Newsletter of the Ecole d`Humanité

Transcrição

Newsletter of the Ecole d`Humanité
the
Newsletter of the Ecole d’Humanité
June | Juni 2009 Hasliberg Goldern, Switzerland
the
von der Schulleitung
June | Juni 2009
Harmos – Kontakt mit der Erziehungsdirektion
Die Harmonisierung der obligatorischen Schule in der Schweiz
wurde durch Volksentscheid beschlossen. Die Art der Umsetzung
hat eine breite öffentliche Diskussion betreffend Einführung der
Basisstufe und des früheren Eintrittsalters in den Kindergarten
ausgelöst. Dabei ist die ebenfalls beschlossene Einführung der so
genannten «Bildungsstandards» in den Hintergrund gerückt, was
aus reformpädagogischer Sicht bedauerlich und höchst problematisch ist. Dementsprechend freut es uns, dass die Ecole d‘Humanité
von der Erziehungsdirektion zu einem Gedankenaustausch eingeladen wurde.
Frédéric Bächtold und Barbara Hanusa, begleitet von Annemarie von der Groeben, ehemalige didaktische Leiterin der Laborschule
Bielefeld und Mitglied der Redaktion der Zeitschrift «Pädagogik»,
stiessen bei Herrn Pulver und seinem Stab auf offene Ohren, sodass
die Gespräche im nächsten Jahr weitergeführt werden können. Im
Mittelpunkt stehen dabei die Fragen nach einer Evaluation in der
Bildung, die das Gelingen von guten Schulen unterstützt.
Die in der Schweiz bereits ausgearbeiteten reinen Outputmes-
sungen mittels isolierten Wissensstandards in 3 – 4 Fächern führen
erfahrungsgemäss (Beispiel USA, GB) zum Gegenteil von dem, was
SchülerInnen leistungs- und lebenstüchtig macht. Sie werden guten
Schulen und vor allem den Kindern nicht gerecht. Anstatt durch
eine ganzheitliche Bildung die Lernbedingungen für SchülerInnen
und Lehrkräfte zu verbessern, wird der Leistungsdruck einseitig
auf wenige Fächer verstärkt. Die Bildungspolitik ordnet damit das
Gegenteil von dem an, was unsere Reformpädagogik, aber auch
Erziehungswissenschaftler und die PISA-Studie dringend nahe legen.
In scheinbarer Unwissenheit verstärkt sich dadurch der Trend zu
einer Schulpolitik, die den Kindern schadet.
Die Offenheit und die differenzierte Sensibilität der jetzigen
Bildungsdirektion des Kantons Bern ermöglicht es uns einen zwar
bescheidenen, aber aus unserer Sicht sinnvollen Beitrag zur Erhaltung und Entwicklung der Vielfalt und Ganzheitlichkeit der Bildung
zu leisten.
Frédéric Bächtold MA seit 1975
Das AP Programm entwickelt sich weiter
Aufgrund einer Projektstudie hat der Vorstand als strategische Ausrichtung die Einführung des «AP Programms» beschlossen. Dazu
ein Bericht von Ashley Curtis, designierter Leiter US-System:
Advanced Placement (AP) Kurse werden an vielen Schulen
in den USA angeboten. Sie geben SchülerInnen die Möglichkeit,
bestimmte Fächer auf dem Niveau eines College Einführungskurses
zu belegen. Die extern bewerteten AP Prüfungen werden von den
meisten Colleges anerkannt und die StudentInnen können bereits
in ihrem ersten Jahr in einen fortgeschrittenen Kurs platziert werden (deshalb heissen sie «Advanced Placement»).
Neuerdings werden AP Prüfungen von Universitäten in mehr
als 40 Ländern, unter ihnen auch die Schweiz, als Zulassungsqualifikation anerkannt. Mit einem High School Diploma und 5 APs
in ausgewählten Fächern sind die schweizerischen Zulassungsbedingungen erfüllt.
Table of Contents | Inhaltsverzeichnis
Harmos – Kontakt mit der Erziehungsdirektion
Das AP Programm entwickelt sich weiter
Did you know …
Beethoven Musik Quartett
All the World's a Stage…
As You Like It
Ecole-Logical
Ecole-Logisch
Planting the Seeds
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25 Jahre Fastentage ander Ecole d’Humanité!
A Funny Thing to See on My Way to Shakespeare!
Solarofen Projekt «Down By the Riverside isch schön»
The Goats Are Coming!
Schneesportfest – vom Riesenslalomzum BBQ
People
In Between, Memoir of an Integration Baby
Dear Ecolianer
Impressum
Editors | Redaktion
Contact | Kontakt
Guido Bieri & Sara Gordon
[email protected]
Photo Frontpage | Titelseite James Lowry (MA 1976–1984, seit 1998) Wettererscheinung am Hasliberger Himmel am
18. März 2009. (See page 14, Siehe Seite 14)
gezeigt haben. SchülerInnen mit guten Englischkenntnissen aus
dem CH-System können ebenfalls diesen Weg wählen, um den
Zugang zu schweizerischen, deutschen und anderen Hochschulen
zu erlangen. Somit haben sie eine weitere Möglichkeit, nebst
der Eidgenössischen Matura, sich für ein Hochschulstudium zu
qualifizieren.
Das AP Programm zeichnet sich durch seine grosse Flexibilität,
seine geringe Bürokratie und die grosse Freiheit aus, die es den
LehrerInnen verleiht. Da SchülerInnen die Kurse einzeln belegen
und beliebig kombinieren können, bleibt unser Konzept vom individuell zusammengestellten Kursplan bestehen. Die Prüfungen
werden an der Ecole angeboten, wie die SATs auch, werden aber
extern bewertet – so bleiben unsere MitarbeiterInnen in ihren
Rollen als unterstützende Coaches, die keine beurteilenden Noten
vergeben müssen. Es gibt für AP Kurse keine vorgeschriebene
Didaktik, Methodik oder Texte: nebst einem gesunden Fachwissen
wird vor allem die kritische Denkfähigkeit geprüft.
Wir freuen uns, unseren SchülerInnen diese Vorbereitung auf
eine international anerkannte Qualifikation anbieten zu können,
die auch eine weitere Verbindung zwischen dem CH- und dem
US-System mit sich bringt. Natürlich können SchülerInnen nach
wie vor das High School Diploma erwerben, ohne AP Kurse zu
belegen.
Ashley Curtis MA 1988–1993, 1995– 2001, 2002– 2004, 2009
EcolianerInnen haben in einer Probephase in den letzten
Jahren fast 100 AP Prüfungen mit Erfolg abgelegt. Dabei waren
die Vorbereitungen nicht strukturiert und von den KameradInnen
viel Eigeninitiative gefordert. Ab Herbst 2009 werden wir nun
konsequent und regelmässig AP Kurse anbieten, nämlich in den 6
Fächern Englisch, Geschichte, Mathematik, Biologie, Deutsch und
Französisch. Deutsch, Französisch und Mathematik werden schon
auf diesem Niveau in Englisch unterrichtet. Es wird ein Ausbau
der Fächer Englisch, Geschichte und Biologie stattfinden. Somit
haben motivierte SchülerInnen aus dem US-System die Möglichkeit,
sich auf ein Studium in vielen Ländern der Welt vorzubereiten.
Sie können damit auch das «Advanced Placement International
Diploma» (APID) erwerben, ein vom College Board ausgestelltes
Zertifikat für SchülerInnen aus internationalen Schulen, die hervorragende Leistungen in 5 AP Fächern mit einer globalen Perspektive
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from the directors
June | Juni 2009 Weitere Entwicklungen des
Qualitätsmanagements
Mit Freude haben wir erfahren, dass die CITA-Zertifizierung vom
Verein Schweizer Privatschulen (VSP) anerkannt wird, wodurch
wir weiterhin in ihrem Verzeichnis aufgeführt werden. Diese
Eintragung war einer der Gründe eine Q2E-Zertifizierung anzustreben. Dieser Druck fällt nun weg. Auf jeden Fall aber werden
wir den Weg des Qualitätsmanagements auch in Zukunft auf der
Basis von Q2E weiterführen, d.h. ab dem kommenden Schuljahr
wird die kollegiale Feedbackkultur institutionalisiert. Wir werden
weiterhin Selbstevaluationen durchführen und die in den letzten
Monaten im Kollegium besprochenen Qualitätsansprüche (siehe
letzter Geschäftsbericht) werden in das Schulentwicklungsprogramm einfliessen.
Michael Schreier, Projektleiter Qualitätsmanagement MA 1999, 2002–2003, seit 2004
Schule und Beruf
Unser Programm Schule und Beruf wirkt sich für die EcolianerInnen positiv auf ihre Zukunftchancen aus. Die Absolventinnen
haben die grosse Herausfordeng geschafft, Lehrstellen oder
weiterführende Schulen, die ihren Talenten und Vorstellungen
entsprechen, zu finden.
Eine menschliche Schule, die Ecole d’Humanité von innen gesehen
Hans Näf hat zum 75-jährigen Bestehen der Ecole d’Humanité im Jahr
2009 verschiedene Texte von langjährigen Mitarbeitenden zusammengetragen, mit eigenen Beiträgen ergänzt und daraus ein Buch verfasst.
In seinem Vorwort schreibt er:
«In den Jahren meiner Zusammenarbeit mit der Ecole habe ich
immer wieder erlebt, wie begeistert Besucher/innen von dem waren,
was sie dort sahen, und wie anders diese Schule tatsächlich in vielem
ist, anders und ‹besser› als die meisten Schulen, mit denen ich im Laufe
meines Lebens zu tun hatte. […]
Besorgt über die aktuelle Tendenz in der schweizerischen Bildungspolitik, habe ich deshalb vor drei Jahren beschlossen, diese ungewöhnliche
Schule im Rahmen eines Buches einem breiten Publikum vorzustellen.»
Entstanden ist ein Kaleidoskop, das die Vielfalt und Lebendikeit
unseres Schulorganismus treffend widerspiegelt. Es zeigt auch sehr
gut, wie stark die jeweils eigene Entwicklung mit den verschiedenen
Arbeitsfeldern und der Schulgeschichte verknüpft sind. Die Schulphilosophie des «Werde, der Du bist!», «Werde, die Du bist!» zeigt sich für
die Jugendlichen wie auch für die Erwachsenen. Ausserdem erläutern
einzelne Artikel blitzlichtartig Grundformen der Ecole und ihrer Pädagogik
und erlauben so eine Annäherung an unsere Schule.
Wir sind Hans Näf sehr dankbar, dass er zu unserem 75-jährigen
Bestehen dieses Buch, mit viel Aufwand und Engagement, erstellt hat.
Aline Pieth und Martin Näf haben ihn bei seinem Vorhaben gut unterstützt und sind in diesen Dank eingeschlossen. Erste Rückmeldungen zu
diesem Buch sind positiv.
Das Buch ist im Zytglogge-Verlag erschienen und kann
im Buchhandel zum Preis von Fr. 36.– er worben werden
(ISBN 978-3-7296-0784-2).
the
the
June | Juni 2009
June | Juni 2009 Did you know …
Successful Class Of 2009
On June 24, 2009, eight students will graduate from the American high school program and receive a diploma - the first class to
receive a leather bound printed diploma in addition to the Ecole’s
own. Here is a list of the students and their plans for next year:
Benedict Urand
Carmen Durrer
Colin Townes-Anderson
Jakob Diss
Kathherine Primeau
Saraamina Roziadi
Tobias Timothy Olson 1st
Vick Chang
Swiss Military, then Quest U, Canada
Quest U, Canada
Reed College, USA
Practicum in GB
Gap Year
Gap Year
Guilford College, USA
Johnson & Wales U., USA
This group has been at the Ecole for 2–4 four years and all have
given tremendously to the community through excelling in sports,
Polygon, Vertrauensrat, Stöckli, music, arts and passionate involvement with friends and teachers. We are grateful for their gifts and
wish them great success in continuing to develop so profoundly.
Erfolgreiche MaturandInnen
Die Matura-Prüfungen verliefen 2008 und 2009 erfolgreich in
dem Sinne, dass wiederum alle bestanden haben.
Genauer bestanden Nora Nebelung und Isabel Wetzel die
zweite Teilprüfung 2008 beide mit recht guten, überdurchschnittlichen Ergebnissen. Nora Nebelung. im Schwerpunkt Biologie-Chemie und mit einer Matura-Arbeit über Architektur, Isabel Wetzel
im Schwerpunkt Musik und einer Matura Arbeit über Ravels
Berührungen mit Blues.
Nora Nebelung
Isabel Shirin
Wetzel
Die Gruppe, die 2009 ihre zweite Teilprüfung hinter sich
gebracht hat, war mit sechs KandidatInnen für unsere Verhältnisse
«gross»: Jonas Arnaiz, Celina Conrad, Camille Haffter, Dominique
Marconi, Simon Poland und Nicola Spicher. Bis auf Celina mit dem
Schwerpunkt Latein, hatten alle den Schwerpunkt Biologie-Chemie. In ihren Matura-Arbeiten bearbeiteten sie psychologische
(Camille, Celina, Simon), physikalische (Jonas), biologische (Dominique) und geographische (Nicola) Fragestellungen. Insgesamt
landeten ihre Ergebnisse im Mittel der Schweizer Matur.
Ecole Reunion and 100-Year
Anniversary
Ehemaligentreffen und 100-JahresJubiläum
As announced in the December 2008 issue of the Ecolianer, the
theme of the reunion will be “100 Years Geheeb School,“ and
the dates will be the weekend of June 19 and 20, 2010.
We strongly urge you to begin thinking about your overnight plans now. The Pöstli and Gletscherblick already have a
few reservations. Plan to arrive for registration between 8:30
and 10:00 on Saturday, June 19. The Reunion will officially end
on Sunday around 13:00, but any and all are heartily welcome to
stay for the Andacht that evening (the Andacht will bridge past
and present Ecolianer).
Many of you may be planning to arrive before the weekend
and/or to stay on the Hasliberg after. We will not be organizing anything for you, so you may want to organize amongst
yourselves. Maybe meeting your old roommate for dinner at the
Gletscherblick on Friday, for example, or a group hike up the
Giebel on Monday…
We will send out a registration form later in the year, so
you don‘t have to tell us you‘re coming yet. Just reserve your
hotel room/vacation apartment/tent spot! (http://www.haslital.
ch/en/page.cfm/Unterkunft) To help with your planning, you
should know that the cost of the reunion will probably be 120
Swiss Francs.
Communicate with us (KC and Jim) directly by email, or use
the <[email protected]> address. We also encourage use of the Ecole
Forum on the Alumni Website, where information will be posted
and the exchange of pictures, videos, comments, etc. is possible.
Ask us if you have questions about using the Forum.
KC Hill and Jim Lowry
Reunion 2010 Coordinators
Wie schon in der Dezember 2008 Ausgabe dieser Zeitschrift
angesagt, ist das Thema den nächsten Ehemaligentreffen «100
Jahre Geheeb-Schule» und das Datum auf den 19.–20. Juni 2010
festgelegt.
Wir empfehlen, schon jetzt über eure Schlafplätze nachzudenken. Das «Pöstli» und der Gletscherblick haben schon jetzt ein paar
Reservationen entgegengenommen. Ihr solltet für die Anmeldung
zwischen 8:30 und 10:00 am Samstag ankommen. Das Ehemaligentreffen wird am Sonntag um 13:00 offiziell beendet sein. Ihr
seid aber alle herzlich eingeladen, für die Andacht am Abend zu
bleiben. Das Thema der Andacht wird für Ehemalige, wie auch für
gegenwärtige EcolianerInnen relevant sein.
Viele von euch wollen vielleicht früher kommen oder länger auf
dem Hasliberg bleiben. Das bietet tolle Möglichkeiten, etwas selber
zu organisieren, z.B. ein Abendessen im Gletscherblick mit alten
ZimmerkameradInnen am Freitag, oder eine Gruppenwanderung
zum Giebel am Montag.
Wir werden euch später im Jahr ein Anmeldungsformular
senden, also müsst ihr uns noch nichts mitteilen. Aktuell für euch
ist: ein Hotelzimmer, eine Ferienwohnung oder beim Camping
reservieren. http://www.haslital.ch/en/page.cfm/Unterkunft. Für
eure Planung solltet ihr wissen, dass das Ecole-Ehemaligentreffen
etwa 120 Schweizer Franken kosten wird.
Wendet euch direkt an uns (Jim und KC) oder an die EcoleAdresse [email protected]. Wir empfehlen das Ecole Forum, das auf
der Ehemaligen-Webseite zu finden ist. Das Forum wird die aktuellsten Infos von uns haben, kann aber auch für den Austausch von
Ansagen, Videos, Bilder, usw. unter euch gebraucht werden. Fragt
uns, wenn Ihr mit dem Einstieg ins Forum Hilfe braucht.
Wir freuen uns, euch am Ehemaligentreffen zu sehen!
KC Hill und Jim Lowry
Reunion 2010 Coordinators
Contact
Kontakt
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
We`re looking forward to seeing you there!
Celina Conrad
2009 GRADUATING SENIORS Katherine Primeau, Saraamina
Roziadi, Carmen Durrer, Tobias Timothy Olson 1st, Benedict Urand,
Vick Chang, Colin Townes-Anderson and Jacob Diss.
Simon Poland
Camille Haffter
Nicola Spicher
Dominique
Marconi
Jonas Arnaiz
Die erste Teilprüfung wurde 2009 von Anna Beger, Daniel Kraaijeveld und Saskia Kobelt ablegt und zwar mit teilweise sehr guten
Resultaten.
Erfolgreiche Ehemalige
Freeskier
Anna Beger
Daniel Kraaijeveld
Saskia Kobelt
Foto Love Weber
Kobi Kehrli und Joël Bächtold haben als Filmer und Rider für
www.white-passion.ch und für das Head-Team eine erfolgreiche
Saison hinter sich. Der Film «Symphony» (inklusiv Download und
Movie) und Joëls 7 Podestplätze, davon sechs 1. Plätze, zeigen die
erfreulichen Ergebnisse. Herzlichen Glückwunsch!
Stephan Eicher spielt am «Ehemaligentreffen 2005»
Stephan Eicher plays at the “Ecole Reunion 2005”
the
Music
June | Juni 2009
Beethoven Musik Quartett
Das Beethoven-Streichquartett in der Ecole d'Humanité
Ernst Thöni MA 1975–1979, seit 1982
the
Musik
June | Juni 2009 w Working
with the
Beethoven Quartett was a
really unique and memorable
experience for me. I learned a
lot from them and it is great
to be around people as interested in music as I am. Their
talent and the way they can
pick up and change the music
is amazing. I grew a lot and
enjoyed the time I spent with
them!
Rebecca Lehman K ab 2008 v Es
Durch die internationalen Beziehungen, welche die Ecole
d'Humanité pflegt, gibt es ab und zu Gelegenheiten bedeutende KünstlerInnen anzulocken. Am Donnerstag den 30. April
fand im grossen Saal ein Konzertabend mit dem international
bekannten und hoch qualifizierten Beethoven-Streichquartett
statt. Ein Geiger dieses Quartetts ist Laurentius Bonitz. Seine
Frau ist die bekannte Sängerin Franziska Hirzel–Bonitz, die früher
ihre Schulzeit zum Teil in der Ecole verbracht hatte. Ihre Tochter
heisst Josephine Bonitz und ist zurzeit Schülerin bei uns. So ist
dieser Kontakt entstanden.
Das Konzert an jenem Abend bestand aus drei Werken:
Streichquartett d-moll op. 103 von Joseph Haydn. Es ist ein Fragment und Haydn hat es 1803, also in hohem Alter geschrieben.
Darauf folgte das Quartett in a-moll op. 132 von Ludwig van
Beethoven. Er komponierte es 1925, also auch ein Spätwerk.
Als drittes spielten sie das Streichquartett in a-moll op. 13. Geschrieben wurde es 1827 vom 18-jährigen Felix Mendelssohn
Bartholdy und es ist eine Art jugendliche Antwort auf den reifen
Beethoven. Die Reihenfolge der Werke war bewusst nach diesem
Konzept zusammengestellt.
Es war ein grosszügiges Angebot der MusikerInnen, da sie
uns ihre Musik geschenkt und ganz ohne Gage gespielt haben.
Ausserdem sind sie nicht nur auf den Hasliberg gereist, um einen
ihrer wunderbaren Konzertabende zu geben, sie boten auch für
einige musikbegeisterte, begabte Violin-, Cello, Gesangs- und
KlavierschülerInnen der Ecole einen Meisterkurs an. Dieses haben
im Wintertrimester an Ensemble-Stücken gearbeitet und durften
nun an einem Vormittag und an zwei Nachmittagen von den
Künstlern des Beethoven-Quartetts den letzten Schliff bekommen.
Am 1. Mai wurde Geheebs Todestag also nicht nur mit Wandern
sondern auch mit Musik gefeiert. An diesem Abend gaben die
war toll mit Profis zu arbeiten, die genau wissen, wie man
ein Musikstück noch schöner
gestalten kann. Ich habe viel
dazugelernt, doch am meisten
hat mir das zusammenspielen mit
Livian gefallen. Ich finde es unglaublich, dass diese berühmten
Musiker in die Ecole kamen und
ich diesen Meisterkurs miterleben
konnte. Das war wirklich etwas
Besonderes.
Mirjam Thöni MA-K ab 2000 SchülerInnen des Meisterkurses ihr Konzert. Da wurden Werke
von G.F. Händel, Camille Saint Saëns, Antonín Dvořák und Felix
Mendelssohn Bartholdy vorgetragen.
Es war für die EcolianerInnen eine wunderbare Gelegenheit,
unter einer solch professionellen Leitung Zusammenspielen zu
dürfen und es ist ein Konzert von erstaunlich musikalischer
Qualität entstanden. Die vier MusikerInnen vom BeethovenQuartett wurden würdig gefeiert. Am nächsten Morgen fuhren
sie wieder ab, denn am selben Abend gaben sie bereits ein
Konzert in Darmstadt.
Es war für mich eine grosse
Ehre und Gelegenheit, dass ich
an dem Meisterkurs teilnehmen
konnte. Es war auch eine ganz
neue u nd spezielle Erfahrung.
Man konnte den Geist der Musik
spüren und die Motivationen
kamen sofort. Ich möchte mich
noch Sigi und Ernst bedanken für
diese grossartige Gelegenheit.
Min Koh K ab 2005 w
r The
musicians were extremely nice and
friendly. I especially liked how we had different
teachers each hour and could learn about different interpretations. LIVIAN YEH K ab 2007
r For
sure this was a very special
experience for me. I learned a lot
from the Beethoven Quartett.
The funny thing was… everyone
taught us differently. I still have
to thank them for coming to
the Ecole and performing in the
school. They gave me totally new
ideas for my music.
Vicky Chen K ab 2005 the
Theater
June | Juni 2009
All the World's a Stage…
the
Theater
June | Juni 2009 As You Like It
by Jim Lowry MA 1976-1984, since 1998
v Amber
Needham
portrays the evil
Duke Frederick.
w Toby
Olson and
Colin TownsendAnderson in the
forest.
sw Rebecca
Nehman and Anson
Shao celebrate
their new found
love…
BY SARA GORDON MA since 2007
Shakespearean scholar and Ecole teacher for sixty
odd years, Natalie Lüthi-Peterson (MA 1949-1953,
since 1956) has directed her 45th Shakespeare
production this spring in Goldern. There are few
people in the world that have achieved such an
accomplishment. She has directed many productions including: “Much Ado About Nothing”,
“Romeo and Juliet”, “The Tempest”, “Taming of
the Shrew”, “A Midsummer Nights Dream”, “As
you Like it”, and many others.
For each production Natalie has allowed her
students to develop their own ideas for the characters, encouraged her co-directors and been a
constant support with costumes and ideas.
The Ecole would like to thank Natalie for all of her
hard work, dedication and passion. We look forward to seeing many more of her ideas realized
in Shakespearean productions at the Ecole!
The Shakespearean Players put on a performance of “As You Like It” this past March
21st and 22nd. The audience was quickly
laughing at the quarrel between brothers
Orlando and Oliver, closely followed by the
wrestling match between Orlando and the
wrestler Charles. The elite world of the
Duke and his Court was displayed in shades
of black and white. The costumes were
modern day and a size too small, wishing to
convey a sense of confinement and fear.
This was soon to contrast with the
colorful costumes and lighting of the Forest of Arden. Aluminum poles, symbolizing
prison bars at the play opening, soon transformed themselves into spinning windmills,
casting colorful shadows; a symbol of hope
for the future with renewable energy resources. The happy Duke welcomes all into
his realm, as friends and lovers transform
themselves and their identities to both hide
and be discovered.
In the end, four pairs of lovers find true
love, a philosopher has observed the world
(do not forget “All the World's a Stage…..),
and the always clever and sometimes sarcastic Clown has even been paired with
silly Audrey.
We were grateful for the rousing reception of our play at the end of each night.
All of the players, along with Natalie, Sara
G., Sharon and Jim, were happy with a job
well done. See you next year.
r Ingyang
Müslin listens to the
comical anicdotes of Jaques by
Megan LeBouef.
r Livian
Yeh and Alex Gallin celebrate their
Shakespeare betrothal.
v Yi
Chao, Mark Iandovka, Zsolt
Gödri, Max Hackinger, Dorian
Rutz sing the Horn Song.
r Livian
Yeh as Celia, comforts Ugyen Kinlay as
Roselind, in the restraint of the court.
w Chloe Smith and Blaze
Needham fool around in the
forest.
the
10 June | Juni 2009
Ecole-Logical
the
Ecole-Logisch
June | Juni 2009 Ecole-Logisch
Ecole-Logical
Ecole-Logisch wird ein Jahre alt!
Ecole-Logical Celebrates its First
Birthday!
By
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Megan Thom H 2003–2004, MA seit 2007
Megan Thom H 2003– 2004, MA since 2007
Praktischer Bestandteil
The Ecole-Logical Project has come a long way since we introduced
it in the last Ecolianer. We’ve been working hard to make climate
change and sustainability a top priority at the Ecole and the whole
school has gotten involved. From brainstorming to energy audits
to getting dirty in the garden, we’ve been doing our best to make
the Ecole as sustainable as possible.
Ecole-Logical kicked off in fall trimester with a focus on
education, a logical starting point for a school. Twelve morning
courses and eight afternoon courses signed up to focus on ecological issues and to share their learning with one another. In the
end nearly every student in the whole school took part in at least
one of these classes, so we could all share something different,
from art to chemistry to blacksmithing.
The Ecole-Logical course also developed our own education
campaign about things every Ecolianer can do to help the environment. We made posters and stuck them in bathrooms, we gave
presentations in the Schulgemeinde and on Parent’s Day, and we
even performed a song and dance number in the Esssaal about
the three R’s – reduce, reuse and recycle.
We extended this education campaign beyond the school
through the last Ecolianer, the calendar, and emails to parents.
In particular, we invited all parents to off-set the carbon dioxide
emissions from their childrens’ flights through Native Energy
(www.nativeenergy.com). Remember to offset those flights home
for the summer!
Balcony garden close: Our Esssaal
balcony garden with oregano,
basil and lettuce.
Megan Thom checks out the lettuce seedlings.
We also joined forces with Lukas Fleischli from the Greenpeace JugendSolarProjekt (Youth Solar Project) to perform an
energy audit on Haus Sandra. We spent two days finding out
how efficient the house is in heating, electricity, insulation and
water use, and figuring out how to improve it. We found out
that Haus Sandra is actually pretty efficient, but we still had lots
of recommendations to make it even better.
Those recommendations will soon become reality as the
Ecole undertakes our first complete energy assessment. We’re
working with the Oekozentrum Langenbruck, a well-known Swiss
institute for sustainable development and technology transfer.
We’re fundraising to hire a professional engineer to find out
exactly how well we’re doing and to help us increase our energy efficiency and alternative energy production. We’re always
improving our energy use, and over the past 30 years we’ve
decreased our fossil fuel consumption by 35%, even though
we’ve added many more buildings and people. We are committed to building on that success to become a model of sustainable
building and energy use.
Ecole-Logical isn’t just about
energy and education; we also like
to get dirty and have some fun
outside, so we thought we’d start
some gardens as well. Check out the
gardening article for more details.
On a more personal note, I’m
leaving the Ecole in June and passing
on the coordination of Ecole-Logical
to the very capable hands and green
thumb of KC Hill. Most of you probably know KC, so you know he’s
deeply committed to the Ecole and
to the environment. Good luck to
him next year and a huge thanks to
all the students, teachers and supporters who’ve worked so hard to
make the first year of Ecole-Logical
a success. Here’s to many more years
of energy, dirt and sustainability!
For more information please go
to www.ecole.ch.
Jethro Reiche rakes up our garden beds for planting
Das Ecole-Logische Projekt hat einen langen Weg durchlaufen seit
wir es im letzten Ecolianer vorgestellt haben. Hier sind einige der
Sternstunden und Erfolge dieses ersten Ecole-Logischen Jahres:
Reichweite innerhalb der Ecole
• Zwölf Vormittagskurse und acht Nachmittagskurse nahmen die
Umwelt als Thema und haben sich gegenseitig ausgetauscht.
• Der Ecole-Logisch-Kurs hat Umweltthemen in der Schule eingebracht durch Poster, Präsentationen und singen und tanzen
im Esssaal.
Reichweite ausserhalb der Ecole
• Der Ecole-Logisch-Kurs hat das Projekt im letzten Ecolianer, auf
der Ecole Website und am Elterntag vorgestellt.
• Wir haben einen Ecole-logischen Kalender gemacht und 2700
Kopien an euch geschickt. Wir hoffen die hängen jetzt in euren
Häusern!
• Wir haben alle Eltern eingeladen,
das Kohlenstoffdioxid der Flüge
ihrer Kinder zu verringern durch
ein «off-setting“ Programm von
Native Energy (www.nativeenergy.
com), und das Konzept von «offsetting» in die Schule vorgestellt.
• Der Ecole-Logisch-Kurs arbeitete mit Greenpeace zusammen,
um eine grundsätzliche Prüfung des Energieverbrauchs in
«Haus Sandra» vorzunehmen. Wir verfassten einen Bericht inklusive Empfehlungen dazu, wie die Energieeffizienz gesteigert
werden kann. Diese Empfehlungen werden weiter verfolgt.
• Der Ecole-Logisch Kurs hat zwei neuen Gärten gebaut um regionalen Nahrungsanbau zu fördern und so dass, die SchülerInnen ihr eigenes Essen anpflanzen und schliesslich essen
können. Dazu gehörte ein städtisches Landwirtschaft-Experiment mit speziellen «Selbstbewässerungssystemen» in denen
wir Salat, Basilikum und Oregano auf den Esssaal-Balkon anpflanzen.
Nächstes Jahr werden wir uns auf Energie in Gebäuden konzentrieren, um effizienter zu werden und mehr Energie selber zu
produzieren. Wir arbeiten jetzt mit dem Oekozentrum Langebruck,
ein bekanntes Schweizer Institut für nachhaltige Entwicklung und
Technologietransfer, um eine Energie-Grobstrategie zu entwickeln
und unseren Energieverbrauch zu verbessern.
KC Hill wird Ecole-Logisch als Projektleiter im Sommer übernehmen, um diese neue Phase des Projektes zu begleiten. Herzlichen
Dank an alle SchülerInnen, MitarbeiterInnen, Eltern und Ehemaligen
für eure Unterstützung und Mitarbeit bei Ecole-Logisch. Jetzt auf
zu einem zweiten Jahr voller Energie, Erde und Spass!
Brainstorming und Planung
• Am 27. November kamen 30 Mitglieder unserer Gemeinschaft zusammen, zu einem «Open Space»
Brainstorming das viele wertvolle
neue Ideen hervorbrachte.
• Die Schüler des Ecole-LogischKurses schrieben zehn Projektvorschläge, in denen sie mögliche Projekte untersuchten und
planten, die Ecole-Logisch in
Zukunft durchführen könnte, z.B.
einen Balkongarten, Energiesparlampen und Solarenergie. Bisher
haben wir einen Balkongarten
gebaut und die anderen Projekte
sind in Planung.
Meli Holmes, Janis Saxer and Jakob Diss prepare the
garden for planting.
the
12 June | Juni 2009
Garden ta-da: Jakob Diss, Meli Holmes and Nick Shaw
are excited about planting the garden.
the
June | Juni 2009 13
25 Jahre Fastentage an
der Ecole d’Humanité!
Fränzi Bächtold-Barth MA seit 1975
Planting the Seeds
Growing Food at the Ecole
Megan Thom H 2003–2004, MA seit 2007
This trimester the Ecole-Logical Project is growing deeper roots
at the Ecole by planting two new gardens where students can
get up close and personal with growing their own food. The
gardening class had fun ripping up the lawn in front of Haus
am Hang to plant squash, carrots, salad and more where only
grass had grown before. Since it always seems to be raining
on Monday afternoons, the class had no choice but to get
down and dirty.
The other garden is even more unusual since we’re trying to grow food where only concrete grew before. The Ecole
has its first urban agriculture project – a balcony garden right
outside the Esssaal. Inspired by the Rooftop Gardens Project of
Montreal, Canada, the Ecole-Logical course spent the winter
trimester building self-watering containers with recycled pipes
and buckets from the kitchen. Gardening teacher Megan Thom
used to work for the project and taught students how to make
this easy and effective container for rooftop and balcony gardening. “Growing food in the soil is wonderful when you’re
lucky enough to have land,” she says. “But it’s important for
people to see that you can grow food wherever you are, even
if all you have is a balcony in an apartment building.”
Megan spent three years working on food sustainability
projects in Canada and she is passionate about using food as
a way to raise awareness about environmental issues. “Food’s
pretty much going to save the world,” she declares. “Absolutely
everyone cares about food because everyone has to eat. Once
you start gardening you gain a real sense of where your food
comes from and how you’re connected to the people and places
that produce it. Usually people put two and two together and
realize that they have to make sure that those people and places
stay healthy, cause if they don’t then where will we get our food
from? Plus food you grow yourself just tastes better.”
The students in the gardening course agree. Janis Saxer
was a student in the first Ecole-Logical morning class, where he
wrote the original proposal to build the Esssaal balcony garden.
“It’s cool to have your idea become reality,” he says. “We can
use the food, it’s good for the environment, it’s sustainable,
we can learn something, and we get to eat it afterwards. The
best part is the food.”
Jakob Diss, another student in the gardening course, says
he likes gardening because he needs to be out in nature. “It’s
just chill. It kind of shows you that life doesn’t have to be so
hectic. The plants just grow and enjoy life,” he says. “It’s also
just to be able to get back in touch with nature and show its
importance. I feel like I get depressed if I’m not in nature. It’s
good to just get dirty and go: ‘Ha ha! F*** it!’ It’s fun.”
So why not pick up a shovel and have some fun in your
own backyard or balcony? You can also support your local
farms and make consumption choices for healthy people and
environments by buying local, organic and fair trade.If you’re
interested in building your own self-watering container, the
Rooftop Garden Project provides instructions in English and
French in this online pdf document (p. 38–40): http://rooftopgardens.ca/en/node/1159.
s Side
diagram of a self-watering container.
So lange schon fasten viele Freiwillige siebenmal im Jahr. Den
Anstoss dazu gab ein Fasten, das weltweit in verschiedenen
Städten der Welt von Friedensbewegten im Sommer 1983 begann. Eine der Frauen kannte ich persönlich von Reden, die sie
an Ostermärschen und in Osternächten gehalten hatte und die
mich stark berührten. Diese Friedensbewegten begannen am 6.
August 1983 (am Gedenktag zum Abwurf der 1. Atombombe
über Hiroshima) mit ihrem vieltägigen Fasten. Sie wollten auf die
fatale atomare Aufrüstung des Ost- und Westblocks aufmerksam
machen. Und so setzten sie sich mit ihrem Leben ein um Abrüstung und Friedensverhandlungen zwischen den beiden Blöcken
zu bewirken und leisteten während dieser Zeit hervorragende
Öffentlichkeitsarbeit.
Die Art ihres Einsatzes – gewaltlos und zukunftsorientiert für
ein Miteinander weltweit – bewegte mich, mit meiner Freundin
Laura Temple ein kleines Zeichen hier zu setzen. Anfangs fasteten
wir jeden 6. des Monats, 5–10 Jugendliche und Mitarbeitende
in der Blatti-Küche, dazu diskutierten wir politische Themen und
tranken Tee und mittags Bouillon. Ein Jahr später (Laura verliess
die Ecole und ihr Freund kam als neuer Mitarbeiter) brachte
Lars Childs die Idee, für ein Projekt zu fasten und eine grössere
Gruppe anzusprechen. Und er brachte auch gleich einen konkreten Vorschlag mit. Das Jahr zuvor hatte er in Afrika verbracht.
Zu seinem Studiengang gehörte es, irgendwo auf der Welt ein
Entwicklungsprojekt zu starten, das der dortigen Bevölkerung
Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen sollte. Im Norden von Mali, bei
den Tamacheqs, fand er diese Menschen. Von der schwarzafrikanischen Regierung wurden sie in dieser Zeit gezwungen ihr
Nomadenleben aufzugeben und sesshaft zu werden, damit sie
staatliche Gelder, z.B. zur Einschulung ihrer Kinder, bekämen.
Dieses Projekt unterstützen wir immer noch.
Vor mehr als 20 Jahren kam Erwin Ramseier als neuer Koch
in die Ecole und schlug eine neue Idee vor: Warum nicht einmal
im Monat einen Suppentag einführen und pro Mal 340.– Franken
für Mali zusammensparen? Diese Idee fand grossen Anklang in
der Schulgemeinde. So geht heute das gesamte Suppentagsgeld
(meist 1020.– Franken im Trimester) nach Mali und die Fastenvorbereitungsgruppe entscheidet von Fastentag zu Fastentag,
welchem Projekt sie ihr Geld spenden will (5.- Franken pro Fastende). So kommen die 355.– Franken vom 8. Mai 2009 einem
Brunnenprojekt in der Transkei in Südafrika zugute, bei dem Sonja
Poland (gegenwärtige Mitarbeiterin) vor Kurzem mitgearbeitet
hat; oder wir unterstützen regelmässig ein Behindertenprojekt
(«anders Begabte») in Jamaica, auf das uns Helen Needham
aufmerksam machte und das sie selber tatkräftig mitfinanziert;
oder – um ein letztes Beispiel zu nennen – wir fasten im Juni
für die Familie am Hasliberg, die vor einigen Wochen in
einem Brand ihr ganzes Hab und Gut in wenigen Stunden
verloren hat.
Jährlich fasten wir siebenmal (ein ganzes Jahr war
dazwischen einmal Pause) und wir haben zehn Suppentage. Und an jedem Fastentag unterstützen 50–100
Jugendliche, HelferInnen und Mitarbeitende die verschiedenen Projekte mit grossem Enthusiasmus.
Es ist schön, immer wieder erleben zu dürfen, wie gern sich
auch heutzutage Jugendliche hoffnungsvoll einsetzen, zukunftsorientiert denken und positive Spuren hinterlassen wollen…
Mali
Aufforstungsprojekt
Einziger Dorfbrunnen
Wassertransport
the
14 the
Science
June | Juni 2009
June | Juni 2009 A Funny Thing to See on My Way to Shakespeare!
«Down By the Riverside isch schön»
US-Gospelchor und Meiringer Jodlerinnen sangen gemeinsam
geometric and colorful arcs. I grabbed my camera, took about 50
pictures, and put the best of them together in Photoshop to make
the accompanying photo. I created the mosaic, but did nothing to
add color other than enhance the contrast (see cover).
For those who would like to learn more, I recommend
that you visit: www.atoptics.co.uk and follow the link to “ice
crystals.” I hope that you enjoy this site and become fascinated with the science of meteorology. Just watch the sky
- day and night. Mother Nature will do her best to put on a
good show for you much more often than you would think!
By Jim Lowry MA 1976–1984, since 1998
Solarofen Projekt
Waldemar steiner MA seit 2008
Der Solarofen wird zusammen mit Weslley de Souza in der «Physikwerkstatt» zusammengebaut. Damit die Sonnenenergie optimal
genutzt werden kann, werden die Sonnenstrahlen durch den
Spiegel reflektiert, in einem Brennpunkt fokussiert und damit konzentriert auf einen schwarzen Topf mit dem Kochgut übertragen.
Reflektorkocher eignen sich nicht nur zum herkömmlichen Kochen,
sondern auch für das Braten und Frittieren von Speisen.
vlnr Waldemar Steiner und Weslley de Souza
The Solar Oven was built together with Weslley de Souza in the
Physics Lab. In this oven one can cook as one cooks on a grill. It
is made to utilize the solar energy from the sun and to focus the
heat through the apparatus. The reflector causes the reflection
to focus on a specific burning point and with this concentration
on a black surface a good cooking area is created.
r The
s The
Gospel choir sings with local yodelers.
Gospel choir mingles with Ecolianers.
The Goats Are Coming!
By
Sarah Hudspith MA 1971, since 1977
Hooray! Soon the Ecole will have goats! The Franz Blatter family is allowing us to use their barn and the field around it right next to the
Ecole. We hope to be able to produce cheese – both hard and soft
– and maybe yoghurt. There is so much to learn, but there are some
very professional goat farmers on the Hasliberg, who I hope will
assist us during our teething phase. Finally my dream of having
goats is almost a reality; “Jane” a 3 month old “Gizzi” is our first
goat member of the Ecole.
The Oberhasli goat is a rich bay colour with black stripes on
the face, ears, belly, udder, and lower legs (description found
in Raising Milk Goats the Modern Way, a book owned by
Toby Olsen from Rhode Island, USA).
You never know what you will see when looking up. On the 18th
of March, 2008, I was walking to our 17:00 rehearsal, when I saw
a wonder that few are privileged to see. Over the Platz, off to the
West, was a very peculiar setting sun. Surrounding it were arcs of
white, rainbows without rain, and so-called “Sun Dogs.” But all
together, they were a jaw dropping sight. I screamed like I always
do when something is interesting, “Run out to the Platz. A once
in a decade sight is awaiting you!! Come NOW!!!!!”
What we were seeing was a complete series of halos created
by ice crystals in the upper troposphere. When wind aligns them
properly, the sunlight begins to refract internally to create the
Ein festliches Adventskonzert erlebten die Schülerinnen und
Schüler der Ecole d‘Humanité und zahlreiche einheimische Gäste
am Sonntag und Montag, 7. und 8. Dezember, am märchenhaft
verschneiten Hasliberg. Die acht Sängerinnen des Gospelchors
New Spirit aus den USA, die auf ihrer 30-tägigen Tournee durch
Europa auf Einladung der Schule auch im vollbesetzten Hasliberg
Congress in Goldern Halt machten, begeisterten das Publikum
mit ihrer historischen Reise durch die Gospelmusik. Anschliessend folgte der Höhepunkt des Abends: in Tracht betraten die
Jodlerinnen Christine Kohler-Brovg und Fränzi Maurer-Huber
aus Meiringen die Bühne, gesellten sich zu den Sängerinnen
aus Amerika und jodelten zum traditionellen Song «Down by
the Riverside» die Harmonien von «Ds Bärner Oberland isch
schön». Der musikalische Crossover löste eine freudige Welle der
Begeisterung aus. Jodel- und Gospelmusik vereinten sich zum
kulturübergreifenden Erlebnis. Gut möglich, dass es sich dabei
um eine Weltpremiere handelte.
15
the
16 Sports
June | Juni 2009
Schneesportfest – vom Riesenslalom
zum BBQ
zum Backflip
the
Essen und Demo
June | Juni 2009 17
Text Frédéric Bächtold ma seit 1975
Fotos jurina Harders, Sara Gordon, Ingyang müslin, Guido Bieri
Mit einem Riesenslalom auf der Rennpiste Balisalp begann das
Schneesportfest der Ecole d‘Humanité zum Abschluss der guten
Wintersaison. Die Schneeverhältnisse waren so fantastisch, dass
auch die Fackelabfahrt endlich wieder einmal bis nach Goldern
hinunter stattfinden konnte.
Vom jüngsten, dem fünfjährigen Pablo, bis zum ältesten Ecolianer, dem 63-jährigen Koch Erwin Ramseier, kurvten die aus über
20 Ländern stammenden Ski- und Snowboardathleten durch die
Riesenslalomtore.
Nach dem festlichen Barbeque beim Kidspark Winterhalde
zeigten die Schneesportkurse, was sie unter kundiger Leitung
ihrer Lehrkräfte seit Januar eingeübt hatten. Den krönenden Abschluss bildete die Show der Freestyler, die dank dem ausgebauten
Kicker ideale Voraussetzungen hatten, um ihre Flugkünste dem
begeisterten Publikum darzubieten. Dass der gelungene Anlass zu
einem unvergesslichen Tag für die 180 Schülerinnen und Schüler
und ihre Lehrkräfte wurde, ist vor allem auch dem Einsatz und
der guten Zusammenarbeit mit der Schweizer Schneesportschule,
den Bergbahnen Meiringen-Hasliberg, dem Skiclub Hasliberg und
dem Berghaus Käserstatt zu verdanken.
Spass und Speed
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18 People
June | Juni 2009
People
Leute
Weddings | Heirat
Deaths | Todesfälle
› 22. Januar 2009. Andrina Nora, Tochter von Sunda Wegener (K 1993–1996)
und Gabriel Walter.
› 27 June 2009. Rudina Lolja (K 1996–1998)
to Karl Holmqvist (a Canadian, not a
Swede!).
2008
› Stefan Korach (K. 1933–1939), gest. 27.
Dezember 2008, Schüler Versoix.
› 14. Februar 2009, Levin Leon, Sohn
von Nora Baumann-Tomasch (K 2005–
2007) und Frank Baumann.
› 1. April 2009. Lena Suhner und Sven
Schönewald (Beide MA seit 2007).
2009
› Hans Koerfgen (K 1950–1953), gest. 23.
Februar 2009 Schüler Goldern.
› 7. April 2009. Matti Timo, Sohn von
Lena & Sven Schönewald (Beide MA seit
2007).
› 2. Mai 2009. Nick Aurel, Sohn von
Corinne Scheigg and Ivo Fahnle
19
KC Hill K 1970–1973, MA 1993-
Mark Reed, an African American, was a
student at the Ecole
d’Humanité from 1963–
65 and a teacher from
1972– 73 and again for
a trimester in 1987. His
new autobiographical
book will be fascinating to all Ecolianer but especially for those who
knew him, anyone who cares about race relations,
and by anyone who enjoys a good story. Since it
was first published last fall, the book has been
so successful that it is already in its third printing
(congratulations to Mark)!
The book is available in Switzerland through
Stauffachers in Bern ([email protected]; www.
stauffacher.ch; Neuengasse 25–37, 3001 Bern;
Tel +41 (0)31 313 63 63.), in Europe on Amazon.uk,
and in America on Amazon.com and Amazon.ca.
It can also be ordered from uua.org/bookstore.
Its ISBN number is 978-1-55896-541-6.
Now to the review of Mark‘s book.
(Beide K 1987–1993).
In Between, Memoir of an Integration Baby,
by Mark Reed
Karim Abuzanad and Matti Schönewald enjoy some 'chill time' together.
› 16. Mai 2009. Karim Nicolas, Sohn
von Fabienne Abuzanad, geb. Willi
(KA 1988–1993, MA seit 2004) und Hisham
Abuzanad (MA seit 2001).
Eine kleine Anzeige
von Rosemarie
› 18. Mai 2009. Nora Jean, Tochter von
Stefanie Frey Kaufher (K 1988–1990) und
David Kaufher.
June | Juni 2009 In Between, Memoir of an Integration Baby –
introductory information
Births | Geburt
› 14 Mai 2009 Sofia Rose, Tochter von
Jessica Evans Sculley (K.1991–1993) and
D. Sculley.
the
Ich habe eine Ferienwohnung zu vermieten:
2 Zimmer, 4 Betten, grosse Kochnische,
Dusche/WC
Anfragen bitte an:
Rosemarie Varga
Postfach 147, 6085 Hasliberg Goldern.
oder: [email protected]
Reading Mark‘s book surprised me over and over. I had looked
forward to reading it and somehow thought that I knew more
or less what I would find there. It‘s not that I knew Mark and his
life so well that I had heard all his stories – but I have known him
since the early 1970‘s. I knew he was a Black man who had lived
much in the „White world“ and that he had „married White,“
Issues of race and racism in America are not new to me, a White
American who grew up in a predominantly Black city (Washington, DC). So, when I saw the title, I was both eager to read what
Mark would write and assumed I would find certain thoughts
and experiences.
I was surprised by how uncompromisingly open and personal
Mark‘s writing is. Surprised to learn that he is not only a descendant of African slaves, but also of European slave traders and
slave owners. Surprised to learn that a large proportion of Black
Americans have White slave owner blood in them. Many have as
much „White blood“ as „Black blood“ in their genes, yet we label
them Black. And many „Whites“ have just as much „Black blood“
in them, but have successfully renounced their Black heritage. I
was surprised by the painful – heart wrenching! – stories of Mark‘s
suffering due to racism, especially at the hands of other Blacks
angry at him for his experiences in the White world, which they
interpreted as a betrayal.
The degree to which and the number of times that I was
surprised drove home one of the book‘s most important messages:
my/our unconscious assumptions about other people are often innocently pernicious and potentially hurtful. One example of where
I heard this message was when he wrote about his time at the
Ecole. While Mark often enjoyed the Ecole as a haven from racism,
he also wrote something that struck a chord of guilt in me:
The trouble with the Ecole was that in an effort to be color-blind
people ignored a fundamental piece of my identity.
„Oh, I forget about your color,“ was a typical comment.
Color blindness protects whites from knowing that which they have
to labor not to know. And at the Ecole their need not to know
kept them from simply asking me, „How is it for you?“
I think that we who are at the Ecole still mostly operate in
that way. I know I tend to. I make the innocent assumption that
the best thing for a Black person at the Ecole is to ignore the color
of his or her skin, but I rarely ask if that‘s what he or she feels is
best. Of course I notice which students at the Ecole are Black, and
the fact that my mind says „Treat this student like everyone else“
shows me that at least in my thoughts I am not treating him or
her like everyone else. With the help of Mark‘s book I‘m trying
to treat each person differently, according to who he or she is for
me. And that includes asking, „How is it for you?“ (… to be Black,
Japanese, dyslexic, hyperactive,…)
Mark and I were about the same age (13–14) as we made
our first independent forays into the country and culture of
Switzerland. But how different were our experiences! I moved
anonymously through Swiss streets and stores, observing as I
pleased without being noticed. I experienced a country that was
safe, clean, beautiful and friendly enough. Mark saw all those
things, too. But it was not possible for him to walk through Swiss
streets without heads turning, without whispers of „Schau – ein
Neger!“, and sometimes, as you can read in the book, louder and
less pleasant comments.
Mark‘s book was an eye-opener for me. It‘s his story, and
so of course it opened my eyes
to see this old friend as I had Mark Reed in a
Shakespeare play
never really seen him before.
In Between did more than that,
though. It opened my eyes
into my own life and times,
into the country where I live,
the school community where
I work, and into my parts of
myself that I had not seen so
clearly before.
In Between, Memoir of
an Integration Baby is a valuable, captivating book, and,
as Natalie Lüthi commented
to me: „It‘s so well-written!“
Whether you know Mark Reed
or not, I strongly recommend
his book.
the
20 Rubrik
June | Juni 2009
Dear
Lieber KC
Es ist 3:00 Uhr, also mitten in der Nacht. Eigentlich wollte ich ja
langsam ins Bett – doch dann verklickte ich mich auf meinem PC
in den Ordner mit meinen «Homevideos», wo auch Szenen von
verschiedenen Sommerfesten in der Ecole zu sehen sind – schon
sah ich dich und Kathleen volkstanzen und ein paar Minuten später
Jacqueline Stettler… und hin und wieder laufen mir auch andere
Menschen die ich gekannt habe bzw. «kenne» ins Bild. Ehe ich
mich versehe schwelge ich in Erinnerungen; bunt durchmischt und
ungeordnet drängen sie vor mein inneres Auge:
– KC und ich in meiner letzten Nacht in der Ecole… wir machen zusammen einen Nachtspaziergang Richtung Reuti, ich weiss
nicht mehr wo wir wieder umdrehen. – ich bei meiner Stammputzpause «Holz bringen», ich hasse diese Arbeit, sie dauert länger als
alle anderen, aber Michael Binder schenkt uns immer Schokolade,
wenn wir ihm sein Holz bringen. – mein erstes Weihnachten in
der Ecole. Nicht alle, aber doch ziemlich viele sitzen zusammen
mit Frédéric in der MCH-Halle und singen gemeinsam. Der Boden
ist voller Tannenzweige, darauf brennen ein paar Kerzen. – Christoph und ich liegen beide in unseren Betten, wir reden noch, da
hören wir ein zaghaftes Klopfen an unserer Tür. Wir flüstern laut
«ja!» und Sonja kommt herein. Sie setzt sich auf einen Stuhl, wir
quatschen noch alle zu dritt ganz leise. – Damian Schatzmann ist
mein helfender Kamerad. Er führt mich zum Volkstanzabend. Wir
schauen zu, ich glaube, ich fände es peinlich, hier mitzumachen.
Und auch Damian sagt mir: «das ist lustig zum zuschauen, aber
mitmachen würde ich nie.» Recht hat er, denk‘ ich. – Volker kommt
zu mir in der Mathestunde. Er sagt, ich darf im nächsten Trimester
kein Englisch mehr als Morgenkurs wählen, ich brauche dringend
Biologie und Französisch. – Familienabend: Alle sind in der Wohnung von KC und Kathleen ausser ich und die junge Jacqueline. Wir
sind im Gang. Die «Stock»leiter ist heruntergefahren, Jacqueline
lehnt gegen die Stufen. Sie erzählt mir, dass es ihr schlecht geht
weil Sonja so gemein zu ihr ist und sie Heimweh hat. Sie weint, ich
umarme sie, tröste sie. – Ich liege im Bett und greife nach meinem
«Pflicht-Tagebuch». Ich muss es schreiben, weil ich abgehauen bin.
KC darf es lesen. Ich schreibe einmal mehr hinein, dass ich meine
Freunde aus Basel vermisse. – Einführungstage und ich bin helfender Kamerad. Die Ecole ist ganz leer. Christoph und ich gehen
zum Waldhaus, er wird ab heute mein neuer Zimmerkamerad
sein, denn ich ziehe neu in die KC-Kathleen-Familie. Unser Helfer
heisst Koffe und kommt aus Schweden. –Tanzabend. Addrich und
ich betreten das Atrium. Damals hat die Ecole noch keine Disco-
Kugel. Darum steht auf dem Klavier Felix Thommen, «Fixu», mit
zwei Armee-Taschenlampen, eine auf rot gestellt, die andere auf
blau. Mit beiden Armen macht er kreisende Bewegungen und stellt
dazu beide Taschenlampen abwechselnd ganz schnell aus und an.
Addrich und ich lachen schallend als wir ihn eine Stunde später immer noch bei dieser Tätigkeit beobachten können. – Schulgemeinde
wird geschlossen. Alle erheben sich und drängen hinaus. Der letzte
Punkt handelte von der Neubesetzung eines Schulgemeindeleiters.
Interessierte sollen sich melden. Albrecht kommt auf mich zu, meint:
«Na du, Schulgemeindeleiter, das wär doch was für dich, hmh?».
Ich schaue ihn ungläubig an: «häh?» – «Na klar, bloss ne richtige
Frisur brauchst du Mal endlich.». «Mir klopft das Herz bis in den
Hals. Alleine die Vorstellung, ich stünde mit dem Glöckchen da
vorne am Flügel und sollte vor allen sprechen, halte ich kaum aus.
Und dann erst der Gedanke an den Coiffeur! – David Kuczera und
ich spielen den ganzen Nachmittag Schach. Wir sind gleich gut und
schlagen einander abwechslungsweise. – Ich gehe zu Sarah ins Osthaus. Ich brauche neue Wolle zum Spinnen, denn ich bin in Sarahs
Gandhi-Kurs. Die Wolle riecht sehr stark nach Schaf. – Ich bin in der
Wohnung mit Quin. Wir haben Ballons die mit Helium gefüllt sind.
Ich inhaliere das Helium und rede mit hoher Stimme. Quinn lacht
(damals noch) mit hoher Stimme, ich bin zwar einiges älter als er,
doch ich lache mit noch höherer Stimme. Quin will auch. Er inhaliert
das Gas des zweiten Ballons und sagt mit einer Piepsstimme: «Das
geht gar nicht!!!» Aus uns platzt lautes hohes Gelächter.
Ich könnte noch Stunden so weiter schreiben. Die Ecole-Zeit
ist so lange her, es kommt mir vor, als sei es in einem anderen
Leben passiert. Und dennoch trage ich viele Ecole-Werte mit mir
herum; sie haben mich geprägt – selbst wenn ich mich damals
dagegen gewehrt haben mag (als klassisches Beispiel denke ich
gerne an die Musikhör-Einschränkungen). Nach all diesen Jahren
wollte ich einfach wieder einmal loswerden, wie wichtig diese Zeit
in der Ecole rückblickend für mich war. Selbst wenn ich auch kleine
Vorbehalte hege gegen die Ecole, so würde ich mein eigenes Kind
trotz allem UNBEDINGT in die Ecole schicken wollen, wenn ich
eines hätte. Damit es sich auch über den Morgensport aufregen
kann… oder so ;-)
Lieber KC, ich hoffe, du bist wohlauf. Grüsse deine Familie von
mir
Adrian Marmy K 1996–98