Duftpräferenz von Hochbetagten und ihre Wirkung

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Duftpräferenz von Hochbetagten und ihre Wirkung
Duftpräferenz von Hochbetagten und ihre
Wirkung auf die epidermale Barriere
Eine olfaktorische, psychophysiologische und
hautphysiologische Untersuchung
Dissertation
zur Erlangung des Doktorgrades
der medizinischen Wissenschaften (Dr. rer. medic.)
des Fachbereichs Humanwissenschaften
der Universität Osnabrück
vorgelegt von Olga Kukshausen
geb. in Anshero-Sudshensk
Osnabrück, März 2015
Meiner Familie
und meiner Doktormutter
Apl. Prof. Dr. med. Nanna Y. Schürer
gewidmet
Danksagung
An erster Stelle möchte ich mich herzlichst bei meiner akademischen Lehrerin Frau
Professor Dr. med. Nanna Y. Schürer bedanken, für die Möglichkeit meiner
Promotion, die Bereitstellung dieser spannenden Dissertationsthematik und große
Unterstützung und Motivation während der Arbeit.
Des Weiteren bedanke ich mich bei Herrn Prof. Dr. Dieter Lüttje für die bereitwillige
Übernahme des zweiten Gutachtens, sowie die Kooperation als Chefarzt der Klinik
für Geriatrie und Palliativmedizin der Klinikum Osnabrück GmbH.
Dem Herrn Dr. Rainer Wohlfart, dem Leiter der Abteilung Forschung & Entwicklung
der Kneipp-Werke GmbH & Co. KG, sowie Dr. Jürgen Blaak danke ich ganz herzlich
für die Bereitstellung sämtlicher Materialien und wissenschaftlichen Rat.
Darüber hinaus danke ich Herrn Dr. Ralf Stürmer, dem Geschäftsführer von psyrecon
research & consulting - Institut für angewandte Psychophysiologie GmbH in
Wuppertal, und dem ganzen Team für die Ermöglichung eines Praktikums, sowie die
anschließende Kooperation.
Herrn Dipl. Kfm. Heiko Langheim und seinen Mitarbeiter/innen des Seniorenheims
„Haus am Berg“ in Hasbergen danke ich für die erfolgreiche Kooperation.
Allen Probanden/innen danke ich für die freiwillige Teilnahme, insbesondere der,
inzwischen leider verstorbenen, Frau Charlotte Schürer, die mich mit großer
Gastfreundschaft aufgenommen hat.
Dr. Philipp Stein danke ich für die Korrekturarbeit und den wissenschaftlichen
Austausch.
Petra Hüring und allen Mitarbeiter/innen der Arbeitsgruppe der medizinischen
Mikrobiologie der Universität Osnabrück danke ich für die herzliche Aufnahme und
die gemeinsame Zeit.
Meinen Freundinnen Dr. Liubov Khrenova, Tatjana Jungmann und Natalia Sinewid
danke ich für die Ablenkung außerhalb der Arbeit und ihre Unterstützung.
Für medizinischen Rat und Austausch danke ich herzlichst meiner Schwester Marina
Kukshausen.
Ein besonderer Dank gilt meinen Eltern Emma und Tachir Kukshausen, sowie
meinem Mann Johannes Kukshausen, die immer an mich geglaubt, immer wieder
aufs Neue motiviert und bestärkt haben, sowie die uneingeschränkte Unterstützung
während der ganzen Promotionszeit.
Inhaltsverzeichnis
I Einleitung.............................................................................................................................7
1 Einführung in die Thematik ...............................................................................................7
2 Zielsetzung und Überblick der Arbeit ................................................................................9
II Theoretischer Teil ............................................................................................................ 10
1 Olfaktorische Grundlagen ............................................................................................... 10
1.1
Terminologie ....................................................................................................... 10
1.2
Anatomie ............................................................................................................. 10
1.3
Physiologie .......................................................................................................... 12
1.4 Geruchsempfindung ................................................................................................. 15
1.4.1 Hedonik ............................................................................................................. 15
1.4.2 Körpergeruch..................................................................................................... 16
1.4.3 Adaption und Habituation .................................................................................. 17
1.5 Riechstörungen ........................................................................................................ 17
1.5.1 Riechstörungen im Alter .................................................................................... 20
1.5.2 Folgen von Riechstörungen ............................................................................... 21
2 Dermatologische Grundlagen ......................................................................................... 23
2.1 Anatomie und Physiologie der Haut und der epidermalen Barriere .......................... 23
2.1.1 Dysfunktion der epidermalen Barriere ............................................................... 25
2.2 Altershaut ................................................................................................................. 25
3 Gerontologische Grundlagen .......................................................................................... 28
3.1 Terminologie ............................................................................................................ 28
3.2 Demografische Alterung........................................................................................... 29
4 Duft – Grundlagen .......................................................................................................... 31
4.1 Chemische und physikalische Eigenschaften der Duftstoffe .................................... 31
4.2 Quellen der Duftstoffe .............................................................................................. 32
4.2.1 Animalische Duftstoffe ....................................................................................... 32
4.2.2 Synthetische Duftstoffe ...................................................................................... 33
4.2.3 Pflanzliche Duftstoffe ......................................................................................... 34
4.2.3.1 Gewinnungsmethoden ................................................................................ 36
4.3 Duftwirkung .............................................................................................................. 38
4.3.1 Terminologie ...................................................................................................... 38
4.3.2 Aromatherapie ................................................................................................... 38
4.3.2.1 Wirkungsweisen .......................................................................................... 39
4.3.2.2 Therapeutische Anwendung ....................................................................... 40
4.3.3 Aromachologie .................................................................................................. 43
4.4 Marketing mit Duft .................................................................................................... 45
4.5 Klassifikationen der Düfte ........................................................................................ 47
4.6 Sensibilisierung durch Duftstoffe .............................................................................. 50
5 Psychologische Grundlagen ........................................................................................... 53
III Experimentell – methodischer Teil ................................................................................ 59
1 Studiendesign ................................................................................................................. 59
1.1 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens ....................................... 59
1.1.1 Ziel .................................................................................................................... 59
1.1.2 Probandenkollektiv ............................................................................................ 59
1.1.3 Ablauf ................................................................................................................ 60
1.1.4 Methoden und Materialien ................................................................................. 62
1.2 Hauptstudie I – Duftpräferenz .................................................................................. 64
1.2.1 Ziel .................................................................................................................... 64
1.2.2 Probandenkollektiv ............................................................................................ 64
1.2.3 Ablauf ................................................................................................................ 65
1.2.4 Methode und Materialien ................................................................................... 66
1.3 Vorstudie II – Korrelation haut- und psychophysiologischer Parameter ................... 70
1.3.1 Ziel .................................................................................................................... 70
1.3.2 Probandenkollektiv ............................................................................................ 70
1.3.3 Ablauf ................................................................................................................ 70
1.3.4 Methoden und Materialien ................................................................................. 71
1.4 Hauptstudie II – Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere ... 75
1.4.1 Ziel .................................................................................................................... 75
1.4.2 Probandenkollektiv ............................................................................................ 75
1.4.3 Ablauf der Untersuchung ................................................................................... 76
1.4.4 Methoden und Materialien ................................................................................. 77
2 Ergebnisse ..................................................................................................................... 81
2.1 Vorstudie I – Allgemeines Riechvermögen............................................................... 81
2.2 Hauptstudie I – Duftpräferenz .................................................................................. 84
2.3 Vorstudie II – Korrelation haut- und psychophysiologischer Parameter ................... 96
2.4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere ........ 100
IV Diskussion .................................................................................................................... 115
1 Vorstudie I – Testung des allgemeinen Riechvermögens ............................................. 115
2 Hauptstudie I – Duftpräferenz ....................................................................................... 117
3 Vorstudie II – Korrelation haut- und psychophysiologischer Parameter ........................ 123
4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere .............. 125
V Fazit und Ausblick ......................................................................................................... 134
VI Literaturverzeichnis...................................................................................................... 137
VII Anhang ......................................................................................................................... 154
1 Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................. 154
2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens ........................................... 155
2.1 Probandenaufklärung ............................................................................................. 155
2.2 Fragebogen zur Person ......................................................................................... 157
2.3 Sniffin‘ Sticks – Protokollblätter .............................................................................. 158
2.4 Signifikanzberechnungen ....................................................................................... 161
3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien ........... 162
3.1 Probandenaufklärung ............................................................................................. 162
3.2 Fragebogen zur Person ......................................................................................... 163
3.3 Fragebogen zur subjektiven Bewertung einer Duftfamilie ...................................... 164
3.4 Permutationsgruppen ............................................................................................. 166
3.5 Signifikanzberechnungen ....................................................................................... 167
4 Vorstudie II –Korrelation der haut- und psychophysiologischen Parameter .................. 173
4.1 Probandenaufklärung ............................................................................................. 173
4.2 Fragebogen zur Person ......................................................................................... 175
4.3 TICS – Fragebogen zum chronischen Stress SSCS .............................................. 176
4.4 Datenerfassungsprotokoll für hautphysiologische Parameter................................. 177
5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere ........ 178
5.1 Probandenaufklärung ............................................................................................. 178
5.2 Fragebogen zur Person ......................................................................................... 180
5.3 Datenerfassungsprotokoll für hautphysiologische Parameter................................. 181
5.4 Signifikanzberechnungen ....................................................................................... 182
5.5 Korrelationen zwischen haut- und psychophysiologischen Parameter ................... 185
VIII Eidesstattliche Erklärung ........................................................................................... 187
I Einleitung
1 Einführung in die Thematik
I Einleitung
1 Einführung in die Thematik
„Für die Menschen ist die Olfaktion die geheimnisvollste aller Sinnesmodalitäten“ [1].
Das ganze Leben wird von Düften beeinflusst. Bereits im Säuglingsalter wird anhand
des Geruches die eigene Mutter von den anderen unterschieden. Der Geruchssinn
bewahrt uns vor schädlichen Einflüssen, hat eine Warnfunktion und verleiht uns ein
Wohlgefühl oder Unbehagen [2, 3]. Der Geruchssinn gehört, neben dem
Geschmackssinn, zu den chemischen Sinnen und somit zu dem phylogenetisch
ältesten Sinnessystem [4]. Und dennoch gehörte das Riechvermögen lange Zeit zu
der am wenigsten erforschten Sinnesfunktion.
Erst im Jahr 1991 entdeckte die im Labor von Richard Axel arbeitende amerikanische
Wissenschaftlerin Linda Buck nach jahrelangen Untersuchungen eine Genfamilie der
Riechrezeptoren [5]. Im Jahre 2004 erhielten sie und Richard Axel den Nobelpreis für
Medizin. Seitdem rückte das Riechvermögen, das zu den niederen Sinnen beim
Menschen gehört, immer mehr in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses
[6-9].
1992 entdeckte Marc Parmentier Riechrezeptoren in den Hoden [10]. Hanns Hatt und
Mitarbeiter entdeckten Riechrezeptoren in menschlichen Spermien, die durch den
Maiglöckchenduft Bourgeonal aktiviert werden [11]. Darüber hinaus wurden unter
anderem Riechrezeptoren in Prostatazellen [6, 12], in Ganglien des vegetativen
Nervensystems [13], im Gehirn [14-16], in der Plazenta [17], in den Nieren [18], in der
menschlichen Zunge [19, 20], im menschlichen Darm [7] und in der menschlichen
Haut [9] entdeckt.
In der Aromatherapieforschung werden ätherische Öle seit langem auf ihren Einfluss
auf die psychische Verfassung untersucht und deren therapeutische Wirkung auf das
Nervensystem aufgezeigt: einige davon wirken beruhigend/angstlösend [21-24] oder
anregend/aktivierend [25-27], antidepressiv [28], stimmungsaufhellend [29, 30],
konzentrationsfördernd
[31,
32],
angstreduzierend
[21,
33,
34].
Zahlreiche
Untersuchungen zeigen auch, dass Düfte psychischen Stress reduzieren [26, 35-37].
Anzumerken ist hier, dass darüber hinaus die Regeneration der Hautbarriere unter
psychischem Stress verlangsamt ist [38-40]. Denda et al. zeigten, dass sedierende
7
I Einleitung
Duftstoffe
1 Einführung in die Thematik
die
Barriereregeneration
junger
Probanden
beschleunigen
[41].
Vergleichbare Untersuchungen mit älteren Probanden fehlen bis dato.
Die Bevölkerungsstruktur Deutschlands wird immer älter: Der Anteil der über 65
jährigen lag bereits 2011 bei 21% der Bevölkerung und damit steht Deutschland an
der Spitze der überalternden Bevölkerung innerhalb der EU [42]. Mit zunehmendem
Alter lassen viele körperliche Funktionen nach, darunter auch das Riechvermögen
[43-45]. Mit der reduzierten Riechfunktion nimmt auch die Lebensqualität und das
Wohlbefinden ab [46-49]. Das klinische Bild der Altershaut ist faltig, dünn,
durchscheinend, trocken und blass. Die alternde Haut geht mit einer Verdünnung der
Epidermis, Abnahme der Menge der Melanozyten, Fibroblasten und einer Reduktion
der Langerhanszellen und Mastzellen einher [50-54]. Durch diese Veränderungen ist
die Haut unter anderem empfindlicher und verletzlicher, die Abwehrfunktion und die
Wundheilung vermindern sich, der Regenerationsprozess wird verlangsamt [51, 52,
55].
Der Alterungsprozess der Haut wird durch endogene und exogene Noxen beeinflusst
[56].
Die
exogene
Hautalterung
wird
z.
B.
durch
UV-Licht,
Ozon
und
Luftverschmutzung beeinflusst. Bei der endogenen Hautalterung spielen genetische,
hormonelle und metabolische Faktoren eine Rolle [54, 56, 57]. Die Altershaut bedarf
einer speziellen Pflege, die all diese Faktoren berücksichtigt. Bereits aus den
Untersuchungen von Jürgen Blaak im Rahmen seiner Dissertation hat sich
herausgestellt, dass die Hautpflege für Hochbetagte einen pH-Wert von ca. 4,0
haben sollte [58].
Jedoch spielt für die Akzeptanz eines Produktes auch der Duft eine bedeutende
Rolle [59]. Dabei ist die Hedonik von großer Bedeutung, die alle Gerüche in
angenehm oder unangenehm unterteilt. Die Prägung für Duftstoffe ist anerzogen und
kulturabhängig, sowie von den persönlichen Erfahrungen mit dem jeweiligen Duft
abhängig [60, 61]. Die Emotionalität, die durch Düfte ausgelöst werden kann, erklärt
sich durch die strukturelle Verbindung des Geruchsinnes mit dem limbischen System,
wo Gefühle und Emotionen entstehen, sowie Trieb- und Instinkthandlungen
freigesetzt werden [62-67]. Von Bedeutung sind diese Strukturen bei der Sexualität
und der Partnerwahl, bei sozialen Beziehungen und Kaufentscheidungen [3, 59, 68].
8
I Einleitung
2 Zielsetzung und Überblick der Arbeit
2 Zielsetzung und Überblick der Arbeit
Die Zielgruppe bei den vorliegenden Untersuchungen waren Hochbetagte, d. h. über
80-Jährige. Es sollte festgestellt werden, ob
1. diese Population definierte Duftfamilien präferiert,
und ob
2. dieser potentiell präferierte Duft in einem Externum die Barriereregeneration
katalysiert.
Die vorliegende Arbeit ist in fünf Abschnitte gegliedert:
1. Zusammenfassende Einleitung
2. Theoretischer Teil mit Grundlagen zur Olfaktologie, Hautphysiologie, Geriatrie
sowie Psychologie. Außerdem wird die Duftherstellung, Wirkung und Anwendung,
Klassifizierung,
sowie
Sensibilisierung
durch
Duftstoffe
und
Duftmarketing
beschrieben.
3. Experimentell – methodischer Teil mit Studiendesign, Methodik und Materialien,
sowie den Ergebnissen der Studien.
Es wurden insgesamt 2 Vorstudien und 2 Hauptstudien durchgeführt. Die erste
Vorstudie befasst sich mit dem allgemeinen Riechvermögen bei Hochbetagten.
Darauf basierend folgt die 1. Hauptuntersuchung, in der die Duft-Präferenzen der
Hochbetagten festgestellt werden.
In der zweiten Vorstudie wird an jungen Erwachsenen untersucht, ob haut- und
psychophysiologische Methoden korrelieren.
Abschließend, in der 2. Hauptstudie, wird die positive Auswirkung der präferierten
Duftfamilie in einem Externum auf die epidermale Barriere, mit Hilfe psychologischer
und hautphysiologischer Parametern, untersucht.
4. Diskussion
5. Fazit und Ausblick
9
II Theoretischer Teil
1 Olfaktorische Grundlagen
II Theoretischer Teil
1 Olfaktorische Grundlagen
1.1 Terminologie

Olfaktologie – kommt aus dem Lateinischen „olfacere“ und bedeutet „riechen“
[69]. Im Weiteren werden die Begriffe „olfaktorische Wahrnehmung“,
„Duftwahrnehmung“, „Riechwahrnehmung“, „Geruchssinn“, „Riechsinn“ oder
„olfaktorischer Sinn“, wenn nicht weiter erläutert wird, synonym verwendet.

Riechstoffe sind „im weitesten Sinn Sammelbezeichnungen für auf den
Geruchssinn wirkende Stoffe oder Stoffgemische pflanzlicher, tierischer oder
synthetischer Herkunft. Im engeren Sinn versteht man unter Riechstoffen
Stoffe mit für den Menschen angenehmem oder unangenehmem Geruch, der
durch das Vorhandensein euosmophorer1 oder kakosmophorer2 Gruppen im
Molekül bedingt ist“ [70].
In der vorliegenden Arbeit werden Begriffe „Duftstoff“, „Duftmolekül“,
„Riechstoff“ und „Geruchstoff“ aufgrund der spezifischen hedonischen
Wahrnehmung synonym verwendet.
1.2 Anatomie
Die menschliche Nase besteht aus Nasenbein, Nasenknorpel, Nasenflügel, Nasenlöcher und gehört mit den Nasenhöhlen, die durch eine Nasenscheidewand getrennt
sind, zum Teil des Atmungssystems. Durch die inneren Öffnungen werden
Nasenhöhlen mit Rachenraum, durch die vorderen Öffnungen – Nasenlöcher – mit
der Außenwelt verbunden (s. Abb. 1). Die Nasenhöhle wird durch drei
Nasenmuscheln aufgeteilt, die auch eine Verbindung zwischen Nasenvorhof und Nebenhöhle bilden (s. Abb. 2). Zwei untere Muscheln, bedeckt mit Schleimhaut –
regio respiratoria – sind für das Reinigen, Erwärmen und Befeuchten der Atemluft
sowie Bildung der Nasallaute der Stimme zuständig. Die obere Muschel ist mit
Riechschleimhaut bzw. Riechepithel – regio olfactoria – bedeckt und ist für die
Wahrnehmung der Geruchsstoffe verantwortlich [71, 72].
1
2
Euosmophor – wohlriechende (Griech. „Eu“ = gut, wohl), geruchstragende funktionelle Gruppen
Kakosmophor – übelriechende (Griech. „Kako“ = übel), geruchstragende funktionelle Gruppen
10
II Theoretischer Teil
1 Olfaktorische Grundlagen
Abb. 1: Nasengerüst [73]
Abb. 2: Riechepithel [73]
Die Regio olfactoria ist jeweils links und rechts 2 x 5 cm groß und besteht aus Riechsinneszellen/Riechzellen, Stützzellen und Basalzellen. Riechzellen sind primäre bipolare Neuronen, die aus Zellkörper und einem Dendrit mit einem Vesicula olfactoria
am Ende und daraus ragenden 10 bis 30 Zilien bestehen. Diese Vesicula olfactoria
mit Zilien stellen am apikalen Ende eine Verbindung zur Außenwelt her und
beinhalten alle Proteine, die das Erkennen von Riechstoffen und deren intrazelluläre
Signalverarbeitung ermöglichen. Die Zilien werden von den Dendriten der Riechzelle,
die durch die Stützzellen umschlossen werden, getragen. Auf der anderen Seite des
Zellkörpers ziehen sich die langen gebündelten Axone durch die Siebbeinplatte direkt
zum Riechkolben – Bulbus olfactorius – hindurch. Es sind ca. 20 Mio. Riechzellen,
die
sich
alle
4 Wochen
aus
den
neuronalen
Stammzellen
(Basalzellen)
ausdifferenzieren [72, 74-76].
Das Riechepithel ist mit 5-30 µm Mukus bedeckt. Der Mukus wird von den unterhalb
des Epithels lokalisierten Bowmannschen Schleimdrüsen gebildet. Außer den bereits
genannten Basal-, Riech- und Stützzellen sowie Bowmannschen Schleimdrüsen,
befinden sich im Riechepithel submuköse Drüsen und Blutgefäße. Der Mukus schützt
die Riechschleimhaut vor Austrocknung und mittels Immunglobulin A und M, sowie
bakteriostatischen und bakteriziden Proteinen, vor Infektionen. Der Mukus ist reich
an Na+, K+, Ca2+ und Cl-. Die, in der Riechepithel vorkommenden, Stützzellen bilden
eine Diffusionsbarriere zwischen dem Mukus und Gewebsflüssigkeit [76].
In der vorderen Schädelgrube liegt der Bulbus olfactorius auf der Siebbeinplatte. Er
besteht aus Glomerulus, Mitralzellen, die äußere, und Körnerzellen, die innere
plexiforme Schicht bilden. Über Synapsen sind die Mitral- und Büschelzellen, lokale
Interneurone (periglomeruläre Zellen, kurzaxonige Zellen und axonlose Körnerzellen)
verschaltet. Glomeruli olfactorii sind Nervengeflechte der olfaktorischen Sinnes-,
11
II Theoretischer Teil
1 Olfaktorische Grundlagen
Mitral- und Büschelzellen, vereinfacht dargestellt in Abb. 3. Diese Glomeruli olfactorii
sind
die
Hauptschaltstellen
der
Geruchswahrnehmung
und
werden
durch
periglomeruläre Zellen miteinander verbunden [2, 74].
Abb. 3: Aufbau der Riechschleimhaut mit den Verbindungen zum Riechkolben [2]
1.3 Physiologie
Laut neuesten Untersuchungen kann die menschliche Nase über 1 Billion
verschiedener Gerüche differenzieren [8]. Ein Duft besteht aus einer Vielzahl von
verschiedenen Duftmolekülen, so besteht z. B. ein Rosenextrakt aus 450 bekannten
und 150 unbekannten, ein Lavendelöl aus 160 bis 180 und ein Kaffee sogar aus 800
Duftmolekülen [77-79]. Um einen Duft wahrnehmen zu können, müssen dessen
Moleküle
flüchtig
mit
niedrigem
(<
294)
Molekulargewicht
und
hoher
Oberflächenaktivität, sowie wasser- und lipidlöslich sein [77, 79].
Wenn Duftmoleküle orthonasal oder/und retronasal zum Riechepithel gelangen, lösen sie sich im Mukus. Die Duftmoleküle binden an die, in den Cilien sich
befindenden, Rezeptoren. Diese transmembranären Proteine gehören zur Familie
der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren. Ein spezifisches Duftmolekül bindet an einen
spezifischen Rezeptortyp. Jeder Rezeptor ist eine Komponente in einer Kombination
12
II Theoretischer Teil
1 Olfaktorische Grundlagen
aktivierter Rezeptoren, die zusammen einen Duft codieren. Dieses Zusammenspiel
mit seinen Kombinationsmöglichkeiten ist als Rezeptorcode beschrieben. Darüber
hinaus kann die funktionelle Gruppe eines Duftmoleküls gleichzeitig mehrere
Rezeptoren aktivieren (Prinzip der Divergenz), oder die funktionellen Gruppen
verschiedener Duftmoleküle einen Rezeptor anregen (Prinzip der Konvergenz) [79].
Etwa 350 verschiedene Rezeptortypen sind beim Menschen bekannt, die mit der
Anzahl der Glomeruli korrelieren und 2% des Genoms ausmachen [75, 76, 79].
Durch die Bindung eines Duftstoffes an einen dieser G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren werden über einen intrazellulären Signalverstärkungsmechanismus die
Ionenkanäle Na+ und Ca2+ geöffnet. Dadurch wird die Riechzelle depolarisiert und
der Cl-Ionen Kanal geöffnet (s. Abb. 4). Das Einströmen der Cl-Ionen bewirkt die
elektrische Erregung der Riechzelle [2, 76]. Die Ladungsverhältnisse an der
Membran der Riechzellen unterscheiden sich damit von denen der Membranen
anderer Neuronen.
Wird ein Duft kontinuierlich angeboten kommt es zur Adaption (s. Teil II, Kap. 1.4.3),
d. h. zur Ca2+-vermittelten Rückkopplungshemmung [2].
Abb. 4: Reiztransduktion in Riechzellen [76]
Die beschriebenen Aktionspotentiale der Riechzelle werden auf die Mitralzellen
übertragen. Diese Schaltstelle entspricht einem Glomerulum (s. Abb. 3). Dem Prinzip
der Konvergenz folgend, übertragen ca. 1000 Axone einzelner Riechzellen ihre
Signale auf nur eine Mitralzelle. Über ca. 30.000 Axone der Mitralzellen, die Tractus
olfactorius bilden, werden Duftinformationen über zwei grundlegende Wege
13
II Theoretischer Teil
1 Olfaktorische Grundlagen
weitergeleitet. Der eine geht zum primären olfaktorischen Kortex mit Nucleus
corticalis amygdalae und damit direkt zum Limbischen System. Durch diese direkte
Signalübertragung vom Bulbus olfactorius zum Limbischen System ist die
Verbindung der Gerüche zu Emotionen zu erklären. Emotionale Reaktionen und
Motivation sowie Erinnerungen und Triebverhalten werden dort gesteuert. Dieser
direkte Weg der Geruchsübertragung wird auch als unbewusste Wahrnehmung
bezeichnet. Die durch manche Gerüche ausgelösten Reaktionen, wie z. B. Brechreiz
bei üblen oder Hungergefühl bei appetitanregenden Gerüchen, erklären sich durch
die im Limbischen System, sowie im Hypothalamus und Thalamus gesteuerte
Nahrungsaufnahme. Der andere Weg der olfaktorischen Wahrnehmung geht zum
orbitofrontalen Anteil des Neokortex. Dieser orbitofrontale Kortex ist für die bewusste
Geruchswahrnehmung, d. h. Geruchsidentifikation, und hedonische Bewertung des
Duftes verantwortlich (s. Abb. 5) [75, 80, 81].
Abb. 5: Geruchsverarbeitung im Gehirn [80]
14
II Theoretischer Teil
1 Olfaktorische Grundlagen
Neben dieser „klassischen“ olfaktorischen Wahrnehmung werden Gerüche auch über
den Nervus Trigeminus (demnächst Trigeminus genannt), deren Endigungen auch im
Riechepithel zu finden sind, wahrgenommen [82]. Der Trigeminus ist der 5. Hirnnerv,
bestehend aus einem Augen-, Oberkiefer- und Unterkieferast, der das Gesicht
sensorisch und motorisch innerviert. Da der Trigeminus keine Sinneszellen und
Rezeptoren aufweist, können nur Duftstoffe mit „trigeminalen Elementen“ ein
Aktionspotential auslösen. Hierbei handelt es sich um stechende, brennende,
scharfe, beißende und kühlende Sinneseindrücke [81]. In einer Studie mit 15
„geruchsblinden“ (Anosmiker, s. Teil II, Kap. 1.5) Probanden zeigte Doty, dass trotz
komplettem Ausfall der olfaktorischen Wahrnehmung, Duftstoffe mit „trigeminalen
Elementen“ über das trigeminale Riechsystem wahrgenommen werden [83]. Die
Empfindlichkeit gegenüber dem Nervus Trigeminus nimmt aber mit dem Alter ab [84].
Aufgrund dieser zwei Riechsysteme werden Geruchstoffe in:
1. reine, echte oder Olfactorius-Riechstoffe, wie Vanille, Lavendel, Zimt, Nelke;
2. unechte oder Trigeminus-Riechstoffe, wie Menthol, Eukalyptus, Essigsäure,
Buttersäure, Formaldehyd, Salmiak; und in
3. trigeminale und gustatorische Riechstoffe, wie Chloroform, Pyridin,
unterteilt, was besonders in der Differenzialdiagnostik relevant ist [2, 81].
Die retronasale Wahrnehmung ist das Gelangen der Aromastoffe der Speisen aus
der Mundhöhle über den Nasopharynx zur Riechschleimhaut. Die olfaktorische
Wahrnehmung spielt damit bei der gustatorischen Wahrnehmung eine wichtige Rolle
[80].
1.4 Geruchsempfindung
1.4.1 Hedonik
Wie bereits erwähnt, besteht eine direkte Interaktion zwischen dem Bulbus
olfactorius und dem Limbischen System.
Die subjektive Bewertung eines Geruches in angenehm oder unangenehm wird als
Hedonik verstanden [2]. Der Begriff Hedonik kommt aus dem Griechischen „hedone“
und bedeutet „Lust, Freude“ [85]. Die Prägung wird anerzogen und hängt von den
persönlichen, sozialen und kulturellen Faktoren ab [61]. Die persönliche Erfahrung
der ersten Auseinandersetzung mit dem Duft spielt für die Akzeptanz oder Ablehnung
15
II Theoretischer Teil
1 Olfaktorische Grundlagen
eine bedeutende Rolle, dies kann ein positive/r oder negative/r mentaler Zustand
oder eine/ein Situation/Ereignis sein. Der Duft wird mit positiven oder negativen
Gefühlen gekoppelt, die später, bei erneutem Kontakt, denselben Affekt auslösen
[61].
Die Auseinandersetzung mit einem Duft fängt bereits im Mutterleib an, wo dem Fötus
olfaktorische und gustatorische Reize über Fruchtwasser und Nabelschnur vermittelt
werden. Kinder deren Mütter während der Schwangerschaft Alkohol, Knoblauch
konsumiert haben, bevorzugten diese Gerüche dem Vanilleduft. Kinder deren Eltern
geraucht haben, präferierten eher Zigarettengeruch als den vom grünen Tee [86, 87].
Das unterschiedliche soziale und kulturelle Umfeld ist bei der hedonischen Erlernung
von Bedeutung. Ein Landwirt lernt Gerüche in einer anderen Umgebung, als der
Großstadtmensch und findet z. B. den Stahlgeruch angenehm, und ein Asiate
empfindet z. B. den Geruch vom Käse abstoßend, den der Europäer liebt [61, 88].
Ayabe-Kanamura et al. weisen auf die Unterschiede zwischen japanischen und
deutschen Probanden in der Hedonik alltäglicher Duftstoffe hin [89].
1.4.2 Körpergeruch
Jeder Mensch riecht anders. Der Eigengeruch ist genetisch determiniert und ist so
individuell, wie der Fingerabdruck jedes Menschen. „Er basiert auf der immunologischen Selbst-/Fremderkennung und ist mit dem Haupthistokompatibilitätskomplex
(MHC) gekoppelt“ [2].
Penn et al. untersuchte axillären Schweiß, Urin und Speichel von 197 Erwachsenen.
Mit Hilfe der Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) fand diese
Arbeitsgruppe
individuell
unterschiedliche
und
reproduzierbare
GC-MS-
Fingerabdrücke und einen Unterschied zwischen den Geschlechtern heraus [90]. Die
einzige Ausnahme sind die eineiigen Zwillinge, deren Körpergeruch nahezu identisch
ist [91].
Der
MHC-Komplex
ist
die
Basis
für
den
Familiengeruch,
je
näher
der
Verwandtschaftsgrad, desto ähnlicher ist der Geruch. Bereits bei den Tieren wurde
festgestellt, dass sie ihren Nachwuchs an dem Geruch erkennen und umgekehrt.
Auch Untersuchungen an Menschen mit Müttern und Neugeborenen zeigen, dass
der Familiengeruch für die Fremd-/Selbsterkennung wichtig ist [92, 93].
16
II Theoretischer Teil
1 Olfaktorische Grundlagen
Die Ernährung trägt zu dem persönlichen Körpergeruch einen erheblichen Teil dazu.
So wird z. B. der Körpergeruch von Männer die Vegetarier sind deutlich attraktiver
empfunden, als von denen, die Fleisch konsumieren [94].
1.4.3 Adaption und Habituation
Bei einer Adaption handelt es sich um die Gewöhnung an den Geruch, dem man
längere Zeit ausgesetzt war. Beim Duftüberfluss wird die Reizantwort reduziert. Der
Ca2+-Kanal wird dadurch blockiert, wie im Kap. 1.3 schon beschrieben wurde. Dabei
ist eine kurzfristige Adaption, die innerhalb weniger Sekunden passiert, von der
länger anhaltender zu unterscheiden. Bei beiden Adaptionen erfolgt die Verarbeitung
im Cortex [95]. Die Kreuzadaption ist die Gewöhnung an eine „bestimmte
reproduzierbare Gruppe von Düften“, z. B. bei der Adaption vom Zigarettenrauch in
einem Café wird das Kaffeearoma trotzdem wahrgenommen [2].
Habituation ist ein „Schutzmechanismus“ des Riechsystems, das den Organismus
vor ständigen Duftreizen, die überall in der Luft sind, schützt. Hierbei handelt es sich
um einen Lernprozess der Schaltkreise im Gehirn, vorwiegend im piriformen Cortex
[95].
1.5 Riechstörungen
Jährlich suchen ca. 79.000 der Erwachsenen wegen Riechstörungen einen Arzt auf.
Die Störungen treten überwiegend aufgrund der sinunasaler Erkrankungen (53%)
auf, gefolgt von respiratorischen (19%) und postviralen (11%) Ursachen (s. Abb. 6)
[96]. 1% der Bevölkerung sind schätzungsweise Anosmiker, bei denen ein
vollständiger Verlust der olfaktorischen Funktion vorliegt [97]. Die angeborenen
Geruchsstörungen sind äußerst selten und sind z. B. beim Kallmann-Syndrom
bekannt [98].
17
II Theoretischer Teil
1 Olfaktorische Grundlagen
Abb. 6: Ursachen der Riechstörungen in Deutschland, Österreich und Schweiz [96]
Die Riechstörungen werden in zwei Kategorien aufgeteilt – in quantitative und qualitative. Qualitative Riechstörungen sind „subjektiv veränderten Geruchseindrücke„
[99]
und
quantitative
Störungen
sind
„subjektiv
beschriebene
Stärke
der
Riechleistung“ [99]. Diese werden vom AWMG3 wie folgt unterteilt [100]:
Quantitative Riechstörungen:

Hyperosmie – Überempfindlichkeit

Hyposmie – verminderte Empfindlichkeit

Anosmie – vollständiger Verlust des Riechvermögens, kein Hinweis auf ein
Restriechvermögen vorhanden

funktionelle Anosmie – sehr deutliche Einschränkung des Riechvermögens,
beinhaltet sowohl den kompletten Verlust als auch das Vorhandensein einer
geringen Restwahrnehmung, welche jedoch im Alltag keine funktionelle
Bedeutung hat

partielle Anosmie – deutlich verminderte Sensibilität gegenüber einem
bestimmten Duftstoff/einer Duftstoffgruppe ohne pathologische Bedeutung des
Riechvermögens, beinhaltet sowohl den kompletten Verlust als auch das
Vorhandensein einer geringen Restwahrnehmung, welche jedoch im Alltag
keine funktionelle Bedeutung hat
3
AWMF – Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften
18
II Theoretischer Teil
1 Olfaktorische Grundlagen
Qualitative Riechstörungen:

Parosmie – Veränderte Wahrnehmung von Gerüchen in Gegenwart einer
Reizquelle

Phantosmie – Wahrnehmung von Gerüchen in Abwesenheit einer Reizquelle

Pseudosmie
(auch
Geruchsillusion)
–
fantasievolle
Umdeutung
einer
Geruchseindruckes unter dem Einfluss starker Affekte

Olfaktorische Intoleranz – Übersteigerte subjektive Empfindlichkeit gegenüber
Duftstoffen bei normaler olfaktorischer Sensitivität
Briner nennt drei weitere qualitative Störungen [101] :

Agnosmie – Unfähigkeit Gerüche zu erkennen

Heterosmie – Unfähigkeit Gerüche zu unterscheiden

Kakosmie – falsche Wahrnehmung als faul/unangenehm
Klimek et al. zählt noch [102]:

Euosmie – angenehm empfundene falsche Gerüche, dazu.
Wie bereits erwähnt, sind die Ursachen der Riechstörungen sehr unterschiedlich. Die
häufigsten Ursachen sind postviralen/postinfektiösen Ursprungs und gehen mit einer
Infektion
der
oberen
Atemwege
nach
einer
Erkältung
oder
Grippe,
mit
anschließender Parosmie, die sofort oder nach ca. 2 bis 6 Monaten eintritt, einher. Zu
den nicht infektiösen Ursachen zählen Allergien, hyperplastische Rhinosinusitis oder
postirritativ-toxisch [99, 103].
Die nicht-entzündlichen sinunasalen Ursachen sind anatomischen Ursprungs oder
Nebenwirkungen bestimmter Medikamente, wie z. B. ACE-Hemmer, CalciumKanalblocker, Antidepressiva, Antibiotika, Antirheumatika, Schilddrüsenpräparate,
Pilzmittel [98, 104].
Eine Riechstörung kann auch ein Frühsymptom neurodegenerativer Erkrankungen
sein, wie Morbus Alzheimer oder Parkinson. Beim Parkinsonsyndrom wird in 80 bis
90% d. F., beim Alzheimersyndrom in 90% d. F. eine Riechstörung diagnostiziert
[105-108]. Beim Morbus Alzheimer ist die Geruchserkennung (Identifikation) als
erstes beeinträchtigt [98]. Außerdem kann die Ursache der Geruchsstörung ein
Kopftrauma, insbesondere ein okzipitale Trauma, sein [99].
19
II Theoretischer Teil
1 Olfaktorische Grundlagen
1.5.1 Riechstörungen im Alter
Mit zunehmendem Alter nimmt die olfaktorische Funktion deutlich ab [43, 45]. 75%
der über 80-Jährigen haben ein vermindertes Riechvermögen [43]. Dabei reduziert
sich als erstes die Riechschwelle, gefolgt von Diskrimination (Unterscheidung) und
Identifikation (Erkennen) der Düfte [44].
Die Ursachen für die Riechstörungen im Alter beruht auf der Reduktion sämtlicher
körperlicher Funktionen. Allein eine verminderte nasale Schleimsekretion geht mit
einer verlangsamten Bindung von Duftmolekülen an die Riechsinneszellen einher
[104]. Die sinkende Anzahl der 1. Riechneuronen führt zur Abnahme der
Duftadaption, Diskriminations- und Identifikationsschwelle [104] und 2. Mitralzellen
und Glomeruli zur reduzierten olfaktorischen Funktion [109]. Außerdem ist die
Aktivierungsstärke des olfaktorischen Hirns (bzw. olfaktorischer Kortex, s. Teil II,
Kap. 1.3) im Alter deutlich schwächer [104].
Darüber hinaus wird durch die im Alter häufig notwendigen Zahnvollprothesen mit
Gaumenabdeckung die Riechfunktion vermindert [110, 111].
Auch altersbedingte Stürze können posttraumatische Riechstörungen verursachen
[104]. Neurodegenerativen Erkrankungen (s. Teil II, Kap. 1.5), die besonders im
fortgeschrittenen Alter auftreten, begünstigen eine Riechstörung, die mit der
Erkrankung korrelieren kann [107, 108].
Die im Alter notwendige medikamentöse Einstellung kann sich auch auf die
Riechfunktion auswirken (s. Teil II, Kap. 1.5).
Altersbedingte anatomische Veränderungen der Nase können zu einer verminderten
Geruchsfunktion beitragen. Durch den Schwund vom Stützgerüst des Vestibulum
nasi sinkt die Nasenspitze ab, wodurch die typische „Altersnase“ entsteht. Die
Aerodynamik der Nase ändert sich und die Anzahl der eingeatmeten Duftmoleküle
sinkt [102].
Um Riechstörungen zu diagnostizieren wurden im HNO-Bereich Methoden etabliert,
zu denen die Sniffin‘ Sticks zählen. Die Standardriechtestempfehlung der
Arbeitsgemeinschaft
für
Olfaktologie
und
Gustologie
der
deutschen
HNO-
Gesellschaft folgend wurden die Sniffin‘ Sticks in der 1. Vorstudie verwendet (s. Teil
III, Kap. 1.1).
20
II Theoretischer Teil
1 Olfaktorische Grundlagen
1.5.2 Folgen von Riechstörungen
Die Folgen von Riechstörungen sind vielfältig. Olfaktorische Dysfunktionen
beeinflussen die Lebensqualität und das körperliche Wohlbefinden der Menschen
signifikant, bringen Gesundheits- und Sicherheitsrisiken mit sich, führen zur sozialen
Isolation und verursachen Depressionen [46-49].
Riechstörungen wirken sich im Alltag aus: In 73% d. F. bestehen Schwierigkeiten
beim Kochen, emotionale Befindlichkeiten sind in 68% d. F. gegeben (negative
Stimmung), 56% d. F. leiden unter reduziertem Appetit und 50% der Probanden
hatten Probleme verdorbene Speisen zu identifizieren (s. Abb. 7) [112].
Abb. 7: Folgen der olfaktorischen Störung ([112] in [104])
Aufgrund der Appetitlosigkeit kann ein gestörtes Essverhalten mit entsprechenden
Folgen, wie Dystrophie oder Übergewicht, entstehen [104]. Durch den Verzehr von
süßen Nahrungsmittel und Getränken, sowie versalzenen Speisen wird der
Riechverlust kompensiert, in dem die Geschmacksrezeptoren stärker stimuliert
werden. Besonders die Süßempfindung bleibt bis ins hohe Alter erhalten. Dadurch
steigt die Kalorienaufnahme, die wiederum Übergewicht zur Folge hat [102]. Im Alter
werden eher tierfettreiche und süße Gerichte gegenüber Obst, Gemüse, Vollkornund Milchprodukten bevorzugt [113].
21
II Theoretischer Teil
1 Olfaktorische Grundlagen
Der gestörte olfaktorische Sinn ist mit einem hohen Sicherheitsrisiko verbunden.
Durch die fehlende Warnfunktion können verdorbene Lebensmittel, giftige Abgase,
Brandgeruch, Gasaustritt bei Gasherden oder Gasheizungen lebensgefährlich
werden [114].
Durch
die
fehlende
Wahrnehmung
des
eigenen
Körpergeruchs
kann
ein
öfter
an
Hygieneproblem entstehen [104].
Patienten
mit
gestörter
olfaktorischer
Funktion
leiden
signifikant
Depressionen und unter einer verminderten Lebensqualität, was zur sozialen
Isolation führen kann [46].
22
II Theoretischer Teil
2 Dermatologische Grundlagen
2 Dermatologische Grundlagen
2.1 Anatomie und Physiologie der Haut und der epidermalen Barriere
Die Haut ist mit der Fläche von ca. 2m2 das größte Organ des menschlichen
Organismus und hat vor mechanischen, chemischen und thermischen Einflüssen
eine schützende Funktion, dient als Wärmeregulator und ist Vermittler der Druck-,
Schmerz- und Temperaturreize [71].
Die Haut (Cutis aus dem Lat., Derma aus dem Griech.) besteht aus 3 Schichten Epidermis
(Oberhaut),
Dermis
(Lederhaut
oder
Corium)
und
Subcutis
(Unterhautfettgewebe).
Abb. 8: Schematischer Aufbau der Haut mit Epidermis, Dermis und Subkutis (links) und der
dermalen Gefäßsystem (rechts) [115]
Die Epidermis ist von ihrer Topographie abhängig, im Mittel ca. 50 µm dick und
besteht zu 95% aus Keratinozyten, die in folgenden Schichten, von außen nach
innen, eingeordnet sind: Stratum corneum, Stratum granulosum, Stratum spinosum
und Stratum basale (s. Abb. 9). Außerdem sind pigmentbildende Melanozyten,
Merkelzellen für die Tastempfindung, sowie immunologisch aktive Langerhanszellen
und vereinzelte T-Lymphozyten in der Oberschicht eingebettet. Die Epidermis hat die
Aufgabe den Organismus vor der Austrocknung zu schützen, den transepidermalen
Wasserverlust (TEWL) zu regulieren und die uneingeschränkte Penetration der
Fremdstoffe zu inhibieren [55, 71].
Die Dermis ist die bindegewebige Schicht, die aus einer extrazellulären Matrix
(ECM), Fibroblasten und einigen immunologisch aktiven Zellen besteht. Die
Adnexorgane, wie Haare, Nägel, Talg- und Schweißdrüsen sind in der Dermis
23
II Theoretischer Teil
2 Dermatologische Grundlagen
eingebettet. Die Ver- und Entsorgung erfolgt über die Blut- und Lymphgefäße, die
dermal einen oberflächlichen und tiefen Gefäßplexus bilden. Darüber hinaus ist die
Dermis nerval innerviert (s. Abb. 8) [116].
Das Fettgewebe der Subcutis ist von Bindegewebssepten durchzogen und
hauptsächlich für die Polsterfunktion zuständig [116].
Abb. 9: Aufbau der Epidermis [117]
Abb. 10: Epidermale Barriere [118]
Für die Barrierefunktion ist die äußere Schicht der Epidermis, i. e. das Stratum
corneum (Hornschicht) verantwortlich. Die Hornschicht besteht aus, für die Epidermis
spezifischen und in den proliferierenden und differenzierenden Keratinozyten
gebildeten, Lipiden einerseits und den Korneozyten andererseits, die das Endprodukt
der epidermalen Differenzierung darstellen. Die Korneozyten werden von lamellär
angeordneten Lipidschichten umgeben [55, 116]. Die Anordnung ähnelt dem Aufbau
der Backsteinmauer (Brick = Korneozyten, Mortar = Lipide) und ist grundlegend für
die epidermale Barriere (s. Abb. 10) [119]. Die Vorstufen der epidermalen Lipide
werden
von
den
Keratinozyten
im
Stratum
granulosum
gebildet
und
in
Lamellenkörperchen gespeichert. An der Grenze zwischen dem Stratum granulosum
und Stratum corneum verschmelzen die Lamellenkörperchen mit den Zellmembranen
und geben ihren Inhalt, d. h. Glukosylceramide und Triglyceride, aber auch
hydrolytische Enzyme, in die Interzellulärräume frei. Durch die enzymatische
24
II Theoretischer Teil
2 Dermatologische Grundlagen
Hydrolyse dieser Vorläuferlipide entstehen die Lipide des Stratum corneums,
bestehend aus freien Fettsäuren, Ceramiden und Cholesterin. Das Cholesterin macht
dabei ca. 25% und die Ceramide ca. 40% der Gesamtlipide im Stratum corneum aus.
Die letzteren sind durch ihre Struktur für die Stabilität der Barriere entscheidend [55].
2.1.1 Dysfunktion der epidermalen Barriere
Die epidermale Barriere kann durch viele Faktoren gestört werden. Lipidextraktionen
einerseits und Proteolysen andererseits sind in diesem Zusammenhang ursächlich
[117]. Genetische Dispositionen, zu denen die Ichthyosen zählen [120, 121], aber
auch die atopische Dermatitis, gehen mit einer Barrierestörung einher [122, 123].
Auch die Xerosis neigt zur Dysfunktion der epidermalen Barriere [124].
Neben den genetischen Dispositionen und topischen Einflüssen, spielen emotionale
Befindlichkeiten für die Barrierefunktion eine bedeutende Rolle. Erstmals konnte an
Nagetieren gezeigt werden, dass psychischer Stress mit einer Verschlechterung der
epidermalen
Barriereintegrität
einhergeht
und
zur
Verzögerung
der
Barriereregeneration führt [40, 125].
Darauf aufbauende Untersuchungen an Menschen zeigten ebenfalls, dass der
psychische Stress die Barriereregeneration verzögert [38, 39, 126]. Die Stressoren
waren z. B. der Prüfungsstress bei Studenten [39], der Schlafentzug und
psychosozialer Stress [38]. Probanden, die ohne externe Stressoren unter
psychischer
Belastung
standen,
zeigten
ebenfalls
eine
schlechtere
Barriereregeneration [126].
Die gestörte epidermale Barriere geht mit einem erhöhten TEWL einher. Die
Messung des TEWLs erfolgt nicht-invasiv (weiteres s. Teil III, Kap. 1.3) [127, 128].
2.2 Altershaut
Mit zunehmendem Alter verändern sich sowohl das äußere Erscheinungsbild, als
auch die funktionellen Eigenschaften der Haut. Neben der „natürlichen“ intrinsischen
Alterung (auch endogene oder chronologische Alterung genannt), die genetisch
bedingt ist, wird der Alterungsprozess auch durch die exogenen Noxen beeinflusst
[54, 116]. Eine besondere Rolle spielt dabei die UV-Strahlung (UV-A und B) und wird
deshalb auch Lichtalterung oder extrinsische Alterung genannt. Auch die InfrarotStrahlung, insbesondere IR-A-Strahlung, ist an dem Alterungsprozess beteiligt und
25
II Theoretischer Teil
2 Dermatologische Grundlagen
beschleunigt diesen [129-131]. Die extrinsischen und intrinsischen Vorgänge laufen
parallel ab und weisen nur auf der molekularen Ebene Parallelen auf: 1. Mutationen
der mitochondrialen DNS, 2. Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS), 3. Induktion
von Matrixmetalloproteinasen, die durch UV- und IR-Strahlung, Hitze erfolgen kann
[54, 132].
Die intrinsische Hautalterung ist auf die zelluläre Alterung zurückzuführen,
einhergehend
mit
1.
der
Verkürzung
der
Telomere,
2.
den
Mutationen
mitochondrialer DNS, 3. dem oxidativen Stress, 4. den Genmutationen und 5. der
Abnahme der Hormonkonzentration [54]. Das Hautbild zeichnet sich dabei durch
feine Fältchen, feine, durchsichtig erscheinende Haut, Trockenheit, reduzierte
Hautelastizität, erhöhte Verletzbarkeit und verzögerte Wundheilung aus [132, 133].
Pathologisch-morphologische Kennzeichen der intrinsischen Hautalterung sind die
Atrophie der Epidermis (bis zu 50% bis zum 80. Lebensjahr) und der Dermis, sowie
Abflachung der dermoepidermalen Junktionszone. Die Anzahl der Keratinozyten,
Langerhanszellen, Melanozyten und Fibroblasten sinkt. Die extrazelluläre Matrix
(ECM) mit kollagenen und elastischen Fasern wird reduziert [50, 51, 53, 54, 132135]. Die Veränderung im Hormonhaushalt mit Östrogenreduktion spiegelt sich im
Verlust an Feuchtigkeit, Dicke, Elastizität, Kollagengehalt der Haut und geht mit der
Faltenbildung einher [136, 137]. Bei den Adnexorganen verringert sich die Produktion
von Talgdrüsen, Anzahl der Haarfollikel und Schweißdrüsen [54, 138].
Die extrinsische Hautalterung verläuft individuell unterschiedlich und hängt von
folgenden Einflüssen ab: Alkohol und Nikotinkonsum [139-142], Ernährung,
Schlafpositionen
[143,
144]
und
Rhythmus
[145],
körperliche
Aktivität,
Freizeitgestaltung, Medikamente, allgemeiner gesundheitlicher Zustand, Umwelt
(Klima, Ozon, Luftschadstoff-Emissionen) [146] und insbesondere die UV-Exposition
[147] [54, 57, 131, 132, 148]. Die extrinsisch gealterte Haut ist lederartig gegerbt und
verdickt, hat tiefe Falten und Furchen, eine reduzierte Hautelastizität, gelbliche
Verfärbungen, Pigmentstörungen und ist insgesamt eher trocken [132, 133].
Pathologisch-morphologische
Kennzeichen
der
extrinsisch
verursachten
Hautalterung sind zelluläre Hyperproliferationen und Matrixproteinmodifikationen,
Elastosis, Degeneration und Deposition der elastischen Fasern, aktinische Keratosen
sowie Basalzell- und Plattenepithelkarzinome [131, 133].
Darüber hinaus wurde mit Hilfe der Dünnschicht- und Gaschromatographie eine
signifikante Abnahme von interzellulären Lipiden, insbesondere der Ceramide, im
26
II Theoretischer Teil
2 Dermatologische Grundlagen
Alter festgestellt. Diese Veränderung führt zur trockenen Haut (Xerosis) und Störung
der epidermalen Barrierefunktion. [149]. Auch die Abnahme der epidermalen
Filaggrinbildung trägt zur Xerosis und Verschlechterung der Barrierefunktion bei
[132]. Die betroffenen Areale sind meist die typischen UV-exponierten Stellen: der
Nacken, das Gesicht und Dekolleté, die Unterarme und Hände [132]. Die Haut der
Hochbetagten ist in 85% d. F. xerotisch [150].
Der Alterungsprozess läuft bei verschiedenen ethnischen Gruppen differenziert ab.
Bei den Hauttypen IV, V und VI (nach Fitzpatrick [151]) setzt z. B. die extrinsische
Hautalterung mit typischer Faltenbildung später ein, als bei den Kaukasiern mit
Hauttyp I und II [116, 132].
Abb. 11: 91-Jährige Probandin mit charakteristischen Merkmalen der alternden Haut
(Fitzpatrick Hauttyp I-II)
Zusammenfassend sind die wichtigsten Folgen der altersbedingten Veränderungen
der Haut aufgeführt:

leichte, erhöhte Verletzlichkeit und Fragilität,

langsamere Desquamation und Wundheilung,

reduzierte Abwehrfunktion,

gestörte sensorischen Funktionen und Barrierefunktion,

der Regenerationsprozess verlangsamt sich [52, 55, 116, 135].
27
II Theoretischer Teil
3 Gerontologische Grundlagen
3 Gerontologische Grundlagen
3.1 Terminologie
Auf Grund des stetigen Wachstums des Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung
wird in Deutschland zwischen dem „Dritten“ und „Vierten Alter“ unterschieden:

Zu dem 3. Alter zählen Menschen ab 60 Jahren,

zu dem 4. Alter ab 80 Jahren [152, 153].
Das 4. Alter wird auch als „das hohe Alter“ bezeichnet [153].
In der vorliegenden Arbeit wird der Begriff „Hochbetagte“, „hohes Alter“ und „ältere
Menschen“ synonym zum „Vierten Alter“ verwendet.
Der Alterungsprozess wird in der Medizin wie folgt definiert:

„Alterung wird als eine mit dem Alter fortschreitende Akkumulation
verschiedener schädlicher Veränderungen in Zellen und Gewebe aufgefasst,
die das Risiko für die Entwicklung von Krankheiten erhöhen und letztendlich
zum Tod führen“ [54].
In der Psychologie wird der Alterungsprozess in 3 Arten unterteilt:
 Normales Altern
Altern mit typischen Entwicklungsverläufen und ohne
chronische
Erkrankungen,
wie
z.
B.
Demenz,
Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankung [153].
 Pathologisches Altern
Konträr zum normalen Altern, d. h. Altern mit
chronischen Erkrankungen [153].
 Erfolgreiches Altern
Die Betroffenen empfinden einen Zustand der
Zufriedenheit, weil es ihnen gelingt sich an die
veränderte Lebenssituation im Alter anzupassen
[153].
Diese 3 Arten des Alterns beinhalten nicht nur psychologische Aspekte, sondern
werden auch durch pragmatische, demografische oder populationsstatistische
Aspekte
geprägt,
die
sich
mit
der
Verschiebung
der
Altersgrenze
oder
Lebenserwartung, verändern können [153].
28
II Theoretischer Teil
3 Gerontologische Grundlagen
3.2 Demografische Alterung
Weltweit
nimmt
der
Anteil
an
älteren
Menschen
kontinuierlich
zu.
Die
Lebenserwartung hat sich in den vergangenen 200 Jahren mehr als verdoppelt. Lag
z. B. die Lebenserwartung Mitte des 19. Jhd. bei Frauen bei 45 Jahren, so ist sie im
Jahre 2000 auf ca. 85 Jahre gestiegen, d. h. jährlicher Zuwachs um 3 Monate. Die
Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig, dazu gehören z. B. bessere
medizinische Versorgung, sowie medizinische Fortschritte, Einkommensverhältnisse,
Bildung, Ernährung und Hygiene. Außerdem ist die Sterberate im Kindesalter, sowie
auch die von 65-Jährigen und älter, deutlich gesunken [154].
In Deutschland ist der demografische Wandel, d. h. die Altersverschiebung, ein
dynamischer Prozess, dem die niedrige Geburtenrate, steigende Lebenserwartung
und niedrige Sterberate zugrunde liegt. Aufgrund der hohen Geburtenrate in den
1960er – 70ern (Stichwort Babyboomer), wird der Anteil der älteren Menschen weiter
nach oben steigen und nach dem Jahr 2050 wieder abnehmen. Der Anteil der über
80-Jährigen, der 1950 bei 1% der Bevölkerung lag, wird im Jahr 2050 voraussichtlich
bei 14% liegen [155]. Mit diesem Zuwachs an älteren Menschen steht Deutschland
zurzeit an der Spitze der EU-Länder. Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt im
Jahr 2060 von knapp 78 Jahren (2010) auf 85 – 88 Jahre bei Männern und von ca.
83 Jahren (2010) auf 89 – 91 Jahre bei Frauen. So wird schätzungsweise jede
zwölfte Person im Jahr 2060 über 85 Jahre alt sein. Für die Langlebigkeit spielen vor
allem erleichterte Lebensbedingungen, somit die Steigerung der Lebensqualität, des
Wohlbefindens
und
der
Lebenszufriedenheit,
verbesserte
gesundheitliche
Versorgung und Arbeitsbedingungen, gestiegene wirtschaftliche Verhältnisse eine
Rolle. Die Lebenszufriedenheit und das Wohlbefinden werden durch viele Faktoren
beeinflusst, wie z. B. die finanzielle Lage, Gesundheitszustand, Familiensituation,
soziales Netzwerk, Wohnsituation und persönliche Einstellung. Bei den 70- bis 85Jährigen gaben 62% der Befragten [156]4 eine hohe Lebenszufriedenheit an [157].
Das zunehmende Alter bringt auch gesundheitliche Beschwerden mit sich, die
Anzahl der Erkrankungen nimmt zu, sowie die damit verbundene Pflegebedürftigkeit5
und Schwerbehinderung. Im Jahr 2009 waren 55% der Pflegebedürftigen über 80-
4
DEAS, 2008: Basisstichprobe (n=6205): Disproportional nach Alter (40-54, 55-69, 70-85 J.),
Befragung der Bevölkerung in Privathaushalten
5
Pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (Sozialgesetzbuch – SGB XI)
29
II Theoretischer Teil
3 Gerontologische Grundlagen
Jährige Menschen [157]. Die häufigsten Erkrankungen und die Haupttodesursache
sind die Herz-Kreislauf-Erkrankungen, gefolgt von Krebserkrankungen [157].
30
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
4 Duft – Grundlagen
4.1 Chemische und physikalische Eigenschaften der Duftstoffe
Um olfaktorisch wahrnehmbar zu sein, müssen Duftstoffe bestimmte Eigenschaften
erfüllen. Diese Eigenschaften sind die 1. Löslichkeit, 2. Flüchtigkeit und 3.
Oberflächenaktivität [158].
Die Löslichkeit umfasst eine minimale Hydrophilie und damit die Transmission durch
den Mukus zu den Riechrezeptoren, sowie eine maximale Lipophilie, und damit die
Liganden-Rezeptoren-Interaktion. Die Flüchtigkeit der Duftstoffe korreliert mit ihrem
Molekulargewicht:
≤
294
g/mol.
Die
Oberflächenaktivität
hängt
von
der
Oberflächenstruktur der Duftstoffe ab: diese bestehen meist aus einer polaren bzw.
funktionellen/osmophoren Gruppe (geruchstragende Gruppe) und einer lipophilen
bzw. hydrophoben Gruppe [158]. Zu den funktionellen Gruppen gehören Amine (NH2), Aldehyde (-CHO), Ketone (-COR), Säuren (-COOH), Alkohole (-OH), Ester (COOR), Ether (-OR), Phenole (Phenolring mit -OH), Phenolether (Phenolring mit OR), Lactone (cyclischer Ester der Hydroxycarbonsäure), Sulfide (-SR), Cyane (CN), Nitroverbindungen (-NO2), Merkaptane (-SH), Thioether (-SR), Thioketone (CSR) und Isonitrile (-NC) [159, 160].
Die Chiralität der Duftstoffe ist bedeutend: Je nach Form (rechtsdrehend (S)-(+)Form, linksdrehend (R)-(-)-Form) unterscheiden sich diese Enantiomere qualitativ
und quantitativ in der Geruchswahrnehmung, in der Geruchsnote und im
Geruchsschwellenwert. Unterschiedliche psychologische Wirkungen sind z. B. für die
Enantiomere von Linalool beschrieben: (R)-(−)-Linalool hat holzig-lavendelartigen
Duft, einen Schwellenwert von ca. 10ppb6 und wirkt entspannend, (S)-(+)-Linalool hat
süß-blumigen Duft, einen Schwellenwert von ca. 40ppb und wirkt aktivierend. Die
Mischung der beiden Isomere, auch Racemate genannt, erinnert an Maiglöckchenduft [35, 81, 158].
Jeder Riechstoff hat einen anderen Schwellenwert, der nach DIN EN 13725
festgelegt wird. Die Festlegung eines Schwellenwertes erfolgt mit mindestens 4
Prüfern, denen ein Riechstoff in unterschiedlichen Konzentrationen per Luftstrom
angeboten wird. Der Schwellenwert resultiert aus der Konzentration, die die meisten
(mind. die Hälfte) Prüfer noch riechen konnten. Dabei geht es um die
Konzentrationsangabe für Gase, Dämpfe und flüchtige Stoffe, ppb = parts per billion, 1ppb = 10−9=
10−3 ppm (parts per million)
6
31
II Theoretischer Teil
4 Duft – Grundlagen
Wahrnehmungs- oder Absolutschwelle, d. h. der Geruch muss gerade eben noch
wahrnehmbar sein, ohne Identifikation und/oder Wiedererkennung. So liegt z. B. die
Wahrnehmungsschwelle von n-Butanol bei 0,5 mg/kg7 und von Vanillin 20 µg/kg.
Darüber hinaus hängt die Wahrnehmungsschwelle von den physikalischen
Randbedingungen, d. h. von dem Träger des Duftstoffes abhängig, wie z. B. Wasser,
Öl oder Lebensmittel, von der Temperatur8, und der Funktionalität der Rezeptoren
inkl. der weitergehenden neuronalen Verarbeitung ab. Außerdem trägt die Übung
des Geruchssinnes erheblich zur Geruchswahrnehmung bei, z. B. nimmt der geübte
Weinverkoster die Korknote im Wein bereits bei der Konzentration von 2 ng/L9, der
ungeübte Verkoster erst bei 100 ng/L wahr [81].
Darüber hinaus geht die Veränderung der Konzentration bei ca. 8% der Duftstoffe mit
der Veränderung der Geruchsnoten einher. In der Parfümerie ist dieses Phänomen
für die Indolverbindung Skatol bekannt: bei hoher Konzentration riecht Skatol extrem
nach Fäkalien, bei niedriger Konzentration nach exotischen Blumen bzw. überreifen
Früchten mit warm-animalischer Note. Ein weiteres Beispiel ist β-Ionon, welches in
hoher Konzentration nach Zeder und in niedriger Konzentration nach Veilchen riecht
[81].
4.2 Quellen der Duftstoffe
Wie bereits definiert wurde (s. Teil II, Kap. 1.1) können Duftstoffe animalischer,
synthetischer und natürlicher Herkunft sein, diese werden im Folgenden erläutert.
4.2.1 Animalische Duftstoffe
Die animalischen Duftstoffquellen sind meist Drüsenausscheidungen von Tieren. Zu
den wichtigsten Quellen in der Riechstoffherstellung zählen:

Ambra – eine Ausscheidung des Pottwals ist besonders in arabischen
Ländern und China beliebt. Da der Geruch teils dem der menschlichen Haut
entspricht, wird ihm eine aphrodisische Wirkung zugeschrieben [161].

Moschus – ist ein stark ammoniakalisch riechendes Sekret, deren
Hauptkomponente Muscon ist. Moschus wird vom männlichen Moschushirsch
7
mg/kg = ppm
für die Schwellenbestimmung liegt meist bei 20°C
9
Nanogramm pro Liter
8
32
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
in der Moschusdrüse im Genitalbereich während der Paarungszeit gebildet
[81].

Zibet – ist ein Sekret der Zibetkatzen, das in den Analdrüsen männlicher Tiere
gebildet wird und der Markierung territorialer Grenzen dient. Das Sekret
besteht hauptsächlich aus Zibeton (Civeton), Skatol und Indol. In hoher
Konzentration riecht skatolhaltiges Zibet nach Fäkalien, bei niedriger
Konzentration „lederig“ [81, 161].

Castoreum – ist ein fetthaltiges Drüsensekret der Biber (Sn.: Bibergeil), das
von
beiden
Geschlechtern
produziert
wird
und
zur
Fellpflege
und
Territorialmarkierung dient. Das Sekret riecht nach Baldrian und besteht aus
Castoramin, phenolischen Verbindungen, Monoterpenen, Salizylaldehyd,
Ketonen, aromatischen Säuren und Estern [81, 161].
Zum Schutz der Arten und aus ethischen Gründen werden mit tierischen Duftstoffen
vergleichbare Verbindungen, insbesondere Ambra (99,9% des Weltverbrauchs),
heute synthetisiert.
4.2.2 Synthetische Duftstoffe
Synthetische Riechstoffe sind entweder Imitate natürlicher (pflanzlicher und
animalischer) oder völlig neue, nicht in der Natur vorkommende, Verbindungen.
Diese Moleküle haben einige Vorteile gegenüber den natürlichen Duftstoffen, wie
eine längere Haltbarkeit und eine höhere wirtschaftliche Rentabilität. In Kombination
mit anderen Duftstoffen verstärken sie außerdem die Wirkung natürlicher
Substanzen, z. B. intensiviert Benzylazetat den Duft blumiger absoluter Öle10 [160162].
Der erste synthetische Riechstoff ist Buttermandelöl, das im Jahr 1859 von James
F.W. Johnston entdeckt und im Buch „The Chemistry of Common Life" veröffentlicht
wurde [160]. Erstmals wurde 1889 der synthetische Duftstoff Ethylvanillin (synth.
Vanillin), der 5 Mal stärker als natürliches Vanillin ist, von Aimé Guerlain in dem
Parfum „Jicky“ eingesetzt. Der intensivere Duft beruht auf der Verlängerung der
Seitenkette um ein C-Atom [60, 158]. Diese Erkenntnis trieb die Synthese und die
Verwendung
10
synthetischer
Riechstoffe
deutlich
Absolute Öle sind durch Solventextraktion gewonnene reine Öle
Kulturgeschichte des Parfums. Düsseldorf: Patmos; 2006.
voran.
161.
Der
„Durchbruch“
Morris ET: Düfte. Die
33
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
synthetischer Duftstoffe erfolgte, laut bedeutender Parfümeure Ohloff und Jellinek,
1921 mit dem Parfum Chanel N°5, in dem zum ersten Mal ein „Überschuss“ an
Aldehyden (C9- bis C13 – Fettaldehyde), ein in der Natur nicht vorkommender Duft,
zugesetzt wurde [163].
Halbsynthetische
Riechstoffe
werden
durch
Isomerisierung
natürlicher
Öle
gewonnen, wie z. B. Vanillin aus Isoeugenol und Isoeugenol aus Eugenol, Citranellol
aus Geraniol oder Citronellal, Linalylacetat aus Linalool, Jonone und Methyljonone
aus Citral usw. [160, 161].
4.2.3 Pflanzliche Duftstoffe
Die in ca. 300 Pflanzenfamilien vorkommende pflanzliche Riechstoffe werden aus
Blüten, Blättern, Samen, Knospen, Knollen, Wurzeln, Harzen, Rinde, Früchten,
Kräutern, Gewürzen, Zitrusfrüchten extrahiert. Diese, aus Pflanzen gewonnene
Riechstoffe, sind ätherische11 Öle [160, 164, 165].
Laut ISO-Norm 9235:2012 ist ätherisches Öl „ein Erzeugnis gewonnen aus einem
pflanzlichen, natürlichen Rohstoff:

entweder durch Wasserdampfdestillation12;

oder durch einen mechanischen Prozess von der Schale von Citrus-Früchten;

oder durch trockene Destillation
nach Abtrennung der wässrigen Phase, falls erforderlich durch physikalische
Prozesse“ [167].
Saftaromaöle, die aus Fruchtsäften während der Konzentrierung oder UHTBehandlung13 gewonnen werden, gehören auch zu den ätherischen Ölen [167].
Entsprechend der ISO-Norm14 müssen ätherische Öle reine Naturkonzentrate sein
und dürfen weder angereichert noch mit natürlichen und/oder synthetischen
Riechstoffen vermischt werden [164].
In der Medizin und Pharmazie werden ätherische Öle als „flüchtige, stark riechende
Stoffgemische von ölartiger Konsistenz, die in Wasser schwer löslich sind und aus
pflanzlichen Ausgangsstoffen gewonnen werden“ definiert [168].
11
„Äther“ kommt aus dem Griech.-Lat. „aither“ und bedeutet Himmelsluft, Weite des Himmels,
erdentrückt oder vergeistigt 164.
DVRH: Ätherische Öle. In.: Deutscher Verband der
Riechstoff-Hersteller e.V.; 2008.
12
Aus dem Lat. „destillare“ bedeutet „herabtropfen“ 166.
Destillat. In: Brockhaus Enzyklopädie
in 30 Bänden. vol. 6, 21 edn. Leipzig; Mannheim: F.A. Brockhaus; 2006.
13
UHT = Ultra High Temperature (Ultrahochtemperatur)
14
ISO = International Standard Organisation
34
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
Obwohl
die
beiden
Definitionen
übereinstimmen,
unterscheiden
sich
die
Gewinnungsmethoden: die ISO-Formulierung beschränkt sich auf die Destillation und
Expression15.
Demnach
werden
im
Folgenden
alle
heute
gängigen
Gewinnungsmethoden erläutert (s. Teil II, Kap. 4.2.3.1).
Derivate ätherischer Ölen werden laut ISO-Standard 9235 in zwei Kategorien
unterteilt:
1. rektifizierte
ätherische
Öle
–
sind
ätherische
Öle
ohne
signifikante
Veränderungen ihrer Zusammensetzung [164]
2. ätherische Öle – sind Öle mit signifikanten Veränderungen in ihrer
Zusammensetzung
(„Terpenfreies
ätherisches
Öl,
Terpen-
und
sesquiterpenfreies ätherische Öl, X-freies ätherisches Öl, konzentriertes
ätherisches Öl und trockendestilliertes ätherische Öl) [164].
Zu den ätherischen Ölen zählen laut International Symposium on Essential Oils
(ISEO) chemisch gesehen nur Monoterpene, Sesquiterpene und PhenylpropanDerivat, die schwefelhaltigen Naturstoffe werden dabei komplett ausgeschlossen. Die
ISEO schließt Öle synthetischer und tierischer Herkunft mit ein (Ggs. zu ISO) [165].
Ätherische Öle sind pflanzliche

Stoffwechselprodukte,

Ausscheidungsprodukte,

„Pheromone“ um bestäubende Insekten anzulocken,

Repellentien,

Schutzmittel vor Raubtieren,

Biozide, um das Wachstum anderer Pflanzen in ihrer Umgebung zu
verhindern [170].
Ätherische Öle sind meistens komplexe Mischungen aromatischer Verbindungen,
z. B. ätherisches Rosenöl besteht aus über 300 Inhaltsstoffen [160, 170]. Es gibt
aber auch Öle, die einer Chemikalie entsprechen: z. B. ist Wintergrünöl ein
Methylester der Salicylsäure [160].
15
Aus dem Lat. „exprimere, expressum“ bedeutet „herausdrücken“ 169. Expression. In: Brockhaus
Enzyklopädie in 30 Bänden. vol. 8, 21 edn. Leipzig; Mannheim: F.A. Brockhaus; 2006.
35
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
Ätherische Öle sind flüchtig, d. h. sie verdunsten ohne Flecken oder Farbe auf einem
Löschpapier zu hinterlassen, auch wenn das Öl vorher coloriert war, wie es z. B.
deutsches Kamillenöl ist (Gegensatz sind fette Öle, wie z. B. Sonnenblumenöl) [164,
170].
Die ätherischen Öle kommen meist in höheren Pflanzen16 und nur ausnahmsweise in
niederen Pflanzen vor. Pilze, mit Ausnahme von wenigen Strauchflechten,
synthetisieren keine ätherischen Öle [164]. Aus einer höheren Pflanze können
verschiedene Öle gewonnen werden: z. B. aus den Blüten des Pomeranzenbaums
das Neroliöl, aus seinen Blättern und Zweigen das Petitgrainöl und aus seinen
Fruchtschalen das Pomeranzenöl. Die Bezeichnung ätherischer Öle resultiert aus
den deutschen oder botanischen Pflanzennamen (z. B. Rosenöl), ggf. mit dem
jeweiligen Pflanzenteil (z. B. Zimtrindenöl) [160].
Die charakteristischen chemischen Bestandteile der meisten ätherischen Öle sind
Mono-
und
Sesquiterpene
(Di-
und
Triterpene
äußerst
selten)
und
ihre
sauerstoffhaltigen Derivate (z. B. Citral). Weniger bedeutend sind Aliphate,
Cycloaliphate,
Aromate
und
heterocyclische
Verbindungen
[160].
Die
Zusammensetzung der Öle unterliegt auch externen Einflüssen, wie z. B. die
geografische Lage der Pflanze [173], die saisonalen Bedingungen und Erntezeit
[174, 175], die klimatische Bedingungen [176], Gewinnungsmethoden [177].
4.2.3.1 Gewinnungsmethoden
Zu den Gewinnungsmethoden der ätherischen Öle zählen Wasserdampfdestillation,
seltener Dampfdestillation (trockene Destillation) und die Expression.
90% aller ätherischen Öle werden mittels Destillation extrahiert [78]. Unterschiedliche
Siedepunkte, Wasser ≈ 100°C und ätherische Öle ≈ 150–300°C (Naturgesetz:
Dalton-Gesetz des Partialdrucks) sind ursächlich. Bei der Wasserdestillation werden
sogenannte „Ölbehälter“ (s. Abb. 12) pflanzlicher Rohstoffe bei 100°C geöffnet und
an die Wasseroberfläche gebracht. In der Florentiner Flasche werden hydrophile und
lipophile Verbindungen getrennt [78].
16
Sammelbezeichnung für die Samen- und Farnpflanzen, die sich durch Samen vermehren (Ggs.
Niedere Pflanzen – Vermehrung durch Sporen 171.
Kormophyten - Höhere Pflanzen. In:
Lexikon der Biologie (Online). Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag; 1999, 172. Pflanzen niedere Pflanzen. In: Lexikon der Biologie (Online). Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag;
1999.
36
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
Zitrusöle werden durch Expression gewonnen. Ihre ätherischen Öle finden sich in
den Duftdrüsen der äußersten Schicht der Schale (s. Abb. 12). Das Auspressen
erfolgt maschinell, indem erst die Schalen abgetrennt und danach die äußerste
Schicht abgerieben wird. Das ätherische Öl in der ausgepressten Masse wird dann
mittels Filtration und Schleudern vom Wasser getrennt [160].
Abb. 12: Ätherische Öle in der Schale von Citrus aurantium ssp. amara (Pomeranze, dt.
Bitterorange) und im Blatt des Eucalyptus globulus (dt. Eukalyptusbaum) [72]
Durch
Solventextraktion17
werden
die
ätherischen
Öle
mit
organischen
Lösungsmitteln extrahiert. Diese Methode ist Pflanzen mit geringer ätherischer
Ölkonzentration, wie z. B. Rosen, Jasmin oder Tuberose, vorbehalten. Die
Lösungsmittel Hexan, Butan, Pentan, Ethanol, Petrolether, Benzol, Toluol und
Methanol erlauben eine hohe Ausbeute. Die Pflanzen, größtenteils ihre Blüten,
werden dabei sofort nach der Ernte in das Lösungsmittel gegeben und erwärmt,
wodurch die aromatischen Verbindungen gelöst werden. Durch die anschließende
Destillation wird das Lösungsmittel entfernt. Es entsteht das sog. konkrete Öl
(„concrète“), das durch den hohen Pflanzenwachsanteil auch Blütenbutter genannt
wird. So wird z. B. Rosenbutter als Pomade in der Kosmetik eingesetzt. Um ein
reines Duftöl, ein „Absolue“ zu gewinnen, werden die Pflanzenwachse des konkreten
17
Aus dem Lat. „extrahere, extractum“ bedeutet „herausziehen“ 178.
Extraktion. In: Brockhaus
Enzyklopädie in 30 Bänden. vol. 8, 21 edn. Leipzig; Mannheim: F.A. Brockhaus; 2006.
37
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
Öls mit Äthylalkohol gelöst. Das „Absolue“ ist das teuerste und hochwertigste
ätherische Öl [78, 161, 168, 170].
4.3 Duftwirkung
4.3.1 Terminologie
Duftstoffe und ätherische Öle finden in der Kosmetik, Lebensmittelindustrie,
Parfumindustrie und in Pflege- und Reinigungsmitteln Verwendung (s. Teil II, Kap.
4.4) [177].
Eine besondere Rolle mit ihrer physiologischen und psychischen Wirkung spielen
ätherische Öle in der Aromatherapie, mit der psychologischen Wirkung in der
Aromachologie
[170].
Aromatherapie
ist
ein
Teilgebiet
der
Phytotherapie
(Pflanzenheilkunde) [165]. Zum besseren Verständnis werden alle Begriffe wie folgt
definiert:

Phytotherapie ist die Wissenschaft von der Anwendung von pflanzlichen
Arzneimitteln [179].

Aromatherapie ist „Therapie und Pflege mit genuinen und authentischen
pflanzlichen Duftstoffen mit umfassender physischer, psychosomatischer,
psychischer und physiologischer Wirkung“ [165].

Aromachologie befasst sich mit den „positiven Effekten von Düften auf das
menschliche Verhalten, einschließlich Gefühlen und Emotionen“ [165], also
mit psychologischen Wirkung der Duftstoffe [60]. Dabei werden nicht nur
natürliche, sondern auch synthetische Duftstoffe verwendet [165].
In der vorliegenden Arbeit wird nur auf die, für diese Arbeit, relevanten Bereiche
eingegangen, nämlich Aromatherapie und Aromachologie.
4.3.2 Aromatherapie
Wie bereits erwähnt, befasst sich die Aromatherapie mit der psychischphysiologischen Wirkung natürlicher Duftstoffe, also ätherischer Öle und dient dabei
der Gesundheitsförderung bzw. dem therapeutischen Zweck [60]. Für die Wirkung
der Duftstoffe ist die molekulare Charakteristik relevant. Diese geht eine
„biochemische Wechselwirkung mit körperinternen Rezeptorsystemen“ ein und löst
eine pharmakologische Wirkung aus [60]. Die Aufnahme der Duftstoffe kann dabei
über die Atemwege, die Haut oder peroral erfolgen (s. Teil II, Kap. 4.3.2.1). Die
38
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
Wirkung erfolgt entsprechend auf dem chemischen Weg über die Riechnerven oder
physiologisch über die Blutbahn. Dabei werden über die Gehirnzentren, einzelne
Organe, Geweben oder indirekt das Hormonsystem und vegetatives System mit
ihrem sympathischen und parasympathischen Nervensystem beeinflusst [60, 165,
180]. Die Hedonik spielt dabei keine Rolle [60].
4.3.2.1 Wirkungsweisen
Ätherische Öle wirken antibakteriell und antimykotisch [181-187], antiviral [188-193],
antihypotonisch [194], antioxidativ [174, 195-197], spasmolytisch-antikonvulsiv [198203], stimulierend oder sedierend [204, 205], immunologisch-steigernd [206, 207],
oder insektenabwehrend [208-210].
Die Wirkung erfolgt auf zwei verschiedenen Wegen. Zum einen ist es die psychische
Wirkung, die von der Hedonik (s. Teil II, Kap. 1.4.1) und Placebo abhängt. Die
Duftstoffe werden dabei über die Riechschleimhaut (s. Teil II, Kap. 1.3)
aufgenommen [211]. Zum anderen wirken ätherische Öle physiologisch und/oder
pharmakologisch, indem sie durch die Haut- und Schleimhäute resorbiert werden und
über die Blutbahn zu den Erfolgsorganen gelangen [211].
Die transcutane Resorption ist so schnell wie eine intravenöse Injektion [211]. Die
Resorption ätherischer Öle wurde erstmalig nach inhalativer und oraler Aufnahme an
Mäusen gezeigt [212, 213]. Die transcutane Aufnahme wiesen erstmals Jäger et al.
[214] nach, als bei männlichen Probanden nach einer Massage mit Lavendelöl,
dessen Hauptbestandteile Linalool und Linalylacetat im Blut nachweisbar waren
[214]. Die transcutane Resorption wurde auch für Sandelholzöl und α-Santalol
(Hauptbestandteil des Sandelöls) [215], sowie Ylang-Ylang-Öl [216] aufgezeigt. Um
die nasale Aufnahme der Riechstoffe auszuschließen, wurden den Probanden
Atemmasken angelegt. Eucalyptol [217], Limonen [218], Menthol [219] und
Kardamom [220] verstärken die Resorption ätherischer Öle. Zu berücksichtigen ist
dabei auch die galenische Zubereitung des Externums [221].
Die ätherischen Öle können somit sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet
werden [165].
Ätherische Öle werden inhalativ, peroral oder lokal angewendet. Zu der inhalativen
Applikation zählen die Verabreichung der Duftöle über Inhalatoren, Kopf-DampfbadInhalation, Bäder, Einreibungen und
Massagen, Duftlampen, Kräuterkissen,
Räuchern, Hustenbonbons. Die Wirkung der Duftmoleküle entfaltet sich dabei über
39
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
die Rezeptoren der Riechschleimhaut im Riechhirn und/oder gelangen über die
Bronchialschleimhaut zum Blutkreislauf [222].
Die perorale Applikation kann über verkapselte Zubereitungen erfolgen, bei der die
Duftmoleküle im Dünndarm bzw. die dünndarmresistente Kapseln im Dickdarm
wirksam werden. Die Kräutertees und - Bonbons, Gewürze, Hustentropfen und –
Säfte u. Ä. wirken über zwei Wege – zum einen über die retronasale Wahrnehmung
(s. Teil II, Kap. 1.3) und zum anderen werden die im Darm resorbierte Substanzen
über die Mesenterialvenen und Pfortader zur Leber geleitet und nach der
Verstoffwechselung über die Nieren ausgeschieden. Durch diesen Prozess sind viele
Duftmoleküle des, peroral applizierten, ätherischen Öls im Blut kaum oder gar nicht
zu finden, was die systemische Wirkung einzelner Bestandteile erschwert [222].
Die lokale Applikation ätherischer Öle erfolgt durch Einreibungen, Massagen oder als
Bäder. Die Duftwirkung erfolgt, wie bei der Inhalation, über die Riech- und
Bronchialschleimhaut, sowie transcutan [222].
Die Verteilung der Duftmoleküle im Blut erfolgt gemäß ihrer chemisch-physikalischen
Charakteristik: die hydrophile Substanzen bleiben längere Zeit im Blut und werden
vorrangig
von
Skelettmuskulatur
und
Nieren
aufgenommen,
die
lipophilen
Substanzen werden primär von lipidreichen Organen und Geweben, wie z. B. Gehirn,
gebunden [223]. Die Wirkung kann auch durch die Bindung der Duftmoleküle an die
Plasmaproteine erfolgen, wie z. B. von Citral und Linalool [224]. Die Ausscheidung
percutan und peroral aufgenommener Stoffe erfolgt überwiegend renal [222, 223].
Die Wirkung eines ätherischen Öls kann auch von der Verabreichungsform
abhängen. Für ostindisches Sandelholzöl und α-Santalol wurde gezeigt, dass die
percutane Applikation eher beruhigend und die inhalative Verabreichung anregend
wirkt [215, 225].
4.3.2.2 Therapeutische Anwendung
Die therapeutische Wirkung ätherischer Öle wurde in zahlreichen klinischen Studien
nachgewiesen, die im Folgenden kurz vorgestellt werden.
Sedative Effekte wurden erstmals in Studien mit Lavendelöl und seinen
Hauptbestandteilen Linalool und Linalylacetat nachgewiesen. Mittels Coffein erregte
Mäuse beruhigten sich nach der Inhalation von Lavendelöl [22]. Auch andere
Tierversuche zeigen beruhigende und angstreduzierende Wirkung von Lavendelöl
[226, 227], sowie eine signifikant bessere Schlafqualität nach der Verabreichung von
40
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
Linalool [228]. Humane Studien bestätigten die beruhigende und entspannende [24,
204, 229], stressreduzierende [35, 36], angstlösende [21, 33, 34] Wirkung des
ätherischen Lavendelöls. Um die Erregung zu dokumentieren haben Sayorwan et al.
[229] den Blutdruck, die Herz- und Atemfrequenz sowie die Hauttemperatur
gemessen.
Der
signifikanter
Abfall
von
Blutdruck,
Herzfrequenz
und
der
Hauttemperatur nach der inhalativen Verabreichung von Lavendelöl korrelierte mit
der beruhigenden, entspannenden Wirkung [229]. Die perkutane Aufnahme des
Lavendelöls nach einer Massage korrelierte ebenfalls einer sedierenden Wirkung [24,
214, 230]. Im EEG18 wurde eine verbesserte Aufmerksamkeit [204] und eine
Anxiolyse
[231]
durch
Lavendel
dokumentiert.
Eine
Lavendel-
und
Bergamottenölmischung wirkt nach dermaler Applikation sedativ und kann zur
Behandlung von Depressionen oder Angstzuständen verwendet werden [232].
Sedierend wirken auch Jasmintees [23]. Das ätherische Öl von Litsea, dessen einer
der Hauptbestandteile Linalool ist, zeigt ebenfalls antidepressive und sedative
Wirkung [28]. Das Rosenöl wirkt entspannend und kann zur Linderung von Stress
und Depressionen eingesetzt werden [26, 37]. Die Untersuchungen mit Ylang-YlangÖl zeigen eine „harmonisierende“ Wirkung mit deutlichen Steigerung der subjektiven
Aufmerksamkeit und Wachsamkeit [233], wirkt stressreduzierend [216] und
sedierend [234].
Aktivierende und stimulierende Wirkung zeigen Studien mit Rosmarinöl [27, 204,
212], sowie Zitronengrasöl [235]. Das Jasminöl zeigt ebenfalls eine stimulierende
Wirkung auf das Nervensystem, sowie eine Steigerung des Wohlbefindens [25, 236].
Das Zitronenöl bewirkt eine Steigerung der Noradrenalinfreisetzung und wirkt
aktivierend
–
stimmungsaufhellend
und
trägt
so
zur
Verbesserung
des
Wohlbefindens bei [29].
Es wurden klinische Untersuchungen an den krebskranken Patienten durchgeführt
mit dem Ziel die begleitenden psychischen und physischen Symptome mit Hilfe von
ätherischen Öle zu lindern, wie Angst, Depressionen, Schmerzen, Übelkeit, sowie die
Lebensqualität zu verbessern [237-241]. Signifikant wurden Angst und teilweise
Depressionen reduziert [206, 240, 241].
Demenzkranke Patienten sind durch erhöhte Aggressivität, Agitiertheit und sinkende
Lebensqualität gekennzeichnet. In klinischen Studien mit Lavendelöl (inhalativ als
Diffuser am Kissen) [242] und Zitronenmelissenöl (in einem Externum, lokal
18
Elektroenzephalografie – Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns in der Neurologie
41
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
appliziert) [243], nahm die Agitation signifikant ab und damit stieg tendenziell die
Lebensqualität. Auch in diesem Zusammenhang wurde die sedierende Wirkung von
Lavendelöl nach einer Massage und inhalativen Aufnahme festgestellt [244, 245].
Die Aggressivität dagegen blieb unbeeinflusst [246]. Da Demenz mit einem
reduzierten Geruchssinn einhergeht, erscheint die lokale Applikation der ätherischen
Öle sinnvoller als die Beduftung der Räume [247].
In der Palliativtherapie wird bei dem Einsatz der ätherischen Öle der Fokus auf die
Linderung
der
bestehenden
Symptome
gelegt,
um
somit
das
allgemeine
Wohlbefinden, sowie Stimmungsaufhellende Wirkung zu erzeugen [30, 241]. Das
allgemeine Wohlbefinden wird stimuliert indem Stress reduziert wird. Dies kann durch
beruhigend-sedierende, harmonisierende und relaxierende ätherische Öle erreicht
werden, wie z. B. durch Lavendelöl [22, 35, 36], Rosenöl [37], Ylang-Ylang-Öl [216,
233], Zitronengrasöl [235] oder Rosmarinöl [27].
Wie bereits erwähnt, sind ätherische Öle vielseitig einsetzbar.
Die Wirksamkeit von ätherischen Ölen, z. B. antiviral, antibakteriell etc., wurde in
zahlreichen Studien untersucht. Aufgrund der thematischen Ausrichtung dieser Arbeit
wird im Folgenden nicht detailliert auf die Wirksamkeit eingegangen, sondern
lediglich ein paar Beispiele aufgeführt.
Eine signifikante Normalisierung der primären Hypotonie unter dem Einfluss von
ätherischem Rosmarinöl korrelierte mit einer gesteigerten Lebensqualität der
Patienten [194].
Bei Brustkrebspatienten verbesserte sich unter dem Einfluss von ätherischen Ölen
die Immunitätslage. Nach wiederholten, d. h. ab der 8ten Handmassage mit Jojoba-,
Orangen-, Lavendel- und Sandelholzöl nahmen CD16-positive Lymphozyten
(natürliche Killer-Zellen) signifikant ab [206]. Die erhöhte Anzahl der Lymphozyten,
insbesondere B-Zellen, wurde unter Einwirkung vom ätherischen Öl der Matricaria
recutita (Kamille blau) beobachtet [207].
Die antibakterielle und antimykotische Wirksamkeit von ätherischen Ölen wurde
durch
zahlreiche
Studien
bestätigt
[182].
Eine
starke
antibakterielle
und
antimykotische Wirkung weist französischer Majoran auf [181, 183, 185, 248].
Außerdem sind auch Thymian und Oregano gegen Bakterien und Pilze [183, 187],
sowie Lavendelöl gegen Pilze wirksam [184]. Darüber hinaus wirken Carvacrol,
Citronellol, Geraniol und auch Nerol antibakteriell [182]. Auch die Öle vom Teebaum,
42
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
Patchouli, Palmarosa, Niaouli und Manuka zeigten signifikante antimykotische
Wirkungen [186].
Besonders gute antivirale Wirkung z. B. bei Herpes-Simplex-Virus (HSV) Typ 1
zeigte das Zitronengrasöl und Melissenöl [188, 193], für HSV Typ 2 das Kamillenöl
[190], für beide Typen vom HSV das Teebaumöl, sowie Melissenöl und Pfefferminzöl
[189, 191, 192].
Antioxidativ wirken Rosenholzöl [197] und türkischer Oregano in Abhängigkeit von
der Erntezeit [174]. Gewürznelken und Grapefruitöl [195] sind sehr gute
Radikalfänger [195, 196].
Insektizid wirken die ätherischen Öle der Ipomoea cairica L. (Palmwinde) und
Momordica charantia L. (Bittermelone) [209], der Citrus hystrix DC (Kiefernlimette)
[210] und der Nepeta cataria L. (Katzenminze) [208].
Antikonvulsive Eigenschaften besitzen z. B. Eucalyptol (Hauptbestandteil des
Eukalyptusöls), sowie (-)-Menthol (Hauptbestandteil des Pfefferminzöls [202], die
Zataria multiflora (Blütenstrauchpflanze), die vor allem bei tonischen Krämpfen [200],
Bunium persicum (Schwarzer Kumin) bei klonischen und tonischen Anfällen wirksam
sind [199]. Signifikant antikonvulsiv wirkte das Öl des Carum copticum (Ajowab od.
Königskümmel), das auch sediert [198] und das Öl von Pimpinella anisum L.
Apiaceae (Anisöl) [201]. Darüber hinaus wirkt Jasminöl spasmolytisch [203].
Insgesamt stehen dem Aromatherapeuten über 200 ätherische Öle zur Verfügung
[165].
4.3.3 Aromachologie
Die Aromachologie beschäftigt sich, wie bereits erwähnt, mit der psychologischen
Wirkung der Duftstoffe, die das Verhalten, die Gefühle und Emotionen beeinflussen
[60]. Der Wirkungsweg der Duftstoffe erfolgt dabei ausschließlich über die
Riechnerven, die die sensorischen Reize direkt zum Gehirn weiterleiten. Durch diese
direkte Weiterleitung der Geruchsreize zum Limbischen System, das für die
unbewusste Wahrnehmung verantwortlich ist, wie Emotionen, Motivation, Triebe,
Erinnerungen, ist die Wirkung der Düfte zu erklären. Die im Limbischen System,
Hypothalamus
und
Thalamus
gesteuerte
Nahrungsaufnahme
bewirkt
bei
entsprechenden Geruchsreizen das Ekel- oder Hungergefühl. Durch die bewusste
Wahrnehmung, die über den orbitofrontalen Neokortex geht, wird die hedonische
43
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
Bewertung des Duftes (s. Teil II, Kap. 1.4.1) sowie die Geruchsidentifikation
gesteuert [75, 80, 81].
Die Hedonik spielt bei der Aromachologie eine zentrale Rolle [60, 165]. Dabei
handelt es sich um eine erlernte und anerzogene Prägung durch die erste
persönliche Erfahrung mit einem Duft. Von den Zuständen der ersten Konfrontation
mit einem Geruch, d. h. positiv/angenehm oder negativ/unangenehm in Bezug auf
den mentalen Zustand und auf die Situation oder das Ereignis, hängen die späteren
Vorlieben/Abneigungen ab, sowie der durch die Wiederbegegnung mit diesem Duft
hervorgerufene emotionale Zustand [61]. Im Umkehrschluss löst ein Duft keine
Emotionen aus, solange es keine Konfrontation mit ihm gegeben hat (Engen in [61]).
Aufgrund der damit duftgekoppelten Assoziationen wird dieser Lernprozess auch
assoziatives Lernen genannt, d. h. der Duft wird automatisch mit der ersten
Konfrontationssituation assoziiert [249, 250].
Durch die emotionale Verknüpfung mit dem Duft können Erinnerungen hervorgerufen
werden, sogenannte geruchsinduzierten Erinnerungen [61].
Im Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust wird ein
typisches Beispiel für die emotionale Prägung eines Duftes beschrieben: durch die
Konfrontation mit dem Geruch vom Lindenblütentee und Madeleine-Gebäck wurden
sofort die Erinnerungen an seine Kindheit von den Ferien bei seiner Tante aus der
Vergangenheit geweckt [60, 61]. Seitdem wird eine durch einen Duft hervorgerufene
nostalgische Erinnerung als „Proust Phänomen“ bezeichnet, die „den emotional
lebendigen, plötzlich auftretenden, autobiografischen, von einem Geruchssignal
ausgelösten
Erinnerungen“
[61]
hervorruft.
Um
dieses
autobiografische
Geruchsgedächtnis wissenschaftlich zu beweisen, wurden zahlreiche Studien
durchgeführt [251-255].
Das Proust-Phänomen ist abhängig von der Fähigkeit der Gerüche eine emotionale
Reaktion hervorzurufen. Im Vergleich mit visuellen oder auditiven Reizen waren die
olfaktorischen diesbezüglich am effektivsten [252-254, 256]. Diese Effektivität der
geruchsinduzierten Erinnerungen wird der Verbindung von emotionaler Erregung mit
affektiven Reaktionen zugeschrieben [31, 257, 258], die der Amygdala zugeordnet
wird [259, 260].
Untersuchungen mit älteren Probanden zeigten, dass die Emotionalität der
Erinnerungen durch die olfaktorische Reize intensiver ausgelöst wird, als durch
verbale Reize [261].
44
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
Darüber hinaus können Gerüche das Erinnerungsvermögen stärken, d. h. die
Gedächtnis- bzw. Merkfähigkeit verbessern. So können z. B. Probanden im
beduftetem Raum sich besser Lerninhalte einprägen, als die die ohne Duft gelernt
haben [31]. Unter dem Einfluss von Lavendel- [32] und Rosmarinöl [262, 263]
wurden
ebenfalls
eine
verbesserte
Konzentration
bzw.
Gedächtnisfunktion
beobachtet. Jasminduft aktivierte die Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung im Blut, den
systolischen und diastolischen Blutdruck, steigerte die Aufmerksamkeit [25].
Durch z. B. Jasmin- [236], Zitronengras- [235] oder Lavendelöl [229] (weitere s. Teil
II, Kap. 4.3.2.2) ausgelöste Emotionen beeinflussen die Gefühle und die Stimmung,
sowie das allgemeine Wohlbefinden.
Verhaltensbezogene Reaktionen, die durch Düfte hervorgerufen werden, sind
besonders im Marketingbereich relevant.
4.4 Marketing mit Duft
Düfte werden überall eingesetzt, zur Neutralisierung und Maskierung des
Körpergeruchs,
zur
Überdeckung
von
unangenehmen
Eigengerüchen
von
Produkten, zur Aromatisierung der Lebensmittel, sowie auch zunehmend zur
Beduftung öffentlicher Gebäude [59, 81]. Im Marketingbereich werden die zu
Werbezwecken eingesetzten Duftreize „Air Design“ bezeichnet [72].
Der strategische Einsatz von Düften als Stimuli im Marketingbereich setzt auf die
emotionale Wirkung, der so genannte „emotionale Erlebniswert“ der Produkte, um
das Konsumverhalten zu beeinflussen. Die erlebnisorientierte Produktgestaltung
setzt auf „lustbetonten Konsum, bei dem vor allem solche Produkte präferiert werden,
die Genuss, Lebensfreude, Spaß etc. verkörpern können“ [59]. Dies gilt, z. B. unter
anderem für die Produkte aus dem Körperpflegebereich (Cremes, Duschgels etc.),
deren Düfte, im übersättigten Markt, eine zentrale Rolle spielen. Die Düfte sollen den
Konsumenten emotional anregen, die Attraktivität des Produktes steigern, das
Aktivierungspotential erhöhen, sowie direkte oder indirekte Bedürfnisse ansprechen.
Das Zusammenspiel aller Aspekte ist für die Akzeptanz und die Kaufentscheidung
eines Produktes von Bedeutung [59]. Knoblich et al. nennen dabei vier wichtige
Punkte:
1. Maskierung bzw. Neutralisierung unerwünschter Produkteigengerüche;
2. Signalisierung von produktimmanenten Eigenschaften oder Wirkungen;
45
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
3. Stimulierung nicht vorhandener Produkteigenschaften19;
4. Aktivierung des Konsumenten und Schaffung von Präferenzen für bestimmte
Produkte,
wobei
der
Duft
entweder
als
dominanter
Bestandteil
im
Produktkonzept oder als Produktkonzept selbst betrachtet werden kann [59].
Bereits bei dem 1. Kontakt mit dem Produkt in Geschäften wird über eine Riechprobe
der erste Eindruck gewonnen und dadurch entschieden, ob der Duft den
persönlichen Nutzungserwartungen entspricht (Jellinek in [59]).
Darüber hinaus spielt auch die Beduftung der Umgebung für die Kaufentscheidung
eine bedeutende Rolle. Bei der Raumgestaltung mit dem Einsatz von Düften sind
folgende Ziele relevant:

Umsatzsteigerung,

Verkaufsförderung und Information,

Steigerung des Wohlbefindens,

Bekämpfung oder Maskierung unangenehmer Gerüche,

Markierung [59].
Untersuchungen von Stöhr folgend, konnte durch eine Beduftung in 200 deutschen
Sportgeschäften der Umsatz um 6% gesteigert werden. Außerdem nahm das
Wohlbefinden der Kunden zu, wodurch sich die Verweildauer im Geschäft um ca.
16% verlängerte. Die intensivere Auseinandersetzung und bessere Einschätzung der
Produkte nahm zu und damit die Kaufbereitschaft um ca. 15% [264].
Die Einsatzbereiche für das Air-Design sind vielfältig. Sie werden, wie folgt
kategorisiert: Verkaufsräume (Einkaufszentren, Messen etc.), Halböffentliche Räume
(Hotelzimmer, Reisebusse, Fitnessclubs, Arztpraxen etc.), öffentliche Räume
(Museen, Linienverkehr, Freizeitparks, Kinos, Gastronomie etc.), Sanitärräume
(Toiletten, Duschen, Umkleidekabinen), Kraftfahrzeuge, Tagungsräume, Büros und
Arbeitsräume
(Fabriken,
Labore,
angestrebten
Wirkung
beduftet.
Werkstätten
etc.)
und
Konzentrationsfördernde
entsprechend
Düfte
der
bleiben
Konferenzräumen und beruhigend-entspannende Düfte Arztpraxen vorbehalten [59].
19
z. B. Beduftung der Gebrauchtwagen mit Lederduft um dadurch das Auto aufzuwerten und den
Kunden zu überzeugen, dass es im neuwertigen Zustand ist
46
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
4.5 Klassifikationen der Düfte
Die Gerüche haben kein eigenes Vokabular für die Bezeichnungsnamen. Die
Bezeichnungen werden von den Objekten abgeleitet, die diesen Duft produzieren,
wie Blumen, Früchte, Hölzer etc., oder bedienen sich der Sinneswahrnehmungen,
wie z. B. süßlich von den gustatorischen, grünlich von den visuellen Reizen etc. [61].
Die Primärgerüche sind in Qualitätsklassen eingeteilt (nach Boeckh 1972 in [2]):
Bekannte,
Geruchsklassen repräsentative
Verbindungen
Riecht
nach
Standard
blumig
Geraniol
Rosen
d-1-β-Phenyl-äthylmethylcarbinol
ätherisch
Benzylazetat
Birnen
1,2-Dichlor-äthan
moschusartig
Moschus
Moschus
1.5-Hydroxypantadecansäurelacton
kampherartig
Cineol, Kampher
Eukalyptus
1,8-Cineol
faulig
Schwefel-Wasserstoff
faulen Eiern
Dimethylsulfid
schweißig
Buttersäure
Schweiß
Isovaleriansäure
stechend
Ameisensäure,
Essigsäure
Essig
Ameisensäure
Tab. 1.: Einteilung der Primärgerüche in Qualitätsklassen [2]
Die Einteilung der Düfte in Duftfamilien konnte mit Hilfe der Kreuzadaption (s. Teil II,
Kap. 1.4.3) erfolgen. Dabei werden diese Familien entsprechend bestimmter
Duftnoten eingeteilt. Ein einheitliches allgemeingültiges Klassifikationssystem gibt es
bis dato nicht [2, 160]. Demnach werden zur Veranschaulichung einige ausgewählte
Einteilungssysteme kurz erläutert.
Die erste Klassifikation stammt von Aristoteles (385 v. Chr.) mit 7 Duftklassen, der
den olfaktorischen und gustatorischen Sinn eng miteinander verband: stechend, süß,
herb, ölig (fett), bitter (sauer), scharf (stinkend) [265]. Aus dieser groben Einteilung
wurden mehrere Klassifikationssysteme entwickelt, wie z. B. von Ohloff [266] mit 8
Duftfamilien (blumig, fruchtig, grün, würzig, holzig, harzig, animalisch, erdig) oder von
Naarden
International
für die
Parfumindustrie
entwickelte Liste, die
unter
47
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
Berücksichtigung geschichtlicher Duftentwicklung und
verschiedener Parfum-
Akkorde, aus 11 Duftfamilien (blumig, zitrisch, grün, fruchtig, aldehydisch, würzig,
chypre, holzig, orientalisch, animalisch, Ambra) besteht [265].
Der Parfümeur Paul Jellinek hat ein Kategorisierungssystem entwickelt, in dem er
Geruchseindrücke (sinnliche Empfindung) und Geruchseinwirkung (physische und
psychische Reaktionen auf Geruchsempfindung) unterscheidet und dies in einer
umkreisten Raute darstellt (s. Abb. 13) [68].
Abb. 13: Duftwirkungsschema von Paul Jellinek [68]
Einer der weltweit führenden Anbieter von Duft- und Geschmacksstoffen Symrise
AG20 in Holzminden hat eine eigene Klassifikationsliste mit neun Hauptduftfamilien
und dreizehn Unterfamilien publiziert [267]. In folgender Tabelle werden die
Hauptduftfamilien mit den dazu gehörigen Duftnoten aufgeführt.
Duftfamilien
dazu gehörige Duftnoten
Citrus
Bergamotte, Orange, Zitrone, Limette, Grapefruit, einige Aldehyde
Grün
grüne, frische Blätter, erdige, feuchte und saftige Duftnoten
Fruchtig
alle Früchte wie Apfel, Birne, Banane, Melone, Pfirsich, Mango etc.
Blumig
entweder eine einzelne Blume oder facettenreicher blumiger Bouquet,
weiße und üppige Blumen, rosa, violette und orange Blüten
20
Entstanden 2003 durch Fusion von Dragoco Gerberding & Co. AG und Haarmann & Reimer GmbH
48
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
Blumigorientalisch
blumige Duftnote mit orientalischem Hintergrund und
einigen süßen Elementen
Fougère
Citrus, Lavendel, Cumarin als charakteristische Komponente mit
Eichenmoos, Holz und Moschus als Nuancen
Orientalisch
frischer Citrus als Top-Duftnote auf einer Balsamico – Duftnote,
Vanille, Bernstein und Wälder, animalisch
Holzig
Bäume, wie Zeder, Sandelholz, Patschuli, Guaicbaum, Vetivergras etc.
Chypre
Citrus mit einem Holz-, Eichenmoos- und Patchouli – Hintergrund
Tab. 2: Hauptduftfamilien nach Symrise AG [267]
Die offizielle Klassifikation präsentiert die Société Française des Parfumeurs (SFP),
die aus 7 Hauptgruppen mit jeweils mehreren Untergruppen besteht [268]:
Hauptgruppen
UG21
Duftnoten der Untergruppen (UG)
Hespéridé (Citral)
7
durch Expression der Schalenfrüchten, wie Bergamotte, Zitrone,
Orange, Mandarine, usw.
Florale
9
Blumen Jasmin, Rose, Maiglöckchen, Veilchen, Tuberose,
Narzissen etc.
Fougère
6
Noten von Lavendel, Wald, Eichenmoos, Kumarin, Bergamotte,
Geranie, usw.
Chypre
7
Eichenmoos, Cistus-Labdanum, Patchouli, Bergamotte, usw.
Boisée (Holzig)
9
Sandelholz und Patchouli, manchmal trockener Zeder und
Vetiver
Ambrée-Orientale
6
süße Noten, pulverig, Vanille, Cistus Labdanum, animalisch,
sehr ausgeprägt
Cuir (Lederig)
3
Rauch, verbranntes Holz, Birke, Tabak etc.
Tab. 3: Klassifikation von Duftfamilien nach Société Française des Parfumeurs [268]
21
Anzahl der Untergruppen
49
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
Eine Gegenüberstellung von Ohloff, Naarden International, Symrise AG und Société
Française des Parfumeurs zeigt die Duftfamilien, die sich überschneiden. Dabei
wurden Überschneidung ≤ 2 gewählt.
Duftfamilien
Ohloff
Naarden Int.
Symrise AG
SFP
Blumig
+
+
+
+
Fruchtig
+
+
+
(+)22
Grün
+
+
+
(+)23
Holzig
+
+
+
+
Orientalisch
+
+
+
Chypre
+
+
+
+
+
+
+
+
Fougère
Citrus
Animalisch
+
+
(+)
Würzig
+
+
(+)
(+)24
+
(+)
(+)25
(+)
+
Aldehydisch
Lederig
Tab. 4: Gegenüberstellung der verschiedenen Klassifikationen von Duftfamilien. Mit (+) sind
die Familien, die als Untergruppe bei dem jeweiligen Autor eingeordnet sind, ggf. die dazu
gehörige Hauptfamilie [eigene Darstellung]
Aus dieser Gegenüberstellung ist ersichtlich, dass fast alle Duftfamilien in den
Klassifikationen vertreten sind, entweder als Haupt- oder Unterfamilie.
Insgesamt stehen dem Parfümeur zurzeit über 3000 Duftstoffe zur Verfügung [81].
4.6 Sensibilisierung durch Duftstoffe
Laut DAAB26 leiden in Deutschland ca. 15 - 20 % der Bevölkerung unter einer
Duftstoffallergie (Stand 2015) [269]. Basierend auf den Ergebnissen des RIFM27,
stellt die IFRA28 die Richtlinien für die Verwendung von Chemikalien und ätherischen
Öle in Parfums und Hautpflegeprodukten. Potentiell sensibilisierende Duftstoffe
22
Bei „Blumig“ als Unterfamilie
bei „Blumig“, „Chypre“ und „Fougère“ als Unterfamilie
24
bei „Zitrus“, „Fougère“ und „Holzig“ als Unterfamilie
25
Bei „chypre“ als Unterfamilie
26
DAAB – Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V.
27
RIFM – Research Institute for Fragrance Materials
28
IFRA – International Fragrance Association
23
50
II Theoretischer Teil
4 Duft – Grundlagen
werden durch eine quantitative Risikoeinschätzung (QRA = Quantitative Risk
Assessment) beachtet [270]. Zurzeit werden in der EU-Kosmetikrichtlinie (Anhang III,
Teil 1) 26 Riechstoffe mit erhöhtem allergenen Potenzial als sensibilisierend
eingestuft und dürfen die Konzentration von 0,01% in Rinse-off Produkten und von
0,001% in Leave-on Produkten nicht überschreiten. Bei der Überschreitung dieser
Werte besteht die explizite Deklarationspflicht.
Diese 26 Duftstoffe mit erhöhtem Sensibilisierungspotenzial sind dem IKW29 bekannt
[271]:


























Alpha-Isomethyl Ionone
Amyl Cinnamal
Amylcinnamyl Alcohol
Anise Alcohol
Benzyl Alcohol
Benzyl Benzoate
Benzyl Cinnamate
Benzyl Salicylate
Butylphenyl Methylpropional
Cinnamal
Cinnamyl Alcohol
Citral
Citronellol
Coumarin
Eugenol
Evernia Furfuracea Extract
Evernia Prunastri Extract
Farnesol
Geraniol
Hexyl Cinnamal
Hydroxycitronellal
Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene Carbox-Aldehyde
Isoeugenol
Limonene
Linalool
Methyl 2-Octynoate
Umstritten ist jedoch die praktische Relevanz der Auflistung dieser potentiellen
Allergene, da ihre Epikutantestung vorausgesetzt wird, um im Einzelfall eine
Sensibilisierung nachzuweisen. Die über 24-48 Std. auf der Haut okklusive
Applikation eines Duftstoffes entspricht nicht seiner Verwendung im Alltag, nichtokklusiv und in niedrigerer Konzentration.
In einer retroperspektiven Studie des IVDKs30, in der von 2006 bis 2011 über 10 000
(Krankenhaus)–Patienten mit einer diagnostizierten Allergie untersucht wurden, war
29
30
IKW – Industrieverband für Körperpflege- und Waschmittel e. V.
IVDK – Informationsverbund Dermatologischer Kliniken
51
4 Duft – Grundlagen
II Theoretischer Teil
der Anteil der durch kosmetische Mittel hervorgerufen wurde, wesentlich kleiner als
zunächst angenommen, auch wenn der größte Anteil der Kosmetikaallergien auf
Duftstoffe zurückgeführt werden konnte [272].
Überträgt
man
die
Daten
der
Patienten
mit
Duftstoffallergie
auf
die
Allgemeinbevölkerung Deutschlands (Berechnungsansatz CE-DUR31 nach Schnuch
et al. [273]), so liegt die Duftstoff-Sensibilisierung bei 1,8% und die Sensibilisierung
gegenüber allen Kontaktallergenen (inkl. Duftstoffe) zwischen 0,1 – 0,2% [273, 274].
Das Parfumöl Fougère, das für die Hauptstudie II in einem Externum verwendet
wurde, setzt sich aus mehreren Bestandteilen (Rezeptur s. Teil III, Kap. 1.4.4, Tab.
10) zusammen. Coumarin ist einer davon und gehört damit zu den Duftstoffen mit
erhöhtem Sensibilisierungspotenzial. Der Duftstoff wurde in der vorgeschriebenen
Konzentration eingesetzt. Die Emulsionzubereitungen mit dem Duftöl Fougère lösten
keine Unverträglichkeitsreaktionen aus.
31
CE – clinical epidemiology, DUR – drug utilization research
52
II Theoretischer Teil
5 Psychologische Grundlagen
5 Psychologische Grundlagen
Durch die enge Verknüpfung der olfaktorischen Wahrnehmung, d. h. dem Traktus
olfactorius mit dem limbischen System insbesondere mit der Amygdala, werden über
die Geruchswahrnehmung verschiedene psychologische Prozesse ausgelöst, wie
Emotionen, Gefühle. Die Düfte können dabei aktivierend, beruhigend und
angstlösend oder auch stressreduzierend wirken (s. Teil II, Kap. 4.3).
Der Begriff Emotion kommt aus dem Lateinischen: „emovere“ ≈„herausbewegen,
erschüttern“ [275]. Emotionen sind „objektgerichtete, unwillkürlich ausgelöste
affektive Reaktionen, die mit zeitlich befristeten Veränderungen des Erlebens und
Verhaltens einhergehen“ [276]. Gefühle entsprechen dem subjektiven bzw.
gefühlsmäßigen Erleben/Empfinden von Emotionen, wie z. B. Angst, Freude [276,
277]. Die beiden Begriffe, Emotion und Gefühl, werden weitgehend synonym
verwendet.
Die
Affektivität
ist
die
Gefühlsebene
der
Emotionen.
Sie
werden
in
primäre/unwillkürliche (auch Basisemotionen genannt) und sekundäre Emotionen
unterteilt, die an den Gesichtsausdrücken zu erkennen sind. Zu den primären
Emotionen zählen Überraschung, Wut, Ekel, Furcht/Angst, Trauer und Freude. Diese
Gefühlszustände der primären Emotionen sind unabhängig von der jeweiligen Kultur
und dem sozialem Umfeld eines Individuums und gelten somit als universell [278,
279]. Unter Berücksichtigung der Mimik blindgeborener Kinder sind Primäremotionen
keine anerzogenen erlernten Emotionen, sondern angeborene Affekte [280]. Primäre
Emotionen
werden
subkortikal
gesteuert
und
zeichnen
sich
durch
einen
symmetrischen Gesichtsausdruck aus, während bei den kortikal gesteuerten
sekundären Emotionen die rechte Gesichtsseite stärker aktiviert wird, wie z. B. beim
falschen Lächeln [281].
Sekundäre (auch „soziale“) Emotionen sind kultur- und erziehungsabhängige
Emotionen,
die
basierend
auf
Primäremotionen
entstehen,
z.
B.
aus
Sekundäremotion „Freude“ wird „Schadensfreude“ [277].
Eine emotionale Reaktion wird immer unwillkürlich, automatisch ausgelöst, lediglich
die Situation, die sie auslöst, kann ggf. aufgesucht werden, z. B. um Angst zu
vermeiden [276]. Die Emotion ist dabei immer objektgerichtet, d. h. bezogen auf ein
Objekt oder Ereignis, wie z. B. „Angst vor…“ oder „Freude über…“, dabei können
53
II Theoretischer Teil
5 Psychologische Grundlagen
diese Objekte oder Ereignisse gegenwärtig oder zukünftig sein [276]. Das psychische
Erleben einer Emotion ist der „affektive Kern“ [282].
Emotionen sind immer von kurzer Dauer (Sekunden), Stimmungen dagegen können
länger, Stunden bis Tage, anhalten und können eine Emotion auslösen, wie z.B.
durch gereizte Stimmung ausgelöster Ärger. Somit werden durch die Stimmung
kognitive Prozesse beeinflusst. Darüber hinaus sind Stimmungslagen nicht äußerlich
ersichtlich, wie es die Gefühle sind, z. B. durch einen Gesichtsausdruck [281].
Emotionen bestehen aus fünf Komponenten (s. Abb. 14): kognitive (Reizbewertung),
neurophysiologische (Reizreaktion z. B. durch ZNS), motivationale (Vorbereitung,
Steuerung
der
Handlung),
Erlebens-
(subjektive
Empfindung)
und
Ausdruckskomponente (z. B. Mimik, Gestik) [276, 283].
Abb. 14: Emotionskomponenten [276]
Motivationen sind die „Antriebszustände, die von zentralen Erregungsschwellen im
Gehirn abhängen und die Wahrscheinlichkeit bestimmter Verhaltensweisen erhöhen
oder senken“ [277]. Die psychischen Funktionen, wie Lernen, Wahrnehmen, werden
durch Motivation und Emotion bestimmt [277].
Die Erlebniskomponente ist die subjektive Emotionsempfindung. Emotionen lassen
sich durch ein Schema einordnen, das in unterschiedliche Empfindungsdimensionen
54
II Theoretischer Teil
5 Psychologische Grundlagen
(auch dimensionale Perspektive genannt) unterteilt ist. Die Dimension der
hedonischen
Valenz
unterteilt
die
Emotionen
in
angenehm
(positiv)
oder
unangenehm (negativ), die Dimension Erregung in erregt (aktivierend) oder ruhig
(passiv/desaktivierend)
[284].
Subjektive
Empfindungen
lassen
sich
mittels
Selbstberichte erfassen, wie z. B. Interviews, standardisierte Befindlichkeitsfragebögen etc. [276].
Abb. 15: Empfindungsdimensionen von Emotionen. PA – positiver Affekt, NA – negativer
Affekt ([285] in [276])
Neben der dimensionalen Perspektive werden die Emotionen bei dem kategorialen
Ansatz qualitativ unterschieden, aber auch als subjektiv-phänomenologische
Unterschiedlichkeit bezeichnet. Dabei werden die Unterschiede zwischen Emotionen
gleicher Dimension phänomenologisch differenziert. Z. B. werden Angst und Ärger
zwar in die Dimensionen negativ/unangenehm und erregt/aktiviert (s. Abb. 15)
eingeordnet, subjektiv allerdings sehr differenziert erlebt. Trotz des unterschiedlichen
subjektiven Erlebens besteht eine hohe positive Korrelation zwischen den beiden
Emotionen, z. B. in einer Angstsituation wird ärgerlich reagiert [282].
55
II Theoretischer Teil
5 Psychologische Grundlagen
Die kognitiven Komponenten sind die Gedankeninhalte, die durch eine Emotion
ausgelöst werden, wie z. B. Niedergeschlagenheit, Konsequenz einer misslungenen
Prüfung. Die Emotionen gehen meist mit mehreren kognitiven Prozessen einher
[276].
Jede Emotion wird durch Mimik [278, 279], Gestik/Haltung [286] und Stimme [287]
zum Ausdruck gebracht [282]. Die minimalsten äußerlich nicht sichtbaren mimischen
Reaktionen
können
mit
Hilfe
des
Elektromyogramms,
die
die
veränderte
Muskelaktivität erfasst, gemessen und somit zwischen positiven und negativen
Emotionen unterscheiden, wie z. B. die Messung der Muskel von Augenbrauen
(Corrugator Supercilii) und der Muskel von Mund-Lippen (Zygomaticus Major) [281].
Das spezielle Kodierungssystem „FACS“ (Facial Action Coding System) für die
kleinsten Mimikbewegungen wurde 1976-1978 von Ekman et al. entwickelt [288-291].
Physiologische Komponenten sind peripher-physiologische Reaktionen, wie z. B.
erhöhte Herzfrequenz, Veränderung der Schweißdrüsenaktivität (Hautleitwert),
Hautdurchblutung der Hand, sowie eine schnellere Atmung [276, 277]. Diese
Veränderungen lassen sich mittels objektiven Messmethoden erfassen, wie z. B.
mittels EKG für die Messung der Herzfrequenz, EDA32 für die Messung des
Hautleitwertes [292].
Durch jede Emotion bildet sich ein spezifisches Aktivierungsmuster in den kortikalen
und
subkortikalen
Hirnbereichen.
Dabei
werden
die
Aktivitätsänderungen
(Aktivierung oder Abnahme) unter anderem im Inselkortex, orbitofrontalen Kortex und
in der Amygdala ausgelöst. Darüber hinaus werden auch die Aktivitätsänderungen im
Hirnstamm und Hypothalamus registriert, die für die Motorikregulation (Mimik,
Körperhaltung),
sowie
neuroendokrinen
und
homöostatische
Regulationen
vegetativer Reaktionen zuständig sind [277]. Die durch Emotionen hervorgerufenen
neurophysiologische
Reaktionen
im
Gehirn
lassen
sich
mittels
Elektroenzephalographie (EEG) erfassen, in dem die Gehirnströme gemessen
werden. Darüber hinaus stehen bildgebende Verfahren, wie z. B. die funktionelle
Magnetresonanztomographie (fMRT) zur Verfügung [282].
Emotionen sind „integrale Bestandteile von subjektivem Wohlbefinden“ [282].
Positives Wohlgefühl bewirkt die Anwesenheit von positiven Emotionen, wie z. B.
Freude, und Abwesenheit von negativen Emotionen, wie z. B. Angst [282]. Darüber
32
EDA = Elektrodermale Aktivität
56
II Theoretischer Teil
5 Psychologische Grundlagen
hinaus trägt zum subjektiven Wohlbefinden die positive Bewertung des eigenen
Lebens und das Erfüllen subjektiver und gesellschaftlicher Werte bei [293].
Stress wirkt sich negativ auf das Wohlbefinden aus. Unter Stress versteht man „einen
Zustand
der
„Alarmbereitschaft“
eines
Organismus,
der
sich
auf
erhöhte
Leistungsanforderungen einstellt“ [282] und tritt dann auf, wenn „die eigenen
Fähigkeiten und Fertigkeiten von den Anforderungen der Umwelt übertroffen bzw.
infrage gestellt werden“ [282]. Nach Hans Selye wird dabei zwischen Eustress und
Disstress unterschieden [294]. Der Eustress ist positiv empfundener Stress,
abgeleitet aus dem Griechischen heißt „eu“ „gut, wohl“ [294, 295]. Eustress wird
durch
positive
Stressoren
ausgelöst,
wie
z.
B.
Hochzeitsvorbereitung,
Verliebtheitsgefühl, und wirkt aktivierend, leistungsstimulierend, sowie trägt dem
subjektiven positiven Wohlbefinden bei [294]. Beim Disstress handelt es sich um
negativen Stress, abgeleitet aus dem Lateinischen bedeutet „dis“ „schlecht“ [294,
296]. Der Disstress wird durch negative Stressoren auslöst, wie z. B. durch hohe
Anforderungen, Leistungsdruck im Beruf/Studium. Der länger andauernde intensive
Disstress kann zu physischen und psychischen Beschwerden führen und somit sich
negativ auf das subjektive Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit, Sozialverhalten [297]
etc. auswirken [294]. Die Stressoren werden dabei nach Janke (1974) in 5 Formen
eingeteilt [294, 298, 299]:
1. Äußere Stressoren (z. B. Lärm, sensorische Deprivation, Schmerzreize, reale
oder simulierte Gefahrensituationen (Unfälle, Operationen, Kampfsituationen);
2. Verhinderung der Befriedigung von primären Bedürfnisse, wie Entzug von
Nahrung, Wasser, Schlaf, Bewegung;
3. Leistungsstressoren,
Ablenkung
oder
wie
Überforderung
Mangel
an
(Zeitdruck,
ausreichender
Mehrfachbelastung,
Erholungsmöglichkeit),
Unterforderung (Monotonie), Prüfungen, Versagen, Kritik;
4. Soziale Stressoren (soziale Isolation, interpersonale Probleme);
5. psychische und psychosoziale Stressfaktoren, wie z. B. Entscheidungszwang,
Konflikte,
Unkontrollierbarkeit,
Ungewissheit
oder
das
Gefühl
des
Ausgeliefertseins.
Bestimmte Lebensphasen, wie z. B. Pubertät, Wechseljahre oder Rentenalter, sowie
prägende Lebensereignisse mit größeren Veränderungen, wie z. B. Todesfall in der
57
II Theoretischer Teil
5 Psychologische Grundlagen
Familie, Scheidung, Umzug, Arbeitslosigkeit, Krankheit, werden ebenfalls als
Stressoren angesehen [294].
Der Stresszustand wird oft durch die Emotion Angst geprägt. Diese sind durch viele
Gemeinsamkeiten und Überschneidungen eng miteinander verwandt [282].
Die Angst ist die „ungerichtete (diffuse), peripher-physiologische, zentralnervöse und
subjektive Überaktivierung bei der Wahrnehmung von Gefahren“ [281]. Furcht ist die
„spezifische motorische, physiologische und subjektive Reaktion“ [281] auf eine
Gefahr. Bei der Furcht ist zwischen passivem und aktivem Vermeiden zu
unterschieden, die über klassische Konditionierung erworben wird [281]. Furcht und
Angst werden in der Amygdala organisiert und gesteuert [277, 281]. Das
Furchtverhalten besteht dabei aus mehreren Reaktionen, wie der Gefühlsentstehung
„Furcht“ mit adäquater Mimik, der motorischen Reaktion (Flucht, Kampf, Erstarren),
der vegetativen Reaktion (z. B. Schweißdrüsenaktivität, Senkung der Darmmotorik)
sowie der kardiovaskulären Reaktion (erhöhter Blutdruck und Herzfrequenz,
Senkung
der
Darmdurchblutung
bei
Kampf
und
Flucht),
die
auch
über
neuroendokrine Prozesse (z. B. Adrenalinfreisetzung, Erhöhung des Kortisolspiegels)
aktiviert werden können [277].
Eine Störung bzw. Mangelaktivität der Amygdala führt zu einem Mangel von Furcht
und Schuldgefühle, sowie das vollständige Fehlen der Emotion Angst, wie es z. B.
bei Psychopathen/Soziopathen zu beobachten ist. Bei Phobien sind dagegen
Überaktivitäten der Amygdala zu verzeichnen [277]. Der dauerhafte/chronische
Furchtzustand kann Stress verursachen, der zur Krankheitsentstehung beiträgt [300].
Störungen cerebraler Emotionsregulationen führen zu psychosomatischen und
psychopathologischen Erkrankungen [277].
58
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
Die Untersuchungen der vorliegenden Arbeit wurden in 2 Vorstudien und 2
Hauptstudien unterteilt, die im Folgenden dargestellt werden. Die Studien wurden
von der Ethikkommission der Universität Osnabrück am 23.06.2009 (Aktenzeichen:
4/71040/0/6) genehmigt und nach den ethischen Prinzipien der Deklaration von
Helsinki durchgeführt.
Vor jeder Untersuchung wurden Probanden mündlich und schriftlich über den Verlauf
und die freiwillige Teilnahme aufgeklärt. Die Teilnahme konnte jederzeit ohne
Angabe von Gründen abgebrochen werden. Die schriftliche Zustimmung erfolgte
mittels einer Probanden- und Einverständniserklärung (s. Anhang 2.1, 3.1, 4.1, 5.1).
Darüber hinaus wurde die Zustimmung für die Teilnahme an der Studie von den
Angehörigen im Seniorenheim wohnender Hochbetagter eingeholt.
Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mit SPSS® Statistics 20/21/22 (IBM
Corporation, Somers, NY, USA) und Excel 2010 (Microsoft Office 2010, Microsoft
Corporation, Redmond, Washington, USA).
1.1 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens
1.1.1 Ziel
Ziel der analytischen Fall-Kontroll – Vorstudie I war das allgemeine Riechvermögen
bei Hochbetagten und jungen Erwachsenen mittels Sniffin‘ Sticks – Test zu
untersuchen und dabei die Unterschiede in der Geruchswahrnehmung bei den
beiden Altersgruppen festzustellen.
1.1.2 Probandenkollektiv
Es wurden untersucht:

30 gesunde junge Erwachsene (w/m – 24/6) zwischen 23 – 50 Jahren (M33 =
30, SD34 = 6,47), Hauttyp I – III nach Fitzpatrick, die aus dem Freundes- und
Bekanntenkreis im Raum Osnabrück (Nds., D.) rekrutiert wurden.
33
34
Mittelwert
Standardabweichung
59
III Experimentell – methodischer Teil

1 Studiendesign
30 Hochbetagte (w/m – 23/7) zwischen 78 - 96 Jahren (M = 85, SD = 5,18),
Hauttyp I – III nach Fitzpatrick, die im Bekanntenkreis im Raum Osnabrück
(Nds., D), Leverkusen und Wegberg (NRW, D), sowie im Seniorenheim (Haus
am Berg Osnabrück, Nds., D) rekrutiert wurden.
Die Ausschlusskriterien waren:
bei Hochbetagten:

Demenz- / Alzheimerkranke

Sonstige einwilligungsunfähige Personen
bei beiden Gruppen:

bekannte Nasenerkrankungen und/oder Riechstörungen

Erkältung oder Grippe

Sonstige starke psychische und physische Beeinträchtigungen
Das
Probandenkollektiv
der
Hochbetagten
wurde
aus
unterschiedlichen
Wohnverhältnissen zusammengestellt, um eine Selektion des Probandengutes zu
vermeiden. Dabei handelt sich einerseits um selbstständige, im eigenen Haushalt
lebende Hochbetagte und andererseits um pflegebedürftige und auf fremde Hilfe
angewiesene Hochbetagte, die in einem Seniorenheim leben (Differenzierung der
Probandengruppen s. Teil III, Kap. 1.4.2).
1.1.3 Ablauf
Die Untersuchungen wurden bei den Hochbetagten im März 2010, bei jungen
Erwachsenen im Zeitraum März – Mai 2010 durchgeführt.
Bei der Vorstudie I wurde die im HNO-Bereich von Kobal und Mitarbeitern
entwickelte und in der Medizin etablierte Methode Sniffin‘ Sticks angewendet [301,
302].
Die Sniffin‘ Sticks – Testbatterie besteht aus drei Modulen: Schwellentest,
Diskriminationstest und Identifikationstest (s. Abb. 17). Die Riechstifte sind mit
Duftstoffen gefüllte Filzstifte [303]. Die Testung erfolgte in einem gelüfteten,
geruchsneutralen Raum. Der Versuchsleiter musste duftneutrale Kleidung und dünne
Baumwollhandschuhe, die mehrmals gewechselt wurden, tragen. Die Probanden
durften mind. 15 Min. vorher nichts essen und trinken (außer Wasser), keine
60
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
Kaugummis, Bonbons etc. kauen, sowie kein Parfum/Deodorant oder andere
beduftete Körperpflegeprodukte verwenden. Während der Untersuchung durfte
weder gegessen, noch getrunken oder geraucht werden. Um ein visuelles Erkennen
einzelner Stifte auszuschließen, musste während der ganzen Untersuchung eine
Schlafbrille getragen werden. Die Stifte wurden mit einem Abstand von ca. 2 - 3 cm
vor der Nase ca. 2 Sek. lang präsentiert. Der Proband wurde dabei vom Studienleiter
zum Riechen aufgefordert (s. Abb. 16). Die einzelnen Triplets/Stifte wurden in einem
Abstand von ca. 30 Sek. angeboten. Zwischen den einzelnen Testungen musste bis
zu 5 Minuten pausiert werden, damit sich das Riechorgan erholen konnte. Eine
wiederholte Darbietung der Stifte bei allen 3 Tests war nicht erlaubt. Die
Untersuchung begann immer mit der Schwellenbestimmung, danach folgten
Diskriminations-
und
Identifikationstest.
Die
Antworten
wurden
auf
dem
entsprechenden Protokollbogen notiert und anschließend ausgewertet [303, 304].
Alle drei Tests wurden nach dem Prinzip der „forced-multiple-choice“ durchgeführt,
d. h., dass der Proband sich zwingend für eine Antwort entscheiden muss, auch
wenn er den richtigen Stift nicht deutlich bzw. gar nicht wahrnimmt oder erkennt. Dies
ermöglicht das sichere Ergebnis [301, 305]. Die ganze Untersuchung dauerte etwa
40 – 50 Min. pro Proband.
Abb. 16: Sniffin‘ Sticks – Testdurchführung bei einer hochbetagten Probandin
61
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
1.1.4 Methoden und Materialien
Schwellentest
Bei dem Schwellentest wird festgestellt, ab welcher Konzentration ein Duft
wahrgenommen wird. Die Bestimmung der Riechschwelle wird mit n-Butanol
durchgeführt. Der Schwellentest besteht aus insgesamt 48 Stiften in 16
Verdünnungen, beginnend mit 4%, endend mit 0,00012% n-Butanol. Es werden auf
jeder Stufe 3 Stifte (Triplets) präsentiert, von denen 2 Stifte geruchslos sind, der eine
dagegen n-Butanol in einer bestimmten Verdünnung enthält. Die Reihenfolge der
Stifte innerhalb eines Tripletts wird 3 verschiedenen Variationen angeboten, sowie
von Triplett zu Triplett wird die Reihenfolge verändert. Die Stifte werden in
zunehmender Konzentration angeboten, bis der duftende Stift 2-mal bei der gleichen
Verdünnungsstufe erkannt wird. Die niedrigste erkannte Verdünnung gilt als
Startpunkt der Schwellenmessung. Die höheren Verdünnungen werden bis zu der
falschen Antwort, die einen Wendepunkt darstellt, angeboten. Folgend wird
nächstniedrige Verdünnung angeboten, die bei 2-maliger Identifizierung den
nächsten Wendepunkt darstellt (Protokollblatt s. Anhang 2.3). Es müssen insgesamt
7 Wendepunkte herausgefunden werden. Die individuelle Schwelle wird aus 4 letzten
Wendepunkten (4 – 7) gemittelt [303, 304].
Diskriminationstest
Der Diskriminationstest arbeitet die Fähigkeit heraus Gerüche zu unterscheiden. Die
Gerüche werden in überschwelliger Konzentration präsentiert. Die Stifte bestehen
aus 16 Tripletts. Jedes Triplet besteht aus zwei gleich- und einem andersriechenden
Stift. Dem Probanden werden alle drei Stifte, wie bereits beschrieben, angeboten,
anschließend muss er den andersriechenden Stift identifizieren. Die Reihenfolge der
Anbietung wird bei jedem Triplett variiert. Die Antwort wird auf dem entsprechenden
Protokollblatt (Protokollblatt s. Anhang 2.3) notiert. Die Anzahl der richtigen
Antworten entspricht der Diskriminationsschwelle des Probanden [303, 304].
Identifikationstest
Der Identifikationstest zeigt, ob die Düfte (wieder-)erkannt werden. Der Test besteht
aus 16 Stiften, die mit alltäglichen Gerüchen befüllt sind, wie z. B. Orange,
Knoblauch, Schuhleder, Kaffee, Fisch etc. (Protokollblatt s. Anhang 2.3). In
überschwelliger Konzentration werden die Stifte der Reihe nach dem Probanden
62
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
angeboten. Nach dem Anbieten werden dem Probanden 4 mögliche Antworten laut
vorgelesen, aus denen er sich für die passende Beschreibung entscheiden muss.
Die Antworten werden vom Versuchsleiter protokolliert (s. Anhang 2.3). Die
Identifikationsschwelle ergibt sich aus der Summe der richtigen Antworten [303, 304].
Abb. 17: Sniffin‘ Sticks – Testbatterie [306]
Auswertung
Das Testergebnis ergibt sich aus der Summe der durchgeführten Testungen;
Schwellen-, Diskriminations- und Identifikationstest ≈ SDI [304].
Anosmiker werden so diagnostiziert und von Normosmiker unterschieden. Die
Differenzierung ist u. a. bei Begutachtungen relevant [305]. Die SDI-Normwerte sind
der Tabelle 5 zu entnehmen:
Anosmie
Hyposmie
Normosmie
Schwelle
0
≤5
>5
Diskrimination
≤8
≤ 10
> 10
Identifikation
≤7
≤ 12
> 12
SDI
≤ 16,5
≤ 30,5
> 30,5
Tab. 5: Normwerte für Sniffin‘ Sticks Testbatterie [303, 305, 307]
63
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
1.2 Hauptstudie I – Duftpräferenz
1.2.1 Ziel
Ziel der analytischen Fall–Kontroll–Hauptstudie I war es die Duftpräferenzen der
Hochbetagten von 5 Duftfamilien festzustellen. Als Kontrollgruppe wurden junge
Erwachsene herangezogen.
1.2.2 Probandenkollektiv
Es wurden untersucht:

30 Hochbetagte (w/m – 26/4) zwischen 75 - 89 Jahren (M = 83, SD = 5,02),
Hauttyp I – III nach Fitzpatrick, die in der Geriatrischen Abteilung im Klinikum
Osnabrück, sowie aus dem Bekanntenkreis im Raum Osnabrück (Nds., D)
und Münster (NRW, D) rekrutiert wurden.

28 gesunde junge Erwachsene (w/m – 15/15) zwischen 24 – 55 Jahren (M =
34, SD = 8,04), Hauttyp I – III nach Fitzpatrick, die innerhalb der Universität
Osnabrück, aus dem Freundes- und Bekanntenkreis im Raum Osnabrück und
Münster (NRW, D) rekrutiert wurden.
Die Ausschlusskriterien waren:
bei Hochbetagten:

Demenz- / Alzheimerkranke

Einwilligungsunfähige Personen
bei beiden Gruppen:

bekannte Nasenerkrankungen und/oder Riechstörungen

Erkältung oder Grippe

Sonstige starke psychische und physische Beeinträchtigungen
Bei der Auswahl der Probanden wurden dieselben Kriterien berücksichtigt, wie bei
der Vorstudie I bereits beschrieben. Dasselbe gilt für das bewusst heterogen
zusammengestellte Probandenkollektiv von Hochbetagten.
64
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
1.2.3 Ablauf
Die Untersuchungen wurden bei den Hochbetagten im Zeitraum Juni – Juli 2011, bei
den jungen Erwachsenen im Zeitraum Oktober – Dezember 2011 durchgeführt.
Die Duftfamilien waren 5 Hauptfamilien: Chypre, Fougere, Floral, Citral, Oriental. Die
Präsentation der Düfte in 4 Permutationen35 gewährleistete die Objektivität
(Permutationsgruppen s. Anhang 3.4). Duftfamilien wurden in überschwelliger
Konzentration (5%) auf einem Riechstreifen ca. 2 cm vor der Nase ca. 50 Sek. lang
dem Probanden präsentiert. Zwischen den einzelnen Düften wurde eine Pause von
ca. 5 Min zur Erholung des Riechorgans eingehalten. So wurde auch der EDAAusgangswert (Basiswert) erreicht. Der Proband wurde gebeten während der
Untersuchung nicht zu sprechen und sich ausschließlich auf die Wahrnehmung des
Duftes zu konzentrieren. Direkt nach der Duftwahrnehmung wurde die persönliche
Präferenz für die Duftfamilie auf dem entsprechenden Fragebogen dokumentiert (s.
Anhang 3.3).
Zur Objektivierung der Ergebnisse wurde bei den Probanden während der
Duftpräsentation die Schweißdrüsenaktivität, d. h. elektrodermale Aktivität (EDA,
entspricht dem Hautleitwert) gemessen.
Darüber hinaus wurden persönliche Daten erhoben (Fragebogen s. Anhang 3.2).
Die Untersuchung erfolgte in einem gelüfteten, geruchsneutralen Raum. Der
Versuchsleiter musste duftneutrale Kleidung und dünne Baumwollhandschuhe, die
mehrmals gewechselt wurden, tragen. Um externe Einflüsse zu minimieren, durften
die Probanden mind. 15 Min. vorher, sowie während der Untersuchung nicht essen
oder trinken (außer Wasser), keine Kaugummis, Bonbons etc. kauen, nicht rauchen,
sowie keinen Parfum/Deodorant oder andere beduftete Körperpflegeprodukte
verwenden. Um die körperliche Ruhe zu gewährleisten, wurden die Probanden
bequem und entspannt auf einen Stuhl/Sessel platziert, die Hand mit den angelegten
Elektroden auf die Lehne oder ähnliches abgelegt. Die gesamte Sitzung dauerte ca.
50 Minuten pro Proband.
35
Permutationen – sind Zusammenstellungen, die alle gegebenen Elemente einer Menge enthalten.
308.
Precht M, Kraft R, Bachmaier M: Angewandte Statistik 1, 7 edn. Berlin: Gruyter, de
Oldenbourg; 2005.
65
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
Versuchsablauf anhand der Permutationsgruppe I (A-B-C-D-E):
Abb. 18: Ablauf der Hauptstudie I
1.2.4 Methode und Materialien
EDA - Messung
Die Bestimmung der EDA ist eine in der Psychophysiologie etablierte Methode und
wird als eine „leicht zu messende und sehr aussagekräftige psychophysiologische
Variable“ bezeichnet [309], die ein Indikator der emotionalen Aktivierung (positiv/
negativ) ist [309]. Da in emotionalen Situationen die Schweißdrüsen aktiviert werden,
ist diese Aktivierung auch als „emotionales Schwitzen“ bekannt [310]. Diese Reaktion
wird über die Amygdala und den Hippocampus gesteuert [311, 312]. Die Steuerung
der Schweißdrüsen erfolgt ausschließlich über die sympathischen Fasern und kann
willentlich nicht beeinflusst werden [309].
Die
Ableitorte
für
die
EDA
sind
die
Palmae
und
Plantae
mit
hoher
Schweißdrüsendichte, i. e. > 2000/cm2 (sonst 100-200/cm2) [298]. Vorzugsweise wird
die Messung, aufgrund der vergleichsweise dünneren Hornschicht, hypothenar an
der nicht dominanten Hand durchgeführt (s. Abb. 20) [292]. Die Leitfähigkeit wird
durch die Erzeugung einer konstanten Spannung zwischen zwei Elektroden
gemessen. Der Leitwert wird nach dem Ohm’schen Gesetz ermittelt [310]:
U = R x I (Spannung = Widerstand x Strom)
G = 1/R (Leitwert = 1/Widerstand)
66
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
Die Messeinheit ist das Siemens (S). In der Physiologie wird microSiemens (µS)36
verwendet. Die gemessene Stromstärke ist proportional zum Hautleitwert [309].
Die in Ruhe gemessene Leitfähigkeit wird als Hautleitfähigkeitsniveau (skin
conductance level = SCL)37 bezeichnet, die durchschnittlich zwischen 5 - 10 µS liegt
[309].
Bei einer Reizdarbietung, wie z. B. durch einen Duft, tritt eine phasische
Veränderungen der Hautleitfähigkeit (bzw. phasische elektrodermale Aktivität) ein,
die als Hautleitfähigkeitsreaktion/elektrodermale Reaktion (skin conductance reaction
= SCR) bezeichnet wird. Die Amplitude38 steigt und sinkt innerhalb von 5 Sekunden
und zeigt die mentale Aktivierung/Anspannung (s. Abb.19). Dabei steigt der
Hautleitwert sowohl bei negativen, als auch positiven Reaktionen auf einen Reiz. Bei
wiederholter Darbietung desselben Reizes nimmt die Amplitude auf Grund der
Habituation39 (s. auch Teil II, Kap. 1.4.3) ab. Die Hautleitfähigkeit ist interindividuell
unterschiedlich, grundsätzlich gilt: je niedriger das SCL, desto geringer die SCR
[309].
Abb. 19: Aufzeichnung einer phasischen elektrodermalen Aktivität (SCR) [310]
Die Elektroden zur Messung der EDA sind nichtpolarisierbare Ag/AgCl-Elektroden.
Für
die
vorliegende
Studie
wurden,
speziell
für
das
MentalBioScreen
–
Stressmessgerät® K3 entwickelte Elektroden des Typs Vivomed H5 0310 mit
Herstellerbezeichnung V55SG verwendet. Die Kurzzeitelektroden sind mit Solidgel
36
1 µS = 10-6S = 1/1.000.000 S (1S = 1/Ohm)
37
Wird auch als Baseline, Basiswert bezeichnet
Amplitude = Ausschlagwelle
39
Aus dem Lat. „habituell“ bedeutet „Gewöhnung“
38
67
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
gefüllte, 55 mm große, auf einem Strukturvlies fixierte Elektroden. Die Befestigung
mit dem Gerät durch einen Elektrodenkabel erfolgt durch einen Druckknopf [313]. Die
Elektroden sind gesundheitlich unbedenklich und lassen sich nach der Messung
leicht wieder entfernen.
Abb. 20: Palmare Elektrodenbefestigung bei
einer hochbetagten Probandin
Abb. 21: MentalBioScreenStressmessgerät® K3
In der vorliegender Arbeit wurde die Messung mittels MentalBioScreen –
Stressmessgerät® K3 (s. Abb. 21), einem CE-zertifiziertem Medizinprodukt der
Klasse IIa [314] durchgeführt. Die Daten wurden mit Auswertungssoftware
VisualFeedback K3 ausgewertet [314].
Duftfamilien
Die Duftfamilien wurden von der Kneipp GmbH zur Verfügung gestellt (s. Abb. 22).
Die Auswahl der Duftfamilien erfolgte in Anlehnung an die Klassifizierung der Société
Française des Parfumeurs [268]. Dabei handelt es sich um 5 wichtigsten
Duftfamilien: Chypre, Fougère, Floral, Citral und Oriental.
Es wurde eine 5%ige Verdünnung der Duftöle in Dipropylenglycol verwendet. Die
Duftöl-Lösungen wurden für die Darbietung umcodiert: A = Chypre, B = Fougère, C =
Floral, D = Citral, E = Oriental.
Abb. 22: Duftfamilien mit Riechpapierstreifen
68
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
Fragebogen
Für die subjektive Bewertung der Duftfamilien wurden spezielle Fragebogen für die
Hochbetagten konzipiert. Dies erfolgte in Anlehnung an die, in der Psychologie
etablierten, Fragebogen von Watson et al. [315] PANAS (= Positive Affect Negative
Affect Schedule) mit 5-stufigen Beurteilungsskala. Die PANAS-Skala wurde zur
Messung der positiven oder negativen Stimmungen entwickelt, die für die Erhebung
des momentanen, allgemeinen oder retrospektiven (vergangener Tage, Wochen,
Monate) Befinden dient [315, 316].
Bei
dem
speziell
konzipierten
Fragebogen
wurden
Eigenschaftswörter
der
verschiedenen emotionalen Empfindungsdimensionen (s. Teil II, Kap. 5) verwendet:
1. hedonische Valenz (angenehm/positiv oder unangenehm/negativ), 2. Erregung
(aktivierend oder ruhig/passiv/desaktivierend) [284]. Es wurden insgesamt 15 Items
mit einer 5-stufigen Ratingskala (von „gar nicht“ bis „extrem“) gewählt. Anschließend
wurde jede Duftfamilie mit einer Schulnote bewertet (Fragebogen s. Anhang 3.3). Bei
der Auswertung werden den 5 Stufen der Ratingskala die Werte 1 bis 5 zugeteilt (1 =
„gar nicht“ / 2 = „etwas“ / 3 = „mittelmäßig“ / 4 = „sehr“ / 5 = „extrem“). Die ermittelten
Mittelwerte des jeweiligen Items werden in drei Empfindungsdimensionen eingeteilt
und gemittelt. Der Wert gibt die Empfindungsintensität aller Probanden in der
jeweiligen Gruppe (Hochbetagte, junge Erwachsene) an.
Die Items werden nach 3 Empfindungsdimensionen, wie folgt, unterteilt:
Aktivierend – angenehm
Deaktivierend – angenehm
angenehm (1)
beruhigend (2)
Unangenehm
wirkt
negativ
auf
meine
Stimmung (3)
anregend (4)
entspannend (5)
unangenehm (6)
aktivierend (7)
einschläfernd (8)
zu intensiv / penetrant (9)
wirkt positiv auf meine
besänftigend (11)
bedrückend / schwer (12)
auflockernd / leicht (14)
aufdringlich / störrisch (15)
Stimmung (10)
belebend (13)
Tab. 6: Aufteilung der Items nach Empfindungsdimensionen. In Klammern ist die Nummer
des Items im Fragebogen
69
III Experimentell – methodischer Teil
1.3 Vorstudie
Parameter
II
– Korrelation
1 Studiendesign
haut- und psychophysiologischer
1.3.1 Ziel
Die Korrelation der psycho- und hautphysiologischen Parameter war Gegenstand der
Vorstudie II.
1.3.2 Probandenkollektiv
Es wurden 20 weibliche gesunde Studentinnen der Universität Osnabrück im Alter
von 21 – 33 Jahren (M = 27, SD = 3,67) untersucht, die sich in einer Stressphase
(Prüfungsphase) befanden. Probandinnen mit Hautschädigungen an den Unterarmen
wurden ausgeschlossen. Das Probandenkollektiv wurde mit Bezug zur Homogenität,
(Stressoren, Geschlecht, Bildungsniveau etc.) ausgesucht.
1.3.3 Ablauf
Die Untersuchung wurde im April – August 2012 durchgeführt.
Um die Korrelationen der psychophysiologischen und hautphysiologischen Methoden
festzustellen, wurden folgende Parameter erhoben:
Psychophysiologie
Hautphysiologie
EKG 24 Std.
Barriereregeneration nach 24 Std.
40
Barriereintegrität (Tesafilmabrisse)
TICS
Tab 7: Erhobene psycho- und hautphysiologische Parameter
Die
Studie
wurde
Raumtemperierung
unter
von
ca.
stabilen
20°C
klimatischen
und
Bedingungen
Luftfeuchtigkeit
bei
ca.
(konstante
50%)
im
hautphysiologischen Labor an der Universität Osnabrück durchgeführt.
Die Probandinnen wurden aufgefordert 24 Std. vor der Messung und innerhalb der
24 Std. nach der 1. Messung keine Pflegeprodukte an den Unterarmen zu
verwenden. Das Duschen, Sauna-/Solariumbesuche, Sport wurden zwischen der
ersten und der letzten TEWL – Erhebung ebenfalls untersagt.
40
Trierer Inventar zum chronischen Stress
70
III Experimentell – methodischer Teil
Die
Untersuchung
erfolgte
an
1 Studiendesign
zwei
Tagen.
Am
1.
Tag
während
der
Akklimatisierungszeit von 20 Min. wurden die persönlichen Daten der Probandinnen
erhoben (Fragebogen s. Angang 4.2). Für die hautphysiologische Messung wurde
ein Testareal am linken Unterarm markiert. Zeitgleich wurde das EKG Gerät für die
psychophysiologische Messung an der Testperson positioniert. An dem markierten
Testareal wurde der Basiswert für den transepidermalen Wasserverlust (TEWL)
gemessen. Nachfolgend fand eine Barriereschädigung mittels eines Tesafilmabrisses
statt, solange bis der TEWL um das Dreifache des Basiswertes angestiegen ist.
Um das Ausmaß des psychischen Stress zu erfassen wurde ein, in der Psychologie,
standardisierter Fragebogen zum chronischen Alltags-Stress (TICS-Fragebogen s.
Anhang 4.3) ausgefüllt. Die Probandinnen wurden keinem experimentell induziertem
Stress ausgesetzt, sondern wurden in ihrem Studium-/Alltagsleben untersucht.
Die Untersuchung am 1. Tag dauerte ca. 45 Minuten pro Probandin.
Am 2. Tag der Untersuchung wurde das EKG-Gerät abgenommen und nach 20minütigen Akklimatisierung der TEWL gemessen. Die Untersuchung dauerte am 2.
Tag ca. 30 Minuten pro Probandin.
1.3.4 Methoden und Materialien
TEWL – Messung – Evaporimetrie
Der transepidermale Wasserverlust (TEWL) reflektiert den Zustand der Hautbarriere.
Die nichtinvasive und standardisierte Messung des TEWL erfolgte mit dem
Tewameter® TM 300 (Courage & Khazaka, Köln) (s. Abb. 23). Gemessen wird die
entweichende Luftfeuchtigkeit (Wasserverdunstung der Haut) in g/m2/h mittels auf die
Haut aufgelegten Hygrosensoren [317]. Der Basiswert ist individuell unterschiedlich
und dient als Indikator der Barriereintegrität41 [317, 318]. Ein Anstieg des TEWL folgt
einer geschädigten Barrierefunktion [319]. Somit korrelieren der TEWL und der
Zustand der epidermalen Barriere [320, 321].
41
Integrität – aus dem Lat. „integritas“ bedeutet „unversehrt“, „intakt“
71
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
Abb. 23: Tewameter® TM 300 (Courage & Khazaka, Köln)
Barriereintegrität und Barriereregeneration
Um die Barrierereintegrität zu erfassen, wurden die Tesafilmabrisse, die für eine 3fache Erhöhung des TEWL benötigt werden, gezählt. Je besser die Barriereintegrität,
desto mehr Abrisse werden benötigt diese zu zerstören [322]. Für die Abrisse wurde
BlendermTM verwendet.
Die Barriereregeneration entspricht der Normalisierung des TEWL nach erfolgter
Barriereschädigung. Hier wurde 24 Std. nach den Tesafilmabrissen der TEWL
bestimmt. Berechnet wurde die Differenz zwischen dem 3-fachen Erhöhten minus
Basiswert (3-facher Δ-TEWL) und die Differenz zwischen dem Wert nach 24 Stunden
minus Basiswert (Δ-TEWL nach 24 Stunden). Die prozentuale Barriereregeneration
über 24 Std. wurde wie folgt berechnet [323]:
TEWL post Abriss − TEWL nach 24h
x 100
TEWL post Abriss − TEWL Basis
EKG – Messung
Die Herz-Kreislauf-Aktivität wird per Elektrokardiogramm (EKG) erfasst. Diese nicht
invasive Methode findet in der Psychophysiologie breite Verwendung. Da das
kardiovaskuläre System vegetativ reguliert wird, können so objektivierbare
psychophysiologische Daten gewonnen werden [292]. Die Messungen werden als
ein amplitudiges Biosignal aufgezeichnet (s. Abb. 24). Dieses EKG-Signal liegt dabei
zwischen 0,2 – 100 Hz [292, 298]. Die Ableitungen erfolgten in der vorliegenden
72
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
Arbeit mittels Ag/AgCl-Elektroden. Die Ableitorte waren von der Brustwand auf der
linken Seite direkt unter der Brust, sowie auf der rechten Seite oberhalb des
Schlüsselbeins (s. Abb. 28).
Abb. 24: EKG-Signal mit Nomenklatur nach Einthoven. P-Welle = atriale
Erregungsausbreitung (EA), QRS-Komplex = ventrikuläre EA, T-Welle = ventrikuläre
Erregungsrückbildung [324]
Die wichtigen Indikatoren für die Psychophysiologie sind die:

Herzfrequenz (HF, = Herzrate HR) – wird durch Anzahl der Herzschläge
(entspricht R-Zacken) pro Minute bestimmt, dient als Indikator für die
kardiovaskuläre
Veränderung
mit
psychophysiologischen
Reizen,
wie
–
die
Schmerz und Angst [292]

Herzratenvariabilität
Variationsbreite
(HRV,
zwischen
=
den
Herzfrequenzvariabilität)
Herzschlägen,
dient
als
ist
Indikator
für
neurovegetative Veränderungen. Durch psychische Stressoren (Aktivierung
Sympathikus) nimmt die Variationsbreite zu, im Ruhezustand (Ruhe
Parasympathikus) nimmt die Variationsbreite ab [325].
In der vorliegenden Arbeit wurde die EKG-Messung mittels eMotion HRV Sensor
Typ: MT-WBA-1-HRV (Mega Electronics Ltd, Kuopio, Finland) durchgeführt. Die
Daten wurden in Kooperation mit psyrecon research & consulting (Institut für
angewandte Psychophysiologie GmbH) ausgewertet.
73
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
Abb. 25: Tragbares EKG – Messgerät: eMotion HRV Sensor, Typ: MT-WBA-1-HRV
TICS – Fragebogen
Zur Erfassung des psychischen Stresses wurde ein, in der Psychologie, normierter
Fragebogen TICS – Trierer Inventar zum chronischen Stress eingesetzt. Beim TICS
wird dabei ein umfassender Fragebogen mit 57 Items, sog. belastungsspezifische
Skala, der 9 Stressarten umfasst, sowie ein kurzer Fragebogen, sog. ScreeningSkala zum chronischen Stress (SSCS) mit 12 Items, der den chronischen Stress
unspezifisch und global erfasst [326].
Der
TICS
mit
57
Items
umfasst
9
belastungsspezifischen
Stress-Skalen:
Arbeitsüberbelastung, soziale Überbelastung, Erfolgsdruck, Unzufriedenheit mit der
Arbeit, Überforderung bei der Arbeit, Mangel an sozialer Anerkennung, soziale
Spannungen, soziale Isolation, chronische Besorgnis [326].
Für die vorliegende Arbeit wurde der kurze Fragebogen SSCS mit 12 Items
ausgesucht (s. Anhang Kap. 4.3). Erfasst werden dabei 5 verschiedene Arten von
Stress: 1. Chronische Besorgnis, 2. arbeitsbezogene und 3. soziale Überbelastung,
4. Überforderung und 5. Mangel an sozialer Anerkennung [326].
Zur Beantwortung der 12 Items stehen dem Probanden jeweils 5-stufiger Rating (von
„nie“ bis „sehr häufig“) zur Auswahl. Der Proband soll dabei ankreuzen, wie oft er in
den letzten 3 Monaten die jeweilige, im Item beschriebene, Erfahrung gemacht hat.
Bei der Auswertung wird jeder Stufe ein Itemwert (0 bis 4) zugeordnet. Diese
Itemwerte werden im jeweiligen Skala (9 Stress-Skalen des TICS mit 57 Items)
aufsummiert. Hierfür wurde ein spezieller Auswertungsbogen verwendet [326].
74
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
EDA – Messung
 Beschreibung der Methode siehe Teil III, Kapitel 1.2.4
1.4 Hauptstudie II – Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die
epidermale Barriere
1.4.1 Ziel
Bei Hochbetagten wurde der Einfluss der präferierten Duftfamilie auf die
Hautbarriereregeneration
mittels
psycho-
und
hautphysiologischer
Parameter
untersucht.
1.4.2 Probandenkollektiv
Insgesamt
wurden
gesundheitlichen
24
Hochbetagte
Verfassung,
untersucht,
Pflegebedürftigkeit,
die
basierend
Wohnverhältnisse
auf
ihrer
in
zwei
Gruppen, „Selbstständige“ und „Unselbstständige“, unterteilt wurden. Bei den
„selbstständigen“ Hochbetagten handelte es sich um ältere Probanden, die zu Hause
lebten, den Haushalt, Einkauf und andere täglichen Aufgaben selbst erledigten und
keiner
Hilfe
bedurften.
„Unselbstständige“
Hochbetagte
lebten
in
einer
Senioreneinrichtung, bedurften der Voll- oder Teilverpflegung (sog. Betreutes
Wohnen) und waren somit ganz oder teilweise in jedem Lebensbereich auf fremde
Hilfe angewiesen.
Die selbstständigen Hochbetagten wurden aus dem Bekanntenkreis im Raum
Osnabrück (Nds., D) und Leverkusen (NRW, D) rekrutiert.
Die unselbstständigen Hochbetagten waren Bewohner des Seniorenheims „Haus am
Berg Seniorenpflege und -betreuung GmbH & Co. KG“ in Osnabrück.
Es wurden untersucht:

8 selbstständige Hochbetagte (w/m – 5/3) im Alter zwischen 79 – 91 Jahren
(M = 85, SD = 3,93), Hauttyp I – III nach Fitzpatrick.

16 unselbstständige Hochbetagte (w/m – 11/5) im Alter zwischen 77 – 96
Jahren (M = 87, SD = 4,96), Hauttyp I – III nach Fitzpatrick.
Die Ausschlusskriterien beider Gruppen waren:

Demenz- / Alzheimerkranke

Sonstige einwilligungsunfähige Personen
75
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign

Hautveränderungen an Unterarmen

Chronische Hauterkrankungen

Herzschrittmacherpatienten

Sonstige starke psychische und physische Beeinträchtigungen
1.4.3 Ablauf der Untersuchung
Die Untersuchungen wurden bei den selbstständigen Hochbetagten im April 2013,
bei den unselbstständigen Hochbetagten im Zeitraum August – November 2013
durchgeführt.
Die Studie erfolgte einfach verblindet im Crossoverdesign. In der Phase 1 wurde die
Testemulsion A ohne Parfumöl (PÖ) Fougère und in der Phase 2 die Testemulsion B
mit PÖ Fougère angewendet. Die Phasen permutierten. Die Hochbetagten waren
nicht darüber informiert, wann welche Testemulsion angewendet wurde. Die
Testprodukte wurden optisch unkenntlich gemacht, indem sie in identische Behälter
abgefüllt wurden.
Jede Untersuchungsbedingung lief jeweils in zwei Tagen durch. Nach 24 Std.
Erholungszeit wurde die Untersuchung mit der anderen Bedingung identisch
durchgeführt.
Die Untersuchung selbstständiger Hochbetagter erfolgte in ihren Häusern. Dabei
wurde darauf geachtet, dass der entsprechende Untersuchungsraum gelüftet war
und eine möglichst konstante Raumtemperatur hatte. Die Bedingungsdaten wurden
registriert:
bei Probe A
(M ± SD)
bei Probe B
(M ± SD)
Raumtemperatur (°C)
19,4 ± 0,8
19,7 ± 2,4
Luftfeuchtigkeit (%)
52,0 ± 3,0
50,9 ± 4,2
Tab. 8: Mittelwerte der Raumtemperatur ± SD und Luftfeuchtigkeit ± SD bei der
Untersuchung selbstständiger Hochbetagter
Bei der Untersuchung unselbstständiger Hochbetagter wurde im Seniorenheim ein
Zimmer (Behandlungszimmer im OG) zur Verfügung gestellt. Somit wurden die
unselbstständigen Hochbetagten unter gleichen Bedingungen untersucht:
76
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
bei Probe A
(M ± SD)
bei Probe B
(M ± SD)
Raumtemperatur (°C)
21,6 ± 1,6
21,6 ± 1,6
Luftfeuchtigkeit (%)
50,6 ± 3,0
50,0 ± 5,0
Tab. 9: Mittelwerte der Raumtemperatur ± SD und Luftfeuchtigkeit ± SD bei der
Untersuchung unselbstständiger Hochbetagter
Die Probanden wurden aufgefordert 24 Std. vor der Messung und innerhalb der 24
Std. nach der 1. Messung keine Pflegeprodukte an Unterarmen zu verwenden.
Duschen, Saunabesuche oder anstrengende körperliche Aktivitäten ggf. Sport
zwischen der ersten und der letzten TEWL – Erhebung waren untersagt.
Am 1. Tag wurden die Probandendaten erhoben (Fragebogen s. Angang 5.2).
Es wurde ein Testareal für die Messung des TEWL am linken oder rechten Unterarm
des Probanden markiert. Erhoben wurde der TEWL Basiswert. Es folgte die
Barriereschädigung mittels Tesafilmabrisse bis zum dreifachen Anstieg des BasisTEWL. Die EKG – Aufzeichnung erfolgte, wie oben beschrieben, über 24 Stunden.
Anschließend wurde der Proband/die Probandin mit der Testemulsion (A oder B) in
einer vordefinierten Menge von 2g eingecremt: Gesicht, Hals, Dekolleté, Oberarme
(Unterarme wurden ausgelassen). Der Proband erhielt die Anweisung sich selbst vor
dem Schlafengehen noch einmal einzucremen.
Die Untersuchung dauerte am 1. Tag ca. 35 Minuten pro Proband.
Am zweiten Tag wurden erneut Daten für den TEWL erhoben. Das EKG- Gerät
wurde abgenommen. Die Untersuchung dauerte am 2. Tag ca. 15 Minuten pro
Proband.
1.4.4 Methoden und Materialien
TEWL – Messung
Die Bestimmung des TEWL wurde mit dem tragbaren Gerät DermaLab®
Transepidermal Water Loss Module (Cortex Technology ApS, Hadsund, Dänemark)
durchgeführt (s. Abb. 26).
 Beschreibung der Methode siehe Teil III, Kapitel 1.3.4
77
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
Abb. 26: Messung des TEWLs mit DermaLab® Transepidermal Water Loss Module
Barriereintegrität
 Beschreibung der Methode siehe Teil III, Kapitel 1.3.4
Abb. 27: Tesafilmabrisse mit BlendermTM bei einer hochbetagten Probandin. Besonders
deutlich ist auf dem Bild die nachlassende Hautelastizität der Altershaut.
EKG – Messung
 Beschreibung der Methode siehe Teil III, Kapitel 1.3.4
78
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
Abb. 28: Ableitorte des EKG – Messgerätes eMotion HRV Sensor bei einer hochbetagten
Probandin.
Testprodukte
Bei den Testprodukten handelt es sich um eine Ö/W42 - Emulsion. Die Wasserphase
des Produktes lag dabei bei ca. 60%, die Fettphase bei ca. 17%.
Die Grundlage der Testprodukte war identisch, bis auf die Zugabe von dem Parfumöl
(PÖ) Fougère:
Probe A
Testemulsion ohne Duft, Absteigende Deklaration nach INCI43:
Aqua
(Water),
Glycerin,
Prunus
Amygdalus
Dulcis
(Sweet
Almond)
Oil,
Butyrospermum Parkii (Shea Butter), Distarch Phosphate, Cetearyl Alcohol, Glyceryl
Stearate Citrate, Panthenol, Tocopheryl Acetate, Simmondsia Chinensis (Jojoba)
Seed Oil, Persea Gratissima (Avocado) Oil, Behenyl Alcohol, Isopropyl Myristate,
Phytosterols, Olea Europaea (Olive) Fruit Oil, Candelilla Cera, Xanthan Gum,
Caprylyl Glycol, Glyceryl Caprylate, p-Anisic-Acid, Tocopherol
42
Ö/W – Öl in Wasser
INCI - International Nomenclature of Cosmetic Ingredients (Dt.: Internationale Nomenklatur für
kosmetische Inhaltsstoffe)
43
79
III Experimentell – methodischer Teil
1 Studiendesign
Probe B
Testemulsion mit Duft, Deklaration nach INCI:
identisch mit Probe A + 0,05 PÖ Fougere (MS 01379)
Die Konzentration der Parfümierung richtete sich nach den Vortestungen an jungen
(N=10) und älteren (N=5) Probanden.
Die Zusammensetzung des Parfümöls Fougère war wie folgt:
Lavandin Abrialis H.E.
45
Lavande Abs.
10
Linalyl Acetat
210
Petitgrain H.E.
42
Florol
42
Geranium Egypte H.E.
20
Bergamote H.E. (sans Furocoumarine)
210
Citron H.E.
84
Coumarine
75
Styrallyl Acetate
30
Mousse synth LRG 1201
55
Patchouly H.E.
86
Mousse Arbre abs. (non IFRA)
20
DPG
71
Total
1.000
Tab. 10: Rezeptur des Parfümöls Fougère
80
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
2 Ergebnisse
2.1 Vorstudie I – Allgemeines Riechvermögen
Populationsmerkmale junger Erwachsener und Hochbetagter
Alter
N
Mittelwert
SD
junge
weiblich
28
5,6
24
Erwachsene
männlich
34
3,8
6
86
5,1
23
84
4,8
7
junge Erwachsene
29
5,6
30
Hochbetagte
86
5,0
30
Hochbetagte weiblich
männlich
Familienstand
Ledig
Junge Erwachsene
14
Zusammenlebend
9
Hochbetagte
2
0
Verheiratet
Verwitwet
Geschieden
6
1
0
10
16
2
Raucher
Ja
Nein
Gelegentlich
Junge Erwachsene
6
22
1
Hochbetagte
1
29
0
Tab. 11: Geschlechtsbezogene Altersverteilung (Mittelwert ± SD), sowie Familienstand und
Raucherstatus junger Erwachsener und Hochbetagter
81
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Schwellen-, Diskriminations- und Identifikationstest
Im Mittel sind die Schwellen-, Diskriminations- und Identifikationswerte der
Hochbetagten hochsignifikant (p = .000, Mann-Whitney-U-Test) niedriger als die
junger Erwachsener (Abb. 29).
Abb. 29: Mittelwerte ± SD der Schwellen-, Diskriminations- und Identifikationstests von
jungen Erwachsenen ☐ (29 ± 5,6 Jahre ; N=30) und Hochbetagten ☐ (86 ± 5,0 Jahre ; N =
30)
82
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
SDI von jungen Erwachsenen und Hochbetagten
Der SDI – Wert der Hochbetagten ist hochsignifikant niedriger (p = .000, MannWhitney-U-Test) als der junger Erwachsener (Abb. 30).
Abb. 30: Boxplots der SDI (Mediane inkl. Quantile) junger Erwachsener ☐ (29 ± 5,6 Jahre;
N = 30) im Vergleich zu dem der Hochbetagten ☐ (86 ± 5,0 Jahre ; N = 30)
Im Vergleich unterscheiden sich beide Gruppen hochsignifikant (p < .001): Im
Mittel
ist
die
Schwelle
der
Geruchswahrnehmung,
gefolgt
von
der
Geruchsdiskrimination und -identifikation bei Hochbetagten hochsignifikant
niedriger, als bei jungen Erwachsenen.
83
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
2.2 Hauptstudie I – Duftpräferenz
Populationsmerkmale junger Erwachsener und Hochbetagter
Alter
N
Mittelwert
SD
junge
weiblich
34
10,2
15
Erwachsene
männlich
34
5,0
13
83
5,0
26
81
5,7
4
junge Erwachsene
34
8,0
28
Hochbetagte
83
5,0
30
Ledig
Zusammenlebend
Verheiratet
Verwitwet
Junge Erwachsene
28
1
9
0
Hochbetagte
2
0
8
20
Ja
Nein
Gelegentlich
Junge Erwachsene
0
26
2
Hochbetagte
1
29
0
Hochbetagte weiblich
männlich
Familienstand
Raucher
Tab. 12: Geschlechtsbezogene Altersverteilung (Mittelwerte ± SD), Familienstand und
Raucherstatus junger Erwachsener und Hochbetagter
84
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Duftpräferenz Hochbetagter und junger Erwachsener
Die Abbildungen 31 (Hochbetagte) und 32 (junge Erwachsene) stellen die
Präferenzen für Duftfamilien dar, die anhand eines dafür entwickelten Fragebogens
erfasst wurden. Die 5-stufige Ratingskala (1=„gar nicht“/ 2=„etwas“/ 3=„mittelmäßig“/
4=„sehr“/ 5=„extrem“) der 15 Items wurde in drei Empfindungsdimensionen (ED)
eingeteilt.
Abb. 31: Vergleichende Darstellung der subjektiven Duftempfindung für 5 Duftfamilien
Hochbetagter (83 ± 5,0 Jahre; N = 30). X-Achse entspricht drei ED: aktivierend-angenehm,
deaktivierend-angenehm, unangenehm. Y-Achse entspricht dem Mittelwert der Ratingskala.
Je höher der Wert der ED „Aktivierend-angenehm“ und „Deaktivierend-angenehm“ und
niedriger der ED „Unangenehm“ war, umso größer war die individuelle Präferenz für eine
Duftfamilie. Umgekehrt galt: je höher der Wert der ED „Unangenehm“ war, desto negativer
wurde diese Duftfamilie bewertet.
Die Duftfamilie Fougère empfanden die meisten (19 von 30) Hochbetagten als
aktivierend-angenehm, gefolgt von den Duftfamilien Oriental und Citral, die
gleich bewertet als aktivierend-angenehm wurden. Duftfamilien Chypre und
Floral wurden beide gleich stark aktivierend-angenehm empfunden. Am
unangenehmsten wurde die Duftfamilie Citral (8 von 30) bewertet.
85
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Abb. 32: Vergleichende Darstellung der subjektiven Duftempfindung für 5 Duftfamilien junger
Erwachsener (34 ± 8,0 Jahre; N = 28). X-Achse entspricht drei ED: aktivierend-angenehm,
deaktivierend-angenehm, unangenehm. Y-Achse entspricht dem Mittelwert der Ratingskala.
Je höher der Wert der ED „Aktivierend-angenehm“ und „Deaktivierend-angenehm“ und
niedriger der ED „Unangenehm“ war, umso größer war die individuelle Präferenz für eine
Duftfamilie. Umgekehrt galt: je höher der Wert der ED „Unangenehm“ war, desto negativer
wurde diese Duftfamilie bewertet.
Die meisten (22 von 28) jungen Erwachsenen empfanden die Duftfamilie Citral
als aktivierend-angenehm und Oriental als deaktivierend-angenehm. Am
unangenehmsten wurde die Duftfamilie Fougère (17 von 28) empfunden.
Die ED der Hochbetagten unterscheidet sich deutlich von der der jungen
Erwachsenen: Während Hochbetagte die Duftfamilie Fougère präferieren und
Citral als unangenehm empfinden, präferieren junge Erwachsene Citral und
lehnen Fougère eher ab.
86
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Subjektive Bewertung der Duftfamilien
Subjektiv bewerteten junge Erwachsenen (34 ± 8,0 Jahre; N=28) die untersuchten
Duftfamilien anders als die Hochbetagten (83 ± 5,0 Jahre; N=30). Die Duftfamilien
Chypre und Fougère wurden von Hochbetagten hochsignifikant besser bewertet (p =
.000, Mann-Whitney-U-Test) als von den jungen Erwachsenen (Abb. 33).
Abb. 33: Bewertung der Duftfamilien nach Schulnotensystem (1 = sehr gut…6 =
ungenügend) junger Erwachsener ☐ (34 ± 8,0 Jahre; N=28) und Hochbetagter ☐ (83 ± 5,0
Jahre ; N=30). Dargestellt sind die Mittelwerte ± SD. Je höher der Balken, desto schlechter
die Note.
87
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Subjektive Bewertung der Duftfamilien innerhalb der Gruppe der Hochbetagten
Abbildung 34 stellt die Bewertung der Duftfamilien innerhalb der Gruppe der
Hochbetagten dar. Dabei wurde die Duftfamilie Fougère signifikant besser bewertet
als Floral (p = .007; Wilcoxon-Test) und Citral (p = .009; Wilcoxon-Test). Auch die
Duftfamilie Chypre wurde signifikant besser bewertet als Floral (p = .016; WilcoxonTest).
Abb. 34: Boxplots der Bewertung der Duftfamilien nach Schulnotensystem (1 = sehr gut…6
= ungenügend) Hochbetagter (83 ± 5,0 Jahre ; N=30). Je höher der Median, desto schlechter
die Note.
88
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Subjektive Bewertung der Duftfamilien innerhalb der Gruppe der jungen
Erwachsenen
Abbildung 35 stellt die Bewertung der Duftfamilien innerhalb der Gruppe der jungen
Erwachsenen dar. Dabei wurde die Duftfamilie Citral signifikant besser bewertet als
Chypre (p = .001), Fougère (p = .000) und Floral (p = .019) (Wilcoxon-Test).
Duftfamilie Chypre wurde signifikant schlechter bewertet als Oriental (p = .002);
Duftfamilie Fougère signifikant schlechter bewertet als Floral (p = .026) und Oriental
(p = .000); Duftfamilie Floral signifikant schlechter bewertet als Oriental (p = .038)
(Wilcoxon-Test).
Abb. 35: Boxplots (Mediane inkl. Quantile) der Bewertung der Duftfamilien nach
Schulnotensystem (1 = sehr gut…6 = ungenügend) junger Erwachsener (34 ± 8,0 Jahre;
N=28). Je höher der Median, desto schlechter die Note.
89
III Experimentell – methodischer Teil

2 Ergebnisse
Die Hochbetagten bewerteten die Duftfamilie Fougère am besten, die jungen
Erwachsenen dagegen hochsignifikant schlechter. Ein hochsignifikanter
Unterschied zwischen den beiden Gruppen liegt bei Chypre und Fougère.

Die Analyse der subjektiven Bewertung innerhalb der Gruppe Hochbetagter
zeigt einen sehr signifikanten Unterschied zwischen den Duftfamilien
Fougère und Floral (p < .01), sowie Fougère und Citral (p < .01). Chypre
wurde signifikant besser als Floral (p ≤ .05) bewertet.
Die untersuchten Hochbetagten präferierten die Duftfamilie Fougère.

Die Analyse der subjektiven Bewertung innerhalb der Gruppe junger
Erwachsener zeigt einen sehr signifikanten Unterschied zwischen den
Duftfamilien Chypre und Citral, sowie Chypre und Oriental (p < .01); einen
hochsignifikanten Unterschied zwischen Fougère und Citral, sowie Fougère
und Oriental (p < .001); einen signifikanten Unterschied zwischen Fougère
und Floral, Floral und Citral, sowie Floral und Oriental (p ≤ .05).
Die untersuchten jungen Erwachsenen präferierten die Duftfamilie Citral.
90
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Hautleitfähigkeitsniveau (= SCL44) junger Erwachsener und Hochbetagter
Der SCL junger Erwachsener (34 ± 8,0 Jahre; N=28) und Hochbetagter (83 ± 5,0
Jahre; N=30) ist der Abbildung 36 zu entnehmen. Der SCL Hochbetagter ist
signifikant niedriger als der junger Erwachsener (p = .009, Mann-Whitney-U-Test).
Abb. 36: Boxplots der SCL (Mediane inkl. Quantile) junger Erwachsener ☐ (34 ± 8,0 Jahre;
N=28) und Hochbetagter ☐ (83 ± 5,0 Jahre; N=30)
44
SCL = skin conductance level = Hautleitfähigkeitsniveau
91
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Vergleichende Darstellung der Hautleitfähigkeitsreaktion (= SCR45) einzelner
Duftfamilien
Die Δ-SCR junger Erwachsener (34 ± 8,0 Jahre; N=28) und die der Hochbetagten
(83 ± 5,0 Jahre; N=30) sind der Abbildung 37 zu entnehmen. Der Δ-SCR der
Hochbetagten ist unisono signifikant niedriger als der junger Erwachsener (p < .01,
Mann-Whitney-U-Test).
Abb. 37: Δ-SCR für Duftfamilien bei jungen Erwachsenen ☐ (34 ± 8,0 Jahre; N=28) und
Hochbetagten ☐ (83 ± 5,0 Jahre; N=30), Dargestellt sind die Mittelwerte ± SD.
45
SCR = skin conductance reaction = Hautleitfähigkeitsreaktion = elektrodermale Reaktion
92
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Hautleitfähigkeitsreaktion Hochbetagter
Abbildung 38 fasst die Ergebnisse der Δ-SCR für einzelne Duftfamilien innerhalb der
Gruppe Hochbetagter zusammen. Zwischen Δ-SCR und den Duftfamilien besteht
kein signifikanter Unterschied (Wilcoxon-Test).
Abb. 38: Boxplots (Mediane inkl. Quantile) der Δ - SCR für einzelne Duftfamilien (s. XAchse) Hochbetagter (83 ± 5,0 Jahre; N = 30)
93
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Hautleitfähigkeitsreaktion junger Erwachsener
Die Δ-SCR für einzelne Duftfamilien innerhalb der Gruppe junger Erwachsener sind
der Abbildung 39 zu entnehmen. Zwischen Δ-SCR und den einzelnen Duftfamilien
bestehen signifikante Unterschiede: Oriental und Chypre (p = .044), Oriental und
Fougère (p = .019), Oriental und Citral (p = .048), Oriental und Floral (p = .005)
(Wilcoxon-Test).
Abb. 39: Boxplots (Mediane inkl. Quantile) der Δ - SCR für einzelne Duftfamilien (s. XAchse) junger Erwachsener (34 ± 8,0 Jahre; N=28)
94
III Experimentell – methodischer Teil

2 Ergebnisse
Das SCL der Hochbetagten ist (sehr)-signifikant niedriger als das SCL der
jungen Erwachsenen (p < .01).

Bei der Darbietung der Duftfamilien ist die Δ - SCR bei den Hochbetagten
(sehr)-signifikant niedriger als bei den jungen Erwachsenen (p < .01).

Innerhalb der Gruppe der Hochbetagten besteht kein signifikanter
Unterschied zwischen den Duftfamilien bei der Δ - SCR.

Innerhalb
der
Gruppe
junger
Erwachsener
bestehen
signifikante
Unterschiede zwischen den Duftfamilien Oriental und Chypre, Oriental und
Fougère, Oriental und Citral (p ≤ .05), sowie ein sehr signifikanter
Unterschied zwischen Oriental und Floral (p < .01).
95
III Experimentell – methodischer Teil
2.3 Vorstudie
Parameter
II
– Korrelation
2 Ergebnisse
haut- und psychophysiologischer
Populationsmerkmale der Probandengruppe
Das Probandenkollektiv wurde innerhalb der Universität Osnabrück rekrutiert. 18 von
20 rekrutierten (90% d. F.) Studentinnen studierten Gesundheitswissenschaften und
entsprachen dem Hauttyp I bis II nach Fitzpatrick. 10 von 20 (50% d. F.)
Probandinnen übten neben dem Studium eine Nebentätigkeit aus. 15 (75% d. F.)
Probandinnen standen, laut Selbsteinschätzung, zum Untersuchungszeitraum unter
Stress. Weitere Daten sind der Tabelle 13 zu entnehmen:
Weibliche Studentinnen
N
Alter
Familienstand
Raucher
20
Mittelwert
27
SD
3,7
Ledig
12
Verheiratet
2
Zusammenlebend
6
Nichtraucher
14
Raucher
3
Gelegenheitsraucher
3
Tab. 13: Populationsmerkmale der Studentinnen
96
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Hautphysiologische Daten
Abbildung 40 gibt den Basis-TEWL am Unterarm, Δ-TEWL nach den Tesafilmabrissen und Δ-TEWL nach 24 Stunden der untersuchten Studentinnen wieder.
Abb. 40: Hautphysiologischen Daten der Probandinnen (21 ± 3,7 Jahre, N = 20). BasisTEWL ± SD, Δ-TEWL ± SD nach den Abrissen (= 3-facher Δ-TEWL) und Δ-TEWL nach 24
Stunden, ± SD
97
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Korrelationen der haut- und psychophysiologischen Parameter
Abbildung 41 stellt die Korrelation zwischen der Barriereregeneration (in % nach 24
Std.) und der diurnalen HRV dar. Zwischen den beiden Parametern wurde ein
linearer Zusammenhang (= Korrelation) festgestellt (r = .60946, nach Pearson).
Abb. 41: Korrelation zwischen Barriereregeneration nach 24 Std. und HRV am Tag der
untersuchten Probandinnen (21 ± 3,7 Jahre, N = 20) [psyrecon research & consulting]
46
deutliche Korrelation: 0,5 < r ≤ 0,8
98
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Abbildung 42 stellt die Korrelation zwischen der Barriereregeneration (in % nach 24
Std.) und der nocturnalen HRV dar. Zwischen den beiden Parametern wurde ein
linearer Zusammenhang festgestellt (r = .519, nach Pearson).
Abb. 42: Korrelation zwischen der Barriereregeneration nach 24 Std. und der HRV in der
Nacht der Probandinnen (21 ± 3,7 Jahre, N = 20) [psyrecon research & consulting]
Zwischen
den
haut-
und
psychophysiologischen
Parametern
„Barriereregeneration und HRV am Tag“ und „Barriereregeneration und HRV in
der Nacht“ bestehen deutliche lineare Zusammenhänge (0,5 < r ≤ 0,8) bei
jungen Probandinnen.
99
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
2.4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale
Barriere
Die Hauptzielgruppe der Hauptstudie II waren die unselbstständigen Hochbetagten
(UH). Selbstständig lebende Hochbetagten (SH) wurden als Kontrollgruppe
herangezogen.
Populationsmerkmale der Probandengruppen SH und UH
Alter
N
Mittelwert
SD
weiblich
85
4,9
5
männlich
84
2,3
3
weiblich
88
4,0
11
männlich
85
6,7
5
SH
85
3,9
8
UH
87
4,9
16
Verheiratet
Verwitwet
Geschieden
Ledig
SH
4
4
0
0
UH
1
13
1
1
Ja
Nein
Gelegentlich
SH
1
7
0
UH
0
16
0
SH
UH
Familienstand
Raucher
Tab. 14: Geschlechtsbezogene Altersverteilung Mittelwert ± SD, sowie Familienstand und
Raucherstatus unselbstständiger Hochbetagter (UH) und selbstständiger Hochbetagter (SH)
100
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Hautphysiologische Parameter
Barriereregeneration von SH und UH unter dem Einfluss einer PÖ-freien
Testemulsion
Basis-TEWL und Δ-TEWL nach den Tesafilmabrissen sind in beiden Gruppen
vergleichbar. Hingegen ist der Δ-TEWL nach 24 Stunden bei den SH niedriger als bei
den UH unter dem Einfluss einer PÖ-freien Testemulsion (Probe A) (Abb. 43).
Abb. 43: Hautphysiologischen Daten bei Probe A (Testemulsion ohne PÖ) von SH ☐ (85 ±
3,9 Jahre, N = 8) und UH ☐ (87 ± 4,9 Jahre, N = 16). Basis-TEWL, Δ-TEWL nach den
Abrissen (= 3-facher Δ-TEWL) und Δ-TEWL nach 24 Stunden mit ± SD
101
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Barriereregeneration von SH und UH unter dem Einfluss der Fougère-haltigen
Testemulsion
Basis-TEWL, Δ-TEWL nach den Tesafilmabrissen und Δ-TEWL nach 24 Stunden
sind in beiden Gruppen unter dem Einfluss einer Fougère-haltigen Testemulsion
(Probe B) vergleichbar (Abb. 44).
Abb. 44: Hautphysiologischen Daten bei Probe B (Testemulsion mit PÖ Fougère) von SH ☐
(85 ± 3,9 Jahre, N = 8) und UH ☐ (87 ± 4,9 Jahre, N = 16). Basis-TEWL, Δ-TEWL nach den
Abrissen (= 3-facher Δ-TEWL) und Δ-TEWL nach 24 Stunden mit ± SD
102
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Barriereregeneration nach 24 Std. bei SH und UH
Probandengruppe
SH
Testemulsion Mittelwert
Probe A
81,3
Probe B
81,0
Maximal
91,2
93,4
Minimal
62,3
58,5
SD
9,3
12,1
UH
Probe A
Probe B
75,4
94,6
5,3
43,1
19,4
14,7
52,7
70
Tab. 15: Barriereregeneration in % 24h nach den Abrissen mit 3-facher Erhöhung des TEWL
bei SH (85 ± 3,9 Jahre, N = 8) und UH (87 ± 4,9 Jahre, N = 16) unter Probe A (Testemulsion
ohne PÖ) und Probe B (Testemulsion mit PÖ Fougère). Mittel-, Minimum- und
Maximumwerte, sowie ± SD
Barriereregeneration bei UH unter dem Einfluss einer PÖ-freien und Fougèrehaltigen Testemulsion
Abbildung 45 stellt die Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) von UH unter dem
Einfluss einer PÖ-freien (Probe A) oder einer Fougère-haltigen (Probe B)
Testemulsion dar. Unter dem Einfluss der Fougère-haltigen Testemulsion ist die
Barriereregeneration (sehr)- signifikant schneller als unter dem Einfluss der PÖ-freien
Testemulsion (70% vs. 53% Regeneration nach 24 Std.; Wilcoxon-Test).
Abb. 45: Boxplots (Mediane inkl. Quantile) der Barriereregeneration bei UH (87 ± 4,9 Jahre,
N = 16) unter dem Einfluss von Probe A (Testemulsion ohne PÖ) oder B (Testemulsion mit
PÖ Fougère)
103
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Barriereregeneration bei SH unter dem Einfluss einer PÖ-freien oder Fougèrehaltigen Testemulsion
Abbildung 46 stellt die Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) der SH unter dem
Einfluss einer PÖ-freien oder Fougère-haltigen Testemulsion dar. Die Barriere
regenerierte unter dem Einfluss beider Emulsionen gleich schnell, i.e. 81%. Es
bestand kein signifikanter Unterschied (Wilcoxon-Test).
Abb. 46: Boxplots (Mediane inkl. Quantile) der Barriereregeneration bei SH (85 ± 3,9 Jahre,
N = 8) unter dem Einfluss von Probe A (Testemulsion ohne PÖ Fougère) oder B
(Testemulsion mit PÖ Fougère)
104
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Barriereregeneration bei SH und UH unter dem Einfluss einer PÖ-freien
Testemulsion
Abbildung 47 stellt vergleichend die Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) der
beiden Gruppen dar. Die Barriere regenerierte in 24 Std. bei den UH hochsignifikant
langsamer als bei den SH (p = .000, Mann-Whitney-U – Test).
Abb. 47: Boxplots (Mediane inkl. Quantile) der Barriereregeneration von selbstständigen
Hochbetagten (SH) ☐ (85 ± 3,9 Jahre; N = 8; BR = 81%) und unselbstständigen
Hochbetagten (UH) ☐ (87 ± 4,9 Jahre; N = 16; BR = 53%) unter dem Einfluss von Probe A
(Testemulsion ohne PÖ Fougère)
105
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Barriereregeneration bei SH und UH unter dem Einfluss einer Fougère-haltigen
Testemulsion
Abbildung 48 stellt vergleichend die Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) der
beiden Gruppen unter dem Einfluss einer Fougère-haltigen Testemulsion dar. Die
Barriere regenerierte bei den UH in 24 Std. langsamer als bei den SH (p = .076,
Mann-Whitney-U – Test).
Abb. 48: Boxplots (Mediane inkl. Quantile) der Barriereregeneration nach 24h von
selbstständigen Hochbetagten (SH) ☐ (85 ± 3,9 Jahre; N = 8; BR = 81%) und
unselbstständigen Hochbetagten (UH) ☐ (87 ± 4,9 Jahre; N = 16; BR = 70%) unter dem
Einfluss von Probe B (Testemulsion mit PÖ Fougère)
106
III Experimentell – methodischer Teil

Die
Barriereregeneration
2 Ergebnisse
ist
bei
den
selbstständigen
Hochbetagten
hochsignifikant schneller als bei den unselbstständigen Hochbetagen (p <
.001).

Unter dem Einfluss einer Fougère-haltigen Emulsion regeneriert die Barriere
bei den UH (sehr)-signifikant schneller als unter dem Einfluss der
Negativkontrolle (PÖ-freie Emulsion) (p < .01): 70%ige vs. 53%ige
Regeneration 24h nach Barriereschädigung mittels Abrissen bis zum 3fachem Anstieg des TEWL.

Die Barriere der SH regeneriert nicht nur schneller als bei den UH, sondern
ist durch die Applikation der verwendeten Emulsionzubereitungen nicht
beeinflussbar (81% Regeneration in 24h nach Barriereschädigung mittels
Tesafilm-Abrissen bis zum 3-fachem Anstieg des TEWL).
107
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Barriereintegrität
Anzahl der Abrisse bei SH und UH
SH
Probe A
Probe B
Mittelwert
48
51
UH
Probe A
Probe B
18
16
Maximal
80
75
Minimal
20
31
SD
21,2
12,3
25
27
10
7
4,0
5,5
Tab. 16: Anzahl der Abrisse bei selbstständigen Hochbetagten (SH) (85 ± 3,9 Jahre; N = 8)
und unselbstständiger Hochbetagter (UH) (87 ± 4,9 Jahre; N = 16) unter Probe A
(Testemulsion ohne PÖ) und B (Testemulsion mit PÖ Fougère). Mittel-, Minimum- und
Maximumwerte, sowie ± SD
Barriereintegrität von SH und UH unter dem Einfluss einer PÖ-freien oder einer
Fougère-haltigen Emulsion
Abbildung 49 gibt die Anzahl der Abrisse der SH und UH unter dem Einfluss PÖfreien oder Fougère-haltigen Emulsion wieder. Die Anzahl der Abrisse bei SH ist
hochsignifikant niedriger als bei UH unter dem Einfluss beider Testemulsionen (p =
.000, Mann-Whitney-U – Test).
Abb. 49: Barriereintegrität von SH ☐ (85 ± 3,9 Jahre; N = 8) und UH ☐ (87 ± 4,9 Jahre; N =
16) unter Probe A (Testemulsion ohne PÖ) und B (Testemulsion mit PÖ Fougère)
108
III Experimentell – methodischer Teil

2 Ergebnisse
Die Anzahl der Tesafilm-Abrisse reflektiert die Barriereintegrität. Zwischen
16 (unter dem Einfluss der PÖ-freien Testemulsion) und 18 (unter dem
Einfluss der Fougère-haltigen Testemulsion) Tesafilm-Abrisse wurden bei
den UH benötigt, um einen Barriereschaden mit einem 3-fach erhöhten
TEWL zu erreichen.

Zwischen 48 (unter dem Einfluss der PÖ-freien Testemulsion) und 51 (unter
dem Einfluss der Fougère-haltigen Testemulsion) Tesafilm-Abrisse wurden
bei den SH benötigt, um einen Barriereschaden mit einem 3-fach erhöhten
TEWL zu erreichen.

Bei den UH wurden hochsignifikant weniger Tesafilm-Abrisse als bei den
SH benötigt (p < .001), um einen Barriereschaden mit einem 3-fach erhöhten
TEWL
zu
erreichen.
Da
die
Anzahl
der
Tesafilm-Abrisse
die
Barriereintegrität reflektiert, ist davon auszugehen, dass die SH eine
signifikant bessere Barriereintegrität aufweisen als UH.
109
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Korrelationen zwischen haut- und psychophysiologischen Parametern
Die Korrelationen zwischen den haut- und psychophysiologischen Parametern
werden im Folgenden nur von UH, der Hauptzielgruppe der Studie, dargestellt.
Korrelationen unter Einfluss von PÖ-freien Testemulsion
Der Tabelle 17 sind die Korrelationswerte zwischen der Barriereregeneration (in %
nach 24 Std.) und der mittleren HF, sowie der HRV unter dem Einfluss PÖ-freien
Testemulsion zu entnehmen. Präsentiert werden nur die Korrelationen ab deutlichem
(0,5 ≤ r ≤ 0,8 nach Pearson) und hohem (0,8 < r ≤ 1,0 nach Pearson) linearen
Zusammenhang.
Korrelationen
Mittlere HF-
Regeneration Pearson-Korrelation
Probe-A
Mittlere HF
Pearson-Korrelation
Probe-A Tag
Sig. (2-seitig)
N
HRV
Regeneration
Probe-A
HRV
Probe-A
Probe-A
Probe-A
Tag
Probe-A Tag
Nacht
Nacht
1
Sig. (2-seitig)
N
Mittlere HF
16
-,531
-,531
-,016
-,590*
,509
,051
,957
,026
,063
14
14
14
14
,355
**
,067
,213
,001
,819
1
,051
,783
14
14
14
14
14
-,016
,355
1
,162
,485
,957
,213
,579
,079
14
14
14
14
14
-,590*
,783**
,162
1
-,076
,026
,001
,579
14
14
14
14
14
HRV Probe-A Pearson-Korrelation
,509
,067
,485
-,076
1
Nacht
,063
,819
,079
,795
14
14
14
HRV Probe-A Pearson-Korrelation
Nacht
Sig. (2-seitig)
N
Mittlere HF
Pearson-Korrelation
Probe-A
Sig. (2-seitig)
Nacht
N
Sig. (2-seitig)
N
14
*. Korrelation ist bei Niveau 0,05 signifikant (zweiseitig).
**. Korrelation ist bei Niveau 0,01 signifikant (zweiseitig).
,795
14
Tab. 17: Korrelationen zwischen Barriereregeneration in % nach 24 Std. und mittleren HF,
sowie HRV unter Probe A (Testemulsion ohne PÖ)
110
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Nocturnale mittlere HF – Barriereregeneration unter dem Einfluss PÖ-freien
Testemulsion
Abbildung 50 zeigt Korrelation zwischen der nocturnalen mittleren HF und der
Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) unter dem Einfluss einer PÖ-freien
Testemulsion. Zwischen den beiden Parameter wurde ein deutlicher linearer
Zusammenhang festgestellt (r = .59047, nach Pearson).
Abb. 50: Korrelation zwischen nocturnalen mittleren HF und der Barriereregeneration in %
nach 24 Std. unter dem Einfluss von Probe A (Testemulsion ohne PÖ)
47
deutliche Korrelation: 0,5 < r ≤ 0,8
111
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Korrelationen unter Einfluss von Fougère-haltigen Testemulsion
Der Tabelle 18 sind Korrelationswerte zwischen der Barriereregeneration (in % nach
24 Std.) und der mittleren HF, sowie der HRV unter dem Einfluss einer Fougèrehaltigen Testemulsion zu entnehmen. Dargestellt werden nur Korrelationen mit
deutlichem (0,5 ≤ r ≤ 0,8 nach Pearson) und hohem (0,8 < r ≤ 1,0 nach Pearson)
linearen Zusammenhang.
Korrelationen
Mittlere HF
Regeneration Pearson-Korrelation
Probe-B
Mittlere HF
Pearson-Korrelation
Probe-B Tag
Sig. (2-seitig)
N
HRV
Regeneration
Probe-B
HRV
Probe-B
Probe-B
Probe-B
Tag
Probe-B Tag
Nacht
Nacht
1
Sig. (2-seitig)
N
Mittlere HF
16
**
-,754
-,754**
-,028
-,475
,066
,001
,922
,073
,814
15
15
15
15
,156
**
-,145
,579
,003
,605
1
,001
,718
15
15
15
15
15
-,028
,156
1
,351
,272
,922
,579
,200
,327
15
15
15
15
15
-,475
,718**
,351
1
-,177
,073
,003
,200
15
15
15
15
15
HRV Probe-B Pearson-Korrelation
,066
-,145
,272
-,177
1
Nacht
,814
,605
,327
,529
15
15
15
HRV Probe-B Pearson-Korrelation
Tag
Sig. (2-seitig)
N
Mittlere HF
Pearson-Korrelation
Probe B
Sig. (2-seitig)
Nacht
N
Sig. (2-seitig)
N
15
**. Korrelation ist bei Niveau 0,01 signifikant (zweiseitig).
,529
15
Tab. 18: Korrelationen zwischen Barriereregeneration in % nach 24 Std. und mittleren HF,
sowie HRV unter dem Einfluss von Probe B (Testemulsion mit PÖ Fougère)
112
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Diurnale mittlere HF – Barriereregeneration unter dem Einfluss einer Fougèrehaltigen Testemulsion
Abbildung 51 zeigt Korrelation zwischen diurnalen mittleren HF und der
Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) unter dem Einfluss Fougère-haltigen
Testemulsion. Es besteht ein deutlicher linearer Zusammenhang zwischen den
beiden Parametern (r = .754, nach Pearson).
Abb. 51: Korrelation zwischen diurnalen mittleren HF und der Barriereregeneration in %
nach 24 Std. unter Probe B (Testemulsion mit PÖ Fougère)
113
III Experimentell – methodischer Teil
2 Ergebnisse
Korrelationen zwischen mittleren HF und Barriereregeneration:

Bei den UH besteht unter dem Einfluss einer PÖ-freien Testemulsion
zwischen der Barriereregeneration nach 24 Std. und der mittleren HF am
Tag kein linearer Zusammenhang, wohl aber ein deutlicher linearer
Zusammenhang in der Nacht (r = .590, nach Pearson).

Bei den UH besteht unter dem Einfluss einer Fougère-haltigen Testemulsion
zwischen der Barriereregeneration nach 24 Std. und der mittleren HF am
Tag ein deutlicher linearer Zusammenhang (r = .754, nach Pearson), aber
kein linearer Zusammenhang in der Nacht.
Korrelation zwischen HRV und Barriereregeneration:

Unter
dem
Einfluss
Barriereregeneration
PÖ-freien
nach
24
Testemulsion
Std.
und
der
besteht
HRV
kein
zwischen
linearer
Zusammenhang.

Unter dem Einfluss Fougère-haltigen Testemulsion besteht zwischen
Barriereregeneration
nach
24
Std.
und
der
HRV
kein
linearer
Zusammenhang.
114
IV Diskussion
1 Vorstudie I – Testung des allgemeinen Riechvermögens
IV Diskussion
1 Vorstudie I – Testung des allgemeinen Riechvermögens
Ziel dieser Vorstudie war das allgemeine Riechvermögen der Hochbetagten zu
untersuchen. Die Kontrollgruppe waren junge Erwachsene im Durchschnittsalter von
29 Jahren. Im Vergleich zu den jungen Erwachsenen war bei den Hochbetagten das
Riechvermögen hochsignifikant herabsetzt. Die Gegenüberstellung in Abbildung 50
zeigt die ermittelten Testwerte beider Gruppen mit den Normwerten für die
Testbatterie Sniffin‘ Sticks [303, 305, 307] im Vergleich.
Abb. 50: Testwerte junger Erwachsener ☐ (29 ± 5,6 Jahre; N = 30) und Hochbetagter ☐
(86 ± 5,0 Jahre; N = 30) gegenüber der Normwerte ☐. Schwellen-, Diskriminations-,
Identifikationstest, sowie SDI
Im Vergleich zu den normosmisch jungen Erwachsenen, waren die untersuchten
Hochbetagten hyposmisch (s. Abb. 50). 15 Hochbetagte, 50% d. F., waren dem SDI
von ≤ 16,5 folgend anosmisch.
115
1 Vorstudie I – Testung des allgemeinen Riechvermögens
IV Diskussion
Im Hinblick auf die Geschlechtsverteilung waren beide Gruppen fast identisch: junge
Erwachsene (w/m – 24/6, M = 30 Jahre) und Hochbetagte (w/m – 23/7, M = 85
Jahre). Auch die geschlechtsspezifische Altersverteilung innerhalb der Gruppen
junger Erwachsener (w: M = 28 Jahre, m: M = 34 Jahre) und Hochbetagter (w: M =
86 Jahre, m: M = 84 Jahre) war homogen. Ein Zusammenhang zwischen
Familienstand und Riechleistung wurde in beiden Gruppen nicht festgestellt. 97% der
Hochbetagten (= 29 Probanden; N = 30) und 80% der jungen Erwachsenen (= 22
Probanden, 1 Gelegenheitsraucher; N = 30) waren Nichtraucher. Folgerichtig
korrelierte die Herabsetzung des Riechvermögens mit dem Alter, was der
publizierten Datenlage entspricht [43-45]. Bereits 75% der über 80-jährigen haben
ein vermindertes Riechvermögen [43]. Bekannt ist, dass zuerst die Riechschwelle
abnimmt, dann die Diskrimination und Identifikation der Düfte [44].
Auch in der vorliegenden Untersuchung war die Riechschwelle (= 2,7) am stärksten
herabgesetzt, gefolgt von Identifikation (= 6,5) und Diskrimination (= 8,7) der Düfte.
Demnach konnten die Hochbetagten die Gerüche in überschwelliger Konzentration
besser unterscheiden als identifizieren.
Die altersbedingte reduzierte Riechfunktion beruht auf unterschiedlichen Ursachen,
wie bereits im Teil II, Kap. 1.5.1 beschrieben. Zum einen sind es die physiologischen
Veränderungen einhergehend mit 1. einer reduzierten Anzahl der Riechneuronen
[104],
Mitralzellen
und
Glomeruli
[109],
sowie
einer
2.
abgeschwächten
Aktivierungsstärke des olfaktorischen Hirns [104] und 3. einer verminderten nasalen
Schleimsekretion und mit verlangsamter Bindung von Duftmolekülen [104].
Außerdem wird die alternde Riechschleimhaut zunehmend durch respiratorisches
Flimmerepithel ersetzt, das keine olfaktorische Rezeptorneurone (ORN) aufweist
[327]. Die degenerativen Veränderungen des Riechepithels im Alter zeichnen sich
durch
eine
überwiegende
Neurolemmomen
aus
Anzahl
[328].
von
sog.
„leeren“
Neurodegenerative
Nervenfasern
Erkrankungen,
die
und
im
fortgeschrittenen Alter häufiger auftreten, begünstigen eine Riechstörung [107, 108].
Zum anderen können die anatomischen Veränderungen der Nase und die damit
verbundenen Veränderungen der Aerodynamik der Nase, die Riechfunktion
beeinträchtigen
[102].
Darüber
hinaus
spielen
exogene
Faktoren
bei
der
Riechverminderung eine Rolle, wie z. B. die im Alter häufig notwendigen
Zahnvollprothesen mit Gaumenabdeckung [110, 111] und die durch altersbedingte
Stürze verursachten posttraumatischen Riechstörungen [104]. Bekannt sind auch die
116
2 Hauptstudie I – Duftpräferenz
IV Diskussion
riechleistungsvermindernde Nebenwirkungen einiger Medikamente, die insbesondere
im fortgeschrittenen Alter indiziert sind [98, 104].
Bei der Auswahl des Probandenkollektivs Hochbetagter wurden möglichst viele
Faktoren, die eine Riechminderung verursachen können, konstatiert, wie z. B.
neurodegenerative Erkrankungen oder posttraumatische Riechstörungen. Einige
exogene Faktoren, wie Zahnprothesen oder Medikation, waren bei bis zu 90% d. F.
vertreten. 22 der, an der Vorstudie teilnehmenden Hochbetagten (73% d. F.) trugen
eine Zahnvollprothese mit voll- oder teilabgedecktem Gaumen, die aber nach
eigenen Angaben nicht störend war. Im Hinblick auf die Medikation waren es 25
Hochbetagte (83% d. F.), die regelmäßig und 3 Hochbetagte (10% d. F.), die bei
Bedarf,
Medikamente
einnahmen.
Da
diese
exogenen
Einflüsse
für
die
Hochbetagten lebensnotwendig im Sinne der Verbesserung und Aufrechterhaltung
der Gesundheit und Lebensqualität waren, konnten sie nicht eliminiert werden.
2 Hauptstudie I – Duftpräferenz
Ziel der Hauptstudie I war es die Duftpräferenzen der Hochbetagten (83 ± 5,0 Jahre;
N = 30) festzustellen. Vergleichend wurden junge Erwachsene (34 ± 8,0 Jahre; N =
28) untersucht. Die Duftpräferenzen wurden psychophysiologisch objektiviert indem
während der Duftpräsentation die Elektrodermale Aktivität (≈ Hautleitfähigkeit ≈ SCL)
gemessen wurde. Die SCL-Basiswerte unterschieden sich signifikant (p = .009)
zwischen den Hochbetagten (SCL = 3,51 µS) und den jungen Erwachsenen (SCL =
4,98 µS). Die EDA-Werte im Ruhezustand sind individuell unterschiedlich. Es
bestehen hierfür keine Normwerte. Die Grenze des im Ruhezustand gemessenen
EDA liegt zwischen 5 - 10 µS, kann aber stark variieren [309, 329]. Während der
Hautleitwert der Hochbetagten unterhalb dieser Werte lag, entsprach der der jungen
Erwachsenen den angegebenen „Richt“-Werten.
Die SCL hängt von der Schweißdrüsenproduktion ab: je aktiver die Schweißdrüsen,
desto ausgeprägter ist die SCL. Im Umkehrschluss gibt es ohne Schweißdrüsen
keine Hautleitfähigkeitsreaktion [292]. Die intrinsische Hautalterung korreliert mit
einer Reduktion der Schweißdrüsendichte [54]. Die Funktion der Schweißdrüsen
nimmt mit zunehmendem Alter durch den Schweißdrüsenschwund ab [330]. Somit ist
die reproduzierbare Schweißmenge, sowie die Anzahl der aktiven Schweißdrüsen
117
IV Diskussion
2 Hauptstudie I – Duftpräferenz
bei Hitzestress bei älteren Probanden (71 ± 1,0 Jahre) signifikant niedriger als bei
jungen Probanden (23 ± 0,8 Jahre) [331].
Die hier gemessenen SCL-Basiswerte der Hochbetagten, die im Gegensatz zu
denen der jungen Erwachsenen signifikant niedriger waren, sind vermutlich auf die in
der Literatur beschriebene reduzierte Schweißdrüsenfunktion zurückzuführen.
Die SCL unterscheidet sich darüber hinaus interindividuell; grundsätzlich gilt: je
niedriger die SCL, desto geringer die elektrodermalen Reaktion (SCR) [309].
Entsprechend den Basiswerten waren auch die SCR bei den Hochbetagten relativ
niedrig. Bei der Darbietung der Duftfamilien war der Hautleitwert bei den
Hochbetagten im Schnitt um ca. 1,3 µS gestiegen, die Δ - SCR liegen somit
zwischen 1,14 bis 1,25 µS. Bei der Kontrollgruppe war der Hautleitwert im Schnitt um
ca. 3,8 µS gestiegen, die Δ - SCR lagen zwischen 3,25 bis 4,88 µS. Bei allen
Duftfamilien war Δ – SCR bei den Hochbetagten hochsignifikant niedriger, als bei
den jungen Erwachsenen.
Innerhalb der Gruppe der Hochbetagten konnten keine signifikanten Unterschiede in
der SCR zwischen 5 Duftfamilien festgestellt werden. Das heißt, dass die
Hochbetagten auf alle Duftfamilien mit ca. gleichem Amplitudenanstieg reagierten.
Dies ist vermutlich ebenfalls auf die altersbedingt verminderte Schweißdrüsenaktivität
zurückzuführen [330].
Bei der Kontrollgruppe mit jungen Erwachsenen waren signifikante Unterschiede bei
der SCR zwischen den 5 Duftfamilien festzustellen. Einen hohen Amplitudenanstieg
der SCR war bei der Duftfamilie Oriental, die mit der Note 2,8 und der Duftfamilie
Fougère, die mit der Schulnote 4,2 bewertet und damit am unangenehmsten
empfunden wurde. Der dritthöchste Amplitudenausschlag wurde unter dem Einfluss
von Duftfamilie Citral erzeugt, die mit der Schulnote 2,4 bewertet und von den jungen
Erwachsenen präferiert wurde.
Die Hochbetagten präferierten die Duftfamilie Fougère, die am aktivierendangenehmsten in der Ratingskala eingestuft wurde. Die Duftfamilien Oriental und
Citral wurden mit gleichem Ratingskalawert als aktivierend-angenehm eingestuft,
sowie die Duftfamilien Chypre und Floral. Am unangenehmsten wurde die Duftfamilie
Citral empfunden. Die Analyse der Bewertung innerhalb der Gruppe Hochbetagter
zeigte einen sehr signifikanten Unterschied zwischen Duftfamilien Fougère und Floral
(p = .007), sowie Fougère und Citral (p = .009). Chypre wurde signifikant höher als
118
2 Hauptstudie I – Duftpräferenz
IV Diskussion
Floral (p = .016) bewertet. Zusammenfassend präferierten die Hochbetagten die
Duftfamilie Fougère.
Die Ergebnisse der Kontrollgruppe mit jungen Erwachsenen zeigten eine
gegensätzliche Empfindung und somit auch die entsprechende Bewertung der
Duftfamilien. Dabei wurde Citral von jungen Erwachsenen in der Ratingskala am
aktivierend-angenehmsten, Fougère dagegen am unangenehmsten eingestuft. Bei
der Bewertung mit Schulnoten wurde, entsprechend der Empfindung, der Duftfamilie
Citral die höchste (2,6) und der Duftfamilie Fougère die schlechteste (4,2) Note
vergeben. Dabei wurde die Duftfamilie Citral signifikant besser bewertet als Chypre
(p = .001), Floral (p = .019) und hochsignifikant besser als Fougère (p = .000). Die
Duftfamilie Fougère wurde signifikant schlechter bewertet als Floral (p = .026) und
hochsignifikant schlechter als Oriental (p = .000). Darüber hinaus wurde die
Duftfamilie Floral signifikant schlechter bewertet als Oriental (p = .038), sowie Chypre
signifikant schlechter als Oriental (p = .002). Somit liegt die Duftpräferenz junger
Erwachsener bei der Duftfamilie Citral.
Im Vergleich bewerteten die Hochbetagten die Duftfamilie Fougère hochsignifikant
besser als die jungen Erwachsenen.
Im Hinblick auf die Hedonik waren verschiedene Präferenzen der beiden
Altersgruppen zu erwarten. Die hedonische Prägung bzw. das Erlernen der Düfte
erfolgt überwiegend im Kindes-/Jugend- und jungenerwachsenen Alter, also in den
ersten zwei Lebensdekaden. Laut der Verbraucheranalyse 2001 – 2011 beginnt die
Verwendung der Düfte im 14. Lebensjahr [332, 333]. Die in dieser Studie
untersuchten Hochbetagten haben eine andere Entwicklung durchgemacht als die
heute
lebenden
jungen
Erwachsenen.
Die
vergleichsweise
unterentwickelte
Duftindustrie, die mit der Geschichte (1. und 2. Weltkrieg) zusammenhängt, verschob
das Anfangs-Konsumalter dieser Altersgruppe beträchtlich. Da keine Erhebungen
vorliegen, werden die Düfte bis Mitte der 70er Jahre zusammenfassend betrachtet,
als erstmals synthetische Duftstoffe in der Feinparfumerie eingesetzt wurden, wie
z. B. für Chanel N°5 [60, 334]. Die weitverbreiteten Parfums zwischen 20er und Mitte
50er Jahre mit aldehydischer Note waren Chanel N°5 (1921), Miss Dior (1947) und
Griffe (Carven 1946).
Der Tabelle 19 sind die Düfte, die bis 1975 vertreten waren, mit Entstehungsjahr und
Duftfamilie zu entnehmen [335-337]. Aufgeführt werden die klassischen Düfte, sowie
119
IV Diskussion
2 Hauptstudie I – Duftpräferenz
die wichtigsten Vertreter dieser Zeit, angefangen mit Kölnisch Wasser aus dem Jahr
1792 und Fougère Royal 1882.
Jahr
Duft (von)
Duftfamilie
1792
4711 Echt Kölnisch Wasser (Muelhens)
Citral
1882
Fougère Royal (Houbigant)
Fougère
1912
L’Heure Bleue (Guerland)
Floral-Oriental
1919
Mitsouko (Guerland)
Chypre
1921
Chanel N°5 (Chanel)
Aldehydisch
1925
Shalimar (Guerland)
Oriental
1925
Ten (Knize)
Chypre (lederig)
1927
Arpège (Lanvin)
Floral
1932
Je Reviens (Worth)
Floral-Aldehydisch
1935
Joy (Jean Patou)
Floral
1937
Old Spice (Shulton)
Oriental
1944
Femme (Rochas)
Chypre
1945
Vent Vert (Pierre Balmain)
Floral
1946
Ma Griffe (Carven)
Chypre-Floral
1948
L’Air du Temps (Nina Ricci)
Floral
1947
Miss Dior (Dior)
Chypre-Floral
1949
Acqua di Selva (Victor)
Holzig
1955
Pino Sylvestre (Vidal)
Fougère
1965
Aramis (Aramis)
Chypre
1966
Eau Sauvage (Dior)
Chypre
1966
Fidji (Guy Laroche)
Floral
1969
Chamade (Guerland)
Floral
1969
Ô de Lancôme (Lancôme)
Chypre-Floral
1970
Chanel N°19 (Chanel)
Floral
1970
Eau de Rochas (Rochas)
Citral
1971
Rive Gauche (YSL)
Floral
1972
Aromatics Elixir (Clinique)
Chypre-Floral
1972
Alliage (Estee Lauder)
Chypre-Floral
1972
1000 Mile (Jean Patou)
Floral
1973
Pour Home (Paco Rabanne)
Fougère
1974
Amazone (Hermès)
Floral-Aldehydisch
1975
Chloé (Lagerfeld)
Floral
Tab. 19: Düfte von 1792 – 1975 mit Entstehungsjahr und Duftfamilie (eigene
Zusammenstellung aus [335-337])
120
2 Hauptstudie I – Duftpräferenz
IV Diskussion
An erster Stelle der hier aufgeführten Düfte sind die Vertreter der Duftfamilien Floral
(15 von 32) und Chypre (9 von 32), gefolgt von Oriental (3 von 32), Fougère und
Citral (jeweils 2 von 32) und nur vereinzelt Duftfamilien Aldehydisch und Holzig
vertreten (bei den gemischten Duftfamilien wurde jeweils die 1. aufgeführte
Duftfamilie
gezählt).
Die
„lederigen“
Düfte
werden
als
Unterfamilie
der
Hauptduftfamilie Chypre aufgeführt [267, 335]. Auf Grund der Zusammensetzung
werden Duftfamilien Chypre und Fougère als ähnlich angesehen (in der Tabelle 19 in
Kursiv). Düfte der Duftfamilie Chypre sind Eichenmoos-Retinoide mit herb-frischem
Duft. Zur Duftfamilie Fougère48 gehören Düfte aus einer Kombination von Lavendel,
Eichenmoos, Bergamotte und Kumarin, die krautig-herb-würzig riecht, Kumarin stellt
dabei die „grüne“ nach frisch gemähtem Gras riechende Komponente dar [160, 161,
335, 337]. Somit ist anzunehmen, dass die Präferenz für die Duftfamilie Fougère bei
der untersuchten Gruppe der Hochbetagten unter anderem auf der hedonischen
Prägung beruhte. Darüber hinaus liegt der Unterschied in der Bewertung von Chypre
und Fougère nur um 0,1 der Note.
Die Entstehung der neuen Düfte ist eng mit den aktuellen Trends gekoppelt. Diese
werden durch Mode, von den politischen Ereignissen und Bewegungen (z. B.
Frauenbewegung in den 60er Jahren), Medien etc. beeinflusst [161]. Die hier
untersuchten jungen Erwachsenen wurden in den 80er – 90er Jahren geprägt. Mit
dem wirtschaftlichem Wachstum nahm auch die Parfumproduktion zu – im Schnitt
kommen jährlich über 200 - 250 neue Düfte auf den Markt [333, 335], nur ca. 3%
davon bleiben länger als 3 Jahre bestehen [333]. Die Parfum-Enzyklopädie
Fragrantica hat insgesamt 28667 Parfums in ihrem Bestand (Stand 12‘2014) [337].
Da es nicht Gegenstand dieser Arbeit war alle Düfte zu analysieren, werden im
Folgenden jeweils die wichtigsten Vertreter beispielhaft aufgeführt.
Der Duft-Trend der frühen 80er wurde durch orientalische Noten charakterisiert, was
mit Opium von YSL (1977) begann. Die wichtigsten Vertreter waren die KL
(Lagerfeld, 1983), L’Homme (Versace, 1984), Obsession (Calvin Klein, 1985), Poison
(Christian Dior, 1985) und Roma (Laura Biagiotti, 1988). Ab Mitte der 80er sind,
parallel zu den Orientalischen, auch die Düfte der Chypre-Familie vertreten, wie z. B.
Jil Sander Women (Jil Sander, 1985) und Paloma Picasso / Mon Parfum (Paloma
Picasso, 1984/1985) [334, 336, 337]. Der Trend der 90er Jahre wurde durch die
gesellschaftliche Entwicklung zum neuen Gesundheitsbewusstsein, das sich durch
48
Fougère – aus dem Franz. „Farn“
121
IV Diskussion
2 Hauptstudie I – Duftpräferenz
Selbstdisziplin, Fitness und Hygiene äußerte, gekennzeichnet. Die Düfte waren
entsprechen „kühl“, „transparent“ bis „abstrakt“ [334]. Parallel dazu fanden die
exotischen Blumen und Früchte als Duftnoten den Einzug, die sich durch
Natürlichkeit, Vitalität und Frische auszeichneten und somit die „transparente“ Note
unterstrichen, wie z. B. L’Eau d’Issey (Issey Miyake, 1992), cK one (Calvin Klein,
1995). Als Gegentrend waren die „Gourmand“ – Parfums, die eine Süßspeisen-Note,
wie Vanille, Karamell, Zimt, Trockenfrüchte und Kokos hatten [334]. Die typischen
Vertreter sind Escape (Calvin Klein, 1991), Angel (Thierry Mugler 1992), Vanilla
Fields (Coty, 1993), Laura (by Laura Biagiotti, 1994), Envy (Gucci, 1997) [334, 336].
Betrachtet man vor diesem Hintergrund die untersuchten jungen Erwachsenen, so
sind deutliche Parallelen zwischen den Dufttrends der 80er – 90er Jahre und der
Bewertungen der Duftfamilien Citral (2,6) und Oriental (2,8) zu erkennen.
In Bezug auf die Duftfamilie Oriental sind auch die Parallelen zu den Ergebnissen der
Verbraucheranalyse Jugend (2011) zu sehen. Untersucht wurde in Deutschland die
Duftverwendung der Frauen ab dem 12. Lebensjahr: Dabei mochte die Gruppe der
30- bis 49-Jährigen florale, orientale und Chypre-Düfte, die 12- bis 29-Jährigen die
Chypre-Düfte (z. B. von Kate Moss, Kylie Minogue), die 50- bis 70(+)-Jährigen
präferieren Düfte der Familie Citral mit dem Duft „4711 Kölnisch Wasser“ [333].
Eine Korrelation der hier erhobenen Daten mit denen der Verbraucheranalyse ist
schwierig: Zum einen weil die Duftfamilie Fougère bei der Verbraucheranalyse
gänzlich fehlt, zum anderen wurden 2011 nur weibliche Probanden befragt.
Vermutlich wurde deshalb „Fougère“ nicht konstatiert, da es eher in männlichen
Parfums eingesetzt wird.
Aufgrund der Zielsetzung und im Hinblick auf die Hedonik wurde „Fougère“ bewusst
für die vorliegende Untersuchung ausgewählt. Die Hedonik bildet sich durch alle in
der Umgebung wahrgenommenen Düfte/Gerüche, d. h. die Prägung von Frauen im
Kindesalter wird genauso durch die typischen „männlichen“ Düfte/Gerüche
beeinflusst, z. B. der Duft von Tabak, den Vater/Großvater konsumiert hat, wird
entsprechend der Prägung später als angenehm oder unangenehm empfunden und
ist somit geschlechtsunspezifisch und für die Präferenzbildung relevant.
Darüber hinaus ist zu vermuten, dass bei der Verbraucheranalyse die Hochbetagten
aus den Seniorenheimen, sowie über 80-Jährige wahrscheinlich nicht zu der Gruppe
der Befragten angehörten. Die Daten wurden außerdem mittels Befragung (per
Telefon, online) erfasst, was die Vermutung bekräftigt, dass für die Hochbetagten aus
122
3 Vorstudie II – Korrelation haut- und psychophysiologischer Parameter
IV Diskussion
den Seniorenheimen telefonische oder elektronische Befragungen kaum/nicht zu
bewältigen ist. Aus der eigenen Erfahrung bei der Probandenrekrutierung für die
vorliegende Untersuchung war es vergleichsweise schwierig die über 80-Jährigen
Hochbetagten aus dem Seniorenheim oder auch die selbstständigen Hochbetagten
ohne eine vertraute „Vermittler“-Person zur Studienteilnahme zu bewegen.
Auf
Grund
der
fehlenden
vergleichbaren
Studien
mit
der
selektierten
Probandengruppe wird hier dennoch Bezug auf die Verbraucheranalyse, die eine
repräsentative Befragung von Frauen in Deutschland durchführen, genommen. Mit
internationalen Untersuchungen ist der Vergleich der vorliegenden Arbeit auf Grund
der hedonischen Prägung nicht möglich.
Vergleichbare Untersuchungen an über 80-Jährigen Hochbetagten mit der
heterogenen Geschlechtsverteilung und Lebensweise sind dem Autor nicht bekannt.
3 Vorstudie II – Korrelation haut- und psychophysiologischer
Parameter
Ziel der Studie war die etablierten Methoden aus der Dermatologie und
Psychophysiologie zu korrelieren, um diese dann in der Hauptuntersuchung bei den
Hochbetagten
einzusetzen.
Ein
Zusammenhang
zwischen
psychologischer
Verfassung und Hautbarriere ist in der Literatur bereits beschrieben. Es wurde
gezeigt, dass die epidermale Barriere bei unter Stress stehenden Menschen
langsamer regeneriert, als bei Menschen ohne Stressbelastung [38-40].
In der Psychophysiologie ist die HRV ein Indikator für mentale Belastung oder
Entspannung. Je niedriger die HRV, desto höher ist die mentale Belastung und
umgekehrt [325].
Studentinnen der Universität Osnabrück, im Alter von 27 Jahren (SD = 3,7), die unter
Alltag-/Studiumstress standen, nahmen an der Untersuchung teil. Erhoben wurde ein
TEWL-Basiswert von 7,2 g/m2/h (SD = 2,0). Die TEWL-Basiswerte (M = 7,2 g/m2/h)
am Unterarm entsprachen den in der Literatur beschriebenen Werten der TEWLMessung der Europäischen Gesellschaft für Kontaktdermatitis [338] (s. Tabelle 20).
Die Barriereintegrität spiegelten 49 Tesafilmabrisse (SD = 30,1) wieder. Die
geschädigte Barriere regenerierte sich nach 24 Std. um 57% (SD = 24,2) mit dem ΔTEWL 6,2 g/m2/h (SD = 3,7). Auch Ghadially et al. [339] beschrieben eine 55%ige
Barriereregeneration in 24 Std. bei den jungen Erwachsenen.
123
IV Diskussion
3 Vorstudie II – Korrelation haut- und psychophysiologischer Parameter
Tab. 20: TEWL-Basiswerte (± SD) in g/m2/h, Raumtemperatur, Jahreszeit und Jahr der
Messung, sowie geographische Lokalisation [338]
Bei der Korrelation der haut- und psychophysiologischen Parameter konnte ein
deutlicher linearer Zusammenhang festgestellt werden. Die Parameter der HRV und
der Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) zeigten eine negative Stresskorrelation,
sowohl am Tag (r = - .609) (s. Abb. 41), als auch in der Nacht (r = - .519) (s. Abb.
42). Das bedeutet je höher die HRV, desto geringer die Stressbelastung und desto
schneller ist die Barriereregeneration. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die
hautphysiologischen
Daten
der
mentalen
Verfassung
und
somit
der
psychophysiologischen Daten entsprechen und somit miteinander korrelieren.
Erstmalig
wurden
nicht
invasive
psycho-
und
hautphysiologischen
Untersuchungsmethoden korreliert. Mit den Ergebnissen werden neue Möglichkeiten
im Forschungsgebiet auf haut- und psychophysiologischer Ebene eröffnet.
Bei dieser Vorstudie stand die Methodik beider Forschungsbereiche im Vordergrund.
Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen, wird deshalb auf die Literatur nicht
näher eingegangen. Die Publikation wird demnächst unter dem Titel „Correlation of
non-invasive psycho- and skin-physiological measures„ eingereicht.
124
IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere
4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die
epidermale Barriere
Ob die Barriereregeneration durch einen präferierten Duft bei unselbstständigen
Hochbetagten (UH) beeinflussbar ist, war Gegenstand dieser Studie. Im Vergleich
wurden auch selbstständig lebende Hochbetagte (SH) untersucht. Den in der
Hauptstudie I vorgestellten Untersuchungen folgend, wurde die präferierte Duftfamilie
Fougère einer Testemulsion zugesetzt und vergleichend zur unparfümierten
Testemulsion getestet.
Erwähnenswert ist die Basishautphysiologie, die sich in den beiden Gruppen
unterscheidet:
Die Anzahl der Abrisse, wie bereits erwähnt, dient als Indikator der Barriereintegrität
[317, 318]. Bei den UH wurden unter dem Einfluss der PÖ-freien Testemulsion 16
(SD = 4,0) Abrisse und unter dem Einfluss der PÖ-haltigen Testemulsion 18 (SD =
5,5) Abrisse benötigt, um einen Anstieg des TEWL um das 3-fache des Basiswertes
zu erzielen. Bei den SH war die Anzahl der Abrisse zwischen 48 (PÖ-freie
Testemulsion, SD = 21,2) und 51 (PÖ-haltige Testemulsion, SD = 12,3),
hochsignifikant niedriger (p = .000) als bei den UH. Da die Anzahl der
Tesafilmabrisse
die
Barriereintegrität
wiederspiegelt,
gilt:
je
besser
die
Barriereintegrität, desto mehr Abrisse werden benötigt diese zu zerstören [322].
Folgerichtig haben die SH eine hochsignifikant bessere epidermale Barriere als UH,
unabhängig davon, ob die angewendete Testemulsion Fougère enthält oder nicht.
Die TEWL-Basiswerte beider Gruppen waren vergleichbar: UH mit 6,6 g/m2/h und SH
mit 7,5 g/m2/h. Beschrieben sind unveränderte TEWL-Basiswerte im Alter [340-343],
im Vergleich zu den TEWL-Basiswerten junger Erwachsener [338]. Dies lässt
schlussfolgern, dass die Messung der TEWL-Basiswerte keine Aussage über den
Zustand der epidermalen Barriere erlaubt und erst durch die Belastung, die hier
durch Tesafilmabrisse erfolgt, die Integrität der epidermalen Barriere reflektiert wird.
Diese ist nur bei UH instabil und bereits durch wenige Abrisse zerstörbar. SH haben
dagegen eine stabile epidermale Barriere, die mit der der jungen Erwachsenen
vergleichbar ist.
Warum altersgleiche Hochbetagte, die sich durch ihre Lebensform „selbstständig“
und „unselbstständig“ voneinander unterscheiden und vergleichbare TEWLBasiswerte aufweisen, sich durch ihre Barriereintegrität unterscheiden, ist ungeklärt.
125
IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere
Zu vermuten ist, dass das soziale Umfeld eine Rolle spielen könnte, sprich
„selbstständig“ und „unselbstständig“ und der damit verbundene Stressfaktor.
Dies wäre auch durch die PÖ-unabhängige Barriereregeneration nach 24 Std. zu
erklären. Bei SH regenerierte sich die epidermale Barriere zu 81% innerhalb der
ersten 24 Std. und war vergleichsweise sogar besser als bei den jungen
Erwachsenen mit 57% (s. Vorstudie II). Die PÖ-unabhängige Barriereregeneration
der UH war mit 53% hochsignifikant schlechter als bei SH (p = .000). Diese
Ergebnisse
entsprechen
nicht
dem
derzeitigen
Wissensstand:
Die
Barriereregeneration bei Menschen und Nagetieren nimmt mit zunehmendem Alter
signifikant ab [339, 344-347] und liegt bei über 80-jährigen Hochbetagten bei ca.
15% [339]. Untersucht wurden Hochbetagte [339, 347] und unter Laborbedingungen
lebende Nager [339, 344-347]. Folgerichtig beruht der derzeitige Wissensstand über
die altersabhängige Barriereregeneration auf den bei gestressten Personen und
Tieren erhobenen Daten. Selbstständig lebende Hochbetagte, die im Alter von ≥ 80
Jahren ihren Haushalt führen, keine finanziellen Sorgen haben und sich einer relativ
guten Gesundheit erfreuen, dürfen als Elite dieser Altersgruppe bezeichnet werden.
Die hier erhobenen Daten dieser Minderheit relativieren die bisherigen Erkenntnisse,
wiederlegen sie aber auch nicht. Bei dieser Gruppe der SH beeinflusst auch eine PÖhaltige
(Fougère)
Testemulsion
nicht
die
Barriereregeneration
und
beträgt
unverändert 81% 24 Stunden nach der Barriereschädigung mit den Tesafilmabrissen.
Im Gegensatz zu den SH, wurde bei den UH die Barriereregeneration durch Fougère
hochsignifikant verbessert: unter dem Einfluss der PÖ-haltigen Testemulsion wurde
nach 24 Std. eine 70%ige Barriereregeneration im Vergleich zur PÖ-freien Testphase
von nur 53% Barriereregeneration verzeichnet. Somit wirkt sich die Zugabe eines
präferierten Duftes positiv auf die Barriereregeneration der UH aus.
Bekannt ist, dass Düfte psychischen Stress reduzieren [26, 35, 37]. So zeigten z. B.
Hoferl et al. in humaner Studie eine beruhigende Wirkung durch das Einatmen des R
- (-) - und S - (+) – Linalools bei den zuvor induziertem experimentellen Stress. Es
wurden dabei Herzfrequenz, Blutdruck, Hautleitfähigkeit, sowie der Kortisol im
Speichel untersucht [35].
Fukada et al. haben in einer Studie an Ratten, die einem akuten Stress ausgesetzt
waren, gezeigt, dass der Stress einen signifikanten Anstieg vom TEWL verursachte.
Durch das Einatmen von Rosenöl konnte dieser TEWL-Anstieg verhindert werden
[26]. In humanen Studien mit weiblichen Probandinnen, die sich in der
126
IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere
Prüfungssituation befanden (21,0 ± 0,1 Jahre) oder einem experimentellen Stress
ausgesetzt waren (21,23 ± 1,01 Jahre), stieg der Kortisolspiegel im Speichel ohne
Dufteinwirkung (Rosenöl) signifikant höher als mit Einwirkung von Rosenöl. Der
Anstieg von TEWL war ebenfalls ohne Dufteinwirkung in der Stresssituation
signifikant höher als mit Duftöl [26]. Auch Hongratanaworakit [37] zeigte in einer
humanen Studie eine beruhigende Wirkung und somit Reduzierung von Stress durch
das Einmassieren vom Rosenöl. Im Vergleich zur Kontrollgruppe wurde durch die
Einwirkung
vom
Duftöl
eine
signifikante
Abnahme
der
Atemfrequenz,
Sauerstoffsättigung des Blutes und des systolischen Blutdrucks festgestellt [37].
Bekannt ist auch, dass psychischer Stress die epidermale Barriere negativ
beeinflusst [38-40, 125, 126].
Die Auswirkung von Stress auf die epidermale Barriere wurde in Untersuchungen an
Ratten von Denda et al. [125] gezeigt. Mittels Tesafilmabrisse wurde die epidermale
Barriere der Tiere beschädigt. Die Barriereregeneration bei den Ratten, die unter
Stress waren (Stress durch hohe Bevölkerungsdichte), war langsamer als bei der
Kontrollgruppe. Durch Zugabe von sedativen Mitteln, Diazepam und Chlorpromazin,
wurde der Verzögerung der Barriereregeneration entgegen gewirkt [125]. In einer
anderen Studie wurden haarlose Mäuse 3 verschiedenen psychischen Belastungen
ausgesetzt: Unbeweglichkeit, überfüllte Umgebung und Mobilisierung. Die zuvor
durch Tesafilmabrisse oder Aceton gestörte epidermale Barriere zeigte unter diesen
drei Stressoren eine Verzögerung in der Barriereregeneration [40]. Diese Ergebnisse
wurden in humanen Studien bestätigt. Altemus et al. setzt 46 weibliche
Probandinnen im Alter von 18 – 29 Jahren drei verschiedenen Stressoren aus:
Stress-Interview, Schlafentzug und körperliche Belastung. Die epidermale Barriere
der Frauen wurde mittels Tesafilmabrisse beschädigt. Probandinnen mit dem StressInterview und Schlafentzug zeigten eine langsame Barriereregeneration, körperliche
Belastung hatte dagegen keine negative Einwirkung auf die Barriere [38]. Garg et al.
bestätigte diese Ergebnisse mit seiner Studie mit weiblichen und männlichen
Studenten (M = 24,4 Jahre), die in einer Prüfungssituation befanden und somit dem
psychischen Stress ausgesetzt waren, sowie während der Semesterferien. Die
Regeneration der zuvor durch Tesafilmabrisse beschädigten epidermalen Barriere
war in der Stressphase (Prüfungsphase) langsamer als ohne Stress [39]. Die
Barrierefunktion unter dem Stress in der Familie wurde an weiblichen Probandinnen
untersucht. 28 Frauen zwischen 21 und 45 Jahren waren während der Ehetrennung
127
IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere
und als Kontrollgruppe 27 Frauen, die sich selbst als „glücklich“ einschätzten,
untersucht. Die Probandinnen mit psychischem Stress der Ehetrennung hatten eine
schlechtere Barriereregeneration, als glückliche Probandinnen [126].
Vor diesem Hintergrund wird ersichtlich, dass die Studien sich bis jetzt auf die jungen
Erwachsenen (oder Tiere) beschränkten. Somit ist es schwierig einen Vergleich zu
der vorliegenden Untersuchung zu ziehen. Zum einen ist der Altersunterschied sehr
groß, dementsprechend sind die physiologischen Parameter, sprich gesundheitlicher
Zustand, sowie die Lebenssituation von Hochbetagten nicht mit der jungen
Erwachsenen zu vergleichen. Darüber hinaus wurden in manchen Studien nur
weibliche Probandinnen untersucht, wogegen die Gruppe der Hochbetagten
heterogen war. Fast alle Studien wurden außerdem unter „extremen“ Bedingungen
durchgeführt, d. h. die Probanden wurden entweder experimentell induziertem Stress
ausgesetzt oder befanden sich in einer stressigen Lebensphase (Ehetrennung,
Prüfungsstress). Die Probanden in der vorliegenden Arbeit wurden dagegen
realitätsnah, d. h. unter normalen Lebensbedingungen getestet und keinem
experimentellen Stress ausgesetzt. Eine vergleichbare Untersuchung mit dieser
selektierten Gruppe unter den gleichen Bedingungen ist dem Autor nicht bekannt.
Die verwendete Rezeptur von PÖ Fougère (s. Teil III, Kap. 1.4.4), beinhaltet zu ¼
die Bestandteile des Lavendelöls: Lavandin, Lavande Abs., Linalylacetat. Die
beruhigende,
entspannende,
angstlösende,
stressreduzierende
Wirkung
von
Lavendelöl wurde sowohl in Tierexperimenten [22, 226-228] als auch in humanen
Studien [21, 24, 33-36, 204, 214, 229, 230, 232] belegt. So ließe sich die
beruhigende Wirkung von Fougère bei den UH erklären. Die Annahme des
Vorhandensein
des
Stresses
bei
den
UH
basiert
zum
einen
auf
den
hautphysiologischen Daten, die auf einen unterschiedlichen mentalen Zustand der
UH und SH hindeuten könnten, was im Umkehrschluss auch die signifikant
schlechtere Barrierefunktion der UH wieder bedeutet. Zum anderen stützt sich diese
Annahme auch auf die Beobachtungen während der Untersuchung der UH im
Seniorenheim, die sich fast alle, trotz der zahlreichen „Mitbewohner“, über die
Einsamkeit beklagten und der unausweichlichen Situation bezüglich des Verbleibens
im Seniorenheim bewusst waren. Gerade für die Gruppe der noch geistig regen, aber
eben hilfebedürftigen Hochbetagten war der letzte Lebensabschnitt in einem Heim
traurig und trug zur Lebensunlust bei. Viele weibliche Probandinnen brachen bei
ihren Berichterstattungen in Tränen aus. Die Einsamkeit wurde auf Grund der
128
IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere
fehlenden Partner/Familie empfunden; 88% der UH waren alleinstehend (13 von 16
verwitwet/1 von 16 geschieden). Im Gegensatz dazu waren nur 50% der SH
verwitwet. Auch der geringe Kontakt zu den Kindern/Enkelkindern und die fehlende
aktive Beteiligung am Familienleben trugen zur Trauer und damit zum Stress bei.
Darüber hinaus wurde das Seniorenheim von den UH nicht als Zuhause empfunden,
sondern vermittelte eher das „Krankenhaus-Gefühl“. Die SH dagegen lebten im
eigenen Zuhause und waren nach eigenen Aussagen zufrieden, trotz der
verstorbenen Partner (50% verwitwet). Der Stress, den diese Untersuchungsgruppe
empfand, bestand darin sich auf den Besuch der Kindern/Enkelkinder vorzubereiten.
Diese
auffällig
altersbedingten
unterschiedliche
mentale
allgemeingesundheitlichen
Verfassung
könnte,
Unterschieden,
neben
den
auf
die
psychophysiologischen Unterschiede und damit einer schlechteren Barriereintegrität
und langsameren Barriereregeneration der UH hindeuten und die hochsignifikante
Unterschiede zu der Gruppe der SH erklären. Ein Vergleich mit bereits publizierten
Daten ist nicht möglich, da Untersuchungen in dieser Form nicht publiziert wurden,
auch nicht in einem anderen Zusammenhang. Da die Rekrutierung und auch der
Umgang mit dieser Personengruppe ausgesprochen schwierig ist, ist es nicht
verwunderlich, dass bis heute, trotz des vielfach erwähnten demographischen
Wandels, auf die Stressoren der Lebensform bei Hochbetagten wenig geachtet
wurde. Bei der Datenerhebung vom Statistischen Bundesamt, wie bereits erwähnt,
wurde Bevölkerung in Privathaushalten unter anderem nach der Lebenszufriedenheit
befragt. 62% der Befragten von 70 bis 85-Jährigen gaben hohe Lebenszufriedenheit
an [157]. Trotz der wenigen geistig fitten UH, wären vergleichbare Erhebungen an
UH, sowie dem 4. Alter entsprechend angepasste Befragung (d. h. ≥ 80 Jahre)
empfehlenswert.
Die Zugabe von dem präferiertem Duftöl Fougère wirkt somit positiv-beruhigend auf
die psychische Verfassung der UH aus und trägt damit zum Wohlbefinden bei. Dies
wiederrum wirkt sich positiv auf die Regenerationsmechanismen der epidermalen
Barriere aus. Darüber hinaus beeinflusst auch die Galenik eines verwendeten
Externums den Zustand der epidermalen Barriere bei Hochbetagten. Grundlagen mit
einem pH-Wert von 4,0 stabilisieren die Barriereintegrität und Barriereregeneration
der UH [58]. Wird durch die darüber hinaus gehende entsprechende, sorgfältig
ausgewählte Parfümierung der Grundlage nicht nur die Funktion der epidermalen
Barriere positiv beeinflusst, sondern auch noch die psychische Verfassung der UH,
129
IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere
so sei die zusammenfassende Aussage erlaubt, dass auch hier mit vergleichsweise
geringen Mitteln eine große Wirkung erzielt werden kann.
Überprüft
werden
musste,
ob
die
lebensnotwendige
Medikation
das
Geruchsempfinden der UH und SH beeinflusst haben könnte. ACE-Hemmer wurden
von beiden Gruppen (56% UH, 50% SH) vergleichsweise häufig eingenommen,
gefolgt von Diuretika (63% UH, 13% SH) und Kalziumkanalblockern (25% UH, 13%
SH).
Somit
nahmen
Kalziumkanalblocker
die
ein.
hier
untersuchten
Bekannt
ist,
dass
SH
weniger
diese
Diuretika
und
Medikamente
das
Geruchsempfinden vermindern können [102]. Da die UH auf diese Medikamente
angewiesen waren, müsste davon ausgegangen werden, dass gerade bei dieser
Gruppe das Geruchsempfinden vermindert war. Darüber hinaus ist es bekannt, dass
mit zunehmendem Alter die Riechfunktion reduziert ist [43-45]. Wie bereits erwähnt,
haben
75%
der
über
80-Jährigen
ein
vermindertes
Riechvermögen
[43].
Anzunehmen ist, dass diese altersabhängigen Veränderungen sich bei SH und UH
nicht unterscheiden. Die Konzentration des eingesetzten PÖ Fougère war bewusst
unterschwellig – knapp an der Riechschwelle gewählt. Somit kann die retronasale
Duftwahrnehmung
Untersuchungen
quasi
von
der
ausgeschlossen
Bochumer
werden.
Arbeitsgruppe
Aus
ist
den
bekannt,
neuesten
dass
die
Keratinozyten der menschlichen Haut Duftrezeptoren besitzen. Entdeckt wurde dabei
ein Rezeptor, der durch das synthetisch hergestellte Sandelholzöl aktiviert wurde [9].
Allerdings wäre die Wirkung des PÖ Fougère über die Duftrezeptoren in der Haut
auszuschließen: zum einen ähneln die Bestandteile von Fougère nicht dem
Sandelholzöl, zum anderen wurden die Hochbetagten der vorliegenden Studie an
Stellen eingecremt, nämlich im Gesicht, Hals, Dekolleté und Oberarme, wo keine
Barriereschädigung stattgefunden hat.
In der publizierten Literatur wird von der transcutanen Aufnahme von Duftstoffen
berichtet. In humanen Studien wurde die transcutane Absorption der Duftstoffe
aufgezeigt. Jäger et al. haben die transdermale Wirkung des Lavendelöls
nachgewiesen: bereits 5 Min. nach Massagebeginn konnten Spuren von Linalool und
Linalylacetat (Hauptbestandteile von Lavendelöl) im Blut der Probanden belegt
werden [214]. Auch die Massage mit der Duftstoffverbindung (-) - (R) - Carvon als
Bestandteil im Massageöl, wurde die transcutane Wirkung nachgewiesen [230]. Um
die retronasale Wirkung des Duftöls (-) - Linalool auszuschließen, trugen weibliche
130
IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere
und männliche Probanden (24,0 ± 2,6 Jahre) in der Untersuchung von Heuberger et
al. [24] spezielle Atemmasken. Erhoben wurden dabei die physiologische Parameter
(Blutsauerstoffsättigung, Puls-, Atem- und Lidschlagfrequenz, Hautleitfähigkeit,
Hauttemperatur, Elektromyogramm, systolischer und diastolischer Blutdruck), sowie
subjektive Bewertung des Wohlbefindens. Nach der Einwirkung des Duftöls war die
signifikante Senkung des systolischen Blutdrucks festgestellt, sowie die Abnahme
der Hauttemperatur und des diastolischen Blutdrucks war zu verzeichnen. Somit sind
die veränderten Parameter auf die beruhigende Wirkung des (-) – Linalools und die
transcutane Aufnahme des Öls zurückzuführen [24].
Folgerichtig ist es legitim die beobachtete Wirkung unter Fougère bei den UH auf
eine transcutane Wirkung zurückzuführen, die in der publizierten Literatur belegt ist
[24, 214, 230].
Bei den Hochbetagten wurde auch die Herz-Kreislauf-Funktion in Form eines
Langzeit-EKGs über 24 Std. gemessen. Aufgrund der gänzlich fehlenden
Korrelationen der psycho- und hautphysiologischen Parameter bei den SH, werden
im Folgenden nur die Korrelationen, die an UH gewonnen wurden, diskutiert.
Wie bereits erwähnt, ist die HR als Indikator für kardiovaskuläre Veränderung mit
psychophysiologischen Reizen, wie Schmerz und Angst, anzusehen [292] und HRV
als Indikator für neurovegetative Veränderungen: durch psychische Stressoren
(Aktivierung Sympathikus) nimmt die HR zu, aber die HRV (Variationsbreite) ab, im
Ruhezustand (RuheParasympathikus) nimmt die HR ab, aber die HRV
(Variationsbreite) zu [325].
Bei den Korrelationen zwischen haut- und psychophysiologischen Parametern
wurden bei den UH keine neurovegetativen Veränderungen unter dem Einfluss
beider Testemulsionen weder am Tag noch in der Nacht festgestellt. Das heißt, dass
die HRV unverändert blieb. Entsprechend der Voruntersuchung bei den jungen
Erwachsenen in Vorstudie II, sowie der bereits erwähnten sedierenden Wirkung der
Hauptbestandteile des Lavendelöls und somit des PÖ Fougère war zu erwarten,
dass die HRV unter dem Einfluss von Fougère zunimmt, was darauf hindeuten
würde, dass der präferierte Duft psychische Stressoren reduziert und damit die
verbesserte Barriereintegrität und –regeneration erklärt.
Im Hinblick auf die Korrelationen der Barriereregeneration und der HR ist am Tag bei
UH ein deutlicher linearer Zusammenhang (r = .590 nach Pearson) unter dem
131
IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere
Einfluss der Testemulsion ohne Duft, sowie mit Duft (r = .754) zu sehen. Dies könnte
ein Indiz dafür sein, dass die sympathische Innervation der HR tagsüber
beeinflussbarer war. Da dieser Zusammenhang unter der PÖ-freien wie auch PÖhaltigen Testsituation gegeben war, muss diskutiert werden, ob diese Beobachtung
auf das PÖ oder die Präsenz einer sich der Testperson zuwendenden Person
zurückgeführt werden sollte. Allein der Prozess des Eincremens von Gesicht und
Dekolleté etc. durch eine mittlerweile vertraute Person scheint relaxierend zu wirken.
Die Wirkung der Massagen wurde in vielen Studien untersucht. Sie wird nachweislich
zur Senkung des Blutdrucks [348, 349], sowie zur Linderung der chronischen
Rückenschmerzen empfohlen [350]. Eine quasi-experimentelle Studie mit pre- und
post-Test bei weiblichen und männlichen Probanden von Chen et al. zeigt durch eine
Rückenmassage hervorgerufene signifikante Reduktion von Angst und Senkung des
systolischen Blutdrucks bei Männern [351]. Außerdem kann durch regelmäßiges
Massieren der Stress reduziert und das Immunsystem gestärkt werden [352]. Eine
randomisierte kontrollierte klinische Studie führte Mitchinson et al. [353] an 605
Patienten (M = 64 Jahre) durch. Untersucht wurde die schmerzlindernde Wirkung bei
postoperativen Schmerzen. Durch die Massage verringerte signifikant kurzfristig die
Schmerzintensität, Schmerzunannehmlichkeiten und Angst [353]. In der vorliegenden
Arbeit dauerte das Auftragen der Emulsion zwar nicht lange und wurde nicht intensiv
einmassiert, dennoch bestand ein Hautkontakt (am Gesicht, Hals, Dekolleté,
Oberarme) zwischen Versuchsleiter und Proband. Demnach kann vermutlich auf
kurzfristig entspannende, relaxierende Massagewirkung durch kurzes Einmassieren
der Emulsion spekuliert werden.
Da die Hochbetagten vor dem Schlafengehen sich selbst eincremen mussten, würde
dies, aufgrund des fehlenden Körperkontakts, die fehlende nocturnale Korrelation
erklären. Zusätzlich dominiert nachts die parasympathische Funktion, die für Ruhe
und
Entspannung
grundlegend
ist.
Ebenfalls
spielen
vermutlich
sedierend/antidepressive Medikamente, sowie Schlafmittel eine Rolle, die meist
abends verabreicht werden und von 69% der untersuchten Hochbetagten
eingenommen wurden.
Betrachtet man dazu die Gruppe der jungen Erwachsenen, bei denen eine deutliche
Korrelation zwischen HRV und epidermalen Barriere ohne Einwirkung von Duft
vorlag, bedeutet mehr parasympathische Funktion ein bessere Barriereregeneration,
132
IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere
wie es auch bei den SH der Fall war. Zu beachten ist, dass keiner aus der Gruppe
der
jungen
Erwachsenen
Medikamente
einnahm,
somit
ist
eine
sedierend/antidepressive Wirkung auszuschließen. Außerdem wurde die Gruppe der
jungen Erwachsenen ebenfalls selektiert – alle Probanden standen unter dem
Prüfungsstress und können somit nicht repräsentativ für alle jungen Erwachsenen
gelten.
133
V Fazit und Ausblick
V Fazit und Ausblick
Durch den demografischen Wandel wird die Bevölkerung Deutschlands immer älter.
Der Anteil der über 80-Jährigen liegt voraussichtlich im Jahr 2050 bei 14% der
Bevölkerung [155]. Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt im Jahr 2060 auf 85
– 88 Jahre bei Männern und auf 89 – 91 Jahre bei Frauen. So wird schätzungsweise
jede zwölfte Person im Jahr 2060 über 85 Jahre alt sein. Hochbetagte stellen damit
eine bedeutende Gruppe unserer Gesellschaft dar, die aufgrund des mit
zunehmendem
Alter
einhergehenden
Abbaus
der
körperlichen,
geistigen,
psychischen Funktionen, besonderer Aufmerksamkeit bedürfen.
Eine Differenzierung innerhalb der Gruppe der Hochbetagten hat sich bei den
Untersuchungen als ein wichtiger Aspekt herauskristallisiert. Dies wird durch die
signifikant bessere Barriereregeneration und Barriereintegrität der SH gegenüber den
UH reflektiert. Die Gruppe der UH wurde in einem Seniorenheim rekrutiert, allerdings
würde sie ebenfalls die Gruppe der zuhause lebenden Hochbetagten repräsentieren,
die unselbstständig sind, d. h. die teilweise oder ganz auf fremde Hilfe angewiesen
sind und einer Pflege bedürfen. Interessant wäre diese Gruppe der Hochbetagten
vergleichend zu untersuchen, auch um zu überprüfen, ob es die Lebenssituation in
einem Heim oder die Selbstständigkeit ist, auf denen die hautphysiologischen
Unterschiede beruhen.
Die Präferenz für einzelne Duftfamilien wurde dagegen in einer heterogenen Gruppe
der Hochbetagten untersucht. Die Heterogenität wurde sowohl im Hinblick auf das
Geschlecht als auch die gesundheitliche Verfassung, Pflegebedürftigkeit und
Wohnverhältnisses berücksichtigt. Die Duftfamilie Fougère wurde dabei von den
Hochbetagten
präferiert,
was
vermutlich
auf
die
hedonische
Vorprägung
zurückgeführt werden kann.
Der Einsatz der präferierten Duftfamilie Fougère verbessert hochsignifikant die
Barriereregeneration der UH, was durch die Erhebung der hautphysiologischen
Daten erwiesen wurde. Zusammenfassend scheint es so, dass die Hochbetagten, die
sich in einer schlechteren (präfinalen) Ausgangslage befinden (in der vorliegenden
134
V Fazit und Ausblick
Arbeit die UH sind), werden durch den Duft, deutlich die Hautbarriereregeneration
und ansatzweise auch die Herzfunktion, beeinflusst.
Sinnvoll wäre eine vergleichbare Untersuchung an einer größeren Stichprobe
durchzuführen, die auf Grund der schwierigen Probandenrekrutierung als eine
Langzeitstudie anzulegen wäre. Dies war im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich
gewesen.
Der Einsatz vom PÖ Fougère wird nach dem ganzen Untersuchungsverlauf für die
Hautpflegemittel für Hochbetagte empfohlen. Zu beachten wären hier die
altersbedingte
Veränderung
des
Hautzustandes,
sowie
die
herabgesetzte
Riechfunktion. Die gezielte Verwendung des präferierten Duftes in Pflegeprodukten
wäre für die Verbesserung des Hautzustandes von Vorteil. Außerdem wäre eine
Steigerung des Wohlbefindens und der damit verbundenen Lebensqualität der
Hochbetagten vermutlich durch den präferierten Duft zu erreichen, was wiederrum
positiv auf den Gesundheitszustand der Haut auswirkt.
Im Hinblick auf die vorliegende Literatur, sowie die Ergebnisse der vorliegenden
Arbeit ist deutlich, dass die Präferenzen Generationsabhängig sind und somit einer
Wandlung unterliegen. Dementsprechend sind systematische Erhebungen von
aktuellen Präferenzen ratsam. Hier wären auch die kulturellen hedonischen
Unterschiede ebenfalls zu beachten. Somit ist die ausgesprochene Empfehlung
ausschließlich für deutschsprachigen Raum relevant und nur bedingt auf andere
europäische Länder (bzw. außerhalb der EU) übertragbar.
Mit der Steigerung der Anzahl älterer Menschen verlagert sich auch die Gruppe der
meisten Verwenderinnen insbesondere im Bereich pflegender Kosmetik [332]. Laut
der Verbraucheranalyse ist den meisten Zuwachs im Bereich pflegender Kosmetik
(Gesichtspflege) in der Gruppe der über 70-Jährigen zu verzeichnen: von 41%
(1996) [354] auf 65% (2011) [355] der Befragten, die täglich Gesichtspflege
verwendeten. Im Hinblick auf die tägliche Verwendung von Düften ist ebenfalls eine
Steigerung von 16% (1996) [332] auf 25% (2011) [333] in der Gruppe der über 70Jährigen zu sehen. Somit nimmt das Verwendungspotenzial bei den älteren
Menschen kontinuierlich zu, sowie auch, wie bereits erwähnt, deren Anzahl.
135
V Fazit und Ausblick
Die Fortschritte in der Medizinforschung ermöglichen zwar die „lebenserhaltende“
Maßnahmen und tragen der mehr steigenden Lebenslänge bei, die Lebensqualität
wird dagegen weniger gefördert [356].
„Das Vierte Alter stellt uns vor neue Herausforderungen. Es gelingt uns zwar, länger
zu leben, der Rest des menschlichen Systems hinkt jedoch hinterher, und zwar mit
zunehmender Diskrepanz“ [356].
Vorliegende Arbeit soll einen Beitrag zur gesundheitsfördernden Maßnahmen, somit
dem hautphysiologischen Zustand, Wohlbefinden und der erhöhten Lebensqualität
von unselbständigen Hochbetagten leisten, sprich pflegebedürftigen, deren Anteil
bereits im Jahr 2009 bei 55% der über 80-Jährigen lag [157] und laut Prognosen,
entsprechend der demographischen Wandlung, steigen wird.
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Zukunft des Alterns Die Antwort der Wissenschaft. Edited by Gruss P. München: C.H.Beck;
2007: 15-34.
153
VII Anhang
1 Abkürzungsverzeichnis
VII Anhang
1 Abkürzungsverzeichnis
AWMF
CE-DUR
D
DAAB
DZA
EA
EDA
EEG
EKG
EMG
fMRT
Ggs.
HF
HR
HRV
IFRA
IKW
INCI
ISEO
ISO
IVDK
k. K.
LJ
M
n. s.
Nds.
NRW
PANAS
PÖ
QRA
RIFM
SCL
SCR
SD
SFP
Sn.
TEWL
TICS
UHT
VL
μm
Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen
Fachgesellschaften
CE = clinical epidemiology, DUR = drug utilization research
Deutschland
Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V.
Deutsches Zentrum der Altersfragen
Erregungsausbreitung
Elektrodermale Aktivität
Elektroenzephalogramm
Elektrokardiogramm
Elektromyogramm
funktionelle Magnetresonanztomographie
Gegensatz, gegensätzlich
Herzfrequenz (= Herzrate HR)
Herzrate (= Herzfrequenz HF)
Herzratenvariabilität
International Fragrance Association
Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V.
International Nomenclature of Cosmetic Ingredients (Internationale
Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe)
International Symposium on Essential Oils
International Standard Organisation
Informationsverbund Dermatologischer Kliniken
keine Korrelation
Lebensjahr
Mittelwert
nicht signifikant
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Positive Affect Negative Affect Schedule
Parfumöl
Quantitative Risk Assessment
Research Institute for Fragrance Materials
skin conductance level (Hautleitfähigkeitsniveau)
skin conductance reaction (Hautleitfähigkeitsreaktion/elektrodermale
Reaktion)
Standartabweichung
Société Française des Parfumeurs
Synonym
transepidermaler Wasserverlust
Trierer Inventar zum chronischen Stress
Ultra High Temperature (Ultrahochtemperatur)
Versuchsleiter
Mikrometer (= 1 millionster m, d. h. 1 Tausendstel mm)
154
2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens
VII Anhang
2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens
2.1 Probandenaufklärung
Fachbereich Humanwissenschaften
Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie
Probandenaufklärung – Vorstudie I
Beurteilung des Riechvermögens mit dem standardisierten
Sniffin‘ Sticks – Test
Betreuerin: Apl. Prof. Dr. Nanna Schürer
Ziel der Vorstudie I: Beurteilung des Riechvermögens mit dem standardisierten
Sniffin‘ Sticks – Test
Dauer: ca. 60 min.
Arbeitsablauf:


Ausfüllen des Fragebogens
Testung des Riechvermögens:
1. Schwellentest
2. Diskriminationstest
3. Identifikationstest
Aufklärung:
Bei dieser Studie soll Ihr Geruchssinn getestet werden. Dies geschieht mit Hilfe von
„Riechstiften“, die mit verschiedenen Riechstoffen gefüllt sind. Alle im Test
verwendeten Substanzen sind gesundheitlich unbedenklich und die meisten werden
in der Lebensmittelindustrie verwendet.
Jeder Stift wird Ihnen nur ein Mal ca. 3 – 4 Sekunden lang angeboten. Durch das
Wort „Einatmen“ werden Sie zum Riechen aufgefordert.
Während der ganzen Untersuchung werden Ihre Augen mit einer „Schlafmaske“
abgedeckt.
Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, bitte ich Sie 15 Minuten vor Beginn der
Messung nichts anderes als Wasser zu sich zu nehmen! Verzichten Sie auch auf den
Genuss von Kaugummi, Bonbons oder Zigaretten!
1. Schwellentestung
Bei dem Schwellentest wird Ihre Riechschwelle ermittelt, d.h. ab welcher
Konzentration Sie ein Riechstoff wahrnehmen.
155
2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens
VII Anhang
Ihnen werden jeweils drei Stifte im Abstand von etwa 5 Sekunden angeboten, nur ein
Stift dieses Tripletts enthält den Duftstoff. Ihre Aufgabe ist es, denjenigen Stift
herauszufinden, der anders als die beiden anderen Stiften riecht.
2. Diskriminationstest
Bei dieser Untersuchung wird getestet wie gut Sie die Gerüche unterscheiden
können.
Ihnen werden 16 Tripletts mit je drei Stiften angeboten; zwei Stifte des Tripletts
riechen gleich, ein Stift enthält einen anderen Duft. Ihre Aufgabe ist es, diesen
anders riechenden Stift herauszufinden. Sie müssen immer eine Entscheidung
treffen, auch wenn Sie bei einem Triplett unsicher sind.
3. Identifikationstest
Bei dieser Untersuchung wird getestet wie gut Sie bestimmte Gerüche erkennen
können.
Ihnen werden 16 aus dem Alltag bekannte Gerüche angeboten. Sie sollen jedem
Geruch einen von vier Begriffen aus einer Liste zuordnen, der Ihren Geruchseindruck
am zutreffendsten beschreibt. Sollten Sie nichts riechen, ist es dennoch erforderlich,
dass Sie einen der vier Begriffe auswählen.
Ihre Teilnahme ist freiwillig. Sie können Ihr Einverständnis zur Teilnahme jederzeit –
auch ohne Angaben von Gründen – zurückziehen.
Einverständniserklärung
Hiermit erkläre ich mich bereit, an der oben beschriebenen Pilotstudie teilzunehmen.
Ich habe die oben stehenden Informationen gelesen, verstanden und bin zusätzlich
mündlich über Ziele und Ablauf aufgeklärt worden.
Meine Einwilligung zur Teilnahme kann ich jederzeit, auch ohne die Angabe von
Gründen, zurückziehen.
____
(Ort, Datum, Name und Unterschrift des Probanden/ der Probandin)
156
2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens
VII Anhang
2.2 Fragebogen zur Person
Fragebogen zur Person
1. Initialen………………………………...
2. Geb.-Datum……………………………
3. Alter……………………………………..
4. Geschlecht:
m
o
w
5. Familienstand: ledig o
o
zusammenlebend o
verheiratet o
verwitwet o geschieden o
6. Raucher:
nein
o
ja
o
gelegentlich o
7. Sind Sie im Moment erkältet oder verschnupft?
nein
o
ja
o
8. Liegen bei Ihnen bekannte Störungen des Riechvermögens vor?
nein
o
ja
o
8.1 wenn ja, welche?..............................................................................................
9. Wie bewerten Sie selbst ihre Geruchssensibilität:
unauffällig o
erhöht
o
vermindert
o
10. Diagnose/Anamnese:
11. Medikamente:
157
VII Anhang
2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens
2.3 Sniffin‘ Sticks – Protokollblätter
Schwellentest
158
VII Anhang
2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens
Diskriminationstest
159
VII Anhang
2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens
Identifikationstest
160
2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens
VII Anhang
2.4 Signifikanzberechnungen
Schwellen-, Diskriminations- und Identifikationstest, sowie SDI von jungen
Erwachsenen und Hochbetagten
Mann-Whitney-Test
Ränge
schwelle
jErw_Hochbet
junge Erwachsene
Hochbetagte
Gesamtsumme
diskrimination
junge Erwachsene
Hochbetagte
Gesamtsumme
identifikation
junge Erwachsene
Hochbetagte
Gesamtsumme
SDI
junge Erwachsene
Hochbetagte
Gesamtsumme
H
30
30
60
30
30
60
30
30
60
30
30
Mittlerer Rang
43,12
17,88
Summe der
Ränge
1293,50
536,50
43,98
17,02
1319,50
510,50
44,10
16,90
1323,00
507,00
45,08
15,92
1352,50
477,50
60
Teststatistikena
schwelle
Mann-Whitney-U-Test
71,500
Wilcoxon-W
536,500
U
-5,603
Asymp. Sig. (2-seitig)
,000
a. Gruppierungsvariable: jErw_Hochbet
diskrimination
45,500
510,500
-6,018
,000
identifikation
42,000
507,000
-6,061
,000
SDI
12,500
477,500
-6,470
,000
161
VII Anhang
3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien
3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter
Duftfamilien
3.1 Probandenaufklärung
Fachbereich Humanwissenschaften
Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie
Probandenaufklärung – Hauptstudie I
Beurteilung der Duftfamilien
Betreuerin: Apl. Prof. Dr. Nanna Schürer
Ziel der Hauptstudie II: Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter
Duftfamilien
Dauer: ca. 50 Min.
Aufklärung:
Ziel dieser Untersuchung ist verschiedene Duftfamilien zu analysieren.
Es werden Ihnen 5 verschiedene Düfte angeboten. Dies geschieht mit Hilfe von
„Riechstreifen“. Jeder Duftstoff wird Ihnen ca. 50 Sekunden lang angeboten. Bitte
sprechen Sie während dessen nicht und konzentrieren Sie sich ausschließlich auf die
Wahrnehmung des Duftes. Direkt danach notieren Sie bitte ihren Eindruck von
diesem Duft auf dem vorgelegten Fragebogen, indem Sie das entsprechende Feld
markieren.
Während der Darbietung des Duftes werden wir Ihre körperlichen Reaktionen
messen. Dies geschieht mit Hilfe des EDA-Gerätes, das Ihre Schweißdrüsenaktivität
misst. Dafür werden Ihnen zwei Elektroden auf der Hautoberfläche der Hand
angebracht.
Die verwendeten Messfühler sind gesundheitlich unbedenklich und lassen sich nach
der Messung leicht wieder entfernen.
Ihre Teilnahme ist freiwillig. Sie können Ihr Einverständnis zur Teilnahme jederzeit –
auch ohne Angaben von Gründen – zurückziehen.
Einverständniserklärung
Hiermit erkläre ich mich bereit, an der oben beschriebenen Studie teilzunehmen. Ich
habe die oben stehenden Informationen gelesen, verstanden und bin zusätzlich
mündlich über Ziele und Ablauf aufgeklärt worden.
Meine Einwilligung zur Teilnahme kann ich jederzeit, auch ohne die Angabe von
Gründen, zurückziehen.
____
(Ort, Datum, Name und Unterschrift des Probanden/ der Probandin)
162
VII Anhang
3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien
3.2 Fragebogen zur Person
Hauptstudie I: Beurteilung der Duftfamilien – Fragebogen zur Person
1. Initialen………………………………...
2. Geb.datum……………………………..
3. Alter……………………………………..
4. Geschlecht:
m
o
w
5. Familienstand: ledig o
o
zusammenlebend o
verheiratet o
verwitwet o geschieden o
6. Raucher:
nein
o
ja
o
gelegentlich o
7. Sind Sie im Moment erkältet oder verschnupft?
nein
o
ja
o
8. Liegen bei Ihnen bekannte Störungen des Riechvermögens vor?
nein
o
ja
o
8.1 wenn ja, welche?..............................................................................................
9. Wie bewerten Sie selbst ihre Geruchssensibilität:
unauffällig o
erhöht
o
vermindert
o
11. Diagnose/Anamnese:
12. Medikamente:
163
VII Anhang
3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien
3.3 Fragebogen zur subjektiven Bewertung einer Duftfamilie
(Beispiel anhand der Duftprobe A)
Hauptstudie I: Beurteilung der Duftfamilien
Probandeninitialien:
Permutationsgruppe:
Duftprobe A
…wirkt auf mich…
1. angenehm
gar nicht
etwas
o
o
mittelmäßig
o
sehr
o
extrem
o
2. beruhigend
gar nicht
etwas
o
o
mittelmäßig
o
sehr
o
extrem
o
3. wirkt negativ auf meine Stimmung
gar nicht
etwas
mittelmäßig
o
o
o
sehr
o
extrem
o
4. anregend
gar nicht
etwas
o
o
mittelmäßig
o
sehr
o
extrem
o
5. entspannend
gar nicht
etwas
o
o
mittelmäßig
o
sehr
o
extrem
o
6. unangenehm
gar nicht
etwas
o
o
mittelmäßig
o
sehr
o
extrem
o
7. aktivierend
gar nicht
etwas
o
o
mittelmäßig
o
sehr
o
extrem
o
8. einschläfernd
gar nicht
etwas
o
o
mittelmäßig
o
sehr
o
extrem
o
164
VII Anhang
3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien
9. zu intensiv
gar nicht
etwas
o
o
mittelmäßig
o
sehr
o
extrem
o
10. wirkt positiv auf meine Stimmung
gar nicht
etwas
mittelmäßig
o
o
o
sehr
o
extrem
o
11. besänftigend
gar nicht
etwas
o
o
mittelmäßig
o
sehr
o
extrem
o
12. Unruhe erregend
gar nicht
etwas
o
o
mittelmäßig
o
sehr
o
extrem
o
13. belebend
gar nicht
etwas
o
o
mittelmäßig
o
sehr
o
extrem
o
14. auflockernd/entkrampfend
gar nicht
etwas
mittelmäßig
o
o
o
sehr
o
extrem
o
15. bedrückend/melancholisch
gar nicht
etwas
mittelmäßig
o
o
o
sehr
o
extrem
o
Wie bewerten Sie diesen Duft insgesamt?
sehr gut (1)
o
gut (2)
o
befriedigend (3) ausreichend (4)
o
o
mangelhaft (5)
o
ungenügend (6)
o
165
VII Anhang
3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien
3.4 Permutationsgruppen
Permutationsgruppen:
I.
II.
III.
IV.
A–B–C–D–E
C–B–A–D–E
A–D–C–B–E
D–C–B–A–E
Permutationsgruppe
Proband
1 I
A-B-C-D-E
2 II
C-B-A-D-E
3 III A-D-C-B-E
4 IV D-C-B-A-E
5 I
A-B-C-D-E
6 II
C-B-A-D-E
7 III A-D-C-B-E
8 IV D-C-B-A-E
9 I
A-B-C-D-E
10 II
C-B-A-D-E
11 III A-D-C-B-E
12 IV D-C-B-A-E
13 I
A-B-C-D-E
14 II
C-B-A-D-E
15 III A-D-C-B-E
16 IV D-C-B-A-E
17 I
A-B-C-D-E
18 II
C-B-A-D-E
19 III A-D-C-B-E
20 IV D-C-B-A-E
21 I
A-B-C-D-E
22 II
C-B-A-D-E
23 III A-D-C-B-E
24 IV D-C-B-A-E
25 I
A-B-C-D-E
26 II
C-B-A-D-E
27 III A-D-C-B-E
28 IV D-C-B-A-E
29 I
A-B-C-D-E
30 II
C-B-A-D-E
49
Datum
VL49 Besonderheiten
VL = Versuchsleiter
166
VII Anhang
3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien
3.5 Signifikanzberechnungen
Subjektive Bewertung der Duftfamilien innerhalb der Gruppe Hochbetagter
Wilcoxon-Test
B Note - A Note
C Note - A Note
D Note - A Note
E Note - A Note
C Note - B Note
D Note - B Note
E Note - B Note
D Note - C Note
E Note - C Note
E Note - D Note
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Ränge
N
10a
8b
12c
30
6d
16e
7f
29
7g
14h
9i
30
9j
14k
l
6
29
6m
16n
7o
29
5p
14q
11r
30
8s
15t
6u
29
11v
8w
10x
29
11y
9z
9aa
29
8ab
8ac
13ad
29
Mittlerer Rang
9,40
9,63
Rangsumme
94,00
77,00
9,00
12,44
54,00
199,00
8,79
12,11
61,50
169,50
10,72
12,82
96,50
179,50
7,50
13,00
45,00
208,00
6,50
11,25
32,50
157,50
10,00
13,07
80,00
196,00
9,77
10,31
107,50
82,50
12,14
8,50
133,50
76,50
9,56
7,44
76,50
59,50
Statistik für Testc
B-A
C-A
D-A
Z
-,382a -2,398b -1,922b
Asymptotis
,703
,016
,055
che
Signifikanz
(2-seitig)
a. Basiert auf positiven Rängen.
b. Basiert auf negativen Rängen.
c. Wilcoxon-Test
E-A
-1,316b
,188
C-B
-2,696b
,007
D-B
-2,594b
,009
E-B
-1,842b
,065
D-C
-,512a
,609
E-C
-1,110a
,267
E-D
-,448a
,654
167
3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien
VII Anhang
Subjektive Bewertung
Erwachsener
der
Duftfamilien
innerhalb
der
Gruppe
junger
Wilcoxon-Test
Ränge
N
B Note - A Note
C Note - A Note
D Note - A Note
E Note - A Note
C Note - B Note
D Note - B Note
E Note - B Note
D Note - C Note
E Note - C Note
E Note - D Note
5a
13b
10c
28
15d
8e
5f
28
18g
6h
4i
28
19j
4k
5l
28
m
16
6n
6o
28
23p
3q
2r
28
22s
5t
1u
28
18v
7w
3x
28
14y
5z
9aa
28
7ab
10ac
11ad
28
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamt
Mittlerer Rang
9,70
9,42
Rangsumme
48,50
122,50
12,57
10,94
188,50
87,50
14,50
6,50
261,00
39,00
12,53
9,50
238,00
38,00
12,16
9,75
194,50
58,50
14,41
6,50
331,50
19,50
15,09
9,20
332,00
46,00
13,72
11,14
247,00
78,00
10,29
9,20
144,00
46,00
8,29
9,50
58,00
95,00
Statistik für Testc
Z
B-A
-1,645a
Asymptotische ,100
Signifikanz (2seitig)
C-A
-1,577b
D-A
-3,226b
E-A
-3,118b
C-B
-2,230b
D-B
-4,020b
E-B
-3,510b
D-C
-2,340b
E-C
-2,071b
E-D
-,907a
,115
,001
,002
,026
,000
,000
,019
,038
,365
a. Basiert auf negativen Rängen.
b. Basiert auf positiven Rängen.
c. Wilcoxon-Test
168
VII Anhang
3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien
Subjektive Bewertung der Duftfamilien junger Erwachsener und Hochbetagter
Mann-Whitney-Test
A Note
B Note
C Note
D Note
E Note
Ränge
H
28
30
58
28
30
58
28
29
57
28
30
58
28
29
57
jung_alt
junge Erwachsene
Hochbetagte
Gesamtsumme
junge Erwachsene
Hochbetagte
Gesamtsumme
junge Erwachsene
Hochbetagte
Gesamtsumme
junge Erwachsene
Hochbetagte
Gesamtsumme
junge Erwachsene
Hochbetagte
Gesamtsumme
Mann-Whitney-U-Test
Wilcoxon-W
U
Asymp. Sig. (2-seitig)
a. Gruppierungsvariable: jung_alt
Mittlerer Rang
37,43
22,10
Summe der Ränge
1048,00
663,00
39,61
20,07
1109,00
602,00
29,38
28,64
822,50
830,50
26,20
32,58
733,50
977,50
28,45
29,53
796,50
856,50
Teststatistikena
A Note
B Note
198,000
137,000
663,000
602,000
-3,555
-4,538
,000
,000
C Note
395,500
830,500
-,173
,862
D Note
327,500
733,500
-1,499
,134
E Note
390,500
796,500
-,260
,795
Hautleitfähigkeitsniveau (SCL) junger Erwachsener und Hochbetagter
Mann-Whitney-U-Test
Ränge
Base
alt_jung
junge Erwachsene
Hochbetagte
Gesamtsumme
H
28
30
Mittlerer Rang
35,52
23,88
Summe der
Ränge
994,50
716,50
58
Teststatistikena
Base
Mann-Whitney-U-Test
251,500
Wilcoxon-W
716,500
U
-2,623
Asymp. Sig. (2-seitig)
,009
a. Gruppierungsvariable: alt_jung
169
VII Anhang
3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien
Hautleitfähigkeitsreaktion (= SCR) junger Erwachsener und Hochbetagter
Mann-Whitney-Test
Ränge
ΔA
ΔB
ΔC
ΔD
ΔE
alt_jung
junge Erwachsene
Hochbetagte
Gesamtsumme
junge Erwachsene
Hochbetagte
Gesamtsumme
junge Erwachsene
Hochbetagte
Gesamtsumme
junge Erwachsene
Hochbetagte
Gesamtsumme
junge Erwachsene
Hochbetagte
Gesamtsumme
Mann-Whitney-U-Test
Wilcoxon-W
U
Asymp. Sig. (2-seitig)
a. Gruppierungsvariable: alt_jung
H
28
30
58
28
30
58
28
30
58
28
30
58
28
30
58
Mittlerer Rang
35,88
23,55
Summe der
Ränge
1004,50
706,50
36,71
22,77
1028,00
683,00
35,63
23,78
997,50
713,50
35,98
23,45
1007,50
703,50
36,75
22,73
1029,00
682,00
Teststatistiken
ΔA
ΔB
241,500
218,000
706,500
683,000
-2,779
-3,144
,005
,002
a
ΔC
248,500
713,500
-2,670
,008
ΔD
238,500
703,500
-2,825
,005
ΔE
217,000
682,000
-3,159
,002
170
VII Anhang
3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien
Hautleitfähigkeitsreaktion Hochbetagter
Wilcoxon-Test
Ränge
H
Δ B - Fougère - Δ A - Chypre
Δ D - Citral - Δ A - Chypre
Δ C - Floral - Δ A - Chypre
Δ E - Oriental - Δ A - Chypre
Δ C - Floral - Δ B - Fougère
Δ D - Citral - Δ B - Fougère
Δ E - Oriental - Δ B - Fougère
Δ D - Citral - Δ C - Floral
Δ E - Oriental - Δ C - Floral
ΔBFougère ΔAChypre
-1,271b
ΔDCitral - Δ
AChypre
-1,163b
U
Asymp.
Sig. (2,204
,245
seitig)
a. Wilcoxon-Test
b. Basierend auf negativen Rängen.
9a
17b
4c
30
10d
18e
2f
30
11g
17h
2i
30
6j
22k
2l
30
12m
14n
o
4
30
12p
q
15
3r
30
8s
18t
4u
30
12v
15w
3x
30
7y
17z
6aa
30
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
ΔCFloral - Δ
AChypre
-,832b
,405
Teststatistikena
ΔEOriental - Δ C - Floral
ΔA-ΔBChypre
Fougère
-2,313b
-,318b
,021
,750
Mittlerer Rang
13,94
13,26
Summe der Ränge
125,50
225,50
15,20
14,11
152,00
254,00
15,14
14,09
166,50
239,50
16,92
13,84
101,50
304,50
13,58
13,43
163,00
188,00
14,13
13,90
169,50
208,50
14,69
12,97
117,50
233,50
12,92
14,87
155,00
223,00
14,57
11,65
102,00
198,00
ΔEΔ D - Citral Oriental -ΔBΔBFougère
Fougère
-,469b
-1,475b
,639
,140
ΔDCitral - Δ
C - Floral
-,817b
ΔEOriental
-ΔCFloral
-1,373b
,414
,170
171
3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien
VII Anhang
Hautleitfähigkeitsreaktion junger Erwachsener
Wilcoxon-Test
Ränge
H
Δ A - Chypre - Δ B - Fougère
Δ C - Floral - Δ A - Chypre
Δ D - Citral - Δ A - Chypre
Δ E - Oriental - Δ A - Chypre
Δ C - Floral - Δ B - Fougère
Δ D - Citral - Δ B - Fougère
Δ E - Oriental - Δ B - Fougère
Δ D - Citral - Δ C - Floral
Δ E - Oriental - Δ C - Floral
Δ E - Oriental - Δ D - Citral
16a
12b
0c
28
18d
10e
0f
28
12g
15h
1i
28
9j
19k
0l
28
19m
9n
0o
28
15p
q
11
2r
28
8s
20t
0u
28
13v
15w
0x
28
6y
21z
1aa
28
ab
9
19ac
0ad
28
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
Mittlerer Rang
14,09
15,04
Summe der Ränge
225,50
180,50
11,97
19,05
215,50
190,50
12,79
14,97
153,50
224,50
12,72
15,34
114,50
291,50
14,61
14,28
277,50
128,50
12,50
14,86
187,50
163,50
12,50
15,30
100,00
306,00
10,69
17,80
139,00
267,00
12,25
14,50
73,50
304,50
12,89
15,26
116,00
290,00
Teststatistikena
U
Asymp.
Sig. (2seitig)
ΔAChypre ΔBFougère
ΔCFloral - Δ
AChypre
-,513b
,608
-,285b
,776
ΔDCitral –
ΔAChypre
-,853c
,394
ΔEOriental ΔAChypre
-2,016c
,044
ΔCFloral ΔBFougèr
e
-1,698b
,090
ΔDCitral –
ΔB–
Fougère
-,305b
,760
ΔEOriental ΔBFougère
-2,346c
,019
ΔDCitral –
ΔCFloral
-1,459c
,145
ΔEΔEOriental Oriental
-ΔC- -ΔDFloral
Citral
-2,776c
,005
-1,982c
,048
a. Wilcoxon-Test
b. Basierend auf positiven Rängen.
c. Basierend auf negativen Rängen.
172
VII Anhang
4 Vorstudie II –Korrelation der haut- und psychophysiologischen Parameter
4 Vorstudie II –Korrelation der haut- und psychophysiologischen
Parameter
4.1 Probandenaufklärung
Fachbereich Humanwissenschaften
Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie
Probandenaufklärung – Vorstudie II
Korrelation der psychophysiologischen und hautphysiologischen Parameter
Betreuerin: Apl. Prof. Dr. Nanna Schürer
Ziel der Hauptstudie II: Korrelation der psycho- und hautphysiologischen Parameter
Liebe Probandinnen,
Sie haben sich freiwillig nach schriftlicher und mündlicher Aufklärung zur Teilnahme
an einer experimentellen Überprüfung der Korrelation zwischen dem
psychophysiologischen Zustand des Probanden und seiner hautphysiologischen
Reaktion bereit erklärt.
Ziel der Studie:
Anhand dieser Studie soll überprüft werden, ob es ein Zusammenhang zwischen den
psychophysiologisch und hautphysiologisch erhobenen Daten während und nach der
Stressphase besteht.
Tag 1
Dauer: ca. 1 - 1½ Std.
Die Datenerhebung findet durchgängig im akklimatisierten Laborraum statt. Während
der vorangehenden Akklimatisierungszeit von 20-30 Minuten werden zwei Testareale
für die hautphysiologischen Messungen am linken Unterarm des Probanden mit
einer Schablone markiert. Zeitgleich werden ein EDA- und ein EKG-Gerät für die
psychophysiologischen Messungen an der Testperson positioniert. Mit dem EDAGerät wird die elektrodermale Aktivität der Schweißdrüsen über die Hautleitfähigkeit
und mit dem Elektrokardiogrammgerät (EKG) die Herz-Kreislauf-Aktivität gemessen.
Im Anschluss an die Akklimatisierungszeit werden im ersten Testareal die Basiswerte
des pH-Wertes erhoben. Im zweiten Testareal werden die Basisdaten für den
transepidermalen Wasserverlust (TEWL) gemessen. Nachfolgend findet im zweiten
Testareal eine Barriereschädigung mittels eines Tesafilmabrisses statt. Die Anzahl
der Tesafilmabrisse ist individuell unterschiedlich. Das Hautareal wird so lange
irritiert, bis der Wert des transepidermalen Wasserverlustes um das Dreifache des
Basiswertes
ansteigt.
Währenddessen
werden
die
Daten
für
die
173
VII Anhang
4 Vorstudie II –Korrelation der haut- und psychophysiologischen Parameter
psychophysiologische Erhebung gemessen. Das EKG- und das EDA-Gerät bleiben
weiterhin 24 Stunden an dem Probanden.
Tag 2
Dauer: ca. 40 Min.
Am zweiten Tag werden erneut Daten für den transepidermalen Wasserverlust
(TEWL) sowie für den pH-Wert erhoben. Das EDA- und EKG- Gäret werden
abgenommen.
Nebenwirkung
Durch den Tesafilmabriss auf dem Unterarm ist es möglich, dass an dieser Stelle
eine Rötung auftritt, die aber mit der Zeit weggeht.
Vertraulichkeit
Personenbezogene Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die von Ihnen
erfassten Messdaten werden von uns anonymisiert und in dieser Form
weiterverarbeitet.
Ihre Teilnahme ist freiwillig. Sie können Ihr Einverständnis zur Teilnahme jederzeit –
auch ohne Angaben von Gründen – zurückziehen.
Einverständniserklärung
Hiermit erkläre ich mich bereit, an der oben beschriebenen Studie teilzunehmen. Ich
habe die oben stehenden Informationen gelesen, verstanden und bin zusätzlich
mündlich über Ziele und Ablauf aufgeklärt worden.
Meine Einwilligung zur Teilnahme kann ich jederzeit, auch ohne die Angabe von
Gründen, zurückziehen.
____
(Ort, Datum, Name und Unterschrift des Probanden/ der Probandin)
174
4 Vorstudie II –Korrelation der haut- und psychophysiologischen Parameter
VII Anhang
4.2 Fragebogen zur Person
Fragebogen zur Person
I. Angaben zur Person
1. Initialen……………………………
2. Alter…………………………………
3. Familienstand
ledig
verheiratet
getrennt
4. Raucher
geschieden
verwitwet
zusammenlebend in einer festen Partnerschaft
ja
nein
gelegentlich
5. Ihr Studiengang: ………………………………………………………….
6. In welchem Semester sind Sie? ………………………………………..
7. Haben Sie einen Nebenjob?
ja
nein
II. Angaben über den allgemeingesundheitlichen Zustand der Haut
1. Liegen bei Ihnen chronische Hauterkrankungen (wie z.B.
Neurodermitis, Psoriasis) vor?
1.1
ja
nein
wenn ja, welche?
…………………………………………………..
2. Haben Sie an den Unterarmen Symptomen, wie:
-
Juckreiz
ja
nein
-
Brennen
ja
nein
-
Rötung
-
Schuppung
ja
ja
nein
nein
3. Haben Sie trotz der Anweisung in den letzten 24 Stunden
Hautreinigungs- und Hautpflegeprodukte an den Unterarmen
angewendet?
ja
nein
175
VII Anhang
4 Vorstudie II –Korrelation der haut- und psychophysiologischen Parameter
4.3 TICS – Fragebogen zum chronischen Stress SSCS
III. Angaben über die psychische Belastung
In diesem Teil finden Sie einige Fragen, die Sie danach beurteilen sollen, wie häufig
Sie die darin angesprochene Erfahrung gemacht bzw. Situation erlebt haben. Bitte
denken Sie bei der Beantwortung an die, vom heutigen Tag aus gesehen,
vergangenen 3 Monate und versuchen Sie sich daran zu erinnern, wie oft Sie in
diesem Zeitraum die jeweilige Erfahrung gemacht haben. (vgl. Schulze/Schlotz/
Becker (2003): TICS- Fragebogen SSCS, Hogrefe-Verlag)
Erfahrung
nie
selten
manch
mal
häufig
sehr
häufig
1
2
3
4
5
2. Ich bemühe mich vergeblich, mit guten Leistungen
Anerkennung zu erhalten
1
2
3
4
5
3. Zeiten, in denen ich zu viele Verpflichtungen zu erfüllen
habe
1
2
3
4
5
4. Zeiten, in denen ich sorgenvolle Gedanken nicht
unterdrücken kann
1
2
3
4
5
5. Obwohl ich mein Bestes gebe, wird meine Arbeit nicht
gewürdigt
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
7. Zeiten, in denen ich mir viele Sorgen mache und nicht
damit aufhören kann
1
2
3
4
5
8. Zeiten, in denen ich nicht die Leistung bringe, die von
mir erwartet wird
1
2
3
4
5
9. Zeiten, in denen mir die Verantwortung für andere zu
Last wird
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1. Befürchtung, dass irgendetwas Unangenehmes passiert
6. Erfahrungen, dass alles zu viel ist, was ich zu tun habe
10. Zeiten, in denen mir die Arbeit über den Kopf wächst
11. Befürchtung, meine Aufgaben nicht erfüllen zu können
12. Zeiten, in denen mir die Sorgen über den Kopf wachsen
∑=
176
VII Anhang
4 Vorstudie II –Korrelation der haut- und psychophysiologischen Parameter
4.4 Datenerfassungsprotokoll für hautphysiologische Parameter
Datenerfassungsprotokoll
Datum______________________________
Initialen
Uhrzeit____________
___________________
Alter _____________
1. Tag
Basiswert
2. Tag
Anzahl der Abrisse
Messwert
Messwert nach 24
Std.
TEWL
177
VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere
5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die
epidermale Barriere
5.1 Probandenaufklärung
Fachbereich Humanwissenschaften
Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie
Probandenaufklärung – Hauptstudie II
Haut-und psychophysiologische Untersuchungen bei den Hochbetagten
Betreuerin: Apl. Prof. Dr. Nanna Schürer
Ziel der Hauptstudie II: Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale
Barriere
Ziel der Studie
Anhand der Untersuchung soll die Einwirkung einer Duftfamilie auf die Psyche und
somit auf die Barriereregeneration überprüft werden. Hierbei werden zwei
verschiedene Lotionen getestet, eine Probe ist beduftet, die andere Probe ist
duftneutral.
Ablauf der Studie
Tag 1
Dauer: ca. 35 Min.
Es wird ein Testareal für die hautphysiologische Messung (TEWL) am Unterarm
markiert. Zeitgleich wird ein EKG-Gerät für die psychophysiologischen Messungen
positioniert, damit wird die Herz-Kreislauf-Aktivität gemessen. Dann wird der
Basiswert für den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) gemessen. Nachfolgend
findet eine Barriereschädigung mittels eines Tesafilmabrisses statt. Die Anzahl der
Tesafilmabrisse ist individuell unterschiedlich. Das Hautareal wird so lange irritiert,
bis der Wert des transepidermalen Wasserverlustes um das Dreifache des
Basiswertes ansteigt. Das EKG- Gerät bleibt 24 Stunden an dem Probanden.
Anschließend werden Sie mit einer Lotion eingecremt.
Vor dem Schlafengehen cremen Sie sich bitte noch mal ein.
Zusätzlich wird ein Fragebogen zur Person und zur emotionalen Befindlichkeit (TICSFragebogen) ausgefüllt.
Tag 2
Dauer: ca. 15 Min
Am zweiten Tag werden erneut Daten für den transepidermalen Wasserverlust
(TEWL) erhoben. EKG- Gerät wird abgenommen.
Während dieser 24. Std. muss Duschen, Schwimmen und Sauna verzichtet werden.
Dieselbe Untersuchung wird noch Mal mit der 2. Probe durchgeführt.
178
VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere
Ihre Teilnahme ist freiwillig. Sie können Ihr Einverständnis zur Teilnahme jederzeit –
auch ohne Angaben von Gründen – zurückziehen.
Einverständniserklärung
Hiermit erkläre ich mich bereit, an der oben beschriebenen Studie teilzunehmen. Ich
habe die oben stehenden Informationen gelesen, verstanden und bin zusätzlich
mündlich über Ziele und Ablauf aufgeklärt worden.
Meine Einwilligung zur Teilnahme kann ich jederzeit, auch ohne die Angabe von
Gründen, zurückziehen.
____
(Ort, Datum, Name und Unterschrift des Probanden/ der Probandin)
179
VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere
5.2 Fragebogen zur Person
Fragebogen zur Person
I.
Angaben zur Person
1. Initialen……………………………………………..
2. Alter…………………………………………………..
3. Familienstand
ledig
verheiratet
getrennt
verwitwet
zusammenlebend in einer festen Partnerschaft
4. Rauchen
II.
geschieden
ja
nein
gelegentlich
Angaben über den allgemeingesundheitlichen Zustand der Haut
1. Liegen bei Ihnen chronische Hauterkrankungen (wie z.B.
Neurodermitis, Psoriasis) vor?
1.2
ja
nein
wenn ja, welche?…………………………………………………..
2. Haben Sie an den Unterarmen Symptomen, wie:
-
Juckreiz
ja
nein
-
Brennen
ja
nein
-
Rötung
ja
nein
-
Schuppung
ja
nein
3. Haben Sie trotz der Anweisung in den letzten 24 Stunden
Hautreinigungs- und Hautpflegeprodukte an den Unterarmen
angewendet?
ja
nein
180
VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere
5.3 Datenerfassungsprotokoll für hautphysiologische Parameter
Datenerfassungsprotokoll
Probe A
Proband/in……………………………
Alter………………….
Datum…………………………………
Uhrzeit……………….
Raumtemperatur……………………...
Luftfeuchtigkeit………………………..
1. Tag
Basiswert
2. Tag
Anzahl der
Messwert
Messwert nach 24
Abrisse
Std.
TEWL
Probe B
Datum…………………………………..
Uhrzeit……………….
Raumtemperatur.……………………...
Luftfeuchtigkeit…………………………
1. Tag
Basiswert
2. Tag
Anzahl der Abrisse
Messwert
Messwert nach 24
Std.
TEWL
181
VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere
5.4 Signifikanzberechnungen
Barriereregeneration bei UH unter dem Einfluss der PÖ-freien und Fougèrehaltigen Testemulsion
Wilcoxon-Test
Ränge
H
Regeneration (in %) - B Regeneration (in %) - A
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
a. Regeneration (in %) - B < Regeneration (in %) - A
b. Regeneration (in %) - B > Regeneration (in %) - A
c. Regeneration (in %) - B = Regeneration (in %) - A
Mittlerer Rang
8,50
8,50
2a
14b
0c
16
Summe der
Ränge
17,00
119,00
Teststatistikena
Regeneration
(in %) - B Regeneration
(in %) - A
b
U
-2,637
Asymp. Sig. (2-seitig)
,008
a. Wilcoxon-Test
b. Basierend auf negativen Rängen.
Barriereregeneration bei SH unter dem Einfluss PÖ-freien oder Fougèrehaltigen Testemulsion
Wilcoxon-Test
Ränge
H
Regeneration (in %) - B Regeneration (in %) - A
Negative Ränge
Positive Ränge
Bindungen
Gesamtsumme
a. Regeneration (in %) - B < Regeneration (in %) - A
b. Regeneration (in %) - B > Regeneration (in %) - A
c. Regeneration (in %) - B = Regeneration (in %) - A
4a
4b
0c
8
Mittlerer Rang
4,50
4,50
Summe der
Ränge
18,00
18,00
Teststatistikena
Regeneration (in
%) - B Regeneration (in
%) - A
U
,000b
Asymp. Sig. (2-seitig)
1,000
a. Wilcoxon-Test
b. Die Summe der negativen Ränge ist mit der
Summe der positiven Ränge identisch.
182
VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere
Barriereregeneration
Testemulsion
der
SH
und
UH
unter
dem
Einfluss
PÖ-freien
Mann-Whitney-Test
Ränge
Regeneration (in %)
selbst_unselbst
selbstständige Hochbetagte
unselbstständige Hochbetagte
Gesamtsumme
H
8
16
Mittlerer Rang
19,75
8,88
Summe der
Ränge
158,00
142,00
24
Teststatistikena
Regeneration (in
%)
Mann-Whitney-U-Test
6,000
Wilcoxon-W
142,000
U
-3,552
Asymp. Sig. (2-seitig)
,000
Exakte Sig. [2*(1-seitige Sig.)]
,000b
a. Gruppierungsvariable: selbst_unselbst
b. Nicht für Bindungen korrigiert.
Barriereregeneration von SH und UH unter dem Einfluss Fougère-haltigen
Testemulsion
Mann-Whitney-Test
Ränge
Regeneration (in %)
selbst_unselbst
selbstständige Hochbetagte
unselbstständige Hochbetagte
Gesamtsumme
H
8
16
Mittlerer Rang
16,13
10,69
Summe der
Ränge
129,00
171,00
24
Teststatistikena
Regeneration (in
%)
Mann-Whitney-U-Test
35,000
Wilcoxon-W
171,000
U
-1,776
Asymp. Sig. (2-seitig)
,076
Exakte Sig. [2*(1-seitige Sig.)]
,081b
a. Gruppierungsvariable: selbst_unselbst
b. Nicht für Bindungen korrigiert.
183
VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere
Barriereintegrität von SH und UH unter dem Einfluss PÖ-freien oder Fougèrehaltigen Emulsion
Mann-Whitney-U-Test
Ränge
Anzahl der Abrisse-A
Anzahl der Abrisse-B
selbst_unselbst
selbstständige Hochbetagte
unselbstständige
Hochbetagte
Gesamtsumme
selbstständige Hochbetagte
unselbstständige
Hochbetagte
Gesamtsumme
Teststatistikena
Anzahl der
Abrisse-A
4,000
140,000
-3,681
,000
Mann-Whitney-U-Test
Wilcoxon-W
U
Asymp. Sig. (2-seitig)
Exakte Sig. [2*(1-seitige
,000b
Sig.)]
a. Gruppierungsvariable: selbst_unselbst
b. Nicht für Bindungen korrigiert.
8
Mittlerer Rang
20,00
Summe der
Ränge
160,00
16
8,75
140,00
24
8
20,50
164,00
16
8,50
136,00
H
24
Anzahl der
Abrisse-B
,000
136,000
-3,929
,000
,000b
184
VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere
5.5 Korrelationen zwischen haut- und psychophysiologischen Parameter
Korrelationen unter Einfluss von PÖ-freien Testemulsion
Korrelationen
Mittlere HF
Regeneration
Pearson-Korrelation
Probe-A
Sig. (2-seitig)
Regeneration
Mittlere HF-
HRV
Probe-A
Probe-A
Probe-A Tag
Probe-A Tag
Nacht
1
Pearson-Korrelation
Probe-A Tag
Sig. (2-seitig)
Pearson-Korrelation
Nacht
Sig. (2-seitig)
-,590
,051
,957
,026
,063
16
14
14
14
14
-,531
1
,355
,783**
,067
,213
,001
,819
,051
14
14
14
14
14
-,016
,355
1
,162
,485
,957
,213
,579
,079
14
14
14
14
14
*
**
,162
1
-,076
,026
,001
,579
14
14
14
14
14
1
N
Mittlere HF
Pearson-Korrelation
Probe-A Nacht
Sig. (2-seitig)
,509
-,016
N
HRV Probe-A
Probe-A Nacht
*
-,531
N
Mittlere HF
HRV
-,590
N
,783
,795
HRV Probe-A
Pearson-Korrelation
,509
,067
,485
-,076
Nacht
Sig. (2-seitig)
,063
,819
,079
,795
14
14
14
14
N
14
*. Korrelation ist bei Niveau 0,05 signifikant (zweiseitig).
**. Korrelation ist bei Niveau 0,01 signifikant (zweiseitig).
185
VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere
Korrelationen unter Einfluss von Fougère-haltigen Testemulsion
Korrelationen
Mittlere HF
Regeneration
Pearson-Korrelation
Probe-B
Sig. (2-seitig)
Regeneration
Probe-B
Probe-B
Tag
1
N
Mittlere HF
Pearson-Korrelation
Probe-B Tag
Sig. (2-seitig)
16
-,754
Pearson-Korrelation
Tag
Sig. (2-seitig)
Pearson-Korrelation
Probe B Nacht
Sig. (2-seitig)
Probe-B
HRV
Probe-B Tag
Nacht
Probe-B Nacht
-,028
-,475
,066
,001
,922
,073
,814
15
15
15
15
,156
**
-,145
,579
,003
,605
-,754
1
,718
15
15
15
15
15
-,028
,156
1
,351
,272
,922
,579
,200
,327
15
15
15
15
15
-,475
**
,351
1
-,177
,073
,003
,200
15
15
15
15
15
1
N
Mittlere HF
HRV
**
,001
N
HRV Probe-B
**
Mittlere HF
N
,718
,529
HRV Probe-B
Pearson-Korrelation
,066
-,145
,272
-,177
Nacht
Sig. (2-seitig)
,814
,605
,327
,529
15
15
15
15
N
15
**. Korrelation ist bei Niveau 0,01 signifikant (zweiseitig).
186
VIII Eidesstattliche Erklärung
VIII Eidesstattliche Erklärung
Erklärung über die Eigenständigkeit der erbrachten wissenschaftlichen
Leistung
Titel der Dissertation: Duftpräferenz von Hochbetagten und ihre Wirkung auf die
epidermale
Barriere.
Eine
olfaktorische,
psychophysiologische
und
hautphysiologische Untersuchung.
Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit ohne unzulässige Hilfe Dritter und
ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Die aus
anderen Quellen direkt oder indirekt übernommen Stellen, Daten und Konzepte sind
unter Angabe der Quelle gekennzeichnet.
Bei der Auswahl und Auswertung folgenden Materials haben mir die nachstehend
aufgeführten Personen in der jeweils beschriebenen Weise entgeltlich/unentgeltlich
geholfen:

psyrecon research & consulting (Institut für angewandte Psychophysiologie
GmbH, Wuppertal) (Durchführung der Korrelationsanalysen bei der Vorstudie II,
sowie Einlesen der EKG – Daten bei der Hauptstudie II, unentgeltlich)
Weitere Personen waren an der inhaltlichen materiellen Erstellung der vorliegenden
Arbeit nicht beteiligt. Insbesondere habe ich hierfür nicht die entgeltliche Hilfe von
Vermittlungsdiensten bzw. Beratungsdiensten (Promotionsberater oder andere
Personen) in Anspruch genommen. Niemand hat von mir unmittelbar oder mittelbar
geldwerte Leistungen für Arbeiten erhalten, die im Zusammenhang mit dem Inhalt
der vorgelegten Dissertation stehen.
Diese Arbeit wurde bisher weder im In- noch im Ausland in gleicher oder ähnlicher
Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt.
Olga Kukshausen
Schnatgang 12A
49080 Osnabrück
Geb. 02.02.1979 in Anshero-Sudshensk
Ort, Datum
Unterschrift
187

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