Nicht so spektakulär wie 2013, aber bestän - Stall

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Nicht so spektakulär wie 2013, aber bestän - Stall
KrieauAktuell Nr. 18 | 20.10.2014
Seite 21
Das 17. Hof-Fest des Stalles Venus
Nicht so spektakulär wie 2013, aber beständig (auch) im internationalen Vergleich
Im Vorjahr hatte Kommerzialrat Johann Hochstaffl eine fabelhafte Idee. Auf seinem jährlichen Hof-Fest in
herrlichen Gestüt im tschechischen Ledenice nahe Budweis (Ceske Budejovice) kamen drei Fohlen zur
öffentlichen Versteigerung. Dies mag nun banal klingen, hat jedoch den Hintergrund, dass in Österreich
öffentliche Auktionen von Jungpferden trotz mitunter guter Aufmachung mehr oder weniger stets als
Desaster anzusehen waren. Somit war auch das Hof-Fest (nach ebenso leidvollen Ergebnissen in der
Anfangszeit) in Ledenice stets so konzipiert, dass die Fohlen und Jährlinge vorgeführt wurden und
danach in privatem Gespräch veräußert wurden.
Ausgezeichnete Stimmung am Hof-Fest 2014, einmal mehr
bestachen die vorgeführten Pferde durch herrliches Exterieur.
Nun wurde die angesprochene Idee
seitens Hans Hochstaffl ein spektakulärer Erfolg. Die drei Fohlen gingen um 20.200, 18.000 und 16.200
Euro weg! Kurzerhand entschloss
sich Hochstaffl, noch zwei Fohlen zu
verauktionieren, diese brachten
auch noch gute Preise. Neben den
auf herkömmlichem Weg verkauften
Pferde war die Auktion ein für österreichische Verhältnisse sensationeller Erfolg.
An diesen konnte das heurige Fest
nicht ganz anschließen, reihte sich
aber sicher unter die erfolgreicheren
der Jahre zuvor ein, bedenkt man
auch die reduzierte Anzahl an Pferden (inklusive Mutterstuten).
Qualität statt Quantität, das ist
schon seit einigen Jahren die Devise
von Johann Hochstaffl. Und hochqualitativ ging es dann auch an
einem von herrlichen Wetter begleiteten Fest los. Hochstaffl entschloss
sich, von den 23 angebotenen Fohlen gleich das erste öffentlich von
Moderator Gerhard Reichebner verauktionieren zu lassen. Der Hengst
namens Varenne Venus von Incredible Hulk aus der Varenne-Tochter
Vivarenne ging um 8.000 Euro an
Weltrekordfahrer Heinz Wewering
(über 17.000 Siege im Sulky), der
abermals die Veranstaltung mit seiner Anwesenheit ehrte.
Gleich das folgende Fohlen mit der
Nr. 2 war auch jenes mit dem höchsten Gebot, der Hengst namens
Caravaggo Venus von Incredible
Hulk aus der Diamond-Way-Tochter
Cartomante und weiterführend aus
der tollen Mutterlinie von Pferden
wie Isle of Man oder des italienischen Derbysiegers Avril ging um
11.000 Euro an Kurt Sokol.
Ebenfalls aus einer der ersten USMutterlinien stammt das dritte verkaufte Fohlen, der Hengst Iceman
Venus, einer der wenigen verbliebenen Nachkommen von Championhengst Edu’s Speedy (der laut KR
Hochstaffl leider unfruchtbar ist, von
KR Johann Hochstaffl (2. v. l.) mit WTV-Präsident Anton Gáal (r.),
Heinz Wewering (2. v. r.) sowie Moderator Gerhard Reichebner (l.)
dem es allerdings noch einige Portionen an Gefriersamen gibt) auf
dieser Auktion. Er stammt aus der
Balanced-Image-Stute Imageofaprincess und ging um 8.000 Euro an
Hubert Brandstätter senior.
Während der im Vorjahr so kauffreudige Alfons Müller diesmal öffentlich nicht als Bieter auftrat, gingen
die nächsten zwei Fohlen an den
Stall Amanda von Tatjana und Reinhard Westermayr. Zwei Stuten wurden um jeweils 7.000 Euro erworben, die erste namens Daisy Venus
von Edu’s Speedy aus der SpeedyCrown-Tochter Windaisy, somit eine
rechte Schwester zu Edo Venus. Die
zweite namens Ladi Venus von
Incredible Hulk aus der italienischen
Indro-Park-Stute Agena Lb, deren
Vormütter wie sie selbst hochkarätig
vererbt und die aus der weltstärksten Mutterlinie der Medio stammt.
Interessanterweise fand sich für das
um 7.000 Euro ausgerufene Hengstfohlen von Light Kronos aus der Gra-
ce Attack, Mutter der Derbysiegerin
Black Attack sowie von Yu Gi Oh,
Celin Venus oder Attack Venus, kein
Käufer und ging retour. Somit war
das letzte Fohlen, welches öffentlich
ausgerufen wurde, der Hengst Freeman Venus, von Light Kronos aus der
Futura November (v. General
November) abstammend. Er ging um
8.500 Euro an das Gestüt Schönfeld,
das sich über einen Nachkommen
aus der fantastisch vererbenden
Mutterlinie der 4. Mutter Keystone
Pioneer freuen kann.
Selbstverständlich fanden aber wie
stets die Pferde auch abseits der
Auktion ihre Käufer, zum augenblicklichen Zeitpunkt kann man von etwa
20 verkauften Pferden am Hof-Fest
2014 ausgehen. Auch diese werden
den österreichischen Trabrennsport
von morgen mit hoher Qualität versorgen und ihren neuen Besitzer hoffentlich viel Freude bereiten.
Nikolaus Matzka