Strategiepapier
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Strategiepapier AUS DEM BÜRO DES CHAIRMAN 31. Januar 2011 Es ist an der Zeit, den Begriff „Schwellenländer“ neu zu definieren Jim O’Neill Wir bei Goldman Sachs Asset Management (GSAM) haben uns entschieden, für einige der wirtschaftlich dynamischsten Länder den Begriff „Wachstumsländer“ einzuführen, um unsere Sichtweise dieser Länder zum Ausdruck zu bringen. Angesichts der wachsenden Bedeutung einiger dieser Länder sind wir der Meinung, dass die traditionelle Unterscheidung nach Industrie- und Schwellenländern der aktuellen Konstellation der Weltwirtschaft nicht mehr gerecht wird. Aus der Gruppe der traditionellen Schwellenländer gliedern wir einige Länder aus, deren Anteil am globalen BIP mindestens 1 Prozent beträgt, und bezeichnen diese als „Wachstumsländer“. Gegenwärtig erfüllen acht Länder diese Voraussetzung: die vier BRICLänder (Brasilien, Russland, Indien und China) und die vier größten „Next 11“-Länder (N-11), Mexiko, Südkorea, die Türkei und Indonesien. Diese Länder werden mit hoher Wahrscheinlichkeit ihre Produktivität weiter steigern. Dieser Produktivitätsfortschritt wird in Verbindung mit günstigen demographischen Voraussetzungen zu Wachstumsraten führen, die über dem weltweiten Durchschnitt liegen. Weitere Merkmale, die wir implizit verwenden, um Wachstumsund Schwellenländer voneinander zu unterscheiden, sind die Wachstumsbedingungen, der Stand der finanziellen Entwicklung und die Öffnung eines Landes für Investoren. Weitere Länder sind im Laufe der Zeit in der Lage, den Status von Wachstumsländern zu erreichen, darunter einige der übrigen N-11Länder, wie Nigeria, die Philippinen – und nachfolgend auch Ägypten. Bis auf weiteres bleiben diese aber in der Gruppe der Schwellenländer. Chairman, Goldman Sachs Asset Management [email protected] +44(20)7774-2699 Anna Stupnytska [email protected] +44(20)7774-5061 James Wrisdale [email protected] +44(20)7774-5282 STRATEGIEPAPIER Es ist an der Zeit, Schwellenländer neu zu definieren Inhalt 1. Einleitung 3 2. Verschiebung der wirtschaftlichen Machtverhältnisse 3 3. Wachstumsländer: Das Rahmenkonzept 4 4. Könnten im Lauf der Zeit mehr Länder zur Gruppe der Wachstumsländer hinzukommen? 6 5. Die Wachstumsbedingungen sind entscheidend für den Wachstumsstatus 6 6. Finanzielle Entwicklung 8 Grundlegende Fragen und Antworten zu den Wachstumsländern 9 Goldman Sachs Asset Management 2 31. Januar 2011 STRATEGIEPAPIER Es ist an der Zeit, Schwellenländer neu zu definieren 1. Einleitung Billionen USD, was ungefähr 80 Prozent des BIP der USA entspricht. 2010 verzeichneten die BRIC-Länder ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 8,5 Prozent. 2009 - mitten in der seit vielen Jahrzehnten schwierigsten Phase der Weltwirtschaft – schafften sie insgesamt ein Wachstum von rund 5,5 Prozent. Es ist jetzt fast zehn Jahre her, seit der Begriff BRIC geschaffen wurde. Er ist zum Synonym für den bemerkenswerten Aufstieg dieser vier Länder geworden, für die er steht (Brasilien, Russland, Indien und China), und für deren wachsenden Einfluss auf die Weltwirtschaft. Vor fast acht Jahren hat Goldman Sachs Global Economics Research zum ersten Mal einen Ausblick auf das Jahr 2050 veröffentlicht und darin geschrieben, dass diese vier Länder zusammengenommen größer werden könnten als die USA und gemessen an ihrem voraussichtlichen Bruttoinlandsprodukt in US-Dollar gemeinsam mit den USA Platz 1 bis 5 der größten Wirtschaftsnationen belegen könnten. Die Wirtschaftsleistung Brasiliens ist heute bereits fast so groß wie die Italiens. Damit hatten wir ursprünglich erst Mitte der 2020er Jahre gerechnet. Auch Indien und Russland liegen nicht weit zurück. Von den N-11-Ländern wachsen Indonesien und die Türkei mit einem Tempo, das einige Beobachter veranlasst zu fragen, ob sie nicht Teil der BRIC-Länder sein sollten. Im Verlauf dieses Jahrzehnts könnte die Wirtschaft der BRIC-Länder so groß werden wie die der USA. China alleine könnte in gleicher Zeit etwa zwei Drittel der Wirtschaftsleistung der USA erreichen. 2005 hat Goldman Sachs das Konzept der „Next 11“ oder „N-11“ eingeführt. Unter dieser Bezeichnung haben wir die elf bevölkerungsreichsten Schwellenländer zusammengefasst, auch im Hinblick darauf, ob sie gemeinsam oder einzeln ein ähnliches Potential besitzen wie die BRIC-Länder. Bis zum Jahr 2020 werden die vier Länder fast 50 Prozent zum weltweiten BIP-Wachstum beisteuern. Neben den BRIC-Ländern könnten Mexiko, Südkorea und die Türkei eventuell auch Indonesien – zu den zehn Ländern gehören, die am meisten zum weltweiten BIP beitragen. Die vier zuletzt genannten Länder besitzen zwar sicherlich nicht die wirtschaftliche Stärke der BRIC-Länder, sind aber dennoch von wachsender Bedeutung für die Weltwirtschaft. Ein paar Jahre nach der Einführung der beiden Begriffe stimmt es uns zuversichtlich zu sehen, dass die positive Dynamik der Weltwirtschaft zum größten Teil der Mehrheit dieser 15 Länder zu verdanken ist. Ihr Erfolg geht über die eigenen Landesgrenzen hinaus und wirkt sich auf das Leben aller 6,5 Mrd. Menschen auf der Erde aus. Als Folge hiervon sind viele grundlegende Veränderungen im Gange. Dazu gehört nicht zuletzt, dass gegenwärtig mehr Menschen auf der ganzen Welt der Armut entrinnen und dies schneller tun als seit vielen Generationen. Deshalb scheint es nicht mehr angebracht, viele dieser Länder als "Schwellenländer" zu bezeichnen. Grafik 1 zeigt, woher der von uns prognostizierte globale BIP-Zuwachs in diesem Jahrzehnt voraussichtlich kommen wird. Von den zehn führenden Wirtschaftsnationen sind die USA das einzige Industrieland, das beständig als Wachstumsmotor fungiert. % 35 2. Verschiebung der wirtschaftlichen Machtverhältnisse 30 Der von uns vorhergesagte Wandel der Weltwirtschaft ist in vollem Gange. Wir sind selbst überrascht, wie schnell diese Veränderungen vonstattengehen. Die von Goldman Sachs Global Economics Research 2003 veröffentlichten Langfristprognosen sind bisher von der Realität übertroffen worden. Denn schon heute dominieren die BRIC-Länder die Welt in vielerlei Hinsicht. 20 25 15 Anteil am gesamten BIPWachstum, 2010 - 2019 10 5 0 2010 hat China bereits Japan als die zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt abgelöst – fünf Jahre früher als ursprünglich prognostiziert. Mit einem BIP von ca. 6,0 Billionen USD hat China jetzt in etwa die kombinierte Wirtschaftsleistung der drei übrigen BRIC-Länder erreicht. Zusammen bringen es die BRIC-Länder auf ein BIP von 11 Goldman Sachs Asset Management Grafik 1 – Die BRIC- und einige N-11-Länder werden in Zukunft zu den 10 Ländern gehören, die am meisten zum globalen BIP-Wachstum beitragen Quelle: GS Global Economics Research, Berechnungen von GSAM. 3 31. Januar 2011 STRATEGIEPAPIER 2009 Mrd. USD Es ist an der Zeit, Schwellenländer neu zu definieren Grafik 2a – Der Konsum der BRIC-Länder hat sich in den letzten 10 Jahren nahezu verdoppelt 2009 Mrd. USD 12,000 10,000 18,000 2001 2009 15,000 2009 8,000 12,000 6,000 9,000 4,000 6,000 2,000 3,000 0 2020 2025 0 BRIC N-11 USA EU-27 Japan BRIC Quelle: GSAM-Strategiepapier vom 3. Dezember 2010 N-11 USA EU-27 Japan Quelle: GSAM-Strategiepapier vom 3. Dezember 2010 Die Steigerung der Binnennachfrage in den BRIC-Ländern ist sogar noch eindrucksvoller. 2010 betrug sie im Durchschnitt fast 10 Prozent. In China nimmt die Bedeutung des Verbrauchers als Wachstumsfaktor zu. Aktuell beläuft sich der Konsum in den BRIC-Ländern auf umgerechnet über 4 Billionen USD und liegt näher an 5 Billionen USD. Der USKonsum ist mit ca. 10,5 Billionen mehr als doppelt so hoch wie der der BRIC-Länder. Wenn man aber bedenkt, mit welchem Tempo sich letztere entwickeln, kann man sich vorstellen, dass der Verbrauch in den BRIC-Ländern bis Ende des laufenden Jahrzehnts fast das Niveau der USA erreichen und die weltweite Wirtschaftsleistung in den nächsten 10-15 Jahren um durchschnittlich 800 Mrd. USD pro Jahr steigen könnte.1 Der Konsum in den BRIC-Ländern könnte sich in realer Betrachtung bis 2025 vervierfachen. In den Grafiken 2 a und 2 b ist die tatsächliche Veränderung des Konsums in den letzten zehn Jahren und der möglicherweise dramatische Wandel des weltweiten Verbrauchs in den nächsten 15 Jahren dargestellt. Unternehmen ausreichend Spielraum und Liquidität zur Verfügung steht, nicht nur, um zu investieren und sich zu entwickeln, sondern auch, um sich vielleicht wieder aus dem Markt zurückzuziehen, wenn eine solche Entscheidung notwendig ist. Ausgehend von diesem Rahmenkonzept haben wir die Größe einiger BRIC- und N-11-Länder, ihre voraussichtlichen Wachstumsraten in den nächsten zehn Jahren und darüber hinaus und ihre Produktivitätsentwicklung und – merkmale genauer untersucht. Als Ergebnis hiervon haben wir beschlossen, ein Wachstumsland als ein Land zu definieren, das nicht zu den Industrieländern gehört und dessen Anteil am derzeitigen weltweiten BIP mindestens 1 Prozent beträgt. Mit Erreichen dieser Hürde, die aktuell bei ca. 600 Mrd. USD liegt, sollte die Wirtschaft eines Landes groß genug sein, damit Anleger und Unternehmen ihren Geschäften nachgehen können wie in Industrieländern. Nach dieser Definition gehören zurzeit acht Länder in die Kategorie „Wachstumsländer“. Das sind die vier BRICLänder (Brasilien, Russland, Indien und China) und die vier größten N-11-Länder, mit Mexiko, Südkorea, derTürkei und Indonesien. Alle anderen Länder, die unter dieser BIPGrenze von 1 % liegen und nicht zu den Industrieländern gehören, bezeichnen wir weiterhin als Schwellenländer. Grafik 3 zeigt, wie die Länder der Welt nach unserer Definition in drei Gruppen eingeteilt werden, nach Industrie-, Wachstums- und Schwellenländer. Ist es angesichts dessen immer noch angebracht, diese Länder als „Schwellenländer“ zu bezeichnen? Was sollten wir heute mit dem Begriff „Schwellenländer“ verbinden? 3. Wachstumsländer: Das Rahmenkonzept Einfach ausgedrückt ist ein Wachstumsland ein Land, das über günstige, demographische Voraussetzungen verfügt und in der Zukunft in der Lage sein dürfte, seine Produktivität zu steigern. Dies ist zwar eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung - vor allem wenn man dieses Konzept unter wirtschaftlichen und Anlagegesichtspunkten betrachtet. Es muss auch ein Land mit entsprechender Marktgröße und -tiefe sein, sodass Anleger und 1 Grafik 2b – Das Konsumwachstum dürfte von den BRIC- und N-11-Ländern vorangetrieben werden Grafik 4 zeigt, wie durch diese 1-Prozent-Hürde die traditionelle Gruppe der Schwellenländer neu geordnet wird. Wie aus der Grafik ersichtlich, kommen auch andere Länder nahe an diese 1-Prozent-Grenze heran, und in gewisser Weise ist dieses Kriterium willkürlich. Nicht alle Schwellenländer weisen günstige demographische Vor- Eine ausführliche Erörterung zum Thema Konsumentwicklung finden Sie in „Der Aufstieg der Verbraucher in den BRIC- und N11-Ländern“, GSAMStrategiepapier vom 3. Dezember 2010. Goldman Sachs Asset Management 4 31. Januar 2011 STRATEGIEPAPIER Es ist an der Zeit, Schwellenländer neu zu definieren aussetzungen und eine ausgeprägt positive Produktivitätsentwicklung auf. Außerdem sind viele dieser Länder wirtschaftlich betrachtet immer noch sehr klein. Bei Ländern, von denen einige meinen, dass sie ebenfalls den Status „Wachstumsland“ verdienen, bleibt abzuwarten, welches Wachstum sie erreichen und wie sie sich weiter entwickeln. Wie in Grafik 5 gezeigt, könnten die acht Wachstumsländer auch in den nächsten zehn Jahren und darüber hinaus diejenigen sein, die den größten Beitrag zum weltweiten BIP leisten. Grafik 3 – Ländereinteilung nach BIP-Anteil 2010 Quelle: GSAM. Anteil am weltw. BIP in % 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Grafik 4 – Aufteilung Wachstums- und Schwellenländer Anteil am weltw. BIP 2010 Grenzwert für weltw. BIP-Anteil (1%) Wachstumsländer Schwellenländer* *Bis zum kleinsten N-11-Land. Quelle: IMF World Economic Outlook 2010, Berechnungen von GSAM % 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Grafik 5 – Die Wachstumsländer werden in den nächsten 10 Jahren und darüber hinaus am meisten zum weltweiten BIP-Wachstum beitragen* 2010 - 2019 2020 - 2029 2030 - 2039 2040 - 2049 *Ursprüngliche Prognosen mit Umbasierung von 2007 auf 2010. Quelle: GS Global Economics Research, Berechnungen von GSAM. Goldman Sachs Asset Management 5 31. Januar 2011 STRATEGIEPAPIER Anteil am weltw. BIP in % 30 Es ist an der Zeit, Schwellenländer neu zu definieren Grafik 6 – Progn. Einteilung in Wachstums- und Schwellenländer 2050** Anteil am weltw. BIP 2050 25 Grenzwert für Anteil am weltw. BIP (1%) 20 15 Emerging Markets* Wachstumsländer 10 5 0 * Bis zum kleinsten N-11-Land. **Ursprüngliche Prognosen mit Umbasierung von 2007 auf 2010. Quelle: GS Global Economics Research, Berechnungen von GSAM. 4. Könnten im Lauf der Zeit mehr Länder zur Gruppe der Wachstumsländer hinzukommen? Einige andere Länder könnten im Lauf der Zeit den Status eines Wachstumslandes erreichen. Nach den in Grafik 6 dargestellten Prognosen von Goldman Sachs Global Economics Research gehören die Länder mit den besten Aussichten, diesen Sprung zu schaffen, gegenwärtig zu den N-11-Ländern. Vor allem Nigeria und die Philippinen könnten bis Mitte der 2040er Jahre die 1-Prozent-Hürde nehmen. Und Ägypten ist ein weiteres Land, das bis 2050 an diese Grenze herankommen könnte. Die große und relativ junge Bevölkerung dieser Länder ist ein wichtiger Faktor, der zu einem solch eindrucksvollen Wachstum beitragen könnte. Auch die Produktivität spielt eine wichtige Rolle dabei, ob diese Prognosen Realität werden können. Eine weitere entscheidende Voraussetzung ist eine Wirtschaftspolitik, die für eine nachhaltige Verbesserung der Wachstumsbedingungen sorgt. damit Investoren Zugang zu diesem Land bekommen. Es gibt noch mehr N-11-Länder, die das Potential besitzen, zu Wachstumsländern zu werden, aber nicht in der unmittelbaren Zukunft. Es ist an jedem einzelnen Land, für kontinuierlichen Produktivitätsfortschritt und für eine nachhaltige Entwicklung zu sorgen. Wenn einige Länder in wirtschaftlicher Hinsicht für positive Überraschungen sorgen, könnte die Liste der Wachstumsländer schon früher erweitert werden. Bemerkenswerterweise wird Südkorea bis zum Jahr 2050 nicht mehr zu den Wachstumsländern gehören. Sieht man sich den gegenwärtig hohen Entwicklungsstand des Landes an, überrascht dies nicht. Der IWF und auch andere internationale Organisationen zählen Südkorea bereits zu den Industrieländern. Natürlich gibt es keine allgemein gültige Regel für den Übergang zum Status eines Industrielandes. Wir betrachten Südkorea aktuell immer noch als Wachstumsland. Wenn das Pro-Kopf-Einkommen in diesem Land weiter stetig ansteigt, ist davon auszugehen, dass es in der Zukunft in vollem Umfang den Status eines Industrielandes erreichen wird. Ein weiteres Land, das die 1-Prozent-Hürde in nicht allzu ferner Zukunft überwinden könnte, ist der Iran. Der Anteil des Landes am weltweiten BIP wird Prognosen zufolge bis Ende der 2030er Jahre mit 0,95 Prozent seinen Höchststand erreichen. Natürlich müsste der Iran anders regiert werden, 5. Die Wachstumsbedingungen sind entscheidend für den Wachstumsstatus bedingungen in einer Volkswirtschaft, zeigt, dass die acht Wachstumsländer über die entscheidenden Wachstumsbedingungen verfügen. Mit Ausnahme Indiens liegen sie alle über oder auf Höhe des Durchschnitts der Industrieländer, wie in Grafik 7a gezeigt. Der aktuelle Anteil am weltweiten BIP ist zwar das einzige explizite Kriterium dafür, ob wir ein Land als Wachstumsland einstufen, aber es gibt bei diesem Auswahlprozess auch implizite Kriterien. Die Wachstumsbedingungen in den einzelnen Ländern gehören dazu. Ein nachhaltiger Wachstumspfad kann nur dann erreicht werden, wenn robuste Wachstumsbedingungen vorhanden sind. Dabei sind die GES-Werte der Wachstumsländer jedoch immer noch recht unterschiedlich. Südkorea hat einen sehr hohen GES, der dem Durchschnitt der Industrieländer entspricht. Dies unterstreicht, dass das Land das Potential hat, den Übergang vom Wachstums- zum Industrieland zu Der von Goldman Sachs Global Economics Research jedes Jahr für ca. 180 Länder errechnete Growth Environment Score2 (GES), ein Index der wichtigsten Wachstums2 Dieser Index umfasst 13 Variablen, die für nachhaltiges Wachstum von entscheidender Bedeutung sind. Die Skala reicht dabei von 0 bis 10 Punkte, wobei höhere Punktzahlen auf höhere Produktivität oder Wachstum hinweisen. Die Variablen sind in fünf Hauptkategorien unterteilt: makroökonomische Rahmenbedingungen, makroökonomische Stabilität, politische Rahmenbedingungen, Humankapital und technologische Ressourcen. Goldman Sachs Asset Management 6 31. Januar 2011 STRATEGIEPAPIER Es ist an der Zeit, Schwellenländer neu zu definieren schaffen. Mit einem unter dem Durchschnitt liegenden GES ist Indien anscheinend das schwächste Land in der Gruppe. Allerdings ist der Anteil Indiens am weltweiten BIP immer noch hoch genug, um den Wachstumsländern zugerechnet zu werden. Der niedrige GES-Wert sollte aber der Regierung des Subkontinents und den Investoren als Indikation dienen. Um sein beträchtliches Potential auch zu realisieren, muss Indien in der Zukunft etwas gegen die Schwachstellen im Hinblick auf seine Wachstumsbedingungen tun. Es gibt viele Schwellenländer mit erheblichem Wachstumspotential, deren Wirtschaftsleistung aber absolut betrachtet immer noch niedrig ist. Einige von ihnen weisen sogar über dem Durchschnitt der Wachstumsländer liegende GES-Werte auf, vor allem einige zum Golf-Kooperationsrat gehörende Länder. Sollte man diese als Wachstumsländer einstufen? Wir meinen nein, weil ihre wirtschaftliche Bedeutung zu gering ist. Die GES-Werte dieser Länder lassen zwar eine vielversprechende Wachstumsentwicklung und attraktive Anlagemöglichkeiten erwarten. Wir glauben aber nicht, dass ihre Wirtschaftsleistung hoch genug werden wird, um nennenswerte Verschiebungen in der Weltwirtschaft auszulösen und Investoren ähnliche Chancen zu bieten wie diese sie möglicherweise in den Wachstumsländern finden werden. Wie in Grafik 7b gezeigt, ist Indien das Wachstumsland, das seit 1997 die wenigsten Fortschritte gemacht hat. Handlungsbedarf besteht dort in Bezug auf die politischen Rahmenbedingungen (insbesondere die politische Stabilität), die makroökonomischen Rahmenbedingungen (insbesondere das Haushaltsdefizit) und die technologischen Ressourcen (hauptsächlich die Verbreitung von Computern und Internetanschlüssen). Viele Länder haben niedrige GES-Werte, und ihre Wirtschaft ist außerdem immer noch relativ klein. Unserer Überzeugung nach sollten diese ganz klar weiter als Schwellenländer bezeichnet werden. Auch wenn sie vielleicht kräftig wachsen werden, sind sie aufgrund ihrer derzeitigen Rahmenbedingungen anfällig für Konjunktur- oder Finanzmarktschocks, die von den Industrieländern ausgehen. Um aus dieser Lage herauszukommen, müssen Länder mit niedrigem GES einen wirtschaftspolitischen Kurs einschlagen, der Wachstum ermöglicht und ihnen hilft, vom Konjunkturzyklus der Industrieländer unabhängig zu werden. Die GES-Werte anderer Länder sind ebenfalls aufschlussreich. Beispielsweise liegt Indonesien, das die 1-ProzentHürde 2010 gerade so genommen und sich damit zuletzt als Wachstumsland „qualifiziert“ hat, knapp unter dem Durchschnitt. Der GES-Wert des Landes ist zwar nicht allzu besorgniserregend, aber Indonesien muss seine Wachstumsbedingungen in den nächsten Jahren verbessern, um weiter voranzukommen. Das Land weist nach Indien die zweitniedrigste Veränderung des GES-Wertes seit 1997 auf. Bei einer etwas rascheren Verbesserung des GES-Wertes wäre sichergestellt, dass Indonesien solide wächst und möglicherweise unsere Langfristprognosen übertreffen könnte. Nigeria ist ein sehr interessanter Fall. Wie bereits angesprochen, könnte es in den nächsten 20 Jahren zu einem Wachstumsland aufsteigen. Der aktuelle GES-Wert von 3,9 liegt zwar deutlich unter dem Durchschnitt der BRIC- und N11-Länder, hat sich aber in den letzten 13 Jahren bereits nahezu verdoppelt. Kann Nigeria dieses Tempo beibehalten, wird es noch vor 2030 nicht mehr zu den Schwellenländern gehören. Wenn man bedenkt, dass der Anteil Nigerias an der Gesamtbevölkerung Afrikas fast 20 Prozent beträgt, könnte dies eine sehr interessante Entwicklung für den afrikanischen Kontinent sein. Russlands GES-Wert, der aktuell leicht über dem Durchschnitt liegt, ist in den letzten beiden Jahren trotz der erfreulichen wirtschaftlichen Entwicklung seit 1997 gefallen. Wenn Russland in der Zukunft nicht wieder für bessere Wachstumsbedingungen sorgt, könnte dies die Aussichten des Landes gefährden, bis 2050 zu den fünf größten Wirtschaftsnationen der Welt zu gehören. % 10 8 Grafik 7a – Die GES aller Wachstumsländer außer Indien liegen über oder auf Höhe d. Durchschnitts der Industrieländer GES Index 8 Anteil am weltw. BIP 1%-Anteil am weltw. BIP GES 2010 (re. Skala) GES d. Entwicklungsl. (re. Skala) 6 4 2 0 8 6 6 4 4 2 2 0 0 Quelle: IWF, GS Global Economics Paper 206 vom 15. Dezember 2010, Berechnungen von GSAM. 3 Grafik 7b – Insgesamt haben die Wachstumsländer ihre Wachstumsbedingungen verbessert GES-Verlauf 1997-2010 GES 1997 Quelle: GS Global Economics Paper 206 vom 15. Dezember 2010. Nach verfügbaren Daten aus nationalen Quellen und Prognosen. Goldman Sachs Asset Management 7 31. Januar 2011 STRATEGIEPAPIER Es ist an der Zeit, Schwellenländer neu zu definieren 6. Finanzielle Entwicklung Ein wichtiger Aspekt, den man bei der Unterscheidung zwischen Wachstums- und Schwellenländern berücksichtigen sollte, ist die Entwicklung der Finanzmärkte eines Landes und die Öffnung dieser Märkte für Investoren. Ein Land mit einem offenen und transparenten Markt, der auch im Hinblick auf die verfügbaren Finanzinstrumente relativ weit entwickelt ist, hat wesentlich bessere Chancen, sein Potential freizusetzen und kann natürlich auch mehr Anlagemöglichkeiten bieten als ein Land mit einem geschlossenen und/oder wenig entwickelten Finanzmarkt. Mit anderen Worten hängt die Öffnung eines Landes für Investoren auch mit dessen generellen Wachstumsbedingungen zusammen. Grafik 8 zeigt einen einfachen Gradmesser, mit dem man den finanziellen Entwicklungsstand eines Landes beurteilen kann: die Größe seines Aktienmarkts. Die hohen Anteile der Wachstumsländer an der weltweiten Aktienmarktkapitalisierung sprechen dafür, dass sie als Anlageplattform besser zugänglich und weiter entwickelt sind. Andererseits ist die relativ geringe Marktgröße der Länder des Golf-Kooperationsrates einer der Gründe, warum diese wohlhabenden Staaten noch nicht als Industrieländer eingestuft werden können. Es gibt freilich gewisse Probleme und Einschränkungen in Bezug auf Investments in den acht Wachstumsländern; dennoch sind ihre Finanzmärkte relativ betrachtet weiter entwickelt und besser zugänglich als die der meisten Schwellenländer. Wenn die betreffenden Schwellenländer ihre Finanzmärkte nicht transparenter und freier zugänglich gestalten, könnte dies ihre Aussichten verschlechtern, den Status eines Wachstumslandes zu erreichen. % 12 Grafik 8 – Die Wachstumsländer machen einen erheblichen Teil der weltweiten Aktienmarktkapitalisierung außerhalb der Industrieländer aus 10 8 Anteil an d. weltw. Aktienmarktkapitalisierung außerhalb der Industrieländer 6 Durchschn. Anteil der Industrieländer an der weltw. Aktienmarktkapitalisierung 4 2 0 Quelle: Haver Analytics, Berechnungen von GSAM. Goldman Sachs Asset Management 8 31. Januar 2011 STRATEGIEPAPIER Es ist an der Zeit, Schwellenländer neu zu definieren Grundlegende Fragen und Antworten zu den Wachstumsländern 1. Erweitern Sie durch die Definition von Wachstumsmärkten das BRIC-Konzept? 5. Wie erfolgt der Übergang von einem Wachstumszu einem Industrieland? Nein. Am BRIC-Konzept ändert sich nichts. Indem wir Wachstumsmärkte definieren, identifizieren wir einfach nur diejenigen Länder, deren Wirtschaft bereits stark genug gewachsen ist (d. h. einen Anteil von über 1 Prozent am weltweiten BIP hat) – und das Potential besitzt, noch größer zu werden –, um für die Weltwirtschaft in verschiedener Hinsicht wichtig zu sein. Auf diese Länder trifft die traditionelle Definition von Schwellenländern einfach nicht mehr zu. Deshalb ist das Konzept für die Wachstumsländer breiter angelegt als das BRICKonzept. Es umfasst neben den vier BRIC-Ländern vier weitere Länder (Mexiko, Südkorea, die Türkei und Indonesien). Es gibt keine strenge Regel für den Übergang von einem Wachstums- zu einem Industrieland. Dafür müssen mehrere Kriterien erfüllt werden wie robuste Wachstumsbedingungen, hoch entwickelte Finanzmärkte und ein hohes Einkommensniveau. Wegen der Komplexität dieser Entscheidung wird diese in gewissem Maße immer subjektiv bleiben. Südkorea ist ein gutes Beispiel. Zwar definieren wir dieses Land immer noch als Wachstumsland, aber es wäre aus heutiger Sicht das erste dieser acht Länder, das den Status Industrieland erreichen würde. Südkorea verfügt bereits über robuste Wachstumsbedingungen, und seine Finanzmärkte sind relativ weit entwickelt. In diesem Fall wird der Wohlstand als legitimes „Eintrittskriterium“ dienen. Wenn Südkorea sein Pro-Kopf-Einkommen weiter entsprechend dem Durchschnitt der Industrieländer steigert, werden wir das Land in die Gruppe der Industrieländer aufnehmen. Die Zugehörigkeit zu einer Kategorie könnte sich aber im Fall anderer Wachstumsländer weniger klar darstellen. 2. Wodurch unterscheiden sich die Wachstumsländer von den BRIC-Ländern? Ein Wachstumsland ist ein Land, dessen Anteil am weltweiten BIP aktuell mindestens 1 Prozent beträgt. Ein BRIC-Land ist ein Land, dessen Anteil am weltweiten BIP bereits bei über 1 Prozent liegt und welches das Potential besitzt, diesen Anteil in absehbarer Zukunft auf mindestens 3 bis 5 Prozent zu steigern. Bei den BRIC-Ländern handelt es sich um ein Teilsegment der Wachstumsländer. 6. Kann ein Schwellenland ohne die Zwischenstufe „Wachstumsland“ direkt den Übergang zum Industrieland schaffen? Wie funktioniert ein solcher Übergang? 3. Wodurch unterscheiden sich die Wachstumsländer von den N-11-Ländern? Die N-11 sind nach den BRIC-Ländern die nächste Gruppe von Ländern, die ebenfalls das Potential besitzen, in den nächsten Jahrzehnten kräftig zu wachsen und die ähnlich wie die BRIC-Länder in naher Zukunft mit den G7 gleichziehen könnten. Vier der größten N-11-Länder, mit Mexiko, Südkorea, der Türkei und Indonesien, erfüllen bereits jetzt die Voraussetzung für die Einstufung als Wachstumsland. Es gibt also eine Überschneidung zwischen den Wachstums- und den N-11-Ländern. Ja, ein solcher direkter Übergang ist möglich. Ein Schwellenland muss nicht unbedingt erst eine bestimmte wirtschaftliche Größe erreichen, um als Industrieland kategorisiert zu werden. Ebenso wenig wie beim Übergang vom Wachstums- zum Industrieland gibt es hierfür strenge Kriterien. Was den Übergang vom Schwellen- zum Industrieland betrifft, wäre eine noch willkürlichere Entscheidung zu treffen als beim Übergang vom Wachstums- zum Industrieland. Dies hängt damit zusammen, dass für Wachstumsländer definitionsgemäß bestimmte Wachstumsbedingungen und ein gewisser Entwicklungsstand der Finanzmärkte vorausgesetzt wird, weshalb das Pro-Kopf-Einkommen bei diesen eine entscheidende Rolle spielt. Die Gruppe der Schwellenländer ist in Bezug auf diese Kriterien wesentlich heterogener. Es ist also nicht wirklich sinnvoll, für diese strenge „Eintrittsvoraussetzungen“ zu definieren. 4. Könnten noch weitere Wachstumsländer hinzukommen? Natürlich. Einige Schwellenländer könnten im Lauf der Zeit die 1-Prozent-Hürde beim BIP nehmen und somit den Status eines Wachstumslandes erreichen. Nach den BIPLangfristprognosen von Goldman Sachs Global Economics Research sind Nigeria und die Philippinen die aussichtsreichsten Kandidaten, die bis Mitte der 2040er Jahre eine entsprechende Wirtschaftsleistung erreichen könnten. Auch Ägypten und der Iran könnten sich bis 2050 der 1Prozent-Hürde nähern. Eine ausführlichere Darstellung hierzu finden Sie im Hauptteil. Goldman Sachs Asset Management Die Länder des Golf-Kooperationsrats sind ein gutes Beispiel. Sie gehören bereits zu den reichsten Ländern der Welt, aber es ist schwierig, sie als Industrieländer einzuordnen. 9 31. Januar 2011 STRATEGIEPAPIER Es ist an der Zeit, Schwellenländer neu zu definieren 7. Kann ein Wachstumsland wieder in die Gruppe der Schwellenländer zurückfallen? 9. Warum schaffen wir die Bezeichnung „Schwellenland“ nicht einfach ab? Ja, das ist möglich. Wenn ein Wachstumsland nicht weiter an der Verbesserung seiner Wachstumsbedingungen arbeitet, könnte sein Anteil am weltweiten BIP auf unter 1 Prozent absinken, sodass es wieder den Schwellenländern zuzurechnen wäre. Wie im Hauptteil des vorliegenden Strategiepapiers ausgeführt, kommt es für einige Länder wie Indien, Russland und Indonesien entscheidend darauf an, dass sie einige besonders drängenden Probleme in der nahen Zukunft angehen. Wenn uns ein besseres Wort dafür einfiele, das einfach nur den Status dieser Länder zusammenfasst, würden wir dies tun. Diese Gruppe von Ländern ist aber nach wie vor sehr heterogen. Viele Schwellenländer befinden sich noch in einem frühen Entwicklungsstand und weisen die Merkmale auf, die Antoine Van Agtmael Anfang der 1980er Jahre dazu veranlasst haben, sie als "Schwellenländer" zu bezeichnen. 8. Impliziert der Status „Wachstumsland“ nicht, dass Sie davon ausgehen, das betreffende Land werde immer weiter wachsen? Nein. Natürlich durchlaufen diese Länder Konjunkturzyklen - genauso wie andere Länder auch. Im Lauf der Zeit wird ihr Anteil am weltweiten BIP, der bereits bei über 1 Prozent liegt, vermutlich aber weiter steigen. Goldman Sachs Asset Management 10 31. Januar 2011 STRATEGIEPAPIER Goldman Sachs Asset Management Es ist an der Zeit, Schwellenländer neu zu definieren 11 31. Januar 2011 STRATEGIEPAPIER Es ist an der Zeit, Schwellenländer neu zu definieren Disclaimers This material does not constitute research, investment advice or trade recommendations. These views may not represent the views of GSAM’s portfolio management teams, the Global Investment Research (GIR) Department, and/or any other departments/divisions of Goldman Sachs and its affiliates which may differ. This material has been prepared by GSAM and is not a product of GIR. Investors are urged to consult with their financial advisors before buying or selling any securities. 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