Zitate von und über Hans Carl von Carlowitz

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Zitate von und über Hans Carl von Carlowitz
Zitate von und über Hans Carl von Carlowitz
Hans Carl von Carlowitz beschreibt das Prinzip der Nachhaltigkeit:
„Wird derhalben die größte Kunst/Wissenschaft/Fleiß und Einrichtung hiesiger Lande darinnen
beruhen / wie eine sothane Conservation und Anbau des Holtzes anzustellen / daß es eine
continuierliche beständige und nachhaltende Nutzung gebe / weiln es eine unentberliche Sache
ist / ohne welche das Land in seinem Esse [Wesen, Dasein] nicht bleiben mag.“ (Sylvicultura
Oeconomica 1713)
Carlowitz’ Nachhaltigkeitsbegriff:
„Carlowitz entwirft nicht nur das Design für die Begriffsbildung. Er skizziert die gesamte Struktur
des modernen Nachhaltigkeitsdenkens. In barocker Sprache, aber klaren Konturen.“ (Grober
2010, S. 116)
Carlowitz’ Leidenschaft für die praktische Wissenschaft:
„Sein hoher Stand machte Ihn nicht hochmüthig/ Sondern er konte hoch/ und niedrig seyn;/
Dabey bemühete Er sich zu seyn/ was Er war/ Ein rechtes Ober-Haupt des Bergwerckes/ Indem
seine aus der mühsamen Erfahrung begriffene Wissenschaft/ Bey Ihm die Meisterin aller
Verrichtungen war/ Wol wissende/ daß die aus blossen Büchern erlernte Klugheit sich einen
wilden Baum gleiche/ Welcher/ ausser Blumen/ keine Früchte trage (...)“ (Gedächtnispredigt von
Carl Zdislaus von Bose)
Dr. Günther Bachmann über von Carlowitz’ Besonderheit:
„[D]a haben wir nun einen der Urväter der Nachhaltigkeit in Deutschland und können auf
dreihundert Jahre zurückschauen, aber im kulturellen Gedächtnis spielt er kaum eine Rolle.(...)
Carl von Carlowitz ist ein Hybrid. Einer, der sich systematisch um den Zusammenhang bemüht;
und das in einer Zeit des Absolutismus, in der es kaum Ermutigungen für diese Art des Denkens
gibt, wenn es nicht von oben kommt. Einer, dessen Denken quer liegt zu den Disziplinen der
Wirtschafts- und Sozialgeschichte, dem es um die Veränderung der Praxis geht, einer
Veränderung, die akademisches und praktisches Wissen zusammenbringt, wenn es denn nur der
Sache hilft. Das ist modern. Es ist beispielhaft für ein Verständnis von Wissen für nachhaltige
Lösungen, das aus Praxis und Wissenschaft kommt. Es verbindet Nachdenklichkeit mit
Pragmatismus.“ (Bachmann 2012, S. 1f)
Dr. Günther Bachmann über den Nachhaltigkeitsbegriff:
„Nachhaltigkeit ist zwar auch ein Begriff mit einigen unklaren Rändern, aber er hat einen klaren
Kern. Für diesen steht Carl von Carlowitz.“ (Bachmann 2012, S. 4)