9931 Silo, Hamburg Harburg
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9931 Silo, Hamburg Harburg
9931 Silo, Hamburg Harburg 1 bauherr Aurelius Silo Harburg AG 1 aussen bauzeit 2000 - 2005 fläche BGF 15750 qm ort Hamburg Harburg projektstatus gebaut 2 silo vorher 3 westansicht 4 fassadendetail Der insgesamt 43 m hohe Getreidespeicher der Fa. Andreas Hansen GmbH, Schellerdamm 16 in Hamburg-Harburg wurde 1935/36 als Gruppe von 4 x 4 Silozellen (Durchm. 7,80 m, Höhe 28 m) auf einem 7,5 m hohen Sockel in Stahlbeton (Wanddicke 18 cm) mit insgesamt 39.600 m³ am westlichen Bahnhofskanal im Harburger Binnenhafen errichtet. Sämtliche 16 Silozellen ruhen auf Schüttkegeln, die ihrerseits auf je 4 Stahlbetonpfeilern gegründet sind. Der Getreidespeicher ist in seiner heutigen Form fast unverändert erhalten. Das Silo wurde zu einem Bürohaus mit insgesamt 14 Geschossen und einer BGF von 15.750 m² umgebaut. Dabei wurden von den 16 Silozellen die vier inneren und sechs äußeren Zellen abgebrochen. Die sechs übrigen Silozellen wurden nur teilweise zurückgebaut und blieben als Außenhülle erhalten. Die Schüttkegelhalle im EG blieb ebenfalls bis auf den Kernbereich erhalten. Der Einbau des zentralen Kerns, der 14 Geschossdecken und des kompletten Tragsystems erfolgte durch Stahlbetonfertigteile. 2 Die Architektur Biennale Venedig 2006 zeigt das Silo als Beispiel einer Umnutzung nach dem Prinzip FOUND AS im Sinne von Peter und Alison Smithson. 4 3 5 lageplan 5 6 innen 7 obergeschoss Die neu errichtete Fassade zwischen und oberhalb der Bestandsilos besteht aus vorgehängten AluprofilElementen mit Drehkippflügeln. Zwischen den Fensterelementen und im Brüstungsbereich wurden flächenbündig einschalige Industrieglas-Elemente als hinterlüftete Fassade eingebaut. Die verbleibenden sechs Silozellen erhielten einen außenseitigen speziellen Wärmedämmputz als Wärmedämm-Verbundsystem. Durch aufwendige Lasurtechnik wurde der Charakter der vorhandenen alten Betonsubstanz wieder hergestellt. In die durch Sägetechnik entstandenen Öffnungen der Silozellen wurden Fensterelemente mit Drehkippflügeln eingebaut. 6 7 8 außen 8 9 baustelle 10 geschossaufteilung 9 10 11 innen 12 innen 11 Die Schüttkegelhalle im EG wird für eine Gastronomienutzung umgebaut und mit einer Pfosten-Riegelkonstruktion verglast. Die Bemalung erfolgt durch den Gastronomen. 12 13 fassadendetail 14 schnitt Nachhaltigkeit/ Energieeffizienz: Für das SILO gibt es nachweislich eine optimierte Energiebilanz. Ganz bewusst ist bei diesem Hochhaus auf eine Klimaanlage und Kühlung verzichtet worden. Statt einer künstlichen Lüftung, ist das Verhältnis von geschlossenen und offenen / öffenbaren Flächen so gewählt worden, dass mit einer natürlichen „einfachen“ Fensterlüftung ein optimales Raumklima geschaffen werden kann. Hierbei sind die Fenster trotz hoher Windgeschwindigkeiten gut zu betätigen und halten dem Druck auch in geöffnetem Zustand Stand. 13 14