Gestaltung von Gruppenstunden in der Osterzeit

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Gestaltung von Gruppenstunden in der Osterzeit
Ostern
Gestaltung von Gruppenstunden
in der Osterzeit
Inhaltsverzeichnis
Seite
„Die Emmaus-Jünger“ – Andacht (Lk 24, 13 - 35)
3
Leitgedanken
Das Kreuz und seine Botschaft
Ostern und das Osterei
Begegnung am Ostermorgen - Maria aus Magdala
Die Ostergeschichte – Nicht ohne Zittern und Entsetzen
7
W A R U M… Antworten kurz und bündig.
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Kurzgeschichten
12
Ein Korb Ostereier
Karfreitag und das Kreuz
Auferstehung aus Engels Perspektiven - Rollenspiel
Das Fastentuch erzählt Geschichten
Wie der junge Maler die Welt Gottes malt und was er und Johannes voneinander
lernen
Osterrätsel
Osterhasentanz
Osterrätsel von Christian Badel
Oster-Bilder-Rätsel von Annette Härdter
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Lösungen der Rätselaufgaben
Bastelideen
Gras-Eierbecher
Bunte Fadeneier
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Rezepte
Osterbrot
Lustige Osterhasen-Brötchen
Eierlikör
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IMPRESSUM
Herausgeberin:
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Postfach 13 61, 59473 Soest
Tel.: 02921 371-245/246 * Fax: 02921 4026
www.frauenhilfe-westfalen.de
E-Mail: [email protected]
E-Mail. [email protected]
Zusammenstellung, Bearbeitung:
Manuela Schunk
Redaktionelle Arbeit und Druck:
Manuela Beckheier, Martina König
Titelbild:
http://fotowettbewerb.hispeed.ch/original/90222/ostern/ostern_eiersuche.jpg
(Juni 2009)
Stand: 07/2009
Preis:
Preis:
3,00 Euro
6,00 Euro
zzgl. Porto und Verpackung
zzgl. Porto und Verpackung
Nicht-Mitglieder
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-2Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
„Die Emmaus-Jünger“ - Andacht
(Lk 24, 13 - 35)
Bleibe bei uns, Herr,
denn es will Abend werden,
und der Tag hat sich geneiget.
Bleibe bei uns und bei allen Menschen.
Bleibe bei uns am Abend des Tages,
am Abend des Lebens, am Abend der Welt.
Bleibe bei uns mit deiner Gnade und Güte,
mit deinem Wort und Sakrament,
mit deinem Trost und Segen.
Bleibe bei uns, wenn über uns kommt
die Nacht der Trübsal und der Angst,
die Nacht des Zweifels und der Anfechtung,
die Nacht des bitteren Todes.
Bleibe bei uns und bei allen deinen Kindern
in Zeit und Ewigkeit.
So lauten die Zeilen eines Abendgebetes. Es geht zurück auf Lukas 24, Vers 29,
zurück auf die biblische Geschichte über die Emmaus-Jünger.
Lk 24, 13 - 35
Die Emmausjünger
13
Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tage in einen Ort, der lag
von Jerusalem bei zwei Stunden Wegs; des Name heißt Emmaus.
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Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten.
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Und es geschah, da sie so redeten und besprachen sich miteinander, da
nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen.
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Aber ihre Augen wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten.
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Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr zwischen euch
handelt unterwegs? Da blieben sie traurig stehen.
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Und der eine, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du
allein unter den Fremdlingen zu Jerusalem, der nicht wisse, was in diesen
Tagen darin geschehen ist?
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Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu ihm: Das von
Jesus von Nazareth, welcher war ein Prophet, mächtig von Taten und
Worten vor Gott und allem Volk;
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wie ihn unsre Hohenpriester und Obersten überantwortet haben zur Verdammnis des Todes und gekreuzigt.
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Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen würde. Und über das alles ist
heute der dritte Tag, dass solches geschehen ist.
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-3Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
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aus:
Auch haben uns erschreckt etliche Frauen aus unserer Mitte; die sind
frühe bei dem Grabe gewesen,
haben seinen Leib nicht gefunden, kommen und sagen, sie haben eine Erscheinung von Engeln gesehen, welche sagen, er lebe.
Und etliche unter uns gingen hin zum Grabe und fanden's so, wie die
Frauen sagten; aber ihn sahen sie nicht.
Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren und trägen Herzens, zu glauben alle
dem, was die Propheten geredet haben!
Musste nicht Christus solches leiden und zu seiner Herrlichkeit eingehen?
Und fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen in der ganzen
Schrift aus, was darin von ihm gesagt war.
Und sie kamen nahe zu dem Orte, da sie hingingen. Und er stellte sich,
als wollte er weitergehen.
Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend
werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu
bleiben.
Und es geschah, da er mit ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot, dankte,
brach's und gab's ihnen.
Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen.
Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er
mit uns redete auf dem Wege, als er uns die Schrift öffnete?
Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten wieder nach Jerusalem
und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren,
welche sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und Simon erschienen.
Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie er von
ihnen erkannt wäre, als er das Brot brach.
Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments
nach der Übersetzung Martin Luthers
Württembergischer Bibelanstalt, Stuttgart, 1970
„Bleibe bei uns, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt" Wir sehen die am Horizont versinkende Sonne und wir spüren die Kühle des
Abends nach einem warmen Tag. Wir ahnen die Tiefe der Gefühle, die in diesem
Satz mitschwingt: Die Angst vor Einsamkeit und Verlassensein; der
Wunsch, ein Gespräch, eine Begegnung in die Stille, die Intensität des
Abends hinüberzuretten, der Wunsch nach Geborgenheit; die Hoffnung, etwas
Wichtiges festhalten zu können.
„Bleibe bei uns, denn es will Abend werden... " dieser Satz fällt am Ende eines Weges, am Ende eines Tages, am Ende eines Gespräches, als alles' gesagt und ausgetauscht ist, was in Worte zu fassen und mit
Argumenten auszutauschen ist.
Am Morgen hatten sich die beiden Jünger auf den Weg gemacht. Wir kennen sie
nicht, nur einer von ihnen wird mit Namen genannt. Sie machen sich auf nach
Einmaus - ein Dorf, zwei Stunden von Jerusalem entfernt - in welche Richtung wir wissen es nicht. Vielleicht ist Einmaus ein Symbol, ein Synonym, jedenfalls gibt
es keine Verknüpfung zum Leben Jesu mit dieser Stadt, zu den Wegen und Zielen, die sein Leben in Galiläa prägten. Auch warum die Jünger sich aufmachen
erfahren wir nicht.
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-4Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
„Sie gingen und sie redeten miteinander" Es geht nicht um das Woher, Wohin und Wozu, es geht um den Weg und um
die Gemeinschaft, um das Unterwegsein und das Gespräch. Die beiden gehen,
um ihre Gedanken zu ordnen, um sich ihrer Gefühle bewusst zu werden, um ihre Trauer und ihre Verzweiflung unter die Füße zu nehmen.
„Sie gingen und sie redeten miteinander und Jesus selbst nahte sich und ging mit ihnen" Jesus fädelt sich ein in ihren Weg und nimmt ihren Gesprächsfaden auf, er teilt ihren Weg und ihre Themen. Bevor er selbst spricht, fragt er nach dem, was sie bewegt, unterwegs.
„Da blieben sie traurig stehen" Wie bei einer Wanderung im Gebirge oder in unwegsamem Gelände: Um zurückoder nach vorne blicken zu können, ohne ins Straucheln zu geraten oder gar zu fallen, müssen sie stehen bleiben, um Rückschau halten zu können. Es ist, als würde in ihrer Trauer, in ihrer Verzweiflung über den Verlust einer Hoffnung, eines
Lebenstraumes für einen Augenblick die Zeit angehalten; als gäbe es einen Moment der Starre und Bewegungslosigkeit. Die Perspektive, die Befreiung, die Lösung der Starre können sie nicht sehen, denn ihre Augen werden gehalten, fixiert auf ihre eigenen Gedanken an das, was sie verloren hatten.
Es folgen Erklärungen und Beschreibungen und Argumente. Die Jünger berichten über den gewaltsamen Tod Jesu und ihre zerstörte Hoffnung, dass er Israel
erlösen würde. Und Jesus antwortet, indem er sich auf die gesamte jüdische Tradition bezieht, auf Mose, die Propheten und die Schriften und ihnen den Heilsplan
Gottes darlegt.
Und sie kamen in die Nähe des Dorfes und sie spürten, dass in dieser Begegnung
mehr steckte als Argumente, dass sie tiefer berührt wurden.
„Bleibe bei uns, denn es will Abend werden..." Und er blieb und sie aßen miteinander. Und erst, als er das Brot bracht, erkannten sie ihn.
Eine wunderbare Ostergeschichte, eine große Hoffnungsgeschichte, eine Menschen- und Alltagsgeschichte im Licht der Auferstehung Jesu von den Toten, eine
Geschichte mit unendlich vielen Anknüpfungspunkten für uns, mit Wegzeichen,
an denen wir uns in die Geschichte oder wie Jesus in den Weg der Jünger einfädeln können.
„Sie gingen und sie redeten miteinander" Wie gut tut es, wenn wir traurig und verzweifelt sind, wenn wir nicht mehr ein
noch aus wissen, wenn wir es in unseren vier Wänden nicht mehr aushalten können, ein Stück zu gehen und mit einem anderen Menschen zu reden; mit einer,
die weiß, wovon wir sprechen; mit einem, der unsere Erfahrungen teilt; mit einer,
der wir nichts vormachen müssen; mit einem, der unsere Zweifel und unsere Verzagtheit aushält; mit einer, die nicht gleich Lösungen und Konzepte parat hat. Wie
gut, wenn es in der Frauenhilfe solche Weggemeinschaften gibt.
„Und sie blieben traurig stehen" –
Manchmal müssen wir auch unseren Alltag, unser Leben einen Moment lang anhalten, um die Übersicht nicht zu verlieren, um nicht zu stolpern, um uns nicht
zu verrennen. Wir müssen Rückschau halten und versuchen, die Richtung für
die nächsten Schritte zu finden. Wie gut, wenn es in der Frauenhilfe, in der Gemeinde solche Haltestellen gibt, an denen wir in Trauer und Gespräch, in Orientierungslosigkeit und Suche stehen bleiben dürfen, ohne dass wir zum Weitergehen genötigt oder getrieben werden.
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-5Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
„Und ihre Augen wurden gehalten" Wer beherrscht unsere Augen? Wer bestimmt, was wir sehen und wofür wir blind
sind? Durch unsere Blindheit für das Leben, für den Lebendigen, können Tod,
Zerstörung und Gewalt an Raum und Macht gewinnen. Wie gut, wenn wir uns gegenseitig Moses und die Propheten und die Schrift auslegen, wenn wir uns gegenseitig daran erinnern, was Gott mit uns und unserer Welt vorhat; wie gut, wenn
wir miteinander das Abendmahl halten und den Zeichen Gottes unter uns Raum
geben.
„Bleibe bei uns, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt" „Bleibe bei uns" Wenn wir so bitten, öffnen wir unsere Seele, zeigen wir uns in unserer ganzen
Trost- und Schutzbedürftigkeit, offenbaren wir unsere Angst vor der Einsamkeit,
dem Verlassensein, ja unsere Todesängstlichkeit.
„Bleibe bei uns" Wer so bittet, hat Vertrauen gefasst, hat Hoffnung geschöpft, dass die Suche nach
Trost nicht ins Leere läuft. Wer so bittet, hat Nähe, ja hat den Flügelschlag eines Engels gespürt. Wie gut, wenn wir so bitten und beten können.
„Und er nahm das Brot, dankte und brach's und gab es ihnen - da wurden ihnen
die Augen geöffnet".
Jesus begleitet die Menschen, er nimmt sie in seine Geschichte mit Gott und den
Menschen hinein, er hilft ihnen zu verstehen und er macht sie satt. Er gibt ihnen
Brot gegen den Hunger und als Zeichen der gemeinsamen Mahlzeit. Er gibt sich
in einem Zeichen zu erkennen, das über Verstehen und Sehen hinausgeht, ein
Zeichen, das die Seele direkt berührt. Wie gut ist es, wenn wir unser Glauben und
Suchen, unser Wissen und Zweifeln, offen halten für Erkennungszeichen Gottes;
wenn wir das Zeichen Jesu feiern und spüren, dass es uns satt macht.
„Bleibe bei uns, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt" Die Osterbotschaft, die Lebensnachricht der Geschichte von den Menschen unterwegs nach Einmaus eröffnet uns Lebens- und Glaubensmöglichkeit jenseits des
Todes, gegen den Tod und mit dem Tod. Auf dem Weg nach Einmaus gibt Gott uns
die Zusage, dass er uns nicht allein lässt, nicht wenn wir traurig und verzweifelt und orientierungslos sind, nicht am Abend des Tages, nicht am Abend
des Lebens, nicht am Abend der Welt. Gott lässt uns erfahren, dass Jesus nicht
nur den Weg einiger Menschen durch Galiläa mitgegangen ist, die Wege anderer
gekreuzt hat, ihnen gepredigt hat, sie geheilt hat und aus dem Tod befreit hat,
sondern dass er als der lebendige Christus auch unsere Wege fürsorglich und zugewandt mitgeht. Gott entlastet uns dabei von jedem Erkenntnis- und Bekenntnisdruck. Wir müssen den Lebendigen nicht auf den ersten Blick erkennen, nicht jede
Auslegung des Mose, der Propheten und der Schriften muss uns die Augen öffnen.
Wir dürfen getrost warten, bis ein Zeichen unsere Seele berührt, bis wir aus
tiefstem Herzen und voller dankbarem Staunen sagen können: Der Herr ist wirklich
auferstanden.
Ermutigt durch diese Weg-Geschichte können wir unser Leben in der Frauenhilfe,
in der Gemeinde, für uns persönlich unter die Füße nehmen. Wir können gehen
und miteinander reden, wir dürfen traurig stehen bleiben und zurückschauen, wir
dürfen uns Zeit zur Neuorientierung lassen und wir bekommen unterwegs, was wir
brauchen: Gespräch und Brot, Zuwendung und Nähe.
Der Herr ist wirklich auferstanden. Amen.
Pfarrerin Angelika Weigt-Blätgen, 2003
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-6Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
Leitgedanken
Das Kreuz und seine Botschaft
Es ist schon ein Kreuz mit dem Kreuz. Als Schmuckstück tragen es viele ganz
gerne, aber als Zeichen von Glaube und christlicher Kirche erregt es oft Unbehagen und manchmal gar Unmut. 1995 hatte das Bundesverfassungsgericht in seinem „Kruzifix-Urteil" die religiöse Neutralität des Staates untermauert. Es ist also
ein Kreuz mit dem Kreuz. Ein Marterwerkzeug, ein geschundener Mensch als
Symbol des Glaubens. Das alljährliche Vertiefen in einen schweren Leidensweg in
den Gottesdiensten und Andachten vor Ostern - was daran ist frohe Botschaft?
Erleben wir das Dasein denn als Spaß?
Die Botschaft des Kreuzes ist ein Mensch, der mit seinem Leben für Liebe und
Versöhnung einsteht, für Mitleid und Solidarität, einer, der unsere ganze Gottverlassenheit aushält und so selbst
dem Tod einen Strich durch die
Rechnung macht.
Im Kreuz sind zwei Dimensionen,
die Vertikale und die Horizontale,
miteinander verbunden. In Jesus
Christus wurden Himmel und Erde
zusammengebunden. In ihm haben
sich Gottheit und Menschheit
vereinigt. Das Göttliche hat sich an
Weihnachten
in
die
Erde
hinabgesenkt bis tief unter die Erde, bis in den Tod hinein, um alles
zu verwandeln.
Die waagerechte Linie ist die Linie
des Todes. Alles, was tot ist, stürzt
zu Boden, liegt flach und ist am
Boden zerstört. Die Waagerechte
für sich genommen ist ein MinusZeichen, der Inbegriff des Negativen. Erst wenn dieses „von oben her“, von der Lebenslinie durchdrungen
wird, entsteht das Kreuz, das Zeichen des Lebens und der Auferstehung. Aus
dem Minus-Zeichen wird das Plus-Zeichen. Alles, was lebt, reckt sich Gott entgegen, will „nach oben“ kommen, wächst dem Licht und der Höhe entgegen, will
aufrecht stehen.
Das Kreuz ist zugleich Zeichen von Raum und Zeit: Vier Himmelsrichtungen, vier
Paradiesströme, vier Elemente (Feuer, Wasser, Luft und Erde) kennzeichnen den
Raum. Vier Jahreszeiten und Lebensphasen (Kindheit, Jugend, Erwachsensein,
Alter) zählen wir. Die Vier bestimmt Raum und Zeit. Das Kreuz, mit dem der Segen über die Welt gezeichnet wird, will Raum und Zeit ordnen, „oben und unten“,
„jetzt und dann“ in Beziehung bringen.
Mit dem Kreuzeszeichen wird den Christinnen und Christen gesagt: Geh hin mit
dem Segen, der „von oben“ kommt, nimm die Liebe, die dir Gott in Christus zuwendet, an, und lass dich von ihr durchdringen. Und dann gib, was du empfangen hast, weiter an deine Nächste und deinen Nächsten zur Rechten und zur Linken!
nach
Heinz Gerlach, Der Gemeindebrief 2/2004, Material- und Gestaltungshilfe, gep, Frankfurt
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-7Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
Ostern und das Osterei
Eigentlich ist das Ei gar kein typisch christliches Symbol. In vielen Religionen
steht es für Fruchtbarkeit, für das Entstehen neuen Lebens. Und trotzdem kann
gerade das ausgeblasene und bunt bemalte Osterei als Hinweis auf die Geschichte Jesu von Karfreitag bis Ostern gesehen werden.
Stellen Sie sich ein solches Ei
einmal vor:
Es hat eine zarte, zerbrechliche
Schale - so zerbrechlich wie jedes
Leben ist, anfällig für viele
Gefahren und Bedrohungen. Sein
Leidensweg zeigt überdeutlich,
dass auch Jesus von diesen
Gefährdungen,
von
der
Zerbrechlichkeit des Lebens nicht
ausgenommen war. Dann ist das
Ei ausgeblasen, kein Küken kann
in ihm entstehen.
Ausgeblasen wurde auch Jesu Leben. Am Kreuz. Viele Menschen waren zwar fasziniert von ihm, von seiner Liebe, seinem Gottvertrauen, seiner Kraft. Aber als es
darauf ankam, haben ihn alle im Stich gelassen. Die Liebe Gottes schien ihnen zu
gewagt - angesichts von Macht und Gewalt, die von Menschen ausgeübt und angewandt wird.
Schauen wir das Osterei an: Zerbrechlich ist es, ausgeblasen und leer - und
trotzdem voller Glanz und Schönheit. Vorsichtige, behutsame Hände haben sich
seiner angenommen, haben schöpferisch ein neues Kunstwerk aus der alten Hülle gefertigt und es so zu neuem Leben erweckt. Ein Hinweis auf die Auferstehung
Jesu? Ich denke, man kann das ruhig so sehen. Und ich denke, die Botschaft des
Ostereies geht noch weiter: Die Nachricht von der Liebe Gottes, die sich durchsetzt gegen den Hass, von Versöhnung und
neuem Leben ist uns zerbrechlichen und
gefährdeten Menschen anvertraut. An uns
soll etwas davon sichtbar werden, mit
welcher Freude und Hoffnung ein Leben
verbunden ist, das sich auf Gottes
Verheißung gründet. So gesehen sind die
bunten Ostereier mehr als Kunstwerke: Sie
verkünden uns die österliche Botschaft vom
neuen Leben, die uns gilt - freuen Sie sich
ruhig noch ein wenig daran!
Maik Dietrich-Gibhardt
aus:
Der Gemeindebrief 2/2003
Material- und Gestaltungshilfe
Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik GmbH, Frankfurt
Bild: http://www.hotelstadthalle.at/images/sideimgs/big/ostern_0.jpg&imgrefurl (Juni 2009)
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-8Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
Begegnung am Ostermorgen Maria aus Magdala
„Am ersten Tag der Woche geht eine der Frauen frühmorgens zum Grab. Es ist
noch dunkel. Aber sie findet die Felswand. Ihre Augen haben sich ans Dunkel
gewöhnt. Doch was ist das? Der große runde Stein ist weggewälzt. Die Höhle ist
offen. Was ist hier geschehen? Sie hat Angst. Sie weint.
Maria heißt die Frau. Sie kommt aus Magdala. Langsam geht sie zum Eingang
der Grabkammer. Da entdeckt sie zwei Engel in weißen Kleidern. Sie sitzen auf
der Steinbank, dort, wo der Tote liegen sollte, oben und unten. Der Tote ist aber
nicht da.
„Warum weinst du?“ fragen die Engel. „Jesus ist nicht mehr da.“ Maria stockt.
„Weggenommen haben sie ihn, fort getragen. Ich weiß nicht, wohin.“ Maria verstummt. Die Engel antworten nicht. Sie schauen hinaus. Da dreht sich auch Maria um. Sie blickt zum Eingang der Höhle. Im ersten Morgenlicht sieht sie einen
Mann stehen. Wer ist es? Maria geht auf ihn zu. Kann er ihr helfen?
Was Maria mit dem Fremden erlebt, will sie schnell, so schnell wie möglich, den
Jüngern erzählen. Sie sollen wissen, was sie gesehen und gehört hat. Mit großen
Schritten geht sie zu dem Haus, in dem sich die Jünger versteckt halten. Sie
klopft an die verriegelte Tür, bis ihr die Hände wehtun. Endlich wird von innen
geöffnet.
Freunde, hört zu, ihr Freunde! Als ich mich umdrehte, als ich wegsah vom leeren
Grab und zu den Engeln, da stand Jesus vor mir. Jesus selbst. Aber ich erkannte
ihn nicht. Ich meinte, es sei ein Gärtner. Er fragte mich: ‚Frau, was weinst du
denn?' Und ich antwortete: Mein Freund und Meister liegt nicht mehr in der Grabhöhle. Hast du ihn weggetragen? Sag mir bitte, wo du ihn hingelegt hast!' Erst als
der Mann mich anschaute und meinen Namen sagte, ja, Maria sagte er mit seiner
Stimme, die ich doch kenne - da wurde alles anders. Ich wusste: Das ist Jesus. Ich
hörte auf zu weinen. Ich sagte nur: Mein Herr und Meister, da bist du!'
Ich hätte ihn gern umarmt, Freunde. Festgehalten hätte ich ihn gern, unseren Jesus. Er sah mich an und sagte: Berühre mich nicht, Maria! Ich kann nicht bei euch
auf der Erde bleiben. Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu
meinem Gott und zu eurem Gott.' So redete Jesus. Er schickte mich zu euch. Ja, es
war Jesus! Er redete mit mir, unser Meister. Nein, tot ist er nicht mehr Er hat ein
neues Leben. Das Grab ist leer. "
Die Jünger haben genau zugehört. Sie sind still und sehen Maria aus Magdala
an. Mutig ist diese Frau aus Magdala! „Wir Männer“, flüstern sie, „sind nicht
beim Kreuz geblieben. Wir haben nicht beim Grab gewartet.“
Am Abend desselben Tages aber steht Jesus mitten unter ihnen. War die Tür
nicht verschlossen? Sie sehen die Wunden in seinen Händen. Ja, es ist der Gekreuzigte. Es ist seine Stimme, sein Gesicht. Er ist wieder da. Sie wissen: Jesus
lebt. Doch sie wissen auch: Er bleibt nicht bei uns. Er wird hinaufgehen zu seinem Vater im Himmel.
nach Johannes 20, 1. 11 - 18
aus:
Kreative Osterkalender, Heft 8, Anregungen für die Gestaltung der Passions- und Osterzeit
Manfred Keller, Evangelischer Kirchenkreis Bochum, 2000
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-9Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
Die Ostergeschichte –
Nicht ohne Zittern und Entsetzen
Ganz früh am Sonntagmorgen, als die Sonne gerade aufging, kamen sie zum Grabe. So beginnt der Evangelist Markus seine Ostergeschichte (Markus 16, 2). Drei
traurige Frauen wollen Jesus einbalsamieren. Aber der Tote ist nicht im Grab,
Gott hat ihn auferweckt. Ihre kostbaren Salben brauchen sie nicht. Kein Blick
zurück! Ein Engel schickt sie auf den Weg voran: Geht und bringt die Botschaft
des Lebens unter die Leute!
Aber dann erzählt Markus weiter: „Sie verließen die Grabhöhle und flohen. Sie
zitterten vor Entsetzen. Und weil sie solche Angst hatten, erzählten sie niemand
etwas davon" (Markus 16, 8). So herb und ohne Hoffnung! Die anderen Evangelisten mildern ab. Nur bei Markus ist den Frauen Hören und Sehen vergangen, der
Mund fest verschlossen. Warum wohl?
Ich stelle mir vor: Er hat das Elend der Welt mit wachen Augen gesehen. Krankheit und Sterben waren ihm alltägliche Erfahrung. Den Hunger hat er am eigenen
Leibe kennen gelernt. Ungerechtigkeit und Gewalt waren im Palästina der Römerzeit an der Tagesordnung. Wer die Macht hatte, setzte seinen Willen durch - ohne
Rücksicht auf die Schwachen. Ein Menschenleben zählte nicht viel, wenn es um
Fragen der inneren und äußeren Sicherheit ging. Der Prozess gegen Jesus war
nur ein Beispiel dafür.
So ist die Welt bis heute. Die Auferstehung Christi hat nichts daran geändert.
Mancher spürt, wie Krankheit in seinem Leibe wühlt. Viel Angst ist unter den
Menschen und wenig Mut. Trotz Ostern wird weiter gerüstet und an Waffen verdient. Ohne Rücksicht auf die vielen, die am Hunger sterben, ohne Rücksicht auf
die Wunden in Gottes Schöpfung tragen die wirtschaftlich Starken die Nasen
hoch. Geld scheint wichtiger als Leben.
In einer solchen Welt die Botschaft von Christus weitersagen? Trotzdem lieben,
den Mut nicht aufgeben, keinen Menschen dem Elend überlassen? Trotzdem die
Hoffnung ausspannen wie einen Regenbogen über der Erde und über jedem Leben? Trotzdem ihm glauben, der gesagt hat: „Ich lebe, und ihr sollt auch leben"
(Johannes 14, 19)?
Ja, all dies! Und dazu getrost und fröhlich Halleluja singen! Aber ich kann auch
verstehen, warum Markus seine Ostergeschichte so herb zu Ende gehen lässt:
Keiner soll die Botschaft des Lebens mit irgendeinem optimistischen Eiapopeia
verwechseln. Es geht nicht ohne Zittern und Entsetzen, gerade zu Ostern nicht.
Hans Schmiedehausen
aus:
Der Gemeindebrief 2/2003, Material- und Gestaltungshilfe,
Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik GmbH, Frankfurt
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- 10 Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
W A R U M… Antworten kurz und bündig.
Gründonnerstag?
Mit der Farbe Grün hat dieser Tag nichts zu
tun. Sein Name steht mit dem alten Wort
„Greinen", also mit „Weinen" in Verbindung.
Nach dem letzten Abendmahl, das Jesus mit
seinen Jüngern feierte, ging er in den Garten
Gethsemane und weinte, denn er war
betrübt bis in den Tod. Am Gründonnerstag
denken wir an die Einsetzung des
Abendmahls.
„Das
tut
zu
meinem
Gedächtnis!", hatte Jesus gesagt. Er will auf
geheimnisvolle Weise in Brot und Wein
anwesend sein. „Das ist mein Leib, der für
euch gegeben wird." Was sollte das
bedeuten? Feierten sie nicht das Passahfest?
Gedachten sie nicht des Auszugs aus
Ägypten? Erst nach Ostern verstanden die
Jünger, was Jesus gemeint hatte: Der Wein
und das Brot sind Zeichen dafür, dass
Christus für uns ist. Wer könnte dann noch
gegen uns sein? Das gilt es zu feiern!
Karfreitag?
Das Gedenken an das furchtbare Leiden, die
Passion, verbietet alle Fröhlichkeit. Viele
essen am Karfreitag kein Fleisch, weil es zu
sehr an die leiblichen Schmerzen Jesu
erinnern würde. Nachmittags kommt die Gemeinde zur „Todesstunde Jesu“ zusammen
und hört die Kreuzigungsgeschichte. Danach
schweigt die Orgel und verstummen die
Glocken bis zum Ostermorgen. An Kreuzen
fehlt es nicht: das Kreuz auf dem Berggipfel,
an den Halsketten, als Orden oder in der
Zimmerecke und auf dem Kirchturm. Es
begegnet uns überall. Es ist uns so nahe,
dass es uns fast schon wieder fern ist.
Ostern?
Osterhase, Ostereier, Osterspaziergang, Frühlingserwachen: Symbole und
Brauchtum haben nur entfernt mit der Botschaft von Ostern zu tun. Ostern ist
die Todesstunde des Todes, der Sieg Christi über den Tod. Das brachte die bisherige Weltordnung durcheinander. Wenn nicht einmal der Tod verlässlich war,
worauf sollte man sich dann noch verlassen können? „Mit dem Tod ist alles aus!“
Das stand bis dahin fest. Nun müssen wir noch weitsichtiger werden, über den
Tod hinausblicken. Nun ist der Tod kein Endpunkt mehr. Nun ist er Doppelpunkt: Das Entscheidende kommt danach. Wir verwelken nicht im Tod, sondern
erblühen zu neuem Leben.
nach: Der Gemeindebrief 2/2004, 2/2003, Material- und Gestaltungshilfe, gep, Frankfurt
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- 11 Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
Kurzgeschichten
Karfreitag und das Kreuz
„Ein römischer Hauptmann und römische Soldaten müssen die Hinrichtung vollziehen. Die Soldaten packen Jesus. Sie legen ihm einen schweren Holzbalken auf
die Schultern. Außer Jesus werden am gleichen Tag noch zwei andere Männer
zur Hinrichtung geführt. Auch sie müssen den Querbalken ihres Kreuzes selber
tragen.
Die Soldaten treiben die Verurteilten zur Stadt hinaus. Viele Menschen folgen ihnen. Jesus kann den Holzbalken kaum tragen. Er hat die ganze Nacht nicht geschlafen und seit dem Abschiedsmahl hat er nichts mehr gegessen. Da halten die
Soldaten einen Mann an, der gerade vom Feld kommt. Er heißt Simon von Zyrene. Ihm laden sie den Balken auf die Schultern. Vor der Stadt erhebt sich ein
Hügel. Er ist so rund wie der Schädel eines Menschen. Darum heißt er „Schädel“,
oder - in der Sprache von damals - Golgota. Auf Golgota sind viele Balken in den
Boden gerammt. Es sind die Längsbalken für die Kreuze.
Um neun Uhr morgens nageln die Soldaten Jesus und die beiden anderen Männer an die Querbalken und ziehen sie mit Seilen am Längsbalken in die Höhe.
Dann befestigen sie bei jedem oben am Kreuz eine Tafel. Auf ihr steht, weshalb
die Gekreuzigten verurteilt worden sind. Auf der Tafel am Kreuz Jesu steht: „Das
ist der König der Juden!“
Ein paar aus der Zuschauermenge spotten: „Jesus hat anderen Menschen geholfen. Jetzt soll er sich selber helfen.“
Auch einige Soldaten machen sich lustig über ihn. Sie sagen: „Wenn du wirklich
der König der Juden bist, dann steig vom Kreuz!“
Viele Menschen, Frauen und Männer, die Jesus gekannt haben, sind ebenfalls
nach Golgota gekommen. Aber sie drängen sich nicht nach vorn. Sie bleiben
traurig in einiger Entfernung stehen. Einer der Männer, die mit Jesus gekreuzigt
worden sind, ruft Jesus verzweifelt zu: „Wenn du wirklich der Retter der Menschen bist - warum hilfst du dir und mir nicht?“ Da weist ihn der andere der Gekreuzigten zurecht: „Was bittest du um Hilfe? Du hast, wie ich auch, ein Verbrechen begangen. Wir haben die Strafe verdient. Aber Jesus hat nichts Unrechtes
getan. Er leidet ohne Schuld.“ Dann wendet er sich an Jesus und sagt: „Denk an
mich, Jesus, wenn du herrschen wirst!“ Jesus antwortet: „Noch heute wirst du
mit mir im Paradies sein.“
Es ist Mittag. Dunkelheit senkt sich über das Land und über die Menschen, die
Jesus lieben und ihn leiden sehen. Um drei Uhr nachmittags ruft Jesus laut: „Vater im Himmel! Ich lege meinen Geist in deine Hände.“ Dann stirbt er.
Der römische Hauptmann, der die Hinrichtung überwachen muss, steht unter
dem Kreuz. Er sagt: „Ich bin überzeugt: Dieser Jesus ist unschuldig verurteilt
und hingerichtet worden.“ Auch die Zuschauer sind betroffen. Die Spötter
schweigen. Bedrückt gehen alle nach Hause.“
nach Lukas 23, 26 - 49
aus:
Kreative Osterkalender, Heft 8
Anregungen für die Gestaltung der Passions- und Osterzeit
Manfred Keller, Evangelischer Kirchenkreis Bochum, 2000
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- 12 Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
Ein Korb Ostereier
Anregung:
Diskussionsimpuls:
Spielbar. - In verteilten Rollen lesen.
Wie kann ich Rachegedanken überwinden und andere sogar positiv beeinflussen?
„Wenn du Lust hast, begleite mich ein Stück“, sagte er zu mir. Ich tat ihm den
Gefallen. Wir fuhren ungefähr 50 Kilometer vor die Stadt in ein großes, reiches
Dorf. Vor einem behäbigen, weit ausladenden Bauernhof machte er halt. Es dauerte eine kurze Zeit, bis ihn der Besitzer empfing. „Sie werden sich meiner nicht
erinnern“, sagte der Fremde, „es war genau wie heute vor vielen Jahren am Ostersonntag. Ich kam damals in meiner größten Not zu Ihnen und bat Sie um ein
Stück Brot.“ „Damals kamen viele“, sagte der Bauer. „Eben. Aber Sie hatten ein
gutes Herz. Sie gaben mir nicht nur das erbetene Stück Brot. Sie gaben mir auch
zwei rote Ostereier dazu und ein kleines Stück Speck. Ich habe Ihnen das nie
vergessen. Ich war damals am Ende meiner Kräfte. Ohne Sie wäre ich verhungert.“ „Ich kann mich nicht erinnern, aber es ist möglich“, sagte der Mann, ein
wenig beschämt und beglückt zur gleichen Zeit, „es ist so lange her“... Mein
Freund nickte: „Ich hatte mir damals, als ich beschenkt von Ihrer Tür wegging,
vorgenommen, es Ihnen eines Tages zu vergelten. Heute geht es mir wieder gut.
Ich habe ihnen darum einen ganzen Korb Ostereier mitgebracht und einen Osterschinken dazu - würden Sie mir die Freundlichkeit erweisen, diese Gabe als Zeichen meines Dankes entgegenzunehmen?“ Der Bauer stand verwirrt da. Wir fuhren weiter mit dem Wagen in ein zweites Haus, nicht allzuweit vom ersten entfernt. Hier empfing uns die Hausfrau. „Am Ostersonntag vor wie viel Jahren?“
fragte sie, „nein, ich erinnere mich wirklich nicht - es war damals eine harte Zeit
...“. „Aber Sie hatten ein weiches und gutes Herz“, sagte mein Freund, „Sie
schenkten mir zwei rote Ostereier und ein großes Stück von Ihrem Osterbrot. Ich
erinnere mich noch genau: Es waren Mandeln und Rosinen darin. Heute bin ich
gekommen, Ihnen zu danken, was Sie seinerzeit Gutes an mir taten. Darf ich diesen Korb mit roten Ostereiern und einem Osterkuchen obenauf als kleines Zeichen meiner Dankbarkeit für Ihre Nächstenliebe auf den Tisch stellen?“ „Sie beschämen mich“, sagte die Frau und begann zu weinen.
Das ging so drei, vier Häuser weiter; beim siebenten Hof, wo wir vorfuhren - und
ich sah noch eine Anzahl Körbe mit roten Ostereiern in seinem Wagen, wir waren
also noch nicht am Ende -, fragte ich ihn verwundert: „Dir muss es in diesen Tagen gar nicht so schlecht gegangen sein, wenn du überall am Ostersonntag zwei
Ostereier und hier ein Stück Speck, dort einen Kuchen und da wiederum ein
Stück Wurst bekommen hast; alles an einem Tag, wie gut muss es dir da gegangen sein!“ Mein Freund hielt den Wagen an. „Es ging mir nicht besser als den anderen. An allen Türen, wo ich anklopfte, wurde ich barsch abgewiesen. Ich habe
nicht ein einziges Osterei bekommen, geschweige ein Stück Brot oder Speck.“
„Überall dort, wo wir heute waren?“ „Genau in diesen Häusern. Genau von denselben Menschen." „Warum bringst du ihnen dann diesen Korb mit Eiern und ein
anderes Geschenk obenauf und bedankst dich bei denen, die dir nicht halfen?“
Mein Freund lächelte leise. Er antwortete: „Wenn man den Menschen sagt, sie
hätten einmal etwas Gutes getan, auch wenn sie sich nicht daran erinnern - so
glauben sie gern daran, dass sie ihre gute Tat nur vergessen haben. Man kann
ihnen einreden, gut gewesen zu sein. So etwas glaubt jeder gern. Und vielleicht
tut er daraufhin heute oder morgen wirklich einmal etwas Gutes und hilft einem
Menschen, der es nötig hat. Ist das nicht einen Korb Ostereier wert?“
Jo Hanns Rösler
aus:
In Geschichten das Leben spiegeln, Willi Hofsümmer
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- 13 Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
Auferstehung aus Engels Perspektiven - Rollenspiel
nach Joh 20, 1 – 18
Die Engel:
Einschub Volk:
G:
B:
C:
Ch:
G:
G, B, C, J, M, Ch. besprechen sich.
J und M sind noch kleine Engel.
andere Sprecherinnen; kann auch weggelassen werden
Jesus ist auferstanden. Hier im Himmel ist das allen klar. Aber wie
bringen wir das den Menschen bei?
Ist doch klar! Mit Pauken und Trompeten, mindestens vier Chören, allen
himmlischen Heerscharen, 400 Posaunen ....
Halt! Stopp! Es ist doch viel besser, wenn die Menschen es selber merken.
Aber wie sollen die Menschen denn merken, dass Jesus auferstanden
ist?
An Zeichen, die sie selber sehen und erkennen können, zum Beispiel am
leeren Grab. (zu J und M)
Das übernehmt ihr beide. Richtet das Grab her.
J und M machen sich im Grab zu schaffen.
J:
M:
J:
M:
J:
Ch:
Wir legen das Schweißtuch ordentlich zusammengefaltet dahin.
Du, ich komm mit den langen Tüchern aber nicht klar.
Macht nichts. leg sie einfach deutlich sichtbar hin.
War’s das jetzt?
Halt, das Wichtigste haben wir ja vergessen: Der Stein muss noch weg!
Beeilt euch! Da kommt Maria von Magdala!
(kleine Pause)
G:
B:
J:
C:
Ch:
B:
G:
Die Idee war nicht schlecht. Es hat leider nicht viel genützt. Die Menschen haben eure Zeichen nicht verstanden. Maria denkt nur, der
Leichnam ist weg, und die Jünger sind auch gleich wieder weggelaufen.
Also dann doch mit Musik. Wenigstens die Hälfte der himmlischen
Heerscharen, zwei Chöre, vierzig Posaunen, ...
Aber nein, wir sollten doch geheimnisvoll bleiben.
Da kommt Maria von Magdala. Schaut nur, wie sie weint. Sie hat Jesus
sehr geliebt.
In dieser Trauer können wir sie doch nicht lassen.
Wie wäre es mit leiser, gefühlvoller Musik - vielleicht ein Kirchenchor
mit dem Ave verum ...
Nein, aber sie ist innerlich jetzt soweit, dass ihr vor ihr erscheinen
könnt. Geht und fragt, warum sie weint.
(kleine Pause)
J:
M:
C:
Das hat nichts genützt. Sie fragt nur, wo der Leichnam ist.
Aber dass Jesus auferstanden ist, hat sie immer noch nicht begriffen.
Vielleicht müssen wir es doch mit Musik probieren.
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- 14 Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
B:
Ch:
Bitte, bitte, wenigstens zwei Flöten ...
Nein, jetzt muss Jesus selber erscheinen.
(kleine Pause)
G:
C:
M:
J:
Ch:
G:
Maria hat Jesus erst erkannt, als er sie mit ihrem Namen anrief.
Jetzt haben es die Menschen endlich begriffen!
Die Menschen?
Nein, nur Maria hat begriffen.
Und sie ist so davon erfüllt, dass sie es allen weitererzählen wird.
Aber wie ich die Menschen kenne, glaubt ihr ja doch kaum jemand.
Oder ?
Einschub: „Volk“
1:
Hast du schon gehört? Ich versteh dass nicht, Jesus – auferstanden??
2:
Ach, das ist doch egal. Ich interessiere mich nicht dafür.
3:
Also ich muss mich sehr wundern. Vielleicht haben die Jünger
ihn geklaut?
4:
Was die wohl mit ihm gemacht haben?
5:
Ich glaub, die Maria spinnt. Die hat den doch bestimmt mit dem
Gärtner verwechselt!
6:
Das glaub ich auch, es war ja noch früh am Morgen. In der
Dämmerung kann das leicht passieren.
7:
Ich bin eigentlich ganz froh, dass er weg ist. Der hat doch bloß
Unfug gemacht und Unruhe gestiftet.
8:
Na ja, eigentlich war er ja ganz sympathisch. Vielleicht ist ja doch
was an seinen Geschichten dran.
9:
Ob das wirklich wahr ist, dass er geklaut worden ist? Was glaubst
du?
10: Ich will mich selbst davon überzeugen. Morgen gehe ich zur
Grabstätte. Kommst du mit?
11: Warum nicht?
12: Wenn er wirklich auferstanden ist, vielleicht ist er dann doch der
König der Jüdinnen und Juden?
C:
B:
C:
J:
G:
Ch:
Selbst die Jünger, die Jesus doch so nahe standen, taten sich schwer
damit, seine Auferstehung zu begreifen.
Nun sind schon fast 2000 Jahre vergangen, und die Menschen sind
immer noch nicht viel weiter gekommen.
Wie gelangen die Menschen überhaupt zu Glauben und Erkenntnis?
Na ja, die einen verlassen sich auf ihren Verstand und auf das, was sie
sehen und beweisen können. Die Tücher und das leere Grab sind solche
„Beweise“.
Aber an Maria von Magdala zeigt sich ...
... dass die Menschen nur mit dem Herzen gut sehen, „das Wesentliche
ist für die Augen unsichtbar“ …
Charlotte Falb
aus:
http://www.kinderkirche.de/themen/ostern/ostern-11.htm (Juni 2009)
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- 15 Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
Das Fastentuch erzählt Geschichten
Seit mehr als tausend Jahren werden im Münsterland während der Fastenzeit die
Hauptaltäre in den Pfarr- und Klosterkirchen durch ein Leinentuch verhüllt.
Auf einer Fahrradtour kamen Lena, Lisa und ihre Eltern in den Wallfahrtsort
Telgte. Sie legten dort eine Pause ein und besuchten die Clemens-Kirche und die
Gnadenkapelle. Danach schlug Papa vor, das „Heimathaus Münsterland“ zu besichtigen. Lisa maulte: „Ihr findet aber auch auf jeder Tour ein Museum!“ Mama
beschwichtigte sie: „Danach gehen wir Kuchen essen.“ „Na, meinetwegen“, gab
Lisa nach und trottete gelangweilt hinter den anderen her. Vor der Kasse des Museums drängten sich mehrere Besuchergruppen. Lisa ließ sich von den Menschen
treiben und wurde unversehens in einen abgedunkelten, fast leeren Raum geschoben. Sie wunderte sich, warum die Leute dort alle auf eine Wand starrten.
Dann hörte sie, wie eine Frau erklärte: „Dieses Telgter Hungertuch entstand im
Jahr 1623 als Stiftung des Burgmannes Heinrich Voss und seiner Ehefrau Catharina Droste für die Pfarrkirche St. Clemens. Es ist 7,40 Meter hoch und 4,40
Meter breit und hat 33 quadratische Bildfelder.“
Lisa sah, dass an der gegenüberliegenden Wand hinter einem Glasrahmen ein
riesiges Tuch mit lauter viereckigen Bildern hing. Sie begann, sie zu zählen. Das
war nicht einfach, denn neben jedem Bild war ein leeres Feld, das in der Reihe
darunter versetzt war. Als die Gruppe den Raum verließ, war sie erst beim zwölften Bild angelangt. Sie blieb und zählte weiter. Eine Frau, die mit ihr zurückgeblieben war, fragte: „Gefällt dir das Tuch?“ Unschlüssig antwortete Lisa: „Ich
verstehe nicht, was es bedeutet.“ „Es ist ein Hunger- oder Fastentuch“, sagte die
Frau. „Früher gab es diese Tücher nicht nur bei uns im Münsterland. Man kannte sie in den Alpenländern, in Frankreich, Spanien, Italien und England. Zur
vierzigtägigen Fastenzeit, von Aschermittwoch bis Ostern, wurden solche Tücher
in den Kirchen vor die Altäre gehängt.“ Die Frau deutete auf die gestickten Bilder.
„Jedes Bild stellt eine Szene aus einer biblischen Geschichte dar. Damals, als die
meisten Menschen weder lesen noch schreiben konnten, lernten sie die biblischen Geschichten hauptsächlich aus Bildern.“
Sie zeigte auf die oberste Reihe: „Sieh, dort nimmt Jesus Abschied von den Jüngern. Auf dem Bild daneben trägt er das Kreuz. Und dort siehst du eine der Frauen, die mit Jesus gegangen sind - Veronika. Sie hält das Tuch, mit dem sie Jesus
den Schweiß abwischt.“
Lisa musste ihren Kopf weit zurücklegen, um die oberen Bilder zu betrachten.
Langsam verstand sie den Sinn des Tuches. „Und weil dieses Tuch schon so alt
ist, muss es hinter Glas?“, fragte sie. „Richtig“, sagte die Frau. „Nur so kann man
es erhalten. Zur Fastenzeit hängt jetzt ein neues Tuch in unserer Kirche. Aber
das, was du hier siehst, gilt als das schönste und älteste Hungertuch im Münsterland.“ Lisa deutete auf die eingestickten Wappen und fragte: „Und was ist
das?“ „Die Wappen und die Buchstaben verraten einiges über die Familie, die
dieses Fastentuch der Kirche gestiftet hat. Daraus weiß man, dass mehrere Frauen aus der Familie an dem Tuch gearbeitet haben. Eine Tochter hieß zum Beispiel Sophia. Sie war kaum älter als du, als sie mit der Stickarbeit an dem Hungertuch begann.“ „0 je“, seufzte Lisa und verdrehte die Augen. „Das könnte ich
nicht! Da hätte ich gar keine Geduld dazu!“ „Vielleicht doch, wenn du vor dreihundert Jahren gelebt hättest“, lächelte die Frau.
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- 16 Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
„Damals mussten die Mädchen aus wohlhabenden Familien ihre Tage meistens
im Haus verbringen. Sie hatten wenig Abwechslung. Stell dir vor, es gab kein Radio, kein Fernsehen. Und elektrisches Licht gab es auch nicht.“
Während die Frau weiter von Kriegen und Seuchen der damaligen Zeit erzählte,
musste Lisa an Sophia denken. Ihr fiel ein blasses Mädchengesicht mit großen
Augen ein, das sie irgendwo auf einem alten Bild gesehen hatte. So stellte Lisa
sich das Mädchen Sophia vor - in einem hochgeschlossenen, langen Kleid mit
weißem Einsatz, das Haar mit einer Haube bedeckt. Gerade beugte sich Sophia
über eine Stickarbeit...
Da rief Lena von der Tür her: „Ach, hier bist du! Wir suchen dich schon.“ Lisa erschrak. Sie bedankte sich bei der Frau, die ihr so interessante Dinge erzählt hatte
und lief hinter Lena her. Papa und Mama waren schon bei den Fahrrädern. „Hört
mal“, rief Lisa, „im nächsten Jahr müssen wir unbedingt zur Fastenzeit noch
einmal herkommen und das neue Hungertuch in der Clemens-Kirche anschauen.“
Papa und Mama sahen sich an und lächelten.
aus:
Kreative Osterkalender, Heft 8
Anregungen für die Gestaltung der Passions- und Osterzeit
Manfred Keller, Evangelischer Kirchenkreis Bochum, 2000
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- 17 Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
Wie der junge Maler die Welt Gottes malt und
was er und Johannes voneinander lernen
Eines Tages kam ein junger Mann zu dem Gehöft. Er hatte vom Vater Johannes
gehört und wollte ihn gern kennenlernen. „Ich bin Maler“, erklärte er. „Ich male
Bilder auf die Wände von Kirchen und Kapellen.“
„Eine wunderbare Kunst“, antwortete Johannes. „Wenn ich genug Geld hätte,
würde ich dich bitten, meine kleine Kapelle auszumalen.“ „Zeig sie mir“, bat der
junge Mann.
Johannes führte ihn hin. Der Maler sah sich die Wände an, die kahl und weiß
waren, und sagte: „Ich male sie dir aus, wenn ich eine Weile bei dir bleiben und
von dir lernen darf.“ Damit war Johannes einverstanden.
Jeden Morgen ging nun der junge Maler in die Kapelle. Er arbeitete bis zum Mittag. Die andere Hälfte des Tages verbrachte er mit Johannes. Manchmal kam Johannes vorbei und sah ihm bei der Arbeit zu. Bald erstrahlten die Wände der Kapelle in Blau und Rot und Gold. Vor allem in Gold. Hinter allen Figuren und Gegenständen schimmerte es golden.
„Warum malst du so viel Gold als Hintergrund?“, fragte Johannes. „Weil hinter
unserer Menschenwelt noch eine andere Welt ist: die goldene Welt Gottes“, erklärte der Maler. „Wenn man genau hinschaut, dann schimmert sie überall hindurch.“
Johannes betrachtete jedes einzelne Bild lange. Dann erwiderte er: „Was du
sagst, stimmt. Und es gefällt mir. Aber warum malst du so viele Bilder von Krieg
und Gewalt und Grausamkeit?“
„Ich male die Welt, wie sie ist“, sagte der Maler. „Gerade darum muss man dahinter die Welt Gottes sehen. Sonst kann man es nicht aushalten.“
Jeden Tag entdeckte Johannes etwas Neues in seiner Kapelle. An den Wänden
und an der Decke blühten wunderbare Blumen: Rosen, Lilien und Sonnenblumen. Aber es wuchsen dort auch Dornen und Disteln. Und Bäume, die Frucht
trugen, und solche, die verdorrt waren. Doch immer leuchtete es dahinter golden.
Als die Kapelle fertig ausgemalt war, sagte Johannes: „Du bist ein großer Künstler. In deinen Bildern finde ich den Glauben und die Gewissheit, dass es die Welt
Gottes gibt. Was kannst du bei mir noch lernen?“
„Ich habe schon gelernt“, antwortete der Maler lächelnd. „Ich habe von deinen
Sonnenblumen gelernt, dass sie sich immer dem Licht zuwenden. Und von dir
habe ich gelernt, dass die Menschen sich verändern, wenn man ihnen mit Liebe
und Güte begegnet.“
aus:
Kreative Osterkalender, Heft 8
Anregungen für die Gestaltung der Passions- und Osterzeit
Manfred Keller, Evangelischer Kirchenkreis Bochum, 2000
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- 18 Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
Osterrätsel
Osterhasentanz
Suchrätsel von Christian Badel
Beim Osterhasentanz haben die Hasen die Schatten gewechselt.
Welcher Schatten gehört zu welchem Hasen?
aus:
Der Gemeindebrief 2/2001, Material- und Gestaltungshilfe, gep, Frankfurt
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- 19 Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
Osterrätsel von Christian Badel
Das Osterrätsel besteht aus zwei Teilen. Aus beiden Aufgaben ergibt sich ein
Satz, der eine der wichtigsten Botschaften der Ostergeschichte ist.
A
Was ist in den fünf Ostereiern zu erkennen?
Suchen Sie die Eier der Reihe nach und schreiben Sie die Begriffe der Motive
in die Kästchen.
Die dunkel markierten Felder ergeben die ersten zwei Lösungsworte.
1.
2.
3.
4.
5.
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- 20 Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
B
Tragen Sie die Antworten folgender Fragen waagerecht in das Hasenbild ein.
In der senkrechten Spalte ergibt sich dann das dritte Lösungswort. Um die
Fragen zu beantworten, können Sie sich auch helfen lassen oder in der Bibel
nachlesen. Zum Beispiel Markus 15 bis 16. Dort können Sie alle Wörter finden.
1.
„Tisch" in der Kirche
2.
Der römische Stadthalter, der Jesus zum Tode verurteilte
3.
Wie viele Jünger gehörten zu Jesus?
4.
Ein Ostersymbol
5.
Welches Zeichen der Christen erinnert an den Tod Jesu?
6.
Name eines jüdischen Festes, zu dem Jesus mit den Jüngern nach Jerusalem kam.
7.
Berg, auf dem Jesus hingerichtet wurde.
8.
Name der Mutter Jesu
9.
Das Gegenteil von Tod
10. Wenn Christen in der Kirche Brot und Wein teilen, dann heißt das...
11. Heutige Hauptstadt Israels
12. Ein Mann mit diesem Namen taufte Jesus und rief das Volk Israel zur
Umkehr auf
aus:
Der Gemeindebrief 2/2003, Material- und Gestaltungshilfe, gep, Frankfurt
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- 21 Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
Oster-Bilder-Rätsel von Annette Härdter
Traurig gehen zwei Jünger nach Emmaus - sie wissen noch nicht, dass Jesus sie
begleitet. Welches Bild passt zu dem Negativ links oben?
aus:
Der Gemeindebrief 2/2004, Material- und Gestaltungshilfe, gep, Frankfurt
Lösungen der Rätselaufgaben
Vom Osterhasentanz:
Vom Osterrätsel:
Teil A:
1. Ko-ch
1+3 / 2+6 / 3+5 / 4+1 / 5+4 / 6+2
CHRISTUS IST AUFERSTANDEN
2. Ri-tter
3. O-st-erhase
4. K-us-s
5. K-ist-e
Also: „Ch ri st us ist“
Teil B:
1. A-ltar
5. K-r-euz
9. Lebe-n
2. Pilat-u-s
6. Pa-s-sah
10. Aben-d-mahl
Vom Osterbilderrätsel:
Das Bild rechts unten passt zum Negativ.
3. Zwöl-f
7. Golga-t-ha
11. .J-e-rusalem
4. E-i
8. Mari-a
12. Joha-n-nes
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- 22 Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
Bastelideen
Gras-Eierbecher
Eine Tischdekoration für den Ostertisch
Material: eine Papprolle (z.B. von der Küchenrolle), ein Stück starken Karton,
grünes Buntpapier, Schere,
Kleber
So wird 's gemacht:
• die Papprolle auf die
gewünschte Länge kürzen
und in einen der Ränder
ca. ein Zentimeter lange
Zacken als Klebefalz
schneiden
• aus dem Karton für die
Grundplatte ein ovales
Stück ausschneiden und es
mit grünem Buntpapier bekleben (siehe Zeichnung)
• die Klebefalzzacken mit Klebstoff bestreichen und fest auf den Untergrund
drücken
• zum Schluss einen breiten Streifen aus grünem Buntpapier ausschneiden, ihn
auf die Papprolle kleben und den überstehenden Rand ringsum in schmale
Streifen schneiden (siehe Zeichnung)
• noch ein paar grüne Papierstreifen als Grasbüschel auf die Grundplatte kleben. Jetzt fehlt nur noch das gefärbte Osterei.
aus:
Der Gemeindebrief 2/2003, Material- und Gestaltungshilfe, gep, Frankfurt
Bunte Fadeneier
Material: ausgeblasene Eier, Kleber, Wollund Fadenreste, Schere
So wird's gemacht:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
etwas Kleber auf der einen Seite des
Eis verreiben.
den Anfang eines Fadens auf diese
Stelle legen und ihn ganz dicht kreisförmig um das Ei herumwickeln.
dazu verschiedene Fadenstückchen in
unterschiedlichen Farben verwenden.
Nach und nach immer mal wieder
Klebstoff auf das Ei tupfen und verreiben.
Wenn Sie am anderen Ende des Eis
angelangt sind, können Sie ein Stück
Faden hängen lassen. Damit kann das Ei später am Osterstrauß angebunden
werden.
aus:
Der Gemeindebrief 2/2004, Material- und Gestaltungshilfe, gep, Frankfurt
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- 23 Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
Rezepte
Osterbrot
Zutaten:
200 ml Milch
1 Päckchen Trockenhefe
1/2 Teelöffel Zucker
250g Weizenmehl
150g Dinkelmehl
1 Teelöffel Salz
50g zimmerwarme Butter
1 großes Bund gemischte Frühlingskräuter (ersatzweise Tiefkühl-Kräuter)
1 Eigelb
Außerdem:
Fett und Mehl für die Form.
Die Milch in einen kleinen Topf lauwarm erwärmen. Die Hefe mit dem Zucker in
der lauwarmen Milch unter Rühren auflösen. Die beiden Mehlsorten in eine
Schüssel sieben, die Hefemilch, das Salz und die Butter in Flöckchen dazugeben
und die Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verkneten, der sich vom Schüsselboden löst. Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich sein
Volumen verdoppelt hat.
Inzwischen die Kräuter waschen, trocken schütteln und sehr fein hacken. Eine
Kastenform von ca. 25 cm Länge fetten und mit Mehl ausstreuen. Den Teig auf
der leicht bemehlten Arbeitsflächen nochmals durchkneten, dabei die gehackten
Kräuter unterarbeiten. Ein etwa apfelgroßes Teigstück beiseite legen, den übrigen
Teig zu einem Brotlaib formen und in die vorbereitete Form geben. Die kleine
Teigkugel etwa 0,5 cm dick ausrollen und Hasenfiguren ausschneiden oder ausstechen. Das Eigelb verquirlen, das Brot damit bestreichen und die Hasenfiguren
darauf legen, leicht andrücken und ebenfalls mit Eigelb bestreichen. Das Brot in
der Form weitere 30 Minuten gehen lassen.
Den Backofen auf 200°C (Gas Stufe 3) vorheizen.
Das Osterbrot im heißen Backofen auf der unteren Schiene in etwa 45 Minuten
hellbraun backen.
aus:
http://www.ostern-mit-dem-osterhasen.de/osterrezepte/osterbrot.html (Juni 2009)
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- 24 Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ostern
Lustige Osterhasen-Brötchen
250 g Mehl
1 Prise Salz
100 ml Milch
50 g + 24 Rosinen
1 Esslöffel Sahne
1/2 Päckchen Trockenhefe
1 Päckchen Vanillezucker
1 Ei
16 g ganze Mandeln mit Haut
30 g + 1 Teelöffel Puderzucker
25 g Zucker
50 g Butter
1 Eigelb
1 Teelöffel Zitronensaft
Zubereitung:
Mehl, Hefe, Zucker, Vanillezucker und Salz in einer
Schüssel mischen.
Butter schmelzen, Milch zufügen und erwärmen. Mit 1
Ei zum Mehl-Gemisch geben und zu einem glatten Teig
verarbeiten. 50 g Rosinen unterarbeiten. Zugedeckt an
einem warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen.
Teig nochmals durchkneten und zu einer Rolle (ca. 30
cm lang) formen. Diese in ca. 10 Scheiben (ca. 2,5 cm
breit) schneiden. Aus 8 Scheiben Kugeln formen und
auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. Aus dem restlichen Teig 16
Ohren formen. Jeweils 2 Ohren an die Teigkugeln drücken. Jeweils 1 Mandel in
die Ohren drücken. 24 Rosinen als Augen und Nase in die Teigkugeln drücken.
Nochmals 30 Minuten gehen lassen. Eigelb und Sahne glatt rühren. Hasen damit
bestreichen.
Häschen im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad ca. 12 bis 15 Minuten backen.
Auskühlen.
30 g Puderzucker und Zitronensaft verrühren und in einen Gefrierbeutel füllen.
Eine kleine Ecke abschneiden und die Osterhasen damit verzieren. Mit 1 Teelöffel
Puderzucker bestäuben.
aus:
http://www.kochmeister.com/r/48440-lustige-osterhasen-broetchen.html (Juni 2009)
Eierlikör
Zutaten:
5 Eigelbe
150 g Puderzucker
1 Vanilleschote
200 g Sahne
340 g Kondensmilch
1/8 Liter 90 % Weingeist aus der Apotheke
Außerdem:
1 Flasche mit 1 Liter Inhalt
Zubereitung:
Die Eigelbe und den Puderzucker mit dem Handmixer cremig schlagen.
Das Mark aus der Vanilleschote herausschaben und unter die Eimasse rühren.
Die Sahne, die Kondensmilch und den Weingeist unter Rühren hinzugeben.
Die Flasche heiß auswaschen und den Eierlikör hineinfüllen.
aus:
http://www.das-osterportal.de/article/articleview/113/1/27/ (Juni 2009)
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- 25 Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.