Leseprobe - Das Beben

Transcrição

Leseprobe - Das Beben
Verlag das Beben 008
Originalausgabe
1. Auflage Juli 2014
Rex Feuchti © 2014 by Margarethe Grimma
© dieser Ausgabe 2014 Verlag das Beben
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Markolf Hoffmann
Korrektur: Karla Schmidt
Satz: Markolf Hoffmann
Gestaltung: Lisa Naujack
Font: PT Sans © 2009 ParaType Ltd (Free Font)
Verlag das Beben
Hoffmann, Nicolaisen, Schmidt, Schmidt & Weinert GbR
www.verlagdasbeben.de
ISBN 978-3-944855-07-3
Margarethe Grimma
Rex Feuchti
Inhalt
Rex Feuchti
Über die Autorin
Mehr vom Beben
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Gib mir ein F / wie Ficken / gib mir ein E / wie Erektion / gib mir ein U / wie
unterwürfige Schlampe / gib mir ein C / wie Zewa Wisch und Weg / fertig mit
Nuttendreck / gib mir ein H / wie BH, den ich dir runterreiß / dass du gleich
Bescheid weißt / gib mir ein T / wie Titten / gib mir ein I / wie Intimpirat / Bitch,
REX FEUCHTI ist wieder am Start!
Rex Feuchti, "Rex Feuchti", Intimpirat, Stahlrute Records 2010
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I suppose I have a really loose interpretation of 'work', because I think that just
being alive is so much work at something you don't always want to do.
Andy Warhol
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Warum Rex Feuchti mich ausgesucht hat, weiß ich nicht. Ich hoffe, dass die
Unterschiede zwischen mir und dem selbst ernannten „Pornorapper“ aus der
westdeutschen Provinz sowohl hinsichtlich des Werks als auch der Persönlichkeit
so groß sind, dass jede Zusammenarbeit (von Sympathie ganz zu schweigen)
eigentlich völlig ausgeschlossen gewesen sein müsste. Dass Rex Feuchti jemals
auch nur einen meiner Texte gelesen haben könnte, erscheint mir ziemlich
abwegig. Seinen „Werken“ hingegen konnte ich leider nicht entkommen. Dennoch
war ich – wie wohl die meisten – einigermaßen schockiert, als Feuchti (auch nach
der wochenlangen Beschäftigung mit ihm finde ich keine passende Ansprache: soll
ich ihn tatsächlich „Feuchti“ nennen? „Rex“? Beides unmöglich; sein bürgerliche
Name war Alexander Frielinghaus, aber hier geht es nun einmal ganz ausdrücklich
um die Persona „Rex Feuchti“ … ich weiß es einfach nicht. Jedenfalls:) Ich war
angemessen schockiert, als Feuchti unter so tragischen Umständen ums Leben
kam. Die blutige Anekdote rund um ihn und die Ex-Superstar-Gewinnerin Xenia, die
ihn in einer hannoveraner Fußgängerzone mit einem Samuraischwert enthauptete,
dürfte hinlänglich bekannt sein – und für nicht wenige von Ihnen der einzige
Grund, sich mit diesem Buch zu befassen. Überhaupt ist es schon eine Ironie der
Geschichte,
dass
diese
Materialsammlung
mit
großer
Sicherheit
mein
erfolgreichstes Werk werden wird, dank der Sensationslüsternheit der Presse und
dem Hautgout einer Zusammenarbeit zwischen dem hitparadenstürmenden
Pornorapper und der erfolglosen Schwerintellektuellen. Ironisch auch deshalb, weil
ich zu diesem Buch im strengen Sinne schriftstellerisch nichts beigetragen habe;
meine Arbeit beschränkte sich eigentlich auf die Sichtung und Auswertung des
umfangreichen Feuchtischen Archives - dazu gleich mehr.
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Aber der Reihe nach: Kurz vor Weihnachten 2012 erreichte mich völlig
überraschend der Brief einer westdeutschen Kanzlei, in dem mir mitgeteilt wurde,
ich sei im Testament des kurz zuvor unter so tragischen Umständen verstorbenen
Feuchti bedacht worden. Natürlich fuhr ich hin. Man eröffnete mir, dass ich eine
erkleckliche Summe Geldes zu erwarten hätte, wenn ich die Aufgabe übernähme,
das Archiv des Rappers zu sichten, zu ordnen und ausgewählte Teile – ganz nach
meinem Gutdünken – der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Selbstverständlich
plagten mich sofort die schlimmsten Fantasien, was mich in diesem Archiv
erwarten würde; allerdings war die ausgelobte Summe zu hoch, um mich groß zu
zieren. Ich ließ mir also den Schlüssel aushändigen, quartierte mich von den
Feuchtischen Spesen in einem anständigen Hotel ein und begann mit der Arbeit.
Sehr bald wurde mir klar, dass ich mich in meinen Vorannahmen gründlich
getäuscht hatte. Statt Regalen voller Pornografie und Selbstbeweihräucherung
erwartete mich ein minutiös geführtes Archiv zur künstlerischen Landschaft
unserer deutschen
Gegenwart. Zeitungsausschnitte, Bücher, Tondokumente,
Filmaufzeichnungen, Internetquellen … die schiere Masse des Materials und die
Sorgfalt, die ganz offensichtlich bei der Zusammenstellung im Spiel gewesen war,
brachten mein Bild von Feuchti schon nach einem halben Tag gehörig ins Wanken.
Hier war ein hoch intelligenter, interessierter und äußerst sorgfältiger Sammler am
Werk gewesen. Wie hatte Feuchti neben seiner Karriere als Reimeschmied
frauenverachtender Ballermann-Hymnen überhaupt die Zeit gefunden, eine solch
umfangreiche Sammlung anzulegen und zu pflegen? Beziehungsweise: Konnte der
Mensch hinter diesem Privatarchiv wirklich derselbe sein, der aus dem Radio
ordinäre pubertäre Fantasien trötete?
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Meine Überraschung schlug allerdings schon bald in reinen Grusel um, als mir
bewusst wurde, dass es sich ausnahmslos bei allen Archivstücken um Fälschungen
handelte – äußerst professionell gemachten, optisch und haptisch in jeder Hinsicht
glaubwürdigen Fälschungen, die aber schon der oberflächlichsten Überprüfung
nicht standhielten. Inhaltliche Widersprüche zwischen den einzelnen Artikeln und
Textausschnitten ließen mich praktisch sofort stutzig werden; eine halbe Stunde
Internetrecherche bestätigte meinen Verdacht. Keiner der Artikel war jemals in
einer Zeitung erschienen, keiner der Ausschnitte je im Fernsehen gelaufen, nicht
ein einziges Dokument je an der bezeichneten Stelle im Internet veröffentlicht
wurden. All das fand statt, bevor ich mich überhaupt zu den völlig absurden
Quellen vorgearbeitet hatte, etwa dem Gespräch über die weißen Würmer in der
Kanalisation, das angeblich bei Markus Lanz stattgefunden haben sollte.
Ich bekam es mit der Angst zu tun. Feuchti hatte nicht nur ein Doppelleben
als Rapper und Archivar geführt, was allein schon erstaunlich genug gewesen
wäre; nein, er war offenbar auch noch der geschickteste Fälscher, den die Welt je
gesehen hatte. Die Zeitungsausschnitte sahen aus, fühlten sich an, waren mit Fotos
versehen, wie echte Zeitungsausschnitte. Die Fernsehclips sahen in jeder Hinsicht
aus wie aus dem TV aufgezeichnet. Die Internetquellen bestehen aus langen
Dateien,
die
aufwendig
gestaltete
Seiten
repräsentieren.
Die
Tonbandaufzeichnungen lagen auf echten Spulen vor, auf denen diverse Stimmen
zu hören waren. Je weiter ich mich durch das gefälschte Archiv vorarbeitete, desto
mehr hatte ich das Gefühl, es nicht etwa mit einer gewaltigen, begehbaren Fiktion
zu tun zu haben, wie ich zunächst vermutete. Feuchti war kein Konzeptkünstler
gewesen, der hinter der Maske des Rappers ein unfassbares Medienkunstwerk als
Vermächtnis erarbeitet hatte. Was mir hier vorlag, ging über jedes menschliche
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Vermögen. Niemand hätte so viele Dokumente so minutiös, so perfekt fälschen
können. Niemand wäre in der Lage gewesen, ganz allein eine solche Vielfalt an
Stimmen, Bildern, Texten und Aussagen zusammenzustellen.
Sehr bald drängte sich mir eine ganz andere Schlussfolgerung auf. Ich will sie
Ihnen nicht vorenthalten, bevor wir zu den Aufzeichnungen selbst kommen. Mir ist
vollkommen bewusst, dass Sie mir nicht glauben werden, aber was habe ich
inzwischen noch zu verlieren? Sie werden verstehen, dass ich mich an dieser Stelle
nicht zu den Vorwürfen äußern werde, die derzeit gegen mich erhoben werden,
nämlich dass ich das Feuer gelegt hätte, das Anfang 2013 die gesamte FeuchtiWohnung verschlang und das Archiv damit für immer vernichtete. So viel will ich
aber zugeben: Ich bin erleichtert, dass all das verschwunden ist. Je mehr ich
nämlich in den Dokumenten stöberte, je mehr ich vor allem die Abschnitte über
Geister und parallele Welten, die sie durchreisten, erkundete, desto mehr gelangte
ich zu der Überzeugung, dass Rex Feuchti ein Medium war, das aus vielen sich
überschneidenden Realitäten Nachrichten sammelte. Es handelt sich meiner
Meinung nach bei dem Vorliegenden um Spuren anderer Versionen der Welt, wie
wir sie kennen; um leicht verschobene Fassungen unserer Realität, die uns einen
Einblick gewähren in das, was hätte sein können, dürfen, müssen … und in das, was
uns vielleicht erspart geblieben ist. Machen Sie mit dieser Vermutung, was sie
wollen – und ziehen Sie vor allem Ihre eigenen Schlüsse, was diese parallelen
Welten über unsere Realität verraten.
Ich habe mich aus der Sache verabschiedet, als ich in diesen Notizen aus
Nachbarrealitäten auf mich selbst stieß. Es geht um den Ausschnitt, den Sie ganz
am Schluss dieses Berichtes lesen. Als ich das in meiner Handschrift beschriebene
Blatt in die Hand nahm, bekam ich eine Ahnung, warum Feuchti mich erwählt hat.
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Er muss gewusst haben, dass ich den Notizen der Welten, in die er auf irgendeine
Weise Einblick bekommen hat, etwas entgegen halten würde. Dass es zumindest
eine denkbare Realität unter allen möglichen gleichzeitig existierenden Universen
gibt, in denen ich der Geschichte einen anderen Dreh verpassen würde und den
Ereignissen rund um ihn und Xenia eine Bedeutung unterschieben würde.
Zu meiner sonstigen Ordnungstätigkeit nur so viel: Ich habe mir einen Weg
durch die Fülle des Materials gebahnt, indem ich, ausgehend von einem Songtext
Rex Feuchtis selbst, zu einem anderen Dokument fortgeschritten bin, das einen
Namen, einen Titel oder einen Tatbestand aus dem je vorhergegangenen wieder
aufgreift. Es mag nicht das beste Ordnungsprinzip sein; mir kam es entgegen und
hat ein schönes, wenn auch beklemmendes Panoptikum des Archives ergeben.
Mehr will ich nicht sagen; wenn die Gerichtsverhandlung vorbei ist, will ich
mit Feuchti nie wieder etwas zu tun haben. Das Geld aus der Erbschaft wird eh
völlig für den Prozess draufgehen; auch das eine nette Ironie. Der Verlag will den
Text als Fiktion veröffentlicht wissen; meinetwegen. Vielleicht ist es besser so –
allzu viele Menschen könnte er sonst beunruhigen. Nur eins möchte ich an dieser
Stelle noch loswerden. Xenia, wenn du das liest: Es tut mir leid.
Margarethe Grimma
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It pays to know the enemy - not least because at some time you may have the
opportunity to turn him into a friend.
Margaret Thatcher
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Nachdem es mit der Kunst endgültig nichts geworden war, wurde wenigstens
ich etwas, nämlich Erzieherin. Ich bewarb mich auf eine Vollzeitstelle in einer
Einrichtung eines großen Trägers und wurde als studierte Quereinsteigerin gern
genommen, wenn ich auch in Eigenarbeit ein Examen zur staatlichen Anerkennung
ablegen musste (ehrlich gesagt, die aufwändigste Prüfung, die ich je über mich
ergehen lassen musste; im Unterschied zum läppischen Schaulaufen an der Uni
musste ich hier tatsächlich Fakten wissen und auf Kommando hersagen. Hinzu
kam, dass die Prüfenden mich nicht kannten und keinerlei Interesse daran hatten,
mir das Leben irgendwie leichter zu machen, im Gegenteil, jede, die hier bestand,
hatte ihre Existenzgrundlage, nämlich die Fachschule, nicht benötigt. Am
schönsten und ärgerlichsten fand ich, dass man mir in der schriftlichen Prüfung
zum Thema „Natur und Umwelt“ Punkte abzog, weil ich über den Rand geschrieben
hatte – ich hätte ahnen müssen, was das über mein zukünftiges Arbeitsfeld
aussagte). Statt dem Dahinvegetieren vor dem Schreibtisch und dem abendlichen
Abhängen mit anderen Frustrierten stand ich nun um sechs auf und um acht auf
der Matte. Dann hieß es Blödsinn abwehren, der Eltern hauptsächlich (falls Ihre
Kinder eine Kita besuchen: Niemand weiß, wo die Socken oder die Mütze ihrer
Sprösslinge sind. Das Essen wird nicht besser werden, das Sommerfest wird
genauso verlaufen, wie in all den Jahren zuvor, Kinder können nicht durch
irgendwelche Zaubertricks schneller ihren Darm kontrollieren und natürlich haben
die Erzieherinnen das gesehen, sie hatten aber zu viele andere Sachen zu tun, um
sich darum zu kümmern. Ihre Kinder leben noch. Was überhaupt das Beste ist, was
sie von einer Kita erwarten können: Dass die Kinder noch leben. Falls Ihnen das zu
wenig vorkommt, überlegen Sie mal, was passiert wäre, wenn Sie sie alleine zu
Hause gelassen hätten. Oder bei der Oma.) Weiterhin nervig war die Kitaleitung,
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die wiederum vom Träger genervt wurde. Nervig waren auch die meisten
Kolleginnen. Irgendwann, wenn ich genug Abstand gewonnen habe, werde ich den
großen Kitaroman schreiben. Bis dahin müssen Sie mir einfach glauben, dass die
Kinder nur normal nervig waren. Meistens waren sie okay bis nett. Manche waren
sogar ganz zauberhaft. Ich erzähle Ihnen das alles freilich nur, um den
vorliegenden Text zu erklären. Schön am neuen, echten Job, für den ich sogar
endlich doch noch was Anständiges gelernt hatte, war das Gehalt, das monatlich
auf mein Konto strömte und mir zum ersten Mal neutrale, irgendwann sogar servile
Briefe meiner Bank bescherte. Ich erlebte zum ersten Mal, wie es sich anfühlte,
wenn man alles bezahlt hatte und sogar noch im Kino gewesen war und trotzdem
noch Geld übrig war. In diesem Schrieb von der Rentenkasse, den man immer dann
bekommt, wenn man gerade vergessen hat, dass man sich um eine private
Altersvorsorge kümmern wollte, stand mit einem Mal, dass ich, wenn ich mein
Leben lang so weiterverdienen würde wie bisher, sogar knapp über dem
Existenzminimum landen würde, später, kurz vor dem Tod. Schlecht war an dem
neuen Job, dass er mir keine Zeit für irgendwas anderes ließ. Weil ich noch nie
gerne aufgegeben habe (eine Eigenschaft, die mich beizeiten leider ziemlich fertig
macht), wollte ich mir dennoch die Kunst, mit der es ja nun nach zwei Romanen,
etwa vierzig Kurzgeschichten, diversen Essays und einem abgebrochenen
Kinderbuch nicht geklappt hatte, nicht nehmen lassen. Ich setzte mich also stur
wie ein Esel jeden Morgen um zehn nach sechs hin und tippte, was mir gerade
einfiel, und zwar in meine Statuszeile bei Facebook, damit es sich nicht nach
künstlerischer Arbeit anfühlte. So entstand bis zum Losfahren zur Kita an jedem
Arbeitsmorgen eine kleine Skizze oder Minigeschichte. Ich nahm mir vor, inhaltlich
so wenig wie möglich zu lenken, baute aber, weil ich eben doch auf den großen
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Kitaroman schielte, ein verbindendes Element ein. Es musste nämlich in jedem
Beitrag ein Name aus dem vorhergegangenen auftauchen, eine Band, eine
Künstlerin, ein Konzept, ein Ort. Dass sich alle Beiträge um Arbeit, Kunst,
Öffentlichkeit und Privatraum drehten, um genau die Fragen, die mich zu dieser
Zeit beschäftigten, zeigte sich schnell, wunderte mich aber auch nicht. Bei einem
derart losen Ordnungsprinzip fiel es, als die Arbeitsweise sich gewissermaßen
biorhythmisch erledigt hatte, das Experiment sich an sein Ende gelebt hatte,
schwer, ein rundes Textende zu finden. Ich stahl mich etwas aus der Affäre, indem
ich meine heimliche Hauptfigur aus dem Text entließ, war aber mit der dadurch
möglicherweise doch noch zustande gekommenen Aussage auch ganz zufrieden.
Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie es mit einem fragmentarischen Text zu tun
bekommen, der nur Gesten in Richtung Zusammenhalt unternimmt; das liegt an
den Umständen seiner Entstehung, die Sie nun kennen. So sehr ich postmodernes
Gerede sonst auch hasse; hier fallen Form und Inhalt aber wirklich mal gut
zusammen.
Eine
gescheiterte
Textarbeiterin
schmuggelt
Kunst
ins
Erwerbsarbeitsleben. Knappheit an Zeit, Raum, Spielwiesen, Zweifel, Ängste und
Nichtwissen haben dieses Buch im Guten wie im Schlechten geformt. Ich bin so
keck und sage: Was dran schlecht ist, ist das Schlechte dieser Arbeitsbedingungen.
Dass ich mir ein lovecraftsches Vorwort mit anderen Realitätsebenen ausgedacht
habe,
liegt
an
ganz
anderen
Entstehungsbedingungen,
denen
eines
Verlagsgeschäfts nämlich, in dem vor allem der Vertrieb bestimmt, was in einem
Text zu stehen hat – in welche Schublade soll man ein Buch wie dieses denn
nämlich stecken, ganz wortwörtlich wo soll man es unterbringen, wenn nicht dort,
wo die Fantasyfreaks vorbeilaufen? Ich finde es einen nette Pointe – nett im Sinne
von scheiße – dass ich nie etwas geschrieben habe, das dichter an meiner
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Lebensrealität und der Realität vieler Menschen ist, der Realität, dass man sich
verkaufen
muss,
dass
Arbeitszwang
herrscht,
und
das
zugleich
so
babelbibliothekshaft verbrämt ist. Besonders nett – nett im Sinne zitronensauerlachgesichtig – ist, dass ich keineswegs Margarete Grimma bin, sondern jemand
ganz anders. Auch dies keine ironische Brechung, sondern ganz lebensreal. Viel
Spaß mit „Rex Feuchti“.
Margarethe Grimma
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Mein Name ist Feuchti, Vorname Rex, das reimt sich nicht umsonst auf Ex /
Verlierer, denn jetzt werd ich Gewinner / mehr Rex Feuchti Zwotausend und Zehne
geht immer / Rex heißt der König und ich verwöhn dich / mit meinen Battleraps /
deine Mutter/ ist DEINE Mutter / mehr Diss geht nicht / jedenfalls nicht cum
laude / und ohne cum / geht Rex Feuchti nicht nach Hause.
Rex Feuchti, „My name is Rex“, ERGUSS TOTAL; Stahlrute Records 2010
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Eine Mischung aus dem späten Prince und dem frühen Taktloss.
Spex 02/2010
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Nach dem Zivildienst zogen die Brüder Jan-Ole Hengst und Daniel Hengst
nach Berlin. Von der einzigartigen kulturellen Atmosphäre der Spreemetropole
zwischen Techno und Multikulti waren sie sofort total geflasht. ´Schon da hat sich
definitiv was an unserem Sound geändert´, erzählt Jan-Ole. ´Wir wurden rauer und
authentischer.´ Und Daniel ergänzt: ´Coldplay wurde dann für uns ganz wichtig.´
Aber erst, als Sängerin Marie Schröter dazustieß, wurden Not bad, Mr.
Woodpecker zu dem, was sie heute sind: Die geupdatete Version von Klee meets Wir
sind Helden mit jede Menge girly Charme und einem guten Schuss politischem
Bewusstsein. Bekannt wurde die Combo, in deren Sound sich Gitarrenbreitseiten
mit sensiblen Texten abwechseln, ironischerweise durch einen Diss des Berliner
Pornorappers Rex Feuchti. Irony is over, das wusste schon Jarvis Cocker. Not bad, Mr.
Woodpecker waren zu jung für Pulp und rocken deshalb, wie ihnen der Schnabel
gewachsen ist. Das kann man albern finden, aber es scheint auch ein Hauch der
Unschuld auf, die Pop einmal ausgemacht hat. Respekt - oder wie die Woodpeckers
sagen würden: "Ich mein´s ernst, wenn ich dich anseh´.“ Auch wir werden diese
Band ernst nehmen müssen.
Intro 04/11
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Gut, dass ich nicht gewusst habe, von wem die ist. Sonst hätte ich PainAffe
Schlot, den neusten Beitrag des kleinen, aber hoch angesehenen Kassettenlabels
´Nicht jetzt, Mutti!´, das unter anderem für das Bekanntmachen der australischen
Wunderrocker Krafft Manga hierzulande und die lang ersehnten Peter HeisigerReissues in der gediegenen 300er-Auflage verantwortlich ist, wohl mit anderen
Ohren gehört. Niemand geringeres als Dirk Oberhagen, im Hauptberuf
Schlagzeuger
der
unsäglichen
deutschen
PophoffnungNot
bad,
Mr.
Woodpecker probiert sich hier nämlich in Noise- und Dronegefilden, wie man sie
sonst nur von ixus und Linie $ Wolfkennt. Abgemischt wird das Klangstahlbad mit
sehr geschmackvoll eingesetzten Field Recordings, unter anderem, so ist den klein
gedruckten, aber
ausführlichen
Liner
Notes zu
entnehmen, von
einem
Waschmaschinenpark in Wiesbaden, Texas, und dem Vogelpark Walsrode. Zu meiner
nicht geringen Überraschung ist dieses Noise-Konglomerat wohl die schönste
unhörbare Veröffentlichung der Kassettenschmiede aus Leer in diesem Jahr.
Zugreifen, bevor die 150 Stück weg sind! Und Dirk Oberhagen muss ein ganz
schwerer Fall von Superhelden-Schizophrenie sein: Trommelt tags den Käse bei
seiner Chartband zusammen und stückelt nachts diese betörenden Lärmattacken
aufs Band!
testcard #20 „Acess Denied“, 2011
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Wenn Sie Vogelzwitschern hören, hören Sie Sounddesign. Rita Eberskrafft
sorgt hinter den Kulissen des Vogelparks Walsrode dafür, dass über 3000
durcheinanderbrüllende Geflügelte so klingen, wie wir uns die Tonspur der
Baumkronen vorstellen. 'Ich sitze hier nicht und drücke aufs Knöpfchen, damit die
Bachstelze kommt, wenn zu lange der Papagei dran war', stellt die 36jährige mit
dem strengen Pagenschnitt klar. Vielmehr steckt Programmiertechnik hinter dem
kohärenten
Kieksen,
die
sonst
Avantgarde-Komponisten
als
Grundlage
hochdiffiziler Arrangements dient. Chaostheorie, Aleatorik, auditive Psychologie
und Medizin greifen bei Papageno ineinander. Das Programm misst das
Frequenzspektrum im Vogelpark, gleicht mit vorgegebenen Mustern ab und spielt
je nach Uhrzeit, Jahreszeit, Luftfeuchtigkeit und Besucheraufkommen (Kinder hören
anders als Rentner) ergänzende Töne ein, bis das Vogelkonzert wie aus dem
Fernsehen wieder perfekt ist. 'Ich finde schon, dass mein Papageno Kunst ist', meint
die Herrin der Balzgesänge selbstbewusst. 'Moderne Klanginstallationen im
öffentlichen Raum bedienen sich ganz ähnlicher Mittel', weiß die Meisterschülerin
von Klangkünstlerin Christina Kubisch. Musikerkollegen scheinen ihr da recht zu
geben: Ein Mitglied der deutschen Chartstürmer Not bad, Mr. Woodpecker nutzte
jüngst ein Sample der sorgsam ausgetüftelten Geräuschlandschaft in Walsrode für
ein Nebenprojekt auf einem obskuren Nischenlabel. Eberskrafft will klagen: Wegen
Verletzung ihres geistigen Eigentums - immerhin, so sieht sie das, hat man ihrem
Papageno die Stimme geraubt.
FAS, 2.3.2010
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(...)
Frage: Fühlt ihr euch eigentlich irgendwie der Piratenpartei nahe?
Ivor: (lacht) Wir fühlen uns irgendwie deinem Arsch nahe.
Frage: Ich mein ja nur. Software befreien und so ...
Magda: Also, als wir von diesem armen Programm gelesen haben ...
Ivor: Papagena ...
Magda: Genau. Jedenfalls, da haben wir uns gedacht, wir als Veganerinnen ...
Ivor: Und Punks!
Magda: Wir als Veganerinnen und Punks können das nicht hinnehmen,
eigentlich.
Frage: Was hat denn das jetzt mit vegan zu tun?
Ivor: Software ist ja irgendwie auch Leben (lacht).
Magda: Wenn ich keine Vögel esse, weil ich gegen Käfighaltung bin, dann
kann ich auch nicht zulassen, dass irgendwo ein Programm eingesperrt ist, das
Vögel nachmachen muss, damit sie mehr wie Vögel klingen. So einfach ist das.
Ivor: Die armen Vögel! (lacht)
Magda: Das arme Programm (lacht auch).
Frage: Und dann habt ihr euch gedacht, wir machen eine Nacht-und-NebelBefreiungsaktion.
Ivor: Nacht-und-Nebel war genau das Problem (lacht).
Magda: Wir sind ja zu faul für so was, so als Punks.
Ivor: (lacht hysterisch)
Magda: Echt! Als klar war, wenn wir aufstehen, macht dieser Vogelpark schon
wieder zu ...
Ivor: ... und nachts mussten wir ja andere Sachen machen, auftreten ...
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Magda: Saufen!
Ivor: Schlafen! (lacht)
Magda: ... da haben wir uns gedacht, wir machen so eine Social-Media-HoaxGeschichte, wir verbreiten überall, dass wir das Programm entführt hätten, digital
entführt, rausgehackt, und dass wir es jetzt frei gesetzt haben, damit es
nachmachen kann, was es will. So dass die Leute morgens im Stau denken und
denken: Brummt mein Auto da so oder ist das Papagena? Aber das haben wir auch
nicht durchgehalten.
Ivor: Social Media ist ja anstrengend! Wenn ich aufstehe, spielen alle meine
Freunde schon Farmville! (lacht) Was man da alles posten und tippen und machen
muss den lieben langen Tag.
Magda: Und dann haben wir uns gesagt: DIY.
Ivor: Macht es nicht selbst!
Magda: Genau. Wir sind alle Papagena. Gehirne sind ja irgendwie auch
Hardware.
Ivor: Free your mind und your Arsch will follow.
Magda: Wir haben uns das Programm gewissermaßen in unser Gehirn kopiert
und haben uns dann selbst hingestellt und die Welt soundmäßig vervollständigt.
Frage: Im Auftrag von Papagena?
Ivor: Nicht im Auftrag, unsere Gehirne waren 100% Papagena. An der
Autobahn, auf der Kuhweide ...
Magda: Die Kühe haben schon blöd geguckt, als wir da mit Gitarre und
Schlagzeug angerückt sind (lacht).
Ivor: Ist auch gar nicht so leicht, mit unserer Besetzung Kuhmuhen und dieses
ganze Landleben akustisch zu ergänzen.
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Magda: Wir können ja auch gar nicht so gut spielen. Wir sind ja keine
Virtuosinnen.
Ivor: Ich kann keine Kuh spielen! (lacht)
Frage: Was habt ihr noch akustisch vervollständigt? Verpunkständigt?
Magda: Verpunkständigt ist gut! Also, wir waren in einer Kirche, in einer Kita,
an der Autobahn, natürlich ...
Ivor: Wir wollten in den Bundestag (lacht).
Magda: Aber sie ham uns nicht reingelassen (lacht).
Ivor: Das Schlagzeug war das Problem, das war denen zu groß (lacht noch
mehr).
Magda: Die Gitarre wär okay gewesen (lacht noch viel mehr).
Frage: Dann kam ja aber doch noch der Social Media-Erfolg, oder?
Magda: Ja, weil die Leute das alles gefilmt und weiterverbreitet haben. Wir
hatten auf einmal x Youtube-Hits. Plötzlich klingelt morgens das Telefon und RTL
ist dran, hallo, ist da Magda von "Spermizid Global", ob wir das Supertalent machen
wollen.
Ivor: Oder Spiegel Online (lacht).
Magda: Letztendlich haben wir bei dieser Sache wieder gelernt, dass man am
meisten erreicht, wenn man es einfach sein lässt (lacht).
(...)
Spiegel Online, 6.7.2010
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Alle deine weiblichen Verwandten / rauchen Crack mit Nasen dick wie
Elefanten / alle deine weiblichen Verwandten / sind Journalistinnen / bei SPIEGEL
ONLINE / mit dicken Brillen / wie Harry Potter / schlanke, behaarte Schwule
nennen sich manchmal Otter / alle deine weiblichen Verwandten / sind keine Otter
/ weil sie nicht schwul sind / Bitch!
Rex Feuchti, „Alle deine weiblichen Verwandten“, STAHLRUTE RECORDS 2010
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Ich habe immer hart gearbeitet. Von Kindheit an war mir klar, dir schenkt
keiner was. Ich komme aus ganz kleinen Verhältnissen, meine Mutter Kosmetikerin,
mein Vater Maler und Lackierer. Wir hatten nie viel Geld, haben in der Siedlung
gewohnt, meine Schwester und ich in einem Zimmer, 8 qm. Aber meine Mutter hat
immer gesagt, mach was aus dir. Du kannst es schaffen, du musst es nur wollen.
Wenn wir von der Schule nach Hause kamen, meine Schwester und ich, waren wir
meistens alleine. Dann haben wir Fernsehen geguckt, und wenn ich die
Nachmittagsshows gesehen habe, Familienduell, der Preis ist heiß, dann hab ich
mich heimlich gefragt, warum ist meine Familie nicht so? Heute schäme ich mich
dafür. Ich habe beim Supertalent einen Blick hinter die Kulissen geworfen und
weiß jetzt auch, wie diese Leute manchmal sind. Ich habe meiner Mutter ja auch
verziehen in der Jubiläumssendung. Aber ich hab schon damals gewusst, da willst
du unbedingt hin. Du willst was können, und alle sollen dir zusehen. Ich hab dann
wie verrückt Preise gelernt und mit den anderen auf dem Schulhof Ruck-Zuck
gespielt. Ich war immer die Beste! Dann wollte ich in eine Talkshow und habe
überlegt, was mir Krasses passieren könnte, damit ich für die interessant bin. Ich
habe einen Freund gefragt, ob er mich nicht schwanger machen kann, und wir
gehen dann da hin. Mein Kind ist heute das aller-, allerwichtigste für mich. Ruhm,
Geld, das bedeutet mir alles nichts - ohne Liebe ist das Leben leer. Das möchte ich
den Leuten auch mit auf den Weg geben. Man muss halt echt bleiben, darf sich
nicht verbiegen lassen. Ich weiß, dass ich keine klassische Ausbildung habe, keine
Whitney-Houston-Stimme. Aber was ich gelernt habe bei den Höhen und Tiefen,
durch die ich durchgegangen bin, die Liebe zu meinem Kind und zu meiner Familie,
die mir immer weitergeholfen hat und das Singen, was mir immer das Wichtigste
war. Ich glaube, ich müsste sterben, wenn ich nicht mehr singen dürfte, wenn einer
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kommen würde und mir das verbieten, und ich dürfte nichts sagen und müsste die
Klappe halten. Ich meine, Russland ist so ein schönes Land, aber ich habe keine
Ahnung von Politik, ich will einfach nur ich selbst sein und mit meinen Fans eine
gute Zeit haben. Das hören die Leute, dass ich sie ernstnehme, weil ich weiß, was
alles in denen vorgeht und ich kann dann eben gut zuhören. Und dann kommen da
so Asoziale wie diese Punkband, und alles, was die können, ist labern. Ich bin nicht
für Gewalt, ich bin gegen Gewalt, aber ganz ehrlich? Wenn da bei Facebook oder
wo geschrieben wird, die sollen verrecken, die soll man auf die Bordsteinkante
legen oder was weiß ich, ich verstehe das. Die haben doch nicht einen Tag in ihrem
Leben gearbeitet, die wissen gar nicht, was das heißt. Spermizid Global, ich meine,
die wollen nur kaputt machen, Spermien, das sind Kinder! Tut mir leid, da denke ich
eben auch an mein Kind, und dann brennen bei mir alle Sicherungen durch. Wenn
es um mein Kind geht, kenn ich nichts, da werde ich zum Tier. Ich denke, jede Frau
kann das verstehen. Viele von meinen Fans sind ja Frauen. Es gibt aber auch so
viele tolle Papas da draußen.
Unveröffentlichtes Interview mit ´Supertalent´-Gewinnerin Xenia Hammerstein,
Focus-Archiv
ENDE DER LESEPROBE
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Über die Autorin
MARGARETHE GRIMMA (1984 in Frankfurt am Main geboren) ist gelernte
Erzieherin und arbeitet nach mehreren Begegnungen mit der Arbeitsagentur heute
in einer Kinderbibliothek in Leipzig. Künstlerisch ist sie eigentlich im Bereich der
Neuen Musik tätig und erstellt Klangcollagen unter Verwendung gefundener
Sprachschnipsel. Sie mag Hunde, helles Licht und Stephen King. Rex Feuchti ist ihr
erster längerer Prosatext.
175
Mehr vom Beben
Karla Schmidt
LÜGENVÖGEL
Ein makelloses kleines Vogelei steckt in Marias Kopf. Seit
es da ist, schreibt sie zwanghaft jeden Fetzen Papier voll,
muss alles protokollieren, was ihr widerfährt. Doch
entsprechen ihre Erinnerungen der Realität? Maria tritt
eine Reise ins Dickicht der Vergangenheit an und
begegnet den menschengesichtigen Lügenvögeln, die ihr
zuflüstern, wie anders alles war und sein wird …
Lügenvögel erzählt von der Unzuverlässigkeit des
Universums, von Wirklichkeiten, die nicht mit und nicht
ohne einander auskommen, und von einer Kindheit im
Schatten der Tschernobyl-Katastrophe.
ISBN 978-3-944855-06-6
3,49 €
176
Gecko Neumcke
EIN TOTES IM SEE‘BOLO
Im See'bolo herrscht Aufregung: Karl, der alte
Straßenkämpfer, wird mit drei Messerstichen im Rücken
und Geldscheinen in den verkrallten Fingern
aufgefunden. Geld? Das ist doch bei der Revolution
abgeschafft worden, zusammen mit Kapitalismus,
Zweigeschlechtlichkeit und dem ganzen anderen Gedöns.
Allem Anschein nach stecken hinter dem Mord die Conos,
die die Marktwirtschaft wieder einführen möchten. Doch
auch Karls wunderliche Oldie-Kommune scheint etwas zu
verbergen. Und so muss Precious, das den Oldies bei
ihren Alltagsproblemchen unter die Arme greift, plötzlich
Marple-Marlowe spielen - dabei würde es viel lieber ein
paar Runden als Müllmensch drehen …
Ein Krimi aus einer besseren Zukunft, in der trotzdem
dauernd alles schiefgeht.
ISBN 978-3-944855-05-9
3,49 €
177
FRANK DUKOWSKI
REX FEUCHTI
Mädchenmörder oder harmloser Pilzsammler? Der Fall
Thomas R. lässt Gerichtspsychologin Dr. Pellka keine
Ruhe. Was verbindet ihn mit den toten Mädchen, die er
seit zwanzig Jahren angeblich zufällig findet? Als Junge
vom Vater in eine namenlose Wildnis verschleppt,
verbringt Thomas seine Kindheit im Wald. Dort trifft er
Myriam. Sie ist geheimnis- voll, schnippisch, herrisch,
unnahbar, verführerisch. Und sie lehrt ihn den
unfehlbaren Pilzblick. Doch Thomas zahlt einen hohen
Preis für das Wissen, das sie offenbart.
Eindringliche Naturmystik trifft psychologischen Horror –
eine Novelle wie dichtes Pilzgeflecht.
ISBN 978-3-944855-00-4
3,49 €
178
Marcus Hammerschmitt
PENSION BARBARA
Das
Meckenheim-Institut
bietet
Frauen
eine
alternativmedizinische Geburtsbegleitung in waldstiller
Abgeschiedenheit. Während Katharina Walter dort auf
ihre Entbindung wartet, sitzt ihr Mann Felix in einer
Pension im nahen Kesslingen. Bald gewinnt er den
Eindruck, dass man ihn bewusst von seiner Frau fernhält.
Ein drückendes, feindseliges Schweigen lastet über dem
Dorf. Als Felix im Wald einem redseligen alten Nazi
begegnet, wächst
in
ihm
die
Ahnung, dass
im
Meckenheim-Institut sehr viel mehr als bloß harmlose
Naturmedizin betrieben wird …
Eine ätzende Novelle aus dem Herzen der deutschen
Gesellschaft.
ISBN 978-3-944855-01-1
3,49 €
179
Eva Strasser
MARY
Isa und David auf Erfolgskurs: Loft in Berlin, Isa
aufstrebende Künsterlin, David macht Karriere im
Gesundheitsministerium. Die Freunde sind cool, die Partys
wild, alles läuft super.
Da taucht Mary auf, Isas alte Schulkameradin. Mary trinkt
nicht, raucht nicht, macht nie Party, Mary studiert auf
Lehramt, hat einen Mops und ist total nett. Und sie drängt
sich penetrant in Isas und Davids Leben.
Als Mary merkt, dass Isa sie verachtet, will sie auch
endlich einmal wild und cool sein - und stirbt prompt an
einer Überdosis. Panik. Als Tote ist Mary eine noch
penetrantere Nervensäge. Und ist sie eigentlich wirklich
tot?
Böse, beklemmend, saukomisch.
SBN 978-3-944855-02-8
3,49 €
180
Georg Kammerer
ALLES KAPUTTSCHLAGEN
Eine Schöpfungsgeschichte
Der atheistische Selbstmordattentäter Kurt S. kann
plötzlich unter Wasser atmen. Marieka begegnet tot und
vollgekotzt dem Seelenfänger. Mike und Joana kriegen
einfach nicht mit, dass sie die Welt retten müssen.
Bärchen und Entchen brauchen Gleitcreme. Man kennt
die Probleme, man hat das schon tausendmal gehört.
Wahr ist es trotzdem.
Eine Schöpfungsgeschichte, für die Gott sich zu schade
gewesen wäre. Deshalb hat sie auch Georg Friedrich
Kammerer geschrieben.
ISBN 978-3-944855-03-5
3,49 €
181
Tobias Hülswitt
WNUKI
Die Wnukis leben auf der Insel Wnuki und heißen Wnuki.
Alles ist, wie es immer war, bis die große Lullubuh aus
dem Loch in der Mitte der Insel kommt und der Tod auf
Wnuki Einzug hält. Die Wnukis setzen sich zur Wehr –
doch als der Tod abgeschafft ist, sind auf einmal nicht
mehr alle Wnukis gleich …
Eine hintersinnige Parabel voll leisem Humor irgendwo
zwischen Mumins, Manga und Mahatma, aus der wir
lernen, dass es früher jedenfalls auch nicht besser war.
Existenzphilosophie im Knuddelformat!
ISBN 978-3-944855-04-2
3,49 €
182
Novellen als Epub, Mobi und PDF ohne DRM auf
www.verlagdasbeben.de