Ausgabe 4 2009 - DGUV Kinder, Kinder

Transcrição

Ausgabe 4 2009 - DGUV Kinder, Kinder
50256
Die Zeitschrift für Erzieherinnen und Erzieher
[4] 2009
kinder,kinder
sicher /gesund
Fehlsichtigkeit
erkennen
Ergonomie:
Alles auf Kinderhöhe
Heilpädagogisches
Reiten
Schwerpunkt Spielzeug
Foto: Katja Berghäuser
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
alle Jahre wieder stapeln sich unter dem Weihnachtsbaum
die Geschenke. Die Kleinsten in der Familie werden besonders gern beschenkt – sie freuen sich noch so schön!
In vielen Familien gibt es aber bereits bergeweise Spielsachen. Manche Oma ist erstaunt, wenn sie im Kinderzimmer
neben Bauecke, Kaufladen, Kinderküche, Ritterburg und
Piratenschiff auch noch Regale voll mit Gesellschaftsspielen,
Puzzles und Kuscheltieren findet. Eltern und Großeltern
wissen dann häufig nicht mehr, was sie den Kleinen noch
schenken sollen. Brauchen die Kinder so viel Spielzeug?
Viele Eltern lassen sich auch von den Meldungen über giftige
Chemikalien in Spielsachen verunsichern: Puppen und
Plastikteile können gefährliche Weichmacher enthalten,
Kuscheltiere verschluckbare Einzelteile. Auch Holzspielzeug
kann bei schlechter Verarbeitung zum Sicherheitsrisiko
werden. Es wird immer schwieriger, guten Gewissens
Spielmaterial für Kinder auszuwählen.
Die Kita hat hier Vorbildfunktion und kann die Eltern unterstützen und beraten: Ja, Kinder brauchen Spielzeug, aber
nicht jede Modeerscheinung muss ins Haus. Gutes Spielzeug
soll lange halten und den Kindern viele Spielmöglichkeiten
bieten. Sicherheitskennzeichnungen und Gütesiegel helfen
bei der Auswahl. Und: Weniger ist mehr! Weitere Anregungen
und Informationen zu unserem Schwerpunkt Spielzeug
finden Sie auf den Seiten 4-7.
Als gute Beobachter gefragt sind Sie als ErzieherInnen auch,
wenn es um die Sehfähigkeit der Kinder geht. Neben den
Eltern betreuen Sie die Kinder in einer Phase, die für die
Sehentwicklung sehr entscheidend ist. Es gibt Sehschwächen, bei denen eine frühe Behandlung entscheidend ist.
Infos dazu finden Sie im Fachartikel auf den Seiten 8-9.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dieser neuen Ausgabe und
eine entspannte, besinnliche Advents- und Weihnachtszeit.
Ihre
Eva Schmidt
Verantwortliche Redakteurin kinder, kinder – sicher/gesund
Impressum
kinder, kinder – sicher/gesund erscheint vierteljährlich
Herausgeber: Universum Verlag GmbH in Zusammenarbeit
mit Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung und der
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)
Vorsitz des Redaktionsbeirates: Gregor Doepke (DGUV)
Redaktionsbeirat: Martin Buhl (Stadtverwaltung
Lüdenscheid), Ulrike Fister (DGUV), Andreas Kosel (Unfallkasse Rheinland-Pfalz), Dipl.-Psychologe Dr. Torsten Kunz
(Unfallkasse Hessen), Sabine Margraf (Kindertagesstätte
Große Lache, Wehrheim/Ts.), Angelika Röhr (Unfallkasse
NRW), Jörg Stojke (BGW), Thorsten Vent (Unfallkasse Nord)
Redaktion: Eva Schmidt (verantw.), Diane Zachen
Redaktionsassistenz: Katja Berghäuser
kinder, kinder 4/2009
Inhalt
Infos & Termine
kurz und knapp
3
Schwerpunkt Spielzeug
Giftfrei spielen
4
Weniger ist mehr!
6
Gesundheit
Fehlsichtigkeit erkennen
Ergonomie
Alles auf Kinderhöhe
Recht
Wer passt auf?
Besondere Einrichtungen
Die Umwelt bewusst erleben
Ideenbörse
„Unser Projekt“: Heilpädagogisches Reiten
Medienbesprechung Gesundheit
8
10
11
12
14
15
Yoga für Kinder
16
Impressum
2
Vorschau
kinder, kinder – sicher/gesund 1/2010 (Februar)
Für das erste Heft im nächsten Jahr planen wir das Thema
„Sprachförderung“. Wie ist die aktuelle Situation und was
sind die Fördermöglichkeiten in der Kita? Wir stellen ein
Projekt vor, in dem Kunst und Sprache zusammenfinden.
Weitere Themen: Schlafen in der Kita, Reportage aus dem
Scouthaus in London und Start einer Serie zur gesunden
Ernährung (Änderungen vorbehalten).
E-Mail: [email protected]
Verlag und Vertrieb: Universum Verlag GmbH,
Taunusstr.54, 65183 Wiesbaden, vertretungsberechtigte
Geschäftsführer Siegfried Pabst und Frank-Ivo Lube.
Die Verlagsanschrift ist zugleich auch ladungsfähige
Anschrift für die im Impressum genannten Verantwortlichen
und Vertretungsberechtigten.
Tel.: (0611) 9030-0, Fax: (0611) 9030-281
Anzeigen: Anne Prautsch, Tel.: (0611) 9030-246
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4
Internet: www.universum.de, www.kiki-online.de
Herstellung: Manfred Morlok
Grafische Gestaltung: Konzept fünf, Offenbach
Druck: alpha print medien AG, Kleyerstr. 3, 64295 Darmstadt
Titelfoto: Katja Berghäuser
ISSN 1438 – 5066
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion.
Für mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge wird
lediglich die allgemeine presserechtliche Verantwortung
übernommen.
Bestellungen: Annemarie Jung, Tel.: (0611) 9030-264,
Fax: (0611) 9030-277, [email protected]
Bezugspreise: Einzelpreis € 1,90 inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten,
Jahresabonnement € 7,60 inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten
Einem Teil der Auflage liegt eine Beilage einzelner
Unfallversicherungsträger und des Oldenbourg
Schulbuchverlages bei.
Infos & Termine
Die Vereinbarkeit von Familie
und Beruf für Fachkräfte in
Kindergärten, -krippen und in
der Tagespflege ist Thema
des Vierten Dresdner KitaSymposiums.
Es geht um die Herausforderung, eine Arbeitsform zu
finden, die einerseits den Bedürfnissen der eigenen Familie
entgegenkommt, andererseits
aber auch berufstätigen Eltern
der Kitakinder gerecht wird.
Die Veranstaltung beginnt am Abend
des 26. Februar 2010 mit einer
offenen Diskussion zur Situation
von Tageseltern. Am Folgetag finden
sechs Workshops statt.
Veranstalter des Symposiums sind
das BGAG - Institut Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen
Unfallversicherung, das Institut
für Arbeits- und Sozialmedizin der
Technischen Universität Dresden,
die Berufsgenossenschaft für
Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und die Sächsische
Landesvereinigung für Gesundheitsförderung.
Europäische Kindersicherheitsstudie
Die European Child Safety Alliance, das europäische Netzwerk zur Kinderunfallprävention, hat
Gutachten zur Kindersicherheit in Europa erstellt.
Deutschland zählt zu den zehn Nationen, die eine
gute Gesamtbewertung erhalten haben und liegt im
Vergleich zu den anderen Ländern im oberen Drittel.
Die Spitzenplätze belegen Island, Schweden und
die Niederlande, Schlusslichter sind Griechenland
und Portugal. Vertreten wird Deutschland in der
Allianz durch die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr
Sicherheit für Kinder e.V. (BAG).
Info: www.kindersicherheit.de
Fotos: fotolia/Visionär, Eva Schmidt
Viertes Dresdner Kita-Symposium
Info und Anmeldung:
www.dguv.de,Webcode: d92798,
BGAG, René Dybek,
Telefon 0351/4571914,
E-Mail: [email protected]
Für gesunde Kinder
Neues aus der „Sicheren Kita“
Das Netzwerk „Gesunde Kinder in
gesunden Kommunen“ fördert die Gesundheit von Kindern. Zwanzig deutsche und
niederländische Vertreter, zum Beispiel
das Innenministerium Nordrhein-Westfalen
(NRW), die Unfallkasse NRW und Sportverbände unterstützen das Projekt. Dabei
werden Fitnesstests, Koordinationsspiele
und Ernährungsaktivitäten durchgeführt.
Anlass dafür ist die Zunahme übergewichtiger Kinder in Europa.
Auf der Internetseite „Sichere Kita“ der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen wurden die bisher
gültigen „Richtlinien für Kindergärten – Bau und
Ausrüstung“ durch die neue Unfallverhütungsvorschrift „Kindertageseinrichtungen“ ersetzt.
Diese regelt insbesondere die zusätzlichen
Anforderungen bei der Betreuung von Kindern
unter 36 Monaten. Darüber hinaus gibt es in der
Sicheren Kita zwei neue Räume: den Wickelraum und den Personalraum.
Info: www.sichere-kita.de
Info: www.gk-gk.de
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kinder 4/2009
Giftfrei
spielen
Spielzeug soll Kinder zum Spielen anregen und ihre Fantasie beflügeln. Dabei muss es allerdings eine
wesentliche Voraussetzung erfüllen: Es darf die Gesundheit nicht gefährden!
Gesetze und Regeln sind eine wichtige
Grundlage für die Sicherheit von Spielzeug. Bei uns in Deutschland gelten
die Anforderungen der europäischen
„Spielzeug-Richtlinie“, konkretisiert
durch die Normenreihe EN 71 mit dem
Titel „Sicherheit von Spielzeug“.
Zusätzlich müssen sich Hersteller
nach dem Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG) richten.
Die Verantwortung für die Sicherheit
der Kinder tragen aber letztlich die
aufsichtspflichtigen Erwachsenen. Sie
müssen im Einzelfall beurteilen, ob ein
Spielzeug zur Gefahr werden kann. Denn
für jedes Spielzeug gelten unterschiedliche Sicherheitskriterien: Beißringe für
Säuglinge müssen anderen Ansprüchen
genügen als elektrische Eisenbahnen für
Zehnjährige.
Billigspielzeug
Die große Nachfrage nach billigem Spielzeug führte in den letzten Jahren zu einem
Angebot von teilweise stark belasteten
Billigwaren. 2007 musste Mattel, Weltmarktführer in der Spielzeugherstellung,
millionenfach bleiverseuchtes Spielzeug
zurückrufen.
Die Europäische Union hat darauf im
Dezember 2008 reagiert: Eine neue
Richtlinie verbietet ab 2011 gefährliche
Chemikalien und Schwermetalle in
Spielsachen. Nur Spielzeuge, die diese
Richtlinie erfüllen, dürfen in der EU
verkauft werden. Zur Kennzeichnung
druckt der Hersteller das CE-Zeichen auf.
kinder, kinder 4/2009
Auf der Verpackung muss außerdem der
Hersteller oder Importeur angegeben
sein. Vom Verbot ausgenommen sind
Batterien, Mikrochips und Teile, die im
Inneren des Spielzeugs und daher für
Kinder nicht zugänglich sind.
Gesetze zu lax?
Kritiker halten die neue EU-Richtlinie
nicht für ausreichend. Hier fehle ein
Spielzeug-TÜV, der überprüfe, ob das
Spielzeug tatsächlich unbedenklich
sei. Der BUND (Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland) weist auf Tests
hin, die immer wieder Konzentrationen
gefährlicher Chemikalien wie Blei und
Weichmacher in Spielzeug finden – besonders betroffen sind Schwimmhilfen.
Eine konsequente Umsetzung der neuen
europäischen Chemikalienverordnung
REACH (Registrierung, Evaluierung und
Autorisierung von Chemikalien) könnte
hier einen Austausch aller schädlichen
Stoffe durch unbedenkliche gewährleisten.
Checkliste für sicheres Spielzeug
Um sicheres Spielzeug auszuwählen, sollten vor allem folgende Fragen
beachtet werden:
❍ Trägt das Spielzeug die CE-Kennzeichnung und Angaben zum Hersteller oder Importeur? Hat es weitere Gütesiegel, das GS-Zeichen
oder das TÜV-Proof-Zeichen? Prüfzeichen und Siegel sprechen für
Qualität. Es empfiehlt sich, auch auf freiwillige Prüfzeichen
Wert zu legen.
❍ Gibt es eine Altersempfehlung?
❍ Sind bei Kleinkinderspielzeugen alle Teile so befestigt,
dass sie nicht abgerissen oder -gebissen werden können?
❍ Ist das Spielzeug robust?
❍ Riecht das Spielzeug nicht unangenehm?
❍ Ist das Holz bei Holzspielzeugen unlackiert und frei
von Splittern? Ist es massiv?
❍ Birgt die Oberfläche keine Verletzungsgefahr?
Gibt es keine scharfen Kanten?
❍ Trägt strombetriebenes Spielzeug das VDE-Zeichen?
Ist die Lautstärke angemessen?
❍ Ist das Spielzeug umweltverträglich?
Abbaubare Stoffe sind besser als
Kunststoffe.
Schwerpunkt Spielzeug
Plastikspielzeug aus PVC kann giftige Phtalate (Weichmacher) enthalten.
Gesetzliche
vorgeschriebene Kennzeichnung:
CE-Kennzeichnung:
CE heißt „Communauté Européenne“ (deutsch: Europäische
Gemeinschaft). Alle Spielzeuge
in der EU müssen vom Hersteller mit
CE-Kennzeichnung versehen werden.
Der Hersteller verpflichtet sich damit,
die Anforderungen der geltenden EURichtlinien einzuhalten. Überprüft wird
das allerdings nicht.
Nicht für Kinder unter drei Jahren
geeignet
Spielzeug, das für Kinder unter
36 Monaten gefährlich sein
kann, zum Beispiel wegen
ablösbarer, verschluckbarer Kleinteile,
muss die Warnung „Nicht für Kinder
unter drei Jahren geeignet“ tragen.
Freiwillige
Prüfzeichen und Gütesiegel
GS-Zeichen:
GS heißt „Geprüfte Sicherheit“.
Produkte mit diesem Zeichen
wurden von einer staatlich
autorisierten, unabhängigen Prüfstelle
entsprechend den Anordnungen des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes
(GPSG) getestet. Die GS-Zertifizierung gibt dem Verbraucher
beim Kauf eine zusätzliche
Sicherheit.
TÜV PROOF und LGA-Qualitätszertifikat:
Hier prüfen der Technische Überwachungsverein (TÜV) sowie die
Landesgewerbeanstalt (LGA) QualiTest
GmbH als unabhängige Stellen auf Funktion, Sicherheit, Gebrauchstauglichkeit
und gesundheitliche Unbedenklichkeit.
VDE-Zeichen:
Das VDE-Gütesiegel (Verband
der Elektrotechnik Elektronik
Informationstechnik e.V.)
kennzeichnet die Konformität mit
den Normen bei strombetriebenem
Spielzeug und bestätigt die Einhaltung
der Schutzanforderungen bezüglich
elektrischer, mechanischer, thermischer,
toxischer und sonstiger Gefährdung.
Textiles Vertrauen:
weist bei Stofftieren und
Puppen auf eine Schadstoffprüfung hin.
spiel gut:
Das Gütesiegel bekommen
Spielsachen nach pädagogischer Beurteilung, aber auch
Sicherheit, Haltbarkeit, Material und
Umweltverträglichkeit werden geprüft.
Auf Schadstoffe wird nicht untersucht,
allerdings erhält seit 2005 nur noch
PVC-freies Spielzeug das Siegel.
Für die Überwachung der Einhaltung des
Schutzes der Verbraucher und Beschäftigten vor unsicheren Produkten, zum
Beispiel Spielzeug, Haushalts-, Sportund Arbeitsgeräte, sind die staatlichen
Marktaufsichtsbehörden zuständig.
Jedes Bundesland hat Behörden wie das
Gewerbeaufsichtsamt oder das Amt für
Arbeitsschutz, die für die Einhaltung der
europaweit geltenden Sicherheitsstandards in Geschäften zuständig sind.
Fotos: Katja Berghäuser (2), fotolia/Diana Divina (1)
Was bedeuten Prüfzeichen und Gütesiegel?
Eva Schmidt ist verantwortliche Redakteurin kinder, kinder – sicher/gesund.
kinder, kinder – sicher/gesund
Service
Grünebaum, Gabriele: Spielzeug und Spielgeräte – richtig auswählen, sicher nutzen.
Beuth Verlag 2007, 14,80 E
Die spiel gut CD-ROM, Verzeichnis des von
spiel gut ausgezeichneten Spielzeugs, 9,90 E,
zu bestellen unter www.spielgut.de
Verbraucherzentralen (Hrsg.): Spielzeug:
gesund – sicher – schadstofffrei. 4,90 E, bei
Verbraucherzentralen erhältlich oder unter
www.vzhh.de, Suchwort: Spielzeug
Infos online:
www.bfr.bund.de
Bundesinstitut für Risikobewertung mit Infos
über Stoffe, die als Gesundheitsrisiko eingeschätzt werden
www.ec.europa.eu/consumers/dyna/rapex/
create_rapex_search.cfm
Die EU veröffentlicht wöchentlich auf dieser
Liste Produkte, die ernsthaft gesundheitsgefährdend sind. Suchwort: Toy
www.eu-info.de
Infos zur neuen EU-Richtlinie, Qualitätssiegeln,
Produktsicherheit in der EU und Listen gefährlicher Spielzeuge (derzeit rund 1700 EU-weit),
Suchwort: Spielzeug
www.wie-geht-es-kiko.de
Film der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin (BAuA) zur Produktsicherheit
Auch das Fell süßer Kuscheltiere enthält
leider häufig giftige Chemikalien.
kinder, kinder 4/2009
Mit Spielzeug können Kinder die Welt
„im Kleinen“ nachspielen, mechanische Eigenschaften und technische
Zusammenhänge erkunden, ihrer
Fantasie und Kreativität freien Lauf
lassen und in verschiedenste Rollen
schlüpfen.
Das Spielzeugangebot ist riesig und
die Auswahl entsprechend schwer.
Der Werbung ist es zu verdanken,
dass Kinder heute genau wissen,
welches Spielzeug sie haben wollen.
Durch die übertriebene Darstellung
in der Werbung sind aber Enttäuschungen oft vorprogrammiert.
Produkte zu aktuellen Fernsehserien
oder Filmen sowie Modeartikel sind
häufig Prestigeobjekte, die Kinder
haben wollen, um zur Gruppe zu
gehören. Um ein wirkliches Spielbedürfnis geht es dabei selten.
Vorbild Kita
Kriterien für gutes Spielzeug
Die Kita hat bei der Spielzeugauswahl
eine Vorbildfunktion. Hier muss das
Spielzeug nicht nur besonders stabil
und haltbar sein. Es soll auch so zum
Spiel anregen, dass Kinder sich gerne
ausdauernd damit beschäftigen.
Aufbau, Funktionen und Erweiterungen
des Spielmaterials müssen logisch und
gut nachvollziehbar sein.
Gutes Spielzeug soll die Fantasie anregen und dem Kind möglichst viel Raum
für Ideen und Eigeninitiative lassen. Eine
vorgegebene Geschichte anstatt eigener
Erlebnisse nachzuspielen ist wenig
sinnvoll. Die vom Spielwarenhandel angebotenen kompletten Spielzeugwelten
behindern die Improvisationsideen von
Kindern.
Auch die Gestaltung spielt eine große
Rolle: Kitsch mindert nicht nur äußerlich den Wert. Spielzeug sollte auch
unter dem Gesichtspunkt ausgewählt
werden, welches Bild und Abbild der
Welt es dem Kind vermittelt. Wird die
Welt als bedrohlich dargestellt oder ist
sie interessant und schützenswert? Ist
das vermittelte Weltbild realistisch?
Ein Dreijähriger will die Eisenbahn selbst
schieben und nicht am Rand sitzend
zuschauen, wie die batteriebetriebene
Lok ihre Runden dreht. Außerdem: Das
„Brrrrrrummen“ später beim Logopäden
üben zu müssen, macht keinen Spaß.
Ein großes Problem in unserem
Alltag ist die Reizüberflutung. Diese
sollte durch Spielzeug nicht verstärkt
werden. Zu viel Spielzeug, das auch
noch zu laut, zu bunt und reizüberflutend ist, stört eher einen sinnvollen
Spielablauf.
Einfache Bauklötze bieten vielfältige
Spielmöglichkeiten.
kinder, kinder 4/2009
Fotos: Katja Berghäuser (2), fotolia/O. Demchishina (1)
Kinder sind von Natur aus neugierig, haben Freude am Tun und an der Bewegung. Sie brauchen Anregungen, damit
ihre Neugierde und Freude an der Aktivität lebendig bleiben. Gutes Spielzeug kann solche Anregungen bieten.
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Auf Augenhöhe
mit Kindern …
… und gleichzeitig was für den
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das exakt auf Ihren Rücken und die
Anforderungen der Erziehungsarbeit zugeschnitten ist.
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Farben erhältlich!
Physik zum Anfassen: die Kugelbahn.
Je vielfältiger die Spielmöglichkeiten
sind, desto anregender ist das Spielzeug
und desto länger bleibt es interessant. So
bietet ein Fahrzeug zum Be- und Entladen
mehr Abwechslung als ein geschlossener
Kastenwagen.
Das Spiel folgt den täglichen Umwelterfahrungen und den besonders eindrucksvollen
Erlebnissen des Kindes. So regt zum Beispiel die Baustelle vor dem Kindergarten
zum Nachspielen an, ein Urlaub auf dem
Campingplatz lässt ein Wohnmobil
interessant werden.
Die Größe des Spielzeugs muss dem Spielzweck angemessen sein. Ein übergroßer
Sandlaster ist – mit Sand befüllt – zu schwer
zum Schieben. Ein zu kleiner Spielplan mit
entsprechend kleinen Figuren macht ein
Gesellschaftsspiel unnötig anstrengend.
Gestalten. Spielzeug in vereinfachter Form
lässt Kinder Wesentliches erkennen und regt
die Fantasie an. Überflüssige Dekorationen
lenken vom eigentlichen Spiel ab.
Material und Haltbarkeit müssen dem
Spielzweck entsprechen. Aus jedem Material
lässt sich gutes und schlechtes Spielzeug
herstellen. Das Spielzeug soll viel aushalten,
aber nicht alles. So müssen Kinder lernen,
dass bei einem Baufahrzeug die ausklappbaren Stützen eingeklappt werden müssen,
bevor das Fahrzeug weiter fährt – sonst brechen diese ab. Die altersgemäße Zuordnung
bei solchem Spielzeug ist wichtig, denn
es muss hier zunächst ein Verständnis für
mechanische Abläufe vorhanden sein.
Die Menge, zum Beispiel eines
Bausystems, muss ausreichend sein,
so dass ein vernünftiges Bauwerk erbaut
werden kann. Auch zum gemeinsamen
Bauen für mehrere Kinder sollte das Material genügen. Sind zu viele Sonderteile im
Verhältnis zu den Grundteilen vorhanden,
sind eigene Erfindungen kaum umzusetzen.
Altersangaben und -empfehlungen sind
nur Richtlinien. Kinder entwickeln sich unterschiedlich. So kann ein Kind, das viel mit
Konstruktionsmaterial baut, schon früher
komplizierte Bauwerke erstellen als ein in
diesem Bereich unerfahrenes Kind. Dasselbe
Spielzeug wird je nach Alter und Entwicklungsstand auch anders bespielt. Mit einem
Kaufladen können schon Vierjährige spielen.
Achtjährige interessiert das Thema auch
noch und ihre Kommunikationsfähigkeit
lässt eine ganz andere Spieltiefe zu.
Form und Farbe beeinflussen auch die Spielmöglichkeiten und die Vorstellungswelt von
Kindern: Zu buntes Baumaterial stört beim
Ingetraud Palm-Walter ist Erzieherin,
Fachwirtin für Sozialwesen und Vorstandsmitglied bei spielgut e.V.
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Werksitz – ein Stück Lebensqualität
Fehlsichtigkeit
erkennen
Über 80 Prozent aller Sinneseindrücke nehmen wir über die Augen auf.
Doch gut sehen kann man nicht von Geburt an. Das Auge und das visuelle
System erlernen das Sehen im Laufe der ersten sechs Lebensjahre. Nur in
dieser Phase lassen sich bestimmte Sehstörungen erfolgreich behandeln.
Damit ein Augenfehler nicht das ganze
Leben belastet, ist Früherkennung
notwendig. Hier reichen die regulären
Vorsorgeuntersuchungen häufig nicht
aus, denn auch Kinderärzte können die
Fehlsichtigkeit nicht immer erkennen.
Nötig ist deshalb eine zusätzliche
Untersuchung durch den Augenarzt.
„Die meisten Sehprobleme kann nur
der Fachmann erkennen“, erläutert Dr.
Frauke Sulimma, Augenärztin aus Köln.
„Fehlsichtigkeiten wie Kurz- oder Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung
kann man nur mit speziellen Verfahren
ausmessen. Auch einseitig auftretende
Sehschwächen, wie die Amblyopie,
kinder , kinder 4/2009
die trotz Brille keine gute Sehschärfe
zulässt, und krankhafte Augenveränderungen wie Mikro-Schielen, zeitweises
Schielen und Augenmuskelstörungen
erkennt man nur mit speziellen diagnostischen Techniken“.
Gute Beobachter gefragt
Gefordert in der Beobachtung der Kinder
sind neben den Eltern auch die ErzieherInnen, da sie die Kinder während der
hochempfindlichen Sehentwicklungsphase täglich betreuen. Es gibt Warnzeichen, die auf eine Fehlsichtigkeit
hinweisen können. Zu den wichtigsten
zählen eine deutliche Kopfschiefhal-
tung, ständiges Reiben der Augen,
Grimassenschneiden, Augenkneifen,
Zwinkern, vermehrtes Blinzeln oder auch
eine hohe Lichtempfindlichkeit. Weitere
Alarmsignale sind ein ausgeprägtes Einwärts- oder Auswärtsschielen, ständig
tränende oder verklebte Augen oder ein
Zittern der Augen.
Manchmal fällt ein sehschwaches Kind
durch sein Verhalten auf: Es stolpert,
stößt oft an oder „klebt“ mit der Nase
am Bilderbuch. Eine Sehstörung kann
sogar Kopfschmerzen verursachen oder
Grund für übertriebene Ängstlichkeit
sein. Fehlsichtige Kinder müssen sich
beim Malen, Ausschneiden und Puzzeln
wesentlich mehr anstrengen als ihre
normalsichtigen Spielkameraden und
ermüden daher schneller. „Meistens ist
es zwecklos, das Kind zu fragen, ob es
gut sehen kann“, berichtet Frau
Gesundheit
Dr. Sulimma. „Ein Kind, das von Geburt
an schlecht sieht, weiß nicht, dass die
Dinge eigentlich viel bunter, kontrastreicher und schärfer aussehen sollten.“
Vergleiche mit Gleichaltrigen, wie sie
beim Sprechen oder Klettern möglich
sind, funktionieren nicht: Man kann
nicht „um die Wette“ sehen.
Besser sehen – klarer denken
Manchmal überkreuzen sich die Probleme: Kinder, die keine altersgemäße
Aussprache haben, machen häufig
große Vorschritte, sobald ein Sehfehler
korrigiert worden ist. Auch Kinder in
ergotherapeutischer Behandlung
sollten eine Augenuntersuchung
erhalten. Das grob- und feinmotorische
Verhalten hängt nämlich wesentlich
davon ab, wie gut sich ein Kind im Raum
orientieren kann und dazu ist gutes
räumliches Sehen nötig.
Kinder, die mit nicht entdeckten Sehstörungen in die Schule kommen, sind den
Anforderungen dort nicht gewachsen.
Schulische Misserfolge entmutigen sie,
denn scharfes Sehen und scharfes Denken gehen Hand in Hand. Unentdeckte
Sehfehler, die bereits im Kindergartenalter vorhanden waren, können sich in der
Schulzeit als Konzentrationsschwäche,
Aufmerksamkeitsstörungen, permanente Unruhe, auffälliges Sozialverhalten wie Aggressivität oder Kaspern
und psychosomatische Störungen
bemerkbar machen.
Heute gehören Kinder mit Brillen zum
Alltag. Das Image der „Brillenschlange“
ist weitgehend überwunden. Eine Studie
von Dr. Jeff Walline von der Ohio State
University stellte sogar fest, dass Kinder
mit Brille von anderen Kindern als intelligenter einschätzt werden und ebenso
gern als Spielgefährten gewählt werden
wie Kinder ohne Brille. Vom Kind selbst
wird eine Brille meist problemlos toleriert,
weil bereits ein Zweijähriger merkt, dass
die Brille entspanntes, scharfes Sehen
ermöglicht.
Fotos: KGS, BOD
Kleinkinder akzeptieren eine Brille, wenn sie damit besser sehen.
Um Sehentwicklungsprobleme zu
verhindern, sollte jedes Kind mit Auffälligkeiten so früh wie möglich in einer
Augenarztpraxis mit Orthoptik-Sehschule
untersucht werden. Dies gilt besonders
für frühgeborene Kinder und Kinder, deren
Eltern oder Geschwister schielen oder
stark fehlsichtig sind.
kinder, kinder – sicher/gesund
Service
Weitere Infos online:
www.orthoptistinnen.de
www.dog.org/patienten
www.sehen.de
Wichtige Sehprobleme von Kindern:
Weitsichtigkeit (Hyperopie):
Kleine Kinder sind meist weitsichtig.
Das ist im Allgemeinen unproblematisch, denn die Augenlinsen von
Kindern sind sehr elastisch und können die Weitsichtigkeit ausgleichen.
In der Regel verwächst sich diese
Weitsichtigkeit bis zum Eintritt in die
Schule von ganz allein. Gefährlich für
die Sehentwicklung wird es bei einer
starken oder bei einer unterschiedlich
starken Weitsichtigkeit auf beiden
Augen. Dann muss dieser Sehfehler
unbedingt durch eine Brille ausgeglichen werden.
Kurzsichtigkeit (Myopie):
Nur circa fünf Prozent der Kleinkinder
sind in den ersten Lebensjahren
kurzsichtig. In der Schulzeit steigt
die Quote stark an (Schulmyopie).
Kurzsichtige Kinder sehen in der Ferne
sehr schlecht. Sie können Texte auf
der Schultafel nicht erkennen und sind
im Straßenverkehr ohne Brille stark
gefährdet.
Hornhautverkrümmung (Astigmatismus):
Bei einer Hornhautverkrümmung ist
die Fehlsichtigkeit an verschiedenen
Stellen der Hornhaut nicht überall gleich.
Das Auge bildet Gegenstände nicht nur
unscharf, sondern auch verzerrt ab.
Ungleichsichtigkeit (Anisometropie):
Bei einigen Kindern sind das rechte
und linke Auge unterschiedlich stark
fehlsichtig. Diese Kinder sollten so früh
wie möglich mit einer Brille korrigiert
werden. Anderenfalls verschlechtert sich
die Sehschärfe des stärker fehlsichtigen
Auges sehr stark, da es vom Gehirn
„abgeschaltet“ wird.
Schielen (Strabismus):
Augenstellungsfehler, der behandelt
werden muss. Beim Schielen arbeiten
beide Augen nicht richtig zusammen.
Das räumliche Sehvermögen geht
verloren. Das abweichende Auge wird
schwachsichtig. Die Behandlung erfolgt
durch das zeitweise Abkleben eines
Auges und das Tragen einer Brille.
Junge mit kaum sichtbarem „MikroSchielen". Auffällig ist eher die ständige
Kopfzwangshaltung, mit der das Kind
unbewusst versucht, die Anstrengungsbeschwerden auszugleichen.
Schwachsichtigkeit (Amblyopie):
Sehschwäche, die im Kleinkindalter
zum Beispiel durch das Schielen
oder eine nicht korrigierte Ungleichsichtigkeit entsteht. Die Amblyopie
ist meist heilbar, kann aber nur in
den ersten Lebensjahren erfolgreich
behandelt werden.
Henrike Wesemann ist Orthoptistin und Dr. Wolfgang Wesemann Medizin-Physiker.
Beide behandeln und erforschen seit vielen Jahren des Sehen von Kindern.
kinder , kinder 4/2009
Ergonomie
Für Schreibarbeiten im Gruppenraum
können kleine Stehpulte genutzt werden. Kurzzeitige Bürotätigkeiten oder
Dokumentationen lassen sich im Stehen
wesentlich schneller erledigen.
Alles auf Kinderhöhe
Generell ist Abwechslung das Beste
für den Rücken, es empfiehlt sich ein
„Dynamisches Sitzen“: häufig die Haltung ändern, auch Möglichkeiten zum
Aufstehen und Herumgehen nutzen.
Das Motto ist: Die beste Sitzhaltung
ist immer die nächste!
ErzieherInnen leben in einer Welt der Kinder. Alles in ihrem Umfeld ist auf
Kindergröße ausgerichtet. Um auch für die Großen ergonomische ArbeitsOrganisatorische Maßnahmen
bedingungen zu schaffen, helfen eine gute bauliche Ausstattung, eine
Kinder hochheben, Spielgeräte bereitgeeignete Möblierung und organisatorische Maßnahmen.
stellen – ErzieherInnen heben und
Ungünstige ergonomische Bedingungen
können bei Erwachsenen gesundheitliche Probleme im Muskel-SkelettSystem verursachen. Auch das Heben
und Tragen, der Lärm, möglicher Stress
und die Infektionsgefahr können die
Gesundheit gefährden. Im ErzieherInnenBeruf sind all diese Belastungen
vorhanden.
Bauliche Maßnahmen
Mit einer guten Planung oder sinnvollen
Umbauten kann der Größenunterschied
so ausgeglichen werden, dass ergonomisches Arbeiten möglich ist. Zum
Beispiel kann durch Podeste eine
Landschaft mit verschiedenen Höhen
geschaffen werden: Die Kinderstühle
stehen auf dem Podest und die Erwachsenenstühle unten.
Werden Kinder in der Einrichtung
gewickelt, hilft ein höhenverstellbarer
Wickeltisch. Je nach Alter der Kinder
kann eine Treppe sinnvoll sein, damit
die Kleinen selbstständig hochklettern
können. Wichtig: Die Treppe sollte
einschieb- oder abnehmbar sein, um
unbeaufsichtigtes Klettern zu ver-
10
kinder, kinder 4/2009
meiden. Ein verstellbarer Wickeltisch
ermöglicht allen MitarbeiterInnen eine
aufrechte Haltung beim Wickeln – auf
Dauer zahlt sich das sicher aus.
Möblierung
ErzieherInnen sitzen häufig an
Kindertischen und nehmen dabei
eine verdrehte Körperhaltung ein.
Ein Tisch ohne Traverse oder Zarge
und ein höhenverstellbarer Stuhl
schaffen hier Abhilfe. Es gibt spezielle
ErzieherInnen-Stühle und Wippsitze,
die sich bis auf eine Höhe von 30
Zentimetern absenken lassen und
es erlauben, die Beine auch unter
niedrigen Tischen auszustrecken.
Die Haltung bleibt aufrecht und einer
Verspannung des Rückens wird aktiv
entgegengewirkt. Der Stuhl muss
allerdings individuell passend sein und
die jeweilige Person und ihr Gewicht
tragen können.
ErzieherInnen sitzen bei der Arbeit
auch häufig am Boden. Dabei wird die
Rückenmuskulatur besonders beansprucht. Bodensitzkissen helfen hier
zu einer gelenkentlastenden Haltung.
tragen häufig etwas. Ergonomisches
Heben und Tragen speziell für das
Arbeitsumfeld Kita zu erlernen, hilft
da in jedem Fall, Wirbelsäulenbeschwerden zu vermeiden.
Tipps für einen gesunden Rücken
•
•
•
•
•
Beim Heben und Tragen auf einen geraden Rücken achten und lieber
die Knie beugen.
Schwere Lasten nicht allein tragen und gleichmäßig auf beide Körperhälften verteilen. Arbeitshilfen wie Transportwagen nutzen.
Das Heben und Tragen von Kindern sollte vermieden werden. Trost und Zuwendung sind auch im Sitzen oder
in der Hocke möglich.
Bequeme Arbeitsschuhe mit flachen Absätzen und federnden Sohlen
fangen Erschütterungen ab und geben einen guten Halt.
Regelmäßige Rückengymnastik
und Muskelaufbau halten beweglich.
Angelika Schindler ist Mitarbeiterin der
Unfallkasse Nord im Bereich Prävention.
Foto: www.schilling-raumkonzepte.de
Podeste lockern die Raumgestaltung auf
und ermöglichen ergonomisches Arbeiten.
Recht
Im Falle einer Verletzung der Aufsichtspflicht kommen verschiedene rechtliche
Folgen in Betracht, so etwa die zivilrechtliche Haftung auf Schadensersatz,
wenn das Kind einer anderen Person
Schaden zufügt.
Aufsichtsfunktionen betraut, so etwa
Praktikanten oder Eltern. Grundsätzlich
ist das möglich. Es sei denn, Vereinbarungen mit den Eltern schreiben vor,
dass die Kinder ausschließlich von
Fachpersonal betreut werden dürfen.
Die gesetzlichen Vorschriften zur
Aufsichtspflicht sind allerdings sehr allgemein gefasst. Konkrete Aussagen zu
Inhalt und Umfang der Aufsichtspflicht
machen sie nicht. Laut Bürgerlichem
Gesetzbuch (BGB) ist auch eine Übertragung der Aufsichtspflicht grundsätzlich
zulässig. Dabei sind die Einzelheiten
nicht gesetzlich festgelegt. So ist
nicht geregelt, welche Fähigkeiten die
eingesetzten Betreuungspersonen mitbringen sollten, noch, welche Pflichten
bei der Erzieherin verbleiben, wenn sie
die Aufsicht jemand anderem überträgt.
Wer die Aufsichtspflicht überträgt, muss
sich an dem Grundsatz orientieren, dass
diese nicht an ungeeignete oder von
der Situation überforderte Personen
übertragen werden darf. Zudem muss
die verantwortliche Erzieherin die
Aushilfe beraten, eventuell auch kontrollieren und gegebenenfalls eingreifen,
falls die herangezogene Person ihre
Aufsichtsfunktionen nicht ausreichend
wahrnimmt.
Eltern als Aufsichtspersonen?
Die Einrichtungsträger übertragen
die – von den Eltern übernommene –
Aufsichtspflicht an berufserfahrene
Leitungspersonen und Fachkräfte
mit abgeschlossener pädagogischer
Ausbildung. Darüber hinaus werden in
der Praxis auch andere Personen mit
Problematisch wäre es, wenn eine
Mutter ohne Fachqualifikation für
längere Zeit die Funktion einer Erzieherin
ausüben würde. Dagegen können – zum
Beispiel bei Ausflügen – gut Mütter oder
Väter als zusätzliche Betreuungspersonen mitfahren. Allerdings sollten
keine Personen eingesetzt werden,
gegen deren Eignung Bedenken
bestehen, etwa wegen eingeschränkter
Sehfähigkeit.
Foto: Dominik Buschardt
Fachkräfte in der Kita sind zur Aufsicht über die ihnen anvertrauten
Kinder verpflichtet. Das ergibt sich aus dem Aufnahmevertrag
zwischen dem Einrichtungsträger und den Eltern sowie dem Arbeitsvertrag zwischen Einrichtungsträger und Fachkraft.
Die Aufsichtspflicht darf grundsätzlich nur
an geeignete Personen übertragen werden.
Was Praktikanten angeht, ist die Übertragung der Aufsichtspflicht im Prinzip zulässig, wenn die Leiterin die Praktikanten
für geeignet hält und eine Einweisung in
die Praxissituation stattfindet. Generell
sollten unterstützende Aushilfskräfte in
der Kita möglichst über Erfahrungen mit
Kindern verfügen, gut sind auch Kenntnisse
in Erster Hilfe. Persönliche Eigenschaften
wie Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit, aber auch Ruhe und Besonnenheit
qualifizieren natürlich für die Übertragung
der Aufsichtspflicht.
Dr. jur. Rainer Kessler ist Professor im
Fachbereich Sozialwesen der Hochschule
RheinMain in Wiesbaden.
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Service
Simon Hundmeyer: Recht für Fachkräfte in
Kindertageseinrichtungen, Heimen und der
Jugendarbeit, Carl Link Verlag 2007, 25,90 E
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Besondere Einrichtungen
Mit anpacken, alles selbst ausprobieren und seine Stärken entdecken: Das ist das Motto der AWO-Kita
„Kinderhaus am Warnowpark“ in Rostock. Dabei stehen gesunde Ernährung, viel Bewegung und eine
intensive Elternarbeit im Mittelpunkt.
Kurz nach sieben ist es in der Mäusegruppe noch ruhig. Zwei Mädchen
sitzen am Tisch und schneiden Karotten
und Gurken. Erzieherin Anne Hoffmann
entkernt eine Paprika und stückelt sie
in Streifen. Nach und nach füllt sich der
Gruppenraum und wer möchte, bereitet
das Frühstück mit vor.
Die Erzieher der Integrativen Kita
betreuen die Kinder nach dem Konzept
von Maria Montessori: „Hilf mir, es
selbst zu tun“. Die Kinder werden in
alltägliche Prozesse, zum Beispiel das
Abwaschen, eingebunden. In allen
Gruppenräumen sind Kinderküchen in-
12
kinder, kinder 4/2009
stalliert. Das gibt ihnen die Möglichkeit,
aktiv mitzuhelfen. „Zum Frühstück gibt
es heute Kräuterquark“, sagt die Erzieherin. Dafür schneidet Fabian mit einer
Schere Dill und Petersilie. Pia drapiert
Wurst und Käse auf einem Teller.
Dann ist das Buffet fertig. „Mhhh,
schmeckt das!“, freut sich Theo.
Es duftet nach Pfefferminztee. Die
Pfefferminzblätter haben die Kinder aus
ihrem eigenen Kräutergärtchen geholt,
das sich im Hof befindet. Zusätzlich
bewirtschaften die Erzieherinnen mit
den Kindern auf dem Gelände der
Internationalen Gartenausstellung
(IGA) einen eigenen Garten. Dort bauen
sie Kartoffeln, Zucchini, Radieschen,
Bohnen, Kürbisse, Johannisbeeren,
Apfelbäume und vieles mehr an. „Die
Kinder lernen, wie Obst und Gemüse
wächst, wie viel Arbeit in der Pflege der
Pflanzen steckt und probieren das
Zubereitete viel eher“, erklärt KitaLeiterin Nicole Manske.
Individuelle Elternförderung
Die Kita liegt im Stadtteil Groß-Klein,
in einer Plattenbausiedlung. Viele der
Eltern leben in sozialer Armut, was sich
auch auf die Arbeit mit den Kindern
auswirkt. Gesundheitserziehung ist ein
Besondere Einrichtungen
Fotos: Diane Zachen
Das Außengelände mit der eigenen
„Baustelle“ bietet genügend Raum, um
sich handwerklich auszuprobieren.
Schwerpunkt, der fest in den Kitaalltag
integriert ist. Bei der Arbeit mit den
Kindern ist es wichtig, Mütter und Väter
mit einzubeziehen, zu motivieren und
anzuleiten. Die Mitarbeiter organisieren beispielsweise Einkaufstrainings
für Eltern. Dabei lernen sie, dass nicht
ausschließlich der Geldbeutel über
gesunde Ernährung entscheidet.
Eltern oder Großeltern werden
auch bei Renovierungsarbeiten mit
eingebunden. Das fördert deren Selbstwertgefühl. „Wenn es den Eltern gut
geht, geht es den Kindern auch gut“,
erläutert Manske. Probleme, die in den
Familien existieren, übertragen sich automatisch auf die Kinder. „Oft fühlen sie
sich missverstanden und vergessen“,
beschreibt die Kita-Leiterin. Das äußert
sich im Verhalten: Viele der Kinder
reagieren sehr aggressiv und können
ihre Wut verbal nur schwer ausdrücken.
Maik ist eines der Integrationskinder.
Der Sechsjährige hat vier weitere
Geschwister. Seine Mutter ist mit der
Familiensituation stark überfordert.
Dort setzen die Pädagogen an: In
einem persönlichen Gespräch geben
sie Hilfe zur Selbsthilfe, indem sie an
entsprechende Stellen vermitteln, zum
Beispiel an die Familienhilfe oder Ärzte.
Für Maik gibt es einen Förderplan,
der ihn unter anderem auf die Schule
vorbereiten soll.
Beim gesunden Mittagessen langen die Kinder kräftig zu.
In Eigenregie vorankommen
Es gibt auch Eltern, die von sich aus
sehr aktiv sind. So entstand eine
Kleidertauschbörse – das spart Geld.
Zudem treffen sich Eltern regelmäßig
ein- oder zweimal im Monat zum Elternfrühstück. Das gibt ihnen Gelegenheit,
Freundschaften zu schließen und
Probleme zu besprechen.
Ein weiteres Projekt ist die „Baustelle“
auf dem Außengelände. Sie war eine
Idee der Kinder und ErzieherInnen, die
mit Hilfe von Vätern und Großvätern in
Eigenleistung umgesetzt wurde. Die
Baustelle gibt den Kindern die Möglichkeit, mit Werkzeugen zu hantieren. Zwei
Jungs hämmern Nägel in ein Stück Holz.
Dabei sind sie umsichtig und genau.
„Die Kinder sollen sich und ihre Umwelt
bewusst erleben“, erklärt Manske. Die
motorische Entwicklung ist hier genauso wichtig wie gesunde Ernährung.
Leider gibt es auf dem Kita-Gelände
immer wieder Vandalismus und es
muss viel repariert werden.
So werden bei Bedarf bereits Kinder ab
drei Monaten aufgenommen und von 6
bis 17 Uhr betreut. An alle Gruppenräume
grenzen sanitäre Anlagen mit Waschbecken und Toiletten. Doch eine Attraktion
für die Kinder ist die hauseigene Kindersauna, die mit Projektgeldern finanziert
wurde. Sie wird jeden Tag genutzt. Heute
ist die Igelgruppe an der Reihe.
Acht Kinder, jedes in ein Handtuch gewickelt, stellen ihre Badeschlappen vor der
Sauna ab. Erzieherin Petra Bolt hat alles
vorbereitet: Entspannungsmusik läuft
im Hintergrund und die Infrarot-Sauna
mit Glaswand ist eingeschaltet. Langsam
nehmen die Kinder in der Sauna Platz
und genießen die Wärme. „Die Sauna
wird von Kindern und Erwachsenen sehr
gut angenommen“, sagt Manske „eine
schöne Sache, die unser pädagogisches
Konzept noch unterstreicht.“
Diane Zachen ist Mitarbeiterin in der
Redaktion kinder, kinder – sicher/gesund.
kinder, kinder – sicher/gesund
Entspannen in der Sauna
Service
In der Kita werden insgesamt 310
Kinder betreut, davon 110 Hortkinder.
Das Gebäude und die Betreuungszeiten
stammen noch aus DDR-Zeiten.
Weitere Infos zur AWO-Kindertagesstätte:
www.awo-rostock.de , Kindertagesstätten,
Kinderhaus am Warnowpark; Tel.: 0381/1200102;
E-Mail: [email protected]
Das kitaeigene Kräutergärtchen wird von den Kindern gepflegt.
kinder, kinder 4/2009
13
„Unser Projekt“
Heilpädagogisches Reiten
Bewegungsbeeinträchtigte Kinder
gibt es auch in unserem ländlichen
Gebiet immer häufiger: Ablenkbarkeit,
Konzentrationsschwäche, Unruhe und
Aggressivität können die Folge sein.
Über Spiele mit und um das Pferd lassen
sich solche Schwächen abbauen.
Foto: Gudrun Geisler
Bodenarbeit
Seit vielen Jahren ist das heilpädagogische Reiten ein Arbeitsschwerpunkt in unserer Kita. Da wir ein Landkindergarten sind,
liegt tiergestützte Pädagogik für uns nahe.
In erster Linie ist dieser Schwerpunkt
als Therapie für unsere behinderten
Kinder gedacht, die oft therapiemüde
geworden sind. Auf dem Pferd haben
sie nicht das Gefühl, therapiert zu
werden. Für sie ist es einfach Spaß,
der aber sehr viel bewirkt.
Die Verantwortung für ein Tier vermittelt das Gefühl, gebraucht zu werden.
Dies steigert das Selbstbewusstsein
und die Selbstachtung. Wir erleben
immer wieder, wie schüchterne Kinder
über sich hinauswachsen und plötzlich
frei, sogar vor vielen Menschen
in einem Gottesdienst, über ihre
Beziehung zum Pferd reden. Das
wirkt dann bis in alle Bereiche ihres
kleinen Lebens.
Gefördert werden unter anderem:
• das Selbstbewusstsein
• die Grob- und die Feinmotorik
• das Sprachverständnis
• die Sprachumsetzung
Getragen werden
• die sozial-emotionalen Kompetenzen. Ein wesentlicher Wirkungsfaktor des
pädagogisch begleiteten Umgangs mit
Pferde besitzen einen hohen Aufforde- dem Pferd ist der Bewegungsdialog.
rungscharakter. Sie fördern die aktive
Durch die Arbeit mit dem Pferd kann
Auseinandersetzung und nehmen den
an den frühkindlichen BewegungsMenschen so an, wie er ist. Sie regen
dialog angeknüpft werden, da die
zum Lachen an und geben Gelegenheit Pferdebewegung dem menschlichen
zu Nähe und Zärtlichkeit. Pferde können Gang ähnlich ist. Die Reaktionen auf
ein Ansatzpunkt zur Kontaktaufnahme das Getragenwerden können sowohl
zwischen Kindern sein und beim Aufbau über das aktuelle Befinden als auch
von sozial-emotionalen Beziehungen
über frühkindliche Erfahrungen
unterstützend wirken.
Aufschluss geben.
14
kinder, kinder 4/2009
Auch bei der Arbeit mit dem Pferd vom
Boden aus, beim Führen und Putzen,
werden Kommunikationsanteile
wie Mimik, Gestik und Berührungen
gefordert. Das Pferd zeigt seine Gefühle
spontan und eindeutig und lässt sich
auf neue Beziehungen ein. Dies ist
besonders wichtig für unsere Kinder
mit Beeinträchtigungen. Durch das
bewusste Wahrnehmen des Tieres
werden auch eigene Gefühle und
Bedürfnisse besser erkannt.
Fazit: Der Einsatz von Pferden hat viele
positive Effekte und wir möchten diesen
Schwerpunkt unserer Arbeit nicht mehr
missen!
Gudrun Geisler ist Leiterin des evangelischen Kindergartens in Hille.
Beim heilpädagogischen Reiten sollten
folgende Aspekte beachtet werden:
• Kleidung: Helm; feste, geschlossene Schuhe mit Profil; lange Hosen;
Sonnenschutzmittel beim Reiten
im Freien.
• Beim Pferd muss die Sicherheit der Gurte gewährleistet sein, die Sättel sollten Griffe haben; für kleine Kinder
sind auch eher kleinere Pferde geeignet; es müssen ausgebildete Therapiepferde sein.
• Vor Auswahl eines Hofes sollte man sich die Arbeit der Therapeuten
anschauen und nach deren
Ausbildung fragen; Infos hierzu unter www.dkthr.de
Ideenbörse
Medienbesprechung
Ihre Meinung
Schreiben Sie uns!
Wir sind gespannt auf Ihre Meinung
und freuen uns über jede Anregung.
Gerne beantworten wir auch Fragen zu
speziellen Themen aus Ihrem Berufsalltag mit Hilfe von Fachleuten.
Schaut, wer kann’s erraten?
Wer hat nicht schon mal zum Zeitvertreib Wolkenbilder am Himmel gesucht?
Besonders Kinder lieben dieses Spiel und sind eifrig bei der Sache, wenn es
darum geht, immer neue Figuren zu entdecken. Im Spiel „Wolkenbilder“ hat
Spielautor Marco Teubner diese Idee aufgegriffen und weitergeführt.
Jeder Mitspieler sucht sich ein Schäfchen
aus. Ziel ist es, auf dem Spielplan mit
seiner Figur den Schafstall zu erreichen.
Dafür müssen die Mitspieler abwechselnd
aus 42 gestanzten Schäfchenwolken Wolkenbilder legen, die durch Motivkarten
vorgegeben sind. Wird das Wolkenbild
erraten, so dürfen sowohl das Kind, das
das Bild erraten hat, als auch das Kind,
das das Bild gelegt hat, auf dem Spielplan
vorrücken.
Gefragt sind hier Phantasie, Kreativität
und Abstraktionsvermögen, denn es ist
gar nicht einfach, das vorgegebene Motiv
in ein Wolkenbild umzusetzen oder zu
erraten.
Menge vorhanden. Dadurch ist es manchmal schwierig, ein Motiv im richtigen
Größenverhältnis nachzulegen und erfordert so von den Spielern ein recht hohes
Maß an Flexibilität und Abstraktionsvermögen. Nach einigen Runden sind außerdem
alle Motive bekannt. Mit etwas Kreativität
können hier aber neue Motivkarten ausgedacht und gebastelt werden.
Die Kinder und Erzieherinnen der Kitagruppe, die „Wolkenbilder“ für uns getestet
haben, waren durchweg begeistert: Sie
hatten viel Spaß beim Legen und Raten.
Catherine Bauer ist Online-Redakteurin
und Mutter von drei Kindern.
Wolkenbilder,
Selecta,
circa 20,- E
„Wolkenbilder“ ist für bis zu vier Mitspieler
konzipiert, wobei es aber auch möglich
ist, in größeren Gruppen zu spielen und
Rateteams zu bilden. Das Spiel wird ab
fünf empfohlen, ist aber auch schon für
Vierjährige geeignet.
Möchten Sie ein besonders gelungenes oder außergewöhnliches Projekt
vorstellen? Zögern Sie nicht:
Schicken Sie uns Ihre Beiträge mit
Fotos und Bildern! Alle unter der
Rubrik „Unser Projekt“ veröffentlichten Einsendungen werden mit
50 Euro honoriert (bitte maximal
eine DIN A4-Seite).
Haben Sie ein neues Fachbuch, eine
Audio-CD oder eine empfehlenswerte
CD-ROM entdeckt? Ihre Bewertung
interessiert sicher viele Kolleginnen
und Kollegen. Für veröffentlichte
Medienbesprechungen halten wir
25 Euro bereit.
Schreiben Sie an:
Universum Verlag GmbH
Redaktion
kinder, kinder – sicher/gesund
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Fax: (0611 )9030 - 381
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Bitte haben Sie Verständnis, dass
sich die Redaktion vorbehält,
Texteinsendungen zu kürzen.
Kleiner Nachteil: Einige der Formen sind
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Yoga für Kinder
Haben Kinder schon öfter Yoga geübt, kann man das Augenmerk einmal
auf die Atmung richten. Während der Übungen empfiehlt es sich, durch die
Nase ein- und auszuatmen. Der Mund bleibt dabei geschlossen. Der Atem
sollte immer ruhig und gleichmäßig fließen. So bekommt das Kind Kraft
für die Übungen und einen ruhigen Geist.
Ein Tag am Meer
Ich bin der Frosch Franz Knickebein …
Wir stehen mit weit gegrätschten Beinen fest auf dem Boden. Die Zehen zeigen
nach außen und unsere Knie sind gebeugt. Wir legen unsere Hände vor unserer
Brust flach aneinander. Diese Stellung einige Atemzüge halten.
... und schwimme im blauen Meer.
Wir liegen, mit nach vorne ausgestreckten Armen, flach auf
dem Bauch. Jetzt heben wir den Oberkörper und die Beine an
und machen paddelnde Schwimmbewegungen.
Dann liege ich im Sonnenschein ...
Wir drehen uns auf den Rücken und ziehen Arme und Beine einatmend
weit auseinander. Beim Ausatmen lösen. Einige Atemzüge wiederholen.
... und liebe das Leben sehr!
Nun holen wir tief Luft und lassen diese mit einem zufriedenen
Seufzen wieder aus unserem Körper. Mehrmals wiederholen.
Text: Martina Peis; Illustration: Katrin Wolff
Info: Weitere Anregungen zum Thema finden sich im Elementarbrief
„Yoga für Kinder. Eine Yogaeinheit für den Kindergarten“, Ausgabe 1/2009,
2,50 E, Best.-Nr. DGUV 57.2.413 unter www.vogel-bildung.de
oder unter Telefon 0180/5078078
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