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Zeitschrift für die Mitarbeitenden des Inselspitals Heft 4 | September 2012 Unsichtbares sichtbar. 1 Inhalt | Unsichtbares sichtbar «Inselspital, Hofmann...?» Ein Einblick in den täglichen Ablauf der Telefonzentrale mit ihren Seite 6 internen und externen Kunden. Die Online-Patientenaufnahme Das erste Patienten-Check-In der Schweiz verzeichnet täglich dutSeite 8 zendweise «digitale» Spitaleintritte. IT-Hilfe aus Debrecen Helpdesk in Ungarn. Die Reportage über die Arbeit des Teams in Ungarn. Seite 10 Ein Fall für die ProCod Ein fiktives Fallbeispiel zeigt die Komplexität des Medizincon trollings. Seite 14 Impressum Die Visitenkarte in neuem Design Herausgeberin: Eine neue Eingangshalle trägt dem Rechnung. Seite 16 Inselspital Bern Redaktion & Gestaltung: Reinräume [email protected] (mak) Dank richtigem Verhalten können in den Reinräumen Arzneimittel produziert werden. Seite 17 [email protected] (ag) Adressverwaltung: Spitalpharmazie An- und Abbestellungen Das Institut für Spitalpharmazie gewährt einen Blick hinter die Kulissen. Seite 20 Inselmagazin Datenschutz Inserate: Rechtliche Aspekte der Einhaltung der Schweigepflicht und der Umgang mit Patientendaten. Seite 22 rubmedia, Wabern/Bern [email protected] Telefon 031 380 14 90 [email protected] Bilder: Susi Bürki, FGZ Beitrag Debrecen: Fabio Parillo, T-Systems Druck: rubmedia, Wabern/Bern www.rubmedia.ch Ausserdem Rubriken 4 Händehygiene 25 Berufe 29 Es war einmal 18 Kunst + Bau 26 EigenART 31 Personelles 18 Tag der Gesundheitsberufe 26 Kolumne 34 Wettbewerb 23 Rauchfreies Inselspital 27 Zahlen und Fakten 35 Cartoon 27 Gesundheitstipp 36 Kulinarische Begegnung 28 Fundsache 2 Druck auf FSC-Papier Erscheinungsweise: 5 Ausgaben pro Jahr Auflage: 8000 Exemplare Redaktionsschluss: Nr. 5/2012 zum Thema «Herz und Verstand»: 29.10.2012 © 2012 Inselspital Editorial | Dr. Urs Birchler, Direktionspräsident Das Unsichtbare und Sicht bare im Arbeitsalltag D ie Spitalorganisation wird sichtbar definiert in Geschäftsordnungen, Reglementen, Organigrammen, Stellenbeschreibungen, Prozessbeschreibungen und Funktionendiagrammen. Das sind alles notwendige Instrumente. Wie die Auf bauorganisation und die Prozessorga n isation tatsäch lich «gelebt» werden, ist damit nicht abschliessend geklärt. Wir Mitarbeitende geben der Organisation das «Leben» durch unsere Fach-, Persönlichkeits- und Sozialkompetenz sowie die Vorgesetzten durch die Führungskompetenz. Diese Kompetenzfelder erleben wir gegenseitig. Einen objektiven Massstab zur Bewertung gibt es nicht. In der Linienorganisation werden diese Kompetenzfelder im Mitarbeitergespräch (MAG) thematisiert, sichtbar schriftlich festgehal- ten und unterschrieben. Es gibt aber noch zusätzlich eine weitere Ebene, die gegenüber Dritten kaum aktiv sichtbar gemacht wird, vielleicht aber trotzdem sichtbar ist: die Ebene von mehr oder weniger Sympathie, der gleichen «Wellenlänge» oder «Zusammenarbeit sowie Um gang mit Patienten muss sach bezogen sein und sich an objek tiven Kriterien ausrichten.» eben des Gegenteils. Diese Ebene kann nicht gemessen werden, denn sie ist nicht operationalisierbar. Professionelle Führung und Zusammenarbeit sowie der Umgang mit Patientinnen und Patienten muss soweit möglich sachbezogen sein und sich an objektiven Kriterien ausrichten. Es ist für das Inselspital ein Erfolgsfaktor und für uns selber ein Faktor für unsere Arbeitszufriedenheit, wenn die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen den Fachdisziplinen, zwischen den Berufen (Professionen) und den einzelnen Stellen (Funktionen) sowie zwischen den verschiedenen Führungsstufen sachbezogen und wirkungsorientiert ist. Die Führungskultur muss unseren Leitbildwerten «ehrgeizig» und «rücksichtsvoll» nachleben. All das fördert die Effizienz und die Qualität unserer grossen Leistungen, führt zusätzlich zur Arbeitszufriedenheit von uns selber und zur Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten. Ich weiss es ja selber, dass der Arbeitsalltag, der Druck des Tagesgeschäftes es nicht einfach macht, diesen Zielen nachzuleben. Ich bin Optimist und bin sicher, dass es immer wieder Momente gibt, wo eine Situation uns zum Nachdenken bringt und für uns Anstoss ist, bewusst danach zu streben, den hier genannten Faktoren besonderes Gewicht zu geben, sodass das Bemühen in kleinen Änderungen und positiven Ergebnissen sichtbar wird. o 3 Aktuell Händehygiene: Sichtbares Zeichen des Respekts Wenn man die einzelnen Indikationen zur Händedesinfektion separat anschaut, ist ersichtlich, dass in allen Bereichen eine deutliche Steigerung erzielt worden ist (siehe Abbildung 2). Die korrekte Händehygiene ist die wichtigste Massnahme, um die Übertragung von Infektionen im Spital zu verhindern. Die Erhebungen der Spitalhygiene zeigen, dass das Personal des Inselspitals einen grossen Einsatz leistet im «Kampf» gegen die unsichtbaren Mikroorganismen auf den Händen. Im Spital erworbene Infektionen (nosokomiale Infektionen) stellen für den betroffenen Patienten eine grosse Belastung dar, einerseits durch zusätzliche Schmerzen sowie auch einem verlängerten Spitalaufenthalt. Es ist allgemein bekannt, dass die Hände der Mitarbeiter bei der Übertragung von Mikroorganismen eine wichtige Rolle spielen. Deshalb gehört die korrekte Händehygiene zu den wichtigsten Massnahmen zur Verhütung von Krankenhausinfektionen. Im Mai 2012 wurde zum 8. Mal in den stationären Bereichen des Inselspitals die Händehygiene beobachtet. Das Spitalhygieneteam ging auf die Abteilungen und beobachtete das Personal bei der täglichen Arbeit mit den Patienten. Dabei wurde erfasst, ob die Händedesinfektion korrekt nach den fünf Indikationen (siehe Infobox) durchgeführt wurde. Total wurden 2661 Gelegenheiten zur Händedesinfektion beobachtet. Die Erhebung ergab, dass in 81% der Fälle eine korrekte Händehygiene erfolgte. Dieses Resultat ist eine erfreuliche Steigerung gegenüber den Vorjahren (siehe Abbildung 1). Abbildung 2: Einhaltung der Händehygiene nach den fünf Indikationen Händehygiene Händehygiene Die korrekte Einhaltung der Händehygiene ist nicht so banal, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Hektik im Alltag, komplexe Situationen sowie Personalwechsel können die Einhaltung einer korrekten Händehygiene erschweren. Auch wenn diese Ergebnisse zeigen, dass im Inselspital der Händehygiene ein hoher Stellenwert gegeben wird, sind alle Berufsgruppen mit Patientenkontakt gefordert, täglich von Neuem bewusst auf eine korrekte Händedesinfektion zu achten. Eine weitere Verbesserung ist immer möglich – zum Wohle der Patienten. o Die Spitalhygiene ist gerne bereit, Schulungen zur Händehygiene durchzuführen. Wenden Sie sich dafür an: [email protected] Die 5 Indikationen der Händedesinfektion Wann? Die 55 Indikationen Indikationen zur zur Händedesinfektion Händedesinfektion Die Die 5 Indikationen zur Händedesinfektion Die 5 5 Indikationen Indikationen zur zur Händedesinfektion Händedesinfektion Die mit einer einer Lösung Lösung auf auf Alkoholbasis Alkoholbasis mit mit einer Lösung auf Alkoholbasis mit einer einer Lösung Lösung auf auf Alkoholbasis Alkoholbasis mit »» Vor Patientenkontakt z.B. Begrüssung durch Hand geben, Patient mobilisieren, Blutdruck/Puls messen »» Nach Patientenkontakt z.B. Körperpflege, Mobilisation, Blutdruck/Puls messen »» Vor sauberen/invasiven Handlungen z.B. Infusion um-/anhängen, Injektion verabreichen, Verbandwechsel »» Nach Kontakt mit Körperflüssigkeit z.B. Verbandwechsel, Blutentnahme, Urinflasche wechseln »» Nach Kontakt mit Patientenumgebung z.B. Bett machen, Nachttisch richten, Infusionskontrolle Abbildung 1: Gesamteinhaltung der Hände hygiene 2005–2012 4 _Handdesinfektion_Plakat.indd 1 _Handdesinfektion_Plakat.indd 1 _Handdesinfektion_Plakat.indd 1 _Handdesinfektion_Plakat.indd 1 _Handdesinfektion_Plakat.indd 1 Bei sichtbarer sichtbarer Verschmutzung, Verschmutzung, die die Bei Bei sichtbarer Verschmutzung, die Bei sichtbarer sichtbarer Verschmutzung, Verschmutzung, die die Bei Hände mit mit Seife Seife und und Wasser Wasser waschen. waschen. Hände Hände mit Seife Seife und und Wasser Wasser waschen. waschen. Hände mit Seife und Wasser waschen. Hände mit 15.02.12 10:29 15.02.12 10:29 15.02.12 10:29 15.02.12 10:29 15.02.12 10:29 Berner Fachhochschule Gesundheit Bachelor of Science in Pflege (berufsbegleitend) Master of Science in Pflege Unsere praxisbezogenen Studiengänge machen Sie fit für anspruchsvolle Aufgaben im Gesundheitswesen. Neugierig? Infoveranstaltung Bachelorstudiengang Pflege 20.11.: 18.00–19.00 Uhr Infoveranstaltungen Masterstudiengang Pflege 20.9. und 25.10.: 17.15–18.30 Uhr Weitere Informationen und Anmeldung www.gesundheit.bfh.ch/bachelor und www.gesundheit.bfh.ch/master Berner Fachhochschule Gesundheit Reden allein genügt nicht Situationsorientiertes Kommunikationstraining für Berufstätige In Ihrem Berufsalltag gibt es immer wieder Situationen, in denen Ihre kommunikativen Kompetenzen speziell gefragt sind. Das Überbringen einer schwierigen Nachricht, das verständnisvolle Gespräch mit Menschen in einer Krise oder der klare Informationsaustausch mit den Berufskolleginnen in einer Stresssituation verlangen eine professionelle und klare Kommunikation. Wir stellen für Ihr Team massgeschneiderte Schulungen mit theoretischen Inputs und praktischen Kommunikationstrainings zusammen. www.gesundheit.bfh.ch/kommunikationsschulung Sie möchten sich im Gesundheitswesen auf Hochschulstufe weiterbilden? 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Von Marianne Kaiser A n geneh m k ü h l ist es im obersten Stock des Personalhauses 2. Die Klimaanlage trägt ihren Teil dazu bei, dass die 4 Telefonistinnen (Total 12 Angestellte, 930 Stellenprozente) einen kühlen Kopf bewahren. Der Rest ist Professionalität, Können, Charakter. Denn nicht immer sind alle Anrufer ruhig, nett, geduldig, und manchmal sollte die Verbindung schon stehen, bevor die Anfrage vorliegt. «Doch wirklich unfreundlich sind die wenigsten», sagt Therese Hofmann zwischen 2 Anrufen und kümmert sich sogleich wieder um die Anliegen der Kund en : «I n s el s pit a l, Ho fm a n n ?. . . Gr üessech.» «Grüessech. Ist Frau X. wohl 6 Therese Hofmann noch hier, sie musste sich einen Tumor entfernen lassen...» – Therese Hofmann gibt besagten Namen ins SIGMA ein, dem spezifischen Informationssystem. «Die Patientin ist schon ausgetreten. Tut mir leid.» «Aha. Ja. Dann. Auf Wiedersehen», sagt die hörbar irritierte Anruferin. Zeit für Anteilnahme bleibt nicht. Der nächste Anrufer: «Inselspital, Hofmann...?» Zu Spitzenzeiten über 5 Anrufe pro Minute Je nach Tageszeit werden die Stationen von 3 bis 5 Mitarbeiterinnen – zur Not springt auch der Gruppenleiter der Telefonie, Raphael Raemy, ein – bedient. Zu Spitzenzeiten wie zwischen 10 und 12 sowie 15 und 17 Uhr klingelt es pro halbe Stunde rund 170 Mal; pro Minute sind das mehr als 5 Anrufe. Unter der Woche gehen täglich rund 3400 Anrufe ein, an Wochenend- und Feiertagen rund 1100, davon sind 25% interne Anrufe. Die meisten Anfragen sind klar, einige erfordern ein erklärendes Nachfragen – auch in Französisch, Italienisch oder Spanisch, und ein kleiner Teil kann nur dank Fantasie und Goodwill der Telefonistinnen erledigt werden. Dann zum Beispiel, wenn sich jemand mit dem Anna-Vogelhaus verbinden lassen möchte oder mit der Ornithologischen Poliklinik. Oder wenn jemand die Kulinarische Abteilung oder das Beton-Hochhaus sucht. Geduld üben und verständnisvoll nachfragen lernen die Mitarbeiterinnen der Telefonie täglich neu, bringen aber meistens auch den eigenen Berufsrucksack mit. Wie Therese Hofmann, die «zum G l ü c k », w ie sie sagt, 2009 zur Telefonie des Inselspitals gestossen ist. «1971/72 habe ich bei der damaligen PTT den Beruf der Telefonistin erlernt, wo wir noch mit Mikrofilmen, worauf die Daten gespeichert waren, arbeiteten.» Mit dem Computer ist Therese Hofmann nach einer Familienpause ab 1977 erst 1994 bei der Auskunft der «Die internen Kunden sind ungeduldiger» Swisscom in Kontakt gekommen. Doch auch danach habe sich bis 2003 noch einmal alles geändert. Als Swisscom Thun im selben Jahr schliesst, arbeitete Therese Hofmann im Verkauf, führte einen Kleiderladen und wechselte vor 3 Jahren zum Inselspital. «Mir gefällt meine Arbeit, jeder Tag ist anders, die allermeisten Anrufer sind freundlich – nicht wie damals beim 111.» Jeden Tag würde sie etwas dazulernen. Und wenn sie mal einen medizinischen Begriff nicht wisse, schlage sie ihn im Pschyrembel nach. «Sich Teflonmantel umlegen» Alle 2 Monate lädt Raphael Raemy zum Team-Rapport, wo auch Raum für Austausch besteht. Es sei wichtig, so Raemy, sich ab und an zu hinterfragen, wie mit dieser oder jener Situation umgegangen werde. Aber genauso wichtig sei die Fähigkeit, «etwas» stehen lassen zu können, sich den «Teflonmantel» umzulegen und unfreundliche oder – selten – verletzende Aussagen nicht an sich heranzulassen. «Grundsätzlich sind die Anrufer freundlich, tendenziell sind die internen jedoch ruppiger als die externen. Zudem sind die internen Kunden ungeduldiger, zuweilen auch fordernder», so der Gruppenleiter der Telefonie, der vor seinem Engagement in der Telefonie ab 1994 (seit 2006 als Leiter) 10 Jahre als Pförter im Notfall arbeitete (das Patientenmanagement der Notfallzentren übernimmt alle Anrufe ab 21 Uhr bis morgens um 7.30 Uhr). Wird es in Zukunft noch eine Telefonzen trale brauchen? Der Fortschritt in der Kommunikationstechnologie über- schlägt sich: bald wird es keine Rolle mehr spielen, ob uns eine Nachricht per Festnetz, Handy, Mail, Fax oder Chat erreicht. Die Welt der «Unified Communication», wie es in der Fachsprache heisst, wird alle Kanäle bündeln, und wir werden unsere «smarten» mobilen Geräte ebenso für alle Arten der Kommunikation multifunktional nutzen können. Für die Mitarbeitenden der Telefonzentrale und alle Nutzer/-innen der Telefonie- & Computer-Kommunikation am Inselspital stehen also ähnlich grosse Schritte an, wie damals von den Stöpselzentralen zu den heutigen Telefonvermittlungen am Bildschirm. Grösste Chance ist dabei, dass zahlreiche interne Vermittlungen über die Telefonzentrale nicht mehr nötig sein werden. Die Suchfunktionen auf dem Touch-Screen des portablen «Smartphones» werden so effizient sein, dass der Umweg über die Zentrale nicht mehr nötig sein wird. Anders wird das für unsere Patienten/-innen und deren Angehörige sowie alle andere Kunden sein. Sie kennen das Innenleben des Inselspitals nicht und sind auf die beratende Funktion der Telefonisten/ -innen angewiesen. Ausserdem wissen sie schlicht und einfach häufig nicht, ob und wie der gesuchte Patient oder Spezialist am Inselspital zu finden ist. Hier wird keine CallCenter-Steuerungslogik die menschliche Dienstleistung ersetzen können. Der Technologiewandel ermöglicht also eine bessere Fokussierung auf den Kunden und endlich auch etwas mehr Zeit, um alle telefonischen Anfragen im komplexen Betrieb des Inselspitals auch auf Anhieb an die richtige Stelle weiterzuleiten. o Telefonliste Die Telefonie des zentralen Patientenmanagements Raphael Raemy Kernaufgaben der Telefonie des zentralen Patientenmanagements: »» Anrufe vermitteln nach intern und extern »» Patiententelefonkarten/Apparate aktivieren »» Elektronisches Telefonverzeichnis im Intranet führen und mutieren »» Pikettärzteschaft ausserhalb der Büroöffnungszeiten aufbieten »» Prioritätslinien bedienen »» Notrufe aus den Liften annehmen »» Auskünfte aller Art erteilen 7 Unsichtbares sichtbar Die Online-Aufnahme Alter Anzahl 0-10 Jährige 10-20 Jährige 20-30 Jährige 30-40 Jährige 40-50 Jährige 50-60 Jährige 60-70 Jährige 70-80 Jährige 80-90 Jährige 90-100 Jährige 45 37 69 74 90 100 61 23 10 3 Kaum realisiert, ist das erste Patienten-Check-In der Schweiz bereits ein Knüller: das Patienten management verzeichnet täglich dutzendweise «digitale» Spitaleintritte jeglicher Altersklassen. Von Martin Bruderer, Bereichsleiter Patientenmanagement D as Online-Check-In entspricht inhaltlich der regulären Patientenaufnahme in der «Kabine». Die Patienten liefern uns die «Personalien» mitsamt den Angaben zu den Angehörigen, dem Haus- und einweisenden Arzt, dem Versicherungsverhältnis usw. Neu können sie dies nun auch übers Internet tun, nachdem es in den letzten Jahren immer schon möglich war, sich auch per Formular und Postweg am Inselspital administrativ anzumelden. Die «Fern»-Aufnahme erhält also ein neues Medium im Sinne einer Erweiterung. Nur wer in der Schweiz wohnt, über eine Versichertenkarte (VK) verfügt und eine Klinikterminvereinbarung vorzuweisen hat, kann die Patientenaufnahme online machen. Das Online-Check-In ist also kein Terminbuchungsinstrument für Zu- oder Selbsteinweiser und steht jenen Patienten nicht offen, für welche komplexe Kostensicherungen nötig sind (also Patienten ohne VK). Wer profitiert von der Online-Aufnahme? Online-Aufnahmen entsprechen primär einem Kundenbedürfnis. Wer heute bequem vom Sofa aus diverseste «Check-In» bei Fluggesellschaften, Hotels und anderen Institutionen machen kann, erwartet eine solche Dienst- 8 leistung auch vom Spital. Und wer sie in Anspruch nimmt, kann sich den Umweg über die zentrale Patientenaufnahme ersparen und direkt vom Behandlungsteam empfangen werden. Er wird sich getrost in der Gewissheit wähnen können, dass eine unsichtbare Hand im Hintergrund den administrativen «Kram» mit den Versicherern löst. Die Online-Aufnahme spart Zeit und Umtriebe, schafft Flexibilität und reduziert die Ablenkung durch Administratives am oft ohnehin schon stressbelasteten Eintritts- oder Behandlungstag. So haben sich denn in der Lancierungsphase der letzten Wochen bereits über 1000 Patienten per Internet «eingecheckt». Es profitiert aber auch der Prämien- und Steuerzahler: Online-Aufnahmen laufen zu hohen Anteilen automatisiert, ohne oder mit minimalen manuellen Eingriffen. Sie tragen zur Reduzierung der Kosten je Aufnahme bei. Die Lösung am Inselspital führt die Daten nach allen Regeln der Datensicherheit und des Datenschutzes direkt in die Spitaladministrationssoftware SAP. Die Patientenmanager können sich deshalb jenen Vor-Ort-Aufnahmen zuwenden, welche vertiefte Abklärungen oder den Patientenkontakt benötigen (internationale und ausserkantonale Patienten beispielsweise). Die Online-Aufnahme führt Altersgruppen der Patienten mit Online‐Check‐In 2% 1% 12% 4% 0‐10 Jährige 9% 10‐20 Jährige 7% 20‐30 Jährige 13% 20% 30‐40 Jährige 40‐50 Jährige 14% 18% 50‐60 Jährige 60‐70 Jährige 70‐80 Jährige 80‐90 Jährige 90‐100 Jährige h also – man würde es nicht erwarten – zu einer Aufwertung der Arbeitsplätze in der Patientenadministration und zu einer moderaten, aber wichtigen Kapazitätserweiterung, welche es dem Patientenmanagement erlaubt, die seit Jahren ansteigenden Fallzah- len überhaupt bewältigen zu können. Online-Check-In: Auch für Sehbehinderte Das Patientenmanagement des Inselspitals (und unsere dahinterstehenden IT-Spezialisten) sind mit dem Online-Check-In Online-Check-In von zu Hause aus einmal mehr Wegbereiter für die Patientenadministrationen anderer Spitäler. Bemerkenswert ist auch, dass erstmals ein Teil unserer Website «barrierefrei» ist. Spezialisten des Instituts für medizinische Lehre der Universität Bern haben das Online-Check-In zusammen mit sehbehinderten Personen umfassend getestet und Ände- den. Nur mit den VK-Daten lässt sich die Versicherungsdeckung im nationalen Kartencenter automatisch ermitteln. Diese Koppelung an die VK macht aber auch deshalb Sinn, weil die VK für jeden Leistungsbezug gesetzlich vorgeschrieben ist und deshalb auch zur Patientenidentifikation dient. Per Weisung «Online-Aufnahmen entsprechen primär einem Kundenbedürfnis» rungen veranlasst. Wir wissen nun mit Sicherheit, dass auch diese Patienten online am Inselspital einchecken können. Gibt es einen Bezug zur Patientenplakette? Wie erwähnt kann keine Online-Aufnahme ohne Versichertenkarte (VK) stattfin- ist deshalb der Einsatz der Patientenplakette (ADREMA) vorläufig nur noch für rein interne und logistische Zwecke erlaubt. Bald wird die Patientenplakette aber verschwinden. Die Erneuerung der veralteten Infrastruktur der Plakettenpräger und -drucker lässt sich vor diesem Hin- tergrund nicht mehr rechtfertigen. ob es sich um einen neuen Patienten handelt. Klassische Patientenauf nahme: Bleibt bewährt Bald Aufnahme via Smartphone? Zahlreiche Patienten werden sich nie online einchecken können, man denke nur an den ungeplanten Eintrittsfall. Die Aufnahme via Kabine bleibt im Angebot und gehört zum Konzept, dem Kunden diverse Check-In-Möglichkeiten anzubieten. Ob es bald auch eine Check- In-«App» geben wird, ist derzeit offen. Die Angaben, welche im Check-In zu machen sind, sind zahlreich und deshalb womöglich nicht «handytauglich». Als Vision steht im Raum, über ein Patientenportal auch weitere Dienstleistungen anzubieten. Hier sind jedoch umfangreiche Vorarbeiten notwendig, sodass es noch Jahre dauern wird, bis die Patienten auf bestehende Administrativdaten direkt zugreifen können, um nur noch die Änderungen einzugeben. Telemedizinische Angebote der Kliniken sind im Gespräch und unter Umständen schneller verfügbar. o Qualität: Keine Abstriche Das Online-Check-In ist so aufgebaut, dass ein präzises Regelwerk überprüft, ob die erhaltenen Daten auch wirklich auf ein bestehendes Patientenprofil passen. Bei jeglichen Abweichungen erhalten die Patientenmanager die Gelegenheit, am Bildschirm zu entscheiden, ANZEIGE Für GEsuNDHEIT uND WOHLbEFINDEN Als modernes Gesundheitszentrum bietet die Linden Apotheke in freundlicher Atmosphäre ein umfangreiches Medikamentensortiment, zahlreiche komplementärmedizinische Produkte und ein breites Spektrum an Dienstleistungen an. 10% rAbATT Mitarbeitenden des Inselspitals gewähren wir 10% Rabatt auf alle Einkäufe – ausgenommen sind Gutscheine und Medikamente auf Rezept. LINDEN APOTHEKE Freiburgstrasse 2, 3008 Bern Telefon 031 388 20 20 9 Unsichtbares sichtbar Wir besuchten Agenten und trafen auf Menschen Die Welt wird vernetzter, aus Optimierungsgründen wachsen wir zusammen, Arbeiten werden im nahen Ausland ausgeführt: In Debrecen, Ungarn, lösen Helpdesk-Agenten IT-Anfragen des Inselspitals. Eine Reportage vor Ort. Text von Marianne Kaiser; Bilder von Fabio Parillo D ie Pla sti k tische im Schatten des modernen Gebäudes w irken nur bedingt einladend; zu angenehm klimatisiert ist es drinnen, zu heiss-feucht draussen. Trotzdem haben sich zahlreiche junge Menschen für einen Schwatz, ein Getränk oder eine Zigarette nach draussen gewagt. Schliesslich sei es in den Wochen zuvor mit 38 Grad noch viel heisser gewesen. Was nach jugendlicher Nonchalance klingt, könnte auch ungarische Gelassenheit sein. Oder schlicht pragmatisches Akzeptieren. Schliesslich steht die moderne Anlage der ITServices Hungary (Member of T-Systems) fest und stabil für eine sichere und anständig bezahlte Zukunft. Auch im Innern des topmodernen Gebäudes ist die Stimmung locker-jugendlich und erinnert an ein grosses Ferienlager. Ein Ferienlager aber, wo mit einem guten Gemisch aus ehrgeiziger Lockerheit und Engagement telefoniert, vermittelt, nach Lösungen gesucht wird. Wo im Schweizer Team 12 Agenten für das Inselspital im Einsatz sind. Mehr als «nur» ein sicheres Gehalt Schweizer Fahne in Debrecen 10 Dass sie als Agenten mehr verdienen, zum Beispiel das Doppelte eines ungarischen Physiotherapeutengehalts, trägt sicher zur spürbar hohen und, subjektiv wahrgenommen, authentischen Arbeitszufriedenheit bei. Auch dass diese Jobs als «sicher» gelten. Aber der Hauptgrund für das beobachtete berufliche Engagement und den Einsatz für das Inselspital kann es nicht sein. Vielmehr ist es wohl so, wie es Jonathan Luczi, der 23-jährige Mechatroniker, in perfektem Deutsch schildert: «Für das Inselspital zu arbeiten, ist schon ganz besonders. Das ist nicht wie in anderen Teams, die täglich mehr oder weniger die gleichen Fragen zu beantworten haben. Unsere Arbeit ist wie ein Geschenk: man weiss nie, was einen erwartet.» Serverausfall oder defekte Maus. «Und immer geht es um Menschen, um Menschenleben und nicht um Autos oder Versicherungen», sagt der viersprachige Ungare, der in Nürnberg, Deutschland, geboren wurde und aufgewachsen ist, neben Deutsch und Ungarisch auch Rumänisch und Englisch beherrscht und offensichtlich leidenschaftlich gerne plaudert. Oder in seiner freien Zeit mit dem schweren Motorrad durch Ungarn fährt und in Siebenbürgen (Rumänien) seine Freundin besucht. Diese sei fleissig am Deutsch lernen und möchte später Ärztin werden. «Wenn ich», so Jonathan Luczi, der während der Sommerferien auch schon mal in Holland als Übersetzter oder in Belgien für den Strassenbau arbeitete, «in der Schweiz am Inselspital eine Arbeit angeboten erhielte: Ich würde sofort zusagen. Mir machen Abschied und Neubeginn nichts mehr aus», so der unbescheidene und sympathische junge Kerl. Schliesslich habe er mit 17 fürs Abitur von Deutschland nach Rumänien umziehen müssen, um die Ausbildung schliesslich auf Ungarisch zu machen. «Meine Eltern wollten das damals so. – Heute bin ich ihnen dafür dankbar.» Jonathan Luczi ist nicht nur der Jüngste im Team, er ist nach der vorbereitenden Schulung auch erst seit Mai dieses Jahres Helpdesk-Agent und hat, wenn alles klappt, das Kennenlernen des Inselspitals noch für diesen Herbst auf seiner Agenda. Vater in Holland, Schwester in Norwegen, die Berge weit weg Ein bisschen mehr Mühe, der Arbeit wegen alles hinter sich zu lassen, hatte Orsolya Juhász, die 29-jährige Fachfrau für Ökotourismus und Landschaftsentwicklung, die seit Frühling 2011 für T-Systems arbeitet. «Als Kind des Dermatra-Gebirges» – dabei lacht sie und sagt, sie wisse schon, dass für uns Schweizer ein Berg erst ab mindestens 2000 m was zählen würde – «fehlt mir hier im Flachland die topografische Abwechslung schon. Aber ich bin sehr froh, nach der leider verlorenen Arbeit im Nationalpark hier einen sicheren und tollen Reaktion in Sekundenschnelle im Grossraumbüro Job erhalten zu haben, wo ich meine Deutschkenntnisse jeden Tag verbessern kann.» Das erzählt sie in perfektem Deutsch, sehr darauf bedacht, die passende Wortwahl, die genaue Umschreibung zu finden und keinen Fehler zu machen. Manchmal sucht sie etwas län- ger nach einem Wort und ärgert sich ob der darob entstandenen Pause. Zwar liegt Szuhogy, das Dorf, wo Orsolya Juhász aufgewachsen ist und bis anhin gewohnt hat, nur genau 153.4 km von Debrecen entfernt und wäre mit dem Auto in 2 Stunden erreichbar, mit öffentlichen Verkehrsmitteln infolge schlechter Verbindungen aber erst nach 4–5 Stunden. So besucht Orsolya Juhász ihre Lieben nur, wenn sie mindestens drei Tage am Stück frei hat. Ihren Vater und ihre Schwester sieht sie indes noch weniger häufig, da beide der Arbeit wegen nicht mehr in Ungarn, sondern in Holland, resp. in Norwegen leben und arbeiten. Klar würde sie, gibt die junge Frau ehrlich zu, nach wie vor gerne im Nationalpark arbeiten oder im Bereich Naturschutz eine Arbeit finden. Aber der ungarische Staat müsse nun mal sparen, wo er könne. «In Ungarn hat es 10 Nationalparks – im Norden zum Beispiel mit faszinierenden Karstgebieten – und bei 7 wurde den Direktoren aus Sparmassnahmen gekündigt.» Viele junge Ungarn müssen ins Ausland, um Arbeit zu finden. Orsolya Juhász musste nur bis nach Debrecen. Darüber ist sie sehr glücklich. Von der Vertragsunterzeichnung... In Form eines Full-Outsourcings lagert das Inselspital im Jahr 2000 den Grossteil seines IT-Betriebes an ATAG Debis Informatik aus. 2001 erfolgt die Übergabe an T-Systems, wo am Standort Zollikofen bis zu 1200 Mitarbeitende und 120 Agenten tätig sind. 12 Agenten betreuen exklusiv das Inselspital. 2008 genehmigt die Spitalleitung den neuen Outsourcingvertrag mit T-Systems. Die T-Systems verfolgt eine Strategie, nach der der Kunde vom jeweils bestmöglichen Standort innerhalb von Europa bedient werden soll. Da der internationale Service Desk der T-Systems (weltweit über 1500 Kunden) kostengünstiger eine bessere Verfügbarkeit von Spezialisten garantieren kann, als derjenige der Schweiz, entscheiden sich das Inselspital und T-Systems gemeinsam, das Helpdesk des Inselspitals nach Debrecen, Ungarn auszulagern. Im Januar 2011 startet der Schulungsprozess der ungarischen Agenten am Inselspital. Die Übergabe findet im Juni 2011 satt. In der Projektphase werden die Agenten in Debrecen von 2 Schweizer T-Systems-Agenten sowie der Teamleaderin unterstützt. Heute arbeiten für T-Systems schweizweit 650, in Zollikofen rund 400 Mitarbeitende. ... bis zur Schulung in Ungarn Die 12 Agenten durchlaufen eine fast 4-wöchige allgemeine Grundausbildung (neben allgemeiner Informatik werden auch Soft-Skills wie «richtig zuhören und kommunizieren» unterrichtet), bevor sie 3 bis 4 Monate kundenspezifisch ausgebildet werden. Die Kataloge des Inselspitals sind noch einmal unterteilt in Spezialkataloge der 14 Departemente. 11 SLA und Single Point of Contact (SPOC) In den Zielvorgaben des Inselspitals ist das Service Level Agreement mit 90% festgelegt: 90% aller Anrufe müssen in 30 Sek. entgegengenommen werden. 70% der eingehenden Anfragen müssen direkt über die Agenten in Debrecen gelöst werden. Pro Monat werden rund 4500 Tickets erstellt. Bei den 30% «unlösbaren» Störungen handelt es sich z.B. um beschädigte Festplatten, um Rechner, die sich nicht einschalten, um Tastaturprobleme oder ein nicht funktionierendes Netzwerk. Solche Meldungen werden vom Helpdesk an die Techniker vor Ort weitergeleitet. Das Helpdesk in Debrecen gilt als «Schaltzentrale», als Single Point of Contact (SPOC). In Sekundenschnelle müssen die Mitarbeitenden entscheiden, ob es sich um ein Server- oder Netzwerkproblem handelt oder welche Applikationen betroffen sind. T-System betreut 144 Applikationen und bietet Service bei Hardware-Störungen. Hinter diesen 140 Applikationen stecken oft weitere Applikationen wie SAP, ix-serv, i-pdos, PERSAP usw., die nicht alle von T-Systems betreut werden (da dafür kein Leistungsauftrag). Hier werden die Tickets an die jeweiligen Verantwortlichen (Inselspital oder auch Drittfirmen) weitergeleitet. Aufgrund der grösseren Menge an Applikationen und Services, ist das Arbeitsvolumen des Helpdesks stetig gestiegen, resp. hat sich verschoben: Vor 12 Jahren hatten die meisten Departemente des Inselspitals noch eine individuelle IT-Welt oder unterschiedliche Betriebssysteme. Auch heute sind noch nicht alle Departemente standardisiert. Bis Mitte 2013 soll die Standardisierung abgeschlossen sein. Das Helpdesk-Team arbeitet in 6 Schichten rund um die Uhr. Die Tagesschichten erstrecken sich von 6 Uhr bis 22 Uhr. Eine Person übernimmt die Nacht- sowie Wochenendschicht. 12 Jonathan Luczi Orsolya Juhász Mit Bruno Vogel, DIM DHGE Ungarische Landschaft Dem Vater zuliebe nicht nach Berlin Flach, so Interview mit Orsolya Angyal, Mathematikerin, seit 2008 bei T-Systems, davon seit Juni weit das 2012 Teamleiterin des Schweizer Teams, 31-jährig. Auge reicht Inselmagazin: Frau Angyal, Sie arbeiteten einst selber als Und heute: zieht es Sie weg von als studierte Mathematikerin Agentin für die Deutsche Post, Ungarn? haben Sie als Teamleiterin hätte es Sie nicht gereizt, ins hauptsächlich mit Personalfra- Ausland zu gehen? gen des Teams zu tun. Sind sie nicht unterfordert? Nach 2006 in Budapest (heute rund 1200 Mitarbeitende) hat 2009/10 der junge Betrieb in Debrecen seine Tore geöffnet. In der Studentenstadt, die rund 220 km von Budapest entfernt ist, arbeiten 1200 meist junge Menschen (Durchschnittsalter beträgt 27 Jahre), davon 400 im Service Helpdesk. (Siehe dazu das Interview mit der Teamleiterin Orsolya Angyal, auf Deutsch Ursula Engel). Debrecen ist mit rund 200 000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt Ungarns. Rund 2 Mio. der 9.8 Mio. Ungarinnen und Ungarn leben in Budapest. 2/3 von Ungarns Fläche sind Flachland, der gebirgige Teil macht mit dem ungarischen/nordungarischen Mittelgebirge (höchstes Gebirge: Matra-Gebirge mit 1014 m ü.M.) und den ungarischen Karpaten 1/3 aus. Orsolya Angyal: Nein, im Gegenteil. Ich muss inhaltlich noch sehr viel lernen, schliesslich muss ich wissen, mit welchen kundenspezif ischen Fragen sich die Agenten beschäftigen. Jede Störung ist anders; ich muss sie alle kennen. Zudem studierte ich neben Mathematik auch Informatik – die IT-Welt ist mir nahe und lieb. Die zahlreichen Aufenthalte in Deutschland haben mir schon zugesagt, zumal es auf dem Land in Ungarn kaum Arbeit und für Junge wenig Perspektiven gibt. Aber als Einzelkind wollte ich meinen kranken Vater nicht alleine lassen. Meine Eltern leben an der ungarischrumänischen Grenze in einem kleinen Dorf, wo heute nur noch Alte wohnen. – Meine Heimatgegend ist eine vergessene Ecke in Ungarn. Nein, gar nicht mehr. Die Arbeit und vor allem die gute Atmosphäre im Team ist mir viel zu wichtig. Zudem gefällt es mir heute in Debrecen, wo ich studiert habe, sehr gut. Das hätte ich als «Landkind» nie gedacht. o Orsolya Angyal ist die Vierte von links, stehend. Fabio Parillo, T-Systems Operation Manager, kontrolliert die exklusiv für das Inselspital erbrachte Leistung und steuert als Betriebsleiter in Zollikofen das Helpdesk-Team. Auch Jon Gano ist als ehemaliger Servicedesk Helpdesk Agent heute als Service Delivery Manger ausschliesslich für das Inselspital verantwortlich. 13 Unsichtbares sichtbar Ein Fall für die ProCod Schmerzhaft und langwierig, aber eigentlich kein Drama: Herr Burris Schenkelhalsfraktur ist schnell behandelt. Doch es kommt zu Komplikationen, und der Patient schwebt plötzlich in Lebensgefahr – ein fiktives Fallbeispiel zeigt die Komplexität des Medizincontrollings. Von Silka Pfahler* E s hatte geregnet, der Weg war rutschig und Herr Burri einen Moment unaufmerksam: Nach einem Sturz wird der Senior mit gebrochenem Femurhals in die Notaufnahme des Inselspitals eingeliefert. Ein wenig aufgeregt schildert er den Unfallhergang, wird gründlich untersucht und schliesslich operativ mit einer Prothese versorgt. Die OP verläuft gut, Herr Burri ist beruhigt – bis er einige Stunden später ein dumpfes Gefühl in der Brust spürt. Der Schmerz wird stärker und Herr Burri verliert kurz darauf das Bewusstsein. Als er ein paar Tage später wieder erwacht, kann er kaum glauben, was er hört: Reanimation, Herzkatheter, Beatmung, Bypass-OP – Senior Burri hatte einen Herzinfarkt und es gerade noch einmal geschafft. ProCod, übernehmen Sie! Sobald Komplikationen auftreten, wird aus einem «einfachen» Fall ganz schnell ein «komplexer» – wie bei Herrn Burri. Seit seiner Einlieferung in die Insel wurden die Infor- 14 mationen zu seiner Krankengeschichte gesammelt: OP-Berichte, Anästhesieprotokolle, Laborbefunde, Transfusionsberichte, Konsile und vieles mehr, das meiste davon liegt elektronisch im Informationssystem des Spitals vor. Diese Informationen zu sichten, zu ordnen und korrekt zu bewerten, ist die Aufgabe der CodiererInnen der Abteilung ProCod (operatives Medizin- Zusammen mit weiteren Informationen wie der Aufenthaltsdauer und dem Alter des Patienten ergibt sich so die Fallschwere, die wiederum festlegt, wie hoch die Rechnung an die Krankenkasse ausfällt. Im Fall von Herrn Burri zum Beispiel wird die Fallschwere im Wesentlichen durch die Herzkomplikation bestimmt, da diese deutlich mehr Kosten verursachte als die Schenkel- «Je genauer die Dokumentation, desto differenzierter die Codie rung und desto besser der Erlös.» controlling). Jährlich etwa 38 000 Fälle laufen über die Tische der Experten – allesamt Ärzte oder Pflegepersonal –, die anhand eines komplexen Regelwerks jeden Fall aufarbeiten, verschlüsseln und die gesamte Krankengeschichte des Patienten in einem kompakten Datensatz ablegen. Dabei erfolgt die Verschlüsselung anhand der verfügbaren medizinischen Dokumentation: Diagnosen und Behandlungen werden mithilfe von bestimmten Regeln in Codes übersetzt. halsfraktur. Doch die codierten Patientendaten dienen keineswegs nur der Rechnungsstellung: Auch in der Epidemiologie, der Bedarfsplanung, der Planung des Leistungsspektrums, im Qualitätsmanagement und in der Weiterentwicklung des Abgeltungssystems SwissDRG werden sie genutzt. Streng vertraulich, aber immer regelkonform. Die ISO-zertifizierte ProCod codiert verbindlich nach den Regeln des Kodierungshandbuches des Bundesamtes für Statistik sowie nach dem Diagnosekatalog ICD 10 und der Schweizer Prozedurenklassifikation CHOP 2012. Letztere enthält alle codierbaren Massnahmen – von der körperlichen Untersuchung bis zur Herztransplantation. Doch nicht alles, was codiert werden kann, muss auch codiert werden: Nur die invasiven, aufwändigen, komplexen Massnahmen laufen durch die Hände der ProCod. Dabei sind die Codierer auf den Austrittsbericht des Arztes angewiesen – denn nur, was in der Dokumentation vermerkt ist, darf auch verschlüsselt werden. Je genauer die Dokumentation, desto differenzierter die Codierung und desto besser der Erlös. Und dass in der ProCod alles korrekt zugeht, wird auch kontrolliert: Jedes Jahr erfolgt eine externe Revision mit Prüfung. MedCo, ziehen Sie Ihre Schlüsse! Neben der ProCod ist in der Abteilung Medizincontrolling des Inselspitals auch die MedCo angesiedelt. Aufgabe dieses strategischen Medizincontrollings ist es, die von der ProCod bereitgestellten Daten für taktische und strategische Entscheide aufzubereiten und auszuwerten. Auf dieser Grundlage beraten die Controller – in der Regel Mediziner mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund – sowohl die Kliniken als auch die Spitalleitung. Das Arbeitsfeld der MedCo ist schnell erklärt und dennoch hochkomplex: Die Strategen prüfen die medizinischen Leistungsdaten am Spital und erarbeiten – wenn nötig – zusammen mit den verantwortlichen Kliniken Vorschläge zur Optimierung. Zu diesem Zweck findet in jedem Quartal ein Klinikreportinggespräch statt. Darüber hinaus werden z.B. die Fallpauschalgruppen, die sogenannten DRGs, auf ihr Kosten-Erlös-Verhältnis überprüft. Fällt ein Fall aus dem üblichen Rahmen, ist er beispielsweise extrem teuer, wird er bis ins kleinste Detail analysiert. So kann es durchaus passieren, dass Herr Burris komplexe Krankengeschichte in einem Klinikgespräch thematisiert wird. Die Daten des Inselspitals werden jährlich vom Medizincontrolling an das Bundesamt für Statistik (BfS) und die SwissDRG AG übergeben, um das Abrechnungssystem noch differenzierter zu gestalten. Das Medizincontrolling engagiert sich aktiv in diesem Prozess, indem es z.B. eine Vielzahl von Anträgen stellt und die Kliniken beim jährlichen Antragsprozess an das BfS und die SwissDRG AG begleitet – so wird ermöglicht, dass Fälle, die heute im System unzureichend abgedeckt sind, in Zukunft eine ausreichende Abgeltung erhalten. Herr Burri konnte übrigens nach einigen Wochen, wenn auch noch etwas schwach, wieder nach Hause zurückkehren. Von den Mitarbeitern, die seine Krankengeschichte codiert und ausgewertet haben, hat er allerdings nie erfahren. o Zahlen und Fakten zum Medizincontrolling »» 23 Mitarbeiter in der ProCod ( 18 VZE) und 5 Mitarbeiter im MedCo (5 VZE) »» Kodierung von über 38 000 Fällen im Jahr 2011 mit 202 212 Diagnosen und 164 933 Behandlungen »» Pro Fall werden durchschnittlich 5.3 Diagnosen und 4.3 Behandlungen codiert. »» Durchschnittliche Codierzeit von ca. 20 Min. pro Fall »» Ca. 1 Prozent der Fälle im Fallmanagement aufgrund von Krankenkassen-Rückfragen bezüglich der Codierung »» Nur ca. 5 Promille erfolgreiche Beanstandungen durch die Krankenkassen »» 116 Klinikreportinggespräche im Jahr 2011 ANZEIGE strom-, hwach c S , om f Starkstr stallationen, lverkau in n htmitte fo c u e Tele L te- und Appara ew [email protected] elektro wyler Murtenstrasse 7 3008 Bern Telefon 031 381 26 16 Telefax 031 381 65 44 * Silka Pfahler ist freie Texterin 15 Unsichtbares sichtbar Die Visitenkarte in neuem Design Tausende von Patientinnen und Patienten sowie Besucher strömen jährlich ins Universitäts spital, Aushängeschild des Kantons Bern. Eine neue Eingangshalle trägt dem Rechnung. Von Hansjürg Eggimann, Leiter Arealplanung D ie Eingangshalle des I nselspita ls genügt in vieler Hinsicht den heutigen Ansprüchen nicht mehr und ist eher Sorgenkind als propere Visitenkarte. Bereits 1999 wurden erste Überlegungen zur Umgestaltung der Eingangshalle gemacht. Nach entsteht eine Stimmung ohne Spitalcharakter. Der Strassenraum zwischen Bettenhochhaus und Kinderklinik wird neu gestaltet, und ein Teil der roten Brücke soll zurückgebaut werden. Das Instrument des Wettbewerbes hat ermöglicht, in kurzer Zeit verschiedene hochwer- «Die Besucher werden auf eine freundliche und noble Art emp fangen.» vielen Anläufen ist es nun gelungen, mit einem einstufigen Projektwettbewerb im selektiven Verfahren ein zeitgemässes Projekt zu entwickeln: der Planungs- und Baukredit von CHF 7.8 Mio wurde durch den VR bewilligt. Unter den 11 eingereichten Projekten hat das Projekt der «bauzeit architekten gmbh» aus Biel überzeugt. Die Besucher werden auf eine freundliche und noble Art in der 2-geschossigen Eingangshalle mit einer Information und einer Self-Check-In-Möglichkeit auf Strassen-Niveau empfangen. Rolltreppen führen in eine obere Etage mit verschiedenen Aufenthaltszonen, Einkaufsmöglichkeiten und der Patientenaufnahme. Mit den neu materialisierten Böden, Wänden und Decken 16 tige Lösungen zu den Themen «Erscheinungsbild Haupteingang Inselspital», «Umgang mit der Verbindung Eingangstrakt Bettenhochhaus zu Kinderklinik (rote Brücke)» und «Investitionshorizont von 15 Jahren» gesamtheitlich zu betrachten, miteinander zu vergleichen und zu beurteilen. Das Siegerprojekt zeigt auf, wie der Eingangsbereich des Bettenhochhauses mit ein paar einfachen, aber raffinierten Massnahmen und ohne Ausweitung des Raumangebotes entscheidend übersichtlicher und freundlicher gestaltet werden kann. Im 2. Quartal 2013 soll das Baugesuch beim Bauinspektorat der Stadt Bern eingereicht werden. Die bauliche Umsetzung erfolgt anschliessend in enger Abstimmung mit dem Projekt «Inselbus» (wegen nachbarlichen Einsprachen liegt das Projekt zurzeit beim Bundesverwaltungsgericht). Im Jahr 2015 möchten wir die jungen Patienten in der fer- tig umgebauten Kinderklinik gesund pflegen, und die Besucher & Patienten mit dem Inselbus direkt vor der neuen zweigeschossigen Eingangshalle im Bettenhochhaus empfangen. o Unsichtbar sichtbar Reinraum – fürs Auge ist der Schmutz unsichtbar Reinräume haben eine hohe Anforderung an die Reinheit und Hygiene. Richtiges Verhalten, ent sprechende Bekleidung und Bewegung des Reinigungspersonals sind wichtige Faktoren, damit in den Reinräumen auf dem Inselcampus Arzneimittel produziert werden können. Von Kathrin R. Häberli, Stv. Bereichsleiterin Hauswirtschaft. H aben Sie auch schon einen Tag lang das Haus, d ie Woh nu ng, das Auto oder das Fahrrad geschrubbt, geputzt, poliert und so richtig auf Hochglanz gebracht? Nach anstrengender, körperlicher Arbeit stehen Frau und/oder Mann dann da und freuen sich – meistens und hoffentlich – über das sichtbare Resultat. Stellen Sie sich nun vor, Sie fegen, saugen, reinigen, wischen Staub; der Schweiss fliesst am ganzen Körper und ... nichts – kein sichtbarer Unterschied zu vorher. Ganz schön frustrierend – denken Sie; nicht so für eine Gruppe von motivierten Mitarbeitenden der Spezialreinigung des Bereiches Hauswirtschaft. Seit einem Jahr sind sie für den grössten Teil der Reinigung der Reinräume auf dem Inselcampus zuständig. Täglich reinigen sie in Räumlichkeiten von allen Ober- und Unterflächen den unsichtbaren «Schmutz» weg. Reinräume sind, wie der Name schon sagt, Räumlichkeiten, die hohe Anforderungen an die Reinheit und Hygiene haben. In den Reinräumen auf dem Inselcampus werden Arzneimittel produziert. Die Rein- heit wird anhand der maximal zulässigen Partikel bestimmt. Dabei spielen Luftmenge und -qualität sowie das Verhalten der Menschen, zum Beispiel langsames Bewegen, eine grosse Rolle. Jeder Mensch gibt, je nach Kleidung und Tätigkeit, pro Minute zwischen 100 000 bis 30 Millionen Partikel ab. Partikel werden in µm gemessen (1 µm ist ein Millionstel Meter = 0.000001m) für das Auge kaum sichtbar bzw. unsichtbar. Somit ist richtiges Verhalten, Kleidung, Bewegen im Reinraum usw. entscheidend für die Produktesicherheit. Fehlverhalten, eine nicht ausreichende Reinigung können verheerende Auswirkungen haben, welche monetär nicht quantifizierbar sind. Mangelhafte Reinigung führt zu Produktgefährdung, was gleichzeitig eine Gefährdung für Menschen bedeuten kann. Die von einem Fehlverhalten ausgelöste Kontamination kann von einem Raum über die ganze Reinraumanlage verteilt werden – die Korrektur dafür kann über Wochen dauern und somit zu Produkt-Engpässen führen. In diesen sensiblen Bereichen unsichtbaren Schmutz zu rei- nigen, erfordert auch für die Mitarbeitenden der Reinigung ein Basisverständnis für die Produktion. Dank eines stufengerechten Schulungsprogramms mit wiederkehrenden Auffrischungskursen verfügen die Mitarbeitenden von Brigitte Finke, Gruppenleiterin Spezialreinigung, über die notwendigen Kenntnisse. Sie sind stolz, Spezialisten zu sein und darauf, dass sie eine Aufgabe haben, die nicht alle können. Die Motivation, unsichtbaren Schmutz zu reinigen, ist sichtbar hoch. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten – die Nutzer der Reinräume stellen in hygienisch reinen Räumlichkeiten sichtbar wirksame Produkte her – die Mitarbeitenden der Spezialreinigung leisten einen unsichtbaren Beitrag dazu. o Kontaktperson für weitere Auskünfte zur Raumreinigung Oliver Baumann, Abteilungsleiter Spezialreinigung Tel. 031 632 05 83 [email protected]. 17 Aktuell Kunst + Bau Der Kanton Bern hat parallel zum Bau des SWAN-Hauses in der gleichen Baugrube ein unterirdisches Infrastrukturprojekt realisiert. Es wurden Anlagen für die Versorgung des Inselspitals mit Strom, Notstrom und Kälte realisiert. Wie bei jedem Hochbauprojekt des Kantons wurden 1% der Bausumme für die Finanzierung eines Kunstwerkes reserviert. Mit Unterstützung der kantonalen Kunstkommission wurde ein Wettbewerb mit 4 eingeladenen Teilnehmern ausgeschrieben. Die Jury mit Vertretern des Kantons, der Planer und des Inselspitals wählte einstimmig das Projekt von Vaclav Pozarek zur Ausführung. Der Künstler (*1940 in CSSR, lebt in Bern) analysierte den Ort der künstlerischen Intervention präzis. Er bemerkte die engen, übermöblierten Raumverhältnisse, die auf dem Inselareal herrschen. Er wollte darauf mit «etwas nicht Schwerem, nicht Lautem, etwas mit nicht grosser Präsenz, aber trotzdem etwas Eigenem» reagieren. Er schlug eine Arbeit mit «Strassenmobiliarelementen» vor. 3 Teile, ein Kanalisationsdeckel, ein Beleuchtungsmast an dessen oberen Ende (wo sich sonst die Leuchte befindet) ein Abfallkübel angebracht ist, alle verzinkt, werden zu einem neuen Ganzen zusammengefügt. Positioniert hat er das Werk im Bereich der KiTa, wo es keine Beleuchtung bedingt. Aus der Auseinandersetzung mit dem Ort und seiner räumlichen Heterogenität entwickelte der Künstler ein Werk, das dem ganzen Ensemble im Grunde nichts Neues Haben Sie Kinder im Berufswahlalter? Kantonaler Tag der Gesundheitsberufe Dienstag, 23. Oktober 2012, 9–16 Uhr Am 23. Oktober 2012 findet der Kantonale Tag der Gesundheitsberufe statt. Berufsleute aus dem Inselspital und anderen Institutionen geben vor Ort Einblick in ihren spannenden Arbeitsalltag. Sie lassen sich über die Schulter schauen und laden die Besucher/-innen zum Ausprobieren ein. Weitere Informationen zum Anlass, das detaillierte Programm sowie die Anmeldung finden Sie unter www.meine-berufswahl.ch Fordern Sie Ihre Tochter oder Ihren Sohn auf, sich anzumelden. Gerne dürfen Sie diese an die Veranstaltung begleiten. Wir freuen uns! 18 Gesundheitsberufe haben Zukunft! Wir öffnen für dich unsere Türen Folgende Berufe stellen sich vor: • • • • • • • • • • • • Aktivierungsfachfrau/-fachmann Biomedizinische/r Analytiker/in Dentalhygieniker/in Ergotherapeut/in Ernährungsberater/in Fachfrau/Fachmann für MedizinischTechnische Radiologie Fachfrau/Fachmann Gesundheit Fachfrau/Fachmann Operationstechnik Hebamme Pflegefachfrau/Pflegefachmann Physiotherapeut/in Rettungssanitäter/in Mach den ersten Schritt und melde dich an! Informationen und Anmeldung unter: www.meine-berufswahl.ch hinzufügt. Durch das Zusammen fügen von technischen Elementen der Strassenmöblierung gibt er einen klaren Verweis auf die Infrastruktur des Inselspitals und schafft es, ein Werk zu präsentieren, das einerseits für sich steht, andererseits als skulpturales Element den Raum bereichert, ohne ihn zusätzlich zu belasten. o ANZEIGE IFAS, 23.–26. Oktober 2012, Messe Zürich Besuchen Sie uns am Stand 181/184 – Halle 1.0 Sicherheitsstufe Miele. 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Bedarfsabklärungen in der Klinikbetreuung und Arzneimittelkommission Die rund 230 Eigenprodukte werden im ISPI hergestellt, da keine adäquaten Handelsprodukte erhältlich sind. Entweder ist ein Präparat mit dem entsprechenden Wirkstoff in der gewünschten Verabreichungsform in der Schweiz oder im Ausland nicht über akkreditierte Kanäle erhältlich (z.B. Prasteron-Kapseln) oder ein applikationsfertiges Produkt zur Vermeidung von Medikationsfehlern steht nicht zur Verfügung (z.B. HeparinInfusionslösung). Anträge für neue Arzneimittel treffen meistens in der Klinikbetreuung (KliBe) ein. Ein Fachapotheker klärt mit dem Antragssteller die genauen Anforderungen ab und prüft, ob ein entsprechendes Handelsprodukt verfügbar ist. Ist dies nicht der Fall, wird die Anfrage ans Bereichsleiter-Gremium des ISPI weitergeleitet. Wöchentlich werden in diesem Rahmen qualitätsrelevante Themen des ISPI besprochen. Hier werden die Möglichkeiten einer Eigenherstellung besprochen und der Entscheid zur Eigenherstellung gefällt. Anschliessend wird der Antrag Ansatzherstellung in der Sterilprodukion im Reinraum Klasse C 20 an die Arzneimittelkommission (AMK) weitergeleitet, wo definitiv entschieden wird, ob das neue Eigenprodukt in die Arzneimittelliste des Inselspitals aufgenommen wird. Die Herstellung der Gentamicin-Spüllösung wurde durch die Neurochirurgie beantragt. Bis dahin wurden pro Liter Ringerlösung 4 Ampullen des Gentamicin-Handelsproduktes (80 mg) zugespritzt, um damit den Operationsbereich zu spülen. Ein Verbrauch von 20–40 Beuteln pro Woche bedeutete einen enormen Arbeitsaufwand für die Pflege. Eine anwendungsfertige Spüllösung mit 320 mg Gentamicin pro Liter soll den Alltag erleichtern und die Sicherheit verbessern. Befüllung von Vials im LAF im Reinraum Klasse C für die anschliessende Autoklavierung Definition des Produktes und Herstellung einer Entwicklungscharge in der Produktion Fällt die AMK einen positiven Entscheid, beginnt die Arbeit für die Produktion und die Qualitätskontrolle. Ein Fach apotheker prüft die Anforderungen an die Galenik, klärt anhand der Literatur ab, wie das Arzneimittel zusammengesetzt sein muss, damit eine stabile Formulierung resultiert, und definiert, in welcher Abteilung die Herstellung erfolgen soll. Arzneimittel, welche CMREigenschaften (krebserzeugend, erbgutverändernd und fortpf lanzungsgefährdend) aufweisen, werden aufgrund ihres Gefährdungspotenzials in speziellen Sicherheitswerkbänken der Zentralen-Zytostatika-Herstellung hergestellt. In der endsterilen Produktion werden v.a. Grossansätze von sterilen Arzneimitteln hergestellt. Die meist flüssigen Arzneimittel werden nach der Abfüllung autoklaviert, um eine mikrobielle Kontamination auszuschliessen. Bei Arzneimitteln, welche steril sein müssen, aber nicht im Endbehältnis sterilisiert werden können, werden sterile Komponenten eingesetzt bzw. ist eine Keimfiltration zwingend erforderlich und eine mikrobielle Kontamination muss während der Herstellung vermieden werden. In der nicht sterilen Produktion erfolgt die Herstellung aller nicht sterilen Arzneimittel wie orale Lösungen, Kapseln, Zäpfchen und Salben. Bei neuen Produkten werden anhand der durch die Fachapotheker erarbeiteten Herstellvorschriften zuerst Entwicklungschargen hergestellt und dabei der Herstellprozess validiert. Im Falle der Gentamicin-Spüllösung wurde in Absprache mit dem Antragsteller entschieden, NaCl 0.9% anstelle von Ringer als Trägerlösung zu verwenden und das Produkt endsteril herzustellen, da der eingesetzte Wirkstoff hitzebeständig ist. Im Rahmen der Herstellung der Entwicklungscharge wurden Muster gezogen, um zu prüfen, ob die eingesetzten Schläuche und Filter für die Abfüllung geeignet sind, welches Volumen bei der Abfüllung verworfen und welches Pumpenprogramm für die Analysenmethoden entwickelt und validiert sowie die Prüfparameter mit Soll- und Toleranzwerten definiert und die Probenahme festgelegt. Nach der Herstellung werden die Proben in der QK analysiert. Anhand der Analysenvorschrift untersuchen die Chemielaboranten beispielsweise den Wirkstoffgehalt, die Reinheit und die Sterilität. Zusätzlich wird die Stabilität unter verschiedenen Lagerbedingungen über die Zeit bestimmt, um die Haltbarkeit des Produktes definieren zu können. Die Analyse der GentamicinSpüllösung umfasst die Prüfung der Primärverpackung inkl. Etikettierung, der physikalisch-chemischen Parameter (Aussehen, Dichte, Brechungsindex, Osmolalität, pH-Wert) sowie der Identität von Natrium, Chlorid und Gentamicin. Zudem wird der Gehalt an Gentamicin sowie die Reinheit bestimmt. Da es sich um ein Sterilprodukt handelt, werden Bioburden und Endotoxingehalt bestimmt sowie das Produkt auf Sterilität geprüft, sodass eine mikrobielle Konta- «Wöchentlich werden qualitäts relevante Themen und die Mög lichkeiten einer Eigenherstellung besprochen.» und QK-Dokumentation, ob die Produkte regelkonform hergestellt wurden und die Analysenresultate den Spezifikationen entsprechen. Nach erfolgreicher Prüfung werden die Produkte physisch freigegeben und im Materialbewirtschaftungssystem eingebucht. Lagerbewirtschaftung und Medikamenteninfor mationsdienst Der grösste Teil der NichtKühlschrankprodukte, wird durch einen Kommissionierautomaten bewirtschaftet. Grosse Gebinde werden im Palettenlager gelagert, Betäubungsmittel in einem separat abschlossenen Lagerraum und Kühlprodukte in einem grossen Kühlraum. Das neue Produkt GentamicinSpüllösung wird für die Bestellung über den Warenkorb freigeschaltet, und die betroffenen Abteilungen des Inselspitals werden in einem Schreiben über das neue Produkt informiert. Um die korrekte Anwendung des Produktes sicherzustellen, wird abschliessend durch einen Fachapotheker der KliBe eine Fachinformation erstellt. Damit steht das auf die spezifischen Bedürfnisse abgestimmte Eigenprodukt inkl. erforderlicher Information dem Antragsteller zur Verfügung. o Institut für Spitalpharmazie (ISPI) Das ISPI besteht aus den Bereichen Klinikbetreuung (KliBe), Produktion (Prod) und Qualitätskontrolle (QK) sowie aus der Stabstelle Qualitätssicherung (QS). Zusammen sind diese vier Einheiten für die Versorgung des Inselspitals mit Arzneimitteln verantwortlich – von der Beschaffung bzw. der Produktion über die Lagerhaltung und Abgabe bis zum korrekten Einsatz und der bestimmungsgemässen Verabreichung – kompetent und zuverlässig rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Mitarbeitende (Stellenprozente) »» Chefapothekerin: Dr. sc. nat. Jeannette Goette »» 19 Apotheker, Biologen, Chemiker (1530%) »» 17 Pharma-Assistentinnen (1450%) »» 10 Lagermitarbeitende (780%) »» 14 Pharmazeutisch-Technische Mitarbeitende (1160%) »» 4 Chemielaboranten (300%) Hauptaufgaben »» Beschaffung von Arzneimitteln im In- und Ausland, Lagerhaltung und Distribution die Abfüllung verwendet werden muss und ob die Autoklavierung einen negativen Einfluss auf den Gehalt und die Stabilität des Produktes hat. Analyse der Produkte in der Qualitätskontrolle und Freigabe durch die Qualitätssicherung Parallel zur Entwicklung eines neuen Produkts werden in der Qualitätskontrolle (QK) mination ausgeschlossen werden kann. »» Pharmazeutischer Informationsdienst Nach erfolgreich produzierter Entwicklungscharge wird die erste reguläre Charge produziert und analysiert. Die produzierte Ware befindet sich während dieser Zeit in Quarantäne und darf nicht abgegeben werden. Abschliessend prüft die Qualitätssicherung (QS) anhand der Herstell- »» Bearbeitung von Arzneimittelstammdaten und Aufbereitung der Informa »» klinisch-pharmazeutische und logistisch-pharmazeutische Dienstleistungen auf Stationen tionen für die elektronische Verordnung und die Verrechnung »» Herstellung von Eigenprodukten »» Rezepturmässige Herstellung von Spezialanfertigungen inkl. Zytostatika »» Analyse der Eigenprodukte »» Pharmazeutische Betreuung klinischer Studien »» Fortbildungen und Schulungen zu pharmazeutischen und pharmakologischen Themen »» Qualitätsmanagement 21 Unsichtbares sichtbar Datenschutz Inselmitarbeiterin M. erzählt ihrer Mutter, dass Tante Pauline wegen eines Tumors ins Inselspi tal eingetreten sei und am nächsten Tag operiert werde. In guter Absicht besucht ihre Mutter Tage später Pauline. Doch diese möchte nur ihre Ruhe haben und hat niemandem von ihrer Krankheit erzählt... Von Barbara Wicki, Datenschutzbeauftragte und Stv. Leiterin Rechtsdienst D ie f i k t ive G e schichte von Pauline zeigt, dass hier nicht nur menschlich etwas schiefgelaufen ist, sondern auch rechtlich. Zur Behandlung im Spital gehört, dass die Details zu den gesundheitlichen Daten vertraulich bleiben – ohne diese Vertraulichkeit wäre das besondere Verhältnis zwischen Ärzteschaft und Pflegenden zu ihren Patientinnen und Patienten gar nicht möglich. Im Inselspital ist deshalb die Einhaltung der Schweigepflicht Teil der täglichen Arbeit. Der Alltag in einem so grossen und arbeitsteiligen Spitalbetrieb macht es aber nicht immer leicht, alle Voraussetzungen lehrbuchgemäss umzusetzen. Hier eine Übersicht über die häufigsten Auskünfte des Rechtsdienstes: Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe bestraft werden. Der Umfang des Berufsgeheimnisses ist sehr weitreichend. So gehören zum Arztgeheimnis nicht nur die Diagnose, Anamnese, Therapiemassnahmen, Prognosen, selbst die Identität des Patienten und die Tatsache, dass er sich in ärztlicher Behandlung befindet, unterliegen der Schweigepflicht! Die ärztliche Schweigepflicht gilt auch gegenüber anderen Spitälern und externen Ärzten. Das vielfach erwähnte Argument, dass andere Gesundheitsfachperso- nen ebenfalls einer Schweigepflicht unterliegen, schützt im Streitfall nicht vor strafrechtlichen Sanktionen. Einzig bei zuweisenden oder nachbehandelnden Ärzten und bei einem internen Klinikwechsel wird grundsätzlich von einer stillschweigenden Einwilligung des Patienten zur Weitergabe der Information ausgegangen. 2 Das Datenschutzrecht re gelt hingegen den Umgang mit den Patientendaten, d.h. deren Beschaffen, Aufbewahren, Verändern, Bekanntgeben oder Vernichten. Gestützt auf gesetzliche Vorgaben müssen diese Daten ge- sammelt werden. Zugriff auf die Daten dürfen aber nur die daran berechtigten Personen haben. Im Inselspital ist das grundsätzlich das Behandlungsteam. Wo bekomme ich mehr Informationen? Mehr Unterlagen zum Thema finden Sie im Intranet (Direktionspräsidium \ Rechtsdienst \ Datenschutzleitfaden). Bei Fragen oder für interne Weiterbildungen können Sie sich auch an den Rechtsdienst (24777) oder die Datenschutzbeauftragte des Inselspitals (21433) wenden (Mail: rechtsdienst@ insel.ch). o Wichtige Merkpunkte »» Diskretion ist auch eine Haltungsfrage. »» Vorsicht bei Auskünften gegenüber Dritten, v.a. am Telefon. Die Tatsache, dass jemand im Inselspital behandelt wird, Patientendaten werden rechtlich zweifach ge schützt: 1 Strafrechtlich durch das ärztliche Berufsgeheimnis (Art. 321 StGB): Ärzte, Zahnärzte, Hebammen oder ihre Hilfspersonen – d.h. auch die Administration wie Sekretärinnen, Patientenaufnahme, Inkasso usw. – können, wenn sie ein Geheimnis offenbaren, das ihnen infolge ihres Berufes anvertraut worden ist, auf Antrag mit einer 22 geht grundsätzlich nur das Behandlungsteam etwas an. »» Vorsicht bei Diskussionen unter Mitarbeitenden in öffentlich zugänglichen Räumen, im Tram, Zug usw. – darauf achten, dass Dritte nichts mitbekommen. »» Vorsicht beim Einholen von Zweitmeinungen von externen Fachkollegen: Hier ist auf absolute Anonymität zu achten. Wenn dies nicht möglich ist, Einverständnis des Patienten einholen. »» Vorsicht mit Behandlungsdokumentationen/Krankengeschichten auf der Station: Nicht offen herumliegen lassen, sondern wegschliessen. Allenfalls das Stationszimmer zusätzlich kennzeichnen («Kein Zutritt für Unbefugte»). »» Vorsicht beim externen Datenaustausch: Patientendaten dürfen nicht unverschlüsselt auf Datenträger jeglicher Art (Harddisk, CD, DVD, USB-Stick, PDA's, Smartphones usw.) gespeichert oder per E-Mail oder anderer Verteilarten (z.B. FTP, DICOM-Knoten usw.) an externe Stellen versendet werden! (aus Weisung Nr. 5_04_G20080901: Nutzung von Informatikmitteln am Inselspital). »» Vorsicht beim Entsorgen von Unterlagen: Immer die dafür vorgesehenen Container oder Shredder verwenden (nicht in den Papierkorb)! Aktuell Rauchfreies Inselspital – nächster Schritt Seit 2005 sind die Gebäude des Inselspitals mehrheitlich rauchfrei, und die Raucherzone hat sich partiell ins Freie verlagert; oft wenige Schritte von einem Eingang oder offenem Bürofenster entfernt. Weil nach wie vor Mitarbeitende an ihrem Arbeitsplatz durch Passivrauch gestört sind, gilt ab 1. Oktober die neue Regelung. Von Simone Im Hof, Leiterin Betriebliches Gesundheitsmanagement enten auf der Dachterrasse Sahli-Haus 1, SWAN-Haus-Aussenraum Palliativ Station, Terrasse auf dem Personalhaus 5 und 6 sowie Wirtschaftsgebäude und in speziell gekennzeichneten Zonen in den Aussenbereichen der Restaurants (Panorama, BHH S1 Süd / Selbstbedienungsrestaurant, BHH S1 Nord / Luna, OP-Trakt Ost, F / Giardino, ASH). Rauchen hat während den Pausen bzw. in der Freizeit zu geschehen. Rauchen gilt nicht als Arbeitszeit. Für Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende gibt es eine Gratis-RauchstoppBeratung. Details erfahren Sie bei der Fachstelle Rauchen (fachstelle.rauchen@ insel.ch) unter der Nummer 2 03 03. Als Arbeitgeber sind wir gesetzlich verpflichtet, alles zu unternehmen, um Mitarbeitende vor dem Passivrauchen und dessen Folgen zu schützen. Zudem macht es mehr als einen schlechten Eindruck, wenn Patienten, Mitarbeitende und Besucher zuerst Rauchende passieren müssen, bevor sie ins Inselspital eintreten können. Deshalb erarbeitete eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe die Weisung «Rauchfreies Inselspital», welche ab dem 1. Oktober für alle Personen, die sich am Inselspital aufhalten, gilt. Sie richtet sich an Mitarbeitende, Patienten und Angehörige sowie Besucher oder Handwerker. Rauchen ist ab 1.10.2012 im Freien nur erlaubt, wo offizielle Abfallkübel inkl. Aschenbecher montiert sind. Hier sind ebenfalls die Zigarettenstummel zu entsorgen. Alle anderen mobilen Aschenbecher werden eingesammelt und entsorgt. Es gelten auf dem Inselareal folgende Ausnahmen: Raucherzone der Suchtpati- Information an Mitarbeitende, Patienten und Besucher. Die Weisung wurde im August an alle Vorgesetzten im Inselspital verschickt. Auf der Intranetseite Inselspital ist unter «Infos» die Weisung mit Situationsplan inkl. Standorte und Abbildung der offiziellen Abfall kübel unter dem Stichwort «Rauchfreies Inselspital» zu finden. Neue Mitarbeitende und Patienten erhalten die Information über die jeweilige Wegleitung. Am 1. Oktober machen wir auf alle offiziellen Abfallkübel aufmerksam und stehen für Fragen im Haupteingang des Bettenhochhauses über Mittag zur Verfügung. Mitarbeitende der Securitas werden zukünftig Rauchende vor den Eingängen zu den Standorten der offiziellen Abfallkübel verweisen. Falls Sie die Geschichte zum rauchfreien Inselspital interessiert, finden Sie die einzelnen Schritte in Intranet unter Direktion Personal / Mitarbeiter-Services / Betr. Gesundheitsmanagement / Gesundheitsförderung / Angebote / Fachstelle Rauchen o Kostenloses Weiterbildungsangebot für Mitarbeitende mit Patientenkontakt »» Tabakprävention und -Entwöhnung »» Kennenlernen und Üben der Kurz intervention »» Einsatz von Nikotinersatzprodukten »» Wirkungsweise des Raucherentwöhnungsmittels Champix® Das Angebot richtet sich an alle Kliniken sowie Polikliniken und dauert ca. 1 Stunde. Es eignet sich, um Pflegepersonal, Ärzte oder Therapeuten in die Thematik einzuführen und dafür zu sensibilisieren. Wussten Sie, dass Sie mit einem kurzen, strukturierten Gespräch (Kurzintervention) mit Patienten zu ihren Rauchgewohnheiten, aktiv mithelfen, die Chance auf einen nachhaltigen Rauchstopp zu erhöhen? Der Rauchstopp lohnt sich für Patienten auf jeden Fall. Sofern das Rauchen zum Beispiel vor einem Eingriff eingestellt wird, vermindern sich die Komplikationsrisiken wesentlich. Rufen Sie uns an, damit wir Ihnen einen Weiterbildungstermin nach Ihren Bedürfnissen anbieten können! Silvia Zurbrügg Leiterin Fachstelle Rauchen 2 03 03 [email protected] 23 zu zu kurz... zu kurz... kurz... kurz... bremsweg bremsweg bremsweg bremsweg zu Carrosserie Carrosserie Kyburz Kyburz bremsweg zu kurz... Carrosserie Kyburz Carrosserie Kyburz Carrosserie Kyburz Nur 350 m von hier Nur 350 von Nur 350 mNur vonm 350 hier m hier von hier Nur 350 m von hier Carrosserie Kyburz Autospenglerei und spritzwerk Ag Carrosserie Kyburz Carrosserie Carrosserie Kyburz Kyburz Carrosserie Kyburz | Güterstrasse 7 3008 bern Autospenglerei und spritzwerk Ag Autospenglerei und spritzwerk Autospenglerei Autospenglerei spritzwerk und spritzwerk AgAg Ag tel. 031 381 88und 77 | www.carrosserie-kyburz.ch | Güterstrasse 77 | 3008 3008bern bern Güterstrasse | 3008 bern Güterstrasse Güterstrasse 7 | 3008 bern 7 tel. www.carrosserie-kyburz.ch tel.031 031381 38188 88 77 77 || www.carrosserie-kyburz.ch tel. 031 381tel. 88 031 77 | 381 www.carrosserie-kyburz.ch 88 77 | www.carrosserie-kyburz.ch Wir behalten den Durchblick. Ihr Partner für Medienlogistik. «Seit 36 Jahren in Ihrer Nähe. Langfristige Ausrichtung. Eine Bank.» Nicole Kunz 031 398 45 21 Niederlassung Bern-Inselspital Druckerei l Verlag l Zeitschriften l Medienlogistik 24 Seftigenstrasse 310, 3084 Wabern Fon 031 380 14 80, Fax 031 380 14 89 [email protected], www.rubmedia.ch Berufe Pflegefachfrau Im Inselspital arbeiten zurzeit 2496 Pflegfachpersonen. Gina Franz, die seit Kurzem die Ausbil dung abgeschlossen hat, lässt in ihre Arbeit einblicken. Von Annemarie Glaser D er Tag beginnt mit der Lektüre der Krankendossiers der ihr anvertrauten Patienten. Kennt sie die Diagnose, misst Gina Franz meistens erst den Blutdruck. Dabei führt sie ein Gespräch und kann beurteilen, welche Unterstützung benötigt wird. Es werden Untersuchungstermine, eventuell ein Transport organisiert, die Arztvisite begleitet. Falls es jemandem schlecht wird, muss man sofort handeln können und wissen, wo Prioritäten zu setzen sind. Zu den Aufgaben der Pflegefachfrau gehören Körperpflege, je nach Gesundheitszustand und Abhängigkeit mehr oder weniger unterstützend, das Verabreichen von Medikamenten, Durchführen von postoperativen Überwachungen im Akutspital, Wechslen von Verbänden, psychologische Unterstützung, zum Beispiel bei Patienten mit schwerem Lungenkrebs. In der Ausbil- dung zur Pflegefachfrau, die Gina Franz vor Kurzem abgeschlossen hat, wurde auf diesen Aspekt viel Wert gelegt. Auf Konzepte und Modelle aufbauend lernte sie, wie man Patienten mittels Gesprächen oder im täglichen Umgang helfen kann. Wichtig dabei ist stets, herauszufinden, was die Patienten erwarten, denn oft haben sie schlicht das Bedürfnis, dass jemand ihnen zuhört. Gina Franz ist seit September 2011 am Inselspital, denn sie möchte sich gerne spezialisieren. Sie ist in den Universitätskliniken für Pneumologie und Thoraxchirurgie tätig. Das Thema «Atmen» fasziniert sie, und die Vielseitigkeit ihrer Arbeit, vom Umgang mit i-pdos am Computer – die Pflege der Patientendokumentation – bis zum Einsatz am Krankenbett mit viel persönlichem Kontakt gefallen ihr sehr. Wenn z.B. eine Personen nach einem «Pflegefachfrau ist ein guter ‹Basisberuf›» Luftröhrenschnitt wieder genesen ist und heimkehren kann, ist das ein schönes Erlebnis. Gina Franz arbeitet 100%, insgesamt gibt es ca. 20 diplomierte Personen in ihrem Team, davon sind 4 zu 100% angestellt. Tagsüber kümmern sich 3 bis 4 Pflegefachpersonen um die Patienten, bei Spätdienst 2 und in der Nacht gehört ihr die Station allein, wenn sie Dienst hat. Zusätzlich gibt es Schüler und Pflegeassistent/-innen. Sie mag den Spätdienst – 15.00 bis 23.00 Uhr – das entspricht ihrem Rhythmus, und das Arbeitsklima ist angenehm, auch wenn manchmal das Privatleben darunter leidet. Beim Frühdienst bereitet das zeitige Aufstehen manchmal Mühe, beim Nachtdienst ist es manchmal schwierig, nach 5 bis 6 aufeinanderfolgenden Arbeitsnächten den normalen Rhythmus zurückzugewinnen. Die meisten Schnittstellen mit anderen Berufssparten im Inselspital finden mit Pflegeassistent/-innen, Ärzten, Assistenzärzten, Oberärzten, Chefärzten, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern, Schmerzdienst, Transportdienst statt. Gina Franz hat diesen Beruf gewählt, weil es ein guter «Basisberuf» ist, der ermöglicht, Fachdiplomstudien zu absolvieren und sich durch eine grosse Auswahl an Weiterbildungen zu entwickeln. Am meisten gefällt ihr das Arbeiten mit Menschen, mit dem Team. Gespräche mit Ärzten, die viel Wissen vermitteln, führen oft zu «Aha-Erlebnissen». o Zur Person Gina Franz Pflegefachfrau DMLL Pneumologie / Thoraxchirurgie 25 EigenART | Esther Leupi, Kunstbeauftragte Kolumne | Thomas Wild, Reformierter Seelsorger Imagination verborgener Ängste «Im Schatten», 2010, Mischtechnik auf Papier, 55 x 76 cm «Nacht 1», 2010, Mischtechnik auf Papier, 55 x 76 cm Jakub Degler (*1976 in Krakau, lebt und arbeitet in Bern) setzt sich schon seit geraumer Zeit mit urbanen Strukturen, geometrischen Formen und Architektur auseinander. Dieses Motivrepertoire ist Ausgangspunkt vor allem für seine druckgrafischen Arbeiten. Fragmente, Schichten und Überlagerungen sind bei genauerer Betrachtung dann nicht nur als Motiv, sondern auch als sichtbare Spuren der verschiedenen Druckplatten zu erkennen. Farbige Landschaften nennt Degler die Serie, aus der das hier gezeigte Bild stammt – alles Unikate, die als Ergänzung zu den in der Kunstsammlung des Inselspitals bereits vorhandenen Werken dazugekommen sind. o Jakub Degler studierte Druckgrafik, Malerei und Zeichnung an der Kunstakademie in Krakau. Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland. In Bern unter anderem in der Galerie Beatrice Brunner. Deglers Werke sind im Inselspital an verschiedenen Orten zu betrachten – zum Beispiel in der Dermatologie und in der Kinderklinik U1. 26 Eine unsichtbare Macht reisst die Wolken auf. Ich mache mich auf den Weg in Richtung Lido, wo es erfahrungsgemäss einige Celsius-Grade wärmer ist. Die Tage der anhaltenden Kühle und des permanent leichten Fröstelns auf 800 m Höhe haben mir zugesetzt. Die Fahrt ins Tal hinunter – ich bin und bleibe bis zur stazione der einzige Passagier im Linienbus 312 – wird zu einem Erlebnis der besonderen Art. Der Chauffeur, ein Mittedreissiger, den ich auf dieser Linie noch nie wahrgenommen habe, fährt zu schnell und muss in den ersten Kurven mehrmals brüsk abbremsen. Ich schnalle mich mit dem cintura di sicurezza an, was ich in einem Linienbus gewöhnlich nie tue. Der Fahrer scheint es zu registrieren – ich sitze seitlich hinter ihm in der ersten Reihe. Jedenfalls drosselt er das Fahrtempo massiv, driftet ins gegenteilige Extrem, als wären alle hundert Meter Haltestellen angesagt. Zudem eröffnet er das Gespräch mit mir. Italienisch, naturalmente. Da er über il tempo freddo e caldo und über la neve auf der Pizzo di Vogorno spricht, kann ich ihm folgen und jeweils ein si beifügen, ohne allzu viel zu wagen. Ich bin mir dabei bewusst – und deshalb auf der Hut –, dass er mir jederzeit eine offene Frage stellen könnte. Wäre ich versiert genug, würde ich ihm auf elegante Art und Weise mitzuteilen versuchen, er soll jetzt besser liefern, nämlich mich zur stazione, statt «lafere». Aber er deutet offenbar meine nur durch die rudimentären si-Einlagen unterbrochene Schweigsamkeit nicht als mentale Blockade, sondern als sprachliches Unvermögen. Denn plötzlich, als hätten die beiden kaum variablen Buchstaben einen Akzent verraten, beginnt er gebrochen Deutsch zu reden. Dazwischen garniert mit einigen englischen Ausdrücken, die ihm offenbar geläufiger sind oder durch seine frühere GreyhoundFahrtätigkeit unbeabsichtigt ins neuronale Korrelat des Bewusstseins springen. Dies ist allerdings eine reine Mutmassung, ohne damit den australischen und nordamerikanischen Busfahrern bestimmte Fahrkünste unterstellen oder absprechen zu wollen. Allein, die Weiten von Queensland oder der Great Plains würden die Fahrweise mehr als hinreichend erklären. Nun aber sind wir in den engen Windungen und steilen Hängen des vorderen Verzascatals unterwegs. Er pausenlos am Reden, inzwischen über die Temperaturunterschiede zwischen Locarno und dem Monte di Lego, von da zur Behauptung, dass in der Nacht infolge der Seekühle «unten» die Werte tiefer liegen als «oben», hin zur Bemerkung – und unversehens erhält meine Greyhoundtheorie Support –, dass die Temperaturen in der Wüste nachts wahnsinnig tief seien. In Locarno eben sei das Klima ausgesprochen «exotisch». Nach einer kurzen Redepause – ich gewann ihn bereits etwas lieb, was allerdings auch mit der sich langsam in Sichtnähe kommenden stazione zu tun haben könnte – korrigiert er sich: tropisch, habe er gemeint, nicht exotisch. Wahrscheinlich meint er subtropisch. Ich hüte mich aber, ihn in eine Diskussion über Klimatypen zu verwickeln, denn ich habe letztendlich nur eines im Kopf – unversehrt in Locarno anzukommen, sei es bei exotischem, tropischem, subtropischem oder mediterranem Klima. Soll der Weg das Ziel sein, dann dies: dieser nette, gesprächige, seine primären Pflichten aber möglichweiserweise leicht vernachlässigende conducente autocor- Thomas Wild arbeitet als Seelsorger im Inselspital. Er studierte in Bern und Heidelberg Theologie und bildete sich als Systemtherapeut aus. 2011 hat er an der Universität Bern mit einem Master of Advanced Studies in Care and Pastoral Psychology abgeschlossen. riere hat mich aus der Stille des abgelegenen Bergdorfes in die Welt der Geschwindigkeitsüber- respektive -unterschreitungen und der damit verbundenen Gefühlspalette geführt. Apropos Ängste: Beim anschliessenden Spaziergang dem Lido entlang machte ich Gebrauch vom bildgebenden Verfahren der Imagination, also vom Mittel, das Unsichtbare sichtbar zu machen: Jener Busfahrer hat heute erstmals diese Strecke befahren. Anfänglich mit kontraphobisch übersetzter Geschwindigkeit. Anschliessend wurde er durch mich erneut mit dem Phänomen seiner eigenen Angst konfrontiert, und griff – selbstverständlich ohne neuronale Korrelierung des Bewussten – zur Strategie der Ablenkung. Seine Redseligkeit stand also ganz im Dienst der Überwindung seiner Furcht angesichts der Grand-Canyon-artigen Abgründe der Tessiner Täler! Auch ich führe Selbstgespräche oder pfeife vor mich hin, wenn ich auf wackligen Füssen stehe und mich etwas ängstigt. Das Selbstporträt sieht man bekanntlich nur im Spiegel. o Zahlen und Fakten 3 Fragen an die Ernährungsberatung Gesundheitstipp Ernährung und Herz Frieda Dähler, Dipl. Ernährungsberaterin HF, Kardiovaskuläre Prävention und Rehabilitation, Schweizer Herz- und Gefässzentrum, Inselspital Was muss nach einem Herzinfarkt oder einer Herzinsuffizienz im Zusammenhang mit der Ernährung besonders beachtet werden? Wenn eine Arteriosklerose vorliegt, gelten die Empfehlungen für eine gesunde Ernährung, wie wir sie von der Lebensmittelpyramide her kennen. Bei einer Herzinsuffizienz muss zusätzlich noch ein besonderes Augenmerkt auf einen zurückhaltenden Salzkonsum gerichtet werden. Wie sollte man sich ernähren, um dazu beizutragen, ein Herzinfarktrisiko zu vermindern? Die Prävention für einen Herzinfarkt ist hauptsächlich eine Lebensstilfrage, welche natürlich die Ernährung mit beinhaltet. Als herzschützender Lebensstil gilt: »» Nicht rauchen. Wer noch raucht, kann gerne unsere Gratis-Raucherberatung in Anspruch nehmen (Telefon 20303) »» Genügend Bewegung »» Fähigkeit zur Stressbewältigung »» Gesunde, ausgewogene Ernährung Ist Fett schlecht für Personen, die sich gesund ernähren wollen? Es gibt Fette, die unser Körper benötigt und daher regelmässig genossen werden sollten. Deshalb hat Fett (bzw. Öl) in einer gesunden Ernährung seinen festen Platz. Natürlich gibt es auch weniger gesunde Fette. Wichtig ist, dass man die Kalorien, die diese Fette liefern, auch wieder verbrennt. Das heisst, je mehr man sich bewegt, desto weniger schaden sie. o Aus der Pflege: «Im Inselspital arbeiten 2496 Pflegefachpersonen.» 27 Fundsache | Forschungserfahrungen im Ausland Personelles Alter ist relativ Berner Pflegepreis an Pflegeforscherinnen an der Klinik für Intensivmedizin Ob es uns gefällt oder nicht: Wir altern alle. Zwar können wir dem Prozess äusserlich mit Kleidung, einem Coiffeurbesuch oder Botox vorübergehend entgegenwirken, die innere Uhr tickt jedoch weiter. Natürlich kann man mit Würde altern, die Jugend etwas zu verlängern, ist aber trotzdem verlockend. Obwohl es sich beim Älterwerden nicht um eine Krankheit handelt, ist es wichtig, die biologischen Grundmechanismen des Alterns besser zu verstehen. Davon dürften therapeutische Strategien gegen Krankheiten wie Demenz, Krebs oder Kreislauf-Beschwerden profitieren, die stark mit dem Alter assoziiert sind. Nach Abschluss meines Doktorats in Immunologie unter der Leitung von Prof. Beda M. Stadler am Inselspital durfte ich für einen Forschungsaufenthalt nach Kalifornien. Im Labor von Prof. Tony WyssCoray am Departement für Neurologie der renommierten Stanford University wurde mir mein eigenes Alter bewusst. Prof. Wyss-Coray absolvierte nämlich vor 20 Jahren sein Doktorat ebenfalls am Inselspital in Bern und ist somit, obwohl man es ihm keineswegs ansieht, bedeutend älter als ich. Zufall? Wohl kaum, denn in seiner Gruppe erforschten wir eben jene Grundmechanismen des Alterns und wie diese rückgängig gemacht werden können. Es gelang uns zu zeigen, dass gewisse Botenstoffe im Blut von gealterten Mäusen die Neubildung von Gehirnzellen inhibieren. Das gezielte Neutralisieren die - 28 ser Stoffe verbesserte die Lern- und Denkfähigkeit im hohen Alter signifikant (siehe Infobox). Mein Auslandaufenthalt in Kalifornien war eine enorm lehrreiche und wegweisende Erfahrung. Mit dem Alter wird man schliesslich weiser! Jetzt möchte ich weiterhin an der Schnittstelle zwischen Immunologie und Alterungsprozess forschen und eine eigene Gruppe aufbauen. Seit letztem Oktober arbeite ich wieder am Institut für Immunologie des Inselspitals. Ob es uns gelingen wird, das Geheimnis des Jungbrunnens bald zu knacken, bleibt selbstverständlich offen. Falls nicht, können wir sicherlich weiterhin auf unseren Coiffeur zählen. o Dr. phil. nat. Alexander Eggel absolvierte sein Biologie Studium von 2002–2006 in Fribourg und Bern mit anschliessendem Doktorat in der Immuno logie am Inselspital. Im Sommer 2010 zog er in die USA, um sich an der Stanford University der Neuroimmunologie und Altersforschung zu widmen. Die Studie «The ageing systemic milieu negatively regulates neurogenesis and cognitive function», an welcher er in der Gruppe von Prof. Wyss-Coray mitarbeitete, löste nach ihrer Publikation im Fachmagazin Nature grosses mediales Echo aus. Zurück am Institut für Immunologie des Inselspitals will er sich nun als selbstständiger Grundlagenforscher etablieren. Mit dem Berner Pflegepreis, der 2012 zum fünften Mal verliehen wird, zeichnet die Stiftung zur Förderung der Krankenpflege im Kanton Bern Projekte und ausserordentliche pflegerische Leistungen aus. Bei der Preisvergabe stehen die Kriterien Innovation und Nachhaltigkeit im Vordergrund. Der mit 8000 Franken dotierte Preis geht an »» Marie-Madlen Jeitziner »» Irene Warmuth-Zweifel »» Ottilie Rohrer von der Klinik für Intensivmedizin für ihre wegweisende Studie zum Thema «Langzeitfolgen von Schmerz, Angst und Agitation bei kritisch kranken Patienten der Intensivstation – eine Längsschnittstudie». Mit ihrer Studie untersuchen die Projektverfasserinnen verschiedene Symptome ehemals kritisch kranker Patienten, welche die Optimierung gezielter, frühzeitiger Behandlungsstrategien ermöglichen. Dabei stehen die Symptome Schmerz, Agitation und Angst im Vordergrund. Dadurch können gezielte Massnahmen entwickelt werden, die oft physisch und psychisch schwer kranke ehemalige Intensivpatienten langfristig unterstützen. Zudem soll auf dem Projekt basierend chronischen Erkrankungen bzw. chronischen Krankheitsverläufen im Rahmen und in der Folge einer hoch technisierten Intensivbehandlung vermehrte Beachtung zukommen. Damit leistet die Studie einen Beitrag dazu, die Pflegenden aller Behandlungsstufen in ihrer Kompetenz zu unterstützen. Die Längsschnittstudie über die kurz- und längerfristigen Auswirkungen von Schmerz, Angst und Agitation nach einer Behandlung auf der Intensivmedizin ist in dieser Art im deutschen Sprachraum erstmalig. Mit dem Ziel der ständigen Verbesserung erbrachter und künftig zu erbringender Leistungen untersuchen die Pflegeexpertinnen letztlich die Wirkung des eigenen Tuns für Patienten und deren Umfeld. o Es war einmal Ein weitgereistes Beatmungsgerät Die Museale Sammlung der Inselspital-Stiftung birgt Schätze aus der Geschichte des Spitals und der Medizintechnik. Zum Beispiel: ein selbstgebautes Beatmungsgerät. Von Tanya Karrer Vor Kurzem erhielt die Museale Sammlung ein Objekt aus der Bodenseeregion. Das mobile Beatmungsgerät wurde schätzungsweise in den 1970er-Jahren im Inselspital entwickelt und gebaut. Der Donator, heute ein älterer Herr, erkrankte 1956 im Militärdienst an Poliomyelitis (Kinderlähmung), fand aber dank Eiserner Lunge (grosses Beatmungsgerät, in welchem der Patient wochenlang liegt) und intensiven Kuren zu einem annähernd normalen Leben zurück. Nur nachts im Liegen setzte die Atmung aus und er war auf ein schweres Beatmungsgerät angewiesen. Als er sich bei einem Kuraufenthalt, bei dem auch Insel-Mitarbeitende zugegen waren, «normale Ferien» wünschte, überliess ihm ein Mitarbeiter das selbst entwickelte Beatmungsgerät. Es ist mobil und ge- nial einfach: Auf einem Holzbrett sind ein Lastwagen-Scheibenwischer-Motor als Taktgeber und ein Balg für das Atemvolumen montiert. Die 15-kg-Einheit findet in einer eleganten Reisetasche Platz. In dieser reiste das Gerät zusammen mit dem Besitzer an viele schöne Orte und unterstützte ihn nachts beim Atmen. Heute besitzt er ein modernes Gerät. Die alte Maschine fand in ihr Entstehungszentrum zurück, wo sie, zusammen mit anderen Insel-Eigenkonstruktionen, von der Innovationskraft seiner findigen Entwickler zeugt. o Infobox Ob Unikat oder Serienprodukt, die Museale Sammlung interessiert sich für Ihre geschichtsträchtigen Gegenstände. Diese können auch gerne in einer Führung durch die Sammlung besichtigt werden. Kontaktieren Sie uns. Inv.-Nr. 12117, Beatmungsgerät ANZEIGE Pilates SchnupperKurse bei Personal-Line Das abwechslungsreiche Training auf der Matte dient dem Ziel, eine starke Bauch- und Rückenmuskulatur sowie eine bessere Körperhaltung zu erlangen. Testen Sie gratis diese sehr effiziente Trainingsmethode! Montag, 1. Oktober, 20.15 bis 21.15 Uhr personal & pilates training Gutenbergstrasse 14 • 3011 Bern • 076 400 05 88 www.personal-line.ch Danke für Ihre Anmeldung per Telefon oder auf www.personal-line.ch Besuchen Sie unsere Homepage mit dem neuen Kursprogramm! 29 Kosmetikstudio Schöne und gesunde Gesichtshaut mit den Cosmeceuticals Produkten von Med / Beauty Swiss AG Dr. Gerny COSMOS B. Schild & Co. AG, gegründet 1894, stellt seit 1926 fahrbares Mobiliar für Spitäler, Heime und Wäschereien her. Die qualitativ hochstehenden Arbeitshilfen können individuell und auf Wunsch auch als Sonderanfertigungen rasch und zuverlässig ausgeführt werden. 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Dominik Uehlinger Prof. Dr. med. Felix Frey Felix Frey hat in Freiburg und Bern Medizin studiert und seine Assistenzzeit auf der Kardiologie und der Medizinischen Poliklinik des Inselspitals verbracht. Die Nephrologie als junges Spezialgebiet war Teil der Medizinischen Poliklinik und so war der Nephrologe Felix Frey mit allgemeininternistischen Problemen aller Art konfrontiert. Für Felix Frey ist gute Medizin ohne Forschung undenkbar. «Betty Bossy Medizin» war ihm stets ein Dorn im Auge. Er hat von 1978 bis 1980 ein Fellowship in klinischer Pharmakologie an der University of California, San Franciso, absolviert und ist später nochmals dorthin als Visiting Professor zurückgekehrt. Er wurde für seine Forschung ununterbrochen vom Nationalfonds (12 Projekte und NCCR) unterstützt und hat die Forschung der Nephrologie mit seiner Frau Brigitte Frey zu einem Grossbetrieb ausgebaut. Die grosse Zahl von habilitierten, aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern belegt sein Engagement für Nachwuchsförderung. Felix Frey hat sich generell für ein forschungsfreundliches Umfeld eingesetzt, als Forschungsrat des Nationalfonds und in der Leitung von diversen Nationalen Forschungsschwerpunkten (NFP). Typisch, sein grosses Engagement als Präsident des NFP 34 «Alternativmedizin», das mit seinen vielen offenen Fragen zur Wirkungsweise und Effektivität den Forscher Felix Frey direkt angesprochen hat. Als Vizerektor Forschung der Universität Bern von 2005 bis 2009 hat er mit der Lancierung von ArtOrg und des neuen Forschungsgebäudes an der Murtenstrasse der Forschung auf dem Areal des Inselspitals entscheidende und sichtbare Impulse gesetzt. Unter der Leitung von Felix Frey ist die Nephrologie seit 1992 als eigenständige Klinik kontinuierlich gewachsen. Zusätzlich hat er sich für die Belange des Inselspitals und der Universität engagiert, von 1996 bis 1999 als Co-Vorsitzender des Departements Innere Medizin, von 1997 bis 1999 im Verwaltungsrat des Inselspitals und von 1999 bis 2005 als Vorsitzender des Departements DURN. Er hat sich ganz im Sinne von service public auch ausserhalb des eigenen Betriebs für medizinische Belange engagiert, so zum Beispiel während Jahren im Bundesamt für Gesundheitswesen bei der Festlegung von Medikamentenpreisen. Felix ist und war nie ein einfacher Mensch. Er kann in Sekundenschnelle komplexe Zusammenhänge erfassen und wird unge- duldig, wenn ihm andere nicht folgen können. Den Jesuiten verdankt er seine ausgezeichneten rhetorischen Fähigkeiten, welche ihn zu einem begnadeten Lehrer machten. Eine Welt, in der alle sozialkompetent und nett miteinander sind, ist Felix Frey ungeheuer. Er hat frei heraus gesagt, was er denkt. Leute, die ihn weniger gut gekannt haben waren so oft vor den Kopf gestossen und verletzt. Wenn dann allerdings gesagt war, was seiner Ansicht nach gesagt werden musste, war die Welt für ihn wieder in Ordnung. Er war nie auch nur für kurze Zeit nachtragend. Felix Frey hat von seinen Mitarbeitern jederzeit einen bedingungslosen Einsatz gefordert – wer braungebrannt und ausgeruht daherkam, war irgendwie verdächtig. Was er gefordert hat, war er aber auch jederzeit bereit, selbst zu leisten. Zu seinen Zukunftsplänen nach der Emeritierung hat sich Felix Frey bis zum Schluss bedeckt gehalten. Er schwärmte vom Freiraum, dem Reiten und der Musik. Müssiggang war aber noch nie Felix Frey's Stärke, und wir können erwarten, dass er schon bald mit unkonventionellen Ideen in irgendein Fettnäpfchen der Gesundheits- oder Forschungspolitik treten wird – schliesslich ist und bleibt er ein «Freysinniger». o 31 Personelles Jubilare Juli 2012 August 2012 Renate Stucki-Kauer, Kardiologie, Gabriel von Allmen, 30 Jahre 40 Jahre DRNN DIPR MTRA, Marianne Walther, DURN Urolo- Kathrin Cattaneo, Herz/Gefäss, Dai-Do Do, Angiolo- Dora Uhlmann, KKL Med. Stat. Bereich gie Pflege, Karin Zimmermann, DFKE KKL Neo September 2012 gie, Ruth Giger, Orthopädie, Martin Krebs-Imboden, Audiologie, Annemarie Lanz, KIM, Margaretha Lon- 30 Jahre 30 Jahre Matthias Haag, Direktion Betrieb, Andreas Hofer, Di- Ingeborg Dossenbach, Wäsche/Betten, Heidi Ingold, rektion Betrieb, Rosario Robles, Plastische Chirurgie DKNS HNO-Klinik Pflege, Hyang-Suk Koh, DHGE OP- OP Zentrum, DMLL Operationszentrum, Vreni Python, don, Pflege Lory, Christian Seiler, Viszeralchirurgie 25 Jahre Petra Bischoff, Transplantationskoordination, Pia Susanne Burren, VMCK Bettenstation, Ursula Fuchs, Or- DFKE KKL Chirurgie Poliklinik, Rosmarie Yvonne 25 Jahre thopädie, Therese Hert, Kardiologie, Antoinette Läd- Schneider, DURN OP Urologie, Verena Weber, DRNN DIPR MTRA rach, Transfusionsmedizin, Regula Mann Bosshard, Gisela Sabine Andrey-Zürcher, CZLB Leitung TDM / KKL Med., Maria Pilar Pensado Manteiga, Direktion MD / L+F, Edith Brauen, Direktion Betrieb, Gärtnerei, Betrieb, Ursula Tschanz, VMCK Rudolf Lerch, Nephrologie Pflege, Verena Suter-Friederich, Frauenklinik 20 Jahre 25 Jahre Silvia Baumann, DINA KIM, Fadila Begic, Direktion Betrieb, Marianne Stämpfli, Direktion Dienste 20 Jahre 20 Jahre Sabine Diethelm, Direktion Pflege / MTT, Gertrud Elisabeth Durand, DINA KIM Pflege, Beatrice Früh Sylvia Agrebi, DINA KIM Pflege, Tiziana Maria Am- Epstein, Augenklinik, José Gomez, Direktion Betrieb, mann, FK ADZ stationär, Ursula Beiner, DFKE KKL Chi- Angelo Anello, Direktion Betrieb, Caroline Burger- Brigitte Körner, DINA KIM, Kathia Lustenberger, KKL rurgie Poliklinik, Beat Christinat, DB Gerätezentrale, meister, DFKE KKL Neo, Maria Carmen Gomez, Direk- Med., Ursula Rausser, Ombudsstelle, Esther Sane, Agnes Maria Eilinger, KNS Neuro/Rehab.Pflege, Lili- tion Betrieb, Barbara Graf Baumgartner, DHGE Herz-/ Derma Pflege Poliklinik, Carminda Varanda do Vale ane Béatrice Jeangros, Sozialberatung, Regina Leuner Gefäss, Sandra Marti, DOLS HZLB Transfusionsmedi- Ferreira, Direktion Betrieb Beyeler, DRNN DIPR MTRA, Erna Lüthi Huber, KAIM zin, Isabelle Paula Schindler, DOLS CZLB Proben- u. Pflege Lory, Esther Squaratti-Heinzmann, DOLS ONBS Befundmanagement, IKC allgemeine Analytik Bettenstation, Franziska Stucki Junker, DINA KAS OA Wir danken unseren Jubilarinnen und Jubilaren für ihren langjährigen Einsatz! ANZEIGE endokrinologie gemeinsam? und e-journal was haben DIE KOMPETENTE FACHBUCHHANDLUNG UND ZEITSCHRIFTENAGENTUR IN BERN UND ZÜRICH. 32 Auszeichnungen/ FK Forschung Ernennungen prämiert Bestes Abstract im Topic Titularprofessor Für das Projekt «Invasive Findings in Patients with Angina Equivalent Symptoms but No Coronary Artery Disease; Results from the Heart Quest Cohort Study» hat PD Dr. med. Andreas Schoenenberger, Forschungsleiter der Geriatrie Universität Bern, Departement für Allgemeine Innere Medizin, den Preis der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie für das beste Abstract im Topic «Risk factors, hypertension, epidemiology, rehabilitation, thromboembolism» erhalten. Diesen Titel haben erhalten: Bayer-Schering Preis an Martin Müller verliehen »» PD Dr. med. Hanno Hoppe »» Prof. Dr. med. Ralph Werner Hertel »» Prof. Dr. Ulrich Güller Assoziierte Professur Diesen Titel haben erhalten: »» PD Dr. med. Jan Gralla »» PD Dr. Jürgen Beck »» PD Dr. Achim Fleischmann Venia Docendi »» PD Dr. med. Roland Giger wurde am 21. Juni 2012 die Venia docendi für das Fach Hals-, Nasen und Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie erteilt. »» PD Dr. med. Martin Spahn wurde am 19. Juni 2012 Das Labor Pränatale Medizin der Frauenklinik und des Departements Klinische Forschung der Uni Bern wurde für die Forschung an Stammzellen aus der Nabelschnur ausgezeichnet. Für ihr Projekt «Early intracranial mesenchymal stem cell therapy after perinatal rat brain damage» erhielt das Forscherteam, bestehend aus Dr. med. Martin Müller, Dr. sc. nat. Andreina Schoeberlein, Dr. phil. nat. Marianne Messerli, Ursula Reinhart und Prof. Dr. med. Daniel Surbek den Zuschlag für die beste wissenschaftliche Arbeit im Gebiet Gynäkologie und Geburtshilfe. die Venia docendi für das Fach Urologie erteilt. »» Dr. med. Malte Book wurde am 19. Juni 2012 die Venia docendi für das Fach Anästhesiologie erteilt. »» Dr. med. Alberto Weber wurde am 19. Juni 2012 die Venia docendi für das Fach Herz- und thorakale Der mit 20 000 Franken dotierte Preis würdigt ein laufendes Projekt* damit, Hirnschädigungen bei Frühgeborenen durch deren eigene Stammzellen zu heilen. Gefässchirurgie erteilt. »» Dr. phil. nat. Siamak Djafarzadeh wurde am 8. Mai 2012 die Venia docendi für das Fach Experimen tielle Intensivmedizin erteilt. »» Dr. med. Jean-Marc Nuoffer wurde am 8. Mai 2012 die Venia docendi für das Fach Kinder- und Jugendmedizin, speziell Stoffwechselkrankheiten erteilt. »» Dr. sc. nat. Michael Fix wurde am 8. Mai 2012 die Venia docendi für das Fach Medizinische Physik *Nabelschnurgewebe enthält Stammzellen, die sich in verschiedene Zellarten ausbilden können. Im Labor für Pränatale Medizin (LPM) an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde werden diese «Urzellen» entnommen und in der Petrischale in verschiedene Arten von Hirnzellen entwickelt, um später geschädigtes Hirngewebe zu «reparieren». erteilt. »» Dr. med. Beat Schnüriger wurde am 8. Mai 2012 die Venia docendi für das Fach Chirurgie erteilt. »» Dr. med. Parham Sendi wurde am 8. Mai 2012 die Venia docendi für das Fach Infektiologie erteilt. Herzliche Gratulation! Eine Reparatur von Schäden im Gehirn könnte vor allem für das gesunde Heranwachsen von Frühgeborenen entscheidend sein. Etwa jedes dritte Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g leidet im Laufe seines Lebens unter einer verzögerten Entwicklung in den Bereichen Wahrnehmung, Verhalten, Aufmerksamkeit und Sozialisation – Einschränkungen, die durch eine frühe Hirnschädigung entstehen. (Anmerkung der Redaktion) o Diese prospektive Kohortenstudie* untersuchte 718 Patienten, die zwar Angina pectoris hatten, sich aber in der Koronarangiographie keine koronare Herzkrankheit als Grund für die Angina pectoris fand. Durch zusätzliche Untersuchungen während der Koronarangiographie (z.B. intrakoronare Applikation von Acetylcholin) konnte gezeigt werden, dass die Mehrzahl dieser Patienten sehr wohl ein kardiales Problem hat, welches die Angina pectoris erklärt. Die zusätzlichen Untersuchungen helfen damit den Patienten, weil sich dadurch die medikamentöse Therapie auf der Grundlage einer Diagnose optimieren lässt. Die Studie wurde kürzlich im International Journal of Cardiology veröffentlicht. *In der medizinischen Forschung handelt es sich bei Kohortenstudien meist um Risikostudien, mit denen Ursache-Faktoren eines bestimmten Krankheitsbildes nachgewiesen werden sollen. Das Studiendesign ist prospektiv. Das heisst: Die Untersuchungsrichtung ist in die Zukunft gerichtet. Man beginnt die Studie in der Gegenwart mit Teilnehmenden, die unterschiedlich stark exponiert sind und wartet dann ab, welche Teilnehmenden erkranken. (Anmerkung der Redaktion) o 33 Personelles Wettbewerb Neuer Chefarzt und Leiter Med. Poliklinik, Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin Prof. Nicolas Ro dondi wurde 2011 zum Chefarzt und Leiter der Medizinischen Poliklinik an der Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin ernannt. Seit Anfang 2012 ist er ebenfalls Assoziierter Professor an der Universität Bern. Die Medizinische Poliklinik (MedPol) bietet ambulante Abklärung und Behandlung von medizinisch schwierigen oder unklaren Fällen oder Zweitmeinungen an. Nicolas Rodondi (41J) ist im Kanton Waadt aufgewachsen und hat an der Universität Lausanne Medizin studiert. Von 2003 bis 2005 hat er einen 2-jährigen Forschungsaufenthalt an der University of California of San Francisco (UCSF) verbracht, wo er einen Master in kli- nischer Forschung (MAS) absolviert hat. Von 2007 bis 2011 lehrte Rodondi als Privatdozent an der Universität Lausanne. Im Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV) in Lausanne war er zuerst als Oberarzt und danach als Kaderarzt tätig. Er war dort auch Leiter der Lipidsprechstunde für die ganze Westschweiz sowie in der Leitung der Universitären Medizinischen Poliklinik. Mit der finanziellen Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und des Euresearch FP7-Health, hat Rodondi mehr als 70 Originalartikel und Übersichtsartikel veröffentlicht und seine Arbeiten in Fachzeitschriften, unter anderem «JAMA», «Annals of Internal Medicine» und «Circulation», publiziert. Zu seinen Spezialinteressen gehören die Allgemeine Innere Medizin, die Prävention und das Screening von kardiovaskulären Erkrankungen und anderen Krankheiten sowie die Cholesterinbehandlung. o Neuer Chefarzt Universitätsklinik für Nephrologie und Hypertonie, ordentlicher Professor Die Universitätsleitung hat Prof. Dr. med. Bruno Vogt als Nachfolger von Prof. Felix J. Frey auf den 1. August 2012 zum ordentlichen Professor für Nephrologie und Hypertonie an der Medizinischen Fakultät der Universität Bern gewählt. Zudem wurde er vom Verwaltungsrat des Inselspitals zum Direktor und Chefarzt an der Universitätsklinik für Nephrologie und Hypertonie ernannt. Bruno Vogt (50) ist in Wangen (Kanton Schwyz) aufgewachsen und hat an den Universitäten Fribourg, Genf und Paris Medizin studiert. Nach der Promotion an der Universität Genf im Jahr 1988 arbeitete er zunächst in der nephrologischen Grundlagenforschung am Universitätsspital Genf und am Collège de France in Paris. Seine Fachausbildung hat er am Universitätsspi- 34 tal Genf, am Spitalzentrum Lachen (SZ), und am Inselspital in Bern absolviert. Seinen Facharzt für Innere Medizin erwarb er 1995 und denjenigen für Nephrologie 1996. Von 1995 bis 2004 arbeitete er an der Klinik für Nephrologie und Hypertonie des Inselspitals Bern und habilitierte sich 2003 sowie 2006 an der Universität Bern. Nach einem einjährigen Forschungsaufenthalt in Nierenphysiologie am Centre de Recherche des Cordeliers an der Universität Paris kam er zurück in die Schweiz. Seit 2005 leitet er die nephrologische Poliklinik sowie die Akutdialyse und den Konsiliardienst am «Centre Hospitalier Universitaire Vaudois – CHUV» in Lausanne. Im Zentrum seiner Forschungstätigkeit stehen molekulare Mechanismen des renalen Salztransports bei Erkrankungen der Nieren und der Leber, klinische Hypertonie-Forschung sowie die Erforschung der Nierendurchblutung und der Regulation des Sauerstoffgehalts im Nierengewebe bei gesunden und bei krano ken Menschen. Gewinnen Sie zwei Eintritts-Gutscheine Rhassoul à Fr. 58.– im Hammam Bern. Erleben Sie das Hammam & Spa Oktogon und tauchen Sie ein in neue Sinneswelten. Geniessen Sie orientalisches Baden mit sanftem, sinnlichem Licht und milder Wärme. Was erkennen Sie im Titelbild? Beantworten Sie die Frage bis 29. Oktober 2012 mit einer E-Mail an [email protected]. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird zufällig ermittelt und in der folgenden Ausgabe erwähnt. Teilnahmeberechtigt sind Mitarbeitende des Inselspitals. Ausgeschlossen sind Mitarbeitende der FKM und FGZ. Auflösung aus dem letzten Heft: Blick durch die Öffnung der Stahlkonstruktion; Passerelle BHH/KiKli. Gewinnerin des Gutscheins für CHF 100.– vom Restaurant Lorenzini ist Esther Wettstein, Pflegefachfrau Kinderklinik Cartoon | Bruno Fauser 35 Kulinarische Begegnung Spaghetti alla carbonara Vorgestellt von Caroline Weibel, Ernährungsberaterin «Mein Bruder zeigte mir, wie man Spaghetti alla carbonara zubereitet, und zwar so, wie es ursprünglich gekocht wird, nicht mit Rahm, wie es hier oft die Regel ist. Er hat es von einem Freund erfahren, der in Italien lebt. Seither bereite ich das Gericht gelegentlich zu und es hat sich sogar eine Art Konkurrenzkampf zwischen mir und meinem Bruder entwickelt, wer nun das Rezept am besten beherrsche. Es gibt Nuancen in der Zubereitung, die den kleinen Unterschied ausmachen… Selbstgemachte Pasta geht nicht gut, am besten sind normale Spaghetti. Lange Zeit war ich Vegetarierin, und da habe ich es mit Pilzen anstatt Speck versucht, aber das ist nicht halb so lecker. Auswärts esse ich nie carbonara, denn bei rohen Eiern bin ich äusserst vorsichtig. Sie müssen absolut frisch sein, denn sie werden weder erwärmt noch gekocht. Die Nahrungsmittelvergiftung, die ich in Südamerika wegen schlechten Eiern hatte, sitzt tief im 36 Gedächtnis. Danach habe ich 1 Jahr lang keine Eier mehr gegessen. Ich koche Spaghetti alla carbonara im kleinen Rahmen und mit sehr frischen Produkten, da ich sonst Bedenken habe wegen den rohen Zutaten. Das Rezept kann an den Mengen scheitern, das Verhältnis der Zutaten muss stimmen. Ich gebe etwas Salzwasser dazu – Achtung nicht zu viel! Ich brauche keinen Pecorino, wie im Original-Rezept, denn mir schmeckt Parmesan besser, und auch hier achte ich auf gute Qualität. Ernährungstechnisch gesehen ist dies nicht ganz ausgewogen, es fehlt das Gemüse, aber ich finde, dass man auch mal ein Menü essen darf, das einfach genussvoll ist. Dies gilt auch für Ernährungsberaterinnen. Ich mag italienische Küche, hier steht Genuss und Gesundheit im Vordergrund.» Aufgezeichnet von Annemarie Glaser Zutaten für 4 Personen »» 25 g Olivenöl »» 100 g Speck, gewürfelt »» 1 Knoblauchzehe »» 350 g Spaghetti »» 2 Eigelb, verquirlt »» 80 g Parmesan, frisch gerieben »» Salz und Pfeffer Rezept Spaghetti in Salzwasser kochen. Speck in kleine Würfel schneiden. Knoblauchzehe schälen und grob zerkleinern. In einer grossen, flachen Pfanne Speck und Knoblauch mit dem Olivenöl braten. Eigelb und Parmesan in eine Schüssel geben, mit Salz und Pfeffer würzen, mit einem Schneebesen gut verrühren. Abgetropfte Spaghetti in die Pfanne geben, mit dem Speck vermischen. Vom Herd nehmen. Die Eiermasse darüber verteilen. Rasch und kräftig rühren.