24 Stunden auf dem Nürburgring

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24 Stunden auf dem Nürburgring
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M E S S D AT E N E R FA S S U N G I M R E N N S P O R T
M E S S D AT E N E R FA S S U N G I M R E N N S P O R T
24 Stunden auf dem
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Die Raeder-Geschäftsführung und das ETAS Support-Team.
Von Jörn-Ole Godbersen,
Dr. Ulrich Lauff
Raeder Automotive − Profil
und Stephan Rott, ETAS
Drive-Rekorder ES720 erfasst Messdaten beim Rennen
Raeder Automotive ist ein junges, innovatives Team,
das sich auf die Entwicklung, den Aufbau und
Auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings stellte sich Raeder Automotive am 25. und 26. Juni
den Einsatz von Renn- und Prototypen-Fahrzeugen
vor mehr als 250.000 Zuschauern wieder der Herausforderung des traditionellen ADAC Zürich
spezialisiert hat. Die beiden Brüder Nicolas und
Martin Raeder führen seit zehn Jahren die Raeder
24-Stunden-Rennens.
Automotive GmbH mit großem Erfolg.
Nicolas Raeder ist Ingenieur und hatte während
Der ETAS Drive-Rekorder ES720.
Am Steuer des Audi TTS von Raeder
saßen in diesem Jahr Elmar Deegener,
Jürgen Wohlfarth, Christoph Breuer
und Wolfgang Haugg. Die Fahrer
waren im Zeittraining tonangebend
und stellten den TTS hinter den
beiden „großen Brüdern“ Audi TT RS
aus der Klasse SP4-T auf den dritten
Platz der zweiten Startgruppe.
Dabei fuhr das Team die schnellste Runde und mit einer Zeit von
9:08,035 über sieben Sekunden
schneller als die besten Konkurrenten
seiner Klasse. Beim Rennen belegten
die Fahrer den zweiten Rang in der
Klasse SP3-T und den 24. Platz im
Gesamtklassement mit über 200 Teilnehmern.
Bildquelle: www.flitzfoto.de
Der Audi TTS auf der Nordschleife.
Drive-Rekorder mit an Bord
Beim 24-Stunden-Rennen auf der
auch „Grüne Hölle“ genannten Nordschleife sind Fahrer und Material aufgrund des anspruchsvollen Streckenprofils und der Wetterkapriolen, die
für die Eifel typisch sind, höchsten
Belastungen ausgesetzt. Zur permanenten Überwachung des Fahrzeugzustands kam beim diesjährigen Rennen im Raeder-Audi der Drive-Rekorder ES720 von ETAS zum Einsatz, um
Fahrzeugmessdaten unter den extremen Bedingungen dieses Rennklassikers aufzuzeichnen.
Die ETAS-Ingenieure vor Ort −
Stephan Rott, Hubertus Karl und
Jörn-Ole Godbersen − hatten das
ETAS-Modul bereits vor dem Qualifying zusammen mit dem Schnittstellenmodul ES592 von ETAS in den
Audi TTS eingebaut, konfiguriert und
getestet. Hierfür standen nur sehr
kurze Zeitintervalle von maximal
15 Minuten zur Verfügung. Unter
den Rennsportbedingungen blieb für
einen Probelauf keine Zeit. Selbstverständlich durften die Zusatzgeräte
keine Auswirkung auf das Verhalten
des Rennfahrzeugs haben. Aufgrund
der Einbaulage im Fahrzeug direkt
seiner aktiven Zeit als Rennfahrer 1999 den dritten
Platz beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring belegt. Martin Raeder sammelte bei einem
exklusiven Sportwagenhersteller mehrere Jahre
Berufserfahrung.
Gründung:
2001
Mitarbeiter:
22 (2 Auszubildende)
Standorte:
Büren-Paderborn und Nürburgring
Geschäftsführung: Martin Raeder und Nicolas Raeder
neben dem Abgaskanal war die
ES720-Hardware extremen thermischen und mechanischen Einflüssen
ausgesetzt.
Fahrzeugoptimierung auf Basis von
empirischen Messungen
Während des Qualifyings und Rennens wurden die Messdaten für jede
Runde in jeweils einer Datei auf
einem USB-Stick aufgezeichnet,
sobald die Fahrzeuggeschwindigkeit
10 km/h überschritten hatte. Bei den
kurzen Boxenstopps wurde der Speicherstick gewechselt. Dabei blieb
der Drive-Rekorder im Fast-BootMode auf Standby und war innerhalb
von nur zehn Sekunden wieder messbereit. Das hatte den Vorteil, dass
bereits während des Rennens Rückschlüsse aus den aufgezeichneten
Daten gezogen werden konnten.
Insgesamt wurden mehr als 1 GB
Messdaten aufgezeichnet und ausgewertet. Die Erkenntnisse aus der detaillierten Analyse der Daten dienten
zur Optimierung des Fahrzeugs für
die nächsten Rennen. „Der Drive-Rekorder ES720 gibt uns zwischen
den Boxenstopps die Möglichkeit,
den Zustand des Fahrzeugs zu überwachen und auf Probleme frühzeitig
zu reagieren. Die real im Rennbetrieb
gesammelten Messdaten sind für die
Vorbereitung späterer Rennen sehr
hilfreich“, sagt Geschäftsführer Nicolas Raeder.
Nach den positiven Erfahrungen während des 24-Stunden-Rennens kam
der Drive-Rekorder bei den Rennen
um den Pokal der Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) wieder zum Einsatz.
Für die kommende Saison wünscht
ETAS dem Raeder-Team viel Erfolg!