Fresenius-Deal: Verdacht auf Insiderhandel

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Fresenius-Deal: Verdacht auf Insiderhandel
pressetext.deutschland
07/17/2008 04:14 PM
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Fresenius-Deal: Verdacht auf Insiderhandel
Experte bewertet Zunahme des Transaktionsvolumens als auffällig
New York/Bad Homburg/Frankfurt (pte/17.07.2008/12:00) - Der deutsche
Medizintechnik- und Gesundheitskonzern Fresenius
http://www.fresenius.de gerät nach der milliardenschweren Übernahme
des US-amerikanischen Generikaherstellers APP Pharmaceuticals
http://www.apppharma.com in Insidergeschäfte-Verdacht. Wie die
Financial Times Deutschland heute, Donnerstag, unter Berufung auf USAnalystenkreise berichtet, hatte sich das Handelsvolumen mit APPPapieren bereits am 25. Juni und damit knapp zwei Wochen vor der
offiziellen Bekanntgabe der Übernahmepläne vom 7. Juli im Vergleich zum
Vortag verfünffacht. Daraufhin legte der APP-Aktienkurs mehr als auffällig
um sieben Prozent zu. "Die extreme Abweichung ist nicht durch öffentliche
Nachrichten zu erklären", zitiert der Bericht Christopher Thomas, einen
renommierten Analysten des US-Marktforschers Measuredmarkets.
Zu diesem Schluss gelangt auch Robert Hable, Marktanalyst und
Geschäftsführer von 2iQ Research http://www.2iqresearch.de, im
Gespräch mit pressetext. "Da der Markt zu diesem Zeitpunkt recht
schwach aufgestellt war, sieht eine Aktienkurssteigerung in diesem
Ausmaß klar nach Insiderhandel aus." Dem Experten nach stellt sich somit
Verdacht auf Insiderhandel lastet auf
die Frage, ob und unter welchen Umständen Details über die anstehende
Fresenius und APP (Foto: pixelio.de,
Übernahme bereits zuvor durchgesickert sind und Insider davon
h.lunke)
womöglich profitiert haben. APP hingegen wurde auf die kurzzeitige
Zunahme der Transaktionen erst am folgenden Morgen aufmerksam. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der
Aktienhandel aber wieder normalisiert. Fresenius hatte APP für rund 4,6 Mrd. Dollar gekauft, wobei der Deal
dem Konzern 23 Dollar je Aktie Wert war.
Von APP-Vorstand Michael Sitrick heißt es unterdessen, dass man für den sehr kurzfristigen Transaktionsboom
bislang noch immer keine schlüssige Erklärung gefunden hat. Fresenius hingegen lehnte bislang zwar eine
Stellungnahme zu den Vorwürfen ab, schloss aber aus, an dem betreffenden Tag selbst am Markt tätig
gewesen zu sein. Für Finanzanalyst Hable ist der Insiderhandel im Vorfeld von Übernahmetransaktionen keine
Seltenheit mehr und schließlich "so alt wie die Börse selbst". Laut Thomas seien sowohl auf Seiten Fresenius'
als auch bei APP mehrere Personen in die Planungen eingeweiht gewesen. Ein Insiderhandel sei vor diesem
Hintergrund fast nie auszuschließen. "Obwohl einige Leute immer mehr wissen als andere, halte ich es vor
allem mit Blick auf die USA aber für sehr unwahrscheinlich, dass sich die Konzernspitze wissentlich und
leichtsinnig die Finger daran verbrennt", meint Hable.
Diese Einschätzung ist nicht unbegründet. So kann die US-Finanzmarktaufsicht SEC nahezu jede Transaktion
nachvollziehen. "Hierbei würden Verwandtschaftsverhältnisse der beiden Spitzen der Konzerne zu leicht
entdeckt. Die US-Behörden gehen in dieser Hinsicht rigoroser vor als zum Beispiel in Deutschland. Die
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist da eher ein zahnloser Tiger", meint Hable. Dies wird durch
die Daten Measuredmarkets bestätigt. So kommt der Marktforscher in einer Erhebung zu dem Fazit, dass bei
mehr als 40 Prozent aller US-Übernahmen im Vorfeld verdächtige Handelsmuster zu beobachten sind. "Daher
sind in den USA jährlich rund zehn bis 20 Verurteilungen wegen Insiderhandels keine Seltenheit", so Hable
gegenüber pressetext. Derzeit will die SEC keine Auskunft darüber geben, ob sie auch wegen des
ungewöhnlichen Handelsvolumens mit APP-Aktien ermittelt. (Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Redakteur: Florian Fügemann
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