Sitzendorfer Porzellan nun aus Volkstedt
Transcrição
Sitzendorfer Porzellan nun aus Volkstedt
Saalfeld Unterwellenborn Schnelles Datennetz nicht nur für Wobag-Mieter Ehemaliger Kulturpalast als grandiose Filmkulisse Saalfeld und Umgebung Ostthüringer Zeitung OASA • Donnerstag, . Juni Auto landet bei Uhlstädt im Straßengraben Kommentiert Der WM-Ball kommt nicht an Zwei Personen schwer verletzt Michael Graf kann dem Bildungsministerium nicht folgen Das Thüringer Bildungsministerium hätte den WM-Ball lieber flach halten sollen. Bei den Schulleitungen angekommen ist er offensichtlich nicht. Eine Überraschung bedeutet das keineswegs. Denn auch in Erfurt hätte man sich denken können, dass zum Beispiel Fahrpläne nicht einfach über den Haufen geworfen werden können. Dass Prüfungszeit ist, sollte dort ebenfalls bekannt sein. Und nicht zuletzt hätte ein Blick auf den Spielplan nicht geschadet. Montag und Donnerstag jeweils um 18 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit sowie Sonnabend um 21 Uhr werden die Gruppenspiele der deutschen Mannschaft angepfiffen. Warum sollte da überhaupt ein Gedanke an späteren Unterrichtsbeginn am Folgetag verschwendet werden? Anstoß in einem möglichen Achtel- und Halbfinale wäre unter der Woche um 22 Uhr. Nun, ja. So mancher Jugendliche bleibt aus ganz anderen Gründen „ausnahmsweise“ mal bis Mitternacht auf. Dazwischen Viertelfinale am Samstag. Was soll‘s? Schließlich: Finale Sonntag, 21 Uhr. Nach Brasilien gegen Argentinien am Montag später zur Schule? Ausstellung nach Fotowettbewerb Saalfeld. Der Foto-AmateurClub Saalfeld-Rudolstadt (FAC) hatte im Januar einen Fotowettbewerb für Jugendliche im Alter bis 21 Jahre ausgeschrieben. Es ist der Erste seiner Art im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Dazu wurden Schulen, Behörden und Einrichtungen, die mit Jugendlichen zu tun haben, gebeten, diesen Aufruf zu unterstützen und an die Jugendlichen weiterzugeben. Einige haben das getan und somit zum Gelingen beigetragen. Es wurden über 50 Bilder eingereicht. Zum Fototag mit verschiedenen Angeboten in Sachen Fotografie und der Preisverleihung waren sehr interessierte Jugendliche gekommen. Ab sofort werden die eingereichten Bilder in einer Ausstellung im Rathaus in Saalfeld gezeigt. Dort kann sich jeder überzeugen, dass Jugendliche tolle Leistungen bringen und die Fotografie ein schönes Hobby ist. Auch nächstes Jahr will der FAC einen Jugend-Fotowettbewerb durchführen. OTZ Arbeitstreffen in Bad Blankenburg Bad Blankenburg. Das Nachhaltigkeitszentrum Thüringen lädt heute in Bad Blankenburg zu einem Arbeitstreffen für kommunale Entscheidungsträger, Vertreter der kommunalen Verwaltungen, Interessierte aus Behörden, Unternehmen und Verbänden sowie für Aktive aus Vereinen und Bildungseinrichtungen der Region Ostthüringen ein. Dabei geht es um „Integrierte Ansätze regionaler Entwicklung – Herausforderungen für Thüringen“. In der Veranstaltung von 9.30 bis 15 Uhr im Fröbelsaal des Rathauses werde eine Auswahl integrierter Strategien und Konzepte, die eine Stärkung von Regionen und Kommunen in Thüringen ermöglichen können, im Fokus stehen, heißt es in der Ankündigung. Themen sind unter anderem kommunales Energieund Klimaschutzmanagement und Perspektiven für die ehemalige Alfred-Sobik-Siedlung in Bad Blankenburg. OTZ Uwe Hermann, Geschäftsführender Gesellschafter der Sitzendorfer Porzellanmanufaktur GmbH, begutachtet im Werksverkauf angebotenes Porzellan. Dieser und die Vorführstraße haben in Sitzendorf wieder geöffnet, aber produziert wird dort nicht. Fotos (): Michael Graf Sitzendorfer Porzellan nun aus Volkstedt OTZ-Gespräch mit dem Geschäftsführenden Gesellschafter der Sitzendorfer Porzellanmanufaktur GmbH, Uwe Hermann, über die Insolvenz der Traditionsfirma, die gravierenden Probleme nach dem Neustart und Perspektiven Sitzendorf. Ende Oktober 2012 war in Sitzendorf der Betrieb in Thüringens ältester Porzellanmanufaktur vollständig eingestellt und im März 2013 ein Insolvenzverfahren eröffnet worden. Neun Monate später konnte dann verkündet werden, dass das Traditionsunternehmen wieder in Regie der Sitzendorfer Familie Hermann läuft. Mehr als ein halbes Jahr nach dem Neustart wird allerdings nach wie vor nicht produziert. OTZ sprach über dieses Thema mit dem Geschäftsführenden Gesellschafter der Sitzendorfer Porzellanmanufaktur (SPM) GmbH, Uwe Hermann. Was sind die Ursachen dafür, dass die Porzellanherstellung weiterhin ruht? Der Zwangsverwalter hatte eine Handwerksfirma aus der Region beauftragt, die Wintersicherung vorzunehmen. Unserer Meinung nach wurde dabei ein traditionsreiches Unternehmen so zerstört, dass nach der Übernahme keine Produktion möglich war. Eine Bestandsaufnahme durch die Firma Bieräugel, ein renommiertes Unternehmen für Heizung, Sanitär, Klima und Elektro, das auf 40-jährige Erfahrung verweisen kann, untermauert dies. So waren Rohre abgerissen worden und Leitungen zerfroren. Verschiedene Baugruppen sind nicht mehr vorhanden oder wurden so demontiert, dass sie nicht mehr verwendet werden können. Aus unserer Sicht hat der Zwangsverwalter klar gegen das Zwangsverwaltungsgesetz verstoßen, wonach er das Recht und die Pflicht hat, „alle Handlungen vorzunehmen, die erforderlich sind, um das Grundstück in seinem wirtschaftlichen Bestand zu erhalten“. Warum haben Sie das Unternehmen trotzdem zurückgekauft? Sowohl die Volksbank, der Insolvenzverwalter und die Firma Corpeq als auch meine Frau Carla und ich waren davon ausgegangen, dass der Zwangsverwalter seine Arbeit gemäß den gesetzlichen Regelungen verrichtet hat. Das böse Erwachen kam im Oktober 2013 nach Unterzeichnung des Notarvertrags, in dem „Gekauft wie gesehen“ steht. Eine Vorahnung gab es schon, aber das Ausmaß der Schäden hat uns dann doch erschüttert. Zumindest einige Schritte der Porzellanherstellung können in Sitzendorf weiter verfolgt werden… In unserer seit Ostern wieder betriebenen Vorführstraße können Interessierte beim Spitzelegen, Blumenbelegen und Malen zuschauen. Auch der Verkauf ist geöffnet, wobei wir das Sortiment um moderne Haushaltsartikel erweitert haben, die gerade auch die junge Generation ansprechen sollen. Auf unser bewährtes Sortiment braucht jedoch natürlich niemand zu verzichten. Die Vorführstraße ist Teil unserer touristischen Ausrichtung. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde spielt in diesem Konzept auch das Regionalmuseum „Dampfmaschine“ mit der im Haus befindlichen Touristinformation eine wichtige Rolle. Porzellan mit der bekannten Sitzendorfer Bodenmarke kommt dennoch weiterhin auf den Markt. Welcher Weg wird dazu beschritten? Wir haben die Bodenmarke mit Krone und S ebenfalls zurückgekauft und können sie in Fortführung unserer Tradition weiter nutzen. Zwangsläufig mussten wir uns allerdings nach einem Kooperationspartner umschauen. Diesen haben wir in der Rudolf Kämmer Porzellanmanufaktur GmbH aus RudolstadtVolkstedt gefunden, welche die Auftragsproduktion für uns übernimmt. Versand und Rechnungslegung erfolgen über uns. Wir arbeiten derzeit als vierköpfiges Team. Ist zu befürchten, dass die Fabrikhallen für immer leer stehen? Selbst wenn wir die Produktion darin wieder aufnehmen wollten und der Markt dies hergeben würde, gibt es nach dieser Art der Wintersicherung keine Chance, weil die erforderlichen Reparaturen und Umbauten viel zu kostspielig wären. Ausdrücklich betonen möchte ich noch, dass es uns keinesfalls darum geht, die Schuld für die Insolvenz von uns zu schieben. Diese haben wir klar selbst zu verantworten, weil wir den schleichenden Niedergang der Porzellanindustrie unterschätzten und nicht rechtzeitig darauf reagierten. Interview: Michael Graf Uhlstädt. Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Dienstag gegen 20.50 Uhr auf der Bundesstraße 88 zwischen Uhlstädt-Kirchhasel und Etzelbach. Ein 33-Jähriger und sein 31-jähriger Beifahrer fuhren mit einem BMW in Richtung Etzelbach. Die bisherigen Ermittlungen der Polizei haben ergeben, dass der Fahrer aufgrund überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über den Pkw verlor. Das Auto geriet vor einer Kurve ins Schleudern und landete auf der Gegenfahrbahn im Straßengraben. Es überschlug sich und kollidierte mit mehreren Bäumen. An einem Baum blieb das Auto schließlich auf der Fahrerseite liegen. Obwohl sich die beiden Insassen schwere Verletzungen zugezogen hatten, konnten sie sich aus dem Wrack selbst befreien. Der Fahrer eines Pkw Seat, der sich zum Unfallzeitpunkt auf der Gegenfahrbahn befand, konnte noch rechtzeitig einen Zusammenstoß mit dem BMW verhindern. Er leitete eine Vollbremsung ein und wich auf den Seitenstreifen aus. Bei der medizinischen Behandlung des BMW-Fahrers wurde festgestellt, dass er unter Alkoholeinfluss am Steuer gesessen hatte. Nun wird gegen ihn wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. OTZ Dreijährige wird von Fahrrad erfasst Spuren der Wintersicherung in der Sitzendorfer Porzellanmanufaktur. Chronologie der Ereignisse e Die damalige Hausbank der SPM, die Volksbank Saaletal eG, bestellt Ende Oktober 2012 einen Zwangsverwalter aus Rudolstadt und beantragt im März 2013 beim zuständigen Gericht Insolvenz. e Insolvenzverwalter Rolf Rombach aus Erfurt beauftragt die Firma Corpeq aus Deggendorf mit der Abwicklung des Insolvenzverfahrens. e Dank enger Zusammenarbeit mit Corpeq-Geschäftsführer Christian Müller und im Einvernehmen mit der Volksbank wird erreicht, dass ein Investor die SPM kauft. e Carla und Uwe Hermann erwerben von diesem Investor die Firma, so dass sich die SPM wieder in Besitz der Sitzendorfer Familie befindet. e Seit Anfang November 2013 firmiert das Unternehmen als Sitzendorfer Porzellanmanufaktur GmbH, Herstellung und Vertrieb keramischer Erzeugnisse. Keine Sonderregelungen während der Fußball-WM Rudolstadt. In der Rudolstädter Marktstraße ist am Dienstag gegen 16.20 Uhr ein Radfahrer mit einem dreijährigen Kind zusammengestoßen. Er kam aus Richtung Oststraße. Auf Höhe der Marktstraße 8 rannte das Mädchen plötzlich von seinen Eltern weg und vor das Rad des 15-Jährigen. Dieser konnte den Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Das Mädchen stürzte und zog sich eine Platzwunde am Kopf zu. Zur weiteren medizinischen Behandlung wurde es ins Krankenhaus gebracht. Der Radfahrer hingegen blieb unverletzt. OTZ Anzeige Spenden Sie Blut und retten Sie Leben in Saalfeld! Seniorenresidenz „Grüne Mitte“ Knochstraße 2 Fr 6.6.2014 11:30-18:00 Uhr OTZ fragt nach in Rudolstädter Schillerschule, Königseer Gymnasium und Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt Von Michael Graf Rudolstadt/Königsee/Saalfeld. Die Schulleiter könnten selbst über den Unterrichtsbeginn während der Fußball-Weltmeisterschaft entscheiden, hatte das Thüringer Bildungsministerium verlauten lassen. Entgegenkommen für müde Spätgucker? Sie kenne keine Schule, an welcher der Unterricht nach hinten verlegt wird, sagt Kerstin Hagenbring, Konrektorin an der Friedrich-Schiller-Schule Rudolstadt. Die stellvertretende Chefin der Rudolstädter Regelschule verweist darauf, dass die beiden deutschen Gruppenspiele unter der Woche ohnehin schon ab 18 Uhr live zu sehen sind. Außerdem sei Prüfungszeit, Terminverlegung da ohnehin kein Thema. Und sie gibt zu beden- ken, dass damit die gestraft würden, die nicht fußballbegeistert sind. Gerade an warmen Tagen, die womöglich bevorstehen, mache Unterricht bis in den späten Nachmittag hinein keinen Spaß. WM-Sonderregelung? An der Rudolstädter Schillerschule kein Thema. Foto: Wolfgang Schombierski Matthias Neuhof, Schulleiter am Königseer Max-Näder-Gymnasium, sagt klipp und klar: „Für uns als Zentralschule der Region ist Unterrichtsverlegung undenkbar.“ Vor allem bringt er da auch den Schülerverkehr ins Spiel. Die Schüler kommen seiner Auskunft nach aus 63 Orten, und 13 Buslinien steuern das Gymnasium an. Er könne doch diese Linien nicht verändern, die Schule arbeite mit den Busunternehmen zusammen und nicht gegen sie, bekräftigt Neuhof. Und dass Eltern von der Arbeit weg und die Schüler fahren müssten, sei ja wohl auch nicht im Sinne des Erfinders, macht der Schulleiter deutlich. Auch im Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt erkundigte sich OTZ in Sachen Fußball-WM und erfuhr: Eine generelle Verla- gerung von Arbeitszeiten während der Weltmeisterschaft ist auch hier kein Thema. Ebenso würden die Sprechzeiten unverändert gelten, weil die bestehende Arbeitszeitregelung den Mitarbeitern große Freiräume erlaube, heißt es. Im Landratsamt gebe es seit Jahren eine flexible Regelung, bei der sich die Mitarbeiter unter Berücksichtigung der dienstlichen Erfordernisse und der Öffnungszeiten ihre Arbeitszeiten in Abstimmung mit den jeweiligen Vorgesetzten selbst einrichten können. Diese Möglichkeit bestehe natürlich auch bei der WM, so dass die Fußballfans am Tag nach einem späten Spieltermin ihre Arbeitszeit verlagern können – wenn es die betrieblichen Abläufe nicht stört und die Vorgesetzten zustimmen. a Kommentar Sprechstunde mit Carola Stauche Saalfeld. Die nächste Bürgersprechstunde der Bundestagsabgeordneten Carola Stauche (CDU) in Saalfeld findet am Dienstag, dem 10. Juni, in der Zeit von 13 bis 16 Uhr im Wahlkreisbüro, Obere Straße 17, in Saalfeld statt. Die Bürger können mit ihren persönlichen Problemen vorsprechen. Büroleiter Martin Friedrich bittet darum, Termine unter der Telefonnummer (03671) 2747 oder per E-Mail: [email protected] zu vereinbaren. OTZ