Palermo - Neapel - Evangelische Akademie Bad Boll
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Palermo - Neapel - Evangelische Akademie Bad Boll
Theologie, Kultur, Bildung Reiseleitung Dr. Thilo Fitzner, Evangelische Akademie Bad Boll Pfarrer, Diplompädagoge, Oberstudienrat, Biblischer Archäologe, Seumeologe, Autor von Satellitenatlanten und pädagogischen Schriften 5. Tag, Donnerstag 6. August 2015 6. Tag, Freitag 7. August 2015 7. Tag, Samstag 8. August 2015 Neapel – Luxus und Antike Neapel – vom 19. ins 21. Jh. Neapel – die doppelte Stadt »A Roma si va per santità, a Napoli per allegria. Nach Rom geht man, um heilig zu werden, nach Neapel, um sich zu vergnügen.« »Neapel ist die geheimnisvollste Stadt Europas, es ist die einzige Stadt der antiken Welt, die nicht untergegangen ist wie Ilios, wie Ninive, wie Babylon. Es ist die einzige Stadt der Welt, die nicht in dem ungeheuren Schiffbruch der antiken Kultur versunken ist. Neapel ist ein Pompeji, das niemals verschüttet wurde. Es ist keine Stadt, es ist eine Welt.« Curzio Malaparte, Die Haut »Neapel ist ein Paradies, jedermann lebt in einer Art von trunkner Selbstvergessenheit. Mir geht es ebenso, ich erkenne mich kaum, ich scheine mir ein ganz anderer Mensch.« Akademie Bad Boll Sekretariat Andrea Titzmann Akademieweg 11 73087 Bad Boll Fax Nr. 07164 79-5307 Italienisches Sprichwort, 18. Jh. Am frühen Morgen erreichen wir den Hafen von Neapel. Die Einfahrt in die Bucht ist grandios, sanft schwingt sich der Golf umkränzt von den Inseln Capri, Ischia und Procida und über allem der Vesuv. Unseres Gepäckes ledig, suchen wir das Gran Cafè Gambrinus auf. Kaffeemunter schlendern wir durch das königliche Neapel. Am Nachmittag eine kleine Zeitreise zurück in die römische Antike. Kein schlechter Name, kein schlechter Platz: Der reiche Freigelassene Publius Vedius Pollio hatte sich auf neun Hektar eine Parkstadt hoch über dem Meer erbauen lassen, ein ganz und gar nicht bescheidenes Refugium, das er schlicht »Villa Sorgenfrei« nannte. Wie schon in der Antike betreten wir das mit viel Belvedere und heute eindrucksvollen Ruinen gesegnete Areal durch einen 770 m langen, in den Tuff gehauenen Tunnel. Was gibt es heute im Theater? In der Sozial-, Wirtschafts- und Umweltstatistik Italiens konkurrieren Neapel und Palermo um die letzten Plätze. Viel Hoffnung setzten die Menschen 2011 in die Wahl des jungen Staatsanwaltes Luigi de Magistris zum Bürgermeister. Gelingt es Leoluca Orlandos Amtskollegen der Stadt eine neue Zukunft zu eröffnen? Zukunftsängste plagten auch die Bourbonenherrscher in Folge der 1848er Aufstände. Sicherheitshalber ließen sie einen kilometerlangen Fluchttunnel unter dem Pizzofalcone-Hügel anlegen. Das gucken wir uns an und erhalten nebenbei auch Einblicke in die raffinierte Wasserversorgung der Stadt. Zurück im Tageslicht, werfen wir einen Blick auf die Oper – diese hat die Bourbonenherrschaft fröhlich überdauert. Der Anschluss an das Königreich Italien erfolgte 1861. Für die Versöhnung mit dem neuen Königshaus aus Piemont sorgte erst die Pizza Margherita in den Nationalfarben Grün-Weiß-Rot (BasilikumMozzarella-Tomaten). Erfunden hat sie 1889 der Pizzaiolo Rafaele Esposito. Dieser Legende spüren wir nach – ganz praktisch. Neapolitanische Tradition und Avantgarde erleben wir auch beim abendlichen Besuch des Volkstheater Perzechella, nebenbei eine vorzügliche Schokoladenmanufaktur. Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise Untergründiges Neapel. Katakomben, griechische Wasserleitungen und kuriose Kulte. Um den Erhalt der faszinierenden Welt unter Tage kümmert sich engagiert die Kulturinitiative La Paranza (www. catacombedinapoli.it), die zugleich auch soziale Aufbauarbeit im volkstümlichen (und oft verrufenen) Viertel Sanità leistet – für uns interessante Gesprächspartner. Hier bleiben wir gerne zum Essen. Danach erkunden wir die Sanità, gute Tipps und kundige Begleitung inklusiv. Oasen der Stille im chaotischlebensprallen Centro storico sind die Kreuzgänge und Gärten zahlreicher Klöster. 8. Tag, Sonntag 9. August 2015 Neapel – Stuttgart Vedi Napoli e poi muori! Peter Amann, München Studium Geografie, Botanik, Archäologie, Kunstgeschichte Autor vieler Reisebücher über Kalabrien, Kampanien, Apulien, Sizilien u. a. Ausgezeichnet vom Tourismusministerium Rom für den besten Reiseführer Italiens Reisepreis pro Person im Doppelzimmer 1898,- € Einzelzimmerzuschlag240,- € Trinkgelder70,- € min. Teilnehmer 17 Personen Anzahlung300,- € nach Erhalt einer Rechnung Reisenummer 50 17 15 Anmeldung Evangelische Akademie 73087 Bad Boll Dr. Thilo Fitzner Sekretariat: Andrea Titzmann Telefon 07164 79-307 Telefax 07164 79-5307 [email protected] Programm Leistungen: Flug mit Air Berlin am 02.08.2015 von Stuttgart nach Catania (Zeiten derzeit geplant 06.00 - 08.10 Uhr) Transfer mit örtlichem Bus nach Palermo (großer Bus) 3 x ÜF im Hotel Porta Felice in Palermo Fähre mit Außenkabinen von Palermo nach Neapel – 3 x ÜF im Hotel Palazzo Caracciolo in Neapel – Transfer Hafen-Hotel und Hotel-Flughafen in Neapel mit Kleinbus (je nach Gruppengröße) – Flug mit Air Berlin von Neapel nach Stuttgart Durch den Reisepreis nicht abgedeckte Leistungen: weitere Mahlzeiten, Getränke, Trinkgelder, Reiserücktrittskostenversicherung (bei Bedarf schicken wir Ihnen ein Angebots-Formular zum individuellen Abschluss einer Versicherung) Bei Reiserücktritt gelten die nachstehend genannten Bedingungen: Rücktrittskosten ab Anmeldung ab 1. April 2015 ab 1. Mai 2015 ab 1. Juni 2015 des Gesamtpreises 20 % 60 % 80 % 100 % Sprichwort Von Neapel scheiden wir mit einem letzten caffè und einer verführerischen sfogliatella. Fotos: ©Amann Palermo - Neapel www.ev-akademie-boll.de Akademiereise Palermo-Neapel 2. August bis 9. August 2015 Akademiereise: Palermo - Neapel 2. August bis 9. August 2015 – Reisenummer 50 17 15 Anrede Frau Herr Titel, Name, Vorname Straße PLZ, Ort Institution / Beruf Geburtstag Akademiereise: Palermo – Neapel Zwei mediterrane Metropolen, dazwischen ein Meer Garibaldi landete am 11. Mai 1860 in Marsala, am 6. Juni gehörte ihm Palermo und bereits am 7. September fuhr er mit dem Zug in Neapel ein. In weniger als vier Monaten hatte der »Held zweier Welten« das Ende des unabhängigen Königreichs beider Sizilien herbei geführt und den Anschluss an das neue Königreich Italien vorbereitet. Mit zweifelhaften Folgen. Wie viele der heutigen wirtschaftlichen und sozialen Probleme Italiens finden ihren Ursprung in dem forcierten Anschluss Süditaliens an den Norden? Welches sind die Chancen heute? Und wie ist der schwierige Einsatz der Bürgermeister Leoluca Orlando und Luigi De Magistris für ihre Städte Palermo und Neapel zu bewerten? Palermo erlebte im 12. Jh. als Hauptstadt des normannischen Königreichs und Hort arabischen Kultur- und Geisteslebens seine Blütezeit. Kaiser Friedrich II. war sein Erbe. Friedrichs Hof blieb die politisch-kulturelle Drehscheibe zwischen Orient und Okzident. Die nachfolgenden Anjous verlegten ihren süditalienischen Regierungssitz nach Neapel, unter Aragon entwickelte sich die Stadt zur blühenden Renaissancemetropole. Viel Historie auf kurzer Distanz. Doch wie sieht es heute aus in den beiden italienischen Mittelmeermetropolen? Was trennt und verbindet sie über die Jahrhunderte hinweg? Müll ist ein Thema, an dem sich bereits Goethe abarbeitete. Am 5. April 1787 ereiferte er sich über den Dreck in den Straßen Palermos, um dann zu tieferen Einblicke in die Funktionsweisen der Verwaltung zu gelangen. Womit wir bei einem anderen Thema wären. Beide Städte besitzen eine Unterwelt – nicht nur im metaphorischen Sinn. Walter Benjamin faszinierte die Porosität, die Durchdringung auf allen Ebenen. Wo es Mafia gibt, agiert heute mutig und einfallsreich auch Anti-Mafia. Ob es Neapels Bürgermeister De Magistris gelingt seine Stadt von Müll und Mafia zu befreien? Große Oper bieten Palermo, wie Neapel. Das Teatro Massimo in Palermo ist Italiens größtes Opernhaus, das San Carlo in Neapel ist das älteste noch aktive Musiktheater Europas. Lebendig ist auch das Volkstheater in beiden Städten und die Musikszene, die ihre arabischen Wurzeln nicht verleugnet. Schließlich geht Geschichte in Palermo, wie in Neapel durch den Magen. Ein Studium, dem wir uns nicht verschließen mögen. Zum Beispiel bei der Suche nach dem besten Straßenfood Palermos oder der echtesten Pizza napoletana. »Ich habe die drei schönsten Seestädte Italiens, Genua, Neapel und Palermo gesehen, welche um den Vorzug ihrer Lage streiten, und kann sie also miteinander vergleichen.« Ferdinand Gregorovius, Wanderjahre in Italien, 1853 2. Tag, Montag, 3. August 2015 3. Tag, Dienstag, 4. August 2015 4. Tag, Mittwoch 5. August 2015 E-Mail Palermo – vom 19. ins 21. Jh. Palermo – vom 19. ins 21. Jahrhundert Palermo – Neapel (Eine Seefahrt) Telefon »Einander überragende, abgezehrte fahle Kuppeln, die an versiegte Brüste erinnerten, doch sie waren es, die Klöster, die der Stadt die Düsterkeit und den Charakter verliehen, Glanz und gleichzeitig Todesahnung, die selbst das leidenschaftliche sizilianische Licht nie zu zerstreuen vermochte.« »Hier habe ich weiter noch nichts getan als Orangen gegessen, das Theater der heiligen Cecilia besehen, bin in der Flora und am Hafen herumgewandelt und auf dem alten Erkte oder dem Monte Pellegrino gewesen.« »Mein Kompliment, Professore! Sie haben wirklich eine gute Figur gemacht, zwar viel Unsinn geredet, aber eine glänzende Figur gemacht.« Handy-Nr. während der Reise Reisepass-Nr. / Personalausweis-Nr. 1. Tag, Sonntag 2. August 2015 Palermo (im Mittelalter und heute) »Pattons Panzer waren schnell.« Olaf B. Rader, Friedrich II. – Der Sizilianer auf dem Kaiserthron Das schnelle Vorrücken der Amerikaner 1943 verhinderte die Durchführung des Befehls Hermann Görings, die Gebeine des Stauferkaisers „heim ins Reich“ zu holen. Aus dem Stammland der Staufer fliegen wir heran und besuchen Friedrich II. an seiner letzten Ruhestätte in der Normannen-Kathedrale von Palermo. Im Glanz seiner normannischen Vorfahren erhält auch die berühmte Zuschreibung als Stupor mundi, „Staunen der Welt“, neue Facetten. Migration und Integration sind in Sizilien brandaktuell, aber keine neue Themen. Multi-kulti war bereits das Palermo des Mittelalters. Wie gegenwärtig auch im Abstand von 800 Jahren noch der Orient hier ist, erleben wir bei unseren (kulinarischen) Streifzügen über die Märkte. Wie funktioniert das Zusammenleben der Einwanderer aus Afrika und Asien mit den einheimischen Palermitanern? Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Der Gattopardo Zeit der »Gattopardi«, erhitzte Ideen des Risorgimento, Kreativität der Anti-Mafia-Bewegung – zu Fuß erkunden wir die Kalsa. Wie kein zweites Viertel verkörpert es die Widersprüche der Stadt. Im arabischen Mittelalter als »’al Hâlisah« (die Erwählte) Residenz der Emire, galt das im 2. Weltkrieg bombardierte, von Armut geprägte Viertel als Mafiahochburg der Nachkriegszeit. Zugleich wuchsen hier aber auch die Antimafia-Richter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino auf. Sanierung und ein lebendiges Kulturleben wirken sich positiv auf die Entwicklung aus. Durch die Kalsa führen uns auch Texte von Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Autor des großen Sizilienromans »Der Gattopardo«. Sein Palazzo fiel den Fliegerbomben des Zweiten Weltkriegs zum Opfer. Ruhe finden wir im Botanischen Garten und der Villa Giulia, die bereits Goethe auf der Suche nach der Urpflanze besuchte. Für Nachtschwärmer liegt der Kursaal Kalhesa (www. kursaalkalhesa.it) vor der Tür: Winebar, Jazzbühne und Literaturcafè unter einem Gewölbe. J. G. Seume, Spaziergang nach Syrakus Ein Sommer-Frühstück in Palermo besteht aus einem erfrischenden gelato, wie Ilardo es seit dem GaribaldiJahr 1860 an der Meerespromenade serviert. Das gibt Kraft für die Besteigung des Monte Pellegrino. Alternativ kann man auch pilgern wie die Palermitaner heute, mit Motorhilfe, und dennoch in den Genuss der Aussicht kommen. Zu Füßen des Monte Pellegrino breitet sich der Park der Favorita aus. Zur Versüßung seines sizilianischen Exils – in Neapel hatten von den Idealen der Französischen Revolution inspiriert, aufgeklärte Adelige die Republik ausgerufen – ließ sich Bourbonenkönig Ferdinand IV. 1798 einen Palazzo im chinesischen Stil errichten. In der Villa Niscemi empfängt Palermos Bürgermeister hochstehende Gäste. Die letzten ständigen Bewohner des barocken Gartenpalazzo, Prinz Corrado und dessen Frau Maria, standen Tomasi di Lampedusa Pate für seine Figuren des Tancredi und der Concetta. Zurück vom heiligen Berg dürfen wir Siesta halten oder fahren zum Baden nach Mondello. Am Abend geht es in die Oper. Das Teatro Massimo macht Sommerpause, wir erleben die Opera dei Pupi: Tod und Hiebe, manchmal auch Liebe, wenn die Paladine lautstark auf Sarazenen und Drachen prallen. Leoluca Orlando, Der sizilianische Karren Wie verwaltet sich eine so komplexe Stadt wie Palermo? Wie lebt sich der Alltag, wie ist die Situation auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt. Ist der Kampf gegen die Mafia zu gewinnen? Ist Kultur ein unnötiger Luxus? Seit Mai 2012 regiert Leoluca Orlando, der einige Semester in Heidelberg studiert hat und durch sein Engagement gegen die Mafia in Deutschland einem breiten Publikum bekannt ist, zum vierten Mal als Bürgermeister seine Stadt. Die Lage der Frauen beleuchtet die niederländische Künstlerin Marjolein Wortmann, die seit vielen Jahren mitten in der Altstadt lebt. Neugierig geworden, können wir auf eigenen Wegen ein weiteres Mal die Stadt erkunden. Gegen 20 Uhr legt unser Schiff von Palermo ab und im warmen Abendlicht blicken wir auf die Goldene Muschel und den Monte Pellegrino zurück, den Goethe als das schönste Vorgebirge der Welt beschrieben hat (aus Neapel kommend froh, dass seine Seefahrt zu Ende ging). gültig bis Einzelzimmer Doppelzimmer Doppelzimmer zusammen mit (nur möglich, sofern entsprechende Anmeldung vorliegt) Ich schließe selbständig eine Reiserücktrittskostenversicherung ab. Bitte schicken Sie mir eine Empfehlung für eine Reiserücktritts kostenversicherung Datum, Unterschrift Was wird Sie bei dieser Reise besonders interssieren? Bitte unbedingt ausfühllen, Voraussetzung für die Teilname. Meine Interessen