Duftpräferenz von Hochbetagten und ihre Wirkung
Transcrição
Duftpräferenz von Hochbetagten und ihre Wirkung
Duftpräferenz von Hochbetagten und ihre Wirkung auf die epidermale Barriere Eine olfaktorische, psychophysiologische und hautphysiologische Untersuchung Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der medizinischen Wissenschaften (Dr. rer. medic.) des Fachbereichs Humanwissenschaften der Universität Osnabrück vorgelegt von Olga Kukshausen geb. in Anshero-Sudshensk Osnabrück, März 2015 Meiner Familie und meiner Doktormutter Apl. Prof. Dr. med. Nanna Y. Schürer gewidmet Danksagung An erster Stelle möchte ich mich herzlichst bei meiner akademischen Lehrerin Frau Professor Dr. med. Nanna Y. Schürer bedanken, für die Möglichkeit meiner Promotion, die Bereitstellung dieser spannenden Dissertationsthematik und große Unterstützung und Motivation während der Arbeit. Des Weiteren bedanke ich mich bei Herrn Prof. Dr. Dieter Lüttje für die bereitwillige Übernahme des zweiten Gutachtens, sowie die Kooperation als Chefarzt der Klinik für Geriatrie und Palliativmedizin der Klinikum Osnabrück GmbH. Dem Herrn Dr. Rainer Wohlfart, dem Leiter der Abteilung Forschung & Entwicklung der Kneipp-Werke GmbH & Co. KG, sowie Dr. Jürgen Blaak danke ich ganz herzlich für die Bereitstellung sämtlicher Materialien und wissenschaftlichen Rat. Darüber hinaus danke ich Herrn Dr. Ralf Stürmer, dem Geschäftsführer von psyrecon research & consulting - Institut für angewandte Psychophysiologie GmbH in Wuppertal, und dem ganzen Team für die Ermöglichung eines Praktikums, sowie die anschließende Kooperation. Herrn Dipl. Kfm. Heiko Langheim und seinen Mitarbeiter/innen des Seniorenheims „Haus am Berg“ in Hasbergen danke ich für die erfolgreiche Kooperation. Allen Probanden/innen danke ich für die freiwillige Teilnahme, insbesondere der, inzwischen leider verstorbenen, Frau Charlotte Schürer, die mich mit großer Gastfreundschaft aufgenommen hat. Dr. Philipp Stein danke ich für die Korrekturarbeit und den wissenschaftlichen Austausch. Petra Hüring und allen Mitarbeiter/innen der Arbeitsgruppe der medizinischen Mikrobiologie der Universität Osnabrück danke ich für die herzliche Aufnahme und die gemeinsame Zeit. Meinen Freundinnen Dr. Liubov Khrenova, Tatjana Jungmann und Natalia Sinewid danke ich für die Ablenkung außerhalb der Arbeit und ihre Unterstützung. Für medizinischen Rat und Austausch danke ich herzlichst meiner Schwester Marina Kukshausen. Ein besonderer Dank gilt meinen Eltern Emma und Tachir Kukshausen, sowie meinem Mann Johannes Kukshausen, die immer an mich geglaubt, immer wieder aufs Neue motiviert und bestärkt haben, sowie die uneingeschränkte Unterstützung während der ganzen Promotionszeit. Inhaltsverzeichnis I Einleitung.............................................................................................................................7 1 Einführung in die Thematik ...............................................................................................7 2 Zielsetzung und Überblick der Arbeit ................................................................................9 II Theoretischer Teil ............................................................................................................ 10 1 Olfaktorische Grundlagen ............................................................................................... 10 1.1 Terminologie ....................................................................................................... 10 1.2 Anatomie ............................................................................................................. 10 1.3 Physiologie .......................................................................................................... 12 1.4 Geruchsempfindung ................................................................................................. 15 1.4.1 Hedonik ............................................................................................................. 15 1.4.2 Körpergeruch..................................................................................................... 16 1.4.3 Adaption und Habituation .................................................................................. 17 1.5 Riechstörungen ........................................................................................................ 17 1.5.1 Riechstörungen im Alter .................................................................................... 20 1.5.2 Folgen von Riechstörungen ............................................................................... 21 2 Dermatologische Grundlagen ......................................................................................... 23 2.1 Anatomie und Physiologie der Haut und der epidermalen Barriere .......................... 23 2.1.1 Dysfunktion der epidermalen Barriere ............................................................... 25 2.2 Altershaut ................................................................................................................. 25 3 Gerontologische Grundlagen .......................................................................................... 28 3.1 Terminologie ............................................................................................................ 28 3.2 Demografische Alterung........................................................................................... 29 4 Duft – Grundlagen .......................................................................................................... 31 4.1 Chemische und physikalische Eigenschaften der Duftstoffe .................................... 31 4.2 Quellen der Duftstoffe .............................................................................................. 32 4.2.1 Animalische Duftstoffe ....................................................................................... 32 4.2.2 Synthetische Duftstoffe ...................................................................................... 33 4.2.3 Pflanzliche Duftstoffe ......................................................................................... 34 4.2.3.1 Gewinnungsmethoden ................................................................................ 36 4.3 Duftwirkung .............................................................................................................. 38 4.3.1 Terminologie ...................................................................................................... 38 4.3.2 Aromatherapie ................................................................................................... 38 4.3.2.1 Wirkungsweisen .......................................................................................... 39 4.3.2.2 Therapeutische Anwendung ....................................................................... 40 4.3.3 Aromachologie .................................................................................................. 43 4.4 Marketing mit Duft .................................................................................................... 45 4.5 Klassifikationen der Düfte ........................................................................................ 47 4.6 Sensibilisierung durch Duftstoffe .............................................................................. 50 5 Psychologische Grundlagen ........................................................................................... 53 III Experimentell – methodischer Teil ................................................................................ 59 1 Studiendesign ................................................................................................................. 59 1.1 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens ....................................... 59 1.1.1 Ziel .................................................................................................................... 59 1.1.2 Probandenkollektiv ............................................................................................ 59 1.1.3 Ablauf ................................................................................................................ 60 1.1.4 Methoden und Materialien ................................................................................. 62 1.2 Hauptstudie I – Duftpräferenz .................................................................................. 64 1.2.1 Ziel .................................................................................................................... 64 1.2.2 Probandenkollektiv ............................................................................................ 64 1.2.3 Ablauf ................................................................................................................ 65 1.2.4 Methode und Materialien ................................................................................... 66 1.3 Vorstudie II – Korrelation haut- und psychophysiologischer Parameter ................... 70 1.3.1 Ziel .................................................................................................................... 70 1.3.2 Probandenkollektiv ............................................................................................ 70 1.3.3 Ablauf ................................................................................................................ 70 1.3.4 Methoden und Materialien ................................................................................. 71 1.4 Hauptstudie II – Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere ... 75 1.4.1 Ziel .................................................................................................................... 75 1.4.2 Probandenkollektiv ............................................................................................ 75 1.4.3 Ablauf der Untersuchung ................................................................................... 76 1.4.4 Methoden und Materialien ................................................................................. 77 2 Ergebnisse ..................................................................................................................... 81 2.1 Vorstudie I – Allgemeines Riechvermögen............................................................... 81 2.2 Hauptstudie I – Duftpräferenz .................................................................................. 84 2.3 Vorstudie II – Korrelation haut- und psychophysiologischer Parameter ................... 96 2.4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere ........ 100 IV Diskussion .................................................................................................................... 115 1 Vorstudie I – Testung des allgemeinen Riechvermögens ............................................. 115 2 Hauptstudie I – Duftpräferenz ....................................................................................... 117 3 Vorstudie II – Korrelation haut- und psychophysiologischer Parameter ........................ 123 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere .............. 125 V Fazit und Ausblick ......................................................................................................... 134 VI Literaturverzeichnis...................................................................................................... 137 VII Anhang ......................................................................................................................... 154 1 Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................. 154 2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens ........................................... 155 2.1 Probandenaufklärung ............................................................................................. 155 2.2 Fragebogen zur Person ......................................................................................... 157 2.3 Sniffin‘ Sticks – Protokollblätter .............................................................................. 158 2.4 Signifikanzberechnungen ....................................................................................... 161 3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien ........... 162 3.1 Probandenaufklärung ............................................................................................. 162 3.2 Fragebogen zur Person ......................................................................................... 163 3.3 Fragebogen zur subjektiven Bewertung einer Duftfamilie ...................................... 164 3.4 Permutationsgruppen ............................................................................................. 166 3.5 Signifikanzberechnungen ....................................................................................... 167 4 Vorstudie II –Korrelation der haut- und psychophysiologischen Parameter .................. 173 4.1 Probandenaufklärung ............................................................................................. 173 4.2 Fragebogen zur Person ......................................................................................... 175 4.3 TICS – Fragebogen zum chronischen Stress SSCS .............................................. 176 4.4 Datenerfassungsprotokoll für hautphysiologische Parameter................................. 177 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere ........ 178 5.1 Probandenaufklärung ............................................................................................. 178 5.2 Fragebogen zur Person ......................................................................................... 180 5.3 Datenerfassungsprotokoll für hautphysiologische Parameter................................. 181 5.4 Signifikanzberechnungen ....................................................................................... 182 5.5 Korrelationen zwischen haut- und psychophysiologischen Parameter ................... 185 VIII Eidesstattliche Erklärung ........................................................................................... 187 I Einleitung 1 Einführung in die Thematik I Einleitung 1 Einführung in die Thematik „Für die Menschen ist die Olfaktion die geheimnisvollste aller Sinnesmodalitäten“ [1]. Das ganze Leben wird von Düften beeinflusst. Bereits im Säuglingsalter wird anhand des Geruches die eigene Mutter von den anderen unterschieden. Der Geruchssinn bewahrt uns vor schädlichen Einflüssen, hat eine Warnfunktion und verleiht uns ein Wohlgefühl oder Unbehagen [2, 3]. Der Geruchssinn gehört, neben dem Geschmackssinn, zu den chemischen Sinnen und somit zu dem phylogenetisch ältesten Sinnessystem [4]. Und dennoch gehörte das Riechvermögen lange Zeit zu der am wenigsten erforschten Sinnesfunktion. Erst im Jahr 1991 entdeckte die im Labor von Richard Axel arbeitende amerikanische Wissenschaftlerin Linda Buck nach jahrelangen Untersuchungen eine Genfamilie der Riechrezeptoren [5]. Im Jahre 2004 erhielten sie und Richard Axel den Nobelpreis für Medizin. Seitdem rückte das Riechvermögen, das zu den niederen Sinnen beim Menschen gehört, immer mehr in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses [6-9]. 1992 entdeckte Marc Parmentier Riechrezeptoren in den Hoden [10]. Hanns Hatt und Mitarbeiter entdeckten Riechrezeptoren in menschlichen Spermien, die durch den Maiglöckchenduft Bourgeonal aktiviert werden [11]. Darüber hinaus wurden unter anderem Riechrezeptoren in Prostatazellen [6, 12], in Ganglien des vegetativen Nervensystems [13], im Gehirn [14-16], in der Plazenta [17], in den Nieren [18], in der menschlichen Zunge [19, 20], im menschlichen Darm [7] und in der menschlichen Haut [9] entdeckt. In der Aromatherapieforschung werden ätherische Öle seit langem auf ihren Einfluss auf die psychische Verfassung untersucht und deren therapeutische Wirkung auf das Nervensystem aufgezeigt: einige davon wirken beruhigend/angstlösend [21-24] oder anregend/aktivierend [25-27], antidepressiv [28], stimmungsaufhellend [29, 30], konzentrationsfördernd [31, 32], angstreduzierend [21, 33, 34]. Zahlreiche Untersuchungen zeigen auch, dass Düfte psychischen Stress reduzieren [26, 35-37]. Anzumerken ist hier, dass darüber hinaus die Regeneration der Hautbarriere unter psychischem Stress verlangsamt ist [38-40]. Denda et al. zeigten, dass sedierende 7 I Einleitung Duftstoffe 1 Einführung in die Thematik die Barriereregeneration junger Probanden beschleunigen [41]. Vergleichbare Untersuchungen mit älteren Probanden fehlen bis dato. Die Bevölkerungsstruktur Deutschlands wird immer älter: Der Anteil der über 65 jährigen lag bereits 2011 bei 21% der Bevölkerung und damit steht Deutschland an der Spitze der überalternden Bevölkerung innerhalb der EU [42]. Mit zunehmendem Alter lassen viele körperliche Funktionen nach, darunter auch das Riechvermögen [43-45]. Mit der reduzierten Riechfunktion nimmt auch die Lebensqualität und das Wohlbefinden ab [46-49]. Das klinische Bild der Altershaut ist faltig, dünn, durchscheinend, trocken und blass. Die alternde Haut geht mit einer Verdünnung der Epidermis, Abnahme der Menge der Melanozyten, Fibroblasten und einer Reduktion der Langerhanszellen und Mastzellen einher [50-54]. Durch diese Veränderungen ist die Haut unter anderem empfindlicher und verletzlicher, die Abwehrfunktion und die Wundheilung vermindern sich, der Regenerationsprozess wird verlangsamt [51, 52, 55]. Der Alterungsprozess der Haut wird durch endogene und exogene Noxen beeinflusst [56]. Die exogene Hautalterung wird z. B. durch UV-Licht, Ozon und Luftverschmutzung beeinflusst. Bei der endogenen Hautalterung spielen genetische, hormonelle und metabolische Faktoren eine Rolle [54, 56, 57]. Die Altershaut bedarf einer speziellen Pflege, die all diese Faktoren berücksichtigt. Bereits aus den Untersuchungen von Jürgen Blaak im Rahmen seiner Dissertation hat sich herausgestellt, dass die Hautpflege für Hochbetagte einen pH-Wert von ca. 4,0 haben sollte [58]. Jedoch spielt für die Akzeptanz eines Produktes auch der Duft eine bedeutende Rolle [59]. Dabei ist die Hedonik von großer Bedeutung, die alle Gerüche in angenehm oder unangenehm unterteilt. Die Prägung für Duftstoffe ist anerzogen und kulturabhängig, sowie von den persönlichen Erfahrungen mit dem jeweiligen Duft abhängig [60, 61]. Die Emotionalität, die durch Düfte ausgelöst werden kann, erklärt sich durch die strukturelle Verbindung des Geruchsinnes mit dem limbischen System, wo Gefühle und Emotionen entstehen, sowie Trieb- und Instinkthandlungen freigesetzt werden [62-67]. Von Bedeutung sind diese Strukturen bei der Sexualität und der Partnerwahl, bei sozialen Beziehungen und Kaufentscheidungen [3, 59, 68]. 8 I Einleitung 2 Zielsetzung und Überblick der Arbeit 2 Zielsetzung und Überblick der Arbeit Die Zielgruppe bei den vorliegenden Untersuchungen waren Hochbetagte, d. h. über 80-Jährige. Es sollte festgestellt werden, ob 1. diese Population definierte Duftfamilien präferiert, und ob 2. dieser potentiell präferierte Duft in einem Externum die Barriereregeneration katalysiert. Die vorliegende Arbeit ist in fünf Abschnitte gegliedert: 1. Zusammenfassende Einleitung 2. Theoretischer Teil mit Grundlagen zur Olfaktologie, Hautphysiologie, Geriatrie sowie Psychologie. Außerdem wird die Duftherstellung, Wirkung und Anwendung, Klassifizierung, sowie Sensibilisierung durch Duftstoffe und Duftmarketing beschrieben. 3. Experimentell – methodischer Teil mit Studiendesign, Methodik und Materialien, sowie den Ergebnissen der Studien. Es wurden insgesamt 2 Vorstudien und 2 Hauptstudien durchgeführt. Die erste Vorstudie befasst sich mit dem allgemeinen Riechvermögen bei Hochbetagten. Darauf basierend folgt die 1. Hauptuntersuchung, in der die Duft-Präferenzen der Hochbetagten festgestellt werden. In der zweiten Vorstudie wird an jungen Erwachsenen untersucht, ob haut- und psychophysiologische Methoden korrelieren. Abschließend, in der 2. Hauptstudie, wird die positive Auswirkung der präferierten Duftfamilie in einem Externum auf die epidermale Barriere, mit Hilfe psychologischer und hautphysiologischer Parametern, untersucht. 4. Diskussion 5. Fazit und Ausblick 9 II Theoretischer Teil 1 Olfaktorische Grundlagen II Theoretischer Teil 1 Olfaktorische Grundlagen 1.1 Terminologie Olfaktologie – kommt aus dem Lateinischen „olfacere“ und bedeutet „riechen“ [69]. Im Weiteren werden die Begriffe „olfaktorische Wahrnehmung“, „Duftwahrnehmung“, „Riechwahrnehmung“, „Geruchssinn“, „Riechsinn“ oder „olfaktorischer Sinn“, wenn nicht weiter erläutert wird, synonym verwendet. Riechstoffe sind „im weitesten Sinn Sammelbezeichnungen für auf den Geruchssinn wirkende Stoffe oder Stoffgemische pflanzlicher, tierischer oder synthetischer Herkunft. Im engeren Sinn versteht man unter Riechstoffen Stoffe mit für den Menschen angenehmem oder unangenehmem Geruch, der durch das Vorhandensein euosmophorer1 oder kakosmophorer2 Gruppen im Molekül bedingt ist“ [70]. In der vorliegenden Arbeit werden Begriffe „Duftstoff“, „Duftmolekül“, „Riechstoff“ und „Geruchstoff“ aufgrund der spezifischen hedonischen Wahrnehmung synonym verwendet. 1.2 Anatomie Die menschliche Nase besteht aus Nasenbein, Nasenknorpel, Nasenflügel, Nasenlöcher und gehört mit den Nasenhöhlen, die durch eine Nasenscheidewand getrennt sind, zum Teil des Atmungssystems. Durch die inneren Öffnungen werden Nasenhöhlen mit Rachenraum, durch die vorderen Öffnungen – Nasenlöcher – mit der Außenwelt verbunden (s. Abb. 1). Die Nasenhöhle wird durch drei Nasenmuscheln aufgeteilt, die auch eine Verbindung zwischen Nasenvorhof und Nebenhöhle bilden (s. Abb. 2). Zwei untere Muscheln, bedeckt mit Schleimhaut – regio respiratoria – sind für das Reinigen, Erwärmen und Befeuchten der Atemluft sowie Bildung der Nasallaute der Stimme zuständig. Die obere Muschel ist mit Riechschleimhaut bzw. Riechepithel – regio olfactoria – bedeckt und ist für die Wahrnehmung der Geruchsstoffe verantwortlich [71, 72]. 1 2 Euosmophor – wohlriechende (Griech. „Eu“ = gut, wohl), geruchstragende funktionelle Gruppen Kakosmophor – übelriechende (Griech. „Kako“ = übel), geruchstragende funktionelle Gruppen 10 II Theoretischer Teil 1 Olfaktorische Grundlagen Abb. 1: Nasengerüst [73] Abb. 2: Riechepithel [73] Die Regio olfactoria ist jeweils links und rechts 2 x 5 cm groß und besteht aus Riechsinneszellen/Riechzellen, Stützzellen und Basalzellen. Riechzellen sind primäre bipolare Neuronen, die aus Zellkörper und einem Dendrit mit einem Vesicula olfactoria am Ende und daraus ragenden 10 bis 30 Zilien bestehen. Diese Vesicula olfactoria mit Zilien stellen am apikalen Ende eine Verbindung zur Außenwelt her und beinhalten alle Proteine, die das Erkennen von Riechstoffen und deren intrazelluläre Signalverarbeitung ermöglichen. Die Zilien werden von den Dendriten der Riechzelle, die durch die Stützzellen umschlossen werden, getragen. Auf der anderen Seite des Zellkörpers ziehen sich die langen gebündelten Axone durch die Siebbeinplatte direkt zum Riechkolben – Bulbus olfactorius – hindurch. Es sind ca. 20 Mio. Riechzellen, die sich alle 4 Wochen aus den neuronalen Stammzellen (Basalzellen) ausdifferenzieren [72, 74-76]. Das Riechepithel ist mit 5-30 µm Mukus bedeckt. Der Mukus wird von den unterhalb des Epithels lokalisierten Bowmannschen Schleimdrüsen gebildet. Außer den bereits genannten Basal-, Riech- und Stützzellen sowie Bowmannschen Schleimdrüsen, befinden sich im Riechepithel submuköse Drüsen und Blutgefäße. Der Mukus schützt die Riechschleimhaut vor Austrocknung und mittels Immunglobulin A und M, sowie bakteriostatischen und bakteriziden Proteinen, vor Infektionen. Der Mukus ist reich an Na+, K+, Ca2+ und Cl-. Die, in der Riechepithel vorkommenden, Stützzellen bilden eine Diffusionsbarriere zwischen dem Mukus und Gewebsflüssigkeit [76]. In der vorderen Schädelgrube liegt der Bulbus olfactorius auf der Siebbeinplatte. Er besteht aus Glomerulus, Mitralzellen, die äußere, und Körnerzellen, die innere plexiforme Schicht bilden. Über Synapsen sind die Mitral- und Büschelzellen, lokale Interneurone (periglomeruläre Zellen, kurzaxonige Zellen und axonlose Körnerzellen) verschaltet. Glomeruli olfactorii sind Nervengeflechte der olfaktorischen Sinnes-, 11 II Theoretischer Teil 1 Olfaktorische Grundlagen Mitral- und Büschelzellen, vereinfacht dargestellt in Abb. 3. Diese Glomeruli olfactorii sind die Hauptschaltstellen der Geruchswahrnehmung und werden durch periglomeruläre Zellen miteinander verbunden [2, 74]. Abb. 3: Aufbau der Riechschleimhaut mit den Verbindungen zum Riechkolben [2] 1.3 Physiologie Laut neuesten Untersuchungen kann die menschliche Nase über 1 Billion verschiedener Gerüche differenzieren [8]. Ein Duft besteht aus einer Vielzahl von verschiedenen Duftmolekülen, so besteht z. B. ein Rosenextrakt aus 450 bekannten und 150 unbekannten, ein Lavendelöl aus 160 bis 180 und ein Kaffee sogar aus 800 Duftmolekülen [77-79]. Um einen Duft wahrnehmen zu können, müssen dessen Moleküle flüchtig mit niedrigem (< 294) Molekulargewicht und hoher Oberflächenaktivität, sowie wasser- und lipidlöslich sein [77, 79]. Wenn Duftmoleküle orthonasal oder/und retronasal zum Riechepithel gelangen, lösen sie sich im Mukus. Die Duftmoleküle binden an die, in den Cilien sich befindenden, Rezeptoren. Diese transmembranären Proteine gehören zur Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren. Ein spezifisches Duftmolekül bindet an einen spezifischen Rezeptortyp. Jeder Rezeptor ist eine Komponente in einer Kombination 12 II Theoretischer Teil 1 Olfaktorische Grundlagen aktivierter Rezeptoren, die zusammen einen Duft codieren. Dieses Zusammenspiel mit seinen Kombinationsmöglichkeiten ist als Rezeptorcode beschrieben. Darüber hinaus kann die funktionelle Gruppe eines Duftmoleküls gleichzeitig mehrere Rezeptoren aktivieren (Prinzip der Divergenz), oder die funktionellen Gruppen verschiedener Duftmoleküle einen Rezeptor anregen (Prinzip der Konvergenz) [79]. Etwa 350 verschiedene Rezeptortypen sind beim Menschen bekannt, die mit der Anzahl der Glomeruli korrelieren und 2% des Genoms ausmachen [75, 76, 79]. Durch die Bindung eines Duftstoffes an einen dieser G-Protein-gekoppelten Rezeptoren werden über einen intrazellulären Signalverstärkungsmechanismus die Ionenkanäle Na+ und Ca2+ geöffnet. Dadurch wird die Riechzelle depolarisiert und der Cl-Ionen Kanal geöffnet (s. Abb. 4). Das Einströmen der Cl-Ionen bewirkt die elektrische Erregung der Riechzelle [2, 76]. Die Ladungsverhältnisse an der Membran der Riechzellen unterscheiden sich damit von denen der Membranen anderer Neuronen. Wird ein Duft kontinuierlich angeboten kommt es zur Adaption (s. Teil II, Kap. 1.4.3), d. h. zur Ca2+-vermittelten Rückkopplungshemmung [2]. Abb. 4: Reiztransduktion in Riechzellen [76] Die beschriebenen Aktionspotentiale der Riechzelle werden auf die Mitralzellen übertragen. Diese Schaltstelle entspricht einem Glomerulum (s. Abb. 3). Dem Prinzip der Konvergenz folgend, übertragen ca. 1000 Axone einzelner Riechzellen ihre Signale auf nur eine Mitralzelle. Über ca. 30.000 Axone der Mitralzellen, die Tractus olfactorius bilden, werden Duftinformationen über zwei grundlegende Wege 13 II Theoretischer Teil 1 Olfaktorische Grundlagen weitergeleitet. Der eine geht zum primären olfaktorischen Kortex mit Nucleus corticalis amygdalae und damit direkt zum Limbischen System. Durch diese direkte Signalübertragung vom Bulbus olfactorius zum Limbischen System ist die Verbindung der Gerüche zu Emotionen zu erklären. Emotionale Reaktionen und Motivation sowie Erinnerungen und Triebverhalten werden dort gesteuert. Dieser direkte Weg der Geruchsübertragung wird auch als unbewusste Wahrnehmung bezeichnet. Die durch manche Gerüche ausgelösten Reaktionen, wie z. B. Brechreiz bei üblen oder Hungergefühl bei appetitanregenden Gerüchen, erklären sich durch die im Limbischen System, sowie im Hypothalamus und Thalamus gesteuerte Nahrungsaufnahme. Der andere Weg der olfaktorischen Wahrnehmung geht zum orbitofrontalen Anteil des Neokortex. Dieser orbitofrontale Kortex ist für die bewusste Geruchswahrnehmung, d. h. Geruchsidentifikation, und hedonische Bewertung des Duftes verantwortlich (s. Abb. 5) [75, 80, 81]. Abb. 5: Geruchsverarbeitung im Gehirn [80] 14 II Theoretischer Teil 1 Olfaktorische Grundlagen Neben dieser „klassischen“ olfaktorischen Wahrnehmung werden Gerüche auch über den Nervus Trigeminus (demnächst Trigeminus genannt), deren Endigungen auch im Riechepithel zu finden sind, wahrgenommen [82]. Der Trigeminus ist der 5. Hirnnerv, bestehend aus einem Augen-, Oberkiefer- und Unterkieferast, der das Gesicht sensorisch und motorisch innerviert. Da der Trigeminus keine Sinneszellen und Rezeptoren aufweist, können nur Duftstoffe mit „trigeminalen Elementen“ ein Aktionspotential auslösen. Hierbei handelt es sich um stechende, brennende, scharfe, beißende und kühlende Sinneseindrücke [81]. In einer Studie mit 15 „geruchsblinden“ (Anosmiker, s. Teil II, Kap. 1.5) Probanden zeigte Doty, dass trotz komplettem Ausfall der olfaktorischen Wahrnehmung, Duftstoffe mit „trigeminalen Elementen“ über das trigeminale Riechsystem wahrgenommen werden [83]. Die Empfindlichkeit gegenüber dem Nervus Trigeminus nimmt aber mit dem Alter ab [84]. Aufgrund dieser zwei Riechsysteme werden Geruchstoffe in: 1. reine, echte oder Olfactorius-Riechstoffe, wie Vanille, Lavendel, Zimt, Nelke; 2. unechte oder Trigeminus-Riechstoffe, wie Menthol, Eukalyptus, Essigsäure, Buttersäure, Formaldehyd, Salmiak; und in 3. trigeminale und gustatorische Riechstoffe, wie Chloroform, Pyridin, unterteilt, was besonders in der Differenzialdiagnostik relevant ist [2, 81]. Die retronasale Wahrnehmung ist das Gelangen der Aromastoffe der Speisen aus der Mundhöhle über den Nasopharynx zur Riechschleimhaut. Die olfaktorische Wahrnehmung spielt damit bei der gustatorischen Wahrnehmung eine wichtige Rolle [80]. 1.4 Geruchsempfindung 1.4.1 Hedonik Wie bereits erwähnt, besteht eine direkte Interaktion zwischen dem Bulbus olfactorius und dem Limbischen System. Die subjektive Bewertung eines Geruches in angenehm oder unangenehm wird als Hedonik verstanden [2]. Der Begriff Hedonik kommt aus dem Griechischen „hedone“ und bedeutet „Lust, Freude“ [85]. Die Prägung wird anerzogen und hängt von den persönlichen, sozialen und kulturellen Faktoren ab [61]. Die persönliche Erfahrung der ersten Auseinandersetzung mit dem Duft spielt für die Akzeptanz oder Ablehnung 15 II Theoretischer Teil 1 Olfaktorische Grundlagen eine bedeutende Rolle, dies kann ein positive/r oder negative/r mentaler Zustand oder eine/ein Situation/Ereignis sein. Der Duft wird mit positiven oder negativen Gefühlen gekoppelt, die später, bei erneutem Kontakt, denselben Affekt auslösen [61]. Die Auseinandersetzung mit einem Duft fängt bereits im Mutterleib an, wo dem Fötus olfaktorische und gustatorische Reize über Fruchtwasser und Nabelschnur vermittelt werden. Kinder deren Mütter während der Schwangerschaft Alkohol, Knoblauch konsumiert haben, bevorzugten diese Gerüche dem Vanilleduft. Kinder deren Eltern geraucht haben, präferierten eher Zigarettengeruch als den vom grünen Tee [86, 87]. Das unterschiedliche soziale und kulturelle Umfeld ist bei der hedonischen Erlernung von Bedeutung. Ein Landwirt lernt Gerüche in einer anderen Umgebung, als der Großstadtmensch und findet z. B. den Stahlgeruch angenehm, und ein Asiate empfindet z. B. den Geruch vom Käse abstoßend, den der Europäer liebt [61, 88]. Ayabe-Kanamura et al. weisen auf die Unterschiede zwischen japanischen und deutschen Probanden in der Hedonik alltäglicher Duftstoffe hin [89]. 1.4.2 Körpergeruch Jeder Mensch riecht anders. Der Eigengeruch ist genetisch determiniert und ist so individuell, wie der Fingerabdruck jedes Menschen. „Er basiert auf der immunologischen Selbst-/Fremderkennung und ist mit dem Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) gekoppelt“ [2]. Penn et al. untersuchte axillären Schweiß, Urin und Speichel von 197 Erwachsenen. Mit Hilfe der Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) fand diese Arbeitsgruppe individuell unterschiedliche und reproduzierbare GC-MS- Fingerabdrücke und einen Unterschied zwischen den Geschlechtern heraus [90]. Die einzige Ausnahme sind die eineiigen Zwillinge, deren Körpergeruch nahezu identisch ist [91]. Der MHC-Komplex ist die Basis für den Familiengeruch, je näher der Verwandtschaftsgrad, desto ähnlicher ist der Geruch. Bereits bei den Tieren wurde festgestellt, dass sie ihren Nachwuchs an dem Geruch erkennen und umgekehrt. Auch Untersuchungen an Menschen mit Müttern und Neugeborenen zeigen, dass der Familiengeruch für die Fremd-/Selbsterkennung wichtig ist [92, 93]. 16 II Theoretischer Teil 1 Olfaktorische Grundlagen Die Ernährung trägt zu dem persönlichen Körpergeruch einen erheblichen Teil dazu. So wird z. B. der Körpergeruch von Männer die Vegetarier sind deutlich attraktiver empfunden, als von denen, die Fleisch konsumieren [94]. 1.4.3 Adaption und Habituation Bei einer Adaption handelt es sich um die Gewöhnung an den Geruch, dem man längere Zeit ausgesetzt war. Beim Duftüberfluss wird die Reizantwort reduziert. Der Ca2+-Kanal wird dadurch blockiert, wie im Kap. 1.3 schon beschrieben wurde. Dabei ist eine kurzfristige Adaption, die innerhalb weniger Sekunden passiert, von der länger anhaltender zu unterscheiden. Bei beiden Adaptionen erfolgt die Verarbeitung im Cortex [95]. Die Kreuzadaption ist die Gewöhnung an eine „bestimmte reproduzierbare Gruppe von Düften“, z. B. bei der Adaption vom Zigarettenrauch in einem Café wird das Kaffeearoma trotzdem wahrgenommen [2]. Habituation ist ein „Schutzmechanismus“ des Riechsystems, das den Organismus vor ständigen Duftreizen, die überall in der Luft sind, schützt. Hierbei handelt es sich um einen Lernprozess der Schaltkreise im Gehirn, vorwiegend im piriformen Cortex [95]. 1.5 Riechstörungen Jährlich suchen ca. 79.000 der Erwachsenen wegen Riechstörungen einen Arzt auf. Die Störungen treten überwiegend aufgrund der sinunasaler Erkrankungen (53%) auf, gefolgt von respiratorischen (19%) und postviralen (11%) Ursachen (s. Abb. 6) [96]. 1% der Bevölkerung sind schätzungsweise Anosmiker, bei denen ein vollständiger Verlust der olfaktorischen Funktion vorliegt [97]. Die angeborenen Geruchsstörungen sind äußerst selten und sind z. B. beim Kallmann-Syndrom bekannt [98]. 17 II Theoretischer Teil 1 Olfaktorische Grundlagen Abb. 6: Ursachen der Riechstörungen in Deutschland, Österreich und Schweiz [96] Die Riechstörungen werden in zwei Kategorien aufgeteilt – in quantitative und qualitative. Qualitative Riechstörungen sind „subjektiv veränderten Geruchseindrücke„ [99] und quantitative Störungen sind „subjektiv beschriebene Stärke der Riechleistung“ [99]. Diese werden vom AWMG3 wie folgt unterteilt [100]: Quantitative Riechstörungen: Hyperosmie – Überempfindlichkeit Hyposmie – verminderte Empfindlichkeit Anosmie – vollständiger Verlust des Riechvermögens, kein Hinweis auf ein Restriechvermögen vorhanden funktionelle Anosmie – sehr deutliche Einschränkung des Riechvermögens, beinhaltet sowohl den kompletten Verlust als auch das Vorhandensein einer geringen Restwahrnehmung, welche jedoch im Alltag keine funktionelle Bedeutung hat partielle Anosmie – deutlich verminderte Sensibilität gegenüber einem bestimmten Duftstoff/einer Duftstoffgruppe ohne pathologische Bedeutung des Riechvermögens, beinhaltet sowohl den kompletten Verlust als auch das Vorhandensein einer geringen Restwahrnehmung, welche jedoch im Alltag keine funktionelle Bedeutung hat 3 AWMF – Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften 18 II Theoretischer Teil 1 Olfaktorische Grundlagen Qualitative Riechstörungen: Parosmie – Veränderte Wahrnehmung von Gerüchen in Gegenwart einer Reizquelle Phantosmie – Wahrnehmung von Gerüchen in Abwesenheit einer Reizquelle Pseudosmie (auch Geruchsillusion) – fantasievolle Umdeutung einer Geruchseindruckes unter dem Einfluss starker Affekte Olfaktorische Intoleranz – Übersteigerte subjektive Empfindlichkeit gegenüber Duftstoffen bei normaler olfaktorischer Sensitivität Briner nennt drei weitere qualitative Störungen [101] : Agnosmie – Unfähigkeit Gerüche zu erkennen Heterosmie – Unfähigkeit Gerüche zu unterscheiden Kakosmie – falsche Wahrnehmung als faul/unangenehm Klimek et al. zählt noch [102]: Euosmie – angenehm empfundene falsche Gerüche, dazu. Wie bereits erwähnt, sind die Ursachen der Riechstörungen sehr unterschiedlich. Die häufigsten Ursachen sind postviralen/postinfektiösen Ursprungs und gehen mit einer Infektion der oberen Atemwege nach einer Erkältung oder Grippe, mit anschließender Parosmie, die sofort oder nach ca. 2 bis 6 Monaten eintritt, einher. Zu den nicht infektiösen Ursachen zählen Allergien, hyperplastische Rhinosinusitis oder postirritativ-toxisch [99, 103]. Die nicht-entzündlichen sinunasalen Ursachen sind anatomischen Ursprungs oder Nebenwirkungen bestimmter Medikamente, wie z. B. ACE-Hemmer, CalciumKanalblocker, Antidepressiva, Antibiotika, Antirheumatika, Schilddrüsenpräparate, Pilzmittel [98, 104]. Eine Riechstörung kann auch ein Frühsymptom neurodegenerativer Erkrankungen sein, wie Morbus Alzheimer oder Parkinson. Beim Parkinsonsyndrom wird in 80 bis 90% d. F., beim Alzheimersyndrom in 90% d. F. eine Riechstörung diagnostiziert [105-108]. Beim Morbus Alzheimer ist die Geruchserkennung (Identifikation) als erstes beeinträchtigt [98]. Außerdem kann die Ursache der Geruchsstörung ein Kopftrauma, insbesondere ein okzipitale Trauma, sein [99]. 19 II Theoretischer Teil 1 Olfaktorische Grundlagen 1.5.1 Riechstörungen im Alter Mit zunehmendem Alter nimmt die olfaktorische Funktion deutlich ab [43, 45]. 75% der über 80-Jährigen haben ein vermindertes Riechvermögen [43]. Dabei reduziert sich als erstes die Riechschwelle, gefolgt von Diskrimination (Unterscheidung) und Identifikation (Erkennen) der Düfte [44]. Die Ursachen für die Riechstörungen im Alter beruht auf der Reduktion sämtlicher körperlicher Funktionen. Allein eine verminderte nasale Schleimsekretion geht mit einer verlangsamten Bindung von Duftmolekülen an die Riechsinneszellen einher [104]. Die sinkende Anzahl der 1. Riechneuronen führt zur Abnahme der Duftadaption, Diskriminations- und Identifikationsschwelle [104] und 2. Mitralzellen und Glomeruli zur reduzierten olfaktorischen Funktion [109]. Außerdem ist die Aktivierungsstärke des olfaktorischen Hirns (bzw. olfaktorischer Kortex, s. Teil II, Kap. 1.3) im Alter deutlich schwächer [104]. Darüber hinaus wird durch die im Alter häufig notwendigen Zahnvollprothesen mit Gaumenabdeckung die Riechfunktion vermindert [110, 111]. Auch altersbedingte Stürze können posttraumatische Riechstörungen verursachen [104]. Neurodegenerativen Erkrankungen (s. Teil II, Kap. 1.5), die besonders im fortgeschrittenen Alter auftreten, begünstigen eine Riechstörung, die mit der Erkrankung korrelieren kann [107, 108]. Die im Alter notwendige medikamentöse Einstellung kann sich auch auf die Riechfunktion auswirken (s. Teil II, Kap. 1.5). Altersbedingte anatomische Veränderungen der Nase können zu einer verminderten Geruchsfunktion beitragen. Durch den Schwund vom Stützgerüst des Vestibulum nasi sinkt die Nasenspitze ab, wodurch die typische „Altersnase“ entsteht. Die Aerodynamik der Nase ändert sich und die Anzahl der eingeatmeten Duftmoleküle sinkt [102]. Um Riechstörungen zu diagnostizieren wurden im HNO-Bereich Methoden etabliert, zu denen die Sniffin‘ Sticks zählen. Die Standardriechtestempfehlung der Arbeitsgemeinschaft für Olfaktologie und Gustologie der deutschen HNO- Gesellschaft folgend wurden die Sniffin‘ Sticks in der 1. Vorstudie verwendet (s. Teil III, Kap. 1.1). 20 II Theoretischer Teil 1 Olfaktorische Grundlagen 1.5.2 Folgen von Riechstörungen Die Folgen von Riechstörungen sind vielfältig. Olfaktorische Dysfunktionen beeinflussen die Lebensqualität und das körperliche Wohlbefinden der Menschen signifikant, bringen Gesundheits- und Sicherheitsrisiken mit sich, führen zur sozialen Isolation und verursachen Depressionen [46-49]. Riechstörungen wirken sich im Alltag aus: In 73% d. F. bestehen Schwierigkeiten beim Kochen, emotionale Befindlichkeiten sind in 68% d. F. gegeben (negative Stimmung), 56% d. F. leiden unter reduziertem Appetit und 50% der Probanden hatten Probleme verdorbene Speisen zu identifizieren (s. Abb. 7) [112]. Abb. 7: Folgen der olfaktorischen Störung ([112] in [104]) Aufgrund der Appetitlosigkeit kann ein gestörtes Essverhalten mit entsprechenden Folgen, wie Dystrophie oder Übergewicht, entstehen [104]. Durch den Verzehr von süßen Nahrungsmittel und Getränken, sowie versalzenen Speisen wird der Riechverlust kompensiert, in dem die Geschmacksrezeptoren stärker stimuliert werden. Besonders die Süßempfindung bleibt bis ins hohe Alter erhalten. Dadurch steigt die Kalorienaufnahme, die wiederum Übergewicht zur Folge hat [102]. Im Alter werden eher tierfettreiche und süße Gerichte gegenüber Obst, Gemüse, Vollkornund Milchprodukten bevorzugt [113]. 21 II Theoretischer Teil 1 Olfaktorische Grundlagen Der gestörte olfaktorische Sinn ist mit einem hohen Sicherheitsrisiko verbunden. Durch die fehlende Warnfunktion können verdorbene Lebensmittel, giftige Abgase, Brandgeruch, Gasaustritt bei Gasherden oder Gasheizungen lebensgefährlich werden [114]. Durch die fehlende Wahrnehmung des eigenen Körpergeruchs kann ein öfter an Hygieneproblem entstehen [104]. Patienten mit gestörter olfaktorischer Funktion leiden signifikant Depressionen und unter einer verminderten Lebensqualität, was zur sozialen Isolation führen kann [46]. 22 II Theoretischer Teil 2 Dermatologische Grundlagen 2 Dermatologische Grundlagen 2.1 Anatomie und Physiologie der Haut und der epidermalen Barriere Die Haut ist mit der Fläche von ca. 2m2 das größte Organ des menschlichen Organismus und hat vor mechanischen, chemischen und thermischen Einflüssen eine schützende Funktion, dient als Wärmeregulator und ist Vermittler der Druck-, Schmerz- und Temperaturreize [71]. Die Haut (Cutis aus dem Lat., Derma aus dem Griech.) besteht aus 3 Schichten Epidermis (Oberhaut), Dermis (Lederhaut oder Corium) und Subcutis (Unterhautfettgewebe). Abb. 8: Schematischer Aufbau der Haut mit Epidermis, Dermis und Subkutis (links) und der dermalen Gefäßsystem (rechts) [115] Die Epidermis ist von ihrer Topographie abhängig, im Mittel ca. 50 µm dick und besteht zu 95% aus Keratinozyten, die in folgenden Schichten, von außen nach innen, eingeordnet sind: Stratum corneum, Stratum granulosum, Stratum spinosum und Stratum basale (s. Abb. 9). Außerdem sind pigmentbildende Melanozyten, Merkelzellen für die Tastempfindung, sowie immunologisch aktive Langerhanszellen und vereinzelte T-Lymphozyten in der Oberschicht eingebettet. Die Epidermis hat die Aufgabe den Organismus vor der Austrocknung zu schützen, den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) zu regulieren und die uneingeschränkte Penetration der Fremdstoffe zu inhibieren [55, 71]. Die Dermis ist die bindegewebige Schicht, die aus einer extrazellulären Matrix (ECM), Fibroblasten und einigen immunologisch aktiven Zellen besteht. Die Adnexorgane, wie Haare, Nägel, Talg- und Schweißdrüsen sind in der Dermis 23 II Theoretischer Teil 2 Dermatologische Grundlagen eingebettet. Die Ver- und Entsorgung erfolgt über die Blut- und Lymphgefäße, die dermal einen oberflächlichen und tiefen Gefäßplexus bilden. Darüber hinaus ist die Dermis nerval innerviert (s. Abb. 8) [116]. Das Fettgewebe der Subcutis ist von Bindegewebssepten durchzogen und hauptsächlich für die Polsterfunktion zuständig [116]. Abb. 9: Aufbau der Epidermis [117] Abb. 10: Epidermale Barriere [118] Für die Barrierefunktion ist die äußere Schicht der Epidermis, i. e. das Stratum corneum (Hornschicht) verantwortlich. Die Hornschicht besteht aus, für die Epidermis spezifischen und in den proliferierenden und differenzierenden Keratinozyten gebildeten, Lipiden einerseits und den Korneozyten andererseits, die das Endprodukt der epidermalen Differenzierung darstellen. Die Korneozyten werden von lamellär angeordneten Lipidschichten umgeben [55, 116]. Die Anordnung ähnelt dem Aufbau der Backsteinmauer (Brick = Korneozyten, Mortar = Lipide) und ist grundlegend für die epidermale Barriere (s. Abb. 10) [119]. Die Vorstufen der epidermalen Lipide werden von den Keratinozyten im Stratum granulosum gebildet und in Lamellenkörperchen gespeichert. An der Grenze zwischen dem Stratum granulosum und Stratum corneum verschmelzen die Lamellenkörperchen mit den Zellmembranen und geben ihren Inhalt, d. h. Glukosylceramide und Triglyceride, aber auch hydrolytische Enzyme, in die Interzellulärräume frei. Durch die enzymatische 24 II Theoretischer Teil 2 Dermatologische Grundlagen Hydrolyse dieser Vorläuferlipide entstehen die Lipide des Stratum corneums, bestehend aus freien Fettsäuren, Ceramiden und Cholesterin. Das Cholesterin macht dabei ca. 25% und die Ceramide ca. 40% der Gesamtlipide im Stratum corneum aus. Die letzteren sind durch ihre Struktur für die Stabilität der Barriere entscheidend [55]. 2.1.1 Dysfunktion der epidermalen Barriere Die epidermale Barriere kann durch viele Faktoren gestört werden. Lipidextraktionen einerseits und Proteolysen andererseits sind in diesem Zusammenhang ursächlich [117]. Genetische Dispositionen, zu denen die Ichthyosen zählen [120, 121], aber auch die atopische Dermatitis, gehen mit einer Barrierestörung einher [122, 123]. Auch die Xerosis neigt zur Dysfunktion der epidermalen Barriere [124]. Neben den genetischen Dispositionen und topischen Einflüssen, spielen emotionale Befindlichkeiten für die Barrierefunktion eine bedeutende Rolle. Erstmals konnte an Nagetieren gezeigt werden, dass psychischer Stress mit einer Verschlechterung der epidermalen Barriereintegrität einhergeht und zur Verzögerung der Barriereregeneration führt [40, 125]. Darauf aufbauende Untersuchungen an Menschen zeigten ebenfalls, dass der psychische Stress die Barriereregeneration verzögert [38, 39, 126]. Die Stressoren waren z. B. der Prüfungsstress bei Studenten [39], der Schlafentzug und psychosozialer Stress [38]. Probanden, die ohne externe Stressoren unter psychischer Belastung standen, zeigten ebenfalls eine schlechtere Barriereregeneration [126]. Die gestörte epidermale Barriere geht mit einem erhöhten TEWL einher. Die Messung des TEWLs erfolgt nicht-invasiv (weiteres s. Teil III, Kap. 1.3) [127, 128]. 2.2 Altershaut Mit zunehmendem Alter verändern sich sowohl das äußere Erscheinungsbild, als auch die funktionellen Eigenschaften der Haut. Neben der „natürlichen“ intrinsischen Alterung (auch endogene oder chronologische Alterung genannt), die genetisch bedingt ist, wird der Alterungsprozess auch durch die exogenen Noxen beeinflusst [54, 116]. Eine besondere Rolle spielt dabei die UV-Strahlung (UV-A und B) und wird deshalb auch Lichtalterung oder extrinsische Alterung genannt. Auch die InfrarotStrahlung, insbesondere IR-A-Strahlung, ist an dem Alterungsprozess beteiligt und 25 II Theoretischer Teil 2 Dermatologische Grundlagen beschleunigt diesen [129-131]. Die extrinsischen und intrinsischen Vorgänge laufen parallel ab und weisen nur auf der molekularen Ebene Parallelen auf: 1. Mutationen der mitochondrialen DNS, 2. Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS), 3. Induktion von Matrixmetalloproteinasen, die durch UV- und IR-Strahlung, Hitze erfolgen kann [54, 132]. Die intrinsische Hautalterung ist auf die zelluläre Alterung zurückzuführen, einhergehend mit 1. der Verkürzung der Telomere, 2. den Mutationen mitochondrialer DNS, 3. dem oxidativen Stress, 4. den Genmutationen und 5. der Abnahme der Hormonkonzentration [54]. Das Hautbild zeichnet sich dabei durch feine Fältchen, feine, durchsichtig erscheinende Haut, Trockenheit, reduzierte Hautelastizität, erhöhte Verletzbarkeit und verzögerte Wundheilung aus [132, 133]. Pathologisch-morphologische Kennzeichen der intrinsischen Hautalterung sind die Atrophie der Epidermis (bis zu 50% bis zum 80. Lebensjahr) und der Dermis, sowie Abflachung der dermoepidermalen Junktionszone. Die Anzahl der Keratinozyten, Langerhanszellen, Melanozyten und Fibroblasten sinkt. Die extrazelluläre Matrix (ECM) mit kollagenen und elastischen Fasern wird reduziert [50, 51, 53, 54, 132135]. Die Veränderung im Hormonhaushalt mit Östrogenreduktion spiegelt sich im Verlust an Feuchtigkeit, Dicke, Elastizität, Kollagengehalt der Haut und geht mit der Faltenbildung einher [136, 137]. Bei den Adnexorganen verringert sich die Produktion von Talgdrüsen, Anzahl der Haarfollikel und Schweißdrüsen [54, 138]. Die extrinsische Hautalterung verläuft individuell unterschiedlich und hängt von folgenden Einflüssen ab: Alkohol und Nikotinkonsum [139-142], Ernährung, Schlafpositionen [143, 144] und Rhythmus [145], körperliche Aktivität, Freizeitgestaltung, Medikamente, allgemeiner gesundheitlicher Zustand, Umwelt (Klima, Ozon, Luftschadstoff-Emissionen) [146] und insbesondere die UV-Exposition [147] [54, 57, 131, 132, 148]. Die extrinsisch gealterte Haut ist lederartig gegerbt und verdickt, hat tiefe Falten und Furchen, eine reduzierte Hautelastizität, gelbliche Verfärbungen, Pigmentstörungen und ist insgesamt eher trocken [132, 133]. Pathologisch-morphologische Kennzeichen der extrinsisch verursachten Hautalterung sind zelluläre Hyperproliferationen und Matrixproteinmodifikationen, Elastosis, Degeneration und Deposition der elastischen Fasern, aktinische Keratosen sowie Basalzell- und Plattenepithelkarzinome [131, 133]. Darüber hinaus wurde mit Hilfe der Dünnschicht- und Gaschromatographie eine signifikante Abnahme von interzellulären Lipiden, insbesondere der Ceramide, im 26 II Theoretischer Teil 2 Dermatologische Grundlagen Alter festgestellt. Diese Veränderung führt zur trockenen Haut (Xerosis) und Störung der epidermalen Barrierefunktion. [149]. Auch die Abnahme der epidermalen Filaggrinbildung trägt zur Xerosis und Verschlechterung der Barrierefunktion bei [132]. Die betroffenen Areale sind meist die typischen UV-exponierten Stellen: der Nacken, das Gesicht und Dekolleté, die Unterarme und Hände [132]. Die Haut der Hochbetagten ist in 85% d. F. xerotisch [150]. Der Alterungsprozess läuft bei verschiedenen ethnischen Gruppen differenziert ab. Bei den Hauttypen IV, V und VI (nach Fitzpatrick [151]) setzt z. B. die extrinsische Hautalterung mit typischer Faltenbildung später ein, als bei den Kaukasiern mit Hauttyp I und II [116, 132]. Abb. 11: 91-Jährige Probandin mit charakteristischen Merkmalen der alternden Haut (Fitzpatrick Hauttyp I-II) Zusammenfassend sind die wichtigsten Folgen der altersbedingten Veränderungen der Haut aufgeführt: leichte, erhöhte Verletzlichkeit und Fragilität, langsamere Desquamation und Wundheilung, reduzierte Abwehrfunktion, gestörte sensorischen Funktionen und Barrierefunktion, der Regenerationsprozess verlangsamt sich [52, 55, 116, 135]. 27 II Theoretischer Teil 3 Gerontologische Grundlagen 3 Gerontologische Grundlagen 3.1 Terminologie Auf Grund des stetigen Wachstums des Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung wird in Deutschland zwischen dem „Dritten“ und „Vierten Alter“ unterschieden: Zu dem 3. Alter zählen Menschen ab 60 Jahren, zu dem 4. Alter ab 80 Jahren [152, 153]. Das 4. Alter wird auch als „das hohe Alter“ bezeichnet [153]. In der vorliegenden Arbeit wird der Begriff „Hochbetagte“, „hohes Alter“ und „ältere Menschen“ synonym zum „Vierten Alter“ verwendet. Der Alterungsprozess wird in der Medizin wie folgt definiert: „Alterung wird als eine mit dem Alter fortschreitende Akkumulation verschiedener schädlicher Veränderungen in Zellen und Gewebe aufgefasst, die das Risiko für die Entwicklung von Krankheiten erhöhen und letztendlich zum Tod führen“ [54]. In der Psychologie wird der Alterungsprozess in 3 Arten unterteilt: Normales Altern Altern mit typischen Entwicklungsverläufen und ohne chronische Erkrankungen, wie z. B. Demenz, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankung [153]. Pathologisches Altern Konträr zum normalen Altern, d. h. Altern mit chronischen Erkrankungen [153]. Erfolgreiches Altern Die Betroffenen empfinden einen Zustand der Zufriedenheit, weil es ihnen gelingt sich an die veränderte Lebenssituation im Alter anzupassen [153]. Diese 3 Arten des Alterns beinhalten nicht nur psychologische Aspekte, sondern werden auch durch pragmatische, demografische oder populationsstatistische Aspekte geprägt, die sich mit der Verschiebung der Altersgrenze oder Lebenserwartung, verändern können [153]. 28 II Theoretischer Teil 3 Gerontologische Grundlagen 3.2 Demografische Alterung Weltweit nimmt der Anteil an älteren Menschen kontinuierlich zu. Die Lebenserwartung hat sich in den vergangenen 200 Jahren mehr als verdoppelt. Lag z. B. die Lebenserwartung Mitte des 19. Jhd. bei Frauen bei 45 Jahren, so ist sie im Jahre 2000 auf ca. 85 Jahre gestiegen, d. h. jährlicher Zuwachs um 3 Monate. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig, dazu gehören z. B. bessere medizinische Versorgung, sowie medizinische Fortschritte, Einkommensverhältnisse, Bildung, Ernährung und Hygiene. Außerdem ist die Sterberate im Kindesalter, sowie auch die von 65-Jährigen und älter, deutlich gesunken [154]. In Deutschland ist der demografische Wandel, d. h. die Altersverschiebung, ein dynamischer Prozess, dem die niedrige Geburtenrate, steigende Lebenserwartung und niedrige Sterberate zugrunde liegt. Aufgrund der hohen Geburtenrate in den 1960er – 70ern (Stichwort Babyboomer), wird der Anteil der älteren Menschen weiter nach oben steigen und nach dem Jahr 2050 wieder abnehmen. Der Anteil der über 80-Jährigen, der 1950 bei 1% der Bevölkerung lag, wird im Jahr 2050 voraussichtlich bei 14% liegen [155]. Mit diesem Zuwachs an älteren Menschen steht Deutschland zurzeit an der Spitze der EU-Länder. Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt im Jahr 2060 von knapp 78 Jahren (2010) auf 85 – 88 Jahre bei Männern und von ca. 83 Jahren (2010) auf 89 – 91 Jahre bei Frauen. So wird schätzungsweise jede zwölfte Person im Jahr 2060 über 85 Jahre alt sein. Für die Langlebigkeit spielen vor allem erleichterte Lebensbedingungen, somit die Steigerung der Lebensqualität, des Wohlbefindens und der Lebenszufriedenheit, verbesserte gesundheitliche Versorgung und Arbeitsbedingungen, gestiegene wirtschaftliche Verhältnisse eine Rolle. Die Lebenszufriedenheit und das Wohlbefinden werden durch viele Faktoren beeinflusst, wie z. B. die finanzielle Lage, Gesundheitszustand, Familiensituation, soziales Netzwerk, Wohnsituation und persönliche Einstellung. Bei den 70- bis 85Jährigen gaben 62% der Befragten [156]4 eine hohe Lebenszufriedenheit an [157]. Das zunehmende Alter bringt auch gesundheitliche Beschwerden mit sich, die Anzahl der Erkrankungen nimmt zu, sowie die damit verbundene Pflegebedürftigkeit5 und Schwerbehinderung. Im Jahr 2009 waren 55% der Pflegebedürftigen über 80- 4 DEAS, 2008: Basisstichprobe (n=6205): Disproportional nach Alter (40-54, 55-69, 70-85 J.), Befragung der Bevölkerung in Privathaushalten 5 Pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (Sozialgesetzbuch – SGB XI) 29 II Theoretischer Teil 3 Gerontologische Grundlagen Jährige Menschen [157]. Die häufigsten Erkrankungen und die Haupttodesursache sind die Herz-Kreislauf-Erkrankungen, gefolgt von Krebserkrankungen [157]. 30 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil 4 Duft – Grundlagen 4.1 Chemische und physikalische Eigenschaften der Duftstoffe Um olfaktorisch wahrnehmbar zu sein, müssen Duftstoffe bestimmte Eigenschaften erfüllen. Diese Eigenschaften sind die 1. Löslichkeit, 2. Flüchtigkeit und 3. Oberflächenaktivität [158]. Die Löslichkeit umfasst eine minimale Hydrophilie und damit die Transmission durch den Mukus zu den Riechrezeptoren, sowie eine maximale Lipophilie, und damit die Liganden-Rezeptoren-Interaktion. Die Flüchtigkeit der Duftstoffe korreliert mit ihrem Molekulargewicht: ≤ 294 g/mol. Die Oberflächenaktivität hängt von der Oberflächenstruktur der Duftstoffe ab: diese bestehen meist aus einer polaren bzw. funktionellen/osmophoren Gruppe (geruchstragende Gruppe) und einer lipophilen bzw. hydrophoben Gruppe [158]. Zu den funktionellen Gruppen gehören Amine (NH2), Aldehyde (-CHO), Ketone (-COR), Säuren (-COOH), Alkohole (-OH), Ester (COOR), Ether (-OR), Phenole (Phenolring mit -OH), Phenolether (Phenolring mit OR), Lactone (cyclischer Ester der Hydroxycarbonsäure), Sulfide (-SR), Cyane (CN), Nitroverbindungen (-NO2), Merkaptane (-SH), Thioether (-SR), Thioketone (CSR) und Isonitrile (-NC) [159, 160]. Die Chiralität der Duftstoffe ist bedeutend: Je nach Form (rechtsdrehend (S)-(+)Form, linksdrehend (R)-(-)-Form) unterscheiden sich diese Enantiomere qualitativ und quantitativ in der Geruchswahrnehmung, in der Geruchsnote und im Geruchsschwellenwert. Unterschiedliche psychologische Wirkungen sind z. B. für die Enantiomere von Linalool beschrieben: (R)-(−)-Linalool hat holzig-lavendelartigen Duft, einen Schwellenwert von ca. 10ppb6 und wirkt entspannend, (S)-(+)-Linalool hat süß-blumigen Duft, einen Schwellenwert von ca. 40ppb und wirkt aktivierend. Die Mischung der beiden Isomere, auch Racemate genannt, erinnert an Maiglöckchenduft [35, 81, 158]. Jeder Riechstoff hat einen anderen Schwellenwert, der nach DIN EN 13725 festgelegt wird. Die Festlegung eines Schwellenwertes erfolgt mit mindestens 4 Prüfern, denen ein Riechstoff in unterschiedlichen Konzentrationen per Luftstrom angeboten wird. Der Schwellenwert resultiert aus der Konzentration, die die meisten (mind. die Hälfte) Prüfer noch riechen konnten. Dabei geht es um die Konzentrationsangabe für Gase, Dämpfe und flüchtige Stoffe, ppb = parts per billion, 1ppb = 10−9= 10−3 ppm (parts per million) 6 31 II Theoretischer Teil 4 Duft – Grundlagen Wahrnehmungs- oder Absolutschwelle, d. h. der Geruch muss gerade eben noch wahrnehmbar sein, ohne Identifikation und/oder Wiedererkennung. So liegt z. B. die Wahrnehmungsschwelle von n-Butanol bei 0,5 mg/kg7 und von Vanillin 20 µg/kg. Darüber hinaus hängt die Wahrnehmungsschwelle von den physikalischen Randbedingungen, d. h. von dem Träger des Duftstoffes abhängig, wie z. B. Wasser, Öl oder Lebensmittel, von der Temperatur8, und der Funktionalität der Rezeptoren inkl. der weitergehenden neuronalen Verarbeitung ab. Außerdem trägt die Übung des Geruchssinnes erheblich zur Geruchswahrnehmung bei, z. B. nimmt der geübte Weinverkoster die Korknote im Wein bereits bei der Konzentration von 2 ng/L9, der ungeübte Verkoster erst bei 100 ng/L wahr [81]. Darüber hinaus geht die Veränderung der Konzentration bei ca. 8% der Duftstoffe mit der Veränderung der Geruchsnoten einher. In der Parfümerie ist dieses Phänomen für die Indolverbindung Skatol bekannt: bei hoher Konzentration riecht Skatol extrem nach Fäkalien, bei niedriger Konzentration nach exotischen Blumen bzw. überreifen Früchten mit warm-animalischer Note. Ein weiteres Beispiel ist β-Ionon, welches in hoher Konzentration nach Zeder und in niedriger Konzentration nach Veilchen riecht [81]. 4.2 Quellen der Duftstoffe Wie bereits definiert wurde (s. Teil II, Kap. 1.1) können Duftstoffe animalischer, synthetischer und natürlicher Herkunft sein, diese werden im Folgenden erläutert. 4.2.1 Animalische Duftstoffe Die animalischen Duftstoffquellen sind meist Drüsenausscheidungen von Tieren. Zu den wichtigsten Quellen in der Riechstoffherstellung zählen: Ambra – eine Ausscheidung des Pottwals ist besonders in arabischen Ländern und China beliebt. Da der Geruch teils dem der menschlichen Haut entspricht, wird ihm eine aphrodisische Wirkung zugeschrieben [161]. Moschus – ist ein stark ammoniakalisch riechendes Sekret, deren Hauptkomponente Muscon ist. Moschus wird vom männlichen Moschushirsch 7 mg/kg = ppm für die Schwellenbestimmung liegt meist bei 20°C 9 Nanogramm pro Liter 8 32 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil in der Moschusdrüse im Genitalbereich während der Paarungszeit gebildet [81]. Zibet – ist ein Sekret der Zibetkatzen, das in den Analdrüsen männlicher Tiere gebildet wird und der Markierung territorialer Grenzen dient. Das Sekret besteht hauptsächlich aus Zibeton (Civeton), Skatol und Indol. In hoher Konzentration riecht skatolhaltiges Zibet nach Fäkalien, bei niedriger Konzentration „lederig“ [81, 161]. Castoreum – ist ein fetthaltiges Drüsensekret der Biber (Sn.: Bibergeil), das von beiden Geschlechtern produziert wird und zur Fellpflege und Territorialmarkierung dient. Das Sekret riecht nach Baldrian und besteht aus Castoramin, phenolischen Verbindungen, Monoterpenen, Salizylaldehyd, Ketonen, aromatischen Säuren und Estern [81, 161]. Zum Schutz der Arten und aus ethischen Gründen werden mit tierischen Duftstoffen vergleichbare Verbindungen, insbesondere Ambra (99,9% des Weltverbrauchs), heute synthetisiert. 4.2.2 Synthetische Duftstoffe Synthetische Riechstoffe sind entweder Imitate natürlicher (pflanzlicher und animalischer) oder völlig neue, nicht in der Natur vorkommende, Verbindungen. Diese Moleküle haben einige Vorteile gegenüber den natürlichen Duftstoffen, wie eine längere Haltbarkeit und eine höhere wirtschaftliche Rentabilität. In Kombination mit anderen Duftstoffen verstärken sie außerdem die Wirkung natürlicher Substanzen, z. B. intensiviert Benzylazetat den Duft blumiger absoluter Öle10 [160162]. Der erste synthetische Riechstoff ist Buttermandelöl, das im Jahr 1859 von James F.W. Johnston entdeckt und im Buch „The Chemistry of Common Life" veröffentlicht wurde [160]. Erstmals wurde 1889 der synthetische Duftstoff Ethylvanillin (synth. Vanillin), der 5 Mal stärker als natürliches Vanillin ist, von Aimé Guerlain in dem Parfum „Jicky“ eingesetzt. Der intensivere Duft beruht auf der Verlängerung der Seitenkette um ein C-Atom [60, 158]. Diese Erkenntnis trieb die Synthese und die Verwendung 10 synthetischer Riechstoffe deutlich Absolute Öle sind durch Solventextraktion gewonnene reine Öle Kulturgeschichte des Parfums. Düsseldorf: Patmos; 2006. voran. 161. Der „Durchbruch“ Morris ET: Düfte. Die 33 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil synthetischer Duftstoffe erfolgte, laut bedeutender Parfümeure Ohloff und Jellinek, 1921 mit dem Parfum Chanel N°5, in dem zum ersten Mal ein „Überschuss“ an Aldehyden (C9- bis C13 – Fettaldehyde), ein in der Natur nicht vorkommender Duft, zugesetzt wurde [163]. Halbsynthetische Riechstoffe werden durch Isomerisierung natürlicher Öle gewonnen, wie z. B. Vanillin aus Isoeugenol und Isoeugenol aus Eugenol, Citranellol aus Geraniol oder Citronellal, Linalylacetat aus Linalool, Jonone und Methyljonone aus Citral usw. [160, 161]. 4.2.3 Pflanzliche Duftstoffe Die in ca. 300 Pflanzenfamilien vorkommende pflanzliche Riechstoffe werden aus Blüten, Blättern, Samen, Knospen, Knollen, Wurzeln, Harzen, Rinde, Früchten, Kräutern, Gewürzen, Zitrusfrüchten extrahiert. Diese, aus Pflanzen gewonnene Riechstoffe, sind ätherische11 Öle [160, 164, 165]. Laut ISO-Norm 9235:2012 ist ätherisches Öl „ein Erzeugnis gewonnen aus einem pflanzlichen, natürlichen Rohstoff: entweder durch Wasserdampfdestillation12; oder durch einen mechanischen Prozess von der Schale von Citrus-Früchten; oder durch trockene Destillation nach Abtrennung der wässrigen Phase, falls erforderlich durch physikalische Prozesse“ [167]. Saftaromaöle, die aus Fruchtsäften während der Konzentrierung oder UHTBehandlung13 gewonnen werden, gehören auch zu den ätherischen Ölen [167]. Entsprechend der ISO-Norm14 müssen ätherische Öle reine Naturkonzentrate sein und dürfen weder angereichert noch mit natürlichen und/oder synthetischen Riechstoffen vermischt werden [164]. In der Medizin und Pharmazie werden ätherische Öle als „flüchtige, stark riechende Stoffgemische von ölartiger Konsistenz, die in Wasser schwer löslich sind und aus pflanzlichen Ausgangsstoffen gewonnen werden“ definiert [168]. 11 „Äther“ kommt aus dem Griech.-Lat. „aither“ und bedeutet Himmelsluft, Weite des Himmels, erdentrückt oder vergeistigt 164. DVRH: Ätherische Öle. In.: Deutscher Verband der Riechstoff-Hersteller e.V.; 2008. 12 Aus dem Lat. „destillare“ bedeutet „herabtropfen“ 166. Destillat. In: Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden. vol. 6, 21 edn. Leipzig; Mannheim: F.A. Brockhaus; 2006. 13 UHT = Ultra High Temperature (Ultrahochtemperatur) 14 ISO = International Standard Organisation 34 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil Obwohl die beiden Definitionen übereinstimmen, unterscheiden sich die Gewinnungsmethoden: die ISO-Formulierung beschränkt sich auf die Destillation und Expression15. Demnach werden im Folgenden alle heute gängigen Gewinnungsmethoden erläutert (s. Teil II, Kap. 4.2.3.1). Derivate ätherischer Ölen werden laut ISO-Standard 9235 in zwei Kategorien unterteilt: 1. rektifizierte ätherische Öle – sind ätherische Öle ohne signifikante Veränderungen ihrer Zusammensetzung [164] 2. ätherische Öle – sind Öle mit signifikanten Veränderungen in ihrer Zusammensetzung („Terpenfreies ätherisches Öl, Terpen- und sesquiterpenfreies ätherische Öl, X-freies ätherisches Öl, konzentriertes ätherisches Öl und trockendestilliertes ätherische Öl) [164]. Zu den ätherischen Ölen zählen laut International Symposium on Essential Oils (ISEO) chemisch gesehen nur Monoterpene, Sesquiterpene und PhenylpropanDerivat, die schwefelhaltigen Naturstoffe werden dabei komplett ausgeschlossen. Die ISEO schließt Öle synthetischer und tierischer Herkunft mit ein (Ggs. zu ISO) [165]. Ätherische Öle sind pflanzliche Stoffwechselprodukte, Ausscheidungsprodukte, „Pheromone“ um bestäubende Insekten anzulocken, Repellentien, Schutzmittel vor Raubtieren, Biozide, um das Wachstum anderer Pflanzen in ihrer Umgebung zu verhindern [170]. Ätherische Öle sind meistens komplexe Mischungen aromatischer Verbindungen, z. B. ätherisches Rosenöl besteht aus über 300 Inhaltsstoffen [160, 170]. Es gibt aber auch Öle, die einer Chemikalie entsprechen: z. B. ist Wintergrünöl ein Methylester der Salicylsäure [160]. 15 Aus dem Lat. „exprimere, expressum“ bedeutet „herausdrücken“ 169. Expression. In: Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden. vol. 8, 21 edn. Leipzig; Mannheim: F.A. Brockhaus; 2006. 35 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil Ätherische Öle sind flüchtig, d. h. sie verdunsten ohne Flecken oder Farbe auf einem Löschpapier zu hinterlassen, auch wenn das Öl vorher coloriert war, wie es z. B. deutsches Kamillenöl ist (Gegensatz sind fette Öle, wie z. B. Sonnenblumenöl) [164, 170]. Die ätherischen Öle kommen meist in höheren Pflanzen16 und nur ausnahmsweise in niederen Pflanzen vor. Pilze, mit Ausnahme von wenigen Strauchflechten, synthetisieren keine ätherischen Öle [164]. Aus einer höheren Pflanze können verschiedene Öle gewonnen werden: z. B. aus den Blüten des Pomeranzenbaums das Neroliöl, aus seinen Blättern und Zweigen das Petitgrainöl und aus seinen Fruchtschalen das Pomeranzenöl. Die Bezeichnung ätherischer Öle resultiert aus den deutschen oder botanischen Pflanzennamen (z. B. Rosenöl), ggf. mit dem jeweiligen Pflanzenteil (z. B. Zimtrindenöl) [160]. Die charakteristischen chemischen Bestandteile der meisten ätherischen Öle sind Mono- und Sesquiterpene (Di- und Triterpene äußerst selten) und ihre sauerstoffhaltigen Derivate (z. B. Citral). Weniger bedeutend sind Aliphate, Cycloaliphate, Aromate und heterocyclische Verbindungen [160]. Die Zusammensetzung der Öle unterliegt auch externen Einflüssen, wie z. B. die geografische Lage der Pflanze [173], die saisonalen Bedingungen und Erntezeit [174, 175], die klimatische Bedingungen [176], Gewinnungsmethoden [177]. 4.2.3.1 Gewinnungsmethoden Zu den Gewinnungsmethoden der ätherischen Öle zählen Wasserdampfdestillation, seltener Dampfdestillation (trockene Destillation) und die Expression. 90% aller ätherischen Öle werden mittels Destillation extrahiert [78]. Unterschiedliche Siedepunkte, Wasser ≈ 100°C und ätherische Öle ≈ 150–300°C (Naturgesetz: Dalton-Gesetz des Partialdrucks) sind ursächlich. Bei der Wasserdestillation werden sogenannte „Ölbehälter“ (s. Abb. 12) pflanzlicher Rohstoffe bei 100°C geöffnet und an die Wasseroberfläche gebracht. In der Florentiner Flasche werden hydrophile und lipophile Verbindungen getrennt [78]. 16 Sammelbezeichnung für die Samen- und Farnpflanzen, die sich durch Samen vermehren (Ggs. Niedere Pflanzen – Vermehrung durch Sporen 171. Kormophyten - Höhere Pflanzen. In: Lexikon der Biologie (Online). Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag; 1999, 172. Pflanzen niedere Pflanzen. In: Lexikon der Biologie (Online). Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag; 1999. 36 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil Zitrusöle werden durch Expression gewonnen. Ihre ätherischen Öle finden sich in den Duftdrüsen der äußersten Schicht der Schale (s. Abb. 12). Das Auspressen erfolgt maschinell, indem erst die Schalen abgetrennt und danach die äußerste Schicht abgerieben wird. Das ätherische Öl in der ausgepressten Masse wird dann mittels Filtration und Schleudern vom Wasser getrennt [160]. Abb. 12: Ätherische Öle in der Schale von Citrus aurantium ssp. amara (Pomeranze, dt. Bitterorange) und im Blatt des Eucalyptus globulus (dt. Eukalyptusbaum) [72] Durch Solventextraktion17 werden die ätherischen Öle mit organischen Lösungsmitteln extrahiert. Diese Methode ist Pflanzen mit geringer ätherischer Ölkonzentration, wie z. B. Rosen, Jasmin oder Tuberose, vorbehalten. Die Lösungsmittel Hexan, Butan, Pentan, Ethanol, Petrolether, Benzol, Toluol und Methanol erlauben eine hohe Ausbeute. Die Pflanzen, größtenteils ihre Blüten, werden dabei sofort nach der Ernte in das Lösungsmittel gegeben und erwärmt, wodurch die aromatischen Verbindungen gelöst werden. Durch die anschließende Destillation wird das Lösungsmittel entfernt. Es entsteht das sog. konkrete Öl („concrète“), das durch den hohen Pflanzenwachsanteil auch Blütenbutter genannt wird. So wird z. B. Rosenbutter als Pomade in der Kosmetik eingesetzt. Um ein reines Duftöl, ein „Absolue“ zu gewinnen, werden die Pflanzenwachse des konkreten 17 Aus dem Lat. „extrahere, extractum“ bedeutet „herausziehen“ 178. Extraktion. In: Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden. vol. 8, 21 edn. Leipzig; Mannheim: F.A. Brockhaus; 2006. 37 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil Öls mit Äthylalkohol gelöst. Das „Absolue“ ist das teuerste und hochwertigste ätherische Öl [78, 161, 168, 170]. 4.3 Duftwirkung 4.3.1 Terminologie Duftstoffe und ätherische Öle finden in der Kosmetik, Lebensmittelindustrie, Parfumindustrie und in Pflege- und Reinigungsmitteln Verwendung (s. Teil II, Kap. 4.4) [177]. Eine besondere Rolle mit ihrer physiologischen und psychischen Wirkung spielen ätherische Öle in der Aromatherapie, mit der psychologischen Wirkung in der Aromachologie [170]. Aromatherapie ist ein Teilgebiet der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) [165]. Zum besseren Verständnis werden alle Begriffe wie folgt definiert: Phytotherapie ist die Wissenschaft von der Anwendung von pflanzlichen Arzneimitteln [179]. Aromatherapie ist „Therapie und Pflege mit genuinen und authentischen pflanzlichen Duftstoffen mit umfassender physischer, psychosomatischer, psychischer und physiologischer Wirkung“ [165]. Aromachologie befasst sich mit den „positiven Effekten von Düften auf das menschliche Verhalten, einschließlich Gefühlen und Emotionen“ [165], also mit psychologischen Wirkung der Duftstoffe [60]. Dabei werden nicht nur natürliche, sondern auch synthetische Duftstoffe verwendet [165]. In der vorliegenden Arbeit wird nur auf die, für diese Arbeit, relevanten Bereiche eingegangen, nämlich Aromatherapie und Aromachologie. 4.3.2 Aromatherapie Wie bereits erwähnt, befasst sich die Aromatherapie mit der psychischphysiologischen Wirkung natürlicher Duftstoffe, also ätherischer Öle und dient dabei der Gesundheitsförderung bzw. dem therapeutischen Zweck [60]. Für die Wirkung der Duftstoffe ist die molekulare Charakteristik relevant. Diese geht eine „biochemische Wechselwirkung mit körperinternen Rezeptorsystemen“ ein und löst eine pharmakologische Wirkung aus [60]. Die Aufnahme der Duftstoffe kann dabei über die Atemwege, die Haut oder peroral erfolgen (s. Teil II, Kap. 4.3.2.1). Die 38 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil Wirkung erfolgt entsprechend auf dem chemischen Weg über die Riechnerven oder physiologisch über die Blutbahn. Dabei werden über die Gehirnzentren, einzelne Organe, Geweben oder indirekt das Hormonsystem und vegetatives System mit ihrem sympathischen und parasympathischen Nervensystem beeinflusst [60, 165, 180]. Die Hedonik spielt dabei keine Rolle [60]. 4.3.2.1 Wirkungsweisen Ätherische Öle wirken antibakteriell und antimykotisch [181-187], antiviral [188-193], antihypotonisch [194], antioxidativ [174, 195-197], spasmolytisch-antikonvulsiv [198203], stimulierend oder sedierend [204, 205], immunologisch-steigernd [206, 207], oder insektenabwehrend [208-210]. Die Wirkung erfolgt auf zwei verschiedenen Wegen. Zum einen ist es die psychische Wirkung, die von der Hedonik (s. Teil II, Kap. 1.4.1) und Placebo abhängt. Die Duftstoffe werden dabei über die Riechschleimhaut (s. Teil II, Kap. 1.3) aufgenommen [211]. Zum anderen wirken ätherische Öle physiologisch und/oder pharmakologisch, indem sie durch die Haut- und Schleimhäute resorbiert werden und über die Blutbahn zu den Erfolgsorganen gelangen [211]. Die transcutane Resorption ist so schnell wie eine intravenöse Injektion [211]. Die Resorption ätherischer Öle wurde erstmalig nach inhalativer und oraler Aufnahme an Mäusen gezeigt [212, 213]. Die transcutane Aufnahme wiesen erstmals Jäger et al. [214] nach, als bei männlichen Probanden nach einer Massage mit Lavendelöl, dessen Hauptbestandteile Linalool und Linalylacetat im Blut nachweisbar waren [214]. Die transcutane Resorption wurde auch für Sandelholzöl und α-Santalol (Hauptbestandteil des Sandelöls) [215], sowie Ylang-Ylang-Öl [216] aufgezeigt. Um die nasale Aufnahme der Riechstoffe auszuschließen, wurden den Probanden Atemmasken angelegt. Eucalyptol [217], Limonen [218], Menthol [219] und Kardamom [220] verstärken die Resorption ätherischer Öle. Zu berücksichtigen ist dabei auch die galenische Zubereitung des Externums [221]. Die ätherischen Öle können somit sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden [165]. Ätherische Öle werden inhalativ, peroral oder lokal angewendet. Zu der inhalativen Applikation zählen die Verabreichung der Duftöle über Inhalatoren, Kopf-DampfbadInhalation, Bäder, Einreibungen und Massagen, Duftlampen, Kräuterkissen, Räuchern, Hustenbonbons. Die Wirkung der Duftmoleküle entfaltet sich dabei über 39 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil die Rezeptoren der Riechschleimhaut im Riechhirn und/oder gelangen über die Bronchialschleimhaut zum Blutkreislauf [222]. Die perorale Applikation kann über verkapselte Zubereitungen erfolgen, bei der die Duftmoleküle im Dünndarm bzw. die dünndarmresistente Kapseln im Dickdarm wirksam werden. Die Kräutertees und - Bonbons, Gewürze, Hustentropfen und – Säfte u. Ä. wirken über zwei Wege – zum einen über die retronasale Wahrnehmung (s. Teil II, Kap. 1.3) und zum anderen werden die im Darm resorbierte Substanzen über die Mesenterialvenen und Pfortader zur Leber geleitet und nach der Verstoffwechselung über die Nieren ausgeschieden. Durch diesen Prozess sind viele Duftmoleküle des, peroral applizierten, ätherischen Öls im Blut kaum oder gar nicht zu finden, was die systemische Wirkung einzelner Bestandteile erschwert [222]. Die lokale Applikation ätherischer Öle erfolgt durch Einreibungen, Massagen oder als Bäder. Die Duftwirkung erfolgt, wie bei der Inhalation, über die Riech- und Bronchialschleimhaut, sowie transcutan [222]. Die Verteilung der Duftmoleküle im Blut erfolgt gemäß ihrer chemisch-physikalischen Charakteristik: die hydrophile Substanzen bleiben längere Zeit im Blut und werden vorrangig von Skelettmuskulatur und Nieren aufgenommen, die lipophilen Substanzen werden primär von lipidreichen Organen und Geweben, wie z. B. Gehirn, gebunden [223]. Die Wirkung kann auch durch die Bindung der Duftmoleküle an die Plasmaproteine erfolgen, wie z. B. von Citral und Linalool [224]. Die Ausscheidung percutan und peroral aufgenommener Stoffe erfolgt überwiegend renal [222, 223]. Die Wirkung eines ätherischen Öls kann auch von der Verabreichungsform abhängen. Für ostindisches Sandelholzöl und α-Santalol wurde gezeigt, dass die percutane Applikation eher beruhigend und die inhalative Verabreichung anregend wirkt [215, 225]. 4.3.2.2 Therapeutische Anwendung Die therapeutische Wirkung ätherischer Öle wurde in zahlreichen klinischen Studien nachgewiesen, die im Folgenden kurz vorgestellt werden. Sedative Effekte wurden erstmals in Studien mit Lavendelöl und seinen Hauptbestandteilen Linalool und Linalylacetat nachgewiesen. Mittels Coffein erregte Mäuse beruhigten sich nach der Inhalation von Lavendelöl [22]. Auch andere Tierversuche zeigen beruhigende und angstreduzierende Wirkung von Lavendelöl [226, 227], sowie eine signifikant bessere Schlafqualität nach der Verabreichung von 40 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil Linalool [228]. Humane Studien bestätigten die beruhigende und entspannende [24, 204, 229], stressreduzierende [35, 36], angstlösende [21, 33, 34] Wirkung des ätherischen Lavendelöls. Um die Erregung zu dokumentieren haben Sayorwan et al. [229] den Blutdruck, die Herz- und Atemfrequenz sowie die Hauttemperatur gemessen. Der signifikanter Abfall von Blutdruck, Herzfrequenz und der Hauttemperatur nach der inhalativen Verabreichung von Lavendelöl korrelierte mit der beruhigenden, entspannenden Wirkung [229]. Die perkutane Aufnahme des Lavendelöls nach einer Massage korrelierte ebenfalls einer sedierenden Wirkung [24, 214, 230]. Im EEG18 wurde eine verbesserte Aufmerksamkeit [204] und eine Anxiolyse [231] durch Lavendel dokumentiert. Eine Lavendel- und Bergamottenölmischung wirkt nach dermaler Applikation sedativ und kann zur Behandlung von Depressionen oder Angstzuständen verwendet werden [232]. Sedierend wirken auch Jasmintees [23]. Das ätherische Öl von Litsea, dessen einer der Hauptbestandteile Linalool ist, zeigt ebenfalls antidepressive und sedative Wirkung [28]. Das Rosenöl wirkt entspannend und kann zur Linderung von Stress und Depressionen eingesetzt werden [26, 37]. Die Untersuchungen mit Ylang-YlangÖl zeigen eine „harmonisierende“ Wirkung mit deutlichen Steigerung der subjektiven Aufmerksamkeit und Wachsamkeit [233], wirkt stressreduzierend [216] und sedierend [234]. Aktivierende und stimulierende Wirkung zeigen Studien mit Rosmarinöl [27, 204, 212], sowie Zitronengrasöl [235]. Das Jasminöl zeigt ebenfalls eine stimulierende Wirkung auf das Nervensystem, sowie eine Steigerung des Wohlbefindens [25, 236]. Das Zitronenöl bewirkt eine Steigerung der Noradrenalinfreisetzung und wirkt aktivierend – stimmungsaufhellend und trägt so zur Verbesserung des Wohlbefindens bei [29]. Es wurden klinische Untersuchungen an den krebskranken Patienten durchgeführt mit dem Ziel die begleitenden psychischen und physischen Symptome mit Hilfe von ätherischen Öle zu lindern, wie Angst, Depressionen, Schmerzen, Übelkeit, sowie die Lebensqualität zu verbessern [237-241]. Signifikant wurden Angst und teilweise Depressionen reduziert [206, 240, 241]. Demenzkranke Patienten sind durch erhöhte Aggressivität, Agitiertheit und sinkende Lebensqualität gekennzeichnet. In klinischen Studien mit Lavendelöl (inhalativ als Diffuser am Kissen) [242] und Zitronenmelissenöl (in einem Externum, lokal 18 Elektroenzephalografie – Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns in der Neurologie 41 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil appliziert) [243], nahm die Agitation signifikant ab und damit stieg tendenziell die Lebensqualität. Auch in diesem Zusammenhang wurde die sedierende Wirkung von Lavendelöl nach einer Massage und inhalativen Aufnahme festgestellt [244, 245]. Die Aggressivität dagegen blieb unbeeinflusst [246]. Da Demenz mit einem reduzierten Geruchssinn einhergeht, erscheint die lokale Applikation der ätherischen Öle sinnvoller als die Beduftung der Räume [247]. In der Palliativtherapie wird bei dem Einsatz der ätherischen Öle der Fokus auf die Linderung der bestehenden Symptome gelegt, um somit das allgemeine Wohlbefinden, sowie Stimmungsaufhellende Wirkung zu erzeugen [30, 241]. Das allgemeine Wohlbefinden wird stimuliert indem Stress reduziert wird. Dies kann durch beruhigend-sedierende, harmonisierende und relaxierende ätherische Öle erreicht werden, wie z. B. durch Lavendelöl [22, 35, 36], Rosenöl [37], Ylang-Ylang-Öl [216, 233], Zitronengrasöl [235] oder Rosmarinöl [27]. Wie bereits erwähnt, sind ätherische Öle vielseitig einsetzbar. Die Wirksamkeit von ätherischen Ölen, z. B. antiviral, antibakteriell etc., wurde in zahlreichen Studien untersucht. Aufgrund der thematischen Ausrichtung dieser Arbeit wird im Folgenden nicht detailliert auf die Wirksamkeit eingegangen, sondern lediglich ein paar Beispiele aufgeführt. Eine signifikante Normalisierung der primären Hypotonie unter dem Einfluss von ätherischem Rosmarinöl korrelierte mit einer gesteigerten Lebensqualität der Patienten [194]. Bei Brustkrebspatienten verbesserte sich unter dem Einfluss von ätherischen Ölen die Immunitätslage. Nach wiederholten, d. h. ab der 8ten Handmassage mit Jojoba-, Orangen-, Lavendel- und Sandelholzöl nahmen CD16-positive Lymphozyten (natürliche Killer-Zellen) signifikant ab [206]. Die erhöhte Anzahl der Lymphozyten, insbesondere B-Zellen, wurde unter Einwirkung vom ätherischen Öl der Matricaria recutita (Kamille blau) beobachtet [207]. Die antibakterielle und antimykotische Wirksamkeit von ätherischen Ölen wurde durch zahlreiche Studien bestätigt [182]. Eine starke antibakterielle und antimykotische Wirkung weist französischer Majoran auf [181, 183, 185, 248]. Außerdem sind auch Thymian und Oregano gegen Bakterien und Pilze [183, 187], sowie Lavendelöl gegen Pilze wirksam [184]. Darüber hinaus wirken Carvacrol, Citronellol, Geraniol und auch Nerol antibakteriell [182]. Auch die Öle vom Teebaum, 42 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil Patchouli, Palmarosa, Niaouli und Manuka zeigten signifikante antimykotische Wirkungen [186]. Besonders gute antivirale Wirkung z. B. bei Herpes-Simplex-Virus (HSV) Typ 1 zeigte das Zitronengrasöl und Melissenöl [188, 193], für HSV Typ 2 das Kamillenöl [190], für beide Typen vom HSV das Teebaumöl, sowie Melissenöl und Pfefferminzöl [189, 191, 192]. Antioxidativ wirken Rosenholzöl [197] und türkischer Oregano in Abhängigkeit von der Erntezeit [174]. Gewürznelken und Grapefruitöl [195] sind sehr gute Radikalfänger [195, 196]. Insektizid wirken die ätherischen Öle der Ipomoea cairica L. (Palmwinde) und Momordica charantia L. (Bittermelone) [209], der Citrus hystrix DC (Kiefernlimette) [210] und der Nepeta cataria L. (Katzenminze) [208]. Antikonvulsive Eigenschaften besitzen z. B. Eucalyptol (Hauptbestandteil des Eukalyptusöls), sowie (-)-Menthol (Hauptbestandteil des Pfefferminzöls [202], die Zataria multiflora (Blütenstrauchpflanze), die vor allem bei tonischen Krämpfen [200], Bunium persicum (Schwarzer Kumin) bei klonischen und tonischen Anfällen wirksam sind [199]. Signifikant antikonvulsiv wirkte das Öl des Carum copticum (Ajowab od. Königskümmel), das auch sediert [198] und das Öl von Pimpinella anisum L. Apiaceae (Anisöl) [201]. Darüber hinaus wirkt Jasminöl spasmolytisch [203]. Insgesamt stehen dem Aromatherapeuten über 200 ätherische Öle zur Verfügung [165]. 4.3.3 Aromachologie Die Aromachologie beschäftigt sich, wie bereits erwähnt, mit der psychologischen Wirkung der Duftstoffe, die das Verhalten, die Gefühle und Emotionen beeinflussen [60]. Der Wirkungsweg der Duftstoffe erfolgt dabei ausschließlich über die Riechnerven, die die sensorischen Reize direkt zum Gehirn weiterleiten. Durch diese direkte Weiterleitung der Geruchsreize zum Limbischen System, das für die unbewusste Wahrnehmung verantwortlich ist, wie Emotionen, Motivation, Triebe, Erinnerungen, ist die Wirkung der Düfte zu erklären. Die im Limbischen System, Hypothalamus und Thalamus gesteuerte Nahrungsaufnahme bewirkt bei entsprechenden Geruchsreizen das Ekel- oder Hungergefühl. Durch die bewusste Wahrnehmung, die über den orbitofrontalen Neokortex geht, wird die hedonische 43 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil Bewertung des Duftes (s. Teil II, Kap. 1.4.1) sowie die Geruchsidentifikation gesteuert [75, 80, 81]. Die Hedonik spielt bei der Aromachologie eine zentrale Rolle [60, 165]. Dabei handelt es sich um eine erlernte und anerzogene Prägung durch die erste persönliche Erfahrung mit einem Duft. Von den Zuständen der ersten Konfrontation mit einem Geruch, d. h. positiv/angenehm oder negativ/unangenehm in Bezug auf den mentalen Zustand und auf die Situation oder das Ereignis, hängen die späteren Vorlieben/Abneigungen ab, sowie der durch die Wiederbegegnung mit diesem Duft hervorgerufene emotionale Zustand [61]. Im Umkehrschluss löst ein Duft keine Emotionen aus, solange es keine Konfrontation mit ihm gegeben hat (Engen in [61]). Aufgrund der damit duftgekoppelten Assoziationen wird dieser Lernprozess auch assoziatives Lernen genannt, d. h. der Duft wird automatisch mit der ersten Konfrontationssituation assoziiert [249, 250]. Durch die emotionale Verknüpfung mit dem Duft können Erinnerungen hervorgerufen werden, sogenannte geruchsinduzierten Erinnerungen [61]. Im Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust wird ein typisches Beispiel für die emotionale Prägung eines Duftes beschrieben: durch die Konfrontation mit dem Geruch vom Lindenblütentee und Madeleine-Gebäck wurden sofort die Erinnerungen an seine Kindheit von den Ferien bei seiner Tante aus der Vergangenheit geweckt [60, 61]. Seitdem wird eine durch einen Duft hervorgerufene nostalgische Erinnerung als „Proust Phänomen“ bezeichnet, die „den emotional lebendigen, plötzlich auftretenden, autobiografischen, von einem Geruchssignal ausgelösten Erinnerungen“ [61] hervorruft. Um dieses autobiografische Geruchsgedächtnis wissenschaftlich zu beweisen, wurden zahlreiche Studien durchgeführt [251-255]. Das Proust-Phänomen ist abhängig von der Fähigkeit der Gerüche eine emotionale Reaktion hervorzurufen. Im Vergleich mit visuellen oder auditiven Reizen waren die olfaktorischen diesbezüglich am effektivsten [252-254, 256]. Diese Effektivität der geruchsinduzierten Erinnerungen wird der Verbindung von emotionaler Erregung mit affektiven Reaktionen zugeschrieben [31, 257, 258], die der Amygdala zugeordnet wird [259, 260]. Untersuchungen mit älteren Probanden zeigten, dass die Emotionalität der Erinnerungen durch die olfaktorische Reize intensiver ausgelöst wird, als durch verbale Reize [261]. 44 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil Darüber hinaus können Gerüche das Erinnerungsvermögen stärken, d. h. die Gedächtnis- bzw. Merkfähigkeit verbessern. So können z. B. Probanden im beduftetem Raum sich besser Lerninhalte einprägen, als die die ohne Duft gelernt haben [31]. Unter dem Einfluss von Lavendel- [32] und Rosmarinöl [262, 263] wurden ebenfalls eine verbesserte Konzentration bzw. Gedächtnisfunktion beobachtet. Jasminduft aktivierte die Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung im Blut, den systolischen und diastolischen Blutdruck, steigerte die Aufmerksamkeit [25]. Durch z. B. Jasmin- [236], Zitronengras- [235] oder Lavendelöl [229] (weitere s. Teil II, Kap. 4.3.2.2) ausgelöste Emotionen beeinflussen die Gefühle und die Stimmung, sowie das allgemeine Wohlbefinden. Verhaltensbezogene Reaktionen, die durch Düfte hervorgerufen werden, sind besonders im Marketingbereich relevant. 4.4 Marketing mit Duft Düfte werden überall eingesetzt, zur Neutralisierung und Maskierung des Körpergeruchs, zur Überdeckung von unangenehmen Eigengerüchen von Produkten, zur Aromatisierung der Lebensmittel, sowie auch zunehmend zur Beduftung öffentlicher Gebäude [59, 81]. Im Marketingbereich werden die zu Werbezwecken eingesetzten Duftreize „Air Design“ bezeichnet [72]. Der strategische Einsatz von Düften als Stimuli im Marketingbereich setzt auf die emotionale Wirkung, der so genannte „emotionale Erlebniswert“ der Produkte, um das Konsumverhalten zu beeinflussen. Die erlebnisorientierte Produktgestaltung setzt auf „lustbetonten Konsum, bei dem vor allem solche Produkte präferiert werden, die Genuss, Lebensfreude, Spaß etc. verkörpern können“ [59]. Dies gilt, z. B. unter anderem für die Produkte aus dem Körperpflegebereich (Cremes, Duschgels etc.), deren Düfte, im übersättigten Markt, eine zentrale Rolle spielen. Die Düfte sollen den Konsumenten emotional anregen, die Attraktivität des Produktes steigern, das Aktivierungspotential erhöhen, sowie direkte oder indirekte Bedürfnisse ansprechen. Das Zusammenspiel aller Aspekte ist für die Akzeptanz und die Kaufentscheidung eines Produktes von Bedeutung [59]. Knoblich et al. nennen dabei vier wichtige Punkte: 1. Maskierung bzw. Neutralisierung unerwünschter Produkteigengerüche; 2. Signalisierung von produktimmanenten Eigenschaften oder Wirkungen; 45 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil 3. Stimulierung nicht vorhandener Produkteigenschaften19; 4. Aktivierung des Konsumenten und Schaffung von Präferenzen für bestimmte Produkte, wobei der Duft entweder als dominanter Bestandteil im Produktkonzept oder als Produktkonzept selbst betrachtet werden kann [59]. Bereits bei dem 1. Kontakt mit dem Produkt in Geschäften wird über eine Riechprobe der erste Eindruck gewonnen und dadurch entschieden, ob der Duft den persönlichen Nutzungserwartungen entspricht (Jellinek in [59]). Darüber hinaus spielt auch die Beduftung der Umgebung für die Kaufentscheidung eine bedeutende Rolle. Bei der Raumgestaltung mit dem Einsatz von Düften sind folgende Ziele relevant: Umsatzsteigerung, Verkaufsförderung und Information, Steigerung des Wohlbefindens, Bekämpfung oder Maskierung unangenehmer Gerüche, Markierung [59]. Untersuchungen von Stöhr folgend, konnte durch eine Beduftung in 200 deutschen Sportgeschäften der Umsatz um 6% gesteigert werden. Außerdem nahm das Wohlbefinden der Kunden zu, wodurch sich die Verweildauer im Geschäft um ca. 16% verlängerte. Die intensivere Auseinandersetzung und bessere Einschätzung der Produkte nahm zu und damit die Kaufbereitschaft um ca. 15% [264]. Die Einsatzbereiche für das Air-Design sind vielfältig. Sie werden, wie folgt kategorisiert: Verkaufsräume (Einkaufszentren, Messen etc.), Halböffentliche Räume (Hotelzimmer, Reisebusse, Fitnessclubs, Arztpraxen etc.), öffentliche Räume (Museen, Linienverkehr, Freizeitparks, Kinos, Gastronomie etc.), Sanitärräume (Toiletten, Duschen, Umkleidekabinen), Kraftfahrzeuge, Tagungsräume, Büros und Arbeitsräume (Fabriken, Labore, angestrebten Wirkung beduftet. Werkstätten etc.) und Konzentrationsfördernde entsprechend Düfte der bleiben Konferenzräumen und beruhigend-entspannende Düfte Arztpraxen vorbehalten [59]. 19 z. B. Beduftung der Gebrauchtwagen mit Lederduft um dadurch das Auto aufzuwerten und den Kunden zu überzeugen, dass es im neuwertigen Zustand ist 46 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil 4.5 Klassifikationen der Düfte Die Gerüche haben kein eigenes Vokabular für die Bezeichnungsnamen. Die Bezeichnungen werden von den Objekten abgeleitet, die diesen Duft produzieren, wie Blumen, Früchte, Hölzer etc., oder bedienen sich der Sinneswahrnehmungen, wie z. B. süßlich von den gustatorischen, grünlich von den visuellen Reizen etc. [61]. Die Primärgerüche sind in Qualitätsklassen eingeteilt (nach Boeckh 1972 in [2]): Bekannte, Geruchsklassen repräsentative Verbindungen Riecht nach Standard blumig Geraniol Rosen d-1-β-Phenyl-äthylmethylcarbinol ätherisch Benzylazetat Birnen 1,2-Dichlor-äthan moschusartig Moschus Moschus 1.5-Hydroxypantadecansäurelacton kampherartig Cineol, Kampher Eukalyptus 1,8-Cineol faulig Schwefel-Wasserstoff faulen Eiern Dimethylsulfid schweißig Buttersäure Schweiß Isovaleriansäure stechend Ameisensäure, Essigsäure Essig Ameisensäure Tab. 1.: Einteilung der Primärgerüche in Qualitätsklassen [2] Die Einteilung der Düfte in Duftfamilien konnte mit Hilfe der Kreuzadaption (s. Teil II, Kap. 1.4.3) erfolgen. Dabei werden diese Familien entsprechend bestimmter Duftnoten eingeteilt. Ein einheitliches allgemeingültiges Klassifikationssystem gibt es bis dato nicht [2, 160]. Demnach werden zur Veranschaulichung einige ausgewählte Einteilungssysteme kurz erläutert. Die erste Klassifikation stammt von Aristoteles (385 v. Chr.) mit 7 Duftklassen, der den olfaktorischen und gustatorischen Sinn eng miteinander verband: stechend, süß, herb, ölig (fett), bitter (sauer), scharf (stinkend) [265]. Aus dieser groben Einteilung wurden mehrere Klassifikationssysteme entwickelt, wie z. B. von Ohloff [266] mit 8 Duftfamilien (blumig, fruchtig, grün, würzig, holzig, harzig, animalisch, erdig) oder von Naarden International für die Parfumindustrie entwickelte Liste, die unter 47 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil Berücksichtigung geschichtlicher Duftentwicklung und verschiedener Parfum- Akkorde, aus 11 Duftfamilien (blumig, zitrisch, grün, fruchtig, aldehydisch, würzig, chypre, holzig, orientalisch, animalisch, Ambra) besteht [265]. Der Parfümeur Paul Jellinek hat ein Kategorisierungssystem entwickelt, in dem er Geruchseindrücke (sinnliche Empfindung) und Geruchseinwirkung (physische und psychische Reaktionen auf Geruchsempfindung) unterscheidet und dies in einer umkreisten Raute darstellt (s. Abb. 13) [68]. Abb. 13: Duftwirkungsschema von Paul Jellinek [68] Einer der weltweit führenden Anbieter von Duft- und Geschmacksstoffen Symrise AG20 in Holzminden hat eine eigene Klassifikationsliste mit neun Hauptduftfamilien und dreizehn Unterfamilien publiziert [267]. In folgender Tabelle werden die Hauptduftfamilien mit den dazu gehörigen Duftnoten aufgeführt. Duftfamilien dazu gehörige Duftnoten Citrus Bergamotte, Orange, Zitrone, Limette, Grapefruit, einige Aldehyde Grün grüne, frische Blätter, erdige, feuchte und saftige Duftnoten Fruchtig alle Früchte wie Apfel, Birne, Banane, Melone, Pfirsich, Mango etc. Blumig entweder eine einzelne Blume oder facettenreicher blumiger Bouquet, weiße und üppige Blumen, rosa, violette und orange Blüten 20 Entstanden 2003 durch Fusion von Dragoco Gerberding & Co. AG und Haarmann & Reimer GmbH 48 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil Blumigorientalisch blumige Duftnote mit orientalischem Hintergrund und einigen süßen Elementen Fougère Citrus, Lavendel, Cumarin als charakteristische Komponente mit Eichenmoos, Holz und Moschus als Nuancen Orientalisch frischer Citrus als Top-Duftnote auf einer Balsamico – Duftnote, Vanille, Bernstein und Wälder, animalisch Holzig Bäume, wie Zeder, Sandelholz, Patschuli, Guaicbaum, Vetivergras etc. Chypre Citrus mit einem Holz-, Eichenmoos- und Patchouli – Hintergrund Tab. 2: Hauptduftfamilien nach Symrise AG [267] Die offizielle Klassifikation präsentiert die Société Française des Parfumeurs (SFP), die aus 7 Hauptgruppen mit jeweils mehreren Untergruppen besteht [268]: Hauptgruppen UG21 Duftnoten der Untergruppen (UG) Hespéridé (Citral) 7 durch Expression der Schalenfrüchten, wie Bergamotte, Zitrone, Orange, Mandarine, usw. Florale 9 Blumen Jasmin, Rose, Maiglöckchen, Veilchen, Tuberose, Narzissen etc. Fougère 6 Noten von Lavendel, Wald, Eichenmoos, Kumarin, Bergamotte, Geranie, usw. Chypre 7 Eichenmoos, Cistus-Labdanum, Patchouli, Bergamotte, usw. Boisée (Holzig) 9 Sandelholz und Patchouli, manchmal trockener Zeder und Vetiver Ambrée-Orientale 6 süße Noten, pulverig, Vanille, Cistus Labdanum, animalisch, sehr ausgeprägt Cuir (Lederig) 3 Rauch, verbranntes Holz, Birke, Tabak etc. Tab. 3: Klassifikation von Duftfamilien nach Société Française des Parfumeurs [268] 21 Anzahl der Untergruppen 49 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil Eine Gegenüberstellung von Ohloff, Naarden International, Symrise AG und Société Française des Parfumeurs zeigt die Duftfamilien, die sich überschneiden. Dabei wurden Überschneidung ≤ 2 gewählt. Duftfamilien Ohloff Naarden Int. Symrise AG SFP Blumig + + + + Fruchtig + + + (+)22 Grün + + + (+)23 Holzig + + + + Orientalisch + + + Chypre + + + + + + + + Fougère Citrus Animalisch + + (+) Würzig + + (+) (+)24 + (+) (+)25 (+) + Aldehydisch Lederig Tab. 4: Gegenüberstellung der verschiedenen Klassifikationen von Duftfamilien. Mit (+) sind die Familien, die als Untergruppe bei dem jeweiligen Autor eingeordnet sind, ggf. die dazu gehörige Hauptfamilie [eigene Darstellung] Aus dieser Gegenüberstellung ist ersichtlich, dass fast alle Duftfamilien in den Klassifikationen vertreten sind, entweder als Haupt- oder Unterfamilie. Insgesamt stehen dem Parfümeur zurzeit über 3000 Duftstoffe zur Verfügung [81]. 4.6 Sensibilisierung durch Duftstoffe Laut DAAB26 leiden in Deutschland ca. 15 - 20 % der Bevölkerung unter einer Duftstoffallergie (Stand 2015) [269]. Basierend auf den Ergebnissen des RIFM27, stellt die IFRA28 die Richtlinien für die Verwendung von Chemikalien und ätherischen Öle in Parfums und Hautpflegeprodukten. Potentiell sensibilisierende Duftstoffe 22 Bei „Blumig“ als Unterfamilie bei „Blumig“, „Chypre“ und „Fougère“ als Unterfamilie 24 bei „Zitrus“, „Fougère“ und „Holzig“ als Unterfamilie 25 Bei „chypre“ als Unterfamilie 26 DAAB – Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V. 27 RIFM – Research Institute for Fragrance Materials 28 IFRA – International Fragrance Association 23 50 II Theoretischer Teil 4 Duft – Grundlagen werden durch eine quantitative Risikoeinschätzung (QRA = Quantitative Risk Assessment) beachtet [270]. Zurzeit werden in der EU-Kosmetikrichtlinie (Anhang III, Teil 1) 26 Riechstoffe mit erhöhtem allergenen Potenzial als sensibilisierend eingestuft und dürfen die Konzentration von 0,01% in Rinse-off Produkten und von 0,001% in Leave-on Produkten nicht überschreiten. Bei der Überschreitung dieser Werte besteht die explizite Deklarationspflicht. Diese 26 Duftstoffe mit erhöhtem Sensibilisierungspotenzial sind dem IKW29 bekannt [271]: Alpha-Isomethyl Ionone Amyl Cinnamal Amylcinnamyl Alcohol Anise Alcohol Benzyl Alcohol Benzyl Benzoate Benzyl Cinnamate Benzyl Salicylate Butylphenyl Methylpropional Cinnamal Cinnamyl Alcohol Citral Citronellol Coumarin Eugenol Evernia Furfuracea Extract Evernia Prunastri Extract Farnesol Geraniol Hexyl Cinnamal Hydroxycitronellal Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene Carbox-Aldehyde Isoeugenol Limonene Linalool Methyl 2-Octynoate Umstritten ist jedoch die praktische Relevanz der Auflistung dieser potentiellen Allergene, da ihre Epikutantestung vorausgesetzt wird, um im Einzelfall eine Sensibilisierung nachzuweisen. Die über 24-48 Std. auf der Haut okklusive Applikation eines Duftstoffes entspricht nicht seiner Verwendung im Alltag, nichtokklusiv und in niedrigerer Konzentration. In einer retroperspektiven Studie des IVDKs30, in der von 2006 bis 2011 über 10 000 (Krankenhaus)–Patienten mit einer diagnostizierten Allergie untersucht wurden, war 29 30 IKW – Industrieverband für Körperpflege- und Waschmittel e. V. IVDK – Informationsverbund Dermatologischer Kliniken 51 4 Duft – Grundlagen II Theoretischer Teil der Anteil der durch kosmetische Mittel hervorgerufen wurde, wesentlich kleiner als zunächst angenommen, auch wenn der größte Anteil der Kosmetikaallergien auf Duftstoffe zurückgeführt werden konnte [272]. Überträgt man die Daten der Patienten mit Duftstoffallergie auf die Allgemeinbevölkerung Deutschlands (Berechnungsansatz CE-DUR31 nach Schnuch et al. [273]), so liegt die Duftstoff-Sensibilisierung bei 1,8% und die Sensibilisierung gegenüber allen Kontaktallergenen (inkl. Duftstoffe) zwischen 0,1 – 0,2% [273, 274]. Das Parfumöl Fougère, das für die Hauptstudie II in einem Externum verwendet wurde, setzt sich aus mehreren Bestandteilen (Rezeptur s. Teil III, Kap. 1.4.4, Tab. 10) zusammen. Coumarin ist einer davon und gehört damit zu den Duftstoffen mit erhöhtem Sensibilisierungspotenzial. Der Duftstoff wurde in der vorgeschriebenen Konzentration eingesetzt. Die Emulsionzubereitungen mit dem Duftöl Fougère lösten keine Unverträglichkeitsreaktionen aus. 31 CE – clinical epidemiology, DUR – drug utilization research 52 II Theoretischer Teil 5 Psychologische Grundlagen 5 Psychologische Grundlagen Durch die enge Verknüpfung der olfaktorischen Wahrnehmung, d. h. dem Traktus olfactorius mit dem limbischen System insbesondere mit der Amygdala, werden über die Geruchswahrnehmung verschiedene psychologische Prozesse ausgelöst, wie Emotionen, Gefühle. Die Düfte können dabei aktivierend, beruhigend und angstlösend oder auch stressreduzierend wirken (s. Teil II, Kap. 4.3). Der Begriff Emotion kommt aus dem Lateinischen: „emovere“ ≈„herausbewegen, erschüttern“ [275]. Emotionen sind „objektgerichtete, unwillkürlich ausgelöste affektive Reaktionen, die mit zeitlich befristeten Veränderungen des Erlebens und Verhaltens einhergehen“ [276]. Gefühle entsprechen dem subjektiven bzw. gefühlsmäßigen Erleben/Empfinden von Emotionen, wie z. B. Angst, Freude [276, 277]. Die beiden Begriffe, Emotion und Gefühl, werden weitgehend synonym verwendet. Die Affektivität ist die Gefühlsebene der Emotionen. Sie werden in primäre/unwillkürliche (auch Basisemotionen genannt) und sekundäre Emotionen unterteilt, die an den Gesichtsausdrücken zu erkennen sind. Zu den primären Emotionen zählen Überraschung, Wut, Ekel, Furcht/Angst, Trauer und Freude. Diese Gefühlszustände der primären Emotionen sind unabhängig von der jeweiligen Kultur und dem sozialem Umfeld eines Individuums und gelten somit als universell [278, 279]. Unter Berücksichtigung der Mimik blindgeborener Kinder sind Primäremotionen keine anerzogenen erlernten Emotionen, sondern angeborene Affekte [280]. Primäre Emotionen werden subkortikal gesteuert und zeichnen sich durch einen symmetrischen Gesichtsausdruck aus, während bei den kortikal gesteuerten sekundären Emotionen die rechte Gesichtsseite stärker aktiviert wird, wie z. B. beim falschen Lächeln [281]. Sekundäre (auch „soziale“) Emotionen sind kultur- und erziehungsabhängige Emotionen, die basierend auf Primäremotionen entstehen, z. B. aus Sekundäremotion „Freude“ wird „Schadensfreude“ [277]. Eine emotionale Reaktion wird immer unwillkürlich, automatisch ausgelöst, lediglich die Situation, die sie auslöst, kann ggf. aufgesucht werden, z. B. um Angst zu vermeiden [276]. Die Emotion ist dabei immer objektgerichtet, d. h. bezogen auf ein Objekt oder Ereignis, wie z. B. „Angst vor…“ oder „Freude über…“, dabei können 53 II Theoretischer Teil 5 Psychologische Grundlagen diese Objekte oder Ereignisse gegenwärtig oder zukünftig sein [276]. Das psychische Erleben einer Emotion ist der „affektive Kern“ [282]. Emotionen sind immer von kurzer Dauer (Sekunden), Stimmungen dagegen können länger, Stunden bis Tage, anhalten und können eine Emotion auslösen, wie z.B. durch gereizte Stimmung ausgelöster Ärger. Somit werden durch die Stimmung kognitive Prozesse beeinflusst. Darüber hinaus sind Stimmungslagen nicht äußerlich ersichtlich, wie es die Gefühle sind, z. B. durch einen Gesichtsausdruck [281]. Emotionen bestehen aus fünf Komponenten (s. Abb. 14): kognitive (Reizbewertung), neurophysiologische (Reizreaktion z. B. durch ZNS), motivationale (Vorbereitung, Steuerung der Handlung), Erlebens- (subjektive Empfindung) und Ausdruckskomponente (z. B. Mimik, Gestik) [276, 283]. Abb. 14: Emotionskomponenten [276] Motivationen sind die „Antriebszustände, die von zentralen Erregungsschwellen im Gehirn abhängen und die Wahrscheinlichkeit bestimmter Verhaltensweisen erhöhen oder senken“ [277]. Die psychischen Funktionen, wie Lernen, Wahrnehmen, werden durch Motivation und Emotion bestimmt [277]. Die Erlebniskomponente ist die subjektive Emotionsempfindung. Emotionen lassen sich durch ein Schema einordnen, das in unterschiedliche Empfindungsdimensionen 54 II Theoretischer Teil 5 Psychologische Grundlagen (auch dimensionale Perspektive genannt) unterteilt ist. Die Dimension der hedonischen Valenz unterteilt die Emotionen in angenehm (positiv) oder unangenehm (negativ), die Dimension Erregung in erregt (aktivierend) oder ruhig (passiv/desaktivierend) [284]. Subjektive Empfindungen lassen sich mittels Selbstberichte erfassen, wie z. B. Interviews, standardisierte Befindlichkeitsfragebögen etc. [276]. Abb. 15: Empfindungsdimensionen von Emotionen. PA – positiver Affekt, NA – negativer Affekt ([285] in [276]) Neben der dimensionalen Perspektive werden die Emotionen bei dem kategorialen Ansatz qualitativ unterschieden, aber auch als subjektiv-phänomenologische Unterschiedlichkeit bezeichnet. Dabei werden die Unterschiede zwischen Emotionen gleicher Dimension phänomenologisch differenziert. Z. B. werden Angst und Ärger zwar in die Dimensionen negativ/unangenehm und erregt/aktiviert (s. Abb. 15) eingeordnet, subjektiv allerdings sehr differenziert erlebt. Trotz des unterschiedlichen subjektiven Erlebens besteht eine hohe positive Korrelation zwischen den beiden Emotionen, z. B. in einer Angstsituation wird ärgerlich reagiert [282]. 55 II Theoretischer Teil 5 Psychologische Grundlagen Die kognitiven Komponenten sind die Gedankeninhalte, die durch eine Emotion ausgelöst werden, wie z. B. Niedergeschlagenheit, Konsequenz einer misslungenen Prüfung. Die Emotionen gehen meist mit mehreren kognitiven Prozessen einher [276]. Jede Emotion wird durch Mimik [278, 279], Gestik/Haltung [286] und Stimme [287] zum Ausdruck gebracht [282]. Die minimalsten äußerlich nicht sichtbaren mimischen Reaktionen können mit Hilfe des Elektromyogramms, die die veränderte Muskelaktivität erfasst, gemessen und somit zwischen positiven und negativen Emotionen unterscheiden, wie z. B. die Messung der Muskel von Augenbrauen (Corrugator Supercilii) und der Muskel von Mund-Lippen (Zygomaticus Major) [281]. Das spezielle Kodierungssystem „FACS“ (Facial Action Coding System) für die kleinsten Mimikbewegungen wurde 1976-1978 von Ekman et al. entwickelt [288-291]. Physiologische Komponenten sind peripher-physiologische Reaktionen, wie z. B. erhöhte Herzfrequenz, Veränderung der Schweißdrüsenaktivität (Hautleitwert), Hautdurchblutung der Hand, sowie eine schnellere Atmung [276, 277]. Diese Veränderungen lassen sich mittels objektiven Messmethoden erfassen, wie z. B. mittels EKG für die Messung der Herzfrequenz, EDA32 für die Messung des Hautleitwertes [292]. Durch jede Emotion bildet sich ein spezifisches Aktivierungsmuster in den kortikalen und subkortikalen Hirnbereichen. Dabei werden die Aktivitätsänderungen (Aktivierung oder Abnahme) unter anderem im Inselkortex, orbitofrontalen Kortex und in der Amygdala ausgelöst. Darüber hinaus werden auch die Aktivitätsänderungen im Hirnstamm und Hypothalamus registriert, die für die Motorikregulation (Mimik, Körperhaltung), sowie neuroendokrinen und homöostatische Regulationen vegetativer Reaktionen zuständig sind [277]. Die durch Emotionen hervorgerufenen neurophysiologische Reaktionen im Gehirn lassen sich mittels Elektroenzephalographie (EEG) erfassen, in dem die Gehirnströme gemessen werden. Darüber hinaus stehen bildgebende Verfahren, wie z. B. die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) zur Verfügung [282]. Emotionen sind „integrale Bestandteile von subjektivem Wohlbefinden“ [282]. Positives Wohlgefühl bewirkt die Anwesenheit von positiven Emotionen, wie z. B. Freude, und Abwesenheit von negativen Emotionen, wie z. B. Angst [282]. Darüber 32 EDA = Elektrodermale Aktivität 56 II Theoretischer Teil 5 Psychologische Grundlagen hinaus trägt zum subjektiven Wohlbefinden die positive Bewertung des eigenen Lebens und das Erfüllen subjektiver und gesellschaftlicher Werte bei [293]. Stress wirkt sich negativ auf das Wohlbefinden aus. Unter Stress versteht man „einen Zustand der „Alarmbereitschaft“ eines Organismus, der sich auf erhöhte Leistungsanforderungen einstellt“ [282] und tritt dann auf, wenn „die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten von den Anforderungen der Umwelt übertroffen bzw. infrage gestellt werden“ [282]. Nach Hans Selye wird dabei zwischen Eustress und Disstress unterschieden [294]. Der Eustress ist positiv empfundener Stress, abgeleitet aus dem Griechischen heißt „eu“ „gut, wohl“ [294, 295]. Eustress wird durch positive Stressoren ausgelöst, wie z. B. Hochzeitsvorbereitung, Verliebtheitsgefühl, und wirkt aktivierend, leistungsstimulierend, sowie trägt dem subjektiven positiven Wohlbefinden bei [294]. Beim Disstress handelt es sich um negativen Stress, abgeleitet aus dem Lateinischen bedeutet „dis“ „schlecht“ [294, 296]. Der Disstress wird durch negative Stressoren auslöst, wie z. B. durch hohe Anforderungen, Leistungsdruck im Beruf/Studium. Der länger andauernde intensive Disstress kann zu physischen und psychischen Beschwerden führen und somit sich negativ auf das subjektive Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit, Sozialverhalten [297] etc. auswirken [294]. Die Stressoren werden dabei nach Janke (1974) in 5 Formen eingeteilt [294, 298, 299]: 1. Äußere Stressoren (z. B. Lärm, sensorische Deprivation, Schmerzreize, reale oder simulierte Gefahrensituationen (Unfälle, Operationen, Kampfsituationen); 2. Verhinderung der Befriedigung von primären Bedürfnisse, wie Entzug von Nahrung, Wasser, Schlaf, Bewegung; 3. Leistungsstressoren, Ablenkung oder wie Überforderung Mangel an (Zeitdruck, ausreichender Mehrfachbelastung, Erholungsmöglichkeit), Unterforderung (Monotonie), Prüfungen, Versagen, Kritik; 4. Soziale Stressoren (soziale Isolation, interpersonale Probleme); 5. psychische und psychosoziale Stressfaktoren, wie z. B. Entscheidungszwang, Konflikte, Unkontrollierbarkeit, Ungewissheit oder das Gefühl des Ausgeliefertseins. Bestimmte Lebensphasen, wie z. B. Pubertät, Wechseljahre oder Rentenalter, sowie prägende Lebensereignisse mit größeren Veränderungen, wie z. B. Todesfall in der 57 II Theoretischer Teil 5 Psychologische Grundlagen Familie, Scheidung, Umzug, Arbeitslosigkeit, Krankheit, werden ebenfalls als Stressoren angesehen [294]. Der Stresszustand wird oft durch die Emotion Angst geprägt. Diese sind durch viele Gemeinsamkeiten und Überschneidungen eng miteinander verwandt [282]. Die Angst ist die „ungerichtete (diffuse), peripher-physiologische, zentralnervöse und subjektive Überaktivierung bei der Wahrnehmung von Gefahren“ [281]. Furcht ist die „spezifische motorische, physiologische und subjektive Reaktion“ [281] auf eine Gefahr. Bei der Furcht ist zwischen passivem und aktivem Vermeiden zu unterschieden, die über klassische Konditionierung erworben wird [281]. Furcht und Angst werden in der Amygdala organisiert und gesteuert [277, 281]. Das Furchtverhalten besteht dabei aus mehreren Reaktionen, wie der Gefühlsentstehung „Furcht“ mit adäquater Mimik, der motorischen Reaktion (Flucht, Kampf, Erstarren), der vegetativen Reaktion (z. B. Schweißdrüsenaktivität, Senkung der Darmmotorik) sowie der kardiovaskulären Reaktion (erhöhter Blutdruck und Herzfrequenz, Senkung der Darmdurchblutung bei Kampf und Flucht), die auch über neuroendokrine Prozesse (z. B. Adrenalinfreisetzung, Erhöhung des Kortisolspiegels) aktiviert werden können [277]. Eine Störung bzw. Mangelaktivität der Amygdala führt zu einem Mangel von Furcht und Schuldgefühle, sowie das vollständige Fehlen der Emotion Angst, wie es z. B. bei Psychopathen/Soziopathen zu beobachten ist. Bei Phobien sind dagegen Überaktivitäten der Amygdala zu verzeichnen [277]. Der dauerhafte/chronische Furchtzustand kann Stress verursachen, der zur Krankheitsentstehung beiträgt [300]. Störungen cerebraler Emotionsregulationen führen zu psychosomatischen und psychopathologischen Erkrankungen [277]. 58 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign Die Untersuchungen der vorliegenden Arbeit wurden in 2 Vorstudien und 2 Hauptstudien unterteilt, die im Folgenden dargestellt werden. Die Studien wurden von der Ethikkommission der Universität Osnabrück am 23.06.2009 (Aktenzeichen: 4/71040/0/6) genehmigt und nach den ethischen Prinzipien der Deklaration von Helsinki durchgeführt. Vor jeder Untersuchung wurden Probanden mündlich und schriftlich über den Verlauf und die freiwillige Teilnahme aufgeklärt. Die Teilnahme konnte jederzeit ohne Angabe von Gründen abgebrochen werden. Die schriftliche Zustimmung erfolgte mittels einer Probanden- und Einverständniserklärung (s. Anhang 2.1, 3.1, 4.1, 5.1). Darüber hinaus wurde die Zustimmung für die Teilnahme an der Studie von den Angehörigen im Seniorenheim wohnender Hochbetagter eingeholt. Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mit SPSS® Statistics 20/21/22 (IBM Corporation, Somers, NY, USA) und Excel 2010 (Microsoft Office 2010, Microsoft Corporation, Redmond, Washington, USA). 1.1 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens 1.1.1 Ziel Ziel der analytischen Fall-Kontroll – Vorstudie I war das allgemeine Riechvermögen bei Hochbetagten und jungen Erwachsenen mittels Sniffin‘ Sticks – Test zu untersuchen und dabei die Unterschiede in der Geruchswahrnehmung bei den beiden Altersgruppen festzustellen. 1.1.2 Probandenkollektiv Es wurden untersucht: 30 gesunde junge Erwachsene (w/m – 24/6) zwischen 23 – 50 Jahren (M33 = 30, SD34 = 6,47), Hauttyp I – III nach Fitzpatrick, die aus dem Freundes- und Bekanntenkreis im Raum Osnabrück (Nds., D.) rekrutiert wurden. 33 34 Mittelwert Standardabweichung 59 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign 30 Hochbetagte (w/m – 23/7) zwischen 78 - 96 Jahren (M = 85, SD = 5,18), Hauttyp I – III nach Fitzpatrick, die im Bekanntenkreis im Raum Osnabrück (Nds., D), Leverkusen und Wegberg (NRW, D), sowie im Seniorenheim (Haus am Berg Osnabrück, Nds., D) rekrutiert wurden. Die Ausschlusskriterien waren: bei Hochbetagten: Demenz- / Alzheimerkranke Sonstige einwilligungsunfähige Personen bei beiden Gruppen: bekannte Nasenerkrankungen und/oder Riechstörungen Erkältung oder Grippe Sonstige starke psychische und physische Beeinträchtigungen Das Probandenkollektiv der Hochbetagten wurde aus unterschiedlichen Wohnverhältnissen zusammengestellt, um eine Selektion des Probandengutes zu vermeiden. Dabei handelt sich einerseits um selbstständige, im eigenen Haushalt lebende Hochbetagte und andererseits um pflegebedürftige und auf fremde Hilfe angewiesene Hochbetagte, die in einem Seniorenheim leben (Differenzierung der Probandengruppen s. Teil III, Kap. 1.4.2). 1.1.3 Ablauf Die Untersuchungen wurden bei den Hochbetagten im März 2010, bei jungen Erwachsenen im Zeitraum März – Mai 2010 durchgeführt. Bei der Vorstudie I wurde die im HNO-Bereich von Kobal und Mitarbeitern entwickelte und in der Medizin etablierte Methode Sniffin‘ Sticks angewendet [301, 302]. Die Sniffin‘ Sticks – Testbatterie besteht aus drei Modulen: Schwellentest, Diskriminationstest und Identifikationstest (s. Abb. 17). Die Riechstifte sind mit Duftstoffen gefüllte Filzstifte [303]. Die Testung erfolgte in einem gelüfteten, geruchsneutralen Raum. Der Versuchsleiter musste duftneutrale Kleidung und dünne Baumwollhandschuhe, die mehrmals gewechselt wurden, tragen. Die Probanden durften mind. 15 Min. vorher nichts essen und trinken (außer Wasser), keine 60 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign Kaugummis, Bonbons etc. kauen, sowie kein Parfum/Deodorant oder andere beduftete Körperpflegeprodukte verwenden. Während der Untersuchung durfte weder gegessen, noch getrunken oder geraucht werden. Um ein visuelles Erkennen einzelner Stifte auszuschließen, musste während der ganzen Untersuchung eine Schlafbrille getragen werden. Die Stifte wurden mit einem Abstand von ca. 2 - 3 cm vor der Nase ca. 2 Sek. lang präsentiert. Der Proband wurde dabei vom Studienleiter zum Riechen aufgefordert (s. Abb. 16). Die einzelnen Triplets/Stifte wurden in einem Abstand von ca. 30 Sek. angeboten. Zwischen den einzelnen Testungen musste bis zu 5 Minuten pausiert werden, damit sich das Riechorgan erholen konnte. Eine wiederholte Darbietung der Stifte bei allen 3 Tests war nicht erlaubt. Die Untersuchung begann immer mit der Schwellenbestimmung, danach folgten Diskriminations- und Identifikationstest. Die Antworten wurden auf dem entsprechenden Protokollbogen notiert und anschließend ausgewertet [303, 304]. Alle drei Tests wurden nach dem Prinzip der „forced-multiple-choice“ durchgeführt, d. h., dass der Proband sich zwingend für eine Antwort entscheiden muss, auch wenn er den richtigen Stift nicht deutlich bzw. gar nicht wahrnimmt oder erkennt. Dies ermöglicht das sichere Ergebnis [301, 305]. Die ganze Untersuchung dauerte etwa 40 – 50 Min. pro Proband. Abb. 16: Sniffin‘ Sticks – Testdurchführung bei einer hochbetagten Probandin 61 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign 1.1.4 Methoden und Materialien Schwellentest Bei dem Schwellentest wird festgestellt, ab welcher Konzentration ein Duft wahrgenommen wird. Die Bestimmung der Riechschwelle wird mit n-Butanol durchgeführt. Der Schwellentest besteht aus insgesamt 48 Stiften in 16 Verdünnungen, beginnend mit 4%, endend mit 0,00012% n-Butanol. Es werden auf jeder Stufe 3 Stifte (Triplets) präsentiert, von denen 2 Stifte geruchslos sind, der eine dagegen n-Butanol in einer bestimmten Verdünnung enthält. Die Reihenfolge der Stifte innerhalb eines Tripletts wird 3 verschiedenen Variationen angeboten, sowie von Triplett zu Triplett wird die Reihenfolge verändert. Die Stifte werden in zunehmender Konzentration angeboten, bis der duftende Stift 2-mal bei der gleichen Verdünnungsstufe erkannt wird. Die niedrigste erkannte Verdünnung gilt als Startpunkt der Schwellenmessung. Die höheren Verdünnungen werden bis zu der falschen Antwort, die einen Wendepunkt darstellt, angeboten. Folgend wird nächstniedrige Verdünnung angeboten, die bei 2-maliger Identifizierung den nächsten Wendepunkt darstellt (Protokollblatt s. Anhang 2.3). Es müssen insgesamt 7 Wendepunkte herausgefunden werden. Die individuelle Schwelle wird aus 4 letzten Wendepunkten (4 – 7) gemittelt [303, 304]. Diskriminationstest Der Diskriminationstest arbeitet die Fähigkeit heraus Gerüche zu unterscheiden. Die Gerüche werden in überschwelliger Konzentration präsentiert. Die Stifte bestehen aus 16 Tripletts. Jedes Triplet besteht aus zwei gleich- und einem andersriechenden Stift. Dem Probanden werden alle drei Stifte, wie bereits beschrieben, angeboten, anschließend muss er den andersriechenden Stift identifizieren. Die Reihenfolge der Anbietung wird bei jedem Triplett variiert. Die Antwort wird auf dem entsprechenden Protokollblatt (Protokollblatt s. Anhang 2.3) notiert. Die Anzahl der richtigen Antworten entspricht der Diskriminationsschwelle des Probanden [303, 304]. Identifikationstest Der Identifikationstest zeigt, ob die Düfte (wieder-)erkannt werden. Der Test besteht aus 16 Stiften, die mit alltäglichen Gerüchen befüllt sind, wie z. B. Orange, Knoblauch, Schuhleder, Kaffee, Fisch etc. (Protokollblatt s. Anhang 2.3). In überschwelliger Konzentration werden die Stifte der Reihe nach dem Probanden 62 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign angeboten. Nach dem Anbieten werden dem Probanden 4 mögliche Antworten laut vorgelesen, aus denen er sich für die passende Beschreibung entscheiden muss. Die Antworten werden vom Versuchsleiter protokolliert (s. Anhang 2.3). Die Identifikationsschwelle ergibt sich aus der Summe der richtigen Antworten [303, 304]. Abb. 17: Sniffin‘ Sticks – Testbatterie [306] Auswertung Das Testergebnis ergibt sich aus der Summe der durchgeführten Testungen; Schwellen-, Diskriminations- und Identifikationstest ≈ SDI [304]. Anosmiker werden so diagnostiziert und von Normosmiker unterschieden. Die Differenzierung ist u. a. bei Begutachtungen relevant [305]. Die SDI-Normwerte sind der Tabelle 5 zu entnehmen: Anosmie Hyposmie Normosmie Schwelle 0 ≤5 >5 Diskrimination ≤8 ≤ 10 > 10 Identifikation ≤7 ≤ 12 > 12 SDI ≤ 16,5 ≤ 30,5 > 30,5 Tab. 5: Normwerte für Sniffin‘ Sticks Testbatterie [303, 305, 307] 63 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign 1.2 Hauptstudie I – Duftpräferenz 1.2.1 Ziel Ziel der analytischen Fall–Kontroll–Hauptstudie I war es die Duftpräferenzen der Hochbetagten von 5 Duftfamilien festzustellen. Als Kontrollgruppe wurden junge Erwachsene herangezogen. 1.2.2 Probandenkollektiv Es wurden untersucht: 30 Hochbetagte (w/m – 26/4) zwischen 75 - 89 Jahren (M = 83, SD = 5,02), Hauttyp I – III nach Fitzpatrick, die in der Geriatrischen Abteilung im Klinikum Osnabrück, sowie aus dem Bekanntenkreis im Raum Osnabrück (Nds., D) und Münster (NRW, D) rekrutiert wurden. 28 gesunde junge Erwachsene (w/m – 15/15) zwischen 24 – 55 Jahren (M = 34, SD = 8,04), Hauttyp I – III nach Fitzpatrick, die innerhalb der Universität Osnabrück, aus dem Freundes- und Bekanntenkreis im Raum Osnabrück und Münster (NRW, D) rekrutiert wurden. Die Ausschlusskriterien waren: bei Hochbetagten: Demenz- / Alzheimerkranke Einwilligungsunfähige Personen bei beiden Gruppen: bekannte Nasenerkrankungen und/oder Riechstörungen Erkältung oder Grippe Sonstige starke psychische und physische Beeinträchtigungen Bei der Auswahl der Probanden wurden dieselben Kriterien berücksichtigt, wie bei der Vorstudie I bereits beschrieben. Dasselbe gilt für das bewusst heterogen zusammengestellte Probandenkollektiv von Hochbetagten. 64 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign 1.2.3 Ablauf Die Untersuchungen wurden bei den Hochbetagten im Zeitraum Juni – Juli 2011, bei den jungen Erwachsenen im Zeitraum Oktober – Dezember 2011 durchgeführt. Die Duftfamilien waren 5 Hauptfamilien: Chypre, Fougere, Floral, Citral, Oriental. Die Präsentation der Düfte in 4 Permutationen35 gewährleistete die Objektivität (Permutationsgruppen s. Anhang 3.4). Duftfamilien wurden in überschwelliger Konzentration (5%) auf einem Riechstreifen ca. 2 cm vor der Nase ca. 50 Sek. lang dem Probanden präsentiert. Zwischen den einzelnen Düften wurde eine Pause von ca. 5 Min zur Erholung des Riechorgans eingehalten. So wurde auch der EDAAusgangswert (Basiswert) erreicht. Der Proband wurde gebeten während der Untersuchung nicht zu sprechen und sich ausschließlich auf die Wahrnehmung des Duftes zu konzentrieren. Direkt nach der Duftwahrnehmung wurde die persönliche Präferenz für die Duftfamilie auf dem entsprechenden Fragebogen dokumentiert (s. Anhang 3.3). Zur Objektivierung der Ergebnisse wurde bei den Probanden während der Duftpräsentation die Schweißdrüsenaktivität, d. h. elektrodermale Aktivität (EDA, entspricht dem Hautleitwert) gemessen. Darüber hinaus wurden persönliche Daten erhoben (Fragebogen s. Anhang 3.2). Die Untersuchung erfolgte in einem gelüfteten, geruchsneutralen Raum. Der Versuchsleiter musste duftneutrale Kleidung und dünne Baumwollhandschuhe, die mehrmals gewechselt wurden, tragen. Um externe Einflüsse zu minimieren, durften die Probanden mind. 15 Min. vorher, sowie während der Untersuchung nicht essen oder trinken (außer Wasser), keine Kaugummis, Bonbons etc. kauen, nicht rauchen, sowie keinen Parfum/Deodorant oder andere beduftete Körperpflegeprodukte verwenden. Um die körperliche Ruhe zu gewährleisten, wurden die Probanden bequem und entspannt auf einen Stuhl/Sessel platziert, die Hand mit den angelegten Elektroden auf die Lehne oder ähnliches abgelegt. Die gesamte Sitzung dauerte ca. 50 Minuten pro Proband. 35 Permutationen – sind Zusammenstellungen, die alle gegebenen Elemente einer Menge enthalten. 308. Precht M, Kraft R, Bachmaier M: Angewandte Statistik 1, 7 edn. Berlin: Gruyter, de Oldenbourg; 2005. 65 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign Versuchsablauf anhand der Permutationsgruppe I (A-B-C-D-E): Abb. 18: Ablauf der Hauptstudie I 1.2.4 Methode und Materialien EDA - Messung Die Bestimmung der EDA ist eine in der Psychophysiologie etablierte Methode und wird als eine „leicht zu messende und sehr aussagekräftige psychophysiologische Variable“ bezeichnet [309], die ein Indikator der emotionalen Aktivierung (positiv/ negativ) ist [309]. Da in emotionalen Situationen die Schweißdrüsen aktiviert werden, ist diese Aktivierung auch als „emotionales Schwitzen“ bekannt [310]. Diese Reaktion wird über die Amygdala und den Hippocampus gesteuert [311, 312]. Die Steuerung der Schweißdrüsen erfolgt ausschließlich über die sympathischen Fasern und kann willentlich nicht beeinflusst werden [309]. Die Ableitorte für die EDA sind die Palmae und Plantae mit hoher Schweißdrüsendichte, i. e. > 2000/cm2 (sonst 100-200/cm2) [298]. Vorzugsweise wird die Messung, aufgrund der vergleichsweise dünneren Hornschicht, hypothenar an der nicht dominanten Hand durchgeführt (s. Abb. 20) [292]. Die Leitfähigkeit wird durch die Erzeugung einer konstanten Spannung zwischen zwei Elektroden gemessen. Der Leitwert wird nach dem Ohm’schen Gesetz ermittelt [310]: U = R x I (Spannung = Widerstand x Strom) G = 1/R (Leitwert = 1/Widerstand) 66 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign Die Messeinheit ist das Siemens (S). In der Physiologie wird microSiemens (µS)36 verwendet. Die gemessene Stromstärke ist proportional zum Hautleitwert [309]. Die in Ruhe gemessene Leitfähigkeit wird als Hautleitfähigkeitsniveau (skin conductance level = SCL)37 bezeichnet, die durchschnittlich zwischen 5 - 10 µS liegt [309]. Bei einer Reizdarbietung, wie z. B. durch einen Duft, tritt eine phasische Veränderungen der Hautleitfähigkeit (bzw. phasische elektrodermale Aktivität) ein, die als Hautleitfähigkeitsreaktion/elektrodermale Reaktion (skin conductance reaction = SCR) bezeichnet wird. Die Amplitude38 steigt und sinkt innerhalb von 5 Sekunden und zeigt die mentale Aktivierung/Anspannung (s. Abb.19). Dabei steigt der Hautleitwert sowohl bei negativen, als auch positiven Reaktionen auf einen Reiz. Bei wiederholter Darbietung desselben Reizes nimmt die Amplitude auf Grund der Habituation39 (s. auch Teil II, Kap. 1.4.3) ab. Die Hautleitfähigkeit ist interindividuell unterschiedlich, grundsätzlich gilt: je niedriger das SCL, desto geringer die SCR [309]. Abb. 19: Aufzeichnung einer phasischen elektrodermalen Aktivität (SCR) [310] Die Elektroden zur Messung der EDA sind nichtpolarisierbare Ag/AgCl-Elektroden. Für die vorliegende Studie wurden, speziell für das MentalBioScreen – Stressmessgerät® K3 entwickelte Elektroden des Typs Vivomed H5 0310 mit Herstellerbezeichnung V55SG verwendet. Die Kurzzeitelektroden sind mit Solidgel 36 1 µS = 10-6S = 1/1.000.000 S (1S = 1/Ohm) 37 Wird auch als Baseline, Basiswert bezeichnet Amplitude = Ausschlagwelle 39 Aus dem Lat. „habituell“ bedeutet „Gewöhnung“ 38 67 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign gefüllte, 55 mm große, auf einem Strukturvlies fixierte Elektroden. Die Befestigung mit dem Gerät durch einen Elektrodenkabel erfolgt durch einen Druckknopf [313]. Die Elektroden sind gesundheitlich unbedenklich und lassen sich nach der Messung leicht wieder entfernen. Abb. 20: Palmare Elektrodenbefestigung bei einer hochbetagten Probandin Abb. 21: MentalBioScreenStressmessgerät® K3 In der vorliegender Arbeit wurde die Messung mittels MentalBioScreen – Stressmessgerät® K3 (s. Abb. 21), einem CE-zertifiziertem Medizinprodukt der Klasse IIa [314] durchgeführt. Die Daten wurden mit Auswertungssoftware VisualFeedback K3 ausgewertet [314]. Duftfamilien Die Duftfamilien wurden von der Kneipp GmbH zur Verfügung gestellt (s. Abb. 22). Die Auswahl der Duftfamilien erfolgte in Anlehnung an die Klassifizierung der Société Française des Parfumeurs [268]. Dabei handelt es sich um 5 wichtigsten Duftfamilien: Chypre, Fougère, Floral, Citral und Oriental. Es wurde eine 5%ige Verdünnung der Duftöle in Dipropylenglycol verwendet. Die Duftöl-Lösungen wurden für die Darbietung umcodiert: A = Chypre, B = Fougère, C = Floral, D = Citral, E = Oriental. Abb. 22: Duftfamilien mit Riechpapierstreifen 68 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign Fragebogen Für die subjektive Bewertung der Duftfamilien wurden spezielle Fragebogen für die Hochbetagten konzipiert. Dies erfolgte in Anlehnung an die, in der Psychologie etablierten, Fragebogen von Watson et al. [315] PANAS (= Positive Affect Negative Affect Schedule) mit 5-stufigen Beurteilungsskala. Die PANAS-Skala wurde zur Messung der positiven oder negativen Stimmungen entwickelt, die für die Erhebung des momentanen, allgemeinen oder retrospektiven (vergangener Tage, Wochen, Monate) Befinden dient [315, 316]. Bei dem speziell konzipierten Fragebogen wurden Eigenschaftswörter der verschiedenen emotionalen Empfindungsdimensionen (s. Teil II, Kap. 5) verwendet: 1. hedonische Valenz (angenehm/positiv oder unangenehm/negativ), 2. Erregung (aktivierend oder ruhig/passiv/desaktivierend) [284]. Es wurden insgesamt 15 Items mit einer 5-stufigen Ratingskala (von „gar nicht“ bis „extrem“) gewählt. Anschließend wurde jede Duftfamilie mit einer Schulnote bewertet (Fragebogen s. Anhang 3.3). Bei der Auswertung werden den 5 Stufen der Ratingskala die Werte 1 bis 5 zugeteilt (1 = „gar nicht“ / 2 = „etwas“ / 3 = „mittelmäßig“ / 4 = „sehr“ / 5 = „extrem“). Die ermittelten Mittelwerte des jeweiligen Items werden in drei Empfindungsdimensionen eingeteilt und gemittelt. Der Wert gibt die Empfindungsintensität aller Probanden in der jeweiligen Gruppe (Hochbetagte, junge Erwachsene) an. Die Items werden nach 3 Empfindungsdimensionen, wie folgt, unterteilt: Aktivierend – angenehm Deaktivierend – angenehm angenehm (1) beruhigend (2) Unangenehm wirkt negativ auf meine Stimmung (3) anregend (4) entspannend (5) unangenehm (6) aktivierend (7) einschläfernd (8) zu intensiv / penetrant (9) wirkt positiv auf meine besänftigend (11) bedrückend / schwer (12) auflockernd / leicht (14) aufdringlich / störrisch (15) Stimmung (10) belebend (13) Tab. 6: Aufteilung der Items nach Empfindungsdimensionen. In Klammern ist die Nummer des Items im Fragebogen 69 III Experimentell – methodischer Teil 1.3 Vorstudie Parameter II – Korrelation 1 Studiendesign haut- und psychophysiologischer 1.3.1 Ziel Die Korrelation der psycho- und hautphysiologischen Parameter war Gegenstand der Vorstudie II. 1.3.2 Probandenkollektiv Es wurden 20 weibliche gesunde Studentinnen der Universität Osnabrück im Alter von 21 – 33 Jahren (M = 27, SD = 3,67) untersucht, die sich in einer Stressphase (Prüfungsphase) befanden. Probandinnen mit Hautschädigungen an den Unterarmen wurden ausgeschlossen. Das Probandenkollektiv wurde mit Bezug zur Homogenität, (Stressoren, Geschlecht, Bildungsniveau etc.) ausgesucht. 1.3.3 Ablauf Die Untersuchung wurde im April – August 2012 durchgeführt. Um die Korrelationen der psychophysiologischen und hautphysiologischen Methoden festzustellen, wurden folgende Parameter erhoben: Psychophysiologie Hautphysiologie EKG 24 Std. Barriereregeneration nach 24 Std. 40 Barriereintegrität (Tesafilmabrisse) TICS Tab 7: Erhobene psycho- und hautphysiologische Parameter Die Studie wurde Raumtemperierung unter von ca. stabilen 20°C klimatischen und Bedingungen Luftfeuchtigkeit bei ca. (konstante 50%) im hautphysiologischen Labor an der Universität Osnabrück durchgeführt. Die Probandinnen wurden aufgefordert 24 Std. vor der Messung und innerhalb der 24 Std. nach der 1. Messung keine Pflegeprodukte an den Unterarmen zu verwenden. Das Duschen, Sauna-/Solariumbesuche, Sport wurden zwischen der ersten und der letzten TEWL – Erhebung ebenfalls untersagt. 40 Trierer Inventar zum chronischen Stress 70 III Experimentell – methodischer Teil Die Untersuchung erfolgte an 1 Studiendesign zwei Tagen. Am 1. Tag während der Akklimatisierungszeit von 20 Min. wurden die persönlichen Daten der Probandinnen erhoben (Fragebogen s. Angang 4.2). Für die hautphysiologische Messung wurde ein Testareal am linken Unterarm markiert. Zeitgleich wurde das EKG Gerät für die psychophysiologische Messung an der Testperson positioniert. An dem markierten Testareal wurde der Basiswert für den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) gemessen. Nachfolgend fand eine Barriereschädigung mittels eines Tesafilmabrisses statt, solange bis der TEWL um das Dreifache des Basiswertes angestiegen ist. Um das Ausmaß des psychischen Stress zu erfassen wurde ein, in der Psychologie, standardisierter Fragebogen zum chronischen Alltags-Stress (TICS-Fragebogen s. Anhang 4.3) ausgefüllt. Die Probandinnen wurden keinem experimentell induziertem Stress ausgesetzt, sondern wurden in ihrem Studium-/Alltagsleben untersucht. Die Untersuchung am 1. Tag dauerte ca. 45 Minuten pro Probandin. Am 2. Tag der Untersuchung wurde das EKG-Gerät abgenommen und nach 20minütigen Akklimatisierung der TEWL gemessen. Die Untersuchung dauerte am 2. Tag ca. 30 Minuten pro Probandin. 1.3.4 Methoden und Materialien TEWL – Messung – Evaporimetrie Der transepidermale Wasserverlust (TEWL) reflektiert den Zustand der Hautbarriere. Die nichtinvasive und standardisierte Messung des TEWL erfolgte mit dem Tewameter® TM 300 (Courage & Khazaka, Köln) (s. Abb. 23). Gemessen wird die entweichende Luftfeuchtigkeit (Wasserverdunstung der Haut) in g/m2/h mittels auf die Haut aufgelegten Hygrosensoren [317]. Der Basiswert ist individuell unterschiedlich und dient als Indikator der Barriereintegrität41 [317, 318]. Ein Anstieg des TEWL folgt einer geschädigten Barrierefunktion [319]. Somit korrelieren der TEWL und der Zustand der epidermalen Barriere [320, 321]. 41 Integrität – aus dem Lat. „integritas“ bedeutet „unversehrt“, „intakt“ 71 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign Abb. 23: Tewameter® TM 300 (Courage & Khazaka, Köln) Barriereintegrität und Barriereregeneration Um die Barrierereintegrität zu erfassen, wurden die Tesafilmabrisse, die für eine 3fache Erhöhung des TEWL benötigt werden, gezählt. Je besser die Barriereintegrität, desto mehr Abrisse werden benötigt diese zu zerstören [322]. Für die Abrisse wurde BlendermTM verwendet. Die Barriereregeneration entspricht der Normalisierung des TEWL nach erfolgter Barriereschädigung. Hier wurde 24 Std. nach den Tesafilmabrissen der TEWL bestimmt. Berechnet wurde die Differenz zwischen dem 3-fachen Erhöhten minus Basiswert (3-facher Δ-TEWL) und die Differenz zwischen dem Wert nach 24 Stunden minus Basiswert (Δ-TEWL nach 24 Stunden). Die prozentuale Barriereregeneration über 24 Std. wurde wie folgt berechnet [323]: TEWL post Abriss − TEWL nach 24h x 100 TEWL post Abriss − TEWL Basis EKG – Messung Die Herz-Kreislauf-Aktivität wird per Elektrokardiogramm (EKG) erfasst. Diese nicht invasive Methode findet in der Psychophysiologie breite Verwendung. Da das kardiovaskuläre System vegetativ reguliert wird, können so objektivierbare psychophysiologische Daten gewonnen werden [292]. Die Messungen werden als ein amplitudiges Biosignal aufgezeichnet (s. Abb. 24). Dieses EKG-Signal liegt dabei zwischen 0,2 – 100 Hz [292, 298]. Die Ableitungen erfolgten in der vorliegenden 72 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign Arbeit mittels Ag/AgCl-Elektroden. Die Ableitorte waren von der Brustwand auf der linken Seite direkt unter der Brust, sowie auf der rechten Seite oberhalb des Schlüsselbeins (s. Abb. 28). Abb. 24: EKG-Signal mit Nomenklatur nach Einthoven. P-Welle = atriale Erregungsausbreitung (EA), QRS-Komplex = ventrikuläre EA, T-Welle = ventrikuläre Erregungsrückbildung [324] Die wichtigen Indikatoren für die Psychophysiologie sind die: Herzfrequenz (HF, = Herzrate HR) – wird durch Anzahl der Herzschläge (entspricht R-Zacken) pro Minute bestimmt, dient als Indikator für die kardiovaskuläre Veränderung mit psychophysiologischen Reizen, wie – die Schmerz und Angst [292] Herzratenvariabilität Variationsbreite (HRV, zwischen = den Herzfrequenzvariabilität) Herzschlägen, dient als ist Indikator für neurovegetative Veränderungen. Durch psychische Stressoren (Aktivierung Sympathikus) nimmt die Variationsbreite zu, im Ruhezustand (Ruhe Parasympathikus) nimmt die Variationsbreite ab [325]. In der vorliegenden Arbeit wurde die EKG-Messung mittels eMotion HRV Sensor Typ: MT-WBA-1-HRV (Mega Electronics Ltd, Kuopio, Finland) durchgeführt. Die Daten wurden in Kooperation mit psyrecon research & consulting (Institut für angewandte Psychophysiologie GmbH) ausgewertet. 73 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign Abb. 25: Tragbares EKG – Messgerät: eMotion HRV Sensor, Typ: MT-WBA-1-HRV TICS – Fragebogen Zur Erfassung des psychischen Stresses wurde ein, in der Psychologie, normierter Fragebogen TICS – Trierer Inventar zum chronischen Stress eingesetzt. Beim TICS wird dabei ein umfassender Fragebogen mit 57 Items, sog. belastungsspezifische Skala, der 9 Stressarten umfasst, sowie ein kurzer Fragebogen, sog. ScreeningSkala zum chronischen Stress (SSCS) mit 12 Items, der den chronischen Stress unspezifisch und global erfasst [326]. Der TICS mit 57 Items umfasst 9 belastungsspezifischen Stress-Skalen: Arbeitsüberbelastung, soziale Überbelastung, Erfolgsdruck, Unzufriedenheit mit der Arbeit, Überforderung bei der Arbeit, Mangel an sozialer Anerkennung, soziale Spannungen, soziale Isolation, chronische Besorgnis [326]. Für die vorliegende Arbeit wurde der kurze Fragebogen SSCS mit 12 Items ausgesucht (s. Anhang Kap. 4.3). Erfasst werden dabei 5 verschiedene Arten von Stress: 1. Chronische Besorgnis, 2. arbeitsbezogene und 3. soziale Überbelastung, 4. Überforderung und 5. Mangel an sozialer Anerkennung [326]. Zur Beantwortung der 12 Items stehen dem Probanden jeweils 5-stufiger Rating (von „nie“ bis „sehr häufig“) zur Auswahl. Der Proband soll dabei ankreuzen, wie oft er in den letzten 3 Monaten die jeweilige, im Item beschriebene, Erfahrung gemacht hat. Bei der Auswertung wird jeder Stufe ein Itemwert (0 bis 4) zugeordnet. Diese Itemwerte werden im jeweiligen Skala (9 Stress-Skalen des TICS mit 57 Items) aufsummiert. Hierfür wurde ein spezieller Auswertungsbogen verwendet [326]. 74 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign EDA – Messung Beschreibung der Methode siehe Teil III, Kapitel 1.2.4 1.4 Hauptstudie II – Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere 1.4.1 Ziel Bei Hochbetagten wurde der Einfluss der präferierten Duftfamilie auf die Hautbarriereregeneration mittels psycho- und hautphysiologischer Parameter untersucht. 1.4.2 Probandenkollektiv Insgesamt wurden gesundheitlichen 24 Hochbetagte Verfassung, untersucht, Pflegebedürftigkeit, die basierend Wohnverhältnisse auf ihrer in zwei Gruppen, „Selbstständige“ und „Unselbstständige“, unterteilt wurden. Bei den „selbstständigen“ Hochbetagten handelte es sich um ältere Probanden, die zu Hause lebten, den Haushalt, Einkauf und andere täglichen Aufgaben selbst erledigten und keiner Hilfe bedurften. „Unselbstständige“ Hochbetagte lebten in einer Senioreneinrichtung, bedurften der Voll- oder Teilverpflegung (sog. Betreutes Wohnen) und waren somit ganz oder teilweise in jedem Lebensbereich auf fremde Hilfe angewiesen. Die selbstständigen Hochbetagten wurden aus dem Bekanntenkreis im Raum Osnabrück (Nds., D) und Leverkusen (NRW, D) rekrutiert. Die unselbstständigen Hochbetagten waren Bewohner des Seniorenheims „Haus am Berg Seniorenpflege und -betreuung GmbH & Co. KG“ in Osnabrück. Es wurden untersucht: 8 selbstständige Hochbetagte (w/m – 5/3) im Alter zwischen 79 – 91 Jahren (M = 85, SD = 3,93), Hauttyp I – III nach Fitzpatrick. 16 unselbstständige Hochbetagte (w/m – 11/5) im Alter zwischen 77 – 96 Jahren (M = 87, SD = 4,96), Hauttyp I – III nach Fitzpatrick. Die Ausschlusskriterien beider Gruppen waren: Demenz- / Alzheimerkranke Sonstige einwilligungsunfähige Personen 75 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign Hautveränderungen an Unterarmen Chronische Hauterkrankungen Herzschrittmacherpatienten Sonstige starke psychische und physische Beeinträchtigungen 1.4.3 Ablauf der Untersuchung Die Untersuchungen wurden bei den selbstständigen Hochbetagten im April 2013, bei den unselbstständigen Hochbetagten im Zeitraum August – November 2013 durchgeführt. Die Studie erfolgte einfach verblindet im Crossoverdesign. In der Phase 1 wurde die Testemulsion A ohne Parfumöl (PÖ) Fougère und in der Phase 2 die Testemulsion B mit PÖ Fougère angewendet. Die Phasen permutierten. Die Hochbetagten waren nicht darüber informiert, wann welche Testemulsion angewendet wurde. Die Testprodukte wurden optisch unkenntlich gemacht, indem sie in identische Behälter abgefüllt wurden. Jede Untersuchungsbedingung lief jeweils in zwei Tagen durch. Nach 24 Std. Erholungszeit wurde die Untersuchung mit der anderen Bedingung identisch durchgeführt. Die Untersuchung selbstständiger Hochbetagter erfolgte in ihren Häusern. Dabei wurde darauf geachtet, dass der entsprechende Untersuchungsraum gelüftet war und eine möglichst konstante Raumtemperatur hatte. Die Bedingungsdaten wurden registriert: bei Probe A (M ± SD) bei Probe B (M ± SD) Raumtemperatur (°C) 19,4 ± 0,8 19,7 ± 2,4 Luftfeuchtigkeit (%) 52,0 ± 3,0 50,9 ± 4,2 Tab. 8: Mittelwerte der Raumtemperatur ± SD und Luftfeuchtigkeit ± SD bei der Untersuchung selbstständiger Hochbetagter Bei der Untersuchung unselbstständiger Hochbetagter wurde im Seniorenheim ein Zimmer (Behandlungszimmer im OG) zur Verfügung gestellt. Somit wurden die unselbstständigen Hochbetagten unter gleichen Bedingungen untersucht: 76 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign bei Probe A (M ± SD) bei Probe B (M ± SD) Raumtemperatur (°C) 21,6 ± 1,6 21,6 ± 1,6 Luftfeuchtigkeit (%) 50,6 ± 3,0 50,0 ± 5,0 Tab. 9: Mittelwerte der Raumtemperatur ± SD und Luftfeuchtigkeit ± SD bei der Untersuchung unselbstständiger Hochbetagter Die Probanden wurden aufgefordert 24 Std. vor der Messung und innerhalb der 24 Std. nach der 1. Messung keine Pflegeprodukte an Unterarmen zu verwenden. Duschen, Saunabesuche oder anstrengende körperliche Aktivitäten ggf. Sport zwischen der ersten und der letzten TEWL – Erhebung waren untersagt. Am 1. Tag wurden die Probandendaten erhoben (Fragebogen s. Angang 5.2). Es wurde ein Testareal für die Messung des TEWL am linken oder rechten Unterarm des Probanden markiert. Erhoben wurde der TEWL Basiswert. Es folgte die Barriereschädigung mittels Tesafilmabrisse bis zum dreifachen Anstieg des BasisTEWL. Die EKG – Aufzeichnung erfolgte, wie oben beschrieben, über 24 Stunden. Anschließend wurde der Proband/die Probandin mit der Testemulsion (A oder B) in einer vordefinierten Menge von 2g eingecremt: Gesicht, Hals, Dekolleté, Oberarme (Unterarme wurden ausgelassen). Der Proband erhielt die Anweisung sich selbst vor dem Schlafengehen noch einmal einzucremen. Die Untersuchung dauerte am 1. Tag ca. 35 Minuten pro Proband. Am zweiten Tag wurden erneut Daten für den TEWL erhoben. Das EKG- Gerät wurde abgenommen. Die Untersuchung dauerte am 2. Tag ca. 15 Minuten pro Proband. 1.4.4 Methoden und Materialien TEWL – Messung Die Bestimmung des TEWL wurde mit dem tragbaren Gerät DermaLab® Transepidermal Water Loss Module (Cortex Technology ApS, Hadsund, Dänemark) durchgeführt (s. Abb. 26). Beschreibung der Methode siehe Teil III, Kapitel 1.3.4 77 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign Abb. 26: Messung des TEWLs mit DermaLab® Transepidermal Water Loss Module Barriereintegrität Beschreibung der Methode siehe Teil III, Kapitel 1.3.4 Abb. 27: Tesafilmabrisse mit BlendermTM bei einer hochbetagten Probandin. Besonders deutlich ist auf dem Bild die nachlassende Hautelastizität der Altershaut. EKG – Messung Beschreibung der Methode siehe Teil III, Kapitel 1.3.4 78 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign Abb. 28: Ableitorte des EKG – Messgerätes eMotion HRV Sensor bei einer hochbetagten Probandin. Testprodukte Bei den Testprodukten handelt es sich um eine Ö/W42 - Emulsion. Die Wasserphase des Produktes lag dabei bei ca. 60%, die Fettphase bei ca. 17%. Die Grundlage der Testprodukte war identisch, bis auf die Zugabe von dem Parfumöl (PÖ) Fougère: Probe A Testemulsion ohne Duft, Absteigende Deklaration nach INCI43: Aqua (Water), Glycerin, Prunus Amygdalus Dulcis (Sweet Almond) Oil, Butyrospermum Parkii (Shea Butter), Distarch Phosphate, Cetearyl Alcohol, Glyceryl Stearate Citrate, Panthenol, Tocopheryl Acetate, Simmondsia Chinensis (Jojoba) Seed Oil, Persea Gratissima (Avocado) Oil, Behenyl Alcohol, Isopropyl Myristate, Phytosterols, Olea Europaea (Olive) Fruit Oil, Candelilla Cera, Xanthan Gum, Caprylyl Glycol, Glyceryl Caprylate, p-Anisic-Acid, Tocopherol 42 Ö/W – Öl in Wasser INCI - International Nomenclature of Cosmetic Ingredients (Dt.: Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe) 43 79 III Experimentell – methodischer Teil 1 Studiendesign Probe B Testemulsion mit Duft, Deklaration nach INCI: identisch mit Probe A + 0,05 PÖ Fougere (MS 01379) Die Konzentration der Parfümierung richtete sich nach den Vortestungen an jungen (N=10) und älteren (N=5) Probanden. Die Zusammensetzung des Parfümöls Fougère war wie folgt: Lavandin Abrialis H.E. 45 Lavande Abs. 10 Linalyl Acetat 210 Petitgrain H.E. 42 Florol 42 Geranium Egypte H.E. 20 Bergamote H.E. (sans Furocoumarine) 210 Citron H.E. 84 Coumarine 75 Styrallyl Acetate 30 Mousse synth LRG 1201 55 Patchouly H.E. 86 Mousse Arbre abs. (non IFRA) 20 DPG 71 Total 1.000 Tab. 10: Rezeptur des Parfümöls Fougère 80 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse 2 Ergebnisse 2.1 Vorstudie I – Allgemeines Riechvermögen Populationsmerkmale junger Erwachsener und Hochbetagter Alter N Mittelwert SD junge weiblich 28 5,6 24 Erwachsene männlich 34 3,8 6 86 5,1 23 84 4,8 7 junge Erwachsene 29 5,6 30 Hochbetagte 86 5,0 30 Hochbetagte weiblich männlich Familienstand Ledig Junge Erwachsene 14 Zusammenlebend 9 Hochbetagte 2 0 Verheiratet Verwitwet Geschieden 6 1 0 10 16 2 Raucher Ja Nein Gelegentlich Junge Erwachsene 6 22 1 Hochbetagte 1 29 0 Tab. 11: Geschlechtsbezogene Altersverteilung (Mittelwert ± SD), sowie Familienstand und Raucherstatus junger Erwachsener und Hochbetagter 81 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Schwellen-, Diskriminations- und Identifikationstest Im Mittel sind die Schwellen-, Diskriminations- und Identifikationswerte der Hochbetagten hochsignifikant (p = .000, Mann-Whitney-U-Test) niedriger als die junger Erwachsener (Abb. 29). Abb. 29: Mittelwerte ± SD der Schwellen-, Diskriminations- und Identifikationstests von jungen Erwachsenen ☐ (29 ± 5,6 Jahre ; N=30) und Hochbetagten ☐ (86 ± 5,0 Jahre ; N = 30) 82 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse SDI von jungen Erwachsenen und Hochbetagten Der SDI – Wert der Hochbetagten ist hochsignifikant niedriger (p = .000, MannWhitney-U-Test) als der junger Erwachsener (Abb. 30). Abb. 30: Boxplots der SDI (Mediane inkl. Quantile) junger Erwachsener ☐ (29 ± 5,6 Jahre; N = 30) im Vergleich zu dem der Hochbetagten ☐ (86 ± 5,0 Jahre ; N = 30) Im Vergleich unterscheiden sich beide Gruppen hochsignifikant (p < .001): Im Mittel ist die Schwelle der Geruchswahrnehmung, gefolgt von der Geruchsdiskrimination und -identifikation bei Hochbetagten hochsignifikant niedriger, als bei jungen Erwachsenen. 83 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse 2.2 Hauptstudie I – Duftpräferenz Populationsmerkmale junger Erwachsener und Hochbetagter Alter N Mittelwert SD junge weiblich 34 10,2 15 Erwachsene männlich 34 5,0 13 83 5,0 26 81 5,7 4 junge Erwachsene 34 8,0 28 Hochbetagte 83 5,0 30 Ledig Zusammenlebend Verheiratet Verwitwet Junge Erwachsene 28 1 9 0 Hochbetagte 2 0 8 20 Ja Nein Gelegentlich Junge Erwachsene 0 26 2 Hochbetagte 1 29 0 Hochbetagte weiblich männlich Familienstand Raucher Tab. 12: Geschlechtsbezogene Altersverteilung (Mittelwerte ± SD), Familienstand und Raucherstatus junger Erwachsener und Hochbetagter 84 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Duftpräferenz Hochbetagter und junger Erwachsener Die Abbildungen 31 (Hochbetagte) und 32 (junge Erwachsene) stellen die Präferenzen für Duftfamilien dar, die anhand eines dafür entwickelten Fragebogens erfasst wurden. Die 5-stufige Ratingskala (1=„gar nicht“/ 2=„etwas“/ 3=„mittelmäßig“/ 4=„sehr“/ 5=„extrem“) der 15 Items wurde in drei Empfindungsdimensionen (ED) eingeteilt. Abb. 31: Vergleichende Darstellung der subjektiven Duftempfindung für 5 Duftfamilien Hochbetagter (83 ± 5,0 Jahre; N = 30). X-Achse entspricht drei ED: aktivierend-angenehm, deaktivierend-angenehm, unangenehm. Y-Achse entspricht dem Mittelwert der Ratingskala. Je höher der Wert der ED „Aktivierend-angenehm“ und „Deaktivierend-angenehm“ und niedriger der ED „Unangenehm“ war, umso größer war die individuelle Präferenz für eine Duftfamilie. Umgekehrt galt: je höher der Wert der ED „Unangenehm“ war, desto negativer wurde diese Duftfamilie bewertet. Die Duftfamilie Fougère empfanden die meisten (19 von 30) Hochbetagten als aktivierend-angenehm, gefolgt von den Duftfamilien Oriental und Citral, die gleich bewertet als aktivierend-angenehm wurden. Duftfamilien Chypre und Floral wurden beide gleich stark aktivierend-angenehm empfunden. Am unangenehmsten wurde die Duftfamilie Citral (8 von 30) bewertet. 85 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Abb. 32: Vergleichende Darstellung der subjektiven Duftempfindung für 5 Duftfamilien junger Erwachsener (34 ± 8,0 Jahre; N = 28). X-Achse entspricht drei ED: aktivierend-angenehm, deaktivierend-angenehm, unangenehm. Y-Achse entspricht dem Mittelwert der Ratingskala. Je höher der Wert der ED „Aktivierend-angenehm“ und „Deaktivierend-angenehm“ und niedriger der ED „Unangenehm“ war, umso größer war die individuelle Präferenz für eine Duftfamilie. Umgekehrt galt: je höher der Wert der ED „Unangenehm“ war, desto negativer wurde diese Duftfamilie bewertet. Die meisten (22 von 28) jungen Erwachsenen empfanden die Duftfamilie Citral als aktivierend-angenehm und Oriental als deaktivierend-angenehm. Am unangenehmsten wurde die Duftfamilie Fougère (17 von 28) empfunden. Die ED der Hochbetagten unterscheidet sich deutlich von der der jungen Erwachsenen: Während Hochbetagte die Duftfamilie Fougère präferieren und Citral als unangenehm empfinden, präferieren junge Erwachsene Citral und lehnen Fougère eher ab. 86 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Subjektive Bewertung der Duftfamilien Subjektiv bewerteten junge Erwachsenen (34 ± 8,0 Jahre; N=28) die untersuchten Duftfamilien anders als die Hochbetagten (83 ± 5,0 Jahre; N=30). Die Duftfamilien Chypre und Fougère wurden von Hochbetagten hochsignifikant besser bewertet (p = .000, Mann-Whitney-U-Test) als von den jungen Erwachsenen (Abb. 33). Abb. 33: Bewertung der Duftfamilien nach Schulnotensystem (1 = sehr gut…6 = ungenügend) junger Erwachsener ☐ (34 ± 8,0 Jahre; N=28) und Hochbetagter ☐ (83 ± 5,0 Jahre ; N=30). Dargestellt sind die Mittelwerte ± SD. Je höher der Balken, desto schlechter die Note. 87 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Subjektive Bewertung der Duftfamilien innerhalb der Gruppe der Hochbetagten Abbildung 34 stellt die Bewertung der Duftfamilien innerhalb der Gruppe der Hochbetagten dar. Dabei wurde die Duftfamilie Fougère signifikant besser bewertet als Floral (p = .007; Wilcoxon-Test) und Citral (p = .009; Wilcoxon-Test). Auch die Duftfamilie Chypre wurde signifikant besser bewertet als Floral (p = .016; WilcoxonTest). Abb. 34: Boxplots der Bewertung der Duftfamilien nach Schulnotensystem (1 = sehr gut…6 = ungenügend) Hochbetagter (83 ± 5,0 Jahre ; N=30). Je höher der Median, desto schlechter die Note. 88 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Subjektive Bewertung der Duftfamilien innerhalb der Gruppe der jungen Erwachsenen Abbildung 35 stellt die Bewertung der Duftfamilien innerhalb der Gruppe der jungen Erwachsenen dar. Dabei wurde die Duftfamilie Citral signifikant besser bewertet als Chypre (p = .001), Fougère (p = .000) und Floral (p = .019) (Wilcoxon-Test). Duftfamilie Chypre wurde signifikant schlechter bewertet als Oriental (p = .002); Duftfamilie Fougère signifikant schlechter bewertet als Floral (p = .026) und Oriental (p = .000); Duftfamilie Floral signifikant schlechter bewertet als Oriental (p = .038) (Wilcoxon-Test). Abb. 35: Boxplots (Mediane inkl. Quantile) der Bewertung der Duftfamilien nach Schulnotensystem (1 = sehr gut…6 = ungenügend) junger Erwachsener (34 ± 8,0 Jahre; N=28). Je höher der Median, desto schlechter die Note. 89 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Die Hochbetagten bewerteten die Duftfamilie Fougère am besten, die jungen Erwachsenen dagegen hochsignifikant schlechter. Ein hochsignifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen liegt bei Chypre und Fougère. Die Analyse der subjektiven Bewertung innerhalb der Gruppe Hochbetagter zeigt einen sehr signifikanten Unterschied zwischen den Duftfamilien Fougère und Floral (p < .01), sowie Fougère und Citral (p < .01). Chypre wurde signifikant besser als Floral (p ≤ .05) bewertet. Die untersuchten Hochbetagten präferierten die Duftfamilie Fougère. Die Analyse der subjektiven Bewertung innerhalb der Gruppe junger Erwachsener zeigt einen sehr signifikanten Unterschied zwischen den Duftfamilien Chypre und Citral, sowie Chypre und Oriental (p < .01); einen hochsignifikanten Unterschied zwischen Fougère und Citral, sowie Fougère und Oriental (p < .001); einen signifikanten Unterschied zwischen Fougère und Floral, Floral und Citral, sowie Floral und Oriental (p ≤ .05). Die untersuchten jungen Erwachsenen präferierten die Duftfamilie Citral. 90 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Hautleitfähigkeitsniveau (= SCL44) junger Erwachsener und Hochbetagter Der SCL junger Erwachsener (34 ± 8,0 Jahre; N=28) und Hochbetagter (83 ± 5,0 Jahre; N=30) ist der Abbildung 36 zu entnehmen. Der SCL Hochbetagter ist signifikant niedriger als der junger Erwachsener (p = .009, Mann-Whitney-U-Test). Abb. 36: Boxplots der SCL (Mediane inkl. Quantile) junger Erwachsener ☐ (34 ± 8,0 Jahre; N=28) und Hochbetagter ☐ (83 ± 5,0 Jahre; N=30) 44 SCL = skin conductance level = Hautleitfähigkeitsniveau 91 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Vergleichende Darstellung der Hautleitfähigkeitsreaktion (= SCR45) einzelner Duftfamilien Die Δ-SCR junger Erwachsener (34 ± 8,0 Jahre; N=28) und die der Hochbetagten (83 ± 5,0 Jahre; N=30) sind der Abbildung 37 zu entnehmen. Der Δ-SCR der Hochbetagten ist unisono signifikant niedriger als der junger Erwachsener (p < .01, Mann-Whitney-U-Test). Abb. 37: Δ-SCR für Duftfamilien bei jungen Erwachsenen ☐ (34 ± 8,0 Jahre; N=28) und Hochbetagten ☐ (83 ± 5,0 Jahre; N=30), Dargestellt sind die Mittelwerte ± SD. 45 SCR = skin conductance reaction = Hautleitfähigkeitsreaktion = elektrodermale Reaktion 92 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Hautleitfähigkeitsreaktion Hochbetagter Abbildung 38 fasst die Ergebnisse der Δ-SCR für einzelne Duftfamilien innerhalb der Gruppe Hochbetagter zusammen. Zwischen Δ-SCR und den Duftfamilien besteht kein signifikanter Unterschied (Wilcoxon-Test). Abb. 38: Boxplots (Mediane inkl. Quantile) der Δ - SCR für einzelne Duftfamilien (s. XAchse) Hochbetagter (83 ± 5,0 Jahre; N = 30) 93 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Hautleitfähigkeitsreaktion junger Erwachsener Die Δ-SCR für einzelne Duftfamilien innerhalb der Gruppe junger Erwachsener sind der Abbildung 39 zu entnehmen. Zwischen Δ-SCR und den einzelnen Duftfamilien bestehen signifikante Unterschiede: Oriental und Chypre (p = .044), Oriental und Fougère (p = .019), Oriental und Citral (p = .048), Oriental und Floral (p = .005) (Wilcoxon-Test). Abb. 39: Boxplots (Mediane inkl. Quantile) der Δ - SCR für einzelne Duftfamilien (s. XAchse) junger Erwachsener (34 ± 8,0 Jahre; N=28) 94 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Das SCL der Hochbetagten ist (sehr)-signifikant niedriger als das SCL der jungen Erwachsenen (p < .01). Bei der Darbietung der Duftfamilien ist die Δ - SCR bei den Hochbetagten (sehr)-signifikant niedriger als bei den jungen Erwachsenen (p < .01). Innerhalb der Gruppe der Hochbetagten besteht kein signifikanter Unterschied zwischen den Duftfamilien bei der Δ - SCR. Innerhalb der Gruppe junger Erwachsener bestehen signifikante Unterschiede zwischen den Duftfamilien Oriental und Chypre, Oriental und Fougère, Oriental und Citral (p ≤ .05), sowie ein sehr signifikanter Unterschied zwischen Oriental und Floral (p < .01). 95 III Experimentell – methodischer Teil 2.3 Vorstudie Parameter II – Korrelation 2 Ergebnisse haut- und psychophysiologischer Populationsmerkmale der Probandengruppe Das Probandenkollektiv wurde innerhalb der Universität Osnabrück rekrutiert. 18 von 20 rekrutierten (90% d. F.) Studentinnen studierten Gesundheitswissenschaften und entsprachen dem Hauttyp I bis II nach Fitzpatrick. 10 von 20 (50% d. F.) Probandinnen übten neben dem Studium eine Nebentätigkeit aus. 15 (75% d. F.) Probandinnen standen, laut Selbsteinschätzung, zum Untersuchungszeitraum unter Stress. Weitere Daten sind der Tabelle 13 zu entnehmen: Weibliche Studentinnen N Alter Familienstand Raucher 20 Mittelwert 27 SD 3,7 Ledig 12 Verheiratet 2 Zusammenlebend 6 Nichtraucher 14 Raucher 3 Gelegenheitsraucher 3 Tab. 13: Populationsmerkmale der Studentinnen 96 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Hautphysiologische Daten Abbildung 40 gibt den Basis-TEWL am Unterarm, Δ-TEWL nach den Tesafilmabrissen und Δ-TEWL nach 24 Stunden der untersuchten Studentinnen wieder. Abb. 40: Hautphysiologischen Daten der Probandinnen (21 ± 3,7 Jahre, N = 20). BasisTEWL ± SD, Δ-TEWL ± SD nach den Abrissen (= 3-facher Δ-TEWL) und Δ-TEWL nach 24 Stunden, ± SD 97 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Korrelationen der haut- und psychophysiologischen Parameter Abbildung 41 stellt die Korrelation zwischen der Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) und der diurnalen HRV dar. Zwischen den beiden Parametern wurde ein linearer Zusammenhang (= Korrelation) festgestellt (r = .60946, nach Pearson). Abb. 41: Korrelation zwischen Barriereregeneration nach 24 Std. und HRV am Tag der untersuchten Probandinnen (21 ± 3,7 Jahre, N = 20) [psyrecon research & consulting] 46 deutliche Korrelation: 0,5 < r ≤ 0,8 98 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Abbildung 42 stellt die Korrelation zwischen der Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) und der nocturnalen HRV dar. Zwischen den beiden Parametern wurde ein linearer Zusammenhang festgestellt (r = .519, nach Pearson). Abb. 42: Korrelation zwischen der Barriereregeneration nach 24 Std. und der HRV in der Nacht der Probandinnen (21 ± 3,7 Jahre, N = 20) [psyrecon research & consulting] Zwischen den haut- und psychophysiologischen Parametern „Barriereregeneration und HRV am Tag“ und „Barriereregeneration und HRV in der Nacht“ bestehen deutliche lineare Zusammenhänge (0,5 < r ≤ 0,8) bei jungen Probandinnen. 99 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse 2.4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere Die Hauptzielgruppe der Hauptstudie II waren die unselbstständigen Hochbetagten (UH). Selbstständig lebende Hochbetagten (SH) wurden als Kontrollgruppe herangezogen. Populationsmerkmale der Probandengruppen SH und UH Alter N Mittelwert SD weiblich 85 4,9 5 männlich 84 2,3 3 weiblich 88 4,0 11 männlich 85 6,7 5 SH 85 3,9 8 UH 87 4,9 16 Verheiratet Verwitwet Geschieden Ledig SH 4 4 0 0 UH 1 13 1 1 Ja Nein Gelegentlich SH 1 7 0 UH 0 16 0 SH UH Familienstand Raucher Tab. 14: Geschlechtsbezogene Altersverteilung Mittelwert ± SD, sowie Familienstand und Raucherstatus unselbstständiger Hochbetagter (UH) und selbstständiger Hochbetagter (SH) 100 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Hautphysiologische Parameter Barriereregeneration von SH und UH unter dem Einfluss einer PÖ-freien Testemulsion Basis-TEWL und Δ-TEWL nach den Tesafilmabrissen sind in beiden Gruppen vergleichbar. Hingegen ist der Δ-TEWL nach 24 Stunden bei den SH niedriger als bei den UH unter dem Einfluss einer PÖ-freien Testemulsion (Probe A) (Abb. 43). Abb. 43: Hautphysiologischen Daten bei Probe A (Testemulsion ohne PÖ) von SH ☐ (85 ± 3,9 Jahre, N = 8) und UH ☐ (87 ± 4,9 Jahre, N = 16). Basis-TEWL, Δ-TEWL nach den Abrissen (= 3-facher Δ-TEWL) und Δ-TEWL nach 24 Stunden mit ± SD 101 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Barriereregeneration von SH und UH unter dem Einfluss der Fougère-haltigen Testemulsion Basis-TEWL, Δ-TEWL nach den Tesafilmabrissen und Δ-TEWL nach 24 Stunden sind in beiden Gruppen unter dem Einfluss einer Fougère-haltigen Testemulsion (Probe B) vergleichbar (Abb. 44). Abb. 44: Hautphysiologischen Daten bei Probe B (Testemulsion mit PÖ Fougère) von SH ☐ (85 ± 3,9 Jahre, N = 8) und UH ☐ (87 ± 4,9 Jahre, N = 16). Basis-TEWL, Δ-TEWL nach den Abrissen (= 3-facher Δ-TEWL) und Δ-TEWL nach 24 Stunden mit ± SD 102 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Barriereregeneration nach 24 Std. bei SH und UH Probandengruppe SH Testemulsion Mittelwert Probe A 81,3 Probe B 81,0 Maximal 91,2 93,4 Minimal 62,3 58,5 SD 9,3 12,1 UH Probe A Probe B 75,4 94,6 5,3 43,1 19,4 14,7 52,7 70 Tab. 15: Barriereregeneration in % 24h nach den Abrissen mit 3-facher Erhöhung des TEWL bei SH (85 ± 3,9 Jahre, N = 8) und UH (87 ± 4,9 Jahre, N = 16) unter Probe A (Testemulsion ohne PÖ) und Probe B (Testemulsion mit PÖ Fougère). Mittel-, Minimum- und Maximumwerte, sowie ± SD Barriereregeneration bei UH unter dem Einfluss einer PÖ-freien und Fougèrehaltigen Testemulsion Abbildung 45 stellt die Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) von UH unter dem Einfluss einer PÖ-freien (Probe A) oder einer Fougère-haltigen (Probe B) Testemulsion dar. Unter dem Einfluss der Fougère-haltigen Testemulsion ist die Barriereregeneration (sehr)- signifikant schneller als unter dem Einfluss der PÖ-freien Testemulsion (70% vs. 53% Regeneration nach 24 Std.; Wilcoxon-Test). Abb. 45: Boxplots (Mediane inkl. Quantile) der Barriereregeneration bei UH (87 ± 4,9 Jahre, N = 16) unter dem Einfluss von Probe A (Testemulsion ohne PÖ) oder B (Testemulsion mit PÖ Fougère) 103 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Barriereregeneration bei SH unter dem Einfluss einer PÖ-freien oder Fougèrehaltigen Testemulsion Abbildung 46 stellt die Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) der SH unter dem Einfluss einer PÖ-freien oder Fougère-haltigen Testemulsion dar. Die Barriere regenerierte unter dem Einfluss beider Emulsionen gleich schnell, i.e. 81%. Es bestand kein signifikanter Unterschied (Wilcoxon-Test). Abb. 46: Boxplots (Mediane inkl. Quantile) der Barriereregeneration bei SH (85 ± 3,9 Jahre, N = 8) unter dem Einfluss von Probe A (Testemulsion ohne PÖ Fougère) oder B (Testemulsion mit PÖ Fougère) 104 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Barriereregeneration bei SH und UH unter dem Einfluss einer PÖ-freien Testemulsion Abbildung 47 stellt vergleichend die Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) der beiden Gruppen dar. Die Barriere regenerierte in 24 Std. bei den UH hochsignifikant langsamer als bei den SH (p = .000, Mann-Whitney-U – Test). Abb. 47: Boxplots (Mediane inkl. Quantile) der Barriereregeneration von selbstständigen Hochbetagten (SH) ☐ (85 ± 3,9 Jahre; N = 8; BR = 81%) und unselbstständigen Hochbetagten (UH) ☐ (87 ± 4,9 Jahre; N = 16; BR = 53%) unter dem Einfluss von Probe A (Testemulsion ohne PÖ Fougère) 105 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Barriereregeneration bei SH und UH unter dem Einfluss einer Fougère-haltigen Testemulsion Abbildung 48 stellt vergleichend die Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) der beiden Gruppen unter dem Einfluss einer Fougère-haltigen Testemulsion dar. Die Barriere regenerierte bei den UH in 24 Std. langsamer als bei den SH (p = .076, Mann-Whitney-U – Test). Abb. 48: Boxplots (Mediane inkl. Quantile) der Barriereregeneration nach 24h von selbstständigen Hochbetagten (SH) ☐ (85 ± 3,9 Jahre; N = 8; BR = 81%) und unselbstständigen Hochbetagten (UH) ☐ (87 ± 4,9 Jahre; N = 16; BR = 70%) unter dem Einfluss von Probe B (Testemulsion mit PÖ Fougère) 106 III Experimentell – methodischer Teil Die Barriereregeneration 2 Ergebnisse ist bei den selbstständigen Hochbetagten hochsignifikant schneller als bei den unselbstständigen Hochbetagen (p < .001). Unter dem Einfluss einer Fougère-haltigen Emulsion regeneriert die Barriere bei den UH (sehr)-signifikant schneller als unter dem Einfluss der Negativkontrolle (PÖ-freie Emulsion) (p < .01): 70%ige vs. 53%ige Regeneration 24h nach Barriereschädigung mittels Abrissen bis zum 3fachem Anstieg des TEWL. Die Barriere der SH regeneriert nicht nur schneller als bei den UH, sondern ist durch die Applikation der verwendeten Emulsionzubereitungen nicht beeinflussbar (81% Regeneration in 24h nach Barriereschädigung mittels Tesafilm-Abrissen bis zum 3-fachem Anstieg des TEWL). 107 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Barriereintegrität Anzahl der Abrisse bei SH und UH SH Probe A Probe B Mittelwert 48 51 UH Probe A Probe B 18 16 Maximal 80 75 Minimal 20 31 SD 21,2 12,3 25 27 10 7 4,0 5,5 Tab. 16: Anzahl der Abrisse bei selbstständigen Hochbetagten (SH) (85 ± 3,9 Jahre; N = 8) und unselbstständiger Hochbetagter (UH) (87 ± 4,9 Jahre; N = 16) unter Probe A (Testemulsion ohne PÖ) und B (Testemulsion mit PÖ Fougère). Mittel-, Minimum- und Maximumwerte, sowie ± SD Barriereintegrität von SH und UH unter dem Einfluss einer PÖ-freien oder einer Fougère-haltigen Emulsion Abbildung 49 gibt die Anzahl der Abrisse der SH und UH unter dem Einfluss PÖfreien oder Fougère-haltigen Emulsion wieder. Die Anzahl der Abrisse bei SH ist hochsignifikant niedriger als bei UH unter dem Einfluss beider Testemulsionen (p = .000, Mann-Whitney-U – Test). Abb. 49: Barriereintegrität von SH ☐ (85 ± 3,9 Jahre; N = 8) und UH ☐ (87 ± 4,9 Jahre; N = 16) unter Probe A (Testemulsion ohne PÖ) und B (Testemulsion mit PÖ Fougère) 108 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Die Anzahl der Tesafilm-Abrisse reflektiert die Barriereintegrität. Zwischen 16 (unter dem Einfluss der PÖ-freien Testemulsion) und 18 (unter dem Einfluss der Fougère-haltigen Testemulsion) Tesafilm-Abrisse wurden bei den UH benötigt, um einen Barriereschaden mit einem 3-fach erhöhten TEWL zu erreichen. Zwischen 48 (unter dem Einfluss der PÖ-freien Testemulsion) und 51 (unter dem Einfluss der Fougère-haltigen Testemulsion) Tesafilm-Abrisse wurden bei den SH benötigt, um einen Barriereschaden mit einem 3-fach erhöhten TEWL zu erreichen. Bei den UH wurden hochsignifikant weniger Tesafilm-Abrisse als bei den SH benötigt (p < .001), um einen Barriereschaden mit einem 3-fach erhöhten TEWL zu erreichen. Da die Anzahl der Tesafilm-Abrisse die Barriereintegrität reflektiert, ist davon auszugehen, dass die SH eine signifikant bessere Barriereintegrität aufweisen als UH. 109 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Korrelationen zwischen haut- und psychophysiologischen Parametern Die Korrelationen zwischen den haut- und psychophysiologischen Parametern werden im Folgenden nur von UH, der Hauptzielgruppe der Studie, dargestellt. Korrelationen unter Einfluss von PÖ-freien Testemulsion Der Tabelle 17 sind die Korrelationswerte zwischen der Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) und der mittleren HF, sowie der HRV unter dem Einfluss PÖ-freien Testemulsion zu entnehmen. Präsentiert werden nur die Korrelationen ab deutlichem (0,5 ≤ r ≤ 0,8 nach Pearson) und hohem (0,8 < r ≤ 1,0 nach Pearson) linearen Zusammenhang. Korrelationen Mittlere HF- Regeneration Pearson-Korrelation Probe-A Mittlere HF Pearson-Korrelation Probe-A Tag Sig. (2-seitig) N HRV Regeneration Probe-A HRV Probe-A Probe-A Probe-A Tag Probe-A Tag Nacht Nacht 1 Sig. (2-seitig) N Mittlere HF 16 -,531 -,531 -,016 -,590* ,509 ,051 ,957 ,026 ,063 14 14 14 14 ,355 ** ,067 ,213 ,001 ,819 1 ,051 ,783 14 14 14 14 14 -,016 ,355 1 ,162 ,485 ,957 ,213 ,579 ,079 14 14 14 14 14 -,590* ,783** ,162 1 -,076 ,026 ,001 ,579 14 14 14 14 14 HRV Probe-A Pearson-Korrelation ,509 ,067 ,485 -,076 1 Nacht ,063 ,819 ,079 ,795 14 14 14 HRV Probe-A Pearson-Korrelation Nacht Sig. (2-seitig) N Mittlere HF Pearson-Korrelation Probe-A Sig. (2-seitig) Nacht N Sig. (2-seitig) N 14 *. Korrelation ist bei Niveau 0,05 signifikant (zweiseitig). **. Korrelation ist bei Niveau 0,01 signifikant (zweiseitig). ,795 14 Tab. 17: Korrelationen zwischen Barriereregeneration in % nach 24 Std. und mittleren HF, sowie HRV unter Probe A (Testemulsion ohne PÖ) 110 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Nocturnale mittlere HF – Barriereregeneration unter dem Einfluss PÖ-freien Testemulsion Abbildung 50 zeigt Korrelation zwischen der nocturnalen mittleren HF und der Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) unter dem Einfluss einer PÖ-freien Testemulsion. Zwischen den beiden Parameter wurde ein deutlicher linearer Zusammenhang festgestellt (r = .59047, nach Pearson). Abb. 50: Korrelation zwischen nocturnalen mittleren HF und der Barriereregeneration in % nach 24 Std. unter dem Einfluss von Probe A (Testemulsion ohne PÖ) 47 deutliche Korrelation: 0,5 < r ≤ 0,8 111 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Korrelationen unter Einfluss von Fougère-haltigen Testemulsion Der Tabelle 18 sind Korrelationswerte zwischen der Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) und der mittleren HF, sowie der HRV unter dem Einfluss einer Fougèrehaltigen Testemulsion zu entnehmen. Dargestellt werden nur Korrelationen mit deutlichem (0,5 ≤ r ≤ 0,8 nach Pearson) und hohem (0,8 < r ≤ 1,0 nach Pearson) linearen Zusammenhang. Korrelationen Mittlere HF Regeneration Pearson-Korrelation Probe-B Mittlere HF Pearson-Korrelation Probe-B Tag Sig. (2-seitig) N HRV Regeneration Probe-B HRV Probe-B Probe-B Probe-B Tag Probe-B Tag Nacht Nacht 1 Sig. (2-seitig) N Mittlere HF 16 ** -,754 -,754** -,028 -,475 ,066 ,001 ,922 ,073 ,814 15 15 15 15 ,156 ** -,145 ,579 ,003 ,605 1 ,001 ,718 15 15 15 15 15 -,028 ,156 1 ,351 ,272 ,922 ,579 ,200 ,327 15 15 15 15 15 -,475 ,718** ,351 1 -,177 ,073 ,003 ,200 15 15 15 15 15 HRV Probe-B Pearson-Korrelation ,066 -,145 ,272 -,177 1 Nacht ,814 ,605 ,327 ,529 15 15 15 HRV Probe-B Pearson-Korrelation Tag Sig. (2-seitig) N Mittlere HF Pearson-Korrelation Probe B Sig. (2-seitig) Nacht N Sig. (2-seitig) N 15 **. Korrelation ist bei Niveau 0,01 signifikant (zweiseitig). ,529 15 Tab. 18: Korrelationen zwischen Barriereregeneration in % nach 24 Std. und mittleren HF, sowie HRV unter dem Einfluss von Probe B (Testemulsion mit PÖ Fougère) 112 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Diurnale mittlere HF – Barriereregeneration unter dem Einfluss einer Fougèrehaltigen Testemulsion Abbildung 51 zeigt Korrelation zwischen diurnalen mittleren HF und der Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) unter dem Einfluss Fougère-haltigen Testemulsion. Es besteht ein deutlicher linearer Zusammenhang zwischen den beiden Parametern (r = .754, nach Pearson). Abb. 51: Korrelation zwischen diurnalen mittleren HF und der Barriereregeneration in % nach 24 Std. unter Probe B (Testemulsion mit PÖ Fougère) 113 III Experimentell – methodischer Teil 2 Ergebnisse Korrelationen zwischen mittleren HF und Barriereregeneration: Bei den UH besteht unter dem Einfluss einer PÖ-freien Testemulsion zwischen der Barriereregeneration nach 24 Std. und der mittleren HF am Tag kein linearer Zusammenhang, wohl aber ein deutlicher linearer Zusammenhang in der Nacht (r = .590, nach Pearson). Bei den UH besteht unter dem Einfluss einer Fougère-haltigen Testemulsion zwischen der Barriereregeneration nach 24 Std. und der mittleren HF am Tag ein deutlicher linearer Zusammenhang (r = .754, nach Pearson), aber kein linearer Zusammenhang in der Nacht. Korrelation zwischen HRV und Barriereregeneration: Unter dem Einfluss Barriereregeneration PÖ-freien nach 24 Testemulsion Std. und der besteht HRV kein zwischen linearer Zusammenhang. Unter dem Einfluss Fougère-haltigen Testemulsion besteht zwischen Barriereregeneration nach 24 Std. und der HRV kein linearer Zusammenhang. 114 IV Diskussion 1 Vorstudie I – Testung des allgemeinen Riechvermögens IV Diskussion 1 Vorstudie I – Testung des allgemeinen Riechvermögens Ziel dieser Vorstudie war das allgemeine Riechvermögen der Hochbetagten zu untersuchen. Die Kontrollgruppe waren junge Erwachsene im Durchschnittsalter von 29 Jahren. Im Vergleich zu den jungen Erwachsenen war bei den Hochbetagten das Riechvermögen hochsignifikant herabsetzt. Die Gegenüberstellung in Abbildung 50 zeigt die ermittelten Testwerte beider Gruppen mit den Normwerten für die Testbatterie Sniffin‘ Sticks [303, 305, 307] im Vergleich. Abb. 50: Testwerte junger Erwachsener ☐ (29 ± 5,6 Jahre; N = 30) und Hochbetagter ☐ (86 ± 5,0 Jahre; N = 30) gegenüber der Normwerte ☐. Schwellen-, Diskriminations-, Identifikationstest, sowie SDI Im Vergleich zu den normosmisch jungen Erwachsenen, waren die untersuchten Hochbetagten hyposmisch (s. Abb. 50). 15 Hochbetagte, 50% d. F., waren dem SDI von ≤ 16,5 folgend anosmisch. 115 1 Vorstudie I – Testung des allgemeinen Riechvermögens IV Diskussion Im Hinblick auf die Geschlechtsverteilung waren beide Gruppen fast identisch: junge Erwachsene (w/m – 24/6, M = 30 Jahre) und Hochbetagte (w/m – 23/7, M = 85 Jahre). Auch die geschlechtsspezifische Altersverteilung innerhalb der Gruppen junger Erwachsener (w: M = 28 Jahre, m: M = 34 Jahre) und Hochbetagter (w: M = 86 Jahre, m: M = 84 Jahre) war homogen. Ein Zusammenhang zwischen Familienstand und Riechleistung wurde in beiden Gruppen nicht festgestellt. 97% der Hochbetagten (= 29 Probanden; N = 30) und 80% der jungen Erwachsenen (= 22 Probanden, 1 Gelegenheitsraucher; N = 30) waren Nichtraucher. Folgerichtig korrelierte die Herabsetzung des Riechvermögens mit dem Alter, was der publizierten Datenlage entspricht [43-45]. Bereits 75% der über 80-jährigen haben ein vermindertes Riechvermögen [43]. Bekannt ist, dass zuerst die Riechschwelle abnimmt, dann die Diskrimination und Identifikation der Düfte [44]. Auch in der vorliegenden Untersuchung war die Riechschwelle (= 2,7) am stärksten herabgesetzt, gefolgt von Identifikation (= 6,5) und Diskrimination (= 8,7) der Düfte. Demnach konnten die Hochbetagten die Gerüche in überschwelliger Konzentration besser unterscheiden als identifizieren. Die altersbedingte reduzierte Riechfunktion beruht auf unterschiedlichen Ursachen, wie bereits im Teil II, Kap. 1.5.1 beschrieben. Zum einen sind es die physiologischen Veränderungen einhergehend mit 1. einer reduzierten Anzahl der Riechneuronen [104], Mitralzellen und Glomeruli [109], sowie einer 2. abgeschwächten Aktivierungsstärke des olfaktorischen Hirns [104] und 3. einer verminderten nasalen Schleimsekretion und mit verlangsamter Bindung von Duftmolekülen [104]. Außerdem wird die alternde Riechschleimhaut zunehmend durch respiratorisches Flimmerepithel ersetzt, das keine olfaktorische Rezeptorneurone (ORN) aufweist [327]. Die degenerativen Veränderungen des Riechepithels im Alter zeichnen sich durch eine überwiegende Neurolemmomen aus Anzahl [328]. von sog. „leeren“ Neurodegenerative Nervenfasern Erkrankungen, die und im fortgeschrittenen Alter häufiger auftreten, begünstigen eine Riechstörung [107, 108]. Zum anderen können die anatomischen Veränderungen der Nase und die damit verbundenen Veränderungen der Aerodynamik der Nase, die Riechfunktion beeinträchtigen [102]. Darüber hinaus spielen exogene Faktoren bei der Riechverminderung eine Rolle, wie z. B. die im Alter häufig notwendigen Zahnvollprothesen mit Gaumenabdeckung [110, 111] und die durch altersbedingte Stürze verursachten posttraumatischen Riechstörungen [104]. Bekannt sind auch die 116 2 Hauptstudie I – Duftpräferenz IV Diskussion riechleistungsvermindernde Nebenwirkungen einiger Medikamente, die insbesondere im fortgeschrittenen Alter indiziert sind [98, 104]. Bei der Auswahl des Probandenkollektivs Hochbetagter wurden möglichst viele Faktoren, die eine Riechminderung verursachen können, konstatiert, wie z. B. neurodegenerative Erkrankungen oder posttraumatische Riechstörungen. Einige exogene Faktoren, wie Zahnprothesen oder Medikation, waren bei bis zu 90% d. F. vertreten. 22 der, an der Vorstudie teilnehmenden Hochbetagten (73% d. F.) trugen eine Zahnvollprothese mit voll- oder teilabgedecktem Gaumen, die aber nach eigenen Angaben nicht störend war. Im Hinblick auf die Medikation waren es 25 Hochbetagte (83% d. F.), die regelmäßig und 3 Hochbetagte (10% d. F.), die bei Bedarf, Medikamente einnahmen. Da diese exogenen Einflüsse für die Hochbetagten lebensnotwendig im Sinne der Verbesserung und Aufrechterhaltung der Gesundheit und Lebensqualität waren, konnten sie nicht eliminiert werden. 2 Hauptstudie I – Duftpräferenz Ziel der Hauptstudie I war es die Duftpräferenzen der Hochbetagten (83 ± 5,0 Jahre; N = 30) festzustellen. Vergleichend wurden junge Erwachsene (34 ± 8,0 Jahre; N = 28) untersucht. Die Duftpräferenzen wurden psychophysiologisch objektiviert indem während der Duftpräsentation die Elektrodermale Aktivität (≈ Hautleitfähigkeit ≈ SCL) gemessen wurde. Die SCL-Basiswerte unterschieden sich signifikant (p = .009) zwischen den Hochbetagten (SCL = 3,51 µS) und den jungen Erwachsenen (SCL = 4,98 µS). Die EDA-Werte im Ruhezustand sind individuell unterschiedlich. Es bestehen hierfür keine Normwerte. Die Grenze des im Ruhezustand gemessenen EDA liegt zwischen 5 - 10 µS, kann aber stark variieren [309, 329]. Während der Hautleitwert der Hochbetagten unterhalb dieser Werte lag, entsprach der der jungen Erwachsenen den angegebenen „Richt“-Werten. Die SCL hängt von der Schweißdrüsenproduktion ab: je aktiver die Schweißdrüsen, desto ausgeprägter ist die SCL. Im Umkehrschluss gibt es ohne Schweißdrüsen keine Hautleitfähigkeitsreaktion [292]. Die intrinsische Hautalterung korreliert mit einer Reduktion der Schweißdrüsendichte [54]. Die Funktion der Schweißdrüsen nimmt mit zunehmendem Alter durch den Schweißdrüsenschwund ab [330]. Somit ist die reproduzierbare Schweißmenge, sowie die Anzahl der aktiven Schweißdrüsen 117 IV Diskussion 2 Hauptstudie I – Duftpräferenz bei Hitzestress bei älteren Probanden (71 ± 1,0 Jahre) signifikant niedriger als bei jungen Probanden (23 ± 0,8 Jahre) [331]. Die hier gemessenen SCL-Basiswerte der Hochbetagten, die im Gegensatz zu denen der jungen Erwachsenen signifikant niedriger waren, sind vermutlich auf die in der Literatur beschriebene reduzierte Schweißdrüsenfunktion zurückzuführen. Die SCL unterscheidet sich darüber hinaus interindividuell; grundsätzlich gilt: je niedriger die SCL, desto geringer die elektrodermalen Reaktion (SCR) [309]. Entsprechend den Basiswerten waren auch die SCR bei den Hochbetagten relativ niedrig. Bei der Darbietung der Duftfamilien war der Hautleitwert bei den Hochbetagten im Schnitt um ca. 1,3 µS gestiegen, die Δ - SCR liegen somit zwischen 1,14 bis 1,25 µS. Bei der Kontrollgruppe war der Hautleitwert im Schnitt um ca. 3,8 µS gestiegen, die Δ - SCR lagen zwischen 3,25 bis 4,88 µS. Bei allen Duftfamilien war Δ – SCR bei den Hochbetagten hochsignifikant niedriger, als bei den jungen Erwachsenen. Innerhalb der Gruppe der Hochbetagten konnten keine signifikanten Unterschiede in der SCR zwischen 5 Duftfamilien festgestellt werden. Das heißt, dass die Hochbetagten auf alle Duftfamilien mit ca. gleichem Amplitudenanstieg reagierten. Dies ist vermutlich ebenfalls auf die altersbedingt verminderte Schweißdrüsenaktivität zurückzuführen [330]. Bei der Kontrollgruppe mit jungen Erwachsenen waren signifikante Unterschiede bei der SCR zwischen den 5 Duftfamilien festzustellen. Einen hohen Amplitudenanstieg der SCR war bei der Duftfamilie Oriental, die mit der Note 2,8 und der Duftfamilie Fougère, die mit der Schulnote 4,2 bewertet und damit am unangenehmsten empfunden wurde. Der dritthöchste Amplitudenausschlag wurde unter dem Einfluss von Duftfamilie Citral erzeugt, die mit der Schulnote 2,4 bewertet und von den jungen Erwachsenen präferiert wurde. Die Hochbetagten präferierten die Duftfamilie Fougère, die am aktivierendangenehmsten in der Ratingskala eingestuft wurde. Die Duftfamilien Oriental und Citral wurden mit gleichem Ratingskalawert als aktivierend-angenehm eingestuft, sowie die Duftfamilien Chypre und Floral. Am unangenehmsten wurde die Duftfamilie Citral empfunden. Die Analyse der Bewertung innerhalb der Gruppe Hochbetagter zeigte einen sehr signifikanten Unterschied zwischen Duftfamilien Fougère und Floral (p = .007), sowie Fougère und Citral (p = .009). Chypre wurde signifikant höher als 118 2 Hauptstudie I – Duftpräferenz IV Diskussion Floral (p = .016) bewertet. Zusammenfassend präferierten die Hochbetagten die Duftfamilie Fougère. Die Ergebnisse der Kontrollgruppe mit jungen Erwachsenen zeigten eine gegensätzliche Empfindung und somit auch die entsprechende Bewertung der Duftfamilien. Dabei wurde Citral von jungen Erwachsenen in der Ratingskala am aktivierend-angenehmsten, Fougère dagegen am unangenehmsten eingestuft. Bei der Bewertung mit Schulnoten wurde, entsprechend der Empfindung, der Duftfamilie Citral die höchste (2,6) und der Duftfamilie Fougère die schlechteste (4,2) Note vergeben. Dabei wurde die Duftfamilie Citral signifikant besser bewertet als Chypre (p = .001), Floral (p = .019) und hochsignifikant besser als Fougère (p = .000). Die Duftfamilie Fougère wurde signifikant schlechter bewertet als Floral (p = .026) und hochsignifikant schlechter als Oriental (p = .000). Darüber hinaus wurde die Duftfamilie Floral signifikant schlechter bewertet als Oriental (p = .038), sowie Chypre signifikant schlechter als Oriental (p = .002). Somit liegt die Duftpräferenz junger Erwachsener bei der Duftfamilie Citral. Im Vergleich bewerteten die Hochbetagten die Duftfamilie Fougère hochsignifikant besser als die jungen Erwachsenen. Im Hinblick auf die Hedonik waren verschiedene Präferenzen der beiden Altersgruppen zu erwarten. Die hedonische Prägung bzw. das Erlernen der Düfte erfolgt überwiegend im Kindes-/Jugend- und jungenerwachsenen Alter, also in den ersten zwei Lebensdekaden. Laut der Verbraucheranalyse 2001 – 2011 beginnt die Verwendung der Düfte im 14. Lebensjahr [332, 333]. Die in dieser Studie untersuchten Hochbetagten haben eine andere Entwicklung durchgemacht als die heute lebenden jungen Erwachsenen. Die vergleichsweise unterentwickelte Duftindustrie, die mit der Geschichte (1. und 2. Weltkrieg) zusammenhängt, verschob das Anfangs-Konsumalter dieser Altersgruppe beträchtlich. Da keine Erhebungen vorliegen, werden die Düfte bis Mitte der 70er Jahre zusammenfassend betrachtet, als erstmals synthetische Duftstoffe in der Feinparfumerie eingesetzt wurden, wie z. B. für Chanel N°5 [60, 334]. Die weitverbreiteten Parfums zwischen 20er und Mitte 50er Jahre mit aldehydischer Note waren Chanel N°5 (1921), Miss Dior (1947) und Griffe (Carven 1946). Der Tabelle 19 sind die Düfte, die bis 1975 vertreten waren, mit Entstehungsjahr und Duftfamilie zu entnehmen [335-337]. Aufgeführt werden die klassischen Düfte, sowie 119 IV Diskussion 2 Hauptstudie I – Duftpräferenz die wichtigsten Vertreter dieser Zeit, angefangen mit Kölnisch Wasser aus dem Jahr 1792 und Fougère Royal 1882. Jahr Duft (von) Duftfamilie 1792 4711 Echt Kölnisch Wasser (Muelhens) Citral 1882 Fougère Royal (Houbigant) Fougère 1912 L’Heure Bleue (Guerland) Floral-Oriental 1919 Mitsouko (Guerland) Chypre 1921 Chanel N°5 (Chanel) Aldehydisch 1925 Shalimar (Guerland) Oriental 1925 Ten (Knize) Chypre (lederig) 1927 Arpège (Lanvin) Floral 1932 Je Reviens (Worth) Floral-Aldehydisch 1935 Joy (Jean Patou) Floral 1937 Old Spice (Shulton) Oriental 1944 Femme (Rochas) Chypre 1945 Vent Vert (Pierre Balmain) Floral 1946 Ma Griffe (Carven) Chypre-Floral 1948 L’Air du Temps (Nina Ricci) Floral 1947 Miss Dior (Dior) Chypre-Floral 1949 Acqua di Selva (Victor) Holzig 1955 Pino Sylvestre (Vidal) Fougère 1965 Aramis (Aramis) Chypre 1966 Eau Sauvage (Dior) Chypre 1966 Fidji (Guy Laroche) Floral 1969 Chamade (Guerland) Floral 1969 Ô de Lancôme (Lancôme) Chypre-Floral 1970 Chanel N°19 (Chanel) Floral 1970 Eau de Rochas (Rochas) Citral 1971 Rive Gauche (YSL) Floral 1972 Aromatics Elixir (Clinique) Chypre-Floral 1972 Alliage (Estee Lauder) Chypre-Floral 1972 1000 Mile (Jean Patou) Floral 1973 Pour Home (Paco Rabanne) Fougère 1974 Amazone (Hermès) Floral-Aldehydisch 1975 Chloé (Lagerfeld) Floral Tab. 19: Düfte von 1792 – 1975 mit Entstehungsjahr und Duftfamilie (eigene Zusammenstellung aus [335-337]) 120 2 Hauptstudie I – Duftpräferenz IV Diskussion An erster Stelle der hier aufgeführten Düfte sind die Vertreter der Duftfamilien Floral (15 von 32) und Chypre (9 von 32), gefolgt von Oriental (3 von 32), Fougère und Citral (jeweils 2 von 32) und nur vereinzelt Duftfamilien Aldehydisch und Holzig vertreten (bei den gemischten Duftfamilien wurde jeweils die 1. aufgeführte Duftfamilie gezählt). Die „lederigen“ Düfte werden als Unterfamilie der Hauptduftfamilie Chypre aufgeführt [267, 335]. Auf Grund der Zusammensetzung werden Duftfamilien Chypre und Fougère als ähnlich angesehen (in der Tabelle 19 in Kursiv). Düfte der Duftfamilie Chypre sind Eichenmoos-Retinoide mit herb-frischem Duft. Zur Duftfamilie Fougère48 gehören Düfte aus einer Kombination von Lavendel, Eichenmoos, Bergamotte und Kumarin, die krautig-herb-würzig riecht, Kumarin stellt dabei die „grüne“ nach frisch gemähtem Gras riechende Komponente dar [160, 161, 335, 337]. Somit ist anzunehmen, dass die Präferenz für die Duftfamilie Fougère bei der untersuchten Gruppe der Hochbetagten unter anderem auf der hedonischen Prägung beruhte. Darüber hinaus liegt der Unterschied in der Bewertung von Chypre und Fougère nur um 0,1 der Note. Die Entstehung der neuen Düfte ist eng mit den aktuellen Trends gekoppelt. Diese werden durch Mode, von den politischen Ereignissen und Bewegungen (z. B. Frauenbewegung in den 60er Jahren), Medien etc. beeinflusst [161]. Die hier untersuchten jungen Erwachsenen wurden in den 80er – 90er Jahren geprägt. Mit dem wirtschaftlichem Wachstum nahm auch die Parfumproduktion zu – im Schnitt kommen jährlich über 200 - 250 neue Düfte auf den Markt [333, 335], nur ca. 3% davon bleiben länger als 3 Jahre bestehen [333]. Die Parfum-Enzyklopädie Fragrantica hat insgesamt 28667 Parfums in ihrem Bestand (Stand 12‘2014) [337]. Da es nicht Gegenstand dieser Arbeit war alle Düfte zu analysieren, werden im Folgenden jeweils die wichtigsten Vertreter beispielhaft aufgeführt. Der Duft-Trend der frühen 80er wurde durch orientalische Noten charakterisiert, was mit Opium von YSL (1977) begann. Die wichtigsten Vertreter waren die KL (Lagerfeld, 1983), L’Homme (Versace, 1984), Obsession (Calvin Klein, 1985), Poison (Christian Dior, 1985) und Roma (Laura Biagiotti, 1988). Ab Mitte der 80er sind, parallel zu den Orientalischen, auch die Düfte der Chypre-Familie vertreten, wie z. B. Jil Sander Women (Jil Sander, 1985) und Paloma Picasso / Mon Parfum (Paloma Picasso, 1984/1985) [334, 336, 337]. Der Trend der 90er Jahre wurde durch die gesellschaftliche Entwicklung zum neuen Gesundheitsbewusstsein, das sich durch 48 Fougère – aus dem Franz. „Farn“ 121 IV Diskussion 2 Hauptstudie I – Duftpräferenz Selbstdisziplin, Fitness und Hygiene äußerte, gekennzeichnet. Die Düfte waren entsprechen „kühl“, „transparent“ bis „abstrakt“ [334]. Parallel dazu fanden die exotischen Blumen und Früchte als Duftnoten den Einzug, die sich durch Natürlichkeit, Vitalität und Frische auszeichneten und somit die „transparente“ Note unterstrichen, wie z. B. L’Eau d’Issey (Issey Miyake, 1992), cK one (Calvin Klein, 1995). Als Gegentrend waren die „Gourmand“ – Parfums, die eine Süßspeisen-Note, wie Vanille, Karamell, Zimt, Trockenfrüchte und Kokos hatten [334]. Die typischen Vertreter sind Escape (Calvin Klein, 1991), Angel (Thierry Mugler 1992), Vanilla Fields (Coty, 1993), Laura (by Laura Biagiotti, 1994), Envy (Gucci, 1997) [334, 336]. Betrachtet man vor diesem Hintergrund die untersuchten jungen Erwachsenen, so sind deutliche Parallelen zwischen den Dufttrends der 80er – 90er Jahre und der Bewertungen der Duftfamilien Citral (2,6) und Oriental (2,8) zu erkennen. In Bezug auf die Duftfamilie Oriental sind auch die Parallelen zu den Ergebnissen der Verbraucheranalyse Jugend (2011) zu sehen. Untersucht wurde in Deutschland die Duftverwendung der Frauen ab dem 12. Lebensjahr: Dabei mochte die Gruppe der 30- bis 49-Jährigen florale, orientale und Chypre-Düfte, die 12- bis 29-Jährigen die Chypre-Düfte (z. B. von Kate Moss, Kylie Minogue), die 50- bis 70(+)-Jährigen präferieren Düfte der Familie Citral mit dem Duft „4711 Kölnisch Wasser“ [333]. Eine Korrelation der hier erhobenen Daten mit denen der Verbraucheranalyse ist schwierig: Zum einen weil die Duftfamilie Fougère bei der Verbraucheranalyse gänzlich fehlt, zum anderen wurden 2011 nur weibliche Probanden befragt. Vermutlich wurde deshalb „Fougère“ nicht konstatiert, da es eher in männlichen Parfums eingesetzt wird. Aufgrund der Zielsetzung und im Hinblick auf die Hedonik wurde „Fougère“ bewusst für die vorliegende Untersuchung ausgewählt. Die Hedonik bildet sich durch alle in der Umgebung wahrgenommenen Düfte/Gerüche, d. h. die Prägung von Frauen im Kindesalter wird genauso durch die typischen „männlichen“ Düfte/Gerüche beeinflusst, z. B. der Duft von Tabak, den Vater/Großvater konsumiert hat, wird entsprechend der Prägung später als angenehm oder unangenehm empfunden und ist somit geschlechtsunspezifisch und für die Präferenzbildung relevant. Darüber hinaus ist zu vermuten, dass bei der Verbraucheranalyse die Hochbetagten aus den Seniorenheimen, sowie über 80-Jährige wahrscheinlich nicht zu der Gruppe der Befragten angehörten. Die Daten wurden außerdem mittels Befragung (per Telefon, online) erfasst, was die Vermutung bekräftigt, dass für die Hochbetagten aus 122 3 Vorstudie II – Korrelation haut- und psychophysiologischer Parameter IV Diskussion den Seniorenheimen telefonische oder elektronische Befragungen kaum/nicht zu bewältigen ist. Aus der eigenen Erfahrung bei der Probandenrekrutierung für die vorliegende Untersuchung war es vergleichsweise schwierig die über 80-Jährigen Hochbetagten aus dem Seniorenheim oder auch die selbstständigen Hochbetagten ohne eine vertraute „Vermittler“-Person zur Studienteilnahme zu bewegen. Auf Grund der fehlenden vergleichbaren Studien mit der selektierten Probandengruppe wird hier dennoch Bezug auf die Verbraucheranalyse, die eine repräsentative Befragung von Frauen in Deutschland durchführen, genommen. Mit internationalen Untersuchungen ist der Vergleich der vorliegenden Arbeit auf Grund der hedonischen Prägung nicht möglich. Vergleichbare Untersuchungen an über 80-Jährigen Hochbetagten mit der heterogenen Geschlechtsverteilung und Lebensweise sind dem Autor nicht bekannt. 3 Vorstudie II – Korrelation haut- und psychophysiologischer Parameter Ziel der Studie war die etablierten Methoden aus der Dermatologie und Psychophysiologie zu korrelieren, um diese dann in der Hauptuntersuchung bei den Hochbetagten einzusetzen. Ein Zusammenhang zwischen psychologischer Verfassung und Hautbarriere ist in der Literatur bereits beschrieben. Es wurde gezeigt, dass die epidermale Barriere bei unter Stress stehenden Menschen langsamer regeneriert, als bei Menschen ohne Stressbelastung [38-40]. In der Psychophysiologie ist die HRV ein Indikator für mentale Belastung oder Entspannung. Je niedriger die HRV, desto höher ist die mentale Belastung und umgekehrt [325]. Studentinnen der Universität Osnabrück, im Alter von 27 Jahren (SD = 3,7), die unter Alltag-/Studiumstress standen, nahmen an der Untersuchung teil. Erhoben wurde ein TEWL-Basiswert von 7,2 g/m2/h (SD = 2,0). Die TEWL-Basiswerte (M = 7,2 g/m2/h) am Unterarm entsprachen den in der Literatur beschriebenen Werten der TEWLMessung der Europäischen Gesellschaft für Kontaktdermatitis [338] (s. Tabelle 20). Die Barriereintegrität spiegelten 49 Tesafilmabrisse (SD = 30,1) wieder. Die geschädigte Barriere regenerierte sich nach 24 Std. um 57% (SD = 24,2) mit dem ΔTEWL 6,2 g/m2/h (SD = 3,7). Auch Ghadially et al. [339] beschrieben eine 55%ige Barriereregeneration in 24 Std. bei den jungen Erwachsenen. 123 IV Diskussion 3 Vorstudie II – Korrelation haut- und psychophysiologischer Parameter Tab. 20: TEWL-Basiswerte (± SD) in g/m2/h, Raumtemperatur, Jahreszeit und Jahr der Messung, sowie geographische Lokalisation [338] Bei der Korrelation der haut- und psychophysiologischen Parameter konnte ein deutlicher linearer Zusammenhang festgestellt werden. Die Parameter der HRV und der Barriereregeneration (in % nach 24 Std.) zeigten eine negative Stresskorrelation, sowohl am Tag (r = - .609) (s. Abb. 41), als auch in der Nacht (r = - .519) (s. Abb. 42). Das bedeutet je höher die HRV, desto geringer die Stressbelastung und desto schneller ist die Barriereregeneration. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die hautphysiologischen Daten der mentalen Verfassung und somit der psychophysiologischen Daten entsprechen und somit miteinander korrelieren. Erstmalig wurden nicht invasive psycho- und hautphysiologischen Untersuchungsmethoden korreliert. Mit den Ergebnissen werden neue Möglichkeiten im Forschungsgebiet auf haut- und psychophysiologischer Ebene eröffnet. Bei dieser Vorstudie stand die Methodik beider Forschungsbereiche im Vordergrund. Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen, wird deshalb auf die Literatur nicht näher eingegangen. Die Publikation wird demnächst unter dem Titel „Correlation of non-invasive psycho- and skin-physiological measures„ eingereicht. 124 IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere Ob die Barriereregeneration durch einen präferierten Duft bei unselbstständigen Hochbetagten (UH) beeinflussbar ist, war Gegenstand dieser Studie. Im Vergleich wurden auch selbstständig lebende Hochbetagte (SH) untersucht. Den in der Hauptstudie I vorgestellten Untersuchungen folgend, wurde die präferierte Duftfamilie Fougère einer Testemulsion zugesetzt und vergleichend zur unparfümierten Testemulsion getestet. Erwähnenswert ist die Basishautphysiologie, die sich in den beiden Gruppen unterscheidet: Die Anzahl der Abrisse, wie bereits erwähnt, dient als Indikator der Barriereintegrität [317, 318]. Bei den UH wurden unter dem Einfluss der PÖ-freien Testemulsion 16 (SD = 4,0) Abrisse und unter dem Einfluss der PÖ-haltigen Testemulsion 18 (SD = 5,5) Abrisse benötigt, um einen Anstieg des TEWL um das 3-fache des Basiswertes zu erzielen. Bei den SH war die Anzahl der Abrisse zwischen 48 (PÖ-freie Testemulsion, SD = 21,2) und 51 (PÖ-haltige Testemulsion, SD = 12,3), hochsignifikant niedriger (p = .000) als bei den UH. Da die Anzahl der Tesafilmabrisse die Barriereintegrität wiederspiegelt, gilt: je besser die Barriereintegrität, desto mehr Abrisse werden benötigt diese zu zerstören [322]. Folgerichtig haben die SH eine hochsignifikant bessere epidermale Barriere als UH, unabhängig davon, ob die angewendete Testemulsion Fougère enthält oder nicht. Die TEWL-Basiswerte beider Gruppen waren vergleichbar: UH mit 6,6 g/m2/h und SH mit 7,5 g/m2/h. Beschrieben sind unveränderte TEWL-Basiswerte im Alter [340-343], im Vergleich zu den TEWL-Basiswerten junger Erwachsener [338]. Dies lässt schlussfolgern, dass die Messung der TEWL-Basiswerte keine Aussage über den Zustand der epidermalen Barriere erlaubt und erst durch die Belastung, die hier durch Tesafilmabrisse erfolgt, die Integrität der epidermalen Barriere reflektiert wird. Diese ist nur bei UH instabil und bereits durch wenige Abrisse zerstörbar. SH haben dagegen eine stabile epidermale Barriere, die mit der der jungen Erwachsenen vergleichbar ist. Warum altersgleiche Hochbetagte, die sich durch ihre Lebensform „selbstständig“ und „unselbstständig“ voneinander unterscheiden und vergleichbare TEWLBasiswerte aufweisen, sich durch ihre Barriereintegrität unterscheiden, ist ungeklärt. 125 IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere Zu vermuten ist, dass das soziale Umfeld eine Rolle spielen könnte, sprich „selbstständig“ und „unselbstständig“ und der damit verbundene Stressfaktor. Dies wäre auch durch die PÖ-unabhängige Barriereregeneration nach 24 Std. zu erklären. Bei SH regenerierte sich die epidermale Barriere zu 81% innerhalb der ersten 24 Std. und war vergleichsweise sogar besser als bei den jungen Erwachsenen mit 57% (s. Vorstudie II). Die PÖ-unabhängige Barriereregeneration der UH war mit 53% hochsignifikant schlechter als bei SH (p = .000). Diese Ergebnisse entsprechen nicht dem derzeitigen Wissensstand: Die Barriereregeneration bei Menschen und Nagetieren nimmt mit zunehmendem Alter signifikant ab [339, 344-347] und liegt bei über 80-jährigen Hochbetagten bei ca. 15% [339]. Untersucht wurden Hochbetagte [339, 347] und unter Laborbedingungen lebende Nager [339, 344-347]. Folgerichtig beruht der derzeitige Wissensstand über die altersabhängige Barriereregeneration auf den bei gestressten Personen und Tieren erhobenen Daten. Selbstständig lebende Hochbetagte, die im Alter von ≥ 80 Jahren ihren Haushalt führen, keine finanziellen Sorgen haben und sich einer relativ guten Gesundheit erfreuen, dürfen als Elite dieser Altersgruppe bezeichnet werden. Die hier erhobenen Daten dieser Minderheit relativieren die bisherigen Erkenntnisse, wiederlegen sie aber auch nicht. Bei dieser Gruppe der SH beeinflusst auch eine PÖhaltige (Fougère) Testemulsion nicht die Barriereregeneration und beträgt unverändert 81% 24 Stunden nach der Barriereschädigung mit den Tesafilmabrissen. Im Gegensatz zu den SH, wurde bei den UH die Barriereregeneration durch Fougère hochsignifikant verbessert: unter dem Einfluss der PÖ-haltigen Testemulsion wurde nach 24 Std. eine 70%ige Barriereregeneration im Vergleich zur PÖ-freien Testphase von nur 53% Barriereregeneration verzeichnet. Somit wirkt sich die Zugabe eines präferierten Duftes positiv auf die Barriereregeneration der UH aus. Bekannt ist, dass Düfte psychischen Stress reduzieren [26, 35, 37]. So zeigten z. B. Hoferl et al. in humaner Studie eine beruhigende Wirkung durch das Einatmen des R - (-) - und S - (+) – Linalools bei den zuvor induziertem experimentellen Stress. Es wurden dabei Herzfrequenz, Blutdruck, Hautleitfähigkeit, sowie der Kortisol im Speichel untersucht [35]. Fukada et al. haben in einer Studie an Ratten, die einem akuten Stress ausgesetzt waren, gezeigt, dass der Stress einen signifikanten Anstieg vom TEWL verursachte. Durch das Einatmen von Rosenöl konnte dieser TEWL-Anstieg verhindert werden [26]. In humanen Studien mit weiblichen Probandinnen, die sich in der 126 IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere Prüfungssituation befanden (21,0 ± 0,1 Jahre) oder einem experimentellen Stress ausgesetzt waren (21,23 ± 1,01 Jahre), stieg der Kortisolspiegel im Speichel ohne Dufteinwirkung (Rosenöl) signifikant höher als mit Einwirkung von Rosenöl. Der Anstieg von TEWL war ebenfalls ohne Dufteinwirkung in der Stresssituation signifikant höher als mit Duftöl [26]. Auch Hongratanaworakit [37] zeigte in einer humanen Studie eine beruhigende Wirkung und somit Reduzierung von Stress durch das Einmassieren vom Rosenöl. Im Vergleich zur Kontrollgruppe wurde durch die Einwirkung vom Duftöl eine signifikante Abnahme der Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung des Blutes und des systolischen Blutdrucks festgestellt [37]. Bekannt ist auch, dass psychischer Stress die epidermale Barriere negativ beeinflusst [38-40, 125, 126]. Die Auswirkung von Stress auf die epidermale Barriere wurde in Untersuchungen an Ratten von Denda et al. [125] gezeigt. Mittels Tesafilmabrisse wurde die epidermale Barriere der Tiere beschädigt. Die Barriereregeneration bei den Ratten, die unter Stress waren (Stress durch hohe Bevölkerungsdichte), war langsamer als bei der Kontrollgruppe. Durch Zugabe von sedativen Mitteln, Diazepam und Chlorpromazin, wurde der Verzögerung der Barriereregeneration entgegen gewirkt [125]. In einer anderen Studie wurden haarlose Mäuse 3 verschiedenen psychischen Belastungen ausgesetzt: Unbeweglichkeit, überfüllte Umgebung und Mobilisierung. Die zuvor durch Tesafilmabrisse oder Aceton gestörte epidermale Barriere zeigte unter diesen drei Stressoren eine Verzögerung in der Barriereregeneration [40]. Diese Ergebnisse wurden in humanen Studien bestätigt. Altemus et al. setzt 46 weibliche Probandinnen im Alter von 18 – 29 Jahren drei verschiedenen Stressoren aus: Stress-Interview, Schlafentzug und körperliche Belastung. Die epidermale Barriere der Frauen wurde mittels Tesafilmabrisse beschädigt. Probandinnen mit dem StressInterview und Schlafentzug zeigten eine langsame Barriereregeneration, körperliche Belastung hatte dagegen keine negative Einwirkung auf die Barriere [38]. Garg et al. bestätigte diese Ergebnisse mit seiner Studie mit weiblichen und männlichen Studenten (M = 24,4 Jahre), die in einer Prüfungssituation befanden und somit dem psychischen Stress ausgesetzt waren, sowie während der Semesterferien. Die Regeneration der zuvor durch Tesafilmabrisse beschädigten epidermalen Barriere war in der Stressphase (Prüfungsphase) langsamer als ohne Stress [39]. Die Barrierefunktion unter dem Stress in der Familie wurde an weiblichen Probandinnen untersucht. 28 Frauen zwischen 21 und 45 Jahren waren während der Ehetrennung 127 IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere und als Kontrollgruppe 27 Frauen, die sich selbst als „glücklich“ einschätzten, untersucht. Die Probandinnen mit psychischem Stress der Ehetrennung hatten eine schlechtere Barriereregeneration, als glückliche Probandinnen [126]. Vor diesem Hintergrund wird ersichtlich, dass die Studien sich bis jetzt auf die jungen Erwachsenen (oder Tiere) beschränkten. Somit ist es schwierig einen Vergleich zu der vorliegenden Untersuchung zu ziehen. Zum einen ist der Altersunterschied sehr groß, dementsprechend sind die physiologischen Parameter, sprich gesundheitlicher Zustand, sowie die Lebenssituation von Hochbetagten nicht mit der jungen Erwachsenen zu vergleichen. Darüber hinaus wurden in manchen Studien nur weibliche Probandinnen untersucht, wogegen die Gruppe der Hochbetagten heterogen war. Fast alle Studien wurden außerdem unter „extremen“ Bedingungen durchgeführt, d. h. die Probanden wurden entweder experimentell induziertem Stress ausgesetzt oder befanden sich in einer stressigen Lebensphase (Ehetrennung, Prüfungsstress). Die Probanden in der vorliegenden Arbeit wurden dagegen realitätsnah, d. h. unter normalen Lebensbedingungen getestet und keinem experimentellen Stress ausgesetzt. Eine vergleichbare Untersuchung mit dieser selektierten Gruppe unter den gleichen Bedingungen ist dem Autor nicht bekannt. Die verwendete Rezeptur von PÖ Fougère (s. Teil III, Kap. 1.4.4), beinhaltet zu ¼ die Bestandteile des Lavendelöls: Lavandin, Lavande Abs., Linalylacetat. Die beruhigende, entspannende, angstlösende, stressreduzierende Wirkung von Lavendelöl wurde sowohl in Tierexperimenten [22, 226-228] als auch in humanen Studien [21, 24, 33-36, 204, 214, 229, 230, 232] belegt. So ließe sich die beruhigende Wirkung von Fougère bei den UH erklären. Die Annahme des Vorhandensein des Stresses bei den UH basiert zum einen auf den hautphysiologischen Daten, die auf einen unterschiedlichen mentalen Zustand der UH und SH hindeuten könnten, was im Umkehrschluss auch die signifikant schlechtere Barrierefunktion der UH wieder bedeutet. Zum anderen stützt sich diese Annahme auch auf die Beobachtungen während der Untersuchung der UH im Seniorenheim, die sich fast alle, trotz der zahlreichen „Mitbewohner“, über die Einsamkeit beklagten und der unausweichlichen Situation bezüglich des Verbleibens im Seniorenheim bewusst waren. Gerade für die Gruppe der noch geistig regen, aber eben hilfebedürftigen Hochbetagten war der letzte Lebensabschnitt in einem Heim traurig und trug zur Lebensunlust bei. Viele weibliche Probandinnen brachen bei ihren Berichterstattungen in Tränen aus. Die Einsamkeit wurde auf Grund der 128 IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere fehlenden Partner/Familie empfunden; 88% der UH waren alleinstehend (13 von 16 verwitwet/1 von 16 geschieden). Im Gegensatz dazu waren nur 50% der SH verwitwet. Auch der geringe Kontakt zu den Kindern/Enkelkindern und die fehlende aktive Beteiligung am Familienleben trugen zur Trauer und damit zum Stress bei. Darüber hinaus wurde das Seniorenheim von den UH nicht als Zuhause empfunden, sondern vermittelte eher das „Krankenhaus-Gefühl“. Die SH dagegen lebten im eigenen Zuhause und waren nach eigenen Aussagen zufrieden, trotz der verstorbenen Partner (50% verwitwet). Der Stress, den diese Untersuchungsgruppe empfand, bestand darin sich auf den Besuch der Kindern/Enkelkinder vorzubereiten. Diese auffällig altersbedingten unterschiedliche mentale allgemeingesundheitlichen Verfassung könnte, Unterschieden, neben den auf die psychophysiologischen Unterschiede und damit einer schlechteren Barriereintegrität und langsameren Barriereregeneration der UH hindeuten und die hochsignifikante Unterschiede zu der Gruppe der SH erklären. Ein Vergleich mit bereits publizierten Daten ist nicht möglich, da Untersuchungen in dieser Form nicht publiziert wurden, auch nicht in einem anderen Zusammenhang. Da die Rekrutierung und auch der Umgang mit dieser Personengruppe ausgesprochen schwierig ist, ist es nicht verwunderlich, dass bis heute, trotz des vielfach erwähnten demographischen Wandels, auf die Stressoren der Lebensform bei Hochbetagten wenig geachtet wurde. Bei der Datenerhebung vom Statistischen Bundesamt, wie bereits erwähnt, wurde Bevölkerung in Privathaushalten unter anderem nach der Lebenszufriedenheit befragt. 62% der Befragten von 70 bis 85-Jährigen gaben hohe Lebenszufriedenheit an [157]. Trotz der wenigen geistig fitten UH, wären vergleichbare Erhebungen an UH, sowie dem 4. Alter entsprechend angepasste Befragung (d. h. ≥ 80 Jahre) empfehlenswert. Die Zugabe von dem präferiertem Duftöl Fougère wirkt somit positiv-beruhigend auf die psychische Verfassung der UH aus und trägt damit zum Wohlbefinden bei. Dies wiederrum wirkt sich positiv auf die Regenerationsmechanismen der epidermalen Barriere aus. Darüber hinaus beeinflusst auch die Galenik eines verwendeten Externums den Zustand der epidermalen Barriere bei Hochbetagten. Grundlagen mit einem pH-Wert von 4,0 stabilisieren die Barriereintegrität und Barriereregeneration der UH [58]. Wird durch die darüber hinaus gehende entsprechende, sorgfältig ausgewählte Parfümierung der Grundlage nicht nur die Funktion der epidermalen Barriere positiv beeinflusst, sondern auch noch die psychische Verfassung der UH, 129 IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere so sei die zusammenfassende Aussage erlaubt, dass auch hier mit vergleichsweise geringen Mitteln eine große Wirkung erzielt werden kann. Überprüft werden musste, ob die lebensnotwendige Medikation das Geruchsempfinden der UH und SH beeinflusst haben könnte. ACE-Hemmer wurden von beiden Gruppen (56% UH, 50% SH) vergleichsweise häufig eingenommen, gefolgt von Diuretika (63% UH, 13% SH) und Kalziumkanalblockern (25% UH, 13% SH). Somit nahmen Kalziumkanalblocker die ein. hier untersuchten Bekannt ist, dass SH weniger diese Diuretika und Medikamente das Geruchsempfinden vermindern können [102]. Da die UH auf diese Medikamente angewiesen waren, müsste davon ausgegangen werden, dass gerade bei dieser Gruppe das Geruchsempfinden vermindert war. Darüber hinaus ist es bekannt, dass mit zunehmendem Alter die Riechfunktion reduziert ist [43-45]. Wie bereits erwähnt, haben 75% der über 80-Jährigen ein vermindertes Riechvermögen [43]. Anzunehmen ist, dass diese altersabhängigen Veränderungen sich bei SH und UH nicht unterscheiden. Die Konzentration des eingesetzten PÖ Fougère war bewusst unterschwellig – knapp an der Riechschwelle gewählt. Somit kann die retronasale Duftwahrnehmung Untersuchungen quasi von der ausgeschlossen Bochumer werden. Arbeitsgruppe Aus ist den bekannt, neuesten dass die Keratinozyten der menschlichen Haut Duftrezeptoren besitzen. Entdeckt wurde dabei ein Rezeptor, der durch das synthetisch hergestellte Sandelholzöl aktiviert wurde [9]. Allerdings wäre die Wirkung des PÖ Fougère über die Duftrezeptoren in der Haut auszuschließen: zum einen ähneln die Bestandteile von Fougère nicht dem Sandelholzöl, zum anderen wurden die Hochbetagten der vorliegenden Studie an Stellen eingecremt, nämlich im Gesicht, Hals, Dekolleté und Oberarme, wo keine Barriereschädigung stattgefunden hat. In der publizierten Literatur wird von der transcutanen Aufnahme von Duftstoffen berichtet. In humanen Studien wurde die transcutane Absorption der Duftstoffe aufgezeigt. Jäger et al. haben die transdermale Wirkung des Lavendelöls nachgewiesen: bereits 5 Min. nach Massagebeginn konnten Spuren von Linalool und Linalylacetat (Hauptbestandteile von Lavendelöl) im Blut der Probanden belegt werden [214]. Auch die Massage mit der Duftstoffverbindung (-) - (R) - Carvon als Bestandteil im Massageöl, wurde die transcutane Wirkung nachgewiesen [230]. Um die retronasale Wirkung des Duftöls (-) - Linalool auszuschließen, trugen weibliche 130 IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere und männliche Probanden (24,0 ± 2,6 Jahre) in der Untersuchung von Heuberger et al. [24] spezielle Atemmasken. Erhoben wurden dabei die physiologische Parameter (Blutsauerstoffsättigung, Puls-, Atem- und Lidschlagfrequenz, Hautleitfähigkeit, Hauttemperatur, Elektromyogramm, systolischer und diastolischer Blutdruck), sowie subjektive Bewertung des Wohlbefindens. Nach der Einwirkung des Duftöls war die signifikante Senkung des systolischen Blutdrucks festgestellt, sowie die Abnahme der Hauttemperatur und des diastolischen Blutdrucks war zu verzeichnen. Somit sind die veränderten Parameter auf die beruhigende Wirkung des (-) – Linalools und die transcutane Aufnahme des Öls zurückzuführen [24]. Folgerichtig ist es legitim die beobachtete Wirkung unter Fougère bei den UH auf eine transcutane Wirkung zurückzuführen, die in der publizierten Literatur belegt ist [24, 214, 230]. Bei den Hochbetagten wurde auch die Herz-Kreislauf-Funktion in Form eines Langzeit-EKGs über 24 Std. gemessen. Aufgrund der gänzlich fehlenden Korrelationen der psycho- und hautphysiologischen Parameter bei den SH, werden im Folgenden nur die Korrelationen, die an UH gewonnen wurden, diskutiert. Wie bereits erwähnt, ist die HR als Indikator für kardiovaskuläre Veränderung mit psychophysiologischen Reizen, wie Schmerz und Angst, anzusehen [292] und HRV als Indikator für neurovegetative Veränderungen: durch psychische Stressoren (Aktivierung Sympathikus) nimmt die HR zu, aber die HRV (Variationsbreite) ab, im Ruhezustand (RuheParasympathikus) nimmt die HR ab, aber die HRV (Variationsbreite) zu [325]. Bei den Korrelationen zwischen haut- und psychophysiologischen Parametern wurden bei den UH keine neurovegetativen Veränderungen unter dem Einfluss beider Testemulsionen weder am Tag noch in der Nacht festgestellt. Das heißt, dass die HRV unverändert blieb. Entsprechend der Voruntersuchung bei den jungen Erwachsenen in Vorstudie II, sowie der bereits erwähnten sedierenden Wirkung der Hauptbestandteile des Lavendelöls und somit des PÖ Fougère war zu erwarten, dass die HRV unter dem Einfluss von Fougère zunimmt, was darauf hindeuten würde, dass der präferierte Duft psychische Stressoren reduziert und damit die verbesserte Barriereintegrität und –regeneration erklärt. Im Hinblick auf die Korrelationen der Barriereregeneration und der HR ist am Tag bei UH ein deutlicher linearer Zusammenhang (r = .590 nach Pearson) unter dem 131 IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere Einfluss der Testemulsion ohne Duft, sowie mit Duft (r = .754) zu sehen. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass die sympathische Innervation der HR tagsüber beeinflussbarer war. Da dieser Zusammenhang unter der PÖ-freien wie auch PÖhaltigen Testsituation gegeben war, muss diskutiert werden, ob diese Beobachtung auf das PÖ oder die Präsenz einer sich der Testperson zuwendenden Person zurückgeführt werden sollte. Allein der Prozess des Eincremens von Gesicht und Dekolleté etc. durch eine mittlerweile vertraute Person scheint relaxierend zu wirken. Die Wirkung der Massagen wurde in vielen Studien untersucht. Sie wird nachweislich zur Senkung des Blutdrucks [348, 349], sowie zur Linderung der chronischen Rückenschmerzen empfohlen [350]. Eine quasi-experimentelle Studie mit pre- und post-Test bei weiblichen und männlichen Probanden von Chen et al. zeigt durch eine Rückenmassage hervorgerufene signifikante Reduktion von Angst und Senkung des systolischen Blutdrucks bei Männern [351]. Außerdem kann durch regelmäßiges Massieren der Stress reduziert und das Immunsystem gestärkt werden [352]. Eine randomisierte kontrollierte klinische Studie führte Mitchinson et al. [353] an 605 Patienten (M = 64 Jahre) durch. Untersucht wurde die schmerzlindernde Wirkung bei postoperativen Schmerzen. Durch die Massage verringerte signifikant kurzfristig die Schmerzintensität, Schmerzunannehmlichkeiten und Angst [353]. In der vorliegenden Arbeit dauerte das Auftragen der Emulsion zwar nicht lange und wurde nicht intensiv einmassiert, dennoch bestand ein Hautkontakt (am Gesicht, Hals, Dekolleté, Oberarme) zwischen Versuchsleiter und Proband. Demnach kann vermutlich auf kurzfristig entspannende, relaxierende Massagewirkung durch kurzes Einmassieren der Emulsion spekuliert werden. Da die Hochbetagten vor dem Schlafengehen sich selbst eincremen mussten, würde dies, aufgrund des fehlenden Körperkontakts, die fehlende nocturnale Korrelation erklären. Zusätzlich dominiert nachts die parasympathische Funktion, die für Ruhe und Entspannung grundlegend ist. Ebenfalls spielen vermutlich sedierend/antidepressive Medikamente, sowie Schlafmittel eine Rolle, die meist abends verabreicht werden und von 69% der untersuchten Hochbetagten eingenommen wurden. Betrachtet man dazu die Gruppe der jungen Erwachsenen, bei denen eine deutliche Korrelation zwischen HRV und epidermalen Barriere ohne Einwirkung von Duft vorlag, bedeutet mehr parasympathische Funktion ein bessere Barriereregeneration, 132 IV Diskussion 4 Hauptstudie II – Wirkung präferierter Duftfamilie auf die epidermale Barriere wie es auch bei den SH der Fall war. Zu beachten ist, dass keiner aus der Gruppe der jungen Erwachsenen Medikamente einnahm, somit ist eine sedierend/antidepressive Wirkung auszuschließen. Außerdem wurde die Gruppe der jungen Erwachsenen ebenfalls selektiert – alle Probanden standen unter dem Prüfungsstress und können somit nicht repräsentativ für alle jungen Erwachsenen gelten. 133 V Fazit und Ausblick V Fazit und Ausblick Durch den demografischen Wandel wird die Bevölkerung Deutschlands immer älter. Der Anteil der über 80-Jährigen liegt voraussichtlich im Jahr 2050 bei 14% der Bevölkerung [155]. Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt im Jahr 2060 auf 85 – 88 Jahre bei Männern und auf 89 – 91 Jahre bei Frauen. So wird schätzungsweise jede zwölfte Person im Jahr 2060 über 85 Jahre alt sein. Hochbetagte stellen damit eine bedeutende Gruppe unserer Gesellschaft dar, die aufgrund des mit zunehmendem Alter einhergehenden Abbaus der körperlichen, geistigen, psychischen Funktionen, besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Eine Differenzierung innerhalb der Gruppe der Hochbetagten hat sich bei den Untersuchungen als ein wichtiger Aspekt herauskristallisiert. Dies wird durch die signifikant bessere Barriereregeneration und Barriereintegrität der SH gegenüber den UH reflektiert. Die Gruppe der UH wurde in einem Seniorenheim rekrutiert, allerdings würde sie ebenfalls die Gruppe der zuhause lebenden Hochbetagten repräsentieren, die unselbstständig sind, d. h. die teilweise oder ganz auf fremde Hilfe angewiesen sind und einer Pflege bedürfen. Interessant wäre diese Gruppe der Hochbetagten vergleichend zu untersuchen, auch um zu überprüfen, ob es die Lebenssituation in einem Heim oder die Selbstständigkeit ist, auf denen die hautphysiologischen Unterschiede beruhen. Die Präferenz für einzelne Duftfamilien wurde dagegen in einer heterogenen Gruppe der Hochbetagten untersucht. Die Heterogenität wurde sowohl im Hinblick auf das Geschlecht als auch die gesundheitliche Verfassung, Pflegebedürftigkeit und Wohnverhältnisses berücksichtigt. Die Duftfamilie Fougère wurde dabei von den Hochbetagten präferiert, was vermutlich auf die hedonische Vorprägung zurückgeführt werden kann. Der Einsatz der präferierten Duftfamilie Fougère verbessert hochsignifikant die Barriereregeneration der UH, was durch die Erhebung der hautphysiologischen Daten erwiesen wurde. Zusammenfassend scheint es so, dass die Hochbetagten, die sich in einer schlechteren (präfinalen) Ausgangslage befinden (in der vorliegenden 134 V Fazit und Ausblick Arbeit die UH sind), werden durch den Duft, deutlich die Hautbarriereregeneration und ansatzweise auch die Herzfunktion, beeinflusst. Sinnvoll wäre eine vergleichbare Untersuchung an einer größeren Stichprobe durchzuführen, die auf Grund der schwierigen Probandenrekrutierung als eine Langzeitstudie anzulegen wäre. Dies war im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich gewesen. Der Einsatz vom PÖ Fougère wird nach dem ganzen Untersuchungsverlauf für die Hautpflegemittel für Hochbetagte empfohlen. Zu beachten wären hier die altersbedingte Veränderung des Hautzustandes, sowie die herabgesetzte Riechfunktion. Die gezielte Verwendung des präferierten Duftes in Pflegeprodukten wäre für die Verbesserung des Hautzustandes von Vorteil. Außerdem wäre eine Steigerung des Wohlbefindens und der damit verbundenen Lebensqualität der Hochbetagten vermutlich durch den präferierten Duft zu erreichen, was wiederrum positiv auf den Gesundheitszustand der Haut auswirkt. Im Hinblick auf die vorliegende Literatur, sowie die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit ist deutlich, dass die Präferenzen Generationsabhängig sind und somit einer Wandlung unterliegen. Dementsprechend sind systematische Erhebungen von aktuellen Präferenzen ratsam. Hier wären auch die kulturellen hedonischen Unterschiede ebenfalls zu beachten. Somit ist die ausgesprochene Empfehlung ausschließlich für deutschsprachigen Raum relevant und nur bedingt auf andere europäische Länder (bzw. außerhalb der EU) übertragbar. Mit der Steigerung der Anzahl älterer Menschen verlagert sich auch die Gruppe der meisten Verwenderinnen insbesondere im Bereich pflegender Kosmetik [332]. Laut der Verbraucheranalyse ist den meisten Zuwachs im Bereich pflegender Kosmetik (Gesichtspflege) in der Gruppe der über 70-Jährigen zu verzeichnen: von 41% (1996) [354] auf 65% (2011) [355] der Befragten, die täglich Gesichtspflege verwendeten. Im Hinblick auf die tägliche Verwendung von Düften ist ebenfalls eine Steigerung von 16% (1996) [332] auf 25% (2011) [333] in der Gruppe der über 70Jährigen zu sehen. Somit nimmt das Verwendungspotenzial bei den älteren Menschen kontinuierlich zu, sowie auch, wie bereits erwähnt, deren Anzahl. 135 V Fazit und Ausblick Die Fortschritte in der Medizinforschung ermöglichen zwar die „lebenserhaltende“ Maßnahmen und tragen der mehr steigenden Lebenslänge bei, die Lebensqualität wird dagegen weniger gefördert [356]. „Das Vierte Alter stellt uns vor neue Herausforderungen. Es gelingt uns zwar, länger zu leben, der Rest des menschlichen Systems hinkt jedoch hinterher, und zwar mit zunehmender Diskrepanz“ [356]. Vorliegende Arbeit soll einen Beitrag zur gesundheitsfördernden Maßnahmen, somit dem hautphysiologischen Zustand, Wohlbefinden und der erhöhten Lebensqualität von unselbständigen Hochbetagten leisten, sprich pflegebedürftigen, deren Anteil bereits im Jahr 2009 bei 55% der über 80-Jährigen lag [157] und laut Prognosen, entsprechend der demographischen Wandlung, steigen wird. 136 VI Literaturverzeichnis VI Literaturverzeichnis 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. Carlson NR: Physiologische Psychologie, 8 edn. München; Boston; San Francisco; Harlow, England; Don Mills, Ontario; Sydney; Mexico City; Madrid; Amsterdam: Pearson Studium; 2004. Hatt H: Geschmack und Geruch. In: Physiologie des Menschen mit Pathophysiologie. Edited by Schmidt RF, Lang F, 30 edn. Heidelberg: Springer Medizin Verlag; 2007: 422-436. Schandry R: Riechen, Schmecken und der allgemeine chemische Sinn. In: Biologische Psychologie. Edited by Schandry R, 2 edn. Weinheim: Beltz; 2006: 291-303. Albrecht J, Wiesmann M: Das olfaktorische System des Menschen. Anatomie und Physiologie. Nervenarzt 2006, 77(8):931-939. Buck L, Axel R: A novel multigene family may encode odorant receptors: a molecular basis for odor recognition. Cell 1991, 65(1):175-187. Neuhaus EM, Zhang W, Gelis L, Deng Y, Noldus J, Hatt H: Activation of an olfactory receptor inhibits proliferation of prostate cancer cells. J Biol Chem 2009, 284(24):16218-16225. Braun T, Voland P, Kunz L, Prinz C, Gratzl M: Enterochromaffin cells of the human gut: sensors for spices and odorants. Gastroenterology 2007, 132(5):1890-1901. Bushdid C, Magnasco MO, Vosshall LB, Keller A: Humans can discriminate more than 1 trillion olfactory stimuli. Science 2014, 343(6177):1370-1372. Busse D, Kudella P, Gruning NM, Gisselmann G, Stander S, Luger T, Jacobsen F, Steinstrasser L, Paus R, Gkogkolou P et al: A synthetic sandalwood odorant induces wound-healing processes in human keratinocytes via the olfactory receptor OR2AT4. J Invest Dermatol 2014, 134(11):2823-2832. Parmentier M, Libert F, Schurmans S, Schiffmann S, Lefort A, Eggerickx D, Ledent C, Mollereau C, Gerard C, Perret J et al: Expression of members of the putative olfactory receptor gene family in mammalian germ cells. Nature 1992, 355(6359):453-455. Spehr M, Gisselmann G, Poplawski A, Riffell JA, Wetzel CH, Zimmer RK, Hatt H: Identification of a testicular odorant receptor mediating human sperm chemotaxis. Science 2003, 299(5615):2054-2058. Xu LL, Stackhouse BG, Florence K, Zhang W, Shanmugam N, Sesterhenn IA, Zou Z, Srikantan V, Augustus M, Roschke V et al: PSGR, a novel prostate-specific gene with homology to a G protein-coupled receptor, is overexpressed in prostate cancer. Cancer Res 2000, 60(23):6568-6572. Weber M, Pehl U, Breer H, Strotmann J: Olfactory receptor expressed in ganglia of the autonomic nervous system. Journal of neuroscience research 2002, 68(2):176-184. Raming K, Konzelmann S, Breer H: Identification of a novel G-protein coupled receptor expressed in distinct brain regions and a defined olfactory zone. Receptors Channels 1998, 6(2):141-151. Conzelmann S, Levai O, Bode B, Eisel U, Raming K, Breer H, Strotmann J: A novel brain receptor is expressed in a distinct population of olfactory sensory neurons. Eur J Neurosci 2000, 12(11):3926-3934. Otaki JM, Yamamoto H, Firestein S: Odorant receptor expression in the mouse cerebral cortex. Journal of neurobiology 2004, 58(3):315-327. Itakura S, Ohno K, Ueki T, Sato K, Kanayama N: Expression of Golf in the rat placenta: Possible implication in olfactory receptor transduction. Placenta 2006, 27(1):103-108. Pluznick JL, Zou DJ, Zhang X, Yan Q, Rodriguez-Gil DJ, Eisner C, Wells E, Greer CA, Wang T, Firestein S et al: Functional expression of the olfactory signaling system in the kidney. Proc Natl Acad Sci U S A 2009, 106(6):2059-2064. Gaudin JC, Breuils L, Haertle T: New GPCRs from a human lingual cDNA library. Chem Senses 2001, 26(9):1157-1166. 137 VI Literaturverzeichnis 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. Durzynski L, Gaudin JC, Myga M, Szydlowski J, Gozdzicka-Jozefiak A, Haertle T: Olfactory-like receptor cDNAs are present in human lingual cDNA libraries. Biochem Biophys Res Commun 2005, 333(1):264-272. Schuwald AM, Noldner M, Wilmes T, Klugbauer N, Leuner K, Muller WE: Lavender oil-potent anxiolytic properties via modulating voltage dependent calcium channels. PLoS One 2013, 8(4):e59998. Buchbauer G, Jirovetz L, Jager W, Dietrich H, Plank C: Aromatherapy: evidence for sedative effects of the essential oil of lavender after inhalation. Z Naturforsch C 1991, 46(1112):1067-1072. Kuroda K, Inoue N, Ito Y, Kubota K, Sugimoto A, Kakuda T, Fushiki T: Sedative effects of the jasmine tea odor and (R)-(-)-linalool, one of its major odor components, on autonomic nerve activity and mood states. Eur J Appl Physiol 2005, 95(2-3):107-114. Heuberger E, Redhammer S, Buchbauer G: Transdermal absorption of (-)-linalool induces autonomic deactivation but has no impact on ratings of well-being in humans. Neuropsychopharmacology 2004, 29(10):1925-1932. Hongratanaworakit T: Stimulating effect of aromatherapy massage with jasmine oil. Nat Prod Commun 2010, 5(1):157-162. Fukada M, Kano E, Miyoshi M, Komaki R, Watanabe T: Effect of "rose essential oil" inhalation on stress-induced skin-barrier disruption in rats and humans. Chem Senses 2012, 37(4):347-356. Sayorwan W, Ruangrungsi N, Piriyapunyporn T, Hongratanaworakit T, Kotchabhakdi N, Siripornpanich V: Effects of inhaled rosemary oil on subjective feelings and activities of the nervous system. Sci Pharm 2013, 81(2):531-542. Guzman-Gutierrez SL, Gomez-Cansino R, Garcia-Zebadua JC, Jimenez-Perez NC, Reyes-Chilpa R: Antidepressant activity of Litsea glaucescens essential oil: identification of beta-pinene and linalool as active principles. J Ethnopharmacol 2012, 143(2):673-679. Kiecolt-Glaser JK, Graham JE, Malarkey WB, Porter K, Lemeshow S, Glaser R: Olfactory influences on mood and autonomic, endocrine, and immune function. Psychoneuroendocrinology 2008, 33(3):328-339. Louis M, Kowalski SD: Use of aromatherapy with hospice patients to decrease pain, anxiety, and depression and to promote an increased sense of well-being. The American journal of hospice & palliative care 2002, 19(6):381-386. Herz RS: Emotion experienced during encoding enhances odor retrieval cue effectiveness. The American Journal of Psychology 1997, 110(4):489–505. Shimizu K, Gyokusen M, Kitamura S, Kawabe T, Kozaki T, Ishibashi K, Izumi R, Mizunoya W, Ohnuki K, Kondo R: Essential oil of lavender inhibited the decreased attention during a long-term task in humans. Bioscience, biotechnology, and biochemistry 2008, 72(7):19441947. Takahashi M, Satou T, Ohashi M, Hayashi S, Sadamoto K, Koike K: Interspecies comparison of chemical composition and anxiolytic-like effects of lavender oils upon inhalation. Nat Prod Commun 2011, 6(11):1769-1774. Umezu T, Nagano K, Ito H, Kosakai K, Sakaniwa M, Morita M: Anticonflict effects of lavender oil and identification of its active constituents. Pharmacology, biochemistry, and behavior 2006, 85(4):713-721. Hoferl M, Krist S, Buchbauer G: Chirality influences the effects of linalool on physiological parameters of stress. Planta Med 2006, 72(13):1188-1192. Nakamura A, Fujiwara S, Matsumoto I, Abe K: Stress repression in restrained rats by (R)-(-)linalool inhalation and gene expression profiling of their whole blood cells. J Agric Food Chem 2009, 57(12):5480-5485. Hongratanaworakit T: Relaxing effect of rose oil on humans. Nat Prod Commun 2009, 4(2):291-296. 138 VI Literaturverzeichnis 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. Altemus M, Rao B, Dhabhar FS, Ding W, Granstein RD: Stress-induced changes in skin barrier function in healthy women. J Invest Dermatol 2001, 117(2):309-317. Garg A, Chren MM, Sands LP, Matsui MS, Marenus KD, Feingold KR, Elias PM: Psychological stress perturbs epidermal permeability barrier homeostasis: implications for the pathogenesis of stress-associated skin disorders. Arch Dermatol 2001, 137(1):53-59. Denda M, Tsuchiya T, Elias PM, Feingold KR: Stress alters cutaneous permeability barrier homeostasis. Am J Physiol Regul Integr Comp Physiol 2000, 278(2):R367-372. Denda M, Tsuchiya T, Shoji K, Tanida M: Odorant inhalation affects skin barrier homeostasis in mice and humans. Br J Dermatol 2000, 142(5):1007-1010. Alter im Wandel. Ältere Menschen in Deutschland und der EU. In: Statistisches Bundesamt. Edited by Bundesamt S. Wiesbaden; 2012. Doty RL, Shaman P, Applebaum SL, Giberson R, Siksorski L, Rosenberg L: Smell identification ability: changes with age. Science 1984, 226(4681):1441-1443. Hummel T, Kobal G, Gudziol H, Mackay-Sim A: Normative data for the "Sniffin' Sticks" including tests of odor identification, odor discrimination, and olfactory thresholds: an upgrade based on a group of more than 3,000 subjects. Eur Arch Otorhinolaryngol 2007, 264(3):237-243. Murphy C, Schubert CR, Cruickshanks KJ, Klein BE, Klein R, Nondahl DM: Prevalence of olfactory impairment in older adults. Jama 2002, 288(18):2307-2312. Deems DA, Doty RL, Settle RG, Moore-Gillon V, Shaman P, Mester AF, Kimmelman CP, Brightman VJ, Snow JB, Jr.: Smell and taste disorders, a study of 750 patients from the University of Pennsylvania Smell and Taste Center. Arch Otolaryngol Head Neck Surg 1991, 117(5):519-528. Knecht M, Huttenbrink KB, Hummel T: [Smell and taste disorders]. Schweiz Med Wochenschr 1999, 129(27-28):1039-1046. Doty RL: Clinical studies of olfaction. Chemical senses 2005, 30 Suppl 1:i207-209. Doty RL, Kamath V: The influences of age on olfaction: a review. Front Psychol 2014, 5:20. Boss GR, Seegmiller JE: Age-related physiological changes and their clinical significance. West J Med 1981, 135(6):434-440. Makrantonaki E, Zouboulis CC: Pathomechanisms of Endogenously Aged Skin. In: Textbook of Aging Skin. Edited by Farage MA, Miller KW, Maibach H. Berlin; Heidelberg: Springer; 2010: 93-99. Puizina-Ivic N: Skin aging. Acta Dermatovenerol Alp Pannonica Adriat 2008, 17(2):47-54. Holtkotter O, Schlotmann K, Hofheinz H, Olbrisch RR, Petersohn D: Unveiling the molecular basis of intrinsic skin aging(1). Int J Cosmet Sci 2005, 27(5):263-269. Kohl E, Landthaler M, Szeimies RM: Skin aging. Hautarzt 2009, 60(11):917-933; quiz 934. Schürer N, Kresken J: Die trockene Haut. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH; 2000. Bergfeld WF: The aging skin. International journal of fertility and women's medicine 1997, 42(2):57-66. Farage MA, Miller KW, Elsner P, Maibach HI: Intrinsic and extrinsic factors in skin ageing: a review. Int J Cosmet Sci 2008, 30(2):87-95. Blaak J, Wohlfart R, Schurer NY: Treatment of Aged Skin with a pH 4 Skin Care Product Normalizes Increased Skin Surface pH and Improves Barrier Function: Results of a Pilot Study. Journal of Cosmetics, Dermatological Sciences and Applications 2011, 1:50-58. Knoblich H, Scharf A, Schubert B: Marketing mit Duft, 4 edn. München; Wien: R. Oldenbourg; 2003. Ohloff G: Düfte. Signale der Gefühlswelt. Zürich: Helvetica Chimica Acta, Wiley-VCH; 2004. Herz R: Weil ich dich riechen kann. Der fünfte Sinn und sein Geheimnis. München: Herbig; 2009. Zald DH, Pardo JV: Emotion, olfaction, and the human amygdala: amygdala activation during aversive olfactory stimulation. Proc Natl Acad Sci U S A 1997, 94(8):4119-4124. 139 VI Literaturverzeichnis 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78. 79. 80. 81. 82. 83. 84. 85. 86. Savic I, Gulyas B: PET shows that odors are processed both ipsilaterally and contralaterally to the stimulated nostril. Neuroreport 2000, 11(13):2861-2866. Savic I, Berglund H, Gulyas B, Roland P: Smelling of odorous sex hormone-like compounds causes sex-differentiated hypothalamic activations in humans. Neuron 2001, 31(4):661-668. Adolphs R, Tranel D, Damasio H, Damasio A: Impaired recognition of emotion in facial expressions following bilateral damage to the human amygdala. Nature 1994, 372(6507):669-672. Adolphs R, Tranel D, Damasio H, Damasio AR: Fear and the human amygdala. The Journal of neuroscience : the official journal of the Society for Neuroscience 1995, 15(9):5879-5891. Morris JS, Friston KJ, Buchel C, Frith CD, Young AW, Calder AJ, Dolan RJ: A neuromodulatory role for the human amygdala in processing emotional facial expressions. Brain : a journal of neurology 1998, 121 ( Pt 1):47-57. Jellinek P: Die psychologischen Grundlagen der Parfümerie, 3 edn. Heidelberg: Dr. Alfred Hüthig Verlag; 1973. Olfaktorisch. In: Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden. 21 edn. Leipzig; Mannheim: F.A. Brockhaus; 2006: 308. Riechstoff. In: Duden - Das Wörterbuch chemischer Fachausdrücke [CD-ROM]. Mannheim: Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG; 2003. Moll KJ, Moll M: Anatomie, 18 edn. München; Jena: Elsevier Urban & Fischer; 2006. Mücke W, Lemmen C: Duft und Geruch. Wirkungen und gesundheitliche Bedeutung von Geruchsstoffen. Heidelberg; München; Landsberg; Frechen; Hamburg; 2010. Radlanski RJ, Wesker KH: Das Gesicht. Bildatlas klinische Anatomie. Berlin: KVMMedizinverlag; 2012. Hatt H: Geruch. In: Neuro- und Sinnesphysiologie. Edited by Schmidt RF, Schaible H-G, 5 edn. Heidelberg: Springer Medizin Verlag; 2006: 340-351. Schünke M, Schulte E, Schuhmacher U: Prometheus. Kopf und Neuroanatomie. Stuttgart; New York: Georg Thieme Verlag; 2006. Prinz zu Waldeck C, Frings S: Wie wir riechen, was wir riechen. Die molekularen Grundlagen der Geruchswahrnehmung. Biol Unserer Zeit 2005, 35(5):302-310. Wabner D: Duftstoffe. In: Kosmetische Dermatologie. Edited by Worret W-I, Gehring W, 2 edn. Heidelberg: Springer Medizin Verlag; 2008: 113-120. Wabner D, Beier C: Aromatherapie. Grundlagen - Wirkprinzipien - Praxis, 2 edn. München: Urban & Fischer; 2012. Albrecht J, Wiesmann M: The human olfactory system. Anatomy and physiology. Nervenarzt 2006, 77(8):931-939. Draguhn A: Geschmack und Geruch. In: Physiologie. Edited by Klinke R, Pape H-C, Silbernagl S, 5 edn. Stuttgart; New York: Georg Thieme Verlag; 2005: 713-726. Legrum W: Riechstoffe, zwischen Gestank und Duft. Vorkommen, Eigenschaften und Anwendung von Riechstoffen und deren Gemischen, 1 edn. Wiesbaden: Vieweg+Teubner; 2011. Hummel T, Livermore A: Intranasal chemosensory function of the trigeminal nerve and aspects of its relation to olfaction. Int Arch Occup Environ Health 2002, 75(5):305-313. Doty RL, Brugger WE, Jurs PC, Orndorff MA, Snyder PJ, Lowry LD: Intranasal trigeminal stimulation from odorous volatiles: psychometric responses from anosmic and normal humans. Physiol Behav 1978, 20(2):175-185. Hummel T, Futschik T, Frasnelli J, Huttenbrink KB: Effects of olfactory function, age, and gender on trigeminally mediated sensations: a study based on the lateralization of chemosensory stimuli. Toxicol Lett 2003, 140-141:273-280. Hedonik. In: Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden. vol. 12, 21 edn. Leipzig; Mannheim: F.A. Brockhaus 2006: 178. Mennella JA, Garcia PL: Children's hedonic response to the smell of alcohol: effects of parental drinking habits. Alcohol Clin Exp Res 2000, 24(8):1167-1171. 140 VI Literaturverzeichnis 87. 88. 89. 90. 91. 92. 93. 94. 95. 96. 97. 98. 99. 100. 101. 102. 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. 110. 111. Forestell CA, Mennella JA: Children's hedonic judgments of cigarette smoke odor: effects of parental smoking and maternal mood. Psychol Addict Behav 2005, 19(4):423-432. Hatt H, Dee R: Niemand riecht so gut wie du. Die geheimen Botschaften der Düfte. München; Zürich: Piper Verlag; 2010. Ayabe-Kanamura S, Schicker I, Laska M, Hudson R, Distel H, Kobayakawa T, Saito S: Differences in perception of everyday odors: a Japanese-German cross-cultural study. Chem Senses 1998, 23(1):31-38. Penn DJ, Oberzaucher E, Grammer K, Fischer G, Soini HA, Wiesler D, Novotny MV, Dixon SJ, Xu Y, Brereton RG: Individual and gender fingerprints in human body odour. J R Soc Interface 2007, 4(13):331-340. Roberts SC, Gosling LM, Spector TD, Miller P, Penn DJ, Petrie M: Body odor similarity in noncohabiting twins. Chem Senses 2005, 30(8):651-656. Cernoch JM, Porter RH: Recognition of maternal axillary odors by infants. Child Dev 1985, 56(6):1593-1598. Porter RH: Olfaction and human kin recognition. Genetica 1998, 104(3):259-263. Havlicek J, Lenochova P: The effect of meat consumption on body odor attractiveness. Chem Senses 2006, 31(8):747-752. Witt M, Hansen A: Strukturelle und funktionelle Grundlagen des Riechens. In: Riech- und Schmeckstörungen. Edited by Hummel T, Welge-Lussen A. Stuttgart; New York: Georg Thieme; 2009: 11-26. Damm M, Temmel A, Welge-Lussen A, Eckel HE, Kreft MP, Klussmann JP, Gudziol H, Huttenbrink KB, Hummel T: Riechstörungen. Epidemiologie und Therapie in Deutschland, Österreich und der Schweiz. HNO 2004(52):112-120. Spielman AI: Chemosensory function and dysfunction. Crit Rev Oral Biol Med 1998, 9(3):267291. Burkert S, Haberland E-J, Gudziol H: Riech- und Schmeckstörungen. Nur eingeschränkt genießen. HNO Nachrichten 2005(4):22-25. Hüttenbrink KB: Klinik von Riech- und Schmeckstörungen. In: Klinik der menschlichen Sinne. Edited by Stoll W. Wien; New York: Springer; 2008: 33-42. AWMF: Leitlinie: Riechstörungen. In. Düsseldort; 2009. Briner HR: Störung des Geruchssinnes. HNO-Nachrichten 2002(4):20-24. Klimek L, Moll B, Kobal G: Riech- und Schmeckvermögen im Alter. Dt Ärztebl 2000, 97(14):A911-918. Welge-Lussen A, Wolfensberger M: Olfactory disorders following upper respiratory tract infections. Adv Otorhinolaryngol 2006, 63:125-132. Steinbach S, Staudenmaier R, Hummel T, Arnold W: [Loss of olfaction with aging: a frequent disorder receiving little attention]. Z Gerontol Geriatr 2008, 41(5):394-402. Hüttenbrink KB, Hummel T, Berg D, Gasser T, Hähner A: Olfactory dysfunction: common in later life and early warning of neurodegenrative disease. Dt Ärztebl 2013, 110(1-2):1-10. Hawkes C: Olfaction in neurodegenerative disorder. Adv Otorhinolaryngol 2006, 63:133-151. Doty RL, Reyes PF, Gregor T: Presence of both odor identification and detection deficits in Alzheimer's disease. Brain Res Bull 1987, 18(5):597-600. Hawkes CH, Shephard BC, Daniel SE: Olfactory dysfunction in Parkinson's disease. J Neurol Neurosurg Psychiatry 1997, 62(5):436-446. Meisami E, Mikhail L, Baim D, Bhatnagar KP: Human olfactory bulb: aging of glomeruli and mitral cells and a search for the accessory olfactory bulb. Ann N Y Acad Sci 1998, 855:708715. Duffy VB, Cain WS, Ferris AM: Measurement of sensitivity to olfactory flavor: application in a study of aging and dentures. Chem Senses 1999, 24(6):671-677. Dunn C, Sleep J, Collett D: Sensing an improvement: an experimental study to evaluate the use of aromatherapy, massage and periods of rest in an intensive care unit. Journal of advanced nursing 1995, 21(1):34-40. 141 VI Literaturverzeichnis 112. 113. 114. 115. 116. 117. 118. 119. 120. 121. 122. 123. 124. 125. 126. 127. 128. 129. 130. 131. Temmel AF, Quint C, Schickinger-Fischer B, Klimek L, Stoller E, Hummel T: Characteristics of olfactory disorders in relation to major causes of olfactory loss. Arch Otolaryngol Head Neck Surg 2002, 128(6):635-641. Duffy VB, Backstrand JR, Ferris AM: Olfactory dysfunction and related nutritional risk in free-living, elderly women. J Am Diet Assoc 1995, 95(8):879-884; quiz 885-876. Santos DV, Reiter ER, DiNardo LJ, Costanzo RM: Hazardous events associated with impaired olfactory function. Arch Otolaryngol Head Neck Surg 2004, 130(3):317-319. Moll I: Unsere dynamische Haut. In: Dermatologie. Edited by Moll I, 6 edn. Stuttgart: Georg Thieme; 2005: 2-15. Schürer NY, Luitgard GW: Bildatlas Peeling: Grundlagen | Praxis | Indikationen, 1 edn. Berlin: KVM - Der Medizinverlag; 2011. Fritsch P: Dermatologie und Venerologie. Lehrbuch und Atlas. Berlin; Heidelberg: Springer; 2004. What Is The Skin Barrier, And Why Does It Matter? [http://eliasandwilliams.com/skinbarrier/] Elias PM: Epidermal lipids, barrier function, and desquamation. J Invest Dermatol 1983, 80 Suppl:44s-49s. Segre JA: Epidermal barrier formation and recovery in skin disorders. J Clin Invest 2006, 116(5):1150-1158. Demerjian M, Crumrine DA, Milstone LM, Williams ML, Elias PM: Barrier dysfunction and pathogenesis of neutral lipid storage disease with ichthyosis (Chanarin-Dorfman syndrome). J Invest Dermatol 2006, 126(9):2032-2038. Sator PG, Schmidt JB, Honigsmann H: Comparison of epidermal hydration and skin surface lipids in healthy individuals and in patients with atopic dermatitis. J Am Acad Dermatol 2003, 48(3):352-358. Leung DY, Boguniewicz M, Howell MD, Nomura I, Hamid QA: New insights into atopic dermatitis. J Clin Invest 2004, 113(5):651-657. Barco D, Gimenez-Arnau A: [Xerosis: a dysfunction of the epidermal barrier]. Actas Dermosifiliogr 2008, 99(9):671-682. Denda M, Tsuchiya T, Hosoi J, Koyama J: Immobilization-induced and crowded environment-induced stress delay barrier recovery in murine skin. Br J Dermatol 1998, 138(5):780-785. Muizzuddin N, Matsui MS, Marenus KD, Maes DH: Impact of stress of marital dissolution on skin barrier recovery: tape stripping and measurement of trans-epidermal water loss (TEWL). Skin Res Technol 2003, 9(1):34-38. Fluhr JW, Feingold KR, Elias PM: Transepidermal water loss reflects permeability barrier status: validation in human and rodent in vivo and ex vivo models. Exp Dermatol 2006, 15(7):483-492. Levin J, Maibach H: The correlation between transepidermal water loss and percutaneous absorption: an overview. J Control Release 2005, 103(2):291-299. Schieke S, Stege H, Kurten V, Grether-Beck S, Sies H, Krutmann J: Infrared-A radiationinduced matrix metalloproteinase 1 expression is mediated through extracellular signalregulated kinase 1/2 activation in human dermal fibroblasts. J Invest Dermatol 2002, 119(6):1323-1329. Schroeder P, Lademann J, Darvin ME, Stege H, Marks C, Bruhnke S, Krutmann J: Infrared radiation-induced matrix metalloproteinase in human skin: implications for protection. J Invest Dermatol 2008, 128(10):2491-2497. Krutmann J, Schröder P, Morita A: Molekulare Mechanismen der Hautalterung durch UVStrahlung und andere exogene Noxen. In: Hautalterung Grundlagen, Prävention, Therapie. Edited by Krutmann J, Diepgen T, Billmann-Krutmann C, 2 edn. Heidelberg: Springer Medizin; 2008: 23-35. 142 VI Literaturverzeichnis 132. 133. 134. 135. 136. 137. 138. 139. 140. 141. 142. 143. 144. 145. 146. 147. 148. 149. 150. 151. 152. 153. Berneburg M: Intrinsische und extrinsische Hautalterung. In: Hautalterung Grundlagen, Prävention, Therapie. Edited by Krutmann J, Diepgen T, Billmann-Krutmann C, 2 edn. Heidelberg: Springer Medizin; 2008: 13-22. Kerscher M, Williams S, Effendy I: Physiologie der Hautalterung. In: Haut und Alter. Edited by Effendy I, Kerscher M. Stuttgart; New York: Georg Thieme; 2005: 3-10. Gilchrest BA: In vitro assessment of keratinocyte aging. J Invest Dermatol 1983, 81(1 Suppl):184s-189s. Makrantonaki E, Eckardt R, Steinhagen-Thiessen E, Gschnell M, Zouboulis CC: [Skin aging]. MMW Fortschr Med 2013, 155 Spec No 2:50-54; quiz 55. Brincat M, Moniz CF, Studd JW, Darby AJ, Magos A, Cooper D: Sex hormones and skin collagen content in postmenopausal women. British medical journal 1983, 287(6402):13371338. Callens A, Vaillant L, Lecomte P, Berson M, Gall Y, Lorette G: Does hormonal skin aging exist? A study of the influence of different hormone therapy regimens on the skin of postmenopausal women using non-invasive measurement techniques. Dermatology 1996, 193(4):289-294. Hornstein OP: Funktionen, Strukturprinzipien und Chronobiologie des Organsystems Haut. In: Hautkrankheiten und Hautpflege im Alter. Edited by Hornstein OP. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH; 2002: 1-26. Kadunce DP, Burr R, Gress R, Kanner R, Lyon JL, Zone JJ: Cigarette smoking: risk factor for premature facial wrinkling. Annals of internal medicine 1991, 114(10):840-844. Ernster VL, Grady D, Miike R, Black D, Selby J, Kerlikowske K: Facial wrinkling in men and women, by smoking status. American journal of public health 1995, 85(1):78-82. Leow YH, Maibach HI: Cigarette smoking, cutaneous vasculature, and tissue oxygen. Clinics in dermatology 1998, 16(5):579-584. Yin L, Morita A, Tsuji T: Skin aging induced by ultraviolet exposure and tobacco smoking: evidence from epidemiological and molecular studies. Photodermatology, photoimmunology & photomedicine 2001, 17(4):178-183. Fulton JE, Jr., Gaminchi F: Sleep lines. Dermatol Surg 1999, 25(1):59-62. Sarifakioglu N, Terzioglu A, Ates L, Aslan G: A new phenomenon: "sleep lines" on the face. Scandinavian journal of plastic and reconstructive surgery and hand surgery / Nordisk plastikkirurgisk forening [and] Nordisk klubb for handkirurgi 2004, 38(4):244-247. Sharifian A, Farahani S, Pasalar P, Gharavi M, Aminian O: Shift work as an oxidative stressor. Journal of circadian rhythms 2005, 3:15. Weber SU, Han N, Packer L: Ozone: an emerging oxidative stressor to skin. Current problems in dermatology 2001, 29:52-61. Fisher GJ, Wang ZQ, Datta SC, Varani J, Kang S, Voorhees JJ: Pathophysiology of premature skin aging induced by ultraviolet light. N Engl J Med 1997, 337(20):1419-1428. Ichibori R, Fujiwara T, Tanigawa T, Kanazawa S, Shingaki K, Torii K, Tomita K, Yano K, Osaka Twin Research G, Sakai Y et al: Objective assessment of facial skin aging and the associated environmental factors in Japanese monozygotic twins. Journal of cosmetic dermatology 2014, 13(2):158-163. Rogers J, Harding C, Mayo A, Banks J, Rawlings A: Stratum corneum lipids: the effect of ageing and the seasons. Arch Dermatol Res 1996, 288(12):765-770. Beauregard S, Gilchrest BA: A survey of skin problems and skin care regimens in the elderly. Arch Dermatol 1987, 123(12):1638-1643. Fitzpatrick TB: The validity and practicality of sun-reactive skin types I through VI. Arch Dermatol 1988, 124(6):869-871. Baltes P: Das hohe Alter. Mehr Bürde oder Würde. In. Berlin: fundiert. Das Wissenschaftsmagazin der freien Universität Berlin; 2004. Wilkening F, Freund AM, Martin M: Entwicklungspsychologie. Weinheim; Basel: Beltz Verlag; 2009. 143 VI Literaturverzeichnis 154. 155. 156. 157. 158. 159. 160. 161. 162. 163. 164. 165. 166. 167. 168. 169. 170. 171. 172. 173. 174. 175. 176. 177. Oeppen J, Vaupel JW: Demography. Broken limits to life expectancy. Science 2002, 296(5570):1029-1031. Demografischer Wandel. Hochaltrigkeit wird ein Massenphänomen [http://www.demografieportal.de/SharedDocs/Informieren/DE/Statistiken/Deutschland/Bevoelkerungspyramide.htm l] Scientific Use File Deutscher Alterssurvey (SUF DEAS) 2.0 [http://www.dza.de/fdz/deutscher-alterssurvey/deas-dokumentation/doi-deas/doi105156deas2008m002.html] Haustein T, Mischke J: Im Blickpunkt: Ältere Menschen in Deutschland und der EU. Wiesbaden: Statistisches Bundesamt; 2011. Ohloff G: Riechstoffe und Geruchssinn. Die molekulare Welt der Düfte. Berlin; Heidelberg; New York: Springer; 1990. Schön M, Hübner R: Geruch - Messung und Beseitigung. Würzburg: Vogel Business Media 1996. Martinetz D, Hartwig R: Taschenbuch der Riechstoffe. Ein Lexikon von A - Z, 1 edn. Thun und Frankfurt am Main: Verlag Harri Deutsch; 1998. Morris ET: Düfte. Die Kulturgeschichte des Parfums. Düsseldorf: Patmos; 2006. DVRH: Fragen und Antworten zu Riechstoffen (Duftstoffen). In.: Deutscher Verband der Riechstoff-Hersteller e.V.; 2012. Schwedt G: Betörende Düfte, sinnliche Aromen. Weinheim: Wiley-VHC; 2008. DVRH: Ätherische Öle. In.: Deutscher Verband der Riechstoff-Hersteller e.V.; 2008. Steflitsch W: Einführung in die Welt der ätherischen Öle. In: Aromatherapie in Wissenschaft und Praxis. Edited by Steflitsch W, Wolz D, Buchbauer G. Wiggensbach: Stadelmann; 2013: 314. Destillat. In: Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden. vol. 6, 21 edn. Leipzig; Mannheim: F.A. Brockhaus; 2006. Natürliche aromatische Rohstoffe – Vokabular. In. Edited by V. DDIfNe, vol. ISO/DIS 9235:2012. Berlin; 2012. Sticher O: Ätherische Öle und Drogen, die ätherische Öle enthalten. In: Pharmakognosie Phytopharmazie. Edited by Hänsel R, Sticher O, 8 edn. Heidelberg: Springer Medizin Verlag; 2007: 1025-1135. Expression. In: Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden. vol. 8, 21 edn. Leipzig; Mannheim: F.A. Brockhaus; 2006. Lis-Balchin M: Aromatherapy Science. A guide for healthcare professionals. London; Chicago: Pharmaceutical Press; 2006. Kormophyten - Höhere Pflanzen. In: Lexikon der Biologie (Online). Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag; 1999. Pflanzen - niedere Pflanzen. In: Lexikon der Biologie (Online). Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag; 1999. Lis-Balchin M, Deans SG: Bioactivity of selected plant essential oils against Listeria monocytogenes. Journal of applied microbiology 1997, 82(6):759-762. Ozkan G, Baydar H, Erbas S: The influence of harvest time on essential oil composition, phenolic constituents and antioxidant properties of Turkish oregano (Origanum onites L.). Journal of the science of food and agriculture 2010, 90(2):205-209. Schmitt B, Schulz H, Storsberg J, Keusgen M: Chemical characterization of Allium ursinum L. depending on harvesting time. J Agric Food Chem 2005, 53(18):7288-7294. Usano-Alemany J, Pala-Paul J, Rodriguez MS, Herraiz-Penalver D: Chemical description and essential oil yield variability of different accessions of Salvia lavandulifolia. Nat Prod Commun 2014, 9(2):273-276. Buchbauer G: [On the biological properties of fragrance compounds and essential oils]. Wien Med Wochenschr 2004, 154(21-22):539-547. 144 VI Literaturverzeichnis 178. 179. 180. 181. 182. 183. 184. 185. 186. 187. 188. 189. 190. 191. 192. 193. 194. 195. 196. Extraktion. In: Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden. vol. 8, 21 edn. Leipzig; Mannheim: F.A. Brockhaus; 2006. Schilcher H, Kammerer S, Wegener T: Leitfaden der Phytotherapie, 4 edn: Elsevier, Urban & Fischer; 2010. Angelucci FL, Silva VV, Dal Pizzol C, Spir LG, Praes CE, Maibach H: Physiological effect of olfactory stimuli inhalation in humans: an overview. Int J Cosmet Sci 2014, 36(2):117-123. Aridogan BC, Baydar H, Kaya S, Demirci M, Ozbasar D, Mumcu E: Antimicrobial activity and chemical composition of some essential oils. Archives of pharmacal research 2002, 25(6):860-864. Janssen AM, Scheffer JJ, Baerheim Svendsen A: Antimicrobial activity of essential oils: a 1976-1986 literature review. Aspects of the test methods. Planta Med 1987, 53(5):395-398. Biondi D, Cianci P, Gerad C, Ruberto G: Antimicrobial Activity and Chemical Composition of Essential Oils from Sicilian Aromatic Plants Falvour and Fragrance Journal 1993, 8(6):331337 D'Auria FD, Tecca M, Strippoli V, Salvatore G, Battinelli L, Mazzanti G: Antifungal activity of Lavandula angustifolia essential oil against Candida albicans yeast and mycelial form. Medical mycology 2005, 43(5):391-396. Vagi E, Simandi B, Suhajda A, Hethelyi E: Essential oil composition and antimicrobial activity of Origanum majorana L. extracts obtained with ethyl alcohol and supercritical carbon dioxide. Food Research International 2005(38):51-57. Hammer KA, Carson CF, Riley TV: Antimicrobial activity of essential oils and other plant extracts. Journal of applied microbiology 1999, 86(6):985-990. Kazarinova N, Tkachenko K, Shurgaja A: Essential Oils of Origanum Vulgare L. and Origanum Tyttanthum Gontsch. as the Remedy of Struggle against Intrahospital Infections. Novosibirsk: Novosibirsk Institute of Organic Chemistry; 1998. Minami M, Kita M, Nakaya T, Yamamoto T, Kuriyama H, Imanishi J: The inhibitory effect of essential oils on herpes simplex virus type-1 replication in vitro. Microbiology and immunology 2003, 47(9):681-684. Garozzo A, Timpanaro R, Bisignano B, Furneri PM, Bisignano G, Castro A: In vitro antiviral activity of Melaleuca alternifolia essential oil. Lett Appl Microbiol 2009, 49(6):806-808. Koch C, Reichling J, Schneele J, Schnitzler P: Inhibitory effect of essential oils against herpes simplex virus type 2. Phytomedicine : international journal of phytotherapy and phytopharmacology 2008, 15(1-2):71-78. Schnitzler P, Schuhmacher A, Astani A, Reichling J: Melissa officinalis oil affects infectivity of enveloped herpesviruses. Phytomedicine : international journal of phytotherapy and phytopharmacology 2008, 15(9):734-740. Schuhmacher A, Reichling J, Schnitzler P: Virucidal effect of peppermint oil on the enveloped viruses herpes simplex virus type 1 and type 2 in vitro. Phytomedicine : international journal of phytotherapy and phytopharmacology 2003, 10(6-7):504-510. Astani A, Reichling J, Schnitzler P: Melissa officinalis extract inhibits attachment of herpes simplex virus in vitro. Chemotherapy 2012, 58(1):70-77. Fernandez LF, Palomino OM, Frutos G: Effectiveness of Rosmarinus officinalis essential oil as antihypotensive agent in primary hypotensive patients and its influence on health-related quality of life. J Ethnopharmacol 2014, 151(1):509-516. Misharina TA, Samusenko AL: [Antioxidant properties of essential oils from lemon, grapefruit, coriander, clove, and their mixtures]. Prikladnaia biokhimiia i mikrobiologiia 2008, 44(4):482-486. Chaieb K, Zmantar T, Ksouri R, Hajlaoui H, Mahdouani K, Abdelly C, Bakhrouf A: Antioxidant properties of the essential oil of Eugenia caryophyllata and its antifungal activity against a large number of clinical Candida species. Mycoses 2007, 50(5):403-406. 145 VI Literaturverzeichnis 197. 198. 199. 200. 201. 202. 203. 204. 205. 206. 207. 208. 209. 210. 211. 212. 213. 214. da Silva NA, da Silva JK, Andrade EH, Carreira LM, Sousa PJ, Maia JG: Essential oil composition and antioxidant capacity of Lippia schomburgkiana. Nat Prod Commun 2009, 4(9):1281-1286. Rezvani ME, Roohbakhsh A, Mosaddegh MH, Esmailidehaj M, Khaloobagheri F, Esmaeili H: Anticonvulsant and depressant effects of aqueous extracts of Carum copticum seeds in male rats. Epilepsy & behavior : E&B 2011, 22(2):220-225. Mandegary A, Arab-Nozari M, Ramiar H, Sharififar F: Anticonvulsant activity of the essential oil and methanolic extract of Bunium persicum (Boiss). B. Fedtsch. J Ethnopharmacol 2012, 140(2):447-451. Mandegary A, Sharififar F, Abdar M: Anticonvulsant effect of the essential oil and methanolic extracts of Zataria multiflora Boiss. Central nervous system agents in medicinal chemistry 2013, 13(2):93-97. Karimzadeh F, Hosseini M, Mangeng D, Alavi H, Hassanzadeh GR, Bayat M, Jafarian M, Kazemi H, Gorji A: Anticonvulsant and neuroprotective effects of Pimpinella anisum in rat brain. BMC complementary and alternative medicine 2012, 12:76. Forster HB, Niklas H, Lutz S: Antispasmodic effects of some medicinal plants. Planta Med 1980, 40(4):309-319. Lis-Balchin M, Hart S, Wan Hang Lo B: Jasmine absolute (Jasminum grandiflora L.) and its mode of action on guinea-pig ileum in vitro. Phytother Res 2002, 16(5):437-439. Diego MA, Jones NA, Field T, Hernandez-Reif M, Schanberg S, Kuhn C, McAdam V, Galamaga R, Galamaga M: Aromatherapy positively affects mood, EEG patterns of alertness and math computations. Int J Neurosci 1998, 96(3-4):217-224. Buchbauer G, Jirovetz L, Jager W, Plank C, Dietrich H: Fragrance compounds and essential oils with sedative effects upon inhalation. J Pharm Sci 1993, 82(6):660-664. Imanishi J, Kuriyama H, Shigemori I, Watanabe S, Aihara Y, Kita M, Sawai K, Nakajima H, Yoshida N, Kunisawa M et al: Anxiolytic effect of aromatherapy massage in patients with breast cancer. Evidence-based complementary and alternative medicine : eCAM 2009, 6(1):123-128. Wagner H, Proksch A, Vollmar A, Kreutzkamp B, Bauer J: In-vitro-Phagozytose-Stimulierung durch isolierte Pflanzenstoffe gemessen im Phagozytose-Chemolumineszenz-(CL)-Modell. Planta Medica 1985, 51(2):139-144. Spero NC, Gonzalez YI, Scialdone MA, Hallahan DL: Repellency of hydrogenated catmint oil formulations to black flies and mosquitoes in the field. Journal of medical entomology 2008, 45(6):1080-1086. Rajkumar S, Jebanesan A: Repellent activity of selected plant essential oils against the malarial fever mosquito Anopheles stephensi. Tropical biomedicine 2007, 24(2):71-75. Thavara U, Tawatsin A, Bhakdeenuan P, Wongsinkongman P, Boonruad T, Bansiddhi J, Chavalittumrong P, Komalamisra N, Siriyasatien P, Mulla MS: Repellent activity of essential oils against cockroaches (Dictyoptera: Blattidae, Blattellidae, and Blaberidae) in Thailand. The Southeast Asian journal of tropical medicine and public health 2007, 38(4):663-673. Buchbauer G: Aromatherapie: Auch naturwissenschaftlich betrachtet. In: Aromatherapie in Wissenschaft und Praxis. Edited by Steflitsch W, Wolz D, Buchbauer G. Wiggensbach: Stadelmann; 2013: 15-17. Kovar KA, Gropper B, Friess D, Ammon HP: Blood levels of 1,8-cineole and locomotor activity of mice after inhalation and oral administration of rosemary oil. Planta Med 1987, 53(4):315-318. Jirovetz L, Buchbauer G, Jager W, Woidich A, Nikiforov A: Analysis of fragrance compounds in blood samples of mice by gas chromatography, mass spectrometry, GC/FTIR and GC/AES after inhalation of sandalwood oil. Biomed Chromatogr 1992, 6(3):133-134. Jager W, Buchbauer G, Jirovetz L, Fritzer M: Percutaneous absorption of lavender oil from a massage oil. J Soc Cosmet Chem 1992(43):49-54. 146 VI Literaturverzeichnis 215. 216. 217. 218. 219. 220. 221. 222. 223. 224. 225. 226. 227. 228. 229. 230. 231. 232. 233. 234. 235. Hongratanaworakit T, Heuberger E, Buchbauer G: Evaluation of the effects of East Indian sandalwood oil and alpha-santalol on humans after transdermal absorption. Planta Med 2004, 70(1):3-7. Hongratanaworakit T, Buchbauer G: Relaxing effect of ylang ylang oil on humans after transdermal absorption. Phytother Res 2006, 20(9):758-763. Karpanen TJ, Conway BR, Worthington T, Hilton AC, Elliott TS, Lambert PA: Enhanced chlorhexidine skin penetration with eucalyptus oil. BMC infectious diseases 2010, 10:278. Takayama K, Nagai T: Limonene and Related Compounds as Potential Skin Penetration Promoters. Drug Development and Industrial Pharmacy 1994, 20(4):677-684. Kunta JR, Goskonda VR, Brotherton HO, Khan MA, Reddy IK: Effect of menthol and related terpenes on the percutaneous absorption of propranolol across excised hairless mouse skin. J Pharm Sci 1997, 86(12):1369-1373. Huang YB, Fang JY, Hung CH, Wu PC, Tsai YH: Cyclic monoterpene extract from cardamom oil as a skin permeation enhancer for indomethacin: in vitro and in vivo studies. Biol Pharm Bull 1999, 22(6):642-646. Cal K: Skin penetration of terpenes from essential oils and topical vehicles. Planta Med 2006, 72(4):311-316. Teuscher E: Wirkungsmechanismen ätherischer Öle. In: Aromatherapie in Wissenschaft und Praxis. Edited by Steflitsch W, Wolz D, Buchbauer G. Wiggensbach: Stadelmann; 2013: 18-24. Steflitsch W: Der Weg ätherischer Öle nach dermaler Applikation. In: Aromatherapie in Wissenschaft und Praxis. Edited by Steflitsch W, Wolz D, Buchbauer G. Wiggensbach: Stadelmann; 2013: 50-51. Roffey SJ, Walker R, Gibson GG: Hepatic peroxisomal and microsomal enzyme induction by citral and linalool in rats. Food and chemical toxicology : an international journal published for the British Industrial Biological Research Association 1990, 28(6):403-408. Heuberger E, Hongratanaworakit T, Buchbauer G: East Indian Sandalwood and α-Santalol Odor Increase Physiological and Self-Rated Arousal in Humans. Planta Med 2006, 72(09):792-800. Yamada K, Mimaki Y, Sashida Y: Anticonvulsive effects of inhaling lavender oil vapour. Biol Pharm Bull 1994, 17(2):359-360. Linck VM, da Silva AL, Figueiro M, Caramao EB, Moreno PR, Elisabetsky E: Effects of inhaled Linalool in anxiety, social interaction and aggressive behavior in mice. Phytomedicine : international journal of phytotherapy and phytopharmacology 2010, 17(8-9):679-683. Elisabetsky E, Marschner J, Souza DO: Effects of Linalool on glutamatergic system in the rat cerebral cortex. Neurochem Res 1995, 20(4):461-465. Sayorwan W, Siripornpanich V, Piriyapunyaporn T, Hongratanaworakit T, Kotchabhakdi N, Ruangrungsi N: The effects of lavender oil inhalation on emotional states, autonomic nervous system, and brain electrical activity. J Med Assoc Thai 2012, 95(4):598-606. Fuchs N, Jäger W, Lenhardt A, Böhm L, Buchbauer I, Buchbauer G: Systemic absorption of topically applied carvone : Influence of massage technique. Society of Cosmetic Chemists 1997(48):277-282. Schulz V, Hübner WD, Ploch W: Clinical studies with phyto-psychopharmaceuticals. Z Phytother 1997(18):141-154. Hongratanaworakit T: Aroma-therapeutic effects of massage blended essential oils on humans. Nat Prod Commun 2011, 6(8):1199-1204. Hongratanaworakit T, Buchbauer G: Evaluation of the harmonizing effect of ylang-ylang oil on humans after inhalation. Planta Med 2004, 70(7):632-636. Jung DJ, Cha JY, Kim SE, Ko IG, Jee YS: Effects of Ylang-Ylang aroma on blood pressure and heart rate in healthy men. Journal of exercise rehabilitation 2013, 9(2):250-255. Sayowan W, Siripornpanich V, Piriyapunyaporn T, Hongratanaworakit T, Kotchabhakdi N, Ruangrungsi N: The harmonizing Effect of Citronella oil on mood states and brain activities J Health Res 2012, 26(2):69-75. 147 VI Literaturverzeichnis 236. 237. 238. 239. 240. 241. 242. 243. 244. 245. 246. 247. 248. 249. 250. 251. 252. 253. 254. 255. Sayowan W, Siripornpanich V, Hongratanaworakit T, Kotchabhakdi N, Ruangrungsi N: The Effects of Jasmine Oil inhalation on brain wave activies and emotions J Health Res 2013, 27(2):73-77. Soden K, Vincent K, Craske S, Lucas C, Ashley S: A randomized controlled trial of aromatherapy massage in a hospice setting. Palliative medicine 2004, 18(2):87-92. Ndao DH, Ladas EJ, Cheng B, Sands SA, Snyder KT, Garvin JH, Jr., Kelly KM: Inhalation aromatherapy in children and adolescents undergoing stem cell infusion: results of a placebo-controlled double-blind trial. Psycho-oncology 2012, 21(3):247-254. Wilcock A, Manderson C, Weller R, Walker G, Carr D, Carey AM, Broadhurst D, Mew J, Ernst E: Does aromatherapy massage benefit patients with cancer attending a specialist palliative care day centre? Palliative medicine 2004, 18(4):287-290. Kite SM, Maher EJ, Anderson K, Young T, Young J, Wood J, Howells N, Bradburn J: Development of an aromatherapy service at a Cancer Centre. Palliative medicine 1998, 12(3):171-180. Wilkinson S, Aldridge J, Salmon I, Cain E, Wilson B: An evaluation of aromatherapy massage in palliative care. Palliative medicine 1999, 13(5):409-417. Lin PW, Chan WC, Ng BF, Lam LC: Efficacy of aromatherapy (Lavandula angustifolia) as an intervention for agitated behaviours in Chinese older persons with dementia: a cross-over randomized trial. International journal of geriatric psychiatry 2007, 22(5):405-410. Ballard CG, O'Brien JT, Reichelt K, Perry EK: Aromatherapy as a safe and effective treatment for the management of agitation in severe dementia: the results of a double-blind, placebo-controlled trial with Melissa. J Clin Psychiatry 2002, 63(7):553-558. Smallwood J, Brown R, Coulter F, Irvine E, Copland C: Aromatherapy and behaviour disturbances in dementia: a randomized controlled trial. International journal of geriatric psychiatry 2001, 16(10):1010-1013. Holmes C, Hopkins V, Hensford C, MacLaughlin V, Wilkinson D, Rosenvinge H: Lavender oil as a treatment for agitated behaviour in severe dementia: a placebo controlled study. International journal of geriatric psychiatry 2002, 17(4):305-308. Gray SG, Clair AA: Influence of aromatherapy on medication administration to residentialcare residents with dementia and behavioral challenges. American journal of Alzheimer's disease and other dementias 2002, 17(3):169-174. Snow LA, Hovanec L, Brandt J: A controlled trial of aromatherapy for agitation in nursing home patients with dementia. Journal of alternative and complementary medicine 2004, 10(3):431-437. Deans SG, Svoboda KP: The antimicrobial properties of marjoram (Origanum majorana L.) Volatile Oil. Flavour FragrJ 1990, 5(3):187–190. Herz RS, Beland SL, Hellerstein M: Changing Odor Hedonic Perception Through Emotional Associations in Humans. International Journal of Comparative Psychology 2004(17):315-338. Robin O, Alaoui-Ismaili O, Dittmar A, Vernet-Maury E: Emotional responses evoked by dental odors: an evaluation from autonomic parameters. Journal of dental research 1998, 77(8):1638-1646. Chu S, Downes JJ: Proust nose best: odors are better cues of autobiographical memory. Memory & cognition 2002, 30(4):511-518. Herz RS, Schooler JW: A naturalistic study of autobiographical memories evoked by olfactory and visual cues: testing the Proustian hypothesis. Am J Psychol 2002, 115(1):2132. Herz RS, Cupchik GC: The emotional distinctiveness of odor-evoked memories. Chem Senses 1995, 20(5):517-528. Herz RS: A naturalistic analysis of autobiographical memories triggered by olfactory visual and auditory stimuli. Chem Senses 2004, 29(3):217-224. Miles AN, Berntsen D: Odour-induced mental time travel into the past and future: do odour cues retain a unique link to our distant past? Memory 2011, 19(8):930-940. 148 VI Literaturverzeichnis 256. 257. 258. 259. 260. 261. 262. 263. 264. 265. 266. 267. 268. 269. 270. 271. 272. 273. 274. 275. 276. 277. 278. Arshamian A, Iannilli E, Gerber JC, Willander J, Persson J, Seo HS, Hummel T, Larsson M: The functional neuroanatomy of odor evoked autobiographical memories cued by odors and words. Neuropsychologia 2013, 51(1):123-131. Cahill L, McGaugh JL: Modulation of memory storage. Current opinion in neurobiology 1996, 6(2):237-242. Guy SC, Cahill L: The role of overt rehearsal in enhanced conscious memory for emotional events. Consciousness and cognition 1999, 8(1):114-122. Cahill L, Babinsky R, Markowitsch HJ, McGaugh JL: The amygdala and emotional memory. Nature 1995, 377(6547):295-296. Cahill L, Haier RJ, Fallon J, Alkire MT, Tang C, Keator D, Wu J, McGaugh JL: Amygdala activity at encoding correlated with long-term, free recall of emotional information. Proc Natl Acad Sci U S A 1996, 93(15):8016-8021. Willander J, Larsson M: Olfaction and emotion: the case of autobiographical memory. Memory & cognition 2007, 35(7):1659-1663. Faixova Z, Faix S: Biological Effects of Rosemary (Rosmarinas officinalis L.) Essential Oil. FOLIA VETERINARIA 2008, 52(3-4):135-139. Hongratanaworakit T: Simultaneous Aromatherapy Massage with Rosemary Oil on Humans. Sci Pharm 2009(77):375-387. Stöhr A: Air-Design als Erfolgsfaktor im Handel - Modellgestützte Erfolgsbeurteilung und strategische Empfehlungen. Wiesbaden: Deutscher Universitätsverlag; 1998. Gschwind J: Repräsentation von Düften. Augsburg: Wißner; 1998. Ohloff G: Irdische Düfte himmliche Lust. Kulturgeschichte der Duftstoffe. Frankfurt am Main; Leipzig: Insel; 1996. Symrise: Fragranses in Time & Place. The Symrise Genealogy 14 Feminine Fine Fragrances. The Symrise Genealogy 14 Masculine Fine Fragrances. In. Edited by AG S, 14 edn. Holzminden; 2006. Les Familles Olfactives [http://www.parfumeurs-createurs.org/gene/main.php?base=525] DAAB: Duftstoffallergie. In.: DAAB; 2015. Api AM, Basketter DA, Cadby PA, Cano MF, Ellis G, Gerberick GF, Griem P, McNamee PM, Ryan CA, Safford R: Dermal sensitization quantitative risk assessment (QRA) for fragrance ingredients. Regulatory toxicology and pharmacology : RTP 2008, 52(1):3-23. IKW: Die Rolle der Düfte in Wasch-, Pflege- & Reinigungsmitteln. In. Edited by Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW). Frankfurt am Main; 2014. Dinkloh A, Worm M, Geier J, Schnuch A, Wollenberg A: Contact sensitization in patients with suspected cosmetic intolerance: results of the IVDK 2006-2011. Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology : JEADV 2014. Schnuch A, Uter W, Geier J, Gefeller O, group Is: Epidemiology of contact allergy: an estimation of morbidity employing the clinical epidemiology and drug-utilization research (CE-DUR) approach. Contact Dermatitis 2002, 47(1):32-39. Thyssen JP, Menne T, Schnuch A, Uter W, White I, White JM, Johansen JD: Acceptable risk of contact allergy in the general population assessed by CE-DUR--a method to detect and categorize contact allergy epidemics based on patient data. Regulatory toxicology and pharmacology : RTP 2009, 54(2):183-187. Emotion. In: Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden. vol. 8, 21 edn. Leipzig; Mannheim: F.A. Brockhaus; 2006. Rothermund K, Eder A: Allgemeine Psychologie: Motivation und Emotion. Wiesbaden: VS; 2011. Jänig W, Birbaumer N: Motivation und Emotion. In: Physiologie des Menschen. Edited by Schmidt RF, Lang F, Heckmann M, 31 edn. Heidelberg: Springer Medizin; 2010: 218-236. Ekman P, Sorenson ER, Friesen WV: Pan-cultural elements in facial displays of emotion. Science 1969, 164(3875):86-88. 149 VI Literaturverzeichnis 279. 280. 281. 282. 283. 284. 285. 286. 287. 288. 289. 290. 291. 292. 293. 294. 295. 296. 297. 298. 299. 300. 301. 302. 303. 304. Izard CE: Innate and universal facial expressions: evidence from developmental and crosscultural research. Psychological bulletin 1994, 115(2):288-299. Galati D, Miceli R, Sini B: Judging and coding facial expression of emotions in congenitally blind children. International Journal of Behavioral Development 2001, 25(3):268-278. Birbaumer N, Schmidt RF: Emotionen. In: Biologische Psychologie. Edited by Birbaumer N, Schmidt RF, 7 edn. Heidelberg: Springer Medizin; 2010: 711-748. Frenzel AC, Götz T, Pekrun R: Emotionen. In: Pädagogische Psychologie. Edited by Wild E, Möller J. Berlin; Heidelberg: Springer; 2015: 201-224. Merten J: Einführung in die Emotionspsychologie. Stuttgart: W. Kohlhammer; 2003. Barrett LF, Russell JA: Independence and bipolarity in the structur of current affect. Journal of Personality and Social Psychology 1998, 74(4):967-984. Russell JA, Barrett LF: Core affect, prototypical emotional episodes, and other things called emotion: dissecting the elephant. J Pers Soc Psychol 1999, 76(5):805-819. Wallbott HG: Bodily expression of emotion. European Journal of Social Psychology 1998, 28(6):879-896. Scherer KR, Banse R, Wallbott HG: EMOTION INFERENCES FROM VOCAL EXPRESSION CORRELATE ACROSS LANGUAGES AND CULTURES. Journal of Cross-Cultural Psychology 2001(32):76–92. FACS [http://www.paulekman.com/facs/] Ekman P, Friesen WV: Measuring Facial Movement. Environmental Psychology and nonverbal Behavior 1976, 1(1):56-75. Ekman P, Friesen W: Manual for the facial action coding system. Palo Alto. In.: CA: Consulting Psychologists Press; 1978. Ekman P, Friesen WV: Facial Action Coding System: Investigatoris Guide: Consulting Psychologists Press; 1978. Gramann K, Schandry R: Psychophysiologie. Körperliche Indikatoren psychischen Geschehens, 4 edn. Weinheim; Basel: Beltz; 2009. Diener E, Suh EM, Lucas RE, Smith HL: Subjective Well-Being: Three Decades of Progress. Psychological bulletin 1999, 125(2):276-302. Stress. In: Der Brockhaus Psychologie Fühlen, Denken und Verhalten verstehen. Leipzig; Mannheim: F.A. Brockhaus; 2008: 586-589. Eu... In: Duden, Das große Fremdwörterbuch. Edited by Duden. Mannheim: Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG; 2000: 416. Dis... In: Duden, Das große Fremdwörterbuch. Edited by Duden. Mannheim: Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG; 2000: 339. Cohen S: Aftereffects of stress on human performance and social behavior: a review of research and theory. Psychological bulletin 1980, 88(1):82-108. Schandry R: Lehrbuch Psychophysiologie. Körperliche Indikatoren psychischen Geschehens. Weinheim: Beltz Psychologie Verlag Union; 1996. Semmer N: Stress. In: Handwörterbuch Psychologie. Edited by Asager R, Wenninger G, vol. 23. Weinheim: Belzt Psychologie Verlags Union; 1999: 3355-3393. Pinel JPJ, Pauli P: Biopsychologie, 7 edn. München: Pearson Studium; 2012. Hummel T, Sekinger B, Wolf SR, Pauli E, Kobal G: 'Sniffin' sticks': olfactory performance assessed by the combined testing of odor identification, odor discrimination and olfactory threshold. Chem Senses 1997, 22(1):39-52. Kobal G, Hummel T, Sekinger B, Barz S, Roscher S, Wolf S: "Sniffin' sticks": screening of olfactory performance. Rhinology 1996, 34(4):222-226. Hummel T: Sniffin' Sticks Riechstifte - Bedienungsanleitung. Dresden: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden; 2013. Burghart Messtechnik: Riechstifte - Sniffin' Sticks. Bedienungsanleitung. In. Wedel: Burghart Messtechnik; 2009. 150 VI Literaturverzeichnis 305. 306. 307. 308. 309. 310. 311. 312. 313. 314. 315. 316. 317. 318. 319. 320. 321. 322. 323. 324. 325. 326. Wolfensberger M, Schnieper I: [Sniffin'Sticks: a new system for olfactory assessment in routine clinical practice]. HNO 1999, 47(7):629-636. Burghart Messtechnik: Produktkatalog für Riech- und Schmecktest zur Testung des Geruchs- und Geschmackssinns mit Sniffin' Sticks & Taste Strips. In. Wedel: Burghart Messtechnik GmbH; 2014. Universitätsklinikum Carl Gustav Carus: Normative data for Sniffin' Sticks. In. Dresden: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus; 2012. Precht M, Kraft R, Bachmaier M: Angewandte Statistik 1, 7 edn. Berlin: Gruyter, de Oldenbourg; 2005. Köhler T: Biopsychologie: ein Lehrbuch. Stuttgart; Berlin; Köln: Kohlhammer; 2001. Baltissen R, Boucsein W: Vegetatives System und Persönlichkeit. In: Biopsychologische Grundlagen der Persönlichkeit. Edited by Hennig J, Netter P, 1 edn. München: Elsevier Spektrum Akademischer Verlag; 2005: 397-510. Mangina CA, Beuzeron-Mangina JH: Direct electrical stimulation of specific human brain structures and bilateral electrodermal activity. International journal of psychophysiology : official journal of the International Organization of Psychophysiology 1996, 22(1-2):1-8. Raine A, Reynolds GP, Sheard C: Neuroanatomical correlates of skin conductance orienting in normal humans: a magnetic resonance imaging study. Psychophysiology 1991, 28(5):548558. Hasomed GmbH, Die Porta Bio Screen GmbH: Das mobile Stressmessgerät. MentalBioScreen® K3. Gebrauchsanweisung. In.; 2011. Biofeedback MentalBioScreen® K3 [http://www.hasomed.de/de/produkte/biofeedbackstressmessung/mentalbioscreen-k3.html] Watson D, Clark LA, Tellegen A: Development and validation of brief measures of positive and negative affect: the PANAS scales. J Pers Soc Psychol 1988, 54(6):1063-1070. Crawford JR, Henry JD: The positive and negative affect schedule (PANAS): construct validity, measurement properties and normative data in a large non-clinical sample. Br J Clin Psychol 2004, 43(Pt 3):245-265. Welzel J, Wilhelm K-P: Moderne biophysikalische Diagnostik. In: Dermatologie an der Schwelle zum neuen Jahrtausend Aktueller Stand von Klinik und Forschung. Edited by Plettenberg A, Meigel WN, Moll I. Berlin; Heidelberg: Springer; 2000: 27-31. Froebe CL, Simion FA, Rhein LD, Cagan RH, Kligman A: Stratum corneum lipid removal by surfactants: relation to in vivo irritation. Dermatologica 1990, 181(4):277-283. Hanau A, Stücker M, Gambichler T, Orlikov A, Hoffmann K, Altmeyer P, Freitag M: Nichtinvasive Diagnostik von Hautfunktionen. Hautarzt 2003(54):1211-1223. Bashir SJ, Chew AL, Anigbogu A, Dreher F, Maibach HI: Physical and physiological effects of stratum corneum tape stripping. Skin Res Technol 2001, 7(1):40-48. Rogiers V, Group E: EEMCO guidance for the assessment of transepidermal water loss in cosmetic sciences. Skin pharmacology and applied skin physiology 2001, 14(2):117-128. Fluhr JW, Kuss O, Diepgen T, Lazzerini S, Pelosi A, Gloor M, Berardesca E: Testing for irritation with a multifactorial approach: comparison of eight non-invasive measuring techniques on five different irritation types. Br J Dermatol 2001, 145(5):696-703. Gunathilake R, Schurer NY, Shoo BA, Celli A, Hachem JP, Crumrine D, Sirimanna G, Feingold KR, Mauro TM, Elias PM: pH-regulated mechanisms account for pigment-type differences in epidermal barrier function. J Invest Dermatol 2009, 129(7):1719-1729. Piper HM: Herzerregung. In: Physiologie des Menschen mit Pathophysiologie. Edited by Schmidt RF, Lang F, Heckmann M, 31 edn. Heidelberg: Springer Medizin; 2010: 518-538. Kucera M: Herzratenvariabilität. In. Tschechische Republik; 2006: 1-18. Schulz P, Schlotz W, Becker P: TICS Trierer Inventar zum chronischen Stress. Göttingen - Bern - Toronto - Seattle: Hogrefe Verlag; 2004. 151 VI Literaturverzeichnis 327. 328. 329. 330. 331. 332. 333. 334. 335. 336. 337. 338. 339. 340. 341. 342. 343. 344. 345. 346. 347. Paik SI, Lehman MN, Seiden AM, Duncan HJ, Smith DV: Human olfactory biopsy. The influence of age and receptor distribution. Arch Otolaryngol Head Neck Surg 1992, 118(7):731-738. Holbrook EH, Leopold DA, Schwob JE: Abnormalities of axon growth in human olfactory mucosa. Laryngoscope 2005, 115(12):2144-2154. Wiedemann M: Peripheres Biofeedback. In: Praxisbuch Biofeedback und Neurofeedback. Edited by Haus K-M, Held C, Kowalski A, Krombholz A, Nowak M, Schneider E, Strauß G, Wiedemann M. Berlin; Heidelberg: Springer; 2013: 27-43. Farage MA, Miller KW, Elsner P, Maibach HI: Structural characteristics of the aging skin: a review. Cutan Ocul Toxicol 2007, 26(4):343-357. Inbar O, Morris N, Epstein Y, Gass G: Comparison of thermoregulatory responses to exercise in dry heat among prepubertal boys, young adults and older males. Experimental physiology 2004, 89(6):691-700. Bauer Media KG: Beauty Guide: Duft- und Duftprodukte. In. Hamburg: Bauer Media KG; 2006. Bauer Media KG: Beauty Guide: Duft- und Duftprodukte. In. Hamburg: Bauer Media KG; 2012. Jellinek JS: Parfum. Der Traum im Flakon. Wesen und Wirkung, Wahl und Verwendung klassischer und moderner Düfte. München: Wilhelm Goldmann; 2000. Reinecke G, Pilatus C: Parfum - Lexikon der Düfte. Köln: Komet 2006. Rollar U, Spelman R: Parfums. Edition 2000. Ulm: Ebner; 1999. Parfum-Enzyklopädie [http://www.fragrantica.de/] Pinnagoda J, Tupker RA, Agner T, Serup J: Guidelines for transepidermal water loss (TEWL) measurement. A report from the Standardization Group of the European Society of Contact Dermatitis. Contact Dermatitis 1990, 22(3):164-178. Ghadially R, Brown BE, Sequeira-Martin SM, Feingold KR, Elias PM: The aged epidermal permeability barrier. Structural, functional, and lipid biochemical abnormalities in humans and a senescent murine model. J Clin Invest 1995, 95(5):2281-2290. Roskos KV, Guy RH: Assessment of skin barrier function using transepidermal water loss: effect of age. Pharmaceutical research 1989, 6(11):949-953. Tupker RA, Coenraads PJ, Pinnagoda J, Nater JP: Baseline transepidermal water loss (TEWL) as a prediction of susceptibility to sodium lauryl sulphate. Contact Dermatitis 1989, 20(4):265-269. Marrakchi S, Maibach HI: Biophysical parameters of skin: map of human face, regional, and age-related differences. Contact Dermatitis 2007, 57(1):28-34. Blaak J, Lüttje D, John SM, Schurer NY: Irritability of the skin barrier:Acomparison of chronologically aged and photo-aged skin in elderly and young adults. European Geriatric Medicine 2011, 2:208–211. Ghadially R, Brown BE, Hanley K, Reed JT, Feingold KR, Elias PM: Decreased epidermal lipid synthesis accounts for altered barrier function in aged mice. J Invest Dermatol 1996, 106(5):1064-1069. Haratake A, Ikenaga K, Katoh N, Uchiwa H, Hirano S, Yasuno H: Topical mevalonic acid stimulates de novo cholesterol synthesis and epidermal permeability barrier homeostasis in aged mice. J Invest Dermatol 2000, 114(2):247-252. Barland CO, Zettersten E, Brown BS, Ye J, Elias PM, Ghadially R: Imiquimod-induced interleukin-1 alpha stimulation improves barrier homeostasis in aged murine epidermis. J Invest Dermatol 2004, 122(2):330-336. Choi EH, Man MQ, Xu P, Xin S, Liu Z, Crumrine DA, Jiang YJ, Fluhr JW, Feingold KR, Elias PM et al: Stratum corneum acidification is impaired in moderately aged human and murine skin. J Invest Dermatol 2007, 127(12):2847-2856. 152 VI Literaturverzeichnis 348. 349. 350. 351. 352. 353. 354. 355. 356. Moeini M, Givi M, Ghasempour Z, Sadeghi M: The effect of massage therapy on blood pressure of women with pre-hypertension. Iranian journal of nursing and midwifery research 2011, 16(1):61-70. Aourell M, Skoog M, Carleson J: Effects of Swedish massage on blood pressure. Complementary therapies in clinical practice 2005, 11(4):242-246. Cherkin DC, Sherman KJ, Kahn J, Erro JH, Deyo RA, Haneuse SJ, Cook AJ: Effectiveness of focused structural massage and relaxation massage for chronic low back pain: protocol for a randomized controlled trial. Trials 2009, 10:96. Chen WL, Liu GJ, Yeh SH, Chiang MC, Fu MY, Hsieh YK: Effect of back massage intervention on anxiety, comfort, and physiologic responses in patients with congestive heart failure. Journal of alternative and complementary medicine 2013, 19(5):464-470. Rapaport MH, Schettler P, Breese C: A preliminary study of the effects of a single session of Swedish massage on hypothalamic-pituitary-adrenal and immune function in normal individuals. Journal of alternative and complementary medicine 2010, 16(10):1079-1088. Mitchinson AR, Kim HM, Rosenberg JM, Geisser M, Kirsh M, Cikrit D, Hinshaw DB: Acute postoperative pain management using massage as an adjuvant therapy: a randomized trial. Archives of surgery 2007, 142(12):1158-1167; discussion 1167. Bauer Media KG: Beauty Guide: Pflegende Kosmetik. In. Hamburg: Bauer Media KG; 2006. Bauer Media KG: Beauty Guide: Pflegende Kosmetik. In. Hamburg: Bauer Media KG; 2012. Baltes PB: Alter(n) als Balanceakt: Im Schnittpunkt von Fortschritt und Würde. In: Die Zukunft des Alterns Die Antwort der Wissenschaft. Edited by Gruss P. München: C.H.Beck; 2007: 15-34. 153 VII Anhang 1 Abkürzungsverzeichnis VII Anhang 1 Abkürzungsverzeichnis AWMF CE-DUR D DAAB DZA EA EDA EEG EKG EMG fMRT Ggs. HF HR HRV IFRA IKW INCI ISEO ISO IVDK k. K. LJ M n. s. Nds. NRW PANAS PÖ QRA RIFM SCL SCR SD SFP Sn. TEWL TICS UHT VL μm Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften CE = clinical epidemiology, DUR = drug utilization research Deutschland Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V. Deutsches Zentrum der Altersfragen Erregungsausbreitung Elektrodermale Aktivität Elektroenzephalogramm Elektrokardiogramm Elektromyogramm funktionelle Magnetresonanztomographie Gegensatz, gegensätzlich Herzfrequenz (= Herzrate HR) Herzrate (= Herzfrequenz HF) Herzratenvariabilität International Fragrance Association Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. International Nomenclature of Cosmetic Ingredients (Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe) International Symposium on Essential Oils International Standard Organisation Informationsverbund Dermatologischer Kliniken keine Korrelation Lebensjahr Mittelwert nicht signifikant Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Positive Affect Negative Affect Schedule Parfumöl Quantitative Risk Assessment Research Institute for Fragrance Materials skin conductance level (Hautleitfähigkeitsniveau) skin conductance reaction (Hautleitfähigkeitsreaktion/elektrodermale Reaktion) Standartabweichung Société Française des Parfumeurs Synonym transepidermaler Wasserverlust Trierer Inventar zum chronischen Stress Ultra High Temperature (Ultrahochtemperatur) Versuchsleiter Mikrometer (= 1 millionster m, d. h. 1 Tausendstel mm) 154 2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens VII Anhang 2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens 2.1 Probandenaufklärung Fachbereich Humanwissenschaften Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie Probandenaufklärung – Vorstudie I Beurteilung des Riechvermögens mit dem standardisierten Sniffin‘ Sticks – Test Betreuerin: Apl. Prof. Dr. Nanna Schürer Ziel der Vorstudie I: Beurteilung des Riechvermögens mit dem standardisierten Sniffin‘ Sticks – Test Dauer: ca. 60 min. Arbeitsablauf: Ausfüllen des Fragebogens Testung des Riechvermögens: 1. Schwellentest 2. Diskriminationstest 3. Identifikationstest Aufklärung: Bei dieser Studie soll Ihr Geruchssinn getestet werden. Dies geschieht mit Hilfe von „Riechstiften“, die mit verschiedenen Riechstoffen gefüllt sind. Alle im Test verwendeten Substanzen sind gesundheitlich unbedenklich und die meisten werden in der Lebensmittelindustrie verwendet. Jeder Stift wird Ihnen nur ein Mal ca. 3 – 4 Sekunden lang angeboten. Durch das Wort „Einatmen“ werden Sie zum Riechen aufgefordert. Während der ganzen Untersuchung werden Ihre Augen mit einer „Schlafmaske“ abgedeckt. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, bitte ich Sie 15 Minuten vor Beginn der Messung nichts anderes als Wasser zu sich zu nehmen! Verzichten Sie auch auf den Genuss von Kaugummi, Bonbons oder Zigaretten! 1. Schwellentestung Bei dem Schwellentest wird Ihre Riechschwelle ermittelt, d.h. ab welcher Konzentration Sie ein Riechstoff wahrnehmen. 155 2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens VII Anhang Ihnen werden jeweils drei Stifte im Abstand von etwa 5 Sekunden angeboten, nur ein Stift dieses Tripletts enthält den Duftstoff. Ihre Aufgabe ist es, denjenigen Stift herauszufinden, der anders als die beiden anderen Stiften riecht. 2. Diskriminationstest Bei dieser Untersuchung wird getestet wie gut Sie die Gerüche unterscheiden können. Ihnen werden 16 Tripletts mit je drei Stiften angeboten; zwei Stifte des Tripletts riechen gleich, ein Stift enthält einen anderen Duft. Ihre Aufgabe ist es, diesen anders riechenden Stift herauszufinden. Sie müssen immer eine Entscheidung treffen, auch wenn Sie bei einem Triplett unsicher sind. 3. Identifikationstest Bei dieser Untersuchung wird getestet wie gut Sie bestimmte Gerüche erkennen können. Ihnen werden 16 aus dem Alltag bekannte Gerüche angeboten. Sie sollen jedem Geruch einen von vier Begriffen aus einer Liste zuordnen, der Ihren Geruchseindruck am zutreffendsten beschreibt. Sollten Sie nichts riechen, ist es dennoch erforderlich, dass Sie einen der vier Begriffe auswählen. Ihre Teilnahme ist freiwillig. Sie können Ihr Einverständnis zur Teilnahme jederzeit – auch ohne Angaben von Gründen – zurückziehen. Einverständniserklärung Hiermit erkläre ich mich bereit, an der oben beschriebenen Pilotstudie teilzunehmen. Ich habe die oben stehenden Informationen gelesen, verstanden und bin zusätzlich mündlich über Ziele und Ablauf aufgeklärt worden. Meine Einwilligung zur Teilnahme kann ich jederzeit, auch ohne die Angabe von Gründen, zurückziehen. ____ (Ort, Datum, Name und Unterschrift des Probanden/ der Probandin) 156 2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens VII Anhang 2.2 Fragebogen zur Person Fragebogen zur Person 1. Initialen………………………………... 2. Geb.-Datum…………………………… 3. Alter…………………………………….. 4. Geschlecht: m o w 5. Familienstand: ledig o o zusammenlebend o verheiratet o verwitwet o geschieden o 6. Raucher: nein o ja o gelegentlich o 7. Sind Sie im Moment erkältet oder verschnupft? nein o ja o 8. Liegen bei Ihnen bekannte Störungen des Riechvermögens vor? nein o ja o 8.1 wenn ja, welche?.............................................................................................. 9. Wie bewerten Sie selbst ihre Geruchssensibilität: unauffällig o erhöht o vermindert o 10. Diagnose/Anamnese: 11. Medikamente: 157 VII Anhang 2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens 2.3 Sniffin‘ Sticks – Protokollblätter Schwellentest 158 VII Anhang 2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens Diskriminationstest 159 VII Anhang 2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens Identifikationstest 160 2 Vorstudie I – Messung des allgemeinen Riechvermögens VII Anhang 2.4 Signifikanzberechnungen Schwellen-, Diskriminations- und Identifikationstest, sowie SDI von jungen Erwachsenen und Hochbetagten Mann-Whitney-Test Ränge schwelle jErw_Hochbet junge Erwachsene Hochbetagte Gesamtsumme diskrimination junge Erwachsene Hochbetagte Gesamtsumme identifikation junge Erwachsene Hochbetagte Gesamtsumme SDI junge Erwachsene Hochbetagte Gesamtsumme H 30 30 60 30 30 60 30 30 60 30 30 Mittlerer Rang 43,12 17,88 Summe der Ränge 1293,50 536,50 43,98 17,02 1319,50 510,50 44,10 16,90 1323,00 507,00 45,08 15,92 1352,50 477,50 60 Teststatistikena schwelle Mann-Whitney-U-Test 71,500 Wilcoxon-W 536,500 U -5,603 Asymp. Sig. (2-seitig) ,000 a. Gruppierungsvariable: jErw_Hochbet diskrimination 45,500 510,500 -6,018 ,000 identifikation 42,000 507,000 -6,061 ,000 SDI 12,500 477,500 -6,470 ,000 161 VII Anhang 3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien 3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien 3.1 Probandenaufklärung Fachbereich Humanwissenschaften Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie Probandenaufklärung – Hauptstudie I Beurteilung der Duftfamilien Betreuerin: Apl. Prof. Dr. Nanna Schürer Ziel der Hauptstudie II: Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien Dauer: ca. 50 Min. Aufklärung: Ziel dieser Untersuchung ist verschiedene Duftfamilien zu analysieren. Es werden Ihnen 5 verschiedene Düfte angeboten. Dies geschieht mit Hilfe von „Riechstreifen“. Jeder Duftstoff wird Ihnen ca. 50 Sekunden lang angeboten. Bitte sprechen Sie während dessen nicht und konzentrieren Sie sich ausschließlich auf die Wahrnehmung des Duftes. Direkt danach notieren Sie bitte ihren Eindruck von diesem Duft auf dem vorgelegten Fragebogen, indem Sie das entsprechende Feld markieren. Während der Darbietung des Duftes werden wir Ihre körperlichen Reaktionen messen. Dies geschieht mit Hilfe des EDA-Gerätes, das Ihre Schweißdrüsenaktivität misst. Dafür werden Ihnen zwei Elektroden auf der Hautoberfläche der Hand angebracht. Die verwendeten Messfühler sind gesundheitlich unbedenklich und lassen sich nach der Messung leicht wieder entfernen. Ihre Teilnahme ist freiwillig. Sie können Ihr Einverständnis zur Teilnahme jederzeit – auch ohne Angaben von Gründen – zurückziehen. Einverständniserklärung Hiermit erkläre ich mich bereit, an der oben beschriebenen Studie teilzunehmen. Ich habe die oben stehenden Informationen gelesen, verstanden und bin zusätzlich mündlich über Ziele und Ablauf aufgeklärt worden. Meine Einwilligung zur Teilnahme kann ich jederzeit, auch ohne die Angabe von Gründen, zurückziehen. ____ (Ort, Datum, Name und Unterschrift des Probanden/ der Probandin) 162 VII Anhang 3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien 3.2 Fragebogen zur Person Hauptstudie I: Beurteilung der Duftfamilien – Fragebogen zur Person 1. Initialen………………………………... 2. Geb.datum…………………………….. 3. Alter…………………………………….. 4. Geschlecht: m o w 5. Familienstand: ledig o o zusammenlebend o verheiratet o verwitwet o geschieden o 6. Raucher: nein o ja o gelegentlich o 7. Sind Sie im Moment erkältet oder verschnupft? nein o ja o 8. Liegen bei Ihnen bekannte Störungen des Riechvermögens vor? nein o ja o 8.1 wenn ja, welche?.............................................................................................. 9. Wie bewerten Sie selbst ihre Geruchssensibilität: unauffällig o erhöht o vermindert o 11. Diagnose/Anamnese: 12. Medikamente: 163 VII Anhang 3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien 3.3 Fragebogen zur subjektiven Bewertung einer Duftfamilie (Beispiel anhand der Duftprobe A) Hauptstudie I: Beurteilung der Duftfamilien Probandeninitialien: Permutationsgruppe: Duftprobe A …wirkt auf mich… 1. angenehm gar nicht etwas o o mittelmäßig o sehr o extrem o 2. beruhigend gar nicht etwas o o mittelmäßig o sehr o extrem o 3. wirkt negativ auf meine Stimmung gar nicht etwas mittelmäßig o o o sehr o extrem o 4. anregend gar nicht etwas o o mittelmäßig o sehr o extrem o 5. entspannend gar nicht etwas o o mittelmäßig o sehr o extrem o 6. unangenehm gar nicht etwas o o mittelmäßig o sehr o extrem o 7. aktivierend gar nicht etwas o o mittelmäßig o sehr o extrem o 8. einschläfernd gar nicht etwas o o mittelmäßig o sehr o extrem o 164 VII Anhang 3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien 9. zu intensiv gar nicht etwas o o mittelmäßig o sehr o extrem o 10. wirkt positiv auf meine Stimmung gar nicht etwas mittelmäßig o o o sehr o extrem o 11. besänftigend gar nicht etwas o o mittelmäßig o sehr o extrem o 12. Unruhe erregend gar nicht etwas o o mittelmäßig o sehr o extrem o 13. belebend gar nicht etwas o o mittelmäßig o sehr o extrem o 14. auflockernd/entkrampfend gar nicht etwas mittelmäßig o o o sehr o extrem o 15. bedrückend/melancholisch gar nicht etwas mittelmäßig o o o sehr o extrem o Wie bewerten Sie diesen Duft insgesamt? sehr gut (1) o gut (2) o befriedigend (3) ausreichend (4) o o mangelhaft (5) o ungenügend (6) o 165 VII Anhang 3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien 3.4 Permutationsgruppen Permutationsgruppen: I. II. III. IV. A–B–C–D–E C–B–A–D–E A–D–C–B–E D–C–B–A–E Permutationsgruppe Proband 1 I A-B-C-D-E 2 II C-B-A-D-E 3 III A-D-C-B-E 4 IV D-C-B-A-E 5 I A-B-C-D-E 6 II C-B-A-D-E 7 III A-D-C-B-E 8 IV D-C-B-A-E 9 I A-B-C-D-E 10 II C-B-A-D-E 11 III A-D-C-B-E 12 IV D-C-B-A-E 13 I A-B-C-D-E 14 II C-B-A-D-E 15 III A-D-C-B-E 16 IV D-C-B-A-E 17 I A-B-C-D-E 18 II C-B-A-D-E 19 III A-D-C-B-E 20 IV D-C-B-A-E 21 I A-B-C-D-E 22 II C-B-A-D-E 23 III A-D-C-B-E 24 IV D-C-B-A-E 25 I A-B-C-D-E 26 II C-B-A-D-E 27 III A-D-C-B-E 28 IV D-C-B-A-E 29 I A-B-C-D-E 30 II C-B-A-D-E 49 Datum VL49 Besonderheiten VL = Versuchsleiter 166 VII Anhang 3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien 3.5 Signifikanzberechnungen Subjektive Bewertung der Duftfamilien innerhalb der Gruppe Hochbetagter Wilcoxon-Test B Note - A Note C Note - A Note D Note - A Note E Note - A Note C Note - B Note D Note - B Note E Note - B Note D Note - C Note E Note - C Note E Note - D Note Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Ränge N 10a 8b 12c 30 6d 16e 7f 29 7g 14h 9i 30 9j 14k l 6 29 6m 16n 7o 29 5p 14q 11r 30 8s 15t 6u 29 11v 8w 10x 29 11y 9z 9aa 29 8ab 8ac 13ad 29 Mittlerer Rang 9,40 9,63 Rangsumme 94,00 77,00 9,00 12,44 54,00 199,00 8,79 12,11 61,50 169,50 10,72 12,82 96,50 179,50 7,50 13,00 45,00 208,00 6,50 11,25 32,50 157,50 10,00 13,07 80,00 196,00 9,77 10,31 107,50 82,50 12,14 8,50 133,50 76,50 9,56 7,44 76,50 59,50 Statistik für Testc B-A C-A D-A Z -,382a -2,398b -1,922b Asymptotis ,703 ,016 ,055 che Signifikanz (2-seitig) a. Basiert auf positiven Rängen. b. Basiert auf negativen Rängen. c. Wilcoxon-Test E-A -1,316b ,188 C-B -2,696b ,007 D-B -2,594b ,009 E-B -1,842b ,065 D-C -,512a ,609 E-C -1,110a ,267 E-D -,448a ,654 167 3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien VII Anhang Subjektive Bewertung Erwachsener der Duftfamilien innerhalb der Gruppe junger Wilcoxon-Test Ränge N B Note - A Note C Note - A Note D Note - A Note E Note - A Note C Note - B Note D Note - B Note E Note - B Note D Note - C Note E Note - C Note E Note - D Note 5a 13b 10c 28 15d 8e 5f 28 18g 6h 4i 28 19j 4k 5l 28 m 16 6n 6o 28 23p 3q 2r 28 22s 5t 1u 28 18v 7w 3x 28 14y 5z 9aa 28 7ab 10ac 11ad 28 Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamt Mittlerer Rang 9,70 9,42 Rangsumme 48,50 122,50 12,57 10,94 188,50 87,50 14,50 6,50 261,00 39,00 12,53 9,50 238,00 38,00 12,16 9,75 194,50 58,50 14,41 6,50 331,50 19,50 15,09 9,20 332,00 46,00 13,72 11,14 247,00 78,00 10,29 9,20 144,00 46,00 8,29 9,50 58,00 95,00 Statistik für Testc Z B-A -1,645a Asymptotische ,100 Signifikanz (2seitig) C-A -1,577b D-A -3,226b E-A -3,118b C-B -2,230b D-B -4,020b E-B -3,510b D-C -2,340b E-C -2,071b E-D -,907a ,115 ,001 ,002 ,026 ,000 ,000 ,019 ,038 ,365 a. Basiert auf negativen Rängen. b. Basiert auf positiven Rängen. c. Wilcoxon-Test 168 VII Anhang 3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien Subjektive Bewertung der Duftfamilien junger Erwachsener und Hochbetagter Mann-Whitney-Test A Note B Note C Note D Note E Note Ränge H 28 30 58 28 30 58 28 29 57 28 30 58 28 29 57 jung_alt junge Erwachsene Hochbetagte Gesamtsumme junge Erwachsene Hochbetagte Gesamtsumme junge Erwachsene Hochbetagte Gesamtsumme junge Erwachsene Hochbetagte Gesamtsumme junge Erwachsene Hochbetagte Gesamtsumme Mann-Whitney-U-Test Wilcoxon-W U Asymp. Sig. (2-seitig) a. Gruppierungsvariable: jung_alt Mittlerer Rang 37,43 22,10 Summe der Ränge 1048,00 663,00 39,61 20,07 1109,00 602,00 29,38 28,64 822,50 830,50 26,20 32,58 733,50 977,50 28,45 29,53 796,50 856,50 Teststatistikena A Note B Note 198,000 137,000 663,000 602,000 -3,555 -4,538 ,000 ,000 C Note 395,500 830,500 -,173 ,862 D Note 327,500 733,500 -1,499 ,134 E Note 390,500 796,500 -,260 ,795 Hautleitfähigkeitsniveau (SCL) junger Erwachsener und Hochbetagter Mann-Whitney-U-Test Ränge Base alt_jung junge Erwachsene Hochbetagte Gesamtsumme H 28 30 Mittlerer Rang 35,52 23,88 Summe der Ränge 994,50 716,50 58 Teststatistikena Base Mann-Whitney-U-Test 251,500 Wilcoxon-W 716,500 U -2,623 Asymp. Sig. (2-seitig) ,009 a. Gruppierungsvariable: alt_jung 169 VII Anhang 3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien Hautleitfähigkeitsreaktion (= SCR) junger Erwachsener und Hochbetagter Mann-Whitney-Test Ränge ΔA ΔB ΔC ΔD ΔE alt_jung junge Erwachsene Hochbetagte Gesamtsumme junge Erwachsene Hochbetagte Gesamtsumme junge Erwachsene Hochbetagte Gesamtsumme junge Erwachsene Hochbetagte Gesamtsumme junge Erwachsene Hochbetagte Gesamtsumme Mann-Whitney-U-Test Wilcoxon-W U Asymp. Sig. (2-seitig) a. Gruppierungsvariable: alt_jung H 28 30 58 28 30 58 28 30 58 28 30 58 28 30 58 Mittlerer Rang 35,88 23,55 Summe der Ränge 1004,50 706,50 36,71 22,77 1028,00 683,00 35,63 23,78 997,50 713,50 35,98 23,45 1007,50 703,50 36,75 22,73 1029,00 682,00 Teststatistiken ΔA ΔB 241,500 218,000 706,500 683,000 -2,779 -3,144 ,005 ,002 a ΔC 248,500 713,500 -2,670 ,008 ΔD 238,500 703,500 -2,825 ,005 ΔE 217,000 682,000 -3,159 ,002 170 VII Anhang 3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien Hautleitfähigkeitsreaktion Hochbetagter Wilcoxon-Test Ränge H Δ B - Fougère - Δ A - Chypre Δ D - Citral - Δ A - Chypre Δ C - Floral - Δ A - Chypre Δ E - Oriental - Δ A - Chypre Δ C - Floral - Δ B - Fougère Δ D - Citral - Δ B - Fougère Δ E - Oriental - Δ B - Fougère Δ D - Citral - Δ C - Floral Δ E - Oriental - Δ C - Floral ΔBFougère ΔAChypre -1,271b ΔDCitral - Δ AChypre -1,163b U Asymp. Sig. (2,204 ,245 seitig) a. Wilcoxon-Test b. Basierend auf negativen Rängen. 9a 17b 4c 30 10d 18e 2f 30 11g 17h 2i 30 6j 22k 2l 30 12m 14n o 4 30 12p q 15 3r 30 8s 18t 4u 30 12v 15w 3x 30 7y 17z 6aa 30 Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme ΔCFloral - Δ AChypre -,832b ,405 Teststatistikena ΔEOriental - Δ C - Floral ΔA-ΔBChypre Fougère -2,313b -,318b ,021 ,750 Mittlerer Rang 13,94 13,26 Summe der Ränge 125,50 225,50 15,20 14,11 152,00 254,00 15,14 14,09 166,50 239,50 16,92 13,84 101,50 304,50 13,58 13,43 163,00 188,00 14,13 13,90 169,50 208,50 14,69 12,97 117,50 233,50 12,92 14,87 155,00 223,00 14,57 11,65 102,00 198,00 ΔEΔ D - Citral Oriental -ΔBΔBFougère Fougère -,469b -1,475b ,639 ,140 ΔDCitral - Δ C - Floral -,817b ΔEOriental -ΔCFloral -1,373b ,414 ,170 171 3 Hauptstudie I – Duftpräferenz anhand der Beurteilung definierter Duftfamilien VII Anhang Hautleitfähigkeitsreaktion junger Erwachsener Wilcoxon-Test Ränge H Δ A - Chypre - Δ B - Fougère Δ C - Floral - Δ A - Chypre Δ D - Citral - Δ A - Chypre Δ E - Oriental - Δ A - Chypre Δ C - Floral - Δ B - Fougère Δ D - Citral - Δ B - Fougère Δ E - Oriental - Δ B - Fougère Δ D - Citral - Δ C - Floral Δ E - Oriental - Δ C - Floral Δ E - Oriental - Δ D - Citral 16a 12b 0c 28 18d 10e 0f 28 12g 15h 1i 28 9j 19k 0l 28 19m 9n 0o 28 15p q 11 2r 28 8s 20t 0u 28 13v 15w 0x 28 6y 21z 1aa 28 ab 9 19ac 0ad 28 Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme Mittlerer Rang 14,09 15,04 Summe der Ränge 225,50 180,50 11,97 19,05 215,50 190,50 12,79 14,97 153,50 224,50 12,72 15,34 114,50 291,50 14,61 14,28 277,50 128,50 12,50 14,86 187,50 163,50 12,50 15,30 100,00 306,00 10,69 17,80 139,00 267,00 12,25 14,50 73,50 304,50 12,89 15,26 116,00 290,00 Teststatistikena U Asymp. Sig. (2seitig) ΔAChypre ΔBFougère ΔCFloral - Δ AChypre -,513b ,608 -,285b ,776 ΔDCitral – ΔAChypre -,853c ,394 ΔEOriental ΔAChypre -2,016c ,044 ΔCFloral ΔBFougèr e -1,698b ,090 ΔDCitral – ΔB– Fougère -,305b ,760 ΔEOriental ΔBFougère -2,346c ,019 ΔDCitral – ΔCFloral -1,459c ,145 ΔEΔEOriental Oriental -ΔC- -ΔDFloral Citral -2,776c ,005 -1,982c ,048 a. Wilcoxon-Test b. Basierend auf positiven Rängen. c. Basierend auf negativen Rängen. 172 VII Anhang 4 Vorstudie II –Korrelation der haut- und psychophysiologischen Parameter 4 Vorstudie II –Korrelation der haut- und psychophysiologischen Parameter 4.1 Probandenaufklärung Fachbereich Humanwissenschaften Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie Probandenaufklärung – Vorstudie II Korrelation der psychophysiologischen und hautphysiologischen Parameter Betreuerin: Apl. Prof. Dr. Nanna Schürer Ziel der Hauptstudie II: Korrelation der psycho- und hautphysiologischen Parameter Liebe Probandinnen, Sie haben sich freiwillig nach schriftlicher und mündlicher Aufklärung zur Teilnahme an einer experimentellen Überprüfung der Korrelation zwischen dem psychophysiologischen Zustand des Probanden und seiner hautphysiologischen Reaktion bereit erklärt. Ziel der Studie: Anhand dieser Studie soll überprüft werden, ob es ein Zusammenhang zwischen den psychophysiologisch und hautphysiologisch erhobenen Daten während und nach der Stressphase besteht. Tag 1 Dauer: ca. 1 - 1½ Std. Die Datenerhebung findet durchgängig im akklimatisierten Laborraum statt. Während der vorangehenden Akklimatisierungszeit von 20-30 Minuten werden zwei Testareale für die hautphysiologischen Messungen am linken Unterarm des Probanden mit einer Schablone markiert. Zeitgleich werden ein EDA- und ein EKG-Gerät für die psychophysiologischen Messungen an der Testperson positioniert. Mit dem EDAGerät wird die elektrodermale Aktivität der Schweißdrüsen über die Hautleitfähigkeit und mit dem Elektrokardiogrammgerät (EKG) die Herz-Kreislauf-Aktivität gemessen. Im Anschluss an die Akklimatisierungszeit werden im ersten Testareal die Basiswerte des pH-Wertes erhoben. Im zweiten Testareal werden die Basisdaten für den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) gemessen. Nachfolgend findet im zweiten Testareal eine Barriereschädigung mittels eines Tesafilmabrisses statt. Die Anzahl der Tesafilmabrisse ist individuell unterschiedlich. Das Hautareal wird so lange irritiert, bis der Wert des transepidermalen Wasserverlustes um das Dreifache des Basiswertes ansteigt. Währenddessen werden die Daten für die 173 VII Anhang 4 Vorstudie II –Korrelation der haut- und psychophysiologischen Parameter psychophysiologische Erhebung gemessen. Das EKG- und das EDA-Gerät bleiben weiterhin 24 Stunden an dem Probanden. Tag 2 Dauer: ca. 40 Min. Am zweiten Tag werden erneut Daten für den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) sowie für den pH-Wert erhoben. Das EDA- und EKG- Gäret werden abgenommen. Nebenwirkung Durch den Tesafilmabriss auf dem Unterarm ist es möglich, dass an dieser Stelle eine Rötung auftritt, die aber mit der Zeit weggeht. Vertraulichkeit Personenbezogene Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die von Ihnen erfassten Messdaten werden von uns anonymisiert und in dieser Form weiterverarbeitet. Ihre Teilnahme ist freiwillig. Sie können Ihr Einverständnis zur Teilnahme jederzeit – auch ohne Angaben von Gründen – zurückziehen. Einverständniserklärung Hiermit erkläre ich mich bereit, an der oben beschriebenen Studie teilzunehmen. Ich habe die oben stehenden Informationen gelesen, verstanden und bin zusätzlich mündlich über Ziele und Ablauf aufgeklärt worden. Meine Einwilligung zur Teilnahme kann ich jederzeit, auch ohne die Angabe von Gründen, zurückziehen. ____ (Ort, Datum, Name und Unterschrift des Probanden/ der Probandin) 174 4 Vorstudie II –Korrelation der haut- und psychophysiologischen Parameter VII Anhang 4.2 Fragebogen zur Person Fragebogen zur Person I. Angaben zur Person 1. Initialen…………………………… 2. Alter………………………………… 3. Familienstand ledig verheiratet getrennt 4. Raucher geschieden verwitwet zusammenlebend in einer festen Partnerschaft ja nein gelegentlich 5. Ihr Studiengang: …………………………………………………………. 6. In welchem Semester sind Sie? ……………………………………….. 7. Haben Sie einen Nebenjob? ja nein II. Angaben über den allgemeingesundheitlichen Zustand der Haut 1. Liegen bei Ihnen chronische Hauterkrankungen (wie z.B. Neurodermitis, Psoriasis) vor? 1.1 ja nein wenn ja, welche? ………………………………………………….. 2. Haben Sie an den Unterarmen Symptomen, wie: - Juckreiz ja nein - Brennen ja nein - Rötung - Schuppung ja ja nein nein 3. Haben Sie trotz der Anweisung in den letzten 24 Stunden Hautreinigungs- und Hautpflegeprodukte an den Unterarmen angewendet? ja nein 175 VII Anhang 4 Vorstudie II –Korrelation der haut- und psychophysiologischen Parameter 4.3 TICS – Fragebogen zum chronischen Stress SSCS III. Angaben über die psychische Belastung In diesem Teil finden Sie einige Fragen, die Sie danach beurteilen sollen, wie häufig Sie die darin angesprochene Erfahrung gemacht bzw. Situation erlebt haben. Bitte denken Sie bei der Beantwortung an die, vom heutigen Tag aus gesehen, vergangenen 3 Monate und versuchen Sie sich daran zu erinnern, wie oft Sie in diesem Zeitraum die jeweilige Erfahrung gemacht haben. (vgl. Schulze/Schlotz/ Becker (2003): TICS- Fragebogen SSCS, Hogrefe-Verlag) Erfahrung nie selten manch mal häufig sehr häufig 1 2 3 4 5 2. Ich bemühe mich vergeblich, mit guten Leistungen Anerkennung zu erhalten 1 2 3 4 5 3. Zeiten, in denen ich zu viele Verpflichtungen zu erfüllen habe 1 2 3 4 5 4. Zeiten, in denen ich sorgenvolle Gedanken nicht unterdrücken kann 1 2 3 4 5 5. Obwohl ich mein Bestes gebe, wird meine Arbeit nicht gewürdigt 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 7. Zeiten, in denen ich mir viele Sorgen mache und nicht damit aufhören kann 1 2 3 4 5 8. Zeiten, in denen ich nicht die Leistung bringe, die von mir erwartet wird 1 2 3 4 5 9. Zeiten, in denen mir die Verantwortung für andere zu Last wird 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 1. Befürchtung, dass irgendetwas Unangenehmes passiert 6. Erfahrungen, dass alles zu viel ist, was ich zu tun habe 10. Zeiten, in denen mir die Arbeit über den Kopf wächst 11. Befürchtung, meine Aufgaben nicht erfüllen zu können 12. Zeiten, in denen mir die Sorgen über den Kopf wachsen ∑= 176 VII Anhang 4 Vorstudie II –Korrelation der haut- und psychophysiologischen Parameter 4.4 Datenerfassungsprotokoll für hautphysiologische Parameter Datenerfassungsprotokoll Datum______________________________ Initialen Uhrzeit____________ ___________________ Alter _____________ 1. Tag Basiswert 2. Tag Anzahl der Abrisse Messwert Messwert nach 24 Std. TEWL 177 VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere 5.1 Probandenaufklärung Fachbereich Humanwissenschaften Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie Probandenaufklärung – Hauptstudie II Haut-und psychophysiologische Untersuchungen bei den Hochbetagten Betreuerin: Apl. Prof. Dr. Nanna Schürer Ziel der Hauptstudie II: Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere Ziel der Studie Anhand der Untersuchung soll die Einwirkung einer Duftfamilie auf die Psyche und somit auf die Barriereregeneration überprüft werden. Hierbei werden zwei verschiedene Lotionen getestet, eine Probe ist beduftet, die andere Probe ist duftneutral. Ablauf der Studie Tag 1 Dauer: ca. 35 Min. Es wird ein Testareal für die hautphysiologische Messung (TEWL) am Unterarm markiert. Zeitgleich wird ein EKG-Gerät für die psychophysiologischen Messungen positioniert, damit wird die Herz-Kreislauf-Aktivität gemessen. Dann wird der Basiswert für den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) gemessen. Nachfolgend findet eine Barriereschädigung mittels eines Tesafilmabrisses statt. Die Anzahl der Tesafilmabrisse ist individuell unterschiedlich. Das Hautareal wird so lange irritiert, bis der Wert des transepidermalen Wasserverlustes um das Dreifache des Basiswertes ansteigt. Das EKG- Gerät bleibt 24 Stunden an dem Probanden. Anschließend werden Sie mit einer Lotion eingecremt. Vor dem Schlafengehen cremen Sie sich bitte noch mal ein. Zusätzlich wird ein Fragebogen zur Person und zur emotionalen Befindlichkeit (TICSFragebogen) ausgefüllt. Tag 2 Dauer: ca. 15 Min Am zweiten Tag werden erneut Daten für den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) erhoben. EKG- Gerät wird abgenommen. Während dieser 24. Std. muss Duschen, Schwimmen und Sauna verzichtet werden. Dieselbe Untersuchung wird noch Mal mit der 2. Probe durchgeführt. 178 VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere Ihre Teilnahme ist freiwillig. Sie können Ihr Einverständnis zur Teilnahme jederzeit – auch ohne Angaben von Gründen – zurückziehen. Einverständniserklärung Hiermit erkläre ich mich bereit, an der oben beschriebenen Studie teilzunehmen. Ich habe die oben stehenden Informationen gelesen, verstanden und bin zusätzlich mündlich über Ziele und Ablauf aufgeklärt worden. Meine Einwilligung zur Teilnahme kann ich jederzeit, auch ohne die Angabe von Gründen, zurückziehen. ____ (Ort, Datum, Name und Unterschrift des Probanden/ der Probandin) 179 VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere 5.2 Fragebogen zur Person Fragebogen zur Person I. Angaben zur Person 1. Initialen…………………………………………….. 2. Alter………………………………………………….. 3. Familienstand ledig verheiratet getrennt verwitwet zusammenlebend in einer festen Partnerschaft 4. Rauchen II. geschieden ja nein gelegentlich Angaben über den allgemeingesundheitlichen Zustand der Haut 1. Liegen bei Ihnen chronische Hauterkrankungen (wie z.B. Neurodermitis, Psoriasis) vor? 1.2 ja nein wenn ja, welche?………………………………………………….. 2. Haben Sie an den Unterarmen Symptomen, wie: - Juckreiz ja nein - Brennen ja nein - Rötung ja nein - Schuppung ja nein 3. Haben Sie trotz der Anweisung in den letzten 24 Stunden Hautreinigungs- und Hautpflegeprodukte an den Unterarmen angewendet? ja nein 180 VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere 5.3 Datenerfassungsprotokoll für hautphysiologische Parameter Datenerfassungsprotokoll Probe A Proband/in…………………………… Alter…………………. Datum………………………………… Uhrzeit………………. Raumtemperatur……………………... Luftfeuchtigkeit……………………….. 1. Tag Basiswert 2. Tag Anzahl der Messwert Messwert nach 24 Abrisse Std. TEWL Probe B Datum………………………………….. Uhrzeit………………. Raumtemperatur.……………………... Luftfeuchtigkeit………………………… 1. Tag Basiswert 2. Tag Anzahl der Abrisse Messwert Messwert nach 24 Std. TEWL 181 VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere 5.4 Signifikanzberechnungen Barriereregeneration bei UH unter dem Einfluss der PÖ-freien und Fougèrehaltigen Testemulsion Wilcoxon-Test Ränge H Regeneration (in %) - B Regeneration (in %) - A Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme a. Regeneration (in %) - B < Regeneration (in %) - A b. Regeneration (in %) - B > Regeneration (in %) - A c. Regeneration (in %) - B = Regeneration (in %) - A Mittlerer Rang 8,50 8,50 2a 14b 0c 16 Summe der Ränge 17,00 119,00 Teststatistikena Regeneration (in %) - B Regeneration (in %) - A b U -2,637 Asymp. Sig. (2-seitig) ,008 a. Wilcoxon-Test b. Basierend auf negativen Rängen. Barriereregeneration bei SH unter dem Einfluss PÖ-freien oder Fougèrehaltigen Testemulsion Wilcoxon-Test Ränge H Regeneration (in %) - B Regeneration (in %) - A Negative Ränge Positive Ränge Bindungen Gesamtsumme a. Regeneration (in %) - B < Regeneration (in %) - A b. Regeneration (in %) - B > Regeneration (in %) - A c. Regeneration (in %) - B = Regeneration (in %) - A 4a 4b 0c 8 Mittlerer Rang 4,50 4,50 Summe der Ränge 18,00 18,00 Teststatistikena Regeneration (in %) - B Regeneration (in %) - A U ,000b Asymp. Sig. (2-seitig) 1,000 a. Wilcoxon-Test b. Die Summe der negativen Ränge ist mit der Summe der positiven Ränge identisch. 182 VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere Barriereregeneration Testemulsion der SH und UH unter dem Einfluss PÖ-freien Mann-Whitney-Test Ränge Regeneration (in %) selbst_unselbst selbstständige Hochbetagte unselbstständige Hochbetagte Gesamtsumme H 8 16 Mittlerer Rang 19,75 8,88 Summe der Ränge 158,00 142,00 24 Teststatistikena Regeneration (in %) Mann-Whitney-U-Test 6,000 Wilcoxon-W 142,000 U -3,552 Asymp. Sig. (2-seitig) ,000 Exakte Sig. [2*(1-seitige Sig.)] ,000b a. Gruppierungsvariable: selbst_unselbst b. Nicht für Bindungen korrigiert. Barriereregeneration von SH und UH unter dem Einfluss Fougère-haltigen Testemulsion Mann-Whitney-Test Ränge Regeneration (in %) selbst_unselbst selbstständige Hochbetagte unselbstständige Hochbetagte Gesamtsumme H 8 16 Mittlerer Rang 16,13 10,69 Summe der Ränge 129,00 171,00 24 Teststatistikena Regeneration (in %) Mann-Whitney-U-Test 35,000 Wilcoxon-W 171,000 U -1,776 Asymp. Sig. (2-seitig) ,076 Exakte Sig. [2*(1-seitige Sig.)] ,081b a. Gruppierungsvariable: selbst_unselbst b. Nicht für Bindungen korrigiert. 183 VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere Barriereintegrität von SH und UH unter dem Einfluss PÖ-freien oder Fougèrehaltigen Emulsion Mann-Whitney-U-Test Ränge Anzahl der Abrisse-A Anzahl der Abrisse-B selbst_unselbst selbstständige Hochbetagte unselbstständige Hochbetagte Gesamtsumme selbstständige Hochbetagte unselbstständige Hochbetagte Gesamtsumme Teststatistikena Anzahl der Abrisse-A 4,000 140,000 -3,681 ,000 Mann-Whitney-U-Test Wilcoxon-W U Asymp. Sig. (2-seitig) Exakte Sig. [2*(1-seitige ,000b Sig.)] a. Gruppierungsvariable: selbst_unselbst b. Nicht für Bindungen korrigiert. 8 Mittlerer Rang 20,00 Summe der Ränge 160,00 16 8,75 140,00 24 8 20,50 164,00 16 8,50 136,00 H 24 Anzahl der Abrisse-B ,000 136,000 -3,929 ,000 ,000b 184 VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere 5.5 Korrelationen zwischen haut- und psychophysiologischen Parameter Korrelationen unter Einfluss von PÖ-freien Testemulsion Korrelationen Mittlere HF Regeneration Pearson-Korrelation Probe-A Sig. (2-seitig) Regeneration Mittlere HF- HRV Probe-A Probe-A Probe-A Tag Probe-A Tag Nacht 1 Pearson-Korrelation Probe-A Tag Sig. (2-seitig) Pearson-Korrelation Nacht Sig. (2-seitig) -,590 ,051 ,957 ,026 ,063 16 14 14 14 14 -,531 1 ,355 ,783** ,067 ,213 ,001 ,819 ,051 14 14 14 14 14 -,016 ,355 1 ,162 ,485 ,957 ,213 ,579 ,079 14 14 14 14 14 * ** ,162 1 -,076 ,026 ,001 ,579 14 14 14 14 14 1 N Mittlere HF Pearson-Korrelation Probe-A Nacht Sig. (2-seitig) ,509 -,016 N HRV Probe-A Probe-A Nacht * -,531 N Mittlere HF HRV -,590 N ,783 ,795 HRV Probe-A Pearson-Korrelation ,509 ,067 ,485 -,076 Nacht Sig. (2-seitig) ,063 ,819 ,079 ,795 14 14 14 14 N 14 *. Korrelation ist bei Niveau 0,05 signifikant (zweiseitig). **. Korrelation ist bei Niveau 0,01 signifikant (zweiseitig). 185 VII Anhang 5 Hauptstudie II - Wirkung der präferierten Duftfamilie auf die epidermale Barriere Korrelationen unter Einfluss von Fougère-haltigen Testemulsion Korrelationen Mittlere HF Regeneration Pearson-Korrelation Probe-B Sig. (2-seitig) Regeneration Probe-B Probe-B Tag 1 N Mittlere HF Pearson-Korrelation Probe-B Tag Sig. (2-seitig) 16 -,754 Pearson-Korrelation Tag Sig. (2-seitig) Pearson-Korrelation Probe B Nacht Sig. (2-seitig) Probe-B HRV Probe-B Tag Nacht Probe-B Nacht -,028 -,475 ,066 ,001 ,922 ,073 ,814 15 15 15 15 ,156 ** -,145 ,579 ,003 ,605 -,754 1 ,718 15 15 15 15 15 -,028 ,156 1 ,351 ,272 ,922 ,579 ,200 ,327 15 15 15 15 15 -,475 ** ,351 1 -,177 ,073 ,003 ,200 15 15 15 15 15 1 N Mittlere HF HRV ** ,001 N HRV Probe-B ** Mittlere HF N ,718 ,529 HRV Probe-B Pearson-Korrelation ,066 -,145 ,272 -,177 Nacht Sig. (2-seitig) ,814 ,605 ,327 ,529 15 15 15 15 N 15 **. Korrelation ist bei Niveau 0,01 signifikant (zweiseitig). 186 VIII Eidesstattliche Erklärung VIII Eidesstattliche Erklärung Erklärung über die Eigenständigkeit der erbrachten wissenschaftlichen Leistung Titel der Dissertation: Duftpräferenz von Hochbetagten und ihre Wirkung auf die epidermale Barriere. Eine olfaktorische, psychophysiologische und hautphysiologische Untersuchung. Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit ohne unzulässige Hilfe Dritter und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Die aus anderen Quellen direkt oder indirekt übernommen Stellen, Daten und Konzepte sind unter Angabe der Quelle gekennzeichnet. Bei der Auswahl und Auswertung folgenden Materials haben mir die nachstehend aufgeführten Personen in der jeweils beschriebenen Weise entgeltlich/unentgeltlich geholfen: psyrecon research & consulting (Institut für angewandte Psychophysiologie GmbH, Wuppertal) (Durchführung der Korrelationsanalysen bei der Vorstudie II, sowie Einlesen der EKG – Daten bei der Hauptstudie II, unentgeltlich) Weitere Personen waren an der inhaltlichen materiellen Erstellung der vorliegenden Arbeit nicht beteiligt. Insbesondere habe ich hierfür nicht die entgeltliche Hilfe von Vermittlungsdiensten bzw. Beratungsdiensten (Promotionsberater oder andere Personen) in Anspruch genommen. Niemand hat von mir unmittelbar oder mittelbar geldwerte Leistungen für Arbeiten erhalten, die im Zusammenhang mit dem Inhalt der vorgelegten Dissertation stehen. Diese Arbeit wurde bisher weder im In- noch im Ausland in gleicher oder ähnlicher Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt. Olga Kukshausen Schnatgang 12A 49080 Osnabrück Geb. 02.02.1979 in Anshero-Sudshensk Ort, Datum Unterschrift 187