theologische Richtigstellung, die aus der Theologie heraus verständlich ist, aber im Alltagsglauben der Menschen eigentlich keine große Rolle spielt. Maria wird einfach als diese mächtige Fürbitterin wahrgenommen und es wird nicht nach dogmatisch-theologischer Richtigkeit geschaut, meistens.“ 4. Jungfrauengeburt und Mariendogmen Trotz der ungebrochenen Popularität Marias in der Volksfrömmigkeit setzte mit der Aufklärung im Zuge der Reformation auch ein kritischerer Umgang mit den biblischen Texten ein. Man begann, gerade Wunderberichte kritisch zu hinterfragen. In diesem Zusammenhang wurde auch die Jungfrauengeburt in Frage gestellt. Wie ist diese zu verstehen? Filmausschnitt DVD Menü 4.1 Problematik der Jungfrauengeburt Das Bild der Jungfrau Maria war für viele Christen zentral. Überall auf der Welt wurde Maria inzwischen so verehrt. Doch ließ sich in einer rationalen Welt die Lehre von der Geburt aus der Jungfrau als gleichsam biologische Tatsache aufrechterhalten? O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Die Jungfrauengeburt ist natürlich keine katholische Lehre, Maria 8 sondern das steht zuerst einmal in der Bibel, mehrfach bei Matthäus und Lukas, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde. Und damit tun sich natürlich viele Menschen schwer, das im biologischen Sinne zu verstehen. Und trotzdem: Dieses Bild einer Geburt eben nicht durch einen sexuellen Akt, sondern durch das Hören, durch diese Offenheit, diese Haltung … da ist etwas drin. Ob das, was damit gemeint ist, jetzt mit der Jungfräulichkeit für unsere Zeit gut getroffen ist – denn bei uns ist das natürlich sofort so konnotiert, als ginge es um eine Ablehnung der Sexualität oder als sei es besser, keinen Sex zu haben und die kriegt trotzdem ein Kind … Ich glaube, das ist vielen Zeitgenossen nicht mehr nachvollziehbar heute. Insofern ist die eigentliche spirituelle Aussage dieser Jungfrauengeburt vermutlich in unserer heutigen Zeit nicht so ganz einfach zu vermitteln. Aber es hat eine tiefe Bedeutung.“ Die Sprache und Bilderwelt der Bibel ließ sich in einer rationalen und aufgeklärten Gesellschaft immer schwerer vermitteln. Die Lehre von der „Jungfrauengeburt“ wurde als Teil einer leibfeindlichen Haltung der Kirche verstanden. Die makellose und reine Maria rückt in das Zentrum der Verehrung. Im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägt Maria in gewisser Weise auch das Frauen- und Familienbild. Dies drückt sich durch zahlreiche Marienerscheinungen, Wallfahrten, aber auch Mariendogmen aus, die die katholische Kirche formuliert. Filmausschnitt DVD Menü 4.2 Maria als Gegenstand der Kirchenpolitik O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Das 19. Jahrhundert zähmt Maria ja sehr stark. Also teilt ihr eine Rolle zu, die sehr stark auf moralischen Vorstellungen und Tugenden aufbaut. Sie transportiert ein dienendes Frauenbild, ein sehr reduziertes Frauenbild auf diesen Aspekt der Demut. Und dieser andere Aspekt, einer selbstbestimmten Frau, den haben wir z. B. viel mehr im 18. Jahrhundert. Das 18. Jahrhundert geht viel freier mit der Vorstellung dieser starken Frau um, lässt sie auch stark sein.“ 1950 formulierte Papst Pius XII. schließlich das letzte Mariendogma – die Lehre von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel. Maria wurde nach ihrem Tod „mit Leib und Seele zur himmlischen Herrlichkeit“ aufgenommen. Diese Glaubenslehre folgte der breiten Verehrung, die Maria immer schon in der katholischen Volksfrömmigkeit hatte, führte aber auch zu Kritik, etwa von evangelischen Christen. O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Der große evangelische Tiefenpsychologe Carl Gustav Jung war zum Erschrecken der Protestanten hellauf begeistert, als die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel dogmatisiert wurde, also Anfang der 50er-Jahre und hat gesagt: ‘Jawohl, endlich auf dieser Symbolebene … dass das Weibliche in den Himmel aufgenommen wird. Das Weibliche wird irgendwie in die Gottheit integriert – und das fehlt eigentlich.‘ Er sagte, diese Trinität Vater, Sohn und Heiliger Geist ist für uns so etwas Männliches und eigentlich bräuchten wir eine Quaternität, also ein vierfaches Bild. Und da Maria 9 müsste als vierter Faktor das Weibliche drin sein. Man wisse zwar nicht, ob das der Sinn war dieses Dogmas, aber im Bild, dass Maria im Himmel einen Platz hat, sozusagen an der Seite Gottes … also, das fand er auf der tiefenpsychologischen Ebene ganz entzückend!“ 5. Marienbild und Rolle der Frau Immer mehr rückte vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Auseinandersetzung um das Verständnis der Rolle der Frau, dem Aufkommen einer feministischen Theologie, auch die Frage in den Mittelpunkt, ob Maria nicht letztlich ein Frauenbild transportiert, das von einer männlich dominierten Gesellschaft geprägt ist. Es wurde die Frage gestellt, ob Marienbilder nicht vielmehr Ausdruck der Rolle der Frau in der Gesellschaft sind. Ist das Bild der reinen und demütigen Maria, der hörenden Magd, nicht auch ein Bild der Unterdrückung der Frau? Filmausschnitt DVD Menü 5.1 Machtinstrument eines kirchlichen Patriarchats? O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Ich denke, ein wichtiger Aspekt ist, dass die Kirche nicht nur ein männerdominiertes Gottesbild vertritt, sondern auch eine männerdominierte Kirche ist, in der Maria natürlich auch ganz bestimmte Rollen zugewiesen werden. Und das ist eben durch die Theologiegeschichte schon sehr interessant, wie diese Rollen sich immer wieder verändern. Wenn man heute draufschaut, haben wir jetzt kein einheitliches Bild. In der Frömmigkeit herrscht natürlich noch das 19. Jahrhundert vor, aber in der theologischen Auseinandersetzung haben wir ganz unterschiedliche Aufbrüche. Da gibt es die ‚neue Eva‘, die wirklich als starke Frau in ihrer Selbstbestimmung ihren Weg sehr selbstbewusst und trotz ihres demütigen Jas sehr eigenständig und freiwillig geht.“ O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Die Geschichte Mariens zeigt ja, dass sie unglaublich flexibel war. Sie hat sich ja immer wieder verändert in ihrem Bild. Ob das die Himmelskönigin ist, die Schmerzensvolle unter dem Kreuz oder die Pieta mit dem toten Sohn in ihren Armen oder eben die Geburt Christi als das freudenvolle Ereignis ist: Es gibt durch die Geschichte immer wieder andere Schwerpunkte in der Marienverehrung. Heute sind wir an einem Punkt, der wirklich auch ein bisschen schwierig ist, denn unsere Marienbilder sind immer noch geprägt vom 19. Jahrhundert. Das Bild der unbefleckten Empfängnis von Lourdes ist eines unserer Leitbilder immer noch in der katholischen Kirche. Und so ist man jetzt schon seit längerem auf der Suche nach neuen Bildern für diese wichtige Glaubensgestalt. Da ist natürlich auch die zeitgenössische Kunst gefragt, sich immer wieder Gedanken zu machen und unsere Ansprüche an diese Vorstellung einer weiblichen, spirituell hoch aufgeladenen Figur darzustellen, die für uns im Leben auch eine Leitfigur sein kann. Da spielen natürlich Emotionen eine ganz große Rolle, da spielt natürlich auch die Veränderung des Frauenbildes eine sehr bedeutende Rolle. Maria ist ja irgendwie auch alleinerziehend, könnte man sagen. Sie ist jemand, der einen starken Frauentypus darstellt, eigentlich einen sehr modernen Filmausschnitt DVD Menü 5.2 Wandel zu einer modernen Interpretation Bilder DVD Menü 5.3 Marienbilder über die Epochen Maria 10 Frauentypus und insofern ist sie durch die Zeiten doch immer wieder sehr wandelbar.“ Marienbilder wandeln sich. Schon in der Bibel selbst messen ihr die Autoren unterschiedliche Bedeutung zu. Im Laufe der Kirchengeschichte bringt die Marienverehrung ein weibliches Element in eine stark männlich dominierte Religion. Heute besteht die Herausforderung darin, eine zeitgemäße Marienverehrung zu finden, die auch einem modernen Frauenbild entspricht. Extro Maria 11 2.2 Mary – Images throughout the Time Mary is the major female figure in the Bible. She is the saint, the patron saint of entire countries and nations. Countless are the prayers people have been directing to her for centuries and countless the people who put themselves under her protection. As with all saints, her figure has undergone changes during the centuries, various ideas are associated with her. Intro However, images of Mary are also seen in a more controversial light: virgin birth, the serving, obedient handmaiden – pictures of a patriarchal religion? The history of Marian devotion begins in the Bible. 1. Mary in the Bible In the oldest Gospel according to Mark, Mary, the mother of Jesus, does not play a significant role yet. It is the Evangelist Matthew and then above all Luke, who assign a major role to Mary in the story of Jesus’ birth. The angel Gabriel is sent to the insignificant small town of Nazareth in Galilee and announces to Mary the birth of her son Jesus. Mary is a young woman and not married yet. In the patriarchal society of ancient Israel God chooses a young woman – he entrusts the coming Messiah to the young girl from Nazareth – not to the priests or rulers. Mary listens to the angel’s words and trusts in God’s instruction. Film Clip DVD Menu 1.1 Jesus’ Birth in the Gospels Pictures DVD Menü 1.2 References to Mary in the Scriptures The evangelist is not concerned in the first place with Mary giving birth to the Son of God but with Mary listening to the message and allowing God’s will to be done. Quote Pfarrer Andreas Ebert: “On the one hand, Mary is not a central figure but then, of course, she plays a very special role as the mother of Jesus at the Nativity in the New Testament. And not only because she is the mother but also in the way she accepts the role in the first place – by showing this willingness and openness although she does not quite understand what it is all about. And in spite of that, she says: ´Yes, it may happen. It shall be, I allow it.´ “ After the tale of Jesus’ birth, the figure of Mary disappears from the gospels. Only in a few places do the evangelists speak of the mother of Jesus again. Even at the crucifixion of Jesus, testimonies in the Bible vary – not every evangelist talks about the mother of Jesus under the cross. However: to the early Christians, Mary was a central figure of special veneration from the very beginning. Film Clip DVD Menu 1.3 Mary’s Special Status Quote Dr. Christoph Kürzeder: “And from this outstanding position for the history of salvation also the veneration developed. She is one of the saints of the Church who were venerated early, really very early, and as a female figure of faith she is a very important figure from the very beginning, of Maria 12 course. This importance of course also comes from her life, her role as a companion – she did not just bring Christ into the world, she also educated him and accompanied him in the world. And thus she was nearest to him, too. This is of course important in worship as well. And Mary’s motherhood is of course a statement of what motherhood is all about: being a mother is a basic experience in life and therefore she also becomes this great advocate: people go to their mothers and ask them for something. She is this great advocate you go to more readily than to the topmost category, so to speak.“ 2. Origins of Marian Devotion During the first centuries AD, early Christianity came face to face with the gods of the ancient world and its various ideas and images. Everyone in the entire Mediterranean region knew of powerful and important goddesses. Some characteristics of these goddesses were transferred to Mary in the veneration of the people. The Babylonian goddess Astarte, who wears a crescent moon on her head – a symbol found in later depictions of Mary – or the Greek goddess Artemis wearing a crescent moon, too. Film Clip DVD Menu 2.1 Elements from Earlier Cultures Pictures DVD Menu 2.2 Beginnings of Marian Devotion The Egyptian goddess Isis, who is nursing her divine son, Horus here, is likely to have been especially influential. Quote Dr. Christoph Kürzeder: “Of course there are some paragons in the Mediterranean region. In Egypt, we have mainly Isis and the young Horus. This parallel is quite obvious in early Christianity. Here we have the type of the socalled ´Maria lactans´ in particular, which shows Mary breastfeeding her boy; the nursing Mother of God, which certainly goes back to ancient Egyptian models. Then we have of course the cult of Artemis in Asia Minor, which was very powerful, and it was not for nothing that Ephesus was an important place of worship – the place of Mary’s death and burial; but at the same time also the ‘place of worship of Artemis’ in antiquity.“ During the first centuries AD, early Christianity came face to face with the gods of the ancient world and its various ideas and images. Everyone in the entire Mediterranean region knew of powerful and important goddesses. Film Clip DVD Menu 2.3 Feminine Aspect of Christianity Some characteristics of these goddesses were transferred to Mary in the veneration of the people. The Babylonian goddess Astarte, who wears a crescent moon on her head – a symbol found in later depictions of Mary – or the Greek goddess Artemis Maria 13 wearing a crescent moon, too. The Egyptian goddess Isis, who is nursing her divine son, Horus here, is likely to have been especially influential. Quote Dr. Christoph Kürzeder: “Of course there are some paragons in the Mediterranean region. In Egypt, we have mainly Isis and the young Horus. This parallel is quite obvious in early Christianity. Here we have the type of the socalled ´Maria lactans´ in particular, which shows Mary breastfeeding her boy; the nursing Mother of God, which certainly goes back to ancient Egyptian models. Then we have of course the cult of Artemis in Asia Minor, which was very powerful, and it was not for nothing that Ephesus was an important place of worship – the place of Mary’s death and burial; but at the same time also the ‘place of worship of Artemis’ in antiquity.“ Based on biblical tradition and ancient goddesses as role models, Christianity very early develops its special form of Marian devotion in popular religion. In the male-dominated Church, with a very strongly male-dominated image of God, it is Mary who represents the feminine aspect of Christianity. Quote Dr. Christoph Kürzeder: “Derived from Jewish tradition we have a strongly male-dominated image of God. And so Mary is seen already very early as the female side of God. She becomes very much a figure representing the concern for humans. God’s saving power through the saints becomes most strongly and clearly visible in Mary. She is the one who becomes an important contact person for all spheres of life, the most important advocate and helper in all needs.“ Quote Pfarrer Andreas Ebert: “I think it is this desire for warmth and also protection. People – above all women – have experienced a society which was wholly male-dominated, also a Church where men sometimes ruled brutally, where women had no roles or were just slaves, were married off or put into monasteries. Where there were few opportunities for women. And Mary was, I think, an image for women – but certainly also for men – to experience another aspect: not dominance but for example this protective cloak. Already in the Middle Ages there was this Madonna with a protective coat, with her warmth and security. This mercy, care and nearness could not really be imagined in a man, not even in a male God, because men had never been like that. I think there is a need, a deep need, in the human soul to integrate this motherly and feminine element in religion, too. And in Catholicism and Orthodoxy this happened via Mary, so to speak.“ Maria 14 3. Reformation and Criticism of the Veneration of Saints The importance of Mary continued to increase in popular piety. But during the Reformation at the latest, also criticism of the veneration of saints was voiced. Had the saints – and in particular Mary – not assumed an importance in veneration that was due only to God? Luther did not outright reject the memory of particular holy personalities but opposed the invocation of the saints. Because: “There is only one mediator between God and human beings, Jesus Christ.“ According to Luther, Mary could have a role as a model of faith. She herself, however, could neither create nor give salvation. Film Clip DVD Menu 3.1 Influence of the Reformation Quote Pfarrer Andreas Ebert: „Luther was a great devotee of Mary, even after the Reformation. He had written a wonderful paper on the interpretation of a Magnificat, which is also praised by Catholics, in which he interpreted this text and talked in glowing terms of Mary. But of course not as a deity or almost deity but as a sister – a role model.“ As Mary loses her special status in the Reformed Churches, particular emphasis is placed again on the exclusive salvific power of Christ but the feminine aspect is lost in the process. Quote Protestant. expert: “In Protestantism there is no devotion to Mary. In a way, this is a shortcoming. There is actually no really good substitute – the feminine element virtually does not occur in this world of religious images.“ In the Catholic world the veneration of Mary remained central – in particular among the people. Entire pilgrimages and holidays were devoted to the “Mother of God“. People were convinced that Mary was the advocate for their concerns and needs, that Mary could be their help and support in all hardship. On so-called votive tablets, for example, people expressed their gratitude for Mary’s help. Official Catholic teaching, in contrast, was anxious to declare: it is not Mary who creates grace and salvation. She can give them by intercession as a saint but not ensure them herself. A distinction that was hardly accepted like that for worship among the people. Quote Dr. Christoph Kürzeder: Film Clip DVD Menu 3.2 Catholic Teaching versus Popular Belief Pictures DVD Menu 3.3 Mary, the Great Intercessor “Theologians always point it out – and also in the tradition of pilgrimages the wording is always supposed to be: ‘I was helped through the intercession of Mary.‘ Of course, it mostly says Mary helped. This is a theological correction that is understandable from the viewpoint of theology but actually played no big role in the everyday belief of the people. Mary is simply seen as this mighty advocate and mostly nobody cares about dogmatic-theological accuracy.“ Maria 15 4. Virgin Birth and Marian Dogmas Despite Mary’s uninterrupted appeal in popular religion, a more critical approach to biblical texts started in the course of the Reformation, with the Enlightenment. Especially accounts of miracles came to be more and more critically questioned. In this context also the virgin birth was challenged. How is it to be understood? Film Clip DVD Menu 4.1 Questionability of the Virgin Birth The image of the Virgin Mary was central to many Christians. By then, Mary had come to be venerated as such all over the world. However, is it possible that in a rational world the doctrine of the virgin birth can be maintained, as it were, as a biological fact? Quote Pfarrer Andreas Ebert: “The virgin birth is of course not a Catholic doctrine but it was written in the Bible in the first place, several times in Mathew and Luke, that Jesus was born by a virgin. And of course many people have problems understanding this biologically. And nevertheless: this image of a birth not caused by a sexual act but by listening, by this openness, this attitude … there is something to it. Whether what this means is a good concept of virginity for our time – because to us this implies at once, of course, a rejection of sexuality or that it is better not to have sex, and even so, she gets a child … I think this is no longer comprehensible to many contemporaries today. In this respect, the actual spiritual message of this virgin birth is probably not so easy to convey nowadays. But it has a deep meaning.“ Despite Mary’s uninterrupted appeal in popular religion, a more critical approach to biblical texts started in the course of the Reformation, with the Enlightenment. Especially accounts of miracles came to be more and more critically questioned. In this context also the virgin birth was challenged. How is it to be understood? Film Clip DVD Menu 4.2 Mary as an Issue of Church Politics The image of the Virgin Mary was central to many Christians. By then, Mary had come to be venerated as such all over the world. However, is it possible that in a rational world the doctrine of the virgin birth can be maintained, as it were, as a biological fact? Quote Pfarrer Andreas Ebert: “The virgin birth is of course not a Catholic doctrine but it was written in the Bible in the first place, several times in Mathew and Luke, that Jesus was born by a virgin. And of course many people have problems understanding this biologically. And nevertheless: this image of a birth not caused by a sexual act but by listening, by this openness, this attitude … there is something to it. Whether what this means is a good concept of virginity for our time – because to us this implies at once, of course, a rejection of sexuality or that it is better not to have sex, and even so, she gets a child … I think this is no longer comprehensible to many contemporaries today. In this respect, the actual spiritual message of this virgin birth is probably not so easy to convey nowadays. But it has a deep meaning.“ Imparting the language and imagery of the Bible to a rational and enlightened Maria 16 society became more and more difficult. The doctrine of the “virgin birth“ was considered part of the body-hostile attitude of the Church. The immaculate and pure Mary moved to the centre of worship. In the 19th and the first half of the 20th centuries, Mary shaped the image of women and family patterns in a way. This finds expression in numerous Marian apparitions, pilgrimages but also Marian dogmas formulated by the Catholic Church. Quote Dr. Christoph Kürzeder “The 19th century tames Mary considerably. That is it assigns her a role based strongly on moral convictions and virtues. She conveys a subservient image of women, an image very much reduced to this aspect of humility. And this other aspect, that of a self-determined woman, can be found for example far more in the 18th century. The 18th century treats the idea of this strong woman far more freely, allows her to be strong.“ In 1950, Pope Pius XII finally pronounced the last Marian dogma – the doctrine of the bodily Assumption of Mary into heaven. After her death, Mary was accepted “with body and soul into the glory of heaven”. This doctrine followed the widespread veneration Mary had always enjoyed in Catholic popular piety but also led to criticism, for example from Protestant Christians. Quote Pfarrer Andreas Ebert: “To the dismay of Protestants, the great Protestant depth psychologist Carl Gustav Jung was absolutely delighted when the Assumption of Mary into heaven was dogmatised at the beginning of the 1950s and said: ‘Yes, on this symbolic level at last… the feminine is accepted into heaven. The feminine is somehow integrated in the deity – and this is what is missing.‘ He said the trinity of Father, Son and Holy Spirit was somehow male to us and actually we would need a quaternity, that is a four-fold image. And as a fourth factor the feminine would have to be included. Although we did not know the meaning of this dogma, the idea that Mary had a place in heaven, by God’s side, so to speak … well, on the deeppsychological level, he found it absolutely delightful!“ 5. Marian Image and Role of Women Against the background of societal controversy about the understanding of the role of women, the emergence of a feminist theology, more and more, the question moved into the spotlight whether Mary did not ultimately convey an image of women shaped by a male-dominated society. The question was asked whether Marian images were not, in fact, expressions of the role of women in society. Is the picture of the pure and submissive Mary, the obedient handmaiden, not also an image of women’s oppression? Film Clip DVD Menu 5.1 Instrument of Power of Ecclesiastical Patriarchy? Quote Dr. Christoph Kürzeder: “I think an important aspect is that the Church does not only represent a male-dominated image of God but that it is also a maleMaria 17 dominated Church, where Mary is of course assigned very specific roles. And in the light of theological history, it is quite interesting how these roles change again and again. If you look at it today, there is no homogeneous picture. In piety, the 19th century is still prevailing but in theological controversy we have quite different departures. There is the ’new Eve’ who, in her self-determination, goes her own way self-confidently and, despite her humble ‘yes’, independently and voluntarily as a really strong woman.“ Quote Dr. Christoph Kürzeder: “Mary’s history shows that she was incredibly flexible. She has changed her image time and again. Whether she is the Queen of Heaven, Our Lady of Sorrows under the Cross or Our lady of Pity with her dead son in her arms or Mary in her role at the birth of Christ, the joyful event: throughout history Marian devotion has been concentrated on different focal points. Today, we have arrived at a point that is quite difficult because our Marian images are still shaped by the 19th century. The picture of the Immaculate Conception of Lourdes is still one of our leading images in the Catholic Church. And therefore, we have been in search for quite some time now for new images for this important figure of faith. Contemporary art is invited too, of course, to come up with ever new ideas and illustrate our requirements for this idea of a feminine, spiritually highly charged figure that can also be a role model in our lives. Of course, emotions play a very important role here, and also the changing image of women plays a significant role. Mary, too, is a single parent in a way. She represents a strong type of woman, actually a very modern type of woman, and insofar she is still able to change considerably again and again, throughout the ages.“ Images of Mary change. Already in the Bible the authors attributed different importance to her. In the course of Church history, Marian devotion has introduced a feminine element into a strongly male-dominated religion. Today, the challenge consists in finding a modern way of venerating Mary that corresponds to a modern image of women. Film Clip DVD Menu 5.2 Transition to a Modern Interpretation Pictures DVD menu 5.3 Marian Images throughout the Ages Extro Maria 18 2.3 Meryem Ana – Değişen tasvirler Meryem Ana, incilin esas kadın şahsiyetidir. O kutsaldır, bütün devletlerin ve halkların koruyucusudur. İnsanlar yüzyıllardır ona sayısız duaları okumuştur ve sayısız insanlar onun koruması altına girmişlerdir. Giriş Tüm azizlerde olduğu gibi onun şahsı da yüzyıllar geçtikçe değişmektedir, ona yönelik farklı düşünceler vardır. Fakat Meryem Ana tasvirleri giderek çelişkili algılanılmaktadır: Bakireden doğma, hizmet eden ve söz dinleyen kız – bunlar ataerkil bir dinin tasvirleri midir? Meryem Ana’ya tapmanın tarihçesi incilde başlar. 1. İncilde Meryem Ana Yeni Ahitin en eski bölümü olan Markos incilinde İsa’nın annesi Meryem’in henüz fazla önemli bir rolü yoktur. Meryem’e Hazreti İsa’nın doğumu hikayesinde önemli bir rolü tanıyan, müjdeci Matta, ve özellikle daha sonra Luka’dır. Galile’nin önemsiz ve ufak bir şehri olan Nasıra’ya gönderilen melek Cibril, Meryem’e oğlu İsa’nın doğumunu önceden bildirir. Genç bir kadın olan Meryem henüz evlenmemiştir. Eski İsrail’in ataerkil toplumunda tanrı genç bir kadına yönelir – gelecek Mesihi Nasıra’lı genç kıza emanet eder – rahiplere ve hükümdarlara değil. Meryem, meleğin sözlerini dinler ve tanrının yönergesine güvenir. Müjdeciye göre önemli olan, Meryemin tanrının oğlunu doğurması değildir, daha doğrusu Meryem’in mesajı dinlemesi ve tanrının dileğini yerine getirmesi. Film parçası DVD Menü 1.1 İncillerde Hazreti İsa’nın doğumu Resimler DVD Menü 1.2 Meryem Ana’nın kutsal kitaplarda anılması O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Meryem bir bakıma merkezî bir figür değildir, fakat yine de Yeni Ahit’te doğumla ilgili, Hazreti İsa‘nın annesi olarak çok önemli bir rolü vardır. Sadece annesi olduğu için değil, bu rolü nasıl üstlendiği de önemlidir, konuyu aslında anlamadığına rağmen razı olur, samimiyet gösterir. Her şeye rağmen şöyle söyler: ‚Evet, öyle olsun. Olmasına izin veriyorum.‘“ Hazreti İsa’nın doğumunun haricinde Meryem’in figürü ahitlerde kayıplara karışır. Müjdeciler ancak bazı bölümlerde Hazreti İsa’nın annesinden bahsederler. İsa’nın çarmıha gerilmesi bile incilde farklı şekilde anlatılır – Hazreti İsa’nın çarmıhın altındaki annesinden her müjdeci bahsetmez. Film parçası DVD Menü 1.3 Meryem Ana’nın özel konumu Buna rağmen ilk hristiyanlara göre Meryem ilk baştan özellikle hürmet gösterdikleri merkezi bir şahıstı. O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Selamet öyküsündeki önemli pozisyonu kutsallaştırmaya yol açmıştır. Kilisenin eskiden beri, gerçekten çok eskiden beri tapılan Maria 19 azizlerden biridir, hem dini inancın kadın figürü olarak ilk zamanlardan beri çok önemli bir şahıstır. Bu önemini elbette yaşam hikayesine de borçludur, eşlik etmesiyle – Hazreti İsa’yı sadece doğurmamıştır, onu ayrıca yetiştirmiştir ve ona eşlik etmiştir. Böylece ona en yakın insan olmuştur. Kutsal saygıda bu durum da önemlidir. Meryem’in anneliği elbette genel olarak anneliğin bir örneğidir: Annelik hayatın temel tecrübelerinden biridir, bu halde önemli bir savunmacıya dönüşür: İnsanlar annelerine giderler ve ondan bir şeyi rica ederler. İşte böyle önemli bir savunmacıdır, en yüksek kademeye başvurmadan daha ziyade hemen ona yönelir insan.“ 2. Meryem Ana’ya tapmanın oluşumu Milattan sonraki ilk yüzyıllarda, genç yaştaki hristiyanlık eski çağın farklı düşüncelerden ve hayallerden oluşan tanrılar dünyasıyla karşılaşmıştı. Tüm Akdeniz bölgesinde güçlü ve önemli tanrıçalar mevcuttu. Film parçası DVD Menü 2.1 Eski kültürlerin unsurları Bu tanrıçaların bazı özellikleri halkın Meryem Ana’ya karşı gösterdiği kutsal saygıya intikal etmişti. Kafasında hilal bulunan Babil tanrıçası Astarte – daha sonra Meryem Ana’nın sunumlarında da bulunan bir sembol – veya aynı şekilde hilal taşıyan Yunanlı tanrıça Artemis. Burada ilahi oğlu Horus’u emziren Mısır tanrıçası İsis de muhtemelen özellikle etkili olmuştur. Resimler DVD Menü 2.2 Meryem Ana’ya tapmanın başlangıcı O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Elbette Akdeniz bölgesinde bazı örnekler vardır. Mısır’da özellikle İsis ve oğlu Horus vardır. Eski hristiyanlıkta bu çok belirgin bir paraleldir. Burada özellikle ‚Maria lactans‘ da denilen sembol vardır, yani oğluna meme veren Meryem Ana. Emziren Meryem Ana, kesinlikle eski Mısırlı örneklere dayanır. Ayrıca elbette Küçük Asya’da çok etkin olan Artemis kültü vardır. Efes boşuna önemli bir kült mekanı değildi – Meryem Ana’nın öldüğü ve onun mezarının bulunduğu mekan. Fakat eski çağda aynı zamanda insanların Artemis’e tapdığı mekan.“ İncilin geleneklerine ve eski çağdaki tanrıçaların örneklerine dayanarak hristiyanlığın dindar halkında henüz ilk dönemlerde Meryem Ana’ya yönelik özel bir kutsal saygı meydana gelmiştir. Film parçası DVD Menü 2.3 Hristiyanlığın dişi tarafı Erkeklerin etkin olduğu kilisede ve yine erkek ağırlıklı bir tanrı tasavvurunda Meryem Ana hristiyanlığın kadın tarafını canlandırabilmiştir. O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Musevi geleneklerde erkeğin son derece hakim olduğu bir tanrı tasavvuru mevcuttur. Böylece Meryem Ana henüz başlangıçta tanrının kadın tarafı varsayılmıştır. Ayrıca insana sevgi gösteren bir figür olarak sayılır. Tanrının azizlerin yoluyla şifa vermesi, Maria 20 muhtemelen en belirgin şekilde Meryem Ana’da gerçekleşir. O, tüm yaşam alanlarında benimsenen önemli bir şahısa dönüşür. Zor durumlarda en önemli savunmacı ve yardımcı.“ O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Bence önemli olan içtenlik ve korunma hasretidir. İnsanlar – özellikle kadınlar – tamamen erkeklerin hakim olduğu bir toplumda yaşamaktalardı, kilisede de erkekler bazen acımasızca egemen olmuşlardı, hiç bir rolü olmayan kadınlar köle olmuşlardı, evlendirilmişlerdi veya manastıra itilmişlerdi. Kadınların fazla şansları yoktu. Meryem Ana ise, kadınlara – ama kesinlikle erkeklere de – hayatın başka bir tarafını göstermişti: Hakimiyetin yerine örneğin koruyuculuk. Henüz Orta Çağda içtenliği ve güvenliği temsil eden ‚koruyucu kaputlu Meryem Ana‘ vardı. Bu merhameti, şefkati ve yakınlığı insanlar her hangi bir erkekten, hatta erkek bir tanrıdan bile beklememişlerdi, çünki erkekleri bu şekilde algılamamışlardı. Bana göre insanların ruhunda bu annelik ve kadınlık unsurlarını dini inançlarına da dahil etmeye yönelik bir ihtiyaç mevcuttu. Katolik ve ortodoks dinlerde bu ihtiyaç bir bakıma Meryem Ana’yla karşılanmıştı.“ 3. Reformasyon ve kutsal saygının eleştirisi Dindar halkta Meryem Ana’nın önemi giderek artmıştı. Fakat reformasyon döneminde kutsal saygıya yönelik eleştiriler de ortaya çıkmıştı. Azizler – ve özellikle Meryem Ana – artık bu kutsal saygının sayesinde sadece tanrının lâyık olduğu bir pozisyona ulaşmıyorlarmıydı? Luther gerçi özel ve kutsal şahsiyetlerin anılmasını prensip olarak reddetmiyordu, fakat azizlere tapılmasına karşıydı. Çünki: „Tanrının ve insanların arasında sadece bir aracı vardır: Hazreti İsa.“ Luther’e göre Meryem Ana dini inançta bir örnek fonksiyonuna sahip olabilirdi, fakat kendisi şifayı ne yaratabilirdi ne de verebilirdi. Film parçası DVD Menü 3.1 Reformasyonun etkisi O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Luther Meryem Ana’ya çok saygı duyardı, hem reformasyondan sonra bile. Şarkı kitabının bir yorumu hakkında katoliklerin de takdir ettiği, Meryem Ana’ya övgüler sıralayan çok güzel bir makaleyi yazmıştı. Ama elbette ilahi, ya da yarı ilahi olarak değil, daha doğrusu kardeş veya örnek olarak.“ Meryem Ana’nın reformasyon kiliselerinde özel pozisyonunu kaybetmesiyle birlikte tek şifa vericinin Hazreti İsa olduğu vurgulanmıştır. Ancak bu arada kadın ilkesi de kaybolmuştur. O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Protestanlıkta Meryem Ana inancı yoktur. Bu bir bakıma bir noksanlıkdır. Aslında gerçekten olumlu bir telâfi de yoktur – dini inancın bu düşünce dünyasında kadınlık aslında mevcut değildir.“ Maria 21 Katoliklerin dünyasında – özellikle halkta – Meryem Ana‘ya yönelik kutsal saygı daima önem taşımıştır. Bazı hac yolculukları ve dini bayramlar Meryem Ana’ya bahşedilmiştir. İnsanlar şundan emindir ki, dertleri ve çileleri açısından Meryem Ana onların savunmacısıdır. Tüm zor durumlarda Meryem Ana onların yardımcısı ve refakatçısı olabilir. Adak levhalarında insanlar Meryem Ana’nın desteğine yönelik teşekkürlerini ifade ederler. Buna karşı resmi katolik doktrin şöyle söylemiştir: Merhameti ve şifayı yaratan Meryem Ana değildir. Aziz bir savunmacı olarak aracılık yapabilir, ama kendisi meydana getiremez. Ancak ona saygı gösteren halk bu tasarımı kabul etmemişti. Film parçası DVD Menü 3.2 Katolik öğretiye karşı halk dini Resimler DVD Menü 3.3 Büyük duacı Meryem Ana O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Teologlar sürekli ikaz ederler – hem hac geleneklerinde de şöyle ifade edilir: ‚Meryem Ana’nın şefaati beni kurtardı.‘ Elbette genelde şöyle söylenir: ‚Meryem Ana yardımcı oldu‘. Bu teologların bir düzeltmesidir, ki teoloji açısından anlaşılırdır, ama insanların günlük hayatında fazla önemi yoktur. Meryem Ana basit olarak güçlü bir savunmacı olarak algılanmaktadır, genelde bunun dogmatik-teolojik açıdan doğru olup olmadığına dikkat edilmez.“ 4. Bakireden doğma ve Meryem Ana dogmaları Meryem Ana’nın dindar halkta aralıksız sevilmesine rağmen reformasyonun getirdiği aydınlanmayla birlikte incilin metinleri eleştirilmeye başlanılmıştı. Artık özellikle mucize öyküleri tenkitçi bir şekilde soruşturulmaktaydı. Bu arada bakireden doğma da şüpheli görülmekteydi. Onun anlamı nedir acaba? Film parçası DVD Menü 4.1 Bakireden doğma konusu Meryem Ana çoğu hristiyanlara göre dinlerinin merkezi bir unsuruydu. Meryem Ana bütün dünyada sayılmaktaydı. Fakat mantıklı bir dünyada bakireden doğma teorisinin biyolojik bir gerçek olduğunu iddia etmek artık mümkünmüydü? O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Bakireden doğma elbette katolik bir teori değildir, daha doğrusu İsa’nın bakireden doğduğu incilde yazılıdır, Matta ve Luka bunu birkaç defa söylemişlerdir. Doğal olarak çoğu insana bunu biyolojik açıdan anlamak kolay gelmez. Buna rağmen, doğuma cinsel faaliyetin yerine dinlemenin, içtenliğin, yani bu tutumun yol açtığı esaslı bir ifadedir. Günümüzde bakirelik konusu isabetli bir benzetmemidir yoksa değilmidir, bu tartışılabilir elbette. Çünki hemen cinselliğin reddi sözkonusudur, yani sanki seks yapmadan bile çocuğu olmuş gibi. Bence çağdaş insanların çoğu bunu artık anlamamaktadır. Bu halde bakireden doğmanın esas manevi ifadesini öğretmek günümüzde pek kolay değildir. Fakat derin bir manası vardır.“ İncilin sözlerini ve düşüncelerini öğretmek, mantıklı ve aydınlanmış bir toplumda giderek zorlaşmıştı. Bakireden doğma teorisi, kilisenin cinsellik düşmanlığının bir parçası olarak algılanmaktaydı. Kusursuz ve saf Meryem Ana kutsal saygının merkez noktasına dönüşmüştü. 19. yüzyılda ve 20. yüzyılın ilk yarısında Meryem Ana bir bakıma kadın ve aile düşüncesini de etkilemişti. Film parçası DVD Menü 4.2 Kilise politikasında Meryem Ana Maria 22 Buna misal olarak sayısız görüngülerin ve hac ziyaretlerinin yanısıra katolik kilisenin çıkardığı Meryem Ana teorileri de sayılabilir. O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „19. yüzyılda Meryem Ana oldukça uysallaştırılmıştı. Yani ona kesinlikle ahlaki düşüncelere ve namusa dayanan bir rol özgülenmişti. Hizmet eden bir kadının rolünü, yani bu alçak gönüllülüğe indirilmiş bir kadın rolünü iletmişti. Özerk bir kadının rolü örneğin 18. yüzyılda çok daha yaygındı. 18. yüzyıl bu güçlü kadın düşüncesiyle çok daha rahat uğraşmıştı, kadının güçlü olmasına izin vermişti.“ 1950’de Papa XII. Pius nihayet son Meryem Ana teorisini açıklamıştı – Meryem Ana’nın bedeninin cennete kabulünün öğretisini. Meryem Ana ölümünden sonra „bedeniyle ve ruhuyla cennetin ululuğuna“ kabul edilmişti. Bu dini öğreti, Meryem Ana’nın dindar halkta eskiden beri gördüğü kutsal saygıya dayanmıştı, ancak eleştiriye de sebep olmuştu, örneğin protestan hristiyanlar tarafından. O-Ton Pfarrer Andreas Ebert: „Meşhur protestan derinlik psikologu Carl Gustav Jung, Meryem Ana’nın bedeninin cennete kabulü teorisi çıkınca protestanların dehşetine rağmen çok hoşlanmıştı. 50’li yılların başlarında şöyle söylemişti: ‚Evet, kadınlık bu sembol seviyesinde nihayet cennete kabul edilmiştir. Kadınlık bir şekilde ilahiliğe dahil edilmektedir – bu da aslında eksikti.‘ Ona göre babadan, oğuldan ve kutsal ruhtan oluşan kutsal üçlük, erkek ağırlıklı bir durumdu, ve aslında bir dörtlüğe ihtiyacımız vardı. Dördüncü faktör ise ona göre kadınlıktı. Bu teorinin anlamı belki farklı da olabilirdi, fakat Meryem Ana’nın cennetde bir yeri olduğunu, yani bir bakıma tanrının yanında … bu düşünceyi derinlik psikolojisi açısından çok harika olarak nitelendirmişti!“ 5. Meryem Ana tasviri ve kadının rolü Toplumun kadının rolü hakkında sürdürdüğü tartışmalarla ve feminist bir teolojinin ortaya çıkmasıyla birlikte, zamanla Meryem Ana’nın sonuçta erkeklerin hakim olduğu bir toplumdan etkilenmiş bir kadın rolünü mü temsil ettiği soruşturulmuştu. Meryem Ana tasvirlerinin kadının toplumdaki rolünün bir ifadesi oldukları iddia edilmeye başlanılmıştı. Saf ve alçak gönüllü Meryem Ana’nın, söz dinleyen kızın tasviri aynı zamanda kadının bastırılmasının bir tasviri de değilmiydi? Film parçası DVD Menü 5.1 Kilise ataerkiliğinin bir güç vasıtası mı? O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Bence önemli bir nokta şudur ki, kilise sadece erkeklerin hakim olduğu bir tanrı tasvirini savunmamaktadır, aynı zamanda erkeklerin hakim olduğu ve Meryem Ana’ya elbette belli rollerin bağlandığı bir kilisedir. Bu rollerin teoloji tarihinde sürekli uğradığı değişimler çok enteresandır. Bugünkü duruma bakarsak, tekdüzen bir tasvir mevcut değildir. Dindar dünyada elbette 19. yüzyıl hakimdir, ama teolojik tartışmada birçok farklı hareketler vardır. Örneğin ‚yeni Havva‘, güçlü bir kadın olarak özerkliği ve özgüveniyle kendi Maria 23 yolunda ilerlemektedir, ve alçak gönüllüce evet demesine rağmen bağımsız ve istekli olarak davranmaktadır.“ O-Ton Dr. Christoph Kürzeder: „Meryem Ana’nın tarihçesine bakarsak, onun son derece uysal olduğunu farkederiz. Tasvirleri sürekli değişmiştir. Cennetin kraliçesi, çarmıhın altında acı çeken kadın, kollarında ölmüş oğlunu tutan Pieta, veya Hazreti İsa’nın doğumu, yani sevinç dolu bir olay: Tarihde Meryem Ana’ya karşı kutsal saygının sürekli değişen ağırlık noktaları olmuştur. Bugün artık oldukça zor bir noktaya ulaşmış bulunuyoruz, çünki Meryem Ana tasvirlerimiz hala 19. yüzyılın etkilerini göstermektedir. Lourdes’un bakir gebelik tasviri halen katolik kilisenin ideallerinden biridir. Dolayısıyle bu önemli din figürüne yönelik uzun bir süredir yeni tasvirler araştırılmaktadır. Burada elbette çağdaş sanatlar sözkonusudur. Onların görevi, sürekli yeni tasarılarla hayatımızda örnek şahsiyet olabilecek, manevi açıdan çok değerli bir kadın figürünün düşüncesini tanımlamakdır. Burada elbette duyguların da çok önemli bir rolü vardır. Ayrıca kadın rolünün değişmesi de çok önemlidir. Meryem Ana bir bakıma yanlız yetiştiren bir anneydi. Güçlü bir kadın tipini temsil etmektedir, aslında çok modern bir kadın tipini. Böylece zaman akışında sürekli değiştiğini söyleyebiliriz.“ Meryem Ana tasvirleri değişmektedir. Henüz incilde yazarlar onu farklı şekilde yorumlarlar. Kilise tarihi boyunca Meryem Ana’ya yönelik kutsal saygı erkeklerin hakim olduğu bir dine bir kadınlık unsurunu ilave eder. Günümüzün görevi, modern bir kadın rolüyle de uyum sağlayan çağdaş bir Meryem Ana tasvirini bulmaktır. Film parçası DVD Menü 5.2 Modern bir yoruma doğru değişim Resimler DVD menü 5.3 Çağlar boyunca Meryem Ana tasvirleri Son Maria 24 7. Mediendidaktik 1. Nach PISA Lange Zeit war unsere schulische Lernkultur auf klassische Wissensvermittlung ausgerichtet. Nicht Methodenvielfalt, sondern lehrkraftzentrierter, instruktiver Frontalunterricht stand unumstritten im Mittelpunkt. Spätestens seit PISA, TIMSS und IGLU ist deutlich geworden, dass neue Wege beschritten werden müssen. Die OECD hat in drei Fragen auf Anforderungen aufmerksam gemacht, die in Zukunft für die Aneignung von Wissen und Bildung von Bedeutung sind: • Sind Schülerinnen und Schüler gut vorbereitet für die Herausforderungen der Zukunft? • Sind sie in der Lage, ihre Ideen und Vorstellungen effektiv zu analysieren, sie zu begründen und zu kommunizieren? • Verfügen sie über die notwendigen Kompetenzen für lebensbegleitendes Lernen? In den neuen Bildungsstandards, die in den Schulen bereits gültig sind, wird auf die Bedeutung der Medien für den pädagogischen Einsatz ausdrücklich hingewiesen. Der Einsatz von elektronischen Medien im Unterricht wird bald so selbstverständlich sein wie früher Tafel und Kreide. Und so wie die Gestaltung eines Tafelbildes mit farbiger Kreide nicht auf pädagogisch-didaktische Vorüberlegungen verzichten konnte, wird auch der Einsatz „Neuer Medien“ nicht ohne entsprechende Didaktik auskommen können. Neben der Lösung finanzieller und technologischer Fragen stellt sich die Frage: Welche Kompetenzen benötigen Lehrkräfte, um Unterricht mit Medien gestalten zu können? Gerade im Bildungsbereich werden immer wieder mit der Einführung „Neuer Medien“ zunächst hohe Erwartungen an deren Leistungsfähigkeit zur Verbesserung des Unterrichts gestellt. Nach einer ersten Phase der Euphorie bleibt die Erkenntnis, dass Medien allein noch keine didaktischen Qualitäten mit sich bringen, sondern immer gezielt auf die Lösung von Bildungsproblemen ausgerichtet werden müssen. Begriffe wie „Didaktik im Netz“, „E-Didaktik“ oder „multimedialer Unterricht“ umschreiben das Bemühen, in allen Unterrichtsfächern Informationstechnologien zu nutzen. Als zentrale Bestandteile von Medienpädagogik werden meistens die Begriffe Mediendidaktik und Medienerziehung unterschieden. Dabei beschäftigt sich die Mediendidaktik mit der Nutzung von Medien in Lehr- und Lernprozessen, mit dem Ziel, neue Qualitäten des Lehrens und Lernens zu ermöglichen und Effektivität und Effizienz durch Einsatz von Technik zu steigern. Die Medienerziehung zielt auf den reflektierten Medienkonsum und kritischen Umgang mit Medienangeboten. Sie beschäftigt sich also mit möglichen Gefahren der Mediennutzung, etwa des Fernsehens und des Internets und den weiteren Auswirkungen von Medien auf Schüler/-innen, Schule oder Bildung und Kultur allgemein. 2. Medienkompetenz Um die Chancen zu nutzen, die sich durch den Einsatz „Neuer Medien“ im Unterricht ergeben, muss nicht nur die notwendige Hardware in den Schulen vorhanden sein. Hinzu kommt, dass Lehrer/innen mit modernen IT-Technologien didaktisch/methodisch sinnvoll umgehen können, dass sie also die erforderliche Medienkompetenz besitzen. Schließlich müssen auch noch die eingesetzten Medien den neuen Anforderungen genügen. Bei der herkömmlichen Anwendung audiovisueller Medien im Unterricht benutzten Lehrer/ innen diese meist als zusätzliches Informationsmaterial. Die Informationen werden zunächst von der Lehrkraft aufgenommen und verarbeitet und dann mit der Präsentation des Mediums und den zugehörigen Fragestellungen im Unterricht an die Schüler/-innen weitergegeben. In der klassischen instruktionalen Vorgehensweise filtert die Lehrkraft also Informationen und Maria 90 stellt aufgrund ihres Wissens- und Informationsvorsprungs Fragen an die Schüler/-innen. Die Selbstständigkeit der Schüler/-innen (z. B. die eigene Entwicklung von Fragen) wird so nicht begünstigt. Wenn Medienkompetenz als Bestandteil von Lernkompetenz als zukunftsweisend angesehen wird, dann muss ihre Entwicklung in allen Fächern im Vordergrund stehen. Ihre Nutzung sollte regelmäßig und selbstverständlich sein. Der Einsatz digitaler Medien im Unterricht ermöglicht eine Entwicklung zum schülerzentrierten Arbeiten in wechselnden Sozialformen. So kann aktivierender Unterricht entstehen, der motiviert, der die Identifikation mit der Schule fördert, der die Persönlichkeit des Lernenden stärkt und der letztlich Qualitätsentwicklung in der Schule bewirkt. (Vaupel, 2006) Für den konkreten Unterricht kann eine Aufteilung des Lernprozesses in fünf übergeordnete Kerntätigkeitsfelder hilfreich sein: • Strukturieren – „Was wollen wir wie bearbeiten?“ • Recherchieren – „Ich mache mich schlau.“ • Kooperieren – „Wir arbeiten gemeinsam.“ • Produzieren – „Ich stelle etwas her.“ • Präsentieren – „Ich erkläre euch das.“ Diese fünf Lernmethoden – im Lernprozess variabel eingesetzt – fordern und fördern den kompetenten Umgang mit Medien. (nach: Diskussionspapier der LKM-Arbeitsgruppe „Standards in der Medienbildung“, 2006) 3. Didaktische DVDs Bei der Einführung neuer Unterrichtsmittel steht oft die Begeisterung für technische Möglichkeiten im Vordergrund, ohne dass dadurch bereits eine Verbesserung des Unterrichts garantiert wird. Entscheidend für die Nützlichkeit von Medien werden immer ihre didaktische Qualität und ihr methodischer Einsatz sein. Im Sinne der Unterrichtsmittel: Bildungsstandards müssen auf Kompetenzerwerb ausgerichtete • zur Optimierung von Lehr- und Lernprozessen beitragen, • systematische Planung und Aufbereitung der Lerninhalte ermöglichen, • zu handlungs- und produktorientiertem Unterricht anregen, • offene Unterrichtsformen unterstützen, • dem Lernenden eine aktive Rolle in der Konstruktion des Wissens zuweisen, • selbstbestimmtes und entdeckendes Lernen fördern, • Schülerzentrierung und Binnendifferenzierung ermöglichen, • kooperatives Lernen unterstützen, • nachhaltiges, lebenslanges Lernen fördern. Diese Anforderungen können didaktische DVDs am besten erfüllen. Zwar bleibt es letztlich der Lehrkraft überlassen, ob und wie „Neue Medien“ im Unterricht eingesetzt werden und wie weit die klassische Lehrerrolle zugunsten eines „Moderators von Lernprozessen“ verändert wird, aber die Möglichkeiten, die sich heute schon bieten, müssen voll zur Verfügung gestellt werden. Medienkompetenz entwickeln Schüler/-innen, indem sie: • Mediengeräte nutzen, • Informationen beschaffen, • Standardprogramme einsetzen, Maria 91 • Lernprogramme verwenden, • Medientexte und ihre Wirkungen verstehen, • Inhalte visualisieren und präsentieren, • mit Medien gestalten. Didaktische DVDs können auch auf „herkömmliche Art“ (durch „Vorführung“ und Einsatz vieler Begleitmaterialien) genutzt werden; ihre eigentlichen Vorteile entfalten sie aber erst dann, wenn sie mithilfe des Computers in eine multimediale Umgebung eingebunden werden: • Inhalte der DVD können mehrfach im Klassenraum vorhanden sein: auf Datenträgern (Festplatte, DVD …), im Schulnetz oder über Internet (per Download). • Die Inhalte sind durch unterschiedliche Anwendungs-Programme kombinierbar (PowerPoint, Word, MindMap, Excel …). • Auf didaktischen DVDs sind Zusatzmaterialien gespeichert (didaktische/methodische Hilfen, Arbeitsblätter, Übungen, Testaufgaben, Bildmaterialien, Texte, Übungen, Links ...). • Die angebotenen, verschiedenen Medien sind verknüpfbar (Texte, Grafiken, Videosequenzen, Standbilder, Animationen, Zeitlupenwiedergaben …). • Daraus ermöglicht sich aktive Medienarbeit in allen Fächern. • Es entstehen Ausdrucke, Schülerprodukte, Präsentationen … Die als Medien für Lehrpläne und Bildungsstandards hergestellten didaktischen DVDs erheben den Anspruch, den Anforderungen eines zukunftsorientierten Unterrichts gerecht zu werden. Sie sind qualitätsgesichert an den Standards der Bildungspläne orientiert und stellen schüler-, handlungs- und kompetenzorientiert die Bedürfnisse der Unterrichtspraxis in den Vordergrund. 4. Der Film im Unterricht Filme spielen im Unterricht schon lange eine wichtige Rolle. In digitaler Form sind sie heute Bestandteil der „Neuen Medien“ und werden so weiter an Bedeutung gewinnen. Hinzu kommt, dass der Filmeinsatz immer leichter geworden ist. Früher, beim Einsatz von 16-mmFilmen oder Videokassetten, standen an den Schulen Vorführgerät und Medium oft nur einmal zur Verfügung. Die Präsentation durch Lehrer/innen führte zu reiner Medienrezeption durch die Schüler/-innen. Heute wird kein komplizierter Filmprojektor (mit Bediener-Zertifikat) und häufig auch keine Raumverdunkelung benötigt. Filme zeichnen sich durch spezielle Vorteile aus: • Filme sind anschaulich – komplexe Vorgänge können einfach dargestellt werden. • Filme können Vorgänge zeigen, die der Mensch sonst nie sehen würde – z. B. aus Sicherheitsgründen. • Filme sind überzeugend – was man „selbst gesehen“ hat, ist glaubwürdiger. • Filme sind leicht verfügbar. Diese Vorzüge wurden durch die Bereitstellung des Films in digitaler Form (als DVD oder abrufbar von einem Server) weiter vermehrt. Der Name DVD (Digital Versatile Disc) verweist auf die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten: • DVDs besitzen eine hohe Speicherkapazität von Bild-, Ton- und Computerdaten. • Dadurch sind sie für Video- und Multimedia-Anwendungen geeignet. • Die DVD-Technologie bietet eine bisher noch nicht erreichte Farbqualität, Bildschärfe und Tonqualität. Maria 92 • Durch ein berührungsloses optisches Abtastsystem bleibt die hohe Bildqualität unabhängig von der Zahl der Wiederholungen erhalten. • Wahlfreier Zugriff und schnelle Zugriffszeiten (statt Vor- und Zurückspulen) vereinfachen die Nutzung. • Detailgetreue Standbilder können die Unterrichtsgestaltung unterstützen. • Mehrere Tonspuren erhöhen den Einsatzbereich (deutsch, englisch, türkisch). • Die Nutzung ist nicht an einen PC gebunden. Didaktische DVDs können auf einfachen DVD-Playern mithilfe der Fernbedienung voll genutzt werden. Auch wenn die klassische „Filmvorführung“ nicht mehr im Vordergrund steht, so wird es doch nach wie vor die Aufgabe der Lehrer/-innen sein, zu entscheiden, in welcher Phase des Lernprozesses und mit welcher Absicht ein Film eingesetzt werden soll. Er/Sie muss über die Vorbereitung und Auswertung des Films entscheiden. 5. Online-Nutzung Zukunftsorientierter Unterricht ist nicht nur durch den selbstverständlichen Einsatz „Neuer Medien“, der Verwendung didaktischer DVDs oder der Nutzung des Internets gekennzeichnet, sondern wird bald schon durch Online-Distribution bestimmt werden. Die Möglichkeit, IT-gestützte multimediale Lehr- und Lernformen orts- und zeitunabhängig einsetzen zu können, wird den Weg zu einer neuen Lernkultur erleichtern. An den Schulen steht nicht mehr die Frage an, ob elektronische Medien benutzt werden, sondern wie. Dabei spielt die Qualität der Medien eine wichtige Rolle. Internetrecherchen unterstützen heute schon durch ihre Fülle von Informationen handlungsorientierten Unterricht, aber fest steht: Als hauptsächliche Quelle für Unterrichtsvorbereitung und -durchführung ist das Internet kaum geeignet. In verschiedenen Bundesländern wird an einer Realisierung der Online-Mediendistribution gearbeitet; teilweise bereits mit beachtlichem Erfolg (z. B. NRW – EDMOND, BW – SESAM oder Sachsen – MeSax). Voraussetzung ist ein (passwortgeschützter) Zugang zu onlinerecherchierbaren Datenbanken, wie sie z. B. von kommunalen Medienzentren zur Verfügung gestellt werden können. Ein Online-Medienkatalog informiert die Kunden (Lehrer/innen, Schüler/-innen, Eltern) über die vom jeweiligen Medienzentrum angebotenen, lizenzierten Online-Medien. So kann eine qualitativ neue, verbesserte Versorgung der Schulen mit unterrichtsrelevanten Medien sichergestellt werden. Gemeinsames Ziel dieser Bemühungen ist es, den Anforderungen eines modernen Unterrichts, wie er in den neuen Bildungsstandards beschrieben wird, gerecht zu werden. Wenn Medien als Gegenstand und Werkzeug im Unterricht wichtig sind, wenn Medienkompetenz in allen Fächern an Bedeutung gewinnt, dann müssen auch die notwendigen Medien didaktisch aufgearbeitet zur Verfügung stehen: lehrplanorientiert, qualitativ hochwertig und möglichst unkompliziert. Die Verbreitung von Medien in Form einer Online-Distribution bietet gegenüber traditionellen Unterrichtsvorbereitungsformen eine Reihe spezifischer Vorzüge: • Die Unterrichtsstunde kann von einem beliebigen Ort, z. B. in der Schule oder von zu Hause, geplant und vorbereitet werden. • „Ausleihzeiten“ entfallen, „sofortige Verfügbarkeit“ ermöglicht Zeitersparnis bei der Medienbeschaffung. • Die Auswahl und Bestellung erfolgen elektronisch bequem über das Internet. • Eine differenzierte Recherchierbarkeit mit Suchbegriffen sorgt für „Passgenauigkeit“ (es werden nur die Medien heruntergeladen, die wirklich benötigt werden). • Versand- und Kurierkosten entfallen. Maria 93 • Anschaffungskosten für Medienkopien und Vervielfältigungen entfallen bzw. reduzieren sich. • Medienpakete oder Teile davon können in beliebig vielen Schulen zu verschiedenen Zeiten gezeigt werden. • An den Schulen ist die Parallelnutzung durch mehrere Lehrkräfte möglich. • Die Lagerung von Unterrichtsmaterialien vereinfacht sich (sowohl in der Schule, zu Hause als auch in der immer schwerer werdenden Lehrermappe). • Die Online zur Verfügung gestellten Medien sind „qualitätsgesichert“. Eine unproblematische Realisierung der Online-Distribution ist an Voraussetzungen geknüpft, die sich zurzeit noch im Aufbau befinden, aber in absehbarer Zeit als Selbstverständlichkeit gelten werden. An den Schulen müssen geeignete vernetzte PCs zur Verfügung stehen. Den Lehrer/innen (und Schüler/-innen) muss der Zugriff auf Online-Daten von Schulrechnern (und auch von zu Hause) möglich sein. Dazu müssen sie die Nutzung bestimmter IT-Anwendungen und das Recherchieren im Internet und in Datenbanken erlernen. Wenn Online-Distribution über einen zentralen Server Wirklichkeit geworden ist, ergeben sich eine Reihe weiterer paralleler Möglichkeiten: • Lehrer/innen können eigene Unterrichtsbeispiele für andere Lehrkräfte auf dem Server zur Verfügung stellen. • In Foren können sich Lehrer/innen zur Entwicklung von konkreten Lernarrangements austauschen und miteinander kooperieren. • Schüler/-innen können von zu Hause aus auf den Schulserver zugreifen und elektronische Unterrichtmaterialien verwenden oder z. B. Aufgaben abholen und Hausaufgaben ablegen. • Auf dem Schulserver können weitere Informationen oder Lernmaterialien (passwortgeschützt) abgelegt sein, auf die Schüler/-innen oder Eltern Zugriff erhalten. Eine bedeutende Unterstützung für aktives Lernen mit Medien ergibt sich aus einer klaren Online-Medien-Lizenzierung, die insbesondere den Lehrer/innen entgegenkommt. Außer dem „Recht zur nichtgewerblich öffentlichen Vorführung“ sollte für Online-Medien erlaubt sein: • die Speicherung der Medien auf dem Server der Schule für die Dauer der Lizenzzeit, • die Nutzung der Medien auf ausnahmslos allen in der Schule befindlichen Rechnern, • das Kopieren der Medien auf optische und/oder magnetische Trägermedien, soweit dies im Rahmen schulischer Aktivitäten erforderlich ist, • die Nutzung der Medien auf den heimischen PCs der Lehrkräfte und auf Rechnern der Schüler/-innen, soweit die Nutzung im schulischen Zusammenhang steht (Hausaufgaben, Referate, Unterrichtsvorbereitungen usw.), • die Be- und Verarbeitung der Medien, insbesondere die Mischung mit anderen Materialien zu Übungszwecken, solange gewährleistet ist, dass das neu hergestellte Werk nur im Klassen- oder Arbeitsgemeinschaftsverbund präsentiert und im Übrigen nicht veröffentlicht wird. Maria 94 7.1 Aufbau moderner didaktischer DVDs und deren Einsatz in unterschiedlichen Lernszenarien Maria 95 Maria 96 Maria 97 7.2 Inklusion im Unterricht 7.2.1. Inklusiver Unterricht Seit März 2009 ist die „Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ auch in Deutschland geltendes Recht. Damit verpflichtet sich Deutschland zur schrittweisen Überwindung des selektiven Schulsystems und befindet sich auf dem Weg zur inklusiven Schule. Ein inklusiver Unterricht verlangt grundlegende Änderungen in unserem Bildungssystem. Die einzelnen Bundesländer müssen gesetzliche Regelungen erlassen, damit die personellen, sächlichen oder organisatorischen Voraussetzungen für einen Regelschulbesuch für behinderte Kinder vorliegen. Keinesfalls darf mit der inklusiven Beschulung ein Absenken der sonderpädagogischen Förderung und Versorgung verbunden sein. Vielmehr gilt es, diese Förderung in unvermindert hoher Qualität an den Regelschulen zu erbringen: . • Unterschiedliche Begabungen (und Schwächen) sollen als Bereicherung für gemeinsames Lernen genutzt werden. • Inklusive Schulen bestehen aus kleinen, wechselnden Klassen (auch altersgemischt). • Die Heterogenität soll pädagogisches, unterrichtliches Potenzial sein. • Inklusiver Unterricht unterstützt nicht nur individuelle Förderung, sondern verändert Didaktik, Methodik und Medien im Unterricht hin auf Individualisierung des Lernens. • Die Kompetenzen jedes Einzelnen sollen wahrgenommen, geachtet und genutzt werden. • Schule und Unterricht – und das Umfeld – müssen für die Aufnahme von Behinderten angepasst werden. MedienLB Medien für Lehrpläne und Bildungsstandards NEU: Förderung der Lesekompetenz durch Untertitel 7.2.2. MedienLB-Produkte MedienLB-Produkte sind auf die Bildungsstandards und Lehrpläne der Bundesländer ausgerichtet. Sie entsprechen den didaktisch-methodischen Konzepten, die einen inklusiven Unterricht ermöglichen. Sie zeichnen sich aus durch: • angemessene Laufzeiten zwischen 15 und 35 Minuten • Sequenzierung der Filme in didaktisch sinnvolle Lerneinheiten • deutsche Untertitel zur Förderung der Lesekompetenz • Klassische Arbeitsblätter mit Lösungen • Interaktive Arbeitsblätter mit Lösungen • Filmzusatzmaterialien wie Bilderserien, Grafiken, Animationen oder innovative Lernspiele • umfangreiches Informationsmaterial • Sprechertexte in verschiedenen Sprachen • Testaufgaben mit Lösungen • Möglichkeit, die Arbeitsmaterialien frei zu bearbeiten • ein Glossar zur Erklärung von Fachbegriffen • Internet-Links und Hinweise zu den jeweiligen Themen • einfache Abbildung komplexer Vorgänge, Visualisierung von Vorgängen, die sich der menschlichen Wahrnehmung in der Regel entziehen • möglichst wahlfreien Zugriff und kurze Zugriffszeiten • Unterstützung aller Online-Distributionswege Deutschlands einschl. der Unterstützung neuer Distributionsideen • Förderung von selbstständigem Lernen durch einfachen Zugriff von zu Hause von Schüler/innen auf die DVDs und Begleitmaterialen der MedienLB im Rahmen von OnlineDistributionssystemen Maria 98 7.2.3. Inklusiver Unterricht durch interaktive DVDs von MedienLB Interaktive DVDs mit Begleitmaterialien (wie z. B. interaktive Arbeitsblätter) sind die zukunftsweisenden Unterrichtmittel für inklusiven Unterricht. • Sie schaffen didaktische Rahmenbedingungen für selbstbestimmtes, konstruktives Lernen. • Sie ermöglichen für jeden einzelnen Schüler/in Anerkennung, Dialog, Kommunikation und Kooperation, auf die insbesondere behinderte Kinder angewiesen sind. • Sie sind Angebote für dialogische, kooperative, offene Lernformen. • Sie unterstützen die Rolle der Lehrkraft als Moderator und Lernbegleiter, der Kompetenzen individuell fördert und bewertet. • Sie ermöglichen einen Unterricht, der der Vielfalt der Schüler/-innen entspricht. • Sie regen dazu an, dass Schüler/-innen aktiv auf alle Aspekte ihrer Bildung und Erziehung Einfluss nehmen. • Sie schaffen inklusive Kulturen, indem sie Informationen für alle zugänglich und verständlich machen, z. B. durch verschiedene Sprachen oder Untertitel. • Sie können auf verschiedenen Medien angeboten werden (DVD, CD, Kassette, online …). • Sie können individuelle Schwächen gezielt berücksichtigen (bzw. durch einfache Sprache, in Braille, in Großschrift …). • Sie fördern abwechslungsreichen Unterricht, indem sie den Wechsel der Sozialformen erleichtern. • Sie fördern binnendifferenziertes Arbeiten innerhalb einer Lerngruppe in Ergänzung mit gemeinsamen Unterrichtseinheiten. • Sie ermöglichen allen Kindern individuelle Lernfortschritte, indem sie die Heterogenität der Kinder bei der Aneignung von Lerninhalten berücksichtigen. • Sie erleichtern äußere Differenzierung bis hin zum Einzelunterricht. • Sie erleichtern die Teamarbeit zwischen verschiedenen Lehrkräften, sodass ein kontinuierlicher Lernprozess gewährleistet ist. Inklusiver Unterricht ist immer auch kompetenz- und entwicklungsorientierter Unterricht. Hierbei erarbeiten Schüler/-innen ein Thema über verschiedene Kommunikationsformen, Sozialformen und Medien. Dabei werden unterschiedliche Schwierigkeits- und Komplexitätsstufen sowie individuelle Lerngeschwindigkeiten berücksichtigt. MedienLB-Produkte sind darauf ausgerichtet. Sie helfen der Lehrkraft, die Entwicklungspotenziale Ihrer Schüler/-innen zu erkennen und zu nutzen: • Welche besonderen Kompetenzen haben einzelne Schüler/-innen? • Welcher Schüler/in arbeitet besonders strukturiert? • Welcher Schüler/in lernt eher auditiv, welcher eher visuell? Wenn diese Stärken offen kommuniziert werden, verstehen Schüler/-innen, warum manche MitSchüler/-innen leichter mit spielerischen und andere eher mit textbezogenen Aufgaben arbeiten. MedienLB-Produkte ermöglichen Gruppenarbeit von Schüler/-innen mit unterschiedlichen Kompetenzen. So können Schüler/-innen, die Inhalte bereits verstanden haben, andere unterstützen und dadurch das eigene Verständnis des Gelernten vertiefen. MedienLB-Produkte unterstützen wünschenswerten fächerübergreifenden Unterricht. MedienLB-Produkte ermöglichen Schüler/-innen in der Freiarbeit, in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit an ihren individuell vereinbarten Lernzielen zu arbeiten. Dabei überlegen sie selbst, was sie heute lernen wollen und entscheiden, wie sie es lernen wollen. MedienLB-Produkte helfen dabei, dass die Herangehensweise an ein Thema je nach individueller Voraussetzung differenziert angeboten werden kann. So kann es z. B. den Schüler/-innen freigestellt werden, ob sie mit Bildmaterial, einem Fachtext oder einem Filmbeispiel das Thema bearbeiten wollen. 7.2.4. Besonders empfehlenswerte MedienLB-Produkte für inklusiven Unterricht finden Sie unter www.medienlb.de • Mehrsprachigkeit • Untertitel • besonders attraktive interaktive ArbeitsblätterMedienLB - Maria 99 3.4 Testaufgaben Vorwort Im Schulbereich können Tests zu unterschiedlichen Zwecken entwickelt und eingesetzt werden: auf der Theorieebene zur Überprüfung von Kompetenzmodellen, auf der Systemebene zum Vergleich von Bildungssystemen (Bildungsmonitoring), auf der Ebene der Einzelschule zur Evaluation, auf der individuellen Ebene für Individualdiagnostik und -förderung. Tests zur Individualdiagnostik (z. B. schulische Leistungsüberprüfungen in Form von mehreren kurzen Fragen) sind nicht einfach mit Tests im wissenschaftlichen Sinne (z. B. zum Bildungsmonitoring) gleichzusetzen. Die klassischen Gütekriterien für Tests sind: Objektivität – das Ergebnis ist unabhängig vom einzelnen Testleiter, Untersucher bzw. Auswerter, Reliabilität (Zuverlässigkeit) – der Test erfasst das, was er erfasst, zuverlässig und konsequent, Validität (Gültigkeit) – der Test misst genau das, was er messen soll. Die herkömmlichen schulischen Tests, die durch das professionelle pädagogische Ermessen der Lehrkraft „validiert“ werden, bleiben unverändert von großer Bedeutung. Sie können insbesondere der Individualförderung dienen. Den Schulen bieten die Ergebnisse von Bildungsmonitoringtests eine Vergleichsbasis, indem sie Informationen über das durchschnittliche Leistungsniveau von Schüler/-innen sowie über allgemeine Bewertungsmaßstäbe liefern. Jedem Pädagogen dürfte klar sein, dass eine planmäßige Vorbereitung auf Tests – also durch kurzfristiges, meist schematisches Training – in der Regel keinen langfristigen Lernerfolg erzielen wird. Echte Kompetenzsteigerung erfordert vielmehr einen Unterricht, der auf kumulatives, vernetzendes und nachhaltiges Lernen abzielt. Maria 55 Von den vorgegebenen Antworten sind eine oder mehrere Antworten richtig. Alle richtigen Lösungen bitte ankreuzen! 1) Maria ist die besondere Frauengestalt in der Bibel. Sie ist ... 2) In welchem Evangelium spielt Maria eine besondere Rolle? a Ehebrecherin. a Evangelium nach Markus b Heilige. b Evangelium nach Matthäus c Patronin. c Evangelium nach Joseph d Mutter Jesu. d Evangelium nach Lukas e Mutter des Johannes. e Evangelium nach Jakobus 3) Was geschah in Nazareth? 4) Für viele Christen war und ist Maria ... a In dieses kleine Städtchen wird der Engel Gabriel gesandt. a eine Sünderin. b Gabriel kündet Maria die Geburt ihres Sohnes Jesus an. b eine zentrale Figur der besonderen Verehrung. c In dieses kleine Städtchen kommt Gott persönlich. c eine Heilige. d Maria hört die Worte des Engels und vertraut auf Gottes Weisung. d als weibliche Gestalt des Glaubens eine wichtige Figur. e Maria hört die Worte des Engels und misstraut Gottes Weisung. e unwichtig. 5) Die Bedeutung Marias entsteht durch ... 6) Bestimmte Attribute welcher antiken Göttinnen gingen auf Maria über? a ihren Glauben und ihr Vertrauen. a Astarte b die Geburt Jesu. b Artemis c die Geburt Josephs. c Aphrodite d die Hochzeit zu Kanaan. d Isis e ihre Briefe. e Juno Maria 56 7) Maria steht aufgrund ihrer Weiblichkeit ... 8) Früher war die Gesellschaft und auch die Kirche männlich dominiert, das äußert sich dadurch … a für die Zuwendung zum Menschen. a dass Frauen in Kirche und Gesellschaft kaum eine Rolle spielten. b für Streitsucht und Eitelkeit. b dass Frauen kaum Zugang zu Bildung hatten. c als Bezugsperson in allen Lebensbereichen. c dass Frauen nur im Kloster „Karriere machen“ konnten. d für Machtkämpfe. d dass Frauen politische Ämter inne hatten. e als Fürbitterin und Helferin in allen Nöten. e dass Frauen gleichberechtigt waren. 9) Die „Schutzmantelmadonna“ steht für ... 10) Mit der Reformation ... a Kälte. a wuchs die Marienverehrung ins Unermessliche. b Geborgenheit. b setzte auch Kritik an der Marienverehrung ein. c Fürsorglichkeit. c geht das weibliche Element ein Stück verloren. d Barmherzigkeit. d wird die Heilsvermittlung durch Christus wieder betont. e Wärme. e bleibt Maria Vorbild, aber kein Gott oder Fast-Gott. 11) Im katholischen Bereich ... 12) Die folgenden Festtage sind Marienfeste: a sank die Verehrung Marias. a Maria Himmelfahrt. b blieb die Verehrung Marias. b Taufe Mariens. c widmeten sich Wallfahrten und Festtage der „Gottesmutter“. c Mariä Empfängnis. d blieb Maria die Fürsprecherin für die Sorgen und Nöte der Menschen. d Darstellung Mariens. e war Maria als Heilige Fürsprecherin. e Auferstehung Mariens. Maria 57 13) Maria wurde im Laufe der Geschichte dargestellt als ... 14) Auf der Suche nach einem neuen, zeitgemäßen Marienbild ... a Himmelskönigin. a ist auch die zeitgenössische Kunst gefragt. b die Schmerzvolle unter dem Kreuz. b ist die Politik gefragt. c die Pieta mit dem toten Sohn. c spielen natürlich Emotionen eine große Rolle. d abenteuerlustige Frauengestalt. d spielt die Veränderung des Frauenbildes eine sehr bedeutende Rolle. e Maria mit dem Jesuskind. e muss sie unseren Ansprüchen eines modernen Frauenbildes gerecht werden. 15) Wie wird die Geburt Jesu durch Maria in der Bibel genannt? 16) Maria wird bis heute als Patronin (Schutzheilige) verehrt, von … a Sturzgeburt a Deutschland. b Stallgeburt b Bayern. c Jungfrauengeburt c Australien. d Risikogeburt d Lateinamerika. e Bethlehemgeburt e Brandenburg. 17) Attribute klassischer Mariendarstellungen sind … 18) Im Lukasevangelium spricht Maria ein Gebet, dass zu einem bedeutenden Gebet der Christenheit wurde … a Jesuskind. a das Hohe Lied. b Zepter. b das Sanctus. c Krone. c das Magnificat. d blauer Mantel. d das Benedictus. e Schwert. e das Halleluja. Maria 58 19) Als der Engel Gabriel Maria in Nazareth aufsucht, begrüßt er sie mit den Worten (lateinische Übersetzung) … 20) Der Evangelist Lukas erzählt von einer weiteren bedeutenden Frau, einer Cousine Marias. Ihr vertraut sich Maria als erstes an. a Te Deum. a Hannah b Ave Maria. b Ruth c Ave Cäsar. c Rahel d Salve Regina. d Elisabeth e Virgo Maria. e Martha Maria 59 3.4 Testaufgaben (Lösungen) 1 b ,c, d 7 a, c, e 13 a, b, c, e 19 b 2 b, d 8 a, b, c 14 a, c, d, e 20 d 3 a, b, d 9 b, c, d, e 15 c 4 b, c, d 10 b, c, d, e 16 b, d 5 a, b 11 b, c, d, e 17 a, c, d 6 a, b, d 12 a, c 18 c Maria 60 1. Thematik Maria Bilder im Wandel 1. Maria in der Bibel (3:13 min) 1.1 Die Geburt Jesu in den Evangelien (1:42 min) 1.2 Erwähnung Marias in den Schriften (1 Text/3 Bilder) 1.3 Die besondere Stellung Marias (1:26 min) 2. Entstehung der Marienverehrung (4:21 min) 2.1 Elemente aus früheren Kulturen (1:46 min) 2.2 Anfänge der Marienverehrung (1 Text/1 Bild) 2.3 Die weibliche Seite des Christentums (2:30 min) 3. Kritik an der Heiligenverehrung (3:16 min) 3.1 Einfluss der Reformation (1:50 min) 3.2 Katholische Lehre contra Volksglaube (1:21 min) 3.3 Maria, die große Fürbitterin (2 Texte) 4. Jungfrauengeburt und Mariendogmen (5:08 min) 4.1 Problematik der Jungfrauengeburt (1:59 min) 4.2 Maria als Gegenstand der Kirchenpolitik (3:04 min) 5. Marienbilder und die Rolle der Frau (3:07 min) 5.1 Machtinstrument eines kirchlichen Patriarchats? (1:24 min) 5.2 Wandel zu einer modernen Interpretation (1:38 min) 5.3 Marienbilder über die Epochen (2 Texte/4 Bilder) Maria 4