Marktbericht: Neue Schiffe und ein 50. Geburtstag

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Marktbericht: Neue Schiffe und ein 50. Geburtstag
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zwischen Calais und der englischen Hafenstadt zur Verfügung. Die neue Fährverbindung schafft 300 neue Arbeitsplätze an
Bord und an Land. Der Einstellungsprozess
hat bereits begonnen; viele der neuen Mitarbeiter waren vorher für SeaFrance tätig.
Foto: JPE
DFDS erfolgreich auf Kiel-Klaipeda
DFDS konnte in den letzten beiden Jahren
trotz des Ausfalls der „Lisco Gloria“ eine
gute Entwicklung verzeichnen. Mit den
beiden Schwesterschiffen „Lisco Maxima“
und „Regina Seaways“ ist man auf der
Linie Kiel-Klaipeda gut aufgestellt. Mit beiden Schiffen hat man eine paarige Kapazi-
Marktbericht: Neue Schiffe
und ein 50. Geburtstag
Fähr-Reederein blicken vorsichtig optimistisch in die Zukunft
Passagiere und 665 Pkw. Mit der Verdopplung der Kapazität und Investitionen von
insgesamt 90 Millionen Euro erhofft sich
Eckerö eine Steigerung des Marktanteils im
Verkehr zwischen der finnischen und der
estnischen Metropole.
Die heutige „Moby Freedom“.
Erstes Layout für das neue Eckerö Schiff.
und befördert jährlich etwa eine Millionen
Passagiere und 100.000 Pkw. Zur Stärkung
der Wettbewerbsfähigkeit hat Eckerö – eine
aländische Reederei mit Sitz in Mariehamn
– Anfang Februar 2012 von der italienischen Reederei Moby Line die "Moby Freedom" gekauft, um sie nach Umbauarbeiten
ab dem Sommer 2012 zwischen Helsinki
und Tallinn einzusetzen. Die Fähre wurde
2001 in Südkorea gebaut und ist mit 96.000
GT vermessen. Sie bietet Platz für 2.080
Foto: Eckerö Line
Foto: Eckerö Line
Ab Sommer 2012 zusätzliche Kapazität
zwischen Helsinki und Tallinn
Bis 2008 investierten sowohl Tallink Silja
als auch Viking Line in neue Tonnage auf
dem Wachstumsmarkt zwischen den
Hauptstädten Helsinki und Tallinn (jährlich ca. 6,5 Millionen Passagiere und
850.000 Pkw) und verdrängten dadurch die
Reedereien Nordic Jet Line und Superseacat mit ihren Schnellfähren. Als verbleibender „Dritter“ verkehrt die Eckerö Line weiterhin mit der 1981 gebauten "Nordlandia"
DFDS
Gemeinsam mit LDA neue
Verbindung auf Calais-Dover
Die dänische Reederei DFDS und die französische Reederei Louis Dreyfus Armateurs haben am 17. Februar den gemeinsamen Fährbetrieb zwischen Calais und
Dover eröffnet. Die „Norman Spirit“ sowie
ein weiteres Fährschiff, dessen Name bei
Redaktionsschluss noch nicht bekannt war,
werden unter französischer Flagge auf dem
Ärmelkanal verkehren. Die neue Route
bringt für die DFDS-Passagiere und
Frachtkunden zwischen Frankreich und
Dover eine größere Flexibilität mit sich.
Neben der bereits bestehenden Verbindung zwischen Dunkerque und Dover
steht dann zusätzlich die südlichere Route
RoPax 3 / 03.2012
„Lisco Maxima“ erfolgreich auf Kiel-Klaipeda.
tät und kann jetzt sechsmal die Woche ausreichend Passagierkapazitäten anbieten.
Laut Seehafen Kiel ist die Linie nach Litauen die umschlagstärkste Verbindung ab
der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. In 2001 hat man 18 Prozent mehr
Passagiere und 10 Prozent mehr Fracht als
2010 befördert. Die Schiffe sind so gut ausgelastet, dass wenig Platz für weiteres
Wachstum bleibt. Und auch die Linie ab
Kiel nach Russland zum Hafen Ust-Luga
gut gestartet. Ein Wettbewerbsvorteil des
Hafens ist seine große Flexibilität und die
schnelle Abfertigung.
namen wurde der Aufenthaltsbereich zwischen der grünen Bar und dem Restaurant
erneuert und umgestaltet. Auch auf den
beiden Schiffen „Finnpartner“ und „Finntrader“, die auf der ehemaligen NordöLinie zwischen Malmö und Travemünde
verkehren, wurden die öffentlichen Räumlichkeiten modernisiert und aufgewertet.
Finnlines hat das Ziel, mehr Passagiere auf
ihren Linien zu befördern. Dafür wurde in
2011 ordentlich investiert. Die bereits 2006
und 2007 in Dienst gestellten RoPax-Fähren der Star-Klasse boten bislang nur wenige Aufenthaltsmöglichkeiten für ihre
Passagiere. Da das großzügige Restaurant
feste Öffnungszeiten hat, war der Platz an
der Bar und in der Hansa Lounge nicht optimal. Mit der Übernahme der Mehrheit an
Zu den Inseln und Halligen
im Nationalpark Nordfriesisches Wattenmeer
FINNLINES
Finnlines investiert in Passagierservice
Die zur italienischen Grimaldi-Gruppe
gehörende Finnlines hat im letzten Jahr in
ihre bestehende RoPax-Flotte investiert.
Die fünf Schiffe der Star-Klasse, „Finnstar“,
„Finnmaid“, „Finnlady“, „Europalink“ und
„Nordlink“ haben ein neues „Wohnzimmer“ bekommen. Unter diesem Projekt-
MS Schleswig-Holstein, Baujahr 2011
Halligfähre „Hilligenlei“
Foto: JPE
Für DFDS und LD Lines im Einsatz zwischen Dover und Calais: „Norman Spirit“
Foto: DFDS
Foto: Andrew Cooke
„Europalink“ auslaufend Travemünde.
„Finnpartner“ am neuen Anleger in Malmö.
RoPax 3 / 03.2012
✆ 01805 080140
14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Min.
Liniendienste und Tagesfahrten mit Fährschiffen
zu den Inseln Föhr, Amrum
und den Halligen,
Ausflugsfahrten, Busverkehre
auf Föhr und Amrum.
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MARKET REPORT / MARKTBERICHT / 9
P&O Ferries launched the second new ferry "Spirit of France" on its
line Dover - Calais and gets a stronger position on the channel.
such as SeaFrance, or market growth. The
other half of our business is tourist traffic.
What happens in a difficult economy is
people look for value money from big
name brands they trust to stay the course.
We tick both those boxes so throughout
the economic downturn we have managed
“Half of our
business at P&O
Ferries is freight.”
RoPax: Could you describe your view of
the future of the English Channel market?
Will you get more shares or is it possible
that DFDS will be able to gain a part of the
Seafrance market share?
S. Johnson: We're an island nation with
more than 90 percent of our trade by sea.
As a result, half of our business at P&O
Ferries is freight. There are ups and downs
in freight volumes and the volume of
goods moving between the UK and the
continent is clearly not what it was a few
years ago. But one fundamental fact remains - we're still an island, more than 90
percent of our trade is still by sea, and that
gives long term stability to a company that
operates multipurpose ferries. It also reflects why we built our two new DoverCalais ships with such large freight capacity, so we can capitalise on future growth,
be that growth gained from competitors,
Simon Johnson
modest increases in our tourist volumes.
As regards the SeaFrance situation, there's
a saying that a week is a long time in politics. Well it is a long time to be out of the
short sea ferry market too. Bear in mind
SeaFrance has not operated for many
weeks because it stopped sailing way back
in the middle of November. The market
adapted to the demise of SeaFrance. We
needed more freight capacity, so we added it back in November. The SeaFrance
market share was small – when a company is so beset with industrial relations problems and is in the hands of the administrators for such a long period – that
takes its toll. So what was left of SeaFrance
traffic has already been dissipated between the other ferry companies and the
tunnel.
RoPax: Eurotunnel announced that it expects a general growth in Channel traffic
in the next years. Do you share this view?
S. Johnson: P&O Ferries plays for the long
term. Our two new Dover-Calais ships
cost 360 million Euro which is the largest
single investment this company has ever
made. That demonstrates some confidence in the future. So yes, we see growth
over the long term. The propensity to
trade and to travel may be blunted from
time to time but take the long view, and
that is growth.
RoPax: Thank you for this conversation!
Foto: JPE
RoPax: Did P&O Ferries experience a
volume growth in coaches carried?
S. Johnson: Yes we've seen a resurgence
of coach touring. It is a sector of the
market that offers tourists great value for
money and that's a big appeal in the
current economic climate.
Foto: P&O Ferrys
RoPax: Are you satisfied with the first results of the new vessel and the feed back?
S. Johnson: Yes we're delighted with the
feedback. It quickly became something of
a flagship of our Dover fleet and the great
thing is we have the sister ship “Spirit of
France”, too.
Der neu gestaltete Aufenthaltsbereich vor der
grünen Bar auf den Schiffen der „Star Klasse“.
Foto: JPE
RoPax: Did the market accept your new
"Spirit of Britain"?
Simon Johnson: It is a very impressive
ship and our customers have given us
some great feedback. Remember that just
on size alone there has never been anything close to the scale of this on the
Dover-Calais route before, so it is difficult
not to be impressed by the scale, by the
sense of space on board...
Das neue Wohnzimmer von Finnlines.
Hsinki ist aufgrund der Distanz immer ein
Tag auf See im Fahrplan enthalten. Der Leiter des Passagierdienstes von Finnlines, Kaj
Takolander, hat den neuen Bereich mitentwickelt, um den Aufenthalt an Bord attraktiver zu gestalten. Er ist mit dem Ergebnis
zufrieden und erwartet eine Steigerung der
Passagierzahlen.
Malmö-Travemünde
mit neuem Terminal
Finnlines betreibt von Travemünde auch
die ehemalige Nordö-Linie nach Malmö in
Südschweden. Hier bezog die Reederei im
vergangenen Jahr ein neues Terminal. Es
liegt im Außenbereich des Hafens direkt
am Öresund. Das neue Terminal verfügt
über zwei Anleger mit Doppelstockrampen
sowie einen weiteren RoRo-Anleger. Finnlines bietet täglich drei Abfahrten in beide
Richtungen. Das neue Terminal hat einen
direkten Bahnanschluss für den kombiRoPax 3 / 03.2012
nierten Verkehr. Die Waggons werden dem
Kombiterminal in Malmö zugeführt. Mit
diesem Konzept kann Finnlines weiterhin
viele Destinationen in Schweden und Norwegen im Kombinierten Verkehr anbieten.
Auch im Passagierbereich hat Finnlines an
Bord ihrer „Finntrader“ und „Finnpartner“ investiert. Das Restaurant wurde erweitert und der Barbereich neu gestaltet.
Zusätzlich wurde der Shop an Bord vergrößert. Laut dem italienischen Line Manager
Antonio Raimo hat Finnlines in 2010 noch
etwa 80.000 Passagiere befördert; in 2011
waren es bereits 120.000. Das Ziel ist klar:
Finnlines möchte im Südschwedenverkehr
mehr Passagiere befördern und schaut gezielt auch auf Passagiere mit Caravan bzw.
Wohnmobilen.
Die Schiffe sind in einem guten Zustand
und vor allem die Kabinen großzügig. Im
Frachtbereich muss Finnlines noch zulegen, da die Auslastung nicht optimal ist.
Kapazität ist ausreichend vorhanden, allerdings besteht harter Wettbewerb mit der
TT-Line in Trelleborg und Swedish Orient
Line zwischen Travemünde und Helsingborg. Es bleibt abzuwarten, ob der Transportmarkt Zuwächse erzielen kann. Aufgrund der Krise ist man im gesamten Südschwedenverkehr heute noch nicht wieder
auf dem Niveau von 2007.
TT-LINE
TT-Line feiert 50 jähriges Jubiläum
Im Jahr 1962 brach die erste „Nils Holgersson“ vom neu erbauten Lübeck-Travemünder Skandinavienkai nach Trelleborg in
Südschweden auf. Hamburger Kaufleute
hatten die Idee, auf dieser Strecke eine
direkte, ganzjährige Fährverbindung einzurichten. Nachdem die Schwedische
Staatsbahn verkündet hatte, ihre Sommerabfahrten ab dem damaligen Ostpreußenkai einzustellen, galt es, eine Marktlücke zu
schließen. Von Anfang an lautete die
Philosophie der TT-Line, „Urlaub von Travemünde an“ anzubieten. Die erste „Nils
Holgersson“ hatte eine sehr geringe Kapazität im Vergleich zu heute. 10 LKW und
nur 90 PKW hatten Platz an Bord sowie
RoPax 3 / 03.2012
maximal 650 Passagiere. Das sollte sich
schnell ändern. Schon 1965 wurde ein
zweites neues Schiff in Dienst gestellt, die
erste „Peter Pan“ mit Kapazität für 22 LKW,
240 PKW und 850 Passagiere. Die TT-Line
konnte mit jedem weiteren Jahr stetiges
Wachstum auf ihrer Linie verzeichnen.
Mitte der 70er Jahre wurden die kleinen
Fähren durch zwei größere Neubauten von
der Nobiskrug Werft abgelöst. Sie hatten eine Kapazität für 45 LKW oder 470 PKW
und 1.600 Passagiere. Die Schiffe hatten zu
damaligen Zeit einen sehr hochwertigen
Foto: TT-Line
P&O see growth over the long term
Foto: TT-Line
Finnlines durch das Familienunternehmen
Grimaldi erfolgte eine Überarbeitung des
An-Bord-Konzeptes. Der Konferenzbereich wurde verkleinert und ein Teil mit
Liegesesseln ausgestattet, um auch Passagieren mit kleinem Budget eine sehr günstige Überfahrt anbieten zu können. Die
grüne Bar (Bar Verde) wurde erweitert und
bekam ein größeres Angebot. Kern des
Umbaus war der Einbau von mehr Sitzgelegenheiten zwischen den Bars und die Installation von Sitzplätzen in den großen
Panoramafenstern. Der Passagier hat tagsüber jetzt die Möglichkeit in modernem
Ambiente den Ausblick über die Ostsee zu
genießen. Zwischen Travemünde und
„Peter Pan“ in Trelleborg
Standard mit Swimmingpools innen und
an Deck. In den ersten Dienstjahren wurde die „Nils Holgersson“ in der Winterzeit
auch für Kreuzfahrten zu den Kanarischen
Inseln eingesetzt. Mitte der 1980er Jahre
wurden die beiden bekannten und beliebten Jumbofähren von der Schichau-Seebeckwerft in Bremerhaven gebaut und in
Dienst gestellt. Die Kapazität vor allem für
LKW wurde auf 120 erhöht und es gab Platz
für 550 PKW. Bereits Ende der 1980er Jahre zeichnete sich der Trend ab, dass die
Fracht eine immer größere Rolle im Fährverkehr nach Südschweden spielen würde:
Zusätzlich kamen die ersten großen Combicarrier unter den Namen „Nils Dacke“
und „Robin Hood“ in Dienst.
Wiedervereinigung bringt
weiteres Wachstum
Anfang der 90er Jahre, also 30 Jahre nach
dem ersten Ablegen der „Nils Holgersson“,
startete TT-Line unter dem Namen TRLine ihre neue Route ab dem Seehafen
Rostock nach Trelleborg. Zuerst wurde mit
eingecharterter Tonnage gearbeitet. Durch
die massiven Veränderungen des Kurzreisemarktes, der vor allem auf dem zollfreien Bordverkauf basierte, wurde Mitte der
1990er der Grundstein gelegt, die Flotte
stärker auf den begleiteten Frachttransport
auszurichten. Mit Indienststellung der neuen RoPax-Fähren „Robin Hood“ und „Nils
Dacke“ (gebaut bei der finnischen Werft
Finnyards in Rauma) bewies TT-Line wieder einmal Innovationskraft mit dem so
genannten „Green Ship“ Konzept. Zu Anfang des neuen Jahrtausends wurden die
beiden aktuellen Fähren „Peter Pan“ und
„Nils Holgersson“ in Dienst gestellt. Deren
Vorgänger wurden zurückgebaut zu den
Combi Carriern „Tom Sawyer“ und „Huckleberry Finn“, die heute auch unter der Marke der TT-Line zwischen Rostock und Trelleborg verkehren.
Ausblick mit Fragezeichen
TT-Line hat sich als Nischenanbieter in
seinem Markt auf den beiden Linien von
Trelleborg nach Travemünde beziehungsweise Rostock behauptet. Trotz einer starken Konkurrenz zu anderen Anbietern
nach Malmö und Helsingborg hat TT mit
seinem hohen Qualitätsniveau seine gute
Stellung im Südschwedenverkehr halten
können. Es bleibt abzuwarten, mit welchem
Konzept das Unternehmen und seine Mitbewerber letzlich den neuen IMO-Regularien zur massiven Absenkung des Schwefelgehalts im Brennstoff ab 2015 begegnen
werden. Die Technologie für entsprechende Entschwefelungsanlagen ist noch nicht
ausgereift und hat sich im Betrieb als teuer
erweisen. Wenn die Politik nicht handelt,
droht ab 2015 eine massive Verkehrsverlagerung von den Seestrecken auf die Straße,
da die Betriebskosten für die Fähren aufgrund der neuen Vorschriften erheblich
größer werden könnten. In diesem Jahr
wird bei TT-Line aber mit speziellen Angeboten und Jubiläumsreisen erst einmal
Geburtstag gefeiert.
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MARKET REPORT / MARKTBERICHT / 11
Foto: Flensburger Schiffbaugesellschaft
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FSG
Flensburger baut ConRo
mit Trocken-Scrubber für Canada
Die Flensburger Schiffbaugesellschaft hat
nach langer Zeit wieder einen Neubauauftrag bekommen. Es handelt sich um einen
klassischen ConRo-Frachter für die Kanadische Reederei Oceanex. Die Company
Die neue „Tanger Express“ von FRS Iberia.
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ENGLISH SUMMARY
Helsinki-Tallinn: Additional capacity
Until 2008 both Tallink and Viking Line
had invested large sums in new tonnage
deployed in the growing market between
the capitals Helsinki and Tallinn which
has a volume of about 6,5 million passengers and 850.000 cars per year. The two
fast ferry operators Nordic Jet Line and
Superseact closed their business. However
smaller Eckerö Line continued with the
1981-built "Nordlandia" and transported
about 1 million passengers and 100.000
cars annually. In order to strengthen its
competitiveness Eckerö – based in Mariehamn – in erlay February 2012 purchased the "Moby Freedom” from Italian
Moby Lines. The ferry is to be rebuilt and
will be put into service between Helsinki
and Tallinn in summer 2012.
COMARIT
Comarit vor dem Aus?
Die Marokkanische Reederei Comarit hat
ihren Fährverkehr zwischen Algeciras und
Tanger Med seit November letzten Jahres
eingestellt. Auch die Linie aus Sete nach
DFDS & LDA:
Joint service Calais-Dover
Danish DFDS and French shipping company Louis Dreyfus Armateurs (LDA)
started a joint service between Calais and
Dover with the ferry "Norman Spirit"
under French flag. It is intended to put a
second vessel on the route soon. The new
service provides a greater flexibility to
the passengers and freight customers of
DFDS which are on the road between
France and Dover.
Comarit High Speed Catamaran „Bissat“ in Tanger.
RoPax 3 / 03.2012
TRANSCAMION
Gutes Jahr für Transcamion
Die Münchener Schifffahrtsagentur Transcamion, führendes Unternehmen für europaweite Frachtbuchungen für Fähren, verzeichnete 2011 ein gutes Jahr. Laut Geschäftsführer Joachim Muhs konnte das
Unternehmen eine Steigerung von 8 Pro-
zent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen.
Die Zuwächse wurden hauptsächlich im
Ausland erzielt. So konnten in Osteuropa,
Spanien und Portugal neue Kunden hinzu
gewonnen werden. Laut Muhs hat man den
Wegfall der Kanalrouten der Reederei
Seafrance kaum bemerkt. Das Volumen
wurde offenbar von P&O Ferries, DFDS
und dem Kanaltunnel aufgefangen. Da die
Preisunterschiede zwischen Fähren und
dem Tunnel nicht mehr so hoch sind wie
früher, haben sich einige Transportunternehmen für den Tunnel entschieden. Die
Zusammenarbeit mit Vialtis und deren
Tochtergesellschaften ist weiterhin sehr gut.
Transcamion verzeichnet über die neun europäischen Vialtis-Häuser steigende Buchungen. In Griechenland hat Transcamion nun in Igoumenitsa ein eigenes
Büro eröffnet, um der türkischen Kundschaft den gewünschten Service bieten zu
können.
JPE, R. Seville, M. Davies
RoPax 3 / 03.2012
Finnlines invests into passenger comfort
In 2011 Finnlines has invested into passenger facilities onboard its existing fleet. The
five ships of the Star Class in service between
Travemünde und Helsinki were equipped
with a new “living room”. Under this project
name the passenger area between the green
bar and the restaurant was renovated and
redesigned. Also onboard the "Finnpartner"
and "Finntrader", sailing on the renowned
former Nordö service between Malmö and
Travemünde public rooms have been upgraded. Finnlines has the target to increase
the number of passengers on its lines.
Foto: TT-Line
Neue Verkehre ab Ostuferhafen
Bereits im letzten Jahr hat DFDS ab dem
Ostuferhafen die neue Linie ins russische
Ust Luga aufgenommen. Ganz neu ist die
Einbeziehung Kiels in die Bothnia Linie
der Schwedischen Reederei TransAtlantic.
Die Schiffe halten auf Ihrem Weg von
Kemi/Oulu (Finnland) nach Zeebrügge/
Antwerpen (Belgien) einmal wöchentlich
am Kieler Ostuferhafen, wo Teilmengen gelöscht werden, die via Hamburg für Übersee bestimmt sind. Der weiterhin wachsende Kreuzfahrtmarkt zwingt den Seehafen
Kiel mehr Anlegemöglichkeiten zu schaffen. So wird im Ostuferhafen ein neuer Anleger mit einer Kailänge von 300 Metern errichtet. Für 2012 sind 140 Kreuzfahrtanläufe mit 27 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen
geplant. Die Saison beginnt bereits am 31.
März mit der „Aidacara“. Weiter zunehmen
werden auch die Anläufe in der Adventszeit,
so kommt die „Black Watch“ im Dezember
gleich zweimal.
betreibt Linienverkehre an der kanadischen Ostküste von Montreal über den St.
Lorenz Strom nach St. John‘s und Halifax.
Das Schiff hat die Eisklasse DNV 1A, ist
ausgelegt für die weltweite Fahrt, kann alle Typen von Containern an Deck nehmen
(20/40/48/53 Fuß) und bietet einen idealen
Ladungsmix. 11.000 to mit maximal 940
TEU können auf dem Wetterdeck geladen
werden. Insgesamt stehen 2.800 Trailer
Lademeter bzw. 6.200 PKW Lademeter zur
Verfügung. Der Neubau bekommt eine
Entschwefelungsanlage zur Einhaltung
der neuen Vorschriften, die auch in den
Gewässern vor Nordamerika gelten werden: Es ist geplant, einen so genannten
„Trockenscrubber“ zu installieren. Dafür
hat die FSG schon innovative Lösungen
aufgezeigt. Oceanex betreibt noch weitere
ältere Tonnage und es besteht die Möglichkeit, dass man in zusätzliche Neubauten investieren möchte. Die FSG ist mit dem
Neubau bis Ende 2013 ausgelastet.
Foto: Eckardt
beiden Schiffen hat man zudem zusätzlich
Platz geschaffen für Gruppenreiseveranstalter, die bekanntlich im letzten Jahr andere Linien gen Schweden genutzt haben.
Laut Stefan Mathias, Head of Travel Market bei Stena Line Deutschland, hat das
Unternehmen diese Kontingente zurückgewinnen können. Die Aussicht für 2012
ist positiv da die Vorausbuchungen jetzt
schon höher sind als im Vergleichszeitraum
des Vorjahres.
Foto: JPE
gegangen. Dabei macht sich allerdings auch
der Wegfall der Ladung für den ehemaligen Schwedischen Autobauer Saab bemerkbar. Laut Aussage von Ulrich Kock,
Frachtmanager bei Stena Central Europe,
wird man jedoch alternative Ladung finden
um den Wegfall auszugleichen.
Stena musste sich zunächst mit dem neuen
Schiffskonzept „einfahren“, da im Passagierbereich auf den neuen Schiffen 25 Prozent
weniger Kapazität zur Verfügung steht als
bei den Vorgängerschiffen. Für Ladung ist
dabei ausreichend Spurlänge vorhanden.
Durch den Umbau von 100 Kabinen auf
gen. Deren Gewinner sind Acciona, Balearia und auch FRS Iberia, welche jetzt den
größten Teil der rollenden Ladung über die
Meerenge transportieren. Es bleibt abzuwarten ob Comarit den Verkehr wieder
aufnimmt und ob der marokkanische Staat
das Unternehmen dabei unterstützen wird.
ConRo Neubau der kanadischen Reederei Oceanex.
Foto: JPE
Dirk Claus gemeinsam mit den Geschäftsführern
der ansässigen Reedereiagenturen in Kiel (v.l.n.r.)
Jacob Andersen (DFDS Seaways), Dr. Jörg Rudolph
(Color Line) und Stefan Mathias (Stena Line)
Passkontrolle für Busse im neuen Hafen Tanger Med.
Foto: JPE
Stenas Fracht bringt Schub für Kiel
Einen weiteren Schub hat der Hafen im
Frachtumschlag durch die Konzentration
der Fährverkehre von Stena Line bekommen. Durch die Indienststellung der neuen RoPax-Fähren „Stena Scandianvica“
und „Stena Germanica“ und die Einstellung der Frachtlinie von Travemünde nach
Göteborg sind laut Aussagen der Reederei
90 Prozent des Frachtvolumens mit nach
Kiel gekommen bzw. fast alle Kunden mit-
Tanger Med wird nicht mehr bedient. Wie
aus der französischen Presse zu entnehmen
war soll die Reederei ihre Bunkerrechnungen in Sete seit einigen Monaten nicht mehr
bezahlt haben, weswegen der Bunkerlieferant die Schiffe an die Kette legen lassen
habe. Comarit betreibt noch unregelmäßig
mit einer Schnellfähre den Dienst zwischen
Tarifa und Tanger. Das Unternehmen gehört mehrheitlich der marokkanischen Familie Abdelmoula, die auch bei der ehemaligen marokkanischen Staatsreederei Comanav Haupteigentümer ist. Durch den
Ausfall der Comarit-Fähren auf der Hauptroute von Tanger Med nach Algeciras hat
sich eine leichte Marktbereinigung vollzo-
Foto: JPE
SEEHAFEN KIEL
Seehafen Kiel zieht positive Bilanz
Der Seehafen Kiel schaut auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Erstmals in der Geschichte des Hafens konnte Geschäftsführer Dr.
Claus in 2011 einen Gesamtumschlag von
6 Millionen Tonnen verkünden. Das ist ein
Plus von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Getragen wird das Wachstum vor allem durch die Fährlinien (deren Anteil am
Umschlag liegt bei 80 Prozent) nach Skandinavien, ins Baltikum und nach Russland.
TT-Line celebrates its 50. Anniversary
In 1962 as the first "Nils Holgersson" made
the maiden voyage on the new ferry service
between the Lübeck’s port of Travemünde
and Trelleborg in Southern Sweden. Compared to today’s highly modern TT-Line fleet
the first "Nils Holgersson" had a pretty small
capacity for only 10 trucks and 90 cars plus
a maximum of 650 passengers. But this
changed quickly. TT-Line experienced
steady growth almost every year. One of
the company’s finest hours certainly was
the construction and deployment of the
two so-called “Jumbo Ferries” delivered by
the Schichau-Seebeckwerft in Bremerhaven in 1986/87. The truck capacity was
increased to 120 or alternatively 550 cars
and 1.600 passengers. The trend during
the late 1980s and early 1990s already
indicated that cargo transport would play
a more important role in the Southern
Baltic Sea in the future. The drastic change
of the travel market in the last 20 years was
also for TT-Line one of the reasons to put
– besides passengers – another focus on
freight. Today TT-Line operates six modern RoPax ferries between Travemünde
and Rostock respectively to Trelleborg and
between Travemünde and Helsingborg
during the weekends.
JPE

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