Pressemitteilung - Staatliche Museen zu Berlin

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Pressemitteilung - Staatliche Museen zu Berlin
Pressemitteilung
Berlin 18. März 2009
Kulturforum Potsdamer Platz / Nationalgalerie
Neue Nationalgalerie
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Staatliche Museen
zu Berlin
Generaldirektion
Presse, Kommunikation und
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Stauffenbergstraße 41
10785 Berlin
Presse, Kommunikation
und Sponsoring
Mechtild Kronenberg
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[email protected]
Fon +49 (0)30 266 2629
Fax +49 (0)30 266 2995
www.smb.museum
www.smb.museum/presse
„Die Macht des Expressiven
Schenkung Otto van de Loo & Sammlung der
Nationalgalerie“
Ausstellung vom 19. März – 10. Mai 2009
Neue Nationalgalerie, Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin-Tiergarten
Geöffnet: Di, Mi, Fr 10 – 18 Uhr; Do 10 – 22 Uhr; Sa, So 11 – 18 Uhr
Eröffnung am Mittwoch, dem 18. März 2009, um 20 Uhr
Es sprechen:
Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie
Fritz Jacobi, Kustos der Neuen Nationalgalerie
Der „Lebensfries für das Max-Reinhardt-Theater in Berlin“ von Edvard
Munch, „Geburt“, „Tod“ und weitere Werke von Max Beckmann und
„Der Gestürzte“ von Wilhelm Lehmbruck bilden im Hauptsaal der Neuen
Nationalgalerie ein einmaliges Ensemble expressiver Kunst, das so vor
über 35 Jahren, in der Amtszeit Werner Haftmanns, letztmalig zu sehen
war. Zusammen mit Gemälden des späten Ernst Ludwig Kirchner, die
seit langem erstmalig wieder gezeigt werden, mit Arbeiten Pablo
Picassos aus den 1940er Jahren, von Emil Nolde, Ernst Barlach und
des jungen Ernst Wilhelm Nay vergegenwärtigen sie die bedeutende
Tradition einer expressionistischen Kunsthaltung des 20. Jahrhunderts ergänzt durch Gemälde von Moore, Kitaj, Armando und Penck aus der
jüngeren Vergangenheit.
Diese bedingungslose Ausdruckskunst hat auch nach dem Zweiten
Weltkrieg viele der Künstler geprägt, die mit Werken in der Schenkung
Otto van de Loo vertreten sind, so dass sie mit diesem Ausstellungsessay
gleichsam eingebunden werden in den Kreis ihrer Wahlverwandten und
damit übergreifende Dialoge ermöglichen.
Das gilt insbesondere für die Maler der Künstlergruppen Cobra (19481951) und Spur (1958-1965), die neben bedeutenden Einzelgängern wie
Henri Michaux, Jean Dubuffet, Antoni Tàpies, Antonio Saura, Arnulf
Rainer und Wolf Vostell im Zentrum dieser großzügigen Schenkung von
55 Werken stehen, die der Münchner Galerist und Sammler Otto van de
Loo 1991 der wiedervereinigten Nationalgalerie übergab.
Die Staatlichen Museen zu Berlin
sind eine Einrichtung
der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
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46 Gemälde, 5 Zeichnungen und Collagen sowie 4 Skulpturen von 24
Künstlern verschiedener Generationen aus zehn europäischen Ländern
stiftete der 1924 in Witten an der Ruhr als Sohn eines Arztes geborene
Otto van de Loo. Nach verschiedenen anderen Beschäftigungen wie
Schauspielstudium, Kellnerlehre und - tätigkeit, Kundenberater bei BMW
und Besuch der Handelsschule hatte er sich für den Galeristenberuf
entschieden. Den Ausschlag für diesen Entschluss gab wohl ein
vierwöchiger Paris-Aufenthalt 1957, wo er Künstler kennenlernte wie
Asger Jorn, mit dem er bis zu dessen Tod 1973 eng befreundet blieb.
Asger Jorn war einer der Hauptinitiatoren bei der Gründung der
Künstlergruppe Cobra im November 1948 in Paris und so ist es nahe
liegend, dass besonders die Werke von Cobra einen Schwerpunkt der
Berliner Schenkung bilden. Zwischen 1948 und 1951 fanden dänische,
belgische und holländische Künstler zusammen und loteten in einer
betont expressiven Formensprache die mythisch fabulierende
Gestaltungswelt zwischen Phantasie und Realität aus. Der Name,
zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben der Städte Copenhagen,
Brüssel und Amsterdam, war aber auch bewusst im Sinne der doppelten
Bedeutung gewählt, da mit dem Bild der Schlange die durchaus giftige
emotionale und intellektuelle Angriffshaltung der meist jungen Künstler
und Literaten im Nachkriegseuropa zum Ausdruck kommen sollte.: "Ein
Gemälde ist nicht ein Bauwerk aus Farben und Linien, sondern ein Tier,
eine Nacht, ein Schrei, ein Mensch oder dies alles zusammen.” Dieser
Ausruf von Constant war so etwas wie der Leitspruch der Gruppe.
Maler wie Asger Jorn, Constant, Karel Appel, und Pierre Alechinsky
haben auch nach dieser gemeinsamen Zeit wiederholt
zusammengearbeitet und durch ihre vehement und farbintensiv
vorgetragene Malgestik sowie ihre eigenwillig offen gelegte
Hintergründigkeit besonders jüngere Künstler wesentlich beeinflusst. Das
gilt vor allem für die Münchener Gruppe Spur mit Helmut Sturm ,
Heimrad Prem, HP Zimmer und dem Bildhauer Lothar Fischer, die sich
1958 bildete. Sie forcierte in ihrer Kunst ganz gezielt eine figurative
Dramatik des Bildgeschehens und stand damit in einem bewussten
Gegensatz zur damals dominierenden abstrakten Kunst.
Die Kollektion spiegelt in einer repräsentativen Auswahl zugleich das
Lebenswerk eines Mannes, der während der Zeit, da die moderne Kunst
als "entartet" diffamiert wurde, durch seinen Lehrer Peter Emil Noelle mit
der Kunst des deutschen Expressionismus vertraut gemacht und seit
Ende der 50er Jahre selbst zum engagierten Vermittler einer neuen
Ausdruckskunst wurde. Mit seiner ersten, 1957 in München
eingerichteten Galerie stand er "einer unübersehbar aufbrechenden
jungen Generation und deren neuen expressiven Bildwelten"
aufgeschlossen und verbunden gegenüber und erkannte in ihnen die
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"deutliche Gegenposition zur sich abzeichnenden
Überintellektualisierung der bildenden Kunst" (van de Loo). 1997
beendete er seine Tätigkeit als Galerist.
Vor wenigen Tagen, am 9. März 2009, feierte Prof. Otto van de
Loo seinen 85. Geburtstag. Die erneute Vorstellung seiner
Schenkung bedeutet nicht nur eine „Hommage“ an den
uneigennützigen Kunstfreund.
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Die Nationalgalerie verweist damit ebenso auf die Bedeutung
privater Stifter, die seit Anbeginn - durch das Vermächtnis des
Konsuls Wagener vor 150 Jahren wurde die Gründung der
Nationalgalerie 1861 erst ermöglicht – für die Erweiterung des
Sammlungsbestand eine hervorragende Rolle gespielt haben.
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