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Kolbenschmidt Pierburg ag Geschäftsbericht 2006 Kolbenschmidt Pierburg in Zahlen Kennzahlen Kolbenschmidt Pierburg Gruppe Umsatz EBITDA EBIT 2006 MioEUR 1.883 1.884 1.941 2.050 2.181 MioEUR 235 239 261 263 226 103 139 146 113 73 111 127 90 MioEUR 60 Jahresüberschuss MioEUR 37 43 79 86 65 Brutto-Cash Flow MioEUR 170 170 188 206 181 Investitionen 1)/2) MioEUR 144 127 133 162 149 MioEUR 134 132 122 117 113 MioEUR 86 81 97 104 109 363 428 516 537 1.214 1.225 1.353 1.390 MioEUR 333 Bilanzsumme MioEUR 1.252 EBIT-Rendite in % 5,2 5,5 7,2 7,1 5,2 Gesamtkapitalrentabilität (ROCE) 4) in % 11,8 13,8 20,0 16,5 11,7 Ergebnis je Aktie (EPS) EUR 1,32 1,51 2,79 3,01 2,29 14 14 20 36 36 0,50 0,50 0,70 1,30 1,30 11.535 11.316 11.364 11.699 11.922 Ausschüttungsbetrag Dividende je Aktie Mitarbeiter (31.12.) 4) 2005 MioEUR Bilanzielles Eigenkapital 3) 2004 EBT FuE-Ausgaben 2) 2003 97 Abschreibungen 3) 1) 2002 MioEUR EUR Ohne Finanzinvestitionen und ohne Zugang von Geschäfts- oder Firmenwerten Ab 2002 Absetzung der Werkzeugkostenzuschüsse von den Investitionen Ohne Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte Ab 2005 adjustierter ROCE gem. Erläuterung auf Seite 18 im Lagebericht Kolbenschmidt Pierburg im Überblick Wesentliche Standorte Kanada England Leamington Basildon Tschechien Ústí nad Labem USA Marinette, WI Fort Wayne, IN Greensburg, IN Greenville, SC Detroit, MI Frankreich Deutschland Thionville Paris Lyon Neckarsulm Berlin Dormagen Düsseldorf Hamburg Hartha Nettetal Neuss Neuenstadt Papenburg St. Leon-Rot Stuttgart Walldürn Italien Lanciano Livorno Mexiko Celaya Spanien Abadiano Brasilien Nova Odessa Japan Türkei Istanbul Hiroshima Odawara Indien New Dehli Mumbai China Shanghai Geschäftsbereiche Pierburg KS Kolben KS Gleitlager KS AluminiumTechnologie MSI Motor Service International Systeme und Komponenten zur Luftversorgung und Schadstoffreduzierung Pkw-Kolben Kolbenmodule Gleitlager, Buchsen Anlaufscheiben Aluminium-Motorblöcke Kraftfahrzeugteile für Motorinstandsetzungsbetriebe und Werkstätten Nkw-Kolben Trockenlager (Permaglide) Öl- und Wasserpumpen, Vakuumpumpen Großkolben Nichteisenstrangguss Umsatz 923 MioEUR Umsatz 707 MioEUR Umsatz 196 MioEUR Umsatz 224 MioEUR Umsatz 158 MioEUR Mitarbeiter 3.391 Mitarbeiter 6.047 Mitarbeiter 1.028 Mitarbeiter 1.035 Mitarbeiter 376 Standorte Deutschland Frankreich Großbritannien Italien Tschechien Spanien USA Brasilien Indien China (Joint Venture) Standorte Deutschland Frankreich Tschechien USA Mexiko Kanada Brasilien Japan China (Joint Venture) Indien (assoziiert) Standorte Deutschland USA Brasilien Standorte Deutschland Standorte Deutschland Frankreich Türkei Brasilien Inhalt Bericht des Aufsichtsrats 04 Bericht des Vorstands 06 Brief des Vorstands 06 Corporate Governance 08 Konzernlagebericht 2006 11 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 11 Unternehmenssituation 13 Perspektiven 31 Kolbenschmidt Pierburg AG 32 Konzernabschluss 2006 35 Konzernbilanz 36 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 37 Konzern-Kapitalflussrechnung 38 Entwicklung des Eigenkapitals im Kolbenschmidt Pierburg Konzern 39 Konzernanhang 40 Bestätigungsvermerk 69 Konsolidierungskreis 70 Weitere Angaben 71 Kolbenschmidt Pierburg AG: Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung 71 Aufsichtsrat und Vorstand 72 Anschriftenverzeichnis 76 04 Bericht des Aufsichtsrats Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat der Kolbenschmidt Pierburg AG nahm im Geschäftsjahr 2006 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahr. Er beriet und überwachte die Geschäftsführung des Vorstands der Gesellschaft regelmäßig. In Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung war der Aufsichtsrat eingebunden. Der Vorstand berichtete dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über Lage und Entwicklung des Unternehmens und des Konzerns sowie über grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik, der Geschäftsführung und der Unternehmensplanung einschließlich der Finanz-, Investitions- und Personalplanung sowie über die Risikolage und das Risikomanagement. Ferner wurde der Aufsichtsrat quartalsweise schriftlich über die geschäftliche Lage und Entwicklung der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe unterrichtet. Der Aufsichtsrat tagte im ersten Halbjahr 2006 zwei Mal und im zweiten Halbjahr 2006 drei Mal. Die Mitglieder des Personalausschusses traten im Jahr 2006 zu zwei Sitzungen am 15. März 2006 und am 5. Dezember 2006 zusammen und führten die notwendigen Maßnahmen durch. Der Prüfungsausschuss/Audit Committee befasste sich in seiner Sitzung am 10. März 2006 mit der vorbereitenden Beratung des Jahresabschlusses 2005. In seiner Sitzung am 5. Dezember 2006 beschloss der Prüfungsausschuss die Schwerpunkte der Abschlussprüfung 2006 und daraufhin wurden vom Aufsichtsratsvorsitzenden die entsprechenden Aufträge an den Abschlussprüfer erteilt. Eine Sitzung des Vermittlungsausschusses war nicht erforderlich. Das Aufsichtsratsplenum wurde über die Arbeit der Ausschüsse informiert. In den Sitzungen des Plenums hat sich der Aufsichtsrat mit der Lage und der Entwicklung des Konzerns, der einzelnen Geschäftsbereiche und der großen Konzerngesellschaften im In- und Ausland sowie bedeutenden Geschäftsvorfällen eingehend befasst. In seiner Sitzung am 5. Dezember 2006 beschloss der Aufsichtsrat die am 8. Dezember 2006 veröffentlichte Erklärung zum Corporate Governance Kodex. Außerdem wurde eine Überprüfung der Effizienz der Aufsichtsratstätigkeit in 2006 durchgeführt. Darüber hinaus wurden Fragen der strategischen und organisatorischen Ausrichtung im Aufsichtsrat beraten. In der ausserordentlichen Sitzung am 21. Juli 2006 wurde das im Geschäftsbereich Pierburg zu verhandelnde Standortkonzept Deutschland ausführlich diskutiert. Der Aufsichtsrat beschäftigte sich in seiner Sitzung am 5. Dezember 2006 mit der Mehrjahresplanung des Konzerns. Bei zustimmungspflichtigen Maßnahmen des Vorstands ist der Aufsichtsrat rechtzeitig und umfassend informiert worden. Nach gründlicher Prüfung und ausführlicher Erörterung der jeweiligen Angelegenheiten hat der Aufsichtsrat alle erforderlichen Zustimmungen erteilt. Der Aufsichtsratsvorsitzende ließ sich kontinuierlich und unverzüglich über alle wichtigen Vorgänge in der Gesellschaft und im Konzern berichten. Er veranlasste die Behandlung wichtiger Angelegenheiten im Aufsichtsrat. Mit dem Vorsitzenden des Vorstands führte er regelmäßig Arbeitsgespräche, die insbesondere die Strategie, die Geschäftsentwicklung und das Risikomanagement des Unternehmens zum Gegenstand hatten. Jahresabschluss und Lagebericht sowie Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Kolbenschmidt Pierburg AG sind unter Einbeziehung der Buchführung von der für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 durch die Hauptversammlung am 4. Mai 2006 zum Abschlussprüfer gewählten PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, geprüft worden. Die Abschlussprüfer haben am 23. Februar 2007 den Bestätigungsvermerk für beide Abschlüsse in uneingeschränkter Form erteilt. Der Abschlussprüfer hatte im Rahmen seiner Prüfung ebenfalls zu beurteilen, ob der Vorstand die gesetzlich geforderten Maßnahmen getroffen hat, insbesondere ein Überwachungssystem besteht, das auf Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden können, frühzeitig hinweist. Der Abschlussprüfer erklärt, dass der Vorstand die nach § 91 Absatz 2 AktG erforderlichen Maßnahmen getroffen hat. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats besprach in seiner Sitzung am 9. März 2007 den Jahres- und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2006 auf der Grundlage der Prüfungsberichte und -fest- 05 stellungen. Die Wirtschaftsprüfer haben an dieser Sitzung teilgenommen, über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung berichtet sowie Fragen beantwortet. Es waren keine Einwendungen zu erheben. Alle Aufsichtsratsmitglieder erhielten rechtzeitig vor der Bilanzsitzung des Aufsichtsrates am 15. März 2007 den Jahresabschluss, den Konzernabschluss, die Lageberichte und die Berichte des Abschlussprüfers. Der Aufsichtsrat befasste sich in der Bilanzsitzung ausführlich mit diesen Unterlagen. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Prüfungsergebnis zustimmend an. Er hat den Jahresabschluss und den Lagebericht, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht sowie den Vorschlag des Vorstands zur Gewinnverwendung geprüft. Es bestanden keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 15. März 2007, an der die Wirtschaftsprüfer teilnahmen und dem Aufsichtsrat zu Fragen zur Verfügung standen, den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2006 gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands an die Hauptversammlung für die Verwendung des Bilanzgewinns an, der die Zahlung einer Dividende von 1,30 EUR pro Stückaktie für das Geschäftsjahr 2006 vorsieht. Der Bericht des Vorstands gemäß § 312 AktG über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2006 und der dazu erstattete Bericht des Abschlussprüfers haben dem Aufsichtsrat vorgelegen. Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Vorstands geprüft. Er stimmt ihm zu, ebenso dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer. Dieser hat den Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen mit folgendem Bestätigungsvermerk versehen: „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“ Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss seines Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2006. Zum 31. Mai 2006 schieden Herr Gerhard Grasmeier und zum 30. Juni 2006 Herr Burkhard Leffers aus dem Aufsichtsrat aus. Beiden Herren, die dem Gremium seit 21. Mai 2003 angehörten, danken wir für ihre stets konstruktiven Ratschläge. Für Herrn Grasmeier rückte ab 1. Juni 2006 Herr Harald Götzmann, Vorsitzender des Betriebsrats des Werks St. Leon-Rot der KS Gleitlager GmbH, für Herrn Leffers rückte ab 11. Juli 2006 Herr Ingo Hecke, Generalbevollmächtigter der Rheinmetall AG, nach. Beide Herren wurden gerichtlich bestellt. Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe für deren Engagement im Jahr 2006. Düsseldorf, 15. März 2007 Der Aufsichtsrat Klaus Eberhardt Vorsitzender 06 Bericht des Vorstands Brief des Vorstands Liebe Aktionäre, Kunden und Freunde der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe, im Jahr 2006, das stark durch die Fortsetzung der Innovations- und Internationalisierungsstrategie sowie fortgesetzte Restrukturierungsmaßnahmen geprägt war, konnte die Kolbenschmidt Pierburg Gruppe wiederum ein Umsatzwachstum von über 6% auf 2.181 MioEUR erzielen. Aufgrund der erwähnten Vorleistungen zur Erreichung künftiger Ertragsziele und stark steigender Rohstoff- und Energiepreise blieb das Ergebnis wie erwartet unter dem des Vorjahres. Für die Optimierung des Standort- und Produktionsnetzwerks der Gruppe wurden weitere wichtige Schritte unternommen. In Nova Odessa, Brasilien, wurde ein neues Werk für Wasser- und Ölpumpen in Betrieb genommen, außerdem wurde die Pierburg India Private Ltd. in Mumbai Maharashtra, Indien, als Vertriebsund Einkaufsgesellschaft gegründet. Die im Februar 2006 erworbene Produktion des mexikanischen Kolbenherstellers Pistones Moresa wurde inzwischen in den Geschäftsbereich KS Kolben integriert und damit ein weiterer Standort mit wettbewerbsfähiger Kostenstruktur in Nordamerika aufgebaut. Auch im Bereich der Produktinnovationen sind wesentliche Erfolge erzielt worden. So konnten mit dem neu entwickelten Kühlermodul für die Abgasrückführung Aufträge von drei namhaften europäischen Automobilherstellern mit einem Gesamtprojektvolumen von über 300 MioEUR gewonnen werden. Das Produktionsgebäude zur Fertigbearbeitung von Motorblöcken am Standort Neckarsulm wird bis zum Frühjahr 2007 fertig gestellt sein. Damit entstehen neue Möglichkeiten, die Kompetenz als Komplettanbieter für Guß und Bearbeitung auch bei neuen Kunden unseres Hauses und neuen Motorentypen unter Beweis zu stellen. Umweltfreundliche, bleifreie Materialien sind in der Entwicklung und Erprobung – sie werden in den nächsten Jahren die Basis für ein weiter wachsendes Gleitlagergeschäft bilden. Grundlegende Weichenstellungen sind in unserem Aftermarketbereich mit dem Ziel erfolgt, die Qualität, Sortimentsbreite und kurzfristige Verfügbarkeit von Ersatzteilen zu günstigen Konditionen weiter zu steigern und mit einer noch schlagkräftigeren Lager- und Vertriebsstruktur zu verbinden. Aufbauend auf die bereits erzielten Erfolge und die eingeleiteten strategischen Maßnahmen wird die von uns eingeschlagene Geschäftspolitik weiter fortgesetzt, um auch in den kommenden Jahren ein profitables Wachstum für die Kolbenschmidt Pierburg Gruppe zu sichern. Wir bedanken uns bei Ihnen für das dem Unternehmen Kolbenschmidt Pierburg entgegengebrachte Vertrauen und hoffen, dass wir auch weiterhin mit Ihrer Unterstützung rechnen können. Mit freundlichen Grüßen Dr. Kleinert Dr. Merten Dr. Friedrich 07 Dr. Gerd Kleinert Dr. Peter P. Merten Dr. Jörg-Martin Friedrich 08 Bericht des Vorstands Corporate Governance Die Kolbenschmidt Pierburg AG bekennt sich zu einer verantwortungsvollen, transparenten und auf nachhaltige Wertsteigerung ausgerichteten Unternehmensführung und -kontrolle. Die bereits in der Vergangenheit geübte Praxis entspricht weitgehend den Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Das Vertrauen der nationalen und internationalen Investoren, Geschäftspartner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung des Kolbenschmidt Pierburg Konzerns soll weiter gestärkt werden. Die Kolbenschmidt Pierburg AG versteht Corporate Governance als kontinuierlichen Prozess zur Verbesserung von Leitung und Kontrolle angesichts neuer Erfahrungen und Vorschriften sowie sich weiterentwickelnder nationaler und internationaler Standards. Vorstand. Der Vorstand der Kolbenschmidt Pierburg AG führt die Geschäfte der Gesellschaft gesamtverantwortlich nach einheitlichen Zielsetzungen, Plänen und Richtlinien. Aufgaben und Befugnisse des Vorstands ergeben sich aus den gesetzlichen Regelungen, der Satzung der Kolbenschmidt Pierburg AG und der Geschäftsordnung des Vorstands. Dem Vorstand der Kolbenschmidt Pierburg AG gehören drei Mitglieder an, die in den ihnen zugewiesenen Ressorts eigenverantwortlich agieren, jedoch gehalten sind, die ressortbezogenen Interessen stets dem Gesamtwohl des Unternehmens unterzuordnen. Der Vorstandsvorsitzende koordiniert die Arbeit des Vorstands. Zur Vergütung der Vorstandsmitglieder der Kolbenschmidt Pierburg AG hat die Hauptversammlung am 04. Mai 2006 von der Möglichkeit der §§ 285 S.1 Nr. 9a, 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB Gebrauch gemacht, von einer Individualisierung der Bezüge für die Geschäftsjahre 2006 bis 2010 abzusehen. Deshalb werden im Anhang des Konzernabschlusses in einer zusammenfassenden Darstellung aussagekräftige Angaben – aufgeschlüsselt nach Fixum, erfolgsbezogenen Komponenten und Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung – für den Gesamtvorstand ausgewiesen. Für den Aktionär ist der Blick auf den Gesamtvorstand, dem als Kollegialorgan in gemeinschaftlicher Verantwortung die Geschäftsführung des Unternehmens obliegt, entscheidend. Die summarische Darstellung enthält alle zur sachgerechten Beurteilung der Leistung des Vorstands notwendigen Informationen und ermöglicht eine Einschätzung, ob die Aufteilung der garantierten und erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten angemessen ist und die erforderlichen Leistungsanreize für die Vorstandsmitglieder geschaffen werden. Die Vergütungsstruktur wird vom Aufsichtsrat unter Einbeziehung von etwaigen Konzernbezügen in angemessener Höhe auf der Grundlage einer Leistungsbeurteilung festgelegt. Kriterien für die Angemessenheit der leistungsbezogenen Vergütung bilden insbesondere die Aufgaben und der Beitrag des Vorstandsmitglieds, seine Leistung sowie die wirtschaftliche und finanzielle Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens unter Berücksichtigung seines Vergleichsumfelds. Die Vergütung ist so bemessen, dass sie am internationalen Markt für hochqualifizierte Führungskräfte wettbewerbsfähig ist; sie orientiert sich an der Höhe und der Struktur der Vorstandsvergütung bei vergleichbaren in- und ausländischen Unternehmen. Das Zieleinkommen besteht aus 60% Festeinkommen und 40% variablem Einkommen, wobei das variable Einkommen sich zu 70% am so genannten Ergebnisbeitrag 1 (Soll-/Ist-Vergleich zum Plan der eigenen Einheit) und zu 30% am Ergebnisbeitrag 2 (Soll-/Ist-Vergleich zum Plan der übergeordneten Einheit) anhand der Steuerungsgrößen EBIT, EBT und ROCE orientiert. Als neues Incentive-Modell ist ein zusätzliches Programm installiert. Es ist nicht an den Aktienkurs des Unternehmens gebunden, sondern hat ausschließlich die realisierte absolute Steigerung des Ergebnisses vor Steuern zum Gegenstand. Das Programm gilt für alle Vorstandsmitglieder und die ersten beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands seit 2006. Der daraus errechnete Bonusbetrag wird netto zu 50% in Aktien der Rheinmetall AG ausbezahlt. 09 Der Aufsichtsratsvorsitzende hat in der ordentlichen Hauptversammlung am 4. Mai 2006 über die Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand informiert. Zudem sind die Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand auf der Website der Gesellschaft dargestellt. Im Berichtsjahr wurden Vorstandsmitgliedern keine Kredite oder Vorschüsse gewährt. Die Gesellschaft hat für den Vorstand eine D&O-Versicherung (Directors’ and Officers’ Liability Insurance/ Vermögensschaden-Haftpflicht) abgeschlossen; ein angemessener Selbstbehalt wurde vereinbart. Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat besteht aus zwölf Mitgliedern, gemäß dem Mitbestimmungsgesetz 1976 aus sechs Kapital- und je sechs Arbeitnehmervertretern. Seine Zusammensetzung entspricht den Empfehlungen gemäss Ziffer 5.4.2. des Kodex in der Fassung vom 2. Juni 2005. Die Amtszeit endet mit Ablauf der Hauptversammlung 2008. Er führt seine Tätigkeit auf der Basis der Gesetze, der Satzung und einer seit 2003 geltenden Geschäftsordnung aus. Die paritätisch besetzten Ausschüsse bearbeiten komplexe Themen, geben Empfehlungen an den Aufsichtsrat und bereiten dessen Beschlüsse vor. Die Aufgaben der Ausschüsse sind im Einzelnen: Personalausschuss. Der Personalausschuss ist für sämtliche Personalangelegenheiten der Vorstandsmitglieder zuständig und vertritt die Gesellschaft gegenüber den Vorstandsmitgliedern. Er trifft zudem die Vorbereitungen für die Neu- bzw. Wiederbestellung von Vorstandsmitgliedern, spricht an das Aufsichtsratsplenum Empfehlungen aus und sorgt zusammen mit dem Vorstand für eine langfristige Nachfolgeplanung. Prüfungsausschuss. Der Prüfungsausschuss nimmt die ihm nach Ziffer 5.3.2 des Kodex zugedachten Aufgaben wahr. Darüber hinaus bereitet er die Beschlüsse des Aufsichtsrats vor, die sich aus Kapitalmaßnahmen bzw. der Feststellung der Jahresabschlüsse ergeben. Er befasst sich ferner mit der Überwachung der Finanzstrukturen im Kolbenschmidt Pierburg Konzern. Vermittlungsausschuss. Der Vermittlungsausschuss, den das Mitbestimmungsgesetz 1976 vorschreibt, unterbreitet dem Aufsichtsratsplenum Personalvorschläge, wenn die für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern vorgeschriebene Mehrheit nicht erreicht wurde. Der Aufsichtsrat erhält fixe und variable Bezüge, letztere sind von der Höhe der ausgeschütteten Dividende abhängig. Das bestehende Vergütungssystem für den Aufsichtsrat der Kolbenschmidt Pierburg AG ergibt sich im Detail aus § 13 der Satzung der Gesellschaft. Gemäß Ziffer 5.4.7 Satz 3 des Kodex sind bei der Aufsichtsratsvergütung auch der Vorsitz und die Mitgliedschaft in den Ausschüssen berücksichtigt. Die Anfrage bei den Mitgliedern des Aufsichtsrats hat ergeben, dass keine Interessenkonflikte im Sinne von Ziffer 5.5.2 und 5.5.3 des Kodex bestehen. Im Berichtsjahr wurden Aufsichtsratsmitgliedern keine Kredite oder Vorschüsse gewährt. Die Gesellschaft hat für den Aufsichtsrat eine D&O-Versicherung (Directors’ and Officers’ Liability Insurance/ Vermögensschaden-Haftpflicht) abgeschlossen; ein angemessener Selbstbehalt wurde vereinbart. Im Rahmen seiner Sitzung am 5. Dezember 2006 beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit seiner Tätigkeit im Geschäftsjahr 2006 und führte eine Effizienzprüfung durch. 10 Konzernlagebericht Transparenz. Gemäß § 15 a WpHG sind die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Kolbenschmidt Pierburg AG verpflichtet, den Erwerb oder die Veräußerung von Aktien der Kolbenschmidt Pierburg AG offen zu legen. Auf entsprechende Nachfrage sind der Kolbenschmidt Pierburg AG keine Meldungen zugegangen. Mitteilungspflichtiger Besitz nach Ziffer 6.6. des Deutschen Corporate Governance Kodex lag im Berichtszeitraum ebenfalls nicht vor. Die Darstellung der von der Kolbenschmidt Pierburg AG gegenwärtig nicht umgesetzten Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 2. Juni 2005 erfolgt in der nachstehenden, von Vorstand und Aufsichtsrat der Kolbenschmidt Pierburg AG abgegebenen Entsprechenserklärung, die im November 2005 auf den unternehmenseigenen Internetseiten der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht wurde: Entsprechenserklärung gem. § 161 AktG Vorstand und Aufsichtsrat der Kolbenschmidt Pierburg AG erklären, dass die Kolbenschmidt Pierburg AG den am 20. Juli 2005 im elektronischen Bundesanzeiger amtlich bekannt gemachten Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 2. Juni 2005 seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung vom November 2004 in vollem Umfang entsprochen hat bzw. entsprechen wird, mit Ausnahme der nachfolgend genannten Empfehlungen, die nicht angewendet wurden und werden: – Von einer Individualisierung der Vergütung der Vorstandsmitglieder (Ziffer 4.2.4) und der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder (Ziffer 5.4.7) im Anhang des Konzernabschlusses und im Corporate Governance Bericht wurde und wird abgesehen. Neckarsulm, Dezember 2006 Der Vorstand Der Aufsichtsrat 11 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Weltwirtschaft 2006 im Aufschwung. Die konjunkturelle Aufwärtsbewegung der globalen Wirtschaft setzte sich im Berichtsjahr fort. Laut IWF stieg die Weltwirtschaftsleistung um 5,1% gegenüber dem Vorjahr. 2006 spielte insbesondere aufkommender Inflationsdruck eine wichtige Rolle. Da der Ölpreis nach einem Rekordhoch im Sommer zum Jahresende wieder deutlich nachgab, hielt sich der Anstieg der Teuerungsraten in Grenzen. Dennoch hoben die Zentralbanken der USA, der Euro-Zone und Japan unterjährig zum Teil mehrmals die Leitzinsen an, um Inflationsgefahren schon im Vorfeld zu begegnen. In den Vereinigten Staaten ließ die konjunkturelle Dynamik ab Mitte des Jahres unter anderem in Folge rückläufiger Immobilienmärkte nach. Insgesamt rechnete der IWF in den USA für 2006 mit einem BIP-Wachstum von 3,4%. Die Konjunktur in Europa hingegen festigte sich zunehmend. Für den Euroraum revidierte die OECD im September 2006 ihre Wachstumsprognosen von zuvor 2,2% auf 2,7%. Eine wesentliche Antriebskraft für den stetigen Aufwärtstrend war die robuste Entwicklung in Deutschland. Die OECD ging von einer im Vergleich zum Vorjahr um 2,2% gestiegenen Wirtschaftsleistung aus. Wachstumstreiber waren anhaltend hohe Exportleistungen sowie anziehende private Konsumausgaben. Die sechs führenden Wirtschaftsinstitute prognostizierten in ihrem Herbstgutachten für den ostasiatischen Wirtschaftsraum ein Wachstumsplus von 5,2%. Nach bisherigen Hochrechnungen übertraf Japan das Bruttoinlandsprodukt des Vorjahres um 2,7%. Sehr dynamisch präsentieren sich erneut die aufstrebenden Volkswirtschaften der „Emerging Markets“. China und Indien boomten mit Zuwachsraten von 10,0% bzw. 8,3%. Auch in Zentral- und Osteuropa hielt die positive konjunkturelle Entwicklung an. Nach vorläufigen Schätzungen des IWF ist die Wirtschaftsleistung in dieser Region im Jahr 2006 um 5,3% gestiegen. Russlands Wirtschaft befand sich mit plus 6,5% ungebrochen im Aufschwung. Weltweite Automobilproduktion. Die Weltautomobilindustrie verbuchte 2006 trotz der deutlich gestiegenen Kraftstoffpreise ein weiteres Wachstumsjahr. Vor allem der Produktionsanstieg in den Wachstumsregionen Asien, Osteuropa und Südamerika führte in 2006 zu einem Anstieg der weltweiten Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen um gut 3% auf etwa 64 Mio Fahrzeuge. Über 90 Prozent des weltweiten Produktionszuwachses entfielen 2006 auf die asiatischen Produzenten. Während Japan (+6%) und Korea (+4%), bedingt durch stark anziehende Exportzahlen nach Ostasien zulegen konnten, erreichte China einen Produktionsanstieg von 26 Prozent. Auch der indische Automobilmarkt gewinnt zunehmend an Bedeutung, liegt jedoch mit 2 Mio produzierten Einheiten deutlich hinter China (5 Mio Einheiten) und Japan (11 Mio Einheiten) zurück. Europas Autobauer stellten 2006 mit 20 Mio Einheiten 2% mehr Fahrzeuge her als 2005. Innerhalb Europas kam es zu einer Produktionsverlagerung von West nach Ost. Dies zeigt sich in zum Teil deutlich zweistelligen Wachstumsraten in Tschechien, Ungarn und Polen. Einige westeuropäische Länder wie Frankreich (–10%) und Großbritannien (–9%) mussten deutliche Einbußen hinnehmen. Deutschland stagnierte auf Vorjahresniveau. Italien scheint dagegen die Krise der Vorjahre überwunden zu haben. Insgesamt wurden 2006 in Westeuropa mit 16 Mio Einheiten (–1%) erneut weniger Fahrzeuge produziert als im Jahr zuvor. Die Strukturkrise der nordamerikanischen Automobilindustrie dauerte auch in 2006 an. So wurden mit rund 15 Mio Einheiten etwa 3% weniger Pkw und leichte Nutzfahrzeuge hergestellt. Südamerika zählt dagegen mit einem Produktionsanstieg von 8% weiter zu den Wachstumsregionen. Dieser Anstieg verteilt sich gleichermaßen auf den Export und den steigenden Bedarf auf den Heimmärkten. 12 Konzernlagebericht Modellseitig haben die anziehenden Benzinkosten auch 2006 den Trend zu Fahrzeugen mit niedrigen Verbrauchs- und Emissionswerten verstärkt. Leichtbauwerkstoffe wie Aluminium und Magnesium sowie Produkte, die mechanische und elektronische Technologien integrieren, werden immer stärker nachgefragt. Die Beliebtheit der Dieselfahrzeuge hielt auch im Berichtsjahr an. Niedriger Verbrauch und Kraftstoffkosten führten in Westeuropa dazu, dass mehr als 50 Prozent aller in 2006 neu zugelassenen Pkw mit Dieselmotoren ausgestattet waren. Von diesem Trend profitiert Kolbenschmidt Pierburg als Markt- und Technologieführer überproportional stark. 13 Unternehmenssituation Wesentliche Ereignisse. In Fortführung der Internationalisierungsstrategie wurde im Geschäftsbereich Pierburg die Pierburg India Private Ltd., Mumbai Maharashtra, Indien, gegründet, um das wirtschaftlich aufstrebende Indien als Bezugs- und Absatzmarkt zu erschließen und eine Option auf den Aufbau einer Produktionsstätte zu einem späteren Zeitpunkt zu schaffen. Darüber hinaus wurde die Pierburg Ltd., Laindon Basildon, Großbritannien, aus der Taufe gehoben. Der Geschäftsbereich KS Kolben hat zu Beginn des Berichtsjahres den kompletten Bereich Kolben-Erstausrüstung des Kolbenherstellers Pistones Moresa, Celaya, Mexiko, von der DESC Automotive Group, Mexiko City im Rahmen eines Asset Deals übernommen und über die Gesellschaft KS de Mexico LLC, Celaya, Mexiko, in die Gruppe integriert. Zur Übernahme von Finanzierungsfunktionen und der Erbringung weiterer Dienstleistungen sind die KSPG Malta Holding Ltd., St. Julians, Malta, und die KSPG Finance & Service Ltd., St. Julians, Malta, aufgebaut worden. Um die geplanten Unternehmensentwicklungen langfristig abzusichern, wurden Kapitalerhöhungen bei den Gesellschaften Pierburg GmbH, Pierburg Inc., Pierburg do Brasil Ind. e Comercio Ltda., KS Grundstücksverwaltungs GmbH & Co. KG, GVN Grundstücksverwaltung Neckarsulm GmbH & Co. KG sowie der KS Pistões Ltda. durchgeführt. Umsatz- und Ertragsentwicklung. Kolbenschmidt Pierburg verzeichnete im Geschäftsjahr 2006 eine Erhöhung des Konzernumsatzes gegenüber dem Vorjahr um 6,4% auf rund 2.181 MioEUR. Neben Mengeneffekten erweisen sich die auf der Grundlage vereinbarter Materialteuerungszuschläge an Kunden weitergegebenen Rohstoffpreissteigerungen als wesentliche Umsatztreiber. Bereinigt um den Rohstoffpreiseffekt, Änderungen im Konsolidierungskreis und Wechselkurseffekte betrug das Umsatzwachstum knapp 4% und übertraf damit das Wachstum der weltweiten Automobilproduktion von 3,4%. Bezogen auf die derzeitigen Kernmärkte der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe (Westeuropa und NAFTA), die sich nur schwach bzw. rückläufig entwickelten, lag Kolbenschmidt Pierburg sogar deutlich über dem Marktwachstum. Umsatz nach Regionen MioEUR Veränderung 2005 2006 MioEUR in % Deutschland 642 699 57 8,9 Europa (ohne Deutschland) 918 951 33 3,6 Nord-/Mittelamerika 293 313 20 6,8 Südamerika 83 103 20 24,1 Asien 1) 89 94 5 5,6 Sonstige Regionen 25 21 –4 –16,0 2.050 2.181 131 6,4 Konzern 1) Ohne chinesische Joint Venture (anteiliger Umsatz 2005: 38 MioEUR; 2006: 52 MioEUR) In der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe kam es im Geschäftsjahr nur zu geringen Veränderungen in der regionalen Umsatzaufteilung. Aufgrund des starken Umsatzwachstums in Südamerika erhöhte sich der Anteil am Gesamtumsatz um einen Prozentpunkt zu Lasten Europas. Das schwache Wachstum in Asien ist auf Umsatzrückgänge in China zurückzuführen, die allerdings von deutlichen Umsatzzuwächsen in Japan und Korea überkompensiert worden sind. Die in den Asienumsätzen nicht enthaltenen anteiligen Umsätze der nach der Equity-Methode konsolidierten chinesischen Joint Venture konnten ebenfalls eine deutliche Umsatzsteigerung (+36,8%) verzeichnen. 14 Konzernlagebericht Unternehmenssituation Umsatzanteile nach Regionen in % 2005 32 Deutschland 32 Deutschland 45 Europa (ohne Deutschland) 44 Europa (ohne Deutschland) 2006 14 Nord-/Mittelamerika 14 Nord-/Mittelamerika 04 Südamerika 05 Südamerika 04 Asien 04 Asien 01 Sonstige Regionen 01 Sonstige Regionen Das Umsatzwachstum der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe wurde mit Ausnahme des Bereichs Motor Service von allen Geschäftsbereichen getragen. Hervorzuheben sind insbesondere die Geschäftsbereiche KS Gleitlager und KS Kolben mit jeweils zweistelligem prozentualem Umsatzwachstum. Umsatz nach Geschäftsbereichen MioEUR Veränderung in % 2005 2006 MioEUR Pierburg 903 923 20 2,2 KS Kolben 638 707 69 10,8 KS Gleitlager 171 196 25 14,6 KS Aluminium-Technologie 210 224 14 6,7 Motor Service 160 158 –2 –1,3 Sonstige/Konsolidierung Konzern –32 –27 5 15,6 2.050 2.181 131 6,4 Der Geschäftsbereich Pierburg erreichte ein Umsatzwachstum von 2,2% auf rund 923 MioEUR. Die positive Umsatzentwicklung der Business Units Pumps und Emission Control konnte die schwächere Entwicklung der Business Units Air Management und Actuators aufgrund sinkender Abrufe bei Saugrohren bzw. Drosselklappenstutzen überkompensieren. Im Bereich Emission Control stiegen die Umsatzerlöse in der Produktgruppe Abgasrückführventile u.a. wegen des gelungenen Einstiegs in den USA und des weiterhin steigenden Anteils an Dieselmotoren in Europa bei gleichzeitig verschärften Emissionsgrenzwerten. In der Business Unit Pumps wurde der Vorjahreswert vor allem aufgrund der höheren Umsätze bei Öl- sowie mechanischen und elektrischen Wasserpumpen übertroffen. Der Geschäftsbereich KS Kolben schloss das Geschäftsjahr 2006 mit einem Umsatz von 707 MioEUR ab und übertraf damit den Vorjahreswert deutlich um 69 MioEUR (+10,8%). Das Umsatzwachstum resultiert neben einem Mengenwachstum insbesondere im Bereich Großkolben auch aus der Weitergabe höherer Rohstoffpreise und der Erstkonsolidierung der KS de Mexico. Insbesondere die größte Gesellschaft in Nordamerika sowie die Tochtergesellschaften in Südamerika und in Japan konnten zulegen. Die Umsatzerlöse des Geschäftsbereichs Gleitlager wuchsen um 14,6% auf rund 196 MioEUR. Positive Umsatzentwicklungen in den Produktgruppen Strangguss und Permaglide konnten die schwächere Entwicklung im Bereich metallische Lager, im Wesentlichen verursacht durch Preissenkungen gegenüber Kunden, überkompensieren. Neben einer höheren Ausbringungsmenge trägt die Weitergabe von Materialpreiserhöhungen zum Umsatzwachstum im Segment Strangguss bei. 15 Der Geschäftsbereich KS Aluminium-Technologie hat seinen Wachstumstrend der vergangenen Jahre fortgesetzt. Mit einem Umsatz von rund 224 MioEUR übertraf der Geschäftsbereich den Vorjahresumsatz um rund 14 MioEUR (+6,7%). Dieser Umsatzanstieg wurde einerseits durch Absatzsteigerungen in den Segmenten Low Pressure Die Casting (LPDC) und High Pressure Die Casting (HPDC) sowie höhere Umsätze aus Projektleistungen geprägt. Ferner wirkten gestiegene Rohstoffkosten, die an die Kunden weitergegeben werden konnten, umsatzsteigernd. Das reale Wachstum ist wesentlich stärker, da Umsatzreduzierungen in zweistelliger Millionenhöhe durch den Wegfall von durchgeleiteten Bearbeitungsumfängen vollständig durch neue Aufträge kompensiert werden konnten. Die vorher im Geschäftsbereich KS Aluminium-Technologie fakturierten Umfänge hat der Kunde in seine eigene Fertigung integriert. Die Umsatzerlöse des Geschäftsbereichs Motor Service bewegten sich mit 158 MioEUR leicht unter dem Vorjahresniveau. Bereinigt um die Umsätze der im Vorjahr veräußerten tschechischen Gesellschaft lag der Umsatz leicht über dem Vorjahreswert. Der Umsatzanstieg bei der Führungsgesellschaft MSI Motor Service International GmbH ist auf das erfolgreich eingeleitete Wachstumsprogramm, die erstmalig voll wirkende Übernahme der Vertriebsrechte für TRW-Ventile sowie eine neu ausgerichtete Vertriebsarbeit zurückzuführen. Die anderen Gesellschaften mussten aufgrund anhaltend schwieriger Marktverhältnisse Umsatzeinbußen hinnehmen. Die Umsatzverteilung nach Geschäftsbereichen ist im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich verändert. Umsatzanteile nach Geschäftsbereichen in % 43 Pierburg 42 Pierburg 31 KS Kolben 32 KS Kolben 08 KS Gleitlager 2005 09 KS Gleitlager 2006 10 KS AluminiumTechnologie 10 KS AluminiumTechnologie 08 Motor Service 07 Motor Service Die deutliche Umsatzausweitung führte bei leicht geringeren Bestandsveränderungen zu einem Anstieg der Gesamtleistung des Konzerns um 130 MioEUR auf 2.204 MioEUR. Die sonstigen betrieblichen Erträge nahmen um 4 MioEUR auf 57 MioEUR ab. Für den Materialbezug mussten im abgelaufenen Jahr 1.206 MioEUR aufgewendet werden, 125 MioEUR mehr als im Vorjahr. Dieser Mehraufwand resultiert neben der erzielten Mengensteigerung vor allem aus dem Anstieg der Rohstoffpreise, der entsprechend zu einer Erhöhung der Materialaufwandsquote um 2,6 Prozentpunkte auf 54,7% führt. Die Personalaufwendungen stiegen aufgrund von Tarifsteigerungen und des Anstiegs der Mitarbeiterzahlen um 19 MioEUR auf 563 MioEUR. Die Summe aus Material- und Personalaufwandsquote zeigte im Vorjahresvergleich einen Anstieg um 2,0 Prozentpunkte auf 80,3%. Die Abschreibungen sanken um 4 MioEUR auf 113 MioEUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen nahmen um 12 MioEUR auf 264 MioEUR zu. Der Anstieg wurde im Wesentlichen durch höhere Vertriebsund Werbeaufwendungen sowie höhere Aufwendungen für Sozialpläne und Abfindungen verursacht. Die Zunahme der Aufwendungen für Sozialpläne und Abfindungen betraf mehrheitlich den Geschäftsbereich Pierburg. Neben dem Mitarbeiterabbau im Werk Berlin belastete die Bildung einer Rückstellung für die Umsetzung des neuen Standortkonzeptes für die deutschen Werke das Ergebnis. Einsparungen konnten insbesondere bei den Aufwendungen für Instandhaltung und Reparaturen und Personalnebenkosten erzielt werden. 16 Konzernlagebericht Unternehmenssituation Das Finanzergebnis verschlechterte sich um 11 MioEUR auf –25 MioEUR. Das darin enthaltene Zinsergebnis entwickelte sich durch rückläufige Zinserträge bei gleichzeitig gestiegenen Zinsaufwendungen um –4 MioEUR negativ. Im Beteiligungsergebnis war eine leichte Zunahme auf die positive Entwicklung der Joint Venture in China und der Beteiligung in Indien zurückzuführen. Das sonstige Finanzergebnis verminderte sich im Wesentlichen aufgrund eines negativen Saldos von Wechselkursgewinnen und -verlusten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe liegt mit 113 MioEUR um –33 MioEUR (–22,6%) unter dem Vorjahreswert. Umsatzausweitungen und Kostensenkungsmaßnahmen konnten die teilweise vorübergehenden negativen Ergebniseffekte durch drastische und teilweise sprunghafte Rohstoff- und Energiepreisanstiege, höhere Restrukturierungsaufwendungen, negative Wechselkurseffekte sowie den im Vorjahr enthaltenen Veräußerungsgewinn des Produktbereichs Luftmassensensoren im Geschäftsbereich Pierburg nicht vollständig kompensieren. Dennoch trugen im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut alle Geschäftsbereiche mit positiven Ergebnissen zum Konzernerfolg bei. Die Umsatzrendite der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe beträgt 5,2% (2005: 7,1%). EBIT nach Geschäftsbereichen MioEUR Veränderung 2005 2006 MioEUR in % Pierburg 68 37 –31 –45,6 KS Kolben 39 31 –8 –20,5 KS Gleitlager 18 23 5 27,8 9 8 –1 –11,1 10 11 1 10,0 2 3 1 50,0 146 113 –33 –22,6 KS Aluminium-Technologie Motor Service Sonstige/Konsolidierung Konzern Erneut stammt der absolut größte Ergebnisbeitrag aus dem Geschäftsbereich Pierburg, zu dem bis auf die US-amerikanische Gesellschaft alle Pierburg-Gesellschaften positiv beigetragen haben. Gegenüber dem Vorjahr sank das Ergebnis, insbesondere durch die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise, deutlich höhere Restrukturierungsaufwendungen und den Entfall des im Vorjahr erzielten Gewinns aus der Veräußerung des Produktbereichs Luftmassensensoren, um –45,6%. Bedeutsame Ergebnissteigerungen konnten sowohl in der italienischen als auch in der tschechischen Gesellschaft realisiert werden, was vor allem auf deutliche Umsatzzuwächse zurückzuführen ist. Ergebnisminderungen mussten die Gesellschaften in Deutschland, Frankreich und den USA primär rohstoff- und energiepreisbedingt hinnehmen. Die Umsatzrendite des Geschäftsbereichs Pierburg betrug in 2006 4,0% (2005: 7,5%). Bereinigt um die Restrukturierungsaufwendungen beträgt die Rendite 5,5%. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag das vom Geschäftsbereich KS Kolben ausgewiesene Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern mit 31 MioEUR um –20,5% unter dem Vorjahreswert. Die Ergebnisminderung ist neben negativen Wechselkurseffekten insbesondere auf die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise zurückzuführen. Der Ergebnisbelastung durch die erwarteten Anlauf- und Integrationskosten der KS de Mexico stand eine gestiegene Wirtschaftlichkeit im Großkolbenbereich gegenüber. Im Geschäftsjahr 2006 lag die Umsatzrendite des Geschäftsbereichs KS Kolben bei 4,4% (2005: 6,1%). Das im Geschäftsbereich KS Gleitlager ausgewiesene EBIT von 23 MioEUR lag um 27,8% über dem Vorjahreswert. Dabei konnten Ergebnisrückgänge bei der amerikanischen und der brasilianischen Gesellschaft durch die positive Entwicklung der deutschen Gesellschaft mehr als aufgefangen werden. Positive Ergebnistreiber waren im Wesentlichen das Segment Guss sowie ein Einmalertrag aus der Umfinanzierung eines Grundstückes. Die Umsatzrendite des Geschäftsbereichs KS Gleitlager betrug 11,5% in 2006 (2005: 10,5%). 17 Das EBIT im Geschäftsbereich KS Aluminium-Technologie unterschritt mit 8 MioEUR den Vorjahreswert um 11,1%. Dies ist im Wesentlichen auf gestiegene Rohstoffkosten zurückzuführen, die nicht in voller Höhe und nur mit zeitlicher Verzögerung an die Kunden weiterbelastet werden konnten. Auch im Jahr 2006 wurden im Geschäftsbereich erhebliche Kostenverbesserungen aus Produktivitätssteigerungen und Verbesserungen der Qualität erzielt. Preisreduzierungen, geringere Deckungsbeiträge aus einem veränderten Kunden-/ Produktmix und gestiegene Aufwendungen für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten wirkten jedoch ergebnisbelastend. Damit erzielt der Geschäftsbereich KS Aluminium-Technologie eine Umsatzrendite von 3,5% (2005: 4,3%). Mit einem EBIT von 11 MioEUR lag der Geschäftsbereich Motor Service leicht über dem Vorjahresergebnis. Geringere Umsätze und Restrukturierungsaufwendungen bei der französischen KS Motorac S.A.S. konnten durch das erfolgreiche Wachstumsprogramm bei der MSI GmbH und den gezielten Verzicht auf margenschwache Umsätze insbesondere bei der MSD GmbH kompensiert werden. Letztmalig wurden Belastungen aus der Abschreibung des Kundenstamms und Wettbewerbsverbots, die im Zusammenhang mit der Akquisition der MSD stehen, in Höhe von knapp 2 MioEUR verbucht. Die Umsatzrendite des Geschäftsbereichs Motor Service erhöhte sich in 2006 leicht auf 7,0% (2005: 6,3%). Das EBIT der sonstigen Gesellschaften einschließlich der Konzernkonsolidierung wird bestimmt durch das Ergebnis der Kolbenschmidt Pierburg AG. Bereinigt um das konzernneutrale Beteiligungsergebnis verbesserte sich das Ergebnis um 1 MioEUR. Dazu trugen vor allem niedrigere betriebliche Aufwendungen und höhere sonstige betriebliche Erträge bei, die jedoch durch Währungskursverluste teilweise kompensiert wurden. Aus der Konzernkonsolidierung ergeben sich weitere positive Ergebniseffekte. Der anteilige Ergebnisbeitrag der beiden nach der Equity-Methode bilanzierten chinesischen Joint Ventures stieg um gut 12% auf 2 MioEUR. Die indische Beteiligung im Geschäftsbereich KS Kolben leistet einen Ergebnisbeitrag von 1 MioEUR. Für das Geschäftsjahr 2006 wies die Kolbenschmidt Pierburg Gruppe ein Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) von 90 MioEUR aus und lag damit um 28,5% unter dem Vorjahreswert. Der Ertragsteueraufwand verringerte sich um 16 MioEUR auf 25 MioEUR; dies entspricht einer Ertragsteuerquote von 28% nach 32% im Vorjahr. Der Gewinn nach Steuern (Konzern-Jahresüberschuss) ging um 21 MioEUR auf 65 MioEUR zurück. Unter Berücksichtigung der Anteile anderer Gesellschafter am Konzern-Jahresüberschuss ergab sich bei einer unveränderten Zahl der Aktien ein Ergebnis je Aktie von 2,29 EUR nach 3,01 EUR im Vorjahr. Vermögens- und Kapitalstruktur. Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2006 nahm im Vorjahresvergleich um 2,7% auf 1.390 MioEUR zu. Zum Bilanzstichtag 2006 betrugen die langfristigen Vermögenswerte 832 MioEUR. Gegenüber dem Vorjahresstichtag bedeutete dies einen Anstieg um 3,7%. Der Anstieg beruht im Wesentlichen auf der Zunahme der Sachanlagen – die Zugänge lagen deutlich über den Jahresabschreibungen. Die latenten Steuern stiegen um 4 MioEUR. Der Anteil der langfristigen Vermögenswerte an der Bilanzsumme beträgt 59,9% nach 59,3% im Vorjahr. Der Stand der kurzfristigen Vermögenswerte – einschließlich liquider Mittel von 44 MioEUR – belief sich zum 31. Dezember 2006 auf 558 MioEUR und nahm damit gegenüber dem Vorjahr um 1,3% zu. Dieser im Vergleich zur Umsatzsteigerung (+6,4%) unterproportionale Anstieg spiegelt die unternommenen Anstrengungen zur Optimierung des Working Capital wider. Das Vorratsvermögen erhöhte sich moderat um 8 MioEUR (+3,2%) auf 253 MioEUR, der Bestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen konnte um 4 MioEUR auf 227 MioEUR zurückgeführt werden. Damit ging der Anteil des in den kurzfristigen Vermögenswerten gebundenen Kapitals an der Bilanzsumme leicht von 40,7% im Vorjahr auf 40,1% zurück. 18 Konzernlagebericht Unternehmenssituation Zum 31. Dezember 2006 stieg das Eigenkapital im Vorjahresvergleich um 4,1% auf 537 MioEUR. Dies war hauptsächlich auf den Jahresüberschuss von 65 MioEUR zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote stieg um 0,5 Prozentpunkte auf 38,6%. Die langfristigen Verbindlichkeiten betrugen zum Jahresende 350 MioEUR und entsprachen damit dem Vorjahresstand. Die langfristigen Rückstellungen verringerten sich insgesamt um –1 MioEUR. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten nahmen erneut um 6 MioEUR auf 47 MioEUR ab. Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten einschließlich der Latenten Steuern erhöhten sich um 6 MioEUR. Der Anteil des langfristigen Fremdkapitals am Gesamtkapital ging auf 25,2% zurück (Vorjahr: 25,9%). Die kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich um 16 MioEUR auf 503 MioEUR. Dabei steht der Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten eine Abnahme der Ertragsteuerverpflichtungen und der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber. Die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 23 MioEUR ist mehrheitlich eine Folge der gestiegenen Betriebsleistung. Die Ertragsteuerverpflichtungen sanken aufgrund des rückläufigen Ertragsteueraufwands. Der Anteil der kurzfristigen Verbindlichkeiten an der Bilanzsumme liegt mit 36,2% auf Vorjahresniveau. Der Free Cash Flow ist gegenüber dem Vorjahr um 19 MioEUR auf 22 MioEUR gestiegen. Der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit hat sich um 17 MioEUR auf 167 MioEUR verbessert, während gleichzeitig der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit um 2 MioEUR gesunken ist. Trotz eines ergebnisbedingt geringeren Brutto Cash Flow wurde ein höherer Mittelzuflusses aus der laufenden Geschäftstätigkeit erreicht, da einem Working Capital Abbau im Berichtsjahr ein deutlicher Working Capital Aufbau im Vorjahr gegenüber steht. Die Nettoliquidität als Saldo der liquiden Mittel und der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten ging um 14 MioEUR auf –30 MioEUR zurück. Ausgezahlten Dividenden von 36 MioEUR steht ein Free Cash Flow von 22 MioEUR gegenüber. Die Deckung der langfristigen Vermögenswerte durch das Eigenkapital zum Stichtag 31. Dezember 2006 hat sich gegenüber dem Vorjahresstichtag um 0,2 Prozentpunkte auf 64,5% erhöht. Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital deckten auch zum Jahresende 2006 das Anlagevermögen vollständig ab. Im Rahmen der Ermittlung des Return on Capital Employed (ROCE) werden ab dem Geschäftsjahr 2006 zur internen Steuerung Anpassungen des Capital Employed vorgenommen. Diese Anpassungen umfassen den bei der Rheinmetall AG bilanzierten Firmenwert aus dem Erwerb der Anteile an der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe zzgl. aller, in der Vergangenheit vorgenommenen Abschreibungen auf Firmenwerte sowie das der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe zuzurechnende zusätzliche Capital Employed aus der im Rheinmetall Konzernabschluss praktizierten Neubewertung von Grund und Boden. Unter Berücksichtigung dieser Anpassungen von in Summe 166 MioEUR auf das durchschnittliche Capital Employed ergibt sich ein ROCE von 11,7%. Der vergleichbare Vorjahreswert beträgt 16,5%. Dieser Rückgang ist sowohl auf das geringere Ergebnis als auch die Zunahme des durchschnittlichen Capital Employed zurückzuführen. Wertschöpfung. Im Geschäftsjahr 2006 lag die Wertschöpfung von Kolbenschmidt Pierburg mit 709 MioEUR auf Vorjahresniveau. Die zugrunde liegende Konzernleistung nahm im Wesentlichen aufgrund gestiegener Umsatzerlöse um 116 MioEUR auf 2.295 MioEUR zu. Die notwendigen Vorleistungen wuchsen um 126 MioEUR auf ein Volumen von 1.473 MioEUR. Dieser Anstieg wurde neben Mengensteigerungen im Wesentlichen von Rohstoff- und Energiepreisverteuerungen verursacht. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte sowie auf Sachanlagen waren durch die fokussierte Investitionspolitik der Vorjahre weiterhin rückläufig. 19 Entstehung/Verwendung der Wertschöpfung MioEUR 2005 2006 Konzernleistung 2.179 2.295 Vorleistungen 1.347 1.473 Abschreibungen 117 113 Wertschöpfung 715 709 Entstehung in % Verwendung Mitarbeiter in % 553 77 582 82 Öffentliche Hand 48 7 32 5 Darlehensgeber 28 4 30 4 Aktionäre der KSPG AG 36 5 36 5 Unternehmen 50 7 29 4 715 100 709 100 Wertschöpfung Die Wertschöpfung je Mitarbeiter ging im Vergleich zum Vorjahr um 2 TEUR auf 59 TEUR zurück. Von der Wertschöpfung entfielen 582 MioEUR auf die Mitarbeiter (Anteil 82%), 32 MioEUR auf den Staat (5%) sowie 30 MioEUR auf Darlehensgeber (4%). In der Hauptversammlung am 3. Mai 2007 wird eine Dividende von 36 MioEUR (5%) vorgeschlagen. Im Unternehmen verbleiben damit 29 MioEUR oder 4% der Wertschöpfung. Investitionen und Abschreibungen. Kolbenschmidt Pierburg investierte im Geschäftsjahr 2006 149 MioEUR in immaterielle Vermögenswerte (ohne Goodwill) und Sachanlagen nach 162 MioEUR im Vorjahr. Im Investitionsvolumen der Gruppe sind mit dem Ausbau des Pierburg Werkes in Brasilien, den Investitionen in das Produktionsgebäude für die Fertigbearbeitung von Motorblöcken im Bereich KS Aluminium-Technologie und in das im Bau befindliche Customer Center in Neckarsulm umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen zur Zukunftssicherung enthalten. Die Investitionsquote als Verhältnis der Investitionen zum Umsatz ging von 7,9% auf 6,8% im abgelaufenen Geschäftsjahr zurück. Mit dem Ziel einer weiteren Verbesserung der Kapitalproduktivität wurde der in den Vorjahren eingeschlagene Weg des selektiven Einsatzes von Investitionsmitteln im Geschäftsjahr 2006 fortgesetzt. Wie bereits im Vorjahr waren die Investitionen nahezu gleichmäßig auf das In- und Ausland verteilt. Auf das Inland entfiel rund 51% des Investitionsvolumens und auf das Ausland rund 49%. Investitionen nach Geschäftsbereichen MioEUR Veränderung 2005 2006 MioEUR in % Pierburg 68 50 –18 –26,5 KS Kolben 58 58 0 0,0 KS Gleitlager 17 12 –5 –29,4 KS Aluminium-Technologie 16 20 4 25,0 Motor Service 1 1 0 0,0 Sonstige/Konsolidierung 2 8 6 -- 162 149 –13 –8,0 Konzern 20 Konzernlagebericht Unternehmenssituation Wie im Vorjahr bildeten auch im Geschäftsjahr 2006 die Geschäftsbereiche Pierburg und KS Kolben die Schwerpunkte der Investitionstätigkeit. Neben Ersatz- und Rationalisierungsmaßnahmen wurde vor allem in den Auf- und Ausbau der Kapazitäten für neue Kundenprojekte investiert. Der Geschäftsbereich Pierburg investierte im Inland in erster Linie in Produktneuanläufe und in den Aufbau von Kapazitäten zur Deckung gestiegener Kundenbedarfe. Dabei lag ein Schwerpunkt der Investitionen auf Kapazitätserhöhungen für die Fertigung von Saugrohren sowie von elektrischen Wasserpumpen. Des Weiteren wurde in die Ausstattung des FuE-Bereiches sowie in die Fertigstellung des „Customer Centers“ in Neuss investiert. Bei den ausländischen Pierburg-Gesellschaften wurde in Spanien und den USA vor allem in Montagekapazitäten für Abgasrückführventile, in den USA zudem in die Produktion von Wasserpumpen investiert. Die Gesellschaften in Italien und Frankreich konzentrierten sich auf die Kapazitätserhöhung in der Öl- und Wasserpumpenfertigung. Im tschechischen Werk wurde in den Auf- und Ausbau der Fertigungsanlagen für Sekundärluftpumpen, Abgasklappen und elektrische Antriebsmodule investiert. Der Investitionsschwerpunkt der brasilianischen Gesellschaft lag auf dem Bau der Produktions- und Bürogebäude sowie der maschinellen Ausstattung zur Installation von Kapazität für Druckguss und Fertigbearbeitung sowie zur Erweiterung der Montage. Im Geschäftsbereich KS Kolben wurden an den inländischen Standorten vornehmlich Ersatzinvestitionen sowie Kapazitätserweiterungen für neue Projekte im Produktbereich Groß- und Stahlkolben realisiert. Es wurden Fertigungslinien für die Stahlkolbenherstellung sowie Produktionseinrichtungen zur Kapazitätserweiterung und Restrukturierung der Großkolbenfabrik beschafft. In den ausländischen Werken des Geschäftsbereichs wurde in die Erweiterung bestehender Kapazitäten investiert mit Schwerpunkten in Tschechien und Japan. Zudem war die im Frühjahr erfolgte Übernahme und der weitere Ausbau des mexikanischen Werkes ein wesentlicher Bereich der Investitionstätigkeit. Die Inlandsinvestitionen des Geschäftsbereiches Gleitlager waren im Jahr 2006 im Wesentlichen auf die Erweiterung der Kapazitäten zur Vormaterialfertigung in St. Leon-Rot sowie die Kapazitätserweiterung in der Teilefertigung am Standort in Papenburg fokussiert. Des Weiteren wurde mit dem Bau eines neuen Logistikzentrums begonnen. Die Investitionen in den USA dienten der Verbesserung der Produktions-Infrastruktur. Außerdem wurde in weitere Einrichtungen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit und in die Fertigungsperipherie investiert. Mit dem Ziel der Erschließung neuer und lukrativer Geschäftsfelder lag der Fokus der Investitionstätigkeit des Geschäftsbereichs KS Aluminium-Technologie im Jahr 2006 auf Gebäudeinvestitionen zur Vorbereitung der Expansion der Fertigbearbeitungsbereiche. Durch den Ausbau der Bearbeitungsumfänge will der Geschäftsbereich KS Aluminium-Technologie in größerem Maße an der erweiterten Wertschöpfung des Produktes partizipieren. Die Beschaffung von Anlagen und Einrichtungen für Anläufe sowie Hochläufe von neuen Produkten im Bereich Niederdruckguss wurde fortgesetzt. Des Weiteren wurden Investitionen in die Infrastruktur getätigt. Am Standort Neckarsulm wurde mit der Errichtung des neuen Customer Centers begonnen. Die Fertigstellung ist für März 2007 geplant. Aufgrund der konzernübergreifenden Nutzung erfolgt der Bau durch eine Grundstücksgesellschaft außerhalb der operativen Geschäftsbereiche. Kolbenschmidt Pierburg erzielte im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 einen Brutto-Cash-Flow von 181 MioEUR (Vorjahr: 206 MioEUR). Damit wurden die Investitionen erneut vollständig aus dem BruttoCash-Flow finanziert. 21 Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände (ohne Abschreibungen auf Firmenwerte) der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe beliefen sich im Geschäftsjahr 2006 auf 113 MioEUR und lagen damit unter dem Vorjahresniveau von 117 MioEUR. Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß IFRS 3 sowie IAS 36 und 38 seit 2004 nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Die durchgeführten Impairment-Tests haben zu keinen außerplanmäßigen Abschreibungen geführt. Die Investitionen des abgelaufenen Geschäftsjahrs von 149 MioEUR lagen um rund 32% über den Abschreibungen von 113 MioEUR. Im Vorjahr lagen die Investitionen um rund 39% über den Abschreibungen. Forschung und Entwicklung. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (FuE) wurden gegenüber dem bereits hohen Niveau des Vorjahres nochmals um 4,8% auf 109 MioEUR gesteigert. Hinzu kommen 11 MioEUR (Vorjahr: 7 MioEUR) FuE-Leistungen, die die Aktivierungskriterien nach IFRS erfüllten. Die FuEQuote, definiert als Aufwand im Verhältnis zum Umsatz, erreicht mit 5,0% das Vorjahresniveau. Der Anteil der zum Stichtag 31. Dezember 2006 mit Forschungs- und Entwicklungsaufgaben betrauten Mitarbeiter an der Gesamtbelegschaft beträgt 7,2%. Forschungs- und Entwicklungsausgaben nach Geschäftsbereichen MioEUR Veränderung 2005 2006 MioEUR in % Pierburg 54 55 1 1,9 KS Kolben 37 37 0 0,0 7 8 1 14,3 6 9 3 50,0 104 109 5 4,8 KS Gleitlager KS Aluminium-Technologie Konzern Mit Beginn 2006 sind die Aufbau- und Ablauforganisation aller Entwicklungsaktivitäten bei Pierburg neu gestaltet worden. Aus ursprünglich drei Produktbereichen entstanden fünf neue Business Units sowie eine Zentrale Entwicklung, die in enger Abstimmung mit den Business Units die Entwicklung innovativer Lösungen vorantreibt, um die Technologieführerschaft von Pierburg auszubauen. In der Business Unit Air Management wurde die Entwicklung verschiedener Applikationen für Saugrohre – darunter zwei Magnesium-Saugrohrprojekte für Motoren der Premium-Klasse – erfolgreich abgeschlossen. Die Entwicklung des integrierten Saugsystems mit Abgasrückführsystem und Abgaskühlung mit Vorteilen bezüglich Bauraumoptimierung und Schnittstellenreduktion wurde fortgesetzt. Aus dieser Entwicklung sind die innovativen, hochintegrierten AGR-Kühlermodule mit neuen Verbindungstechnologien hervorgegangen. Diese Systeme, die sowohl für den Einsatz im AGR-Hochdruckbereich wie auch im AGR-Niederdruckbereich geeignet sind, bieten zudem die Möglichkeit einer sehr effizienten Abgasrückführungskühlung mittels Niedertemperaturkühlkreisläufen. Zielrichtung ist die Minimierung der Stickoxidemissionen zur Einhaltung der Emissionsgrenzwerte. In diesem wichtigen Segment wurden bereits erste Euro-5-Projekte im dieselmotorischen Feld akquiriert. In der Business Unit Actuators wurde die Entwicklung der elektrischen Klappenstutzen für Diesel- und Ottomotoren mit einer neuen Technologie erfolgreich weitergeführt. Elektrische Antriebsmodule sind in verschiedenen Abstufungen für neue Anwendungen und als Ersatz für unterdruckgesteuerte Systeme zum Einsatz gebracht worden. 22 Konzernlagebericht Unternehmenssituation In der Business Unit Emission Control wurden die Abgasrückführsysteme mit optimierten, stark entdrosselten Abgasrückführventilen und hochintegrierten AGR-Kühlermodulen mit dem Ziel weiterentwickelt, zukünftige Emissionsgrenzwerte (US-07 und Euro 6) einzuhalten. Die schon breit in die Märkte eingeführte elektromotorische Abgasrückführung wird kostenoptimiert für weitere Euro-5-Anwendungen eingesetzt. Für den Nutzfahrzeugbereich wurde ein elektromotorisches Doppelteller-AGR-Ventil für den großvolumigen Motor eines amerikanischen Kunden entwickelt. Mit der elektrisch betätigten Abgasklappe für Niederdruck-AGRSysteme konnte eine Produktinnovation erstmalig durch Pierburg in den Markt eingeführt werden. Eine Weiterentwicklung der Abgasklappen stellen die Bypassklappen dar, die die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte (Euro 5 und Euro 6) durch Rückführung heißer Abgase beim Kaltstart unterstützen. Eine erste Anwendung ist in 2006 in Serie gegangen, an weiteren Applikationen wird gearbeitet. Für die neu entwickelte kompakte Sekundärluftpumpe, die sich durch einen kleineren Bauraum und geringeres Gewicht auszeichnet, erfolgte der Serienstart in den USA. Ein erster Serienauftrag konnte für das neu entwickelte elektromagnetisch betätigte Sekundärluftventil verbucht werden, welches sich neben dem kompakteren Design durch höhere Öffnungskräfte und bessere Diagnosefähigkeit auszeichnet. In der Business Unit Pumps wurde bei der variablen Ölpumpe der Schritt in Richtung Serienentwicklung mit Kunden insbesondere aus den USA und dem Nfz-Markt unternommen. Bei der bedarfsgerecht steuerbaren elektrischen Kühlmittelpumpe wurde die Erweiterung des Produkt- und Kundenspektrums zügig vorangetrieben. Entwicklungsleistungen bei der mechanischen Wasserpumpe bezogen sich hauptsächlich auf zahlreiche neue Projektaufträge. Die Vakuumpumpenfunktion wurde hinsichtlich höherer Drehzahlen bei modernen Benzin-Direkteinspritzern optimiert. In der Business Unit Solenoid Valves wurde zur Kostenreduzierung eine neue Generation von elektropneumatischen Wandlern (EPW) entwickelt. Das Schubumluftventil wurde als membranlose Variante weiterentwickelt und für die neue Produktgruppe AGR-Kühler wurde der integrierte pneumatische Aktuator (IPA) entwickelt, der die beiden Bauteile elektrisches Umschaltventil (EUV) und Unterdruckdose in einem Modul zusammenfasst. Zur Regelung variabler Ölpumpen, die verstärkt in den Markt drängen, wurde mit der Entwicklung eines Hydraulikventils begonnen. Im Geschäftsbereich Pierburg wurden im Jahr 2006 für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten 55 MioEUR (+1,9%) aufgewendet. Damit lag die FuE-Quote weiterhin bei 6,0% vom Umsatz. Zum 31. Dezember 2006 waren insgesamt 421 Mitarbeiter mit Forschungs- und Entwicklungsaufgaben betraut. Die Steigerung der Leistungsdichte sowie weitere Verbrauchs- und Emissionsreduzierungen zählen im Geschäftsbereich KS Kolben seit Jahren unverändert zu den treibenden Faktoren bei der Entwicklung neuer Motorkomponenten. Bei Ottomotoren bedeutet dies vorwiegend die Erhöhung der Leistungsdichte mittels Aufladung und Brennstoffdirekteinspritzung bzw. variabler Ventilsteuerung. Für die dabei einzusetzenden Kolben resultieren daraus höchste Anforderungen an Festigkeit bei gleichzeitig geringer Masse. Die dafür entwickelte Technologie LiteKS findet bei der Mehrzahl der aktuellen Serienentwicklungen Anwendung. Im aufgeladenen Ottomotor mit Direkteinspritzung kommen fortgeschrittene Nutschutzmaßnahmen (Ringträger) zum Einsatz. Außerdem wurden für Anwendungen im hohen Temperaturbereich gegossene Ottokolben mit Kühlkanal und für hohe Belastungen des Systems Kolbenbolzen/Nabe, besonders bei hohem Drehzahlniveau die Bohrungsgeometrie HispeKS entwickelt. Kolben für neue Pkw-Turbodieselmotoren sind wegen der weiter steigenden Leistungsdichte nur noch unter Verwendung von Kühlkanälen darstellbar. Neben gekühlten Ringträgern – GalleriKS – kommt für Serienentwicklungen der Kühlkanal mit variablem Querschnitt – ContureKS – für Kolben mit großen Muldenab- 23 messungen zum Einsatz. Für fortgeschrittene variable Geometrien (DynamiKS) wurden Gestaltung und Gießtechnologie in diesem Jahr entwickelt. Absenkungen von Muldenrand- und Nuttemperaturen von ca. 20°C sind möglich. Im Nkw-Bereich lagen die Entwicklungsschwerpunkte nach wie vor bei Ganzstahlkolben mit weiter optimierten Designkonzepten. Diese Kolben sind für Zylinderdrücke bis 250 bar geeignet, die bei den Motoren für die Einhaltung der zukünftigen Emissionsgrenzwerte benötigt werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind weiter verbesserte Werkstoffe für höchste thermische und mechanische Belastungen bei Pkw- und Nkw-Motoren einsatzreif geworden. Auch bei Kolben für Großmotoren wurden höchst belastbare, ein- und mehrteilige Stahlkolben entwickelt und zur Felderprobung an mehrere Kunden ausgeliefert. Die Aufwendungen für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Geschäftsbereichs KS Kolben betrugen im Jahr 2006 unverändert 37 MioEUR, die FuE-Quote lag damit bei 5,2%. Weltweit waren zum Stichtag 31. Dezember 2006 im Bereich Forschung und Entwicklung 333 Mitarbeiter tätig. Vor dem Hintergrund der ab Juli 2008 geltenden EU-Rechtsforderung nach gänzlich bleifreien Gleitlagern in Serienfahrzeugen bis 3,5 t Gesamtgewicht konzentrierten sich im Geschäftsbereich KS Gleitlager die FuE-Aktivitäten in 2006 vornehmlich auf die Erreichung der Serienreife aller neu entwickelten GleitlagerWerkstoffprozesse. Mehrere Abgüsse des bleifreien Verbundwerkstoffs auf der Seriengießerei in Greensburg/Indiana, USA verdeutlichten die Herausforderungen des Gießens eines solchen Werkstoffes. Dieser tribologisch höchst leistungsfähige Gleitwerkstoff bildet die Basis für das neue Sputterlager. Ebenfalls unter Serienbedingungen wurde am Standort St. Leon-Rot in mehreren Kampagnen der neue bleifreie Stahl-/Bronze-Sinterwerkstoff produziert. Er dient als Ersatzwerkstoff für die heute noch bleihaltigen Werkstoffe in Pleuellagerschalen und Buchsen. Dieser Werkstoff ersetzt in Kombination mit einer Gleitlackschicht niedrig belastete Sputterlager. Er bildet damit eine neue Variante, dem Wettbewerbsdruck im Sputterteilesegment zu begegnen. Eine Substitution von Sputterlagern im unteren Belastungsbereich gelang ebenso mit dem neu entwickelten Stahl-/Aluminiumwerkstoff. Der Verlust von Geschäft, insbesondere an japanische Gleitlagerwettbewerber, konnte damit verhindert werden. Für den neuen Hochleistungs-Stahl-/Kunststoff-Verbundwerkstoff war der Serienstart auf der ebenfalls neuen Heißpresslinie im Werk St. Leon-Rot im September dieses Jahres. Extreme Verschleißfestigkeit, speziell unter Mischreibungsbedingungen, machen diesen Werkstoff zum Favoriten für Gleitlager in Dieselhochdruckeinspritzpumpen. Er erträgt einen Pumpendruck von über 2000 bar. Speziell für Lagerbuchsen in dieser Applikation ging ebenfalls im vergangenen Herbst die Laserschweißanlage in St. Leon-Rot in Betrieb. Hohe geometrische Qualität bei gleichzeitig unzerstörter Kunststoffgleitschicht bilden die herausragenden technischen Vorteile des Laserschweißens in der Gleitlagertechnik. Auf große positive Resonanz stieß das erste KS Gleitlagersymposium im vergangenen Herbst. Aus Anlass der Fertigstellung des neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums waren Kunden und Entwicklungspartner nach St. Leon-Rot eingeladen. Fachvorträge sowie Demonstrationen im Prüffeld und in der Fertigung zeigten die deutlich gesteigerte Systemkompetenz von KS Gleitlager. 24 Konzernlagebericht Unternehmenssituation Die Aufwendungen für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Geschäftsbereichs KS Gleitlager betrugen im Jahr 2006 8 MioEUR (+14,3%), die FuE-Quote lag damit bei 4,1%. Weltweit waren zum Stichtag 31. Dezember 2006 im Bereich Forschung und Entwicklung 61 Mitarbeiter tätig. Der Geschäftsbereich KS Aluminium-Technologie setzte im Geschäftsjahr 2006 im Bereich NiederdruckKokillenguss den strategischen Ansatz „Guss und Fertigbearbeitung von Aluminium-Motorblöcken im Premiumsegment“ im Rahmen von Serienentwicklungsprojekten fort. Des Weiteren wurde zielgerichtet an der Optimierung von Druckguss-Motorblöcken gearbeitet. Hierbei wurde versucht, verschiedenen sich abzeichnenden Trends Rechnung zu tragen. Vor dem Hintergrund einer Internationalisierung des Motorblockgeschäfts kommt dem kostengünstigen Druckgussverfahren besondere Bedeutung zu. Dabei geht es darum, die funktionale Qualität von im AluminiumDruckguss gegossenen Motorblöcken anzuheben. Angesichts weiter steigenden Kostendrucks verbessert dies die Chancen für den breiteren Einsatz solcher Motorblöcke z.B. zunehmend auch bei Motorblöcken in V-Bauweise sowie bei zukünftigen „Downsizing“-Konzepten, d.h. kleinen, verbrauchsgünstigen, aber sehr hoch beanspruchten Motoren. Zukunftsträchtige Technologien, beispielsweise LOKASIL-Zylinderlaufflächen, Closed-deck-Bauweise und lokale Aluminium-Metal-Matrix-Composite-Werkstoffe, wie sie zur Fachmesse IAA 2005 erstmals vereint in einem Motorblock in Form eines Technologieträgers präsentiert wurden, haben mittlerweile einen seriennahen Stand erreicht. Aufgrund zunehmend kritische Werte erreichender Bauteilbeanspruchung hat die Werkstoffentwicklung nochmals an Bedeutung gewonnen. Die KS Aluminium-Technologie setzte hier Zeichen durch die Installation weiterer Einrichtungen für die dynamische Werkstoffprüfung. Sowohl die Steigerung der Lagerstuhlfestigkeit als auch der Verschleißfestigkeit der Zylinderlauffläche sind Wettbewerbskriterien, denen sich das Unternehmen auch in den folgenden Jahren stellen wird. Für Forschung und Entwicklung wurden im Geschäftsbereich KS Aluminium-Technologie 9 MioEUR aufgewendet, was einer FuE-Quote von 4,0% entsprach. Zum Stichtag 31. Dezember 2006 waren 44 Mitarbeiter in diesem Bereich tätig. Personal. Zum Jahresende 2006 waren in den Konzerngesellschaften insgesamt 11.922 Mitarbeiter beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahresstichtag stieg die Zahl der Beschäftigten um 223 Mitarbeiter (+1,9%). Der Mitarbeiteraufbau erfolgte vornehmlich im Geschäftsbereich KS Kolben durch die Akquisition des kompletten Bereiches Kolben-Erstausrüstung des Kolbenherstellers Pistones Moresa, Celaya, Mexico. Der Geschäftsbereich Pierburg zeigt aufgrund der Restrukturierungsprojekte in den deutschen Werken rückläufige Mitarbeiterzahlen. Die Erhöhung der Mitarbeiterzahl in den übrigen Geschäftsbereichen war im Wesentlichen umsatzbedingt. Die Zahl der bei den inländischen Gesellschaften beschäftigten Mitarbeiter betrug 5.659 und ist gegenüber dem Stichtag des Vorjahres gesunken (–4,4%). Der Anteil der im Inland beschäftigten Mitarbeiter an der Gesamtbeschäftigtenzahl ging damit aufgrund des Personalaufbaus im Ausland auf 47,5% zurück (Vorjahr: 50,6%). 25 Mitarbeiter Veränderung 31.12.2005 31.12.2006 absolut in % Pierburg 3.483 3.391 –92 –2,6 KS Kolben 5.779 6.047 268 4,6 KS Gleitlager 1.015 1.028 13 1,3 KS Aluminium-Technologie 1.007 1.035 28 2,8 375 376 1 0,3 Sonstige 40 45 5 12,5 Konzern 11.699 11.922 223 1,9 5.917 5.659 –258 –4,4 (50,6%) (47,5%) 5.782 6.263 481 8,3 Motor Service davon Inland davon Ausland Der Umsatz je Mitarbeiter betrug im Geschäftsjahr 2006 182 TEUR und lag damit über dem Vorjahreswert von 178 TEUR (+2,2%). Der Personalaufwand der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe stieg um 3,5% auf 563 MioEUR (Vorjahr 544 MioEUR) an. Auf Löhne und Gehälter entfielen 446 MioEUR (Vorjahr 433 MioEUR), auf Sozialabgaben 82 MioEUR (75 MioEUR) und auf Altersversorgungsaufwendungen 35 MioEUR (36 MioEUR). Im Berichtsjahr wurde für die Betriebe des Konzerns in Deutschland ein neuer Lohn- und Gehaltstarifvertrag zwischen den Arbeitgeberverbänden der Metallindustrie und der IG Metall abgeschlossen. Demnach erhöhten sich die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter ab Juni 2006 um 3%. Für die Monate März bis Mai 2006 wurde eine Einmalzahlung von 310 EUR vereinbart. Von der Möglichkeit, diese Einmalzahlung erfolgs- und betriebsabhängig zu variieren, wurde nicht Gebrauch gemacht. Die Umstellung auf den Entgeltrahmentarifvertrag (ERA) wurde in 2006 begonnen und wird 2007 abgeschlossen. Für den Geschäftsbereich Motor Service ist es gelungen, einen Ergänzungstarifvertrag abzuschließen, der für diesen Geschäftsbereich erhebliche kostenwirksame Erleichterungen bringt und somit die Wettbewerbsfähigkeit erhöht. Anknüpfend an die positiven Erfahrungen und Ergebnisse mit unseren Erfolgsbeteiligungsmodellen wurde auch im Jahr 2006 für die Anerkennung und Erreichung der Renditeziele 2005 an die tariflichen Mitarbeiter der inländischen Führungsgesellschaften eine Erfolgsbeteiligung ausgezahlt. Um die inländischen Werke an geänderte Marktbedingungen flexibel anzupassen, waren und sind umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen erforderlich. Im Geschäftsbereich Pierburg wurde ein weiteres Projekt dieser Art begonnen, in dem neben einer Personalanpassung auch ergänzende tarifliche Regelungen neu verhandelt werden. Die Fortbildung unserer Mitarbeiter, nicht nur in der ständigen Verbesserung von Arbeitstechniken, sondern besonders im Bereich der Führungs- und Kommunikationstechniken, wurde weiter gesteigert. Der Prozess der vorhandenen Potentialeinschätzung aller Führungskräfte und Führungsnachwuchskräfte wurde weiter ausgebaut und verbessert. Die Kompetenzen und Fähigkeiten unserer Mitarbeiter sind die Grundlage unseres Erfolgs und der Motor des Unternehmens. Wir können uns nur durch unsere Mitarbeiter dem ständigen Wandel des Marktes und der technischen Innovation stellen. Dies bedarf der laufenden Verbesserung der Qualifikation und der Steigerung der Motivation. Auch 2006 konnten unsere Mitarbeiter ihre Fähigkeiten wieder unter Beweis stellen und unsere Organisation weiterhin nachhaltig optimieren. Dass wir uns erfolgreich 26 Konzernlagebericht Unternehmenssituation dem ständigen Verbesserungsprozess stellen, war nur möglich durch stetige Fortbildungsmaßnahmen, die Steigerung des betrieblichen Vorschlagwesens und die konsequente Verbesserung der technischen und betrieblichen Prozesse und Abläufe. Die Führungskräfteentwicklungsmaßnahmen einschließlich der Führungskräftenachwuchsplanung wurden verstärkt, indem das konzernweite Konzept „Führen mit Zielen“ auf die mittleren Ebenen der Führungskräfte und Mitarbeiter ausgedehnt wurde. Das Erreichen der Ziele ist durch variable Vergütungsbestandteile vom Erfolg der Gruppe abhängig. Damit wird ein noch stärkeres selbstverantwortliches Handeln der Führungskräfte und Mitarbeiter gefördert. Die Mitarbeiter haben unterstrichen, dass sie den Veränderungsprozess des Unternehmens aktiv unterstützen und somit Träger der ständigen Verbesserung sind. Der Bereich der Ausbildung von jungen Menschen ist für uns nicht nur eine gesellschaftliche Verpflichtung. Der Einsatz der ausgelernten Auszubildenden in den Geschäftsbereichen ist eine Grundlage unseres Erfolges, da wir so über gut ausgebildete Mitarbeiter verfügen, die unabdingbar sind für eine hoch qualifizierte Produktion und Qualität. Aus diesem Grund bilden wir weiterhin auf dem hohen Niveau von 340 Auszubildenden aus. Die notwendigen Maßnahmen erfolgreich durchzuführen, gelingt nur durch eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern aller Gesellschaften in den Betriebsräten und Aufsichtsräten. Diese haben mit die Grundlage für den Erfolg der gesamten Gruppe geschaffen. Besonders danken wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesellschaften der Kolbenschmidt Pierburg AG für ihren hohen Einsatz und die besonderen Leistungen im Geschäftsjahr 2006 – ohne sie hätten wir in vielen Betätigungsfeldern unsere Ziele nicht erreicht. Bericht über die Beziehung zu verbundenen Unternehmen. Die Rheinmetall AG, Düsseldorf, hält über die Rheinmetall Berlin Verwaltungsgesellschaft mbH, Berlin, die Rheinmetall Verwaltungsgesellschaft mbH, Düsseldorf, und die KP Beteiligungs GmbH & Co. KG, Düsseldorf, die Mehrheit der Aktien der Kolbenschmidt Pierburg AG. Unternehmensverträge zwischen der Kolbenschmidt Pierburg AG und der Rheinmetall Berlin Verwaltungsgesellschaft mbH, der KP Beteiligungs GmbH & Co. KG, der Rheinmetall Verwaltungsgesellschaft mbH oder der Rheinmetall AG bestehen nicht. Gemäß den Vorschriften des § 312 AktG wurde ein Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt, der von PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, geprüft und uneingeschränkt testiert wurde. Der Bericht des Vorstands schließt mit der Erklärung: „Nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem Rechtsgeschäfte vorgenommen oder Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, hat unsere Gesellschaft bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden.“ Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals. Das gezeichnete Kapital der Kolbenschmidt Pierburg AG beträgt wie im Vorjahr 72 MioEUR und besteht aus 28.003.395 auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien. 27 Beteiligungen am Kapital die 10% der Stimmrechte überschreiten. Die Rheinmetall AG ist über ihre Tochtergesellschaften Rheinmetall Verwaltungs GmbH, KP Beteiligungs GmbH & Co KG und Rheinmetall Berlin Verwaltungs GmbH zum Bilanzstichtag im Besitz von ca. 97,6% der Stimmrechte und damit Hauptaktionär der Kolbenschmidt Pierburg AG. Die übrigen Stimmrechtsanteile befinden sich in Streubesitz. Vorschriften und Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und über die Änderung der Satzung. Ernennung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands richten sich nach § 84 Abs. 1 und 3 AktG sowie nach § 6 Abs. 2 der Satzung. Satzungsänderungen beschließt die Hauptversammlung gemäß § 119 Abs. 1 Nr. 5 AktG. Änderungen, die nur die Fassung der Satzung betreffen, können durch den Aufsichtsrat beschlossen werden (§ 12 Abs. 5 der Satzung). Grundzüge des Vergütungssystems Vorstand und Aufsichtsrat. Die Vergütungsstruktur für den Vorstand wird vom Aufsichtsrat unter Einbeziehung von etwaigen Konzernbezügen in angemessener Höhe auf der Grundlage einer Leistungsbeurteilung festgelegt. Kriterien für die Angemessenheit der leistungsbezogenen Vergütung bilden insbesondere die Aufgaben und der Beitrag des Vorstandsmitglieds, seine Leistung sowie die wirtschaftliche und finanzielle Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens unter Berücksichtigung seines Vergleichsumfelds. Die Vergütung ist so bemessen, dass sie am internationalen Markt für hochqualifizierte Führungskräfte wettbewerbsfähig ist; sie orientiert sich an der Höhe und der Struktur der Vorstandsvergütung bei vergleichbaren in- und ausländischen Unternehmen. Das Zieleinkommen besteht aus 60% Festeinkommen und 40% variablem Einkommen, wobei das variable Einkommen sich zu 70% am so genannten Ergebnisbeitrag 1 (Soll-/Ist-Vergleich zum Plan der eigenen Einheit) und zu 30% am Ergebnisbeitrag 2 (Soll-/Ist-Vergleich zum Plan der übergeordneten Einheit) anhand der Steuerungsgrößen EBIT, EBT und ROCE orientiert. Als neues Incentive-Modell ist ein zusätzliches Programm installiert. Es ist nicht an den Aktienkurs des Unternehmens gebunden, sondern hat ausschließlich die realisierte absolute Steigerung des Ergebnisses vor Steuern zum Gegenstand. Das Programm gilt für alle Vorstandsmitglieder und die ersten beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands seit 2006. Der daraus errechnete Bonusbetrag wird netto zu 50% in Aktien der Rheinmetall AG ausbezahlt. Die Gesellschaft hat für den Vorstand eine D&O-Versicherung (Directors‘ and Officers‘ Liability Insurance/ Vermögensschaden-Haftpflicht) abgeschlossen; ein angemessener Selbstbehalt wurde vereinbart. Jedes Aufsichtsratsmitglied erhält eine feste Vergütung und eine veränderliche Vergütung in Abhängigkeit von der ausgeschütteten Dividende. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält die doppelten Bezüge, sein Stellvertreter die 11/2 -fachen Bezüge. Jedes Mitglied eines Ausschusses des Aufsichtsrats erhält einen Zuschlag von 25%, der Vorsitzende eines Ausschusses einen Zuschlag von 50% auf die einfache Aufsichtsratsvergütung, maximal jedoch 50% für die Mitglieder eines Ausschusses und stellvertretende Vorsitzende, 100% für Vorsitzende eines Ausschusses. Jedes Aufsichtsratsmitglied erhält neben dem Ersatz seiner Aufwendungen für jede Aufsichtsratssitzung, an der das Mitglied teilnimmt, ein Sitzungsgeld. Für die persönliche Teilnahme an Ausschusssitzungen, die nicht am Tage einer Aufsichtsratssitzung stattfinden, wird ebenfalls ein Sitzungsgeld gewährt. Die Gesellschaft hat für den Aufsichtsrat eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung abgeschlossen; ein angemessener Selbstbehalt wurde vereinbart. 28 Konzernlagebericht Unternehmenssituation Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer und Mitarbeiter des Rheinmetall-Konzerns, soweit diese nicht Arbeitnehmervertreter sind, erhalten keine Aufsichtsratsvergütung. Risikomanagement. Das Instrumentarium zur Früherkennung, Steuerung und Überwachung von Risiken ist in einer konzernweit geltenden Risikomanagement-Richtlinie definiert. Zusammen mit klaren Organisationsund Führungsstrukturen, eindeutigen Verfahrensanweisungen und Richtlinien sowie effizienten Informations- und Kontrollsystemen besteht ein strukturiertes Vorgehen, um Risiken frühzeitig zu erkennen und ihnen angemessen begegnen zu können. Grundlage des Risikomanagements bildet eine jährliche Aktualisierung der Risikolandschaft. Eingebunden in die jährliche strategische und operative Planung werden dabei potenzielle Risiken identifiziert, kategorisiert sowie hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer möglichen Schadenshöhe bewertet. Darauf aufbauend stellen monatliche Risikoberichte und Sitzungen der Risk Committees sowie gegebenenfalls ad hoc-Meldungen das frühzeitige Erkennen von potenziellen Risiken, deren Bewertung und den gleichen Informationsstand in der Gruppe sicher. Erforderliche Vorsorge-, Sicherungs- oder Gegensteuerungsmaßnahmen können so zeitnah eingeleitet und verfolgt werden. Darüber hinaus wird in Abhängigkeit von der Überschreitung eines definierten Schwellenwerts die Information des Aufsichtsrates und der Muttergesellschaft gewährleistet. Die Prüfung der Wirksamkeit des Risikomanagements wird zum einen durch regelmäßige Audits der Internen Revision der Muttergesellschaft Rheinmetall AG und zum anderen auch im Rahmen von Sonder- und Jahresabschlussprüfungen durch die von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählte Prüfungsgesellschaft wahrgenommen. Umfeld- und Branchenrisiken. Die Kolbenschmidt Pierburg AG und ihre Beteiligungsgesellschaften sind auf dem Gebiet der Entwicklung und Produktion von Komponenten, Modulen und Systemen für die internationale Fahrzeugindustrie tätig und werden daher in ihrer künftigen wirtschaftlichen Entwicklung auch durch den Verlauf der weltweiten Automobilkonjunktur beeinflusst. Der Einfluss einzelner Märkte und Kunden auf die wirtschaftliche Situation von Kolbenschmidt Pierburg wird durch eine unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten realisierte Internationalisierung der Gruppe reduziert. Des Weiteren kommt es durch die diversifizierte Kundenstruktur zu einem Ausgleich der Produktionszahlschwankungen einzelner Automobilhersteller. Der Druck der Kunden zur Erzielung weiterer Preisreduzierungen besteht nach wie vor. Eine Risikobegrenzung ist durch die Schaffung zusätzlicher Preis-Kosten-Spielräume möglich und wird über die Realisierung von Produkt- und Prozessinnovationen, die Durchführung kontinuierlicher Verbesserungsprozesse und Strukturoptimierungen als auch die Beibehaltung eines strengen Kostenmanagements erreicht. Risiken aus den betrieblichen Aufgabenbereichen. Das von Kolbenschmidt Pierburg in der Vertriebsplanung vorgesehene interne Wachstum erfordert eine Vielzahl von komplexen und technologisch anspruchsvollen Produktneuanläufen, die durch ihre Anzahl und ihren Umfang grundsätzlich risikobehaftet sind. Die Umsetzung dieser neuen Serienprodukte in ein profitables Wachstum wird durch ein umfassendes Projektund Qualitätsmanagement sichergestellt. Im Falle zu erwartender Verluste aus einzelnen Produktneuanläufen wurde im Jahresabschluss 2006 im Rahmen der Drohverlustrückstellung in angemessenem Umfang bilanzielle Vorsorge getroffen. 29 Verschiedene Konzerngesellschaften sind Schwankungen bei den Rohmaterialpreisen ausgesetzt. Wichtigstes Instrument zur Reduzierung der Risken aus Rohmaterialpreissteigerungen sind die vereinbarten Materialteuerungszuschläge (MTZ). Die MTZ erlauben es, Preissteigerungen bei Rohstoffen mit einer vertraglich vereinbarten zeitlichen Verzögerung an die Kunden weiterzugeben. Die MTZ-Regelungen greifen vor allem bei dem für Kolbenschmidt Pierburg wichtigsten Rohstoff Aluminium. Darüber hinaus existieren auch MTZ bei Kupfer, Stahl und Zinn in den Gesellschaften, für die diese Rohstoffe von herausragender Bedeutung sind. Neben den MTZ wird das Materialpreisrisiko auch durch die Steuerung von Einkaufszeitpunkt und Einkaufsmenge optimiert. Ab 2007 werden zusätzliche flankierende Sicherungsmaßnahmen zum Einsatz kommen. Zur Begrenzung der Energiekostenverteuerung erfolgen koordinierte konzernweite Ausschreibungen und teilweise lange Vertragslaufzeiten. Risiken aus der Finanzierung. Aufgrund der international ausgerichteten Geschäftstätigkeit der Beteiligungsgesellschaften der Kolbenschmidt Pierburg AG können Währungs- und Zinsrisiken entstehen. Diese werden zentral vom Treasury der Kolbenschmidt Pierburg AG erfasst und – soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll – entsprechend der vom Vorstand in einer Richtlinie definierten Sicherungspolitik mittels Devisentermin- und Zinsbegrenzungsgeschäften abgesichert. Siehe dazu die Anhangsangabe (37) Sicherungspolitik und Finanzderivate. Die Automobilhersteller werden ihre Fertigungstiefe weiter verringern und zunehmend Wertschöpfungsund Entwicklungsanteile auf die Zulieferindustrie verlagern. Dies kann für die Zulieferer mit einer steigenden Beanspruchung der Finanzmittelausstattung in Form von Vorleistungen für Forschung und Entwicklung sowie für Sachinvestitionen verbunden sein. Generell unterliegen daher in allen Geschäftsbereichen der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe investive Mittel sowohl bei der Budgetierung als auch bei der Freigabe besonders hohen Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit, um zusammen mit den erhaltenen Kundenzuschüssen den Cash Flow zu entlasten. Rechtliche Risiken. Für Risiken aus Elementarschäden und daraus folgender Betriebsunterbrechung sowie Gewährleistungs-, Produkthaftpflicht- und Rückrufrisiken besteht Versicherungsschutz in angemessenem Umfang. Der bestehende Versicherungsumfang wird regelmäßig auf seine Angemessenheit überprüft und gegebenenfalls angepasst. Gleichzeitig wird durch kontinuierliche Projekte zur Prozesssicherheit und umfangreiche Maßnahmen zur Qualitätssicherung die Wahrscheinlichkeit des Auftretens der genannten Risiken minimiert sowie die Schadenshöhe im Falle eines Risikoeintritts begrenzt. Für trotz der ergriffenen Maßnahmen aufgetretene Risiken, die nicht oder nur zum Teil (Selbstbehalt) durch Versicherungen abgedeckt werden, ist im Jahresabschluss 2006 in angemessenem Umfang bilanzielle Vorsorge getroffen worden. In dem seit 1998 laufenden Spruchstellenverfahren wird das im Rahmen der Verschmelzung von Kolbenschmidt Pierburg (Rheinmetall Beteiligungen) ermittelte Umtauschverhältnis auf seine Angemessenheit hin überprüft. Der vom Landgericht Heilbronn beauftragte Gutachter hat in 2005 sein endgültiges Gutachten vorgelegt. Der Gutachter kommt zu abweichenden Wertansätzen für die im Januar 1998 verschmolzenen Unternehmen; sich daraus ergebende Zuzahlungsrisiken sind durch die im Rahmen der Verschmelzung gebildete Kapitalrücklage gedeckt. Die Kolbenschmidt Pierburg AG hat eine Überprüfung des Gutachtens durch den gerichtlich bestellten Sachverständigen veranlasst. In der Stellungnahme des Gutachters dazu nimmt er – ausgelöst durch den Überprüfungsbericht des gerichtlich bestellten Sachverständigen – die Wertansätze aus seinem Gutachten zu Gunsten des Unternehmens zurück. Die Kolbenschmidt Pierburg AG sieht unverändert keine Veranlassung, von den ursprünglich ermittelten Wertrelationen Abstand zu nehmen. Diese wurden zum Zeitpunkt der Verschmelzung beider Unternehmen durch zwei unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaften ermittelt und von einem gerichtlich bestellten Verschmelzungsgutachter 30 Konzernlagebericht Unternehmenssituation bestätigt. Kolbenschmidt Pierburg geht davon aus, dass diese von drei unabhängigen Gutachtern dokumentierten Wertansätze einer endgültigen Prüfung standhalten werden. Um dem Ausgang des Verfahrens nicht vorzugreifen, wird von weiteren Angaben abgesehen. Eine Entscheidung des Landgerichts Heilbronn ist für den 15. März 2007 angekündigt. Wesentliche, den Fortbestand der Kolbenschmidt Pierburg AG und ihrer Geschäftsbereiche gefährdende wirtschaftliche oder rechtliche Risiken sowie sonstige Risiken, die dauerhaft maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft hätten, sind aus heutiger Sicht nicht erkennbar. Chancen. Die unterschiedlichen in- und externen Einflussfaktoren auf das Unternehmen enthalten nicht nur Risiken sondern eröffnen auch Chancen für die Unternehmensentwicklung. Hier ist insbesondere die positive Entwicklung der weltweiten Automobilkonjunktur zu nennen. Dabei spielen neben den Wachstumsmärkten Asiens, die im besonderem Fokus der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe bei der weiteren Internationalisierung stehen, auch die volumenstarken Kernmärkte der Gruppe in Westeuropa und den USA weiterhin eine entscheidende Rolle. Daneben birgt die Preisentwicklung auf den Rohstoffmärkten aufgrund des mittlerweile erreichten hohen Preisniveaus auch die Chance rückläufiger Preise und damit verbunden einen Abbau der Kostenbelastungen durch die hohen Rohstoffpreise. Weltweit ist eine zunehmende Verschärfung der gesetzlichen Abgasnormen festzustellen. Dies bietet zusätzliche Absatzchancen für die vorhandenen und in Entwicklung befindlichen Produkte, die die Einhaltung der Emissionsgesetze unterstützen. Die Chancen eines deutlichen Anstiegs der Marktanteile von dieselbetriebenen Fahrzeugen steigen vor dem Hintergrund der anhaltend hohen Benzinpreise auch in den USA und Asien. Kolbenschmidt Pierburg kann aufgrund seines Know-how und breiten Produktspektrums von einem möglichen Erfolg der dieselbetriebenen Fahrzeuge in diesen Märkten ebenso profitieren wie vom Trend zu direkteinspritzenden Ottomotoren. Darüber hinaus befinden sich innovative Produkte für Anwendungen bei Hybridantrieben in der Entwicklung. Durch die im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut verbesserte internationale Präsenz und Kundennähe sind zusätzliche Wachstumspotenziale erschlossen worden. So sehen wir weiterhin Chancen bei den im Kundenportfolio gegenwärtig noch unterrepräsentierten wachstumsstarken asiatischen Herstellern zusätzliche Aufträge zu akquirieren und auf der Grundlage einer günstigen Kostenbasis auch in den bisherigen Kernmärkten zu wachsen. Dies wird durch die Realisierung von Potenzialen im Fertigungsprozess, den übrigen Abläufen entlang der Wertschöpfungskette und eine weitere Steigerung der Qualität verbunden mit einer Reduktion der Ausschussquoten unterstützt. Weitere Geschäftsmöglichkeiten ergeben sich aus den verstärkten Outsourcing-Potenzialen bei verschiedenen Automobilherstellern im Kolbenbereich und der Erschließung neuer Geschäftsfelder auf der Grundlage des vorhandenen Know-how. 31 Perspektiven Nachtragsbericht. Am 13. Februar 2007 wurde der Kolbenschmidt Pierburg AG durch die Rheinmetall Berlin Verwaltungs GmbH, Berlin, die direkt und indirekt ca. 97,6% der Aktien der Kolbenschmidt Pierbug AG hält, mitgeteilt, dass sie ein Verfahren nach §§ 327 a ff AktG einleitet und den Ausschluss der Minderheitsaktionäre unter Übertragung deren Aktienrechte auf sie betreiben wird (sog. Squeeze-out). Am gleichen Tag hat die Rheinmetall Verwaltungsgesellschaft mbH, Düsseldorf, eine Tochtergesellschaft der Rheinmetall Berlin Verwaltungs GmbH, die Kolbenschmidt Pierburg AG aufgefordert, in Verhandlungen über den Abschluss eines Gewinnabführungsvertrages mit ihr einzutreten. Die notwendigen Vorkehrungen für beide Maßnahmen wurden begonnen. Ausblick. Angesichts der insgesamt optimistischen konjunkturellen Rahmendaten sind auch die Automobilhersteller für die kommenden Jahre zuversichtlich. Für die weltweite Automobilproduktion von Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen wird 2007 ein Wachstum von etwa 4% auf rund 67 Mio gefertigte Fahrzeuge erwartet, dass sich im Folgejahr unvermindert fortsetzt. Für die Triademärkte NAFTA, Westeuropa und Japan werden nur leichte Steigerungsraten, für Westeueropa sogar eine Stagnation erwartet. Die Prognosen für Asien (ohne Japan) sowie Ost- und Zentraleuropa weisen hingegen mit einem starken Produktionsanstieg auf eine Fortsetzung des eingeschlagenen Wachstumspfades hin. Die Kolbenschmidt Pierburg Gruppe profitiert neben dem allgemeinen Marktwachstum von den wesentlichen Trends im Automobilbau. Das Produktportfolio, das von einer besonderen Ausrichtung auf Ressourcenund Schadstoffreduzierung, Diesel-Motorisierung und von der Verwendung leichter Werkstoffe geprägt ist, eröffnet der Gruppe auch in Zukunft gute Chancen für ein kontinuierliches organisches Wachstum. Ausgehend von den aktuellen Marktprognosen und den schwer einzuschätzenden Verhältnissen auf der Kunden- und Beschaffungsseite, insbesondere bei Rohstoffen und Energie, geht Kolbenschmidt Pierburg für 2007 von moderat steigenden Umsätzen und einem EBIT über Vorjahresniveau aus. Im Folgejahr wird auf der Grundlage des Wachstums derzeit im Markt platzierter Produktinnovationen und verbesserter Kostenstrukturen aufgrund optimierter globaler Produktionsstrukturen ein weiterer Ergebnisanstieg erwartet. Damit werden die wesentlichen Grundlagen geschaffen, um die höheren Renditeziele des Rheinmetall Konzerns zu realisieren. Das Investitionsvolumen der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe wird in den beiden kommenden Geschäftsjahren, im Zielbereich von 6–7% vom Umsatz liegen. Wie schon in den Vorjahren, werden die Investitionen vollständig aus dem Brutto Cash Flow finanziert. Die Finanzlage der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe zeigt sich im Prognosezeitraum weiterhin sehr solide. Hierbei wird derzeit davon ausgegangen, dass keine größeren Akquisitionen realisiert werden. Dieser Lagebericht enthält Aussagen zur zukünftigen Geschäftsentwicklung des Kolbenschmidt Pierburg Konzerns, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung beruhen. Sollten die den Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den prognostizierten Aussagen abweichen. Zu den Unsicherheitsfaktoren gehören unter anderem Veränderungen im politischen, wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Rohstoff- und Energiepreisveränderungen, Einführung von Konkurrenzprodukten, mangelnde Akzeptanz neuer Produkte sowie Änderungen in der Geschäftsstrategie. Neckarsulm, den 23. Februar 2007 Kolbenschmidt Pierburg AG Der Vorstand Dr. Kleinert Dr. Merten Dr. Friedrich 32 Konzernlagebericht Kolbenschmidt Pierburg AG Die Kolbenschmidt Pierburg AG als Führungsgesellschaft des Kolbenschmidt Pierburg Konzerns nimmt Konzernleitungs- sowie Dienstleistungsfunktionen auf den Gebieten Finanzen, Bilanzierung, Controlling, Recht, Personal, Marketing und Kommunikation wahr. Der Einzelabschluss der Gesellschaft als Basis für die Bemessung der Ausschüttung wird abweichend vom Konzernabschluss weiterhin nach den Vorschriften des HGB erstellt. Das Ergebnis wird bestimmt durch Beteiligungserträge, Dienstleistungs- und Umlageerträge, Personal- und Sachaufwendungen sowie das Zinsergebnis aus der Finanzierung der operativen Beteiligungsgesellschaften. Geschäftsentwicklung. Das Beteiligungsergebnis betrug 2006 34 MioEUR und lag damit um –56 MioEUR (–62%) unter dem Vorjahreswert. Für den Rückgang zeichnen größtenteils die Pierburg GmbH und die KS Kolbenschmidt GmbH verantwortlich, deren Ergebnisabführung sich gegenüber dem hohen Vorjahresniveau deutlich rückläufig entwickelte. Das von der KS Gleitlager GmbH vereinnahmte hohe Ergebnis lag leicht über dem Vorjahresniveau, auch die MSI Motor Service International GmbH übertraf das gute Ertragsniveau aus dem Vorjahr und führte einen höheren Ergebnisbeitrag ab. Die KS Aluminium-Technologie AG konnte aufgrund der Verrechnung mit dem bestehenden Bilanzverlust auch im Geschäftsjahr 2006 noch keinen Ergebnisbeitrag leisten. Die Erträge aus der im Beteiligungsergebnis ausgewiesenen Gewerbesteuerumlage an die Beteiligungsgesellschaften lagen mit einem Betrag von 2 MioEUR um –8 MioEUR unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Das Zinsergebnis belief sich für das Geschäftsjahr 2006 auf 3 MioEUR nach 2 MioEUR im Vorjahr. Gestiegene Zinssätze bei der konzerninternen Finanzierung der Tochtergesellschaften – auch außerhalb Deutschlands – führten zu einer deutlichen Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr. Die Sonstigen betrieblichen Erträge waren im Vergleich zum Vorjahr um –7 MioEUR auf 34 MioEUR rückläufig. Ursache für diese Entwicklung waren im Wesentlichen rückläufige Währungskursgewinne. Der Personalaufwand lag mit 10 MioEUR leicht unter Vorjahresniveau. Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten um –8 MioEUR auf 22 MioEUR gesenkt werden. Der Rückgang ist vor allem auf geringere Kursverluste, Veränderungen bei der Auflösung bzw. Zuführung von Rückstellungen sowie die gesunkenen Werbe- und Messeaufwendungen zurückzuführen. Letztere wurden im Vorjahr wesentlich durch die im 2-Jahres-Turnus stattfindende Internationale Automobilausstellung in Frankfurt (IAA) beeinflusst. Das Ergebnis vor Ertragsteuern erreichte im Geschäftsjahr 2006 39 MioEUR und unterschritt damit den Vorjahreswert um –53 MioEUR. Der Jahresüberschuss verringerte sich um –33 MioEUR auf 31 MioEUR. Nach der Entnahme aus den Gewinnrücklagen von 5 MioEUR durch den Vorstand ergab sich ein Bilanzgewinn von 36 MioEUR, welcher der Hauptversammlung zur Ausschüttung vorgeschlagen wird. Dies entspricht einer Dividende von 1,30 EUR (Vorjahr: 1,30 EUR) je Kolbenschmidt Pierburg Aktie. 33 34 Konzernabschluss 35 Konzernabschluss 2006 der Kolbenschmidt Pierburg AG 36 Konzernabschluss Konzernbilanz zum 31. Dezember 2006 Kolbenschmidt Pierburg Konzern Aktiva MioEUR Anhang 31.12.2005 31.12.2006 Immaterielle Vermögenswerte (6)/(7) 79 83 Sachanlagen (6)/(8) 634 653 At Equity – bewertete Beteiligungen (9) 40 42 Langfristige finanzielle Vermögenswerte (10) 1 1 Übrige langfristige Vermögenswerte (13) 1 2 (11)/(21) 47 51 802 832 Latente Steuern Langfristige Vermögenswerte Vorräte (12) 266 274 ./. Erhaltene Anzahlungen (12) –21 –21 245 253 227 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (13) 231 Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte (10) 1 0 Übrige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte (13) 24 28 Ertragsteuerforderungen (14) 1 6 Liquide Mittel (15) 49 44 551 558 1.353 1.390 31.12.2005 31.12.2006 Kurzfristige Vermögenswerte Summe Aktiva Passiva MioEUR Anhang Gezeichnetes Kapital 72 72 Kapitalrücklage 174 174 Übrige Rücklagen 182 222 Konzern-Jahresüberschuss der Aktionäre der Kolbenschmidt Pierburg AG Eigenkapital der Aktionäre der Kolbenschmidt Pierburg AG Anteile anderer Gesellschafter 84 64 512 532 4 5 Eigenkapital (16) 516 537 Rückstellungen für Pensionen (17) 247 248 Übrige langfristige Rückstellungen (18) 42 40 Langfristige Finanzverbindlichkeiten (19) 53 47 Übrige langfristige Verbindlichkeiten (20) 3 6 Latente Steuern (21) 5 9 350 350 103 Langfristige Schulden Kurzfristige Rückstellungen (18) 102 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (19) 12 27 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (20) 204 227 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten (20) 126 118 Ertragsteuerverpflichtungen Kurzfristige Schulden Summe Passiva 43 28 487 503 1.353 1.390 37 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2006 MioEUR Anhang 2005 2006 Umsatzerlöse (22) 2.050 2.181 Bestandsveränderungen und aktivierte Eigenleistungen (22) 24 23 2.074 2.204 Gesamtleistung Sonstige betriebliche Erträge (23) 61 57 Materialaufwand (24) 1.081 1.206 Personalaufwand (25) 544 563 Abschreibungen (6) 117 113 (26) 252 264 141 115 –19 –23 –28 –30 5 –2 Sonstige betriebliche Aufwendungen Betriebliches Ergebnis Zinsergebnis (27) davon Zinsaufwendungen Beteiligungsergebnis und übriges Finanzergebnis (28) davon Gewinnanteile nach der Equity-Methode bilanzierter Unternehmen Finanzergebnis Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) Ertragsteuern (29) Konzern-Jahresüberschuss 3 3 –14 –25 127 90 41 25 86 65 davon entfallen auf: Anteile anderer Gesellschafter (30) Aktionäre der Kolbenschmidt Pierburg AG Ergebnis je Aktie (verwässert=unverwässert) 1) 2) 2 1 84 64 3,01 EUR 2,29 EUR EBIT 1) 146 113 EBITDA 2) 263 226 Ergebnis vor Ertragsteuern zuzüglich Zinsergebnis. Ergebnis vor Ertragsteuern zuzüglich Zinsergebnis und Abschreibungen. (31) 38 Konzernabschluss Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2006 Kolbenschmidt Pierburg Konzern MioEUR Liquide Mittel 01.01. Konzern-Jahresüberschuss 2005 2006 68 49 86 65 Abschreibungen auf Anlagevermögen 117 113 Veränderung Pensionsrückstellungen 3 3 206 181 –7 0 Cash Flow Ergebnis aus Anlageabgängen Veränderung sonstige Rückstellungen Veränderung Vorräte 4 0 –9 –11 Veränderung Forderungen, Verbindlichkeiten (ohne Finanzverbindlichkeiten) und Abgrenzungen –32 16 Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge –12 –19 Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 150 167 –155 –142 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte Einnahmen aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten Investitionen in Geschäftsfelder Investitionen in Finanzanlagen Desinvestitionen von Finanzanlagen Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit Dividendenzahlungen Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 16 2 0 –7 –10 0 2 2 –147 –145 –21 –37 1 41 Rückführung von Finanzverbindlichkeiten –8 –30 Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit –28 –26 Zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel –25 –4 6 –1 –19 –5 49 44 Zinseinnahmen 3 2 Zinsausgaben 8 8 34 46 Wechselkursbedingte Änderungen der liquiden Mittel Veränderung der liquiden Mittel insgesamt Liquide Mittel 31.12. Im Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit sind enthalten: Steuerzahlungen Die Kapitalflussrechnung wird unter Anhangsangabe (32) erläutert. 39 Entwicklung des Eigenkapitals Kolbenschmidt Pierburg Konzern MioEUR Stand am 1. Januar 2005 Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage 72 174 Dividendenzahlungen Gewinnrücklage Unterschied aus Währungsumrechnung Rücklagen aus Marktwertansatz und sonstigen Bewertungen 148 –49 1 –20 Währungsunterschiede 80 72 174 Dividendenzahlungen 208 –26 0 –36 Währungsunterschiede 83 Konzern-Jahresüberschuss Stand am 31. Dezember 2006 72 Das Eigenkapital wird unter Anhangsangabe (16) erläutert. 174 255 –34 1 Anteile anderer Gesellschafter Eigenkapital 424 4 428 –20 –1 –21 23 1 24 –78 1 –2 –1 0 84 84 2 86 182 84 –8 1 Eigenkapital der Aktionäre der Kolbenschmidt Pierburg AG 79 –36 –8 Übrige neutrale Veränderungen 78 23 –1 Konzern-Jahresüberschuss Stand am 1. Januar 2006 100 –20 23 Übrige neutrale Veränderungen Übrige Rücklagen Auf Aktionäre der Kolbenschmidt Pierburg AG entfallender KonzernJahresüberschuss 512 4 516 –36 –1 –37 –8 –8 84 –84 0 1 1 0 64 64 1 65 222 64 532 5 537 40 Konzernabschluss Konzernanhang Segmentberichterstattung Segmentberichterstattung nach Geschäftsfeldern (Primärsegmente) MioEUR Segmente Luftversorgung, Schadstoffreduzierung und Pumpen Groß- und Kleinkolben Gleitlager und Strangguss Pierburg KS Kolben KS Gleitlager Geschäftsbereiche 2005 2006 2005 2006 2005 2006 Segmentvermögen 459 452 470 487 105 113 davon Goodwill 10 10 26 26 4 4 davon Equity-Buchwerte 16 17 22 23 2 2 68 50 58 58 17 12 Segmentverbindlichkeiten 379 382 177 181 50 66 Außenumsatz 895 918 626 697 160 186 8 5 12 10 11 10 Segmentumsatz 903 923 638 707 171 196 Abschreibungen –46 –46 –46 –42 –10 –10 –1 0 0 0 0 0 68 37 39 31 18 23 2 2 1 1 0 0 Investitionen Intersegmentäre Umsätze davon außerplanmäßig EBIT (Segmentergebnis) davon Equity-Ergebnis Segmentberichterstattung nach Regionen (Sekundärsegmente) MioEUR Regionen Deutschland Übriges Europa 2005 2006 2005 2006 Außenumsätze nach Sitz der Kunden 642 699 918 951 Segmentvermögen 682 703 285 271 89 68 36 28 Investitionen Die Segmentberichterstattung wird unter Anhangsangabe (33) erläutert. 41 AluminiumMotorblöcke Aftermarket KS AluminiumTechnologie Motor Service 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 133 143 93 87 1.260 1.282 –4 7 1.256 1.289 1 1 5 5 46 46 0 0 46 46 0 0 0 0 40 42 0 0 40 42 16 20 1 1 160 141 2 8 162 149 82 72 26 29 714 730 10 12 724 742 209 223 159 157 2.049 2.181 1 0 2.050 2.181 1 1 1 1 33 27 –33 –27 0 0 210 224 160 158 2.082 2.208 –32 –27 2.050 2.181 –12 –12 –3 –3 –117 –113 0 0 –117 –113 0 0 0 0 –1 0 0 0 –1 0 9 8 10 11 144 110 2 3 146 113 0 0 0 0 3 3 0 0 3 3 Nordamerika Summe der Segmente Sonstige/ Konsolidierung/Holding Summe der Segmente Übrige Regionen 2005 2006 2005 2006 2005 2006 293 313 196 218 2.049 2.181 193 193 100 115 1.260 1.282 21 27 14 18 160 141 Konzern 42 Konzernabschluss Konzernanhang Grundlagen der Rechnungslegung (1) Allgemeine Angaben Der Konzernabschluss der Kolbenschmidt Pierburg AG und ihrer Tochtergesellschaften für das Geschäftsjahr 2006 ist nach den zum Bilanzstichtag verpflichtend anzuwendenden International Financial Reporting Standards und Interpretationen (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Mit dem vorliegenden Konzernabschluss kommt die Kolbenschmidt Pierburg AG als börsennotiertes Unternehmen der Pflicht zur Aufstellung eines IFRS – Konzernabschlusses gem. § 315 a Abs. 1 HGB nach. Die in 2006 erstmals anzuwendenden bzw. die Änderungen überarbeiteter Standards und Interpretationen führen zu keinen materiellen Veränderungen gegenüber Vorjahren, die Übergangsvorschriften sind beachtet worden. Es handelt sich hierbei um die folgenden Standards und Interpretationen: – IAS 1 und IAS 19 „Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste“ – IAS 21 „Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse“ – IAS 39 „Wahlrecht der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert“ – IAS 39 und IFRS 4 „Finanzielle Garantien“ – IFRS 6 „Exploration und Evaluierung von mineralischen Ressourcen“ – IFRIC 4 „Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält“ – IFRIC 5 „Rechte auf Anteile an Fonds für Entsorgung, Wiederherstellung und Umweltsanierung“ – IFRIC 6 „Verbindlichkeiten, die sich aus der Teilnahme an einem bestimmten Markt ergeben – Elektro- und Elektronik-Altgeräte“ Folgende vom IASB veröffentlichte Standards und Interpretationen sind alle noch nicht von der EU übernommen worden und konnten deshalb noch nicht freiwillig angewendet werden. Durch die Anwendung erwartet der Kolbenschmidt Pierburg Konzern keine materiellen Auswirkungen auf den Konzernabschluss. – IFRS 8 „Operating Segments“ (ab 1.1.2009) – IFRIC 10 „Interim Financial Reporting and Impairment“ (ab 1.11.2006) – IFRIC 11 „IFRS 2-Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien von Konzernunternehmen“ (ab 1.3.2007) – IFRIC 12 „Service Concession Arrangements“ (ab 1.1.2008) Ab 1.1.2007 sind verpflichtend anzuwenden: – Änderung des IAS1„Darstellung des Abschlusses“ – Angaben zum Kapital – IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ – Zusammenfassung von bisher in IAS 30 und IAS 32 enthaltenen Angaben zu Finanzinstrumenten – IFRIC 7 „Anwendung des Anpassungsansatzes unter IAS 29 Rechnungslegung in Hochinflationsländern“ – IFRIC 8 „Anwendungsbereich von IFRS 2“ – IFRIC 9 „Neubeurteilung eingebetteter Derivate“ Die erstmalige Anwendung wird zu erweiterten Anhangsangaben führen. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Das Geschäftsjahr der Kolbenschmidt Pierburg AG und deren Tochtergesellschaften entspricht dem Kalenderjahr. Die Kolbenschmidt Pierburg AG, als amtlich notierte Aktiengesellschaft mit Sitz in Neckarsulm, ist gemäß § 291 Abs. 3 Nr. 1 HGB verpflichtet, einen Konzernabschluss aufzustellen. Der Konzernabschluss der Kolbenschmidt Pierburg AG wird in den Konzernabschluss der Rheinmetall AG, Düsseldorf, als höchste Konsolidierungsstufe einbezogen. Der Konzernabschluss der Rheinmetall AG wird beim Handelsregister des Amtsgerichtes in Düsseldorf unter der Nummer HRB 39401 hinterlegt. Der vorliegende Konzernabschluss der Kolbenschmidt Pierburg AG wurde am 23. Februar 2007 vom Vorstand zur Veröffentlichung genehmigt. (2) Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss sind neben der Kolbenschmidt Pierburg AG alle in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die Kolbenschmidt Pierburg AG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt oder bei denen der Konzern auf sonstige Weise 43 die Finanz- und Geschäftspolitik bestimmt. Die Erst- bzw. Entkonsolidierung erfolgt grundsätzlich zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung des Reinvermögens und der Geschäftstätigkeit übergeht bzw. abgegeben wird. Gesellschaften, an denen eine Beteiligung zwischen 20% und 49% und ein maßgeblicher Einfluss bestehen (assoziierte Unternehmen), werden nach der Equity-Methode bilanziert. Ebenfalls nach der Equity-Methode bilanziert werden Gesellschaften, an denen eine Beteiligung von 50% und eine gemeinschaftliche Führung bestehen (Joint Ventures). Konsolidierungskreis Vollkonsolidierte Unternehmen 01.01.2006 Zugänge Abgänge 31.12.2006 41 5 -- 46 davon Inland 18 1 -- 19 davon Ausland 23 4 -- 27 Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen davon Ausland 4 -- -- 4 4 -- -- 4 Im Berichtsjahr wurden drei 100%-Tochtergesellschaften von der Kolbenschmidt Pierburg AG gegründet. Die Gründungen betreffen die KSPG Malta Holding Ltd., St. Julians, Malta und die KSPG Finance & Services Ltd., St. Julians, Malta im Ausland und die GVG Grundstücksverwaltung Gleitlager GmbH & Co. KG, Neckarsulm im Inland. Ferner gründete die Pierburg GmbH zwei 100%-Tochtergesellschaften. Diese Gründungen betreffen die Pierburg Ltd., Laindon Basildon, Großbritannien und die Pierburg India Limited, Mumbai Maharashtra, Indien. Bei den Gründungen handelt es sich um Gesellschaften, die keine wesentlichen operativen Geschäfte wahrnehmen. Anfang Februar wurde das Kolbengeschäft (Asset Deal) des mexikanischen Kolbenherstellers Pistones Moresa, Celaya, Mexiko von der DESC Gruppe in die Gesellschaften Kolbenschmidt de Mexico LLC., Mexiko und die KSUS International LLC., USA übernommen. Der Kaufpreis betrug 7 MioEUR, davon entfielen 1 MioEUR auf Rechts- und Beratungskosten. Der Kaufpreis teilt sich wie folgt auf. Kaufpreisallokation MioEUR Grundstücke und Bauten 6 Technische Anlagen und Maschinen 1 Vorräte 1 sonstige Vermögenswerte 1 sonstige Verbindlichkeiten –1 Negativer Goodwill –1 Das übernommene operative Geschäft ist von untergeordneter Bedeutung. Die in den Konzernabschluss der Kolbenschmidt Pierburg AG einbezogenen wesentlichen Tochtergesellschaften sowie die wesentlichen nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen sind in einer separaten Darstellung im Anschluss an den Konzernanhang aufgeführt. Die vollständige Liste des Anteilsbesitzes der Kolbenschmidt Pierburg AG wird zusammen mit dem Jahresabschluss und Lagebericht im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht und ist auf der Internetseite des neuen Unternehmensregisters einsehbar. (3) Konsolidierungsgrundsätze Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Bei den nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen erfolgt die Bewertung des anteiligen Eigenkapitals nach den gleichen Grundsätzen. 44 Konzernabschluss Konzernanhang Grundlagen der Rechnungslegung Für erstmals in den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen wird die Kapitalkonsolidierung nach der Erwerbsmethode in Form der Neubewertungsmethode durchgeführt (IFRS 3). Dabei werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile den beizulegenden Zeitwerten der bewerteten Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs gegenübergestellt. Die Anschaffungskosten sind die beizulegenden Zeitwerte der für den Erwerb hingegebenen Vermögenswerte, der übernommenen Schulden und der vom Erwerber als Gegenleistung ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente, sowie die direkt zurechenbaren Kosten. Ein nach der Gegenüberstellung verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Goodwill unter den immateriellen Vermögenswerten des Anlagevermögens ausgewiesen. Ein verbleibender negativer Unterschiedsbetrag wird sofort erfolgswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen vereinnahmt. Für Erwerbe vor dem 1. Januar 2004 wird die bisherige Kapitalkonsolidierung (Erwerbsmethode in Form der Buchwertmethode) beibehalten. Goodwills werden regelmäßig im Rahmen eines jährlichen Impairment-Tests auf ihre Werthaltigkeit überprüft, darüber hinaus werden, wenn unterjährig Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen, ImpairmentTests durchgeführt. Dabei wird der Buchwert mit dem erzielbaren Betrag verglichen. Der erzielbare Betrag wird grundsätzlich durch den Nutzungswert ermittelt. Liegt dieser unter dem Buchwert, so wird geprüft, ob der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten nicht zu einem höheren Wert führt. In der Höhe der Differenz zwischen dem Buchwert und dem erzielbaren Betrag wird eine Impairment-Abschreibung vorgenommen. Der Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird mittels des DCF-Verfahrens ermittelt. Dabei wird auf Grundlage der Unternehmensplanung ein Detailplanungszeitraum von drei Jahren verwendet. Die Unternehmensplanung wird im Kolbenschmidt Pierburg Konzern ausgehend von Vergangenheitserfahrungen und unter Berücksichtigung aktueller Prognosen bottom-up erstellt. Wesentliche Planungsannahmen basieren dabei auf den der Vertriebsplanung zugrunde liegenden Branchenprognosen zur weltweiten Automobilkonjunktur, Planungen der Motorenprogramme durch die Automobilhersteller, konkreten Kundenzusagen zu einzelnen Projekten sowie unternehmensspezifischen Anpassungen, die auch geplante Produktinnovationen und Kosteneinsparungen beinhalten. Als Diskontierungssatz wird der aktuelle WACC von 8,9% (Vorjahr 9,0%) zugrunde gelegt. Für den Zeitraum nach dem letzten Planungsjahr wird kein Wachstumsabschlag als Korrektiv zum risikospezifischen Diskontierungssatz vor Steuern zum Ansatz gebracht. Im Berichtszeitraum wurden die Geschäfts- und Firmenwerte von fünf zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf deren Werthaltigkeit überprüft. Die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten entsprechen den Primärsegmenten. Eine Wertminderung von Goodwills aufgrund des Impairment-Tests wird sofort erfolgswirksam in den Abschreibungen erfasst, eine spätere Wiederaufwertung durch Zuschreibung ist jedoch unzulässig. Anteile anderer Gesellschafter werden angesetzt als Ausgleichsposten für Anteile konzernfremder Gesellschafter am konsolidierungspflichtigen Kapital von Konzerngesellschaften einschließlich der diesen zustehenden Gewinne und Verluste. Für Erwerbe werden innerhalb der Anteile anderer Gesellschafter die anteilig aufgedeckten stillen Reserven und Lasten sowie die zugehörigen Gewinne bzw. Verluste dargestellt. Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen, Verbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse zwischen den konsolidierten Unternehmen werden gegeneinander aufgerechnet. Konzerninterne Lieferungen und Leistungen werden sowohl auf der Basis von Marktpreisen als auch konzerninternen Verrechnungspreisen, die regelmäßig den Marktpreisen entsprechen, vorgenommen. Zwischenergebnisse werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Auf konsolidierungsbedingte temporäre Unterschiede bei der Schuldenkonsolidierung, der Aufwands- und Ertragseliminierung und der Zwischenergebniseliminierung werden latente Steuern gebildet. 45 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures sind grundsätzlich nach der Equity-Methode bilanziert. Ausgehend von den Anschaffungskosten zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile wird der jeweilige Beteiligungsbuchwert um die Eigenkapitalveränderungen der assoziierten Gesellschaften bzw. Joint Ventures erhöht oder vermindert, soweit diese auf die Anteile des Kolbenschmidt Pierburg Konzerns entfallen. Goodwills für Equity-Beteiligungen werden nach den für die Vollkonsolidierung geltenden Grundsätzen gemäß IFRS 3 ermittelt, wobei ein bilanzierter Goodwill im Beteiligungsansatz ausgewiesen und jährlich einem Impairment-Test unterzogen wird. (4) Währungsumrechnung Der Konzernabschluss ist in der Berichtswährung Euro aufgestellt, welche auch die funktionale Währung darstellt. Alle Beträge einschließlich der Vorjahreszahlen werden in Millionen Euro (MioEUR) angegeben. Die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Die funktionale Währung ist die Währung des primären wirtschaftlichen Umfeldes, in dem das Unternehmen agiert. Vermögenswerte und Schulden werden daher mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag, die Gewinn- und Verlustrechnung wird mit den Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die hieraus resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst. Goodwills, die aus der Kapitalkonsolidierung von neu erworbenen ausländischen Gesellschaften entstehen, werden dem erworbenen Unternehmen zugeordnet, so dass diese in der funktionalen Währung des erworbenen Unternehmens geführt und mit dem Stichtagskurs umgerechnet werden. Für Unternehmenserwerbe bis zum 31. Dezember 2003 werden Goodwills zu historischen Anschaffungskosten, korrigiert um die kumulierten Abschreibungen, fortgeführt. In den in lokaler Währung aufgestellten Einzelabschlüssen der konsolidierten Gesellschaften werden Forderungen und liquide Mittel in fremder Währung sowie Fremdwährungsverbindlichkeiten zum Stichtagskurs umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst. (5) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Anschaffungs-/Herstellungskosten Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Zu den Anschaffungskosten zählen Kaufpreise sowie alle direkt zurechenbaren Anschaffungsnebenkosten. Zu den Herstellungskosten selbst erstellter Vermögenswerte, aus denen dem Konzern wahrscheinlich ein künftiger Nutzen zufließt und die verlässlich bewertet werden können, zählen die direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Letztere enthalten unter anderem die Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich fertigungsbedingter Abschreibungen und Sozialaufwendungen. Die Ermittlung erfolgt auf Grundlage von Normalbeschäftigung. Finanzierungskosten werden nicht als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Zulagen und Zuschüsse Zulagen der öffentlichen Hand und Zuschüsse von Kunden, die dem Charakter nach als Investitionszuschüsse zu klassifizieren sind, werden aktivisch von den entsprechenden Investitionen abgesetzt. Nicht investitionsgebundene Zuschüsse und Zuwendungen für Aufwendungen werden als passivischer Abgrenzungsposten ausgewiesen und im Zeitpunkt des Anfalls der Aufwendungen realisiert. Langfristige passive Abgrenzungsposten werden, sofern der aus einer Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich ist, mit deren auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert. Wertminderung von Vermögenswerten (Impairment) Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung eines immateriellen Vermögenswertes oder einer Sachanlage vor und liegt der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, werden diese außerplanmäßig abgeschrieben. Für den Impairment-Test werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, für die Cash Flows separat identifiziert werden können. Bei Fortfall der Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen werden 46 Konzernabschluss Konzernanhang Grundlagen der Rechnungslegung entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Die Überprüfung der Werthaltigkeit von Goodwills wird unter (3) Konsolidierungsgrundsätze beschrieben, dabei lagen alle Werte des Impairment-Testes deutlich über den Buchwerten, auch unter Berücksichtigung eventueller Risikopositionen. Immaterielle Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten oder Herstellungskosten aktiviert. Forschungs- und Entwicklungskosten werden grundsätzlich als laufender Aufwand behandelt. Entwicklungskosten werden allerdings dann aktiviert und linear abgeschrieben, wenn die IAS 38 Ansatzkriterien erfüllt sind. Immaterielle Vermögenswerte werden unterschieden in solche mit unbegrenzter Nutzungsdauer und solche mit zeitlich begrenzter Nutzungsdauer. Immaterielle Vermögenswerte mit zeitlich begrenzter Nutzungsdauer werden ab dem Beginn der Nutzung planmäßig linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer sind solche, für die keine vorhersehbare Begrenzung des Nutzens vorliegt. Diese Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Dies betrifft ausschließlich Goodwills. Nutzungsdauer Jahre Konzessionen und gewerbliche Schutzrechte Entwicklungskosten Goodwill 2–15 5 unbegrenzt Sachanlagen Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger und ggf. außerplanmäßiger Abschreibung bewertet. Sachanlagen werden linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen eine andere Abschreibungsmethode dem Nutzungsverlauf eher entspricht. Nutzungsdauer Jahre Gebäude 20–77 Andere Baulichkeiten 8–20 Technische Anlagen und Maschinen 3–20 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2–23 Leasingverhältnisse Beim Finanzierungsleasing werden angemietete Sachanlagen zu Anschaffungskosten in Höhe des beizulegenden Zeitwerts bzw. des niedrigeren Barwerts der Mindestleasingzahlungen aktiviert und linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer bzw. gegebenenfalls über die kürzere Vertragslaufzeit abgeschrieben (IAS 17). Jede Leasingrate wird in einen Zins- und Tilgungsanteil aufgeteilt, so dass die Leasingverbindlichkeit konstant verzinst wird. Leasingverhältnisse bei denen ein wesentlicher Anteil der Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum am Leasingobjekt verbunden sind, beim Leasinggeber verbleibt, werden als Operating Leasing klassifiziert. Die Leasingraten werden über die Laufzeit aufwandswirksam erfasst. Finanzielle Vermögenswerte Die in den finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen, an nicht nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen und Wertpapiere gehören ausnahmslos der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ an. Die Bewertung erfolgt zu beizulegenden Zeitwerten. Sofern beizulegende Zeitwerte nicht zuverlässig ermittelbar sind, wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Änderungen des beizulegenden Wertes werden im Eigenkapital in den Rücklagen aus Marktwertansatz und sonstigen Bewertungen erfasst. Liegen jedoch substantielle und dauerhafte Hinweise auf eine Wertminderung vor, so werden auch die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes erfolgswirksam erfasst. Bei Veräußerung wird der Gewinn oder Verlust erfolgswirksam ausgewiesen. Die Erstbewertung erfolgt am Erfüllungstag. Ausleihungen sind gemäß IAS 39 zu den fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. 47 Forderungen und sonstige Vermögenswerte Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden mit den Anschaffungskosten bilanziert. Dem Ausfallrisiko wird durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen. Forderungen, die im Rahmen des ABS-Programms verkauft werden, werden mit ihrem Nominalbetrag von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgebucht, da alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen wurden. Vorräte und erhaltene Anzahlungen Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Bestandsrisiken im Zusammenhang mit einer geminderten Verwertbarkeit wird durch angemessene Wertabschläge Rechnung getragen. Ist der Nettoveräußerungswert der Vorräte zum Abschlussstichtag niedriger als deren Buchwert, werden die Vorräte auf den Nettoveräußerungswert abgeschrieben. Diese Wertberichtigungen sind als Erhöhung des Materialaufwands (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe) oder als Bestandsminderung (unfertige, fertige Erzeugnisse) erfasst. Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Nettoveräußerungswert gestiegen ist, wird die daraus resultierende Wertaufholung als Minderung des Materialaufwands (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe) oder als Bestandserhöhung (unfertige, fertige Erzeugnisse) erfasst. Erhaltene Anzahlungen für Aufträge werden, soweit für den jeweiligen Auftrag schon Herstellungskosten angefallen sind, aktivisch und offen von den Vorräten abgesetzt. Alle anderen Anzahlungen werden passiviert. Latente Steuern Latente Steuern werden gemäß IAS 12 für temporäre Bewertungsunterschiede zwischen der Konzernbilanz und den Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften gebildet. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten künftigen Nutzung bestehender steuerlicher Verlustvorträge ergeben und deren Realisierung wahrscheinlich ist. Weist ein Unternehmen in der näheren Vergangenheit eine Historie von Verlusten auf, werden latente Steueransprüche aus ungenutzten steuerlichen Verlusten oder ungenutzten Steuergutschriften nur in dem Maße bilanziert, in dem das Unternehmen über ausreichende zu versteuernde temporäre Differenzen verfügt, oder insoweit, als überzeugende substanzielle Hinweise dafür vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, so dass die bislang ungenutzten steuerlichen Verluste oder ungenutzten Steuergutschriften vom Unternehmen verwendet werden können. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen Ländern zum Bilanzstichtag gelten oder angekündigt sind. Für die inländischen latenten Steuern wird ein unveränderter Steuersatz von 40% berücksichtigt. Dieser beinhaltet den Körperschaftssteuersatz, den Solidaritätszuschlag und die Gewerbesteuer. Die latenten Steuersätze im Ausland betrugen 20% bis 40% (Vorjahr: 24% bis 40%). In der Türkei kam es zu einer Steuersatzänderung, die keine wesentliche Auswirkung hatte. Die Saldierung der latenten Steuern erfolgt entsprechend den Regeln des IAS 12. Rückstellungen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) berechnet, soweit es sich um leistungsorientierte Pläne handelt. Danach werden zur Ermittlung des Verpflichtungsumfangs Annahmen über die Lebenserwartung, Gehalts- und Rentensteigerungen, die Fluktuation der Versorgungsberechtigten, die Entwicklung des Zinsniveaus sowie über weitere Rechnungsparameter zugrunde gelegt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die außerhalb einer Bandbreite von 10% des höheren Wertes aus Anwartschaftsbarwert und dem Zeitwert des Planvermögens liegen, werden erfolgswirksam über die durchschnittliche Restdienstzeit der Mitarbeiter verteilt. Die Rückstellung wird um den Marktwert des Vermögens bestehender Pensionsfonds gekürzt. Beiträge an beitragsorientierte Versorgungspläne, bei denen die Gesellschaft über die Entrichtung von Beitragszahlungen an zweckgebundene Versorgungskassen hinaus keine weiteren Verpflichtungen eingeht, werden im Jahr des Anfalls ergebniswirksam erfasst. Die sonstigen Rückstellungen nach IAS 37 berücksichtigen sämtliche am Bilanzstichtag erkennbaren rechtlichen oder faktischen Verpflichtungen gegenüber Dritten, die auf vergangenen Geschäftsvorfällen oder vergangenen Ereignissen beruhen und deren Höhe oder Fälligkeit unsicher ist. Die Rückstellungen werden mit dem wahrscheinlichen Erfüllungsbetrag angesetzt. Langfristige Rückstellungen werden, sofern der aus einer Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich ist, mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert. Der Erfüllungsbetrag beinhaltet auch die zu berücksichtigenden Kostensteigerungen. 48 Konzernabschluss Konzernanhang Grundlagen der Rechnungslegung Verbindlichkeiten Die Erstbewertung erfolgt zu beizulegenden Zeitwerten. Verbindlichkeiten werden zum Bilanzstichtag gemäß IAS 39 mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet, die in der Regel dem Rückzahlungsbetrag entsprechen. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen werden in Höhe des Barwerts der zukünftigen Leasingraten passiviert. Eventualverpflichtungen Eventualverpflichtungen sind mögliche oder bestehende Verpflichtungen, deren Existenz erst noch durch das Eintreten eines oder mehrerer künftiger Ereignisse bestätigt werden muss und die auf vergangenen Ereignissen beruhen oder bei denen der Ressourcenabfluss nicht wahrscheinlich ist. Eventualverpflichtungen sind mit ihren wahrscheinlichen Erfüllungsbeträgen angegeben. Erträge und Aufwendungen Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge werden mit Erbringung der Leistung bzw. mit Übergang der Gefahren auf den Kunden realisiert. Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam. Zinserträge und -aufwendungen werden periodengerecht erfasst. Derivative Finanzinstrumente Unternehmen des Kolbenschmidt Pierburg Konzerns setzen zur Sicherung von Bilanzpositionen und zukünftigen Zahlungsströmen derivative Finanzinstrumente ein. Sämtliche derivative Finanzinstrumente werden gemäß IAS 39 „Finanzinstrumente“ im Erwerbszeitpunkt zu Anschaffungskosten erfasst und danach zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Derivative Finanzinstrumente mit einem positiven beizulegenden Zeitwert werden unter den übrigen Vermögenswerten, Derivate mit einem negativen beizulegenden Zeitwert unter den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten werden grundsätzlich sofort ergebniswirksam erfasst, falls nicht ein wirksames Sicherungsgeschäft vorliegt, das dem IAS 39 entspricht. Dient das Derivat der wirksamen Absicherung erwarteter zukünftiger Zahlungsein- oder -ausgänge (Cash Flow-Hedge), so werden Änderungen des beizulegenden Zeitwertes des derivativen Finanzinstruments erfolgsneutral in die Rücklagen aus Sicherungsgeschäften eingestellt. In diesem Falle ergeben sich ergebniswirksame Auswirkungen der Wertänderungen des Derivats erst bei Fälligkeit, bzw. Erfüllung des gesicherten Grundgeschäftes. Wertänderungen von Derivaten zur wirksamen Absicherung des Zeitwertes bilanzierter Vermögenswerte oder Schulden (Fair Value-Hedge) werden ebenso wie die Wertänderungen der gesicherten Vermögenswerte und Schulden, gegebenenfalls durch entsprechende Anpassungen der Buchwerte, ergebniswirksam erfasst, so dass sich die kompensatorischen Effekte in der Gewinn- und Verlustrechnung einstellen. Der ineffektive Teil eines Sicherungsgeschäftes wird erfolgswirksam in den sonstigen finanziellen Erträgen, bzw. Aufwendungen erfasst. Schätzungen und Annahmen bei der Anwendung von Bilanzierungsmethoden Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind in einem gewissen Umfang Annahmen getroffen und Schätzungen verwandt worden, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten ausgewirkt haben. Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Einschätzung der wirtschaftlichen Nutzungsdauern, die Bewertung von Rückstellungen und die Realisierbarkeit künftiger Steuerentlastungen. Darüber hinaus werden im Rahmen des Impairment-Tests von Goodwills Annahmen und Schätzungen vorgenommen. Bei den verkauften Forderungen im Rahmen des ABS-Programms wird die Annahme getroffen, dass das wesentliche Risiko in der verspäteten Zahlung durch Kunden besteht. Durch einen festen Abschlag auf die verkauften Forderungen wird das Risiko auf die Ankaufsgesellschaft übertragen. Den jeweiligen Annahmen und Schätzungen liegen Prämissen zugrunde, die den aktuellsten Erkenntnissen entsprechen. Durch von den Annahmen abweichende und außerhalb des Einflussbereiches des Managements liegende Entwicklungen können die sich ergebenden Beträge von den Schätzwerten abweichen. Solche Abweichungen werden zum Zeitpunkt der besseren Erkenntnis erfolgswirksam berücksichtigt. 49 Konzernanhang Erläuterungen zur Konzernbilanz (6) Entwicklung Immaterieller Vermögenswerte und Sachanlagen MioEUR Immaterielle Vermögenswerte Entwicklungskosten Konzessionen, gewerbliche Schutz- Geschäftsoder rechte und Lizenzen Firmenwerte Sachanlagen Geleistete Anzahlungen Summe Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen Anlagen im Bau Summe Bruttowerte: 29 39 47 0 115 323 1.117 280 10 40 1.770 Zugänge 6 3 0 1 10 18 55 20 7 52 152 Abgänge 1 1 1 0 3 6 54 16 0 0 76 Umbuchungen 0 –3 0 0 –3 8 31 10 –6 –40 3 Währungsunterschiede 0 1 0 0 1 6 43 8 0 3 60 34 39 46 1 120 349 1.192 302 11 55 1.909 01.01.2005 31.12.2005 Abschreibungen: 14 19 0 0 33 151 830 217 0 0 1.198 Geschäftsjahr 3 6 0 0 9 11 76 21 0 0 108 Abgänge 1 0 0 0 1 5 49 14 0 0 68 Umbuchungen 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Währungsunterschiede 0 0 0 0 0 2 29 6 0 0 37 16 25 0 0 41 159 886 230 0 0 1.275 18 14 46 1 79 190 306 72 11 55 634 01.01.2006 34 39 46 1 120 349 1.192 302 11 55 1.909 Zugänge 11 4 0 0 15 12 47 9 23 43 134 Abgänge 0 1 0 0 1 6 29 16 0 0 51 Umbuchungen 0 0 0 0 0 4 40 10 –5 –49 0 Währungsunterschiede 0 0 0 0 0 –4 –24 –2 0 –2 –32 45 42 46 1 134 355 1.226 303 29 47 1.960 01.01.2005 31.12.2005 Buchwerte: 31.12.2005 Bruttowerte: 31.12.2006 Abschreibungen: 16 25 0 0 41 159 886 230 0 0 1.275 Geschäftsjahr 5 6 0 0 11 11 71 20 0 0 102 Abgänge 0 1 0 0 1 5 29 16 0 0 50 Umbuchungen 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Währungsunterschiede 0 0 0 0 0 –2 –17 –1 0 0 –20 21 30 0 0 51 163 911 233 0 0 1.307 24 12 46 1 83 192 315 70 29 47 653 01.01.2006 31.12.2006 Buchwerte: 31.12.2006 50 Konzernabschluss Konzernanhang Erläuterungen zur Konzernbilanz (7) Immaterielle Vermögenswerte Von den Forschungs- und Entwicklungskosten im Geschäftsjahr von 115 MioEUR (Vorjahr: 107 MioEUR) wurden 109 MioEUR (Vorjahr: 104 MioEUR) aufwandswirksam verrechnet. In den Abgängen bei den Geschäfts- und Firmenwerten ist die Korrektur eines Geschäfts- und Firmenwertes aus der nachträglichen Aktivierung von latenten Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 0 MioEUR (Vorjahr: 1 MioEUR) enthalten. (8) Sachanlagen In den Abschreibungen sind außerplanmäßige Abwertungen in Höhe von 0 MioEUR (Vorjahr: 1 MioEUR) enthalten. Die Leasingvertragslaufzeiten für die in den Sachanlagen aktivierten Vermögenswerte aus Finanzierungsleasingverträgen variieren zwischen ein und sechs Jahren. Die den Verträgen zugrunde liegenden Zinssätze liegen bei 6,5% (Vorjahr: 3,5% bis 7,5%). Die meisten Verträge enthalten eine günstige Kaufoption. Entwicklung Anlagevermögen – Finanzierungsleasing MioEUR Bruttowerte 1) Buchwerte Abschreibungen 31.12. 2005 01.01. 2005 Geschäftsjahr 01.01. 2005 Zugänge Abgänge Grundstücke und Bauten 12 10 0 22 4 1 Technische Anlagen und Maschinen 1) 36 0 6 30 22 5 Gesamt 48 10 6 52 26 6 01.01. 2006 Zugänge Abgänge 31.12. 2006 01.01. 2006 Grundstücke und Bauten 22 0 22 0 4 1 Technische Anlagen und Maschinen 30 0 7 23 22 3 Gesamt 52 0 29 23 26 4 Geschäftsjahr 31.12. 2005 31.12. 2005 1 4 18 5 22 8 6 26 26 Abgänge 31.12. 2006 31.12. 2006 5 0 0 7 18 5 12 18 5 Abgänge Vorjahr angepasst Leasingzahlungen in Folgejahren – Finanzierungsleasing MioEUR 2005 2006 2007-2010 2006 ab 2011 Gesamt 2007 2008-2011 ab 2012 Gesamt Leasingzahlungen 5 13 19 37 2 5 0 7 Abzinsungsbeträge 1 4 4 9 0 1 0 1 Barwerte 4 9 15 28 2 4 0 6 (9) At Equity-bewertete Beteiligungen At Equity-bewertete Beteiligungen – anteilig MioEUR 2005 1) 2006 41 60 23 33 Eigenkapital 24 32 Schulden 3) 17 28 Vermögenswerte 2) davon langfristig davon langfristig 1) 2) 3) 1 8 Erträge 42 81 Aufwendungen 41 78 Jahresergebnis 1 3 Das Vorjahr enthält nicht die Werte der Shriram Piston & Rings Ltd. und der ABM Advanced Bearing Materials LLC. Einschließlich Ertragsteuern und Rechnungsabgrenzungen Rückstellungen, Verbindlichkeiten, Ertragssteuern und Rechnungsabgrenzungen 51 Entwicklung at Equity-bewertete Beteiligungen MioEUR Buchwert 01.01.2005 Joint Ventures Assoziierte Unternehmen Assoziierte Unternehmen Dividendenzahlungen Buchwert 31.12.2005 30 2 2 3 0 8 1 0 9 30 10 3 3 40 Buchwert 01.01.2006 Joint Ventures Ergebnisanteil Zugänge Ergebnisanteil Zugänge Dividendenzahlungen 31 Buchwert 31.12.2006 31 0 2 1 32 9 0 1 0 10 40 0 3 1 42 (10) Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte MioEUR 2005 2006 langfristig kurzfristig langfristig kurzfristig 1 1 1 0 1 1 1 0 2005 2006 aus Bewertungsunterschieden 24 21 aus Verlustvorträgen und Steuergutschriften 23 30 47 51 Wertpapiere/Ausleihungen (11) Latente Steuern Latente Steuern (aktivisch) MioEUR Latente Steuern Der Ansatz von Verlustvorträgen und Steuergutschriften erfolgt grundsätzlich auf Basis der Unternehmensplanung in Höhe der in Zukunft geplanten zu versteuernden Einkommen. Im Ausland sind 5 MioEUR (Vorjahr: 2 MioEUR) latente Steuern bei Gesellschaften aktiviert, die aufgrund der Erweiterung/Neuausrichtung des Geschäftsbetriebs laufende Verluste zu verzeichnen hatten. Von den bilanzierten latenten Steuern wurden im Geschäftsjahr 0 MioEUR (Vorjahr: 6 MioEUR) als Ertrag erfasst. Über die aktivierten latenten Steueransprüche für Verlustvorträge und Steuergutschriften hinaus bestehen inländische und ausländische steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 113 MioEUR (Vorjahr: 143 MioEUR) sowie ausländische Steuergutschriften in Höhe von 2 MioEUR (Vorjahr: 2 MioEUR), die nicht angesetzt wurden. Die Verlustvorträge betreffen mit 60 MioEUR (Vorjahr: 60 MioEUR) das Inland und 53 MioEUR (Vorjahr: 83 MioEUR) das Ausland. Die inländischen Verlustvorträge sind zeitlich unbegrenzt vortragsfähig. Von den ausländischen Verlustvorträgen verfallen innerhalb der nächsten drei Jahre 0 MioEUR (Vorjahr: 2 MioEUR), nach vier bis acht Jahren verfallen 0 MioEUR (Vorjahr: 1 MioEUR), 50 MioEUR (Vorjahr: 77 MioEUR) verfallen nach neun bis 25 Jahren. Die nicht angesetzten Steuergutschriften in Höhe von 2 MioEUR (Vorjahr: 2 MioEUR), haben keine bzw. Verfallszeiten zwischen vier und 15 Jahren. Im Geschäftsjahr wurden latente Steuern in Höhe von 5 MioEUR (Vorjahr: 5 MioEUR) auf in Vorperioden nicht berücksichtigte Verlustvorträge angesetzt. Die Veränderung der Wertberichtigungen aktiver latenter Steuern beträgt in 2006 –1 MioEUR (Vorjahr: –1 MioEUR). 52 Konzernabschluss Konzernanhang Erläuterungen zur Konzernbilanz (12) Vorräte Vorräte MioEUR 2005 2006 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 77 83 Unfertige Erzeugnisse und Leistungen 83 86 104 102 Fertige Erzeugnisse und Waren Geleistete Anzahlungen ./. Erhaltene Anzahlungen 2 3 266 274 –21 –21 245 253 Der Buchwert der zum niedrigeren Nettoveräußerungswert angesetzten Vorräte beträgt 12 MioEUR (Vorjahr: 13 MioEUR). Im Berichtsjahr wurden keine wesentlichen Wertberichtigungen oder Wertaufholungen vorgenommen. Vorratsbestände dienen nicht der Besicherung von Verbindlichkeiten. (13) Forderungen und sonstige Vermögenswerte Forderungen und sonstige Vermögenswerte MioEUR 2005 2006 langfristig kurzfristig langfristig kurzfristig Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 231 0 227 davon gegen nahe stehende Personen 0 4 0 4 davon gegen Joint Ventures und assoziierte Unternehmen 0 2 0 1 sonstige Steuern 1 9 1 12 derivative Finanzinstrumente 0 2 0 4 Investitionszulagen 0 3 0 1 Übrige 0 10 1 11 1 24 2 28 Übrige Forderungen und Sonstige Vermögenswerte Im Rahmen eines ABS-Programms verkauft unter anderem der Kolbenschmidt Pierburg Konzern auf revolvierender Basis Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bis zu einem Maximalvolumen von 170 MioEUR (Vorjahr: 170 MioEUR). Der Nominalwert der veräußerten Forderungen beläuft sich zum 31. Dezember 2006 auf 120 MioEUR (Vorjahr: 114 MioEUR). Der Ansatz eines Continuing Involvement war auf Grund einer Freistellungserklärung nicht notwendig. Die ausgewiesenen Buchwerte der neben Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten in diesen Positionen erfassten monetären Vermögenswerte entsprechen annähernd deren beizulegenden Zeitwerten. 53 (14) Ertragsteuerforderungen Ertragsteuerforderungen MioEUR Ertragsteuerforderungen gegenüber dem Finanzamt davon erfolgswirksam 2005 2006 1 6 1 6 2005 2006 49 44 (15) Liquide Mittel Liquide Mittel MioEUR Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand Die liquiden Mittel sind wie im Vorjahr nicht in der Verfügung eingeschränkt. Die liquiden Mittel entsprechen dem Finanzmittelfonds. (16) Eigenkapital Das Grundkapital der Kolbenschmidt Pierburg AG beträgt wie im Vorjahr 72 MioEUR und besteht aus 28.003.395 auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien. Alle Anteile haben volles Stimmrecht. Es bestehen keine ausstehenden Einlagen auf das gezeichnete Kapital. In der Rücklage aus Sicherungsgeschäften wurden die Unterschiede aus der Fair Value-Bewertung einzelner Devisentermingeschäfte, die zur Absicherung von geplanten Materialeinkäufen und Umsätzen bis in das Jahr 2008 abgeschlossen wurden, erfolgsneutral erfasst. Die Bewertung erfolgt zu Marktwerten. Rücklagen aus Sicherungsgeschäften MioEUR 2005 2006 Stand 01. Januar 0,5 –0,3 Währungsdifferenzen 0,0 0,0 Änderungen des beizulegenden Zeitwerts Latente Steuern Stand 31. Dezember –1,4 1,9 0,6 –0,7 –0,3 0,9 Die vorgeschlagene Dividende der Kolbenschmidt Pierburg AG für das Geschäftsjahr 2006 beträgt 36 MioEUR (Vorjahr: 36 MioEUR) und entspricht einer Dividende je Stückaktie von 1,30 EUR (Vorjahr: 1,30 EUR). (17) Rückstellungen für Pensionen Rückstellungen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter und Hinterbliebene gebildet. Die Verpflichtungen beziehen sich insbesondere auf Ruhegelder, teils als Grund-, teils als Zusatzversorgung. Die Leistungen basieren auf individuellen Zusagen, die landes- und unternehmensspezifisch unterschiedlich 54 Konzernabschluss Konzernanhang Erläuterungen zur Konzernbilanz ausgestaltet sind; sie bemessen sich in der Regel nach der Dauer der Zugehörigkeit und der Vergütung der Mitarbeiter. Auf Grund ihres Versorgungscharakters werden die Verpflichtungen einiger US-Konzerngesellschaften für die Krankheitskosten der Mitarbeiter nach deren Eintritt in den Ruhestand ebenfalls unter dieser Position ausgewiesen. Die Altersversorgung besteht aus beitragsorientierten und leistungsorientierten Versorgungssystemen. Im Berichtsjahr sind Leistungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme von 27 MioEUR (Vorjahr: 27 MioEUR) erfolgt. Pensionsrückstellungen – Berechnungsparameter in % 31.12.2005 31.12.2006 Inland USA Inland USA Rechnungszinsfuß 4,25 5,60 4,75 5,72 Gehaltsentwicklung (allgemein) 2,75 4,00 2,75 4,00 Gehaltsentwicklung (Festzusagen) 0,50 -- 1,25 -- Rentenentwicklung 1,25 -- 1,25 -- Gesundheitskostenentwicklung -- 11,0–5,0 -- 11,0–5,0 Erwarteter Vermögensertrag des Fondsvermögens -- 8,50 -- 8,50 2005 2006 Pensionsrückstellungen – Entwicklung MioEUR Stand 01. Januar 241 247 Pensionszahlungen –13 –13 an die Fonds geleistete Arbeitgeberbeiträge –4 –3 Pensionsaufwand 21 20 2 –3 247 248 Währungsunterschiede/Sonstiges Stand 31. Dezember 55 Pensionsrückstellungen – Überleitung MioEUR 2005 2006 Inland Ausland Gesamt Inland Ausland Gesamt 246 112 358 269 125 394 0 15 15 0 –12 –12 Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts Anwartschaftsbarwert 01.01. Währungsunterschiede Dienstzeitaufwand Zinsaufwand Pensionszahlungen 4 2 6 6 2 8 11 7 18 11 6 17 –12 –13 –25 –12 –11 –23 Plankürzungen/-beendigungen 0 0 0 0 –2 –2 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand/-ertrag 0 0 0 0 –1 –1 Versicherungsmathematische Gewinne (–) und Verluste (+) 20 2 22 –25 –3 –28 Anwartschaftsbarwert 31.12. 269 125 394 249 104 353 davon fondsfinanziert 0 92 92 0 81 81 davon innenfinanziert 269 33 302 249 23 272 Zeitwert des Fondsvermögens 01.01. 0 65 65 0 72 72 Währungsunterschiede 0 9 9 0 –7 –7 Erwartete Erträge des Fondsvermögens 0 6 6 0 5 5 Arbeitgeberbeiträge 0 4 4 0 3 3 Pensionszahlungen 0 –12 –12 0 –10 –10 Versicherungsmathematische Gewinne (+) und Verluste (–) 0 0 0 0 2 2 Beizulegender Zeitwert des Fondsvermögens 31.12. 0 72 72 0 65 65 –45 –32 –77 –18 –23 –41 Entwicklung des Fondsvermögens Nicht durch Fondsvermögen gedeckte Versorgungsverpflichtungen 31.12. Noch nicht berücksichtigte versicherungsmathematische Gewinne (+) bzw. Verluste (–) Noch nicht berücksichtigter nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand/-ertrag Pensionsrückstellung 31.12. 0 2 2 0 1 1 224 23 247 231 17 248 Die tatsächlichen Vermögenserträge des Fondsvermögens betragen im Berichtsjahr 7 MioEUR (Vorjahr: 4 MioEUR) vor ergebnisneutralem Währungsverlust. Pensionsrückstellungen – Fonds MioEUR 2005 2006 Aktien 45 37 Staats- und Unternehmensanleihen 24 22 Geld und geldwerte Vermögenswerte 3 6 72 65 Fondsvermögen 56 Konzernabschluss Konzernanhang Erläuterungen zur Konzernbilanz Erfahrungsbedingte Anpassungen MioEUR 31.12.2006 Inland Ausland Gesamt aus Verpflichtungen 1 3 4 aus Planvermögen 0 2 2 2005 2006 Dienstzeitaufwand 6 8 Amortisierte versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 4 4 –1 –2 Erfahrungsbedingte Anpassungen Pensionsaufwand MioEUR Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand/-ertrag Auswirkungen von Plankürzungen/-beendigungen 0 –2 Erwarteter Vermögensertrag der Fonds –6 –5 Aufzinsung der erwarteten Pensionsverpflichtungen 18 17 21 20 Der Zinsanteil der Rückstellungszuführung sowie der erwartete Ertrag des Fondsvermögens werden im Zinsergebnis ausgewiesen, die übrigen Posten sind im Personalaufwand enthalten. (18) Sonstige Rückstellungen Sonstige Rückstellungen MioEUR Personal Gewährleistungen Erkennbare Verluste Strukturmaßnahmen Umweltrisiken Übrige Rückstellungen Summe 87 22 5 3 3 24 144 Verbrauch –52 –9 –3 0 –1 –10 –75 Auflösung –2 –2 –1 0 0 –7 –12 Zuführung/Neubildung 59 9 2 0 1 13 84 2 1 0 0 0 0 3 Währungsunterschiede/Sonstiges –1 0 0 0 1 –1 –1 Stand 31. Dezember 2006 93 21 3 3 4 19 143 langfristig (>5 Jahre) 2 0 0 0 0 0 2 langfristig (1-5 Jahre) 27 6 0 2 1 2 38 29 6 0 2 1 2 40 64 15 3 1 3 17 103 93 21 3 3 4 19 143 Stand am 1. Januar 2006 Aufzinsung Zahlungsabflüsse kurzfristig (<1 Jahr) 57 Die Personalrückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Urlaub, Überstunden und Gleitzeit (19 MioEUR), für Altersteilzeit (17 MioEUR) und Rückstellungen für Abfindungen (15 MioEUR). In den übrigen Rückstellungen werden diverse kleinere Rückstellungen mit einem Einzelwert von jeweils unter 3 MioEUR ausgewiesen. Aus den Rückstellungen werden wie im Vorjahr keine Erstattungen erwartet. (19) Finanzverbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten MioEUR 2005 2006 langfristig kurzfristig langfristig kurzfristig Kreditinstitute 7 7 20 5 Verbundene Unternehmen 0 0 0 19 Leasing 43 5 24 2 Sonstige 3 0 3 1 53 12 47 27 Finanzverbindlichkeiten In den Finanzverbindlichkeiten aus Leasing sind Verbindlichkeiten konsolidierter Leasingobjektgesellschaften gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 19 MioEUR (Vorjahr: 21 MioEUR) enthalten. Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 18 MioEUR (Vorjahr: 0 MioEUR) durch Grundschulden gesichert. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31.12.2005 Zinskonditionen gewichteter Währung Zinssatz (in %) Fest 4,0 Fest 3,0 Variabel 31.12.2006 Buchwert MioEUR Marktwert MioEUR Zinsbindung bis Buchwert MioEUR Marktwert MioEUR EUR 7 7 2026 18 16 USD 2 2 2008 1 1 EUR/BRL 5 5 2006 6 6 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten der Leasingobjektgesellschaften 31.12.2005 Zinskonditionen gewichteter Zinssatz (in %) Währung Fest 4,9 EUR 31.12.2006 Buchwert MioEUR Marktwert MioEUR Zinsbindung bis Buchwert MioEUR Marktwert MioEUR 21 23 2008 20 21 58 Konzernabschluss Konzernanhang Erläuterungen zur Konzernbilanz Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasingverträgen 31.12.2005 31.12.2006 Buchwert MioEUR Marktwert MioEUR Zinsbindung bis Buchwert MioEUR Marktwert MioEUR EUR 2 2 2006 0 0 EUR 3 4 2008 3 3 6,5 EUR 3 3 2010 2 3 Fest 6,5 EUR 1 1 2011 0 0 Fest 6,5 EUR 1 2 2012 1 1 Fest 3,5 EUR 7 7 2020 0 0 Fest 7,5 EUR 10 13 2020 0 0 Zinskonditionen gewichteter Zinssatz (in %) Währung Fest 5,9 Fest 6,5 Fest Verbindlichkeiten aus Finanzierung verbundene Unternehmen und Sonstige 31.12.2005 Zinskonditionen gewichteter Währung Zinssatz (in %) Variabel Fest 0,0 31.12.2006 Buchwert MioEUR Marktwert MioEUR Zinsbindung bis Buchwert MioEUR Marktwert MioEUR EUR 0 EUR 3 0 -- 19 19 3 div. b. 2015 4 4 Die angegebenen Marktwerte wurden auf Basis der am Bilanzstichtag gültigen Zinssätze für entsprechende Restlaufzeiten/Tilgungsstrukturen ermittelt. (20) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten MioEUR 2005 2006 langfristig kurzfristig langfristig kurzfristig 0 204 0 227 Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 0 18 0 17 Ausstehende Rechnungen 0 12 0 15 Verbindlichkeiten aus weiterzuleitenden Geldern 0 50 0 51 Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 0 10 0 9 Verbindlichkeiten aus sozialer Sicherheit 1 14 1 7 Verbindlichkeiten gegenüber Belegschaftsmitgliedern 0 10 0 7 Sonstige Verbindlichkeiten 0 5 0 5 Abgrenzungsposten 2 7 5 7 1 1 4 1 3 126 6 118 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Übrige Verbindlichkeiten davon aus öffentlichen Zuschüssen Gegenüber Joint Ventures und assoziierten Unternehmen bestehen wie im Vorjahr keine Verbindlichkeiten. Der Buchwert der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der übrigen Verbindlichkeiten entspricht dem Marktwert. 59 (21) Latente Steuern Für temporäre Unterschiede bei Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen in Höhe von 3 MioEUR (Vorjahr: 2 MioEUR) wurden keine latenten Steuerschulden bilanziert, da der Umkehreffekt gesteuert werden kann und sowohl die Ausschüttung, als auch eine Veräußerung der Gesellschaften in absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist. Sachverhalte der Steuerabgrenzungen MioEUR 2005 aktivisch 2006 passivisch aktivisch passivisch Verlustvorträge und Steuergutschriften 23 0 30 0 Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 11 –24 10 –30 Pensionsrückstellungen 17 –1 18 0 Sonstige Rückstellungen 12 0 12 0 4 0 0 –1 Verbindlichkeiten Sonstiges Summe Saldierung Konzernbilanz 4 –4 5 –2 71 –29 75 –33 –24 24 –24 24 47 –5 51 –9 60 Konzernabschluss Konzernanhang Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (22) Umsatzerlöse, Bestandsveränderungen und aktivierte Eigenleistungen Umsatz MioEUR Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern Umsatzerlöse aus Lizenzerträgen 2005 2006 2.044 2.176 6 5 2.050 2.181 2005 2006 Bestandsveränderungen und aktivierte Eigenleistungen MioEUR Erhöhung/Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen und Leistungen 10 6 Aktivierte Eigenleistungen 14 17 24 23 2005 2006 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 15 12 Erträge aus Gutschriften für frühere Jahre 10 8 Erträge aus der Erstattung für Prototypen und Werkzeuge 5 7 Erträge aus Reststoffverkäufen 4 6 Erträge aus Zulagen und Zuschüssen 5 3 Miet- und Pachterträge 3 3 Erträge aus Kundenerstattungen 2 2 Erträge aus Anlagenabgängen 8 1 Erträge aus Zahlungseingängen und der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen 2 1 Erträge aus Schadensfällen 1 1 Erträge aus der Verrechnung von negativen Goodwills 0 1 Übrige Erträge 6 12 61 57 2005 2006 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 979 1.126 Aufwendungen für bezogene Leistungen 102 80 1.081 1.206 (23) Sonstige betriebliche Erträge Sonstige betriebliche Erträge MioEUR (24) Materialaufwand Materialaufwand MioEUR 61 (25) Personalaufwand Personalaufwand MioEUR Löhne und Gehälter 2005 2006 433 446 Soziale Abgaben 75 82 Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 36 35 544 563 Als Aufwendungen für Altersversorgung werden im Wesentlichen Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen sowie Rentenversicherungsbeiträge in Höhe von 27 MioEUR (Vorjahr: 27 MioEUR) ausgewiesen. Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Kolbenschmidt Pierburg Konzern 2005 2006 11.542 12.016 davon Angestellte 2.942 3.126 davon Arbeiter 8.600 8.890 2005 2006 Reparaturen und Instandhaltung 58 53 Vertriebs- und Werbeaufwendungen 26 31 Datenverarbeitung 28 29 9 18 Sonstige Verwaltungskosten 14 15 Mieten, Pachten 12 13 Rechts- und Beratungskosten 11 12 Sonstige Personalnebenkosten 12 11 Reisekosten 11 11 Sonstige Steuern 8 8 Bezogene Leistungen 6 8 Forschung und Entwicklung 8 7 Versicherungen 8 6 Konzernumlagen und Dienstleistungen 6 5 Projektkosten 3 4 Weitere Rückstellungsbildung 8 4 Lizenzkosten/Provisionen 2 2 Verluste aus Anlagenabgängen 1 1 Abschreibungen auf Forderungen 2 1 19 25 252 264 (26) Sonstige betriebliche Aufwendungen Sonstige betriebliche Aufwendungen MioEUR Aufwendungen für Sozialpläne, Abfindungen, Altersteilzeit Übrige Aufwendungen In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Erträge aus der Inanspruchnahme von Rückstellungen in Höhe von 10 MioEUR (Vorjahr: 11 MioEUR) verrechnet. 62 Konzernabschluss Konzernanhang Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (27) Zinsergebnis Zinsergebnis MioEUR 2005 2006 Vermögenserträge der Pensionsfonds 6 5 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 3 2 9 7 Zinserträge Zinsaufwendungen Zinsaufwand aus Finanzierungsleasing 2 2 18 17 Aufzinsung längerfristiger sonstiger Rückstellungen 1 3 Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen 7 8 28 30 –19 –23 2005 2006 3 3 Währungsergebnis 2 –6 Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten 0 1 2 –5 5 –2 2005 2006 41 23 6 2 Aufzinsung von Pensionen (28) Beteiligungsergebnis und sonstiges Finanzergebnis Beteiligungsergebnis und sonstiges Finanzergebnis MioEUR Beteiligungsergebnis Ergebnis aus At Equity-bewerteten Beteiligungen Sonstiges Finanzergebnis (29) Ertragsteuern Ertragsteuern MioEUR Laufender Ertragsteueraufwand Periodenfremder Steueraufwand/-ertrag Latenter Steuerertrag –6 0 41 25 Im Folgenden ist eine Überleitung vom erwarteten zum tatsächlichen ausgewiesenen Steueraufwand dargestellt. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird das Ergebnis vor Ertragsteuern unverändert zum Vorjahr mit einem Steuersatz von 40% multipliziert. Dieser beinhaltet die inländische Körperschaftsteuer, den Solidaritätszuschlag sowie die Gewerbesteuer. Der erwartete Steueraufwand wird mit dem tatsächlichen Steueraufwand verglichen. 63 Überleitung erwarteter zu tatsächlichem Steueraufwand MioEUR Ergebnis vor Steuern 2005 2006 127 90 Erwarteter Steueraufwand 51 36 Unterschiede aus inländischen Steuersätzen –1 0 Unterschiede aus ausländischen Steuersätzen –4 –4 Effekte aus Verlustvorträgen und Veränderungen der Wertberichtigung –6 –6 Minderung des Steueraufwands aufgrund der Nutzung bisher nicht angesetzter Verlustvorträge –5 –3 Steuerfreie Einnahmen –2 –2 Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen 2 2 Anpassung für periodenfremde Ertragsteuern 6 2 Tatsächlicher Steueraufwand 41 25 Effektiver Steuersatz in % 32 28 Erwarteter Steuersatz in % 40 40 (30) Anteile anderer Gesellschafter Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen mit 1 MioEUR (Vorjahr: 2 MioEUR) Gewinnanteile und mit 0 MioEUR (Vorjahr: 0 MioEUR) Verlustanteile. (31) Ergebnis je Aktie Das Ergebnis je Aktie wird als Quotient aus dem Konzernergebnis und dem gewichteten Durchschnitt der während des Geschäftsjahres in Umlauf befindlichen Aktien ermittelt. Wie auch im Vorjahr entspricht das unverwässerte Ergebnis je Aktie dem verwässerten Ergebnis je Aktie. Ergebnis je Aktie 2005 2006 Konzern-Jahresüberschuss der Aktionäre der Kolbenschmidt Pierburg AG (EUR) 84.430.048 64.222.045 Gewichteter Durchschnitt der Aktienzahl 28.003.395 28.003.395 3,01 2,29 Ergebnis je Aktie (EUR) 64 Konzernabschluss Konzernanhang Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung und zur Segmentberichterstattung (32) Konzern-Kapitalflussrechnung In den Investitionen in Geschäftsfelder ist der Kauf des mexikanischen Kolbenherstellers Pistones Moresa, Celaya, Mexiko von der DESC Gruppe enthalten. In den Desinvestitionen von Finanzanlagen sind die Dividenden der assoziierten Unternehmen und Beteiligungen in Höhe von 1 MioEUR (Vorjahr: 2 MioEUR) enthalten. (33) Segmentberichterstattung Entsprechend der internen Steuerung des Kolbenschmidt Pierburg Konzerns als Automobilzulieferer gliedert sich dieser in die fünf Segmente: – – – – – Luftversorgung, Schadstoffreduzierung und Pumpen Groß- und Kleinkolben Gleitlager und Strangguss Aluminium-Motorblöcke Aftermarket als Primärsegmente. Die Spalte „Sonstige/Konsolidierung“ beinhaltet neben der Konzern-Holdinggesellschaft (Kolbenschmidt Pierburg AG) weitere, nicht den gesondert dargestellten Bereichen zuzuordnende Grundstücks- und Liegenschaftsgesellschaften sowie Konsolidierungen. Es besteht eine klare Trennung der Aufgaben zwischen den Unternehmensbereichen und der Kolbenschmidt Pierburg AG, die Aufgaben einer strategischen Management-Holding wahrnimmt; die Konzernführung sowie die interne Berichterstattung sind darauf abgestimmt. Segmentvermögen und -verbindlichkeiten enthalten gemäß dem Konzept der wertorientierten Unternehmensführung des Kolbenschmidt Pierburg Konzerns die betriebsnotwendigen Aktiva ohne liquide Mittel und Ertragsteuern bzw. Passiva ohne Eigenkapital, Finanzverbindlichkeiten und Ertragsteuern. Die Umsätze zwischen den Segmenten werden grundsätzlich zu marktüblichen Bedingungen – wie sie auch bei Geschäften mit fremden Dritten zu Grunde liegen – getätigt. Die Investitionen beziehen sich auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. 65 Konzernanhang Sonstige Erläuterungen (34) Eventualverbindlichkeiten In dem seit 1998 laufenden Spruchstellenverfahren wird das im Rahmen der Verschmelzung von Kolbenschmidt Pierburg (Rheinmetall Beteiligungen) ermittelte Umtauschverhältnis auf seine Angemessenheit hin überprüft. Der vom Landgericht Heilbronn beauftragte Gutachter hat in 2005 sein endgültiges Gutachten vorgelegt. Der Gutachter kommt zu abweichenden Wertansätzen für die im Januar 1998 verschmolzenen Unternehmen; sich daraus ergebende Zuzahlungsrisiken sind durch die im Rahmen der Verschmelzung gebildete Kapitalrücklage gedeckt. Die Kolbenschmidt Pierburg AG hat eine Überprüfung des Gutachtens durch den gerichtlich bestellten Sachverständigen veranlasst. In der Stellungnahme des Gutachters dazu nimmt er – ausgelöst durch den Überprüfungsbericht des gerichtlich bestellten Sachverständigen – die Wertansätze aus seinem Gutachten zu Gunsten des Unternehmens zurück. Die Kolbenschmidt Pierburg AG sieht unverändert keine Veranlassung, von den ursprünglich ermittelten Wertrelationen Abstand zu nehmen. Diese wurden zum Zeitpunkt der Verschmelzung beider Unternehmen durch zwei unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaften ermittelt und von einem gerichtlich bestellten Verschmelzungsgutachter bestätigt. Kolbenschmidt Pierburg geht davon aus, dass diese von drei unabhängigen Gutachtern dokumentierten Wertansätze einer endgültigen Prüfung standhalten werden. Um dem Ausgang des Verfahrens nicht vorzugreifen, wird von weiteren Angaben abgesehen. Eine Entscheidung des Landgerichts Heilbronn ist für den 15. März 2007 angekündigt. Ferner wurde auf Grund der geringen Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme auf die Bildung einer Rückstellung für Steuernachzahlungen in Brasilien verzichtet. (35) Sonstige finanzielle Verpflichtungen Zum 31. Dezember 2006 besteht ein Bestellobligo für Investitionen in das Sachanlagevermögen in Höhe von insgesamt 20 MioEUR (Vorjahr: 26 MioEUR), die hauptsächlich Bestellungen von technischen Anlagen und Maschinen sowie Baumaßnahmen betreffen. Des Weiteren besteht eine Verpflichtung aus IT-Rahmenverträgen in Höhe von 7 MioEUR (Vorjahr: 7 MioEUR). Die Leasingzahlungen für Grundstücke und Gebäude betreffen im Wesentlichen einen Grundstückspachtvertrag ohne Kaufoption bzw. ohne fest vereinbarten Eigentumsübergang, der als Operating Leasing einzustufen ist. Leasingzahlungen in Folgejahren – Operating Leasing MioEUR 2005 2006 2006 2007–2010 nach 2010 2007 2008–2011 nach 2011 Gebäude 3 8 23 4 7 20 Technische Anlagen und Maschinen 4 5 0 3 5 0 Übrige Mietverträge 2 3 0 4 7 0 9 16 23 11 19 20 Es bestehen keine Untermietverhältnisse. (36) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Am 13. Februar 2007 wurde der Kolbenschmidt Pierburg AG durch die Rheinmetall Berlin Verwaltungs GmbH, Berlin, die direkt und indirekt ca. 97,6% der Aktien der Kolbenschmidt Pierbug AG hält, mitgeteilt, dass sie ein Verfahren nach §§ 327 a ff AktG einleitet und den Ausschluss der Minderheitsaktionäre unter Übertragung deren Aktienrechte auf sie betreiben wird (sog. Squeeze-out). Am gleichen Tag hat die Rheinmetall Verwaltungsgesellschaft mbH, Düsseldorf, eine Tochtergesellschaft der Rheinmetall Berlin Verwaltungs GmbH, die Kolbenschmidt Pierburg AG aufgefordert, in Verhandlungen über den Abschluss eines Gewinnabführungsvertrages mit ihr einzutreten. Die notwendigen Vorkehrungen für beide Maßnahmen wurden begonnen. 66 Konzernabschluss Konzernanhang Sonstige Erläuterungen (37) Sicherungspolitik und Finanzderivate Das operative Geschäft sowie Finanzierungstransaktionen des Kolbenschmidt Pierburg Konzerns als international tätiger Unternehmensgruppe unterliegen Finanzrisiken. Diese Risiken ergeben sich insbesondere aus dem Liquiditätsrisiko, dem Ausfallrisiko, dem RohstoffPreisrisiko, Wechselkursschwankungen und Änderungen des Zinsniveaus. Entsprechend dem konzernweit angewandten Risikomanagementsystem der Kolbenschmidt Pierburg AG wird neben einer Identifizierung, Analyse und Bewertung dieser Risiken auch der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten und deren Begrenzung beurteilt. Ein Erwerb solcher Instrumente zu Spekulationszwecken ist nicht zulässig. Alle Transaktionen mit derivativen Finanzinstrumenten unterliegen einer strengen Überwachung, die insbesondere durch eine strikte Funktionstrennung in Handel, Abwicklung und Kontrolle gewährleistet ist. Liquiditätsrisiko Eine jederzeit ausreichende Liquidität stellt der Kolbenschmidt Pierburg Konzern insbesondere durch eine auf einen festen Planungshorizont ausgerichtete Liquiditätsvorausschau sowie vorhandene, nicht ausgenutzte Kreditlinien sicher. Ausfallrisiko Der Kolbenschmidt Pierburg Konzern beliefert überwiegend Kunden erster Bonität, was zu äußerst geringen Forderungsausfällen führt. Darüber hinaus wird durch die konzernweit angewandte Debitorenrichtlinie das Ausfallrisiko begrenzt. Nach derzeitigem Kenntnisstand vorliegende Delkredere-Risiken sind durch Wertberichtigungen abgedeckt. Der Kolbenschmidt Pierburg Konzern hat darüber hinaus keine bedeutenden Kreditkonzentrationen. Das Ausfallrisiko aus derivativen Finanzinstrumenten besteht in der Gefahr des Ausfalls eines Vertragspartners und daher maximal in Höhe der positiven Zeitwerte gegenüber den jeweiligen Kontrahenten. Geschäftspartner von Unternehmen des Kolbenschmidt Pierburg Konzerns bei Kontrakten über derivative Finanzinstrumente sind ausschließlich in- und ausländische Banken mit einwandfreier Bonität. Durch diese Kontrahentenanforderung werden derartige Ausfallrisiken minimiert. Rohstoff-Preisrisiko Volatile Preise für den Einkauf von Metallen sind als Preisrisiko des Kolbenschmidt Pierburg Konzerns zu sehen. Aufgrund einer Reihe von Materialteuerungszuschlagsvereinbarungen (MTZ) mit Kunden ist das Risiko aus steigenden, aber auch der Vorteil von fallenden Metallpreisen, größtenteils – wenn auch mit einer zeitlichen Verzögerung – auf die Kunden verlagert worden. Für die übrigen Metalle, bei denen derartige Vereinbarungen nicht getroffen werden konnten, wird aktuell der Einsatz langfristiger Vereinbarungen mit Lieferanten bzw. anderer Instrumente geprüft. Währungsrisiko Aufgrund der internationalen Ausrichtung des Kolbenschmidt Pierburg Konzerns entstehen aus der operativen Tätigkeit zum Teil Währungsrisiken, die sich aus Wechselkursschwankungen zwischen der Geschäftswährung und anderen Währungen ergeben. Offene, einem Währungsrisiko unterliegende Positionen werden grundsätzlich mit derivativen Finanzinstrumenten kursgesichert. Hierzu werden prinzipiell neben Devisentermingeschäften auch Devisenswaps eingesetzt. Der Kolbenschmidt Pierburg Konzern profitiert in hohem Maße von einem „Natural Hedge“. Offene, verbliebene Währungsspitzen, insbesondere bei US-Dollar-Geschäften, werden durch zusätzliche Devisentermingeschäfte im Inland gesichert. Sämtliche Intercompany Finanzierungen in Fremdwährungen sind durch Devisenswaps gesichert. Die Untergrenze der Sicherungsquote beträgt 75%. Zinsrisiko Im Rahmen der Finanzierungstätigkeit des Kolbenschmidt Pierburg Konzerns wird unter anderem auch auf variabel verzinsliche Fazilitäten zurückgegriffen. Zur Begrenzung der aus Veränderungen von Marktzinssätzen entstehenden Zinsrisiken werden Zinssicherungsinstrumente eingesetzt. Hierbei handelt es sich um Zinsbegrenzungsgeschäfte sowie Zinsswaps. Der Abschluss dieser Geschäfte erfolgt bei der Kolbenschmidt Pierburg AG. Ein Zinsänderungsrisiko resultiert aus der Teilnahme am ABS-Programm der Rheinmetall Gruppe. Zur Begrenzung dieses Risikos kommen unter anderem Zinscaps zum Einsatz. Gesichert wird derzeit etwa die Hälfte dieser Risiken; die Quote kann jedoch je nach Umfang der verkauften Forderungen schwanken. 67 Derivative Finanzinstrumente MioEUR Nominalvolumen 31.12.2005 Restlaufzeit bis (in Monaten) 31.12.2006 Marktwerte 31.12.2005 31.12.2006 Währungssicherungen Devisentermingeschäfte 95 127 17 –1 1 29 0 -- 1 0 Zinsswaps 17 16 49 0 2 Sonstige Zinsderivate 60 60 41 1 1 Debitorensicherungen Credit Default Swaps Zinssicherungen Die Nominalvolumina werden dabei unsaldiert angegeben und spiegeln damit die Beträge aller Einzelgeschäfte wider. Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente entsprechen – bezogen auf den Bilanzstichtag – jeweils dem Preis, zu dem ein unabhängiger Dritter die Rechte und/oder Pflichten aus den Instrumenten übernehmen würde. (38) Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen Die in den Konzernabschluss der Kolbenschmidt Pierburg AG einbezogenen Tochterunternehmen haben unmittelbar oder mittelbar in Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit Leistungsbeziehungen zu wenigen verbundenen Joint Ventures und assoziierten Unternehmen. Diese Liefer- und Leistungsbeziehungen werden zu marktüblichen Bedingungen und Konditionen durchgeführt. Des Weiteren erbringen die mehrheitlich an der Kolbenschmidt Pierburg AG beteiligte Rheinmetall AG sowie deren Dienstleistungsgesellschaften umfangreiche Leistungen an Unternehmen des Kolbenschmidt Pierburg Konzerns. Diese umfassen z.B. Beratung und Betreuung in rechtlichen und steuerlichen Angelegenheiten, in Fragen der Öffentlichkeitsarbeit, die Freistellung für das ABS-Programm sowie Versicherungsdienstleistungen. Im Rahmen des Cash-Managements des Mehrheitsaktionärs Rheinmetall AG legt der Kolbenschmidt Pierburg Konzern liquide Mittel im Konzern an, bzw. nimmt sie dort auf. Transaktionen im Rahmen des Cash-Managements werden zu Marktkonditionen abgewickelt. Leistungsbeziehungen mit nahe stehenden Unternehmen MioEUR Volumen der erbrachten Leistungen Volumen der in Anspruch genommenen Leistungen 2005 2006 2005 2006 Rheinmetall AG 2 4 5 7 Assoziierte Unternehmen 6 2 0 3 Joint Ventures 6 9 4 6 Mit nahe stehenden Personen des Kolbenschmidt Pierburg Konzerns wurden keine berichtspflichtigen Geschäfte getätigt. Die in den Anhangsangaben (13) und (19) ausgewiesenen Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen ausschließlich die Rheinmetall AG. Vergütung nahe stehender Personen MioEUR 2005 2006 Laufende Bezüge des Geschäftsjahres 2,5 2,8 Pensionsaufwand 0,4 0,4 68 Konzernabschluss Konzernanhang Sonstige Erläuterungen (39) Vergütung für Wirtschaftsprüfer Die Vergütung für Abschlussprüfungen durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC belief sich in 2006 auf 1,1 MioEUR (Vorjahr: 1,1 MioEUR). Prüfungs- und Beratungsleistungen durch andere Wirtschaftsprüfungsgesellschaften fielen nur in unwesentlicher Höhe an. (40) Vorstand und Aufsichtsrat Vorstand Für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Mutterunternehmen und in den Tochterunternehmen erhielten Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr ein Fixum von 0,9 MioEUR (Vorjahr: 0,9 MioEUR) und Tantiemen in Höhe von 1,1 MioEUR (Vorjahr: 1,1 MioEUR). Auf das Incentive-Programm, das sich an der absoluten Wertsteigerung des Rheinmetall Konzerns orientiert, entfallen 0,7 MioEUR (Vorjahr: 0,4 MioEUR). Zusätzlich zu diesen Bezügen erhielten die Vorstandsmitglieder Sachbezüge in Höhe von 0,1 MioEUR. Diese bestehen im Wesentlichen aus den geldwerten Vorteilen der Dienstwagennutzung und den Zuschüssen zur Sozialversicherung. Insgesamt erhielt damit der Vorstand im Geschäftsjahr 2006 Bezüge in Höhe von 2,8 MioEUR (Vorjahr: 2,5 MioEUR). An ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene wurden Pensionen in Höhe von 0,5 MioEUR (Vorjahr: 0,5 MioEUR) gezahlt. Für ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von 4,6 MioEUR (Vorjahr: 5,0 MioEUR). Aus dem SAR-Programm aus dem Jahr 2001 halten ehemalige Vorstandsmitglieder noch 6.000 Optionsanteile. Aufsichtsrat Die Bezüge des Aufsichtsrats betrugen im Geschäftsjahr 0,2 MioEUR (Vorjahr: 0,2 MioEUR). Darüber hinaus haben Aufsichtsratsmitglieder im Berichtsjahr keine weiteren Vergütungen bzw. Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, erhalten. Aktienbesitz Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstandes der Kolbenschmidt Pierburg AG hielten zum 31. Dezember 2006 keine Aktien der Kolbenschmidt Pierburg AG. (41) Corporate Governance Die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex (gem. § 161 AktG) der Kolbenschmidt Pierburg AG ist seit Dezember 2006 im Internet unter www.kspg-ag.com veröffentlicht und den Aktionären zugänglich gemacht worden. Für den Konzernabschluss der Rheinmetall AG ist die Entsprechenserklärung gem. § 161 AktG auf den Internetseiten www.rheinmetall.de im Dezember 2006 veröffentlicht worden. Neckarsulm, den 23. Februar 2007 Der Vorstand Dr. Kleinert Dr. Merten Dr. Friedrich 69 Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers „Wir haben den von der Kolbenschmidt Pierburg Aktiengesellschaft, Neckarsulm, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens- Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt eine zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“ Stuttgart, den 23. Februar 2007 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Staudacher Wirtschaftsprüfer Adamaszek Wirtschaftsprüfer 70 Konzernabschluss Konsolidierungskreis zum 31. Dezember 2006 Wesentliche Gesellschaften Konsolidierungskreis zum 31. Dezember 2006 Beteiligung in % direkt indirekt Kolbenschmidt Pierburg AG, Neckarsulm Pierburg Pierburg GmbH, Neuss 1)/4) 100 Pierburg S.A., Abadiano/Spanien 100 Pierburg S.à r.l., Basse-Ham (Thionville)/Frankreich 100 Pierburg S.p.A., Lanciano/Italien 100 Pierburg s.r.o., Usti, Tschechien 100 Kolbenschmidt Pierburg Shanghai Nonferrous Components Co. Ltd., Shanghai/China 2) 50 KS Kolben KS Kolbenschmidt GmbH, Neckarsulm 1)/4) 100 KS Pistões Ltda., Nova Odessa/Brasilien 100 Karl Schmidt Unisia Inc., Marinette/USA 92 Metal a.s., Usti/Tschechien 100 Société Mosellane de Pistons S.A.S., Basse-Ham (Thionville)/Frankreich 100 Kolbenschmidt K.K., Yokohama/Japan 100 Kolbenschmidt Shanghai Piston Co. Ltd., Shanghai/China 2) 50 Shriram Pistons & Rings Ltd., New Delhi/Indien 2) 20 KS Gleitlager KS Gleitlager GmbH, St. Leon-Rot 1)/4) 100 KS Aluminium-Technologie KS ATAG GmbH, Neckarsulm 4) 100 KS Aluminium-Technologie AG, Neckarsulm 1) 100 Werkzeugbau Walldürn GmbH, Walldürn 3) 100 Motor Service MSI Motor Service International GmbH, Neckarsulm 1)/4) 100 MSD Motor Service Deutschland GmbH, Neckarsulm 3) 1) 2) 3) 4) Ergebnisabführungsvertrag mit der Kolbenschmidt Pierburg AG, Anwendung der Befreiungsklausel des § 264 Abs.3 HGB und § 264 b. Nach der Equity-Methode konsolidiert. EAV mit Führungsgesellschaften des Geschäftsbereichs, Anwendung der Befreiungsklausel des § 264 Abs.3 HGB. Anwendung der Befreiungsklausel des § 291 HGB. 100 71 Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung der Kolbenschmidt Pierburg AG, Neckarsulm zum 31. Dezember 2006 (nach HGB) Aktiva MioEUR 31.12.2005 31.12.2006 378 464 378 464 136 118 2 7 Anlagevermögen Finanzanlagen Umlaufvermögen Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Forderungen gegen verbundene Unternehmen Sonstige Vermögensgegenstände Flüssige Mittel Summe Aktiva 5 8 143 133 521 597 31.12.2005 31.12.2006 Passiva MioEUR Eigenkapital Gezeichnetes Kapital 72 72 174 174 Gewinnrücklagen 94 89 Bilanzgewinn 36 36 376 371 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 13 14 Übrige Rückstellungen 35 17 48 31 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7 18 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 1 89 176 Kapitalrücklage Rückstellungen Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Sonstige Verbindlichkeiten Summe Passiva 1 0 97 195 521 597 2005 2006 90 34 MioEUR Beteiligungsergebnis Zinsergebnis 2 3 Finanzergebnis 92 37 Sonstige betriebliche Erträge 41 34 Personalaufwand 11 10 Abschreibungen 0 0 Sonstige betriebliche Aufwendungen 30 22 Ergebnis vor Ertragsteuern 92 39 Steuern vom Einkommen und Ertrag 28 8 Jahresüberschuss 64 31 Einstellungen/Entnahmen in/aus Gewinnrücklagen Bilanzgewinn –28 5 36 36 72 Konzernabschluss Aufsichtsrat der Kolbenschmidt Pierburg AG 2006 Klaus Eberhardt Dr. Rudolf Luz *) Düsseldorf Weinsberg Vorsitzender Stellv. Vorsitzender Vorsitzender des Vorstands Rheinmetall AG, Düsseldorf 1. Bevollmächtigter IG Metall, Verwaltungsstelle Heilbronn/Neckarsulm Neckarsulm Mitglied in weiteren Aufsichtsratsgremien: Rheinmetall Defence Electronics GmbH, Bremen (Vorsitzender) Mitglied in weiteren Aufsichtsratsgremien: Rheinmetall Landsysteme GmbH, Kiel (Vorsitzender) Bechtle AG, Neckarsulm Rheinmetall Waffe und Munition GmbH, Ratingen (Vorsitzender) Oerlikon Contraves AG, Zürich/Schweiz (Präsident des Verwaltungsrats) Nitrochemie AG, Wimmis/Schweiz (Präsident) Nitrochemie Wimmis AG, Wimmis/Schweiz (Präsident) Rheinmetall AG, Düsseldorf Mitglied in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien: Wirtschaftsfördergesellschaft Raum Heilbronn GmbH, Heilbronn Dr. Andreas Beyer Sindelfingen Direktor mit Generalvollmacht Rheinmetall AG, Düsseldorf Hirschmann Electronics Holding S.A., Luxembourg (Vorsitzender) Mitglied in weiteren Aufsichtsratsgremien: MAN AG, München Pierburg GmbH, Neuss Jagenberg AG, Neuss Bachofen + Meier AG, Bülach/Schweiz Dr. Herbert Müller Düsseldorf Mitglied des Vorstands Rheinmetall AG, Düsseldorf Finanzen und Controlling Ingo Hecke Meerbusch Rheinmetall AG, Düsseldorf Direktor mit Generalvollmacht (ab 11.07.2006) Rheinmetall Defence Electronics GmbH, Bremen Rheinmetall Landsysteme GmbH, Kiel Rheinmetall Waffe und Munition GmbH, Ratingen Dr. Bernd M. Hönle Weisenheim a.S. Geschäftsführer Gebr. Röchling KG, Mannheim Mitglied in weiteren Aufsichtsratsgremien: BEA Holding AG, Düsseldorf DeTeWe - Deutsche Telephonwerke Beteiligungs AG, Berlin (bis 10.05.2006) PFEIFFER & MAY Großhandel AG, Karlsruhe Röchling Automotive Beteiligungs AG, Mannheim *) Arbeitnehmervertreter 73 Burkhard Leffers Erich Hüskes *) Bad Homburg v.d.H. Nettetal Mitglied des Regionalvorstandes Commerzbank AG (bis 30.06.2006) Mitglied des Betriebsrats Werk Nettetal der Pierburg GmbH, Neuss Mitglied in weiteren Aufsichtsratsgremien: Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH, Hanau (Mitglied des Aufsichtsrats bis 30.06.2006) Dietrich Termöhlen *) Hinte Commerzleasing und Immobilien AG, Düsseldorf (CLI) (Mitglied des Aufsichtsrats bis 26.06.2006) 1. Bevollmächtigter der IG Metall Verwaltungsstelle Neuss Mitglied in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien: Mitglied in weiteren Aufsichtsratsgremien: AFFINE S.A., Paris/Frankreich (Membre du Conseil d’Administration) Aluminium Norf GmbH, Neuss (bis 31.12.2006) Pierburg GmbH, Neuss (stellv. Vorsitzender) (bis 31.12.2006) Prof. Dr. Dirk Zumkeller München Gerhard Grasmeier *) Ordinarius für Verkehrswesen Universität (TH) Karlsruhe Waghäusel Mitglied in weiteren Aufsichtsratsgremien: Beirat Gebr. Röchling KG Gesellschafterausschuss Röchling Industrie-Verwaltung GmbH (bis 22.06.2006) Betriebsratsvorsitzender Werk St. Leon-Rot der KS Gleitlager GmbH, St. Leon-Rot (bis 31.05.2006) Mitglied in weiteren Aufsichtsratsgremien: KS Gleitlager GmbH, St. Leon-Rot Dr. Ludwig Dammer *) Düsseldorf Pierburg GmbH, Neuss Mitglied in weiteren Aufsichtsratsgremien: Rheinmetall AG, Düsseldorf Harald Götzmann *) St. Leon-Rot Betriebsratsvorsitzender Werk St. Leon-Rot der KS Gleitlager GmbH, St. Leon-Rot (ab 31.05.2006) Heinrich Kmett *) Mitglied in weiteren Aufsichtsratsgremien: Fahrenbach/Robern KS Gleitlager GmbH, St. Leon-Rot (ab 28.09.2006) Betriebsratsvorsitzender KS Kolbenschmidt GmbH, Neckarsulm Mitglied in weiteren Aufsichtsratsgremien: Rheinmetall AG, Düsseldorf *) Arbeitnehmervertreter 74 Konzernabschluss Vorstand der Kolbenschmidt Pierburg AG 2006 Dr. Gerd Kleinert Dr. Peter P. Merten Gottmadingen Herrsching Vorsitzender Strategie, Operations Finanzen/Controlling, IT Mitgliedschaft in Aufsichtsgremien: Pierburg GmbH, Neuss Pierburg GmbH, Neuss (Vorsitzender) KS Kolbenschmidt GmbH, Neckarsulm KS Kolbenschmidt GmbH, Neckarsulm (Vorsitzender) KS Aluminium-Technologie AG, Neckarsulm KS Gleitlager GmbH, St. Leon-Rot (Vorsitzender) KS Aluminium-Technologie AG, Neckarsulm (Vorsitzender) KS ATAG GmbH, Neckarsulm (Vorsitzender) Läpple AG, Heilbronn (Vorsitzender) Mitglied in Aufsichtsratsgremien: KS Gleitlager GmbH, St. Leon-Rot KS ATAG GmbH, Neckarsulm Mitglied in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien: KS International Investment Corp., Southfield/USA Dr. Jörg-Martin Friedrich Ludwigsburg Personal, Recht Läpple Holding AG, Heilbronn (Vorsitzender) Mitglied in Aufsichtsratsgremien: Mitglied in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien: KS Kolbenschmidt GmbH, Neckarsulm KS International Investment Corp., Southfield/USA Kolbenschmidt Pierburg Shanghai Nonferrous Components Co. Ltd., Shanghai/China (KPSNC) (Vice Chairman) KS Shanghai Piston Co. Ltd., Shanghai/China (KSSP) (Vice Chairman of the Board of Directors) (bis 09.10.2006) Pierburg GmbH, Neuss KS Gleitlager GmbH, St. Leon-Rot KS Aluminium-Technologie AG, Neckarsulm KS ATAG GmbH, Neckarsulm Mitglied in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien: KS International Investment Corp., Southfield/USA 75 76 Konzernabschluss Anschriftenverzeichnis Kolbenschmidt Pierburg AG Kolbenschmidt Pierburg AG Karl-Schmidt-Straße D-74172 Neckarsulm Telefon (07132) 33 0 Telefax (07132) 33 28 89 www.kspg-ag.com Geschäftsbereich Pierburg Pierburg GmbH Alfred-Pierburg-Straße 1 D-41460 Neuss Telefon (0 2131) 5 20 01 Telefax (0 2131) 52 06 45 [email protected] [email protected] Geschäftsbereich KS Kolben KS Kolbenschmidt GmbH Karl-Schmidt-Straße D-74172 Neckarsulm Telefon (07132) 33 0 Telefax (07132) 33 27 96 [email protected] Geschäftsbereich KS Gleitlager KS Gleitlager GmbH Am Bahnhof 14 D-68789 St. Leon-Rot Telefon (0 62 27) 56 0 Telefax (0 62 27) 56 302 [email protected] Geschäftsbereich KS Aluminium-Technologie KS Aluminium-Technologie AG Hafenstraße 25 D-74172 Neckarsulm Telefon (07132) 33 1 Telefax (07132) 33 43 57 [email protected] Geschäftsbereich Motor Service MSI Motor-Service International GmbH Untere Neckarstraße D-74172 Neckarsulm Telefon (07132) 33 33 33 Telefax (07132) 33 28 64 [email protected] Kolbenschmidt Pierburg AG Rheinmetall Allee 1 D-40476 Düsseldorf Telefon (02 11) 4 73 47 18 Telefax (02 11) 4 73 41 57 www.kspg-ag.com 77 Impressum © 2006 Kolbenschmidt Pierburg Aktiengesellschaft Karl-Schmidt-Straße 74172 Neckarsulm Gesamtherstellung Schmitz-Design, Düsseldorf Druck Druckerei Meinke, Neuss Kontakte Unternehmenskommunikation Automotive Folke Heyer Telefon (0 2131) 520-3010 Telefax (0 2131) 520-2014 [email protected] Investor Relations Franz-Bernd Reich Telefon (02 11) 473-47 77 Telefax (02 11) 473-41 57 [email protected] Alle Rechte und technische Änderungen vorbehalten. 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