University of Wisconsin
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Erfahrungsbericht Wintersemester 2009 University of Wisconsin, Milwaukee (USA) 1. Vorbereitungen Bewerbung an der Viadrina Um nach Milwaukee zu gehen muss man sich zuerst einmal beim Internationalen Büro der Viadrina bewerben. Die nötigen Unterlagen findet man auf der Homepage des Internationalen Büros. Dazu gehören ein etwas zweiseitiges Essay, warum an gerne nach Milwaukee gehen möchte. An dieser Stelle sollte man sich schon mal die Homepage der Partnerhochschule (www.uwm.edu) ansehen und informieren, welche Bereiche und Kurse es gibt, die einen interessieren könnten und die man auch ins Studium integrieren kann. Dann braucht man noch eine Auflistung aller bisher erworbenen Scheine (ein Vordruck dafür ist auch online). Als Kuwi muss man alle Scheine im Prüfungsamt bei Frau Laske vorlegen und die Scheinauflistung unterschreiben lassen. Die Sprachnachweise sollte man an dieser Stelle nicht vergessen. Ein paar Wochen nach Bewerbungsschluss bekommt man dann wenn man ausgewählt wurde eine Einladung zum Auswahlgespräch. An diesem nehmen mehrere Mitarbeiter des Internationalen Büros teil und das Gespräch wird auf Englisch geführt. Ich bekam dann die endgültige Zusage, nach Milwaukee gehen zu dürfen, schon wenige Tage nach dem Auswahlgespräch per eMail. Bewerbung in Milwaukee Nachdem man von der Viadrina ausgewählt wurde, geht die eigentliche Arbeit los. Für die Bewerbung muss man nochmal eine (vom Prüfungsamt unterschriebene) Auflistung aller Scheine auf Englisch sowie Sprachnachweise haben und einen ca. zweiseitigen „Letter of Intend“ schreiben. Obwohl dies wohl eher eine Formalität ist, sollte man sich doch Gedanken darüber machen und schreiben, warum man nach Milwaukee möchte und welche für welche Studiengebiete man sich interessiert. Ich hatte zu der Zeit noch meinen Unicert III Kurs Englisch und habe das Essay dann auch nochmal vom Englisch Prof Korrektur lesen lassen. Als das OK aus Milwaukee kam, musste ich so einiges an Unterlagen ausfüllen, um dann letztendlich ein eingeschriebener Student zu werden. Das hört sich schlimmer an als es ist, denn die meisten Fragen sind nur Formalitäten und es gibt auch ein Hilfsblatt zum Ausfüllen vom IB. Aber man sollte alles gründlich lesen und das Ausfüllen nicht zu lange aufschieben. Man bekommt die Unterlagen für die Uni in Milwaukee vom Internationalen Büro und man sollte auch keine Zeit verlieren, sich an das Ausfüllen zu machen, da dabei einige Fragen auftauchen können. Hilfe bekommt man beim Internationalen Büro der Viadrina und auch beim Internationalen Büro aus Milwaukee (besonders freundlich und sehr hilfreich ist Thomas Danner). Sobald man als Student angemeldet wird, kommt Post aus Milwaukee. Man muss sich dann bei PAWS (so eine Art Hisportal) anmelden, von dort aus muss man sich dann sobald es für die internationalen Studenten freigeschaltet wurde für die Kurse die man belegen möchte online anmelden. Dies geschieht etwas später als für die „regulären“ Studenten, da diese Vorrang haben. Das Passwort für PAWS ist sehr wichtig, da es später auch dazu dient, eMails zu lesen und sich auf „Desire to learn (D2L)“ einzuloggen, ein System auf dem die meisten Professoren die Vorlesungsunterlagen bereitstellen, mit den Studenten in Kontakt treten und zum Beispiel auch Online Quizzes abhalten. Des weiteren bekommt man so schnell wie möglich das DS 2019. Dieses Formular braucht man für das Visum und man muss damit dann zum Konsulat. Nicht vergessen, dass eine Bestätigung der Bank benötigt wird, dass man über ausreichende Ersparnisse verfügt. Ich musste nachweisen, dass ich 6400 US $ besitze, aber dieser Betrag kann sich natürlich ändern. Das ist ein festkalkulierter Betrag von der Uni, was ein Student in etwa zum Leben für 4-5 Monate benötigt und man kann es nicht umgehen dieses Geld nachzuweisen, auch wenn man es ja am Ende nicht alles ausgeben muss. TOEFL Test Im Laufe des Bewerbungsprozesses muss man auch den TOEFL Test vorlegen. Der ist nicht so dramatisch, besonders wenn man schon das Unicert III hat, der TOEFL ist so ähnlich. Ich hatte mir ein Buch von der Firma Barron über amazon.de besorgt. Die Investition lohnte sich, da ich auf das Testformat sehr gut vorbereitet wurde und man kann den Leseteil der practice tests auch mal im Zug machen. Dazu gibt es eine CD, mit der man sich gut auf das Hörverstehen und den Sprechteil vorbereiten kann. Insgesamt besteht dieser Test aus vier Teilen: lesen, hören, sprechen und schreiben. Der Test dauer ca. 3 Stunden und man sollte sich rechtzeitig dafür anmelden (www.de.toefl.eu), da die Plätze begrenzt sind und auch die Auswertung einige Wochen dauert. Zur Anmeldung benötigt man eine Kreditkarte. Wenn ich mich recht erinnere hat der Test um 155 € gekostet, aber der Preis ändert sich auch ständig. Testcenter gibt es auch in Berlin, aber wenn man sich zu spät anmeldet, dann muss man einen Platz in einer anderen Stadt nehmen und das kostet dann nochmal extra Fahrtkosten. Amerikanische Botschaft Sobald die endgültige Zusage aus Milwaukee kommt, muss man sich um einen Termin bei der amerikanische Botschaft kümmern. Diese ist im Süden Berlins in der Nähe der FU Berlin. Auf der Homepage bekommt man alle Informationen. Man kann sich online für einen Termin anmelden (kostenpflichtig) oder eine kostenpflichtige Hotline anrufen. So oder so kostet es Geld sich einen Termin zu holen. Das Anmelden per Internet hat bei mir leider nicht funktioniert. Die Hotline ist ziemlich teuer (knapp 2 € pro Minute), man sollte deshalb den Pass und das DS 2019 neben sich haben, da man diese Angaben für die Terminvergabe braucht. Bei der Terminvergabe wollte man mir erst einen relativ späten Termin geben, auf Nachfragen wurde mir dann aber ein besserer Termin angeboten, so dass ich alle Unterlagen rechtzeitig fertig hatte. Wichtig für das Visum ist auch, dass der Pass noch eine gewisse Zeit gültig ist (am Besten informieren wie lange, er muss bei Ausreise etwas noch 6 Monate gültig sein). Bevor man zum Konsulat geht, muss man die SEVIS-Gebühr (um 100 $) und die Visa-Gebühr (um 80 €) bezahlen und die Zahlbestätigungen zum Konsulat mitbringen. Außerdem muss man den Visa-Antrag online ausfüllen und ausdrucken. Neben dem Visa Antrag muss man noch ein Formular ausfüllen, das Beziehungen zu Deutschland nachweist, Adresse der Eltern und Geschwister etc. Männer müssen zudem noch ein weiteres Formular ausfüllen. Alle Infos dazu gibt es aber auf der Website der Amerikanische Botschaft. Des weiteren muss man für das Visum Bindungen nach Deutschland nachweisen, wobei keiner genau sagen kann, wie man das genau nachweisen soll. Ich hatte zu meinem Termin dabei: - Meldebescheinigung - Mietvertrag - Arbeitsvertrag - Schreiben vom IB, dass ich mein Studium in Deutschland fortführen werde und es sich um ein obligatorisches Auslandssemester handelt - Immatrikulationsbescheinung - Studienverlaufsbescheinigung - Ausdruck Bestätigung Flugticket (Hin-und Rückflug); nur alleine das Ticket reicht aber nicht um eine Bindung nach Deutschland nachzuweisen Außerdem: - Nachweis der Bank über ausreichend Vermögen (wie gefordert im DS 2019) - Gültiger REISEPASS - Nachweise über die Bezahlung der SEVIS-und VISA-Gebühren - Alle geforderten Formulare, am PC ausgefüllt, in zweifacher Ausführung ausgedruckt und unterschrieben - TOEFL Test - Frankierter an sich selbst adressierter Umschlag A5 oder A4 Größe (1,45 €), da einem der Pass mit dem Visum etwa 2-7 Tage nach dem Termin per Post zugeschickt wird - Sprachnachweise Uni (Kopien) - Foto für das Visum (muss ein bestimmtes Format haben, dass nicht dem deutschen Passbildformat entspricht und bestimmte Richtlinien müssen eingehalten werden-dazu am besten zum Fotografen gehen. Ich habe in der Botschaft erlebt, dass Leute weggeschickt wurde, weil das Bild nicht den Vorgaben entsprach...) Flug buchen Oft sind Flüge nach Chicago billiger als direkt nach Milwaukee. Man kann dann mit dem airport shuttle bus von dort aus nach Milwaukee fahren, aber die Tour kostet auch etwa 25 $. Außerdem muss man den Bus im Voraus im Internet buchen. Man muss also gucken, was billiger ist. Generell darf man nach Ablauf des Visums noch 30 Tage im Land bleiben, diese Zeit kann man super zum Reisen nutzen. Man kann auch etwas früher einreisen, das erfährt man auf der Homepage der Botschaft. Ich bin 2 Wochen früher eingereist und habe noch Freunde in Washington DC besucht und bin danach mit einer billigeren Airline (air tran) für etwa 90 $ von Baltimore nach Milwaukee geflogen. Ein sehr guter Tipp ist ab und zu mal bei airtan.com zu gucken, die fliegen teilweise sehr preiswert direkt von Milwaukee aus nach New York, Baltimore, Washington DC, Las Vegas... Mein Hin- und Rückflug in die USA hat insgesamt um 850 € gekostet. Leider sind die Flüge so teuer, da man im Sommer hinfliegen muss. Kurse auswählen Etwas später als für einheimische Studenten wird PAWS dann für die internationalen Studenten freigeschaltet. Im Internet kann man sich schon wesentlich früher den Kurskatalog angucken und Kurse auswählen. Für die Anerkennung gibt es bei Kuwis und Wiwis verschiedene Regelungen. Als Kuwi kann man teilweise keine höheren Kurse als 100 oder 200 level Kurse besuchen, weil man ansonsten an der Uni Vorkenntnisse nachweisen muss, was quasi unmöglich ist, da die Kurse ja an der Viadrina anders heißen oder andere Themen behandeln. Man sollte am Besten mit den zuständigen Studienberatern (z.B. Herr Rosenberg) besprechen, ob die Kurse dann auch angerechnet werden können und wie (Einführung/Vertiefung). Wenn man sich entschieden hat geht die Anmeldung relativ einfach über PAWS und man kann sich dann auch den Stundenplan ausdrucken. 100-level Kurse entsprechen bei uns den Einführungsveranstaltungen und die 200-level Kurse sind für Studenten ab dem 2.Jahr gedacht, also entsprechen den Vertiefungsveranstaltungen. Ich habe mir von meiner Dozentin des 200-level Kurses eine schriftliche Bestätigung geben lassen, dass der Kurs für Studenten ab dem 2. Jahr (3.Sem.) gedacht ist, so dass es dann bei der Anrechnung an der EUV keine Probleme gab. Geld Es ist wirklich sehr hilfreich, eine Visakarte dabei zu haben und für die erste Zeit vielleicht etwa 300 $ in bar oder Reiseschecks. In der Union der Uni konnte ich mit meiner deutschen Visakarte kostenlos Geld abheben. Ich hatte zusätzlich noch ein (für Studenten kostenloses) Konto bei der „U.S. Bank“ eröffnet (North Avenue), damit ich unterwegs an den Geldautomaten auch Geld abheben konnte. Außerdem funktionierte deren Karte wie eine EC-Karte hier („Debit-Card“). Ein weiterer Vorteil war, dass ich so auch Schecks für meine Miete ausstellen konnte (Amis bezahlen fast alle Rechnungen mi Schecks) und somit einen Nachweis hatte, dass ich bezahlt habe. Lebensmittel sind in den USA wesentlich teurer als in Deutschland, vor allem frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse. Ich habe pro Woche etwa 50$ für Lebensmittel ausgegeben. Auf dem Capitol Drive gibt es sogar einen Aldi (direkt neben dem Wal Mart), wo es viele Lebensmittel wesentlich billiger gibt als in den teuren Supermärkten. Ich hatte das Glück Freunde kennenzulernen, die Autos hatten, so dass ich auf Vorrat einkaufen konnte um Geld zu sparen. Mit der Miete und den Unternehmungen etc. habe ich pro Monat etwa 800 € zum Leben gebraucht, Bücher und Unimaterialien inklusive. Es geht sicher auch etwas billiger, es kommt halt darauf an was man gerne isst und wie viel man reisen möchte. Direkt nach der Ankunft mussten wir auch die „seggregated fees“ bezahlen, so eine Art Semesterbeitrag. Diese betrugen bei mir um 400$ und ermöglichen den Zugang zum kostenlosen Fitness-Studio, das Semesterticket und andere Dienstleistungen der Uni. 2. Milwaukee Koffer packen Ich kam Ende August in Milwaukee an und wir hatten fast noch 30° C, so dass man noch super im Lake Michigan baden gehen konnte. Durch den Lake war es auch an manchen Tagen sehr schwül. In der Uni lief wie in fast allen amerikanischen Gebäuden die Klimaanlage auf Hochtouren. Dann gab es einen relativ milden Herbst und ab Mitte November fing es an zu schneien und hörte bis Dezember nicht mehr auf (es lag immer Schnee). Im Dezember wurde es dann teilweise auch extrem kalt, bis -20°C, vor allem nachts. Im Koffer hatte ich so wohl Sommerkleidung für August/September sowie eine dicke Daunenjacke für den Winter, für die ich oft sehr dankbar war, da ich immer die rund 20 min zur Uni gelaufen bin. Ich habe auch alle Unterlagen nochmals als Kopie im Koffer gehabt, so wie Führerschein, Ausweis, Pass, Visum, DS 2019, Impfpass, TOEFL-Test, AuslandsKrankenversicherung, alle Schreiben der Uni.... Falls etwas wegkommt kann man es so leichter nachweisen und im Falle, dass einem der Pass gestohlen wird, ist es für die Deutsche Botschaft im Ausland so leichter einen neuen auszustellen. Ankunft Da ich Freunde in Milwaukee hatte, wurde ich von ihnen vom Flughafen abgeholt. Man kann sich aber auch von Mitarbeitern des Internationalen Büros abholen lassen. Die Infos zum Abholen bekommt man mit der Broschüre für International Students, die man nach der erfolgreichen Einschreibung in Milwaukee zugeschickt bekommt. Ankunft Uni In der ersten Woche gibt es eine obligatorische Einführungsveranstaltung durch das International Office. Die Mitarbeiter dort sind wirklich alle sehr nett und hilfsbereit. Wir bekamen eine Führung über den Campus, eine Inforunde über verschiedene wichtige Themen und Formalien und zum Abschluss einen Ausflug in den Park und eine nettes Grillfest. So konnte man auch die ganzen anderen Austauschstudenten kennenlernen, wobei viele ein ganzes Jahr bleiben. Sehr viele Austauschstudenten kommen aus Gießen in Deutschland. Ansonsten gibt es wie an vielen amerikanischen Unis sehr viele asiatische Austauschstudenten. Bevor es dann mit den Vorlesungen losgeht habe ich mir dann meinen Studentenausweis abgeholt. In dem Info-Booklet vom international Office liegt dann ein Bescheid, dass die Gebühr für den Ausweis vom CIE bezahlt wird, somit spart man sich ein paar Dollar. Im Keller der Union muss man sich dann mit dem fertigen Ausweis seinen Sticker für das kostenlose Semesterticket (für die Busse) abholen. Bücher Unibücher kann man sich im Bookstore der UWM Union kaufen oder im Panther Bookstore, wobei der letztere teilweise etwas preiswerter ist. Viele Bücher kann man auch gebraucht kaufen, dann sind sie etwas billiger. Diese beiden Buchläden haben auch Websites, wo man seine Kursnummer eingibt und man so seine Kursbücher einsehen kann. Oftmals gibt es obligatorische Bücher die man haben muss und noch weitere Lektüreempfehlungen (die man nicht kaufen muss). Die obligatorischen Bücher sollte man sich auch zulegen, da sehr viel mit diesen gearbeitet wird und pro Kurs nur etwa 2-3 Exemplare in der Bibliothek ausliegen. Ich habe mir über diese Online Funktion meine Bücher rausgesucht und dann fast alle bei amazon.com bestellt, da sie dort viel billiger waren. Man muss aber beachten, dass amazon in den USA viel langsamer ist als in Deutschland, und die Bücher oftmals eine Woche brauchen, bis man sie bekommt. Als KuWi-Student kann es einem in Fächern wie Soziologie, Psychologie etc. in großen Veranstaltungen passieren, dass man einen „Turning Point Clicker“ kaufen muss. Das ist ein kleines Gerät, dass funktioniert wie die Abstimmungsgeräte bei „Wer wird Millionär“. Der Professor hat Fragen in seiner PPT-Präsentation und man muss dann die Antwort mit dem Clicker eingeben. So können bei großen Seminaren/Vorlesungen Anwesenheitspunkte vergeben werden, die Einfluss auf die Endnote haben. Man muss seinen eigenen Clicker kaufen und online anmelden (Infos dazu werden in der ersten Vorlesungswoche von den Profs ausgeteilt, ist nicht schwer), aber man kann den Clicker dann für alle seine Veranstaltungen, die einen benutzen, verwenden. Der Clicker kostet etwa 25-30$. Ich habe diesen im Bookstore der Uni gekauft, da nur bestimmte Marken mit dem System der Uni kompatibel sind und man so auch Garantie auf Gerät und Batterien hat (bei Neukauf). Wohnung Ich hatte mir über Freunde einen Platz in einer WG gesucht, was für mich eine sehr gute Entscheidung war. Im Wohnheim sind sehr viele jüngere Studenten. Die Regelungen für Partys und Alkohol sind sehr streng. Durch das Leben in der WG hatte ich mein eigenes Zimmer (Studienanfänger müssen in den Dorms fast immer ein Zimmer teilen) und habe viele Leute kennengelernt. WG`s kann man zum Beispiel über Craigslist.com und die Hausvermittlung der Uni (die Verlinkung dazu kann man über die Seite des International Office finden) finden. Die Miete in einer WG ist meist auch billiger, als in den Dorms zu wohnen und man muss auch keinen Essensplan kaufen. Ich habe zum Beispiel nur 300$ Miete bezahlt, ein Zimmer in den Dorms kostet fast doppelt so viel. Falls man sich für die Wohnheime interessiert bekommt man aber alle Informationen dazu beim Internationalen Büro in Milwaukee und den Websites. Auf der Maryland Avenue wohnen zum Beispiel sehr viele Studenten in WGs in den kleinen Häusern. Da es eine Hauptstraße ist, ist es auch eine sichere Gegend dort zu wohnen. Bevor man sich für eine Wohnung entscheidet am besten eine Map von Milwaukee kaufen oder wenigstens mal über google map gucken, wie nah die Wohnung an der Uni liegt, da in Uni-Nähe auch am meisten los ist und die Gegend sicher zum Wohnen ist. Eher nicht empfehlenswert (vor allem für Mädels) ist es, nach „River West“ (also alle Gebiete westlich des Milwaukee Rivers) zu ziehen, da hier die Kriminalitätsrate viel höher ist. Uni Campus UWM Der Campus der UWM ist natürlich viel größer als der Campus der EUV, da hier fast 30.000 Studenten studieren. Man bekommt aber bei der obligatorischen Einführungsveranstaltung des International Office eine Führung und auch eine Karte des Geländes. Die Uni hat viele gute Angebote, zum Beispiel eine ziemlich große Bibliothek. Der Studentenausweis gilt auch als Bibliothekausweis. Weitere tolle Angebote sind das Programm „B.O.S.S. („be on the safe side“) und das Panther Pack. BOSS hat eigene Vans die abends bis nachts fahren und die man kostenlos anrufen kann, damit man abgeholt oder nach Hause gefahren wird. Die Route ist natürlich begrenzt, deckt aber die meisten Stellen wo man ausgehen kann ab und ist wirklich super. Somit kann man sich das Taxi sparen aber muss nicht nachts alleine durch die Straßen laufen. Das Panther Pack ist ein kostenloses Angebot für die Sportfans. Man bekommt ein kostenloses UWM T-Shirt und Benachrichtigungen, wenn Spiele der UWM Teams stattfinden. Kostenlos für alle eingeschriebenen Studenten ist auch der Zugang zum „Klotsche Center“, das riesige Fitness-Studio der Uni, welches auch ein Schwimmbad und einen Basketball Court hat! Studienverlauf Das Studium ist in den USA anders organisiert als in Deutschland, es war bei mir viel mehr so wie in der Schule. In fast allen Kursen gab es alle paar Wochen eine Klausur über das bis dahin besprochene Thema und am Ende dafür keine Klausur über das Gesamtthema. Anfangs ist es komisch andauernd Klausuren zu schreiben, aber es hat auch viele Vorteile, da der Stoff viel übersichtlicher ist. Die meisten Klausuren sind multiple choice Klausuren und teilweise gibt es dann noch eine Essay-Frage dazu. In einigen Kursen kommen zu den Klausuren dann noch 1-2 Papers (ca. 5-10 Seiten pro Paper) hinzu, die während des Semesters geschrieben und bewertet werden und oft einen nicht unerheblichen Teil der Note ausmachen. Die Pros bieten aber alle Hilfe in ihren Sprechstunden an, und es hat mir sehr geholfen diese Unterstützung auch in Anspruch zu nehmen, da viele Studenten sonst ziemlich am Thema vorbeigeschrieben haben. Außerdem sind der Aufbau und die Anforderungen teilweise etwas anders als bei uns. Hilfe für Papers gibt es auch beim „Writing Center“. Hier kann man entweder einfach vorbeischauen oder sich einen Termin geben lassen. Erfahrene Mitarbeiter helfen dann bei den schriftlichen Arbeiten, zum Beispiel bei der Themenfindung und Ausarbeitung. Für viele Kurse (z.B. Psychologie) gab es auch noch extra Nachhilfestunden, die man kostenlos besuchen konnte. Dort wurde man durch ältere Studenten betreut, die den jeweiligen Kurs schon einmal besucht hatten. Infos gibt’s bei den Dozenten und dieser Service eignete sich für mich super zur Klausurenvorbereitung, wenn ich noch offene Fragen hatte. Freizeit In Milwaukee kann man einiges Unternehmen. So lange es noch warm ist sollte man unbedingt zum Bradfort Beach am Lake Michigan gehen. Dieser ist nicht weit von der Uni entfernt und viele Studis treffen sich dort zum entspannen, baden und Volleyball spielen. Dort kann man auch Fahrrad fahren entlang der Uferpromenade oder skaten. Da Milwaukee eine Studentenstadt ist, gibt es viele Bars und Kneipen. Besonders viel los ist in der North Avenue (Uni-Nähe) oder in der Brady und Water Street in Downtown Milwaukee (muss man mit dem Taxi hin). Es gibt auch zwei kleine Kinos in der Stadt, die aber eher Indie-Filme zeigen. Ein großes Kino gibt es in der Mayfair Mall (kann man mit dem Bus hin) oder das Marcus Majestic in Brookfield (braucht man ein Auto). In der Mayfair Mall kann man auch shoppen, ebenso gibt es Downtown in Milwaukee Nähe der Marquette University auch eine etwas kleinere Mall. Ich habe die Wochenenden genutzt um viel zu reisen. Auf keinen Fall sollte man sich Chicago entgehen lassen, insbesondere so lange es noch angenehm warm ist, denn die Stadt hat zu Recht den Spitznamen „Windy City“ und im November/Dezember ist das dann doch eher unangenehm kalt und windig. Im Sommer/Herbst aber ist Chicago wunderschön, da die Stadt sehr gepflegt ist und viele Blumendekorationen die Straßen säumen. Die Anschaffung eines Reiseführers lohnt sich, ebenso die zwar relativ teuren (ca. 30 $) aber sehr guten Bustouren im offenen Doppeldecker durch die ganze Stadt. Von Milwaukee aus kann man für wenig Geld mit dem „Megabus“ (megabus.com) in etwa 90 min nach Chicago fahren. Ich habe für meinen Trip nur 15 Dollar bezahlt, der Zug kostet wesentlich mehr! Mit der billigen airline „air tran“ kann man direkt von Milwaukee aus viele Städte anfliegen. Immer wieder sehenswert sind natürlich New York City und Washington DC, aber auch Las Vegas oder Florida sind finanzierbar. Es lohnt sich definitiv, vor der Abreise nochmal ordentlich zu sparen um dann so viel wie möglich sehen zu können. 3. Abreise Wenn die Abreise näher rückt, kann man im International Office der UWM Gegenstände wie Lampen, Wecker, Bettzeug etc., das man nicht mitnehmen kann oder will, abgeben und es wird dann den neuen internationalen Studenten zur Verfügung gestellt. Natürlich kann man sich so auch bei der Ankunft selbst etwas ausleihen. Noten Die Endnoten kann man in ihrer Zusammensetzung nach Abschluss aller Klausuren bei D2L einsehen und die Endnoten stehen auch in PAWS, so dass man eine inoffizielle Übersicht ausdrucken kann. Ein offizielles Transkript wird dem internationalen Büro der EUV gesendet, dass man sich dann abholen kann und das man auch für die Anerkennung der Scheine braucht. Ich habe mir von zwei Dozenten dann noch meine Arbeiten nachsenden lassen, die man behalten konnte, die aber bei meiner Abreise noch nicht korrigiert waren. Da das Studium in den USA eher als Dienstleistung angesehen wird, waren bei mir alle Dozenten sehr nett und hilfsbereit. Als einzige Ausländerin durfte ich zu Klausuren auch mein Wörterbuch mitbringen und wenn das nicht erlaubt war durfte ich während der Klausur fragen, wenn ich ein Wort nicht kannte. Allgemein betrachtet haben die internationalen Studenten aber sehr gute Noten, da wir zum Beispiel aus Deutschland ein viel größeres Pensum pro Klausur gewohnt sind. Gewöhnungsbedürftig für mich waren nur die Menge der Klausuren (teilweise bis zu 4 Klausuren pro Kurs) und die kleinen Extras wie Papers, die während des Semesters abgegeben werden mussten. Ausreise USA Bei der Ausreise musste ich nur den weißen Zettel aus dem Pass, den man bei der Einreise ausfüllen muss und der in den Pass getackert wird, wieder abgeben. Da man sich allerdings jetzt online anmelden muss bevor man in die USA einreist weiß ich nicht, ob es den Zettel dann überhaupt noch gibt. Viele Medikamente wie Aspirin sind in den USA extrem billig, aber es gibt Bestimmungen in welcher Menge man sie einführen darf. Außerdem ist der Warenwert, den man nach Deutschland einführen darf, begrenzt. Die genaue Summe weiß ich nicht genau, da sie sich auch manchmal ändert, sie wurde aber vor meiner Rückkehr nach Deutschland deutlich angehoben. Vorsichtig muss man also sein wenn man sich einen Laptop oder ein teures elektronisches Gerät kauft. Ich habe bei Geschenken für Freunde und meinen letzten Einkäufen vor der Abreise (ungetragene Kleidung) die Preiszettel an den Sachen gelassen und die Kassenbons aufgehoben, um meine Einkäufe nachweisen zu können. In Berlin wurde ich gefragt ob ich Waren einführe, aber da ich keinen Laptop gekauft hatte wurden meine Koffer auch nicht geöffnet, was aber durchaus einigen Mitreisenden passiert ist. 4. Fotos Lake Michigan beim Harley Festival (105 Jahre Harley Davidson) Soldier Field; Chicago Central Park; New York City Statue of Liberty Brooklyn Bridge, NYC Ein bisschen Schnee in Milwaukee.... Chicago bei Nacht SEARS Tower; Chicago Chicago The „El“; Chicago