die programmzeitung der essener filmkunsttheater und der lichtburg

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44. JAHRGANG | 05.2005
D I E P R O G R A M M Z E I T U N G D E R E S S E N E R F I L M K U N S T T H E AT E R U N D D E R L I C H T B U R G
Gelsenkirchener Str. 181
45309 Essen
Tel. 0201/27 55 55
Steeler Str. 208-212
45138 Essen
Tel. 0201/27 55 55
Julienstr. 73
45130 Essen
Tel. 0201/77 84 94
Teichstr. 2
45127 Essen
Tel. 0201/27 55 55
Leineweber Str. 1
45468 Mülheim a. d. Ruhr
Tel. 0208/47 91 87
Kettwiger Str. 36
45127 Essen
Tel. 0201/23 10 23
INHALT
44. JAHRGANG | 05.2005
Filmstarts im Mai
Weiter im Programm
Inhalt
Intro
Seite 11
Ab 05.05. Preview 04.05.
Seite 6
S. 3
Sonderprogramm
ab S. 4
Filmstarts im Mai
ab S. 6
Weiter im Programm
Ab 28.04.
Seite 14
ab S. 14
Lichtburg & Sabu
S. 16
Die Essener Filmkunsttheater
S. 17
Vorabendprogramm im Rio
S. 18
Kinderkino
S. 18
Monatsprogramm
der Galerie Cinema
S. 19
Impressum
Der Kaufmann von Venedig
Zimt und Koriander
Ab 05.05.
Geplant ab 12.05.
Seite 9
Whisky
Ab 19.05. Preview 18.05.
Königreich der Himmel
Seite 10
Ab 19.05.
Seite 12
I Heart Huckabees
Schatten der Zeit
Seite 7
Geplant ab 12.05.
Seite 8
Geplant ab 19.05.
Seite 13
Herausgeber:
ART & WEISE Film, Hanns-Peter Hüster
Auflage: 30.000
Redaktion:
Christiane Hüls, Marianne Menze
Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Markus Förster
Anzeigen:
Claudia Hagedorn, Tel.: 0201 / 289 55 0
Star Wars - Episode III
Geplant ab 26.05.
Die Perlenstickerinnen
Geplant ab 26.05.
Seite 8
Somersault
Seite 13
Ab 02.06.
Seite 12
Druck: WAZ-Druck, Duisburg
Tel. 0203 / 9 94 87 - 0
Gestaltung:
Christiane Hüls
Konzept:
Marc Strecker, www.m-bient.de
Unser Programmservice
Das aktuelle Wochenprogramm erfahren Sie donnerstags in WAZ und NRZ
sowie unter der Programmansage
0201 / 77 84 77 und unter
www.essener-filmkunsttheater.de
Mean Creek
Ab 02.06.
Garden State
Ohne festen Starttermin
Seite 7
Fateless
Mauer - Mur
2
Paradise Now
Seite 7
Ohne festen Starttermin
Maria voll der Gnade
Seite 9
44. JAHRGANG | 05.2005
Zuschauerpost
INTRO
Nachlese
Kinoticker
Es gibt Dinge, die müssen mal gesagt werden. Darum bekommen Sie
das jetzt schriftlich:
Wussten Sie eigentlich, dass Männer
öfter aus dem Bett fallen als Frauen?
Oder ist Ihnen bekannt, dass Ungarn
mehr Nilpferde exportiert als jedes
andere europäische Land?
Erstaunlich, nicht wahr? Es gibt
immer noch Sachverhalte, die sanft
im Schatzkästchen unseres Daseins
schlummern und ihrer Entdeckung
entgegenlechzen. Leider sind diese
wertvollen Erkenntnisse nur begrenzt
anwendbar.
Geschickt eingestreutes Halbwissen
kann aber eine fabelhafte Sache sein.
Man benötigt dazu nur eine stinklangweilige Party, ein paar Gäste, die
man persönlich nicht weiter kennt
und absolut am wichtigsten: eine Gesprächspause. Dann darf man nicht
lange fackeln, dann muss man sofort
loslegen. Zum Beispiel so: „Nächste
Woche kommt ja ein toller Film in die
Kinos. Absolut sehenswert. Schade
nur, dass mir sofort klar war, dass die
Hauptdarstellerin am Ende sterben
muss.“ Mit so einer Information kann
man ganz schnell zum Mittelpunkt
einer atemlos lauschenden Runde
avancieren.
Um die Gesprächsfäden für solche
Abende stets in der Hand zu behalten, empfiehlt sich eine sorgfältige
Vorbereitung. Ich besuche dazu an
jedem dritten Montag im Monat das
EULENSPIEGEL oder das ASTRA.
Dort sieht man nämlich einen ausgewählten Film schon vor seinem offiziellen Kinostart. Dieser Geheimtipp
heißt „Sneak Preview“. Klingt zwar
seltsam, ist aber äußerst spannend.
Denn die Filme, die dort gezeigt
werden, bleiben tatsächlich solange
geheim bis sich der Vorhang öffnet.
Ich komme damit doppelt auf meine
Kosten: Zunächst lasse ich mich überraschen und genieße als einer der
ersten die Vorschau eines Films bevor
ihn alle anderen sehen können. Und
anschließend nutze ich meinen neuen
Wissensvorsprung für die nächste
Gesprächspause auf der nächsten
langweiligen Party.
Ach ja, übrigens: Wussten Sie eigentlich, dass „Sneak Preview“ laut Wörterbuch „in die Vorschau schleichen“
bedeutet? Oder dass man „sneak“
auch mit „verpetzen“ übersetzen
kann?
Ist doch irgendwie passend, oder?
Ich finde, das musste mal gesagt
werden. Jetzt haben Sie es jedenfalls
schriftlich. Und hoffentlich bleibt der
SNEAK PREVIEW weiterhin mein
Geheimtipp ...
Mit besten Grüßen von vor der
Leinwand
Deutschlandpremiere von Til Schweigers „Barfuss“ am 30. März in der Lichtburg:
v.l. Steffen Wink, Alexandra Neldel, Johanna Wokalek, Til Schweiger, Nadja Tiller und Janine Kunze
+++ Der Vorverkauf für die Previews
von „Königreich der Himmel“ und „Star
Wars - Episode III“ hat bereits begonnen
+++ „Hörbar in der Filmbar“: Klavier
und Gesang mit Demi Monde am 26. Mai
um 21.00 Uhr in der Filmbar der Lichtburg +++ Jazzsession jeden 1. und 3.
Donnerstag im Monat ab 21.00 Uhr in
der Filmbar +++ Reservieren Sie für die
Lichtburg online unter www.lichtburgessen.de +++ Blicken Sie hinter die
Kulissen von Deutschlands größtem Filmpalast: Führungen für kleine und große
Besucher buchen Sie unter Tel. 0201 /
289 55 0 +++ Günstig in die Essener
Filmkunsttheater: Donnerstag ist Kinotag im Eulenspiegel, Astra-Theater &
Luna, Filmstudio Glückauf auf Zollverein,
Galerie Cinema und im Rio in Mülheim
+++ Sie können den Filmspiegel abonnieren (für ein Jahr 17,50 €) +++
Sonderveranstaltungen
04.05., 20.00 Uhr, EULENSPIEGEL
Stummfilmkonzert:
„Golem - Wie er in die Welt kam“
Zur Ruhrgebietspremiere von „Die Bluthochzeit“ am 19. April waren Uwe Ochsenknecht und
Armin Rohde in der Lichtburg zu Gast. (Foto: Armin Thieme)
Lernort Kino - Schul-Film-Woche NRW
6. bis 10. Juni im ASTRA-Theater und im SABU
LERNORT KINO – Schul-Film-Woche kommt nun zum dritten Mal nach
Nordrhein-Westfalen
Im Verlauf der vergangenen Jahre
haben mehr als 600.000 Schülerinnen
und Schüler in 11 Bundesländern das
Angebot genutzt, in der Unterrichtszeit
mit ihrer Klasse ins Kino zu gehen. Das
Filmangebot ist unterrichtsbezogen und
für alle Schularten und Klassenstufen
ausgelegt.
Zum ermäßigten Eintrittspreis von 2,50
Euro werden Literaturverfilmungen,
deutsche Filmklassiker, Filme in Originalsprache und Filme mit Themenschwerpunkten wie deutsche Geschichte,
Freundschaft, Familie, fremde Kulturen,
Gewalt oder Drogen gezeigt.
Aus dem Angebot von Filmen wie
beispielsweise „Das Geheimnis der
Frösche“ für die Grundschule, „Davids
wundersame Welt“ und „Just a Kiss“ für
die Mittelstufe sowie „Der Pianist“ oder
3
„City of God“ für die Oberstufe werden
Filme für jede Altersstufe gespielt.
Zur Vor- und Nachbereitung der Filme im
Unterricht erhalten Lehrer und Lehrerinnen kostenloses Begleitmaterial.
Anmeldung der Schulklassen bei
LERNORT KINO Nordrhein Westfalen
IKF Landesbüro Nordrhein-Westfalen
c/o Westfälisches Landesmedienzentrum
Tel.: 0251 / 591 43 48
Fax: 0251 / 591 42 00
Email: [email protected]
Das Programm finden Sie unter
www.essener-filmkunsttheater.de
und www.lernort-kino.de
04.05., 18.00 Uhr, ASTRA-Theater
Le cinéma en version originale
„La demoiselle d‘honneur Die Brautjungfer“ (OmU)
04.05., 20.00 Uhr, LICHTBURG
Preview: „Königreich der Himmel“
12.05., 19.00 Uhr, LICHTBURG
Lesung & Filmvorführung:
Tabu von F. W. Murnau:
„Reise in die Südsee“
16.05., 20.30 Uhr, EULENSPIEGEL oder ASTRA
Sneak Preview
18.05., 20.00 & 23.00 Uhr, LICHTBURG
Preview: „Star Wars: Episode III
- Die Rache der Sith“
25.05., 18.00 Uhr, ASTRA-Theater
Le cinéma en version originale
„Un long dimanche de fiançailles Mathilde - Eine große Liebe“ (OmU)
29.05., 12.00 Uhr, LICHTBURG
Play It Again: „Der blaue Engel“
SONDERPROGRAMM
44. JAHRGANG | 05.2005
Le cinéma en version originale
Play It Again: Der blaue Engel
In Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Französischen Kulturzentrum Essen e.V.
D 1930; 107 Min.; Regie: Josef von Sternberg; Musik: Friedrich Hollaender;
mit Emil Jannings, Marlene Dietrich, Kurt Gerron, Rosa Valetti
Mi., 04.05. um 18.00 Uhr im ASTRA
Mi., 25.05. um 17.45 Uhr im ASTRA
La demoiselle d‘honneur Die Brautjungfer
Un long dimanche de fiançailles Mathilde - Eine große Liebe
Französische Originalfassung mit Untertiteln
Französische Originalfassung mit Untertiteln
Der alternde Professor Rath ertappt seine
Schüler beim Besuch im Varieté „Der
blaue Engel“ und verliebt sich prompt in
Sängerin Lola. Als die Affäre öffentlich
wird, sieht er sich gezwungen, Lola zu
heiraten und quittiert den Schuldienst. Mit
der Künstlertruppe zieht er durchs Land
und tritt selbst im lächerlichen Clownskostüm in einer Zaubernummer auf. Als Lola
ihn betrügt, liefert sich Rath eine Schlägerei mit seinem Rivalen und flieht in sein
ehemaliges Klassenzimmer, um dort zu
sterben. Für seine Verfilmung des Romans
„Professor Unrat“ von Heinrich Mann
ging Josef von Sternberg respektlos, aber
kreativ mit der berühmten Vorlage Manns
um. Genauso unbeirrt wählte er - trotz der
Unkenrufe - als Hauptdarstellerin Marlene
Dietrich und schuf so einen hochkarätigen
Star, mit dem er in Hollywood noch zahlreiche weitere Klassiker drehte. Dank der
vollkommenen Kombination aus Licht- und
Toneffekten, Marlene Dietrichs langen
Die französische Filmreihe im ASTRA-Theater
Auf der Hochzeit seiner Schwester verliebt sich der 25-Jährige Philippe in eine
ihrer Brautjungfern, Senta. Senta und
Philippe beginnen eine leidenschaftliche
Affäre. Bis er erkennt, dass seine Herzdame offensichtlich in einer gefährlichen
Scheinwelt lebt. Allerdings werden ihm
die Konsequenzen dessen erst klar, als sie
nach einem Streit einen verhängnisvollen
Liebesbeweis von Philippe fordert: Er soll
jemanden töten. Nach der Krimi-Bestsellervorlage von Ruth Rendell inszenierte der
französische Altmeister Claude Chabrol
mit bewährter Finesse eine mysteriöse
Geschichte um eine exzessive Liebe und
nahm sich dabei nach seinen filmischen
Studien der Bourgeoisie der Psychologie
der unteren Mittelschicht an.
D/F 2004; 111 Min.; Regie: Claude Chabrol; mit
Benoît Magimel, Laura Smet, Aurore Clément
u.a.; FSK ab 12 J.
Sonntag, 29. Mai um 12.00 Uhr in der LICHTBURG
Im Januar 1917 werden fünf französische
Soldaten auf dem Schlachtfeld in den sicheren Tod geschickt, weil sie sich selbst
verstümmelt haben, um dem Wahnsinn
des Krieges zu entfliehen. Einer der Fünf
ist Manech, Verlobter von Mathilde, die
nicht wahr haben will, dass ihr Geliebter
tot sein soll. Sie schickt einen Detektiv
aus, der die Wahrheit entschlüsseln soll,
und macht sich gleichzeitig selbst auf
den Weg, Manech zu finden.
Nachdem Jean-Pierre Jeunet bereits in
„Die fabelhafte Welt der Amélie“ die Liebe gegen alle Widrigkeiten triumphieren
ließ, setzt er auch im Nachfolger auf große Gefühle und die Unwiderstehlichkeit
seines „Amélie“-Stars Audrey Tautou.
Begleitprogramm zur Inszenierung
„Das kunstseidene Mädchen“
im Grillo-Theater
Schenkeln und ihrer rauchigen Stimme
sowie der perfekten Darstellung eines
gebrochenen Mannes durch Emil Jannings wurde „Der blaue Engel“ zu einem
Kassenschlager.
Wir überraschen Sie an jedem 3. Montag im
Monat mit einem ganz besonderen Film. Für
nur 4 € zeigen wir Ihnen ein Kino-Highlight der
kommenden Wochen bereits vor dem offiziellen
Kinostart - und damit es auch richtig spannend
wird, gibt es immer etwas zu gewinnen!
Mo., 16. Mai um 20.30 Uhr im
EULENSPIEGEL oder im ASTRA
F/USA 2004; 133 Min.; Regie: Jean-Pierre
Jeunet; mit Audrey Tautou, Gaspard Ulliel, JeanPierre Becker, Jean-Pierre Darroussin, Tchéky
Karyo, Jodie Foster; FSK ab 12 J.
Kartenreservierung unter 0201 / 27 55 55
J E D E N E R S T E N M I T T W O C H I M M O N AT U M 2 0 . 0 0 U H R I M E U L E N S P I E G E L
4. Mai:
Golem - Wie er in die Welt kam
Regie: Paul Wegener/Carl Boese (1920); Live-Musik: N.N. von IP
Der Golem, das Wesen aus Lehm in Menschengestalt,
ist Diener und Monstrum in einem. Vom Rabbi Loew zum
Leben erweckt, geht er durch die Stadt, die genauso aus
Lehm geknetet zu sein scheint, wie er selbst. Er verbreitet
Staunen und Schrecken, ist damit ein Urbild des künstlichen
Menschen. Der Architekt Hans Poelzig entwarf die geknetete
Stadt, die im Film von Wegener und Boese mit Menschen
und Dämonen belebt wird. Eine geschlossene filmische Welt
ist zu sehen, voller Mystizismen in der starken Hell-DunkelBeleuchtung des deutschen Films der zwanziger Jahre. [ip]
1. Juni:
Un chien andalou
Regie: Luis Bunuel (1928); Live-Musik: N.N. von IP
Dies ist er: Der Film mit dem Auge!
Außerdem gibt es: Pferde im Klavier, Hand ohne Mensch,
Hand mit Mensch und Ameisen, seltsamen Bartwuchs, Begierde und Tod usw.
Bunuels erstes Werk ist ein Geflecht von Attacken gegen die
bürgerliche Gesellschaft, welches nur in der Filmanschauung
vermittelt werden kann - Surrealistisches Kino mit Schockeffekten und Tabubrüchen, die nichts an Aktualität eingebüßt
haben. [scopium]
4
Eintritt: 10,- € /8,- €
Weitere Infos unter
www.interzone-perceptible.de
44. JAHRGANG | 05.2005
SONDERPROGRAMM
LESUNG & FILMVORFÜHRUNG IN DER LICHTBURG
beim
KlavierFestival
Ruhr
jazz
Drei Träume - drei Abenteuer - drei Filme
„Tabu“ von Friedrich Wilhelm Murnau am Do., 12. Mai, um 19.00 Uhr
„Apocalypse Now“ von Francis Ford Coppola am Do., 9. Juni, um 19.00 Uhr
Johannes Oliver Hamm liest in der Filmbar aus den Tagebüchern der Regisseure.
Anschließend wird der Film im Sabu in der Lichtburg gezeigt.
Tabu von Friedrich Wilhelm Murnau: „Reiseberichte aus der Südsee“
Do., 12. Mai um 19.00 Uhr
1929 macht sich F.W. Murnau von San Diego aus mit
dem Segelschiff auf den Weg nach Polynesien, um dort
mit einheimischen Darstellern den Film „Tabu“ zu drehen. In seinen Tagebüchern beschreibt er das Abenteuer
der Schiffsreise, die Begegnung mit der paradiesischen
Welt Polynesiens und mit dem Feuergeist von Bora
Bora …
„Uhren gibt es auf Tahiti nicht - auch keine Zeitung und
kein Radio, kein Datum! Die Zeit ergibt sich aus dem
Stand der Sonne. Der Tag beginnt mit dem ersten Hahnkrähen, mit dem dritten Hahnenschrei rüstet man sich
für die tägliche Arbeit. Es kommt vor, dass manche den
ersten Ruf überschlafen oder für den letzten halten und
dann vier Stunden zu früh auf dem Markt von Papeete
erscheinen.-
© Henry Benson
Man lebt und haust in Unbekümmertheit und Sorglosigkeit - jeder kommt zu jedem zu jeder
Tageszeit herein - Türen sind unbekannt - „Opanite opani“ - jeder weiß jedes über jeden. Unter
lautem Gelächter, aber ohne Bösartigkeit, wird jede Eigenheit jeden Mannes von den Frauen
beredet.“
Michel Camilo
in der Lichtburg
Quelle: F.W. Murnau „Reiseberichte aus der Südsee“
Stiftung Deutsche Kinemathek, Sammlung F.W. Murnau (Dank an Frau Ohlrogge)
© Murnau Stiftung Wiesbaden
Mittwoch, 27. Juli 2005, 20.00 Uhr
Johannes Oliver Hamm
Johannes Oliver Hamm ist seit Januar 2003 festes
Ensemblemitglied am Grillo-Theater Essen. Er hat an
der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“
in Berlin studiert.
Chick Corea &
Bobby McFerrin
In dieser Spielzeit wirkt er u.a. in „Meschugge“, im
„Weißen Rössl“ und in „4 Millionen Türen“ mit,
außerdem spielt und singt er im Schlagerabend
„Jenseits vom Leben“ im Café Central.
Mittwoch, 20. Juli 2005
20.00 Uhr, Essen,
Gruga-Halle
Eintritt: Lesung 6 € / Filmvorführung 6 € / Kombiticket 10 €
Kartenvorverkauf täglich ab 15.00 Uhr in der LICHTBURG
Paul Kuhn Trio
LICHTBURG BÜHNE
Montag, 8. August 2005
Hagen Rether
20.00 Uhr, Duisburg,
Theater am Marientor
Liebe. Kabarett und Klavier
Mo., 4. Juli, um 20.00 Uhr
in der Lichtburg
„Rether ist zynisch, respektlos, politisch absolut unkorrekt und fabelhaft.“
Hamburger Abendblatt 15.09.2004
Foto: Georg Schreiber
Eintritt: 19 € / 15 € / 10 €
Kartenvorverkauf täglich ab 15.00 Uhr
in der LICHTBURG
www.hagen-rether.de
„Der Mann nimmt sich Zeit. Viel Zeit. Löffelt
erstmal Joghurt. Großer Becher. Und plaudert.
Schlägt das linke über das rechte Bein, bedient en passant das Klavier. Plaudert. Guckt
rum. Hängt einem Gedanken nach. Klimpert.
Und plaudert. Fast drei Stunden geht das so.
Wunderbar. Selten so entspannt aus dem
Kabarett gegangen. … Ein wenig Dada, ein
paar Wortspiele und Kalauer, Entlarvendes
zum Grönemeyer-Kult, Nachdenkliches zur
Lage der Nation (‚laut Pisa dumm wie Brot,
aber Exportweltmeister’). Statt Merkel-Frisur
und Thierse-Bart: ‚Die Werte gehen, Schröder
bleibt.’ Kleine Sätze, große Gedanken. Am
liebsten ist Rether gemein. Geht dahin, wo es
weh tut – und dann munter weiter.“
Süddeutsche Zeitung, 20.12.2004
Info | Ticket: 0180 · 500 18 12
www.klavierfestival.de
5
(0,12 €/Min.)
FILMSTARTS IM MAI
44. JAHRGANG | 05.2005
Königreich der Himmel
Ridley Scotts monumentaler Historienfilm über den dritten Kreuzzug im 12. Jahrhundert
Ab 5. Mai in der LICHTBURG
USA 2005; Regie: Ridley Scott; mit Orlando Bloom, Eva Green, Jeremy Irons, Liam Neeson, Edward Norton, David Thewlis, Brendan Gleeson
PREVIEW
Mittwoch, 4. Mai ,
um 20.00 Uhr ,
in der LICHTBURG
Vorverkauf tägl. ab 15.00 Uhr
an der Kasse der Lichtburg
Unübersehbar sind die Anspielungen
auf die aktuellen Auseinandersetzungen zwischen Islam und Christentum
in dem aufwändig inszenierten Film,
der in die Zeit der Kreuzzüge ins Heilige Land führt.
Schon im Mittelalter wurde erbittert um
Jerusalem gekämpft. Ins Zentrum des
Konflikts stellt der Filmemacher zwei
Auffassungen: Die von Toleranz geprägte
Weltsicht, dass Jerusalem ein Ort aller
Religionen sei, wo Moslems, Juden
und Christen friedlich zusammenleben
können. Sie wird von dem leprakranken,
christlichen König von Jerusalem, Baldwin IV., seinem arabischen Widersacher
Saladin und Baldwins treuem Grafen
Godfrev von Ibelin verkörpert. Der hat
sich in Frankreich auf die Suche nach
seinem unehelichen Sohn gemacht, den
er in einer Schmiede auch findet. Da sich
die Frau des jungen Balian gerade das
Leben genommen und er einen Priester
wegen des Diebstahls eines Kreuzes
vom Hals der Toten umgebracht hat, ist
sein Glauben an Gott erschüttert. Der
junge Mann sucht ein neues Zuhause.
Die Häscher seines Feudalherren fordern
jedoch sein Leben. Bei der Abwehr ihres
Angriffs wird sein Vater so schwer verletzt, dass er stirbt, zuvor hat er Balian
jedoch zum Ritter geschlagen und das
Versprechen abgenommen, weiter in seinem Sinne zu wirken. Trotz einiger Ungereimtheiten inszeniert Scott basierend
auf historischen Fakten ein spannendes
Epos. Und wie schon in „Gladiator“ lässt
er eine ganze Welt neu entstehen und
macht so aus dem Film auch ein Fest
fürs Auge. Trotz einiger Ungereimtheiten
inszeniert Scott basierend auf historischen Fakten ein spannendes Epos voll
wilder Schlachten. Und wie schon in
„Gladiator“ lässt er eine ganze Welt neu
entstehen und macht so aus dem Film
auch ein Fest fürs Auge. Doch während
man seinem Oscar-gekrönten SandalenSpektakel die Eingriffe der Produzenten
in die Handlung anmerkte, bekam der
Regisseur diesmal den Raum, seine
Geschichte episch breit und ausführlich
zu erzählen. Dabei verliert Scott nie
seine eindeutige Botschaft aus dem
Auge, das Schicksal der Welt nicht in die
Hände derer zu legen, die andere wegen
ihrer Religion, Hautfarbe oder Herkunft
verachten oder verfolgen. Und er macht
zudem deutlich: Hinter jedem sogenannten Glaubenskrieg stehen handfeste
ökonomische und politische Interessen.
Filmecho
44. JAHRGANG | 05.2005
FILMSTARTS IM MAI
Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith
George Lucas‘ letzte Episode der „Star Wars“-Saga
Ab 19. Mai in der LICHTBURG
USA 2005; Buch und Regie: George Lucas; mit Ewan McGregor, Natalie Portman, Hayden Christensen, Samuel L. Jackson, Christopher Lee, Ian McDiarmid
PREVI EW
Mittwoch, 18. Mai
um 20.00 & 23.00 Uhr
in der LICHTBURG
Vorverkauf tägl. ab 15.00 Uhr
an der Kasse der Lichtburg
Nach den eher mit gemischten
Gefühlen aufgenommenen letzten
beiden Teilen übernimmt „Episode
III“ nun die anspruchsvolle Aufgabe, die vorangegangenen Teile mit
den drei Urfilmen zu verknüpfen
und die Frage zu lösen, wie Anakin
Skywalker zu Darth Vader wird.
„Episode III“ wurde komplett im
Studio gedreht, wird also noch
mehr Tricks und CGI bereithalten.
Nach drei Jahren Krieg jagt General
Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor)
noch immer seinem Erzfeind Count
Dooku (Christopher Lee) hinterher. Zur
Beunruhigung der schwangeren Padme
(Natalie Portman) nutzt daheim der endgültig vom Bösen korrumpierte Kanzler
(Ian McDiarmid) die Gelegenheit, um
den jungen Anakin Skywalker (Hayden
Christensen) mit Versprechungen von
unbegrenzter Macht auf die dunkle
Seite zu ziehen. Eine Konfrontation mit
Obi-Wan Kenobi scheint unausweichlich.
Sie kreuzen die Lichtschwerter in dem
Wissen, über die Zukunft der Galaxie zu
entscheiden ...
Rund drei Jahrzehnte nach den spektakulären Anfängen setzt George Lucas,
der Vater des modernen Blockbuster-Kinos, seiner Saga das diesmal besonders
dunkel gefärbte Krönchen auf.
Mauer - Mur
Fateless - Roman eines Schicksallosen
Ohne festen Starttermin
F/Israel 2004; 96 Min.; Regie: Simone Bitton; Kinostart: 12. Mai
Ab 2. Juni
HU/D 2004; 140 Min.; Regie: Lajos Koltai; mit Marcell Nagy, Áron Dimény
Ein filmisches Dokument des Israel-Palästina-Konflikts
Verfilmung von Imre Kertészs Bestsellerroman
„Tiefbewegendes filmisches
Meisterwerk, das Trauerarbeit
und Aufklärung gleichermaßen
leistet. Prädikat: besonders
wertvoll“ Filmbewertungsstelle
Wiesbaden
„Sensationell“ Libération
„Eineinhalb Stunden voller Traurigkeit, Transparenz und Schönheit“ Al Hayat
In einem klassischen dokumentarischen
Ansatz folgt der Film dem Bau von Israels militärischem Sperrwall entlang der
palästinensischen Gebiete, einer Mauer
der Trennung, die eine der historisch
bedeutendsten Landschaften zerstört,
das ein Volk einsperrt und das andere
eingrenzt. Auf der Baustelle dieser irrsinnigen Mauer trotzen tägliche Ansprachen
und heilige Gesänge dem Krieg. Die
französische Filmemacherin Simone
Bitton manifestiert in diesem Dokumentarfilm ihre doppelte Identität als Jüdin
und Araberin und lässt aus ihrer Sicht
die Grenzen des Hasses verschwimmen. Der Film erlaubt dem Zuschauer
einen letzten Blick auf die Schönheit der
Landschaft und die Menschlichkeit ihrer
Bewohner, bevor diese hinter der Mauer
verschwinden.
Eintritt: 3,- €
7
Aus der Perspektive eines 15-Jährigen
Jungen schildert der Film den Weg, den
die jüdische Bevölkerung Budapests
während des Zweiten Weltkriegs nehmen
musste - vom Zwang zum Kauf des gelben Sterns bis zu den Deportationen; die
verschiedenen Stationen in Auschwitz,
Buchenwald und Zeitz; die Befreiung aus
den Lagern und die Rückkehr ins Nachkriegs-Budapest. Lange Zeit hatte es der
ungarische Nobelpreisträger Imre Kertész
abgelehnt, zu einer Verfilmung seines
„Roman eines Schicksallosen“ das Drehbuch zu schreiben. Nun dehnte er das
Material aus und reicherte die Geschichte
mit autobiografischen Einzelheiten an. Regisseur Lájos Koltai inszenierte daraus ein
berührendes und beeindruckend fotografiertes Holocaust-Drama. Blickpunkt Film
FILMSTARTS IM MAI
44. JAHRGANG | 05.2005
Die Perlenstickerinnen
Ausgezeichnetes Drama über die Begegnung zweier unterschiedlicher Frauen in einer Perlenstickerei
Ab 19. Mai
F 2004; 88 Min.; Regie: Eléonore Faucher; mit Lola Naymark, Ariane Ascaride, Marie Felix, Thomas Laroppe
„Eléonore Fauchers Film, in Cannes mit dem Preis der Semaine
de la Critique ausgezeichnet, erzählt von Bedeutung und Schönheit einer alten Handwerkskunst.“ Programmkino.de
„Ein zu Herzen gehender Film, der
wie bei einem alten Instrument
eine verborgene Saite anschlägt
und zum Klingen bringt, gleichzeitig der fast verschwundenen
Handwerkskunst, der Perlenstickerei, ein Denkmal setzt.“ BR-Online
Ein schwangeres junges Mädchen erntet
frühmorgens heimlich Kohl auf den Feldern ihrer Eltern, fährt auf dem Moped
in ein benachbartes Dorf und tauscht
ihn ein - gegen Kaninchenfelle. Es gibt
also ein Geheimnis, sagen diese ersten
Einstellungen. Anschließend sehen wir
sie in ihrem Job an der Supermarktkasse,
wir sind also erstmal im üblichen Jugenddrama in der Provinz: Claires öder Alltag,
der ungeliebte Kindsvater, der Kollegentratsch über ihre Gewichtszunahme, der
heimliche Arztbesuch in der Stadt. Zum
Abtreiben ist es zu spät, die Ärztin rät
ihr, anonym zu gebären und das Kind zur
Adoption freizugeben. Claire verheimlicht
ihren Zustand so gut sie kann, flieht vor
Entscheidungen, erfindet Ausreden,
geht ihrer Familie aus dem Weg. Aber
sie hat ein emotionales Hinterland: Das
deutsche Wort „Sticken“ ist eine unzureichende Bezeichnung für die traditionelle
Kunst (auf Französisch „Broderie“) der
Perlenstickerei, aus winzigen Perlen mit
Glitzerfäden filigrane Bilder auf Stoffe
und Felle zu zaubern. Dies ist Claires
Leidenschaft, ihre Flucht aus der Grobheit ihres Lebens, ihr Ausdrucksmittel
in einer Welt, in der die Menschen nicht
darin geübt sind, miteinander zu reden.
Die Broderie-Meisterin Madame Melikian
(Ariane Ascaride) stellt sie ein, als Claire
aus dem Supermarkt flieht. Zwischen
den ungleichen Frauen entsteht nach
einigen Schwierigkeiten eine enge Verbindung. Die gemeinsame künstlerische
Arbeit, die Suche nach dem richtigen
nächsten Stich, das langsame Wachsen
des Kunstwerks wird zu einer Kommuni-
kation, die kaum verbal, sondern über die
entstehenden Rhythmen, Linien, Muster
und Formen funktioniert. Ebenso nonverbal schafft diese Arbeit nach und nach
Klarheit in Claires verwirrter Situation.
Sie findet zu sich, lernt Entscheidungen
zu treffen und ihr Leben in die Hand zu
nehmen. Eleonore Faucher schildert in
diesem einfühlsamen Film das Leid von
jung und alt, sie erzählt von Anonymität
und Perspektivlosigkeit, von falschen
Freunden und falschen Zielen und vergisst nicht den Weg aus diesem Dilemma
zu weisen. Programmkino.de
Mean Creek
Brillantes, zutiefst moralisch-menschliches Ensemble-Drama
Geplant ab 26. Mai
USA 2004; 89 Min.; Regie & Buch: Jacob Estes; mit Rory Culkin, Josh Peck, Ryan Kelley, Scott Mechlowicz, Carly Schroeder
„‚Mean Creek‘ erinnert in seiner
emotionalen Intensität und komplexen moralischen Fragestellung
an Rob Reiners ‚Stand by me‘
und Sofia Coppolas ‚The Virgin
Suicides‘.“ Programmkino.de
sich an George zu rächen. Ohne ihm
wirklich schaden zu wollen, überreden
sie ihn zu einem abenteuerlichen RaftingTrip. Selten hat ein Film die Gefühle und
Befindlichkeiten von Teenagern so treffend eingefangen wie das Spielfilmdebüt
von Autor und Regisseur Jacob Aaron
Estes. Dabei ist nicht der Plot die große
Überraschung, sondern Estes‘ scharfes
Auge und offenes Ohr bei der Beobachtung des Verhaltens und der Sprache von
Jugendlichen. Estes Figuren sind durchweg menschlich, psychologisch glaubwürdig und sympathisch gezeichnet und
werden von einem beeindruckend starken jungen Darstellerensemble gespielt.
Blickpunkt Film
Sechs befreundete Teenager aus verschiedenen Altersgruppen treffen sich
im ländlichen Oregon an einem Fluss
- eigentlich um den Geburtstag des
Jüngsten von ihnen zu feiern. Weil Rocky
wenig begeistert davon ist, dass sein
jüngerer Bruder Sam ständig von dem
übergewichtigen George gehänselt wird,
hat er seine Freunde Marty und Clyde
alarmiert, die einen Plan aushecken, um
8
44. JAHRGANG | 05.2005
FILMSTARTS IM MAI
Whisky
Eine zarte, absurde Komödie über Intimität und Einsamkeit
Ab 5. Mai
Uruguay 2004; 94 Min.; Regie: Juan Pablo Rebella, Pablo Stoll; mit Andrés Pazos, Mirella Pascaul, Jorge Bolani
„Ein in jeder Hinsicht perfekter
Film mit dem zärtlichen Humor
des reifen Kaurismäki … eine Entdeckung!“ Der Tagesspiegel
„In witziger und einfühlsamer
Erzählweise überrascht ‚Whisky’
sein Publikum mit der Zuversicht
seines melancholischen Humors.“
Los Angeles Times
„‚Whisky’ schlendert auf einer
sehr subtilen Bahn von bezauberndem Humor dahin ...“ Libération
Die Tage von Jacobo Koller verlaufen
gleichförmig. Am Morgen fährt er zu seiner winzigen Sockenfabrik, wo Assistentin Marta bereits auf ihn wartet. Während
Jacobo das Garagentor aufschiebt, die
Maschinen anwirft und die Socken des
Vortags kontrolliert, zieht Marta sich um
und kocht Kaffee für den Chef, dann kommen die Arbeiterinnen und ein weiterer
leidenschaftsloser Tag ohne Überraschungen nimmt seinen Lauf. Sogar die Zicken
der altertümlichen Geräte - verrutschte
Sockenmuster und verklemmte Rollos
- scheinen sich an einen präzisen Zeitplan
zu halten. Der Film nimmt sich Zeit für
die Kleinigkeiten des Sockenalltags. Liebevoll dokumentieren die Regisseure die
täglichen Handgriffe, den vorsintflutlichen
Charme der Sockenmaschinen und die
vertraute Sprachlosigkeit, die zwischen
Jacobo und seinen Angestellten herrscht.
Es ist eine verknöcherte, melancholische
Welt in braun-grün, die an Kaurismäki
oder Jarmusch erinnert, aber einen ganz
eigenen Charakter aufweist. In dieser
Welt hat Jacobo sich häuslich eingerichtet. Erschütterungen nicht erwünscht.
Dem Besuch seines Bruders Herman
sieht er ohne jede Vorfreude entgegen.
Auch Martas Einsatz als Ehefrau ist lediglich eine unangenehme Notwendigkeit,
die es stoisch zu erledigen gilt. Marta
dagegen ist heimlich in den störrischen
Alten verliebt und hofft, dass der es
insgeheim doch anders meint. Herman
wiederum stellt sich als – im Vergleich zu
Jacobo - leutseliger Zeitgenosse heraus,
der auch mal einen Witz erzählt, sich
angelegentlich nach der Firma erkundigt,
für Marta verwegen bunte Törtchen
kauft und Jacobo schließlich sogar zu
einem Ausflug überreden kann. Rebella
und Stoll gelingt es, die gut kaschierten
Gefühle des Trios - die Entfremdung der
Brüder, das vergebliche Bemühen Martas
um Jacobo, ihre Sehnsucht nach mehr
Leben - in kleinsten Gesten und Halbsätzen einzufangen. Insgesamt ist den beiden ein bemerkenswert einheitlicher und
atmosphärisch dichter Film gelungen,
ästhetisch und realitätsnah zugleich, bitter-komisch, unsentimental und trotzdem
nicht ohne Hoffnung. Programmkino.de
Maria voll der Gnade
Einducksvolles Drama in nüchtern authentischen Bildern
Ohne festen Starttermin
USA/Kolumbien 2004; 101 Min.; Regie: Joshua Marston; mit Catalina Sandino Moreno
„Berührendes Drama, das davon
handelt, wozu Armut und Perspektivlosigkeit in der Dritten
Welt junge Menschen treiben
kann.“ Blickpunkt Film
wird auch fürstlich bezahlt. Sagt er. Artig
schluckt das Mädchen 62 Heroinsäckchen und steigt in ein Flugzeug Richtung
USA.Auf die bei Drogenthrillern üblichen
Schauwerte legt Regisseur Joshua Marston hier keinen Wert. Dafür bleibt er ganz
nah an seiner Hauptfigur und gibt einem
das Gefühl, genau zu wissen, wovon er
erzählt: von sozialem Elend, Ausbeutung,
den Verlockungen des schnellen Geldes
und seinen Gefahren. Mit dokumentarischer Genauigkeit begleitet er seine
Heldin auf ihrer Odyssee. Das erzeugt
nicht nur Spannung, sondern vor allem
Anteilnahme. Auch wenn Maria auf der
falschen Seite des Gesetzes operiert.
Cinema
Maria möchte ihrem armseligen Leben
in einem kolumbianischen Dorf entfliehen. Gerade verlor sie ihren miesen
Akkordjob als Rosenentdornerin, weil sie
dem Boss zu widersprechen wagte. Und
schwanger ist sie auch noch. Da bietet
sich der 17-Jährigen die vermeintliche
Chance ihres Lebens: In Bogotá gerät
sie an einen Typen, der sie als „Packesel“ anheuert. Heroin soll Maria nach
New York schmuggeln. Alles ganz easy,
9
FILMSTARTS IM MAI
Bühnenveranstaltungen
Vorverkauf an der Kasse der Lichtburg
Täglich ab 15.00 Uhr, Tel.: 0201 / 23 10 23
04.07., 20.00 Uhr, LICHTBURG
Klavierfestival Ruhr - Jazz:
Michel Camilo
44. JAHRGANG | 05.2005
Schatten der Zeit
Bildgewaltige, tragische Liebesgeschichte aus der indischen Kolonialzeit
Geplant ab 12. Mai
D 2004; 122 Min.; Regie: Florian Gallenberger; mit Prashant Narayanan, Tanishta Chatterjee
„Sichtbar aufwendig und perfekt
in Szene gesetzt, besticht der
Film vor allem durch das fremdländische Milieu und das Atmosphärische. Prädikat: wertvoll“
Filmbewertungsstelle Wiesbaden
„Florian Gallenberger hat einen ergreifenden Liebesfilm im faszinierend exotischen Ambiente Indiens
gezaubert: Ein Filmereignis!“ Prinz
13. + 14.09., 20.00 Uhr, LICHTBURG
Herbert Knebel:
„Ich glaub mich holnse ab“
Gedreht wurde an Originalschauplätzen
und in Breitwand - mit sehenswerter
Bildaufteilung, plastischer Fotografie
und einem Licht, das bei aller Härte des
gezeigten Lebens immer auch Wärme findet. Es ist ein ruhiger, ernster, aber nicht
betonschwerer Film - exotisch in seinem
Schauplatz, aber ganz vertraut in seinen
Gefühlen. Ein Liebesmelodram, produziert
von Helmut Dietl und seiner Diana Film,
geschrieben von Gallenberger und wohl
auch inspiriert von Mira Nairs „Salaam
Bombay“. Eine Gegenwartsklammer am
Anfang und Ende des Films rahmt die
Zentralhandlung ein, die in Indien, vor der
Entlassung vom britischen Kolonialreich in
die Unabhängigkeit, spielt. Der kleine Ravi
arbeitet in einer Teppichfabrik, in der Kinder wie Sklaven gehalten werden und sich
den Weg in die Freiheit mit Geld erkaufen
müssen. Der Junge mit der Nummer 23
investiert sein Erspartes in die Freiheit seiner jungen Freundin Masha, bewahrt sie
davor, in die Hände eines Mädchenhändlers zu fallen. Beim Abschied versprechen
sie sich - die Variation eines Motivs aus
Leo Mc Careys „Die große Liebe meines
Lebens“ - bei jedem Vollmond im größten
Shiva-Tempel Kalkuttas nach dem anderen
zu suchen. Jahre später ist Masha in der
Prostitution gelandet, weil sie in dieser
Welt, in der viele Kinder nur Ware sind,
nicht einen Menschen fand, der ihr Vertrauen nicht missbrauchte. Ravi hat sich
mittlerweile bei einem alten Teppichhändler in Kalkutta unverzichtbar gemacht, wird
geliebt von der Enkelin seines Chefs, die
in einer Vollmondnacht im Tempel, nach
Fastbegegnung und Falschinterpretation,
verhindert, dass Ravi und Masha zusammenfinden. Beide flüchten sich in Ehen, in
der sie geliebt werden, aber selbst nicht
lieben können. Als sie sich Jahre später
erneut begegnen, entwickelt sich eine
Affäre. Blickpunkt Film
44. JAHRGANG | 05.2005
FILMSTARTS IM MAI
Zimt und Koriander
Ein sinnlicher Film und eine Hommage an die aus Istanbul vertriebenen Griechen
Ab 28. April
Griechenland/Türkei 2004; 108 Min.; Regie: Tassos Boulmetis; mit George Corraface, Ieroklis Michailidis, Renia Louizidiou, Stelios Mainas, Tamer Karadagli, Markos Osse
„Viel Humor, Sensibilität, charismatische Darsteller und eine
kleine Prise Romantik sind die
schmackhaften Zutaten dieser
bitter-süßen Komödie.“
Blickpunkt Film
„Eine wunderbare filmische
Köstlichkeit mit einer bewegenden Geschichte und vielen
überraschenden Zutaten.“
Programmkino.de
„Ein Film, so sinnlich und verführerisch wie ein Feinschmeckermenü.“ BR-Online
Wie sich das für ein gutes Gericht gehört, wird einem in dieser griechisch-türkischen Produktion ein komplettes Menü
aus Vorspeisen, Hauptgericht und Nachtisch serviert. Die in gemächlicher Ruhe
erzählten Abschnitte zumindest sind
entsprechend überschrieben und strukturiert. Die Vorspeisen, das ist die Vergangenheit zu Beginn der 60er Jahre in
der Türkei. Fanis (Markos Osse) verbringt
viel Zeit mit seinem Großvater Vassilis
(Tassos Bandis), einem philosophieren-
den Türken ähnlich Emmanuel Schmitts
Monsieur Ibrahim. Fanis lernt hier viel
über die Geheimnisse und Wirkungsweisen der Gewürze. Vor allem Zimt
spielt eine besondere Rolle, soll er doch,
wohldosiert beigemischt, den Menschen
die Augen öffnen. Es lässt sich damit
aber auch so mancher Familienstreit vom
Zaun brechen. Für Fanis sind Besuche
in Großvaters Laden aber auch deshalb
von Bedeutung, weil er hier seine beste
Freundin Saime kennen lernt. Inmitten
von Knoblauchzöpfen und Chilibündeln
tanzt sie nur für ihn. Doch mit dem
Zartgefühl und der kindlichen Romantik
ist es bald vorbei. Nachdem auf Zypern
Präsident Makarios die türkischen Autonomie- und Mitbestimmungsrechte eingeschränkt hat und es nach einem Aufstand türkischer Zyprioten zum Krieg mit
Griechenland kommt, ist es folglich auch
in Konstantinopel vorbei mit dem bisher
friedlichen Zusammenleben der beiden
Nationalitäten. Fanis und seine Eltern
werden ausgewiesen, in Athen beginnen
sie 1964 ein neues Leben. Als erwachsener Mann ist Fanis (George Corraface)
zwar nicht der Koch geworden, wie man
hätte vermuten können, kochen aber tut
er immer noch gerne. Im Berufsleben
ist er nun Astronom, wobei er damit ja
eigentlich nur einen großen Buchstaben
weit vom Gastronom entfernt ist. Die
enge Verbindung zwischen Kosmos und
Küche herzustellen gelingt auch dem
Film immer wieder. Programmkino.de
FILMSTARTS IM MAI
44. JAHRGANG | 05.2005
Paradise Now
I Heart Huckabees
Ab 2. Juni
Palästina/NL/D/F 2005; 90 Min.; Regie: Hany Abu-Assad; mit Kais Nashef, Ali Suliman
Geplant ab 12. Mai
USA 2004; 106 Min.; Regie: David O. Russell; mit Jason Schwartzman, Jude Law, Dustin Hoffman
Hany Abu-Assads Blick auf palästinensische Selbstmordattentäter Starbesetzte anarchistische Satire
„Die abgedrehteste HollywoodGroßtat seit ‚Being John Malkovich‘“ Cinema
„Intelligent-absurder Nonsens,
existenzielle Theorien als Plattitüden oder real-böse Parodie auf
modernistische Seelenheilkunde?
Nicht dieser hochkarätig besetzte, wortgewaltige und perfekt
gemachte Film gibt die Antwort,
vielmehr muss der Zuschauer
sie sich selbst geben. Prädikat:
wertvoll“ Filmbewertungsstelle
Wiesbaden
„‚Paradise Now‘ ist eine kleine
Geschichte über einen großen
Konflikt - moralisch, aber nicht
moralisierend; berührend, aber
nicht sentimental. Ein Film, der
zum Nachdenken zwingt, ohne
belehrend zu sein. Ein Plädoyer
dafür, dass jeder Einzelne einen
Unterschied machen kann.“ Begründung der Jury des Friedenspreis von Amnesty International
auf der Berlinale 2005
Der palästinensische Filmemacher erzählt
die Geschichte einer engen Freundschaft
zweier Männer in den besetzten Gebieten
Palästinas, die von einer brutalen, Opfer
fordernden Realität zerstört wird. Kais
Nashef (Saïd) und Ali Suliman (Khaled) stellen mit viel Feingefühl den Zwiespalt der
beiden freien und dennoch in einer tiefen
Abhängigkeit gefangenen Hauptpersonen
dar, die eine unverbrüchliche Freundschaft
verbindet. Neben seinen beiden Hauptprotagonisten entwickelt Hany Abu-Assad,
wie in allen seinen Filmen, interessante
Nebenfiguren. Vor allem Frauen. Sie
wirken an der Seite der Männer wie das
Versprechen einer anderen Welt, Symbole
der Hoffnung im allgegenwärtigen Chaos.
Trotz einiger humorvoller Szenen bleibt
„Paradise Now“ ein sehr persönlicher Film
über die Unerträglichkeit des Seins zweier
palästinensischer Freunde in einer Welt
ohne Zukunft. Hany Abu-Assad vermeidet
wohlweislich narrative Tricks und schwerfällige Dialoge. Indem er unzählige Details
aus dem Alltag der Palästinenser zusammenfügt, führt Hany Abu-Assad den Zuschauer zu der Erkenntnis, dass Saïd und
Khaled sich letztendlich der Aufforderung
zum Selbstmordattentat nicht verweigern
können. Aus der Gegenüberstellung von
„Unvorstellbarem“ und „Alltäglichem“ erwächst der Schrecken, den die Entmenschlichung des Menschen gebiert. Arte
Weil er in kurzen Abständen dreimal dem
gleichen baumlangen Schwarzafrikaner
begegnet ist und nicht an einen Zufall
glauben will, engagiert der Umweltaktivist und verhinderte Poet die existentiellen Detektive Bernard und Vivian Jaffe
(Dustin Hoffman und Lily Tomlin), die ihn
rund um die Uhr ausspionieren sollen, um
ihm die kosmischen Zusammenhänge
seiner Existenz zu entschlüsseln. Ohne
die Expertise der beiden lässt sich bereits
sagen, dass der aalglatte Erfolgsyuppie
Brad (Jude Law nimmt sich gehörig auf
den Arm), ein Manager der Kaufhauskette
Huckabees, die ihre neue Filiale ausgerechnet auf jenes Fleckchen Erde bauen
will, das Albert zu verteidigen versucht,
dem jungen Grübler Magengrimmen
verursacht: Mit seiner opportunistischen
Weltanschauung inklusive zuckersüßer
Freundin (Naomi Watts als Blondchen)
steht Brad für alles, was Albert verachtet.
Was den Kontrahenten nicht daran hindert, aus Trotz ebenfalls die Dienste der
Detektive in Anspruch zu nehmen, wobei
das erst seine eigene existenzielle Krise
12
auslöst. Um die allgemeine Verwirrung
komplett zu machen, packt Russell in den
mit messerscharfen Dialogen und unmöglichen Situation vollgestopften Mix auch
noch einen neurotischen Feuerwehrmann
(Mark Wahlberg macht sich über sein Macho-Image lustig) und eine französische
Nihilistin (ganz klar wird nie, was Isabelle
Huppert eigentlich in dem Film zu suchen
hat). Warum auch nicht? Alles ist hier
erlaubt, wo Tiefschürfendes auf Banales,
Geniales auf Albernes und Bedeutung auf
Nonsens prallt. Ein Erlebnis ist „I Heart
Huckabees“ allemal, einer der ungewöhnlichsten und überkandideltsten Hollywood-Filme der letzten Jahre, der das
Herz zwar im Titel trägt, beim Sprengen
aller erzählerischen Konventionen wie ein
kommerziellerer „Waking Life“ vor allem
Futter für den Kopf ist - und diesen ordentlich durchräumt. Blickpunkt Film
44. JAHRGANG | 05.2005
FILMSTARTS IM MAI
Somersault - Wie Parfum in der Luft Garden State
Geschichte eines emotionalen Reifeprozesses
Nostalgisch-melancholische Indiekomödie
Geplant ab 19. Mai
AUS 2004; 106 Min.; Regie: Cate Shortland; mit Abbie Cornish, Sam Worthington
Geplant ab 26. Mai
USA 2004; 109 Min.; Regie: Zach Braff; mit Zach Braff, Natalie Portman, Peter Sarsgaard
„Mit einer bewundernswerten
Natürlichkeit, gepaart mit Naivität und auch visuellen Träumereien beleuchtet Regisseurin
Cate Shortland ihre Charaktere.“
Programmkino.de
„Zach Braffs skurrile und warmherzige Low-Budget-Komödie
erinnert mit seinem Humor, der
sorgfältig gewählten Musik und
skurrilen Charakteren tatsächlich
an eine moderne Version von ‚Die
Reifeprüfung‘“ Blickpunkt Film
Die Regisseurin lässt nicht den typischen
immerblauen Down-Under-Himmel scheinen, sondern verlegt ihre Coming-of-Age
Geschichte in die klamme Umgebung
eines kleinen Wintersportortes. Dorthin,
nach Jindabyne, flieht die 16-Jährige
Heidi (Abbie Cornish zeigt überzeugend
Verletzlichkeit unter einer rauen Schale),
nachdem sie von der Mutter in flagranti
mit deren Liebhaber erwischt wurde. Heidi ist sich ihrer Wirkung auf Männer mehr
als bewusst und setzt, in einem kindlichen Akt des Ausprobierens, ihre Sexualität ein, um ihre Grenzen zu erfahren.
Voller Schuldgefühle und Scham stolpert
sie von einer Affäre in die nächste, bis sie
für den Farmer-Sohn Joe (Sam Worthington) Gefühle entwickelt. Sie sucht sich
einen Job und eine Bleibe, um ihm nahe
zu sein, knüpft soziale Kontakte mit Irene,
einer älteren Hotelbesitzerin, die sie beherbergt, und einer jungen Arbeitskollegin
und deren autistischem Bruder. Doch Joe,
ebenso unreif wie Heidi, kann die Unzufriedenheit, in der er gefangen ist, nicht
deuten und seine Gefühle nur schwer
artikulieren. So ist ihrer Liebe zwar kein
Happy End beschert, doch gehen beide
gereift aus diesem Zusammentreffen hervor, mit einer Ahnung davon, was sie vom
Leben und von der Liebe erwarten. Heidi
lernt, was es heißt zu verzeihen, und
die Versöhnung von Mutter und Tochter
liefert einen Anhaltspunkt dafür, dass ihr
Leben fortan in anderen Bahnen verlaufen
könnte. Die Unwirtlichkeit der Umgebung
setzt sich fort in der Kühle des Umgangs
der Personen untereinander, deren
Unfähigkeit, ihre Gefühle zu verstehen
beziehungsweise zu kommunizieren.
Auch wenn Shortlands Blick wenig Mitleid zeigt, verrät sie dennoch ihre Figuren
nicht. Blickpunkt Film
Essen Innenstadt - pluspunktbio, Kopstadtplatz 7
www.naturkost-in-essen.de
Mo. - Fr. 9.00-19.00 Uhr, Sa. 9.00-18.00 Uhr
13
Andrew Largeman ist vor etlichen Jahren
aus der Provinz von New Jersey nach
Los Angeles gezogen, tritt mit seiner
erträumten Schauspielkarriere auf der
Stelle und schluckt schon seit seiner
Jugend die von seinem Vater Gideon (Ian
Holm) verschriebenen Antidepressiva.
Wie betäubt und wie ein lebendiger
Untoter verlebt er so seinen Alltag in Los
Angeles – bis eines Tages seine Mutter
stirbt und er für die Beerdigung in sein
Heimatstädtchen zurückkehrt. Andrew
durchläuft diesen seltsamen Kosmos,
der ihm als Rückreise in seine Vergangenheit gleichermaßen vertraut und sehr
fremd vorkommt, anfangs fast in Trance.
Da ist die Verwandte bei der Beerdigung
der Mutter, die ihm ein Hemd mit dem
Tapetenmuster des Badezimmers genäht hat. Seine Schulfreunde feiern noch
immer diese pubertären Parties. Und
er trifft die unbefangene Sam (Natalie
Portman), die ihm zusammen mit seinem Schulfreund Mark (Peter Sarsgaard)
an diesem unwahrscheinlichsten aller
Orte sein Leben rettet. Sam lebt bei
ihrer überschwänglich tierlieben Mutter
und begräbt einen kürzlich gestorbenen
Hamster auf dem hauseigenen Kleintierfriedhof. Doch Braff will den verschrobenen Provinzlern dabei überhaupt nichts
Böses, sondern karikiert sie auf höchst
liebevolle, manchmal vielleicht auf etwas
zu forciert skurrile Weise. Was „Garden
State“ neben seinen hervorragenden
Darstellern allerdings besonders auszeichnet, ist seine sensible Zustandsbeschreibung dieser verlorenen Generation, deren Gefühlen er – mit teils sehr
witzigen Dialogen, melancholisch und
auch ein bisschen sentimental – sehr
treffend nachspürt. Programmkino.de
WEITER IM PROGRAMM
44. JAHRGANG | 05.2005
Die Bluthochzeit
Der Kaufmann von Venedig
Weiter im Programm
D/B 2005; 82 Min.; Regie: Dominique Deruddere; mit Armin Rohde, Uwe Ochsenknecht
Weiter im Programm
GB/I 2004; 131 Min.; Regie: Michael Radford; mit Al Pacino, Jeremy Irons, Joseph Fiennes
Von den Erfolgsproduzenten von
„Das Experiment“ kommt diese
rabenschwarze Komödie: Ein idyllischer Landgasthof wird zu einer
belagerten Festung, in der sich
zwei sturköpfige und von Armin
Rohde und Uwe Ochsenknecht
brillant verkörperte Kampfhähne
in die Schlacht stürzen.
„Ein Film, der weniger das Gefühl und den Humor anspricht,
als sich vielmehr um eine intellektuelle Auseinandersetzung mit
den kulturellen Konflikten der
Geschichte bemüht. Radford hat
das Stück intelligent modernisiert, indem er zeitlose Themen,
die bei Shakespeare eher am
Rande behandelt werden, klar
herausarbeitet. Es geht um Sex
und finanzielle Interessen, um
Geschlecht, Religion und Rasse
in Radfords Adaption.“ epd-Film
Rabenschwarze Komödie mit Armin Rohde und Uwe Ochsenknecht
Was ein verdorbener Shrimps-Cocktail
alles anrichten kann. In der deutsch-belgischen Co-Produktion „Die Bluthochzeit“
eskaliert ein zunächst harmloses Familienfest zum gewalttätigen Machtkampf
zweier unversöhnlicher Rivalen. Der eine,
Hermann Walzer (Armin Rohde), ist das
cholerische Oberhaupt einer Sippe, die
sich in der sommerlichen Eifel zu einer
Hochzeitsfeier versammelt hat. Der andere, Franz Berger (Uwe Ochsenknecht), ist
der Inhaber des Landgasthofs, in dem der
Walzer-Clan zu tafeln beabsichtigt. Doch
dann gerät das Fest etwas außer Kontrolle, ein Wort gibt das andere, Opa findet
in einem alten Munitionsbunker zwei
Handgranaten, und bald knallen nicht nur
die Sektkorken! „Die Bluthochzeit“ ist
eine hochklassige, extrem spannende
Genre-Mixtur aus schwarzer Komödie und
Rachethriller, der vom kraftvollen Spiel der
Fernseh-„Nachtschicht“-Partner Rohde
und Ochsenknecht überragt wird. Mehr
als nur ein Geheimtipp! Cinema
Visuell beeindruckende Leinwandadaption des Shakespeare-Stückes
Der angesehene Kaufmann Antonio
leiht sich Geld vom Juden Shylock, um
seinem Freund Bassanio das Werben um
die zukünftige Ehefrau Portia, finanziell
zu ermöglichen. Als seine Geschäfte
schlecht gehen, kennt Shylock kein Pardon und fordert ihn auf, die Schulden zu
begleichen oder in Form eines Pfundes
Fleisch aus Antonios Brust zu bezahlen.
Visuelle Opulenz, erzählerische Wucht
und Shakespeare - Michael Radford
bringt alles zusammen in seiner Leinwand-Adaption von „Der Kaufmann von
Venedig“. Allein die Besetzung mit Al Pa-
Anzeige
WAZ DRUCK
Ab 23.
14
Juni
cino als Jude Shylock und Jeremy Irons
als Kaufmann Antonio, die in der Originalkulisse von Venedig gegeneinander
antreten, machen diese Klassiker-Verfilmung besonders reizvoll. Blickpunkt Film
44. JAHRGANG | 05.2005
WEITER IM PROGRAMM
Hotel Ruanda
Ergreifendes Drama vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in Ruanda
Weiter im Programm
GB/USA/I 2004; 121 Min.; Regie: Terry George; mit Don Cheadle, Sophie Okonedo
„Einer dieser Filme, denen man sich
nicht entziehen kann.“ Filmecho
Vor zehn Jahren gipfelte der Bürgerkrieg
in Ruanda im größten Genozid seit den
Naziverbrechen - beinahe unbemerkt
vom Rest der Welt. Innerhalb von drei
Monaten wurden drei Millionen Tutsis
von regierenden Hutu-Milizen brutal
ermordet. „Hotel Ruanda“ erzählt vor
dem Hintergrund der Ereignisse von
einem Hotelmanager, der das Leben von
über 1200 Menschen rettet, indem er,
vereinfacht gesagt, ein sehr guter Hotelmanager ist. Dieser Mann heißt Paul
Rusesabagina, gespielt wird er von Don
Cheadle als ruhiger, stets souveräner Pol
mitten im Chaos. Ein Mann, der weiß,
wie die Welt funktioniert, der seine
erlernten Fähigkeiten, seine Demut vor
Autoritäten, seine Diskretion und Würde
einsetzt, um zunächst seine Familie
und schließlich über Tausend fliehenden
Tutsis im zum Flüchtlingslager umfunktionierten Hotel in Sicherheit zu bringen.
Paul selbst ist Hutu, verheiratet mit einer
Tutsi namens Tatiana, in Belgien ausgebildet und Leiter eines Vier-Sterne-Hotel
in Kigali, nachdem sich der belgische
Hoteldirektor aus dem Staub gemacht
hat. Wie auch die Vereinten Nationen, die
als Friedenstruppe nach Ruanda kamen,
im Film von Nick Nolte als Colonel Oliver
vertreten werden. Blickpunkt Film
Lieber Frankie
Eine großartige Familiengeschichte à la „Billy Elliott“
Weiter im Programm
GB 2004; 102 Min.; Regie: Shona Auerbach; mit Emily Mortimer, Jack McElhone
Shona Auerbach erzählt ihr SpielfilmDebüt mit viel Gefühl, starken Momenten und in wunderbaren Bildern.
Ständig zieht der neunjährige Frankie mit
seiner Mutter Lizzy von einem Städtchen
in Schottland zum nächsten. Seinen Vater, Matrose auf der HMS Accra, kennt er
nur aus Briefen - doch tatsächlich ist es
seine Mutter, die Frankies eigene Worte
an den unbekannten Erzeuger beantwortet. Als die HMS Accra vor ihrer Haustür
vor Anker geht, braucht Emily schleunigst
einen Mann, der sich einen Tag lang als
Frankies Vater ausgibt. Blickpunkt Film
15
LICHTBURG
44. JAHRGANG | 05.2005
Die Lichtburg und das Sabu
Unser Programmservice
Das aktuelle Wochenprogramm erfahren Sie durch unsere DonnerstagsInserate in WAZ und NRZ, sowie unter
der Programmansage 0201 / 23 10 24
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Digital u. DTS
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Eintritt von 4,- € bis 6,- €
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Vorstellungen an allen Tagen (außer Di.):
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ein kurzes Vorprogramm von ca. 10-15
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Jeden 1. und 3. Donnerstag
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16
44. JAHRGANG | 05.2005
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Tel.: 0201/27 55 55
Essens ältestes Filmtheater. Eröffnet 1924
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Dolby SR, Gulbransson-Stummfilmorgel, Kinomuseum, Saal und Foyer-Bar im Stil der 50er
Jahre restauriert. Regelmäßig ausgezeichnet für
das hervorragende Jahresprogramm.
Zeche Zollverein
Schacht XII, Halle 2
Gelsenkirchener Straße 181
45309 Essen
Anfahrt per ÖPNV:
Linie 107, Haltestelle Zollverein
Eintrittspreise:
6,50 €
Ermäßigt (Schüler, Studenten, Senioren ab 60 J.
etc.): 5,- €
Donnerstag - Kinotag: 5,- €
Bei Filmen mit Überlänge Preisaufschlag!
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Freitags 16.00 Uhr Kinderkino:
Erwachsene 5,- €
Kinder bis 12 Jahre 4,- €
Mülheims einziges Filmkunstkino. Eröffnet
1995. 80 Plätze, Dolby-Stereo, Café. Regelmäßig ausgezeichnet für das hervorragende
Jahresprogramm.
Öffnungszeiten
tägl. von 10.00 bis 24.00 Uhr
(freitags und samstags bis 1.00 Uhr)
Frühstück
tägl. von 10.00 bis 16.00 Uhr
Eintrittspreise:
6,50 €
Donnerstag - Kinotag: 5,- €
Bei Filmen mit Überlänge Preisaufschlag!
Galerie Cinema
Julienstraße 73
45130 Essen
Tel.: 0201/77 84 94
Samstags 16.45 Uhr, RHYTHM IS IT: 5,- €
Seit 1971 das kleine Kino mit dem besonderen
Charme. 45 Plätze, Dolby-Stereo-Ton, 35 mm
4- u. 5-Kanal-Magnetton, Video-Beamer; Schulund Sondervorstellung möglich. Regelmäßig
ausgezeichnet für das hervorragende Jahresprogramm.
17
Sonntags 17.00 Uhr, HAROLD & MAUDE: 5,- €
Anfahrt per ÖPNV:
Linie U11 u. 107, Haltestelle Martinstraße
Linie 160, Paulinenstraße
Arbeitsgemeinschaft Kino Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V.
Rio
Leineweberstr. 1, 45468 Mülheim an der Ruhr
Telefon 0208 / 47 91 87
Weitere Infos zum Kino auf Seite 17
Do 28.04.
Fr 29.04.
Sa 30.04.
So 01.05.
Mo 02.05.
Di 03.05.
Mi 04.05.
Do 05.05.
Fr 06.05.
Sa 07.05.
So 08.05.
Mo 09.05.
Di 10.05.
Mi 11.05.
Do 12.05.
Fr 13.05.
Sa 14.05.
So 15.05.
Mo 16.05.
Di 17.05.
Mi 18.05.
Do 19.05.
Fr 20.05.
Sa 21.05.
So 22.05.
Mo 23.05.
Di 24.05.
Mi 25.05.
Do 26.05.
Fr 27.05.
Sa 28.05.
So 29.05.
Mo 30.05.
Di 31.05.
Mi 01.06.
18.00 Uhr
Willenbrock
Erstaufführung
„Atmosphärisch dicht, eindringlich und
mit schönem Mut zum Tragikomischen“
Der Spiegel
Bernd Willenbrock hat ein schickes Haus, eine Datsche auf dem Land, einen florierenden Gebrauchtwarenhandel und ein dickes Portemonnaie, das er
gerne zückt. Seiner Frau stattet er großzügig eine
Boutique aus, er glaubt, alles kaufen zu können
- gesellschaftliches Ansehen wie tiefe Emotionen.
Seine Welt bricht zusammen, als eines Nachts
brutale Typen in sein Landhaus eindringen.
D 2004; 107 Min.; Regie: Andreas Dresen; mit Axel
Prahl, Inka Friedrich, Anne Ratte-Polle; FSK ab 12 J.
18.30 Uhr
Following
Vorabendprogramm Mai 2005
Freitags, 16.00 Uhr im RIO Mülheim
Sonntags, 11.00 Uhr im EULENSPIEGEL
Hauptprogramm im RIO
Das aktuelle Hauptprogramm des
RIO Kinos (die Vorstellungen um
20.15 Uhr) erfahren Sie aus der
Tageszeitung oder unter der
Telefonnummer 0208 / 47 91 87.
Außerdem im Internet unter
www.essener-filmkunsttheater.de.
Pippi außer Rand und Band
Annika und Tommy haben Krach mit ihrer Mutter.
Und sie beschließen, wegzulaufen. Natürlich
kommt Pippi Langstrumpf mit - das nimmt der
Mutter gleich die größten Sorgen. Zunächst ist
alles recht bequem - statt zu laufen reiten sie,
es ist ein toller Sommertag, Proviant haben sie
ausreichend mit, was also könnte schöner sein.
Doch dann kommt ein Gewitter und Pippis Pferd
läuft nach Hause zurück. Der Unterschlupf für die
Nacht ist nicht gerade ein Hotel und am nächsten
Tag verlieren Annika und Tommy auch noch Pippi.
S/BRD 1970; 90 Min.; Regie: Olle Hellbom
Neues von Pettersson und Findus
Der alte Kauz Pettersson ermahnt eines Tages seinen drolligen Kater Findus, in Zukunft doch etwas
ordentlicher zu sein. Daraufhin entschließt sich
Findus, dem König einen Brief zu schreiben, mit
der Bitte, Pettersson zu überzeugen, dass kleine
Katzen auf keinen Fall Ordnung halten müssen.
Während Findus auf eine Antwort des Königs wartet, bekommen er und Pettersson gar wundersamen Besuch ... von einer lauten, hungrigen Maus,
einem coolen Tiger, Hühnern aus dem Weltall (!)
und einem längst vergessenen Verwandten.
S/D 2000; 79 Min.; Regie: Torbjörn Jansson
Fr. 06.05. (RIO) und So. 15.05. (EULENSPIEGEL)
Erstaufführung
Frei ab 6 Jahre
Der Dolch des Batu Khan
Liebesdrama um einen Pianisten, der
sich in eine afrikanische Exilantin verliebt
Nach der Festnahme ihres Ehemannes verlässt
die junge Shandurai ihre afrikanische Heimat und
geht ins politische Exil nach Italien. Sie beginnt
ein Medizinstudium und bezieht ein Zimmer im
Palazzo eines britischen Pianisten, für den sie
als Gegenleistung den Haushalt führt. Als ihr
der Exzentriker gesteht, dass er aus Liebe alles
für sie tun würde, bittet sie ihn, ihren Ehemann
zu befreien.
I/B 1998; 94 Min.; Regie: Bernardo Bertolucci;
mit: Thandie Newton, David Thewlis; FSK ab 6 J.
Öffnungszeiten
Mo. - Fr. von 18.00 bis ca. 22.00 Uhr
Sa. u. So. von 16.00 bis ca. 22.00 Uhr
17.30 Uhr
Sebastian, Sohn des Chefkonservators im Dresdner Grünen Gewölbe, und seine Freunde dürfen
im Museum bei der Vorbereitung der Ausstellung
des Dolch des Batu Khan helfen, einer wertvollen
Goldschmiedearbeit aus dem 10. Jahrhundert. Dabei erfahren sie zufällig, dass der Dolch gestohlen
werden soll und geraten bei der geplanten Vereitelung des Diebstahls selbst in höchste Lebensgefahr. Der Film verbindet Action und historische
Fakten und wurde bereits mehrfach preisgekrönt.
D 2004; 92 Min.; Regie: Günter Meyer; mit Marian Lösch, Sarah Bellini, Benjamin Seidel
Fr. .13.05. (RIO) und So. 22.05. (EULENSPIEGEL)
Nobody Knows
Frei ab 6 Jahre
Die wilden Kerle 2
„Fesselnd, human und zutiefst bewegend“
The Guardian „Ein delikater, zeitweise herzzerreißender Film“ L.A. Times
Eine Mutter mietet ein Apartment in Tokio und
gibt dem Vermieter gegenüber nur ein Kind an.
Die anderen werden heimlich in die Wohnung
geschmuggelt. Sie dürfen keinen Lärm machen
und auch nicht zur Schule gehen, selbst der Balkon bleibt zum Spielen tabu. Als die Mutter sich
aus dem Staub macht, übernimmt der Älteste
die Verantwortung für die Jüngeren.
JP 2004; 141 Min.; Regie: Hirokazu Kore-eda;
mit Yuuya Yagira, Ayu Kitaura; FSK ab 6 J.
Die syrische Braut
Frei ab 0 Jahre
Frei ab 6 Jahre
Shandurai und der Klavierspieler
18.00 Uhr
So. 01.05. (EULENSPIEGEL)
Fr. 29.04. (RIO) und So. 08.05. (EULENSPIEGEL)
Erstaufführung
Ein smarter und kunstvoller Kriminalthriller
Der Einzelgänger Bill verfolgt willkürlich fremde
Menschen quer durch London - unter dem
Vorwand, als Schriftsteller zu recherchieren,
zunehmend aber aus voyeuristischer Neugier.
Einer der Beschatteten stellt Bill zur Rede und
überrascht ihn: Cobb ist selbst Einbrecher und
raubt Wohnungen nicht einfach aus, sondern
genießt förmlich die Macht, in den persönlichen
Besitztümern der Bewohner zu stöbern und in
deren Leben einzudringen.
GB 1998; 70 Min.; Buch u. Regie: Christopher
Nolan; mit Jeremy Theobald, Alex Haw; ab 16 J.
18.15 Uhr
In Mülheim in Zusammenarbeit
mit dem Kulturbetrieb Mülheim an der Ruhr
Den wilden Kerlen fehlt nur noch ein einziger
Sieg bis zur Meisterschaft und zum ersehnten
großen Preis: Einem Spiel gegen die Nationalmannschaft im eigenen Stadion. Doch das Team
muss kurz vor dem entscheidenden Match einen
herben Verlust hinnehmen: Vanessa, die wildeste
aller Wilden Kerle, verliebt sich in den Anführer
einer Skater-Gang und will von Fußball und den
wilden Kerlen nichts mehr wissen.
D 2005; 89 Min.; Regie: Joachim Masannek;
mit Jimi Blue Ochsenknecht, Sarah Kim Gries,
Raban Bieling
Fr. 20.05. (RIO) und So. 29.05. (EULENSPIEGEL)
Erstaufführung
Frei ab 0 Jahre; Dokumentarfilm mit Untertiteln
Die Geschichte vom weinenden
Kamel
Ausgezeichneter Film um eine dramatische Hochzeit in den Golanhöhen mit
viel Gefühl, Humor und Kraft
Die Träne quillt, die Erde hat sie wieder. Wenn
dir ausgerechnet zu einem Kamel Goethe einfällt, ist das den Filmemachern zu verdanken!
Dieses moderne mongolische Märchen über
eine Kamelmutter, die ihr Junges verstößt, ist
einzigartig, rührend, interessant, spannend, kurz:
sehenswert. Und „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ über ein verstoßenes Kamelfohlen
könnte komplett inszeniert sein, so schön sind
die Bilder! Süddeutsche Zeitung
D 2003; 90 Min.; Regie: Luigi Farlorni, B. Davaa
Der Tag, an dem Mona den unbekannten Tallel,
einen Star des syrischen Fernsehens, heiraten
soll, bedeutet für sie, dass sie ihre Familie in
einem von den Israelis besetzten Dorf in den Golanhöhen nie mehr wiedersehen wird - ihren Vater,
einen alten Freiheitskämpfer der Golanhöhen und
ihre moderne Schwester Amal. Am Ende des
Hochzeitstags blickt die Braut ins Ungewisse.
F/D/Israel 2004; 96 Min.; Regie: Eran Riklis; mit
Hiam Abbas, Makram J. Khoury; FSK ab 0 J.
18
Galerie Cinema
Monatsprogramm Mai 2005
Julienstr. 73, 45130 Essen
Programmansage 0201 / 77 84 77
Weitere Infos zum Kino auf Seite 17
Jeden Samstag um 16.45 Uhr
Rhythm Is It!
Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle
Programm GALERIE CINEMA
Die Anfangszeiten erfahren Sie aus der
Tagespresse (WAZ, NRZ, taz-ruhr) oder
unter der Telefonnummer 0201 / 77 84 77.
Außerdem im Internet unter
www.essener-filmkunsttheater.de.
Mo. 02.05. nicht
Following
Erstaufführung
Ein smarter und kunstvoller Kriminalthriller
Der Einzelgänger Bill verfolgt willkürlich fremde
Menschen quer durch London - unter dem
Vorwand, als Schriftsteller zu recherchieren,
zunehmend aber aus voyeuristischer Neugier.
Einer der Beschatteten stellt Bill zur Rede und
überrascht ihn: Cobb ist selbst Einbrecher und
raubt Wohnungen nicht einfach aus, sondern
genießt förmlich die Macht, in den persönlichen
Besitztümern der Bewohner zu stöbern und in
deren Leben einzudringen.
GB 1998; 70 Min.; Buch u. Regie: Christopher
Nolan; mit Jeremy Theobald, Alex Haw; ab 16 J.
Erstaufführung
Willenbrock
Seit September 2002 engagieren sich Musiker
der Berliner Philharmoniker unter Leitung von Sir
Simon Rattle in diversen Educations-Projekten,
die die Arbeit des Orchesters und seiner Musik
einem breiten Publikum zugänglich machen.
Dabei unternahmen fast 250 Jugendliche aus
25 Nationen in sechswöchiger Probenarbeit und
Workshops eine Entdeckungsreise in Strawinskys Musikwelt und tanzten am Ende in einer
Printemps“.
D 2004; 104 Min.; Regie: Enrique Sánchez
Lansch, Thomas Grube; FSK ab 0 J.
„Unterhaltsam, lakonisch, schnodderig, mitreißend und stilsicher“ Prinz
„Atmosphärisch dicht, eindringlich und mit schönem Mut zum Tragikomischen“ Der Spiegel
„Ein Glücksfall“ Die Welt
Bernd Willenbrock hat ein schickes Haus, eine Datsche auf dem Land, einen florierenden Gebrauchtwarenhandel
und ein dickes Portemonnaie, das er gerne zückt. Seiner Frau stattet er großzügig eine Boutique aus, er glaubt, alles
kaufen zu können - gesellschaftliches Ansehen wie tiefe Emotionen. Seine Welt bricht zusammen, als eines Nachts
brutale Typen in sein Landhaus eindringen. Das Porträt eines Aufsteigers, dessen Welt zusammenbricht, zeichnet
Andreas Dresen mit Hilfe seines hervorragenden Hauptdarstellers Axel Prahls nach Christoph Heins Vorlage mit
intelligentem Humor. In der Stimmigkeit des Milieus und seiner außergewöhnlichen Wahrhaftigkeit kann sich „Willenbrock“ mit Meisterwerken von Mike Leigh oder Ken Loach messen.
Fr 29.04.
Sa 30.04.
So 01.05.
Mo nicht
Di 03.05.
Mi 04.05.
Do 05.05.
Fr 06.05.
Sa 07.05.
So 08.05.
Mo 09.05.
Di 10.05.
Mi 11.05.
Deutschland 2004; 107 Min.; Regie: Andreas Dresen; mit Axel Prahl, Inka Friedrich, Anne Ratte-Polle, Dagmar
Manzel, Christian Grashof, Andrzej Krzysztof Szopa, Tilo Prückner; FSK ab 12 J.
Jeden Sonntag um 17.00 Uhr
Do 28.04.
Echte Schauspieler - Echte Stimmen
Do 12.05.
Originalfassung mit Untertitel
Englische Originalfassung mit Untertiteln
Ein Film, der nicht totzukriegen ist.
Harold & Maude läuft seit 29 Jahren!
Ray
Fr 13.05.
Oscar für Jamie Foxx (Bester Hauptdarsteller)
Energiegeladene und stimmungsvolle Hommage an die Musiklegende Ray Charles
„Der Film verbindet musikalische Highlights und starke Emotionen zu großem Kino.“ ZDF
Sa 14.05.
Harold & Maude
Harold ist depressiv und kauzig. Die Aufmerksamkeit seiner begüterten Familie versucht
er durch spektakuläre Selbstmordinszenierungen zu erringen. Er lernt die 79-Jährige
Maude kennen, deren Exzentrik ihn fasziniert.
Er verliebt sich in sie und will sie heiraten.
Diese Komödie könnte schwärzer nicht sein,
und doch ist sie eine Liebesgeschichte.
Regisseur Hal Ashby hat die Mischung aus
schwarzem Humor und Romanze sehr gut
getroffen und aus der Romanvorlage von Colin Higgins einen Filmklassiker gedreht. Der
Soundtrack, von Cat Stevens komponiert, ist
ein maßgeblicher Beitrag zu der unverwechselbaren Atmosphäre dieses Meisterwerks.
USA 1971; 91 Min.; Regie: Hal Ashby; Musik:
Cat Stevens; mit Bud Cort und Ruth Gordon
Drei Hürden musste Ray Charles, geboren 1930 in Albany, Georgia, gleich zu Beginn seiner Karriere nehmen, als er 1947
auf eigene Faust von Florida nach Seattle reiste, um als professioneller Musiker arbeiten zu können: Er war blind (seit
seinem sechsten Lebensjahr), arm und schwarz. Als Leader einer kleinen Tingel-Band und bald als Chart-Sensation gelingt es ihm schließlich, auch das weiße Publikum zu begeistern und zur lebenden Legende zu werden - allerdings nicht,
ohne einen hohen persönlichen Preis dafür zu zahlen. Trotz zahlreicher hypnotischer Musiksequenzen und dem Abfeiern
der Karrieretriumphe von Ray Charles ist Taylor Hackfords süffiges, Energie geladenes Biopic kein schönfärberisches
Heldengemälde.
USA 2004; 153 Min.; Regie: Taylor Hackford; mit Jamie Foxx, Kerry Washington, Regina King u.a.; FSK ab 12 J.
Erstaufführung
Shandurai und der Klavierspieler
Nach der Festnahme ihres Ehemannes verlässt die junge Shandurai ihre afrikanische Heimat und geht ins politische
Exil nach Italien. Sie beginnt ein Medizinstudium und bezieht ein Zimmer im Palazzo eines britischen Pianisten, für
den sie als Gegenleistung den Haushalt führt. Als ihr der Exzentriker gesteht, dass er aus Liebe alles für sie tun würde, bittet sie ihn, ihren Ehemann zu befreien.
Der italienische Meisterregisseur Bernardo Bertolucci nennt seinen Film „ein Stück Kammermusik für das Kino“:
Das Liebesdrama verknüpft das Leben eines zurückgezogenen Pianisten, in dessen Welt nur Bach, Mozart und Grieg
existieren, mit dem einer Afrikanerin, die vor der Diktatur ihres Heimatlandes flieht, zu einem faszinierenden Spiel
aus Anziehung und Ablehnung.
Italien/Großbritannien 1998; 94 Min.; Regie: Bernardo Bertolucci; Darsteller: Thandie Newton, David Thewlis,
Claudio Santamaria; FSK ab 6 J.
Di 17.05.
Mi 18.05.
Do 19.05.
Sa 21.05.
So 22.05.
Mo 23.05.
Di 24.05.
Mi 25.05.
Erstaufführung
Japanische Originalfassung mit Untertiteln
„Fesselnd, human und zutiefst bewegend“ The Guardian
„Ein delikater, zeitweise herzzerreißender Film“ L.A. Times
„Am Ende fühlen wir uns nachdenklich und ungewöhnlich heiter.“ The New York Times
Eine Mutter mietet ein Apartment in Tokio und gibt dem Vermieter gegenüber nur ein Kind an. Die anderen werden
heimlich in die Wohnung geschmuggelt. Sie dürfen keinen Lärm machen und auch nicht zur Schule gehen, selbst der
Balkon bleibt zum Spielen tabu. Als die Mutter sich aus dem Staub macht, übernimmt der Älteste die Verantwortung
für die Jüngeren. Hirokazu Kore-eda präsentierte sein herzzereißendes Drama um vier von ihrer Mutter verlassene
Kinder 2004 im Wettbewerb von Cannes und gewann den Schauspielerpreis für den 13-Jährigen Hauptdarsteller
Yuuya Yagira. In seinem auf wahren Begebenheiten basierenden Film beobachtet der japanische Regisseur fast dokumentarisch und auf höchst sensible Weise das (Über-)Leben der Kinder in Tokio.
Japan 2004; 141 Min.; Regie: Hirokazu Kore-eda; mit Yuuya Yagira, Ayu Kitaura, Hiei Kimamura, Momoko Shimizu,
Hanae Kan; FSK ab 6 J.
19
Mo 16.05.
Fr 20.05.
Liebesdrama von Bernardo Bertolucci um einen Pianisten, der sich in eine afrikanische
Exilantin verliebt
Nobody Knows
So 15.05.
Do 26.05.
Fr 27.05.
Sa 28.05.
So 29.05.
Mo 30.05.
Di 31.05.
Mi 01.06.