Neues aus der Welt der Kollagenmembranen
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Neues aus der Welt der Kollagenmembranen
IMPLANTOLOGIE Neues aus der Welt der Kollagenmembranen Fisch-Technik und Angioselektivität Ein Beitrag von D. Rothamel1, R. Torök2, J. Neugebauer1,3, T. Fienitz1, M. Scheer1, M. Kreppel1, R. Mischkowski1,4, J. Zöller1 Augmentative Eingriffe sind heute bei vielen Indikationen mit patienteneigenem Knochen, aber auch mit Knochenersatzmaterialien vorhersagbar möglich [1]. Im Gegensatz zum Eigenknochen stehen Knochenersatzmaterialien ohne zusätzliche Entnahmemorbidität in unbegrenztem Maße zur Verfügung. Neben einer oftmals geringeren Resorptionsrate haben sie zudem vergleichbare Implantatüberlebensraten wie rein autologe Augmentate gezeigt [13, 20]. Sie werden zur Vermeidung einer nur bindegewebigen Einscheidung in der Regel in Verbindung mit Barrieremembranen im Sinne der gesteuerten Geweberegeneration (Guided tissue regeneration: GTR) verwendet. Gerade bei den resorbierbaren Kollagenmembranen existieren jedoch große Unterschiede, welche die Handlingeigenschaften, den Abbau und auch die Komplikationsdichte nach Anwendung der jeweiligen Materialien beeinflussen. Indizes: Angiogenese, Augmentation, Barrierefunktion, Kollagenmembran, Regeneration, Perforationsdeckung Die gesteuerte Knochen- (GBR) und Geweberegeneration (GTR) beruht auf der Isolation potenziell regenerativer Zelltypen, wie zum Beispiel Desmodontalfibroblasten und Osteoblasten von schnell proliferierenden Epithel- und Bindegewebszellen. Ihr Ziel ist die vorhersagbare Regeneration verloren gegangenen Gewebes. Der Einsatz von mechani- schen Barrieren spielt bei diesen Prozessen eine entscheidende Rolle [2, 5, 10-12, 22, 57] Die erste Generation von Barriere-Membranen bestand aus nicht-resorbierbaren Materialien wie zum Beispiel einem Zellulose-Ester (Milipore-Filter) sowie aus expandiertem Polytetrafluorethylen (ePTFE). Das Ausmaß der Regeneration schien da- Abb. 1 Kollagenstruktur einer BioGide-Membran 14 Tage nach subkutaner Implantation in der Ratte: Das native Kollagen ist gut in das umliegende Gewebe integriert und zeigt bereits eine starke Invasion von Blutgefäßen, Fibroblasten und resorptiven Zellen (Originalvergr. 100 x, Heilungsperiode 14 Tage) Abb. 2 Eine glutaraldehyd-quervernetzte BioMend-Membran zeigt ein völlig anderes Bild mit ausbleibender Gewebeintegration, peripherer Kapselbildung und ausbleibender Revitalisierung (Originalvergr. 100 x, Heilungsperiode 14 Tage) 2 Universitätsklinikum Köln, Klinik für Mund-, Kiefer und Plasische Gesichtschirurgie und Interdisziplinäre Polilinik für Orale Chirurgie und Implantologie 2 Privatpraxis, Nürnberg 3 Praxis für Zahnheilkunde Landsberg am Lech, Landsberg am Lech 4 Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Klinik für Mund-, Kiefer und Plasische Gesichtschirurgie 1 Z Oral Implant, © 7. Jahrgang 4/11 IMPLANTOLOGIE Abb. 3 Der Abbau einer experimentell chemisch quervernetzten BioGide-Membran wird durch die Invasion mehrkerniger Riesenzellen und erheblicher Entzündungsreaktion dominiert (Originalvergr. 200 x, Heilungsperiode 14 Tage) Abb. 4 Die aus Schweineperikard hergestellte Jason-Membran zeigt auch nach 56 Tagen eine ausgeprägte Barrierefunktion. Es lässt sich deutlich die dünne Multilayer-Struktur und eine gute Gewebsintegration identifizieren (Originalvergr. 100 x, Heilungsperiode 56 Tage) Abb. 5 Bilayer-Struktur einer BioGide-Membran (Geistlich Biomaterials, Wolhusen, Schweiz) mit kompakter Ober- und weitmaschiger Unterseite (REM, 50 x Vergr.) Abb. 6 In höherer Vergrößerung (1000 x) wird die faserige Struktur des Bio-Gide Kollagens ersichtlich Abb. 7 Multilayerstruktur einer porkinen Perikardmembran (Jason Perikardmembran, Botiss Biomaterials, Berlin) mit deutlich längerer Barrierefunktion (REM, 50 x Vergr.) Abb. 8 In höherer Vergrößerung (1000 x) zeigt sich beim Jason-Perikard ein verzweigtes System aus individuellen Kollagenlayern, welche ein interkonnektierendes Porensystem ausbilden bei von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel der Restmenge von gesundem parodontalen Ligament sowie der Defektkonfiguration abhängig zu sein [9, 25, 34, 35, 51]. Das Prinzip der GTR konnte auch erfolgreich für die Regeneration rein knöcherner Defekte eingesetzt werden [11]. Da keine unterschiedlichen parodontalen Gewebe, sondern ausschließlich Knochen regeneriert wird, wurde hierfür der Begriff gesteuerte Knochenregeneration (Guided bone regeneration: GBR) eingeführt. Durch den Einsatz einer nicht-resorbierbaren ePTFE-Membran sollen sowohl standardisierte mandibuläre Defekte als auch periimplantäre Dehiszenzdefekte im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe knöchern regeneriert werden [11, 12]. Z Oral Implant, © 7. Jahrgang 4/11 3 IMPLANTOLOGIE Ein Nachteil nicht-resorbierbarer Materialien besteht in der Notwendigkeit eines zweiten chirurgischen Eingriffs, bei dem nach erfolgter Regeneration die Membran wieder entfernt wird. Hierbei kann die Periostlösung zu einer krestalen Resorption des Alveolarknochens und somit zu einer Beeinträchtigung des Behandlungsergebnisses führen [32]. Weiterhin wurde im Zusammenhang mit ePTFE-Membranen häufig von Spontanperforationen der bedeckenden Schleimhaut berichtet. Dies erforderte aufgrund einer bakteriellen Kontamination der Membranen deren frühzeitige Entfernung [21, 51, 55]. Die heute gebräuchlichen Kollagenmembranen [7] umgehen diese Problematik, da sie aufgrund ihrer Resorbierbarkeit einen Zweiteingriff vermeiden und bei hoher Biokompatibilität in der Regel auch im Falle einer Dehiszenz den Wundbereich stabilisieren, bis sich eine sekundäre Granulation über dem Kollagen einstellt. Eigenschaften von Barrieremembranen Membranen für die GBR/GTR-Therapie müssen verschiedenartigen Anforderungen genügen. Neben einer ausreichenden Barrierefunktion ist eine Stabilisierung des Blutkoagulums im Wundbereich eine wichtige Aufgabe [19]. Die Biokompatibilität der Membranen sowie deren Abbauprodukte stellt eine Grundvoraussetzung für einen komplikationslosen Heilungsverlauf dar. Auch sollte sich die Membran gut ins umliegende Gewebe integrieren, um den rekonstruierten Bereich ausreichend zu stabilisieren und im Falle einer Dehiszenz eine Invasion von Bakterien zwischen Weichgewebe und Membrankörper zu erschweren. Eine gewisse Formstabilität erscheint ebenfalls sinnvoll, um die Geometrie und Lokalisation des Augmentates zu erhalten. So ergaben experimentelle und klinische Untersuchungen, dass das Ausmaß der Regeneration von der Morphologie des Knochendefekts, aber auch der auch Abb. 9 Bifunktionale Oberfläche einer selektiv permeablen Membran (Angiopore, Bredent medical) mit langsam resorbierbaren Anteilen als Barriere und schnell resorbierbaren Anteilen/ Perforationen zur selektiven Durchwanderung von Blutgefäßen Stabilität des eingebrachten Augmentates beeinflusst wird [18, 25, 52]. Kollagenmembranen Kollagenfasern sind stabile Fasern des extrazellulären Bindegewebes, die aus Kollagenfibrillen aufgebaut sind. Die unverzweigten Fasern sind sehr zugfest und nur zu zirka 5 % dehnbar. Je nach Primärstruktur der Peptidketten existieren mindestens 19 unterschiedliche Kollagen-Varianten. In kochendem Wasser sind sie löslich und bilden Leim, woher sich ihr lateinischer Name ableitet (kolla = Leim). Die häufigsten Kollagentypen sind I, II und III, wobei das gingivale Bindegewebe zu zirka 60 % aus Typ IKollagen aufgebaut ist. Derzeit verfügbare Kollagenmembranen für GBR/GTR-Verfahren werden überwiegend aus bovinem und porkinem Kollagen Typ I und III gewonnen. Als Ursprungsgewebe dienen Achilles-Sehne, Dermis, Peritoneum und Perikard. Für einen möglichen Einsatz von Kollagen als Barrieremembran spricht die Tatsache, dass Kollagen vom Tier auf den Menschen übertragbar ist und eine aktive Rolle bei der Ausbildung eines Blutkoagulums spielt (hämostatische Eigenschaft). Hier- Abb. 10 a und b Kompakte (links) und fibrilläre (rechts) Kollagenstrukturen gewährleisten eine gute Barrierefunktion beziehungsweise Blutgefäßinvasion (Höhere Vergrößerung aus Abb. 20) 4 Z Oral Implant, © 7. Jahrgang 4/11 IMPLANTOLOGIE Abb. 11 Bereits wenige Tage nach subkutaner Implantation in der Ratte zeigt sich eine erste Invasion von Zellen in den Membrankörper dieser Angiopore-Membran, ohne wesentliche Entzündungszellinvasion. Oben rechts findet sich eine (leere) Pore für das Einwachsen größerer Blutgefäße, unten links einige prall gefüllte Arteriolen/Venolen (Originalvergr. 200x, Heilungsperiode 7 Tage) Abb. 13 Vier Wochen nach Implantation lassen regelhaft innerhalb der Mikroporen unterschiedlich dimensionierte Blutgefäße identifizieren, die eine schnelle transmembranäre Vaskularisierung unterhalten. Zudem zeigen sich vitale Fibroblasten innerhalb des umgebenden Kollagens, welches im Sinne der Barrierefunktion das Weichgewebe an dem Einsprießen in das Augmentat behindert (Originalvergr. 400x, Heilungsperiode 28 Tage) durch wird eine frühzeitige Stabilisation des Wundbereichs unterstützt. Weiterhin konnte beobachtet werden, dass Kollagen chemotaktisch auf desmodontale Fibroblasten wirkt [23, 27, 36, 58]. Im Falle einer Exposition zur Mundhöhle scheinen bestimmte parodontopathogene Bakterien an der Biodegradation kollagener Membranen beteiligt zu sein. Zur Mundflora exponierte Membranen unterliegen dabei einer deutlich beschleunigten Resorption. Allerdings kann über der Schleimhautdehiszenz nach der Anwendung von Kollagenmembranen in der Regel eine vollständige sekundäre Granulation beobachtet werden [15]. Die Exposition einer enzymatisch quervernetzten Membran schien histologisch keinen negativen Einfluss auf die Knochenregeneration zu unterhalten [16]. Ein Nachteil nativen Kollagens ist dessen geringe Stabilität aufgrund einer raschen Biodegradation Z Oral Implant, © 7. Jahrgang 4/11 Abb. 12 Zwei Wochen nach Implantation wird eine hohe Anzahl an Blutgefäßen innerhalb der äußeren Anteile der Membran erkennbar. Ansonsten zeigt sich eine gute Gewebsintegration ohne Fremdkörperreaktion (Originalvergr. 200x, Heilungsperiode 14 Tage) durch gewebespezifische Proteasen, Kollagenasen und Makrophagen [54]. Dies kann durch die Auswahl spezieller Ursprungsgewebe ausgeglichen werden: So zeigten Membranen aus dem Herzbeutel (Perikard) aufgrund ihres unterschiedlichen morphologischen Aufbaus signifikant längere Biodegradationszeiten als Membranen aus der Archillessehne oder dem Peritoneum [41, 43]. Alternativ wurden verschiedene Techniken beschrieben, welche auf physikalischer, chemischer oder auch enzymatischer Ebene eine zusätzliche Quervernetzung der Kollagenfibrillen induzieren [6, 7, 26, 29, 37, 59]. Die Ergebnisse tierexperimenteller Untersuchungen konnten zeigen, dass die Resorption dieser artifiziell quervernetzten Membranen signifikant langsamer verläuft als die nicht-quervernetzter Membranen [31, 33, 43, 48, 56]. Weiterhin ließ sich die Resorptionsdauer mit zunehmendem Vernetzungsgrad proportional steigern [6, 43]. Auf der anderen Seite führte eine artifizielle Quervernetzung jedoch auch zu einer Verringerung der Biokompatibilität [44], erhöhte die Invasion von Entzündungszellen und verstärkte den inflammatorischen Abbau des ansonsten eher enzymatisch biodegradierbaren Kollagens. Gerade chemisch quervernetzte Kollagene schienen sterile Entzündungsreaktionen zu unterhalten [43], was das Auftreten von Wundheilungskomplikationen und eine nur bindegewebige Einscheidung des Knochenersatzmaterials begünstigte [3, 42]. Angiogenese Im Zusammenhang mit augmentativen Eingriffen, aber auch für allgemeine Wundheilungsvorgänge wird in den vergangenen Jahren zunehmend auf die Wichtigkeit einer frühzeitigen Angiogenese des Defektraumes hingewiesen. In einer tierexperimentellen Untersuchung konnte gezeigt werden, dass die 5 IMPLANTOLOGIE Abb. 14 Ausgedehntes anteriores Mundbodenkarzinom mit Durchbruch durch das Kinn bei einem zum Zeitpunkt der Erstdiagnose 68jährigen Patienten Abb. 15 Zustand ein Jahr nach Neck dissection, Unterkieferkontinuitätsresektion, Defektüberbrückung mittels Skapula-Transplantat und postoperativer Radiochemotherapie. Zur Bestimmung der Augmentatrichtung wurde eine röntgenopaque Prothese eingegliedert. Im Oberkiefer soll zudem eine beidseitige Sinusbodenelevation durchgeführt werden Abb. 16 Zustand nach Metallentfernung von extraoral. Das Skapula-Transplantat erscheint gut konsolidiert, ist aber nicht ausreichend dimensioniert für die Aufnahme von anterioren Implantaten Abb. 17 Osteosynthetische Fixierung von zwei Beckenkamm-Splinten mit Distanz zum Alvolarkamm zur Festlegung der Augmentationshöhe (Vertikale Augmentationshöhe: 7 mm). Dabei erfolgt die Augmentationsrichtung tendenziell nach lingual, wie in der 3D-Planung zuvor determiniert Ausbildung von Blutkapillaren in einer unmittelbaren räumlichen sowie zeitlichen Korrelation zu einer extraskelettalen Knochenneubildung standen [47]. Diese Beobachtung kann mit Hilfe des Prinzips der Knochenbildung erklärt werden: Osteogene Zellen entwickeln sich aus undifferenzierten mesenchymalen Progenitorzellen, die sich entweder im Bindegewebe des Knochenmarks befinden, oder sich aus Perizyten des angrenzenden Bindegewebes kleiner Blutkapillaren entwickeln [28, 38, 39]. Kommt es also zu einer frühen Erschließung des Defektraumes durch Blutgefäße, so wird hierdurch auch die Knochenregeneration begünstigt. Aus klinischer Sicht wird diese Hypothese auch durch die Tatsache unterstützt, dass einige Autoren eine Perforation des angrenzenden kortikalen Knochens während GBR/GTR-Verfahren empfehlen, um die Knochenneubildung über eine Eröffnung angrenzender Knochenmarksräume zu verbessern [8, 46]. Eine solche Perforation scheint gerade im kompakten Kiefer das Aussprießen von Gefäßen zu erleichtern und die Regeneration zu verbessern [24, 53]. So zeigten im Tierversuch perforierte, blutgefüllte Defekte nach GBR eine signifikant bessere Knochenregeneration als nicht perforierte Kontrolldefekte [40]. Bisher besteht jedoch keine wissenschaftliche Evidenz, ob eine Perforation der Kompakta auch klinisch die knöcherne Regeneration signifikant verbessern kann. Betrachtet man die unterschiedlichen Membranmaterialien, so lässt sich gerade hinsichtlich der Blutgefäßeinprossung von Seiten des Periosts ein deutlicher Unterschied zwischen nicht resorbierbaren ePTFE- und dPTPE- (expandiertes/dichtes Polytetraflourethylen) Membranen und den heute üblicherweise verwendeten Kollagenmembranen feststellen. Ein von den Gegnern der Membrantechnik gerne angeführtes Argument ist die Beobachtung, dass das Periost eine hohe regenerative Potenz aufweist, was 6 Z Oral Implant, © 7. Jahrgang 4/11 IMPLANTOLOGIE Abb. 18 Als Augmentationsmaterial findet eine 1:1-Mischung aus Beckenkammspongiosa, biphasischem HA/ß-TCP (Ossceram nano, Bredent medical, Senden) und Defektblut Verwendung Abb. 19 Auffüllung des Knochendefektes mit Eigenknochen und Knochenersatzmaterial Abb. 20 Nach Applikation des Knochenersatzmaterials ist der Kieferkamm hinsichtlich des Volumens vollständig rekonstruiert Abb. 21 Die bukkale Lamelle wird im Sinne einer 3D-Rekonstruktion mit einer weiteren Schicht dünner Beckenkammkortikalis abgedeckt und die Kanten geglättet gerade die initiale Knochenregeneration unterstützt. Kommen nicht resorbierbare Membranen oder resorbierbare Membranen mit einer sehr dichten Struktur und langen Barrierefunktion zum Einsatz, so wird dieses regenerative Potential von dem augmentierten Bereich abgeschirmt und das Periost (zunächst) in ein straffes Bindegewebe umgewandelt. Gerade im Zusammenhang mit Kollagenmembranen wurde in diesem Zusammenhang der Begriff der „selektiven Permeabiliät“ geprägt. Es konnte beobachtet werden, dass bei manchen nativen Membranen eine selektive Permeabilität zu einer Durchwanderung des Membrankörpers durch Blutgefäße bereits wenige Wochen nach Implantation erfolgt [49]. In Verbindung mit einer lateralen Augmentation im Hundemodell wurde dies von einer multifokalen Knochenneubildung innerhalb des augmentierten Bereiches begleitet, während eine nicht permeable ePTFE-Membran eine knöcherne Regeneration nur von Seiten des Defektbodens zuließ [50]. Diese Beobachtung unterstützt die Hypothese, dass eine selektive Permeabiliät für Blutgefäße gerade die initiale Knochenneubildung unterstützt. Klinische Anwendung, Fisch-Technik und Neuentwicklungen Z Oral Implant, © 7. Jahrgang 4/11 Neben der klassischen Verwendung von Kollagenmembranen zur Abdeckung von Knochenersatzmaterialien existiert heute eine Vielzahl von weiteren Indikationen, in denen Kollagenmembranen neben der eigentlichen GTR/GBR-Technik erfolgreich zum Einsatz kommen. So ist die Verwendung von Kollagenmembranen zum Verschluss, aber auch zur Stabilisierung der Schneider´schen Membran bei Sinusbodenelevationen etabliert. Gerade für kleinere Perforationen bis 5 mm Durchmesser wurde nach Abdeckung mit einer Kollagenmembran keine negative Beeinflussung des augmentativen Ergebnisses oder Implantatüberlebensrate nach Sinusbodenelevation im Vergleich zur nicht-perforierten Kontrollgruppe beschrieben [4]. In diesem Zusammenhang bietet sich eine spezielle Technik an, bei der die einzubringende Membran wie ein Fisch zugeschnitten wird, was die Lagestabilität der Kollagenmatrix innerhalb und ausserhalb des Sinus erheblich erleichtert. Der Körper des „Fisches“ wird zur Abdeckung oder Sta- 7 IMPLANTOLOGIE Abb. 22 Zur Abdeckung der lingualen Seite im Sinne der GBR-Technik und zur Absicherung des Gesamtaugmentates gegen Perforationen der Schleimhaut (bei deutlicher Beeinträchtigung der Wundheilung durch die Radiochemotherapie) erfolgt die Auflage einer selektiv permeablen Kollagenmembran (Angiopore, Bredent medical, Senden). Abb. 23 Wechsel nach intraoral und beidseitige Sinusbodenelevation über einen lateralen Zugang Abb. 24 Die mikroperforierte Membran (Angiopore) wird in der Kontur eines Fisches zugeschnitten und wahlweise vor oder nach Einbringen unter die Schneider´sche Membran rehydriert Abb. 25 Einbringen des anterioren Anteils des Fisches in den Sinus. Dabei verkeilt sich der schmale Anteil der Membran zwischen die Knochenlamellen und sorgt für eine sichere Fixierung. Bereits bestehende Perforationen können so lagestabil abgedeckt werden, oder sie dient als Schutz der Schneiderschen Membran zur Vermeidung von Wundheilungskomplikationen bilisierung der Schneider´schen Membran in den Sinus eingebracht, während der Schwanz ausserhalb des Defektes verbleibt und erst nach Einbringung des Augmentationsmaterials über dem fazialen Kieferhöhlenfenster adaptiert wird. Einen wesentlichen Aspekt bei der Anwendung dieser Technik stellt dabei die Einklemmung der schmalsten Stelle des Fisches am Übergang zwischen Körper und Schwanz zwischen die verbleibenen Knochenwände des fazialen Fensters der Kieferhöhle dar. Beide Dimensionen sollten sich ungefähr entsprechen, damit sich die Membran innnerhalb der Knochenwände verkeilen kann. Hierdurch werden die beiden Anteile sowohl innerhalb, als auch außerhalb des Knochenfensters stabilisiert, was das Handling der Kollagenmatrix vereinfacht. Aufgrund der Beobachtung, dass native Kollagenmembranen auch im Dehiszenzfall in der Regel eine komplikationslose sekundäre Granulation über der Membran ermöglichen, wird derzeit zuneh- mend über die Möglichkeit einer bereits initial offenen Einheilung diskutiert. Dabei ist zu beachten, dass keine der derzeit erhältlichen GBR-Membranen für eine offene Anwendung ohne Abdeckung mit Weichgewebe zugelassen ist. Das Risiko eines Misserfolgs trägt somit der Behandler, der die Vor- und Nachteile einer offenen Einheilung stets individuell beurteilen sollte. Einen Sonderfall stellt die Abdeckung einer (von der Dimension her wesentlich kleineren) Extraktionsalveole mit Membranen im Falle einer MundAntrum-Verbindung (MAV) dar. Hier verzichten bereits viele Anwender auf eine plastische Deckung der Extraktionswunde und gewährleisten einen Verschluss der MAV durch Einnähen einer in der Regel nicht resorbierbaren Barrieremembran. Diese Technik vermag das spätere Weichgewebsmanagement in Hinblick auf die Breite und Ästhetik der keratinisierten Gingiva im Vergleich zur klassischen Deckung nach Rehrmann wesentlich zu 8 Z Oral Implant, © 7. Jahrgang 4/11 IMPLANTOLOGIE Abb. 26 Auffüllung des Defektes mit einem Gemisch aus Knochenersatzmaterial (Ossceram nano) und Beckenkammspongiosa im Verhältnis 3:1. Aufgrund der guten Voraussetzungen im Vergleich zur vertikalen Augmentation des Unterkiefers kann der Beckenkamm-Anteil im Sinus reduziert werden. Abb. 27 Adaptation der cranial fixierten Membran über das faziale Kieferhöhlenfenster. Das hydrophile Kollagen adaptiert sich gut an den umliegenden Knochen. Abb. 28 Spannungsfreier Nahtverschluss mittels Vicryl 4-0 Nähten (PGA Resorba, Nürnberg). Abb. 29 Postoperatives digitales Volumentomogramm nach Augmentation im anterioren Unterkiefer und Sinus maxillaris beidseits. verbessern, und reduziert zudem die Patientenmorbidität durch den Verzicht auf eine spätere Vestibulumplastik. Zudem kann die hydrophobe Membran in der Regel später ohne die Notwendigkeit eines zweiten Eingriffs durch einfachen Zug nach krestal entfernt werden. Ebenfalls auf die Extraktionswundheilung bezogen ist die Anwendung der sogenanten Tarnow'schen Ice-Cream-Cone Technik. Als Variante der Socket preservation wird bei dieser Applikation die Kollagenmembran wie eine Eistüte getrimmt und der basale, spitz zulaufende Anteil innerhalb der Extraktionsalveole an die bukkale Alveolenwand adaptiert [14, 17]. Nach Einbringen des Knochenersatzmaterials erfolgt das „Overlapping“ des krestalen Anteils über das Augmentat und die Fixierung der Situation mittels Naht. Obwohl die Kollagenmembran durch die Exposition zur Mundhöhle wesentlich schneller abgebaut wird als im Falle einer geschlossenen Einheilung, reicht die Biodegradationszeit in der Regel aus, dass der Körper den zumeist gering dimensionierten knöchernen Defekt angiogenetisch erschlossen hat und sich eine sekundäre Granulation des Weichgewebes oberhalb des Defektes einstellt. Gerade in den letzten beiden Jahren zunehmend in das wissenschaftliche Interesse gerückt ist die Verwendung von Kollagenmatrizes und -membranen zur Weichgewebsaugmentation. Ziel dieser Materialen ist die vorhersagbare und langzeitstabile Regeneration von Weichgewebe, ohne die Patienten durch die Entnahme von Bindegewebstransplantaten aus dem Gaumen zusätzlich zu belasten. Neben den eigentlichen Kollagenembranen wurden von Seiten der Dentalindustrie spezielle, neue Matrizes (Geistlich Biomaterials: Mukograft, Botiss Biomaterials: Mukoderm, BioHorizons: Alloderm) entwickelt, deren Eigenschaften speziell auf die Weichgewebsaugmentation abgestimmt sind. Erste Ergebnisse sind vielversprechend [30, 45], bedürfen jedoch der Durchführung weiterer klinischer Studien. Auf die Bedeutung einer schnellen transmembranären Angiogenese zur Unterstützung der Knochenregeneration hat die Dentalindustrie mit der Entwicklung „angioselektiver“ Membranen reagiert. So sind als neueste Generation der Kollagenmembra- Z Oral Implant, © 7. Jahrgang 4/11 9 IMPLANTOLOGIE Abb. 30 a und b Die koronare Schichtung des DVT erlaubt eine dimensionsgetreue Beurteilung der prä- und postoperativen Sinusmorphologie. Abb. 30c Die Sinusbodenaugmentation zeigt sich 4 Monate postoperativ und mit Beimengung des biphasischen Knochenersatzmaterials Ossceram nano volumenstabil bei noch bestehender Restschwellung der Kieferhöhlenschleimhaut nen Barrieren mit Mikroporen verfügbar (Bredent medical: Angiopore, Angiopore DL; Botiss Biomaterials: Collprotect), die eine schnelle Durchwanderung der Kollagenmatrix durch Blutgefäße mittels vieler, in kompakteres Kollagen eingestreute Perforationen begünstigen sollen. Wenngleich sich in eigenen histologischen Studien tatsächlich ein Einsprießen von Blutgefäßen selektiv in den Poren und somit eine Unterstützung der Angiogenese gezeigt hat, ist auch in diesem Fall ein klinischer Vorteil noch durch weitere präklinische und klinische Studien zu belegen. ■ 10 Abb. 30d 4 Monate nach Augmentation zeigt sich eine gute, aufgrund des diagnostischen Wax-ups eher nach lingual-krestal orientierte knöcherne Regeneration ohne Auftreten von Wundheilungskomplikationen trotz Bestrahlungssituation KONTAKTADRESSE: Priv.-Doz. Dr. Dr. Daniel Rothamel Klinik und Poliklinik für Mund-, Kieferund Plastische Gesichtschirurgie Interdisziplinäre Poliklinik für Orale Chirurgie und Implantologie Direktor: Univ.-Professor Dr. Dr. J. E. Zöller Universitätsklinikum Köln Kerpener Str. 62 · 50931 Köln [email protected] Z Oral Implant, © 7. Jahrgang 4/11 IMPLANTOLOGIE PRODUKTLISTE INDIKATION Kollagenmembran (GBR/GTR) Kollagenmembran (GBR/GTR) Kollagenmembran (GBR/GTR) NAME Angiopore, Angiopore DL BioGide Jason Perikardmembran Kollagenmembran (GBR/GTR) Kollagenmembran (GBR/GTR) Weichgewebeaugmentat Weichgewebeaugmentat Collprotect BioMend Mucograft Mucoderm Weichgewebeaugmentat Knochenersatzmaterial Nahtmaterial Alloderm Ossceram nano PGA Resorba HERSTELLER/VERTRIEB Bredent medical Geistlich Biomaterials Botiss Biomaterials/Bego Implant Systems, Thommen medical, Dentegris Deutschland GmbH Botiss Biomaterials/Dentegris Deutschland GmbH Zimmer Dental Geistlich Biomaterials Botiss Biomaterials/Bego Implant Systems, Thommen medical, Dentegris Deutschland GmbH BioHorizons Bredent medical Resorba VITA Priv.-Doz. Dr. Dr. Rothamel Unmittelbar nach dem zahnmedizinischen Staatsexamen im Jahre 2001 begann Priv.Doz. Dr. Dr. Daniel Rothamel mit dem Medizinstudium und der oralchirurgischen Ausbildung in der Abteilung für Zahnärztliche Chirurgie und Aufnahme (Leiter: Prof. Dr. J. Becker) am Universitätsklinikum Düsseldorf. Er promovierte zum Dr. med. dent. im Jahre 2003. Noch während des Medizinstudiums beschäftigte er sich ausgiebig mit wissenschaftlichen Themen aus dem Gebiet der Knochenregeneration und Implantologie. Die Prüfung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie folgte im Jahre 2007, unmittelbar darauf die ärztliche Approbation. Nach einem Promotionsstipendium an der USYD in Sydney promovierte er zum Dr. med. im Jahre 2008. Seit seiner Rückkehr ist er an der Klinik und Poliklinik für Mund, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie und Interdisziplinären Poliklinik für Orale Chirurgie und Implantologie (Leiter: Prof. Dr. Dr. Zöller) der Universität zu Köln tätig. Dort wurde ihm im Jahre 2009 die venia legendi verliehen. Priv.-Doz. Dr. Dr. Rothamel verfügt über eine Vielzahl an hochrangigen internationalen Publikationen, ist Gutachter für verschiedene Journale und regelmäßig als Referent auf Kongressen und Fortbildungen im In- und Ausland tätig. ABSTRACT In order to improve the regeneration outcome of the augmented area, bone substitute materials can be separated from the surrounding connective tissue by inserting a barrier. Keeping the graft separated prevents fibrous organisation of the augmentation material and supports stabilisation of the reconstructed site. In addition to non-resorbable barriers, collagen types I and III is most notably suited as a membrane material for GTR and GBR procedures. In contrast to non-resorbable materials, second surgical procedure for membrane removal is not required. Nevertheless, various collagen matrices differ significantly regarding biocompatibility, inflammatory aspect of biodegradation and tissue integration. Moreover, it was found that vascularization of the graft is a prerequisite for successful grafting procedures. Membranes allowing for selective permeation of blood vessels (transmembraneous angiogenesis) might be a useful tool for supporting early stages of bone formation. Moreover, collagen matrices can also be used to cover perforations of the Schneiderian membrane and – in a thicker version – for soft tissue thickening and augmentation. Z Oral Implant, © 7. Jahrgang 4/11 11 IMPLANTOLOGIE LITERATURVERZEICHNIS [1] Aghaloo TL, Moy PK. Which hard tissue augmentation techniques are the most successful in furnishing bony support for implant placement? Int J Oral Maxillofac Implants 2007; 22 Suppl: 49-70. [2] Alpar B, Leyhausen G, Gunay H et al. Compatibility of resorbable and nonresorbable guided tissue regeneration membranes in cultures of primary human periodontal ligament fibroblasts and human osteoblastlike cells. Clin Oral Investig 2000; 4: 219-225. 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