der fantasie - Museum für Gestaltung

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der fantasie - Museum für Gestaltung
Datum: 25.06.2011
.
VOM SEM
DER FA
Der Landbote
8401 Winterthur
052/ 266 99 01
www.landbote.ch
Medienart: Print
Medientyp: Tages- und Wochenpresse
Auflage: 33'101
Erscheinungsweise: 6x wöchentlich
Themen-Nr.: 38.9
Abo-Nr.: 38009
Seite: 19
Fläche: 93'686 mm²
VOM SPIEL MIT
DER FANTASIE
Modeillustration im Zeitalter der Digitalfotogratie? Die neue Ausstellung
mit Francois Berthoud im Museum für Gestaltung macht deutlich, dass diese Kunst
ZÜRICH.
durchaus aktuell ist. Und sie zeigt, dass Erotik viel mit Vorstellungskraft zu tun hat.
SUSANNE SCHMID LOPARDO
Anmutig, erotisch und manchmal dreht und danach das Resultat prüft, er danach als Druckvorlage für einige
auch anzüglich: Die Illustrationen von lässt nostalgische Erinnerungen auf- wenige Abzüge.
Franwis Berthoud huldigen der Ver- kommen. Es lässt erahnen, wie er die
führung. So wie es die Mode selber Technik des Linoldrucks über Jahr- Zufall als Gestaltungsmittel
und auch die Modefotografie tun. Im zehnte hinweg perfektioniert hat. Das Entdeckt hat Berthoud diese Technik,
Gegensatz zur Fotografie aber spielen Spiel mit dem Licht, den Farben und die ein schnelles Arbeiten erfordert,
Berthouds Illustrationen mit der Vorstellung. Oder wie Christian Brändle, Direktor des Museums für Gestaltung an der Ausstellungseröffnung gegenüber der Presse sagte, «die Erotik
spielt sich ausserhalb des Bildes ab.
Was man sieht, ist häufig harmlos.
Es geschieht im Kopf». Wie etwa bei
der Lingerie-Kampagne für Christian
Linien ist einzigartig.
Doch Berthoud ist nicht stehen geblieben. Im Gegenteil. Neue Technologien sind Teil seiner Arbeitsweise,
der Einsatz von Digitalkamera, Scan-
als er einen Auftrag für eine Porträtserie erhielt. Mit dem Linolschnitt, der in
der Anfangsphase sehr viel kontrollier-
te und vor allem aber auch sehr zeitaufwendig ist, hätte er diese Arbeit nie
ner und Computer eine Selbstver- bewältigen können. Gleichzeitig ist es
ständlichkeit. Dazu kommen Techniken, die er selber entwickelt hat. Wie
etwa die Dia-Technik: Berthoud trägt
Dior. «Sehr oft schneidet Berthoud weisse Couachefarbe auf eine Kunst-
einfach an der richtigen Stelle», so stofffolie auf, und das in mehreren
Brändle. Oder er wählt eine eher un- Schichten und verschiedenen Farbgewöhnliche Ansicht. Fran9Dis Ber qualitäten. Dabei entsteht ein komthoud zeigt Schuhe vorzugsweise in plexer weisser Fleck, der ausser den
ihm bei der Tropftechnik möglich, die
Formen fliessen zu lassen, da die Farbe
eine Linie erzeugt, die er nur bedingt
kontrollieren kann. Allerdings: Der
Zufall spielt auch bei den Linolschnitten von Berthoud immer eine wichtige
Rolle, dann nämlich, wenn die Farbe
dazukommt Im Laufe der Zeit ist der
einer Dreiviertel-Ansicht von hinten, Umrissen eigentlich nicht viel erken- Zufall sogar zu einem bewussten Geweil so die Mehrdimensionalität des nen lässt. Erst wenn die Folie auf den staltungselement geworden.
Schuhes besser zum Ausdruck kommt. Durchlichtscanner gelegt wird, wird
So unterschiedlich seine ArbeitsUnd weil der Schuh viel verführeri- das eigentliche Bild sichtbar: Je dich- techniken und die Motive sind: Ber
ter der Auftrag der weissen Farbe, thouds Illustrationen strahlen eine
scher wirkt.
desto weniger Licht scheint durch und eigene atmosphärische Ästhetik aus
Eigene Techniken entwickelt
desto intensiver ist die Farbe. Auch und seine gestalterische Handschrift
Franois Berthoud ist ein Künstler. die jüngste Entwicklung bringt eine ist immer erkennbar. Das rührt nicht
Und er ist ein Handwerker. Das macht neue Dimension in Berthouds Arbeit: zuletzt daher, dass er zu Be-
der Film gleich am Anfang der Aus- Bei der Dripping-Technik lässt er ginn seiner Arbeit als Costellung deutlich. Wie Berthoud ruhig dickflüssige Emailfarbe auf ein Stück miczeichner tätig war und
seine Farben mischt, die Linoldruck- Acetat tropfen und zeichnet so, ohne von Tim und Struppi des
platten durch die alte Druckpresse die Folie zu berühren, die darunter lie- belgischen Zeichners Hergende Vorlage nach. Die Folie benutzt
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Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich
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inspiriert war. Dessen
Stil der «ligne claire» ist für
Berthoud noch heute ein
wichtiges Thema.
Internationale Kunden
Obwohl Francois Berthoud
zu den wenigen grossen Mo
deillustratoren unserer
gehört, ist er in der
Schweiz wohl nur Insidern bekannt. Das liegt
vor allem daran, dass er
sich hauptsächlich auf
internationalem Par-
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der Ausstellung bilden zwei Studios, hin zur publizierten Kampagne.
die den Besucherinnen und Besuchern Die Ausstellung
den Arbeitsprozess des Künstlers nä- ,<Francois Berthoud Die Kunst der Modeillustraim Museum für Gestaltung Zürich, dauert
her bringen. Das erste Studio ist den tion
bis am 9. Oktober. Öffnungszeiten: Dienstag bis
Skizzen, Reinzeichnungen und dem Sonntag, 10 bis 17 Uhr, Mittwoch, 10 bis 20 Uhr.
Schneiden der Linolplatten gewid- Zur Ausstellung gibt es einen Katalog mit einem
Interview mit Francois Berthoud und einem Esmet. Das zweite Studio schlüsselt aus- say von Jeroen van Roojien. Kosten:
gewählte Arbeitsschritte auf, von der Fr. 49.90. Mehr Informationen unter:
ersten Skizze über die Farbpalette bis www.museum-gestaltung.ch
kett bewegt. Zu seinen
Kunden gehören grosse Modehäuser wie Chanel, Yves Saint
Laurent oder Christian Dior und
seine Illustrationen geben internationalen Magazinen wie Vogue, Harpers
Bazaar oder dem New York Times
Magazine ein Gesicht.
Die Ausstellung im Museum für
Gestaltung ist in drei Teile gegliedert.
Der Film, der eigens für Zürich produziert wurde, zeigt den Entstehungsprozess eines Linoldruckes von der
ersten Skizze bis hin zum finalen Print.
Der zweite Teil der Ausstellung ist
den finalen Prints gewidmet. Hier wird
deutlich, wie vielschichtig und vielseitig Berthouds Arbeiten sind. Die
meisten Arbeiten werden ohne Glas
und ungerahmt präsentiert, damit die
Struktur und die Farben besser zur
Geltung kommen. Den dritten Bereich
«Panties» aus der Lingerie-Kampagne von
Dior, veröffentlicht in «Numäro», Frankreich, Monotype, Öl auf Papier (2004).
Wer ist Franvois Berthoud?
tionen für das italienische Avant- Christian Dior, Sonia Rykiel, Louis
garde-Magazin Vanity, bis das Ma- Vuitton, Jil Sander und Yves Saint
gazin Anfang der Neunzigerjahre Laurent. Dazu kommen Unterneheingestellt wurde. Seither erschei- men wie Cartier, Tiffany oder Shigewerbeschule in Lausanne, das er nen seine Arbeiten in international seido, um nur einige zu nennen.
Francois Berthoud wurde 1961 in Le
Locle als Sohn eines Schweizers und
einer Italienerin geboren. Nach dem
Grafikdesign-Studium an der Kunst-
1982 abschloss, zog es ihn nach Mai- bekannten Magazinen wie La Mode Nach langjährigem Schaffen in Mai-
en Peinture, Vogue, Interview, Vi- land mit engen Verbindungen nach
sionaire, The New Yorker, Numro, New York und Paris lebt und arbeiThe New York Times Magazine und tet Berthoud heute in Zürich. (ssc)
anderen. Daneben gestaltet er Kam1985 entwarf er erste Modeillustra- pagnen für weltweit renommierte Modehäuser wie Chanel, Fendi,
land. Dort arbeitete er als Art Director für das Verlagshaus Con&
Nast. Parallel dazu zeichnete Ber
thoud abends und nachts Comics.
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Kleines Bild links: Einladungskarte zur Ausstellung «Frannois Berthoud - Die Kunst der Modeillustration; grosses Bild: «Ferragamo Dress, aus der Werbekampagne für Ferragamo (2009), Monotype. Bilder. Brunoeis Berthoud
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