Zellteilung und Zelltod!
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Zellteilung und Zelltod!
29.10.2013! Zell und Gewebereaktionen II! Teil I:! • Stammzellen und Differenzierung! • Regeneration und Zellersatz ! • morphologische Anpassungsreaktionen! Teil II! • Zellteilung und Zellproliferation! • Zelltod ! Zellteilung und Zelltod! Rudolph Virchow 1858: ! „Wo sich eine Zelle entwickelt, muss es eine Vorläuferzelle gegeben haben,! so wie Tiere von Tieren abstammen und Pflanzen von Pflanzen.“! Zellproliferation spielt eine Rolle bei: ! • Entwicklung und Wachstum des Organismus! • Zellerersatz: z. B. 1011 neue Blutzellen/Tag!! • Regeneration und Wundheilung! • Kanzerogenese! 1! 29.10.2013! Zellteilung: Überblick! Prinzipielle Aufgabe:! • Verdoppelung der chromosomalen DNA ( Replikation)! • Verteilung von DNA und Zellkomponenten auf zwei! genetisch identische Tochterzellen! Nachweis von teilungsaktiven Zellen! z. B. Einbau von 3H-Thymidin während DNA-Replikation! Autoradiographie! Schwarze Punkte: Silberkörner der photografischen Emulsion! Alberts Abb 17-11! 2! 29.10.2013! Nachweis von teilungsaktiven Zellen! z. B. Einbau von BrdU (Thymidin-Analogon) während DNA-Replikation! Antikörperfärbung gegen BrdU! BrdU+-Zellen! blau: DAPI! Farbstoff der alle Zellkerne! anfärbt! Prozentualer Anteil der mitotischen Zellen ! Analyse der neuronalen Migration ! durch BrdU-Einbau! BrdU i.p.! Control! Triple-KO! Schwangere Maus! late! early! Herms et al., EMBO J. 23, 4106 (2004)! 3! 29.10.2013! Zellproliferation and Zelltod werden strikt reguliert! Zell-! Proliferation! Zell-! Proliferation! Zelltod! (Apoptose)! Krebs! Zelltod! (Apoptose)! Zellproliferation and Zelltod werden strikt reguliert! Zell-! Proliferation! Zell-! Proliferation! Zelltod! (Apoptose)! Degenerative! Erkrankungen! Zelltod! (Apoptose)! 4! 29.10.2013! Phasen des Zellzyklus! Gesamter Zellzyklus dauert bei teilungsaktiven eukayont. Zellen ca. 24 h:! • S-Phase: Synthese der DNA, ca 8 h! • M-Phase: Mitose, ! Verteilung (Segregation) der Chromosomen, Cytokinese, ca 1h! • G = „gap“, Lücke (G1 am längsten ca 11h, G2 ca. 4h)! G2: Zeit zw. S-Phase! und Mitose! Vorbereitung auf Mitose! Proteinsynthese, ! z. B. Spindelapparat.! = S+G1+G2! G1: Zeit zw. Mitose und S-Phase! Alberts Abb. 17-3! Synthese von Proteinen für! Replikation (z. B. Polymerase, Histone)! Phasen des Zellzyklus: experimentelle Analyse! Nachweis des DNA-Gehalts durch Durchflusszytometrie ! (=FACS fluorescence activated cell sorter, Durchflusszytometroe)! (Exkurs: bei der Durchflusszytometrie werden fluoreszenz-markierte Zellen je nach Färbung in unterschiedliche Reagenzgefäße sortiert)! Zellen werden mit zellpermeablem Fluoreszenzfarbstoff inkubiert,! der an DNA bindet (Propidiumjodid). ! Intensität der Floureszenz proportional DNA Gehalt! Unterscheidung von 3 Gruppen an Zellen:! • einfacher Chromosomensatz (G1): ca 2/3 der Zellen! • doppelter Chromosomensatz (G2+M): ca 1/3 der Zellen! • intermediärer DNA Gehalt (S)! Kinetische Ananlyse Dauer der einzelnen Phasen! 5! 29.10.2013! Phasen der Mitose! Ziel: Sortierung der Chromatiden und Zellteilung! mitotische Spindel! aus Mikrotubuli! bildet sich aus! Methaphase" Kariogramm: Anzahl und Grobmorphologie der Chromosomen " DNA kompaktiert zu ! Schwesterchromatiden! Zelle in der Metaphase! Chromosomen! Spindelapparat aus Mikrotubuli! Centrosomen! Intermediärfilamente! 6! 29.10.2013! Kontrollpunkte des Zellzyklus ! Qualitätskontrolle zu verschiedenen Zeitpunkten:! Restriktionspunkte des Zellzyklus ! (cell cycle check points, cell cycle restriction points)! DNA Replikation beendet?! DNA-Schaden nach Replikation?! Aufbau der mitotischen Spindel ok?! Chromatiden gleichmäßig auf Tochterz. verteilt?! „Anhalten“ für! DNA-Reparatur! DNA-Schaden?! Mitogene Signale ?! Zellgröße ok?! Reparatur nicht möglich:! programmierter Zelltod! Wie sieht das molekulare Kontrollsystem aus,! das den Zellzyklus steuert?! Welche Proteine sind daran beteiligt?! 7! 29.10.2013! Komponenten der Zellzyklusmaschinerie! Herzstück: Cyclin-abhängige Proteinkinasen CDKs! ! !(cyclin dependent kinases) ! Aktivität der CDKs osziliert während der Zellzyklusphasen! Phosphorylierung spezifischer Substrate/Enzyme! (aktivierend, inaktivierend) triggert Zellzyklusfortschritt! CDK bildet Komplex aus 2 Komponenten: ! CDK ohne Cyclin (Regulatorprotein)! ist inaktiv! Komplexbildung aktiviert! Kinasefunktion! 8 Cycline (Cyclin A-H) und ! 9 CDKs (Cdk1-9)! Regulation der CDK Aktivität I ! (vereinfachte schematische Darstellung)" M-phasen CDK phosphoryliert /aktiviert Proteine die für Mitose benötigt benötigt werden! • CDK-Level konstant! • Cycline: Konzentration fluktuiert! cyclische Synthese (transkrip. Kontrolle)! und Degradation (Proteasom)! der Cycline während spez. Phasen! des Zellzyklus ! Kinase-Aktivität! osziliert! S-Phasen CDK phosphoryliert Proteine die für DNA-Replikation benötigt werden.! 8! 29.10.2013! Beispiele für Effektorfunktionen des CDK1/CyclinB! Komplexes während der Mitose! CDK1/CyclinB kontrolliert Eintritt in Mitose! Effektorfunktionen:! (Phosph. von Histon H1)! Regulatorische! Komponente! Enzym-! Komponente! Selbstinaktivierung :! Aktivierung des Ubiquitin-Proteassom-! Systems Degradation von Cyclin B! Zellzyklusabhängige Aktivitäten der CDK-Komplexe! Cycline D fluktuiert nicht so ausgeprägt wie andere Cycline! 9! 29.10.2013! Cyclin-CDK Komplexe dirigieren den Zellzyklus! z. B EGF/Ras-! Signalkaskade:! Transkription! von CyclinD ! G1/S -Restriktionspunkt wird über! CyclinD/CDK4,6-Aktivität kontrolliert! Überaktivität oder konst. Aktivierung der EGF/Ras Kaskade stimuliert Zellzyklus übermäßig! Gefahr der malignen Entartung! Cyclin-CDK Komplexe dirigieren den Zellzyklus! G2/Mitose Restriktionspunkt! wird über CyclinB/CDK1 kontrolliert! Bei Fehlen von" Wachstumsfaktoren" Eintritt in G0-Ruhephase" 10! 29.10.2013! Regulation der CDK Aktivität II ! Hauptmechanismus:! cvclische Bildung ! (durch Wachstumsfaktoren induz. Transkription)! und Degradation von Cyclinen! Regulation der CDK Aktivität II ! Hauptmechanismus:! cvclische Bildung ! (Wachstumsfaktor-induzierteTranskription)! und Degradation von Cyclinen! Feinabstimmung:! 1. Modulation der CDK-Aktivität! durch Phosphorylierung/Dephosphorylierung! 11! 29.10.2013! Regulation der CDK Aktivität II ! Hauptmechanismus:! cvclische Bildung ! (Wachstumsfaktor-induzierteTranskription)! und Degradation von Cyclinen! Feinabstimmung:! 1. Modulation der CDK-Aktivitat! durch Phosphorylierung/Dephosphorylierung! 2. Inhibition durch Komplexbildung mit CKIs! (CDK Inhibitoren, z. B p27, p21)! CKI: CDK Inhibitoren! maskieren Kinasefunktion! Inhibieren z. B. G1/S-Übergang:! erst nach Entfernen des CKI Blocks ! erfolgt Zellzyklusfortschritt! Zusammenfassung I! Multiple Kontrollmechanismen " • cyclische Synthese/Abbau der Cycline! • Phosphorylierungsstatus der Cycline! • Komplexierung mit Inhibitoren! regulieren die Aktivität der CDKs und gewährleisten damit " einen strikt kontrollierten Ablauf des Zellzyklus." 12! 29.10.2013! Dysregulation des Zellzyklus und Onkogenese! Rb! Retinoblastom-Protein:" • Auslösender Faktor eines seltenen " Tumors der Netzhaut." • Erbliche und erworbene Formen." • Bei genetischen, erblichen Formen" ( mit Mutation in den Keimzellen)" Manifestation in der Kindheit, " bei erworbenen im Erwachsenen" • Transkriptionsfaktor" • Tumorsuppressor! p53! • Involviert bei 50% aller " menschlichen Tumore!" • „Hüter des Genoms“" • Erbliche und erworbene Formen" • Transkriptionsfaktor" • Tumorsuppressor " Physiologische Funktion: Kontrolle des Zellzyklus! Tumorsupressor: Inaktivierung beider Allele (=loss of heterozygosity LOH)! (in den Keimzellen oder somatisch) Hyperproliferation, Tumor" Rb-Protein als Substrat der CDK4/6-Kinasen:! Kontrolle der Transkription von S-Phase-Genen, z. B. DNA-Polα! G1-Phase:! Promotoren S-Phasen spez. Gene inaktiviert! durch inhibitorischen Rb Komplex,! Rb blockiert E2F! Wachstumsfaktoren! aktivieren ! Rb-Inhibition ist aufgehoben! Transkription wird durch E2F! aktiviert! z. B DNA-Polymerase α! Rb-Defizienz führt zu konstitutiver Transkription! von S-Phasegenen, zu unkontrolliertem Eintritt in S-Phase! unkontrollierter Zell-Proliferation, Krebspathogenese! 13! 29.10.2013! Rolle von p53 in der Zellzykluskontrolle I! Zelltod! Apoptose! Zellzyklus-stop! Reperatur! Wie gelingt es p53 den Zellzyklus anzuhalten?! programmierter Zelltod (Apoptose)! (transkriptionelle Aktivierung von Bax, siehe später)! Inhibition von CyclinD/CDK4 durch! Komplexbildung mit CKI p21! p21! Cyclin! CDK! 14! 29.10.2013! Rolle von p53 in der Zellzykluskontrolle II! Defizienz von p53 führt zu:! • unkontr. Eintritt in Zellzyklus ! • fehlender Apoptose bei irreparablen DNA-! Schäden! • Genetischer Instabilität und ! Akkumulation von Mutationen! Rolle von p53 in der Zellzykluskontrolle II/Krebspathogenese! Somatische Mutationen des p53 Gens:! bei mehr als 50% aller menschlichen Tumoren:! z. B. bei Leukämien, Lymphomen, Hirn-, ! Lungen-, Brust-, und Darmtumoren!!! Erbliche Formen von p53 Mutationen (Keimbahnmutationen) ! Li-Fraumeni-Syndrom:! • Frühzeitiges Auftreten eines Tumors, (insb. Sarkome =Bindegewebstumoren) ! vor dem 45 LJ. Risko liegt bei 50% !! • Verwandte ersten und zweiten Grades erkranken ebenfalls vor 45 LJ.! • hohes Risiko zur Entwicklung multipler Tumoren,! insbesondere Tumoren des Bindegewebes (z. B. Knochensarkome), ! Mammakarzinome (50% aller Fälle), Hirntumoren (Glioblastome), ! akute Leukämien und Tumoren der Nebennierenrinde! 15! 29.10.2013! Mechanismen des Zelltods! • Nekrose:! traumatischer Zelltod! • Apoptose:! programmierter Zelltod! Trauma: z. B. Hypoxie! Nekrotischer Zelltod! tight junctions! traumatischer Zelltod nach Zellverletzung! Mitochondrien! Kern! • Zellen und Organellen schwellen an! • nicht lokal auf eine Zelle begrenzt,! i. A. Zellgruppen betroffen! • Zellen und Organellen platzen, ! • Zellmembran löst sich auf! • Zellinhalt wird frei gesetzt! • Freisetzung chemotaktisch wirksamer! Zellkomponenten, ! • Anlocken von Entzündungszellen! (Granulozyten)! Entzündungsreaktion! Abb. 49-3 Pollard, Earnshaw: Cell Biology ! 16! 29.10.2013! Gewebsnekrosen - Infarkt! Patholog. Definition des Infarkts:! Gewebsnekrose, die durch Sauerstoffmangel (Hypoxie oder Anoxie) ! infolge einer raschen Verminderung des Blutflusses (Ischemie) durch! arteriellen oder venösen Verschluss (z. B Thrombose) verursacht wird. ! betroffene Organe: z. B. Herz, Leber, Niere, Milz, Gehirn (Schlaganfall)! Gewebsnekrosen - Infarkt! Infarkt des Herzmuskels! Histologie! (HE Färbung: Zelle wirkt strukturlos,! homogen gefärbtes Zytoplasma)! wichtig: bei Infarkten kommt es sowohl zu Nekrosen als auch (i. a. zeitverzögert) zu apoptotischem Zelltod! (i. a. periphär zu zentraler nekrotischer Region).! 17! 29.10.2013! Danke für Ihre! Aufmerksamkeit!! nach einen kurzen Pause! geht es weiter! Ursachen: Ionisierende Strahlen, Cytostatika, Mangel anWachstumsfaktoren,! Hypoxie, Virusinfektion! • individuelle Zellen betroffen! • interzelluläre Zellkontake (“junctions”)! brechen! • Schrumpfen der Zelle ! (Zellmembran bleibt erhalten, aber permeabel)! • Kondensation des Chromatins! • Auflösen der Kernmembran! • Fragmentierung der DNA (Nucleosomenleiter, ! “ DNA laddering”)! • Aktivierung der Caspasen! • Zelle fragmentiert in membranöse Vesikel! (apoptotic bodies)! • Zelltrümmer werden durch Phagozytose entfernt! Keine Entzündung! 18! 29.10.2013! Charakteristika apoptotischer Zellen! Apoptose einer Leberzelle nach Chemotherapie:! Kinetik der morphologischen Veränderungen! “apoptotic bodies”: membranumhüllte vesikuläre Strukturen" Physiologische Funktionen des! apoptotischen Zelltods! Essentiell für selektives Überleben/Abbau einzelner ! Zellpopulationen während Entwicklung z. B.:! • Interdigitalhäute werden durch Apoptose eliminiert! • Selektion von T-Zellen im Thymus! im adulten Organismus z. B.:! • Elimination von Tumorzellen durch Immunsystem! • Degeneration des Brutdrüsenepithels nach Laktation! Bild: Apoptotische Zellen durchlässig " für Acridinorange, interkaliert in DNA" Abb. 49-1 Pollard, Earnshaw: Cell Biology 2002! 19! 29.10.2013! Caspasen: Effektorenzyme der Apoptose! Caspasen = Cystein-Proteasen, die nach Asp-Resten schneiden! limitierte, sequenzspezifische Proteolyse diverser hochspezifischer Substrate! Spaltung erfolgt nach Asp-Resten! Caspase substrate:! über 100 Proteine!! PARP=Poly(ADP-ribose)polymerase! CAD= Caspase-aktivierte DNAse! Nukleosomenleiter! Entstehung des DNA Ladderings! • CAD (Caspase-aktivierteDNAse) spaltet DNA! • Grundzustand: ! CAD-ICAD-Komplex! • Aktivierung der Caspase 3! • Spaltung des ICAD! • Aktives CAD! • Spaltung der genomischen DNA an der Linker-DNA! Aktivierung der Caspase ! 20! 29.10.2013! DNA Laddering! Nukleosomenleiter:! ( 146 bp)n! Hierarchische Organisation in Initiatorkaspasen und Effektorcaspasen! Klassifikation der Caspasen (bisher 13 Familienmitglieder in Säugern):! Initiator Caspasen:! Effektorcaspasen:! z. B. Casp 8, 9, ! initiieren die Signalkaskade, ! aktivieren nachgeschaltete Effktorcaspasen! z. B. Casp 3, 6, 7! spalten zelluläre Zielproteine (z. B CAD-ICAD Komplex), ! bewirken finales Endstadium des apoptotischen Zelltods! werden durch Casp-Spaltung an Asp-Resten aktiviert! Casp1/ICE-Familie:! Interleukin 1β convertierendes Enzym, ! beteiligt an Entzündungsreaktionen,! induziert Apoptose nur nach Überexpression! 21! 29.10.2013! „take home“ message! • Caspasen sind hierarchisch in einer! Enzym-Kaskade organisiert.! • Initiatorcaspasen aktivieren! nachgeschaltete Effektorcaspasen! Frage:! Kennen sie noch andere Proteasekaskaden?! Proteasen des Blutgerinnungssystems,! Proteasen der Komplementkaskade! Aktivierung/Reifung der Effektor-Caspasen ! Alle Caspasen werden als inaktive Vorstufen (Proenzyme, Zymogene) synthetisiert!! Aktivierung der Effektorcaspasen z. B. Casp 3:! Procaspase (inaktiv)! p20! p10! Aktivierte Caspase! kurze Prodomäne! Übergeordnete Initiator-Caspasen Spalten! Effektorcaspasen an Asp-Resten, ! (nach Prodomäne und zw p20/p10) ! Caspase-Kaskade ! Aktiv: Heterotetramer mit! 2 katalytischen Zentren (rot)! LS: large subunit p20! SS: small subunit p10! 22! 29.10.2013! Aktivierung der Initiator-Caspasen startet die Signalkaskade ! Initiatorcaspasen z. B Casp8, Casp9! Procaspase (inaktiv)! Prodomäne! p20! Aktivierte Caspase! p10! Lange Prodomäne mit Protein/Protein Interaktionsmotiven :! DED, death effector domain (Casp8, extr. Weg)! CARD, Caspase activation and recruitment domain (Casp9, intrins. Weg))! vermitteln Komplexbildung mit aktivierenden Adaptorproteinen,! die ebenfalls DED oder CARD-Domänen tragen! Komplexierung an Adaptormoleküle! erhöht lokale Casp-Konzentration! und induziert Konformationsänderung;! Dies führt zu wechselseitiger Autoaktivierung! (z. B Casp8/DISC death inducing signalling complex)! (“induced proximity model”)! LS: large subunit p20! SS: small subunit p10! katalytisches Zentrum! liegt in einer gut " zugänglichen Tasche der" p10 Untereinheit" 23! 29.10.2013! Apoptotische Signalkaskaden: Überblick Extrinsischer Weg! (TNF Todesrezeptorweg)! Intrisischer Weg! (Mitochondrialer Weg)! Initiatorcaspase! Initiatorcaspase! Extrinsischer und! intrinsischer Weg münden! in gemeinsame Endstrecke:! ! Casp 3 Aktivierung ! Effektorcaspase! (Fig 5. Rang, Dale, Ritter, Moore, 6. Edition 2007) ! TNF: Tumornekrosefaktor! Apoptotische Signalkaskaden: intrinsischer Weg Extrinsischer Weg! Intrisischer Weg! Auslöser des intrinsischen Wegs:! • DNA-Schäden! • Zelluläre Stress-Signale (e.g. ROS)! • Cytostatika! • Hypoxie! • Ionisierende Strahlung! • Fehlende Interaktion mit! Wachstumsfaktoren! Initiatorcaspase! Initiatorcaspase! Effektorcaspase! (Fig 5. Rang, Dale, Ritter, Moore, 6. Edition 2007) ! Austritt pro-apototischer Moleküle! wie Cytochrom C! aus Intermembranraum der! Mitochondrien! Apoptosom! 24! 29.10.2013! Apoptotische Signalkaskaden: extrinsischer Weg Extrinsischer Weg! Intrisischer Weg! Auslöser des Extr. Wegs: exogene Signale! = CD95" Liganden-Trimer! (TNF/Fas-Ligandenfamilie)! bindet an Rezeptor! Trimerisierung der “Todesrezeptoren”! (TNFR-Superfamilie)! Rekrutierung von Adaptormolekülen! (mit DED-Interaktionsmotif)! Initiatorcaspase! Rekrutierung und Aktivierung! der Initiatorcaspase Casp 8 :! Ausbildung des DISC-Komplexes! (death inducing signaling complex)! Effektorcaspase! (Fig 5. Rang, Dale, Ritter, Moore, 6. Edition 2007) ! TNF-Rezeptor aktivierte Apoptose! Liganden-Trimer ! Trimerisierung der Rezeptoren! TNF-related apoptosis inducing ligand! TRAIL! Negative Regulation:! Sezernierter! “Abfang”-(Decoy) Rezeptor! Adaptor “überbrückt” Rezeptor und! Caspase 8 Autoaktivierung! ! !von Casp 8! Negative Regulation:! Transdominante Pseudocaspase cFLIP! sequestriert Rezeptortrimer,! cFLIP wird selbst nicht gespalten! DISC ! death inducing" signalling complex! aus Nicholson, Nature 407, 810, (2000)! 25! 29.10.2013! Reduzierte Apoptose bei Leukämien! TNF-related apoptosis inducing ligand! TRAIL! Inaktivierende Mutationen des FasR! (=CD95, = Apo-1, kodiert vom lpr Lokus)" oder des Fas-Liganden (gpl-Lokus)" führen zu Leukämien" in Folge reduzierter Apoptose" Hyperproliferation der Lymphozyten" (Lymphoprolifertive disorder lpr)." Krebs! Zelltod! (Apoptose)! Zell-! Proliferation! DISC ! death inducing" signalling complex! aus Nicholson, Nature 407, 810, (2000)! Regulation des intrinsischen Wegs Extrinsischer Weg! Intrisischer Weg! Mitglieder der Bcl-2 Familie! Regulieren Permeabilisierung! der Mitochondrienmembran! Balance pro-apoptotischer! und antiapoptotischer ! Bcl-Familienmitglieder! bestimmt die! Apoptoseschwelle! 26! 29.10.2013! Bcl-2 Familienmitglieder regulieren die Apoptose! Bcl-2: entdeckt als aktiviertes Oncogen bei humanem follikulären B-cell-Lymphom ! (Chromosomale Translokation t(14;18), fehlende Apoptose ruhender B-zellen)! Klassifikation (strukturell): nach BH Domänen = Bcl-Homologieregion 1-4, α-helices! (anti-apoptotisch)" Transmembrandomäne,! Lokalisation an der! äußeren Mitoch.membran! ( Quelle: Lehrbuch, Weinberg ! “The Biology of Cancer Cancer”)! Balance zw. pro- und anti-apoptotischen Bcl Familienmitgliedern entscheidend!! (B) Zellen denen Bcl fehlt (bcl-2-/- Knockout) zeigen überschießende Apoptose ! (C) Zusätzlicher Verlust von pro-apoptitischem bim-2 antagonisiert bcl-2-/- Phänotyp! ( Quelle: Lehrbuch, Weinberg “The Biology of Cancer Cancer”)! 27! 29.10.2013! 1)! Bcl-2/Bcl-Xl binden an Bad/BAX( Heterodimerisierung/Sequestrierung) ! “neutralisieren” der Apoptose-Auslöser! 1)! Bcl-2/Bcl-Xl binden an Bad/BAX( Heterodimerisierung/Sequestrierung) ! “neutralisieren” der Apoptose-Auslöser! 2)! bei Überwiegen pro-apoptotischer Familienmitglieder" Bax Aktivierung führt zur Permeabilisierung der äußeren Mitochondrienmembran! Bax permeabilisiert Mitochondrienmembran! durch Interaktion mit mitochondrialen Kanälen:! VDAC, voltage dependent anion channel! ( Quelle: Lehrbuch, Weinberg “The Biology of Cancer Cancer”)! 28! 29.10.2013! Wie wir die Balance der Bcl-Familienmitglieder reguliert?! Transkriptionsebene :! • vermehrte Expression von Bax Apoptose! • vermehrte Expression von Bcl-2 red. Apoptose ! (typisch für Tumorzellen , z. B. B-cell lymphoma)! Postranslational:! • durch Phosphorylierung/Dephosphgorylierung! (diverse Proteinkinasen, Phosphatasen,! aktiviert durch zellulären “Stress” )! Ausschüttung pro-apoptotischer Faktoren (Cytochrom C) ! aus Mitochondrien führt zur Apoptosombildung! weitere pro-apoptotische! Moleküle! Apaf-1:! apoptotic protease ! activating factor! Apoptosom:! Komplex aus! Cyt C/Apaf/Casp9! Trigger der Caspase 9-! Aktivierung! CARD: caspase associated recruitment domain" (Nicholson, Nature 407, 810, (2000)! 29! 29.10.2013! Rolle von p53 in der Apoptose I! Zellzyklus-stop! Reperatur! Apoptose! Transkriptionelle Induktion der CKIs:! p21 ! p53 vermittelte Apoptose: transkriptionelle Bax-Induktion! triggert den mitochondrialen Apoptoseweg! Apoptosome! 3.! 1.! 4.! 5.! 6.! 2.! 30! 29.10.2013! Molekulare Mechanismen: extrinsischer und intrisischer Weg! DISC! Apoptosom! (Nicholson, Nature 407, 810, (2000)! Pathophysiologische Aspekte I! Beispiele reduzierter Apoptose:! • Krebs: Reduktion der physiologischen oder durch Cytostatika ! !induziertenApoptose: ! (z. B. Leukämien, z. B. Bcl-2 Überexpression),! Resistenz von Krebszellen geg. Chemotherapie und Bestrahlung! • Persistente Infektionen: unzureichende Elimination bakteriell ! oder viral infizierter Zellen! • Autoimmunerkrankungen: fehlende Elimination autoreaktiver CTLs ! oder Autoantikörper produzierender B-Zellen.! 31! 29.10.2013! Pathophysiologische Aspekte II! Beispiele exzessiver Apoptose:! • Ischämie (Schlaganfall, Herzinfarkt; hierbei auch nekrotischer Zelltod)! • Trauma (Verletzungen von Gehirn und Rückenmark, ! hierbei auch nekrotischer Zelltod)! • Neurodegenerative Erkrankungen (Alzheimer, Parkinson, Huntington, ALS)! • AIDS (Depletion von CD4+ T-Zellen)! • Alloreaktivität (Abstoßung von Transplantaten durch T-Zellenreaktion! gegen fremde MHC-Moleküle).! Apoptose-basierte Therapeutika in klinischen Studien! (Tumortherapeutika)! Pro-apopt.! Reed Nature Rev. Drug Discovery 1, 111 (2002)! 32! 29.10.2013! Beispiele pro-apoptotischer Therapieansätze bei Krebs! Extrinsischer Weg! Intrisischer Weg! BCL-2 knockdown! (antisense)! Initiatorcaspase! Effektorcaspase! (Fig 5. Rang, Dale, Ritter, Moore, 5. Edition 2003) ! Movie on apoptitic cell death! CD ROM Alberts:! 18.1 apoptosis.mov! 33! 29.10.2013! Material zur Vorlesung! Böcker, Denk, Heitz: " Pathologie, Urban Fischer Verlag" Kap 2.6.4: Zelltod" Kap 7.8 Infarkt" Alberts, Johnson, Lewis, Raff, Roberts, Walter:" Molecular Biology of the Cell, Garland Science, " chapter 17: The cell cycle and programmed cell death, see also movies on CD" Rang, Dale, Ritter, Moore:" Pharmacology, Churchill Livingstone, " chapter 5: cell proliferation and apoptosis" Müller-Esterl:" Biochemie, Eine Einführung für Mediziner und Naturwissenschaftler," Elsevier, Kapitel 32, Zellzyklus und programmierter Zelltod" Weinberg: “The Biology of Cancer Cancer” 2. Edition, Chapter 9," " see also movies on CD" Material zur Vorlesung! Weiterführende Literatur, Reviews (Englisch):! Nicholson, Nature 407, 810, (2000).! From bench to Clinic with apoptosis-based therapeutic agents! Hengartner, O. Nature 407, (2000).! The biochemistry of apoptosis! Reed Nature Rev. Drug Discovery 1, 111 (2002).! Apoptosis-based Therapies! 34! 29.10.2013! Danke für Ihre! Aufmerksamkeit!! Zusatzfolien, " nicht klausurrelevant! 35! 29.10.2013! Regulation der CDK Aktivität II ! Animation: Alberts 17.1 Cdk2 movie" Molekulare Mechanismen: extrinsischer und intrisischer Weg! DISC! Apoptosom! Weitere Ebene der Regulation:! IAPs: inhibitors of apoptosis proteins,! Blockieren katalytische Zentren der Casp,! initiieren Degradation durch Proteasom! Gegenspieler der IAPs: ! Smac/DIABLO, ! Werden zusätzlich zu Cyt C! als pro-apototische Faktoren ! von Mitoch. ausgeschüttet! (Nicholson, Nature 407, 810, (2000)! 36! 29.10.2013! Apoptose-Induktion durch Immunzellen über drei Signalwege! Cytotox. T-Zellen CTLs, NK Zellen sekretieren Poren-bildende Perforine und Casp3 aktivierende Proteasen:! Granzyme, Granulysin! Extrinsicher Weg! FasL/FasR(CD95) ! Intrinsicher Weg! Exozytose von Granula! Granzymes! (apoptose-induz. Proteasen)! Granulysin! Caspase 8! Caspase 9! Caspase 3! T-Zellselektion und Apoptose! Expression funktioneller" T-Zellrezeptoren" Apoptose der T-Zelle:! • defekter T-Zellrezeptor interagiert ! nicht mit MHC! • T-Zelle erkennt “Selbst”-Antigen! (autoreaktiv)! • T-Zelle weist DNA-Defekte auf! Positive Selektion! Abb. 49-2 Pollard, Earnshaw: Cell Biology 2002! ca. 95% der unreifen T-Zellen sterben! im Thymus postnatal durch Apoptose! 37! 29.10.2013! Das eukaryontische Zellzyklussystem ist evolutionär hochkonserviert! Cdc: cell division cycle genes! 38!