Ausgabe 4 2009 - DGUV Kinder, Kinder
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Ausgabe 4 2009 - DGUV Kinder, Kinder
50256 Die Zeitschrift für Erzieherinnen und Erzieher [4] 2009 kinder,kinder sicher /gesund Fehlsichtigkeit erkennen Ergonomie: Alles auf Kinderhöhe Heilpädagogisches Reiten Schwerpunkt Spielzeug Foto: Katja Berghäuser Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, alle Jahre wieder stapeln sich unter dem Weihnachtsbaum die Geschenke. Die Kleinsten in der Familie werden besonders gern beschenkt – sie freuen sich noch so schön! In vielen Familien gibt es aber bereits bergeweise Spielsachen. Manche Oma ist erstaunt, wenn sie im Kinderzimmer neben Bauecke, Kaufladen, Kinderküche, Ritterburg und Piratenschiff auch noch Regale voll mit Gesellschaftsspielen, Puzzles und Kuscheltieren findet. Eltern und Großeltern wissen dann häufig nicht mehr, was sie den Kleinen noch schenken sollen. Brauchen die Kinder so viel Spielzeug? Viele Eltern lassen sich auch von den Meldungen über giftige Chemikalien in Spielsachen verunsichern: Puppen und Plastikteile können gefährliche Weichmacher enthalten, Kuscheltiere verschluckbare Einzelteile. Auch Holzspielzeug kann bei schlechter Verarbeitung zum Sicherheitsrisiko werden. Es wird immer schwieriger, guten Gewissens Spielmaterial für Kinder auszuwählen. Die Kita hat hier Vorbildfunktion und kann die Eltern unterstützen und beraten: Ja, Kinder brauchen Spielzeug, aber nicht jede Modeerscheinung muss ins Haus. Gutes Spielzeug soll lange halten und den Kindern viele Spielmöglichkeiten bieten. Sicherheitskennzeichnungen und Gütesiegel helfen bei der Auswahl. Und: Weniger ist mehr! Weitere Anregungen und Informationen zu unserem Schwerpunkt Spielzeug finden Sie auf den Seiten 4-7. Als gute Beobachter gefragt sind Sie als ErzieherInnen auch, wenn es um die Sehfähigkeit der Kinder geht. Neben den Eltern betreuen Sie die Kinder in einer Phase, die für die Sehentwicklung sehr entscheidend ist. Es gibt Sehschwächen, bei denen eine frühe Behandlung entscheidend ist. Infos dazu finden Sie im Fachartikel auf den Seiten 8-9. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dieser neuen Ausgabe und eine entspannte, besinnliche Advents- und Weihnachtszeit. Ihre Eva Schmidt Verantwortliche Redakteurin kinder, kinder – sicher/gesund Impressum kinder, kinder – sicher/gesund erscheint vierteljährlich Herausgeber: Universum Verlag GmbH in Zusammenarbeit mit Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) Vorsitz des Redaktionsbeirates: Gregor Doepke (DGUV) Redaktionsbeirat: Martin Buhl (Stadtverwaltung Lüdenscheid), Ulrike Fister (DGUV), Andreas Kosel (Unfallkasse Rheinland-Pfalz), Dipl.-Psychologe Dr. Torsten Kunz (Unfallkasse Hessen), Sabine Margraf (Kindertagesstätte Große Lache, Wehrheim/Ts.), Angelika Röhr (Unfallkasse NRW), Jörg Stojke (BGW), Thorsten Vent (Unfallkasse Nord) Redaktion: Eva Schmidt (verantw.), Diane Zachen Redaktionsassistenz: Katja Berghäuser kinder, kinder 4/2009 Inhalt Infos & Termine kurz und knapp 3 Schwerpunkt Spielzeug Giftfrei spielen 4 Weniger ist mehr! 6 Gesundheit Fehlsichtigkeit erkennen Ergonomie Alles auf Kinderhöhe Recht Wer passt auf? Besondere Einrichtungen Die Umwelt bewusst erleben Ideenbörse „Unser Projekt“: Heilpädagogisches Reiten Medienbesprechung Gesundheit 8 10 11 12 14 15 Yoga für Kinder 16 Impressum 2 Vorschau kinder, kinder – sicher/gesund 1/2010 (Februar) Für das erste Heft im nächsten Jahr planen wir das Thema „Sprachförderung“. Wie ist die aktuelle Situation und was sind die Fördermöglichkeiten in der Kita? Wir stellen ein Projekt vor, in dem Kunst und Sprache zusammenfinden. Weitere Themen: Schlafen in der Kita, Reportage aus dem Scouthaus in London und Start einer Serie zur gesunden Ernährung (Änderungen vorbehalten). E-Mail: [email protected] Verlag und Vertrieb: Universum Verlag GmbH, Taunusstr.54, 65183 Wiesbaden, vertretungsberechtigte Geschäftsführer Siegfried Pabst und Frank-Ivo Lube. Die Verlagsanschrift ist zugleich auch ladungsfähige Anschrift für die im Impressum genannten Verantwortlichen und Vertretungsberechtigten. Tel.: (0611) 9030-0, Fax: (0611) 9030-281 Anzeigen: Anne Prautsch, Tel.: (0611) 9030-246 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4 Internet: www.universum.de, www.kiki-online.de Herstellung: Manfred Morlok Grafische Gestaltung: Konzept fünf, Offenbach Druck: alpha print medien AG, Kleyerstr. 3, 64295 Darmstadt Titelfoto: Katja Berghäuser ISSN 1438 – 5066 Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Für mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge wird lediglich die allgemeine presserechtliche Verantwortung übernommen. Bestellungen: Annemarie Jung, Tel.: (0611) 9030-264, Fax: (0611) 9030-277, [email protected] Bezugspreise: Einzelpreis € 1,90 inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten, Jahresabonnement € 7,60 inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten Einem Teil der Auflage liegt eine Beilage einzelner Unfallversicherungsträger und des Oldenbourg Schulbuchverlages bei. Infos & Termine Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Fachkräfte in Kindergärten, -krippen und in der Tagespflege ist Thema des Vierten Dresdner KitaSymposiums. Es geht um die Herausforderung, eine Arbeitsform zu finden, die einerseits den Bedürfnissen der eigenen Familie entgegenkommt, andererseits aber auch berufstätigen Eltern der Kitakinder gerecht wird. Die Veranstaltung beginnt am Abend des 26. Februar 2010 mit einer offenen Diskussion zur Situation von Tageseltern. Am Folgetag finden sechs Workshops statt. Veranstalter des Symposiums sind das BGAG - Institut Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, das Institut für Arbeits- und Sozialmedizin der Technischen Universität Dresden, die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und die Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung. Europäische Kindersicherheitsstudie Die European Child Safety Alliance, das europäische Netzwerk zur Kinderunfallprävention, hat Gutachten zur Kindersicherheit in Europa erstellt. Deutschland zählt zu den zehn Nationen, die eine gute Gesamtbewertung erhalten haben und liegt im Vergleich zu den anderen Ländern im oberen Drittel. Die Spitzenplätze belegen Island, Schweden und die Niederlande, Schlusslichter sind Griechenland und Portugal. Vertreten wird Deutschland in der Allianz durch die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. (BAG). Info: www.kindersicherheit.de Fotos: fotolia/Visionär, Eva Schmidt Viertes Dresdner Kita-Symposium Info und Anmeldung: www.dguv.de,Webcode: d92798, BGAG, René Dybek, Telefon 0351/4571914, E-Mail: [email protected] Für gesunde Kinder Neues aus der „Sicheren Kita“ Das Netzwerk „Gesunde Kinder in gesunden Kommunen“ fördert die Gesundheit von Kindern. Zwanzig deutsche und niederländische Vertreter, zum Beispiel das Innenministerium Nordrhein-Westfalen (NRW), die Unfallkasse NRW und Sportverbände unterstützen das Projekt. Dabei werden Fitnesstests, Koordinationsspiele und Ernährungsaktivitäten durchgeführt. Anlass dafür ist die Zunahme übergewichtiger Kinder in Europa. Auf der Internetseite „Sichere Kita“ der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen wurden die bisher gültigen „Richtlinien für Kindergärten – Bau und Ausrüstung“ durch die neue Unfallverhütungsvorschrift „Kindertageseinrichtungen“ ersetzt. Diese regelt insbesondere die zusätzlichen Anforderungen bei der Betreuung von Kindern unter 36 Monaten. Darüber hinaus gibt es in der Sicheren Kita zwei neue Räume: den Wickelraum und den Personalraum. Info: www.sichere-kita.de Info: www.gk-gk.de Anzeige Bewegungsförderung, die allen Spaß macht... Bausteine + Bohnensäckchen Qualitätsprodukte zu günstigen Herstellerpreisen! 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Bei uns in Deutschland gelten die Anforderungen der europäischen „Spielzeug-Richtlinie“, konkretisiert durch die Normenreihe EN 71 mit dem Titel „Sicherheit von Spielzeug“. Zusätzlich müssen sich Hersteller nach dem Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG) richten. Die Verantwortung für die Sicherheit der Kinder tragen aber letztlich die aufsichtspflichtigen Erwachsenen. Sie müssen im Einzelfall beurteilen, ob ein Spielzeug zur Gefahr werden kann. Denn für jedes Spielzeug gelten unterschiedliche Sicherheitskriterien: Beißringe für Säuglinge müssen anderen Ansprüchen genügen als elektrische Eisenbahnen für Zehnjährige. Billigspielzeug Die große Nachfrage nach billigem Spielzeug führte in den letzten Jahren zu einem Angebot von teilweise stark belasteten Billigwaren. 2007 musste Mattel, Weltmarktführer in der Spielzeugherstellung, millionenfach bleiverseuchtes Spielzeug zurückrufen. Die Europäische Union hat darauf im Dezember 2008 reagiert: Eine neue Richtlinie verbietet ab 2011 gefährliche Chemikalien und Schwermetalle in Spielsachen. Nur Spielzeuge, die diese Richtlinie erfüllen, dürfen in der EU verkauft werden. Zur Kennzeichnung druckt der Hersteller das CE-Zeichen auf. kinder, kinder 4/2009 Auf der Verpackung muss außerdem der Hersteller oder Importeur angegeben sein. Vom Verbot ausgenommen sind Batterien, Mikrochips und Teile, die im Inneren des Spielzeugs und daher für Kinder nicht zugänglich sind. Gesetze zu lax? Kritiker halten die neue EU-Richtlinie nicht für ausreichend. Hier fehle ein Spielzeug-TÜV, der überprüfe, ob das Spielzeug tatsächlich unbedenklich sei. Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) weist auf Tests hin, die immer wieder Konzentrationen gefährlicher Chemikalien wie Blei und Weichmacher in Spielzeug finden – besonders betroffen sind Schwimmhilfen. Eine konsequente Umsetzung der neuen europäischen Chemikalienverordnung REACH (Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien) könnte hier einen Austausch aller schädlichen Stoffe durch unbedenkliche gewährleisten. Checkliste für sicheres Spielzeug Um sicheres Spielzeug auszuwählen, sollten vor allem folgende Fragen beachtet werden: ❍ Trägt das Spielzeug die CE-Kennzeichnung und Angaben zum Hersteller oder Importeur? Hat es weitere Gütesiegel, das GS-Zeichen oder das TÜV-Proof-Zeichen? Prüfzeichen und Siegel sprechen für Qualität. Es empfiehlt sich, auch auf freiwillige Prüfzeichen Wert zu legen. ❍ Gibt es eine Altersempfehlung? ❍ Sind bei Kleinkinderspielzeugen alle Teile so befestigt, dass sie nicht abgerissen oder -gebissen werden können? ❍ Ist das Spielzeug robust? ❍ Riecht das Spielzeug nicht unangenehm? ❍ Ist das Holz bei Holzspielzeugen unlackiert und frei von Splittern? Ist es massiv? ❍ Birgt die Oberfläche keine Verletzungsgefahr? Gibt es keine scharfen Kanten? ❍ Trägt strombetriebenes Spielzeug das VDE-Zeichen? Ist die Lautstärke angemessen? ❍ Ist das Spielzeug umweltverträglich? Abbaubare Stoffe sind besser als Kunststoffe. Schwerpunkt Spielzeug Plastikspielzeug aus PVC kann giftige Phtalate (Weichmacher) enthalten. Gesetzliche vorgeschriebene Kennzeichnung: CE-Kennzeichnung: CE heißt „Communauté Européenne“ (deutsch: Europäische Gemeinschaft). Alle Spielzeuge in der EU müssen vom Hersteller mit CE-Kennzeichnung versehen werden. Der Hersteller verpflichtet sich damit, die Anforderungen der geltenden EURichtlinien einzuhalten. Überprüft wird das allerdings nicht. Nicht für Kinder unter drei Jahren geeignet Spielzeug, das für Kinder unter 36 Monaten gefährlich sein kann, zum Beispiel wegen ablösbarer, verschluckbarer Kleinteile, muss die Warnung „Nicht für Kinder unter drei Jahren geeignet“ tragen. Freiwillige Prüfzeichen und Gütesiegel GS-Zeichen: GS heißt „Geprüfte Sicherheit“. Produkte mit diesem Zeichen wurden von einer staatlich autorisierten, unabhängigen Prüfstelle entsprechend den Anordnungen des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes (GPSG) getestet. Die GS-Zertifizierung gibt dem Verbraucher beim Kauf eine zusätzliche Sicherheit. TÜV PROOF und LGA-Qualitätszertifikat: Hier prüfen der Technische Überwachungsverein (TÜV) sowie die Landesgewerbeanstalt (LGA) QualiTest GmbH als unabhängige Stellen auf Funktion, Sicherheit, Gebrauchstauglichkeit und gesundheitliche Unbedenklichkeit. VDE-Zeichen: Das VDE-Gütesiegel (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.) kennzeichnet die Konformität mit den Normen bei strombetriebenem Spielzeug und bestätigt die Einhaltung der Schutzanforderungen bezüglich elektrischer, mechanischer, thermischer, toxischer und sonstiger Gefährdung. Textiles Vertrauen: weist bei Stofftieren und Puppen auf eine Schadstoffprüfung hin. spiel gut: Das Gütesiegel bekommen Spielsachen nach pädagogischer Beurteilung, aber auch Sicherheit, Haltbarkeit, Material und Umweltverträglichkeit werden geprüft. Auf Schadstoffe wird nicht untersucht, allerdings erhält seit 2005 nur noch PVC-freies Spielzeug das Siegel. Für die Überwachung der Einhaltung des Schutzes der Verbraucher und Beschäftigten vor unsicheren Produkten, zum Beispiel Spielzeug, Haushalts-, Sportund Arbeitsgeräte, sind die staatlichen Marktaufsichtsbehörden zuständig. Jedes Bundesland hat Behörden wie das Gewerbeaufsichtsamt oder das Amt für Arbeitsschutz, die für die Einhaltung der europaweit geltenden Sicherheitsstandards in Geschäften zuständig sind. Fotos: Katja Berghäuser (2), fotolia/Diana Divina (1) Was bedeuten Prüfzeichen und Gütesiegel? Eva Schmidt ist verantwortliche Redakteurin kinder, kinder – sicher/gesund. kinder, kinder – sicher/gesund Service Grünebaum, Gabriele: Spielzeug und Spielgeräte – richtig auswählen, sicher nutzen. Beuth Verlag 2007, 14,80 E Die spiel gut CD-ROM, Verzeichnis des von spiel gut ausgezeichneten Spielzeugs, 9,90 E, zu bestellen unter www.spielgut.de Verbraucherzentralen (Hrsg.): Spielzeug: gesund – sicher – schadstofffrei. 4,90 E, bei Verbraucherzentralen erhältlich oder unter www.vzhh.de, Suchwort: Spielzeug Infos online: www.bfr.bund.de Bundesinstitut für Risikobewertung mit Infos über Stoffe, die als Gesundheitsrisiko eingeschätzt werden www.ec.europa.eu/consumers/dyna/rapex/ create_rapex_search.cfm Die EU veröffentlicht wöchentlich auf dieser Liste Produkte, die ernsthaft gesundheitsgefährdend sind. Suchwort: Toy www.eu-info.de Infos zur neuen EU-Richtlinie, Qualitätssiegeln, Produktsicherheit in der EU und Listen gefährlicher Spielzeuge (derzeit rund 1700 EU-weit), Suchwort: Spielzeug www.wie-geht-es-kiko.de Film der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zur Produktsicherheit Auch das Fell süßer Kuscheltiere enthält leider häufig giftige Chemikalien. kinder, kinder 4/2009 Mit Spielzeug können Kinder die Welt „im Kleinen“ nachspielen, mechanische Eigenschaften und technische Zusammenhänge erkunden, ihrer Fantasie und Kreativität freien Lauf lassen und in verschiedenste Rollen schlüpfen. Das Spielzeugangebot ist riesig und die Auswahl entsprechend schwer. Der Werbung ist es zu verdanken, dass Kinder heute genau wissen, welches Spielzeug sie haben wollen. Durch die übertriebene Darstellung in der Werbung sind aber Enttäuschungen oft vorprogrammiert. Produkte zu aktuellen Fernsehserien oder Filmen sowie Modeartikel sind häufig Prestigeobjekte, die Kinder haben wollen, um zur Gruppe zu gehören. Um ein wirkliches Spielbedürfnis geht es dabei selten. Vorbild Kita Kriterien für gutes Spielzeug Die Kita hat bei der Spielzeugauswahl eine Vorbildfunktion. Hier muss das Spielzeug nicht nur besonders stabil und haltbar sein. Es soll auch so zum Spiel anregen, dass Kinder sich gerne ausdauernd damit beschäftigen. Aufbau, Funktionen und Erweiterungen des Spielmaterials müssen logisch und gut nachvollziehbar sein. Gutes Spielzeug soll die Fantasie anregen und dem Kind möglichst viel Raum für Ideen und Eigeninitiative lassen. Eine vorgegebene Geschichte anstatt eigener Erlebnisse nachzuspielen ist wenig sinnvoll. Die vom Spielwarenhandel angebotenen kompletten Spielzeugwelten behindern die Improvisationsideen von Kindern. Auch die Gestaltung spielt eine große Rolle: Kitsch mindert nicht nur äußerlich den Wert. Spielzeug sollte auch unter dem Gesichtspunkt ausgewählt werden, welches Bild und Abbild der Welt es dem Kind vermittelt. Wird die Welt als bedrohlich dargestellt oder ist sie interessant und schützenswert? Ist das vermittelte Weltbild realistisch? Ein Dreijähriger will die Eisenbahn selbst schieben und nicht am Rand sitzend zuschauen, wie die batteriebetriebene Lok ihre Runden dreht. Außerdem: Das „Brrrrrrummen“ später beim Logopäden üben zu müssen, macht keinen Spaß. Ein großes Problem in unserem Alltag ist die Reizüberflutung. Diese sollte durch Spielzeug nicht verstärkt werden. Zu viel Spielzeug, das auch noch zu laut, zu bunt und reizüberflutend ist, stört eher einen sinnvollen Spielablauf. Einfache Bauklötze bieten vielfältige Spielmöglichkeiten. kinder, kinder 4/2009 Fotos: Katja Berghäuser (2), fotolia/O. Demchishina (1) Kinder sind von Natur aus neugierig, haben Freude am Tun und an der Bewegung. Sie brauchen Anregungen, damit ihre Neugierde und Freude an der Aktivität lebendig bleiben. Gutes Spielzeug kann solche Anregungen bieten. Anzeige Auf Augenhöhe mit Kindern … … und gleichzeitig was für den Rücken tun? Wir haben ein modulares Stuhlprogramm entwickelt, das exakt auf Ihren Rücken und die Anforderungen der Erziehungsarbeit zugeschnitten ist. Setzen Sie auf einen ergonomisch gestalteten Stuhl: strapazierfähig, exibel und in vielen Designs und Farben erhältlich! Physik zum Anfassen: die Kugelbahn. Je vielfältiger die Spielmöglichkeiten sind, desto anregender ist das Spielzeug und desto länger bleibt es interessant. So bietet ein Fahrzeug zum Be- und Entladen mehr Abwechslung als ein geschlossener Kastenwagen. Das Spiel folgt den täglichen Umwelterfahrungen und den besonders eindrucksvollen Erlebnissen des Kindes. So regt zum Beispiel die Baustelle vor dem Kindergarten zum Nachspielen an, ein Urlaub auf dem Campingplatz lässt ein Wohnmobil interessant werden. Die Größe des Spielzeugs muss dem Spielzweck angemessen sein. Ein übergroßer Sandlaster ist – mit Sand befüllt – zu schwer zum Schieben. Ein zu kleiner Spielplan mit entsprechend kleinen Figuren macht ein Gesellschaftsspiel unnötig anstrengend. Gestalten. Spielzeug in vereinfachter Form lässt Kinder Wesentliches erkennen und regt die Fantasie an. Überflüssige Dekorationen lenken vom eigentlichen Spiel ab. Material und Haltbarkeit müssen dem Spielzweck entsprechen. Aus jedem Material lässt sich gutes und schlechtes Spielzeug herstellen. Das Spielzeug soll viel aushalten, aber nicht alles. So müssen Kinder lernen, dass bei einem Baufahrzeug die ausklappbaren Stützen eingeklappt werden müssen, bevor das Fahrzeug weiter fährt – sonst brechen diese ab. Die altersgemäße Zuordnung bei solchem Spielzeug ist wichtig, denn es muss hier zunächst ein Verständnis für mechanische Abläufe vorhanden sein. Die Menge, zum Beispiel eines Bausystems, muss ausreichend sein, so dass ein vernünftiges Bauwerk erbaut werden kann. Auch zum gemeinsamen Bauen für mehrere Kinder sollte das Material genügen. Sind zu viele Sonderteile im Verhältnis zu den Grundteilen vorhanden, sind eigene Erfindungen kaum umzusetzen. Altersangaben und -empfehlungen sind nur Richtlinien. Kinder entwickeln sich unterschiedlich. So kann ein Kind, das viel mit Konstruktionsmaterial baut, schon früher komplizierte Bauwerke erstellen als ein in diesem Bereich unerfahrenes Kind. Dasselbe Spielzeug wird je nach Alter und Entwicklungsstand auch anders bespielt. Mit einem Kaufladen können schon Vierjährige spielen. Achtjährige interessiert das Thema auch noch und ihre Kommunikationsfähigkeit lässt eine ganz andere Spieltiefe zu. Form und Farbe beeinflussen auch die Spielmöglichkeiten und die Vorstellungswelt von Kindern: Zu buntes Baumaterial stört beim Ingetraud Palm-Walter ist Erzieherin, Fachwirtin für Sozialwesen und Vorstandsmitglied bei spielgut e.V. Erfahren Sie mehr über ergonomisches Sitzen und Stehen: www.werksitz.de Werksitz – ein Stück Lebensqualität Fehlsichtigkeit erkennen Über 80 Prozent aller Sinneseindrücke nehmen wir über die Augen auf. Doch gut sehen kann man nicht von Geburt an. Das Auge und das visuelle System erlernen das Sehen im Laufe der ersten sechs Lebensjahre. Nur in dieser Phase lassen sich bestimmte Sehstörungen erfolgreich behandeln. Damit ein Augenfehler nicht das ganze Leben belastet, ist Früherkennung notwendig. Hier reichen die regulären Vorsorgeuntersuchungen häufig nicht aus, denn auch Kinderärzte können die Fehlsichtigkeit nicht immer erkennen. Nötig ist deshalb eine zusätzliche Untersuchung durch den Augenarzt. „Die meisten Sehprobleme kann nur der Fachmann erkennen“, erläutert Dr. Frauke Sulimma, Augenärztin aus Köln. „Fehlsichtigkeiten wie Kurz- oder Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung kann man nur mit speziellen Verfahren ausmessen. Auch einseitig auftretende Sehschwächen, wie die Amblyopie, kinder , kinder 4/2009 die trotz Brille keine gute Sehschärfe zulässt, und krankhafte Augenveränderungen wie Mikro-Schielen, zeitweises Schielen und Augenmuskelstörungen erkennt man nur mit speziellen diagnostischen Techniken“. Gute Beobachter gefragt Gefordert in der Beobachtung der Kinder sind neben den Eltern auch die ErzieherInnen, da sie die Kinder während der hochempfindlichen Sehentwicklungsphase täglich betreuen. Es gibt Warnzeichen, die auf eine Fehlsichtigkeit hinweisen können. Zu den wichtigsten zählen eine deutliche Kopfschiefhal- tung, ständiges Reiben der Augen, Grimassenschneiden, Augenkneifen, Zwinkern, vermehrtes Blinzeln oder auch eine hohe Lichtempfindlichkeit. Weitere Alarmsignale sind ein ausgeprägtes Einwärts- oder Auswärtsschielen, ständig tränende oder verklebte Augen oder ein Zittern der Augen. Manchmal fällt ein sehschwaches Kind durch sein Verhalten auf: Es stolpert, stößt oft an oder „klebt“ mit der Nase am Bilderbuch. Eine Sehstörung kann sogar Kopfschmerzen verursachen oder Grund für übertriebene Ängstlichkeit sein. Fehlsichtige Kinder müssen sich beim Malen, Ausschneiden und Puzzeln wesentlich mehr anstrengen als ihre normalsichtigen Spielkameraden und ermüden daher schneller. „Meistens ist es zwecklos, das Kind zu fragen, ob es gut sehen kann“, berichtet Frau Gesundheit Dr. Sulimma. „Ein Kind, das von Geburt an schlecht sieht, weiß nicht, dass die Dinge eigentlich viel bunter, kontrastreicher und schärfer aussehen sollten.“ Vergleiche mit Gleichaltrigen, wie sie beim Sprechen oder Klettern möglich sind, funktionieren nicht: Man kann nicht „um die Wette“ sehen. Besser sehen – klarer denken Manchmal überkreuzen sich die Probleme: Kinder, die keine altersgemäße Aussprache haben, machen häufig große Vorschritte, sobald ein Sehfehler korrigiert worden ist. Auch Kinder in ergotherapeutischer Behandlung sollten eine Augenuntersuchung erhalten. Das grob- und feinmotorische Verhalten hängt nämlich wesentlich davon ab, wie gut sich ein Kind im Raum orientieren kann und dazu ist gutes räumliches Sehen nötig. Kinder, die mit nicht entdeckten Sehstörungen in die Schule kommen, sind den Anforderungen dort nicht gewachsen. Schulische Misserfolge entmutigen sie, denn scharfes Sehen und scharfes Denken gehen Hand in Hand. Unentdeckte Sehfehler, die bereits im Kindergartenalter vorhanden waren, können sich in der Schulzeit als Konzentrationsschwäche, Aufmerksamkeitsstörungen, permanente Unruhe, auffälliges Sozialverhalten wie Aggressivität oder Kaspern und psychosomatische Störungen bemerkbar machen. Heute gehören Kinder mit Brillen zum Alltag. Das Image der „Brillenschlange“ ist weitgehend überwunden. Eine Studie von Dr. Jeff Walline von der Ohio State University stellte sogar fest, dass Kinder mit Brille von anderen Kindern als intelligenter einschätzt werden und ebenso gern als Spielgefährten gewählt werden wie Kinder ohne Brille. Vom Kind selbst wird eine Brille meist problemlos toleriert, weil bereits ein Zweijähriger merkt, dass die Brille entspanntes, scharfes Sehen ermöglicht. Fotos: KGS, BOD Kleinkinder akzeptieren eine Brille, wenn sie damit besser sehen. Um Sehentwicklungsprobleme zu verhindern, sollte jedes Kind mit Auffälligkeiten so früh wie möglich in einer Augenarztpraxis mit Orthoptik-Sehschule untersucht werden. Dies gilt besonders für frühgeborene Kinder und Kinder, deren Eltern oder Geschwister schielen oder stark fehlsichtig sind. kinder, kinder – sicher/gesund Service Weitere Infos online: www.orthoptistinnen.de www.dog.org/patienten www.sehen.de Wichtige Sehprobleme von Kindern: Weitsichtigkeit (Hyperopie): Kleine Kinder sind meist weitsichtig. Das ist im Allgemeinen unproblematisch, denn die Augenlinsen von Kindern sind sehr elastisch und können die Weitsichtigkeit ausgleichen. In der Regel verwächst sich diese Weitsichtigkeit bis zum Eintritt in die Schule von ganz allein. Gefährlich für die Sehentwicklung wird es bei einer starken oder bei einer unterschiedlich starken Weitsichtigkeit auf beiden Augen. Dann muss dieser Sehfehler unbedingt durch eine Brille ausgeglichen werden. Kurzsichtigkeit (Myopie): Nur circa fünf Prozent der Kleinkinder sind in den ersten Lebensjahren kurzsichtig. In der Schulzeit steigt die Quote stark an (Schulmyopie). Kurzsichtige Kinder sehen in der Ferne sehr schlecht. Sie können Texte auf der Schultafel nicht erkennen und sind im Straßenverkehr ohne Brille stark gefährdet. Hornhautverkrümmung (Astigmatismus): Bei einer Hornhautverkrümmung ist die Fehlsichtigkeit an verschiedenen Stellen der Hornhaut nicht überall gleich. Das Auge bildet Gegenstände nicht nur unscharf, sondern auch verzerrt ab. Ungleichsichtigkeit (Anisometropie): Bei einigen Kindern sind das rechte und linke Auge unterschiedlich stark fehlsichtig. Diese Kinder sollten so früh wie möglich mit einer Brille korrigiert werden. Anderenfalls verschlechtert sich die Sehschärfe des stärker fehlsichtigen Auges sehr stark, da es vom Gehirn „abgeschaltet“ wird. Schielen (Strabismus): Augenstellungsfehler, der behandelt werden muss. Beim Schielen arbeiten beide Augen nicht richtig zusammen. Das räumliche Sehvermögen geht verloren. Das abweichende Auge wird schwachsichtig. Die Behandlung erfolgt durch das zeitweise Abkleben eines Auges und das Tragen einer Brille. Junge mit kaum sichtbarem „MikroSchielen". Auffällig ist eher die ständige Kopfzwangshaltung, mit der das Kind unbewusst versucht, die Anstrengungsbeschwerden auszugleichen. Schwachsichtigkeit (Amblyopie): Sehschwäche, die im Kleinkindalter zum Beispiel durch das Schielen oder eine nicht korrigierte Ungleichsichtigkeit entsteht. Die Amblyopie ist meist heilbar, kann aber nur in den ersten Lebensjahren erfolgreich behandelt werden. Henrike Wesemann ist Orthoptistin und Dr. Wolfgang Wesemann Medizin-Physiker. Beide behandeln und erforschen seit vielen Jahren des Sehen von Kindern. kinder , kinder 4/2009 Ergonomie Für Schreibarbeiten im Gruppenraum können kleine Stehpulte genutzt werden. Kurzzeitige Bürotätigkeiten oder Dokumentationen lassen sich im Stehen wesentlich schneller erledigen. Alles auf Kinderhöhe Generell ist Abwechslung das Beste für den Rücken, es empfiehlt sich ein „Dynamisches Sitzen“: häufig die Haltung ändern, auch Möglichkeiten zum Aufstehen und Herumgehen nutzen. Das Motto ist: Die beste Sitzhaltung ist immer die nächste! ErzieherInnen leben in einer Welt der Kinder. Alles in ihrem Umfeld ist auf Kindergröße ausgerichtet. Um auch für die Großen ergonomische ArbeitsOrganisatorische Maßnahmen bedingungen zu schaffen, helfen eine gute bauliche Ausstattung, eine Kinder hochheben, Spielgeräte bereitgeeignete Möblierung und organisatorische Maßnahmen. stellen – ErzieherInnen heben und Ungünstige ergonomische Bedingungen können bei Erwachsenen gesundheitliche Probleme im Muskel-SkelettSystem verursachen. Auch das Heben und Tragen, der Lärm, möglicher Stress und die Infektionsgefahr können die Gesundheit gefährden. Im ErzieherInnenBeruf sind all diese Belastungen vorhanden. Bauliche Maßnahmen Mit einer guten Planung oder sinnvollen Umbauten kann der Größenunterschied so ausgeglichen werden, dass ergonomisches Arbeiten möglich ist. Zum Beispiel kann durch Podeste eine Landschaft mit verschiedenen Höhen geschaffen werden: Die Kinderstühle stehen auf dem Podest und die Erwachsenenstühle unten. Werden Kinder in der Einrichtung gewickelt, hilft ein höhenverstellbarer Wickeltisch. Je nach Alter der Kinder kann eine Treppe sinnvoll sein, damit die Kleinen selbstständig hochklettern können. Wichtig: Die Treppe sollte einschieb- oder abnehmbar sein, um unbeaufsichtigtes Klettern zu ver- 10 kinder, kinder 4/2009 meiden. Ein verstellbarer Wickeltisch ermöglicht allen MitarbeiterInnen eine aufrechte Haltung beim Wickeln – auf Dauer zahlt sich das sicher aus. Möblierung ErzieherInnen sitzen häufig an Kindertischen und nehmen dabei eine verdrehte Körperhaltung ein. Ein Tisch ohne Traverse oder Zarge und ein höhenverstellbarer Stuhl schaffen hier Abhilfe. Es gibt spezielle ErzieherInnen-Stühle und Wippsitze, die sich bis auf eine Höhe von 30 Zentimetern absenken lassen und es erlauben, die Beine auch unter niedrigen Tischen auszustrecken. Die Haltung bleibt aufrecht und einer Verspannung des Rückens wird aktiv entgegengewirkt. Der Stuhl muss allerdings individuell passend sein und die jeweilige Person und ihr Gewicht tragen können. ErzieherInnen sitzen bei der Arbeit auch häufig am Boden. Dabei wird die Rückenmuskulatur besonders beansprucht. Bodensitzkissen helfen hier zu einer gelenkentlastenden Haltung. tragen häufig etwas. Ergonomisches Heben und Tragen speziell für das Arbeitsumfeld Kita zu erlernen, hilft da in jedem Fall, Wirbelsäulenbeschwerden zu vermeiden. Tipps für einen gesunden Rücken • • • • • Beim Heben und Tragen auf einen geraden Rücken achten und lieber die Knie beugen. Schwere Lasten nicht allein tragen und gleichmäßig auf beide Körperhälften verteilen. Arbeitshilfen wie Transportwagen nutzen. Das Heben und Tragen von Kindern sollte vermieden werden. Trost und Zuwendung sind auch im Sitzen oder in der Hocke möglich. Bequeme Arbeitsschuhe mit flachen Absätzen und federnden Sohlen fangen Erschütterungen ab und geben einen guten Halt. Regelmäßige Rückengymnastik und Muskelaufbau halten beweglich. Angelika Schindler ist Mitarbeiterin der Unfallkasse Nord im Bereich Prävention. Foto: www.schilling-raumkonzepte.de Podeste lockern die Raumgestaltung auf und ermöglichen ergonomisches Arbeiten. Recht Im Falle einer Verletzung der Aufsichtspflicht kommen verschiedene rechtliche Folgen in Betracht, so etwa die zivilrechtliche Haftung auf Schadensersatz, wenn das Kind einer anderen Person Schaden zufügt. Aufsichtsfunktionen betraut, so etwa Praktikanten oder Eltern. Grundsätzlich ist das möglich. Es sei denn, Vereinbarungen mit den Eltern schreiben vor, dass die Kinder ausschließlich von Fachpersonal betreut werden dürfen. Die gesetzlichen Vorschriften zur Aufsichtspflicht sind allerdings sehr allgemein gefasst. Konkrete Aussagen zu Inhalt und Umfang der Aufsichtspflicht machen sie nicht. Laut Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB) ist auch eine Übertragung der Aufsichtspflicht grundsätzlich zulässig. Dabei sind die Einzelheiten nicht gesetzlich festgelegt. So ist nicht geregelt, welche Fähigkeiten die eingesetzten Betreuungspersonen mitbringen sollten, noch, welche Pflichten bei der Erzieherin verbleiben, wenn sie die Aufsicht jemand anderem überträgt. Wer die Aufsichtspflicht überträgt, muss sich an dem Grundsatz orientieren, dass diese nicht an ungeeignete oder von der Situation überforderte Personen übertragen werden darf. Zudem muss die verantwortliche Erzieherin die Aushilfe beraten, eventuell auch kontrollieren und gegebenenfalls eingreifen, falls die herangezogene Person ihre Aufsichtsfunktionen nicht ausreichend wahrnimmt. Eltern als Aufsichtspersonen? Die Einrichtungsträger übertragen die – von den Eltern übernommene – Aufsichtspflicht an berufserfahrene Leitungspersonen und Fachkräfte mit abgeschlossener pädagogischer Ausbildung. Darüber hinaus werden in der Praxis auch andere Personen mit Problematisch wäre es, wenn eine Mutter ohne Fachqualifikation für längere Zeit die Funktion einer Erzieherin ausüben würde. Dagegen können – zum Beispiel bei Ausflügen – gut Mütter oder Väter als zusätzliche Betreuungspersonen mitfahren. Allerdings sollten keine Personen eingesetzt werden, gegen deren Eignung Bedenken bestehen, etwa wegen eingeschränkter Sehfähigkeit. Foto: Dominik Buschardt Fachkräfte in der Kita sind zur Aufsicht über die ihnen anvertrauten Kinder verpflichtet. Das ergibt sich aus dem Aufnahmevertrag zwischen dem Einrichtungsträger und den Eltern sowie dem Arbeitsvertrag zwischen Einrichtungsträger und Fachkraft. Die Aufsichtspflicht darf grundsätzlich nur an geeignete Personen übertragen werden. Was Praktikanten angeht, ist die Übertragung der Aufsichtspflicht im Prinzip zulässig, wenn die Leiterin die Praktikanten für geeignet hält und eine Einweisung in die Praxissituation stattfindet. Generell sollten unterstützende Aushilfskräfte in der Kita möglichst über Erfahrungen mit Kindern verfügen, gut sind auch Kenntnisse in Erster Hilfe. Persönliche Eigenschaften wie Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit, aber auch Ruhe und Besonnenheit qualifizieren natürlich für die Übertragung der Aufsichtspflicht. Dr. jur. Rainer Kessler ist Professor im Fachbereich Sozialwesen der Hochschule RheinMain in Wiesbaden. kinder, kinder – sicher/gesund Service Simon Hundmeyer: Recht für Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen, Heimen und der Jugendarbeit, Carl Link Verlag 2007, 25,90 E 0109209:Layout 1 14.01.09 12:06 Seite 1 Anzeige Der große Gratis-Katalog! • Exklusive Produkte nur bei • Über 15.000 Artikel für Schulsport, 0109209 Vereinssport, Fitness und Therapie Jetzt bestellen: 05357-18186 • • • • 31 Tage Rückgaberecht 24/48-Stunden Lieferservice Geprüfte Qualität und Sicherheit 3 Jahre Garantie Schulsport . Vereinssport . Fitness . Therapie Sport-Thieme GmbH . 38367 Grasleben . www.sport-thieme.de . info2/2009 kinder, kinder 11 Tel. 0 53 57-18186 . Fax 0 53 57-970179 @sport-thieme.de Besondere Einrichtungen Mit anpacken, alles selbst ausprobieren und seine Stärken entdecken: Das ist das Motto der AWO-Kita „Kinderhaus am Warnowpark“ in Rostock. Dabei stehen gesunde Ernährung, viel Bewegung und eine intensive Elternarbeit im Mittelpunkt. Kurz nach sieben ist es in der Mäusegruppe noch ruhig. Zwei Mädchen sitzen am Tisch und schneiden Karotten und Gurken. Erzieherin Anne Hoffmann entkernt eine Paprika und stückelt sie in Streifen. Nach und nach füllt sich der Gruppenraum und wer möchte, bereitet das Frühstück mit vor. Die Erzieher der Integrativen Kita betreuen die Kinder nach dem Konzept von Maria Montessori: „Hilf mir, es selbst zu tun“. Die Kinder werden in alltägliche Prozesse, zum Beispiel das Abwaschen, eingebunden. In allen Gruppenräumen sind Kinderküchen in- 12 kinder, kinder 4/2009 stalliert. Das gibt ihnen die Möglichkeit, aktiv mitzuhelfen. „Zum Frühstück gibt es heute Kräuterquark“, sagt die Erzieherin. Dafür schneidet Fabian mit einer Schere Dill und Petersilie. Pia drapiert Wurst und Käse auf einem Teller. Dann ist das Buffet fertig. „Mhhh, schmeckt das!“, freut sich Theo. Es duftet nach Pfefferminztee. Die Pfefferminzblätter haben die Kinder aus ihrem eigenen Kräutergärtchen geholt, das sich im Hof befindet. Zusätzlich bewirtschaften die Erzieherinnen mit den Kindern auf dem Gelände der Internationalen Gartenausstellung (IGA) einen eigenen Garten. Dort bauen sie Kartoffeln, Zucchini, Radieschen, Bohnen, Kürbisse, Johannisbeeren, Apfelbäume und vieles mehr an. „Die Kinder lernen, wie Obst und Gemüse wächst, wie viel Arbeit in der Pflege der Pflanzen steckt und probieren das Zubereitete viel eher“, erklärt KitaLeiterin Nicole Manske. Individuelle Elternförderung Die Kita liegt im Stadtteil Groß-Klein, in einer Plattenbausiedlung. Viele der Eltern leben in sozialer Armut, was sich auch auf die Arbeit mit den Kindern auswirkt. Gesundheitserziehung ist ein Besondere Einrichtungen Fotos: Diane Zachen Das Außengelände mit der eigenen „Baustelle“ bietet genügend Raum, um sich handwerklich auszuprobieren. Schwerpunkt, der fest in den Kitaalltag integriert ist. Bei der Arbeit mit den Kindern ist es wichtig, Mütter und Väter mit einzubeziehen, zu motivieren und anzuleiten. Die Mitarbeiter organisieren beispielsweise Einkaufstrainings für Eltern. Dabei lernen sie, dass nicht ausschließlich der Geldbeutel über gesunde Ernährung entscheidet. Eltern oder Großeltern werden auch bei Renovierungsarbeiten mit eingebunden. Das fördert deren Selbstwertgefühl. „Wenn es den Eltern gut geht, geht es den Kindern auch gut“, erläutert Manske. Probleme, die in den Familien existieren, übertragen sich automatisch auf die Kinder. „Oft fühlen sie sich missverstanden und vergessen“, beschreibt die Kita-Leiterin. Das äußert sich im Verhalten: Viele der Kinder reagieren sehr aggressiv und können ihre Wut verbal nur schwer ausdrücken. Maik ist eines der Integrationskinder. Der Sechsjährige hat vier weitere Geschwister. Seine Mutter ist mit der Familiensituation stark überfordert. Dort setzen die Pädagogen an: In einem persönlichen Gespräch geben sie Hilfe zur Selbsthilfe, indem sie an entsprechende Stellen vermitteln, zum Beispiel an die Familienhilfe oder Ärzte. Für Maik gibt es einen Förderplan, der ihn unter anderem auf die Schule vorbereiten soll. Beim gesunden Mittagessen langen die Kinder kräftig zu. In Eigenregie vorankommen Es gibt auch Eltern, die von sich aus sehr aktiv sind. So entstand eine Kleidertauschbörse – das spart Geld. Zudem treffen sich Eltern regelmäßig ein- oder zweimal im Monat zum Elternfrühstück. Das gibt ihnen Gelegenheit, Freundschaften zu schließen und Probleme zu besprechen. Ein weiteres Projekt ist die „Baustelle“ auf dem Außengelände. Sie war eine Idee der Kinder und ErzieherInnen, die mit Hilfe von Vätern und Großvätern in Eigenleistung umgesetzt wurde. Die Baustelle gibt den Kindern die Möglichkeit, mit Werkzeugen zu hantieren. Zwei Jungs hämmern Nägel in ein Stück Holz. Dabei sind sie umsichtig und genau. „Die Kinder sollen sich und ihre Umwelt bewusst erleben“, erklärt Manske. Die motorische Entwicklung ist hier genauso wichtig wie gesunde Ernährung. Leider gibt es auf dem Kita-Gelände immer wieder Vandalismus und es muss viel repariert werden. So werden bei Bedarf bereits Kinder ab drei Monaten aufgenommen und von 6 bis 17 Uhr betreut. An alle Gruppenräume grenzen sanitäre Anlagen mit Waschbecken und Toiletten. Doch eine Attraktion für die Kinder ist die hauseigene Kindersauna, die mit Projektgeldern finanziert wurde. Sie wird jeden Tag genutzt. Heute ist die Igelgruppe an der Reihe. Acht Kinder, jedes in ein Handtuch gewickelt, stellen ihre Badeschlappen vor der Sauna ab. Erzieherin Petra Bolt hat alles vorbereitet: Entspannungsmusik läuft im Hintergrund und die Infrarot-Sauna mit Glaswand ist eingeschaltet. Langsam nehmen die Kinder in der Sauna Platz und genießen die Wärme. „Die Sauna wird von Kindern und Erwachsenen sehr gut angenommen“, sagt Manske „eine schöne Sache, die unser pädagogisches Konzept noch unterstreicht.“ Diane Zachen ist Mitarbeiterin in der Redaktion kinder, kinder – sicher/gesund. kinder, kinder – sicher/gesund Entspannen in der Sauna Service In der Kita werden insgesamt 310 Kinder betreut, davon 110 Hortkinder. Das Gebäude und die Betreuungszeiten stammen noch aus DDR-Zeiten. Weitere Infos zur AWO-Kindertagesstätte: www.awo-rostock.de , Kindertagesstätten, Kinderhaus am Warnowpark; Tel.: 0381/1200102; E-Mail: [email protected] Das kitaeigene Kräutergärtchen wird von den Kindern gepflegt. kinder, kinder 4/2009 13 „Unser Projekt“ Heilpädagogisches Reiten Bewegungsbeeinträchtigte Kinder gibt es auch in unserem ländlichen Gebiet immer häufiger: Ablenkbarkeit, Konzentrationsschwäche, Unruhe und Aggressivität können die Folge sein. Über Spiele mit und um das Pferd lassen sich solche Schwächen abbauen. Foto: Gudrun Geisler Bodenarbeit Seit vielen Jahren ist das heilpädagogische Reiten ein Arbeitsschwerpunkt in unserer Kita. Da wir ein Landkindergarten sind, liegt tiergestützte Pädagogik für uns nahe. In erster Linie ist dieser Schwerpunkt als Therapie für unsere behinderten Kinder gedacht, die oft therapiemüde geworden sind. Auf dem Pferd haben sie nicht das Gefühl, therapiert zu werden. Für sie ist es einfach Spaß, der aber sehr viel bewirkt. Die Verantwortung für ein Tier vermittelt das Gefühl, gebraucht zu werden. Dies steigert das Selbstbewusstsein und die Selbstachtung. Wir erleben immer wieder, wie schüchterne Kinder über sich hinauswachsen und plötzlich frei, sogar vor vielen Menschen in einem Gottesdienst, über ihre Beziehung zum Pferd reden. Das wirkt dann bis in alle Bereiche ihres kleinen Lebens. Gefördert werden unter anderem: • das Selbstbewusstsein • die Grob- und die Feinmotorik • das Sprachverständnis • die Sprachumsetzung Getragen werden • die sozial-emotionalen Kompetenzen. Ein wesentlicher Wirkungsfaktor des pädagogisch begleiteten Umgangs mit Pferde besitzen einen hohen Aufforde- dem Pferd ist der Bewegungsdialog. rungscharakter. Sie fördern die aktive Durch die Arbeit mit dem Pferd kann Auseinandersetzung und nehmen den an den frühkindlichen BewegungsMenschen so an, wie er ist. Sie regen dialog angeknüpft werden, da die zum Lachen an und geben Gelegenheit Pferdebewegung dem menschlichen zu Nähe und Zärtlichkeit. Pferde können Gang ähnlich ist. Die Reaktionen auf ein Ansatzpunkt zur Kontaktaufnahme das Getragenwerden können sowohl zwischen Kindern sein und beim Aufbau über das aktuelle Befinden als auch von sozial-emotionalen Beziehungen über frühkindliche Erfahrungen unterstützend wirken. Aufschluss geben. 14 kinder, kinder 4/2009 Auch bei der Arbeit mit dem Pferd vom Boden aus, beim Führen und Putzen, werden Kommunikationsanteile wie Mimik, Gestik und Berührungen gefordert. Das Pferd zeigt seine Gefühle spontan und eindeutig und lässt sich auf neue Beziehungen ein. Dies ist besonders wichtig für unsere Kinder mit Beeinträchtigungen. Durch das bewusste Wahrnehmen des Tieres werden auch eigene Gefühle und Bedürfnisse besser erkannt. Fazit: Der Einsatz von Pferden hat viele positive Effekte und wir möchten diesen Schwerpunkt unserer Arbeit nicht mehr missen! Gudrun Geisler ist Leiterin des evangelischen Kindergartens in Hille. Beim heilpädagogischen Reiten sollten folgende Aspekte beachtet werden: • Kleidung: Helm; feste, geschlossene Schuhe mit Profil; lange Hosen; Sonnenschutzmittel beim Reiten im Freien. • Beim Pferd muss die Sicherheit der Gurte gewährleistet sein, die Sättel sollten Griffe haben; für kleine Kinder sind auch eher kleinere Pferde geeignet; es müssen ausgebildete Therapiepferde sein. • Vor Auswahl eines Hofes sollte man sich die Arbeit der Therapeuten anschauen und nach deren Ausbildung fragen; Infos hierzu unter www.dkthr.de Ideenbörse Medienbesprechung Ihre Meinung Schreiben Sie uns! Wir sind gespannt auf Ihre Meinung und freuen uns über jede Anregung. Gerne beantworten wir auch Fragen zu speziellen Themen aus Ihrem Berufsalltag mit Hilfe von Fachleuten. Schaut, wer kann’s erraten? Wer hat nicht schon mal zum Zeitvertreib Wolkenbilder am Himmel gesucht? Besonders Kinder lieben dieses Spiel und sind eifrig bei der Sache, wenn es darum geht, immer neue Figuren zu entdecken. Im Spiel „Wolkenbilder“ hat Spielautor Marco Teubner diese Idee aufgegriffen und weitergeführt. Jeder Mitspieler sucht sich ein Schäfchen aus. Ziel ist es, auf dem Spielplan mit seiner Figur den Schafstall zu erreichen. Dafür müssen die Mitspieler abwechselnd aus 42 gestanzten Schäfchenwolken Wolkenbilder legen, die durch Motivkarten vorgegeben sind. Wird das Wolkenbild erraten, so dürfen sowohl das Kind, das das Bild erraten hat, als auch das Kind, das das Bild gelegt hat, auf dem Spielplan vorrücken. Gefragt sind hier Phantasie, Kreativität und Abstraktionsvermögen, denn es ist gar nicht einfach, das vorgegebene Motiv in ein Wolkenbild umzusetzen oder zu erraten. Menge vorhanden. Dadurch ist es manchmal schwierig, ein Motiv im richtigen Größenverhältnis nachzulegen und erfordert so von den Spielern ein recht hohes Maß an Flexibilität und Abstraktionsvermögen. Nach einigen Runden sind außerdem alle Motive bekannt. Mit etwas Kreativität können hier aber neue Motivkarten ausgedacht und gebastelt werden. Die Kinder und Erzieherinnen der Kitagruppe, die „Wolkenbilder“ für uns getestet haben, waren durchweg begeistert: Sie hatten viel Spaß beim Legen und Raten. Catherine Bauer ist Online-Redakteurin und Mutter von drei Kindern. Wolkenbilder, Selecta, circa 20,- E „Wolkenbilder“ ist für bis zu vier Mitspieler konzipiert, wobei es aber auch möglich ist, in größeren Gruppen zu spielen und Rateteams zu bilden. Das Spiel wird ab fünf empfohlen, ist aber auch schon für Vierjährige geeignet. Möchten Sie ein besonders gelungenes oder außergewöhnliches Projekt vorstellen? Zögern Sie nicht: Schicken Sie uns Ihre Beiträge mit Fotos und Bildern! Alle unter der Rubrik „Unser Projekt“ veröffentlichten Einsendungen werden mit 50 Euro honoriert (bitte maximal eine DIN A4-Seite). Haben Sie ein neues Fachbuch, eine Audio-CD oder eine empfehlenswerte CD-ROM entdeckt? Ihre Bewertung interessiert sicher viele Kolleginnen und Kollegen. Für veröffentlichte Medienbesprechungen halten wir 25 Euro bereit. Schreiben Sie an: Universum Verlag GmbH Redaktion kinder, kinder – sicher/gesund Postfach 65175 Wiesbaden Fax: (0611 )9030 - 381 E-Mail: [email protected] Bitte haben Sie Verständnis, dass sich die Redaktion vorbehält, Texteinsendungen zu kürzen. Kleiner Nachteil: Einige der Formen sind nur in einer Größe oder aber in zu geringer Anzeige #FJEFS"SCFJUTPMMUFO4JFTJDI OJDIUWFSCJFHFOMBTTFO #FXFHVOHIjMULzSQFSMJDIVOEHFJTUJHĿU°EFS%"LUJW4JU[ÃTXPQQFS²NBDIU NFIS#FXFHVOHNzHMJDIBMTKFEFSIFSLzNNMJDIF4UVIM ®Ê # Ê FXFHVOHFSIzIU"VGNFSLTBNLFJUVOE-FJTUVOHTGjIJHLFJU ®Ê 4 Ê UjSLUEFO3DLFO ®Ê ) Ê jMUEJF.VTLVMBUVSBLUJW ®Ê 3 Ê FHUEFO(MFJDIHFXJDIUTTJOOBO ®Ê 8 Ê JSLU(FMFOLTDINFS[FOFOUHFHFO "NCFTUFO EFOÃTXPQQFS² LPTUFOMPTUFTUFO VOE JOGP!BFSJTEF ®Ê . Ê BDIUKFEFO5BH4QB BFSJT*NQVMTNzCFM(NC)$P,("ISOUBMFS1MBU[°%)BBS 'PO 'BY JOGP!BFSJTEFXXXTXPQQFSEF universum_210x72_4.indd 1 20.10.2009 17:28:24 Uhr Yoga für Kinder Haben Kinder schon öfter Yoga geübt, kann man das Augenmerk einmal auf die Atmung richten. Während der Übungen empfiehlt es sich, durch die Nase ein- und auszuatmen. Der Mund bleibt dabei geschlossen. Der Atem sollte immer ruhig und gleichmäßig fließen. So bekommt das Kind Kraft für die Übungen und einen ruhigen Geist. Ein Tag am Meer Ich bin der Frosch Franz Knickebein … Wir stehen mit weit gegrätschten Beinen fest auf dem Boden. Die Zehen zeigen nach außen und unsere Knie sind gebeugt. Wir legen unsere Hände vor unserer Brust flach aneinander. Diese Stellung einige Atemzüge halten. ... und schwimme im blauen Meer. Wir liegen, mit nach vorne ausgestreckten Armen, flach auf dem Bauch. Jetzt heben wir den Oberkörper und die Beine an und machen paddelnde Schwimmbewegungen. Dann liege ich im Sonnenschein ... Wir drehen uns auf den Rücken und ziehen Arme und Beine einatmend weit auseinander. Beim Ausatmen lösen. Einige Atemzüge wiederholen. ... und liebe das Leben sehr! Nun holen wir tief Luft und lassen diese mit einem zufriedenen Seufzen wieder aus unserem Körper. Mehrmals wiederholen. Text: Martina Peis; Illustration: Katrin Wolff Info: Weitere Anregungen zum Thema finden sich im Elementarbrief „Yoga für Kinder. Eine Yogaeinheit für den Kindergarten“, Ausgabe 1/2009, 2,50 E, Best.-Nr. DGUV 57.2.413 unter www.vogel-bildung.de oder unter Telefon 0180/5078078 kinder, kinder 4/2009 sicher/gesund