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Zvara, Edina: Rezension über: János Brunn, Györköny. Egy falu a
történelem sodrában / Jerking. Ein Dorf im Wandel der Geschichte,
Györköny: Német Nemzetiségi Önkormányzat, 2012, in: Jahrbuch
des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im
östlichen Europa, 22 (2014), S. 483-484,
http://recensio.net/r/56b9b0dd1ee5426683b0881319c4dc88
First published: Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und
Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 22 (2014)
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9. Ungarn, Rumänien
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Zsuzsanna Bereznai, Mária Schőn: A hajósi sváb parasztság mentalitása [Die Mentalität des schwäbischen Bauerntums von Hajosch]. Hajós: Önkormányzat 2013.
1.020 S., zahlr. Abb. ISBN 978-963-08-7573-8.
Die überwiegend schwäbisch-alemannische Bevölkerung von Hajosch/Hájos im südlichen
Ungarn ließ im 18. Jahrhundert der Erzbischof zu Kalocsa ansiedeln. Die Mehrzahl dieser Menschen kam aus Württemberg, ein kleiner Teil aus Luxemburg, Bayern, Hessen, der
Pfalz, dem Elsass, Lothringen, Baden und anderen Gebieten, einige sogar aus weiter nördlich gelegenen Regionen. Das vorliegende Buch ist eine Zusammenfassung der traditionellen
Volkskultur des donauschwäbischen Bauerntums von Hajosch in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts. Die mitgeteilten mündlichen Überlieferungen gewähren darüber hinaus einen Einblick in das Volksleben und in die Werktags- und Feiertagskultur von insgesamt drei
Jahrhunderten. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen die charakteristischen Merkmale der
Denkart der schwäbischen Bauernschaft von Hajosch, wie sie in der Wirtschaftsweise, der
geistigen Volkskultur und der ländlichen Gesellschaft deutlich werden.
Edina Zvara
Lavinia Betea, Cristina Diac, Florin-Răzvan Mihai, Ilarion Ţiu: Lungul drum spre
nicăieri. Germanii din România deportaţi în URSS [Der lange Weg nach nirgendwo. Die in die Sowjetunion deportierten Deutschen aus Rumänien]. Târgovişte:
Editura Cetatea de Scaun 2012. 306 S., Abb., CD. ISBN 978-606-537-130-9.
Das bislang in der rumänischsprachigen Geschichtsschreibung kaum behandelte Thema der
Deportation der Rumäniendeutschen in die Sowjetunion 1945 wird in diesem Band vor
allem aus der Perspektive der Erinnerungskultur und der Biographieforschung aufgegriffen. Anhand ausgewählter Lebensgeschichten werden die Stationen der Deportation nachgezeichnet, von der Internierung der Betroffenen, dem Transport in Viehwaggons und der zu
leistenden Zwangsarbeit über das Lagerleben, die Verpflegungssituation, das Bild der Sowjetunion und ihrer Bewohner bei den Deportierten bis hin zu der Entlassung der Zwangsarbeiter und dem Prozess der Reintegration in eine veränderte Heimat bzw. im Falle der nach
Deutschland entlassenen Deportierten dem Neuanfang in den verschiedenen Besatzungszonen. Darüber hinaus werden auch Fragen nach den für diese „Verschleppung“ verantwortlichen Personen gestellt und der Stellenwert der Ereignisse im individuellen und kollektiven
Gedächtnis der Nachkommen der Deportierten herausgearbeitet. Dem Buch gelingt es, ein
notwendiges und wichtiges „Hindernis auf dem Wege des Vergessens“ zu sein.
Stelian Mândruţ
János Brunn: Györköny. Egy falu a történelem sodrában. Jerking. Ein Dorf im Wandel der Geschichte. Györköny: Német Nemzetiségi Önkormányzat: Györkönyi
Evangélikus Egyházközség 2012. 437 S., Abb. ISBN 978-963-08-4796-4.
Das zweisprachige Buch fasst zwei frühere Publikationen, beide mit dem Titel Fejezetek Györköny történetéből („Kapitel aus der Geschichte von Jerking“) und in ungarischer Sprache,
zusammen. Die erste Schrift erschien 1996 und behandelt die Geschichte des Dorfes im
Komitat Tolnau/Tolna zwischen 1718 und 1949; die zweite Abhandlung wurde 2010 herausgegeben und stellt die Ereignisse zwischen 1945 und 1985 dar. Einen scharfen zeitlichen
Einschnitt thematisiert das Kapitel „Der Umbruch“. Es behandelt die Vertreibung der Deutschen, eine tragische Wende im Leben des Dorfes. Das Buch ist nicht nur eine Chronik der
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Annotationen
historischen Ereignisse; im Mittelpunkt der Darstellung stehen auch die Arbeitswelt, das Unterrichtswesen, das religiöse Leben, die Hierarchie der örtlichen Gesellschaft sowie Minderheitenfragen. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Mehrzahl der Ungarndeutschen, etwa
die Hälfte der Menschen aus Jerking, ihre Heimat verlassen. Ziel der deutschen Übersetzung
war es, die geschichtlichen Ereignisse und das Leben im Dorf auch den jüngeren Generationen, vor allem den Nachfahren der Ausgewiesenen, näherzubringen.
Edina Zvara
Vasile Ciobanu: Germanii din România în anii 1918 – 1919 [Die Rumäniendeutschen in den Jahren 1918 – 1919]. Sibiu/Hermannstadt: Editura Honterus 2013.
317 S. ISBN 978-606-8573-11-3.
Der Autor untersucht anhand publizierter Quellen, unveröffentlichter Archivbestände und
der Presse die Haltung der deutschen Gruppen, die sich in der Folge des Ersten Weltkrieges
auf dem Gebiet des sich konstituierenden Großrumänien befanden. Das erste Kapitel widmet sich den Siebenbürger Sachsen, die sich durch ein schnelles und nahezu einmütiges Bekenntnis zum neuen Staat die Wiedergewinnung gewisser kollektiver Rechte erhofften. Das
zweite Kapitel versucht, die Differenzen innerhalb der Gruppe der Banater Schwaben aufzuzeigen, unter denen sich viele Vertreter für einen Verbleib bei Ungarn aussprachen. Das dritte Kapitel geht auf die Versuche der Deutschen aus der ehemals österreichischen Bukowina
bzw. dem russischen Bessarabien ein, 1918/1919 politische Strukturen zu entwickeln, die geeignet waren, die jeweils eigene Gruppe im neuen Staat zu repräsentieren. Das letzte Kapitel
beschreibt die frühen Bemühungen der rumäniendeutschen Eliten, eine Gesamtvertretung
der Deutschen zu organisieren, die eine Klammer zwischen den so unterschiedlichen Gruppen bilden sollte, nicht nur im politischen, sondern auch im kulturellen Bereich. Der Band
wird durch einen Anhang abgerundet, der ins Rumänische übersetzte Dokumente sowie ein
Quellen- und Literaturverzeichnis enthält.
Stelian Mândruţ
Vasile Ciobanu: Identitatea culturală a germanilor din România în perioada interbelică [Die kulturelle Identität der Deutschen in Rumänien in der Zwischenkriegszeit].
Bucureşti: Editura Muzeului Naţional al Literaturii Române 2013 (Colecţia Aula
magna [Sammlung Aula magna]). 246 S., Kt. ISBN 978-973-167-131-1.
Der Hermannstädter Historiker Vasile Ciobanu unternimmt mit dieser Monographie den
Versuch, eine auf die Gruppenidentität abzielende Kulturgeschichte der Rumäniendeutschen
zwischen 1919 und 1939 vorzulegen. Nach einer Vorstellung der verschiedenen auf dem Gebiet Großrumäniens lebenden deutschen Gruppen werden ihre Bildungs- und Kultureinrichtungen behandelt, die sich zu einem großen Teil in der Trägerschaft der evangelischen
bzw. katholischen Kirche befanden und die zu einer mehr oder weniger starken Ausbildung
eines nationalen Bewusstseins beitrugen. Danach widmet sich der Autor der Publizistik, die
insbesondere in den wirtschaftlich prosperierenden Siedlungsgebieten der deutschen Gruppen einen hohen Ausdifferenzierungsgrad, insbesondere bei Periodika, erreichen konnte. Im
folgenden Kapitel stellt der Autor die verschiedenen Bereiche des künstlerischen und musikalischen Lebens vor, in denen sich die kollektiven Identitäten der deutschen Minderheiten spiegelten. Ausführlich geht er auf die zahlreichen Kulturvereine, das Theaterwesen und
die deutschsprachige Belletristik ein, deren Exponenten, z. B. Heinrich Zillich, Adolf Meschendörfer oder Erwin Wittstock, auch im binnendeutschen Sprachraum einen hohen Be-

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