Tips und Ratschläge für die Erstversorgung von

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Tips und Ratschläge für die Erstversorgung von
Tips und Ratschläge
für die
Erstversorgung
von
Sportunfallverletzungen
(von K. Paetau)
Sportheim Unterrosphe
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Inhalt
Einleitung
Vorbeugung
Allgemeine Grundsätze
Merkregel
Kältetherapie
Möglichkeiten der Kälteanwendungen
Wie verbinde ich richtig
Die Prellung
Der „Pferdekuß“
Muskelzerrung
Muskelkrampf
Muskelfaserriß
Knieverletzungen
Sprunggelenksverletzungen
Riß- und Platzwunden
Schürfwunden
Vorschlag für den Inhalt eines Sanitätskoffers/Eisbox
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Einleitung
Wahrscheinlich haben auch Sie in ihrem Leben schon Sport getrieben und aufgrund irgend eines
Umstandes einmal die Folgen einer Zerrung, Prellung oder Verstauchung gespürt.
Meist bleibt es zum Glück bei „blauen Flecken“ oder anderen leichten Beschwerden, die rasch
wieder vergehen.
Eine solche Verletzung kann Sie aber auch länger in Ihrer Bewegung einschränken, als vormals
angenommen. Sie kann wieder auftreten, wenn sie nicht richtig verheilt ist oder sogar zu
Spätschäden führen.
Millionen Menschen leiden mehr oder weniger stark an Muskel-, Rückenschmerzen oder
Gelenkbeschwerden. Der Arzt faßt diese Krankheiten unter dem Oberbegriff „rheumatische
Beschwerden“ zusammen.
Obwohl sie glücklicherweise meist nur zeitweilig oder einmalig auftreten, können sie doch
schmerzhaft und unangenehm sein. Falsches Verhalten und / oder eine nachlässige Behandlung
können dazu führen, daß die Schmerzen immer häufiger und stärker werden, bis sie chronisch
sind.
Sie können selbst viel für Ihre Gesundheit tun.
Dieses Handout informiert Sie über Soforthilfe ( Erstmaßnahmen) bei Sportunfällen, die Sie selbst
durchführen können.
G In keinem Fall ersetzt es jedoch den Besuch beim Arzt !
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Wichtige Tips zur Vorbeugung
Beim Sport gibt es einige Regeln, die das Risiko von Verletzungen und Dauerschäden verringern
helfen.
G Grundvoraussetzung für den Sport ist die Gesundheit !
•
Sportarten nur unter fachmännischer Anleitung durchführen.
•
Achten Sie auf die richtige Ausrüstung. Richtige Kleidung und gutes Schuhwerk sind wichtig.
•
Sorgfältiges Aufwärmen zu Beginn, gründliches Lockern und Entspannen zwischendurch.
•
•
Zwingen Sie sich nicht zu Höchstleistungen. Steigern Sie Ihre sportliche Aktivität und damit
Ihre Leistung schrittweise, üben Sie regelmäßig.
Vermeiden Sie Überanstrengung oder Überbelastung, legen Sie Pausen ein.
•
Überprüfen Sie, wenn möglich vorher die Sportstätte. Kanten, Steine, glatte Böden usw. sind
Gefahrenpunkte.
•
Chronischen Schäden begegnet man, indem man einseitige Belastung und falsche
Beanspruchung vermeidet.
•
Denken Sie daran, daß Schmerzen ein Zeichen sind, daß etwas nicht in Ordnung ist.
•
Verordnete Ruhepausen nach Verletzungen und Operationen sollten eingehalten werden.
Schlecht verheiltes Gewebe ist verletzungsanfällig.
•
Eine scheinbar schon geringfügige Beeinträchtigung der Gesundheit ( z. B. Grippe, Infektion
wie bei Zahnfleischbluten usw.) hat ein erhöhtes Verletzungsrisiko zur Folge.
•
Schützen Sie sich vor Nässe, Kälte und Zugluft. Passen Sie Ihre Kleidung kühlen
Temperaturen und der kalten Jahreszeit an ( unter 15°C lange Hose tragen).
Eigentlich sollten Sie nun dauerhaft viel Spaß am Sport haben. Da nun bekanntlich aber
manchmal trotz aller Maßnahmen unverhofft etwas passieren kann, finden Sie auf den folgenden
Seiten Tips, wie auch Sie Sportverletzungen behandeln können.
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Allgemeine Grundsätze bei Sportverletzungen
Die Ursachen von Verletzungen liegen zu:
70 % bei ungenügender Vorbereitung,
17 % Überbelastung, Übermüdung, Erkrankung,
13 % mangelnde Disziplin ( z.B. Übermut usw.).
Die daraus resultierenden Verletzungsarten sind zu:
80 % Prellungen, Verstauchungen, Muskel- und Sehnenrisse,
15 % Knochenbrüche, Bänderrisse, Meniskusschäden,
6 % Offene Wunden.
Ziel einer jeden Behandlung von Sportverletzungen soll deren vollständige Ausheilung sein.
Durch eine gezielte Sofortbehandlung unmittelbar nach der Verletzung kann der Heilungsverlauf
durch Verhinderung einer großen Schwellung und eines Blutergusses günstig beeinflußt werden.
Sportliche Betätigung bei frischen Verletzungen von Muskeln und Bändern - unter Umständen
sogar mit schmerzstillenden Maßnahmen - ist unbedingt zu vermeiden !
Eine zu frühe Trainingsaufnahme bei Muskel-, Band - oder Kapselverletzungen führt zur
ungünstigen Narbenbildung.
Die Bildung einer zugfesten Narbe kann je nach Größe bis zu 6 Wochen dauern.
Ein besonderer Problembereich sind die Aduktoren, da diese schwer spürbar sind.
Hier ist ein intensives Aufwärmen zu empfehlen, und bei einer eintretenden Verletzung ist diese
gänzlich auszuheilen ( ca. 6 Wochen). Ein zu früher Beginn läßt die alte Verletzung immer wieder
aufbrechen.
Durch ein spezifisches Ersatztraining kann der erreichte Trainingszustand, unter Schonung der
verletzten Teile ( Ruhigstellung durch spezielle Verbände), weitestgehend aufrecht erhalten
werden.
Methoden des Ersatztrainings sind :
- Gymnastik,
- Krafttraining,
- Ausdauertraining.
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Merkregel
P = Pause
Die verletzten Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke werden ruhig
gestellt. Eine sportliche Betätigung wird unterbrochen, um die richtige
Soforthilfe einzuleiten.
E = Eis
Kühlung ist eine einfache, wirkungsvolle Maßnahme. Der Schmerz wird
„betäubt“. Blutergüsse und Entzündungen werden gehemmt, Schwellungen
gehen zurück. Die Kälteanwendung sollte ausreichend lange dauern,
damit auch tiefergelegenes Gewebe, wie z.B. Muskeln, ausreichend
gekühlt werden.
C = Compression
Wichtig bei Zerrungen, Prellungen und Verstauchungen ist das Anlegen
eines Verbandes. Er drückt das Gewebe zusammen und verhindert,
daß sich Blutungen und Schwellungen im Gewebe ausbreiten
( sog. „Kompressionsverband).
H = Hochlagern
Verletzte Extremitäten ( Arme, Beine ) sollten möglichst über
Herzhöhe gelagert werden. Das fördert den Rückfluß des Blutes.
Schwellungen und Blutergüsse können sich nicht so stark
ausbreiten.
Diese Merkregel ist vielfach auch als „ H E R Z - Regel „ bekannt.
H = Hochlagern, E = Eis, R = Ruhe, Z = Zusammendrücken.
Die ersten Minuten entscheiden, wie rasch eine Verletzung verheilt.
Eine Faustregel besagt : Jede Stunde Verzögerung führt dazu, daß die Behandlungsdauer
um 1 Tag verlängert wird.
Die richtige Soforthilfe beschleunigt die Heilung ( günstiger Heilungsprozeß) und beugt der
Gefahr von Rückfällen und Spätfolgen wirkungsvoll vor.
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Kältetherapie
Die Kältetherapie ist keine neue Therapieform, sondern eine erfolgsversprechende Variante.
Kälte- und Wärmeanwendungen haben ihren fest umschriebenen Wirkmechanismus und ihre
Aufgaben.
Anwendung :
Alle frischen, geschlossenen Verletzungen, die während einer Sportausübung entstehen können,
wie z.B. Prellungen, Verstauchungen, Muskelverletzungen usw., bei denen die Gefahr einer
Blutung besteht, können mit der Kältetherapie behandelt werden.
Folge :
Durch die Kältetherapie kommt es zur Kontraktion der Blutgefäße, damit Abnahme des
Blutflusses in den verletzten Bereich, so daß die Entstehung von größeren Blutergüssen
verhindert werden kann.
Außerdem kommt es zu einer Schmerzlinderung, da verhindert wird, daß das ausgetretene Blut
Druck auf die Nervenenden der verletzten Stelle ausüben kann.
Damit Kälteanwendungen effektiv sind, müssen sie lange genug angewandt werden. Dabei sollte
es sich um angepaßte Kälte ( z.B. Eiswasser) handeln, da bei längerer Anwendung von KompaktEis die biomechanische Reparatur der Muskulatur behindert werden kann.
Dauer der Kühlphase:
Die Kühlung sollte je nach Verletzung durchgeführt werden. Oftmals ist ein Mindestzeitraum von
ca. 3 Stunden interwallmäßig ratsam.
Sollte der verletzte Sportler danach noch weiter das Gefühl haben, daß er im verletzten Bereich
ein vermehrtes Wärmegefühl hat, oder daß die Schwellung zunimmt, so ist auf jeden Fall weiter
zu kühlen.
Beachte:
Zusätzlich zur Kältetherapie muß sofort ein Kompressionsverband (druckgebender Verband)
angelegt werden.
HOT-ICE Anwendung :
Unter Hot-Ice Anwendung versteht man die angepaßte Kälteanwendung für die Haut,
meist mittels Eiswasser ( das z.T. mit Menthol und umweltfreundlichen Spezialtreibmitteln versetzt
ist). Das auf physikalischer Basis erzeugte Eiswasser kühlt, durch natürliche Verdunstungskälte
bei ca. 0°C, die Haut schnell und wirksam, beugt Schwellungen und Schmerzen vor.
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Möglichkeiten der Kälteanwendungen
Einmal Kältekompressen*
Sie sind im sportlichen Bereich empfehlenswert, da sie gut zu transportieren und unbegrenzt
haltbar sind. Die im Beutel vorhandenen 2 Komponenten werden durch brechen des Trennbeutels
vermischt. Durch chemische Reaktion entsteht schnell Kälte im Bereich von ca. - 3°C, die ca. 20
Minuten hält. (pers. Anm.: teure Anwendung)
Kälte Kompressen, mehrfach verwendbar ( Cool oder Cold - Packs)
Es handelt sich dabei um Kälte Kompressen, die in der Gefriertruhe gelagert, mehrfach verwandt
werden können. Der Inhalt besteht aus einer Gelsubstanz (meist blau oder rot) oder kleinen
Kügelchen, so daß die Kompressen biegsam bleiben und der Körper-form angepaßt werden
können.
Man muß nur eine Kühlbox* oder Kühltasche für den Transport haben. Nach dem Gebrauch
können sie wieder in die Kühltruhe gelegt werden und sind nach einiger Zeit wieder
gebrauchsfähig. ( pers. Anm.: sollte jeder haben, da auch zu Hause stets nutzbar)
Natureisanwendung:
Die billigste und einfachste Form der Kälteanwendung ist die Nutzung von Natureis in Form von
z.B. Eiswürfeln, Eisblöcken, Eislollies, Crasheis usw.
Das Natureis kann bei fast allen Verletzungen angewandt werden, wobei die Gefahr einer
verkehrten Anwendung kaum besteht. Die Behandlung kann in Form einer Eismassage- verletzte
Stelle mit Eiswürfel oder Eisblock einige Minuten mit kreisenden Bewegungen abreiben - erfolgen.
Als Transportbehälter empfiehlt sich auch hier eine Eisbox*.
Beachte : Eis nicht direkt auf der Haut liegen lassen - Verbrennungsgefahr (!), das heißt, es
besteht die Gefahr von örtlichen Erfrierungen.
Kühlspray:
Es eignet sich zum spontanen Einsatz beim Sport. Dabei ist aber äußerste Vorsicht geboten, da
es bei unsachgemäßer Anwendung ( z.B. zu kurze Distanz usw.) zu Hautschädigungen kommen
kann.
G Kühlspray darf nicht auf offene Verletzungen und im Gesicht angewandt werden.
Alkoholische Flüssigkeiten
Zur weiteren Kühlung können auch alkoholische Lösungen benutzt werden ( z.B.
Isopropylalkohol*, Sport-Fit*, Frisch+Fit* usw.). Man kann damit einen Verband feucht halten, so
daß es zur Verdunstungskälte kommt.
Zur Kühlung eines Verbandes kann natürlich auch Eiswasser genommen werden.
* Produkte sind in der Apotheke oder im Sporthandel erhältlich.
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Wie verbinde ich richtig ?
Einige Sportler müssen eine Erstversorgung erhalten, bei denen Verbände eine wichtige Rolle
spielen.
Bei den Verbänden unterscheidet man :
1. Kompressionsverband,
2. Befestigungsverband,
3. Stützverband und funktionelle Verbände
1. Kompressionsverband
Kompressionsverbände sind druckgebende Verbände, die meistens gleichzeitig mit einer Kühlung
angelegt werden. Sie sollen verhindern, daß große Schwellungen auftreten. Der Sinn dieser
Maßnahme besteht in der Schaffung eines Gegendrucks gegenüber der Blutung, der die Gefäße
verschließen soll.
Ein Kompressionsverband besteht im allgemeinen aus einer, mit mäßiger Spannung angelegten
Binde (elastische Binde*) oder selbsthaftenden Binden ( z.B. Gazofix Binde*). Diese Binden
können vorher in Eiswasser o.ä. getaucht werden, um schon beim Anlegen eine kühlende
Wirkung zu erzielen. Bevor man aber mit einer Binde komprimiert, sollte man ein, mit einer
kühlenden Flüssigkeit getränktes Stück Mull, kaschiertes Schaumgummi oder Schwamm
auflegen. Damit hat man einen zusätzlichen Flüssigkeitsträger und man polstert die Druckstelle
zusätzlich ab. Nach dem Anlegen des Verbandes ist die Therapie unbedingt fortzuführen.
2. Befestigungsverband
Befestigungsverbände dienen dazu, Wundauflagen ( z.B. sterile Kompressen mit oder ohne
Salbe, Puder, Lösungen, Desinfektionsmittel usw.) an den verletzten Stellen zu befestigen.
3. Stützverband und funktionelle Verbände
Sie werden dort angelegt, wo der Körper nach einer Verletzung der Stütze oder des Haltes
bedarf. Das können Bänderverletzungen, Muskelverletzungen usw. sein. Daher müssen sie aus
festem und anschmiegsamen Material sein.
Für Stütz- und funktionelle Verbände kann man Idealbinden*, Klebebinden*, Gazofix Binden*,
Coban Binden* und vor allen Dingen Tape* benutzen.
Anlegen eines Verbandes
Ein Verband muß haltbar sitzen, nicht verrutschen, nicht stauen und die Bewegungs-fähigkeit darf
nicht zu stark eingeschränkt werden. Bis auf einige Ausnahmen sollte man immer von links nach
rechts, also im Uhrzeigersinn, wickeln, sowie von unten nach oben ( herzwärts). Der
Bindenanfang liegt in der linken Hand, die aufgewickelte Binde in der rechten Hand. Eine
wichtige Regel ist, daß die Bindengänge sich so überlagern, das eine 50 - 60 % Überlappung
erreicht wird. Außerdem sollten sie gleichmäßig und fest anliegen. Ungleichmäßiger Druck kann
Anschwellungen der weniger zusammengehaltenen Hautstellen hervorrufen. Außerdem dürfen
Binden weder zu fest sitzen, da sie sonst drücken, kneifen oder schmerzen, noch dürfen sie zu
lose sitzen, da sie dann verrutschen , zusammenrutschen oder abfallen würden.
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Beim Anlegen von Klebebinden oder Tape (z.B. Leukotape oder Sporttape), sollte bei diesen
vorher ein großzügiger Teil abgewickelt werden (ca. 20 cm). Dieser Teil kann dann leichter als
Verband befestigt werden, außerdem verhindert man dadurch das zu feste Anlegen dieser
Verbände, was aufgrund des festen Aufrollens zu stande kommen kann.
Nicht die Schönheit eines Verbandes ist maßgebend, sondern seine Effektivität, d.h. daß der
Verband seinen Zweck erfüllt.
* Produkte sind in der Apotheke oder im Sporthandel erhältlich.
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Die Prellung
Ursache :
Direkte stumpfe Gewalteinwirkung durch z.B. Tritte, Schläge, Gegenstände usw.
Folge :
Es entstehen stumpfe Verletzungen ( Zerreißen von kleinen Adern/Blutgefäßen) vielfach ohne
Beteiligung der äußeren Haut. Dabei kann es zu Blutungen in den tieferen Muskelschichten (
Muskelgewebe) kommen.
Zeichen :
Schwellung und Schmerz im Bereich der Verletzung. Bei einer leichten Prellung treten die
Schmerzen nur kurzfristig auf, die bei der Bewegung rasch abnehmen oder schwinden. Eine
weitere Sportausübung ist dann möglich.
Bei schweren Prellungen nehmen die Schmerzen mit der Belastung zu.
Sofortmaßnahmen :
Bei der leichten Prellung reicht meistens ein kurzer „Kälteschock“ mit Eiswasser, Eislollie,
Coolpack oder Eiswürfeln.
Bei schweren Prellungen ist sofort Kälte Therapie und Kompression durchzuführen. Dazu nimmt
man eine Mull-Kompresse oder kaschiertes Schaumgummi und tränkt diesen Flüssigkeitsträger
mit Eiswasser oder einer alkoholischen Lösung ( z.B. Sport Fit* oder Frisch + Fit*, aber nicht auf
offene Wunden) und befestigt ihn mit einer Mullbinde, Idealbinde* oder Gazofix Binde*. Auch ein
in Eiswasser getränkter Schwamm kann eingebunden werden.
Die kühlenden Maßnahmen sind dann weiter fortzuführen. Dazu kann man entweder Kälte
Kompressen oder Eisstücke über den Verband legen oder diesen mit Eiswasser, Sport Fit* oder
Frisch + Fit* feucht halten. Auch Spolera flüssig* hat sich als gutes Mittel bewährt ( nicht bei
offenen Wunden).
Außerdem ist eine Hochlagerung des verletzten Körperteils erforderlich, um den Blutzufluß zu
vermindern
Beachte : Die Erstkühlung mit Kompression sollte mindestens 3 Stunden betragen, danach sollte
die Blutung stehen. Der Kompressionsverband bleibt aber angelegt, nur auf die intensive
Kältemaßnahme kann danach verzichtet werden. Sollte der Verletzte jedoch das Gefühl haben,
daß die Schwellung stärker wird oder der örtlichen Bezirk wärmer wird, ist ggf. weiter zu kühlen.
Achtung : Durchblutungsfördernde Substanzen frühestens nach 24 - 48 Stunden anwenden.
Bei leichten Prellungen, bei denen kein Verband angelegt wird, kann man kühlende Gele ( oder
Salben) wie z.B. Kühl - Gel*, Spolera Salbe usw. anwenden.
* Produkte, die in der Apotheke oder im Sporthandel erhältlich sind.
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Der „Pferdekuß“
Eine unangenehme Verletzung, die leider häufig beim Fußball, Handball und Basketball auftritt, ist
der sogenannte Pferdekuß ( Muskelprellung).
Ursache:
Gewalteinwirkung ( z.B. Schlag mit dem Knie) auf die Außenseite des Oberschenkels. Hier
befindet sich die Oberschenkel Fascie, eine breite Sehnenplatte, die die Muskulatur an den
Oberschenkel drückt.
Folge :
Der unter der Fascie auftretende Bluterguß hat keine große Ausdehnungs-möglichkeiten. Er
drückt daher mit großem Spannungsgefühl. Der Schmerz tritt häufig großflächig und anfangs sehr
heftig auf.
Zeichen :
Heftige Schmerzen an der Oberschenkelaußenseite ggf. mit sofortiger Schwellung.
Sofortmaßnahmen :
Mit Kältetherapie und Kompression muß nun versucht werden, den beginnenden Bluterguß so
gering wie möglich zu halten. Dazu nimmt man eine Mull-Kompresse oder kaschiertes
Schaumgummi und tränkt diesen Flüssigkeitsträger mit Eiswasser oder einer alkoholischen
Lösung ( z.B. Sport Fit* oder Frisch + Fit*, aber nicht auf offene Wunden) und befestigt ihn mit
einer Mullbinde, Idealbinde* oder Gazofix Binde*. Auch ein in Eiswasser getränkter Schwamm
kann eingebunden werden.
Die kühlenden Maßnahmen sind dann weiter fortzuführen. Dazu kann man entweder Kälte
Kompressen oder Eisstücke über den Verband legen oder diesen mit Eiswasser, Sport Fit* oder
Frisch + Fit* feucht halten. Auch Spolera flüssig* hat sich als gutes Mittel bewährt ( nicht bei
offenen Wunden).
Durch die Kältetherapie ziehen sich die Gefäße zusammen und durch die Kompression wird
Druck auf die Gefäße ausgeübt, so daß weniger Blut dem verletzten Bereich zugeführt und somit
der Bluterguß klein gehalten wird.
Sollte trotzdem eine erhebliche Schwellung entstehen, so müßte das Bein 1 - 2 Tage hoch
gelagert werden.
G Achtung : Dann ist eine ärztliche Abklärung unbedingt erforderlich !
Hochlagern heißt, daß das verletzte Bein in einem Winkel von 45° über dem liegenden Körper
gelagert wird( Kissen, Decke o.ä. unterlegen). Das Kniegelenk sollte dabei leicht angewinkelt
sein. Dadurch wird der venöse Rückfluß beschleunigt und der Abtransport des Blutergusses
erleichtert. Außerdem wird der Blutstrom in das verletzte Gebiet gemindert.
Der Pferdekuß muß nicht das vorzeitige Ende des Spiels oder Wettkampfs sein. Nach der
Belastungsphase sollten aber die empfohlenen Maßnahmen durchgeführt werden.
Unbedingt zu vermeiden sind : Massagen, Wärmebehandlung in jeglicher Form in den ersten 24
Stunden, damit ein Nachbluten vermieden wird.
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Ab dem 2. Tag sollte dann versucht werden, den Bluterguß so schnell wie möglich abzubauen.
Dazu kann man Verbände mit Spolera Salbe*, Enelbin Paste* oder heparinhaltige Salben/Gele*
anlegen, die alle 8 -12 Stunden erneuert werden sollten.
Ebenfalls
können
ab
dem
2.
Tag
Bewegungsübungen
oder
isometrische
Muskelanspannungsübungen mit bandagiertem Oberschenkel durchgeführt werden.
Bewegungsübungen : Treppensteigen, 1,2 od. 3 Stufen auf einmal.
Mit dem verletzten Bein auf einen Stuhl o.ä. steigen
( jeweils mehrere Wiederholungen)
Isometrische Übungen: Das hochgelagerte, gestreckte Bein ca. 15 - 20 Minuten
immer wieder anspannen ( ca. 5 - 10 Sekunden) und
danach entspannen ( mind. 10 Sekunden)
Nach 10 Wiederholungen mindestens 2 Minuten Pause.
* Produkte, die in der Apotheke oder im Sporthandel erhältlich sind.
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Die Muskelzerrung
Ursache :
Plötzliche Zugwirkung auf einen gespannten Muskel durch rasche Bewegung wie Sprint, Sprung,
Schuß, Wurf usw. allgemein bei Bewegungen, die hohe Anforderungen an die Schnellkraft
stellen.
Folge :
Es kommt zu Überdehnungen von Muskelgruppen.
Anfälligkeiten :
Schlechter Trainingszustand, ungenügendes Aufwärmen, nicht ausgeheilte Verletzungen,
Ermüdung, Überanstrengung, Kälte, Nässe, Fokainfektionen durch Infektionsherde ( z.B.
Eiterherde an den Zähnen, Mandeln usw.) und hoher Schweißverlust.
Zeichen :
Ein Ziehen, ein Schmerzgefühl, schließlich ein zunehmender, krampfartiger Schmerz mit
Bewegungseinschränkungen, besonders beim Spurt, Ball werfen oder schlagen. Man hat das
Gefühl der Muskel ist zu kurz, oder eine Kralle würde den Muskel umfassen und verkürzen.
Beachte :
Je länger der Muskel weiter belastet wird, desto ausgeprägter kann die Zerrung werden bzw. der
Muskel kann reißen.
Sofortmaßnahmen :
Intensive Kühlung über mindestens 20 Minuten und ggf. vorsichtiges Dehnen der betroffenen
Muskulatur.
Sollte beim Bewegen Schmerz vorhanden sein, so ist weiter zu kühlen und ein
Kompressionsverband anzulegen.
Die Kühlung kann mit Eisstücken, Eiswasser, Kältekompresse, alkoholischer Flüssigkeit ( z.B.
Frisch + FIT*, Sport Fit*) Spolera flüssig o.ä. erfolgen.
Für die Kompression sind Ideal Binden*, Coban Binden* oder Fixier Binden* (selbsthaftend) zu
empfehlen.
Beachte : G Die Schwere der Verletzung sollte ärztlich abgeklärt werden !
Vorbeugung : Intensives Aufwärmen ( Stretching), Überbelastung vermeiden.
* Produkte, die in der Apotheke oder im Sporthandel erhältlich sind.
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Muskelkrämpfe
Eine Verletzung, die dem Sportler akute Schmerzen bereiten kann, ist der Muskelkrampf.
Ursache:
Die Ursachen können vielfältig sein, zu eng anliegende Kleidung ( beim Fußball z.B. Befestigung
der Stutzen, die Durchblutungsstörungen verursachen können), Überanstrengung, allgemeine
Ermüdung, mangelnder Trainingszustand und vor allem hoher Mineralsalzverlust ( besonders im
Sommer).
Folge:
Eine Muskelgruppe gerät in einen extremen Spannungszustand
Bewegungseinschränkung, so daß der Muskel nicht mehr funktionstüchtig ist.
mit
absoluter
Sofortbehandlung:
Die Dehnung des verkrampften Muskels.
Zweckmäßige Hilfe bei Wadenkrämpfen
Strumpfbänder o.ä. lösen und den Unterschenkel vom Strumpf, Binden, Schienbeinschützern
usw. befreien.. Den Betroffenen auf den Bauch legen, dabei das Knie rechtwinkelig beugen und
die Fußspitze schienbeinwärts drücken.
Ideal ist eine Dehnung von 15 bis 20 Sekunden, die 4 - 5 Mal wiederholt werden sollte. Danach
den Muskel mit Eiswasser*, Sport-Fit*, Frische+Fit* abreiben.
Zweckmäßige Hilfe bei Oberschenkelkrämpfen (Rückseite)
Der Betroffene liegt auf dem Rücken, dabei das verkrampfte Bein anheben. Mit einer Hand wird
das Fußgelenk von der Ferse aus erfaßt, die andere Hand wird mit festem Druck auf die
Kniescheibe gelegt, so daß das Knie vollkommen gestreckt bleibt. Nun drückt man das gestreckte
Bein langsam nach oben und hält es ca. 15 bis 20 Sekunden in der Stellung, in der der erste
Widerstand fühlbar ist. Diese Dehnung mehrmals wiederholen. Danach beugt man das Knie so,
daß die Fußsohle auf dem Boden steht.
Den Muskel mit Eiswasser*, Sport-Fit*, Frische+Fit* abreiben.
Vorbeugung:
Guten Trainingsstand erreichen, gründliche Aufwärmarbeit, Überanstrengung vermeiden,
Schweißverlust durch die Einnahme von Flüssigkeit ( Sport Drinks* o.ä.) ausgleichen.
* Produkte sind in der Apotheke oder im Sporthandel erhältlich.
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Muskelfaserriß
Ursache :
Plötzliche Zugwirkung auf einen gespannten Muskel.
Folge :
Der Muskel hat der hohen Belastung nicht stand gehalten. Es kommt dabei zu Zerreißungen von
Muskelfasern oder Muskelbündeln. Dabei treten Blutergüsse, je nach Stärke der Verletzung auf.
Anfälligkeiten :
Schlechter Trainingszustand, ungenügendes Aufwärmen, nicht ausgeheilte Verletzungen,
Ermüdung, Überanstrengung, Kälte, Nässe, Fokainfektionen durch Infektionsherde ( z.B.
Eiterherde an den Zähnen, Mandeln usw.) und hoher Schweißverlust (Flüssigkeitsverlust).
Zeichen :
Ein Spontanschmerz, manchmal als „knallendes“ Geräusch empfunden, das Gefühl, als ob ein
Messerstich erfolgte oder ein Stein die Muskulatur getroffen hat. Eine weitere Belastung ist in der
Regel nicht möglich.
Sofortmaßnahmen :
Je nach Schwere der Verletzung treten mehr oder minder starke Blutergüsse auf, deren
Verhinderung die Erstversorgung gilt.
Nach Feststellung des Ortes der Verletzung beginnt man sofort mit der Kältetherapie und der
Kompression wie folgt :
Erstkühlung mit Eiswürfeln, Eiswasser, Kältekompresse o.ä.. Anschließend anlegen eines
Kompressionsverbands mit Binden und Kühlmaterial. Dabei muß die Binde großflächig unter
starkem Zug über die schmerzhafte Stelle gewickelt werden. Die Binde kann auch vorher in
Eiswasser getränkt werden, um den Kühlungseffekt zu verstärken.
Zusätzlich kann man entzündungshemmende Salbe ( z.B. Voltaren, Dolobene usw.) mit
auftragen.
Achtung : Der Verband ist in Belastungsstellung ( beim Bein z.B. im Stehen) anzulegen und es
ist von unten nach oben (Muskelaufhängend) zu bandagieren. Zusätzlich kann man Tape* als
Entlastungszügel anlegen. Über den Verband sollte man noch weiter kühlen und die Verletzung
sollte hoch gelagert werden.
G Zur Abklärung des Verletzungsausmaßes ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen.
Nach Ausheilung der Verletzung ist grundsätzlich eine intensive Aufwärmung erforderlich
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Knieverletzungen
Ursache :
Gewaltsame Einwirkung durch Tritt oder Schlag, vor allem dann, wenn durch den Körper das Bein
belastet wird, der Fuß fest auf dem Boden steht und der Gewalteinwirkung nicht ausgewichen
werden kann.
Indirekte Gewalteinwirkung wie z.B. verdrehen können die verschiedenen Verletzungen
verursachen.
Folge :
Es kann zur Verletzung der Seitenbänder ( Innen- oder Außenband), der Kreuzbänder, der
Gelenkkapsel, der Gelenkknorpel, der Kniescheibe oder der Sehnen kommen.
Zeichen :
Je nach Art und Schwere der Verletzung kann es zu heftigen Schmerzen im Kniegelenk, in der
Kniekehle, im Kapselbereich kommen, die häufig mit einer mehr oder minder großen Schwellung
verbunden sind.
Manchmal gibt der Sportler auch ein Instabilitätsgefühl an. Es kann aber auch u.U. eine
Gelenkblockade vorliegen.
Sofortmaßnahmen :
Auch hier ist die Kältetherapie, Kompression und Hochlagerung das Richtige. Für die Behandlung
mit Kälte und den Kompressionsverband gelten die schon in den vorherigen Kapiteln genannten
Anwendungen.
Beim Anlegen der Binde sollte sich das Gelenk in einer gewissen Funktionsstellung befinden (
d.h. der Sportler steht, Rolle Tape* o.ä. unter die Hacke legen, damit das Gelenk etwas
angewinkelt wird) und man wickelt die Binde von unten nach oben aus.
Sehr wichtig ist die intensive Nachkühlung von mindestens 3 Stunden. Dabei sollte mit sanfter
Kälte ( z.B. Eiswasser) gearbeitet werden. Während der Kühlung sollte das Gelenk möglichst
schmerzfrei ( in leichter Beugestellung) und hoch gelagert werden.
Beachte :
Das Knie darf in keinem Fall gegen einen Widerstand gestreckt oder gebeugt werden.
G Das Ausmaß der Verletzung ist unbedingt ärztlich abzuklären!!
Ansonsten besteht die Gefahr verheerender Nachfolgeverletzungen!
Nach Knieverletzungen ist häufig Krafttraining ( REHA Maßnahme) empfehlenswert, um durch
den Aufbau der Oberschenkelmuskulatur das Kniegelenk zu entlasten. Es muß jedoch richtig
dosiert sein. Ihr Arzt oder Physiotherapeut sollte Sie diesbezüglich beraten.
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Sprunggelenksverletzungen
Ursache:
Die Gelenke werden durch straffe, sehnige Verbindungen zusammengehalten, die nur einen
bestimmten Bewegungsausschlag ohne Schaden zulassen. Durch massives Einwirken ( meist
umknicken, Preßschläge usw.) werden die Gelenke über ihre normale Bewegungsebene
gebracht.
Folge:
Es können Bänderdehnungen, Teilrisse oder komplette Abrisse der Bänder auftreten. Aber auch
Verletzungen am Knochen (z.B. Absplitterungen, Riß, Bruch im Bereich der Knöchel, des
Wadenbeines, Schienbeines oder Fußwurzelknochens) sind möglich.
Zeichen:
Bei Sprunggelenksverletzungen tritt meist ein akuter Schmerz vor und unterhalb des Knöchels
auf. Eine unmittelbare starke Schwellung deutet meistens auf eine Verletzung der Gelenkkapsel
hin. Verletzungen am Knochen führen meist zu äußerst heftigen und anhaltenden Schmerzen,
ggf. auch mit Übelkeit verbunden.
Beachte : Die Beschwerden können bei vollständigem Riß eines Bandes nach anfänglich großen
Schmerz rasch nachlassen. Deshalb wird die Verletzung oft unterschätzt und der Sportler geht
deshalb erst viel später zur ärztlichen Abklärung, oft erst, nachdem er erneut umgeknickt ist, oder
er das Gefühl der Instabilität hat.
Sofortbehandlung:
Der Grad der Verletzung ist oft nicht erkennbar. Die Kältetherapie, Kompression und richtige
Lagerung ist auch hier die erste notwendige Maßnahme.
Die Kältetherapie wird, wie schon in den vorherigen Kapiteln beschrieben, angewandt.
Der Fuß sollte hoch gelagert werden und ausreichend lange gekühlt werden.
Beachte:
G
Eine ärztliche Abklärung ist unbedingt erforderlich, da nur durch den Arzt (evtl.
Röntgen, CT oder MRT ) das endgültige Maß der Verletzung bestimmt und die
Wiederbelastbarkeit abgeschätzt werden kann.
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Riß- und Platzwunden
Ursache:
Riß- bzw. Platzwunden entstehen durch das Einwirken von stumpfen Gegenständen oder durch
Zusammenstöße beim Sport ( z.B. mit den Köpfen, Beinen usw.)
Folge:
Es kommt meist zu mehr oder minder blutenden Rißwunden, während die Platzwunden meist
stark klaffend sind, besonders im Gesicht ( z.B. Augenbrauen, Schienbein).
Beachte:
Die Rißwunden dürfen auf keinen Fall ausgewaschen werden, um ein Eindringen von Schmutz
und Keimen in die Wunde zu verhindern. Die Blutung spült den Schmutz aus der Wunde heraus
und macht sie steril.
Bei größeren Platzwunden darf der Sport auf keinen Fall fortgeführt werden.
Sofortmaßnahmen:
Rißwunde
: Die Wunde kann und sollte desinfiziert werden (z.B. mit Kodan
Tinktur*, Merfen*, Betaisodona Lösung*, Mercuchrom*(brennt nicht)
o.ä.). Danach bedeckt man sie mit einer sterilen Kompresse, die mit
Pflasterstreifen oder einer Binde befestigt wird.
Bei einer zu starken Blutung ist ein Druckverband anzulegen.
Platzwunde : Bei einer Platzwunde sollte man sich durch Abtupfen ( möglichst mit
einer sterile Kompresse o.ä.) über die Größe und den Sitz einen
Überblick verschaffen. In fast allen Fällen ist es notwendig, durch einen
Druck verband die Blutung zu stillen und sie vor Verschmutzung zu
bewahren. Als Druckverband nimmt man sterile Kompressen oder
Verbandspäckchen, die mit straffen Bindetouren ( z.B. mit elastischer
Binde o.ä.) festgelegt werden.
G Achtung: Danach ist dringend eine ärztliche Wundversorgung erforderlich !
* Produkte sind in der Apotheke erhältlich.
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Schürfwunden
Ursache:
Durch Fall, Stoß, stumpfe Gewalt usw. kann es zu Verletzungen, sogenannten „Schürfungen“ der
oberen Hautschichten kommen.
Folge:
Es kommt meist zum Verlust von Teilen der Oberhaut, wobei die Lederhaut dann als sogenanntes
„rohes Fleisch“ leicht blutend und schmerzhaft offenliegt.
Diese Wunden gehören bei Rasen-, Grand- und Sandplatzspielen genauso zu
Wettkampferscheinungen, wie auch beim Hallensport. Man beachtet sie kaum, da sie häufig
schnell und folgenlos ohne Narben abheilen. Dennoch dürfen diese meist harmlosen
Verletzungen nicht unterschätzt werden, da ja die schützende Hautdecke durchbrochen ist.
Dieses kann dazu führen, daß Keime, Schmutz, Staub usw. in die Wunde und den Organismus
gelangen können und dann Infektionen mit Schwellungen, Rötung, Hitze und Schmerzen
hervorgerufen werden.
Beachte:
Zur Vorbeugung sollte jeder Sportler eine Tetanus Schutzimpfung ( gegen Wundstarrkrampf)
haben.
Sofortmaßnahme:
•
Reinigung der Wunde mit Wasserstoff und die Wundränder mit Wundbenzin ( wenn
erforderlich)
• Wunddesinfektion mit z.B. Mercuchrom*, Betaisodona Lösung *( brennen nicht in der Wunde),
Merfen Orange Tinktur* o.ä.
• Keimfrei abdecken mit einer sterilen Kompresse* und einer Binde, ggf. vorher einen Abschnitt
Gittertüll* auflegen, um ein verkleben der Wunde mit der sterilen Kompresse zu verhindern.
• Bei kleinen Wunden können auch Pflaster statt einer Kompresse verwendet werden.
Die Abdeckung der Wunde ist meistens erforderlich, da es sich häufig um nässende Wunden
handelt. Außerdem kann Dreck (z.B. Fusseln der Hose) in die Wunde gelangen.
G Achtung: Sollte eine Schürfwunde nicht reizlos abheilen, ist ein Arzt aufzusuchen.
* Produkte sind in der Apotheke erhältlich.
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Erstversorgung von Sportunfallverletzungen (Sportheim Unterrosphe)
Vorschlag für den Inhalt einer Eisbox
•
Mehrfach-Kalt-Kompresse ( 2Stück)
•
Bandage ( 12x85 cm) mit Klettsystem ( zur Befestigung der Kaltkompresse)
•
Eiswasserflasche mit Inhalt
•
•
3 Mircosnapbeutel (verschließbar u. wasserdicht), für die Aufnahme von Eiswürfeln und
Verbandsmaterial
1 kleiner Schwamm
Vorschlag für den Inhalt eines Sanitätskoffers
•
Sterile Handschuhe ( 3 Paar)
•
Sterile Wundkompressen ( 10x10 cm, 5 Stück)
•
Verbandmull ( ca.1m)
•
Kaschiertes Schaumgummi
•
Dreiecktücher ( 2 Stück)
•
Verbandspäckchen (2 Stück)
•
Leukoplast ( 1 Rolle)
•
Pflaster ( 1 Mäppchen mit verschiedenen Größen)
•
Wundschnellverband ( 8 und 12 cm breit, 2 Stück)
•
Fixierbinden ( 8 und 12 cm breit, je 2 Stück)
•
Mullbinde bzw. Idealbinde ( 8 cm breit, 2 Stück)
•
Frisch+Fit oder Sport Fit ( 1 Flasche)
•
Wunddesinfektionsmittel ( Mercuchrom od. Betaisadona, 1 mal)
•
Wundsalbe ( Bepanthen od. Panthenol, 1 Tube)
•
Verbandschere
•
Gittertüll Abschnitte ( verschiedene Größen, 5 Stück)
•
Kühl Gel ( Voltaren od. Declorfenac, 1 Tube)
•
Schmerztabletten ( Paracetamol od. Asperin, 1 Packung)
•
Minz Öl (10/50 ml)
•
Spolera Salbe od. Enelbin Paste (1 Tube)
•
1 Pinzette
•
1 mal Compeed Pflaster ( bei Blasen)
•
Handtuch und Seife
•
1 Päckchen Taschentücher
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