Infoblatt 1_05 Ortsumfahrung - Ortsgestaltung
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Infoblatt 1_05 Ortsumfahrung - Ortsgestaltung
Amt für Raumplanung Graubünden Uffizi da planisaziun dal chantun Grischun • Ufficio cantonale di pianificazione dei Grigioni 1/05 Inhalt Schwerpunktthema: Ortsumfahrung - Ortsgestaltung 2 Raumordnung aktuell Literatur 10 10 Agenda Mitteilungen BVR Hinweise und Mitteilungen 11 11 12 Editoriale Cara lettrice, caro lettore Ortsumfahrung - Ortsgestaltung Liebe Leserin, lieber Leser Für Gemeinden, welche nach zähem Ringen eine Umfahrung bekommen, ist dieser Entscheid der Regierung wie Weihnachten und Ostern zugleich. Oft geht damit ein jahrzehntelanger Wunsch in Erfüllung. Anlässlich eines gemeinsamen Dorffestes werden eindrucksvolle und schöne Reden gehalten. Alle blicken mit viel Optimismus in die Zukunft. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass ohne flankierende Massnahmen und eine intensive Auseinandersetzung mit der zukünftigen Ortsgestaltung die Gefahr besteht, dass der Ort bald in jeder Hinsicht umfahren wird. Die nicht leichte Aufgabe kann auf verschiedene Arten angegangen werden. Mehrere Wege führen zum Ziel. Als wichtigste Erfolgskomponente ist dabei zu beachten, dass die Bevölkerung zu einem möglichst frühen Zeitpunkt in den Prozess miteinbezogen wird. Die Verantwortlichen der Gemeinde können den Weg aufzeigen, motivieren oder günstige Rahmenbedingungen für mögliche Investoren schaffen. Die Umsetzung und somit die Wegbschrei- tung liegt jedoch in den Händen der betroffenen Bevölkerung, wobei diese Aktivitäten selbstverständlich von Fachleuten und Gemeindevertretern begleitet werden sollen. Nebst weiteren Beiträgen zur angesprochenen Thematik soll in dieser InfoARP-Ausgabe am Beispiel der Gemeinde Flims aufgezeigt werden, wie die Verantwortlichen diese Herausforderung angepackt und umgesetzt haben. Rund 18 Monate nach dem Spatenstich sind neun Personen auf Berufung des Gemeinderates als Mitglieder der neu geschaffenen Kommission «Flims 2007» nominiert worden. Nach einer intensiven Diskussions- und Findungsphase wurden mit Hilfe von externen Beratern in Form eines Verkehrsentwicklungskonzeptes und eines Tourismusleitbildes die Grundlagen erarbeitet. In der anschliessenden Umsetzungsphase sind unter Einbezug der Bevölkerung drei lang- und vier kurzfristige Projekte definiert worden. Markus Gassmann Präsident Flims 2007 Per i comuni che dopo lunghe trattative ottengono finalmente una circonvallazione questa decisione del Governo è di vitale importanza. L’esperienza mostra che senza misure di accompagnamento e senza un’intensa discussione relativa all’assetto urbanistico vi è il pericolo che la località venga tagliata fuori. Questo compito impegnativo può venire affrontato in diversi modi e diverse strade conducono infine all’obiettivo. Quale componente di successo più importante bisogna fare in modo che la popolazione venga coinvolta il più presto possibile nel processo. Sull’esempio del Comune di Flims e di altri contributi vorremmo mostrarvi come questa sfida può venire affrontata e attuata. Editorial Chara lectura, char lectur Per vischnancas che survegnan – suenter lungas tractativas – in sviament è quest conclus da la regenza sco Nadal e Pasca en ina. Las experientschas mussan dentant che senza mesiras accumpagnantas e senza ina cuntraversa intensiva davart la concepziun futura dal vitg exista il privel ch’ins va per propi ord via al vitg. Questa incumbensa pretensiusa po vegnir prendida per mauns en differentas modas e manieras e pliras vias mainan a la fin finala al success. La cumponenta dal success la pli impurtanta è en quest connex ch’i vegnia resguardà d’integrar la populaziun uschè baud sco pussaivel en il process. Vi da l’exempel da la vischnanca da Flem e cun ulteriuras contribuziuns As vulain nus mussar co che questa sfida po vegnir prendida per mauns e co ch’ella po vegnir realisada. Schwerpunktthema Ortsumfahrung - Ortsgestaltung Ortsumfahrung realisiert Und was kommt danach? Markus Peng, Amt für Raumplanung Noch eine Woche mit lästigem Autound lärmendem Schwerverkehr. Und dann noch das letzte Wochenende mit den schier endlosen Autokolonnen. Aber es ist jetzt sehr greifbar, der Tag der Eröffnung der Ortsumfahrung und die Zeit danach. Aber was wird danach? Vor allem hoffentlich die lang ersehnte Ruhe und Sicherheit… Nun, ganz so ruhig wird es auch in Zukunft nicht werden. Und wenn doch: Wäre dies dann wirklich erwünscht? Würde sich der eine dann nicht sogar ein wenig langweilen? Fänden dies die anderen nicht doch bisweilen etwas öde? Etwas neues Leben würde der Dorf- Beispiel eines Gestaltungskonzeptes 2 InfoARP 1/05 strasse doch eigentlich gar nicht schlecht anstehen, oder? Würde man die Dorfbewohner gezielt fragen, würde mit Sicherheit das eine oder andere weitere Bedürfnis an den Strassenraum gestellt. Wie steht es beispielsweise mit den Anliegen der Anwohnerinnen, der Gewerbetreibenden, der Geschäfte? Und welche Bedürfnisse haben die Kinder, die Alten und Betagten, die Behinderten, andere Interessengruppen und die Dorfvereine? Wie sehen es denn die Dorfbesucher und -besucherinnen und die Touristen? Die Ortsumfahrung eröffnet manche Chance, dem einen oder dem anderen Anliegen oder Wunsch der Dorfbevölkerung und der Gäste an den Strassenraum etwas entgegenzukommen. Einer- seits präsentiert sich der Strassenraum wegen geringeren Immissionen jetzt wieder lebenswerter, was die Lust an seiner vielfältigeren Nutzung, aber auch an seiner neuen Gestaltung zweifelsohne erhöhen dürfte. Andererseits erhält die Bevölkerung meist auch freien Raum zur alternativen Nutzung zurück. Diese positive Grundstimmung gilt es möglichst optimal zu nutzen! Im Strassenraum spielte sich seit jeher ein bedeutender Teil des Lebens ab. Dies ist etwas abgeschwächt auch heute noch so. Im Sinne der in Art. 1 und Art. 3 RPG umschriebenen Ziele und Grundsätze, nach welchen wohnliche Siedlungen geschaffen und die Siedlungen nach den Bedürfnissen der Bevölkerung gestaltet werden sollen, darf es auch der Raumplanung nicht gleichgültig sein, wie dieser wichtige Lebensraum genutzt und gestaltet wird. Für die Umsetzung einzelner konkreter Massnahmen stehen denn auch die Instrumente der Nutzungsplanung zur Verfügung. Weil Privatpersonen über den öffentlichen Strassenraum im Allgemeinen nicht selber verfügen können, wird darin Neues kaum spontan entstehen. Es ist darum wichtig, dass die Veränderungsmöglichkeit von der verantwortlichen Behörde möglichst frühzeitig initiiert wird und die anschliessenden Veränderungsprozesse eng durch Fachleute und Behördenmitglieder begleitet werden. Im Folgenden sollen anhand von verschiedenen Beispielen Anstösse vermittelt werden, wie dies geschehen könnte. Positionierung der Kommission 2007: Projekt Flims 2007 Madeleine Grob, Projektmanagerin Flims 2007 1 Ausgangslage Am 25. Juni 1998 war der Spatenstich für den Umfahrungstunnel von Flims. Die Umfahrung soll im Jahr 2007 dem Verkehr übergeben werden. Dies wird für die Tourismusdestination einschneidende Veränderungen mit sich bringen. Der gesamte Durchgangsverkehr in die Surselva und über die Pässe Oberalp und Lukmanier führt heute durch das Dorfgebiet von Flims. Er hat im Zuge der touristischen Entwicklung der Region einerseits und der generellen Zunahme des Strassenverkehrs andererseits derart zugenommen, dass sich innerorts die Bedürfnisse der weiteren Nutzer dieses Strassenraumes den Anforderungen an die Bewältigung des Verkehrsaufkommens vollständig unterordnen mussten. Mit der Umfahrung werden sich nach Jahrzehnte langer Dominanz des motorisierten Verkehres im Dorf neue Verhältnisse einstellen. Dem Gemeinderat Flims wurde es rasch bewusst, dass die Gemeinde sich auf diese Veränderungen, welche neben Chancen auch Risiken in sich bergen, aktiv vorbereiten muss. Nach dem Motto des damaligen Gemeindepräsidenten Gaudenz Beeli «Die Zeit nach der Umfahrung – sie kommt schneller als man denkt. Setzen wir uns damit auseinander. Es wird sich lohnen» wurde im Jahr 2000 die Kommission Flims 2007 ins Leben gerufen. Sie setzt sich heute wie folgt zusammen: • Markus Gassmann, Gemeindevor stand - Bau (Präsident) . • Francisca Hotz, Hotelière • Guido Casty, Gemeindevorstand - Tourismus • Gaudenz Danuser, Fotograf (Flims) • Christian Dettwiler, Journalist (Zweitwohnungsbesitzer, Zürich) • Hanspeter Fontana, Architekt (Flims) • Reto Gurtner, Unternehmer (Flims) • Thomas Ragettli, Gemeindepräsident (ab 2004 für Gaudenz Beeli) • Paul Smeets, Unternehmer (Zweitwohnungsbesitzer, Niederlande) Die Kommission 2007 hat ein jährliches Budget für ihre Arbeit und ist dem Gemeindevorstand unterstellt. 2 Zielsetzung In einer ersten Phase wurde in der Kommission 2007 viel diskutiert. Ideen wurden entwickelt und Prognosen für die Zukunft des Dorfes ohne Verkehr aufgestellt. Sehr schnell war den Verantwortlichen jedoch klar, dass die Tunneleröffnung im Jahr 2007 für sich alleine noch keine genügende Vorgabe bilden kann, um alle Chancen für die Verbesserung des Lebensraumes optimal zu nutzen. Aus diesem Grund wurde Ende 2001 auf Antrag der Kommission Flims 2007 von der Gemeinde ein Verkehrsentwicklungskonzept und ein Tourismusleitbild für die Zeit nach der Umfahrungseröffnung in Auftrag gegeben. Im Jahr 2003 lagen die umfangreichen Untersuchungsergebnisse zum Verkehr und der Vorschlag für neue Strategien im Tourismus vor. Zur Erarbeitung dieser Grundlagen wurden Verkehrserhebungen, Befragungen und Zukunftswerkstätten durchgeführt. Die Feriengäste wurden ebenso einbezogen wie die einheimische Bevölkerung. Im Resultat ergaben sich die nachfolgende Erkenntnisse und Schwerpunkte. Aufenthaltsqualität». Tourismusangebote «Steigerung des Images und des Bekanntheitsgrades als Sommerdestination». Positionierung «Stärken stärken - im Zeichen des Flimsersteins». Verkehrskonzept «Viel Berg, wenig Verkehr - Begleitmassnahmen für die Umfahrung 2007». 4 Erkenntnisse aus dem Verkehrsentwicklungskonzept Die Erkenntnisse aus dem Verkehrsentwicklungskonzept lassen sich wie folgt zusammenfassen: • Mit der Umfahrung wird sich der Verkehr in etwa halbieren. • Eine wesentlichere Entlastung ist beim Schwerverkehr zu erwarten. • Die Gäste haben teilweise andere Vorstellungen von neuen Qualitäten als die Einheimischen. • Eine bessere Aufenthaltsqualität für Fussgänger und Fahrradfahrer steht in Konkurrenz mit dem Bedürfnis, dass genügend mit dem Auto gut erreibare Parkplätze zur Verfügung stehen. 3 Tourismusleitbild - Strategie Wer sind wir? – Was wollen wir? – Wie kommen wir dahin? Diese grundsätzlichen Fragen mussten aufgeworfen und beantwortet werden. Unter den Hauptthemen «Landschaft», «Kultur» und Atmosphäre» wurden die nachfolgenden strategischen Leitsätze erarbeitet. Diese bilden den Hintergrund für die Kommissionsarbeit. Ortsgestaltung «Ein Gesicht für Flims - Verbesserung der InfoARP 1/05 3 Zusammenfassend musste festgestellt werden, dass die Resultate und Erkenntnisse aus dem Verkehrsentwicklungskonzept teilweise doch recht ernüchternd waren. Auch mit der Realisierung der Umfahrung lässt sich das Rad der Zeit nicht zurückdrehen! Basierend auf die im Rahmen des Verkehrsentwicklungskonzeptes erarbeiteten Erkenntnisse haben die Verfasser verschiedene konkrete Handlungsfelder vorgeschlagen: a) Aufgabenstellung und Projektablauf Die Umsetzung findet materiell und damit auch verfahrensmässig auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Bereichen statt. Diverse Massnahmen können erst realisiert werden, wenn die Umfahrung in Betrieb ist. Teilweise müssen sie jedoch schon frühzeitig geplant und projektiert werden. An der Umsetzung müssen sich neben dem Gemeinwesen auch die Privaten beteiligen. Sowohl für planerische als auch für bauliche Fragestellungen, aber auch im Bereich des Marketings stellt sich das Zuziehen von verschiedenen Fachleuten Handlungsschwerpunkte: 1 2a 2b 3 4a 4b 4c 5a 5b 6 Es setzt sich die Erkenntnis durch, dass keine harten Massnahmen (wie z.B. Strassensperrungen) realisiert und auch keinerlei Experimente durchgeführt werden sollen. In der grundsätzlichen Stossrichtung sollen vielmehr die einzelnen Massnahmen dann umgesetzt werden, wenn sich eine günstige Möglichkeit dafür bietet. Ein behutsames Vorgehen erscheint für einen guten Gesamterfolg des Projektes unumgänglich. 5 Umsetzung In Kombination mit allen Vorschlägen für die Umsetzung des Tourismusleitbildes hatte die Kommission Flims 2007 Ende 2003 einen bunten und vielfältigen Strauss von mehr oder weniger konkreten und mehr oder weniger realistischen Massnahmenvorschlägen auf dem Tisch. Es war nun höchste Zeit, die Umsetzung an die Hand zu nehmen. Hierfür wurde von der Kommission im Rahmen einer Ausschreibung Madeleine Grob als Projektmanagerin zugezogen. 4 InfoARP 1/05 Ortsdurchfahrt Via Nova/ Promenada Kernzone Dorf Kernzone Waldhaus Verknüpfung 2a/2b Postplatz Dorf Parkplatz Waldhaus Bergbahnen Ortseingang Vallorca/ Porta Sut Ortseingang Waldhaus Oberdorf und Spezialisten als unabdingbar heraus. Wenn es sich um die Lösung von Problemen mit grossem planerischem und gestalterischem Spielraum handelt, hat sich beispielsweise auch eine Zusammenarbeit mit der HTW Chur, Abteilung Bau und Gestaltung bewährt. Im Rahmen der Arbeitsanalysen haben sich in der Folge Hauptaufgaben und Neben- oder Sofortaufgaben herauskristallisiert. Für jede Hauptaufgabe ist ein Mitglied der Kommission Flims 2007 zuständig und verantwortlich. Die Projektmanagerin organisiert, koordiniert, berät, erstellt Abläufe und Terminpläne sowie Karten- und Verfahrensgrundlagen, erarbeitet Konzepte und Entwürfe und betreut die einzelnen Projekte bei der Ausführung. b) Hauptaufgaben Thematisch lassen sich die Hauptaufgaben der Kommission Flims 2007 wie folgt gliedern: A Attraktivitätssteigerung und Neugestaltung Strassenraum B Neue Zentrumsbildung (Dorf, Bergbahnstation, Waldhaus) C Öffentlicher Verkehr mit alternativen Angeboten D Verkehrsregime und Parkierungskonzept Die Hauptaufgaben und deren Lösungsansätze sind gegenseitig abhängig. Laufend ist eine materielle Abstimmung sicherzustellen. Es ist wichtig, dass die Randbedingungen für alle Betroffenen sauber geklärt sind, bevor die Projekte für die Realisierung konkretisiert werden können. Dies erfordert bisweilen viel Zeit und Geduld, ist aber für den Projekterfolg entscheidend. In den folgenden Bereichen werden Projekte laufend erarbeitet und kurzfristig umgesetzt: • Information und Mitwirkung von Bevölkerung und Gästen. • Motivation der privaten Grundbesitzer entlang der Kantonsstrasse. • Setzen von Zeichen zur Förderung einer Aufbruchstimmung. c) Projektbeispiele Nachstehend werden beispielhaft ver- schiedene Visionen, aber auch konkrete Projekte vorgestellt, die von der Kommission Flims 2007 bisher verfolgt und umgesetzt werden. Für die Öffentlichkeitsarbeit und als Informationsplattform wird der InfoKegel im Frühjahr 2005 realisiert. Erstellt aus Ausbruchmaterial des Tunnels wird er sichtbares Zeichen für die anstehenden Veränderungen. Einheimische und Gäste werden sich an einem interaktiven Terminal über laufende Projekte und weitere Absichten informieren können. Sie werden aber auch aufgefordert und ermuntert, ihre Meinungen und Ideen aktiv einzubringen, indem sie diese per Computer direkt der Kommission Flims 2007 übermitteln können. Projektverfasser InfoKegel: Florian Hägi InfoARP 1/99 5 Begegnungszonen im Dorf nach Eröffnung des Umfahrungstunnels sind für Flims keine Visionen sondern ein klares Ziel. Die bisherigen Ergebnisse der Tempo30 Zonen auf den Nebenstrassen in Flims waren erfreulich. Eine Ausdehnung auf Teilstrecken der Kantonsstrasse wird geprüft, sobald seitens des Kantones die für das Frühjahr 2005 in Aussicht gestellten Randbedingungen bekannt sind. Bis das neue kantonale Strassengesetz verabschiedet ist, bleiben Fragen zu den definitiven Gestaltungsmöglichkeiten offen. 6 Fazit Die sich im Bau befindende Umfahrung bildet für Flims eine besondere Chance. Sie löst eine kritische Hinterfragung des Bestehenden und eine gesamthafte Überprüfung der kommunalen Entwicklungsziele aus. Neuausrichtungen in verschiedenen Teilbereichen können die Folge sein, wenn es gelingt, alle Betroffenen zur Mitwirkung zu motivieren. Der Prozess muss möglichst früh eingeleitet werden, auch wenn verschiedene wichtige Massnahmen im heutigen Strassenraum erst nach der Tunneleröffnung in die Realität umgesetzt werden können. Angepasst an die örtlichen Verhältnisse muss eine Gemeinde die notwendigen Grundlagen durch Fachleute erarbeiten 6 InfoARP 1/99 lassen. Über den gesamten Planungszeitraum ergeben sich dann laufend neue Ideen und es werden auch Alternativen und Zusammenhänge bei den Erschliessungs-, Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten im Siedlungsgebiet sichtbar, die bisher im Umfeld der Hauptverkehrsstrasse mit dem alles dominierenden Verkehr völlig unbeachtet geblieben sind. Wichtige Voraussetzung für ein Gelingen wird die Zulässigkeit baulicher Massnahmen in Teilbereichen des heutigen Strassenraumes sein. Der Gemeindevorstand, die Kommission Flims 2007, Einheimische und Gäste sind sich einig, dass der Mensch nach der Tunneler- öffnung gegenüber dem motorisierten Verkehr mehr und auch augenscheinlichere Prioritäten für die Nutzung des Strassenraumes erhalten muss. Diese Aufwertung wird sich auf das Verhalten der Menschen auswirken und zu vermehrtem Fussgängerverkehr führen. Es wird sich aber auch auf die umliegenden Quartiere und damit auf das gesamte Leben im Dorf auswirken. Daraus ergibt sich auch die Chance, sich touristisch als Destination mit hohen Lebens- und Freizeitqualitäten wieder neu und besser im Markt zu positionieren. Umfahrung Filisur – Ein Neuanfang für das Ortszentrum Beat Aliesch, Stauffer & Studach Raumentwicklung, Chur Mit der neuen Umfahrung wird der Dorfkern von Filisur bald vom Durchgangsverkehr entlastet sein. Die realisierte Umfahrung alleine liefert noch keine Antworten auf die Frage: Wie weiter mit der Gestaltung des Ortszentrums. Dies hat die Gemeinde veranlasst, sich bereits im Vorfeld der Eröffnung der neuen Umfahrungsstrasse intensiv mit der Entwicklung des Ortszentrums auseinanderzusetzen. Die Gemeinde will diese Chance nutzen, um dem Ort konkrete Entwicklungsimpulse zu geben. Der Gemeinderat hat eine breit abgestützte Dorfkommission gebildet und mit der Aufgabe betraut, sich mit der künftigen Entwicklung des Ortszentrums auseinanderzusetzen. Klare Ziele als Eckpfeiler des Projektes «Ortszentrum» Zu Beginn der Projektarbeit hat die Dorfkommission eine Auslegeordnung gemacht, die Absichten diskutiert und Projektziele formuliert. Diese werden im anstehenden Prozess die Grundlage für die Entscheide bilden. Hauptziel des Projektes ist die Wiederbelebung des alten Dorfteils. Das Hauptziel wird über drei Wege (Teilziele) verfolgt (vgl. Grafik): Definierter Prozess mit offenem Ergebnis Das Projekt umfasst drei Phasen. Als Produkt steht ein Gesamtkonzept zur Wiederbelebung des alten Dorfteils mit aufeinander abgestimmten Teilprojekten und Massnahmen. Die einzelnen Projekte haben sehr unterschiedliche Realisierungshorizonte und liegen in der Verantwortung verschiedener Akteurkreise. In die Umsetzung eingebunden sind die Gemeinde, Vereine, Institutionen, aber auch Private. Die Dorfkommission arbeitet in drei Arbeitsgruppen. Ein Kernteam, bestehend aus je einem Vertreter der Arbeitsgruppen und der Projektmoderation koordiniert die laufenden Arbeiten. Die Dorfkommission befindet über das Gesamtprojekt und fällt Entscheide für die nächsten Schritte in den Arbeitsgruppen. Der Gemeinderat gibt jede neue Projektphase frei. Die Freigabe umfasst sowohl die inhaltlichen Aspekte als auch die Mitwirkung und Beteiligung der Bevölkerung in der kommenden Phase. Wesentliche Rahmenbedingungen bilden der frühe Miteinbezug der Bevölkerung während der Erarbeitung sowie der Bezug zu anderen Projekten in der Gemeinde und in der Region. reiche Projektabwicklung ist der Wille und die Motivation von Personen vor Ort. Dies alleine kann ausreichen, um ein Projekt erfolgreich durchzuführen. Wie Projekte solcher Art immer wieder zeigen, kann die Motivation von aussen ebenfalls sehr wichtig sein. Nebst finanziellen Unterstützungen sind es vor allem «spezielle Momente». In Filisur sind es beispielsweise die bevorstehende Durchführung des Europäischen Tags des Denkmals (3./4. September 2005) und ein Studienaufenthalt der Schule für Gestaltung Zürich. Solche «speziellen Momente» sind für alle Beteiligten eine Art innere Triebfeder und geben dem Prozess viel Unterstützung. Das Projekt mit den Zielen, den Rahmenbedingungen und den Regeln ist definiert. Aufgezeigt ist der Weg und nicht das Ergebnis. Alle Beteiligten sind gespannt, mit welchen konkreten Projekten und Massnahmen man letztlich das gesetzte Ziel erreichen wird. Motivation von innen und von aussen Grundvoraussetzung für eine erfolg- InfoARP 1/99 7 Umfahrungen mit flankierenden Massnahmen innerorts verbinden Pascal Regli, MOVE RAUM, Verkehrsplaner SVI, Brugg Starke Verkehrsbelastungen auf Ortsdurchfahrten führen häufig zu Konflikten und Unverträglichkeiten zwischen Siedlung und Verkehr. Abhilfe kann gesucht werden mit Massnahmen auf der bestehenden Strasse oder mit der Umlenkung von Teilen des Verkehrs auf andere Verbindungen bzw. auf andere Verkehrsträger. Der Bau von Umfahrungsstrassen ist eine Option, wenn mit anderen Strategien die Konflikte nicht vermindert werden können. Die Erfahrungen zeigen, dass Umfahrungsstrassen nur dann einen Nutzen für die zu entlastenden Gebiete bringen (höhere Verkehrssicherheit, Verbesserung der Aufenthaltsqualität, Reduktion von Lärm- und Luftbelastungen, Standortattraktivität für Gewerbe und Dienstleistungen etc.), wenn sie mit flankierenden Massnahmen verbunden werden. Damit die Entlastungswirkung dauerhaft eintritt sowie ein unerwünschtes Überschwappen des Verkehrs auf andere Strassen verhindert wird, sind betriebliche und gestalterische Massnahmen im Innerortsbereich vorzusehen. Sonst besteht die Gefahr, dass das ursprüngliche Niveau der Verkehrsbelastungen und der Konflikte in den zu entlastenden Gebieten bald wieder erreicht wird. Chancen für Verbesserungen innerorts konsequent nutzen Durch die Realisierung von Umfahrungsprojekten entstehen Chancen für eine Verbesserung der Lebensqualität und für eine Aufwertung des Ortsbildes. Der erhoffte Nutzen entsteht jedoch nur dann, wenn aktiv weitere Massnahmen auf den entlasteten Strassenabschnitten realisiert werden können. Ausgehend von der neuen Funktion ist für die Ortsdurchfahrt ein Betriebs- und Gestaltungskonzept mit folgenden Elementen auszuarbeiten: • Abstimmung mit den Korridor- und Umfahrungskapazitäten • Konsequente Verkehrslenkung auch für die Parkierung • Gestaltung der Ortseingänge und 8 InfoARP 1/99 Kammerung entsprechend der Ortsstruktur • Gliederung des Raums und Aufwertung der Seitenbereiche, z.B. durch Mischverkehrsflächen • Massnahmen zur Geschwindigkeitsreduktion und Erhöhung des Durchfahrtswiderstands • Verbesserung der Überquerbarkeit sowie Massnahmen für den Langsamverkehr und öffentlichen Verkehr. Beispiele umgestalteter Ortsdurchfahrten Die Bandbreite der Möglichkeiten, Ortsdurchfahrten umzugestalten, ist gross. Eine Gliederung der Massnahmenstrategien nach der Härte des Eingriffs führt zu folgender Systematik: Hinweis: Jede Stufe muss die vorangehende umfassen. Eine Sperrung ohne Gestaltung, ohne Begründung und ohne Wegweisung wirkt unglaubwürdig und weckt Widerstand. Im Folgenden werden drei realisierte Beispiele von umgestalteten Strassen vorgestellt, die sich im Härtegrad des gestalterischen Eingriffs unterscheiden. Ortsdurchfahrt Baar (Gestaltung) Bis 1998 betrug die Verkehrsmenge im Zentrumsbereich täglich knapp 15‘000 Fahrzeuge. Mit dem Bau der kantonalen Ortskernumfahrung wurde die Möglichkeit geschaffen, den Strassenraum im Zentrumsbereich neu zu gestalten. Der Kanton verpflichtete die Gemeinde zur gleichzeitigen Realisierung von Massnahmen, damit der Verkehr gezielt auf die neue Umfahrung gelenkt wird. Das Normalprofil der Strasse im Zentrumsbereich von Baar betrug vor der Umgestaltung 8 bis 9 m. Die Fahrbahn wurde zugunsten von grösseren Fussgängerbereichen auf 6.5 m verschmälert. Innerhalb der neuen Fahrbahnbreite wurden zusätzlich zur optischen Verengung durchgehende Seitenstreifen von je 0.3 m gepflästert. Der verbreiterte Gehbereich wurde à-Niveau gehalten und mit Wehrsteinen abgesichert. Bushaltestellen auf der Fahrbahn sowie Inseln verhindern das Überholen des Busses und ermöglichen für diesen eine ungehinderte Weiterfahrt. Nach der Neugestaltung wurden die betreffenden Kantonsstrassen ins Eigentum der Gemeinde übergeben. Als Folge der getroffenen Massnahmen ist die Verkehrsmenge um rund 30 Prozent zurückgegangen. Foto: Pascal Regli Begegnungszone Grenchen (Durchfahrtswiderstand) Bis 2002 durchquerten durchschnittlich 14‘200 Fahrzeuge pro tag das Zentrum von Grenchen. Die T5 trennte die Stadt in zwei Teile. Der Fussverkehr wurde durch eine Unterführung geschleust. Neben der Einschränkung der Lebensqualität verursachte der Verkehr auch wirtschaftliche Schäden. Die Kundschaft mied das Zentrum. Die Folge waren leer stehende Gebäude. Um nach der Eröffnung der Autobahn A5 den Durchgangsverkehr dauerhaft zu verlagern, waren bereits im Autobahnprojekt flankierende Massnahmen enthalten. Grenchen nutzte die Chance, richtete ihr Verkehrskonzept konsequent auf die neue Situation aus und gestaltete das Zentrum um. Der zentrale Abschnitt der T5 ist neu als Begegnungszone (Tempo 20 und Vortritt für Fussgänger) signalisiert und wurde mit gestalterischen Massnahmen optisch auf 4.75 m reduziert. Trotzdem bleibt ein Raum von 7.5 m Breite frei von vertikalen Elementen und kann damit die Bedingungen einer Versorgungsroute Typ I erfüllen. Entlang der Fahrbahn wurden seitliche Zonen für die Kurzparkierung und Veloabstellplätze geschaffen. Für den Fuss- und Velover- kehr wurde eine grosszügige Querungsmöglichkeit eingerichtet. Die Resultate sind erstaunlich. Die Verkehrsmenge hat um 2/3 abgenommen. Bei genügender Fussgängerfrequenz wird von den Autofahrern ein Tempo zwischen 20 und 30 km/h eingehalten. Die Sicherheit wurde erhöht, die Lärmbelastung hat abgenommen und das Zentrum ist wieder zu einem Treffpunkt geworden. Verkehrsfreies Zentrum Gstaad (Sperrung) 1997 wurde die so genannte kleine Umfahrung Gstaad eröffnet. Gleichzeitig erfolgte die Sperrung der Ortsdurchfahrt für den motorisieren Individualverkehr, auf der vorher täglich bis zu 11‘000 Fahrzeuge zirkulierten. Foto: M. Egger; xTBA, Kanton Bern Grenchen: Situation vorher (Foto: J. Iseli, Baudirektion Grenchen) Das Parkplatzangebot wurde rund um das Zentrum mit 2 Parkhäusern erweitert. Die Anlieferung zu den Gewerbebetrieben und Wohnhäusern ist über eine rückwärtige Erschliessung organisiert. Zwischen 1997 und 1999 entstand die 600 m lange verkehrsfreie Fussgängerzone – eine gepflästerte Promenade mit Bäumen, Sitzbänken, Laternen, Brunnen und Kunstobjekten als prägenden Elementen. Die Gemeinde hat gezielt in das Erscheinungsbild und damit in das touristische Kapital investiert. Dazu war ein finanzieller Kraftakt (30 Mio. Franken) nötig. Der Steuerfuss musste zeitweise um 1/10 erhöht werden. Die Gemeinde ist der Meinung, dass sich die Investition gelohnt hat und sich mit dem damit verbundenen Aufschwung bereits nach 4 bis 5 Jahren wieder amortisiert hat. Grenchen: Situation nach der Neugestaltung (Foto: J. Iseli, Baudirektion Grenchen) InfoARP 1/05 9 Raumordnung aktuell Kanton Umsetzung KRG / KRVO Der Grosse Rat hat am 6. Dezember 2004 das neue kantonale Raumplanungsgesetz (KRG) beschlossen. Damit am Datum der vorgesehenen Inkraftsetzung am 1. November 2005 alles «rund» läuft, sind umfangreiche Vorbereitungsarbeiten nötig. Diese erfolgen in Zusammenarbeit und in Arbeitsteilung mit der Bündner Vereinigung für Raumplanung (BVR). Die Aktivitäten der BVR sind in der entsprechenden Rubrik des InfoARP aufgeführt. Schwerpunkte im Amt für Raumplanung Von den Neuerungen im KRG sind alle Arbeits- und Porduktionsbereiche des ARP betroffen. Die Neuerungen sind je nach Bereich von unterschiedlicher Tragweite. Insbesondere in den Bereichen Baubewilligungen ausserhalb der Bauzonen (BAB) und örtliche Planung (OP) sind die gesetzlich stipulierten Fristen eine grosse Herausforderung. Dazu werden die Arbeitsprozesse laufend weiter optimiert. Grundlage dazu sind Ablauf- und Verfahrensschematas. Diese werden auch im Bereich überörtliche Planung aufgearbeitet und aktualisiert. Die Ar-beitsabläufe werden möglichst optimal mit modernen Informations- und Kommunikationsmitteln unterstützt werden müssen (Fristenmanagement, Musterformulare, möglichst hohe Standardisierung, Definition der Anforderungen an Gesuchsunterlagen für den Produktionsbeginn, direkter Zugriff zu Dokumenten für verschiedenen Dienststellen usw.). Für die verschiedenen materiellen Neuerungen werden auch Arbeitshilfen nötig sein. Die «Spielregeln» für die Entscheidkoordination auf Stufe BAB und OP müssen zum Zeitpunkt des Inkrafttretens von KRG und KRVO geklärt sein. Dasselbe gilt für die Richtlinien zur Beitragszusicherung. Auf Ebene der überörtlichen Planung werden die Herausforderungen insbesondere in der Koordination und Abstimmung der Planungsgrundlagen der verschiedenen Dienststellen liegen. Sind diese gut abgestimmt und aktuell, so hat dies positive Auswirkungen auf die Effektivität und die Effizienz des Planungsprozesses. Weitere Herausforderungen liegen und im Bereich der Berichterstattung an den Grossen Rat. 10 InfoARP 1/05 Literatur RIP2000: Überblick über die Schwerpunkte in der Richtplanung Genehmigung der Anpassungen 2004 durch den Bund Ende 2004 wurden die Richtplan-Anpassungen 2004 beim Bund zur Genehmigung eingereicht. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um die Raststätte Thusis, die neuen touristischen Transportanlagen im Skigebiet Zuoz sowie um einen Materialabbau und eine Flussraumaufweitung im Raum Trimmis. Die Genehmigung dieser Anpassungen durch den Bund erfolgte am x x x 2005.....? Laufende Vorprüfungs- und Auflageverfahren In den Regionen Prättigau, Schanfigg und Heinzenberg-Domleschg erfolgte in Zusammenarbeit mit den Regionen eine Überarbeitung der Richtplanung im Bereich Materialablagerungen / Deponien. Die Anpassung in der Region Prättigau steht kurz vor der Genehmigung. Bei den anderen Anpassungen ist der Verfahrensstand noch nicht so weit. Die öffentliche Planauflage ist zwar erfolgt, die Vorprüfung der Vorlagen durch den Bund traf jedoch erst kurz vor Redaktionsschluss ein. In materieller Hinsicht ergeben sich aus Sicht des Bundes keine unlösbaren Genehmigungsvorbehalte. Grundlagen zur Siedlungsentwicklung Die Phase 1 der Ermittlung der Grundlagen zur Siedlungsentwicklung wurde im April 2005 abgeschlossen. Gestützt auf die neu ermittelten Daten sowie die Daten aus den Jahren 1982 (erste Richtplanerarbeitung) und 1992 (spezielle Erhebung) erfolgt in einem nächsten Schritt eine Analyse der Entwicklung. Die ermittelten Daten können – im Sinne der Nutzung von Synergien – auch für die Weiterentwicklung der Agglomerationsprogramme verwendet werden. Ortsdurchfahrten - Von der Durchfahrtsstrasse zum gestalteten Strassenraum. Amt für Verkehr und Amt für Raumordnung und Vermessung des Kantons Zürich; Zürich 2001 Gstaad verkehrsfrei - Ein Umfahrungstunnel machts möglich; in: TBA dimension – Informationsbulletin des Tiefbauamtes des Kantons Bern; Nr. 2 / 2000 Sicher zu Fuss – Innovationspreis Fussverkehr 2004. Portraits der 10 prämierten Projekte; Fussverkehr Schweiz und VCS; Zürich und Bern 2004 Erdbeben in Graubünden: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Publikation des Schweizerischen Erdbebendienstes an der ETH Zürich und des Büros für erdwissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit in Chur; Monika Gisler, Markus Weidmann, Donat Fäh; Chur 2005 Die Publikation «Erdbeben in Graubünden» bietet detaillierte Einblicke in die letzten tausend Jahre Bündner BebenGeschichte. Und sie geht auf die Frage ein, wie die bebende Zukunft Graubündens aussehen könnte. «Erdbeben in Graubünden» enthält aber nicht nur Informationen zu Bündner Erdbeben, sondern auch eine aktuelle Übersicht über die historische und aktuelle Erdbebenaktivität in der Schweiz. (Detaillierte Infos zum Buch auf www.bebende.ch.graubuenden) BVR Agenda Mai 2005 23.-24.5.2005: Nachhaltige Entwicklung - Konzept und Umsetzung auf nationaler Ebene Veranstaltungsort: Universität Bern Kontaktstelle: Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie IKAÖ der Universität Bern, Falkenplatz 16, 3012 Bern; www.ikaoe.unibe.ch Juni 2005 1.-2.6.2005: 8. Eggiwiler Symposium: Wirtschaftszentren und ländliche Gebiete - welche Synergien gibt es? Veranstaltungsort: Eggiwil, Schulhaus Kontaktstelle: Gemeindeverwaltung Eggiwil, 3537 Eggiwil; www.eggiwil.ch 22.6.2005: Netzwerkveranstaltung: Lehren aus Galmiz Veranstaltungsort: Bern, Restaurant Schmiedstube Kontaktstelle: Schweizerische Vereinigung für Landesplanung VLP-ASPAN, Seilerstrasse 22, 3011 Bern; www.vlp-aspan.ch August 2005 26.8.2005: Zweitwohnungsbau - wie weiter? Veranstaltungsort: Flühli/Sörenberg Kontaktstelle: Schweiz. Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete SAB, Seilerstrasse 4, Postfach 7836, 3001 Bern; www.sab.ch September 2005 2.9.2005: Nachhaltige Entwicklung Umsetzung auf regionaler Ebene Kontaktstelle: Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie IKAÖ der Universität Bern, Falkenplatz 16, 3012 Bern; www.ikaoe.unibe.ch 21.9.2005: NFP 48 - Alpenraum Veranstaltungsort: Goldau Kontaktstelle: Schweizerische Vereinigung für Landesplanung VLP-ASPAN, Seilerstrasse 22, 3011 Bern; www.vlp-aspan.ch www.bvr.ch Bündner Vereinigung für Raumplanung Associaziun grischuna per la planisaziun dal territori Associazione grigionese di pianificazione del territorio Neuer Geschäftsführer Seit dem 1. Januar 2005 führt Christoph Zindel die Geschäftsstelle der Bündner Vereinigung für Raumplanung (BVR). Christoph Zindel war während 14 Jahren beim Amt für Raumplanung in der Abteilung Nutzungsplanung tätig. Per 1. Januar 2005 wechselte er in die Geschäftsleitung der STW AG für Raumplanung. Von dort aus führt er im Teilzeitmandat auch die Geschäfte der BVR. Walter Büchi, welcher die Geschäftsstelle der BVR in den Jahren 2003/2004 führte, wechselte per 1. November 2004 in die Bauverwaltung der Gemeinde Vaz/ Obervaz. An dieser Stelle sei ihm herzlich gedankt für seinen Einsatz als BVR Geschäftsführer. Informationstagung vom 9. März 2005 Am 9. März 2005 führte die BVR eine Informationstagung für die Bündner Gemeinden zum neuen Kantonalen Raumplanungsrecht durch. An dieser Tagung nahmen rund 130 Interessierte teil. Dr. iur. Andrea Brüesch, Präsident der BVR, Regierungsrat Hansjörg Trachsel, Vorsteher des Departements des Innern und der Volkswirtschaft (DIV), Georg Donatsch, Präsident der grossrätlichen Kommission für Umwelt, Verkehr und Energie (KUVE), lic. iur. Carlo Decurtins, Jurist für Raumplanung beim Departement des Innern und der Volkswirtschaft (DIV) und Cla Semadeni, Vorsteher des Amtes für Raumplanung (ARP) informierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Entstehung, die Ausgestaltung, die Zielsetzungen und die Neuerungen im Kantonalen Raumplanungsrecht. Auf grosses Interesse stiessen dabei insbesondere die Harmonisierungen im Bereich der Verfahren, die neuen Möglichkeiten in Form eines Arealplans und die geplanten Umsetzungsaktionen der kantonalen Verwaltung und der BVR im Hinblick auf die Inkraftsetzung. Anlässlich der Tagung teilte Regierungsrat Hansjörg Trachsel mit, dass die Inkraftsetzung der neuen Gesetzgebung (Kantonales Raumplanungsgesetz, KRG, und kantonale Raumplanungsverordnung, KRVO) am 1. November 2005 erfolgt. Laufende Projekte Derzeit bearbeitet die BVR teilweise mit Unterstützung von Planungsbüros, Planungsjuristen und der kantonalen Verwaltung verschiedene Teilprojekte in Zusammenhang mit der Umsetzung KRG/KRVO. Das geltende Musterbaugesetz wird beispielsweise mit Hinweisen auf die neue kantonale Gesetzgebung versehen, oder es werden Verfahrensschemas zu den neu kantonal geregelten Verfahren erarbeitet. Projekt Umsetzung KRG/KRVO Die BVR hat bei der Regierung ein Unterstützungsgesuch für die geplanten Umsetzungsaktivitäten für eine zweckmässige Einführung der neuen kantonalen Raumplanungsgesetzgebung eingereicht. Im Vordergrund stehen eine Anpassung des geltenden Musterbaugesetzes und der Mustererschliessungsreglemente, aber auch Schulungen und Kurse oder eine intensive Informationstätigkeit. Die BVR kann ihre guten Dienste als Bindeglied zwischen Kanton und Gemeinden anbieten, wenn die beantragte Unterstützung gewährt wird. Internetauftritt Seit dem 1. März 2005 ist die neu gestaltete Internetseite der BVR (www.bvr.ch) aufgeschaltet. Darin werden die wichtigsten und die aktuellen Informationen zur Tätigkeit der BVR veröffentlicht. Eigentliche BVR Bulletins sollen nicht mehr gedruckt und vertrieben werden. Die Internetseite wird von der Geschäftsstelle laufend aktualisiert. Generalversammlung BVR Die Generalversammlung (GV) der BVR findet am Freitag, 3. Juni 2005, nachmittags ab 14.00 Uhr in Chur im Calvensaal statt. Im Rahmenprogramm sollen die Thematik neuer kantonaler Finanzausgleich und territoriale Strukturen behandelt werden. Details zur GV können ab Mai 2005 auf der Internetseite der BVR www.bvr.ch abgerufen werden. Der BVR Vorstand hofft auf eine rege Teilnahme. Christoph Zindel Geschäftsführer BVR InfoARP 1/05 11 Hinweise und Mitteilungen Personelles Stefan Barandun verliess auf Mitte April 2005 das ARP. Er war insgesamt 24 Jahre in verschiedenen Funktionen beim ARP tätig. Wir danken Stefi für seinen unermüdlichen Einsatz für die Raumplanung Graubünden und die langjährige Treue zum ARP. Für die Zukunft wünschen wir ihm alles Gute. Christoph Zindel hat auf Ende 2004 seine Tätigkeit als Kreisplaner beim ARP beendet. Er war 14 Jahre in verschiedenen Funktionen für die Abteilung Nutzungsplanung tätig. Per 1. Januar 2005 wechselte er in die Geschäftsleitung der STW AG für Raumplanung in Chur. Zudem ist er im Teilzeitmandat auch Geschäftsführer der BVR. Wir danken ihm für sein grosses Engagement beim ARP und wünschen ihm viel Erfolg und Befriedigung bei seinen neuen Aufgaben. Omar Selmi, geboren 1977 und aufgewachsen in Chur, hat am 3. Januar 2005 beim ARP seine Tätigkeit als KreisplanerAushilfe aufgenommen. Er absolvierte im Jahre 2004 ein Studium in Raumplanung an der Hochschule Rapperswil (HSR). Omar Selmi wird für ein Jahr die Kreisplanerin Petra Spescha-Riedi vertreten, welche Ende Februar 2005 Mutter geworden ist und voraussichtlich bis Ende Jahr Mutterschaftsurlaub beziehen wird. Thomas Huwyler, geboren 1969 und aufgewachsen in Rothenburg/Luzern, arbeitet ebenfalls seit Anfang Januar 2005 als Praktikant beim ARP. Nach dem Lehrerseminar in Luzern studierte er Geografie und Medienwissenschaften an der Universität Bern. v.l.n.r.: Thomas Huwyler, Paul Duri Degonda, Omar Selmi Impressum Redaktionsteam: W. Peng, R. Patt, F. Durband, M. Peng, G.P. Tschuor, ARP Mitwirkende dieser Ausgabe: M. Gassmann, Präsident «Flims 2007»; M. Grob, Projektmanagerin «Flims 2007»; B. Aliesch, Stauffer & Studach Raumentwicklung, Chur; P. Regli, Verkehrsplaner SVI, Brugg; Chr. Zindel, Geschäftsführer BVR; R. Atzmüller, ARP; M. Peng, ARP; A. Ruggia, ARP Gestaltung: G.P. Tschuor, ARP Redaktionsadresse: Amt für Raumplanung Graubünden InfoARP Grabenstrasse 1, 7001 Chur Tel. 081 257 23 23, Fax 081 257 21 42 www.arp.gr.ch E-Mail: [email protected] Nachdruck oder Vervielfältigung mit Quellenangaben erwünscht Pauschalfrankiert 7001 Chur Paul Duri Degonda, geboren 1970 und aufgewachsen in Rabius, hat am 3. Januar 2005 beim ARP die Stelle als Kreisplaner angetreten und ist Nachfolger von Christoph Zindel. Er studierte an der ETH Zürich Architektur und war nach Abschluss des Studiums in verschiedenen Architekturbüros als Mitarbeiter tätig. Umfahrung Klosters, Sunnibergbrücke (Foto Tiefbauamt Graubünden) 12 InfoARP 1/05