Die Gesundheitsschäden durch Rauchen
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Die Gesundheitsschäden durch Rauchen
Die Gesundheitsschäden durch Rauchen dargestellt auf Briefmarken Henning Schmidt Die Gesundheitsschäden durch Rauchen dargestellt auf Briefmarken Henning Schmidt Druckvorstufe: Pagemaker 6.5 Graphik: Photoshop CS Text: Word Schrift: Fließtext: Bergamo, Auszeichnung- und Titelschrift: Glytus Satz und Layout: Henning Schmidt Alle Rechte vorbehalten Copyright by Henning Schmidt Erasmusstrasse 24, 40223 Düsseldorf, Winter 2010 Autor: Henning Schmidt Das Buch inklusive aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Einwilligung des Verlages widerrechtlich und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie das Einspeichern und Verarbeiten in elektronischen Systemen. INHALT Vorweg gesagt 9 Wirkung des Nikotins auf das Herz und die Lunge 13 Wirkung des Nikotins auf das Herz 17 - 18 Wirkung des Nikotins auf die Lunge 21 - 24 Blumen statt Nikotin 27 Körperliche und geistige Veränderungen durch Nikotin 31 - 32 Rauchen und Schwangerschaft 35 - 36 Antirauchkampagne auf Verbotsschildern 39 - 40 Wirkung des Nikotins auf die Gefäße 43 Antirauchkampagne auf Weltkarten 47 - 48 Sport statt Nikotin 51 - 52 Wirkung des Nikotins auf die Mundhöhle, Zähne und Speiseröhre 55 Wirkung des Nikotins auf den wachsenden Körper und die wichtige frühzeitige Aufklärung 59 - 61 Die Zigarette als Antirauchsymbol 65 - 67 Nikotin und Tod 71 - 74 Quellen 75 Information für den Sammler 79 -88 Vorweg gesagt.... Menschen werden krank und sterben früher als nötig an der schleichenden Vergiftung ihrer Umwelt durch Chemie und die Niedrigstrahlung der Atomindustrie, durch Stress am Arbeitsplatz, schlechte Arbeitsbedingungen, Armut und schlechte Wohnverhältnisse. Nicht selten treten mehrere Faktoren gemeinsam auf. Hierauf hat der Einzelne oft wenig oder keinen Einfluss. Rauchen dagegen ist, so die Weltgesundheitsorganisation, „Die wichtigste einzelne Krankheits- und Todesursache". „Rauchen gefährdet die Gesundheit“ steht auf jeder Zigarettenschachtel, aber macht sich der Raucher über diese Warnung genug Gedanken? Trotz aller Hinweise auf die schädlichen Wirkungen, insbesondere des Zigarettenrauchens, konnte der Konsum nicht wesentlich eingeschränkt werden. Derzeit rauchen weltweit etwa 70% der männlichen und 35% der weiblichen Bevölkerung. Die Volksdroge Tabak fordert jährlich in Deutschland etwa 100.000 Menschenleben, ca. 90.000 Menschen werden frühzeitig zu Frühinvaliden, 1200 Menschen sterben durch Passivrauchen. Angesichts des Ausmaßes dieses Problems sind gemeinsame Bemühungen aller Beteiligten im Gesundheitswesen erforderlich. Oberste Priorität sollte dabei die Prävention durch die Förderung von Antirauchkampagnen haben. Warum eine Antirauchkampagne auf Briefmarken? Jeder Mensch sammelt wohl irgendwas. Grundsätzlich kann und wird alles gesammelt, von der kleinsten Mokkatasse bis hin zum Flugzeug. Der Sammler, aber auch der Nichtsammler, kann sich am Anblick unterschiedlichster Sammlungen erfreuen. Aus Platzgründen werden vor allem aber handliche Dinge gesammelt. Briefmarken sind handlich, platzsparend zu lagern und fast überall und zu allen Preisen erhältlich. Trotz der technisierten Briefversendung hantiert wohl jeder mehr oder weniger häufig mit einer Briefmarke. Viele haben auch einmal Briefmarken gesammelt, oder zumindest damit angefangen. Jeder selbstständige Staat der Erde und viele unselbstständige Gebiete geben Briefmarken heraus. Die große Anzahl der unterschiedlichsten Motivbriefmarkensammlungen zeigt, dass die gezackten Bildchen ein ideales Medium sind, um Themen aller Art darzustellen. Die letzte Anmerkung gilt hier den Profisammlern. Mir ist bekannt, dass eine Motivsammlung anders aufgebaut sein muss, um z. B. bei Ausstellungen als solche anerkannt und gut bewertet zu werden. In diese Arbeit war die Briefmarke Schlüssel zum Text, in der Motivsammlung ist das Ziel genau umgekehrt. Die ernsten Philatelisten mögen es mir verzeihen. Henning Schmidt Wirkung des Nikotins auf das Herz und die Lunge 13 Rauchen ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung der koronaren Herzkrankheit (KHK), also der Schädigung der Herzkranzgefässe und des Lungenkrebs (besser: BronchialKarzinom). Wirkung des Nikotins auf das Herz 17 Die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit wird durch Rauchen begünstigt. Neben der gefäßverengenden Wirkung des Nikotins ist es vor allen Dingen das Kohlenmonoxid (CO), das die Gefäßinnenwand schädigt. Deshalb sind Raucher besonders gefährdet, eine koronare Herzkrankheit zu erleiden. Rauchen wirkt außerdem als Verstärker für alle anderen Risikofaktoren einer Herz-Kreislauferkrankung. Dadurch verschlechtert sich beispielsweise eine bereits bestehende Herzmuskelschwäche. Das Risiko einer koronaren Herzkrankheit ist bei starken Rauchern gegenüber Nichtrauchern um das Doppelte bis Dreifache erhöht. Es steigt mit der Dauer des Rauchens - wer jedoch aufhört, verbessert seine Lebenserwartung entscheidend und reduziert sein Risiko hinsichtlich einer Koronaren Herzkrankheit innerhalb von zwei Jahren auf das eines Nichtrauchers. 18 Weitere Risikofaktoren wie Übergewicht, mangelnde Bewegung, dauerhafter Bluthochdruck, Stress etc. erhöhen das Herzinfarktrisiko. Bei akuten Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefässe (Koronararterien) stirbt Herzmuskelgewebe ab und nimmt nicht mehr an der Pumpkontraktion des Herzens teil. Je mehr Gewebe abgestorben ist, desto mehr ist die Leistungsfähigkeit des Herzens eingeschränkt. Jeder fünfte Betroffene stirbt sofort, jeder achte der zunächst Überlebenden stirbt während eines Jahres in Folge des Herzinfarktes. Durch Rauchen werden die Blutgefäße, die Arterien des Herzens, des Gehirns und der Gliedmaßen verengt. Das ist meistens der Grund, dass Gefäße verstopft werden. Dadurch steigt der Blutdruck und die Herztätigkeit wird erhöht. Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen die meisten Toten in Deutschland Frauen, die mit der Pille verhüten und rauchen, haben ein 10fach höheres Risiko. Herzinfarkte vor dem 40. Lebensjahr betreffen fast nur Raucher. Ein Erstinfarkt tritt bei Rauchern im Schnitt 10 Jahre früher auf im Vergleich zum Nichtraucher. Wirkung des Nikotins auf die Lunge 21 Durch das Rauchen werden bevorzugt die Lungen vor zahlreichen anderen Organen geschädigt. Im Bereich der Atemwege spielt sich nahezu die Hälfte aller durch das Rauchen bedingten Gesundheitsschäden ab. Ein großer Teil dieser Gesundheitsschäden endet tödlich. Dies gilt insbesondere für die Lungenkarzinome, Dazu gehört außerdem als zweite große Volkskrankheit im Bereich der Atemwege, das Asthma bronchiale. ASTHMA In Deutschland leiden etwa 4,5 Millionen Menschen an Asthma. Kindern leiden überproportional stark unter Asthma. Besonders asthmagefährdet sind Raucher und deren Familien. Asthma ist eine anfallsweise auftretende Behinderung der Atmung (z. B. beim Rauchen). Die Bronchien verengen sich und die Schleimhaut schwillt an. Ein dickf lüssiger Schleim wird produziert, wodurch die Flimmerhärchen Staub und Fremdkörper nicht mehr vollständig abtransportieren können. Die normale Luftzufuhr durch die Luftröhren wird bei einem Asthmaanfall ernsthaft behindert. Die Schleimhaut schwillt an und eine übermäßige Schleimproduktion verengt die Luftröhre immer mehr. Das Ausatmen wird häufig von Brummen oder Pfeifen begleitet. Dies bereitet große Schwierigkeiten, wodurch ein Gefühl der Atemnot entsteht. 22 CHRONISCHE BRONCHITIS Die Entzündung der Bronchialschleimhaut, Bronchialkatarrh, wird als Bronchitis bezeichnet. Der Teer, der über die Zigaretten aufgenommen wird, verklebt die Flimmerhärchen der Bronchien, die Fremdkörper aus den Atemwegen entfernen sollen. Der Teer legt diesen Selbstreinigungsmechanismus lahm. Schadstoffe können sich nun in den Atemwegen festsetzen. Es bildet sich ein Nährboden für Bakterien und Viren. Dies kann sich zur chronischen Bronchitis entwickeln. 23 LUNGENEMPHYSEM (Übermäßig viel Luft in der Lunge) Nikotinbedingt wird der verbrauchte Sauerstoff beim Ausatmen nicht ganz ausgestoßen. Dadurch werden die einzelnen Lungenbläschen nicht vollständig entleert, sodass sie sich vergrößern und platzen. Immer weiter bläht sich das Lungengewebe auf. Die Zahl der noch funktionsfähigen Luftbläschen sinkt. Nun kann nicht mehr genug Sauerstoff aufgenommen werden. Dies führt zur Luftnot, im Endstadium zum Erstickungstod. 24 BRONCHIALKARZINOM Im Vergleich zu Nichtrauchern haben Raucher z. B. ein um das 20fache erhöhtes Risiko, an einem Bronchialkarzinom zu erkranken.Allein ein Drittel aller Krebsneuerkrankungen ist dem Rauchen zuzuschreiben. Blumen statt Nikotin 27 Durch das Nikotin sind Geruchs- und Geschmackssinn gestört. Wer nicht mehr raucht, kann wieder frei atmen und nimmt z.B. den Duft von Blumen wieder viel intensiver wahr. Körperliche und geistige Veränderungen durch Nikotin 31 Sehen Sie gern älter aus, als Sie sind? Haben Sie gerne Falten, gelbe Zähne, gelbe Fingernägel und Mundgeruch? Dann rauchen Sie weiter wie bisher. Zugegeben, es sieht schon cool aus, wenn sich Humphrey Bogart in Casablanca eine Zigarette in den Mund steckt und sagt „Schau’ mir in die Augen, Kleines“ und es stimmt, rauchen macht tatsächlich älter und die Zigarettenwerbung zielt ja auch in den allermeisten Fällen genau auf diese Zielgruppe ab, die so gerne älter und erwachsener wäre. Aber während es möglicherweise bei jugendlichen Jungen noch einige Zeit die Attraktivität steigert, sieht das bei Mädchen schon sehr bald anders aus. Nikotin wirkt nicht nur innerlich auf Körper und Geist, sondern hat auch negative Auswirkungen auf Ihr Aussehen. Raucher haben oft eine aschfahle Hautfarbe, Ringe unter den Augen, gelbe Finger und Zähne. Rauchen beschleunigt außerdem die Entwicklung von Falten und verstärkt den Alterungsprozess der Haut. 32 Menschen die rauchen, altern schneller. Ab dem Zeitpunkt ab dem Sie zu rauchen beginnen, als Faustregel, etwa mit der doppelten Geschwindigkeit. Die Haut eines jungen Mädchens, das typischerweise in der Pubertät mit 15 Jahren zu rauchen beginnt, sieht mit 20 aus wie die einer 25-jährigen, mit 25 wie die einer 35-jährigen und mit 30 wie die einer 45-jährigen. In welchem Alter die Haut dann vom Aussehen her dann bereits das typische Greisenstadium erreicht können Sie nach dieser Faustregel selbst errechnen. Die Kosmetikbranche lebt jedenfalls sehr gut damit, zahllose Tuben, Tinkturen, Wässerchen und andere Behandlungen zu verkaufen, die den Alterungsprozess der Haut aufhalten können sollen; Der Bedarf wird umso größer sein, je mehr man seiner eigenen Haut vorher mit Tabakrauch „zu Leibe“ rückt. Der Grund dafür ist, dass die Haut durch die Wirkungen des Nikotins und anderer, im Zigarettenrauch enthaltener Schadstoffe, schlechter durchblutet wird. Dadurch wird sie grau und fahl. Sie nimmt nicht mehr im erforderlichen Maße am dauernden Regenerationsprozess des Körpers teil und altert schneller. Rauchen und Schwangerschaft 35 „Ich bin glücklich, ich bin schwanger“, strahlt die werdende Mutter - und steckt sich erst einmal eine Zigarette an. Oder besser gesagt, sie steckt beiden eine Zigarette an. Denn: Die Babys von schwangeren Raucherinnen rauchen mit. Somit haben Sie von Beginn an schlechtere Chancen. Über die Nabelschnur nehmen die Babys das Nikotin auf, verarbeiten es über die Leber und scheiden es durch die Nieren wieder aus. Das Ungeborene wird also schon im Mutterleib extrem an Leber, Niere und den ableitenden Harnwegen geschädigt. Die Folgen für Kinder, die schon während der Schwangerschaft mit Nikotin konfrontiert werden, sind weitreichender als viele Raucher sich eingestehen wollen. So kommt zu den direkten gesundheitlichen Schäden des Kindes ein sehr hohes Risiko, dass es später selbst zum Raucher wird. Dabei ist es egal, ob die Mutter selbst raucht, oder ob die Schwangere dem Rauch anderer ausgesetzt ist. Nikotin verengt bekanntlich die Blutgefäße. Selbstverständlich auch die Blutgefäße der Schwangeren. Das führt zwangsläufig zu einer schlechteren Durchblutung der Plazenta, wodurch sich die Sauerstoffversorgung verringert. Gleichzeitig wird das Ungeborene mit giftigem Kohlenmonoxyd belastet. Mit ganz einfachen Methoden kann nachgewiesen werden, dass die Ausscheidung von kanzerogenen, also krebserregenden Stoffen im Urin von Babies ungefähr zehn mal höher ist als bei den Müttern. Somit werden krebserregende Stoffe in hoher Konzentration an das Ungeborene weitergegeben. Die Giftstoffe aus der Zigarette geraten ungefiltert über die Plazenta in den Blutkreislauf des Ungeborenen. Bei der Frucht von rauchenden Spätschwangeren ist eine Zunahme der Herzfrequenz feststellbar. Bei stark rauchenden schwangeren Frauen kommt es doppelt so häufig zu Frühgeburten und Untergewicht der Babys. Der Grund ist wahrscheinlich die mangelnde Blutzufuhr in der Plazenta. 36 Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass Rauchen das Gehirn des ungeborenen Kindes schädigt. Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft rauchen, haben ein um 30% erhöhtes Risiko, im Jugendalter an Asthma zu erkranken. Rauchen wirkt sich negativ auf die Anzahl lebensfähiger Spermien aus und verringert dadurch die Fortpflanzungsfähigkeit. Auch die Chancen auf eine erfolgreiche künstliche Befruchtung verkleinert sich bei Raucherinnen um die Hälfte. Auch besteht ein Bezug zwischen Rauchverhalten und Missbildungen, Infektanfälligkeit und Entwicklungsverzögerungen. Nach einer US-Studie haben Frauen, die während der Schwangerschaft rauchen, doppelt so häuf ig geistig zurückgebliebene Kinder. Die Missbildungsrate steigt nicht nur als Folge des Zigarettenrauchens der Mutter, sondern auch des Vaters über das Normalmaß. Aggressives Verhalten bei Kindern scheint nach neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen ebenfalls mit dem Rauchverhalten der Mütter in Beziehung zu stehen. Wenn die Mutter raucht, gibt die Muttermilch das Nikotin weiter an das Kind, das kann zu Atemwegserkrankungen und Lungenentzündungen führen. Es kann auch eine Mittelohrentzündung und der Verlust des Gehörs nach sich ziehen. Wissenschaftler haben entdeckt, dass Rauchen ein schwerwiegender, bisher jedoch stark unterschätzter Risikofaktor für den „Plötzlichen Kindstod ist“. Frauen, die während der Schwangerschaft ein Päckchen Zigaretten täglich rauchen, erhöhen das Risiko, daß ihr Baby später an "Plötzlichem Kindstod" stirbt, um mindestens das Siebenfache. Antirauchkampagne auf Verbotsschildern 39 Eine lange Zigarette, frisch angezündet, quer darüber ein dicker roter Balken - Raucher kennen das Symbol nur zu gut. Immer häufiger sind Schilder mit diesem Zeichen zu finden. Haben diese Schilder die erwartete psychologische Wirkung auf Raucher ? 40 Wirkung des Nikotins auf die Gefäße 43 Nikotin regt den Stoffwechsel an - aber nicht zum Vorteil, sondern ganz im Gegenteil: Nikotin führt zu höheren Fettsäure- und Cholesterinspiegeln im Blut und damit zu einer „Verkalkung" und Verstopfung der Gefäße, zur Arteriosklerose. Die Folgen sind chronische Durchblutungsstörungen in Armen und Beinen bis hin zum Gefäßverschluss, „Raucherbein" Herzinfarkt usw. Neben der gefäßverengenden Wirkung des Nikotins ist es vor allen Dingen das Kohlenmonoxid (CO), das die Gefäßinnenwand schädigt. Starke Durchblutungsstörungen führen häufig zum Raucherbein. Die Gefäßveränderungen können unter Umständen zur Amputation der Gliedmaßen führen. Zur Amputation eines oder beider Beine kommt es bei etwa 10 Prozent der Betroffenen. Bei jährlich 10.000 Amputationen in Deutschland ist in 90% der Fälle Rauchen die Ursache. Antirauchkampagne auf Weltkarten 47 Für den Welt-Tabak-Bericht hat die WHO Daten aus 179 ihrer Mitgliedsstaaten zusammengetragen, die Zahlen erfassen 99 % der Weltbevölkerung. Weltweit gibt es demnach mehr als eine Milliarde Raucher. Zwei Drittel davon leben in nur zehn Ländern, darunter Deutschland, Russland, Japan und die USA. Während jedoch in den Industrieländern die Tendenz zum Rauchen nachlasse, griffen in den Entwicklungsländern immer mehr Menschen zum Glimmstängel, betonte die WHO. Die Werbung ziele dort besonders auf Jugendliche und junge Frauen. Rund 80 % der Raucher kommen demnach bereits heute aus Schwellen - und Entwicklungsländern. 48 Sport statt Nikotin 51 Raucher sind schlechte Sportler Im Sport gilt: Raucher schneiden schlechter ab als Nichtraucher. Wer raucht, ist rascher außer Atem, verfügt über weniger Kraft und reagiert langsamer. Sport und Rauchen vertragen sich nicht: Schon wer weniger als eine Schachtel Zigaretten am Tag raucht, macht damit den positiven Effekt von Ausdauersport für die Gesundheit zunichte. Für sportliche Leistungen benötigt der Körper besonders viel sauerstoffreiches Blut. In der Lunge nimmt der rote Blutfarbstoff Hämoglobin den Sauerstoff auf und transportiert ihn in den Blutgefässen zu den einzelnen Körperteilen. Gelangt jedoch Tabakrauch in die Lungen, bindet sich ebenfalls das Atemgift Kohlenmonoxid an das Hämoglobin. Für den Transport von Sauerstoff steht weniger Hämoglobin zur Verfügung, der Körper wird schlechter mit Sauerstoff versorgt. 52 Zudem zerstört der Tabakrauch nach und nach die feinen Lungenbläschen, in welchen der Sauerstoff ins Blut übergeht. Die Lungen werden unelastischer und können weniger Sauerstoff austauschen. Gleichzeitig erhöht der Tabakkonsum, auch in Form von Kauoder Schnupftabak, den Herzschlag. Raucher haben folglich einen höheren Ruhepuls. Während der sportlichen Aktivität können sie weniger Sauerstoff tanken, nachher erreichen sie den Ruhepuls später als Nichtraucher. Neben den Lungenfunktionen verschlechtert das Rauchen die Muskelkraft und -beweglichkeit. Bei aktiven Fußballspielern nimmt zehn Minuten nach dem Rauchen einer Zigarette die Muskelkraft um rund zehn Prozent ab. Auch die Reaktionsfähigkeit sinkt. So verringert sich die Koordination beim Balleinwurf nach einer Zigarette um zehn Prozent. Bei einem 12-Minuten-Lauf bei einer Rekrutenausbildung erreichten Nichtraucher durchschnittlich 2613 Meter. 19-Jährige, die täglich 20 oder mehr Zigaretten rauchen, kamen 360 Meter weniger weit. Am schlechtesten schnitten Männer ab, die mehr als vier Jahre geraucht hatten: Sie blieben nach zwölf Minuten 425 Meter hinter Nichtrauchern zurück. Wer mit Rauchen aufhört, erreicht bald wieder bessere Leistungen. Wirkung des Nikotins auf die Mundhöhle, Zähne und Speiseröhre 55 Alle Organe, die mit Zigarettenrauch oder dessen Inhaltsstoffen in Berührung kommen, sind stärker krebsgefährdet. Besonders betroffen sind Bereiche der oberen Atemwege wie Lunge, Mundhöhle, Zunge, Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre, Luftröhre und Bronchien. Wirkung des Nikotins auf den wachsenden Körper und die wichtige frühzeitige Aufklärung 59 82 Prozent der erwachsenen Raucher haben schon als Teenager mit dem Rauchen begonnen. Wer bis zum 20. Lebensjahr nicht angefangen hat, der hat gute Chancen, sein Leben lang Nichtraucher zu bleiben. Warum probieren Jugendliche Zigaretten, obwohl sie um deren Gesundheitsrisiken wissen? In einer emotional verletzlichen Lebensphase, in der Jugendliche versuchen, ihren eigenen Weg zu finden und sich vom Elternhaus zu lösen, sind sie besonders empfänglich für abenteuerlustiges Ausprobieren. Für viele Jugendliche ist Rauchen gleichbedeutend mit „Erwachsensein", denn nur Erwachsene dürfen laut Gesetz rauchen. 60 Rauchen: Der Einfluss der Eltern Eltern sind während der gesamten Kindheit die wichtigsten Vorbilder ihrer Kinder. Rauchende Eltern gefährden nicht nur direkt die Gesundheit ihrer passiv mitrauchenden Kinder, sondern signalisieren ihnen gleichzeitig auch, dass Rauchen normal und in Ordnung ist. Die Kinder wachsen also mit der Überzeugung auf, dass „die Erwachsenen" rauchen. Viele Studien haben gezeigt, dass die Kinder von Rauchern später häufiger selbst rauchen als die Kinder von Nichtrauchern. 61 Rauchen: Aufklärung an den Schulen Die Schule kann und soll die Rolle der Eltern bei der Vorbeugung gegen alle Arten der Sucht nicht ersetzen. Dennoch darf die Schule die Probleme der Außenwelt auch nicht ausblenden. Ihr Erziehungsauftrag schließt eben nicht nur Wissensvermittlung, sondern auch die Erziehung zum selbständigen Denken ein. Suchtprävention aber bedeutet die Schaffung von „Lebenskompetenz", sodass die Schule hier genauso einen Auftrag wie die Eltern hat. In verschiedenen Bundesländern existieren inzwischen Schulprogramme gegen das Rauchen. Dabei sollte sich die Suchtprävention nicht erst an Schüler der Mittel- und Oberstufe richten. Die Zigarette als Antirauchsymbol 65 Es gibt viele Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören. Aber allein der feste Wille des Noch-Rauchers reicht hier oftmals nicht aus. Mehr als 40 Prozent der deutschen Raucher haben bereits einen ernsthaften Aufhörversuch hinter sich, aber nur drei bis fünf Prozent schaffen es schließlich ohne Unterstützung. Die Entzugserscheinungen und das Verlangen nach Nikotin lassen die meisten scheitern. 66 Um starken Rauchern den Nikotinentzug zu erleichtern, gibt es heute verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise Nikotinpf laster oder Nikotinkaugummis. Jeder muss persönlich entscheiden, was für ihn die bessere Lösung ist, Grundsätzlich ist allen Entwöhnungswilligen die Teilnahme an Gruppentreffen zu empfehlen. Dort treffen Sie Gleichgesinnte, die ebenso wie Sie fest entschlossen sind, dem Glimmstängel zu entsagen. Ihr Hausarzt oder der Apotheker wissen sicher, ob es in Ihrer Nähe eine derartige Selbsthilfegruppe gibt. 67 Nach der letzten Zigarette... nach 3 Monaten: Die Blutzirkulation hat sich wesentlich verbessert, die Lungenfunktion kann um ca. 30 Prozent steigen. nach 9 Monaten: Die chronische Reizung der Nasennebenhöhlen verschwindet, ebenso der Raucherhusten. nach 20 Minuten: Herzfrequenz und Körpertemperatur gleichen sich derjenigen des Nichtrauchers an. nach 24 Stunden: Das Herzinfarktrisiko nimmt bereits ab. nach 3 Tagen: Die Atmung bessert sich merklich. nach 15 Jahren: Das Herzinfarktrisiko ist nun so wie bei einem Nichtraucher. nach 8 Stunden: Giftiges Kohlenmonoxid in den Blutbahnen ist vollständig durch Sauerstoff ersetzt. nach 2 Jahren: Das Herzinfarktrisiko nimmt drastisch ab, das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, ist ebenfalls deutlich kleiner geworden. nach 2 Tagen: Geruchs- und Geschmackssinn regenerieren sich spürbar. nach 10 Jahren: Das Lungenkrebsrisiko ist fast vergleichbar mit dem eines echten Nichtrauchers. Nikotin und Tod 71 23 der über 2000 Substanzen im Teer wurden als karzinogen (krebsfördernd) bzw. co-karzinogen eingestuft. EU: 224 000 Tote durch vom Rauchen verursachte Krebserkrankungen. 30% der tödlich verlaufenden Krebserkrankungen sind auf das Rauchen zurückzuführen. Neben dem Lungenkrebs kann es durch Rauchen auch zu Kehlkopf-, Rachen-, Blasen-, bei Frauen auch zu Gebärmutter halskrebs kommen. Allein in Deutschland sterben 400 Menschen durch Passivrauchen an Lungenkrebs. Rauchen verursacht tödliche Erkrankungen Rauchen ist alleiniger Verursacher oder wesentlicher Risikofaktor ernsthafter Erkrankungen. In Deutschland sterben jährlich rund 140.000 Menschen an den Folgen des Nikotinkonsums. Die Zahl der vorzeitig Invaliden durch Rauchen wird auf 70.000 bis 100.000 pro Jahr geschätzt. 72 Krebs Rauchen erhöht das Risiko an Krebs zu erkranken. Im Tabakrauch sind rund 40 krebserregende oder mit verursachende Substanzen enthalten. Rauchen verringert die natürlichen Killerzellen, die das Immunsystem gegen Krebszellen einsetzt. Alle Organe, die mit Zigarettenrauch oder dessen Inhaltsstoffen in Berührung kommen, sind stärker krebsge-fährdet. Besonders betroffen sind Bereiche der oberen Atemwege wie Lunge, Mundhöhle, Zunge, Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre, Luftröhre und Bronchien. Etwa 90 – 95% der an Lungenkrebs erkrankten Erwachsenen sind Raucher. Die Chance, nach der Diagnose Lungenkrebs 5 Jahre zu überleben, liegt bei10%. Die Zahl der Krebstoten durch Rauchen liegt jährlich bei etwa 60.000 bis 80.000. 73 Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen die meisten Toten in Deutschland. Frauen, die mit der Pille verhüten und rauchen, haben ein 10-fach höheres Risiko. Herzinfarkte vor dem 40. Lebensjahr betreffen fast nur Raucher. Ein Erstinfarkt tritt bei Rauchern im Schnitt 10 Jahre früher auf. Rauchen bewirkt eine akute Verengung der Blutgefäße (Gefäßverkalkung vor allem der Arterien des Herzens, des Gehirns und der Gliedmassen). Lebensgefährliche Gefäßverschlüsse sind häufig die Folge. Weiterhin führt Rauchen zum Ansteigen des Blutdrucks und einer erhöhten Herztätigkeit. Weitere Risikofaktoren wie Übergewicht, mangelnde Bewegung, dauerhafter Bluthochdruck, Stress etc. erhöhen das Herzinfarktrisiko. Bei akuten Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefässe (Koronararterien) stirbt Herzmuskelgewebe ab und nimmt nicht mehr an der Pumpkontraktion des Herzens teil. Je mehr Gewebe abgestorben ist, desto mehr ist die Leistungsf ähigkeit des Herzens eingeschränkt. Jeder fünfte Betroffene stirbt sofort, jeder achte der zunächst Überlebenden stirbt während eines Jahres in Folge des Herzinfarktes. 74 Jedes Jahr erleiden rund 150.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. In Deutschland liegen Schlaganfälle an dritter Stelle der Todesursachen. Frauen, die mit der Pille verhüten und rauchen, haben ein 10fach höheres Risiko. Rauchen erhöht das Schlaganfallrisiko durch Förderung von Arteriosklerose (siehe oben), gesteigerter Herzfrequenz, Blutdruck und Schädigung der Hirngefäße. Als weitere Risikofaktoren werden Alter, Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen angesehen. Ein Schlaganfall ist durch eine plötzliche Schädigung des Gehirns mit daraus resultierenden neurologischen Folgeerscheinungen gekennzeichnet. Die Ausprägungen können vom einfachen „leichten“ Schlag bis zum sofortigen Tod reichen. In den meisten Fällen sind Durchblutungsstörungen der Hirngefäße die Ursache. Entweder entstehen sie schleichend durch im Alter zunehmende Verkalkung der Arterien (Arteriosklerose) oder durch plötzliche Verschlüsse der Blutgefäße. Raucher schädigen massiv ihre Gesundheit und verkürzen dadurch ihre Lebensdauer. Mit zunehmender Zahl der täglich konsumierten Zigaretten steigen Krebs- und Krankheitsrisiken deutlich an. Quellen Briefmarkenkataloge : Michel-Kataloge Deutschland, Europa-Kompakt, Osteuropa, Übersee-Australien/Ozeanien, Übersee-Südamerika, Übersee-Süd- und Südostasien, Michel- Übersee-Afrika Übersee-Naher Osten Scott-Katalog Scott-Katalog Set (Band 1-6/A-Z) Stanley Gibbons Katalog Stamps of the World Set (5 Volumes) Diverse Texte zum Thema Nikotin, u.a. aus dem Internet LYCOS, Nachrichten, ..alle sechs Sekunden stirbt ein Raucher, vom 07.02.2008 Diverse medizinische Fachliteratur aus verschiedenen Quellen, Befragungen medizinischen Fachpersonals. Information für den Sammler 79 Algerien, 31. Mai 1997, World No-Smoking Day, 31. May Algerien, 26.Juni 1996, World Fight Against, Drug Addiction Day Afghanistan, 7. April 1980, Anti-Smoking Campaign / World Health Day Äthiopien 7. April 1980, Fight Against Cigarette Smoking Australien, 14. März 1990, Community Health Argentinien, 11. Oktober 1980, Anti-Smoking Campaign 80 Bangladesh, 7. April 1993 World Health Day Bangladesh, 31. Mai 2001 World No-Smoking Day Belgien, 10. Februar 1979, Belgian Red Cross Bophuthatswana, 5. März 1980, Stop Smoking Campaign Brasilien, 7. April 1991, Anti-Smoking Brazilien, 31. Mai 2001, World No-Smoking Day 81 Brunei 1. September 1994 World No-Smoking Day Bulgarien, 7. April 1980, World Health Day Fight Against Cigarette Smoking Burundi 1987 WHO Anti-Smoking Campaign Cape Verdische Inseln, 19. September 1980, WHO Anti-Smoking Campaign 82 Volksrepublik China 7. April 1980 WHO: Fight Against Smoking Republic of China 7. April 1989 Stop Smoking Chile Dezember 1987 "To Smoke is to Contaminate" National Commission for the Control of Smoking Dominikanische Republik, 31. Dezember 2000, Millenium: 1960s: U.S. Surgeon General's Report on Hazards of Smoking Deutschland 8. November 1994 Anti-Smoking Campaign Elfenbeinküste May 3, 1980 Fight Against Cigarette Smoking 83 Frankreich 5. April 1980 Fight Against Cigarette Smoking Indonesien 15. April 1980 Anti-Smoking Campaign Israel 8. Februar 1994 Health: Don't Smoke Indonesien 31. Mai 31, 1997 World NoTobacco Day Irak 7. April 1980 World Health Day Indonesien 31. May 1991 Danger of Smoking 84 Japan 9. November 1987 6th World Conference on Smoking and Health Italien, 2. März 1982 Anti-Smoking Campaign Jordan 1. September 2001 Healthy Non-Smoking Students Kuwait 7. April 1980 World Health Day Kroatien 31. Mai 2001 World No-Smoking Day 85 Laos 26. Juni 1993 Fight Against Drugs Laos 7. April 1992 World Health Day Mazedonien 2005 Malaysia 24. September 2000 World Heart Day: „Growing Up Without Cigarettes" Mexico 7. April 1980 World Health Day Mexico 31. Mai 1990 World No-Smoking Day Mali, 13.Oktober 1980 Fight Against Cigarette Smoking Mexico 1. Juli 2003 World No Tobacco Day 86 Monaco November1977 Fight Against Drug Abuse Mozambique 7. April 1988 WHO 40th Anniversary Anti Smoking Campaign Nepal 26September 1994 Stop Smoking Campaign Peru 7. September 2001 International Fight Against Drug Addiction Day Philippinen 7. April 1980 World Health Day Anti-Smoking Campaign Niger 7. April 1980 World Health Day Fight Against Cigarette Smoking 87 Portugal Dezember 1980 Anti-Smoking Campaign Qatar 31. Mai 2003 World No Tobacco Day San Marino 30.Oktober 1984 Jacovitti (artist): Environment El Salvador 26. April 1990 Fight Against Addictions Rumänien 29.Juli 1999 Health Dangers San Marino 27. März 1980 Fight Against Cigarette Smoking (drawings by Giuliana Consilvio) 88 Saudi Arabia 20.May 1980 Anti-Smoking Saudi Arabia March 2, 1997 Campaign Against Use of Illegal Drugs Tschechoslowakei 7. September1976 Fight Against Smoking Zypern 25. Juni 1995 Health Tschechoslowakei 27.Oktober 1981 Anti-Smoking Campaign