PDF - Bund gegen Missbrauch der Tiere

Transcrição

PDF - Bund gegen Missbrauch der Tiere
Nr. 4 Dezember 2003
DAS RECHT
DER
TIERE
G RAUSAME I NTENSIVMAST
Das Leiden von Gänsen,
Enten und Puten
ZIRKUSTIERE
HOFFNUNG AUF
HALTUNGSVERBOT
TIERSCHUTZUNTERRICHT
NEU: SEMINARE
FÜR LEHRER
BEEINDRUCKEND
WIE HUNDE MIT
BEHINDERUNGEN
LEBEN
WER
HILFT?
TIERE IN NOT
B UND
GEGEN
M ISSBRAUCH
DER
T IERE E .V.
INHALT
I N H A LT
Inhaltsverzeichnis / Impressum
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EDITORIAL
3
TITELTHEMA
4
Das lange Leiden für den Weihnachtsbraten
Festtage - Gefahr für Haustiere ?
9
AKTUELL
10
Bundesländer wollen Verbot der Käfighaltung kippen
AUS
UNSERER
ARBEIT
Ein Blick in die Kasse des
Intensivmast
Das Leiden zu Weihnachten
11
bmt
TIERSCHUTZPOLITIK
Zirkus: Haltungsverbot für Affen, Bären und Elefanten?
Schweinehaltung: Bundesländer gegen Verbesserungen
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14
bmt-PROJEKT TIERSCHUTZUNTERRICHT
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POSTER - MITTELSEITE
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Seminare für Lehrer beginnen
Thema: Zirkustiere
STUDIE
Haltungsverbot
für Wildtierarten im Zirkus?
20
Raubtierarten leiden massiv in Zoo-Gefangenschaft
JAGD
IN
DEUTSCHLAND
21
In die Jagdgesetznovelle kommt Bewegung
AUS
DEN
GESCHÄFTSSTELLEN
LV Ba.-Wü.
Franziskus-Tierheim
TH “Wau-Mau-Insel”
TH Elisabethenhof
GSt Issum
Tierheim Hage
TH Köln-Dellbrück
TIERE
IN
UND
TIERHEIMEN
Auf 3 Beinen durchs Leben
Polnische Hunde gerettet
Notfälle aus dem Tierheim
Tag der Offenen Tür
Heimliche Zirkusüberwachung
Von der Straße ins neue Zuhause
Tierheim für Kuscheltiere
NOT Wer hilft ?
34
ZU
35
GUTER
LETZT LV Bayern besucht Pferdegnadenhof
Das Recht der Tiere 4/2003
Tierschutzunterricht
Neu: Seminare für Lehrer
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ANSCHRIFTEN / Internetadressen der Geschäftsstellen
Beitrittserklärung
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26
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29
30
36
Beeindruckend
Lebensfreude trotz Behinderung
Impressum
DAS RECHT DER TIERE Nr. 4/2003
Mitgliederzeitschrift des „Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V.“
Redaktion: Claudia Lotz, Jochen Prinz,
Dr. Jörg Styrie, Hans Schroer
Gestaltung: Stefan Lotz, Andrea Sturm
Anzeigen: Willy Passmann, 44879 Bochum, Tel.: 0234-49 42 84
Druck: Brendow PrintMedien, Moers; Titelbild: Reinhard-Tierfoto
Übernahme von Artikeln, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.
Auflage: 28 000 Exemplare
EDITORIAL
AUF
EIN
WORT…
Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde!
GEMEINSAM
ERFOLGREICH FÜR DIE
TIERE
Weihnachten gilt als das Fest der Liebe. Müsste die Liebe dann nicht auch die so genannten
Nutztiere umfassen, die für die Verbraucher in Mastanlagen dahinvegetieren? Die
Weihnachtsgans, der Entenbraten, das festliche Menü mit Pute als Hauptgang - sind solche
Fleischgerichte tatsächlich noch zu genießen, wenn wir wissen, wie sehr diese Tiere in der
Intensivhaltung leiden?
Die Entscheidung, vegetarisch zu leben, ist immer eine individuelle. Doch gerade zum
Weihnachtsfest möchte ich allen Menschen eindringlich ans Herz legen: Die meisten Festbraten
sind mit dem Leid der Tiere zubereitet. Kaum jemand weiß, wie unendlich tierquälerisch die
Haltungsbedingungen für Gänse, Enten und Puten sind. Bitte denken Sie deshalb bei der
Weihnachtsvorbereitung auch an die “Nutztiere”, die ihrem Schicksal hilflos ausgeliefert sind.
Dafür können wir Sie an dieser Stelle auch mit einer Erfolgsmeldung erfreuen: Drei
Wildtierarten, Affen, Bären und Elefanten, sollen in Zukunft im Zirkus nicht mehr gehalten
werden. Diese Entscheidung traf am 17. Oktober der Bundesrat in Berlin; nun soll
Verbraucherschutzministerin Renate Künast handeln. Dass dieses dringend notwendige Verbot
auch andere exotische Arten umfassen muss, die alle nicht artgerecht unter Zirkusbedingungen
leben können, ist uns allen klar. Dafür werden wir in Zukunft kämpfen - und mit Ihrer Hilfe
erfolgreich sein!
Ich möchte mich von ganzem Herzen für Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen bedanken, das
Sie uns entgegengebracht haben. Lassen Sie uns gemeinsam auch im nächsten Jahr für die
Ziele eintreten, die uns bewegen und zusammengeführt haben: Die Lebensbedingungen von
Tieren zu verbessern und Tierleid zu beenden. So blicke ich hoffnungsvoll in das Jahr 2004 und
zähle auf Ihre Unterstützung.
Ein gesegnetes Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen, Ihrer Familie und Ihren Vierbeinern, einen
guten und gesunden Start ins neue Jahr!
In tierschützerischer Verbundenheit,
Jutta Breitwieser
Bundesvorsitzende
PS: Kurz vor Redaktionsschluss erhalten wir die alarmierende Nachricht, dass mehrere Bundesländer das Verbot der Käfighaltung kippen wollen. Zum aktuellen Zeitpunkt wissen wir nicht,
welche Entscheidung der Bundesrat am 28. November trifft. Lesen Sie mehr zu den Hintergründen, die den Stimmungsumschwung bei den Agrarministern bewirkt haben, auf Seite 10.
Das Recht der Tiere 4/2003
Ihre
3
TITELTHEMA
In den meisten Haushalten stehen für die
Weihnachtstage traditionell Ente, Gans
oder Pute auf dem Speiseplan - Tiere, die
heute unter ähnlichen Bedingungen gemästet und geschlachtet werden wie die
übrigen "Nutztiere".
Doch passen zum Weihnachtsfest kritische Fragen über die Herkunft des Bratens, der die Familie in besinnlicher Runde zusammenführt? Wir meinen ja!
Weihnachten ist das Fest der Liebe - und
ist es da nicht unvereinbar, das Fleisch
von Tieren zu essen, die jeden Tag ihres
Lebens in Qual verbracht haben?
Intensivhaltung von Gänsen - artwidrig
und tierschutzfeindlich
Wir als Verbraucher haben mit unserer
gezielten Kaufentscheidung gerade in
der Vorweihnachtszeit ein Machtmittel in
der Hand, den Mästern und Produzenten
deutlich zu machen: Schluss mit dieser
fürchterlichen Tierquälerei! Lesen Sie auf
den folgenden Seiten, wie Puten, Enten
und Gänse leben müssen.
KEIN FEST D
Das Recht der Tiere 4/2003
Puten
Von der Wildform zum Masttier
4
Puten gehören traditionell zu den klassischen Weihnachtsgerichten. Die Hühnervögel kommen ursprünglich aus
Nord- und Mittelamerika. Unter natürlichen Bedingungen
leben sie in lichten Wäldern in Gruppen bis zu 50 Tieren.
Puten sind keine besonders guten Flieger; sie bewegen sich
hauptsächlich laufend, fliegen zum Schlafen jedoch auf hohe Bäume. Ohne dass der Mensch manipulierend eingreift,
können Puten bis zu 10 Jahre alt und ca. 3-5 kg schwer
werden.
Bereits in den fünfziger Jahren begann die Nutztierhaltung
der Puten. Zunächst wurden sie in größeren Beständen im
Freiland gehalten, den Sommer und Herbst über gemästet
und als Weihnachtsbraten verkauft. Weil das Fleisch für seinen geringen Cholesterinwert bekannt ist und sich Putenfleisch allgemein sehr schnell zubereiten lässt, stieg die
TITELTHEMA
Gänse, Enten und Puten:
Grausame Intensivmast
nimmt weiter zu
Weihnachten kulinarisch
ER LIEBE FÜR TIERE?
Knochen können das
massive Körpergewicht
nicht mehr tragen
Um die Putenmast rentabler zu gestalten, züchtete man Linien heraus, die
statt der anfänglichen 3-5 kg Körpergewicht bis zu 35 kg (!) schwer werden.
Besonderer Wert wurde dabei auf eine
Vergrößerung der Brustmuskulatur gelegt, da dies das begehrteste Teilstück
der Pute ist. Bei heutigen Masthybriden
macht die Brustmuskulatur bis zu 40 %
des gesamten Körpergewichtes aus. Es
liegt auf der Hand, dass dieser gewaltige Leistungszuwachs mit Qualen für
die Tiere verbunden ist.
Sie leiden unter Zehenverkrümmungen, Schäden an Sehnen, Gelenken
und Knochen und an Gleichgewichtsstörungen, die so weit gehen können,
dass die Tiere nicht mehr in der Lage
sind, sich fort zu bewegen. Durch das
häufige Liegen auf der feuchten Einstreu entzündet sichdie Brustpartie - die
Tiere leiden unter schmerzhaften Wasserblasen.
Das hohe Gewicht der Puten bringt es
mit sich, dass sie sich nicht mehr natürlich paaren können. Die Fortpflanzung kann nur noch mittels künstlicher
Besamung erfolgen.
Auf engstem Raum zusammengepfercht
Mit dem Anstieg der Nachfrage nach
dem fettarmen Putenfleisch änderten
sich auch die Haltungsbedingungen.
Statt der Auslaufhaltung trat die intensive Stallhaltung in den Vordergrund.
Dies hatte den Effekt, dass die armen
Hühnervögel das ganze Jahr gemästet
und geschlachtet werden konnten.
Heutzutage werden Puten in Einheiten
bis zu 5000 und mehr Tiere in riesigen
Masthallen zusammengepfercht und
im Schnellverfahren durch die Verfütterung von Intensivfuttermitteln mit Mastbeschleunigern und prophylaktischen
Medikamentengaben gemästet.
Das Recht der Tiere 4/2003
Nachfrage in Deutschland rapide. Der
pro Kopf Verbrauch liegt derzeit bei ca.
5 Kg - Tendenz weiter steigend.
5
TITELTHEMA
AUCH SIE KÖNNEN HELFEN !
Bereits im Alter von wenigen Lebenstagen wird ihnen der Schnabel gekürzt,
damit sie sich in der späteren drangvollen Enge nicht gegenseitig zu Tode
hacken. Billigend nimmt man in Kauf,
dass sich die Tiere mit den verstümmelten Schnäbeln nicht mehr das Gefieder putzen können und auch die
Futteraufnahme stark behindert ist. Einige Mäster schneiden den Putern zusätzlich die ersten Zehenglieder ab, damit bei Rangkämpfen keine Verletzungen entstehen können.
Artgerecht gehaltene Puten haben ausreichend Platz und täglich Auslauf im
Freien. Anstatt der schnell wachsenden
schweren Masthybriden werden leichte
Linien gehalten, die Mast dauert länger, dafür sind diese Tiere aber auch
nicht so krankheitsanfällig.
Gänse:
In nur 12 Wochen zur
Schlachtreife gemästet!
Das Recht der Tiere 4/2003
Zu St. Martin und zur Weihnachtszeit
haben Gänsemäster Hochkonjunktur;
im Gegensatz zu Puten werden Gänse
deutlich saisonal nachgefragt. Der
deutsche Markt wird seit Jahren von
Billigangeboten überschwemmt - und
die Verbraucher greifen bedauerlicherweise zu.
Insgesamt werden in Deutschland jährlich sechs Millionen Gänse gegessen,
ca. 77% ist Importware. Die restlichen
23 % entstammen der Inlandsproduktion, die sich von der früher vorherrschenden extensiven Weidemast zur Intensivhaltung entwickelt hat.
6
Ähnlich wie Puten werden zunehmend
auch Gänse in riesigen Masthallen unter künstlichen Lichtquellen gehalten.
Dadurch wird ihnen ein längerer Tagesrhythmus vorgegaukelt, um zum
ständigen Fressen zu animieren. Auch
sonst sind Gänse bei dieser Haltungsform unglaublichen Qualen ausgesetzt: Tausende Tiere werden auf engstem Raum gehalten; der dadurch
verursachte Bewegungsmangel unterstützt noch den Mastprozess.
Die Tiere sollen in nur 12 Wochen ihre
Schlachtreife erreichen. Dazu wird dem
Fordern Sie Verbraucherschutzministerin Renate Künast auf, sich für den Erlass
einer Haltungsverordnung einzusetzen, um das Leiden der Puten, Gänse und
Enten zu beenden.
Frau Bundesministerin Renate Künast
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Rochusstraße 1, 53123 Bonn
E-Mail: [email protected]
Fax: 01888-5294262
Geflügel ein Spezialfutter gegeben, das
die rasante Gewichtzunahme garantiert. Dem Futter sind, wie in jeder Intensivmast, Antibiotika beigemischt,
weil unter den schlechten hygienischen
Bedingungen der Masthallen häufig Infektionskrankheiten vorkommen - so
stehen Gänse bis zu ihrem Lebensende
im eigenen Kot.
Von Leidensgenossen in
der Enge tot getreten
In der Regel hat eine Mastgans weniger
als einen halben Quadratmeter Platz
zur Verfügung; einziges Ziel ist die Gewichtszunahme. Gänse, die nicht
schnell genug an Gewicht zulegen,
werden wie verletzte Tiere von den Leidensgenossen "überlaufen" und verenden qualvoll in Kot und Urin. Der
Mäster kalkuliert knallhart eine durch
"natürliche Selektion" hervorgerufene
Ausfallquote von ca. 15% mit ein. Aber
auch den lebenden Tieren geht es
schlecht. Sie leiden infolge der raschen
Gewichtszunahme und ihres Übergewichts unter Gelenkentzündungen,
Knochenbrüchen und Atemnot. Viele
Gänse reagieren mit Autoaggression
auf die enormen physischen und psychischen Belastungen. Sie beginnen
sich die Federn auszurupfen.
Lebendrupfen unsagbare Schmerzen
für die Tiere
mengenäht, damit der Verbraucher eine möglichst "makellose" Gans erhält.
Nach den Wochen in qualvoller Enge,
Gestank und dem Rupfen muss der Tod
schon eine Erlösung für die geschundenen Kreaturen sein. Es gibt keine
Haltungsverordnung für Mastgänse,
das heißt, der Mastbetreiber solcher
Anlagen verstößt noch nicht einmal
gegen ein geltendes Recht.
Enten
Zum Fliegen geboren zum Leiden bestimmt
Nicht besser als den Puten und Gänsen
ergeht es den Mastenten. Von der Vielzahl der Entenrassen haben in
Deutschland nur die Pekingenten und
die Moschusenten wirtschaftliche Bedeutung für die Schlachtentenproduktion.
Irreführender Weise wird die Moschusente auch Flugente genannt, obwohl
sie zu keiner Zeit ihres kurzen Lebens
die Möglichkeit zum Fliegen gehabt
hat. Allgemein üblich werden sowohl
die Pekingenten als auch die Flugenten
heutzutage in intensiver Stallhaltung
ohne Flugmöglichkeiten gemästet.
Dennoch schreckt man nicht davor zurück, ihnen kurz nach dem Schlupf die
Flügel bis zu einem Drittel der Gesamtfläche zu kürzen.
Wenn die Tiere ihr Schlachtgewicht erreicht haben, ist ihr Martyrium noch
nicht beendet. Sie werden bei lebendigem Leib gerupft (Daunenrupf). Die Federn werden zur Herstellung von Daunenbetten verwendet. Oft kommt es
beim Rupfen zu Hautverletzungen, weil
dies in Akkordarbeit geschieht. Größere Wunden werden notdürftig zusam-
Enorme Gewichtszunahme in kürzester Zeit
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TITELTHEMA
Üblicherweise werden Pekingenten,
ähnlich wie Puten und Masthähnchen,
zumindest auf dem Stallboden mit Einstreu gehalten. Flugenten hingegen
müssen ihr 12-16 Wochen währendes
Lebens auf Drahtgitterrosten zubringen. Während dieser Zeit drängen sich
7 bis 11 Tiere pro Quadratmeter Stallfläche über ihrem eigenen Kot. Eine
artgerechte Bewegung ist ihnen nicht
möglich, da die Gitterböden zumeist
schon nach wenigen Tagen durch die
Exkremente verdreckt und glitschig geworden sind.
Auf artwidrige Lebensbedingungen zurechtgestutzt
Damit sich die Enten nicht aus Langeweile gegenseitig die Federn ausreißen, wird auch ihnen der Oberschnabel gekürzt. Die Schnäbel sind aber bis
an die Spitze mit Blutgefäßen und Nerven versehen. Das Kupieren ist somit
ein Eingriff in lebendes Gewebe und
nach dem Tierschutzgesetz verboten. In
Das Recht der Tiere 4/2003
DAS VEGETARISCHE
WEIHNACHTSMENÜ!
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Überraschen Sie Ihre Familie oder Ihre
Gäste doch einmal mit einem vegetarischen Menü. Die Zubereitung ist oft weniger aufwendig, das Essen bekömmlicher und gerade für gesundheitsbewusste Menschen zeitgemäßer. Wir
stellen Ihnen auf dieser Seite ein köstliches vegetarisches Weihnachtsmenü
zum Ausprobieren vor.
Wer dennoch nicht auf den traditionellen Weihnachtsbraten verzichten möchte, sollte sich um Produkte aus artgerechter Tierhaltung bemühen und möglichst schnell Kontakt mit Bio-Betrieben
aufnehmen, da die Nachfrage meist
größer als das Angebot ist. Bitte achten
Sie auch beim Kauf von Daunenbetten
unbedingt darauf, dass die Füllung aus
Federn von artgerecht gehaltenen Gänsen besteht. Mittlerweile kennzeichnen
dies einige Hersteller.
vielen Fällen werden den Tieren auch
noch zusätzlich Teile der Zehenkrallen
abgeschnitten, damit sie sich bei den
hohen Besatzdichten nicht gegenseitig
verletzen.
Es ist verwunderlich, dass derartig gepeinigte Lebewesen noch Gewichtszunahmen zeigen. Etwa 10 % der Enten
überstehen diese Torturen allerdings
auch nicht. Sie sterben im Gedränge.
Die verwesenden Kadaver werden
meist erst beim Ausstallen gefunden.
Diese Todesrate ist bei der "Produktivitätsberechnung" berücksichtigt.
Artgerecht gehaltene Enten brauchen
täglichen Auslauf und eine Bademöglichkeit - nicht umsonst gehören die Enten zum Wassergeflügel. Biobetriebe
Weinsuppe mit Croutons
Zutaten: 1/2 l Gemüsebrühe, 1/4 l trockener Weißwein, 2 Eier, 1 TL Speisestärke, 1/2 Zitrone, Salz, Pfeffer, 1 Prise
Zucker. Für die Croutons: 2 Scheiben
Sonnenblumenbrot, 1 TL Butter, 1/2
Lauchzwiebel
Q
Zutaten verquirlen, heiß werden lassen, geröstete Croutons und Lauchringe
über die Suppe streuen
Kohlröllchen mit Schafskäse
Zutaten: 1 kleinen Weißkohl (1,5 kg),
300 g Feta Schafskäse, gemahlener
Pfeffer, 1 Stengel Rosmarin, 4 EL Olivenöl, 1 Zitrone
Q
äußere Blätter entfernen, Kohlkopf 3
Min. kochen, kalt abspülen, äußere
Blätter lösen, 3 Min. weiterkochen, 12
Blätter ablösen.
Q
Füllung: Käse würfeln, auf Blättern
verteilen, in Öl geröstete Rosmarinnadeln darüber streuen. Blätter zu Päckchen falten, beidseitig anbraten.
berücksichtigen diese Anforderungen.
Die Tiere erhalten Auslauf im Freien,
werden über 20 und mehr Wochen mit
eigenem Getreide gefüttert und haben
damit mehr Zeit zum Wachsen. Im
Gegensatz zu den schnell gemästeten
Enten lagern sie weniger Wasser im
Gewebe ein. Natürlich kosten Enten
aus artgerechter Haltung mehr als die
entsetzlich malträtierten Tiere. Diese
Mehrkosten darf jedoch niemand
scheuen, dem die artgerechte Haltung
dieser und aller übrigen "Nutztiere" am
Herzen liegt.
Text: Dr. Jörg Styrie, Jan Peiffer
Fotos: Jan Pfeiffer (Dt. Tierschutzbüro)
Gefüllte Crepes
Zutaten: 1/4 l Milch, 125 g Weizenmehl,
3 Eier, Salz. Für die Füllung: 1 kg Spinat,
2 Stangen Poree, 1 Zwiebe, 1 EL Butterschmalz, Salz, 2 Knoblauchzehen, 250 g
Quark, 100 g Ziegengouda, 50 g frischer Parmesan, 5 EL Sahne, 4 EL ger.
Parmesan
Q
Spinat und Porree 2 Min. kochen, abschrecken, auspressen. Zwiebel dünsten,
in eine Schüssel geben, Spinat und Porree fein hacken und hinzufügen
Q
Einen glatten Teig verrühren, 20 Min.
ruhen lassen, dann EL geschmolzene
Butter unterrühren, dünne Crepes in Öl
backen, Form ausbuttern, Boden mit Tomatensugo belegen
Q
Füllung auf streichen, aufrollen, mit
Sahne einpinseln, Parmesan drüberstreuen, ca. 30-40 Min. backen/E-Herd
200 Grad, Gas Stufe 3
Weinempfehlung: Spätburgunder
TITELTHEMA
W EIHNACHTEN
Festtage - Gefahr für Haustiere?
Die meisten Menschen freuen sich auf Weihnachten als eine Zeit der Besinnlichkeit. Der geschmückte
Tannenbaum gehört für viele ebenso dazu wie das Feiertagsmenü in gemeinsamer Runde mit Familie oder Freunden. Doch können gerade die Festtage mit ihren besonderen Umständen für Haustiere
gefährlich werden - zwischen Weihnachten und Silvester haben Tierärzte Hochkonjunktur.
Damit Sie und Ihr Tier das Weihnachtsfest unbeschwert genießen können, geben wir Ihnen hier einige Tipps, die auf den Erfahrungen von Tierärzten basieren:
Keine Essensreste
Selbst wenn Sie ihre tierischen Lieblinge an den kulinarischen Weihnachtsfreuden teilhaben lassen möchten, bedenken Sie bitte, dass Essensreste für
Vierbeiner fast immer unverträglich
sind. Fette und stark gewürzte Speisen
belasten den gesamten Verdauungstrakt und führen bei vielen Tieren zu
Übelkeit, Erbrechen, schmerzhaften
Blähungen, Verstopfung oder Durchfall. Bekannt sind außerdem hochallergische Reaktionen (Apathie, Fieber,
Schwellungen etc.) von Hund und Katze auf Gewürze oder Zusatzstoffe, die
umgehend in der Notaufnahme behandelt werden müssen!
Q
Lebensgefahr durch Knochen
Füttern Sie niemals Knochen an Hunde; sie können in Zähnen, Hals, Magen
und Darm stecken bleiben und zu lebensbedrohlichen Verletzungen führen. Darüber hinaus verursachen Knochen bei vielen Hunden hochgradige
Verstopfung mit über Tage anhaltenden Kotabsatzproblemen.
Q
"Giftige" Weihnachtsmänneraus Schokolade
Für einen kleinen Chihuahua sind
schon zwei Stücke Zartbitterschokolade
tödlich! In Vollmilchschokolade, und in
Zartbitter in noch höherer Konzentration, ist Theobromin enthalten, ein
Stoff, der für Haustiere extrem giftig ist.
Achten Sie bitte besonders darauf,
wenn Kleinkinder im Haushalt leben
Q
und plötzlich den Einfall haben, ihren
vierbeinigen Freund mit geschenkten
Süßigkeiten zu erfreuen.
Nähe des geschmückten Weihnachtsbaumes.
Vorsicht mit Weihnachtssternen
Bestimmte Pflanzen, die traditionell in
der Weihnachtszeit gekauft und verschenkt werden, sind giftig für Katzen.
Dazu gehören Mistelzweige, Thuja, Taxus, Stechpalmen und die beliebten
Weihnachtssterne.
Q
Geschmückter Tannenbaum
Für die meisten Katzen ist der Weihnachtsbaum mit seinen bunten Kugeln,
dem beweglichem Lametta und an
Zweigen hängendem Spielzeug ein
großer Anziehungspunkt - und überaus
gefährlich. Denn die Kugeln sind zerbrechlich, die Splitter scharf. Äußere
Schnittwunden und innere Verletzungen durch verschluckte Teilchen können die Folge sein. Auch Lametta und
Geschenkband haben so scharfe Kanten, dass sie den Darm zerschneiden oder durch unglückliche Abschnürungen zur
Darmverschlingung oder zum
lebensgefährlichen Verschluss
führen können.
Q
Verbrennungen durch
Kerzen und Wachs
Verzichten Sie, wenn Sie Haustiere haben, zur Sicherheit auf
echte Kerzen am Baum. Zu
schnell geraten neugierige
und temperamentvolle Tiere
mit Schwanz oder Nase in die
Gefahrenzone.
Dagegen
können die Kabel von elektrischen Kerzen unternehmungslustigen Kleintieren zum Verhängnis werden. In jedem Fall
gilt: Lassen Sie niemals ein
Tier unbeaufsichtigt in die
Q
Ein historisches bmt-Plakat von 1965!
Nach diesen Ratschlägen wünschen wir Ihnen ein friedliches
Weihnachtsfest und ein gesundes
und erfolgreiches 2004.
AKTUELL
Bundesländer wollen das Haltungsverbot untergraben:
LEGEHENNEN ZURÜCK IN DIE KÄFIGE ?
RÜCKSCHRITT INS NEANDERTAL
DER TIERHALTUNG?
Das Recht der Tiere 4/2003
Die Käfighaltung ist eine Qual
10
Die Legehennenlobby zieht inzwischen
alle Register, um das Käfighaltungsverbot wieder zu Fall zu bringen. Bisher
waren es vor allem wirtschaftliche Argumente, die ins Feld geführt wurden:
Durch das Käfighaltungsverbot sei der
Standort Deutschland gefährdet, die
Mehrzahl der Legehennenhalter würden ihre Produktionsstätten in andere
Länder verlegen, mit der Folge, dass
Tausende Arbeitsplätze verloren gingen
etc.. Verschwiegen wird hierbei, dass
der Abwanderungsprozess bereits seit
Jahren stattfindet und das Verbot der
Käfighaltung ursächlich hierfür nicht
verantwortlich ist.
Und nun bringen die Hühnerbarone
sogar Tierschutzargumente vor, um die
Käfighaltung zu rehabilitieren. Sie berufen sich dabei auf ein wissenschaftliches Gutachten der Tierärztlichen
Hochschule Hannover. Nach diesem in
der Fachwelt umstrittenen Gutachten
weisen Hühner in Boden- und Freilandhaltungen angeblich eine deutlich
höhere Sterblichkeitsrate auf als ihre
eingesperrten Artgenossen.
Verschwiegen wird jedoch, dass es sich
bei dieser Studie lediglich um die Auswertung von Fragebögen handelt. Von
1.326 Bögen wurden lediglich 72 zurückgeschickt. Inzwischen ist auch bekannt geworden, dass zur fachlichen
Beratung der Studie der "Bundesverband Deutsches Ei e.V." hinzugezogen
wurde. Der Bundesverband hat sich mit
dem erklärten Ziel gegründet, die Kräfte der Legehennenhalter im Kampf gegen die Abschaffung der Käfigbatterie-
Knapp zwei Jahre ist es her, dass der Bundesrat die
Legehennenhaltungsverordnung verabschiedete.
Zentrales Element dieser Verordnung war die Entscheidung, die Käfighaltung in Deutschland mit einer
Übergangfrist bis zum Jahr 2007 zu verbieten. Ein
Meilenstein im Tierschutz nach unserem langen
Kampf gegen eine der barbarischsten Haltungsformen in der industriellen Massentierhaltung. Doch dieser Sieg scheint nun gefährdet...
haltung zu bündeln. Soweit zu dem Ergebnis der unabhängigen Forschung.
Erfinderisch ist die Geflügellobby auch
in der Umschreibung des Käfigs, in
dem die Hennen zukünftig ihr Leben
fristen sollen. Der neue "möblierte Käfig" habe nichts mit dem alten Drahtverschlag gemein. Die Käfige seien mit
allem ausgestattet, was ein Huhn zum
Leben brauche. Es gebe ein Nest zur
Eiablage, eine Sandschale zum Staubbaden, Sitzstangen und vieles mehr.
Die Wahrheit ist, dass den Hennen
auch in den "möblierten Käfigen" immer noch kaum mehr Platz als auf einer DIN A4 Seite zur Verfügung steht.
sche Frühstücksei AG" mit Sitz in Vechta organisiert wurde. Die anschließende Diskussion mit Vertretern der Geflügelwirtschaft fand - ganz zufällig - im
Hause der "Big Dutchman AG" statt, Europas größtem Käfighersteller.
Völlig unverständlich ist, dass Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) auf solche Mogelpackungen hereinfällt. In aller Deutlichkeit soll der tierschutzpolitische
Sprecher nach der Besichtigung auf die
verheerenden Folgen des Käfighaltungsverbots hingewiesen haben. Auch
der Landwirtschaftsminister von Niedersachsen, Hans-Heinrich Ehlen (CDU),
und sein Amtskollege in Mecklenburg
Kurz vor Redaktionsschluss wird bekannt, dass sich einige Bundesländer - unbemerkt von der Öffentlichkeit - wieder für die Einführung der
Käfighaltung von Legehennen stark machen. Die Agrarminister erreichen tatsächlich, dass im Bundesrat am 28. November erneut über dieses tierquälerische Haltungssystem abgestimmt wird. Zum heutigen
Zeitpunkt kennen wir das Ergebnis noch nicht - doch wir werden bis
zum Abstimmungsdatum alle Mitglieder per Schreiben aufgefordert
haben, ihren Protest an den Bundesratspräsidenten und an jene Ministerpräsidenten zu schicken, die das Käfigverbot kippen wollen.
Um dieses Haltungssystem hoffähig zu
machen, hilft die Agrarindustrie mit
sehr zweifelhaften Methoden nach: Im
Sommer wurden führenden Politikern
niedersächsische Boden- und Freilandhaltungsbetriebe vorgeführt, in denen
die Sterberate und die Hygieneprobleme erheblich höher war als in den ausgestalteten Käfigen. Auffällig dabei,
dass die Tour von Deutschlands größtem Käfigeierproduzenten (Nachfolger
der Pohlmann-Käfigbatterien) "Deut-
Vorpommern, Till Backhaus (SPD), sind
Anhänger des neuen Käfigs. Auf ihre
Initiative wurde das Thema Legehennenhaltung kurzfristig auf die Tagesordnung der Agrarministerkonferenz
Ende September gesetzt. Das Ziel: Die
Legehennenverordnung soll überprüft
und unter anderem das Verbot der so
genannten ausgestalteten Käfige rückgängig gemacht werden.
Aktuelle Infos im Internet:
www.bmt-ttierschutz.de
E IN B LICK
IN DIE
K ASSE
DES
bmt
BMT INTERN
Ihre Spende in guten Händen!
VON
H ANS H OFFSÜMMER , S CHATZMEISTER
Liebe Tierfreunde,
wie auch in der Vergangenheit möchten
wir Sie zum Ende des
Jahres
über
die
finanzielle Situation
des Verbandes informieren und Ihnen
anhand der Zahlen
darlegen, dass wir
verantwortungsvoll
mit den uns zugetanenen Geldern umgehen.
Bereits 1995 hat sich der Bund gegen Missbrauch der Tiere
dem Deutschen Spendenrat angeschlossen, um unseren
Mitgliedern ein Höchstmaß an Vertrauen in unsere Arbeit
zusichern zu können. Voraussetzung für die Mitgliedschaft im
Deutschen Spendenrat ist die Offenlegung der Finanzen und
die Kontrolle der Einnahmen/Ausgaben durch ein
unabhängiges Prüfinstitut. Entsprechend wurden unsere
Finanzen des Jahres 2002 von unabhängigen Wirtschaftsprüfern auf ihre Richtigkeit kontrolliert und gleichzeitig
überprüft, ob alle Ausgaben satzungsgemäß waren.
DES
bmt E .V.
Die Prüfungen haben keine Beanstandungen ergeben, so
dass wir auch in Zukunft berechtigt sind, das Emblem des
Deutschen Spendenrates zu führen. Zusätzlich werden wir
von den Finanzbehörden regelmäßig hinsichtlich unserer
Gemeinnützigkeit geprüft. Auch hier liegt die entsprechende
Anerkennung vor, die uns gestattet, Spendenbescheinigungen auszustellen. Darüber hinaus sind wir von
Steuerzahlungen (Körperschafts-, Gewerbe-, Erbschafts- und
Vermögenssteuer) befreit.
Einnahmen-/ Ausgabenrechnung für das
Jahr 2002
Nachfolgend finden Sie eine tabellarische Aufstellung
unserer Einnahmen und Ausgaben. Durch den besonders
sparsamen Umgang mit den Geldern ist es uns 2002
gelungen, dringend nötige Rücklagen zu bilden.
Hierüber sind wir sehr glücklich, denn für das kommende
Jahr stehen uns hohe Ausgaben im Bereich der
Tierheimrenovierungen (rund 1,2 Mio EURO) bevor. Diese
dringend notwendigen Maßnahmen sind nur aus Rücklagen
zu finanzieren. Allen Unterstützern unserer so wichtigen
Tierschutzarbeit möchten wir an dieser Stelle ganz herzlich
für die gewährte Hilfe danken.
EINNAHMEN-/AUSGABEN-RECHNUNG
FÜR
2002
EINNAHMEN
3.389.614,83
TESTAMENTE/NACHLÄSSE
165.239,45
MITGLIEDSBEITRÄGE
1.125.995,92
ALLGEMEINE SPENDEN
275.380,05
ZWECKGEBUNDENE SPENDEN
21.057,70
SAMMLUNGEN
KOSTENERST. F.
2002
VORÜB.
427.273,17
TIERHALTUNG
175.289,65
ÖFFENTL. ZUSCHÜSSE
197.905,70
SONSTIGE EINNAHMEN
Gesamt:
5.777.756,47
AUSGABEN
PRAKTISCHER
TIERSCHUTZ
1.471.665,30
TIERHEIME - BETRIEBSKOSTEN
202.476,22
TIERHEIMGEBÄUDE
177.734,23
TIERHEIM-PERSONALKOSTEN
958.922,33
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
252.459,63
PERSONAL -
633.650,52
WISS.
MIT., VERWALTUNG
194.203,56
AFA
SONSTIGE: MIETE, VERSICHERUNGEN, PORTO, NACHLASSKOSTEN,
451.267,60
ETC.)
Gesamt:
4.342.378,85
Einnahmenüberschuss:
1.435.377,62
Das Recht der Tiere 4/2003
ALLG.
11
TIERSCHUTZPOLITIK
Erster Erfolg:
ÖFFNEN SICH FÜR AFFEN,
BUNDESRAT STIMMT FÜR GRUNDSÄTZLICH
Rhesusaffen und Paviane werden dauerhaft an
Ketten um den Hals gehalten, Elefanten mit Fußfesseln an jeglicher Bewegung gehindert, Tiger,
Löwen und Bären verbringen den Großteil des Tages in vergitterten Transportwagen, und Pferde
stehen Tag für Tag in tierschutzwidriger Anbindehaltung - das Dasein für Zirkustiere ist eine unermessliche Qual. Ihr Leben besteht aus Gefangenschaft, Einsamkeit, Angst, Schmerz, widernatürlichen Dressurakten und der ständigen Missachtung ihrer arteigenen Bedürfnisse.
Dass Wildtiere unter den Bedingungen eines reisenden Zirkusunternehmens nicht artgerecht lebmt-Protest vor dem Bundesrat in Berlin
ben können, haben jetzt auch die Politiker nach
jahrelangen Forderungen von Tierschutzorganisationen eingestanden. Am 17. Oktober nahm der Bundesrat eine Empfehlung des Agrarausschusses
an, nach der die Haltung von Affen, Bären und Elefanten im Zirkus verboten werden soll. Zustimmung gab es auch für die Errichtung eines bundesweiten Zentralregisters. Hier sollen alle Zirkusbetriebe
im Sinne einer besseren Überwachung von Tierschutzanforderungen erfasst werden.
Das Recht der Tiere 4/2003
Zirkus heißt Gefangenschaft
12
Alle Wildtiere, die heute so entbehrungsreich in Zirkusunternehmen gehalten werden, sind evolutionär auf
sehr viel Raum angewiesen. Sie legen
in Freiheit weite Strecken zurück, leben
in Sozialverbänden mit ausgeprägten
Bindungen, sie klettern, schwimmen,
tauchen, jagen, sprinten, spielen und
ruhen - so wie es ihrer Art entspricht
und die Natur ihnen mitgegeben hat.
Verständlich, dass Löwen, Bären, Elefanten, Flusspferde, Giraffen, Wölfe
und Affen etc. unter Umständen, die ihnen jegliches Ausleben ihrer arteigenen Bedürfnisse versagen, leiden.
Nicht umsonst zeigen Zirkustiere fast
durchgehend Verhaltensanomalien in
ihren Käfigen; sie weben, bewegen sich
von einem Bein auf das andere oder
laufen wie Leoparden, Panther, Tiger
und Löwen an den Gittern der Transportwagen ruhelos auf und ab.
Handstand aus Liebe zum
Dompteur?
Zirkustiere haben sehr wohl Abwechslung, argumentieren die Betreiber. Die
Auftritte in der Manege seien eine Herausforderung an die Intelligenz und die
körperliche Geschicklichkeit und ausserdem Ausdruck der uneingeschränkten Zuneigung des Tieres zu seiner Bezugsperson. Doch ein Löwe springt
nicht durch den flammenden Reifen,
weil er den Dompteur liebt, sondern
weil die Angst vor Strafe größer ist als
die instinktive Furcht vor dem Feuer.
Gerade in den letzten Jahren konnte
durch verdeckt arbeitende Tierschützer
und Journalisten dokumentiert werden,
mit welchen Methoden in so genannten
Dressurfarmen (u.a. in England und
Südafrika) ausgebildet wird. Hinter der
"sanften Dressur", die einen Bären
Schlittschuh fahren und einen Elefanten
trotz seines gewaltigen Gewichts Handstand machen lässt, stehen in der Regel
systematische Strafaktionen wie Schläge, Elektroschocks, Futterentzug, engstes Anketten. Sobald der Wille des Tieres gebrochen ist und die uneingeschränkte Macht des Menschen akzeptiert wird, kann mit der Ausbildung
begonnen werden. Am Ende steht die
sofortige Abrufbarkeit von “Kunststücken”, die eine Höchstbelastung darstellen.
Leitlinien, an die sich kaum ein
Zirkus hält
Tatsächlich ist es kaum nachvollziehbar, dass weder Haltung noch Ausbildung der Zirkustiere gesetzlich geregelt
ist. 1990 hat das damalige Bundeslandwirtschaftsministerium die so genannten Leitlinien mit Haltungsvorgaben für im Zirkus lebende Tiere
erlassen und zehn Jahre später in ihren
Anforderungen verschärft. Doch diese
Leitlinien sind Empfehlungen ohne
Elefanten - keine artgerechte Haltung
TIERSCHUTZPOLITIK
BÄREN UND ELEFANTEN DIE GITTER ?
ES WILDTIERVERBOT IM ZIRKUS
rechtliche Verbindlichkeit - und nützen
in der Praxis kaum einem Tier. Die Vorgaben, wie zum Beispiel beheizte
Unterkünfte für kälteempfindliche Tiere
oder strukturierte Gehege für kletterfreudige Arten, werden von den wenigsten Zirkusbetrieben heute erfüllt.
Am Hals an die Gitterstäbe gekettet ...
Auffangstationen für Wildtiere und so
müssen auch auffällig elende Tiere in
ihren krankmachenden Lebensumständen verharren. Immer wieder berichten
Medien über Zirkustiere, die trotz extremer Vernachlässigung bei den Betreibern bleiben mussten, bis sie
schließlich verendeten. Elefantenkuh Rani ist ein tragisches Beispiel
der behördlichen Machtlosigkeit.
Werden tatsächlich Auflagen ausgesprochen, weil grobe Verstöße
in der Tierhaltung festgestellt wurden, verschwindet das Unternehmen einfach mit unbekanntem
Ziel. Im nächsten Spielort fragt
keine Behörde nach Auflagen.
Damit ist jetzt hoffentlich Schluss:
Durch die geplante Errichtung eines bundesweiten Zentralregisters
können alle Zirkusbetriebe mit
Tierhaltung erfasst und die Erfüllung der Tierschutzanforderungen
besser überwacht werden.
Zentralregister - eine wichtige
Forderung erfüllt
bmt verlangt:
Zirkus ohne Wildtiere!
Selbst wenn Zirkustiere bei Veterinärkontrollen in einer äußerst schlechten
gesundheitlichen Verfassung sind, wird
in der Regel nicht beschlagnahmt. In
Deutschland gibt es keine geeigneten
Es ist bedauerlich, dass Deutschland in
vielen Tierschutzangelegenheiten den
Nachbarländern hinterherhinkt: In Österreich ist ab 1. Januar 2005 die Wildtierhaltung im Zirkus verboten, in den
skandinavischen Ländern schon lange,
und keine Gemeinde in USA, Kanada
oder Italien gewährt einem Zirkus Bleiberecht, der exotische Tiere mit sich
führt. Österreich hat den Betrieben eine zweijährige Übergangsfrist eingeräumt (2003-2005), in der die Tiere
verkauft werden können. Diese großzügig bemessene Frist nutzen deutsche
Unternehmen aus, um mit ihren Wildtieren in Österreich aufzutreten.
Der bmt wird sich weiter für ein Haltungsverbot von allen Wildtieren stark
machen, die im Zirkus nicht artgerecht
gehalten werden können. Dass der
Bundesrat für Affen, Bären und Elefanten die Gittertüren öffne will, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Aber
nun muss die Bundesregierung für den
sofortigen Vollzug sorgen und die notwendigen Schritte zum Wildtierverbot
einleiten. Das Verbraucherschutzministerium hat zugesagt, in Absprache mit
den Ländern und Tierschutzorganisationen zu prüfen, wie Tierschutzprobleme in Zirkusbetrieben gelöst werden
können.
Text: Claudia Lotz
Fotos : Günther Martin, Claudia Lotz
AUCH SIE KÖNNEN HANDELN!
Q
Q
Q
Q
Besuchen Sie keinen Zirkus mit Tieren
Fordern Sie die Bürgermeister/innen auf, keine Aufenthaltsgenehmigungen für Zirkusbetriebe mit Tieren zu erteilen
Wenden Sie sich an das Veterinäramt und erbitten Sie
genaue Kontrollen im Sinne der mitgeführten Wildtiere
Schreiben Sie Leserbriefe an die regionalen Zeitungen,
wenn ein Zirkus in die Stadt kommt
Schlagen Sie auf Elternversammlungen den Lehrern vor,
das Thema Zirkus kritisch durchzusprechen
Fordern Sie die Bundesregierung auf, das Verbot der
Wildtierhaltung im Zirkus auf andere Tierarten auszuweiten.
Schreiben Sie an:
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, 11055 Berlin.
(www.verbraucherschutzministerium.de) und
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit, 11055 Berlin.
(www.bundesumweltministerium.de)
Q
Das Recht der Tiere 4/2003
Q
13
TIERSCHUTZPOLITIK
Bedrohte Meeressäugetiere:
"MACHT PLATZ FÜR
GROSSDEMONSTRATION AUF DEM MÜNC
12. September 2003, 10 Uhr: Es
ist kalt und regnerisch. Doch
immer mehr Leute bleiben stehen, wundern sich über das riesige aufgeblasene Schwein neben
der aufgebauten Theaterbühne
auf dem Marienplatz. Hier im
Herzen Münchens startet das
“Bündnis Tierschutz” an diesem
Freitagmorgen seine große Kampagne, die Politiker dazu bewegen soll, die Haltungsbedingungen von Schweinen zu
verbessern. Die Schauspieler
Barbara Rütting und Lindenstraßen-Star Franz Rampelmann
unterstützen die Tierschutzorganisationen.
Das Recht der Tiere 4/2003
Den Auftakt zu der heutigen Veranstaltung bildet eine Anzeigenkampagne in
der BILD-Zeitung. Wer die heutige
Münchner Ausgabe aufschlägt, dem
blickt ein freundlicher Edmund Stoiber
und ein lächelnder Agrarminister entgegen. Darüber steht die provokante
Zeile: "Macht Platz für die Schweine!"
Das “Bündnis Tierschutz” wendet sich
mit diesen Anzeigen an alle Bundesländer und ruft die Landesfürsten mit
ihren jeweiligen Agrarministern dazu
14
Protest gegen tierquälerische Schweinehaltung
auf, die Tierquälerei in der Mastschweinehaltung zu beenden. "Stimmen Sie im Bundesrat für eine neue
Schweinehaltungsverordnung und verhindern Sie damit die 1:1-Umsetzung
der EU-Verordnung, die längst nicht
ausreicht, den grausamen Qualen ein
Ende zu setzen", fordert das Bündnis
Tierschutz weiter in seiner Anzeige.
12.00 Uhr, Veranstaltungsbeginn:
"Schweine brauchen Platz, Licht und
Luft zum Leben" - das Leitmotiv der
Kampagne wird in der gesamten Innenstadt bekannt gemacht: Tierschützer radeln mit Anzeigetafeln, die an ihre Fahrräder montiert sind, durch
München, während auf dem Marienplatz die Kundgebung des “Bündnis
Tierschutz” anläuft.
Unter Beifall treten die Vorsitzenden
Jutta Breitwieser (bmt), Wolfgang Apel
(DTB) und Astrid Funke (BVT) der zum
Die Schweinhaltung gehört zu den wichtigsten Einkommensquellen der deutschen
Landwirtschaft. Deutschland ist einer der
größten Schweinefleischerzeuger und Verbraucher in der EU. Den Preis für das Billigfleisch aber bezahlen die Tiere. Auf Vollspaltenböden in dunklen engen Ställen
vegetieren sie, zur Regungslosigkeit verdammt, dahin. Der Tod ist Erlösung von
Schmerzen und Leiden. Der Bund gegen
Missbrauch der Tiere kämpft für eine verbesserte gesetzliche Regelung für die Haltung von Schweinen. Der Zeitpunkt ist günstig, weil noch in diesem Jahr eine neue
Verordnung erlassen werden soll.
DIE SCHWEINE!"
TIERSCHUTZPOLITIK
HNER MARIENPLATZ
Kurz wird noch einmal auf den Status
Quo verwiesen: Dass in Deutschland
über 40 Millionen Schweine in Massentierhaltung dahinvegetieren, mit
abgeschnittenen Schwänzen und abgeschliffenen Zähnen, ohne Platz, ohne Licht und zur Bewegungslosigkeit
verdammt. Innerhalb von 160 Tagen
werden die bedauernswerten Tiere mit
hochkonzentriertem Leistungsfutter und
Antibiotika auf das Schlachtgewicht gemästet. Die Zuchtsauen, zu Gebärmaschinen degradiert, gebären ohne Pause Ferkel für Ferkel in engen Buchten
auf kalten Betonböden. Während der
Säugeperiode muss das Muttertier in
einem Kastenstand stehen, der es vollkommen umschließt. So soll verhindert
stimmt, unter
welchen Bedingungen
die
Schweine leben
dürfen. Die Bedürfnisse der
Tiere bleiben
auf der Strecke", wendet
sie sich an das
Publikum. Beifall kommt auf.
Franz Rampelmann hat vor
seiner Schauspielerkarriere
Landwirtschaft
studiert - und
Jutta Breitwieser mit Infotafel unterwegs
abgebrochen,
weil er die Tierquälerei in der "Nutztierwird. Doch selbst die geringen Verbeshaltung" nicht mehr ertrug: "Ich habe
serungen, die im Bereich des Platzanmiterlebt, wie kleigebotes für die Schweine vorgesehen
ne Ferkel schreien,
sind, gehen einigen Bundesländern sowenn ihnen ohne
gar noch zu weit - im Angesicht der tatBetäubung die Hosächlichen Bedingungen, unter denen
den abgeschnitten
Schweine leben müssen, sind diese Einwerden; ich habe
wände eine Schande für die Urteilsfägesehen,
wie
higkeit der Politiker!
Schweine sich in
drangvoller Enge
gegenseitig
die
Schwänze abbeiUnterstützen Sie unsere Kamßen, weil sie keine
pagne für bessere LebensbedinBeschäftigungsgungen der Schweine.
möglichkeit haben." Die Zuhörer
Fordern Sie bei Ihrer Geschäftssind schockiert; die
stelle (oder der Hauptgeschäftswenigsten
Verstelle) die Protest-Unterschriftenbraucher wissen,
listen an.
wie Schweine wirkFranz Rampelmann appelliert an die Verbraucher
lich gehalten werAuch zum Herunterladen aus
werden, das die überlastete Sau ihre
den, mit welchem unermesslichen Leid
dem Internet unter:
Ferkel erdrückt.
die Fleischberge in den Supermärkten
erkauft sind.
www.bmt-tierschutz.de
"Von artgerechter Tierhaltung sind diese Zustände in deutschen Ställen weitGroße Hoffnung nun setzt das “Bündestens entfernt!", empört sich die bmtnis” Tierschutz auf die neue SchweineText und Fotos: Claudia Lotz
Vorsitzende Jutta Breitwieser. "Einzig
verordnung, über die der Bundesrat in
der Profit der Schweineproduzenten beden nächsten Wochen entscheiden
Das Recht der Tiere 4/2003
“Bündnis Tierschutz” zusammengeschlossenen Organisationen vor das
Publikum.
15
bmt-PROJEKT
Pädagogen können sich ab sofort anmelden
Projekt Tierschutzunter
Das Recht der Tiere 4/2003
R ENATE D OMASCHKE
16
BIETET
S EMI
Als noch niemand in Deutschland
an Tierschutzunterricht dachte,
hatte der Bund gegen Missbrauch
der Tiere bereits 1994 die Weichen für das zukunftsweisende
Projekt gestellt und den ersten
Tierschutzlehrer in die Schulen
geschickt. Das Projekt, in BadenWürttemberg begonnen, wurde
ein so großer Erfolg, dass der bmt
beschloss, die Schulbesuche auf
ein weiteres Bundesland auszudehnen.
Für Hessen konnte der bmt die
Grund- und Hauptschullehrerin
Renate Domaschke gewinnen.
Die Pädagogin hatte sich in Österreich zur Tierschutzlehrerin
ausbilden lassen, weil sie mit
dem bmt schon lange die Ansicht
vertrat, dass Tierschutzunterricht
Teil des Bildungsauftrags der
Schulen sein müsste. Von 1998 2002 erreichte Renate Domaschke mit Ihren Themen über 4000
interessierte Schüler.
Nun wendet sich die erfahrene
Tierschutzlehrerin mit einem
ganz besonderen Angebot an
Lehrkräfte aller Schultypen: Sie
bietet auf Nachfrage Seminare
für Pädagogen an, die mit ihren
Schülern über Tierschutzprobleme im Unterricht diskutieren
wollen. "Die Themen", sagt Renate Domaschke, "müssen altersentsprechend sein und in den
Unterrichtsrahmen passen." Zu
aktuellen Themenbereichen hat
sie ausführliches Infomaterial für
Interessenten zusammengestellt.
RdT: Warum ist Tierschutz im Unterricht so wichtig?
Renate Domaschke: Fehlendes
Wissen über die richtige Haltung und
artgerechten Umgang fördern Tierleid
- das ist ein Zusammenhang, der seit
langem bekannt ist, jedoch bis heute
leider ohne Konsequenzen in der Lehrplangestaltung geblieben ist. Kinder
und Jugendliche können nur respektieren und schützen, was sie kennen.
RdT: Geben Sie bitte ein Beispiel!
Renate Domaschke: Wer nicht weiß,
in welchem Lebensraum ein Bär zu
Hause ist, was er frisst, wie er seine
Jungen großzieht, der wird gar nicht
erst vermuten, dass ein Bär im engen,
vergitterten Zirkuswagen leiden könnte. Aber ein informierter Schüler wird
von sich aus den völlig logischen
Schluss ziehen, dass ein Bär mit seinen
naturgegebenen Ansprüchen niemals
in einem Zirkus seinen Bedürfnissen
entsprechend gehalten werden kann
und damit in letzter Konsequenz die
Haltung von Wildtieren im Zirkus verboten werden muss.
RdT: Sie setzen also in Ihrem Unterricht
darauf, dass die Klasse selbst die
Widersprüche erkennt, die den Umgang der Gesellschaft mit Tieren
prägt?
Renate Domaschke: Ja. Der Tierschutzunterricht ist so angelegt, dass
die Mädchen und Jungen zu eigenständigem Denken angeregt werden.
In der Doppelstunde werden Fakten zu
einem bestimmten Thema (Tiere sind
kein Spielzeug, Nutztiere, Pelztierhaltung etc.) geliefert - und zwar immer als
altersgerechte Information. Es können
dabei Filme, Videos oder Dias zu be-
stimmten Tierschutzaspekten gezeigt
werden, doch anschließend muss die
Auseinandersetzung bzw. das praktische und gemeinsame Handeln stattfinden. Bei älteren Schülern gibt es Diskussionen, Rollenspiele, mit jüngeren
wird das Problem gemalt oder gebastelt.
RdT: Erwarten die Schüler von Ihnen eine Lösung des angesprochenen Tierschutzproblems?
Renate Domaschke: Natürlich. Wir
müssen die Kinder und Jugendlichen
wieder "abholen", so nennen es die Experten. Das heißt: Wir diskutieren und
erarbeiten gemeinsam einen Ausweg
aus dem Tierschutzproblem.
RdT: Wie kann solch eine Lösung aussehen?
Renate Domaschke: Nehmen Sie
die Legehennenhaltung (Nutztiere) als
So wenig Platz haben Legehennen - Renate Domaschke mit Schülern
richt wird erweitert
L EHRER
AN
Unterrichtsthema. Nicht alle Schüler
wissen, wie tierquälerisch die Erzeugung von Eiern ist. Aber sie kommen
sehr schnell auf den Gedanken, dass
man Eier eigentlich nicht kaufen sollte,
wenn die Hühner dafür in den fürchterlichen Käfigbatterien leiden müssen.
Die Konsequenz, zu der die Klasse
kommt, ist klar: Sie möchten diese Eier
nicht weiter essen - sondern nur Eier
aus tiergerechten Haltungsformen und ihnen wird darüber hinaus noch
ein anderer Punkt sehr deutlich vor Augen geführt: Tiere sind in der gängigen
gesellschaftlichen Sicht "Produktionsmaschinen" ohne Anrecht auf ein artgemäßes Leben. Wer den Tieren helfen
möchte, überdenkt sein Konsumverhalten, das also nur auf den ersten Blick
harmlos und folgenlos war. Auf den
zweiten Blick unterstützt dieses Konsumverhalten fortwährend Tierleid.
Das erkennen die Schüler.
RdT: Was bewirkt der Tierschutzunterricht bei Schülern?
Renate Domaschke: Nach meiner
Erfahrung (und Rückmeldung von
Fachlehrern, Eltern und Schülern) sehr
viel. Die meisten werden angeregt, althergebrachte Denkmuster zu hinterfragen. Und - ganz entscheidend - sie sind
stolz, wenn sie selbst einen aktiven Beitrag zum Tierschutz leisten können.
Zum Beispiel ihre Eltern überzeugt haben, nur noch Eier aus Freiland- oder
Bodenhaltung zu kaufen oder die
Sonderangebote von Fleisch- und
Wurstwaren erstmalig kritisch zu hinterfragen.
RdT: Eignet sich der Tierschutzunterricht für jedes Fach?
Renate Domaschke: Im Prinzip ja;
Sie können Tierschutzthemen in jedes
Fach integrieren. Haustiere, Tiertransporte, Tierversuche, Massentierhaltung - da haben Sie die verschiedensten inhaltlichen Schnittpunkte mit Bio,
Ethik, Religion, Geschichte, Deutsch,
Erd- oder Sachkunde.
RdT: Sie haben über 4 Jahre lang in
Hessen mit steigender Nachfrage
!
Schulen besucht. Jetzt sind Sie mit Ihrer
Familie in den Hamburger Raum gezogen und möchten das Projekt erweitern, indem Sie Seminare für Lehrer anbieten...
Renate Domaschke: Genau. Ich habe häufig Anrufe von Lehrkräften, die
mich fragen, wie sie bestimmte Tierschutzaspekte in ihren Unterricht einbauen können, wie sie die Schüler am
besten erreichen, welche Themen zu
den aktuellsten Problemen im Tierschutz gehören. Wenn heute in Schulen
"Tierthemen" behandelt werden, dann
nur unter der Prämisse, welchen Gebrauchswert das Tier für den Menschen
darstellt. Beispiel Tierversuche, landwirtschaftliche Nutztiere, Zirkus etc.
Ich möchte in meinen Seminaren für
Lehrer mein Unterrichtskonzept vorstellen. Die Themen eignen sich, wie
gesagt, für mehrere Fächer und lassen
sich unter verschiedenen Blickwinkeln
bearbeiten. So lässt sich die Nutztierhaltung unter dem Aspekt der nicht artgerechten Haltung, der Umweltbelastung, des Verbraucherschutzes, der
politischen Macht der Agrarlobby und
der Notwendigkeit der Agrarwende
sehr interessant diskutieren.
Die meisten Kinder mögen Tiere
Text: Claudia Lotz
Fotos : Christine Scheibner
Ziele des Projekts
Q
Q
Q
Tiere als leidensfähige Mitge schöpfe begreifen
Artgerechten Umgang mit Tieren erlernen
Erkennen, was der Einzelne
zum Tierschutz beitragen kann
Nehmen Sie bitte Kontakt
auf. Renate Domaschke freut
sich über Ihr Interesse am
Projekt "Tierschutz im Unterricht".
Renate Domaschke, ausgebildete Tierschutzlehrerin,
Hassel 2, 21261 Welle
Tel: 04188/ 899 434,
Fax: 04188/ 899 435
[email protected]
Das Recht der Tiere 4/2003
NARE FÜR
TIERSCHUTZUNTERRICHT
17
www.bmt-tierschutz.de • Hauptgeschäftsstelle München • Tel 089/38 39 520
DA SPIELEN WIR N
Grausamer Alltag in Zirkusbetrieben.
Ist der Vorhang gefallen, werden
Elefanten, Bären, Affen und andere
Wildtiere in Dunkelhaft gehalten.
Angekettet, eingepfercht, drangsaliert.
NICHT MIT!
STUDIE
NEUE STUDIE ÜBER
RAUBTIERARTEN:
Massives Leid in
Gefangenschaft
Je größer ihr Gebietsanspruch in Freiheit, desto stärker leiden Raubtiere unter der räumlich begrenzten
Gefangenschaftshaltung in Zoos. Die Folge: Verhaltensauffälligkeiten und höhere Jungensterblichkeit.
Zu diesem Schluss kommt eine groß angelegte Studie aus England.
Das Recht der Tiere 4/2003
In einer umfangreichen Literaturstudie
über den Schutz von Wildtieren in zoologischen Gärten verglichen die Wissenschaftler Dr. Ros Clubb und Georgia Mason von der Oxford Universität
in England 35 Raubtierarten miteinander. Ihnen ging es um die Frage, in welcher Form Raubtiere auf den eng begrenzten Lebensraum in Gefangenschaft reagieren und ob bestimmte
Wildtierarten stärker als andere unter
den Bedingungen der Zootierhaltung
leiden.
20
Das Ergebnis der Studie sorgte in der
Fachwelt für Aufsehen: Die Wissenschaftler konnten erstmals darstellen,
dass bestimmte Wildtiere wie Eisbären,
Löwen und Tiger unter den Bedingungen der Gefangenschaftshaltung deutlich mehr Verhaltensauffälligkeiten zeigen als andere Arten (z.B. Schneeleopard oder amerikanischer Mink)
und ihre Jungensterblichkeit im Vergleich deutlich erhöht ist.
Drei Jahre lang sichteten die Experten
1200 Arbeiten und Artikel, die zwischen 1959 und 1999 über Raubtiere
in Gefangenschaft erschienen sind.
Dabei brachten sie die Beschreibungen
krankhafter, stereotyper Verhaltensweisen und die Berichte über Jungensterblichkeit bei Raubtieren in Gefangenschaft mit den natürlichen Gebietsansprüchen dieser Tiere und ihrem Verhalten im Freiland in Verbindung.
Nach Ansicht der Forscher zeigt sich
ein deutlicher Bezug zwischen den Gebietsansprüchen einer Raubtierart in
Freiheit und ihrer hohen Krankheitsan-
fälligkeit in Gefangenschaft: Je größer
der natürliche Lebensraum der Raubtiere in Freiheit ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese Tiere mit Verhaltensauffälligkeiten auf die untypische
Gefangenschaftshaltung reagieren.
Die Ergebnisse belegen sehr deutlich,
was Tierschützer schon immer angeprangert haben: Die Unterdrückung
der natürlichen Verhaltensweisen in der
einengenden Gefangenschaft läßt die
Tiere leiden. Neben sich immer wiederholenden Bewegungsmustern (Verhaltensstereotypien) wie ständiges Kopfschütteln, Ablaufen und Abschreiten
immer gleicher Bahnen im Freigehege/Käfig ist gerade auch die vermehrte Jungensterblichkeit bei den Raubtieren besonders tragisch.
Die Initiatoren der Studie verglichen
26.000 Geburten in über 500 Zoos
weltweit miteinander. In Gefangenschaft starben bei Raubtieren mit großen Gebietsansprüchen wie Eisbären
die Jungen mit einer höherer Wahrscheinlichkeit innerhalb der ersten
30 Tage als bei den
Raubtieren,
die
kleinere Gebiete
besiedeln. Ein Vergleich der verfügbaren Freilanddaten dieser Tierarten
zeigt dagegen ein
ausgeglichenes
Verhältnis der Jungensterblichkeit.
Die Wissenschaftler vertreten die Ansicht, dass das Unterdrücken der natürlichen Verhaltensmuster bei den
Muttertieren in Gefangenschaft zu
Stress und Frustration führt und die Entwicklung solcher Gehirnregionen stört,
die für das Aufzuchtverhalten zuständig
sind. Dies führt oftmals zu einer
schlechten Versorgung der Jungtiere.
Als Ergebnis ihrer Studie fordern die
Wissenschaftler in der renommierten
britischen Fachzeitschrift "Nature" die
zoologischen Gärten auf, auf die Haltung der anfälligen Raubtierarten zu
verzichten, da die Zoos trotz aller Bemühungen nicht in der Lage seien, die
Tiere ihrer Art entsprechend zu halten.
Die englische Studie unterstützt eindringlich die Forderung des bmt, dass
die Liste der Tiere, die unter den Bedingungen enger Zirkuswagen nicht
gehalten werden können, um Wildtiere wie Tiger, Löwen und Robben erweitert werden muss.
Text. Jochen Prinz, Fotos : Claudia Lotz
Eisbären leiden besonders unter der Zoohaltung
JAGD
BEWEGUNG
WO
EIN
SICH
IN D E R
FUCHS
ORTSTERMIN
IN
DEUTSCHLAND
JAGDGESETZNOVELLE
HASE “GUTE NACHT”
GRUMSINER FORST
UND
IM
SAGEN:
Schorfheide bei Berlin: Lokaltermin im Biosphärenreservat
Der Grumsiner Forst ist heute ein Totalreservat (Schutzzone 1) inmitten des
Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. Schutzzone 1 bedeutet, das jegliche
Nutzung des Waldes - außer der Jagd
- verboten ist. Dass aber die jagdliche
Nutzung dem Schutzgedanken eines
Totalreservats entgegensteht, wurde
den Besuchern anhand eines "Weisergatters" vor Ort demonstriert. Innerhalb
des umzäunten Gatters wachsen auf
ca. 140 qm 30 verschiedene Gehölzarten, die nach fünf Jahren bereits
übermannhoch geworden sind. Im
Wald außerhalb des Gatters können
sich gegen den Verbiss durch Reh und
Hirsch nur drei Gehölzarten halten, die
in der gleichen Zeit nur knöchelhoch
wachsen konnten.
Forstamtsleiter und Revierbesitzer erläuterten den Journalisten, dass es in
Deutschland aufgrund überhöhter
Schalenwildbestände fast unmöglich
ist, naturnahe Waldwirtschaft zu betreiben. Die Kosten der Verbiss- und Schäl-
schäden werden für Deutschland mit
300 Mio. Euro beziffert.
Das Jagdgesetz schädigt
die Tiere und den Wald
Die künstlich hochgehaltenen Wildbestände im Interesse der Hobby- und
Freizeitjagd und die Regelungen des
Jagdgesetzes stehen den Bemühungen
nach einer naturnahen Waldverjüngung entgegen. So muss auch auf den
Parzellen des Vereins im Grumsiner
Forst gejagt werden, um das Ziel eines
natürlich heranwachsenden Mischwaldes zu erreichen. Hier bemühen sich
die Betreiber neue, tierschutzorientierte Wege zu gehen.
An maximal 10 - 14 Jagdtagen im Jahr
werden bei Treib- und Intervalljagden
die Schalenwildarten bejagt. Den Rest
des Jahres herrscht Ruhe im Wald. Andere Tierarten bleiben von der Jagd
verschont. In den Revieren rund um
den Forst geht die Knallerei aber das
ganze Jahr über mit mäßigem Erfolg
weiter. Dies bedeutet: Die Tierzahlen
steigen weiter an und das scheu gemachte Schalenwild stellt sich zusätzlich in dem Grumsiner Forst ein.
Hier setzt der Reformwille der Bundesregierung an: Forstwirte und Waldbesitzer müssen naturnah und nachhaltig
wirtschaften können, was unter den
Bedingungen des jetzigen Jagdgesetzes nicht möglich ist. Gleichzeitig muss
das Jagdwesen vor dem Hintergrund
des Staatsziels Tierschutz stärker dem
Tierschutzgedanken Rechnung tragen.
Fallenjagd, Haustierabschuss, Jagdhundeausbildung an lebenden Tieren,
Jagd auf Beutegreifer sind nicht mehr
akzeptabel und sollen nach Ansicht von
Matthias Berninger verboten werden.
Dies sind auch wesentliche Forderungen im Positionspapier des bmt und
des Deutschen Tierschutzbunds, das
dem Staatssekretär übergeben wurde.
Der bmt wies erneut darauf hin, dass
Waldschutz alleine jedoch nicht der
Motor der Jagdreform sein könne. Verkürzte Jagdzeiten, konsequente Schonzeiten während der Jungenaufzucht für
alle Wildtiere, eine drastische Reduzierung der Liste der jagdbaren Tierarten,
ein Verbot des Schrotschusses und eine
konsequente Überprüfung des handwerklichen Könnens der Jäger sind
auch im Hinblick auf die Feld- und Wiesenjagd unverzichtbarer Bestandteil einer Reform des Jagdgesetzes im Sinne
des Tierschutzes.
Mit einem ersten Entwurf für eine
grundlegende Neufassung des Bundesjagdgesetzes wird noch Ende des
Jahres gerechnet. Der bmt wird den Reformprozess weiter begleiten.
Text: Jochen Prinz
Das Recht der Tiere 4/2003
Mit einer Journalistenreise in das Biosphärenreservat Schorfheide/Chorin brachte der Deutsche Naturschutzring (DNR) kürzlich Presse, Tier- und Naturschutzverbände, Behördenvertreter und den zuständigen Staatssekretär im Bundesministerium für Verbraucherschutz, Matthias Berninger, zusammen. Ziel der Reise war es, die Notwendigkeit für eine zügige Änderung des Bundesjagdgesetzes an
einem praktischen Beispiel deutlich zu machen. Dazu war der Grumsiner Forst inmitten des Biosphärenreservats als Anschauungsobjekt gut gewählt.
21
LV B A D E N -W Ü R T T E M B E R G
Tita
EIN LEBE
Hummel
Das Recht der Tiere 4/2003
Asteri, Tita, Dina und Hummel - vier Hündinnen mit einem Schicksal: Sie alle laufen auf drei Beinen, nachdem eines der Vorderbeine verletzungsbedingt amputiert werden musste. Dass diese Hunde genauso fröhliche, temperamentvolle und unternehmenslustige Kumpel wie ihre vierbeinigen Artgenossen sind, zeigt
die Geschichte von Asteri.
22
Asteri ist eine ausdrucksvolle Pointerhündin. Sie ist heute sieben Jahre alt
und stammt ursprünglich aus Athen. Ihr
rechtes Vorderbein war mehrfach
durchschossen, als sie vor drei Jahren
in völlig desolatem Zustand aufgefunden wurde. Das Bein wurde zur Hälfte
abgenommen und die Hündin weitergereicht. Die Leute sicherten zu, das
Tier dauerhaft aufzunehmen, entschlossen sich jedoch Ende 2002,
Asteri vom staatlichen Tierschutz in
Athen einschläfern zu lassen.
Eine zufällig anwesende griechische
Tierschützerin rettete die Pointerhündin
vor der Todesspritze und nahm das gesundheitlich sehr angeschlagene Tier
bei sich auf. Zwei weitere Operationen
am Bein verbesserten den Gesundheitszustand von Asteri nicht; die Wunde heilte nicht, war zum Teil bis zum rohen Fleisch offen, und damit
bestand laufend die Gefahr einer Wundinfektion, zumal die
Vierjährige in einer großen
Gruppe mit anderen Hunden
versorgt wurde.
Dr. Wagner, Tierarzt und Leiter
des Landesverbandes, erfuhr
von dem fast hoffnungslosen
Schicksal des Hundes und entschied sich, ihn nach Deutschland zu holen und das Bein vollständig zu amputieren. Inzwischen lebt die Hündin nach gut
überstandener Operation bei Frau Rudolph, einer Mitarbeiterin des LV Baden-Württemberg, und hängt mit zärtlicher Hingabe an ihrer neuen
Bezugsperson.
Ein Erfahrungsbericht
von Frau Rudolph
Da Asteri einen wunderbaren Charakter hat, sehr ausgeglichen und ruhig ist,
behielt ich sie bei mir, um sie zur Begleiterin für meinen Tierschutzunterricht zu machen. Die Hündin liebt große und kleine Menschen, Hunde und
Katzen, und ist ausgesprochen liebebedürftig. Von meinen Hunden Bodhi
und Molly wurde sie sofort akzeptiert.
Seit fünf Wochen lebt sie nun in ihrem
neuen Hunderudel und wirkt ausgesprochen glücklich und zufrieden.
Am Anfang genoss Asteri nach all den
Strapazen erst einmal die ungewohnte
Ruhe, das Nachlassen von Anspannung und Angst; sie schlief fast den
ganzen Tag. Doch mehr und mehr öffnete sie sich den Spielen der beiden anderen Hunde und unternimmt inzwischen gemeinsame Streifzüge mit ihren
neuen Freunden durch Haus und Garten. Höhepunkt sind die täglichen Spaziergänge über die nahegelegenen
Wiesen, auf denen Asteri trotz des fehlenden Beins mit außergewöhnlichem
Geschick und nicht nachlassender Begeisterung Mäuse aufstöbert und Löcher buddelt. Außerdem kann sie sehr
schnell laufen und ist erstaunlich beweglich.
Um ihr den Aufenthalt im Haus so angenehm wie möglich zu machen, habe
ich verschiedene Sicherheitsmaßnahmen ergriffen: Eine
rutschfeste Matte vor dem - erhöht stehenden Futternapf ermöglicht ihr eine entspannte
Haltung beim Fressen. Die geflies- ten Treppen im Haus
wurden wegen der Rutschgefahr mit Teppich beklebt, so
dass Asteri jetzt sicher die Stufen hinauf und hinunter laufen
kann. Ohne Probleme springt
sie ins Auto und fährt leidenschaftlich gerne mit.
Asteri (oben) mit ihren neuen Freunden
LV B A D E N -W Ü R T T E M B E R G
Asteri
Dina
N AUF DREI BEINEN
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen,
dass dreibeinige Hunde wie ihre gesunden Artgenossen gleichermaßen
wunderbare Gefährten sind, die ihre
Menschen vertrauensvoll begleiten und
deren Liebe in besonders ausgeprägtem Maße genießen und erwidern.
In der Hundegruppe in Athen, in der
auch Asteri einige Monate durch Tierschützer betreut wurde, leben noch
zwei junge Hündinnen mit amputiertem Bein.
Die mittelgroße Tita, möglicherweise
ein Sennenhund- oder Colliemix, ist ein
sehr ruhiges Tier. Hektik mag sie nicht,
dafür gemütliches Kuscheln mit ihrer
Bezugsperson. Dina (ca. 1-1,5 Jahre
alt) ist weiß mit braunen Ohrspitzen
und hat den Schalk in den Augen. Sie
liebt den Trubel, möchte immer dabei
sein und spielt für ihr Leben gerne. Die
beiden Hündinnen haben sich mit ihrer
Behinderung sehr gut arrangiert und
wären die ideale Ergänzung für eine
supernette Familie mit Herz für etwas
ungewöhnliche Hunde. Auf entsprechenden Wunsch werden Tita und Dina nach Deutschland geholt.
Von ungewöhnlichen Hunden und
ihrer ganz alltäglichen Sehnsucht
nach Geborgenheit
Hummel ist die Vierte im Bunde: Die
bildschöne Labradormixhündin kam
mit einem verkrüppelten Bein zur Welt
und hatte deutliche Schmerzen beim
Laufen. Im August wurde der einjährigen Hündin das rechte Vorderbein abgenommen. Hummel ist auch nach der
OP auffallend wissbegierig, voller
Ideen und Temperament. Bei all diesen
Vorzügen sieht man der Hündin nach,
dass sie nicht alleine bleiben kann.
Kontakt: Tierheim Arche Noah, Bremen
Text: Claudia Lotz, Fotos LV Ba-W
Wü
Ein Interview mit Dr. Uwe Wagner
RdT: Tierärzte vertreten die Ansicht, dass Hunde den Verlust
eines Beines durch einen anderen Bewegungsablauf kompensieren können und ihnen mehr durch die Amputation geholfen ist, als wenn sie das unbrauchbar gewordene Bein nicht
mehr belasten können. Stimmt das?
Dr. Wagner: Das stimmt. Gerade im Falle von Asteri ist das
nachvollziehbar: Der Beinstumpf hat durch Schmerzen und Infektionen ständig Beeinträchtigungen verursacht, die der
Hund durch eine ordnungsgemäß durchgeführte Operation
nicht hat.
RdT: Wie reagieren Hunde nach der OP? Sind sie plötzlich
völlig hilflos ohne ihr viertes Bein? Wann beginnen sie wieder
mit dem Laufen?
Dr. Wagner: Sie reagieren sehr gut darauf. Nach ca. 10 bis
14 Tagen, wenn die Wunde völlig abgeheilt ist, bewegen sie
sich so, als ob sie nie etwas anderes gekannt hätten.
RdT: Kommt es durch die neuen Bewegungsabläufe möglicherweise zu Fehlbelastungen?
Dr. Wagner: Darüber ist mir nichts bekannt, auch nicht über
mögliche Folgeschäden, die nach Jahren auftreten könnten.
RdT: Wie reagieren andere Hunde auf ihren dreibeinigen Artgenossen? Kommt es öfter zu Kabbeleien, weil die Hunde ih-
ren Kollegen sofort als unterlegen betrachten?
Dr. Wagner: Nein, die Hunde werden als gleichberechtigte
Partner anerkannt.
RdT: Welche (körperlichen) Belastungen verträgt ein Hund
mit drei Beinen? Wie lang dürfen Spaziergänge sein, kann er
Ballspielen, wann wird ihm die Bewegung zu viel? Sollte er
besser alleine oder mit anderen Hunden gehalten werden?
Dr. Wagner: Ich denke, dass müssen die Besitzer selbst entscheiden. Grundsätzlich hängt die Belastungsfähigkeit vom
Hund (Rasse, Temperament, Alter, Gesundheitszustand etc.)
ab, vor allem aber, wie alt er zum Zeitpunkt der Amputation
war und welches Bein abgenommen wurde. Den Verlust eines
Hinterbeins können die Hunde in der Regel schlechter ausgleichen. Doch ich muss immer wieder sagen, dass man häufig sehr überrascht ist, wie schnell und ausdauernd sich Hunde auf drei Beinen bewegen können.
RdT: Was raten Sie Menschen, die noch unsicher sind, ob sie
solch einen Hund zu sich nehmen möchten?
Dr. Wagner: Wer keinen Hundesport betreiben möchte,
sondern einen treuen Familienhund sucht, kann mit so einem
Tier sehr glücklich werden. Er macht diesem Hund, der schon
auf sein Bein verzichtet, die größte Freude seines Lebens!
Das Recht der Tiere 4/2003
Tierarzt Dr. Wagner (Leiter des LV Baden-Württemberg) hat schon öfter Hunde auf seinem OP-Tisch gehabt,
die so schwere Beinverletzungen aufwiesen, dass amputiert werden musste.
23
LV H A M B U R G
QUALVOLLER TOD IM FEUER
Polnisches Tierheim in Brand gesteckt
Überlebende Hunde vom Franziskus-Tierheim aufgenommen
Im August legen Unbekannte
Feuer in einem polnischen Tierheim; in den Flammen verenden
Welpen und alte Hunde jämmerlich. Die kräftigen und gesunden Tiere können aus dem
brennenden Haus fliehen - und
werden in einer gemeinsamen
Rettungsaktion von polnischen
und deutschen Tierfreunden
versorgt und zur Vermittlung
nach Deutschland ins Franziskus-Tierheim gebracht.
In der Nacht vom 2. zum 3. August: In
einem privat geführten Tierheim, abseits einer polnischen Ortschaft, schlafen ca. 80 gerettete Vierbeiner in ihren
Zwingern. Sie waren den Todesschüssen von Tierquälern knapp entronnen,
hatten Schläge, Steinwürfe und andere
Misshandlungen überlebt und scheinen
in diesem kleinen Tierheim sicher zu
sein. Hier bringen trächtige Hündinnen
in Geborgenheit ihren Nachwuchs zur
Welt, werden schwache und verletzte
Hunde versorgt und liebevoll wieder
aufgepäppelt.
Doch die Ruhe in dieser warmen und
sternenklaren Nacht ist trügerisch: Innerhalb von Minuten steht das Gebäude in Flammen; Unbekannte hatten an
mehreren Stellen gleichzeitig Feuer mit
Brandbeschleunigern aus Benzin ge-
legt. Erbarmungslos erwarten sie den
fürchterlichen Tod der eingeschlossenen Tiere. Es beginnt ein verzweifelter
24
Kampf auf Leben und Tod, den die
Jüngsten und Schwächsten unter den
Hunden verlieren. In Panik werfen sich
die Tiere wieder und wieder gegen die
Drahtverschläge, bis endlich die alten
Zwingerteile nachgeben und den Weg
in die Freiheit bahnen.
Als polnische Tierschützer eintreffen,
bietet sich ihnen ein grauenvoller Anblick: Für 27 Hunde kommt jede Rettung zu spät. In Todesangst haben sich
15 Welpen und 12 alte Tiere in die äußersten Ekken
ihrer
Unterkünfte
gekauert
und wurden
dort von den
Flammen
bei lebendigem Leib erfasst. Das
Warschauer
Fernsehen
berichtet
über das Unglück, doch
gleichzeitig
wird das Gerücht
gestreut, die
Tierschützer
selbst hätten
das Feuer gelegt - für die zuständige
Behörde Anlass genug, keinerlei Hilfe
zu leisten und statt dessen anzudrohen,
die überlebenden Hunde binnen drei
Tagen zu töten.
In einer beispielhaften Rettungsaktion
arbeiten nun polnische und deutsche
Tierfreunde gegen die Zeit. Sie versorgen die verletzten Hunde und bereiten
sie zum Transport nach Deutschland
vor, wo sie vom Franziskus-Tierheim
aufgenommen und später vermittelt
werden sollen. Zu ihrer Sicherheit wird
ein Wachdienst organisiert, der die Tiere bis zur Abfahrt vor weiteren Übergriffen schützen soll.
28 Hunde, größtenteils Welpen und
Junghunde, eine Mutter mit ihren 6
Wochen alten Jungen, kommen ins
Franziskus-Tierheim - und machen aus
der sonst so ruhigen Quarantäne ein
Spielparadies. Vergessen sind die
Schrecken der Nacht, die Aufregung
der langen Fahrt und die Ankunft in
ungewohnter Umgebung. Toben, rangeln, zwicken, schmusen nach Lust und
Laune, um dann satt und gemütlich
aneinandergekuschelt einzuschlafen.
Was gibt es Schöneres für ein Hundekind? Ein ungeahnter Besucheransturm
Angelica Blank (Leiterin des LV Hamburg)
und die Sängerin Jasmin Wagner
auf die Welpen brach los, nachdem die
Medien über den Besuch der bekannten Pop-Sängerin Jasmin Wagner im
Tierheim berichteten. Bis auf vier Junghunde, die die schrecklichen Ereignisse noch nicht ganz vergessen konnten
und jetzt behutsam therapiert werden,
fanden alle ein neues, liebevolles Zuhause.
Wir danken ganz herzlich Jasmin Wagner für ihr Engagement im Tierschutz
und Frau Drabe, der Initiatorin dieser
großartigen Rettungsaktion. Im nächsten Jahr werden wir ein Treffen organisieren und hoffen, dann alle kleinen
Abenteurer gesund und munter wiederzusehen.
Text: Angelica Blank
WAU-MAU-INSEL
Pascha
Neuer Tierheimleiter: Karsten Plücker
KIRA UND PASCHA - DAS LEBEN VOR SICH
zwei wunderbare Hunde!
Die Wau-Mau-Insel in Kassel ist das zweitgrößte Tierheim des
bmt und oft bis zur Auslastung besetzt. Gerade die Aufnahme
von Hunden aus schwierigen Verhältnissen erfordert besondere Sachkenntnis und Erfahrung. Wie bei Pascha und Kira.
die Hände von Menschen, die
ihm Gutes wollen. Wer ihn
streichelt und liebkost, hat die
Basis für eine Freundschaft mit
einem besonderen Hund gelegt. Und vielleicht ist es für einige von Ihnen, die diese traurige Geschichte lesen, eine
Herausforderung: Pascha mit
Liebe und Zuneigung zu umgeben, um ihm die Angst vor seiner
Umwelt zu nehmen; eine Angst, die
Zeichen dafür ist, dass er niemals einen
Platz in einem Herzen finden durfte.
Als die Rottweilerhündin Kira vor 2
Jahren wegen Überforderung abgegeben wird, bietet sie ein trauriges Bild: In
den Augen den typischen Ausdruck von
Panik, der den Mitarbeitern in Kassel
von Hunden so vertraut ist, die langjährige falsche Behandlung erdulden
mussten. Beißen solche Hunde dann
eines Tages aus Angst zu, ist deren
Schicksal meist besiegelt.
Im Tierheim zeigt Kira bald ihren offenen und klaren Charakter - sie ist eine
ganz typische und dazu noch außergewöhnlich schöne Rottweilerhündin mit
allen Vorzügen dieser Rasse.
Stürmisch begrüßt sie die Personen, die
sich um sie kümmern und mit ihr spazieren gehen, und verfolgt mit demselben Eifer die Trainingsschritte. Eigentlich hätte ihrer Vermittlung in ein neues
Kira
Zuhause nun nichts mehr im Wege gestanden - doch dann zieht sich die Rottweilerhündin einen Bänderriss in der
linken Hinterhand zu, kann vor
Schmerzen kaum noch laufen und
muss operiert werden.
Wir möchten Ihnen an dieser Stelle
ganz herzlich danken, dass Sie sich an
den Operationskosten beteiligt haben.
In der Wau-Mau-Insel werden derzeit
außergewöhnliche viele verletzte Tiere
betreut und die Kosten für diese zusätzliche medizinische Versorgung sind
hoch.
Sobald Kira nach der überstandenen
OP wieder schmerzfrei laufen kann,
wird sie in liebevolle Hände vermittelt.
Die Wau-Mau-Insel sucht für die mittlerweile 5 Jahre alte Rottweilerhündin
zuverlässige Menschen, die dem Tier
endlich das geben, was es so dringend
braucht: Liebe.
Text: Claudia Lotz
Fotos: TH Wau-M
Mau-IInsel
Das Recht der Tiere 4/2003
Wer sich auf Pascha einlassen möchte, der muss es mit ganzer Bereitschaft
und großer Zuneigung tun: Denn der
Kurzhaarmischling hat nur wenig gelernt und muss von seinen neuen Besitzern zunächst angeleitet werden. Doch
diese Erziehung darf keinesfalls mit
Zwang und Druck geschehen; der
übersensible Rüde neigt bei Stress zu
epileptischen Anfällen. Im Tierheim ist
er unter medikamentöser Behandlung
anfallsfrei.
Der 5 Jahre alte Rüde hat sein gesamtes Leben in Tierheimen verbracht. Als
die Wau-Mau-Insel ihn aus einem nicht
vereinseigenen Tierheim übernahm,
war er hochgradig verunsichert und
voller Scheu vor allem Neuen, Unbekannten und Fremden. Seine Chance,
das war den Mitarbeitern des bmt-Tierheims in Kassel klar, läge in einer Vermittlung zu Menschen, die sich intensiv
und sehr geduldig um den ängstlichen
Hund kümmern würden. Und dann
waren da plötzlich Interessenten, die
Pascha tatsächlich all dies geben wollten ... Doch wenige Tage nach der
Übernahme bekam das Tier einen epileptischen Anfall - und die neuen Besitzer wollten sich dieser Verantwortung
nicht stellen.
Trotz dieser problematisch wirkenden
Umstände ist Pascha ein wunderbarer
Kamerad: Er hat sich seine Neugier bewahrt und begibt sich voller Hingabe in
25
TH ELISABETHENHOF
WOCHENENDE
DER
SUPERLATIVE
TAG DER OFFE
Gleich am Eingang: Das Buffet zieht alle Gäste an
Anziehungspunkt für die ganze Regi
6.-7. September: Schon zur Mittagszeit ist der Parkplatz überfüllt. Die anrollenden Wagen werden auf eine
Wiese umgeleitet, die ein Landwirt freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Der Strom der Besucher
reißt nicht ab - einige von ihnen haben lange Anfahrtswege in Kauf genommen, um an diesem Wochenende dabei zu sein. Der "Tag der Offenen Tür", der im Tierheim Elisabethenhof traditionell über 2 Tage stattfindet, ist ein Anziehungspunkt für die Region und oft sogar darüber hinaus.
Das Recht der Tiere 4/2003
Noch einmal präsentiert sich der ausklingende Sommer von seiner prachtvollsten Seite: Sonnenschein, blauer
Himmel und Temperaturen zwischen
26 und 30 Grad bilden den idealen
Hintergrund für ein Fest, das sich fast
ausschließlich unter freiem Himmel ab-
26
ten ihres Tierheimneubaus aus. Auch
Griechenland ist Thema auf der Veranstaltung. Der bmt hat sich mit Partnerverbänden zur Kooperative "Kein Blut
für Olympia" zusammengeschlossen
und die in Athen lebenden Tierschützerinnen Sonja Hoffmann-Argyroulis
und Iris Roussis gebeten, von ihren täglichen Rettungsbemühungen um Straßenhunde zu erzählen.
Über das bmt-Mitglied
Hannelore Haub und
ihren Mann werden
solche Hunde nach
Deutschland geflogen,
die keine Überlebenschance mehr hätten (s.
auch Tiere in Not).
Nach dem Rundgang,
Wiedersehen mit ehemaligen TH-Hunden
vorbei an Infoständen,
spielt. Auf dem Tierheimgelände sind
Hundegehegen,
Flohmarkt
und
mehrere Tische aufgebaut, an denen
Schminktisch für Kinder, steuern die
sich die Gäste über die Schwerpunkte
meisten Gäste das verlockende Festder bmt-Tierschutzarbeit und die akbuffet an. Gemüseauflauf und Eintopf,
tuelle Kampagne gegen die Schweinevegetarische Schnitzel, Pommes Frites haltung informieren können.
an alle Geschmäcker ist gedacht und
Arpad Lukacs, der Leiter des vereinseidementsprechend gut besetzt sind die
genen Tierheims in Ungarn, ist mit dem
langen Bänke und Tische. Im Festzelt
Tierarzt Dr. Gabor Kereszty aus Ikervar
gibt es Kaffee und solch eine Auswahl
gekommen, um Besuchern aus erster
an vorzüglichem Kuchen, das immer
Hand über den praktischen Tierschutz
wieder nachgeordert wird.
in Ungarn zu berichten. Spanische
Trotz der kulinarischen Genüsse verTierschützer schenken Sangria zugunsgessen die Besucher nicht den Blick auf
Fasziniert von den Rettungshunden
die Uhr; im Programm sind Vorführungen mit ausgebildeten Hunden angekündigt, die kaum jemand täglich zu
sehen bekommt. So zeigt die Polizeihundestaffel Wetterau, wie ein Hund
einen Flüchtenden stellt und auf Ruf sofort von dem Mann ablässt. Das Publikum ist begeistert, dicht an dicht gedrängt stehen die Leute und beobachten die eindrucksvolle Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier.
Auch die Rettungshunde vom Roten
Kreuz müssen auf den leisesten Wink
reagieren und ihren Bezugspersonen
blind vertrauen; sie steigen auf Leitern,
kriechen in Papphäuschen und balancieren über schmale Bretter - Übungen,
die so leicht aussehen und doch wichtige Voraussetzung dafür sind, dass die
Hunde im Ernstfall mutig und mit vollem Einsatz nach verunglückten Menschen suchen.
Information wird hier großgeschri
UNGARN
NEN TÜR
on und darüber hinaus
ieben
Dringender Spendenaufruf
für Pecs
Vor dem Winter müssen die Dächer der
Hundezwinger neu gedeckt werden!
Nach diesen spannenden Darbietungen können Kinder selbst mit ihrem
Hund auf einem Agilityparcours unter
Anleitung der Hundeschule Wetterau
aktiv werden. Aber es ist manchmal
gar nicht so leicht, den vierbeinigen
Freund zu überzeugen, mit Tempo
durch eine bewegliche, gelbe Plastikröhre zu krabbeln oder über Hindernisse zu springen, wenn es auch den
Weg außen herum gibt. Die kleinen
Hundebesitzer stehen Schlange, um
den Parcours in Bestzeit zu schaffen
und sind unheimlich stolz, als sie
schließlich alle eine Medaille bekommen.
Die Tierschützer haben sich die Aufklärung und Information der Öffentlichkeit über Tierschutzprobleme im Land zur wichtigsten Aufgabe gemacht, um
Tierleid im Vorfeld zu unterbinden. Ein Schwerpunkt dabei ist der Tierschutzunterricht für Kinder und Jugendliche. Das Tierheim nimmt pro Jahr
Hunderte Hunde, Katzen und Pferde auf, versorgt daneben auch verletzte
oder verwaiste Wildtiere. Im Schnitt leben über 250 Hunde im Tierheim;
kürzlich hat der bmt mehrere Welpenfreigehege errichtet (s. RdT 3/´03).
Nun steht die ungarische Organisation vor einem Problem, mit dem wir uns
hilfesuchend an Sie wenden: Die Dächer der 36 Zwinger des alten Hundehauses sind undicht, und es fehlen die finanziellen Mittel zur Reparatur. Eine Situation, die im Sommer gerade noch tragbar war, wird jetzt vor der kalten Jahreszeit unhaltbar! Die Dächer müssen dringend vor Einbruch des
Winters neu gedeckt werden, sonst ist das Überleben der Hunde akut gefährdet!
Bitte unterstützen Sie mit einer zweckgebundenen Spende diesen kleinen,
aber hochmotivierten Verein in seinem vorbildlichen Bemühen, die Not der
Tiere zu lindern. Das Spendenaufkommen im eigenen Land ist gering, weil
die wirtschaftliche Situation vieler Ungarn nach wie vor schwierig ist.
Der Misina-Tierschutzverein benötigt außerdem laufend Unterstützung für:
Q
Tierarztkosten/Medikamente
Q
Futterkosten.
Text: Claudia Lotz
Fotos: Claudia Lotz, Andreas Erler
Das Recht der Tiere 4/2003
Im Einsatz für griechische Hunde:
H. Haub, J. Roussis, S. Hoffmann
Wie Sie sicherlich schon im RdT gelesen haben, ist die Unterstützung einheimischer Tierschutzorganisationen ein wichtiger Teil
unserer Auslandsarbeit. Denn eine Veränderung in der Einstellung zum Tier kann nur in der Bevölkerung selbst wachsen und
muss von den Menschen vor Ort leben. So arbeiten wir seit Jahren im südungarischen Pecs mit dem dort ansässigen MisinaTierschutzverein effektiv zusammen und konnten gemeinsam einige wichtige Projekte verwirklichen.
27
LV N R W
EIN LEBEN IN KETTEN
Geschäftsstelle observiert Zirkus
Das Recht der Tiere 4/2003
Ende August gastiert in Geldern ein Zirkus; er führt fünf Elefanten und ca. 30 Pferde mit sich. Das Unternehmen war u.a.
durch den schlechten Pflegezustand seiner Elefanten und die
mangelnde Kooperationsbereitschaft mit den zuständigen
Behörden in die Schlagzeilen geraten. Die Mitarbeiter der
Geschäftsstelle wollen auf dem Zirkusgelände verdeckt ermitteln, um eventuelle Verstöße gegen das Tierschutzgesetz
dem Veterinäramt melden zu können.
28
Das Fazit der dreitägigen Beobachtung lautet: Der Pflegezustand
aller Tiere ist nicht optimal, jedoch auch nicht so gravierend schlecht,
dass das Veterinäramt eingreifen könnte. Die Behörde selbst hat allerdings zu Futterspenden aufgerufen und damit indirekt eingestanden, dass die Tiere schlecht im Futter stehen. Außerdem hat das Amt
einen Fachmann für Elefanten zu Rate gezogen, der tatsächlich nur
den Zustand der Füße bemängelt. Kettenhaltung, Bewegungsmangel, ungenügendes Futter und unsachkundige Pflege werden nicht
beanstandet.
Die Ergebnisse der Beobachtungen werden in Absprache mit anderen Tierschutzorganisationen an die Veterinärbehörde in Osnabrück geschickt, die bereits wegen
vergangener Verstöße gegen den Zirkus ermittelt.
27. August: Dagmar Weist, Leiterin der
Geschäftsstelle, und Timo Franzen, bmt-Mitarbeiter, betreten das Zirkusgelände wie interessierte Besucher und schauen sich die Tiere an.
Die grauen Riesen sind jeweils an einem Hinterund Vorderlauf angekettet. Sie bewegen sich in
der typischen Verhaltensstörung gefangener
Elefanten schaukelnd hin und her. Der gelernte
Zootierpfleger Timo Franzen bemängelt den
Zustand der Füße und der Haut. Auch die ca. 30
Pferde und Ponys, die mit dem Unternehmen reisen, stehen in kleinen Boxen in kurzer
Anbindehaltung.
Die Nachmittagsvorstellung dieses Tages
wird abgebrochen, weil Stromkabel defekt sind.
Die Pferde und Ponys, die gerade in der Manege
sind, bekommen ungewollte Stromstöße und
reagieren mit zunehmender Unruhe. Die
Direktion schickt daraufhin weitere Pferde in die
Manege, um die Show zu retten; doch auch
diese Tiere geraten in Panik - die Premierenvorstellung wird vorzeitig beendet, wobei die
Zuschauer beim Aufbruch gewarnt werden,
metallische Gegenstände im Zelt zu berühren.
28. August: Früh morgens ist Dagmar Weist
mit einem Zeugen wieder auf Beobachtungsposten. Sie wollen sehen, ob und wann die Tiere
Auslauf auf dem angelegten Paddock erhalten.
Um 11.25 Uhr lässt ein Tierpfleger 3 Elefanten
in den Paddock und wirft ihnen kleine Äste mit
Blättern vor. Um 12.05 werden sie wieder in
Ketten gelegt. Die anderen beiden Elefanten verlassen das Zelt überhaupt nicht - weder zur
Arbeit, noch zum "Auslauf".
Einige Ponys werden gegen Mittag aus dem
Pferdezelt herausgeholt und in einem weiteren
Zelt wiederum angebunden stehen gelassen.
Beim näheren Betrachten weisen alle Pferde narbige und verkrustete Stellen im Fell auf; die
Eingefercht auf engstem Raum ...
"Tierpfleger" sind ausländische Hilfskräfte ohne
entsprechende Sachkenntnis, die nötig wäre, um
Wildtiere und Pferde artgerecht zu versorgen.
Auf wiederholte Nachfrage, was und wieviel die
Tiere zu fressen bekommen, zucken die Angesprochenen mit den Schultern.
29. August: Heute werden weder Elefanten
noch Pferde herausgelassen.
Text: Claudia Lotz
Fotos: Dagmar Weist, Jan Pfeiffer
TH HAGE
Rumänienhunde vor ihrer Abfahrt nach Deutschland
Im TH Brasov leben über 900 Hunde
Die Abenteurer sind am Ziel !
Wer viele Monate auf der Straße gelebt hat und sein karges Futter
in Mülltonnen suchen musste, der ist natürlich ganz erstaunt, wenn
ihm plötzlich ein eigener Napf gehört, der auch noch täglich gefüllt
wird. Für 15 rumänische Hunde hat das Tierheim Hage neue Besitzer gefunden - nur Bobby, der eigenwillige Kollege auf vier Beinen,
hat sich bislang gegen eine Vermittlung entschieden.
aussetzen mögen und ihm
versichern, dass Sie ein
durchaus verträglicher Zeitgenosse sind, dann könnte
einer dauerhaften Zuneigung
nichts im Wege stehen...
Im Zuge der groß angelegten
Rettungsaktion rumänischer
Hunde (s. RdT 2/´03 und
Diese 15 Hunde sind schon glücklich vermittelt
3/´03) bekam auch das Tierheim in Hage von August bis
Oktober ausländischen Besuch. Als bekannt wurde,
dass gerettete Vierbeiner aus
Osteuropa an besonders lie"Bobby", sagt Tierheimleiterin Marion
be- und verständnisvolle Familien abKück, "ist ein starrköpfiger Hund. Wir
gegeben werden sollten, war das Interlieben ihn alle sehr; der Rüde ist witzig,
esse bei Gästen und Einheimischen
temperamentvoll und voller Ideen,
groß. "So eine lange Reise habt ihr gedoch wenn er sich etwas in den Kopf
macht", sagte eine Urlauberin aus Baygesetzt hat und Sie eine andere Vorern und streichelte die noch leicht verstellung haben, wird´s ein wenig
schwierig." Und im Augenblick sieht
es so aus, als habe sich der goldfarbene Dackelmischling entschieden,
im Tierheim zu bleiben, in dem er so
überaus zuvorkommend behandelt
wird. "Aber wir sind zuversichtlich,
dass eines Tages die Chemie stimmen
wird", schmunzelt Marion Kück. Wenn
Sie sich also Bobbys prüfendem Blick
Bobby wartet noch auf Sie
schreckt wirkende Alma kurz nach ihrer
Ankunft. Die junge Hündin, deren Dreifarbigkeit eindeutig den Jack Russel
verrät, lebt inzwischen wie 11 ihrer Artgenossen im Raum Norden. Die anderen Drei wurden nach Bielefeld, BadenBaden und Braunschweig vermittelt.
So unterschiedlich die kleinen Abenteurer von Charakter, Wesen und Aussehen auch sein mögen, eines haben
die Mischlinge alle gemeinsam: Sie
wundern sich über völlig alltägliche
Dinge in ihrem neuen Zuhause, die
heimischen Kollegen kein müdes Gähnen entlocken würden: Sie kennen
(selbstverständlich) keine häuslichen
Geräusche, sie müssen vorsichtig und
mit sehr viel Einfühlungsvermögen angeleitet werden, Kommandos anzunehmen, stubenrein zu werden und die
Sicherheit zu gewinnen, dass das Futter tatsächlich für sie bestimmt ist.
Tierheimleiterin Marion Kück hat bei
der Vermittlung besonderen Wert darauf gelegt, dass die künftigen Besitzer
die früheren Lebensumstände der Hunde bei ihrer Erziehung berücksichtigen
und diesen Tieren, die schon so viel in
ihrem kurzen Dasein erdulden mussten, jetzt mit Liebe, Verständnis und
Geduld entgegenkommen. "Alle Rückmeldungen sind positiv", freut sich Marion Kück, "die Hunde haben sich eingelebt, sind anhänglich und aufgeschlossen - und die neuen Bezugspersonen sehr glücklich."
Text: Claudia Lotz
Fotos: Marion Kück, Claudia Lotz
Das Recht der Tiere 4/2003
RUMÄNISCHE HUNDE "LANDEN" AN DER NORDSEEKÜSTE
29
TH KÖLN-DELLBRÜCK
Welttierschutztag: Vermit
NEUES ZUHAUSE
Das Kuscheltierheim
Das Recht der Tiere 4/2003
Wir singen das Kuscheltierlied
30
Also riefen die beiden engagierten Tierschützer mit Hilfe von Prominenten in
der Kölner Presse und auf Plakaten dazu auf, alle nicht mehr geliebten Stofftiere aus den Kinderzimmerecken zu
holen, um neue liebevolle Besitzer für
sie zu finden. Am Welttierschutztag sollten diese ausrangierten Kuscheltiere für
einen symbolischen Kaufpreis von einem Euro an interessierte Kinder vermittelt werden. Eine Idee, die ungeheuren Anklang bei den kleinen und
großen Kölnern fand: Es wurden zig´
Säcke von Plüschtieren abgeliefert, und
so entstand ein richtiges Tierheim für
Kuscheltiere im Studio Dumont mitten
in der Kölner Innenstadt.
4. Oktober, Welttierschutztag: Als wir
ins Studio Dumont kamen, waren
schon Hunderte von Kuscheltieren vor
uns angekommen und saßen dekorativ für den Betrachter auf ihren Plätzen.
Die Wände waren bestückt mit Fotos
und Briefen von glücklichen Besitzern
ehemaliger Insassen aus dem Dellbrücker Tierheim. Auf der Rückseite einer
kleinen Bühne prangte ein riesengroßes Bühnenbild, entworfen von der
Künstlerin Maf Räderscheidt. Die Dekowand zeigte einen Stoff-Hund im
Müll mit dem Slogan: "Da spielen wir
nicht mit". Sie kennen diesen Appell
von unserer laufenden Plakataktion.
Vor dem Dumont-Gebäude auf der
Straße spazierten Ehrenamtliche als
Tierschutz sollte nicht immer nur mit schrecklichen
Bildern einhergehen, sagten sich zwei Kölner
Künstler, die Malerin und Grafikerin Maf Räderscheidt und der Buchautor, Musiker und Fotograf
Stefan Everling. Kindern müsste man statt dessen
spielend den Umgang mit Tieren vermitteln - und
dazu könnte man doch mit Kuscheltieren arbeiten.
Tiere verkleidet und warben Besucher
für unsere Aktion. Außerdem fuhren
Kinder mit Bollerwägelchen, die mit Kuscheltieren beladen waren, über die
Straße und symbolisierten die grausamen Tiertransporte. Im Studio selbst
waren Infostände des bmt und der
“Animals Angels” zur Tierschutzarbeit
aufgebaut.
Um 12.00 Uhr begann die Veranstaltung mit der Prominenten Marie-Luise
Nikuta, die im Karneval sonst das Mottolied verfasst. Dieses Mal allerdings
hat sie unser Mottolied kräftig mitgesungen - ein Kuscheltierlied, das ich
mir habe einfallen lassen und mit fünf
Mädchen eingeübt habe. Die Kinder
haben so begeistert mitgemacht, dass
es für mich eine Freude war, mit ihnen
zu proben.
Im Laufe der Veranstaltung kamen
nacheinander die Schauspielerinnen
Aline Hochscheidt (Verbotene Liebe)
und Marianne Rogee aus der Lindenstraße, der kölsche Nikolaus und zum
Schluss die "Ulknudel" Hella von Sinnen. Alle eingeladenen Promis waren
natürlich Tierfreunde und neben der
Vermittlung von Kuscheltieren erzählten
sie zur allgemeinen Belustigung witzige
Erlebnisse mit ihren eigenen Haustieren, z.B. von Katzen, die Backofentüren
öffnen und Menschentoiletten benutzen können.
Die Kinder sind mit ihren neuen Ku-
Sorgt für Stimmung: Hella von Sinnen
scheltieren glücklich nach Hause gegangen. Ein kleiner afrikanischer Junge hat sich ein riesiges Moorhuhn ausgesucht, das größer war als er selber.
Ein Schnappschuss für die zahlreichen
Fotografen! Maf Räderscheidt hat den
vier Stunden dauernden ModerationsMarathon mit Bravour bewältigt und
immer wieder die Kinder auf das richtige Verhalten unseren Mitgeschöpfen
gegenüber aufmerksam gemacht. Von
den Prominenten erhielt sie dabei begeisterte Unterstützung - und zur Bekräftigung haben sie alle das Kuscheltierlied mitgesungen.
Es war eine rundherum gelungene VerIngrid Hoffsümmer
anstaltung.
TH KÖLN-DELLBRÜCK
tlung von Kuscheltieren
FÜR S TO F F T I E R E
Eigentlich sollte man alle Tiere im Tierheim gleich behandeln. Aber was kann man schon dagegen tun, wenn
sich der eine oder andere Hund mehr ins Herz schleicht. Bedürftig, alt, behindert - diese Tiere werden im
Tierheim besonders geliebt. Vielleicht, weil sie so gar nichts dafür können und meist beeindruckend mit ihrer Situation leben.
Jenny, eine Deutsch Langhaar-Hündin,
pulente Staffordshiremix-Hündin keine
Schmerzen. Der Knochen wurde gewurde in katastrophalem Zustand ausOhren mehr, die Amputation hat ihr
kürzt, in den richtigen Winkel zur Sehgesetzt. Gebärmuttervereiterung und
den jahrelangen Juckreiz und die
ne gebracht. Leider gab es anschlieeine chronische Ohrentzündung ohne
Schmerzen genommen. Sie sieht jetzt
ßend Probleme: Eine Folgeinfektion,
Heilungschancen forderten Kastration
aus wie ein kleiner Seehund und ist
eine Schulterprellung, dann brach die
und Amputation von Ohrmuschel und
mindestens genauso liebenswert. Luna
Platte im linken Hinterlauf und eine
Gehörgang. Jenny hat alles tapfer
zählt wieder zu den Hunden mit Ohren,
weitere OP stand an. Maggie läuft jetzt
überstanden und sieht auch ohne Ohdie aber nicht hören wollen. In terrierwieder ganz gut, wird aber nie sehr beren schick aus. Mit ihren schokobrautypischer Manier bestimmt sie den Weg
lastbar sein.
nen Augen sagt sie ihrem Menschen
und wenn ihr die Richtung nicht passt,
Tiere mit Behinderungen leiden nicht
genau, was sie denkt. Spaziergänge
kann sie sich in Sekundenschnelle in eiwie der Mensch unter Minderwertigmit ihr sind sehr kommunikativ: Von
nen betonklotzähnlichen Zustand verkeitskomplexen. Sie brauchen aber ei"Das arme Tier" bis "Was haben sie mit
wandeln. Luna ist auf einem Auge
nen starken Menschen an ihrer Seite,
dem Hund gemacht" hat man sich einiblind, das stört sie aber nicht im mindenn die Fragen, Diskussionen und Anges anzuhören. Dabei ist Jenny eine
desten. Bei Maggie scheitert es am Laufeindungen der Umwelt bedürfen viel
ganz Raffinierte. Sie kann natürlich
fen: Die Hündin hatte zu kurze Sehnen
Rückgrat.
Text und Fotos: Heike Bergmann
noch hören - geht aber schon mal gerim rechten Hinterlauf und lief nur unter
ne ihre eigenen Wege. Im Tierheim
unterscheidet man mittlerweile die
Hunde, die nicht hören, von denen die
nicht hören wollen, die keine Ohren
mehr haben oder die wirklich taub
sind.
Flocke zum Beispiel ist als halbjähriger
- tauber - Mischling zu uns gekommen.
Über Handzeichen weiß die quirlige
Hündin, was "Sitz" und "Platz" bedeutet
und nimmt sogar am Agility-Training
Maggie
Flocke
teil. Auch Daisy macht Agility, hat dazu
aber selten Lust. Wie Jenny hat die korAlle Hunde suchen ein neues Zuhause
Jenny
Luna
Daisy
Das Recht der Tiere 4/2003
Ohrlos, blind, taub, behindert...
31
TIERE
IN
NOT
Liebevolle Menschen gesucht!
Das Recht der Tiere 4/2003
Bosso
32
Bosso ist ein Pekinesenmischling aus Spanien. Der 7 Jahre alte Rüde
hat großen Nachholbedarf, wenn es um Zuneigung geht. Dementsprechend dankt der freundliche
Hund jede menschliche Aufmerksamkeit mit immenser Anhänglichkeit. Bosso hört sehr gut, fährt
gerne Auto und verträgt sich mit
anderen Hunden und sogar mit
Katzen - keine Selbstverständlichkeit für südeuropäische Hunde.
Wenn Sie diesem liebenswerten
Kameraden ein schönes und
dauerhaftes Zuhause geben
möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit der Geschäftsstelle Issum
auf.
Tel. 02845/37557
Anhänglicher Freund
Kontakt für alle Tiere:
Die Adressen der Geschäftsstellen
finden Sie auf Seite 34 !
Xiona
Autounfall als Welpe
Die weiße Schäferhündin Xiona wurde als Welpe
von einem Auto erfasst. Seitdem kann sie ihr
rechtes Vorderbein nicht mehr benutzen; sie trägt
es angewinkelt am Körper. Die heute 4 Jahre alte Hündin ist sehr lieb zu Menschen und Tieren,
zeigt in unbekannten Situationen jedoch eine gewisse Ängstlichkeit - ein Tribut an ihr hartes und
zehrendes Straßenleben in Athen.
Wer Xiona helfen möchte, wendet sich bitte an
den LV Baden-Württemberg. Tel. 07129/60993
Eine Tierschützerin fand in einer leeren Zisterne im Großraum
Athen einen Hund. Fast verhungert, ein Bein gebrochen und das
Auge schwer verletzt. Sie brachte den Hund zum Tierarzt, der außer der Gabe von Augentropfen nichts weiter veranlasste. So
zersetzte sich das Auge, begleitet von ständigen Entzündungen,
und der Beinbruch verheilte mangelhaft. Tierarzt Dr. Wagner
Pirat
(Leiter LV Baden-Württemberg) ließ den 1,5 Jahre alten Rüden
nach Deutschland holen und
Unvorstellbares Martyrium durchlitten
behandelte ihn. Pirat hat sich
als Traumhund entpuppt, der
völlig unkompliziert ist, einen
Der 5 Jahre alte Lou braucht viel Ausoffenen Charakter hat, sich mit
Lou
lauf - und den am liebsten mit tollen
Kindern, Katzen und allen ArtLeuten, die mit ihm rennen, toben und
genossen verträgt und mit seispielen. Der menschenbezogene Schänem Charme die gesamte Geferhundmix hört sehr gut, ist allerdings
schäftsstelle bezaubert.
auch ein leidenschaftlicher Jäger. Hier
Kontakt: LV Baden-Württemsind hundeerfahrene Personen gefragt,
berg. Tel. 07129/60993
die seinen Jagdtrieb in Schranken halten. Mit anderen Rüden versteht sich Lou
weniger und mit kleineren Artgenossen
verfährt er oft rüpelhaft. Kontakt: Franziskus-Tierheim. Tel. 040/55492837
Sportlicher Hund für aktive Menschen
TIERE
Emmi
IN
NOT
Vielleicht können Sie diese traurigen Hundeaugen wieder zum
Glänzen bringen. Das Team im Franziskus-Tierheim bemüht
sich sehr um die 5 Jahre alte Hündin. Doch Emmi hat inzwischen über die Hälfte ihres Lebens im Tierheim verbracht und
wünscht sich nichts sehnlicher als eine Familie für sich ganz alleine. Die Hündin ist dominant, verträgt sich nicht so gut mit
Artgenossen und sollte zu Menschen mit Hundeerfahrung und
ohne Kinder. Emmi geht gerne spazieren und schwimmt mit
Bravour - wer hat Lust,
Sommer für Sommer
mit ihr um die Wette
zu kraulen? Kontakt:
Franziskus-Tierheim.
Tel. 040/55492837
Seit über 3 Jahren im Tierheim
Rudi
Ausgesetzt mit 13 Jahren!
Suchen Sie einen echten Freund?
Auf einem belebten Supermarktparkplatz in Athen fällt ein Schäferhundmix mit
schwerer Beinverletzung auf. Das rechte Vorderfussgelenk ist zertrümmert und
das junge Tier zuckt bei jedem Schritt, den es auf offenem Schien- und Wadenbeinknochen laufen muss, schmerzhaft zusammen. Die Tierschützerin Sonja Hoffmann-Argyroulis (s. RdT2/03, 3/03 und in diesem Heft S.27) stellt den
Rüden verschiedenen Ärzten, auch Humanorthopäden vor. Dem Hund werden Schienen angepasst, doch der Fuss verkrümmt
im Laufe der Zeit aufgrund der Sehnenverkürzungen. Die griechischen Ärzte raten zur Amputation - für einen Rüden in Griechenland, der als Wachhund vermittelt werden soll, das Todesurteil. Hannelore Haub, die in Zusammenarbeit mit Athener Tierschützern für Straßenhunde ein neues Zuhause in Deutschland sucht, lässt Rodolfo von Spezialisten in einer Wiesbadener Klinik
operieren. Obwohl die Chancen, das Bein zu erhalten, als sehr gering eingeschätzt werden, ist die 5stündige OP erfolgreich.
Durch eine Versteifung des Vorderfussgelenks (Arthrodese) kann das Bein in mehreren Folgeoperationen (Beinknochen durch
Metallplatte und Schrauben neu fixiert) gerettet werden. Rodolfo geht nun eifrig zur Physiotherapie, um den Bewegungsablauf
zu verbessern; noch hinkt er, weil er erst wieder lernen muss, dass ehedem unbrauchbare Bein voll zu belasten. Aber seine Fortschritte sind unübersehbar; er freut sich über Spaziergänge und joggt auch gerne (kurze Strecken) mit seiner Pflegefamilie. Rodolfo ist ein wunderbarer Kamerad; er hat ein offenes Wesen, ist ehrlich, gutmütig, sehr verträglich mit Artgenossen und baut
schnell eine intensive Bindung zu Personen auf. Allerdings ist er noch kein "fertiger" Hund: Der ca. zwei Jahre alte Rüde braucht
noch den letzten Erziehungsschliff - und am allerwichtigsten - liebevolle und einfühlsame Menschen, die ihn durch das ganze
Hundeleben begleiten wollen. Kontakt: Hannelore Haub, Tel. 06002/1023
Das Recht der Tiere 4/2003
Rodolfo
Verwahrlost und unglücklich wurde dieser offensichtlich ausgesetzte Hund im Tierheim aufgenommen.
Rudi, knapp 13 Jahre alt, hat aus seiner traurigen Erfahrung eine Lehre gezogen: Bloß nicht mehr alleine bleiben - nachher kommt niemand zurück und
holt mich! Wer diesem liebenswerten Schäferhundmischling ein neues Zuhause schenken möchte, der
sollte sich darauf einrichten, dass der Rüde ständigen
Kontakt zum Menschen braucht. Rudi wäre der ideale Zweithund, allerdings nicht als Partner eines Rüden, denn seine Geschlechtsgenossen sieht er lieber
von hinten. Sehkraft und Gehör lassen altersbedingt
nach, und ab zu spürt der Hundesenior seine Knochen. Es wäre Rudi zu wünschen, seine letzten Lebensjahre nicht im Tierheim verbringen zu müssen.
Kontakt: Franziskus-Tierheim. Tel. 040/55492837
33
BUND
GEGEN
MISSBRAUCH
DER
TIERE
mit 11 Geschäftsstellen und 7 Tierheimen
HAUPTGESCHÄFTSSTELLE
Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München
Tel. (089) 38 39 52-0, Fax (089) 38 39 52-23
Postbank München Kto. 1819 30-807 (BLZ 700 100 80)
VORSTAND
1. Bundesvorsitzende:
Jutta Breitwieser, „Elisabethenhof“
61203 Reichelsheim, Siedlerstraße 2
Tel. (06035) 96 11 11, Fax (06035) 96 11 18
2. Bundesvorsitzender:
Dr. Jörg Styrie
Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin
Tel. (030) 43 65 58 64, Fax (030) 43 65 58 65
Bundesschatzmeister:
Hans Hoffsümmer, Gierather Str. 51
51469 Bergisch Gladbach
Tel. (02202) 59517, Fax (01805) 62 45 62-11415
Bundesschriftführerin:
Karin Stumpf, Am Heiligenhäuschen 2, 50859 Köln,
Tel. (0221) 950 51 55, Fax (0221) 950 51 57
LV Baden-Württemberg (www.tierschutz-bmt-bw.de)
Leiter: Dr. Uwe Wagner
Ohnastetter Straße 13, 72805 Lichtenstein
Tel. (07129) 6 09 93, Fax (07129) 6 08 98
Kreissparkasse Reutlingen Kto. 75 7889 (BLZ 640 500 00)
LV Bayern (www.bmt-bayern.de)
Leiterin: Ewa Gara
Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München
Tel. (089) 38 39 52-0, Fax (089) 38 39 52-23
Postbank München Kto. 142 20-802 (BLZ 700 100 80)
Sonderkonto Rumänien
HypoVereinsbank Kto. 35 94 68 29 (BLZ 700 202 70)
Das Recht der Tiere 4/2003
LV Berlin (www.tierschutz-bmt-berlin.de)
Leiter: Dr. Jörg Styrie
Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin
Tel. (030) 43 65 58 63, Fax (030) 43 65 58 65
Postbank Berlin Kto. 9603-107 (BLZ 100 100 10)
34
LV Niedersachsen
1. Geschäftsstelle u. Tierheim „Arche Noah“
Leiterin (Gst): Renate Domaschke; Leiterin (TH): Verena Krüpe
Rodendamm 10, 28816 Stuhr
(www.tierheim-arche-noah.de)
Tel. und Fax (0421) 89 01 71
Sparkasse Bremen Kto. 1050 004 (BLZ 290 501 01)
2. Geschäftsstelle Vollenborn (Thüringen)
Leiterin: Hannelore Thied, Hauptstraße 7a, 37355 Vollenborn
Tel. (036076) 40 555, Fax (036076) 40 556
„Katzenhaus Luttertal“, (www.katzenhaus-luttertal.de)
Luttertal 79, 37075 Göttingen
Leiterin: Monica Bossmann, Tel. (0551) 2 28 32
Postbank Hannover Kto. 732 223 06 (BLZ 250 100 30)
3. Geschäftsstelle Norden
Leiter: Dieter Kuhn und Ursula Sottmeier
Nordbuscherweg 17, 26553 Dornum
Tel. (04933) 99 28 24, Fax (04933) 99 28 26
Tierheim Hage (www.tierheim-hage.de)
Leiterin: Marion Kück, Hagermarscher Str. 11, 26524 Hage
Tel. (04938) 4 25, Fax (04938) 91 49 90
Raiffeisen-Volksbank Fresena e.G. Norden
Kto. 6302020300 (BLZ 283 615 92)
LV Hamburg/Schl.-Holstein (www.franziskustierheim.de)
Leiterin: Angelica Blank
Tel. (040) 55 49 28-34, Fax -32
„Franziskus-T
Tierheim“, Tel. (040) 55 49 28 37
Lokstedter Grenzstraße 7, 22527 Hamburg
Haspa Kto. 1049220799 (BLZ 200 505 50)
LV Hessen/Rhl.-Pf./Saarl.
1. Geschäftsstelle u. Tierheim „Elisabethenhof“
(www.tierheim-elisabethenhof.de)
Leiterin: Jutta Breitwieser
“Elisabethenhof”, Siedlerstraße 2, 61203 Reichelsheim
Tel. (06035) 59 16, Fax (06035) 96 11 18
Frankfurter Sparkasse Kto. 5975 (BLZ 500 502 01)
für LV Rheinland-Pfalz/Saarland:
Postbank Köln Kto. 294 20-509 (BLZ 370 100 50)
Hundeauffangstation Ikervar/Ungarn
Petöfi u. 23, H-9756 Ikervar, Sonderkonto: Frankfurter
Sparkasse Kto. 847 275 (BLZ 500 502 01)
Mau-IInsel“
2. Geschäftsstelle u. Tierheim „Wau-M
Leiter (TH): Karsten Plücker (www.wau-mau-insel.de)
Schenkebier Stanne 20, 34128 Kassel
Tel. (0561) 86 15 680, Fax (0561) 86 15 681
Postbank Frankfurt Kto. 1717 55-608 (BLZ 500 100 60)
LV NRW
1. Geschäftsstelle u. Tierheim Dellbrück
(www.tierheim-dellbrueck.de)
Leiterin (Gst): Sylvia Bringmann , Leiter (TH): Bernd Schinzel
Iddelsfelder Hardt, 51069 Köln
Tel. (0221) 68 49 26, Fax (0221) 68 18 48
Postbank Köln Kto. 924 02-505 (BLZ 370 100 50)
2. Geschäftsstelle Issum (www.bmt-nrw.de)
Leiterin: Dagmar Weist
Drosselweg 15, 47661 Issum
Tel. (02845) 3 75 57, Fax (02835) 44 46 99
Sparkasse Moers Kto. 115 002 066 (BLZ 354 500 00)
WEITERE ANSCHRIFTEN
VON
MITARBEITERN:
Renate Domaschke (Tierschutzlehrerin)
[email protected]
Hassel 2, 21261 Welle
Tel. (04188) 899 434, Fax (04188) 899 435
Claudia Lotz (Redakteurin)
([email protected])
Hugo-Vogel-Str. 5b, 14109 Berlin,
Tel. (030) 80 58 33 38, Fax (030) 80 58 33 39
Jochen Prinz (Wissenschaftlicher Mitarbeiter)
([email protected])
Alte Straße 40a, 53123 Bonn
Tel. (0228) 65 10 72, Fax (0228) 65 10 82
Dr. Jörg Styrie (Wissenschaftlicher Mitarbeiter)
([email protected])
Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin
Tel. (030) 43 65 58 64, Fax (030) 43 65 58 65
INTERNET:
http://www.bmt-tierschutz.de
“Flucht bei Nacht und Nebel”
Von Margot Berger; 6,95 Euro
ENSSLIN Verlag
"Flucht bei Nacht und Nebel" ist ein
spannend geschriebenes Pferdebuch
für Jugendliche: Zwei pferdebegeisterte Freundinnen haben einen tollen
Ferienjob im Trabrennstall bekommen. Dort schließen sie den sensiblen Traber Tipo in ihr Herz, der den
Stress der Rennbahn nicht erträgt. Bevor Tipo abgeschoben werden soll,
entführen ihn die Mädchen...
Margot Bergers Traberwallach, der mit 4 Jahren zum
Schlachter sollte und von ihr aufgenommen wurde,
stand Pate für Tipo. In der Reihe "Die Pferde vom Friesenhof" hat die Erfolgsautorin außerdem geschrieben: "Start mit Hindernissen" und "Wilde Jagd am
Meer" (ENSSLIN Pferdebücher).
LV M Ü N C H E N
PATEN UND IHRE
PFERDE
HOLEN SIE SICH JETZT DEN
bmt-KALENDER 2004
Als vor Jahren der erste Kalender erschien,
waren unsere Mitglieder ganz begeistert.
"Was für eine schöne Idee, mit geretteten Tieren durch das Jahr zu gehen", meinten sie.
Auch für 2004 haben wir für Sie wieder Hunde, Katzen und Pferde ausgesucht, die stellvertretend für viele andere Schicksale stehen.
Viel Freude mit diesem bezaubernden Kalender !
Kalender und Postkarte können Sie in der Hauptgeschäftsstelle beziehen.
Sie reisen aus Nürnberg, Augsburg und dem Bayrischen
Wald an, um ihre Patenpferde kennen zu lernen. All die
Pferde, die hier gemeinsam auf den Weiden grasen und
neugierig an den Zaun kommen, stammen aus elenden
Haltungen. Geschlagen, vernachlässigt, überfordert,
vereinsamt und halb verhungert - es gibt kein Schicksal,
das diese Tiere nicht erfahren hätten.
Doch die Zeiten des Schreckens sind endgültig vorüber,
und die meisten Pferde haben nach der sachkundigen
Pflege und liebevollen Betreuung auf dem Hof abermals
soviel Vertrauen zum Menschen gefasst, dass sie sich
nun ohne Furcht den Besuchern nähern können. Und
die Paten wissen, dass jede hektische Bewegung und jeder laute Ton die Tiere erneut verschrecken würde - und
so sind die bmt-Mitglieder ganz ruhig und verhalten, als
sie die eindrucksvolle Herde von Braunen, Schimmeln
und Füchsen beobachten.
Nach dem Rundgang zu den Pferden und den Ponys sitzt
die Gruppe bei Kaffee und Kuchen ganz zünftig im Stall
zusammen und bespricht in gemütlicher Runde die Eindrücke.
Der bmt betreut insgesamt 142 Pferde und 8 Esel. Die
Hälfte der Tiere finanziert allein der LV Bayern. Fast alle Geschäftsstellen organisieren die beliebten Ausflüge
zu den Patentieren und würden sich sehr freuen, auch
Sie als neuen Gast begrüßen zu können. Wer eine Patenschaft für ein gerettetes Pferd, ein Pony oder einen
Esel übernehmen möchte, nimmt bitte Kontakt zu seiner
Geschäftsstelle (S.34) auf.
Das Recht der Tiere 4/2003
“Die Zehn Gebote der Tiere an
die Menschen”
Von Carmen Kern; 8,90 Euro
Verlag UFO-Nachrichten
Postfach 1211, 87630 Obergünzburg, Telefon: 08372/ 8343
www.ufo-nachrichten.de
"Die 10 Gebote der Tiere an die Menschen" ist ein Appell an die Menschen, Tiere als gleichberechtigte Lebenspartner anzuerkennen. Carmen
Kern hat als Kind im Angesicht des
Leidens den Tieren ein Versprechen gegeben: Zu helfen, wann
immer es ihr möglich sein würde. Und die Autorin praktiziert
nicht nur seit Jahren selbstlosen Tierschutz, sie hat auch mit diesem Buch ein kleines Werk verfasst, in dem sie Menschenherzen öffnen möchte für ein tieferes Verständnis allen Lebens auf
dieser Welt.
"Wie gut, dass ich gekommen bin; das war
ein
wunderschöner
Ausflug!" Mit diesen
Worten spricht die Patin eines Pferdes vielen aus dem Herzen. Die Besuche bei den
Gnadenbrottieren sind bei den Mitgliedern des Landesverbandes Bayern besonders beliebt, und so kommen an diesem strahlenden Herbstsonntag 24
Ausflügler auf den Pferdehof am Starnberger See.
35
„ D a s R e c h t d e r T i e r e “ – Po s t v e r t r i e b s s t ü c k B 1 3 7 6 9 – E n t g e l t b e z a h l t
Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.
Als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt
Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar
Hauptgeschäftsstelle: D-80803 München l Viktor-Scheffel-Str.15
Tel. (089) 38 39 52 0 Fax (089) 38 39 52 23
GEMEINSAM
MIT IHNEN IN EIN ERFOLGREICHES
JAHR 2004
Wir danken Ihnen am Ende dieses Tierschutzjahres für Ihre großzügige Unterstützung unserer Arbeit und werden mit
Ihrer Hilfe weiter für die Rechte der Tiere kämpfen.
Verbandsklagerecht, Tiertransporte,
Schweinehaltung, Zirkus- und Pelztiere
- das sind die Schwerpunkte für das
Jahr 2004, in denen wir Verbesserungen für die Tiere erreichen müssen.
Helfen Sie uns dabei. Kämpfen Sie mit
uns gemeinsam für verbesserte Lebensbedingungen der Tiere!
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein
friedliches und harmonisches Weihnachtsfest und ein glückliches neues
Jahr.
BEITRITTSERKLÄRUNG
Ich unterstütze den Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. und
Q werde Mitglied zum selbstbestimmten Jahresbeitrag von EUR
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(Mindest-Jahresbeitrag: 20 EURO. Mitgliedschaft kann jederzeit satzungsgemäß beendet werden.)
Nach Überweisung des Beitrages erhalten Sie Ihre Mitgliedsunterlagen.
Q spende hiermit EUR....................................................................................................................................................................
Name:.............................................Vorname:...........................................Geburtsdatum:..............................................
PLZ und Ort:........................................................Straße und Hausnr.:............................................................................
Beruf:...............................Tel.:..............................Datum:...............................Unterschrift:.............................................
Bitte Coupon ausschneiden und frankiert an die Hauptgeschäftsstelle oder untenstehende Geschäftsstelle senden.
ÜBERREICHT
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