(Hrsg.): Nationale Stadtentwicklungspolitik (PDF, 5MB, Datei ist nicht

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(Hrsg.): Nationale Stadtentwicklungspolitik (PDF, 5MB, Datei ist nicht
Nationale
Stadtentwicklungspolitik
Eine Initiative zur Stärkung
der Zukunftsfähigkeit deutscher Städte
Inhalt
Bundesinitiative
Eine Nationale Stadtentwicklungspolitik für unsere Städte und Regionen
Stadtentwicklung braucht starke Städte
Herausforderungen und Perspektiven
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Strategische Elemente
Die Leipzig-Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt
Nationale Stadtentwicklungspolitik – ein nationaler Strategieansatz
Mitwirkende, Träger und neue Kooperationen
Impulsgeber „Gute Praxis“
Die Programme der Städtebauförderung
Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen
Energetische Modernisierung von Schulen und Kindergärten
Städtebaulicher Denkmalschutz
Soziale Stadt – zukunftsfähige Entwicklung für benachteiligte Stadtquartiere
Stadtumbau
Aktive Stadt- und Ortsteilzentren
Projektreihe für Stadt und Urbanität der Nationalen Stadtentwicklungspolitik
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Handlungsschwerpunkte
Bürger für ihre Stadt aktivieren – Zivilgesellschaft
Chancen schaffen und Zusammenhalt bewahren – Soziale Stadt
Innovative Stadt – Motor der wirtschaftlichen Entwicklung
Städte besser gestalten – Baukultur
Die Stadt von morgen bauen – Klimaschutz und globale Verantwortung
Die Zukunft der Stadt ist die Region – Regionalisierung
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Chancen, Zukunftsperspektiven
Lernprozess Stadt
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Bundesinitiative
Eine Nationale Stadtentwicklungspolitik für unsere Städte und Regionen
Ein Politikangebot an alle
Akteure in Stadt und Region
Hamburg, HafenCity:
Wohnen und Arbeiten am Fleet
Worum geht es? Die Städte in Deutschland sollen wettbewerbsfähig sein, aber auch urban und schön. Sie sollen
sozial gerecht sein. Und sie sollen für kommende Generationen lebenswert bleiben.
Was will die Nationale Stadtentwicklungspolitik?
Diesen Zielen dient die im Jahr 2007 auf den Weg gebrachte Initiative zu einer Nationalen Stadtentwicklungspolitik,
die der Bund unter Einbeziehung der Länder und Gemeinden begonnen hat. Die Nationale Stadtentwicklungspolitik
wird die Instrumente und Programme (z. B. der Städtebauförderung) schneller neuen Herausforderungen anpassen,
die breite Öffentlichkeit stärker für die Probleme und
Chancen der Städte sensibilisieren und neue Partner für
die Stadtentwicklung finden. Auf der europäischen Ebene
soll das Profil der deutschen Stadtentwicklungspolitik
geschärft werden.
Ein Angebot an alle
Die Nationale Stadtentwicklungspolitik spricht alle an:
Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft, soziale und planende
Berufe und die Wissenschaft. Sie möchte Plattform für alle
sein, die sich für die Themen Stadt, Zusammenleben in der
Stadt, urbane Qualitäten und gute Verwaltung interessieren und engagieren.
Die Nationale Stadtentwicklungspolitik umfasst zwei
Handlungsfelder:
• Gute Praxis: Die Programme der Städtebauförderung
müssen modernisiert werden.
• Projektreihe für Stadt und Urbanität: Hier werden
Projekte gefördert, die für eine neue Stadtentwicklungspolitik beispielhaft sind.
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt:
• Wie können wir starke Städte erreichen, die sich in und
mit ihrer Region entwickeln?
• Wie sieht heute und morgen die moderne „europäische
Stadt“ aus?
• Was müssen wir machen, damit die Städte wirklich zu
Bürgerstädten werden?
• Mit wem müssen wir reden und wessen Engagement
ist wichtig, um zu neuem Denken und Handeln in den
Städten zu kommen?
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Partner der Nationalen Stadtentwicklungspolitik
• Bundesministerium für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung
• Konferenz der für Städtebau, Bau- und Wohnungswesen zuständigen Ministerinnen und Minister und
Senatorinnen und Senatoren der Länder (Bauministerkonferenz)
• Deutscher Städtetag
• Deutscher Städte- und Gemeindebund
Dresden, Neumarkt:
die wiederauferstandene Mitte
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Bundesinitiative
Stadtentwicklung braucht
starke Städte
Frankfurt am Main, Hafen:
Rückkehr ans Wasser
Deutschland ist ein Land der Städte. Es verfügt über ein
flächendeckendes, kleinteiliges und gut entwickeltes Städtenetz. In den Mittel- und Kleinstädten Deutschlands leben
40 Prozent aller Einwohner, in den Großstädten weitere 30
Prozent. In unseren Stadtregionen befinden sich nahezu 80
Prozent aller Arbeitsplätze: Hier wird der weitaus größte
Teil der Realsteuerkraft Deutschlands erwirtschaftet.
Politik für die Menschen
Politik für die Städte ist Politik für die Menschen. Alle gesellschaftlichen Entwicklungen, alle Herausforderungen,
bilden sich in unseren Städten ab. Nicht selten sind dabei
arm und reich, schön und hässlich sowie national und
international unmittelbar benachbart. Genau an diesen
Widersprüchen muss Politik für die Städte ansetzen.
Dabei ist eine solche Politik keine Großstadtpolitik, sie zielt
vielmehr gleichermaßen auf alle Stadtgrößen und -formen.
Ziel ist, das für Deutschland charakteristische dezentrale
Städtesystem zu erhalten und weiter zu entwickeln. Dabei
müssen die Großstädte als Knoten im Netz einer wissensbasierten und international arbeitsteiligen Wirtschaft ebenso leistungsfähig sein wie ihr Umland und die Kleinstädte,
die die Versorgung der Bevölkerung in der Fläche mit
Gütern und Infrastruktur sichern. Nur so bleibt Deutschland in allen Teilen lebenswert.
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Leistungsfähige
Städtenetze
Köln, Rheinauhafen:
Leben am Fluss
München, City Quartier Fünf Höfe:
moderne Stadtentwicklung in historischem Umfeld
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Bundesinitiative
Herausforderungen und Perspektiven
Chancen nutzen
Leipzig, Hauptbahnhof:
Kaufhaus mit Gleisanschluss
Die Globalisierung der Wirtschaft stellt über Jahrzehnte
gewachsene Partnerschaften zwischen Kommunen, städtischer Gesellschaft und Unternehmen vor neue Herausforderungen. Gleichzeitig verschärft sich der kommunale
Wettbewerb um Unternehmensansiedlungen. Städte und
umliegende Regionen erhalten eine herausgehobene
gesamtwirtschaftliche Bedeutung im Übergang von der
Industrie- zur Wissensgesellschaft. Ihre Verantwortung für
die Gesellschaft wächst.
Auch die Gesellschaft verändert sich immer schneller. Der
Arbeitsmarkt fordert immer bessere Bildung und immer
mehr Mobilität. Das führt zu Änderungen im sozialen
Zusammenleben. Verstärkt wird dies durch den demografischen Wandel: Bevölkerungsrückgang und Alterung wirken sich dabei in den Städten und Regionen auch räumlich
höchst unterschiedlich aus. Insgesamt ist die Stadtentwicklung in Deutschland durch die Parallelität von Wachstum
und Schrumpfung gekennzeichnet: innerhalb von Städten
bzw. Stadtteilen und unabhängig von der Stadtgröße.
Herausforderungen in den Städten bewältigen und
Chancen nutzen
Städte waren schon immer Orte des gesellschaftlichen Ausgleichs und der Integration; heute aber erreichen viele
die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Soziale Segregation
zu verhindern und die Städte zur Heimat auch für Fremde
zu machen, ist eine Zukunftsaufgabe ersten Ranges. Der
Schlüssel zu deren Lösung liegt in besserer Bildung.
Die ökologischen Herausforderungen werden immer
deutlicher sichtbar. Der größte Teil des Primärenergieverbrauchs findet in den Städten statt, deshalb sind diese
bei der Bewältigung des Klimawandels auch besonders
gefordert. Kompakte und gemischte Siedlungsstrukturen
bieten aber auch die besten Voraussetzungen, um mit
integrierten Strategien die ökologische Stadterneuerung
voranzubringen.
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Schwerin, Schlossbrücke:
Mecklenburgs Perle, abwechslungsreich und malerisch
Berlin, Spreeufer:
Strandbar im Regierungsviertel
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Strategische Elemente
Die Leipzig-Charta zur nachhaltigen
europäischen Stadt
Stadtmodell mit Zukunft
München, Jakobsplatz:
ein neues Stadtquartier um das Jüdische Zentrum
Ausgangspunkt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik
ist das Modell der europäischen Stadt: als Grundlage der
ökonomischen Entwicklung, als ökologisch sinnvolle Siedlungsform und als Plattform für soziale und ethnische Integration. Dabei ist der Blick über die Grenzen hilfreich:
Überall in Europa geht es um Strategien und neue Instrumente mit dem Ziel, in den Städten die wirtschaftliche
Prosperität von Städten zu sichern, den ökologischen
Herausforderungen zu begegnen und die Verhärtung von
sozialen und kulturellen Unterschieden zu verhindern.
Stuttgart, Schlossplatz:
Flanieren macht wieder Spaß
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Mitgliedsstaatliche Zusammenarbeit in der EU
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat deshalb im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft 2007 die Stärkung des Modells der europäischen
Stadt in den Mittelpunkt gestellt und zum Inhalt des informellen Ministertreffens zur Stadtentwicklung gemacht.
Zentrales politisches Dokument im Bereich Stadtentwicklung war die „Leipzig-Charta zur nachhaltigen europäischen
Stadt“. Die Charta ist eine Verständigung der Mitgliedsstaaten Europas über eine gemeinsame Sicht der Probleme
und der Handlungserfordernisse in Städten. Inhaltlich fordert die Leipzig-Charta dazu auf, in Europa integrierte und
demokratische Ansätze der Stadtentwicklung zu stärken.
Bürger sollen mitreden, die Wirtschaft soll ihre Verantwortung für ihren Standort wahrnehmen und Politik und
Verwaltungen sollen besser zusammenarbeiten.
Ulm, Altstadt:
Stadtreparatur zwischen Stadthaus und Rathaus
Ministertreffen in Leipzig zum
Beschluss der Leipzig-Charta
Daneben richtet die Leipzig-Charta den Fokus auf Politikansätze, die benachteiligte Stadtquartiere stabilisieren sollen.
Sie fordert öffentliche und private Aktivitäten, um gegenläufigen Entwicklungen von steigendem Reichtum und
Verarmung sowie von Wachstum und Schrumpfung entgegenzuwirken. Die Mitgliedsstaaten haben sich verpflichtet, die Leipzig-Charta auf nationaler Ebene umzusetzen.
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Strategische Elemente
Nationale Stadtentwicklungspolitik –
ein nationaler Strategieansatz
Transparenz, Wettbewerb und Kooperation
sichern langfristig Perspektiven
Düsseldorf, Medienhafen:
Wohnen und Arbeiten am Hafen
Bewusstsein schaffen
Berlin, Brandenburger Tor:
Symbol der deutschen Einheit
Nationale Stadtentwicklungspolitik soll das öffentliche Bewusstsein für Optionen der Stadtentwicklung und ganz allgemein für den Wert unserer Städte schärfen. Die Zielgruppe
ist die Allgemeinheit. Deshalb muss die Nationale Stadtentwicklungspolitik eine verständliche Vermittlung des komplexen Anliegens einer nachhaltigen Stadtpolitik leisten.
Um erfolgreich zu sein, muss sie
Die Leipzig-Charta fordert eine Verankerung der Stadtentwicklungspolitik auf nationaler Ebene. In Deutschland
fehlte bislang ein solcher umfassender nationaler Strategieansatz. Um die Möglichkeiten und Chancen, aber auch
die Grenzen der Stadtentwicklungspolitik auf gesamtstaatlicher Ebene zu bestimmen, hat das Bundesministerium für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung eine hochrangige Expertengruppe mit der Erstellung des Memorandums „Auf
dem Weg zu einer Nationalen Stadtentwicklungspolitik“
beauftragt. Dieses Memorandum skizziert Herausforderungen bei der Stadtentwicklung in Deutschland, benennt
Handlungsfelder und Maßnahmen und empfiehlt, gemeinsam mit Kommunen und Ländern eine nationale Position
zu städtischen Fragen zu entwickeln. Durch die Bündelung
und Abstimmung von Handlungs-konzepten und Förderprogrammen soll deren Wirksamkeit erhöht werden.
• allen am Prozess der Stadtentwicklung beteiligten Gruppen eine Plattform der Diskussion und des Handelns
bieten,
• Bezüge zu wichtigen gesellschaftlichen Problemen
herstellen und jeweils nach Lösungen suchen,
• neue Qualitäten einfordern: Jede Maßnahme und jedes
Projekt der Initiative muss langfristig wirksam sein und
hohe Qualitätsanforderungen erfüllen,
• Referenzbeispiele schaffen,
• bestehende Politikansätze auf Bundesebene aufgreifen
und miteinander verknüpfen.
Die Nationale Stadtentwicklungspolitik hat eine langfristige Perspektive. Sie setzt auf eine demokratische und
föderale Verfahrenskultur und sichert die Qualität und
Nachhaltigkeit ihrer Bausteine durch Transparenz, Wettbewerb und Kooperation.
Neue Messe Leipzig:
Projekt Aufbau Ost
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Mitwirkende, Träger und
neue Kooperationen
Die Bundesregierung möchte mit der Nationalen Stadtentwicklungspolitik Handelnde und Interessierte zum Thema
Stadt zusammenbringen. Deswegen wird die Initiative im
Zusammenspiel aller staatlichen und kommunalen Ebenen
als Gemeinschaftsaufgabe entwickelt und umgesetzt. Um
eine möglichst breite Kooperation zu ermöglichen, schafft
die Nationale Stadtentwicklungspolitik auf vielen Ebenen
Plattformen für einen lebendigen Austausch, thematisiert
aktuelle stadtgesellschaftliche und städtebauliche Trends
und greift beispielhafte Handlungs- und Lösungsansätze auf.
Ein zentrales Beteiligungsgremium der Nationalen Stadtentwicklungspolitik ist das Kuratorium: Unter Leitung
des Bundesministers diskutieren in diesem Gremium über
40 Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und öffentlichen Institutionen über Defizite
und Chancen einer aktiven Stadtentwicklungspolitik auf
Bundesebene.
Neben den Trägern der Initiative werden laufend weitere
Akteure wie Kammern, Spitzenverbände, zivilgesellschaftliche Organisationen und die Wissenschaft in den Meinungsbildungsprozess einbezogen. Durch neue Kooperationsformen sollen neue Akteure für die Stadtentwicklung
gewonnen werden. Dies gilt für eine Einbindung der Wirtschaft, aber auch für die Zusammenarbeit mit Bürgerinnen
und Bürgern vor Ort. Dabei müssen die spezifischen Rahmenbedingungen, unter denen z. B. zivilgesellschaftliches
Engagement entsteht, berücksichtigt und als Grundlage
der gemeinsamen Arbeit anerkannt werden.
Mit jährlichen Bundeskongressen strebt die Nationale Stadtentwicklungspolitik einen intensiven Austausch zwischen
professionellen Akteuren (Bund, Ländern, Kommunen) und
Bürgern, Interessengruppen und Experten an. Bei den bisherigen Bundeskongressen 2007 (Berlin) und 2008 (München)
fand dieses Angebot eine breite positive Resonanz.
Kongress zur Nationalen Stadtentwicklungspolitik,
Berlin, 2007
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Strategische Elemente
Impulsgeber „Gute Praxis“
Viele Aktivitäten des Bundes beeinflussen die Entwicklung
der Städte und Gemeinden – direkt oder in Folgewirkungen.
Das Strategieelement „Gute Praxis“ konzentriert sich auf
die Modernisierung aller raumrelevanten Instrumente und
Förderprogramme, mit denen der Bund die Entwicklung
der Städte fördert oder auf diese einwirkt. Sie werden durch
die Nationale Stadtentwicklungspolitik laufend um innovative Aspekte ergänzt und inhaltlich weiter entwickelt.
Städtebauförderung und ihre Handlungsfelder
Eines der wichtigsten Instrumente ist in diesem Zusammenhang die Städtebauförderung. Sie hilft dort, wo die Menschen leben und wohnen. Sie ist eingebunden in eine systematische Bürgerbeteiligung. Gegenwärtig umfasst die
Städtebauförderung die Handlungsfelder „Städtebauliche
Sanierung und Entwicklung“, „Städtebaulicher Denkmalschutz“, „Sozial benachteiligte Stadtteile (Soziale Stadt)“,
„Stadtumbau“ und „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“.
Hoyerswerda, sanierter Plattenbau:
ein Ausrufezeichen für Qualität im Stadtumbau
Gesetzgebung und Forschung
Die Gesetzgebung bildet den rechtlichen Rahmen für die
Ziele der Nationalen Stadtentwicklungspolitik. So wurde
beispielsweise das Bau- und Planungsrecht zur Stärkung
der Innenentwicklung der Städte vereinfacht und modernisiert.
Die Ressortforschung soll die Umsetzung der Fachaufgaben
des Bundes fundieren. Daneben haben für die Stadtentwicklungspolitik vor allem Modellvorhaben eine entscheidende Funktion bei der Entwicklung nachhaltiger Lösungen.
Der Handlungsbereich „Gute Praxis“ bildet das Rückgrat
der Nationalen Stadtentwicklungspolitik. Vor dem Hintergrund der sich rasch wandelnden Herausforderungen für
die Städte und Regionen bedarf dieser Handlungsbereich
jedoch der Ergänzung um flexible, zeitlich befristete und
teilweise experimentelle Programmbausteine der Projektreihe für Stadt und Urbanität.
Essen, Zeche Zollverein:
Industriedenkmal und Zentrum der Kreativwirtschaft im Ruhrgebiet
Ostfildern, Scharnhauser Park:
ökologische Modellsiedlung
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Die Programme der
Städtebauförderung
Die Städtebauförderung des Bundes und der Länder ist ein
zentrales Instrument zur sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Modernisierung der Städte und Gemeinden in
Deutschland. Sie unterstützt die Städte bei den Herausforderungen aufgrund des demografischen Wandels, den
Aufgaben der sozialen Integration, den Folgen der Globalisierung und des Klimawandels vor umfassenden Herausforderungen.
Finanzhilfen des Bundes für die Modernisierung der
Städte
Damit die Städte diese Aufgaben besser bewältigen können,
gewährt der Bund den Ländern Finanzhilfen, die durch
Mittel der Länder und Kommunen – meist in einer „Drittelfinanzierung“ – ergänzt werden: Aktuelle Programme sind:
• „Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen“ seit 1971,
• „Städtebaulicher Denkmalschutz (Ost)“ seit 1991,
• „Soziale Stadt“ seit 1999,
• „Stadtumbau Ost“ seit 2002,
• „Stadtumbau West“ seit 2004,
• „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ seit 2008 sowie
• der „Investitionspakt zur energetischen Modernisierung von Schulen und Kindergärten“.
Diese Bundesfinanzhilfen werden den Ländern auf der
Grundlage einer jährlich inhaltlich neu zu profilierenden
Verwaltungsvereinbarung zur Verfügung gestellt. Die
Aufteilung der Mittel zwischen Land und Kommunen ist
dabei Aufgabe der Länder. Sie entscheiden auch, welche
konkreten Maßnahmen in Städten und Gemeinden gefördert werden sollen.
Behebung städtebaulicher Missstände
Ziele der Städtebauförderung
Die Städtebauförderung kann eingesetzt werden für:
• die Stärkung von Innenstädten und Ortszentren,
• die Herstellung nachhaltiger städtebaulicher Strukturen in von Funktionsverlusten betroffenen Gebieten,
• städtebauliche Maßnahmen zur Behebung sozialer
Missstände.
Sanierung als zentrales städtebauliches Thema
Neue Mitte Jena zur Stärkung der Innenstadt
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Strategische Elemente
Städtebauliche Sanierungs- und
Entwicklungsmaßnahmen
Sanierungsgebiet August-Bebel-Siedlung
in Kleinmachnow
Bürgerhaus Stollwerk im Sanierungsgebiet Köln-Severinsviertel
Saniertes Fachwerkhaus im Sanierungsgebiet Altstadt Soest
Das Programm „Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen“ wurde bereits 1971 gestartet. Es dient
im Wesentlichen zur Erhaltung und Modernisierung von
Wohngebäuden, der Verbesserung des Wohnumfeldes in
den Städten und Gemeinden und zur Revitalisierung der
Innenstädte und Stadtteilzentren. Zentrales Ziel ist die Beseitigung städtebaulicher Missstände, wie beispielsweise der
Leerstand und Verfall von Wohngebäuden, ein schlechter
Sanierter Altbau im Sanierungsgebiet
Bansin
Sanierte und umgenutzte Alte
Feuerwache in Tönning
Zustand oder gänzliches Fehlen von öffentlichen Einrichtungen, ein schlechter Zustand von Straßen und Plätzen.
Von 1971 bis 2008 hat der Bund insgesamt 10,5 Mrd. Euro
für das Programm „Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen“ bereitgestellt, davon 5,1 Mrd. Euro
in den alten Bundesländern und seit 1990 5, 4 Mrd. Euro in
den neuen Bundesländern. 2008 liegt der Verpflichtungsrahmen für Ost und West jeweils bei 61 Mio. Euro.
Energetische Modernisierung von
Schulen und Kindergärten
Investitionspakt zur energetischen Modernisierung von
Schulen und Kindergärten
Bundesweit gibt es über 150.000 Gebäude, in denen Schulen, Kindertagesstätten und (Schul-)Turnhallen untergebracht sind. Über die Hälfte dieser Gebäude sind energetisch sanierungsbedürftig. Vor allem Schulen der 1960er
und 1970er Jahre, aber auch viele Kindertagesstätten und
Jugendfreizeitheime verschwenden aufgrund schlechter
Wärmedämmung und Bausubstanz wertvolle und teure
Energie.
Mittel für die soziale Infrastruktur,
wo sie notwendig sind
Für die energetische Erneuerung dieser sozialen Einrichtungen stellen Bund und Länder günstige Kredite
bereit. Aber: Viele Städte und Gemeinden in schwieriger
Haushaltslage können sich an Kreditprogrammen nicht
oder nicht im erforderlichen Umfang beteiligen. Sie sind
aus eigener Kraft nicht in der Lage, den in den letzten
Jahren aufgelaufenen Investitionsstau abzubauen. Daher
unterstützt der Bund im Zusammenwirken mit Ländern
und Kommunen mithilfe von Investitionszuschüssen die
energetische Sanierung der sozialen Infrastruktur. Dabei
werden Klimaschutz und Energieeinsparung mit der Stärkung von Konjunktur und Beschäftigung verbunden.
2008 stellt der Bund 200 Mio. Euro bereit. Zusammen mit
den Anteilen der Länder und Gemeinden (Drittel-Finanzierung) beträgt das Finanzvolumen 600 Mio. Euro. Mit dem
Gesamtvolumen des Investitionspakts kann in etwa 600
Schulen oder 1.200 Kindergärten energetisch investiert
werden. Es ist vorgesehen, den Investitionspakt auch in
den nächsten Jahren fortzuführen.
Kindergarten als Gegenstand baulicher Erneuerung
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Städtebaulicher Denkmalschutz
Zu Beginn der 1990er Jahre war nach jahrzehntelanger Vernachlässigung die Bausubstanz vieler ostdeutscher Innenstädte stark erneuerungsbedürftig. Die Mehrzahl der Städte
verfügte über zwar stark geschädigte, aber dennoch weitgehend in ihrer Struktur erhaltene historische Stadtkerne
mit vielen wertvollen Gebäuden und Baudenkmälern.
Hohe Leerstände, Verfallserscheinungen und die Gefahr
des Verlustes von kulturell bedeutsamen Ensembles lösten
einen dramatischen Wettlauf mit der Zeit aus. Zur Rettung
des Kulturerbes brachte der Bund im Jahr 1991 das Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ auf den Weg. Es
zielt darauf ab, bau- und kulturhistorisch wertvolle Stadtkerne in ihrer baulichen und strukturellen Geschlossenheit
zu erhalten und zu erneuern. Dabei sollen die historischen
Innenstädte nicht zu Museen werden, sondern sich zu
lebendigen und zeitgemäßen Orten entwickeln, die für
Wohnen, Einkaufen, Arbeit, Kultur und Freizeit gleichermaßen attraktiv sind.
Gegenwärtig werden 177 Städte in den neuen Ländern
gefördert. Der Bund stellte von 1991 bis 2008 ca. 1,74 Mrd.
Euro für dieses Programm bereit – mit den Mitteln der
Länder und Gemeinden standen so ca. 4,35 Mrd. Euro zur
Verfügung. Ab 2009 wird das Programm auch in den alten
Ländern die Erneuerung unterstützen.
Erfahrungsaustausch zur Weiterentwicklung
Das Programm wird durch eine vom Bundesminister für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung berufene Expertengruppe „Städtebaulicher Denkmalschutz“ begleitet. Sie
unterstützt Bund, Länder und Kommunen mit fachkundigem Rat bei der Umsetzung des Programms. Eine Bundestransferstelle und ein jährlicher Kongress unterstützen
den Erfahrungsaustausch aller am Programm beteiligten
Akteure.
Historische Stadtkerne in:
Kyritz
Neuruppin
Zeitz
Freiberg
Schwerin
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Strategische Elemente
Soziale Stadt – zukunftsfähige Entwicklung für benachteiligte Stadtquartiere
Das Programm „Soziale Stadt“ ist ein zentraler Bestandteil
der Stadtentwicklungspolitik des Bundes. Es soll die Wohnund Lebensbedingungen in wirtschaftlich und sozial
benachteiligten Stadtquartieren dauerhaft verbessern.
Um einer sozialen und räumlichen Polarisierung in den
Städten aktiv zu begegnen, haben Bund und Länder 1999
das Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Soziale Stadt“ auf den Weg gebracht. Es verfolgt
einen integrativen Ansatz: Investitionen der Stadterneuerung werden durch Maßnahmen zur Verbesserung der
sozialen Lebenslagen der Bewohnerschaft ergänzt. Dies
erfordert die Bündelung mit weiteren Programmen und
das Zusammenwirken aller Akteure im Quartier, insbesondere auch die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger.
Das Programm hat in mehr als 500 Quartieren in über 320
Gemeinden eine positive Trendwende eingeleitet. Der Bund
hat bis 2008 rund 760 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.
Mit den ergänzenden Mitteln von Ländern und Kommunen,
die sich in gleicher Höhe beteiligen, standen über 2 Mrd.
Euro bereit.
Aktivierung und Beteiligung:
Kempten im Allgäu, Thingers-Nord
Ressourcenbündelung:
Triple Z, Essen-Katernberg
Neue Akzente durch Modellvorhaben
Seit 2006 wurden neue Akzente in der Förderpolitik gesetzt:
In Modellvorhaben können neben baulichen Investitionen
auch sozial-integrative Maßnahmen im Bereich der Jugendund Bildungspolitik und der lokalen Ökonomie sowie die
Integration von Zuwanderern unterstützt werden.
Integrierter Ansatz: für mehr Beschäftigung im Quartier
Ein wichtiges Ziel ist es, die Chancen für Jugendliche und
Langzeitarbeitslose zu verbessern. In den Programmgebieten werden daher seit 2007 ergänzende Mittel aus
dem Europäischen Sozialfonds (ESF) eingesetzt. Mit dem
ESF-Bundesprogramm „Soziale Stadt – Bildung, Wirtschaft,
Arbeit im Quartier (BIWAQ)“ werden Maßnahmen zur Verbesserung der Bildung und der Ausbildung, zur Beschäftigungsförderung und zur Stärkung der lokalen Ökonomie
unterstützt. Bis 2015 stehen 104 Mio. Euro des ESF und 60
Mio. Euro aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung.
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Stadtumbau
Dessau, Schwabehaus
Cottbus, Sachsendorf-Madlow
Mit dem Programm Stadtumbau Ost reagierten Bund und
Länder auf den Wohnungsleerstand in den neuen Bundesländern und die dadurch hervorgerufene Bedrohung
der Funktionsfähigkeit insbesondere der Innenstädte. Es
richtet sich an die Städte, die in besonderem Maße vom
demografischen und wirtschaftlichen Strukturwandel, von
Arbeitslosigkeit und Wohnungsleerstand betroffen sind.
Ziele des Programms sind die Stabilisierung des Wohnungsmarkts und eine Attraktivitätssteigerung der Städte:
Dazu gehört insbesondere die Stärkung der Innenstädte.
Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen zum Rückbau leerstehender, dauerhaft nicht mehr benötigter Wohngebäude
und Maßnahmen zur Aufwertung von Stadtquartieren –
jeweils auf der Grundlage von städtebaulichen Entwicklungskonzepten.
Bis Ende 2007 wurden bereits über 221.000 Wohnungen
zurückgebaut. Von 2002 bis 2009 werden insgesamt 2,5
Mrd. Euro Fördermittel von Bund, Ländern und Gemeinden
bereitgestellt, davon allein 1 Mrd. Euro vom Bund. Drei
Viertel aller ostdeutschen Kommunen mit mehr als 10.000
Einwohnern sind in das Stadtumbauprogramm einbezogen
(390 Gemeinden mit mehr als 820 Stadtumbaugebieten).
Hoyerswerda
Rudolstadt
Programm Stadtumbau West
Auch in den Städten der alten Bundesländer zeichnet sich
immer deutlicher der ökonomische Strukturwandel ab.
Dies stellt die Kommunen vor die Herausforderung, auf
diese Entwicklung auch vorbeugend städtebaulich zu
reagieren. Auf der Grundlage der Erfahrungen eines 2002
aufgelegten Forschungsfelds nahm die Bundesregierung
im Jahr 2004 das Städtebauförderungsprogramm „Stadtumbau West“ auf.
Entwicklung zukunftsfähiger Stadtstrukturen
Ziel ist die Herstellung nachhaltiger städtebaulicher Strukturen auf der Grundlage von städtebaulichen Entwicklungskonzepten. Gefördert werden:
• Erarbeitung und Fortschreibung von integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepten,
• Aufwertung der betroffenen Stadtgebiete,
• Anpassung der Wohngebiete der 1950er bis 1970er
Jahre an die aktuelle und prognostizierte Bedarfslage.
Das Programm unterstützt inzwischen ca. 300 Kommunen
bei der Bewältigung des demografischen und wirtschaftlichen Strukturwandels. 2004 bis 2008 wurden insgesamt
246 Mio. Euro Bundesfinanzhilfen eingesetzt. Mit den Mitteln von Ländern und Gemeinden (insgesamt zwei Drittel)
stehen in diesem Zeitraum 738 Mio. Euro bereit.
Völklingen, Innenstadt
Pirmasens
Oer-Erkenschwick
Bremen, Osterholz-Tenever
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Strategische Elemente
Aktive Stadt- und Ortsteilzentren
Als Folge der Abwanderung von Wohnen, Gewerbe und
Handel ist in vielen Kommunen ein deutlicher Funktionsverlust der „zentralen Versorgungsbereiche“ – der Stadtzentren, Ortsteilzentren und Einkaufslagen – zu beobachten. Leerstand, eine deutliche Verringerung des Angebotes
an Waren und Dienstleistungen, geringere Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum stehen für einen drohenden
Bedeutungsverlust des Standortes Innenstadt.
Profilierung der Zentren und Standortaufwertung
Mit dem Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“
werden seit 2008 Maßnahmen zum Erhalt und zur Entwicklung der zentralen Bereiche als Standort für Wirtschaft
und Kultur sowie als Orte zum Wohnen, Arbeiten und
Leben gefördert. Die Finanzhilfen des Bundes können für
Investitionen zur Profilierung der Zentren und zur Standortaufwertung folgendermaßen eingesetzt werden:
• Aufwertung des öffentlichen Raumes,
• Instandsetzung und (auch energetische) Modernisierung von Stadtbild prägenden Gebäuden,
• Bau- und Ordnungsmaßnahmen für die Wiedernutzung von Grundstücken mit leerstehenden, fehl- oder
mindergenutzten Gebäuden oder Brachen einschließlich vertretbarer Zwischennutzung,
• Citymanagement, Beteiligung von Nutzungsberechtigten sowie Immobilien und Standortgemeinschaften.
2008 stellt der Bund für die Förderung der Innenentwicklung Finanzhilfen in einem Umfang von insgesamt 40 Mio.
Euro zur Verfügung.
Bernkastel
Verfügungsfonds
Zur stärkeren Beteiligung und Mitwirkung von Betroffenen
kann die Gemeinde einen „Verfügungsfonds“ einrichten.
Der Fonds finanziert sich mit bis zu 50 Prozent aus Mitteln
der Städtebauförderung von Bund, Land und Gemeinde
sowie zu mindestens 50 Prozent aus Mitteln privater Akteure oder aus zusätzlichen Gemeindemitteln. Die Mittel des
Fonds müssen für Investitionen und investitionsfördernde
Maßnahmen eingesetzt werden. Mittel, die nicht aus der
Städtebauförderung stammen, können auch für nichtinvestive Maßnahmen eingesetzt werden.
Koblenz, Marktplatz
Dortmund, Innenstadt
Düsseldorf Stadtplatz, Graf-Adolf-Straße:
Initiative PLATZDA!
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Projektreihe für Stadt und Urbanität der
Nationalen Stadtentwicklungspolitik
Mit den Zielen, neue Ideen für die Stadt der Zukunft zu
erproben und beispielhafte Initiativen bekannt zu machen,
werden im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik Projekte und Konzepte initiiert und umgesetzt.
Diese Projekte und Konzepte sollen neuartige Handlungsmöglichkeiten erproben und unterschiedliche Akteure in
Fragen der Stadtentwicklung einbinden.
Große Resonanz
Als Ergebnis von zwei Projektaufrufen im Sommer 2007 und
im Frühjahr 2008 wurden über 500 Interessenbekundungen eingereicht. Mehr als 40 innovative Pilotprojekte aus
dem ersten Projektaufruf sind bereits in der Umsetzung.
An den Projektaufrufen haben sich öffentliche und private
Antragsteller aus Städten jeder Größe beteiligt. Zahlreiche
Kommunen haben zusammen mit anderen Städten und
Gemeinden abgestimmte Projektanträge eingereicht.
Daneben haben eine Reihe von bürgerschaftlichen Initiativen und Vereinen sehr interessante Ideen für eine
innovative Stadtentwicklung vorgelegt. Diese breite und
qualitativ hochwertige Beteiligung an den Projektaufrufen
unterstreicht die Bereitschaft, sich für Stadt und Region zu
engagieren.
Sechs Handlungsbereiche
Aus den eingereichten Projekten wurden sechs Handlungsbereiche abgeleitet, die in der Praxis der Stadtentwicklung
zurzeit von besonderer Bedeutung sind und deshalb als
Schwerpunkte der Nationalen Stadtentwicklungspolitik
dienen:
1. Bürger für ihre Stadt aktivieren – Zivilgesellschaft
Pilotprojekt „Stadträume am Rhein“:
Vom großräumlichen Maßstab …
2. Chancen schaffen und sozialen Zusammenhalt
bewahren – Soziale Stadt
3. Innovative Stadt – Motor der wirtschaftlichen
Entwicklung
4. Klimaschutz und globale Verantwortung –
die Stadt von morgen bauen
5. Baukultur – Städte besser gestalten
6. Regionalisierung – die Zukunft der Stadt ist die Region
… zum historischen Kleinod:
Pilotprojekt „Denkmal Straße als Freiraum“
in Grebenstein
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Handlungsschwerpunk te
Bürger für ihre Stadt aktivieren –
Zivilgesellschaft
Weder Staat und Politik noch Wirtschaft können die anstehenden gesellschaftlichen und urbanen Veränderungsprozesse in den Städten allein bewältigen. Eine entscheidende
Voraussetzung für eine gerechte, sozial integrierende
Stadtgesellschaft ist, dass sich Bürgerinnen und Bürger mit
ihren Städten identifizieren können. Ohne bürgerschaftliches Engagement und private Initiativen laufen Projekte
der Stadtentwicklung oft genug ins Leere: Wirkungsvolle
Stadtentwicklungspolitik muss wahrnehmen, wo Engagement für Städte stattfindet. Sie wendet sich deswegen
direkt an zivilgesellschaftliche Gruppen. Sie stärkt gezielt
ziviles Engagement für die Stadt und das Städtische. Sie
unterstützt Programme und Projekte, die zeigen, dass
Engagement für und in der Stadt zukunftsweisend ist.
Aktivierung von Zivilgesellschaft in der Sozialen Stadt
Projektträger: Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Soziale Stadtentwicklung
und Gemeinwesenarbeit e.V.
Das Projekt will eine bundesweite Plattform von Kompetenznetzwerken
der zivilgesellschaftlichen Akteure und einen Expertenkreis zur fachlichen
Begleitung (Beirat) aufbauen. Dazu werden gute Beispiele lokaler zivilgesellschaftlicher Netzwerke dokumentiert sowie Handlungsempfehlungen
und Standards zur weiteren Mobilisierung lokaler zivilgesellschaftlicher
Netzwerke erarbeitet.
Bürger entwerfen am Modell
Das Bürgerhaus Hohenstücken vorher
Initiative ergreifen – Impulse für zivilgesellschaftliches Engagement
in Nachbarschaft, Stadt und Region
Projektträger: WohnBund-Beratung Dessau
Es soll gezeigt werden, wie bürgerschaftliche Initiativen Verantwortung
für die Anliegen der Stadterneuerung und Stadtentwicklung übernehmen
und so dabei helfen, unsere Städte lebenswert, lebendig und zukunftsfähig zu gestalten.
Waldschultage 2008 am Peißnitzhaus in Halle
Tag des Denkmals in der
Alten Bäckerei, Dessau
Arbeitseinsatz in der Alten Bäckerei, Dessau
… und nachher
21
Projektdiskussion in Arbeitsgruppen
Integrative Stadtteilarbeit in den hannoverschen Stadtteilen
Misburg, Bemerode, Wettbergen, Oberricklingen und Davenstedt
Projektträger: Landeshauptstadt Hannover
Das Projekt will in Stadtteilen mit überwiegend intakten Strukturen
die Stadtteilzentren nachhaltig stärken. In Stadtteilforen konnten die
örtlichen Akteure ihre Vorstellungen formulieren. Nun werden sie dabei
unterstützt, mehr Verantwortung für ihren Stadtteil zu übernehmen.
Einladungen zur Mitwirkung
Selbstnutzer Leipzig
Projektträger: immothek, Leipzig
Selbst kleine Gründerzeithäuser oder Baulücken verfügen über mehr
potenzielle Wohnfläche als eine einzige Familie benötigt. Deshalb müssen
mehrere Parteien gefunden werden, die sich ein solches Objekt bzw.
Grundstück teilen. Das Selbstnutzermodell der Stadt Leipzig basiert
darauf, dass sich Familien organisieren und den Prozess der Aufteilung und
Sanierung selbst in die Hand nehmen. Hierfür wird eine intensive Beratung
und Betreuung bereitgestellt. Um die Übertragbarkeit des Modells auf
andere Kommunen besser abschätzen zu können, wird im Rahmen des
Projekts eine Machbarkeitsstudie durchgeführt.
Sanierte Gebäudezeilen
Baulicher Lückenschluss
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Handlungsschwerpunk te
Chancen schaffen und Zusammenhalt
bewahren – Soziale Stadt
Die Stadt ermöglicht seit Jahrhunderten Integration durch
Chancengleichheit, Teilnahme und Teilhabe. Die Stärken
der europäischen Stadt gilt es, insbesondere im Bereich
der sozialen Gerechtigkeit als eine der tragenden Säulen
der Gesellschaft in Deutschland, zeitgemäß weiterzuentwickeln. Die Nationale Stadtentwicklungspolitik zielt
auf eine inhaltliche und konzeptionelle Fortschreibung
des Programms „Soziale Stadt“ und überträgt den Ansatz
einer ressortübergreifenden Kooperation auf weitere
Handlungsfelder. In Projekten und Initiativen werden die
gesamte Stadt und alle Bevölkerungsteile in den Blick genommen. Die Projekte sollen zeigen, dass Polarisierungen
und Vorurteile abgebaut werden können und dass auch
benachteiligte Bevölkerungsgruppen in die Lage versetzt
werden müssen, ihre Angelegenheiten selbst in die Hand
zu nehmen.
Durch umfangreiche Beteiligung
wird Städtebau zum Lernfeld
Bildungslandschaft Altstadt Nord Köln - Motor für Stadtentwicklung.
Projektträger: Stadt Köln
Ziel des Projektes Bildungslandschaft Altstadt Nord ist es, die Lebensund Lernumwelt im Umfeld von sechs Bildungseinrichtungen im Kölner
Stadtteil Altstadt Nord so zu gestalten, dass selbstverantwortetes und
gemeinschaftliches Lernen ein Bestandteil der Alltagskultur werden.
Bildungsoffensive Elbinseln
Projektträger: Internationale Bauausstellung IBA Hamburg
Mit der Bildungsoffensive Elbinseln – einem Baustein der Internationalen
Bauausstellung Hamburg 2013 – werden Modelle und Strategien für eine
zukunftsfähige Stadtentwicklung erarbeitet. Mit verbesserten Bildungsangeboten soll die gesellschaftliche Integration der Elbinselbewohner
gestärkt werden.
Prämierung des Schülerwettbewerbs
Wettbewerbsergebnis für das Bildungszentrum „Tor zur Welt“
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FRISCHE BLICKE auf die Stadt – Stadt-Bilder, Stadt-Modelle,
Stadt bauen mit Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft
Projektträger: Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und
Sozialforschung, Stuttgart
Kinder erforschen ihre Stadt
Kinder und Jugendliche – darunter viele mit Migrationshintergrund – entwickeln Bausteine und Medien zum eigenen Stadtteil
und ganz allgemein zu „der Stadt“. Dies fördert eigenes Engagement in der Stadt, urbane Bildung und zugleich Schlüsselqualifikationen wie Lesen, Schreiben, Umgang mit technischen und
elektronischen Medien, Präsentation und Organisation.
Stadtteillotsen im Quartier „Kleines Feld“
Projektträger: Stadt Herford
Das Projekt will alte und junge Bewohnerinnen und Bewohner insbesondere mit Migrationserfahrungen für freiwilliges
Engagement gewinnen, neuartige Lern- und Bildungsangebote
entwickeln und durch die Förderung freiwilligen Engagements
für ein Quartiersklima sorgen, das auf Verantwortung beruht.
Gemeinsam sind wir stark
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Handlungsschwerpunk te
Innovative Stadt – Motor der
wirtschaftlichen Entwicklung
Städte sind Motoren der wirtschaftlichen Entwicklung.
Sie sind lokale, regionale und transnationale Marktplätze, Verkehrsknoten, Zentren der Zuwanderung und der
Integration, Schmelztiegel unterschiedlicher Kulturen und
Ethnien sowie Treibhaus der Kreativität, des Wissens und
der Innovation. Auch in Zukunft werden wirtschaftliche,
gesellschaftliche und ökologische Veränderungen in den
urbanen Zentren zuerst spürbar werden. Die Nationale
Stadtentwicklungspolitik möchte dazu beitragen, dass die
Zukunft Stadt – Azubis mittendrin
Projektträger: Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V.
Das Projekt zielt darauf, die Kreativität und die Ideen der Auszubildenden im Einzelhandel zur Stärkung von Standorten einzusetzen, an
denen die jeweiligen Ausbildungsbetriebe tätig sind. Hauptelement
des Projekts ist ein bundesweiter Wettbewerb, an dem die Auszubildenden aus Unternehmen des Einzelhandels mit kreativen Ideen zur
Attraktivitätssteigerung von Städten teilnehmen können.
Städte und Stadtregionen als Inkubatoren der wirtschaftlichen Entwicklung mit ihren kreativen Milieus den Raum
für Experimente schaffen und neue Wohn- und Arbeitsformen erproben. Der Austausch von Wissen zwischen
Wissenschaft und Unternehmen soll beschleunigt werden
und so Innovationen schneller der Weg zur Produktion geebnet werden. Urbane Milieus müssen hierzu noch stärker
als bisher einen Beitrag leisten.
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Innenstadtquartiere Ludwigshafen
Einkaufsstraße in Witten
IHK-Gründungsinitiative
Projektträger: Deutscher Industrie- und Handelskammertag
Die IHK-Gründungsinitiative für Innenstädte will Existenzgründern mit
innovativen Geschäftskonzepten Ladenlokale in attraktiven Zentren
vermitteln und sie bei der Gründung von Unternehmen durch Beratungsleistungen unterstützen. Durch die Initiative wird ein übergreifendes
Netzwerk für die innerstädtischen Geschäftsquartiere geschaffen, in dessen Mittelpunkt junge Unternehmen, Existenzgründer und Immobilieneigentümer stehen.
Innerstädtische Umgestaltungsplanungen in Herne Wanne
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Handlungsschwerpunk te
Städte besser gestalten –
Baukultur
Städtische Identität wächst mit der Qualität und Gestaltung von Gebäuden, Quartieren und öffentlichem Raum.
Beides sind wichtige Wurzeln für Heimatgefühl, urbanes
Selbstbewusstsein und bürgerschaftliches Engagement.
Baukultur besitzt für die Nationale Stadtentwicklungs-
politik besondere Bedeutung. Sie umfasst die Gestaltungs-,
Verfahrens- und Mitwirkungsqualität. Denn Baukultur ist
Stadtkultur, sie trägt dazu bei, Städte unverwechselbar zu
machen.
Städteband entlang der A 40
Regionaler Masterplan A 40 / B1 – 75 km StadtRaum
Projetträger: Stadt Bochum mit sieben weiteren Städten entlang der A 40
Die regionale Bedeutung der A40 | B1 soll in einem Masterplan herausgearbeitet werden. Ziel ist die Verzahnung städtebaulicher und stadtentwicklungsrelevanter Projekte und Strategien sowie die Entwicklung
städtischer Räume entlang der Trasse in einem „regionalen Lernprozess“.
Probewohnen – Zurück in die Gründerstadt
Projektträger: Görlitz Kompetenzzentrum Revitalisierender Städtebau
Das Projekt hat die Reduzierung des Leerstands in den Görlitzer Gründerzeitquartieren zum Ziel. Zwei Probewohnungen sollen eigene Wohnerfahrungen von jeweils einer Woche ermöglichen und so die Einstellung zum
innerstädtischen Wohnen verändern und ggf. die Entscheidung für den
Zuzug erleichtern.
Ein wanderndes Sofa als Kontaktstelle
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Bildungs- und Kompetenzzentrum „HausHalten“
Projetträger: Stadt Leipzig mit HausHalten e.V.
Kern des Projekts ist der Erhalt unsanierter Altbauten an städtebaulich bedeutsamen Standorten. Verfügbarer Raum wird mit (noch nicht) profitablen Ideen zusammengebracht und eröffnet somit eine Perspektive für den
Erhalt der Häuser. Mit der Weiterentwicklung der Leipziger Wächterhausinitiative wird die Übertragung des Modells auf andere Städte angestrebt.
Fachwerktriennale
Projektträger: Arbeitsgemeinschaft historische Fachwerkstädte e.V.
Innovative Stadtentwicklungsansätze aus historischen Fachwerkstädten
sollen im Rahmen einer „Fachwerktriennale“ präsentiert werden. Sie
soll 2009 zum ersten Mal und danach im 3-jährigen Turnus stattfinden.
Projektteilnehmer sind bislang 15 Fachwerkstädte.
Celle
Homberg (Efze)
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Handlungsschwerpunk te
Die Stadt von morgen bauen –
Klimaschutz und globale Verantwortung
In Städten werden enorme Mengen natürlicher Ressourcen
verbraucht und ein Großteil an klima- und gesundheitsgefährdenden Emissionen erzeugt. Lange Zeit wurde den
umweltbedingten Beeinträchtigungen von Umwelt- und
Lebensqualität sowie der Gesundheit der Menschen in der
Stadt keine ausreichende Beachtung geschenkt. Andererseits bieten gerade urbane und kompakte Siedlungsstrukturen hervorragende Bedingungen für eine Energieeinsparung und den Einsatz erneuerbarer Energien und somit
den Ressourcen- und Klimaschutz. In der Nationalen Stadtentwicklungspolitik wird die aktuelle Diskussion über
Energieeffizienz und erneuerbare Energien aufgenommen.
Neben CO2-mindernden Maßnahmen bedarf es auch der
Verringerung der Folgen des Klimawandels auf die Stadtentwicklung (etwa durch Überwärmung und mangelnde
Durchlüftung von Innenstädten). Ziel ist es, beispielhafte
und vorbildliche Projekte für eine saubere, nachhaltige
und gesunde Stadt im Rahmen eines ökologischen Stadtumbaus zu unterstützen. Auch hier zielt die Nationale
Stadtentwicklungspolitik auf die Kooperation mit Bürgern,
Wirtschaft und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Institutionen.
Energiekultour – EnergieAgentur
Projektträger: Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V.
Ziel des Vorhabens ist die Erweiterung der EnergieAgentur Speyer-Neustadt/Südpfalz um neue Partner sowie die Umsetzung von Projekten im
Bereich von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien in der Region.
Preisverleihung beim Bauherren-Energieeffizienz-Wettbewerb
der Energieagentur
Prima Klima in den Hohenzollern-Höfen:
Allen gerecht und energiebewusst leben!
Projektträger: Luwoge, Ludwigshafen
Das Projekt soll unterschiedliche Zielgruppen in den Prozess der Gebäudemodernisierung und Grundrissplanung einbinden und Anforderungen des
Denkmalschutzes mit Maßnahmen zur energetischen Gebäudemodernisierung in Einklang bringen.
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Bottrop: Lage und Erreichbarkeit
3 Planungsszenarien zur Verbesserung der Situation mit Minimierung des CO2-Ausstoßes
Zero Emission Park – länderübergreifendes Projekt zur
Entwicklung nachhaltiger Gewerbegebiete in Deutschland
Projektträger: TU Kaiserslautern
„Zero Emission Park“ will zeigen, wie sich eine nachhaltige Entwicklung
von Gewerbe- und Industriegebieten zum Schutz des Klimas durch Senkung der CO2-Emissionen verwirklichen lässt.
4 Projektstandorte: Eberswalde, Bremen,
Bottrop, Kaiserslautern
Blick ins Industriegebiet Am Kruppwald /
An der Knippenburg in Bottrop
Kickoff-Veranstaltung Bottrop: Interessengemeinschaft des Industriegebiets
Am Kruppwald / An der Knippenburg
„Zero Emission“-Ansatz in einem
Industriegebiet
Wohnen am Veielbrunnen – LowEnergy als Standortfaktor
Projektträger: Landeshauptstadt Stuttgart
Für ein neues Stadtquartier in Stuttgart - Bad Cannstatt soll ein zukunftsorientiertes Energiekonzept entwickelt werden. Es umfasst erneuerbare
Energien wie thermische Solarenergie, Erdwärme oder AbwasserwärmeRückgewinnung und entsteht unter Mitwirkung vieler Beteiligter.
Vorrausmaßnahme: Freistellen der Bauflächen
Städtebauliches Gutachten für das Wohnareal am Veielbrunnen
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Handlungsschwerpunk te
Die Zukunft der Stadt ist die Region –
Regionalisierung
Städte und Regionen brauchen in Zukunft wesentlich
stärkere Kooperationen auf vielen Ebenen; dabei müssen
möglichst alle staatlichen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteure einbezogen werden. Zu den gemeinsamen Aufgaben zählen vor allem Klimaschutz, Siedlungsund Zentrenentwicklung sowie der Verkehr. Regionale
Kooperation wächst mit Themen und Strategien, die über
regionalen Mehrwert verfügen. Nationale Stadtentwicklungspolitik baut auf stadtregionale Partnerschaften
ebenso wie auf gemeinsame Entwicklungsstrategien mit
dem ländlichen Raum.
Infrastruktur und Nahversorgung in „alternden Räumen“
Projektträger: Schader-Stiftung, Darmstadt
In Zukunft wird es mehr ältere Menschen geben, weniger Kinder und weniger Vertreter der mittleren Generation. Das wird in vielen Stadtteilen oder
ländlichen Regionen schon heute erkennbar. Die Zahl der Hausärzte und
Apotheken, der öffentliche Nahverkehr und der Einzelhandel entwickeln
sich zurück. Das Projekt will für solche Problemstellungen Lösungen
entwickeln und diese ausprobieren. Hierzu werden an Hochschulen und
Seniorenakademien Lehrforschungsprojekte initiiert und begleitet.
koop.stadt - Bremen - Leipzig - Nürnberg
Projektträger: Städte Bremen, Leipzig und Nürnberg
Im Projekt „koop.stadt“ entwickeln die drei Städte Bremen, Leipzig und
Nürnberg eine Arbeitsplattform, um gemeinsam innovative Lösungsansätze für Themen der Stadtentwicklung zu generieren und konkrete
Projekte umzusetzen. Die Ergebnisse dieser Projektarbeit werden durch
eine Image- und Öffentlichkeitskampagne begleitet.
Schrägluftbilder: Innenstadt Bremen
Nürnberg (oben), Leipzig (unten)
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Bürgerzentrum Blesendorf, Gemeinde Heiligengrabe
Kulturhaus Stadt Pritzwalk
Sicherung der Daseinsvorsorge im dünn besiedelten Raum –
mittelzentrale Aufgaben und Funktionen gemeinsam gestalten
Projektträger: Stadt Pritzwalk
Ziel des Projekts ist es, die Lebensbedingungen in der Region trotz
schrumpfender Bevölkerungszahlen im Rahmen eines Kooperationsmodells zu stabilisieren. Dazu sollen neue Formen interkommunaler
Planungen und Entscheidungen ebenso wie deren Umsetzung vorbereitet werden.
Freizeiteinrichtungen in Pritzwalk
… und Wittstock / Dosse
Grundschule in Pritzwalk
Altstadt von Wittstock / Dosse
Grenzübergreifende integrierte Stadtentwicklung in Guben und
Gubin
Projektträger: Stadt Guben
In den benachbarten Städten Guben und Gubin besteht bislang keine
gemeinsame Kooperationsplattform. Mit dem Projekt „grenzübergreifende Öffentlichkeitsarbeit und Partizipation“ wird nun unter Mitwirkung von
Bürgern und Vereinen ein erster Schritt getan, um den Informations- und
Meinungsaustausch in der geteilten Stadt voranzubringen.
Fußgängerbrücke als grenzübergreifender Kooperation
Luftbild der Doppelstadt Guben-Gubin
an der deutsch-polnischen Grenze
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Chancen, Zukunftsperspek tiven
Lernprozess Stadt
Die europäische Stadt ist Gegenstand und Produkt eines
kontinuierlichen Lernprozesses. Die Nationale Stadtentwicklungspolitik ist Teil davon. Wichtige künftige Ecksteine dieses Lernprozesses sind:
Europäische Stadt als Lebensform und
Zukunftsmodell ist…
Dialog und Konsens
… bestimmt durch zivilgesellschaftliches Engagement
von selbstbewusst agierenden Bewohnern, Vereinen,
Stiftungen, Unternehmen, sozialen Trägern, Kirchen,
Schulen, Universitäten und Forschungsinstituten,
… zwischen allen Beteiligten: Städten und Gemeinden,
Ländern, Bund, jungen und alten Bewohnern, öffentlichen und privaten Akteuren aus Wirtschaft, Kirche,
Kultur- und Geistesleben.
… geprägt von vielfältigen Impulsen eines aktiven Kulturund Geisteslebens mit Beiträgen und Erkenntnissen
von lokaler, regionaler, nationaler oder internationaler
Bedeutung,
Denken und Handeln über Ressortgrenzen hinweg
… geformt durch ortsspezifische ökonomische und kulturelle Profile und Standortfaktoren und deren aktive
Weiterentwicklung,
… und damit die Nutzung von Synergien von Fachwissen,
Erfahrungen und Engagement für die Stadt.
Chancen erkennen und Qualitäten entwickeln
… in der Balance zwischen ökonomischem Wachstum und
nachhaltiger Entwicklung, zwischen baulicher Fortentwicklung und Bewahrung des historischen Erbes,
zwischen wachsender Mobilität und Festigung lokaler
Identität, zwischen kommunaler Autarkie und regionaler Kooperation.
… unverwechselbar dank eines großen Spektrums an
Zeugnissen und Traditionen eigener Bau- und Planungskultur,
… wandlungs- und lernfähig im Prozess zunehmender
weltweiter Vernetzung von Wirtschaft, Handel und
Mobilität.
Unter www.nationale-stadtentwicklungspolitik.de
bietet die Nationale Stadtentwicklungspolitik eine zentrale Plattform, auf der Handelnde und Interessierte zum
Thema Stadt zusammengeführt werden. Neben Projektinformationen und Publikationen können hier aktuelle Meldungen und Veranstaltungshinweise abgerufen werden.
Updating Germany:
Der deutsche Pavillon auf der Architektur-Biennale 2008 in Venedig
Herausgeber
Bundesministerium für Verkehr,
Bau und Stadtentwicklung
Invalidenstraße 44
10115 Berlin
Bearbeitung | Redaktion
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Deichmanns Aue 31 – 37
53179 Bonn
bernard esche partner
Eduard-Schmid-Straße 2
81541 München
Bezugsquelle | Ansprechpartner
www.nationale-stadtentwicklungspolitik.de
Stand
Herbst 2008
Druck
Holzer Druck und Medien,
Weiler im Allgäu
Gestaltung
bernard esche partner, München
www.bernard-esche-partner.de
Foto | Bildnachweis
BBR (19 o. re., 32 re.) | Stefan Bayer (22 o. li.) | Ulrich Bernard (8 u., 12 u.) | BMVBS, Deckbar (9 mi.) | bof-Architekten (22 mi.,
22 u. li.) | Stephan Braunfels Architekten, Zooey Braun (9 o.) | complan Kommunalberatung (15) | Jürgen Diemer (16 u. mi.,
16 u. re.) | Hajo Dietz (30 mi.) | ECE (25 o. 2. v. li.) | Mario Ermoli (32 mi.) | Hans Georg Esch (2, 5, 8 o., 10 o. re.) | Feld 72 ,
plansinn (22 o. mi.) | Uwe Ferber (27 u.) | Jens Fischer (21 mi.) | fotolia: dianah (13 o.), Dreadlock (4), Dreef (14 u.), ja.na rogge
(13 u. re.), Bernd Kröger (10 u. li, 18 u. li.), Matthias Krüttgen (13 u. li.), manolito (18 o.), Monkey Business (24 u. mi.), Franz Pfluegl
(24 u. li.), pressmaster (24 u. re.), André Thölken (7 li.) | Forum Oldenburg (17 u. li.) | Foto Pro Motion Jürgen Baum (28 o.) |
Foto Werner (31 u.) | Fuhrich (17 o.) | Manfred Fuhrich, BBR (6) | Camille Gaumont (20 mi.) | Gemeinde Heiligengrabe (31 o. li.) |
Gewoba Bremen (17 u. re.) | gmp Architekten, Hans-Christian Schink (10 u.) | Haushalten e.V. (27 o., mi.) | HDE (24 o.) |
Christian Hiller (32 li.) | IBA Hamburg (22 u. re.) | immothek (21 u.) | Industrie- und Handelskammer Dortmund, Matthias
Stiller (18 u. mi.) | ISS Institut für Stadtplanung und Städtebau, Essen (29 o.) | Landeshauptstadt Stuttgart (29 u. li.) | Luwoge
(28 mi., 28 u.) | Eberhard Mai (30 u. re.) | Stefan Marquardt architekturbild (3) | MC Bauchemie, Bottrop (29 mi. 2. v. re.) |
Montag Stiftung Urbane Räume g AG (19 mi., 22 o. re.) | Muck Petzet Architekten (12 o. li.) | Michael Pauly (23 u.) | Peißnitzhaus e.V., Uwe Nasarek (20 u. li.) | pesch partner architekten stadtplaner (29 u. re.) | Anne Pfeil (26 u.) | Holger Pietschmann
(14 o.) | plan zwei (21 o.) | projekt.stadt, Markus Hirth (20 o. li.) | Petra Rau (19 u.) | Mechthild Renner (18 u. re.) | scape
Landschaftsarchitekten (25 u. re.) | Schader-Stiftung (30 o.) | Jens Schicke (11) | Robert Schmell, BBR (7 re.) | Schwabehaus
e.V., Tom Fischer (20 u. mi., u. re.) | Stadt Bochum (26 o.) | Stadt Essen, Büro für Stadtentwicklung (16 mi. li.) | Stadt Guben
(31 u. re.) | Stadt Kempten im Allgäu, Amt für Wirtschaft und Stadtentwicklung (16 o.) | Stadt Ostfildern (12 mi.) | Stadt
Pritzwalk (31 o. mi., o. re., mi. mi.) | Stadt Witten, Jörg Fruck (25 o. re.) | Stadt Wittstock -Dosse (31 mi. li.) | Stadtmarketing
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