Heft - Schwarzwaldverein

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Heft - Schwarzwaldverein
E 6246
4/2012
Die Jugend im Schwarzwaldverein in Westweg-Manie
Das Experiment GO WESTWEG! wurde zu einem tollen Erfolg
Energie und Landschaft
Auch andere Organisationen teilen die Meinung des Schwarzwaldvereins
Heimatpflege – auch aus einem anderen Blickwinkel
Neuer Hauptfachwart Klaus Panther stellt einige neue Themenfelder zur Diskussion
AUSZUG
AUS UNSEREM
INHALT
ANGEBOT
20 + 5 l (Erweiterungsbalg)
Aeroflex-System
Schulterträgerverstellung
gepolsterte Hüftflügel mit
RV-Täschchen
2 Front-Taschen mit RV
Netz-Seitentaschen
Gerätehalterung
Brustgurt
Helmhalterung
Ausgang für Trinksystem
Regenschutzhülle
Sitzkissen
Farbe: chute green/anthracite
mit Vereinslogo
69,– €
Hotzenwald
St. Blasier Land
Hochschwarzwald
Schuttertal
Renchtal/Ortenau
Albtal
Oberes Enztal
Unteres Nagoldtal
Oberes Nagoldtal zwischen
Quelle und Gäu
NEU
Oberes Nagoldtal zwischen
Murg und Neckar
Mittleres Kinzigtal
Klettgau-Wutachtal/Hochrhein
Hornisgrinde
Südl. Markgräflerland
Nördliches Markgräflerland
Hegau
Westlicher Bodensee
Schwarzwald-Baar
Wutachschlucht
Breisgau Kaiserstuhl
Elztal Gutachtal
10_
Bockhorn Zeltlager am Kandel
Warum es einen jedes Jahr wieder in das gleiche Zeltlager zieht
10_
100 Jahre Jugend im Schwarzwaldverein
26_ Fluglärm schadet dem Südschwarzwald und Bodensee
Hauptvorstand des Schwarzwaldvereins fordert Nachbesserung
des Staatsvertrags
11_
Reif für die Insel
Nordseefreizeit der Jugend im Schwarzwaldverein
11_
Die Jugend im neuen Style
Der bunte Gestaltungsleitfaden sowie die neue Homepage
der Jugend im Schwarzwaldverein
NEU
BEI
Schwarzwaldverein e.V.
Hauptgeschäftsstelle
Schloßbergring 15
79098 Freiburg
Telefon 07 61/3 80 53-0
Telefax 07 61/3 80 53-20
www.schwarzwaldverein.de
[email protected]
Öffnungszeiten:
Mo–Do: 9–12 + 14–16 h, Fr: 9–12 h
Wir machen Betriebsferien vom 24.12.2012 – 04.01.2013
In dieser Zeit findet kein Versand statt.
27_ Der Belchen zeigte sich von seiner rauen Seite
Ein stürmischer Berggottesdienst mit Erzbischof Robert Zollitsch
28_ Ferienwanderungen 2013 des Schwarzwaldvereins e. V.
Auf Hermann Hesses
Spuren unterwegs
Seiten 14 – 15
12_
Zu Fuß und im Dampfzug durchs Erzgebirge
Pforzheimer Wanderer erkundeten die Umgebung von Seiffen
14_
Auf Hermann Hesses Spuren unterwegs
Zum 50. Todesjahr des Dichters gab es drei Wanderangebote
15_
Zu Gast bei Wanderfreunden im Fläming
Erinnerungen an den Deutschen Wandertag in Bad Belzig
16_
Schottland bietet mehr als nur Nebel und Regen
Abwechslungsreiche Wanderferien in den schottischen
Highlands mit Edinburgh
19_
BESTELLEN SIE
26_ Wie stark darf Landschaft genutzt werden?
Selbst in Südkorea ist der Rat des Schwarzwaldvereins gefragt
Neuer Hauptfachwart Klaus Panther stellt
einige neue Themenfelder zur Diskussion
Seiten 34 – 35
WANDERN
29,90 €
26,– €
6,90 €
AKTUELLES
25_ Kurz und bündig aus der Hauptvorstandssitzung
am 29. September 2012
Preis je Karte:
5,20 €
4,– €
Victorinox, 9-tlg., 2 Klingen,
Schraubenzieher/Kapselheber,
Dosenöffner, Korkenzieher, Säge, Ahle,
Zahnstocher, Pinzette,
mit Ring, Heftlänge 9 cm
Kunstkalender mit Bildern von Manfred A. Schmid,
auf den Rückseiten Wandervorschläge
JUGEND
Seite 27
Die Jugend im Schwarzwaldverein in Westweg-Manie
Das Experiment GO WESTWEG! wurde zu einem tollen Erfolg
Ein stürmischer Berggottesdienst
mit Erzbischof Robert Zollitsch
5_
Die Jugend im Schwarzwaldverein
in Westweg-Manie
Seiten 5 – 9
Alu-Wanderstöcke mit SWV-Logo im
modernen vereinseigenen Design
Qualität MADE IN AUSTRIA
langjährig getestet & bewährt
Maße: 70 cm – 140 cm
Gewicht: 280 g/Stock ohne Teller
3-teilig – Rohrdurchmesser 18/16/14 mm
Foam-Griff – weich / wärmeisolierend
Systemschlaufe verstellbar
Flexspitze Wolfram/Carbid
Vario-Mini-Teller
Twistlock-System
Antishock-System – Durch einen einfachen ON/OFF-Mechanismus kann die
Federung je nach Geländegegebenheiten
aktiviert oder gesperrt werden
1 PAAR
49,- €
42,- €
schont die Spitze
3,– €
1 PAAR
Vorteile durch die Verwendung
von Teleskopstöcken
enorme Entlastung der Gelenke
verbesserte Atmung – erhöhte Ausdauer
mehr Stabilität und Trittsicherheit
HEIMATPFLEGE
32_ Heimatpflege – auch aus einem anderen Blickwinkel
Unser neuer Hauptfachwart Klaus Panther stellt
einige neue Themenfelder zur Diskussion
34_ Praktische Heimatpflege in Pfalzgrafenweiler
Historische Wegweiser sind Zeugen der Vergangenheit
Familie im Schwarzwaldverein Teningen
erkundete den Stadtwald Emmendingen
Seite 37
Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg
Energie und Landschaft
Seiten 20 – 22
FAMILIE
37_
Super-Ferienspaß auf Walderlebnispfad
38_
Gute Ideen werden gefördert
Fachbereich Familienarbeit
bezuschusst Projekte
NATURSCHUTZ
20_ Energie und Landschaft
Mit seinen Forderungen zur landschaftsgerechten Ausgestaltung der
Energiewende steht der Schwarzwaldverein nicht allein!
23_ Durch die Wälder Absurdistans
Wo an den Straßen im Schwarzwald der Kahlschlag grassiert
SERVICE
39_ Personalien
40_
Bücherschau
EDITORIAL
WANDERN
JUGEND
DIE JUGEND ERKUNDET NEUE WEGE
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder des Schwarzwaldvereins,
V
ielleicht hat es Sie erstaunt, dass unsere Aufmachergeschichte von der Jugend
handelt und der Jugendteil, der sonst immer im hinteren Bereich unserer Zeitschrift steht, nun mal ganz vorne ist. Statt Windkraftproblematik, Nationalparkdiskussion, Atdorf-Auseinandersetzungen. Das sind zwar alles Themen, die unseren
Verein seit geraumer Zeit beschäftigen und auch noch gewiss viele weitere Jahre
beschäftigen werden. Es sind vor allem auch Themen, die die Zukunft unserer
Jugend betreffen und die deshalb aufgefordert wurde, sich aktiv an der Diskussion
zu beteiligen. Aber die Jugend hat für sich auch andere Themenschwerpunkte, und
über diese soll hier vorrangig berichtet werden.
G
o Westweg! war in diesem Sommer ein Knüller in
unserer Jugendarbeit. Matze Burger, Fachwart für
Jugendwandern und Outdoor der Jugend im Schwarzwaldverein, hatte die Idee, junge Leute zu einer Westwegwanderung einzuladen. 13 Etappen waren vorgesehen für die rund 285 Kilometer von Pforzheim nach
Basel. Soweit, so normal. Aber das Projekt lief doch
ganz anders. Es wurde nicht im Jugendprogramm beworben oder mit Plakaten und Flyer, sondern durch
Mund-zu-Mund-Propaganda und im Internet. Und
eingeladen waren alle jungen Menschen, die einmal
die Erfahrung mit dem Weg machen wollten, auf einer Etappe, auf mehreren oder auf dem ganzen Weg.
Übernachtet wurde mit Isomatte und Schlafsack im
Freien, in Schutzhütten, mal auch unter einem Garagendach. Was die Teilnehmer alles erlebten, können
Sie auf den folgenden Seiten lesen.
E
in wichtiges Kommunikationsmittel war dabei
das Internet. Auf einer Homepage und in Twitter
konnte die ganze Welt verfolgen, wie es den jungen
Leuten bei teilweise heftigem Sauwetter erging. Das
Internet ist zu einem ganz wichtigen Kommunikationsmittel geworden. Das dürfte sich auch inzwischen
im Schwarzwaldverein herumgesprochen haben. Unsere eigene Homepage www.schwarzwaldverein.de
wurde gründlich modernisiert und bietet heute tagesaktuelle Mitteilungen aus dem Hauptverein. Dort
findet man auch Links zu all den Ortsgruppen, die inzwischen auch im weltweiten Netz vertreten sind. Allerdings gibt es auch noch Ortsgruppen, deren E-MailAdressen noch nicht beim Hauptverein bekannt sind,
wie in der jüngsten Hauptvorstandsitzung berichtet
wurde. Wer als Vereinsfunktionär ständig auf dem neu-
Karlheinz Scherfling
esten Stand der Dinge sein möchte, sollte sich diesem
modernen Kommunikationsmittel nicht verschließen.
Im Übrigen bietet der Hauptverein auch Hilfestellungen an, wenn eine Ortsgruppe sich mit dem Einrichten und Pflegen einer eigenen Homepage schwer tut.
D
ie Jugend wird auch im kommenden Jahr verstärkt im Vordergrund stehen. Unser Vizepräsident Georg Keller hat bei der Sichtung unseres Archivs
Unterlagen gefunden, nach denen im Jahr 1913 erste
Überlegungen gemacht wurden, eine Jugendarbeit
aufzubauen. Das heißt, die Jugend im Schwarzwaldverein besteht nächstes Jahr hundert Jahre. Das soll
am 2. März mit einem Festakt in der Schwarzwaldhalle
in Sulzburg gefeiert werden. Außerdem sind weitere
Aktionen rund um das Jubiläum geplant.
Z
um Thema Jubiläum: Im Jahr darauf feiert der
Gesamtverein ja sein 150-jähriges Bestehen. Der
älteste deutsche Wanderverein wurde am 8. Juni
1864 in Freiburg gegründet. Am Pfingstsamstag, 7.
Juni 2014, finden im Konzerthaus in Freiburg der
Festakt zum 150-jährigen Bestehen und die Delegiertenversammlung statt. In der jüngsten Hauptvorstandsitzung wurde darauf hingewiesen, dass sich
die Bezirke und Ortsgruppen schon frühzeitig mit
dem Thema befassen sollen, da das Jubiläum nicht
nur in Freiburg, sondern an verschiedenen Orten im
gesamten Schwarzwald öffentlichkeitswirksam gefeiert werden soll.
Eine steile Sache: Trekking
im Hochschwarzwald
Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe und viele
Anregungen wünscht Ihnen
Die Kuckucksuhr hängt bunt als skurriles Designerstück im Zimmer, aus der
Musikbox tönt das Lied der Schwarzwaldmarie in Partyversion und passend zur
Facebook-Statusmeldung: „Single, wird am Wochenende die entsprechende Tracht
beim Festumzug getragen.“ Tradition und Brauchtum wird im Schwarzwald zunehmend modern interpretiert. Der Schwarzwald verjüngt sich und mit ihm die Wanderer, die auf den markierten Wegen des Schwarzwaldvereins unterwegs sind.
Karlheinz Scherfling
Titelbild: Wenn die grauen Nebel im November und Dezember die Täler wie mit Watte
einpacken, hilft oft nur noch die Flucht auf die Berge, die dann häufig unter strahlend
blauem Himmel aus dem trüben Grau emporragen. Die so genannte Inversionswetterlage
bringt dazu auch noch häufig wärmere Temperaturen auf den Höhen als im Tal. Und je
nach Standort gibt es perfekte Fernsicht. Unser Foto entstand auf dem Schauinsland mit
Blick auf den Blauen.
Foto: Karlheinz Scherfling
4
Den geografischen Höhepunkt vor Augen und
einige hundert Höhenmeter in den Beinen
Immer der
roten Raute nach:
Matze Burger
auf dem Westweg
Die Jugend im Schwarzwaldverein
in Westweg-Manie
Das Experiment GO WESTWEG! wurde zu einem tollen Erfolg
Von Matze Burger
Die Jugend im Schwarzwaldverein beobachtet seit längerem eine stetig wachsende Lust
junger Erwachsener, den Schwarzwald auf
seinen Fernwanderwegen zu entdecken. Damit die Unternehmung zum Abenteuer wird,
bevorzugen die jungen Liebhaber der Natur
das Trekking mit spartanischer Übernachtung in Schutzhütten abseits der Zivilisation.
4/2012
Mit dem Projekt: GO WESTWEG! ist die Jugend im Schwarzwaldverein diesem gestiegenen Interesse verantwortungsbewusst nachgekommen. Vom 10. bis 22. September 2012
führte Matze Burger, Ideengeber des Projekts
und ehrenamtlicher Fachwart für Jugendwandern und Outdoor im Jugendverband
des Schwarzwaldvereins, eine Trekkingtour
auf dem rund 285 Kilometer langen Westweg
von Pforzheim nach Basel. Die Teilnahme an
der mehrtägigen Fernwanderung mit Rucksack, Schlafsack und Isomatte konnte als Einzelperson oder Kleingruppe etappenweise
und ohne Anmeldung gestaltet werden. Über
die Internetplattform des Projekts berichtete
die Trekkinggruppe unter anderem über ihren aktuellen Aufenthalt und ihre Erlebnisse
auf dem ältesten Deutschen Fernwanderweg.
Matze Burger berichtet nachfolgend von den
Höhepunkten dieser Veranstaltung.
Zeit für Entschleunigung
für 26 Teilnehmende
„Meine Uhr habe ich zu Hause gelassen“.
Teilnehmerin Teresa Glittenberg, ehrenamt5
JUGEND
WANDERN
WANDERN
JUGEND
Mit großem Gepäck unterwegs: Beim Abstieg vom Feldberg weiß man,
das Schwerste des Tages hat man hinter sich.
liche Jugendleiterin im Jugendverband des
Schwarzwaldvereins, teilt dies der Trekkinggruppe kurz vor Erreichen der Schwanner
Warte bei Straubenhardt mit. Rund 16 Kilometer zuvor war sie in Pforzheim gemeinsam
mit vier Mitstreiterinnen und Matze Burger
durch die Goldene Pforte auf den Westweg
getreten. Glittenbergs Zug hatte Verspätung,
und sie musste gehetzt vom Pforzheimer
Hauptbahnhof in ein Taxi steigen, um den
Projektstart am Kupferhammer nicht zu verpassen. In den darauffolgenden zwölf Tagen
bestimmt nicht die Armbanduhr ihren Tagesrhythmus, sondern das Bedürfnis, Stille zu
hören, in Gedanken bei sich zu sein, Natur
und Abenteuer zu erleben sowie die Begegnung mit Gleichgesinnten. Dieser Anspruch
verbindet die angehende Masterstudentin
über 13 Etappen lang mit Sophia, Daniel und
Matze, sowie 22 weiteren Stressvermeidern,
die von Pforzheim bis nach Basel tageweise
die Stammgruppe begleiten.
Der 20-jährige Lorenz aus Frankfurt zum
Beispiel, der am Abend des neunten Tourentages zur neunköpfigen Wandergruppe
als jüngster Teilnehmer hinzu stößt. Dem
Studenten der Wirtschaftswissenschaften ist
der Schwarzwald bislang nicht vertraut. Über
eine Ausschreibung des Studentenwerks
Freiburg ist er auf GO WESTWEG! aufmerksam geworden. Als engagierter Pfadfinder
und mit Hilfe der Informationen aus dem
Onlineauftritt des Projekts, bereitet ihm das
Finden der Trekkinggruppe keine Schwierigkeiten. Als Lorenz am späten Dienstagvormittag mit einem beschleunigten ICE seine
rund 300 Kilometer lange und knapp vier
Stunden andauernde Reise von der Mainmetropole bis zur Fürsatzhöhe bei Breitnau antritt, entschleunigt derweil die Gruppe, der er
bis nach Basel angehören wird, durch einen
Mittagsschlaf in der Sonne am Doldenbühl.
Noch am Abend nach seiner Ankunft wird
6
Einige Meter Westweg per Seilbahn – ein kurzer Traum für die Füße
Fototermin: Vor dem Kleinen Wiesental ist das Gruppenbild ein Muss.
Lorenz, der sein Studium mit Stadtführun- Basel souverän durchhält, findet hierfür eine
gen in Frankfurt finanziert, im Berghäusle, treffende Formulierung, wonach jeder nicht
dem Wanderheim der Ortsgruppe Freiburg, nur seinen Rucksack, sondern auch sein
in Schwarzwälder Traditionen eingeführt. gedankliches Päckchen auf dem Westweg
Er erfährt unter anderem, weshalb es sich trägt. In geistiger Arbeit werden Lebensentempfiehlt, beim Wirt anstelle einer Pfannku- würfe überprüft, neue Lebensabschnitte vorchen- lieber eine Flädlesuppe zu bestellen bereitet, Schicksalsschläge verarbeitet oder
und weshalb man sich nicht als Partner für einfach nur Themen für die anschließende
Klatschrituale unter Zimmerleuten zur Verfü- Bachelorarbeit gesucht.
Der Platz für solche Gedanken wird nicht
gung stellen sollte.
Für die junggebliebene Erna, die mit ihren dadurch eingeschränkt, dass die erfolgreiche
53 Jahren als älteste Teilnehmerin über fünf Umsetzung des Projekts: GO WESTWEG!
Etappen mit dabei ist und zum ersten Mal von den Teilnehmenden eine durchschnittliin ihrem Leben mit Schlafsack und Isomatte che Tagesleistung von 25 Kilometern zu Fuß,
wandert, wird die Rückkehr zur Langsamkeit mit Gepäck und Übernachtung in Schutzhütdurch die Trekkingtour zur mentalen und ten verlangt. Im Gegenteil, das Westwegkolpsychischen Ressourcenbildung. Ebenso wie lektiv nimmt oft die Gelegenheit wahr, sich
ihre jungen MitstreiterInnen nimmt sie wahr, an Aussichten, Naturschönheiten, alten und
wie sich beim Gehen in der Waldeinsamkeit neuen Geschichten und Begegnungen zu eroder an magischen Orten, wie beispielswei- freuen.
se am Blindensee zwischen
Hausach und Schönwald,
die Gedanken an die kör„Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein.“
perliche Anstrengung auflösen und sich mentale
Begegnungen auf dem Westweg.
Freiräume bilden. Im Anschluss an die Tour verrät
Ohne jeden Zweifel, Jürgen hat die Welt
Erna ihrem Sohn Matze Burger, dass die
Beobachtung des Sonnenaufgangs aus dem gesehen. Die junge Westweggruppe, die dem
Schlafsack heraus vor der Hasemann-Hütte laufstarken Rentner zwischen Pforzheim und
auf dem Farrenkopf zu ihren magischsten Titisee immer wieder begegnet, zeigt sich beMomenten auf der Tour zählt. Gerne erin- eindruckt von den Erzählungen über seine
nert sie sich daran, wie die Sonne langsam Erlebnisse auf zahlreichen Fernreisen. Mit
emporstieg und versuchte, das weiße Nebel- Diavorträgen begeistert der Anfang 70-jährimeer zu durchfluten, welches Hausach und ge aus Recklinghausen auch vor heimischem
Publikum. Dem Senioren im Unruhestand
das mittlere Kinzigtal umhüllte.
Nicht wenige haben ihre Teilnahme an zuzuhören, bereitet große Freude, wenn er
der Fernwanderung bewusst gewählt, um beispielsweise von seinen Erfahrungen mit
Gelegenheit zu finden, sich Gedanken zu Wasser lassenden Kamelen berichtet, was in
machen, zu reflektieren und neue Ideen zu Verbindung mit dem trockenen Wüstenboentwickeln. Daniel, der am Mummelsee zu- den den Komfort des Nachtlagers maßgebnächst in Folge einer Entzündung der Achil- lich beeinflussen kann. Jürgen ist unterwegs
lessehne ans Aufhören denkt, dann aber bis auf dem Europäischen Fernwanderweg (E 1),
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der innerhalb Deutschlands von Flensburg
nach Konstanz verläuft. Ab Pforzheim wird
das Andreaskreuz, die Wegemarkierung des
E 1, durch die rote Raute des Westweges ersetzt. Am Günterfelsen, den mächtigen Granitblöcken kurz nach der Bregquelle auf der
achten Etappe, möchte Matze von Jürgen
wissen, welche Landschaft ihm bei seiner
Durchquerung Deutschlands bislang am besten gefallen hat. Ohne zu zögern unterstreicht
er mit Beispielen seine Begeisterung für die
zurückliegenden 160 Wanderkilometer. Der
Blick vom oberen Latschigfelsen ins Murgtal
oder die Fernsichten vom Panoramaweg zwischen Ruhestein und Röschenschanze haben
es ihm angetan. Überdies führt Jürgen die
Einmaligkeit des Hochmoorgebiets auf dem
Kaltenbronn mit den Moorseen Hohlohsee,
Wildsee und Hornsee auf.
Alex aus der Nähe von Stuttgart ist ebenso
Sympathisant des Westweges, vielleicht sogar
der Größte, den es gibt. Der 41-jährige, den
die Jugend im Schwarzwaldverein kurz vor
dem Aufstieg zu den Huberfelsen, die sich
wie eine Festung zwischen dem Elz- und
Gutachtal formieren, kennenlernt, berichtet,
dass er seit 1998 den Westweg insgesamt 21
Mal gegangen ist. Im Interview mit Matze erklärt er, dass er im Berufsleben gerne Mehrarbeit leistet. Denn jede Überstunde bedeutet
für Alex eine Stunde auf dem Westweg. Der
Mann, der ein Leben mit Mobilfunk und Internet ablehnt, lässt sich bei seiner Tour gerne
treiben und plant seine Tageskilometer nicht
im Voraus. Wie die GO WESTWEG!-Gruppe
verbringt er die Nächte im Wald in Schutzhütten und das am liebsten alleine. Gefragt nach
den Gründen für seine nahezu unbändige
Leidenschaft für den Westweg begegnet Alex
seinem Gesprächspartner: „Schau um Dich!“
Eine achtköpfige Männergruppe ist zur
selben Zeit auf dem Westweg unterwegs.
Vor einem Jahr sind die Ludwigsburger den
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westlichsten der insgesamt drei Höhenwege
des Schwarzwaldes von Hausach bis Basel
gegangen. Nun gilt es, das Tourenbuch mit
Eindrücken von der Enz bis zur Kinzig zu füllen. Die konditionsstarken Männer mittleren
Alters, die ihre Tour mit dem Schwarzwald
Tourismus planen, haben an den immer wiederkehrenden Zusammenkünften mit der
jungen Trekkinggruppe Spaß. Bezüglich des
ungleichgewichtigen Komfortverhältnisses
in Sachen Rucksackgröße, dem morgendlichen Zugang zu sanitären Vorrichtungen und
dem Anteil weiblicher Mitwanderer kommt
es von Pforzheim bis Hausach täglich zwischen Alt und Jung zu herzlichen Neckereien
und Scherzen. Die gemeinsame Einkehr in
der Hohenlochenhütte, die sich am späten
Morgen der 6. Etappe im trüben Nebellicht
auf seinem Felsfundament präsentiert, bereitet den beiden Gruppen eine stimmungsvolle Abschlussfeier. Die romantisch gelegene
Hohenlochenhütte wird an diesem Tag von
einer Delegation der Familiengruppe des
Schwarzwaldvereins Wolfach äußerst gastfreundlich bewirtet. Während sich draußen
die Kinder für das ungemütliche Wetter begeistern, überraschen die jungen Eltern ihre
Gäste mit Kuchenleckereien und einer geheizten Stube.
Eine weitere Überraschung erfahren die
ProjektteilnehmerInnen, deren Begeisterung
für den Qualitätsweg von Etappe zur Etappe zunimmt, durch Menschen, die online die
Trekkingruppe verfolgen. Auf der sogenannten Königsetappe von der Fürsatzhöhe zum
Notschrei serviert Johannes am Feldsee unerwartet der Gruppe der Gipfelstürmer, die
sich an diesem Tag aus zwölf Leuten zusammensetzt, Laugengebäck und Landjäger. Die
MitarbeiterInnen des Hauses der Natur am
Feldberg sind ebenfalls informiert und warten bereits auf die Ankunft der Fernwanderer
am Tor zum Höchsten, um den Durstigen
freien Zugang zum Trinkwasser zu gewähren. Nadja Klett, Bockhornzeltlager-Leiterin
im Jugendverband des Schwarzwaldvereins,
sorgt gemeinsam mit ihrem Mann Daniel und
ihren beiden Töchtern am Abend der ersten
Etappe mit einem herzhaftem Wurstvesper
dafür, dass der Wärmehaushalt im Körper
der TeilnehmerInnen in der ersten Nacht
draußen stabil bleibt.
Der Kontakt zu Eugen aus Forbach ist
gleichfalls erzählenswert. Zum Zeitpunkt,
als die fünf Mitwanderinnen um Matze vom
Hohloh den steilen Steig über Serpentinen
hinab im Heuhüttental ankommen, ist der
rüstige Rentner gerade dabei zu überprüfen, ob der gegenwärtige Starkregen seinem
abgedeckten Holz nicht doch zusetzt. Es ist
bereits Abend und durch den mit dunklen
Wolken verhangenen Himmel dämmrig. Das
völlig durchnässte Westwegkollektiv, das am
Ende des Tages und nach bereits 25 gelaufenen Kilometern eigentlich noch die knapp
fünf Kilometer und rund 500 Höhenmeter
entfernte Wegscheidhütte erreichen möchte,
entscheidet sich, Eugen um Rat zu fragen.
Eugen weiß, dass eine der Heuhütten, die
in dem engen und steilen Tal einst zur Großviehhaltung nach alpinem Vorbild angelegt
wurden, nicht als Übernachtungsalternative herhalten kann. Neben seiner undichten
Holzgarage, in der er uns Unterschlupf gewähren ließe, hält er das Vordach des Clubhauses des Gausbacher Turn- und Sportvereins für eine wenigstens trockene Notlösung.
Kurzerhand nimmt Eugen, mit dem erhofften
7
JUGEND
WANDERN
WANDERN
JUGEND
und dankenswerten Ergebnis, persönlichen
Kontakt zum Clubhausbetreiber auf, nachdem er der Gruppe von seinen Erlebnissen
vom Wandern mit Gepäck und bei Regen
berichtet: In seinen jungen Jahren, ohne
Isomatte und Schlafsack, nur mit Baumwollzelt und Baumwolldecke und Kartoffelsuppe über dem offenen Feuer, die von
Maikäfern, welche von den Ästen über der
Kochstelle herabfielen, vor dem Verzehr befreit werden musste.
Die Begegnungen und Gespräche mit Mitwanderern auf dem Westweg nimmt letztlich
eine eigene Dynamik an, die sich aus dem
Bedürfnis heraus entwickelt, Geselligkeit zu
erfahren und die Möglichkeit bietet, sich und
seine Gedanken vertrauensvoll mitzuteilen.
Ein weiteres und viel schlichteres Bedürfnis
war für die Projektgruppe GO WESTWEG!
Hunger und Durst zu stillen, sich waschen
zu können, dass die Füße einen bis zum Ziel
tragen und der Wunsch, die Nächte im Trockenen und möglichst warm zu verbringen.
Grenzen erkunden –
Abenteuer erleben
Der Wald ist immer für eine Überraschung
gut, insbesondere in Bezug auf den Zustand
der Schutzhütten und Unterstände, die er
umgibt. Bereits am Abend der ersten Etappe
müssen die GO WESTWEG!-TeilnehmerInnen improvisieren, denn es stellt sich heraus,
dass die angesteuerte Hütte, die einen geschützten Schlafplatz bieten soll, verschlossen
ist. Kurz hinter dem Wasserturm bei Dobel
auf dem Weg zum Weithäusleplatz findet die
Gruppe jedoch mit der Stierhütte, die wenige
100 Meter parallel zum Westweg liegt, eine
zweckmäßige Bleibe. Dass der Abenteuerfaktor, verbunden mit der Ungewissheit über
den täglich zu erwartenden Übernachtungsplatz überraschend steigt, nimmt die Gruppe
gerne in Kauf. In Unterstmatt am Abend der
3. Etappe, nach dem Abstieg vom Hochkopf,
einer der ursprünglichsten Grindengipfel des
Nordschwarzwaldes, teilt uns Günter, der Wirt
„Zur Grossen Tanne“ mit, dass alle Schutzhütten im nahen Umkreis seinem Kenntnisstand
nach verfallen sind. Der freundliche Gastgeber, der dem Westwegkollektiv sein Zimmer
offensiv zugänglich machen könnte, es aber
nicht tut, rät zu einem Unterstand direkt an
der Straße, den die Gruppe nach einem
geselligen Abend in Günters Gaststube bezieht. Im Zusammenhang mit der zweiten
Notlösung, die Isomatte und den Schlafsack
regen- und kältegeschützt außerhalb des
Waldes auf Asphalt auszubreiten, ist Familie
Winterhalter vom traditionsreichen Höhengasthaus Kalte Herberge der Gruppe eine
hilfreiche Unterstützung. Nach dem Verzehr eines leckeren Kuchens in der sonnigen Gartenwirtschaft dort können die acht
Fernwanderer, die am Ende der 8. Etappe
gemeinsam unterwegs sind, in der abgeschirmten Garageneinfahrt des Gästehauses
ihr Lager für eine Nacht einrichten.
Die wärmste Nacht verbrachten die jungen Leute in der Kreuzsattelhütte, rund
drei Kilometer nach dem Harkhof, der für
seine Schwarzwälder Spezialitäten aus Eigenproduktion, seine einmalige Lage sowie
der Herzlichkeit von Wirtin Marianne unter Westwegwanderern in aller Munde ist.
Schwarzwaldvereinsmitglied Hans von der
Ortsgruppe Oberwolfach, Vater von Sophia
und Johanna, die der GO WESTWEG!-Gruppe seit Pforzheim angehören, ermöglicht,
dass die geschlossene Kreuzsattelhütte geöffnet wird. In den Monaten von Mai bis Ende
Oktober empfängt ein wechselnder Hüttendienst an allen Sonn- und Feiertagen Wanderer, Mountainbiker und Sonntagsausflügler.
Als Töchter und Vater am Freitagabend der
6. Etappe zusammentreffen, ist der Ofen in
der gemütlichen Stube bereits angeheizt. Der
erste Brunnen in unmittelbarer Nähe zum
Schlafplatz wird genutzt, um sich nach fünf
Tagen zum ersten Mal zu waschen. In Erinnerung an den Starkregen im Heuhüttental
kann der feuchte Rucksackinhalt über dem
Ofen getrocknet werden und zu allem unerwarteten Glück wird die Gruppe am nächsten Morgen mit einem Frühstück von Hans
und seiner Frau Maria gestärkt auf die 7.
Etappe verabschiedet.
Am frühen Morgen der 11. Etappe kann
Lorenz, der ganz außen im Eingangsbereich
der Schweinbühl-Hütte am Stübenwasen
liegt, seinen Schlafsack von Frost befreien.
In der zurückliegenden Nacht herrschten am
Feldberg Minusgrade und einigen der insgesamt zwölf TeilnehmerInnen, die an diesem
Donnerstag aus ihren Schlafsäcken kriechen,
hat die kühle Nacht zugesetzt. Der herzhafte Eintopf, der am Vorabend von den Neuankömmlingen Regina und Steffi in Eimern
mitgebracht und auf dem Gaskocher etap-
Fragen zum Projekt
GO WESTWEG! gestellt von Stephan Seyl
Den Westweg an 13 Tagen zu wandern,
mit schwerem Gepäck und Übernachtung
in Schutzhütten, ist ein ehrgeiziger Plan.
Hattest Du unterwegs je die Befürchtung,
es könne schiefgehen?
Matze: Ich muss zugeben, dass es gerade
in der Anfangszeit Momente gab, die mich
in Bezug auf die erfolgreiche Umsetzung
des Projekts GO WESTWEG! beunruhigt
haben. Zum Beispiel, als wir die Vorgaben
meines entwickelten Etappenfahrplans, der
ja online publiziert wurde, nicht einhalten
konnten und bereits nach der zweiten Etappe das Tagesziel nicht erreichten. Dann, am
Tag darauf, wir hatten den zeitlichen Verzug
wieder aufgeholt, die nächste Überraschung.
Ein Kenner der Region teilte uns mit, dass
es die Schutzhütte, die ich vorgesehen hatte,
nicht mehr gibt. So mussten wir die zweite
8
Nacht innerhalb von drei Tagen auf Asphalt
verbringen. Ich dachte mir, das fängt ja gut
an. Doch die Mädels, am Anfang waren es
ja sechs junge Frauen und ich, haben meinen
Missmut immer wieder aufgefangen. Letztlich
haben wir ja im weiteren Verlauf der Tour
mehrheitlich unglaublich idyllisch gelegene
Waldhütten zum Schlafen gefunden.
Wie bist du mit der Teilnehmerzahl und
der öffentlichen Resonanz zufrieden?
Matze: Insgesamt haben 26 junge und junggebliebene Erwachsene, mit Alter zwischen
20 und 53 Jahren, am Projekt teilgenommen. Überdies haben uns rund zehn Leute besucht, die am Weg auf uns gewartet,
uns mit Vesperverpflegung versorgt oder
am letzten Abend mit uns gemeinsam das
nahe Ende gefeiert haben. Im Durchschnitt
waren täglich sechs MitstreiterInnen mit mir
unterwegs, den Höhepunkt in der Teilnehmerzahl erreichten wir auf dem Höhepunkt
des Westweges. Auf dem Feldberggipfel waren wir insgesamt zwölf Personen. Vor dem
Hintergrund der räumlichen Kapazitäten,
die die Schutzhütten boten, bin froh, dass
es nicht mehr waren. Ich bin mit der öffentlichen Auseinandersetzung vor und während
dem Projekt sehr zufrieden. Ich habe bewusst auf Flyer und Plakate verzichtet. Die
Veranstaltung taucht ja auch nicht im Jugendprogramm 2012 auf. Durch persönliche Ansprache konnte ich Werbemultiplikatoren
für die Veranstaltung begeistern, zum Beispiel die Badische Zeitung oder das Studentenwerk. Schließlich wurde auch innerhalb
des Jugendverbands des Schwarzwaldvereins gerade während der Projektumsetzung
eifrig über Facebook interagiert. Die Twittermeldungen von GO WESTWEG! wurde
von Tourismusverbänden und zuletzt von
der Stadt Basel verfolgt. Und die Internetseite www.go-westweg.de wurde 3 000 Mal
angeklickt.
4/2012
penweise erhitzt wird, verhindert die nächtliche Kälteeinwirkung auf den Körper nicht.
Nur das enge Zusammenliegen ermöglicht,
dass wenigstens in Abschnitten geschlafen
werden kann. Wenige Stunden später hat
die Gruppe den schönsten Panoramaberg
des Schwarzwaldes bestiegen. In kurzen
Hosen mit dem Blick durch die Sonnenbrille
auf die Alpen liegt die Westweggruppe im
aufgewärmten Gras vor dem Gipfelkreuz auf
dem Belchen. Im Anschluss, nach dem kräftezehrenden Aufstieg und einer verdienten
Einkehr im Belchenhaus steigt die Gruppe
um Matze mit dem vielleicht schönsten Talblick auf dem Westweg Richtung Haldenhof
ab. Das gleißende Licht sorgt für eine farbenfrohe Stimmung und lässt die Landschaft
modellhaft wirken. Spätestens in diesem
Moment sind die Strapazen der vergangenen
Nacht wieder vergessen. Ähnlich verhält es
sich im Umgang mit dem unterschiedlichen
Zustand der Füße. Fast niemand, der mit der
Stammgruppe mehrere Tage unterwegs ist,
bleibt verschont. Zwar fallen die Blessuren
an den Füßen innerhalb der Fernwandergruppe unterschiedlich stark aus, die Behandlungsstrategie ist jedoch die Gleiche:
Abends und morgens Wundheilung, dazwischen den Gedanken an die Schmerzen physisch und psychisch weglaufen.
Den Abschluss finden
und gestalten
Auf der letzten, der 13. Etappe von Kandern
nach Basel, ist der Anteil des Hartbelags merklich hoch. Mit immer wiederkehrender Aus-
Was würdest du beim nächsten Mal
anders machen?
Matze: Beim nächsten Mal, und es wird ein
nächstes Mal geben, werde ich unter anderem
im Team ein solches Vorhaben aufziehen. Mit
meinem Alleingang habe ich eigentlich der Philosophie aus unserem Jugendverband widersprochen, wonach Veranstaltungen abhängig von der
zu erwartenden Teilnehmerzahl in einem Team
zu planen und auszuführen sind. Was wäre z. B.
gewesen, wenn ich mir beim Ausstieg aus dem
Zug am Pforzheimer Bahnhof den Fuß umgeknickt hätte. Einen personellen Ersatz hätte es
nicht gegeben. Meine KollegenInnen aus dem
Vorstand ließen mich nur deshalb widerwillig
solo ziehen, da eigentlich niemand wusste, was
ab Montag, 10. September, für zwölf Tage eigentlich passiert. Ich wusste es ja selbst nicht einmal.
Was ist für dich das Besondere
am Westweg?
Matze: Johannes Schweikle schreibt in seinem
Buch „Westwegs“, dass der Schwarzwald das
Zentralmassiv deutschen Gefühls sei. Ich bin
stolz, diesen Sehnsuchtsort meine Heimat nennen zu dürfen. Der Westweg ist für mich die
Hand, die durch diese einmalige Landschaft
mit all ihren Facetten führt.
4/2012
sicht auf das Ziel nimmt das
Gehen auf Asphalt deutlich
zu. Gekonnt verabschiedet
sich der Westweg nach Kandern vom Schwarzwald. Die
GO WESTWEG!-Gruppe, die
am Ende mit zehn TeilnehmerInnen in Basel am Badischen Bahnhof ankommt,
schenkt den noch wenigen
Höhepunkten auf dem Weg,
wie zum Beispiel der Wolfsschlucht oder der Burgruine
Rötteln kaum Aufmerksamkeit. Die Stimmung wird in der ersten Tageshälfte durch
den langanhaltenden Starkregen getrübt,
der erst auf der Tüllinger Höhe zum Stillstand kommt. Im Tal angekommen, scheint
der Wiesedamm nicht enden zu wollen,
bevor das Westwegkollektiv die Nähe zum
endgültigen Etappenende in der Schwarzwaldallee wahrnimmt. Jeder Schritt lässt
nun die Ungeduld in Begeisterung übergehen. Die Stammgruppe mit Teresa, Sophia,
Daniel und Matze lässt sich nach rund 285
gewanderten Kilometern den Sprint mit Gepäck auf den letzten 50 Metern nicht nehmen, um sich im Anschluss daran am Hinweisschild des Schwarzwaldvereins an der
Bahnhofsfassade von ihren MitstreiterInnen
feiern zu lassen.
Am Abend zuvor feierte die Projektgruppe in der Langenebene Hütte, 2,5 Kilometer
vor Kandern, ein großes Abschlussfest. Viele
Freunde und Bekannte, die das Trekkingprojekt zu Hause am Bildschirm verfolgten,
Glaubst du, dass Trekking im Schwarzwald eine Chance ist, junge Leute für das
Wandern zu begeistern?
Matze: Wenn ich das durchschnittliche Alter
der GO WESTWEG-TeilnehmerInnen mit 25
Jahren anschaue, bin ich mehr denn je davon
überzeugt, dass junge Leute nach den Jahren
des Heranwachsens Lust darauf haben, gemeinsam mit Gleichgesinnten Abenteuer in
und mit der Natur zu erleben. Wie viele AbiturientInnen ziehen vor dem Studium mit ihrem
Trekkingrucksack los – in die Staaten, nach
Neuseeland oder Kanada? Trekking in seiner
vielfältigen Ausgestaltung war und ist en vogue.
Was sich in den letzten Jahren verändert hat
ist, dass es zunehmend schick wird, auf Trekking-Tour in der eigenen Heimat unterwegs zu
sein. Man nimmt verstärkt die Möglichkeit und
den Wert des Abenteuers vor der Haustür
wahr. Wir von der Jugend im Schwarzwaldverein haben diese Entwicklung, die im Zusammenhang mit dem Leitsatz „Heimat neu kennenlernen und interpretieren!“ steht, erkannt.
Das Ergebnis von GO WESTWEG zeigt, wie
wir auf diese Bewegung erfolgreich reagieren.
Welches Trekking-Projekt im Schwarzwald nimmst du nächstes Jahr in Angriff?
sind gekommen, um das absehbare Ende
und somit die erfolgreiche Umsetzung dieses ehrgeizigen Unternehmens zu feiern.
Auf dem Bahnhofsvorplatz in Basel löst
sich die GO WESTWEG!-Gruppe schließlich
wehmütig auf. Alle 26 TeilnehmerInnen blicken am Ende auf ein besonderes Ereignis
mit außergewöhnlichen Momenten zurück,
die durch die gemeinsame Bewältigung dieser Herausforderungen mit dem Ausfall von
Gewohnheiten hin zur Grenzerfahrung die
Ebene des individuellen Wohlbefindens und
somit die Persönlichkeit positiv erweitern
und beeinflussen kann. Das Wertvollste jedoch ist, neue Freunde gefunden zu haben.
Wie lange die gedankliche Unruhe und
die Getriebenheit um die Erfahrungen und
Erlebnisse auf dem Westweg noch in den
Köpfen der Teilnehmenden anhalten wird,
bleibt offen. Zum jetzigen Zeitpunkt, eine
Woche nach Projektabschluss so mutmaßt
der Autor, sind alle, die dabei waren, noch
immer GO WESTWEG!-verträumt.
Matze: Zunächst einmal generiert das Projekt GO WESTWEG! im Nachtrag sehr viel
Arbeit. Bei der Tour auf dem Westweg habe
ich über 20 Schutzhütten und Unterstände
schriftlich und ausführlich erfasst. Die Erhebung dient dem Arbeitskreis des Westwegfonds als weitere Grundlage die Idee, Schlafsackhütten am Westweg zu installieren,
weiter zu verfolgen. Überdies haben meine
Jugendleiterkollegin Teresa Glittenberg, die
die Westweg-Manie ebenso wie mich erfasst
hat, und ich die Vision, dass der Jugendverband des Schwarzwaldvereins eine solche
Schlafsackhütte als wegweisendes Modellprojekt einrichten und betreuen könnte.
Darüber hinaus habe ich Anfragen erhalten,
mich auch im Auftrag des Erwachsenenverbands für die Thematik Westweg zu engagieren. Die Internetseite www.go-westweg.de
soll in eine Informationsplattform für das
verantwortungsbewusste Westweg-Trekking
mit Gepäck münden.
Aber um auf die eigentliche Frage zu antworten, Teresa und ich wollen mit Gleichgesinnten, Interessierten und vor allen Dingen mit
allen, die bei GO WESTWEG! mit dabei waren, auf den Querweg Freiburg–Bodensee.
9
JUGEND
WANDERN
WANDERN
JUGEND
Bockhorn Zeltlager am Kandel
Reif für die Insel
Warum es einen jedes Jahr wieder in das gleiche Zeltlager zieht
Nordseefreizeit der Jugend im Schwarzwaldverein
Hallo! Ich heiße Johanna und möchte
Euch einen Einblick in das Leben im
Zeltlager Bockhorn geben! Viele Leute
fragen sich wahrscheinlich, warum man
jedes Jahr wieder in das gleiche Zeltlager kommt. Ich kann diese Frage beantworten:
Weil es einfach das Bockhorn ist! Ich komme nun
schon zum 5. Mal in
das Zeltlager-Bockhorn.
Es gefällt mir einfach saugut. Von Anfang an wird
man von den Teilis, die
schon länger in dem Lager sind,
und den Betreuern freundlich begrüßt, und neue Freunde findet man dort
oben zu hundert Prozent! Es ist durchgehend eine völlig entspannte Atmosphäre.
Der Tag beginnt meistens damit, dass
Horst (unser Lagerleiter) ein lautes GUTEEEEEN MORGEEEN über den ganzen
Platz schreit. Spätestens dann sind alle
wach, wenn das Zelt B1 (Bubenzelt 1) uns
davor nicht schon alle geweckt hat. Nach
dem Frühstück gibt es meist ein Morgenprogramm. Eine kurze Mittagspause gibt es
immer nach dem Mittagsessen. Das Zelt,
welches Spüldienst hat, erledigt das in dieser Zeit. Das heißt, sie spülen alles an Geschirr und Besteck… Die anderen haben
Zeit, ein kleines Schläfchen zu machen,
Karten zu spielen oder einfach nur zu
chillen. Außerdem bauen manche Jungs
im Wald Hütten oder Staudämme und wir
Mädchen knüpfen Freundschaftsbändchen. Diese kann man dann den Freunden, die man kennen gelernt hat, schenken und sich das ganze Jahr, wenn man
darauf schaut, an die tolle Zeit erinnern.
Was auch noch auf jeden Fall zu erwähnen ist, ist das saugute Essen! Mein
persönlicher Favorit waren eindeutig die
Suppen und das Galadinner. Einmal in
der Woche wandern wir ins Schwimmbad
nach St. Peter. Dort muss wahrscheinlich
danach immer das Wasser gewechselt
werden, weil wir so dreckig sind, aber es
macht immer großen Spaß. Zwei Stunden
tollen Betreuer und Teilis miteinander herum. Danach decken
sich sowohl Teilis als auch
die Betreuer mit reichlich
Süßigkeiten in einem
kleinen Laden in St. Peter ein, der durch uns
bestimmt die Hälfte seines Jahreseinkommens
macht. Dann werden wir
mit ein paar Autos wieder
zum Zeltplatz gefahren. Wenn
es abends mal kein Programm im
großen Zelt gibt, dann sitzen wir um das
Lagerfeuer herum und singen Lieder aus
unserem Liederbuch oder machen einen
Lichterlauf im Wald. Das ist immer sehr
schön und gemütlich! Donnerstag ist einer
meiner Lieblingstage! Abends findet die
Disco statt. Die Zelte mit den Ältesten, also
M3 (Mädchenzelt 3) und B3 (Bubenzelt 3)
bereiten sie vor. Zuerst wird ein Motto
überlegt. Passend dazu wird das Discozelt
dekoriert und wir basteln so viel wie möglich selber. Außerdem sprechen wir mit
unserem DJ die Musik ab. Die, die nicht
so gerne tanzen, sitzen um das Lagerfeuer
herum. Aber nicht lange, weil die anderen
Teilis dann kommen und sie auffordern zu
tanzen.
Am letzten Morgen des Lagers singen
wir beim Frühstück unsere Lagerfeuerlieder und dann fangen schon viele an zu
weinen, weil sie am Bockhorn bleiben
wollen, aber umso schöner ist es dann,
alle ein Jahr später wieder zu sehen !
Johanna Lauppe
Weitere Informationen zum
Zeltlager am Bockhorn der Jugend im
Schwarzwaldverein finden sich unter
www.zeltlager-bockhorn.de.
Sonnige Tage auf Borkum
100 Jahre
Jugend im Schwarzwaldverein
Die Jugend im Schwarzwaldverein
wird nächstes Jahr 100 Jahre alt. Lange war unbekannt, wann der Jugendverband gegründet wurde. Doch im
Zuge der Archivierungsarbeiten in der
Hauptgeschäftsstelle von Vizepräsident
Georg Keller kam ein Schriftstücke von
1913 zu Tage, welches sich mit der
„Weckung des Interesses der Jugend
für den Schwarzwaldverein“ beschäftigt. Nach weiteren Recherchen wurde
das Jahr 1913 von dem Präsidium des
Schwarzwaldvereins als Gründungsjahr beschlossen.
Neben einem Festakt sind weitere
Aktionen um das 100-jährige Bestehen
nächstes Jahr geplant. Im ersten Heft
2013 wird mehr über das Jubiläum berichtet.
Zeltlager Termine 2013
Festakt
Kinder- und Jugendzeltlager: 60 TeilnehmerInnen zwischen 10 – 15 Jahre
Jugendzeltlager Bockhorn 15+: 32 TeilnehmerInnen zwischen 15 – 17 Jahre
100 Jahre Jugend
im Schwarzwaldverein
Lager 1 (Leitung Horst Lampart): 28.07. – 10.08.2013
Bockhorn 15+ (Leitung Damian Kunkis): 12. – 16.08.2013
Lager 2 (Leitung Nadja Klett): 18.08. – 31.08.2013
Am 2. März 2013 wird das Jubiläum in der Schwarzwaldhalle in
Sulzburg gefeiert. Weitere Infos
dazu in der Jugendgeschäftsstelle
in Freiburg.
Die Anmeldung für die Kinder- und Jugendzeltlager
läuft ab dem 01.12.2012 um 18 Uhr über die Homepage.
10
Info
Am Sonntag, 19. Juli, am heißesten Tag
im Jahr 2012, begann die Jugendfreizeit
des Schwarzwaldvereins auf der Nordseeinsel Borkum. Nach der langen Bahnfahrt fanden wir auch auf Borkum in der
ersten Nacht keine Abkühlung. Bei einer
frischen Brise erfuhren wir am nächsten
Tag bei der obligatorischen Wattwande-
rung Abkühlung. Zwei Stunden im Watt
bei Wattwürmern, Herzmuscheln, Krebsen und Schlick bis zum Knie erlebten wir
die Nordsee hautnah.
Die nächsten Tage verbrachten wir am
Strand und in den Dünen. Am Nordstrand
waren Volleyball und Fußball angesagt.
Nur die Dunkelheit und aufkommender
Regen trieben uns zurück zur Unterkunft.
Höhepunkt der Freizeit war der Kletterpark. Ausgerüstet mit Klettergurten und
Helmen schafften alle Teilnehmer die
beiden Ebenen und auch den separaten
schwierigen Teil.
Zur Mitte der Woche war natürlich auch
ein Tag zum Faulenzen, Lesen und Stadtbummel angesagt. Der letzte Tag stand im
Zeichen des Einpackens und Aufräumens.
Auch die Zimmer mussten aufgeräumt
werden, das war auch nötig! Der Abend
war am Hauptstrand mit Live-Musik,
Lasershow und Feuerwerk fest eingeplant. Nur das Wetter machte an diesem
Abend nicht mit, Gewitter und starker Regen zwangen uns zu einem Spieleabend.
Das Feuerwerk sahen wir nur aus der
Ferne. Die Rückreise begann um 6 Uhr.
Mit der Inselbahn und dem Katamaran
kamen wir pünktlich an dem Emdener
Außenhafen an. Leider wurden wir vom
Bus vergessen, somit war eine Taxifahrt
angesagt. Den Zug nach Freiburg erreichten wir aber noch in letzter Minute. Damit
ging die 10. und letzte Nordseefreizeit der
Jugend im Schwarzwaldverein unter der
Leitung von Dietmar Hartmann in die Geschichte ein.
Linda und Dietmar
Die Jugend im neuen Style
Der bunte Gestaltungsleitfaden sowie die neue Homepage
der Jugend im Schwarzwaldverein
Der Hauptverein hat in DER SCHWARZWALD II/2011 seinen neuen Gestaltungsleitfaden vorgestellt, mit den Worten dass „eine Organisation wie der
Schwarzwaldverein gut beraten ist, mit
einheitlichen, in sich konsistentem Erscheinungsbild an die Öffentlichkeit zu
gehen“. Die Jugend hat sich diesen Gestaltungsleitfaden als Grundlage genommen und ein bisschen Farbe und Flexibilität dazugemischt. Das Ergebnis kann
sich sehen lassen. Dem Jugendverband
war es wichtig, im Erscheinungsbild auf
Kinder und Jugendliche sowie verschiedene Outdooraktivitäten einzugehen.
Das spiegelt sich in der bunten Farbleiste sowie in den verschiedenen Figuren
wider. Der Gestaltungsleitfaden ist als
Richtschnur zu verstehen, da für eine
angemessene kind- und jugendgerechte
Gestaltung die einzelnen Elemente dynamisch und flexibel eingesetzt werden
sollen. Der neue Jugendstyle ist auch
schon zur Anwendung gekommen. Das
4/2012
Jugendprogramm 2013 wird im neuen
Look erscheinen. Dieses kann wieder ab
Mitte Dezember in der Jugendgeschäftsstelle kostenlos bestellt werden.
Die neue Homepage der Jugend im
Schwarzwaldverein ist vor wenigen Tagen an den Start gegangen und spiegelt
die flexible Auslegung des Gestaltungsleitfadens wieder. Einzelne Elemente wie
die Farben und das mittige Logo sind
wieder zu erkennen, darüber hinaus ist
die Homepage jugendlich gestaltet. Ein
Blick lohnt sich auf jeden Fall!
Info
Das neue Briefpapier kann von den Jugendgruppen und Jugendleitern in der
Jugendgeschäftsstelle angefordert werden. Der Gestaltungsleitfaden ist auf
der Homepage unter Service/Download zu finden.
LANDSCHAFT UND NATUR
AKTIV ERLEBEN
11
WANDERN
WANDERN
Am nächsten Morgen wanderte die Gruppe auf idyllischen Wegen zum historischen
Bergbausteig bei Seiffen. Hier fielen die
kleinen bewachsenen Hügel im Gelände auf – diese Hügel waren der Abraum
von vielen kleinen Bergwerken, in denen
einzelne Knappen oder kleinere Gruppen
von Männern Erz gesucht haben. Seiffen
verdankt seinen Namen dem „Ausseifen
bzw. Auswaschen“ von Zinnerzkörnern
aus dem Verwitterungsschutt des Tales.
Am Ende des Bergbausteigs gelangte die
Gruppe in die ehemaligen Grube Abraham, in der sich heute eine idyllische Freilichtbühne befindet. Am Nachmittag gab
es dort Gelegenheit, die barocke Rundkirche von Seiffen bei einem kurzen Orgelkonzert zu besichtigen. Natürlich gab
es auch genügend Zeit zum Einkaufen –
Seiffen ist ja berühmt für seine handgefertigten Lichterbögen oder Nußknacker.
Nach einem Einkaufsbummel ging es
noch zum Abenteuerbergwerk Huthaus
in Deutschneudorf. Ein Bergmann von
der Bergsicherung Schneeberg ging mit
einigen Wanderfreunden unter Tage und
erklärte vieles über diese sehr anstrengende und ungesunde Arbeit dort unten.
Die Besucher waren dann froh, wieder
ans Tageslicht und an die Sonne zu kommen. Zum Abschluss des Tages wanderte
die Gruppe vom Berghof zur Schwartenbergbaude bei Seiffen und genoss die
phantastische Rundumsicht, wenn auch
mittlerweile mit dicken Regentropfen.
Am Abend wurden zum letzten Mal die
sächsisch-böhmischen Schmankerln beim
Abendessen genossen, und der Abend
klang mit einigen Wanderliedern aus.
Zu Fuß und im Dampfzug
durchs Erzgebirge
Pforzheimer Wanderer erkundeten die Umgebung von Seiffen
Von Sabine Holzinger
Überdimensionale aus Holz geschnitzte
Weihnachtspyramide in Seiffen
Basteifelsen beim Kurort Rathen vom Dampfschiff aus gesehen
Die Mitglieder des Schwarzwaldverein Pforzheim-Dillweißenstein erkundeten mit zahlreichen Gästen das Erzgebirge. Im Landhotel zu Heidelberg in
Seiffen war die Gruppe für den Aufenthalt untergebracht. Direkt neben dem
Hotel lag das volkskundlich historische Museum, in dem in verschiedenen
Häusern, Werkstätten und Gebäudekomplexen das Alltagsleben des Erzgebirges zwischen 1850 und 1930 dokumentiert wurde.
Die erste kurze Wanderung führte an den
Ortsrand von Seiffen zum Basaltsteinbruch am Ahornberg – so hatte man eine
herrliche Sicht auf die Umgebung und
Ziele der kommenden Tage.
Der nächste Ausflug führte die Teilnehmer durch Großrückerswalde, vorbei an
der einmaligen Wehrkirche, nach Annaberg-Buchholz. Ein Rundgang in Annaberg schloss sich an, bevor man bei einer Führung die größte Hallenkirche der
Spätgotik in Sachsen, die St. Annenkirche,
vorgestellt bekam. Von dem mit blütenförmigen Schlingrippengewölben bespann12
ten prachtvollen Innenraum konnte man
sich kaum losreißen. Nach diesem Genuss fuhren die Wanderfreunde weiter
nach Cranzahl zum Bahnhof. Auch hier
erwartete die Gruppe ein Highlight. Ein
Dampf-Schmalspurzug der Fichtelbergbahn wurde gerade zusammengestellt.
Langsam schlängelte sich der Dampfzug
leicht ansteigend bis zum ersten Halt im
Sehmatal, dem Haltepunkt Unterneudorf.
Mit der Ausfahrt aus dem Bahnhof ging
es stetig steiler bergauf. Ein geschlossenes Waldstück schloss sich an, bevor man
entlang der Grenze zur Tschechischen
Republik über Unterwiesental zum Kurort
Oberwiesenthal dampfte. Ein besonderes
Erlebnis wurde den Teilnehmern kurz vor
dem Bahnhof Oberwiesenthal beschert:
die Fahrt über das mächtige 110 Meter
lange und 23 Meter hohe Hüttenbachviadukt. Insgesamt hatte der Zug von Cranzahl bis Oberwiesenthal einen Höhenunterschied von 238 Metern bewältigt.
Nach dieser gemütlichen Fahrt „erklomm“ die Gruppe den 1 215 Meter
hohen Fichtelberg, den höchsten Berg
Sachsens. Hier ist das bedeutendste Wintersportgebiet des Erzgebirges. Die Wanderer genossen eine phantastische Rundumsicht und nach einer kleinen Stärkung
machten sie sich auf den Abstieg nach
Oberwiesenthal, entweder zu Fuß, per
Bus oder Sessellift.
Der nächste Tag führte die Teilnehmer
an der imposanten Talsperre im oberen
Flöhatal vorbei nach Pirna und von dort
zur Festung Königstein hoch über dem
Elbtal. Auf der 9,5 Hektar großen Fes4/2012
tungsanlage gab es viel Interessantes zu
entdecken. Bei einem Rundgang mit 70
„Anlaufstationen“ konnte man einen Einblick in das frühere Leben bekommen.
Die Wanderer waren sich einig, dass
man hier viele Stunden verbringen kann
und doch noch nicht alles gesehen hat.
Später fuhren sie weiter nach Pirna
zum Hafen. Hier ging die Gruppe an
Bord des Schaufelraddampfers Leipzig, dem größten Schiff der sächsischen
Dampfschifffahrtsflotte. Hauptsächlich
die Männer waren fasziniert von der
noch original erhaltenen Dampfmaschine. Mit neun historischen Raddampfern,
die zwischen 83 und 133 Jahre alt sind,
verfügt die Sächsische Dampfschifffahrt
über die älteste und größte Raddampferflotte der Welt.
Nach einer längeren beschaulichen
Fahrt kam man an den Felsformationen
der Bastei vorbei. Von der Bastei fällt
das schmale Felsriff über 194 Meter steil
zur Elbe ab. Am Ufer lag der Kurort Rat4/2012
hen mit seiner Besonderheit: einer Gierseilfähre. In Bad Schandau verließ man
das Schiff. Es war leider keine Zeit mehr,
um alle Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Zwei Punkte wären zum Beispiel
der historische Personenaufzug oder die
historische Straßenbahn in das Kirnitschtal gewesen.
Bild rechts oben:
Blick über die Landschaft
vom Fichtelberg aus
Bild rechts unten:
Blick Gruppenbild in
der Freilichtbühne,
der ehemaligen
Grube Abraham
13
WANDERN
WANDERN
verewigte sich der damals 12-jährige spätere
Dichter neben anderen Familienangehörigen
im Gästebuch der Wein- und Speisegaststätte. Von der Talmühle ging es hinauf zur
Burgruine Waldeck, ehemalige Stammburg
der Truchsessen von Waldeck, mit ihren
imposanten hoch aufragenden Mauerresten
und dann an der Bergkante entlang zum
Geigerles Lotterbett, wo ein armer Musikant
(Geiger) seine Schlafstätte gehabt haben soll.
„Seltsam schöne Hügelfluchten, helle Matten,
rote Felsen, braune Schluchten, überflort von
Tannenschatten“ so wie in Hesses Gedicht
„Schwarzwald“ zeigte sich die Gegend an
diesem Morgen. Bei der Bulacher Steige wurde die Geschichte des Vagabunden Knulp,
aus Hesses gleichnamiger Erzählung sowie
dessen Begegnung mit seinem Schulkameraden Doktor Machold und beim Marmorwerk
Bad Teinach die Erzählung „Die Marmorsäge“ kurz dargestellt. Nach einem Besuch
in einem der ältesten Gotteshäuser im süddeutschen Raum, der Sankt Candiduskirche
in Kentheim mit ihren vielen Fresken, führte die Strecke auf der anderen Straßenseite
hoch zum geschichtsträchtigen Rudersberg,
der von der Bronzezeit bis ins 16. Jahrhundert nach Christus immer wieder besiedelt
war. Durch den Verlobungsweg, den Teuchelweg und den Entenschnabel kamen die
Teilnehmer zum Hermann-Hesse-Platz in
Calw, dem Ziel der Wanderung auf „Hermann Hesses Spuren“.
werden. Ein einzigartiges Panorama vom
Schönbuch bis zur Südwestalb und in der
Ferne der Hohenzollern waren der Lohn für
den schweißtreibenden Aufstieg. Weiter auf
dem Ludwig-Uhland-Liederweg ging es nach
Tübingen. Bei einem kleinen Stadtrundgang
wurden Stationen des Dichters in der Universitätsstadt besucht. Hermann Hesse kam
im Oktober 1895 nach Tübingen, um in der
Buchhandlung Heckenhauer eine Buchhändlerlehre zu beginnen. Im September
1898 schloss er die Lehre erfolgreich ab und
arbeitete dann noch ein Jahr als Buchhändler
bei Heckenhauer, bevor er 1899 nach Basel
zog. Durch das Goldersbachtal erreichte die
Gruppe am Nachmittag das Kloster Bebenhausen. Zur letzten Etappe trafen sich die
Wanderer in Seitzental im Nagoldtal. In der
etwas unterhalb des Ortes gelegenen, ehemaligen Wirtschaft zur „Thalmühle“, kehrte
die Familie Hesse bei ihren sonntäglichen
Wanderungen öfters ein. Am 8. April 1889
Literatur
Die Wandergruppe vor der Heckenhauerschen Buchhandlung in Tübingen,
bei der Hermann Hesse eine Buchhändlerlehre machte
Auf Hermann Hesses
Spuren unterwegs
Mit Hesse von Ort zu Ort, Lebensstationen des Dichters in Baden-Württemberg, von Wilfried Setzler, Silberburg-Verlag 2012
Auf Hermann Hesses Spuren, von
Herbert Schnierle-Lutz, Walz Wanderferien Verlag, Neckartenzlingen, 2002.
Zum 50. Todesjahr des Dichters gab es drei Wanderangebote
Bild oben: Ein herrlicher Blick von der Wurmlinger Kapelle
Bild unten: Die Burgruine Waldeck
Von Hartmut Würfele
2012 jährte sich zum 50. Mal der
Todestag des Dichters und Literatur-Nobelpreisträgers Hermann
Hesse, der am 9. August 1962
im schweizerischen Montagnola
gestorben ist. Seine Geburtsstadt
Calw an der Nagold, die Hesse als
die schönste Stadt zwischen Bremen und Neapel, Wien und Singapore bezeichnete, organisierte
in Erinnerung an ihren berühmten
Sohn deshalb 50 Veranstaltungen.
Für den Schwarzwaldverein Calw
war es eine Selbstverständlichkeit, sich hier zu beteiligen, denn
die Ortsgruppe nimmt seit vielen
Jahren einen festen Platz im kulturellen Leben der Stadt ein; zumal
Hermann Hesse zeitlebens ein begeisterter Wanderer war.
14
Als Hommage an den Dichter und Naturliebhaber wurden drei Wanderungen auf
Hermann Hesses Spuren ausgewählt, die
Orte streiften, die in Hesses Leben von besonderer Bedeutung waren. Dabei legten die
Wanderführer besonderen Wert darauf, nicht
nur zu wandern, Ziel war es auch, auf die
Natur- und Kulturlandschaft der Regionen
einzugehen, Lebensstationen des Dichters
zu besuchen und die Teilnehmer sollten viel
über den Literaturnobelpreisträger sowie
seine Werke erfahren. Das Interesse an den
Wanderungen war so groß, dass die verfügbaren Busplätze schon nach wenigen Tagen
ausgebucht waren. Der erste Streckenabschnitt führte von Singen auf die Halbinsel
Höri am Bodensee. Bilderbuchwetter und
immer wieder herrliche Aussichten vom
Schiener Berg auf die Vulkankegel des Hegaus und die Vorläufer der Schweizer Alpen
beeindruckten die Teilnehmer. Das Tagesziel
war Gaienhofen am Untersee, wo der Dichter mit seiner Familie von 1904 bis 1912 lebte.
„Meine Braut (Mia Bernoulli) hatte, während
ich in Calw an einem Buch (Unterm Rad)
arbeitete, eine ländliche Wohnung für uns
gesucht und in einem kleinen Dorf am deutschen Ufer des Bodensees ein leerstehendes
altes Bauernhaus entdeckt, etwas primitiv
und auch etwas verwahrlost, aber hübsch
und still,“ schrieb Hesse damals an einen
Freund. 1907 baute die Familie mit finanzieller Hilfe des Schwiegervaters ein eigenes
geräumiges Haus am Rand von Gaienhofen.
Auf die zweite Etappe Anfang Juli wurden
viele Teilnehmer schon in den Tagen zuvor
musikalisch eingestimmt. Peter Maffay &
Band brachten auf dem historischen Marktplatz 5 000 Zuhörer bei „Calw rockt“ schon
in die richtige Stimmung, die am darauf folgenden Tag mit Udo Lindenberg, ein bekennender Hesse-Fan, und der Verleihung des
„Panikpreises 2012“ einen weiteren Höhepunkt erreichte. Die Tour begann in der Bischofsstadt Rottenburg am Neckar und vorbei an der Sülchenkirche mit der Grablege
der Bischöfe. Heftiger Regen mit wechselnden Sturmböen machten das Wandern auf
dem Weg nach Wurmlingen nicht gerade zu
einem Genuss; doch während des Aufstieges
zwischen Wald und Reben zur gleichnamigen Kapelle kam die Sonne immer mehr zum
Vorschein und verdrängte die dunklen Wolken am Himmel. Einer Sage nach habe Graf
Anselm von Calw angeordnet, dass er nach
seinem Tode auf einen Ochsenkarren gelegt
werden soll und dort, wo die beiden Ochsen anhielten, soll eine Grabkapelle gebaut
4/2012
Zu Gast bei
Wanderfreunden im Fläming
Erinnerungen an den Deutschen Wandertag in Bad Belzig
gefangen zu regnen, standen
Planwagen bereit, die uns nach
Deutsch Bork brachten. Dort
Teilnehmer der Ortsgruppen Weil der Stadt und Pforzheim Baden
stand die Besichtigung eines
Gruppe mit der Wimpelgruppe des Schwarzwaldvereins beim Festumzug
kleinen Bauernhof- und Feuerwehr-Museums an. Mit PlanwaDas Motto des 112. Deutschen Wanderta- gen ging es weiter nach Alt Bork, wo wir
ges „Zu Gast bei Wanderfreunden“ wurde mit Musik empfangen und mit Grillwürsten,
für die Ortsgruppen Weil der Stadt und Kuchen und Getränken aller Art bewirtet
die Badengruppe Pforzheim Realität. Die wurden. Ein Rundgang durch den Ort und
Herzlichkeit, mit der die Gruppe aus dem ein reizvoll angelegtes Labyrinth schloss
Schwarzwald geführt und bewirtet wurde, sich an. Schier endlos schien die Fahrt mit
war einmalig. Besonders erwähnenswert ist dem Planwagen durch das wasserreiche Urder Tag im Urstromtal bei Linthe mit den stromland zurück nach Linthe. Dort waren
Ortsteilen Deutsch Bork und Alt Bork mit auf dem Marktplatz Zelte aufgebaut, ein
insgesamt knapp 900 Einwohnern. Mit den Tisch gedeckt mit verschiedenen pikanten
Worten „Sie sind heute unsere Gäste und und süßen Leckereien lud die Wanderer
herzlich eingeladen zu Speis und Trank“ zum Zugreifen ein. Feucht-fröhlich ließen
wurden wir liebenswürdig vom Wanderfüh- wir diesen wundervollen Tag ausklingen
rer und der Ortsvorsteherin begrüßt. Nach und so herzlich wie die Begrüßung war,
einer kurzen Wanderstrecke, es hatte an- wurden wir auch verabschiedet. Voll ange4/2012
nehmer Erinnerungen fuhren wir zurück in
unser Standquartier in Kloster Zinna. Selbstverständlich waren wir beim Wimpelempfang und der Eröffnungsfeier des Deutschen
Wandertages in Bad Belzig. Groß war die
Freude, dort die Wimpelgruppe aus Freiburg
und aus Willingen zu treffen. Einen Ginkgo,
den Baum des Jahrtausends, pflanzten wir
in der Nähe der Steintherme in Bad Belzig,
ehe wir mit einem Förster durch den Naturpark Hoher Fläming wanderten. Eindrucksvoll wird hier deutlich, was die Kraft des
Eises vor 150 000 Jahren aus Skandinavien
an Steinen herantransportierte.
Der Höhepunkt der Wanderwoche war
der Festumzug in Bad Belzig mit zahlreichen
Trachtengruppen und bunt gekleideten
fröhlichen Wanderern. Einen würdevollen
Abschluss des 112. Deutschen Wandertages
bot die Schlussveranstaltung im Schloss Diedersdorf.
Herma Stoltze
15
WANDERN
WANDERN
Oban und von dort mit einer kleinen Fähre
zur Insel Kerrera. Diese Genusswanderung
führte uns durch eine liebliche Landschaft
mit Schafherden, einsamen Gehöften und
sanften Hügeln. Wie aus dem Bilderbuch
tauchte vor uns das Castle Gylen auf,
dessen Lage auf einem Felsen über dem
Meer beeindruckend ist. Im nahegelegenen „Tea Garden“ gab es eine willkommene Einkehr mit hausgemachter Suppe,
feinem Sandwich und Tee. Kein Regen
trübte diesen wunderschönen Wandertag.
Auch am folgenden Tag schönes Wetter,
was in Schottland nicht selbstverständlich
ist. Von Kinlochleven führte uns der Weg
zuerst 220 Höhenmeter über den bekannten „West Highland Way“, danach die
restlichen 240 Höhenmeter langsam ansteigend entlang der Marmore Berge bis
zum Loch Eilde. Die anfangs guten Wege
führten nun über sumpfige Pfade und
der eine oder andere bekam nasse Füße,
was die gute Stimmung aber nicht trübte.
Schließlich wusste jeder Teilnehmer vor
der Anmeldung, dass es ins Moor geht.
Nach einem steinigen Abstieg vorbei an
Wasserfällen erreichten wir wieder Kinlochleven. Petrus hat es wieder gut mit
uns gemeint. So erlebten wir den Aus-
Ausblicke beim Aufstieg zum Loch Eilde Moor
Schottland bietet mehr
als nur Nebel und Regen
Abwechslungsreiche Wanderferien in den schottischen
Highlands mit Edinburgh
Bild oben: Dudelsackspieler in Fort William
Bild Mitte: Gruppenfoto vor dem Gylon Castle
Hochlandschaf
16
stetig steigend. Die letzten Meter mussten
mit leichtem Klettereinsatz bewältigt werden. Oben angekommen, pfiff uns der
Wind um die Ohren, aber die Aussicht
spektakulär auf die Marmore Berge, das
Ben-Nevis-Massiv und Loch Leven. Ein
wunderbares Erlebnis dieser Wandertage.
Die Zugrückreise nach Edinburgh führte uns wieder durchs Schottische Hochland.Am letzten Tag dieser abwechslungsreichen Reise brachte uns ein Bus
mit sehr kompetentem, deutschsprechendem Reiseführer zur Rosslyn Chapel, bekannt auch aus dem Film Sakrileg. Wir
bekamen eine sehr ausführliche Erklärung und waren von der Schönheit der
Kirche beeindruckt. Anschließend erwanderten wir in dichtem Nebel Arthur’s
Seat, den Hausberg Edinburghs. Leider
konnten wir keinen Meter weit sehen,
geschweige denn die schöne Stadt von
oben. Nach einer interessanten Rundfahrt
durch die Neustadt besuchten wir das
Edinburgh Castle. Noch ein kurzer Gang
über die „Royal Mile“, und auch dieser
Tag und die wunderschöne Reise neigten
sich dem Ende zu.
Von Uschi Kettner
Schon bei meiner Schottland-Reise im letzten Jahr hatte ich die Idee, mit einer
Gruppe des Schwarzwaldvereins Lörrach nochmals in dieses wunderschöne
Land zu kommen. Aus einigen vorgelaufenen Wandertouren suchte ich die
„schönsten“ aus. Bei der Suche nach geeigneten Unterkünften merkte ich,
dass es für 20 Teilnehmer nicht ganz einfach ist, etwas Passendes zu finden.
Doch nach längerer Vorbereitungszeit hatte ich sämtliche B&B, Flüge, Züge
mit reservierten Plätzen, Mietbusse, öffentliche Busse und sogar Tickets für
den Dampfzug Mallaig – Fort William, zusammen.
Die Anreise nach Edinburgh mit Bus-FlugBus verlief problemlos, und erwartungsgemäß nieselte es leicht bei der Ankunft.
Doch das tat unserer ersten Erkundungstour durch die imposante Altstadt keinen
Abbruch. Besonders die „Royal Mile“ hatte es uns angetan. Am nächsten Morgen
schien die Sonne und wir traten unsere
Fahrt mit dem Zug durchs Schottische
Hochland an. Die Landschaft wechselte in
gemütlichem Tempo an der Industriestadt
Glasgow, entlang der Meerfjorde, durch
das typische karge Hochland und an kleinen Ortschaften vorbei. Auch am höchstgelegenen (390 Meter über dem Meer) und
einsamsten Bahnhof Schottlands, Corrour,
kamen wir vorbei und erreichten nach
rund viereinhalb Stunden Fort William.
Unsere Gästehäuser im viktorianischen Stil
kamen bei den Teilnehmern gut an und
auch das üppige schottische Frühstück mit
flug zur Insel Skye bei schönstem Wetter.
Unser Bus brachte uns zur Felsennadel
„Old Man Storr“ mit danebenliegendem
Bergmassiv. Ebenso zum gewaltigen „Kilt
Rock“, einem Felsabbruch, der bei der
Kontinent-Spaltung vor 320 Millionen Jahren entstanden ist. Ein Besuch der kleinen Insel-Hauptstadt Portree rundete die
Busreise ab. Zurück in Mallaig erwartete
meine Gruppe eine Überraschung: die
zweistündige Rückreise nach Fort William
im Dampfzug. Dieser restaurierte Zug ist
seit ein paar Jahren wieder im Einsatz und
auch Teile vom Harry-Potter-Film wurden
im Zug und auf dieser Strecke gedreht,
besonders das Glennfinnan-Viadukt.
Am Ende der Zugreise noch eine Besonderheit: Ben Nevis, der höchste Berg
Englands tauchte ohne nebelverhangenen Gipfel auf. Nur ein paar fotogene
Wölkchen am ansonsten blauen Himmel
an unserem letzten großen Wandertag.
Mit dem Bus ging es nach Glencoe und
von dort nach einem kurzen Abstecher
zum Massaker-Monument des MacDonald-Clan, der Aufstieg zum Pap of Glencoe. Es galt 742 Höhenmeter zu bezwingen, nicht wirklich viel, aber der Weg ist
steinig, mit Rinnsalen durchzogen und
Bohnen, Würstchen, Haggis und Blutwurst
wurde durchprobiert. Außerdem war die
„Mainroad“ mit vielen Pubs nicht weit.
Bei unserer ersten Wandertour von Corrour Station auf den Beinn na Lap regnete
es anfangs leicht. Nach einer halben Stunde Gehzeit wechselte unser Weg ins Nichts,
das heißt, wir mussten uns den kaum vorhandenen Pfad im sumpfigen Moor suchen,
was zu einem anstrengenden Wandern
wurde. Den Gipfel erreichten wir im Nebel, der uns nicht zu längerem Verweilen
einlud. Nach Gipfelfoto und Gipfelschnaps
ging es wieder abwärts und jeder freute
sich, als die Jugendherberge auftauchte, wo
wir unsere Regencapes und Schuhe trocknen und einen Kaffee trinken konnten.
Mit dem Zug fuhren wir zurück nach Fort
William. Am Tag danach schien die Sonne
und ein Bus brachte uns vorbei am Loch
Linnhe zu dem kleinen Hafenstädtchen
„Grenzerfahrungen“ machen
Erste Calwer 24-Stunden-Wanderung übertraf alle Erwartungen
Deutschland ist ein Volk von Wanderern –
und das Wandern ist wieder in. Hunderttausende sind in Wander- und Gebirgsvereinen
organisiert oder schließen sich diesen an.
Trotzdem tun sich Wandervereine, vor allem bei Jüngeren und jungen Familien mit
Kindern schwer, Mitglieder zu gewinnen
beziehungsweise an den Verein zu binden.
Der Schwarzwaldverein Calw sucht seit geraumer Zeit Mittel und Wege, diesem Umstand zu begegnen. Neben Angeboten wie
sportiven Wanderungen, mit der Familie on
Tour, Gesundheitswandern, Fackelführungen für Kinder und Eltern wurde auch die
Idee einer 24-Stunden-Wanderung rund um
Calw geboren.
Um den Vorsitzenden Jürgen Rust bildete
sich ein Team, das für die gesamte Organisation und den Ablauf dieser „Grenzerfahrung“ verantwortlich war. Als Termin der
„Ersten Calwer 24-Stunden-Wanderung“,
wurde das Pfingstwochenende 26./27. Mai
2012 gewählt. Eine Entscheidung, die sich
im Nachhinein als gut erwies, da die Teilnehmer den Pfingstmontag noch zur Rege-
neration hatten. Neben der Streckenführung
mussten Verpflegungsstationen festgelegt
und mit den betreffenden Einrichtungen vor
Ort Abmachungen getroffen werden. Die
Strecke wurde in drei Teilabschnitte mit jeweils acht Stunden Wandern aufgeteilt, das
bedeutete auch, dass der Wanderwart für
jeden Teilabschnitt mindestens drei Wanderführer vorsehen musste. Zwei erfahrene
Teilnehmer erklärten sich spontan bereit,
über die gesamte Dauer den „Besenwagen“
zu machen. Eigentlich sollte die Teilnehmerzahl auf 50 beschränkt werden. Offensichtlich sind solche Herausforderungen gefragt.
Denn es gab einen solchen Run auf die Starterplätze, wobei ausgesprochen viele Jüngere dabei sein wollten, dass man am Ende
77 Teilnehmern den Start ermöglichte. Um
den Teilnehmerbeitrag im Rahmen zu halten, war es zudem erforderlich, viele Firmen
als Sponsoren ins Boot zu holen.
Start war am Samstagmorgen, 26. Mai,
auf dem historischen Marktplatz in Calw,
der mit seinem malerischen Fachwerkensemble, dem farbenprächtigen Bild des
Bild oben: Vor dem Ziel in Stammheim
Bild unten: Unterwegs in der Nacht
4/2012
4/2012
17
WANDERN
WANDERN
In der Nacht wurde es empfindlich kalt und
so mancher war hierfür nicht entsprechend
ausgerüstet. Gegen Morgen wurde jeder
kurze Halt genutzt um sich auf den Weg zu
legen und auszuruhen. Nur wenige erreichten nicht das Ziel, das Freibad in Stammheim, nach 24 Stunden, am Pfingstmontag
um 9.00 Uhr. Alle anderen waren glücklich
und erfreut, die „Strapaze“ hinter sich gebracht zu haben, auch wenn bei dem einen
oder anderen am Ende die Kräfte bedenklich schwanden und auf der Fußsohle jetzt
mehr Blasen als glatte Haut zu sehen waren.
Nach ausgiebigem Duschen, einem kalorienreichen Frühstück und einem T-Shirt als
Belohnung sprachen dann alle von einem
einmaligen Erlebnis in reizvoller Landschaft
und hoben die tolle Gemeinschaft untereinander hervor. Die weiteste Anreise hatten
Nina Haeming aus Berlin und Uwe Seifert
aus Reeßum bei Bremen, ältester Teilnehmer war Georg Kübler aus Simmersfeld.
Großes Lob zollten alle dem Schwarzwaldverein Calw für die gute Organisation und
vorzügliche Betreuung über die gesamte
Dauer der Veranstaltung.
Hartmut Würfele
Wochenmarktes und der extra an diesem
Tag abgehaltenen Wandermesse, das richtige Ambiente mit der entsprechenden Atmosphäre darstellte. Oberbürgermeister
Ralf Eggert schickte die Wanderer auf die
Strecke. Auf die Teilnehmer warteten 66
Kilometer durch eine reizvolle Gegend im
Nordschwarzwald mit Wiesen, Äckern und
dunklen tiefen Wäldern sowie urwüchsigen
Tälern und auf der anderen Seite der Nagold ein ganz anderes Landschaftsbild, das
fruchtbare Hecken- und Schlehengäu, mit
sanften Hügeln und Weiden.
Rast- und Verpflegungsstationen waren
das Sportheim des SV Oberkollbach, das
Wanderheim in Zavelstein, das Sportheim
in Neuweiler, die Bergwerksklause in Neubulach und von den Schwarzwaldvereinen
Stammheim und Gültlingen wurde beim
Lerchenberg/Deckenpfronn noch zum Sonnenaufgang Hefekranz mit Kaffee oder Tee
gereicht. Dank gebührt auch Masseur Willi
Gaubatz, der nachts um ein Uhr beim Bergwerk in Neubulach eine Massagebank aufstellte, und viele müde und schweren Beine
durch seine geschickten Hände wieder gehfähig machte.
Ausbildungstermine 2013
1. Bad Säckingen
Grundlehrgang Wandern
Aufbaulehrgang Wandern
Aufbaulehrgang Natur-Kultur
Aufbaulehrgang NaturerlebenFührungsdidaktik-Tourismus
Abschlusslehrgang
2./3. Februar
16./17. Februar
2./3. März
16./17. März
13./14. April
2. Altglashütten
Kompaktlehrgang
Abschlusslehrgang
3. Bad Liebenzell
Kompaktlehrgang
Abschlusslehrgang
3. bis 11. Mai
15./16. Juni
27. September bis 5. Oktober
9./10. November
Heimat- und Wanderakademie
Baden-Württemberg
Sprechen vor der Gruppe
Termin
Heimat- und Wanderakademie
Baden-Württemberg
9. März, 10 – 16 Uhr
Fortbildungen
Lehrgangsort: Freiburg
Info und Anmeldung: bis 22. Febr.
Telefon: 07 61/380 53-23
Wochenende 16./17. Febr. in Obersexau – Grundlagenlehrgang Digitale Karten
und GPS mit Hans Günter Rieske, Dieter
Höferlin
Aristoteles hat bereits vor 2000 Jahren in seinem Standardwerk „Rhetorik“ das Ziel rhetorischen Handelns formuliert: „Das Glaubenerweckende an einer Sache hervorrufen“.
Rhetorik will das Überzeugen von Menschen
erlernbar machen. Dieses Seminar optimiert
anhand von Übungen das rhetorische Verhalten der TeilnehmerInnen. Im Vordergrund
steht der Körpereinsatz (Gestik/Mimik), das
Sprach- und Raumverhalten, Aufbau, Ausgestaltung und Halten einer Rede. Dabei spielt
vor allem die Frage eine zentrale Rolle: Wie
präsentiere ich mich vor Publikum?
Die Heimat- und Wanderakademie lädt Sie
zu der Fortbildung mit Dr. phil. Claus Rieder,
Dozent und Rhetorik-Trainer aus Tübingen
ein. Die Veranstaltung ist für alle offen!
Reiserecht
Jeder, auch der Wanderführer für die gemeinnützige Ortsgruppe eines Wandervereins, ist verpflichtet, das Reiserecht einzuhalten, wenn er Wanderreisen veranstaltet.
Beim Reiserecht sind ganz bestimmte Vorgehensweisen einzuhalten, damit alles geordnet verläuft. Die Teilnehmer erfahren
die wichtigsten Inhalte des Reiserechts zur
korrekten Durchführung von Wanderreisen. Für alle Wanderführer – auch nicht
zertifizierte –, die Wanderreisen planen,
wird dieses Seminar mit Hauptgeschäftsführer Walter Sittig dringend
empfohlen!
Samstag, 16. Febr. in Freiburg – Tourenplanung mit dem Wanderservice Schwarzwald mit Gunter Schön
Samstag, 23. Febr. in Freiburg – Reiserecht
mit Walter Sittig, Hauptgeschäftsführer
Samstag, 9. März in Freiburg – Rhetorik
mit Dr. phil. Claus Rieder, Dozent und Rhetoriktrainer, Tübingen
Wochenende 9./10. März, in Obersexau
– Aufbaulehrgang Digitale Karten mit HansGünter Rieske, Dieter Höferlin
Samstag, 23. März in Bad Mergentheim
– Der Biber – Baumeister am Wasser mit
Helmut Fischer
Sonntag, 24. März in Loßburg – Geologie
in Baden-Württemberg auf einen Blick mit
Dr. Andreas Megerle, Universität Karlsruhe
Wochenende 6./7. April in Freiburg – Erste Hilfe Outdoor mit der Outdoorschule Süd
Freitag, 12. April in Eningen unter Achalm
– Familienwanderlehrgang - Spaß für Groß
und Klein mit Dirk Briddigkeit
Samstag, 13. April in Bebenhausen –
Schichtstufenlandschaft
im
Naturpark
Schönbuch mit Margit Elgner-Eisenmann
Samstag, 10. März in Ichenheim – Tänze
aus dem Schwarzwald mit Klaus Grimm
Samstag, 13. April in Westerheim/Alb –
Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses
mit Heinz Schmutz
Samstag, 16. März in Stühlingen – Basiswissen für Naturschützer mit Peter Lutz
Samstag, 13. April in Aspergle – FrauenSpecial – Allein in der Pampa mit Heike Krieg
Samstag, 16. März in Baden-Baden – Sommerhauptstadt Europas mit Dagmar Rumpf
Wochenende 20./21. April in Ellwangen
– Wanderführertreffen mit Gunter Schön,
Dr. Siegfried Reiniger
Samstag, 16. März in Stuttgart – Fit für
das Ehrenamt mit Ulrich Hempel, Rudolf
Ganser
Wochenende 23./24. März in Obersexau
– Aufbaulehrgang GPS mit Hans-Günther
Rieske, Dieter Höferlin
Freitag, 26. April in Bad Rippoldsau
– Wir kochen Knöterich mit Peter Lutz,
Silke Kluth
Samstag, 27. April in Bad Säckingen – Der
Trompeter von Säckingen mit Ingrid Bär
Gesundheitswanderführer-Ausbildungen in Rust
Info
1. Teil
2. Teil
Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg
GPS-Schule 2013 in Obersexau:
Grundlagenlehrgang zu GPS und
Digitalen Karten
Aufbaulehrgang Digitale Karten
Aufbaulehrgang GPS
Die Lehrgänge finden alle mit Hans-Günter
Rieske und Dieter Höferlin statt.
18
Rhetorik
1. bis 3. Februar
15. bis 17. März
16./17. Februar
9./10. März
23./24. März
Termin
Heimat- und Wanderakademie
Baden-Württemberg
23. Februar, 10 – 13 Uhr
Lehrgangsort: Freiburg
Info und Anmeldung: bis 15. Febr.
Telefon: 07 61/380 53-23
4/2012
Progra
Schwäbischer Albverein
Karin Kunz
Hospitalstr. 21 B
70174 Stuttgart
Tel. 07 11/2 25 85 26
[email protected]
Schwarzwaldverein e. V.
Katja Camphausen
Schlossbergring 15
79098 Freiburg
Tel. 07 61/3 80 53 23
[email protected]
mm 201
3
Samstag, 27. April in Metzingen – Der
Schwäbische Vulkan mit Helmut Hecht
Samstag, 27. April in – FrauenSpecial –
Übungsseminar Kartenlesen mit Heike Krieg
Naturerlebnisse
Samstag, 2. März in Singen-Bohlingen
– Der Galgenberg im unteren Aachtal mit
Horst-Rainer Nies
Samstag, 16. März – Quellen, Mühlen und
Höhen im Schwäbisch-Fränkischen Wald
mit Solveig Sauer, Alexander Wunderlich
Samstag, 23. März in Denzlingen – Auf
dem Heimatpfad Mauracherberg mit Werner Kästle
Samstag, 6. April in Ulm – Vom größten
Festungsbauwerk Deutschlands zur mittelalterlichen Burg mit Willi Siehler
Freitag, 12. April in Karlsruhe – Wo finde
ich die Spuren meiner Vorfahren? mit Wilfried Süß, Manfred Hennhöfer
Sonntag, 14. April in Tübingen – Philosophischer Spaziergang mit Dagmar Mirbach
Samstag, 20. April in Lichtenstein-Honau
– Die Echaz – eine Lebensader – früher,
heute und in Zukunft mit Hermann Walz
Samstag, 20. April in Balingen-Dürrwangen – Auf den Spuren der Hirschguldensage mit Jürgen Scheff
Samstag, 27. April in Achern, Ortenau –
Auf den Wegen Heinrich Hansjakobs um
die Illenau mit Christel Zorn, SchwarzwaldGuide
Ausbild
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Fortbild
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Exkursio
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Samstag, 27. April – Die Stadt Heidelberg
mit Eberhard Grießhaber, Wilfried Süß
Bitte fordern Sie unser vollständiges Programm an oder informieren Sie
sich im Internet unter www.wanderakademie.de
4/2012
19
NATURSCHUTZ
WANDERN
WANDERN
NATURSCHUTZ
Blicke über den Schluchsee, die bis zum Säntis reichen können.
Zweifellos ein Landschaftsbild „von herausragender Schönheit, Eigenart und Vielfalt“.“
Energie und Landschaft
Mit seinen Forderungen zur landschaftsgerechten Ausgestaltung der Energiewende steht
der Schwarzwaldverein nicht allein!
Von Dr. Karl-Ludwig Gerecke
Am 16. Juni haben die Delegierten der 143. Hauptversammlung des
Schwarzwaldvereins in Karlsruhe-Neureut das Positionspapier „Energie und
Landschaft“ verabschiedet. Nach fast zehn Jahren ersetzt es die Resolution „Schwarzwald und Energie“ vom November 2002. Die Inhalte sollen
„Leitplanken“ sein, für Ortsgruppen und Bezirke bei örtlich anstehenden
Projekten. Zugleich ein Appell an Politik und Verwaltung, die Energiewende
im Einklang mit Zielen des Natur- und Landschaftsschutzes voranzubringen.
Fast schien das Thema in KarlsruheNeureut etwas an den Rand gedrängt.
Es gab keine lange Diskussion, und alle
Delegierten haben die Positionen ohne
Gegenstimmen verabschiedet. Lag es
an der fortgeschrittenen Zeit oder an
der vorausgegangenen intensiven Er-
örterung des Themas, insbesondere beim
vom Schwarzwaldverein initiierten Energiekongress 2011 in Freiburg? Wie dem
auch sei, in den Positionen spiegelt sich
ein breiter Konsens der Vereinsmitglieder,
und für den Schwarzwaldverein hat das
Papier eine nicht zu unterschätzende Au4/2012
ßenwirkung. Mit dem Begriff „Landschaft“
gleich in der Überschrift unterstreicht der
Schwarzwaldverein seine Kernkompetenz
und richtet den Blick aufs Ganze. Eine
wichtige Betonung, denn kurzfristig war
der Eindruck entstanden, dass nur noch
Konflikte mit dem Artenschutz auszutragen seien, während sich der Landschaftsschutz notgedrungen den Erfordernissen
der Energiewende unterzuordnen habe.
Dass dies so nicht zutrifft, geht mittlerweile auch aus dem ressortübergreifend
erarbeiteten „Windenergieerlass“ der für
Energieversorgung, Raumordnung und
Naturschutzfragen zuständigen Ministerien hervor. Danach müssen die Belange
regenerativer Energieerzeugung immer
gegen Gesichtspunkte des Landschaftsbildes abgewogen werden. Es kann also
durchaus auch rechtlich geboten sein, im
Falle eines Landschaftbildes von herausragender Bedeutung sowie in „unberührten“
oder für die Erholung besonders bedeutsamen Regionen dem Landschaftsschutz
Vorrang einzuräumen.
Auch
andere
anerkannte
Natur4/2012
schutzverbände haben ihre Positionen
zur Energiewende veröffentlicht. NABU
und BUND stellen in einem gemeinsamen „Hintergrundpapier“ zum Ausbau
der Windkraft in Baden-Württemberg
entsprechend ihren Verbandszielen Gesichtspunkte des Natur- und Artenschutzes in den Vordergrund. An erster Stelle
die Forderung nach Rücksichtnahme auf
„windkraftsensible“ Vogel- und Fledermausarten und ihre (vielfach noch unbekannten) Zugkorridore. Doch fordern
beide Verbände gemeinsam ebenso eine
„Identifikation der wertvollsten Landschaften, die frei von Windenergieanlagen bleiben sollen“. Nebenbei bemerkt:
Rheinland-Pfalz, in Sachen Windkraft in
Mittelgebirgslagen gerne als Vorreiter genannt, hat genau das getan – und in seinem Landesentwicklungsprogramm unter
anderem die Hangkante des Pfälzerwalds,
die Eifelmaare und den Durchbruch des
Rheins durch das Schiefergebirge zu „Tabu-Gebieten“ für Windkraftanlagen erklärt. Auch der Landesnaturschutzverband
Baden-Württemberg (LNV), in dem der
Schwarzwaldverein Mitglied ist, hat sich
in seiner Stellungnahme zur Energiewende in Baden-Württemberg für ein solches
Vorgehen ausgesprochen.
In anderen Fragen gibt es ebenso Übereinstimmungen: Hervorzuheben ist insbesondere die vom Schwarzwaldverein
so bezeichnete „Strategie der zwei Geschwindigkeiten“. Sie besagt, den Ausbau
der Windkraft in den nächsten Jahren vorrangig dort zu realisieren, wo kein oder
allenfalls ein geringes Konfliktpotential
mit dem Natur- und Landschaftsschutz besteht. Alle Verbände gehen unisono davon
aus, dass dies die „Energiewende“ nicht
bremst. Im Gegenteil: Dadurch könnte ein
wesentlich rascherer Ausbau der Windkraft erfolgen.
Genau dies findet in der Realität nicht
statt. Statt einer regionalen oder noch
besser überregionalen Standortplanung
verzetteln sich Städte, Gemeinden oder
Verwaltungsverbände in einer aufwändigen Flächennutzungsplanung auf lokaler
Ebene. Ein Verfahren, das enorme Verwaltungs- und Experten-Kapazitäten bindet, verbunden mit langwierigen Untersuchungen für Standorte, auf denen sich
wahrscheinlich nie ein Windrad drehen
wird. Sei es, weil dort erwartungsgemäß
naturschutzfachliche Restriktionen greifen, Investitionen an Erschließungskosten scheitern, oder schlichtweg zu wenig
Wind weht. Das ist mit ein Grund, warum
so oft der Eindruck entsteht, dass bei der
Energiewende „nichts vorwärts geht“. Das
hätte so nicht sein müssen!
Am 21. September ist der diesjährige
31. Deutsche Naturschutztag in Erfurt mit
einer Verabschiedung der „Erfurter Positionen“ zu Ende gegangen. Auch dort finden sich, ob beabsichtigt oder zufällig sei
dahingestellt, Kernaussagen des Schwarzwaldvereins-Positionspapiers wieder: In
dem klaren Bekenntnis zur Energiewende,
aber auch zum Erhalt von Landschaften
mit hohem Naturerlebnis- und Erholungswert, als „Grundkapital“ einer touristischen Nutzung, und als Voraussetzung
einer für wesentlich erkannten „Identifizierung mit Heimat“. Dabei geht es nicht nur
um Windenergie, sondern auch um den
drohenden Verlust von Landschaftsqualität
durch zunehmend monotone Feldfluren.
Alles sicher nicht ganz neu, aber eines ist
beruhigend zu wissen: Mit seiner Forderung nach einer landschaftsverträglichen
Ausgestaltung der Energiewende steht der
Schwarzwaldverein keineswegs allein auf
weiter Flur!
Abschließend die Frage: Wie sollen
Ortsgruppen und Bezirke mit den Positionen umgehen? Schließlich sollen sie nicht
21
NATURSCHUTZ
WANDERN
WANDERN
NATURSCHUTZ
nur Papier bleiben! Die Antworten müssen
in erster Linie „vor Ort“ gesucht werden.
2013 dürfte zum „Jahr der Flächennutzungspläne“ werden, denn bis zum Jahresende müssen Städte und Gemeinden
ihre Windkraftplanungen offenlegen. Die
Beteiligung der Öffentlichkeit ist im Verfahren vorgeschrieben, und von dieser
Möglichkeit sollten die Ortsgruppen rege
Gebrauch machen. Gerne auch mit Unterstützung und Handreichungen durch den
Hauptverein. Dabei empfiehlt sich eine
konstruktive Herangehensweise: Mit dem
Ziel, Windkraftanlagen dort zu bündeln,
wo der jeweils geringste Eingriff in die
Landschaft besteht.
Für jeden potenziellen WindkraftStandort wird es Visualisierungen geben, die eine Beurteilung der Nah- und
Fernwirkung zulassen. Wenn nicht, dann
sollte dies zu allererst als unabdingbare
Planungsgrundlage eingefordert werden.
Sobald sie vorliegen, müssen die Auswirkungen auf das Landschaftsbild intensiv
geprüft werden. Ein simples „gefällt mir“
oder „gefällt mir nicht“ Marke Facebook
ist dabei nicht ausreichend. Vielmehr sollten die Kriterien des Windkraft-Erlasses
zugrunde gelegt werden (s. Info-Kasten),
die auf die jeweils betroffene Region angepasst werden müssen: Worin besteht die
besondere Eigenart und Schönheit einer
Landschaft? Wo sind Nah- oder Fernblicke
austauschbar, und wo sind sie tatsächlich
einmalig? Wo liegen historisch wertvolle Kultur- und Baudenkmäler, die nicht
durch Technik überprägt werden sollen?
Gibt es technisch-zivilisatorische Vorbelastungen, oder erweckt eine Landschaft
beim Betrachter den Eindruck großräumiger Unberührtheit? Wie steht es um den
tatsächlichen Erholungswert, festgemacht
an Besucher- und Übernachtungszahlen?
Und umgekehrt: Welche Standorte bieten
sich, Windhöffigkeit immer vorausgesetzt,
für die Nutzung der Windkraft besonders
an, durch vorhandene Infrastruktur, günstige Zuwegung oder die Nähe zu Stromleitungen?
Ein ganzes (und sicher nicht vollständiges) Bündel von Fragen, das sich vor
Ort und vor allem im Vergleich verschiedener Standortsvarianten durchaus nachvollziehbar beantworten lässt. Der Bezirk
Elztal hat bereits vorgemacht, wie das
Positionspapier mit Leben erfüllt werden
kann. Mit einem solchen Vorgehen bleibt
der Schwarzwaldverein glaubwürdig, und
braucht sich von niemandem in die „Verhinderer-Ecke“ stellen zu lassen!
Bild links unten: Blick von Titisee zum Hochfirst, nahe
der B 31. Eine Landschaft mit „Vorbelastung“. Nur die
Dachform des Hofgebäudes lässt erkennen, dass die
Aufnahme aus dem Schwarzwald stammt.
Bild unten: Blick vom höchsten Schwarzwaldberg zum
höchsten Berg Europas. Dazwischen liegen 246 km –
eine einmalige Fernsicht
Info
Abwägungsgebot Landschaftsbild und WindenergieNutzung (Windenergie-Erlass Baden-Württemberg,
Auszug)
Bei der Standortsuche für Windenergieanlagen ist das Landschaftsbild zu berücksichtigen, das im Hinblick auf seine Vielfalt, Eigenart und
Schönheit sowie seinen Erholungswert bewahrt werden soll (§ 1 Abs.
1 Nr. 3 und Abs. 4 sowie § 14 Abs. 1 BNatSchG). Bei der Standortplanung sollen daher insbesondere folgende Kriterien betrachtet und
abgewogen werden:
„
„
„
Minderung des Erholungswerts
Unberührtheit der Landschaft
Vorbelastung durch technische Anlagen
Aus dem Blickwinkel der Windenergienutzung:
Windhöffigkeit
Bündelung mit Infrastrukturtrassen
Nähe zu Stromtrassen
Zuwegung
„
„
„
„
Aus dem Blickwinkel des Landschaftsschutzes:
Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes unter besonderer Berücksichtigung der Naturlandschaften, (vom menschlichen
Einfluss unbeeinflusst gebliebene Landschaften), der historisch
gewachsenen Kulturlandschaft auch mit ihren Kultur-, Bau- und
Bodendenkmälern sowie der Sichtbarkeit der Anlage im Nahund Fernbereich
„
22
Gewichtige Belange des Landschaftsbilds können vorliegen, wenn
… Windenergieanlagen zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung eines Landschaftsbilds von herausragender Vielfalt, Eigenart
und Schönheit führen würden. Gleichzeitig muß der Planungsträger berücksichtigen, ob … für die Windenergienutzung besonders
geeignete Bereiche betroffen sind.
4/2012
Durch die
Wälder
Absurdistans
Wo an den Straßen im
Schwarzwald der Kahlschlag grassiert
Von Wolf Hockenjos
Gleich um die Ecke, neben dem kahlgeschorenen Unterhang, drehen sich
die Räder der Hexenlochmühle. Das
Kalendermotiv lockt Scharen von Touristen an, die sich in dem abgelegenen
Tälergewinkel zwischen dem St. Märgener Zinken Glashütte und Neukirch
auf der Suche nach „Schwarzwald pur“
befinden. In der Saison halten sogar
Busse hier, sodass nicht nur die Parkplätze Zug um Zug erweitert werden
mussten. Neben der Mühle steht für
den Restaurantbetrieb ein Festzelt zur
Verfügung, und auch die Ansichtskarten- und Souvenirstände sind bestens
bestückt. Man muss den Trubel hier
nicht unbedingt mögen, doch die Fahrt
auf kurvigsten Kreissträßchen durch
die dicht bewaldeten engen Täler und
Schluchten vermittelt auch dem motorisierten Besucher noch ein Landschaftserlebnis mit einem Hauch von
Romantik und Abenteuer.
Um ein paar Hangnasen weiter bachaufwärts
zweigt vom Hexenloch das Wagnerstal ab,
wo sich anno 1844, wie der Einheimische
weiß, das folgenreichste Lawinenunglück
des Schwarzwalds ereignet hat. Nach starken Neuschneefällen mit nachfolgendem
Warmlufteinbruch hatte eine „Schneeschalte“ den Königenhof unter sich begraben.
Denn sträflicherweise hatte der Bauer zuvor
den Wald an der Steilhalde oberhalb des
Hofs kahlgeschlagen. Siebzehn Tote waren
zu beklagen, 28 Stück Rindvieh und zwei
Pferde mussten an Ort und Stelle notgeschlachtet werden. „Nichts als Leichen he4/2012
Bild oben: Kahlschlag: ein Beitrag zur Verkehrssicherheit?
Bild unten: Bestrafter Kahlschlag anno 1848
raustragen, selbe visitieren, beten“, schrieb
ein zu Hilfe geeilter Nachbar über die Tragödie: „Ich kann mir keine solche Szene
vorstellen als in Russland. An der Beresina
mag es auch so gewesen sein.“ Wo die Lawine abgegangen ist, wächst längst wieder
Wald, und wer die einstige Hofstelle heute besucht, mag sich wundern: Den Hang
überm Hof, aus dem sich das Schneebrett
gelöst hatte, hat man sich weitaus alpiner
vorgestellt.
Lawinen haben zwischenzeitlich Seltenheitswert im Schwarzwald, wo die Waldfläche sich seit dem vorletzten Jahrhundert
verdreifacht hat. Was nicht heißt, dass die
Hexenlochstraße nicht auch heute noch
dann und wann vom Schnee verschüttet würde. Auch mit Steinschlag ist in der
Enge des Tals stets zu rechnen, wovor die
Straßenverkehrsbehörde die Verkehrsteilnehmer mit entsprechender Beschilderung
warnt. In der „Waldfunktionenkarte“ der
Forstbehörde ist der Wald oberhalb der
Straße als „Bodenschutzwald“ ausgewiesen,
denn auch Erosion ist nach Starkniederschlägen nicht auszuschließen.
Da nimmt sich der Kahlschlag oberhalb
der von Glashütte ins Hexenloch führenden Straße als doppelt befremdend aus.
Waren etwa die Glasmacher zurückgekehrt,
die dem Wald hier einst schon mit Brachialmethoden so heftig zugesetzt hatten, bis
es nichts mehr zu verheizen gab? Auf drei
bis vier Baumlängen hinauf wurde hier im
Frühjahr 2012 der Staatswald abgeräumt,
wie es heißt, aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht. Der Wald bestand aus zumeist erntereifen Fichten, Tannen und Buchen – eine Waldgesellschaft, die dem teils
felsigen, teils mit Lockergestein bedeckten
Steilhang einen vergleichsweise soliden Halt
gab. Zu Recht sind Kahlschläge verpönt in
der „naturnahen Waldwirtschaft“, zu der
sich der öffentliche Waldbesitz verpflichtet
hat. Nach dem geltenden Landeswaldgesetz
sind sie daher genehmigungspflichtig (ab
einer Fläche von einem Hektar), und auch
die PEFC-Zertifizierung (die im Staatswald
nach dem Willen der neuen Regierung um
die noch strengere FSC-Zertifizierung ergänzt werden soll) fordert den Verzicht auf
Kahlhiebe. Der Staatswald hat nach dem
Selbstverständnis der Forstverwaltung Vorbildcharakter; doch wie es sich nicht nur im
23
NATURSCHUTZ
WANDERN
WANDERN
AKTUELL
Abschied
Hexenlochmühle, beliebtes Fotomotiv und touristischer Anziehungspunkt
Hexenloch zeigt, hat er nun auch die Vorreiterrolle übernommen bei den Straßen- und
Sträßchen-begleitenden Kahlschlägen.
Was aber mag dahinter stecken? Sind es
die bei Holzerntearbeiten oberhalb von
Straßen erforderlichen Vollsperrungen, die
immer öfter zu Radikallösungen verführen?
Oder sind es die steigenden Holzpreise und
die überaus strammen Nutzungspläne, die
die Förster dazu verleiten, gegen die Regeln
der Waldbaukunst zu verstoßen und die
Schutzfunktion der Hangwälder außer Kraft
zu setzen? Was sonst könnte die Waldeigentümer dazu veranlassen, längs von Straßen
auf immer namhafteren Flächen auf die
Holzproduktion zu verzichten, Rand- und
Folgeschäden an den aufgerissenen Fronten
klaglos in Kauf zu nehmen und die sonst so
ausdauernd gepriesenen Wohlfahrtswirkungen des Waldes aufzukündigen?
Die Begründung klingt überaus banal: Es
ist die deutsche Rechtsprechung, die sich in
den zurückliegenden Jahren mehr und mehr
durch eine waldbesitzfeindliche Tendenz
auszeichnet. Denn wer das Pech hat, mit
seinem Wald an öffentliche Verkehrswege
anzugrenzen, läuft Gefahr, mit einem Fuß
im Kittchen zu stehen. Ihm wird zur Auflage gemacht, in Ausübung seiner Verkehrssicherungspflicht zweimal im Jahr in einem
40 m breiten Streifen beidseits der Straße
für Sicherheit zu sorgen, seinen Wald nach
Schwachstellen abzusuchen, die Stämme
auf ihre Standfestigkeit hin zu prüfen, nach
Kern- und Stockfäule abzuklopfen. Denn
kommt durch herab fallende Äste, gar durch
umgestürzte Bäume jemand zu Schaden,
werden der Waldeigentümer und dessen
Erfüllungsgehilfe, im öffentlichen Wald der
zuständige Förster, zur Rechenschaft gezogen. Weil nun aber nach den Forstreformen
der jüngeren Vergangenheit die Forstreviere
Ausmaße angenommen haben, bei welchen
die alljährlich zweimalige Suche nach Faulem und Instabilem schlechterdings nicht
mehr zu leisten und kaum mehr zumutbar
ist, greift man lieber zur Radikallösung und
hackt mehr oder minder breite Streifen herunter. Eine Praxis, die, egal wie wald- und
24
Kurz und bündig
aus der Hauptvorstandssitzung
am 29. September 2012
landschaftsschädlich sie sein mag, im Rahmen von Schulungen des Forstpersonals wie
der Straßenmeistereien dringend empfohlen und als Regellösung vorgegeben wird.
Auch vorauseilender Gehorsam gegenüber
den Landräten mag mit im Spiel sein, seit
die Forstämter ihren Status als untere Sonderbehörden eingebüßt haben. Dabei wird
billigend in Kauf genommen, dass sich in
den vom Wald entblößten Hängen die Erdrutsch- und Steinschlaggefahr verschärft, im
Extremfall wächst sogar die Gefahr von Muren- und Lawinenabgängen. Denn nur für
abgängiges Holz und die von den Bäumen
ausgehenden Gefahren zeichnet der Waldeigentümer verantwortlich, nicht aber für
Steinschlag und andere „Kollateralschäden“.
Also werden nächstens die Felsputzerkolonnen anzurücken haben, werden Stahlnetze,
gar Lawinenverbauungen installiert werden
müssen. Naturgewachsener Bodenschutz
war mal, der Schutzwald hat ausgedient.
Umso häufiger kommt es zu exzessiver Auslegung der Verkehrssicherungspflicht, wo
das Haftungsrecht den bequemen Vorwand
liefert, allzu ungeniert und Erntekosten sparend großflächig abzuräumen.
Wer bislang eine Vorliebe dafür hatte, per
Rad oder Pkw kreuz und quer durch die
Waldgebirge Europas zu streifen, wer sich
mit Hochgenuss dem Charme der Waldsträßchen und –straßen anvertraute, sich
auch auf deren Risiken eingestellt hat, greift
sich angesichts der Praxis hierzulande an
den Kopf. Weil deutsche Richter mehr und
mehr dazu übergehen, das Haftungsrecht
ebenso wald- wie weltfremd auszulegen,
hat das vertraute Wald- und Landschaftsbild das Nachsehen, werden die Schutzwirkungen der Wälder leichtfertig außer Kraft
gesetzt. Selbst auf den Lärmschutz bewaldeter Straßenränder glaubt man verzichten
zu müssen. Bisweilen werden wir uns womöglich noch ein bisschen wundern darüber, dass der Lärm der Motorradhorden am
Wochenende mit einem Mal aus den Tälern
bis auf die Höhen hinauf dringt, ja, schwarzwaldweit nicht mehr zu überhören ist. Absurde Welt!
Kaum, dass mr sich an
Sommer g‘wehnt,
neigt‘r sich au schao z‘End.
Schwälble en lange Reiha
uff de Telefodräht zur Abreis
versammelt send.
Do hocket se on zwitscheret
zom Abschied s letschte Liad
on gruabet no a wenga aus,
dear weite Flug macht müad.
On wia mr se so senga hert,
schleicht Wehmuat en oam ei‘,
ach, kennt mr doch so
zwischadur frei wia a Vogel sei!
Z‘mol bricht r uff,
dear ganze Schwarm,
vol Aoruah hebt´r a,
mit Flügelschläg on Pausa
goht‘s Richtong Afrika.
Se geahn dert na,
wo‘s wärmer isch
on pfeifet selt ihr Liad,
solang, bis wieder Früahleng
wurd on älles zemmablüaht.
Aoermüadlich fliaget se
vo woafl net wo älls her,
als gher dr Hemmel ehne,
dr Wend trait‘s über‘s Meer.
Se gleitet scheinbar mühelos,
mol oazecht, mol en Schara,
was se älls forttreibt,
wurd dr Mensch wohl
nia so ganz erfahra.
Sonn Mo‘ on Schtearn‘
dia leuchtet na,
weiset na d‘ Richtong a‘,
Geheimnis, Rätsel dr Natur,
wo mr nao schtauna ka‘!
Net älles geit ais d‘ Erde preis,
b‘helt manches schtill geheim,
erscht dob em Liacht weiht
Gott da Mensch
en seine Wonder ei‘!
In der Hauptvorstandssitzung am 29. September 2012 im Haus des Schwarzwaldvereins in Freiburg wurden wieder zahlreiche Themen und Aktivitäten
beraten. Hier wird über die wichtigsten Punkte kurz berichtet.
Vorbereitung des Jubiläums „150 Jahre
Schwarzwaldverein“ im Jahre 2014
Informationen zu
Windkraft-Planungen
Wie bekannt, ist der Schwarzwaldverein
der älteste deutsche Wanderverein. Er
wurde am 8. Juni 1864 gegründet und
feiert im Jahre 2014 sein 150-jähriges Bestehen. Der Hauptvorstand beschloss, am
Pfingstsamstag, dem 7. Juni 2014, das Jubiläum im Konzerthaus in Freiburg zu feiern. Dort findet dann die Delegiertenversammlung und der Festakt zum Jubiläum
statt. Vor den Sommerferien 2014 werden
zwei zentrale Sternwanderungen, einmal
für den Nordbereich und einmal für den
Südbereich, durchgeführt. Auch die Bezirke und Ortsgruppen sind aufgefordert,
öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen
in ihren Regionen im Jahre 2014 zu organisieren. Die vorbereitende Arbeitsgruppe unter Leitung von Vizepräsident
Georg Keller wird „Handlungsempfehlungen“ erarbeiten und diese dann den
Ortsgruppen und Bezirken bekannt geben. Mit dem Jubiläum wird auch eine
Mitgliederwerbekampagne
verbunden.
Die Ausgabe II/2014 unserer Vereinszeitschrift „DER SCHWARZWALD“ erscheint
als Jubiläumsheft. Ein Motto muss noch
gefunden werden.
Nach der Verabschiedung des neuen Landesplanungsgesetzes bereiten jetzt zahlreiche Gemeinden die Errichtung von Windkraftanlagen in ihren Regionen vor. Der
Schwarzwaldverein sollte als anerkannter
Naturschutzverband in die Planungen eingebunden werden. Das Naturschutzreferat des
Hauptvereins bietet Informationsveranstaltungen für Ortsgruppen an, um den komplizierten Verfahrensverlauf darzustellen. Das
Naturschutzreferat wird auch beraten und
Hinweise zum Verfahren und einer möglichen Stellungnahme geben.
144. Hauptversammlung am 8./9. Juni
2013 in Sulzburg (Markgräflerland)
Die Hauptversammlung 2013 wird wieder
zweitägig durchgeführt. Sulzburg liegt
rund 20 km südlich von Freiburg. Zentrum ist die Schwarzwaldhalle mitten im
Ort, wo auch die Delegiertenversammlung stattfindet. Die Ortsgruppe Sulzburg
feiert gleichzeitig ihr 125-jähriges Jubiläum und plant ein attraktives Rahmenprogramm und einen Heimatabend. In DER
SCHWARZWALD II/2013 wird ausführlich
über die Region Sulzburg informiert und
das Programm der Hauptversammlung
bekannt gegeben.
Präsident Dieterle überreicht Hans-Jürgen Brugger
ein wertvolles Buchpräsent zum Dank für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement und Wirken
für den Schwarzwaldverein
Neuer Hauptfachwart Heimatpflege
stellt Programm vor
Klaus Panther, gleichzeitig Vorsitzender der
Ortsgruppe Furtwangen, wurde bei der
Hauptversammlung am 16. Juni 2012 in Neureut zum neuen Hauptfachwart Heimatpflege
gewählt. In der Hauptvorstandssitzung stellte
er grob sein Programm für praktische Aktivitäten der Heimatpflege und Kulturarbeit für
die Ortsgruppen vor. Die Ortsgruppen werden noch eingehend informiert.
Hans-Jürgen Brugger, ehemaliger Bezirksvorsitzender des Bezirks Fohrenbühl
von 2007 bis 2012, wurde im Rahmen der
Hauptvorstandssitzung würdig aus dem
Kreise des Hauptvorstandes verabschiedet.
Er war fünf Jahre Bezirksvorsitzender
und damit automatisch Mitglied im
Hauptvorstand. Er stand im Frühjahr
nicht mehr zur Wahl. Hans-Jürgen Brugger trat im Jahre 1958 in die Ortsgruppe
Lauterbach ein, war dann langjährig Jugendleiter, stellvertretender Vorsitzender,
Rechner und stellvertretender Bezirksvorsitzender. Er erhielt in seinen Amtszeiten
auch die Ehrenzeichen in Silber und Gold
des Hauptvereins.
Walter Sittig
Weihnachtsferien 2012
Hauptgeschäftsstelle geschlossen
Die bevorstehende Weihnachtszeit und Jahreswende wollen wir zu einer kleinen Pause nutzen. So ist die Hauptgeschäftstelle in Freiburg vom 24. Dezember 2012 bis zum 4. Januar 2013 geschlossen. Am 7. Januar 2013 sind
wir wie gewohnt wieder für Sie da.
Allen Mitgliedern und Lesern wünschen wir harmonische, besinnliche und erholsame Weihnachtstage und ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2013.
Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit im neuen Jahr.
Renate Eitel
4/2012
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AKTUELL
WANDERN
AKTUELL
Fluglärm schadet dem
Südschwarzwald und Bodensee
Hauptvorstand des Schwarzwaldvereins fordert
Nachbesserung des Staatsvertrags
Der Sorge über die weitere Belastung der
Kulturlandschaften Südschwarzwald – Bodensee – Hegau gab am Samstag, 29. September, der Hauptvorstand des Schwarzwaldvereins Ausdruck und forderte
Nachbesserungen an den mit der Schweiz
getroffenen Vereinbarungen.
Der Schwarzwaldverein teilt die Einschätzung der Bürgermeister und Landräte in
den betroffenen Regionen, die den Staatsvertrag zur Fluglärmbelastung durch den
Flughafen Zürich in der vorliegenden Fassung ablehnen und Nachbesserung fordern.
„Zur Beeinträchtigung der Landschaft durch
die Energiewende und dem drohenden
Zerfall bäuerlicher Strukturen wird durch die
Vereinbarung die übermäßige Belastung der
Bevölkerung im südlichen Schwarzwald, am
Bodensee und im Hegau durch den Fluglärm zementiert“, kritisiert Eugen Dieterle,
Präsident des Schwarzwaldvereins. „Die
Landesregierung und Politik haben die Aufgabe, unsere Kulturlandschaft zu erhalten
und Sorge dafür zu tragen, dass die Lebensqualität auch in Zukunft bewahrt wird.“
Der Schwarzwaldverein sieht in dem
vorliegenden Abkommen den in der Landesverfassung formulierten Anspruch auf
Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen in
Verantwortung für die künftigen Generationen nicht eingelöst. Die Lebensräume und
die Lebensqualität der Bewohner, die diese
Kulturlandschaften prägen, werden ebenso
wie die Chancen des Tourismus durch die
Lärmbelästigungen des Flugverkehrs extrem
negativ beeinflusst.
Mit Briefen an die Landtags- und Bundestagsabgeordneten aus der Region sowie
an die Landesregierung von Baden-Württemberg macht der Schwarzwaldverein auf
diesen Umstand aufmerksam. Der Schwarzwaldverein zählt mit 230 Ortsvereinen und
insgesamt über 75 000 Mitgliedern zu den
großen Freizeit- und Naturschutzorganisationen in Baden-Württemberg. Der Verein betreut mit hohem Einsatz das über
23.000 km umfassende Wegenetz, das den
Schwarzwald als einmalige Wanderregion
kennzeichnet. Naturschutz, Wandern, Heimatpflege, Familien- und Jugendarbeit sind
weitere herausragende Schwerpunkte der
Vereinsarbeit.
Stephan Seyl
Erzbischof Robert Zollitsch und Pfarrer Schuler inmitten der Wanderschar auf dem Belchen
Der Belchen zeigte sich
von seiner rauen Seite
Wie stark darf Landschaft
genutzt werden?
Ein stürmischer Berggottesdienst mit Erzbischof Robert Zollitsch
Selbst in Südkorea ist der Rat des Schwarzwaldvereins gefragt
rent Peter Lutz erklärte den
Gästen, dass nach allen Erfahrungen die frei unbebaute
Südkoreanischer Besuch beim Hauptverein (von links): StadtplaLandschaft für die Erholung
ner Yeun-Woo Jeong, Naturschutzreferent P. Lutz, Dolmetscher
der Menschen von besondeHerr Ko, Stadtplaner Dae Sik Choi.
rer Bedeutung sei. Über die
Jahrzehnte hinweg habe man
Anfang September besuchte eine Dele- in Deutschland viele „Schutzinstrumente“
gation des staatlichen südkoreanischen geschaffen, um die freie Landschaft vor dem
Planungs-Instituts „Land & Housing“ den übermäßigen Zugriff der Planer zu schütHauptverein in seiner Geschäftsstelle. In zen. Jede Gemeinde müsse LandschaftsplaSüdkorea ist eine neue Stadt geplant, und nung betreiben, keine Fläche könne ohne
die Planungsexperten besuchten den Süden genaue Planung beansprucht werden. BeDeutschlands, um von den Erfahrungen der sonders Landschaftsschutzgebiete dienen
hiesigen Stadtplaner zu profitieren. Frei- – wie der Name schon klar ausdrücke –
burgs neue Stadtteile Vauban und Rieselfeld zum Schutz der Landschaft vor Bebauung.
sind ja weltweit bekannt als besonders vor- Große Bereiche des Schwarzwalds seien als
Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen; diese
bildlich in ökologischer Hinsicht.
Vom Schwarzwaldverein wollten die bei- seien dann auch die „Kerne“ der Schwarzden Planer Yeun-Woo Jeong und Dae Sik waldwälder Naturparke, die sich besonders
Choi wissen, wie man mit der Planung ei- der Entwicklung des Tourismus‘ und der
ner Stadt auch den Schutz der Landschaft Naherholung widmeten. Wenn man Arten
organisieren könne. Der Naturschutzrefe- und Biotope erhalten wolle, so setze man
26
in Deutschland Naturschutzgebiete ein, die
einen strengeren Schutz besonderer Tiere
und Pflanzen zuließen. Diese Instrumente
könnten zielgenau eingesetzt werden, um
ganz differenziert die Umgebung einer entstehenden Stadt zu schützen.
Wichtig für die südkoreanischen Experten
war auch, wie das Verhältnis von Freiräumen und Siedlungen sein solle. Da konnte
der Schwarzwaldverein nur die derzeitigen
Flächenanteile in Baden-Württemberg mitteilen: etwa 50 Prozent sind offenes, landwirtschaftlich genutztes Land, knapp 40
Prozent werden als Wald genutzt und etwas
mehr als 10 Prozent sind bebautes und besiedeltes Gebiet. Der geringe Anteil an besiedeltem Gebiet erstaunte die interessierten
Gäste, weil diese „Faustzahlen“ Einfluss auf
ihre Planung haben könnten.
Mit vielen neuen Eindrücken verließen
die beiden Stadtplaner den Schwarzwaldverein, nicht ohne ein Erinnerungsfoto gemacht zu haben.
Peter Lutz
4/2012
Vor einem Jahr schon einmal war
der Freiburger Erzbischof Robert
Zollitsch zu Gast beim Schwarzwaldverein. Damals feierte er mit
einer großen Schar von Wanderern einen Berggottesdienst auf
dem Herzogenhorn. Über allem
wölbte sich ein blauer Himmel, und
die Blicke konnten weit über den
Schwarzwald schweifen. Im vergangenen August war alles anders.
Eine schlechte Großwetterlage ließ
schon die Frage aufkommen, ob der
geplante Berggottesdienst auf dem
Belchen überhaupt stattfinden könne. Aber rund tausend Wanderer
machten sich am letzten Augustsonntag aus verschiedenen Richtungen auf den Weg, um hinauf zum
Belchengipfel zu gelangen.
4/2012
Auch der Erzbischof, selbst ein begeisterter
Wanderer, hatte die Wanderstiefel angezogen und stieg mit einer Schwarzwaldvereinsgruppe rund fünfhundert Höhenmeter
bezwingend zum Belchengipfel. Dichter
Nebel zog um den Berg, zeitweise sah
man das Belchengasthaus, den Treffpunkt
der Wanderer, überhaupt nicht. Ein scharfer Wind trieb Regen vor sich her. Auf dem
ehemaligen Parkplatz unterhalb des Belchenhauses hatten Mitarbeiter der Gemeinde Münstertal, die an diesem Morgen durch
Bürgermeister Ahlers vertreten war, den Altar unter einem Schutzdach aufgebaut.
Der Präsident des Schwarzwaldvereins,
Eugen Dieterle, begrüßte die unverdrossenen Wanderer, die sich professionell mit
dem richtigen Regenschutz gegen Wind und
Wetter schützten. Erzbischof Robert Zollitsch
begrüßte sie mit der Bemerkung, dass trotz
allem „die Sonne über uns ist“. In seiner
Predigt sagte er, dass uns die Natur dankbar
und nachdenklich mache. Wir dürften nicht
vergessen, dass wir sie aus Gottes Hand hätten. Die Natur nutzen dürfe nicht heißen, sie
auszunutzen und zu vergessen, was Schöpfung ist. Auch zeigte er sich dankbar für das
Kunstwerk von Marco Schuler. Dieser hatte
das Gipfelkreuz auf dem Belchen mit den so
Dichter Nebel hüllte zeitweilig den Altar ein.
genannten Papst-Bänken aus Freiburg eingehüllt. Diese Installation solle uns anregen, darüber nachzudenken, was hinter den PapstBänken verborgen ist, das Kreuz. Während
der Predigt riss auch kurzzeitig der Nebel auf
und gab den Blick frei hinauf zu „Orbi“, dem
Kunstwerk von Marco Schuler.
Nach dem Gottesdienst dankte Hans Loritz aus Wehr, der auch diesen Berggottesdienst organisiert hatte, allen Mitwirkenden.
Er wies auf die Problematik hin, in ein sensibles Naturschutzgebiet zu einer solchen
Großveranstaltung einzuladen. Dort, wo sich
die rund tausend Wanderer um den Altar
versammelten, war früher ein Parkplatz. Als
„Ausgleichsmaßnahme“ für diese Veranstaltung habe sich der Schwarzwaldverein verpflichtet, an einem Naturschutzaktionstag im
Oktober Steine auf der Fläche aufzusammeln
und zu kleinen Haufen zusammenzutragen,
die Vögeln neue Lebensbedingungen schaffen werden.
Die Wanderer zog es sodann in die warmen Stuben des Berggasthauses, zur Abstiegstour oder zur Bergbahn. Der Renner
war an diesem kalten Augusttag Glühwein.
Karlheinz Scherfling
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AKTUELL
WANDERN
WANDERN
AKTUELL
So wirbt man für den Schwarzwaldverein
In Lahr wurde auf dem Sonnenplatz über die neue Online-Plattform informiert
An einem Informationsstand auf
dem Sonnenplatz in Lahr informierte am 8. September der
Schwarzwaldverein die interessierte Öffentlichkeit, wie man mit der
neuen Online-Plattform des Wanderservice Schwarzwaldverein eigene Touren planen kann. Beteiligt
an der Aktion waren die Ortsgruppen Lahr, Reichenbach und Seelbach des Schwarzwaldvereins.
Am Stand wurde deutlich, dass der Schwarzwaldverein in seiner Kernkompetenz vorrangig für das Wandern steht. Er kümmert sich
ebenfalls um weitere Bereiche wie die Wegebeschilderung, den Naturschutz, die Heimatpflege und die Betreuung der Ausflugsziele in der Region wie z. B. Lahrer Hütte,
Hammerschmiede und Lützelhardt. Die
Standbesetzung hatte alle Hände voll zu
tun und informierte über die Aufgaben und
Ziele des Vereins. Moderne Trends wie Geocaching (Schatzsuche mit GPS-Geräten) und
das Wandern mit „elektronischer Unterstützung“ mittels GPS und Smartphone stießen
auf besonderes Interesse. Albert Beck von
der Ortsgruppe Reichenbach hatte hierzu
eine 300 Meter lange Mustertour rund um
den Marktplatz erstellt, damit Interessierte
selbst einmal ausprobieren konnten, wie
eine Wegstrecke anhand GPS-Daten abge-
laufen wird. Viele interessierte Besucher
nutzten die Gelegenheit, um sich über Wanderziele zu informieren und fragten nach
Möglichkeiten, wie man Wandertouren planen kann. Eine neue, übersichtliche und einfache Möglichkeit ist über die Internet-Plattform „wanderservice-schwarzwaldverein.de“
möglich. Diese Plattform wird vom Schwarzwaldverein kostenlos angeboten. Hiermit
können zum Beispiel fertige Wandertouren
als pdf-Dateien oder als GPS-Daten runtergeladen werden. Auf der Plattform können
auch individuelle Touren zusammengestellt
werden. Neben dem Streckenverlauf werden das Höhenprofil, der Schwierigkeitsgrad
oder auch Einkehrmöglichkeiten angegeben. Beim Gewinnspiel musste einer der
mitgebrachten Wegweiser näher betrachtet
werden. Denn hier war die Lösung der Gewinnfrage versteckt: 236 Meter war das Lö-
sungswort. Diese Angabe bedeutete, dass
der Standort „Parkplatz Altvater“ auf einer
Meereshöhe von 236 Metern liegt. Bei dieser
Gelegenheit wurde den Besuchern erklärt,
was die Angaben auf den Wegweisern bedeuten. Gewonnen hat Laura Kopf aus Lahr,
die einen professionellen Wander-Rucksack
erhielt. Einige neue Mitglieder meldeten
sich direkt am Stand an, teils weil sie mitwandern möchten, teils um den Verein mit
dem Jahresbeitrag zu unterstützen. „Ich
wandere regelmäßig und finde die Wegebeschilderung prima; aber dass die Wegebeschilderung der Schwarzwaldverein
macht, war mir neu“, erzählt ein Besucher.
Andere Neumitglieder sind vor kurzem
nach Lahr zugezogen, möchten die Gegend kennenlernen und beim Wandern
neue Bekanntschaften schließen.
Andrea Mainardt-Hühn
4. Radeln in der Mitte von Deutschland
Wanderregion: von Halle in Sachsen-Anhalt
durch Thüringen nach Hessen, von Freitag,
24. Mai 2013 bis Samstag, 1. Juni 2013
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
Teilnehmerzahl: mind. 15, max. 20 Personen
Rad-Tagesstrecken: 65 km – 70 km,
Radwandertempo: 14 km/h
Besondere Voraussetzungen: Fitness für
die angegebenen Radstrecken
Unterkunft: Hotel und Jugendherbergen,
wechselnde Quartiere,
Kosten pro Teilnehmer: 740,–€ bis 780,–€
je nach Kategorie, EZ-Zuschlag ca. 140,–€
Leistungen: HP in Jugendherbergen, ÜF
in Hotels, Eintrittsgeld, Fahrten vor Ort,
Versicherungen wie Reiserücktritt und
Sicherungschein.
Anmeldeschluss: bis spätestens 2. April 2013
Weitere Infos und Anmeldung bei:
Wilfried Süß, Lutherstr. 7, 76297 Stutensee
Telefon/Fax: 0 72 49/60 97,
E-Mail: [email protected]
5. Wandern im ZweiTälerLand,
Höhen, Mühlen und Orgeln, Wanderregion:
Schwarzwald, von Sonntag, 28. Juli bis
Sonntag, 04. August 2013
Schwierigkeitsgrad: von leicht bis
anspruchsvoll
Voraussetzungen: gute Kondition und Trittsicherheit und Fitness für Auf- und Abstiege
Teilnehmerzahl: mind. 10 bis max.
30 Personen
Tagesstrecken: zwischen 7 und 22 km,
Wandertempo: 3 – 4 km/h
Unterkunft: Familiengeführtes Landhotel
mit Sauna, Zimmer: alle mit Dusche/WC,
teilw. Balkon
Kosten pro Teilnehmer: Bei 10 Tn
420,– €, bei 20 Tn 410,–€, bei 30 Tn
400,– €, EZ-Zuschlag pro TN: 14,– €
Leistungen: Ü/HP (HP – außer Dienstag),
alle Fahrten, Eintrittsgelder, Reiserücktrittsversicherung
Anmeldeschluss: bis 31. Mai 2013
Weitere Infos und Anmeldung bei:
Karl Heinz Naber, Schwarzwaldverein
Waldkirch-Kandel, Lange Str. 72,
79183 Waldkirch, Tel.: 0 76 81/4 93 88 08,
Mobil: 0151/599 607 46,
E-Mail: [email protected]
6. Sieben Täler in fünf Tagen
Wanderregion: Schwarzwald (Bad Herrenalb), von Sonntag, 22. September bis
Sonntag, 29. September 2013
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
Teilnehmerzahl: bis max. 15 Personen
Tagesstrecken: bis 15 km,
Wandertempo 3 – 4 km/h je nach Gelände
Unterkunft: Hotel
Kosten pro Teilnehmer: 260,-- € ,
(ohne Anreise und Essen),
Einzelzimmerzuschlag 30,– € pro Woche
Leistungen: ÜF, Wanderleitung,
Reiserücktrittsversicherung
Anmeldeschluss: bis spätestens
20. August 2013
Weitere Infos und Anmeldung bei:
Dietmar Hartmann, Viertelstr. 25/1,
76332 Bad Herrenalb, Tel.: 0 70 83/25 25,
Fax: 0 70 83/26 26,
E-Mail: [email protected]
Gewinnübergabe in Lahr (von links): Marion Himmelsbach, Vorsitzende der Ortsgruppe Reichenbach, die Preisträgerin Laura Kopf und Andrea Mainardt-Hühn, Fachwartin für Öffentlichkeitsarbeit der Ortsgruppe Lahr.
Ferienwanderungen 2013
des Schwarzwaldverein e. V.
1. Der Meraner Höhenweg,
Wanderregion: Texelgruppe, Südtirol,
Alpine Trekkingtour, von Sonntag
11. August bis Samstag 17. August 2013
Schwierigkeitsgrad: leicht bis anspruchsvoll
Teilnehmerzahl: mind. 8, max. 12 Pers.
Tagesstrecken: 10 – 12 km, bis zu 8 Std.
Gehzeit, Wandertempo je nach Steigung/
Gefälle ca. 4 km/h
Höhenmeter pro Tag: min. +/- 600 m,
einmal 1 400 m nur im Anstieg und 1 600 m
nur im Abstieg
Besondere Voraussetzungen: gute
Kondition, Fitness für alpine Touren mit
Auf- und Abstiegen, absolute Trittsicherheit,
Schwindelfrei, gesunde Verfassung!
Unterkunft: 3x Gasthof, 1x DAV-Hütte,
2x Bauernhaus entlang der Strecke
Kosten pro Teilnehmer: 355,– €
Leistungen: 1x ÜF, 6x HP, Fahrten vor Ort
(2x Seilbahn), Reiserücktritt- und Unfallversicherung
Anmeldeschluss: bis spätestens Mitte/
Ende Februar 2013
Weitere Infos und Anmeldung bei:
Günter Volz, Bienenweg 5, 71229 Leonberg,
Tel.: 0 71 52/2 40 01, Mobil: 01 72/7 26 98 52,
E-Mail: [email protected]
28
2. Zu Fuß über die Alpen
Alpenüberquerung E5, von Oberstdorf nach
Meran, Wanderregion: Alpengebiet, BayernÖsterreich-Italien/Südtirol, Alpine Trekkingtour, von Mittwoch, 10. Juli bis Donnerstag,
18. Juli 2013
Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll
Teilnehmerzahl: mind. 8, max. 12 Personen
Tagesstrecken: 8 – 12 km, bis zu 8 Std.
Gehzeit, Wandertempo je nach Steigung/
Gefälle bis zu 4 km/h,
Höhenmeter pro Tag: +/- 1000 m und mehr,
Besondere Voraussetzungen: Gute Kondition, Fitness für alpine Touren mit Auf- und
Abstiegen, absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, gesunde Verfassung!
Unterkunft: 2x Hotel, 2x Gasthof, 3x DAVHütten, 1x Privat-Alm, entlang der Strecke
Kosten pro Teilnehmer: 655,– €
Leistungen: ÜF, HP, Bus Fahrten vor Ort,
Reiserücktrittsversicherung und
Unfallversicherung
Anmeldeschluss: bis spätestens Mitte/
Ende Februar 2013
Weitere Infos und Anmeldung bei:
Günter Volz, Bienenweg 5, 71229 Leonberg,
Tel.: 0 71 52/2 40 01, Mobil: 01 72/726 98 52
E-Mail: [email protected]
3. Wandertrekking im antiken Osten
Kretas, Wanderregion: Ost-Kreta,
von Freitag, 03. Mai bis Samstag, 11. Mai 2013
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
bis anspruchsvoll
Teilnehmerzahl: mind. 13 bis max. 16 Pers.
Tagesstrecken: 10 bis 16 km, bzw. bis zu
6 Std. Gehzeit,
Höhenmeter/Tag: +/- 400 – 500 m,
Wandertempo je nach Steigung/
Gefälle bis zu 4 km/h
Besondere Voraussetzungen: Gute Kondition, absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, gesunde Verfassung!
Unterkunft: Hotel, Pension, entlang der
Strecke
Kosten pro Teilnehmer (ohne Flug):
810,– € bei 13 Tn, 770,– € bei 16 Tn
Leistungen: ÜF, HP, Bus, Fahrten vor Ort,
Reiserücktrittsversicherung, Unfallversicherung und Insolvenzversicherung
Anmeldeschluss: so bald wie möglich,
bzgl. Gruppenflugbuchungen,
spätestens bis 15.12.2012
Weitere Infos und Anmeldung bei:
Günter Volz, Bienenweg 5, 71229 Leonberg,
Tel.: 0 71 52/2 40 01, Mobil: 01 72/7 26 98 52
E-Mail: [email protected]
4/2012
4/2012
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AKTUELL
WANDERN
AKTUELL
Info
Geführte Wanderangebote
in Ferienwandern 2013
7. Frühling in und um Freiburg
Wanderregion: Schwarzwald
von Sonntag, 21. April
bis Samstag, 27. April 2013
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
Teilnehmerzahl: mind. 9 bis
max. 14 Personen
Tagesstrecken: 6 bis 20 km, bzw. 3 bis 7
Std., Wandertempo: 3,5 km/h
Besondere Voraussetzungen: Fitness für
Auf- und Abstiege und gutes Schuhwerk
Unterkunft: Hotel in Freiburg
Kosten pro Teilnehmer: 450,-- €
(ohne Anreise und Essen)
Leistungen: ÜF, Weinprobe mit Vesper,
Eintritt Bauernmuseum, Stadtplan von
Freiburg, Fahrten vor Ort, Wanderleitung
Wanderleitung: Veronika Sumser
Anmeldeschluss: bis spätestens
20. Februar 2013
Individuelle Anreise nach Freiburg
Weitere Infos und Anmeldung bei:
Schwarzwaldverein e.V.
Schlossbergring 15
79098 Freiburg
Telefon: 07 61/3 80 53 11
Fax: 07 61/3 80 53 20
E-Mail: [email protected]
30
8. Wien, südlicher Wienerwald,
Neusiedlersee und Beginn der Pusztalandschaft, Wanderregion: Wienerwald,
Österreich, von Sonntag, 25. August bis
Freitag, 30. August 2013
Abfahrtsort: Pforzheim-ZOB-Süd
(ca. 100 m neben dem Hbf); individuelle
Anreise nach Pforzheim
Schwierigkeitsgrad der 2-3 angebotenen Wanderungen: leicht bis mittelschwer, je nach gewählter Wanderalternative (meist eben oder talwärts)
Teilnehmerzahl: mind. 37 bis max.
46 Personen
Tagesstrecken: 1 ½ bis ca. 3 ½ Std.
Besondere Voraussetzungen: keine
Unterkunft: Hotel nahe Wiener Neustadt, ca. 70 km südlich von Wien
Kosten pro Teilnehmer: 500,– €;
Einzelzimmer in beschränkter Anzahl,
EZ-Zuschlag 6 € pro Tag
Leistungen: 5* HP (Frühstück und Abendessen), einfache Verpflegung im Bus bei An- und
Rückfahrt, Busreise von Pforzheim ZOB-Süd
zum Hotel bei Wiener Neustadt und zurück,
Ausflüge vor Ort, Reiseleitung, geführte
Wanderungen und Rundgänge, Rundfahrt und
Rundgang in Wien (Innenstadt) Reiserücktrittsversicherung
Reiseleitung: Friedrich Kautz
Anmeldeschluss: bis spätestens 02. Mai
2013
Weitere Infos und Anmeldung bei:
Schwarzwaldverein e.V.,
Schlossbergring 15
79098 Freiburg
Telefon: 07 61/3 80 53 11
Fax: 07 61/3 80 53 20
E-Mail: [email protected]
9. Auf dem Holzfräächeweg
Wanderregion: Pfälzerwald, am 28. April
2013 und 08. September 2013
Schwierigkeitsgrad: leicht
Altersstruktur: von 10 bs 80 Jahre
Teilnehmerzahl: keine Begrenzung
Tagesstrecken: 14 km bzw. 5 Std.
Wandertempo: 4km/h
Besondere Voraussetzungen: Trittsicherheit, gutes Schuhwerk, Kondition
Unterkunft: keine
Kosten pro Teilnehmer: ca. 10,-- €
Leistungen: Hausmacher Wurstteller,
1 Getränk
Anmeldeschluss: 21. April u. 01. Sept. 2013
Weitere Infos und Anmeldung bei:
Jürgen Wachowski, Baumstr. 19,
67697 Otterberg, Telefon: 0 63 01/18 14,
Fax: 0 63 01/71 02 23
E-Mail: [email protected]
10. Der Wal- und Wildsauweg
Wanderregion: Pfälzerwald,
am 09. Juni 2013 und am 20. Oktober 2013
Schwierigkeitsgrad: leicht
Altersstruktur: 10 bis 80 Jahre
Teilnehmerzahl: keine Begrenzung
Tagesstrecken: 10 km bzw. 3,5 Std.,
Wandertempo: 4 km/h
Besondere Voraussetzungen:
Trittsicherheit, gutes Schuhwerk, Kondition
Unterkunft: keine
Kosten pro Teilnehmer: 10,-- €
Leistungen: Hausmacher Wurstteller,
1 Getränk
Anmeldeschluss: 01. Juni u. 12. Okt. 2013
Weitere Infos und Anmeldung bei: Jürgen
Wachowski, Baumstr. 19, 67697 Otterberg,
Tel.: 0 63 01/18 14, Fax: 0 63 01/71 02 23,
E-Mail: [email protected]
4/2012
11. Wanderurlaub im Bregenzerwald
Wanderregion: Österreich, vom Montag,
22. Juli 2013 bis Donnerstag, 26. Juli 2013
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
Teilnehmerzahl: mind. 8, max. 20 Pers.
Tagesstrecken: 10 km bis 15 km bzw.
5 – 7 Std.
Besondere Voraussetzungen: Trittsicherheit, Kondition für Gebirgswanderungen
Unterkunft: Pension in Egg
Kosten pro Teilnehmer: 285,- €
Leistungen: HP, Eintrittsgeld,
Fahrten vor Ort
Anmeldeschluss: bis spätestens 30. Juni 2013
Weitere Infos und Anmeldung bei:
Klaus Grimm, Bickenmäuerle 8, 77761 Schiltach, Telefon: 0 78 36/9 56 57 33,
E-Mail: [email protected]
12. Schneeschuhwandern im Hochschwarzwald, Wanderregion: Schwarzwald
von So., 06. Januar bis Fr., 11. Januar 2013,
von Fr., 25. Januar bis So., 27. Januar 2013
von So., 17. Februar bis Fr., 22. Februar 2013
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
Teilnehmerzahl: mind. 6 bis max. 18 Pers.
Tagesstrecken: 4 km – 10 km bzw. 4 – 5 Std.
Besondere Voraussetzungen: gute Kondition für die Touren
Unterkunft: Todtnauberg
Kosten pro Teilnehmer: ca. 500,- € für die
erste und dritte Tour, 200,- € für die zweite
Tour
Leistungen: HP, Fahrten vor Ort, Lunchpakete
Anmeldeschluss: jeweils bis spätestens
4 Wochen vorher
Weitere Infos und Anmeldung bei:
Klaus Grimm, Bickenmäuerle 8, 77761 Schiltach, Telefon: 0 78 36/9 56 57 33,
E-Mail: [email protected]
4/2012
13. Wanderwoche auf Teneriffa,
„Vulkaninsel im Atlantik“,
Wanderregion: Teneriffa gesamte Insel
(immer den Berg Teide im Blick)
von Montag, 27. Mai bis Montag,
03. Juni 2013
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer bis
anspruchsvoll
Teilnehmerzahl: mind. 15 bis max. 26 Pers.
Tagesstrecken: 8 – 15 km, bzw. bis zu
6 Std. Gehzeit, Höhenmeter pro Tag bis
+/- 400/500 m,
Wandertempo: je nach Steigung/Gefälle
bis zu 4 km/h
Besondere Voraussetzungen: Gute
Kondition, gute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, gesunde Verfassung
Unterkunft: 4*Hotel Puerto de la Cruz
Kosten pro Teilnehmer: ohne Flug:
665,– € bei 26 Teilnehmern, ohne Flug:
700,– € bei 15 Teilnehmern, Transferflug von Stuttgart kann von mir gebucht
werden.
Leistungen: ÜF, HP, alle Transfers, Seilbahnfahrt vom Teide, Gipfelgenehmigung,
Bootsfahrt nach Los Gigantes, Reiserücktrittsversicherung, Unfallversicherung und
Insolvenzversicherung
Anmeldeschluss: So bald wie möglich
wegen der Gruppenflugbuchungen, möglichst bis spätestens Dezember 2012
Anmeldung bei: Günter Volz, Bienenweg
5, 71229 Leonberg, Tel.: 0 71 52/2 40 01,
Mobil: 01 72/7 26 98 52,
E-Mail: [email protected]
Das Jahr 2013 ist nicht mehr weit.
Und ob In- oder Ausland: Wer im
kommenden Jahr geführt wandern
will, sollte sich schon jetzt ein Exemplar des Magazins Ferienwandern vormerken. Das vom Deutschen Wanderverband (DWV) einmal pro Jahr
herausgegebene Heft erscheint Anfang Dezember und informiert über
geführte Wanderungen im Erzgebirge, im Altmühltal und der Vulkaneifel
ebenso wie in Italien, auf den Kanaren
oder Jersey. Die Wanderangebote
der meist ehrenamtlichen Wanderführer, auch einigen des Schwarzwaldvereins, sind ein Ausschnitt aus den
umfangreichen
Jahresprogrammen
der deutschen Gebirgs- und Wandervereine und reichen von einfachen
Tagestouren bis zum 14-tägigen Wanderurlaub auf Teneriffa.
Neben den geführten Wanderungen
enthält das über 100 Seiten starke
Heft Beschreibungen von wanderfreundlichen Unterkünften in ganz
Deutschland sowie viele spannende
Artikel rund ums Wandern. Dazu
erscheint das Heft für das Jahr 2013
in einem überarbeiteten, attraktiven
Design. Zu bekommen ist das Heft innerhalb Deutschlands gegen eine Versandkostenpauschale von 3,70 EUR.
Kontakt: Deutscher Wanderverband, Wilhelmshöher Allee 157–159,
34121 Kassel, Tel. 05 61/9 38 73-0,
Fax: 05 61/9 38 73-10,
E-Mail: [email protected] bzw.
online über www.wanderservice.de.
31
HEIMATPFLEGE
HEIMATPFLEGE
Heimatpflege –
auch aus einem anderen Blickwinkel
Unser neuer Hauptfachwart Klaus Panther stellt
einige neue Themenfelder zur Diskussion
Von Karlheinz Scherfling
Zur Erinnerung: Das Amt des Hauptfachwartes für Heimatpflege war geraume
Zeit verwaist, und unser Vizepräsident Georg Keller bekleidete es kommissarisch und konnte dabei auf eine gute Basis in den Ortsgruppen und Bezirken
bauen. Dort wurde und wird mit großem Engagement an Projekten gearbeitet, die auch immer wieder in unserer Zeitschrift vorgestellt werden. Aber ein
Hauptfachwart in unserer Organisation hat noch weit mehr Aufgaben, als nur
diese „gut laufenden“ Projekte zu begleiten. Deshalb war es sehr erfreulich,
dass sich bei der jüngsten Delegiertenversammlung in Karlsruhe-Neureut mit
Klaus Panther ein Mann zur Wahl stellte, der das Ressort Heimatpflege mit viel
Engagement, wie er ankündigte, weiter voranbringen möchte. In der Hauptvorstandssitzung am 29. September in Freiburg skizzierte er einige Ideen, mit
denen er der Heimatpflege im Schwarzwaldverein neue Impulse geben möchte.
Klaus Panther
Klaus Panther, der jahrzehntelange Erfahrung in Verwaltung und Schuldienst
hinter sich hat, stellte die Bemerkung
voraus, dass er in all den vielen Berichten aus den Ortsgruppen und Bezirken,
die er mittlerweile gelesen hat, sehr viele tolle, lobenswerte Aktivitäten erkannt
hat. Ein besonderes Stichwort dabei ist
die Erfassung der Kleindenkmale, die
mit großem Engagement der Mitglieder
in bislang 48 Ortsgruppen erfolge und
auch schon sehr schöne Ergebnisse in
Buchform gebracht habe. Auch habe er
immer wieder Berichte von Erforschung
und Restaurierung von Burgen vorgefunden, die alle sehr anerkennenswert seien. Die Pflege der historischen Wurzeln,
die Erhaltung von alter Bausubstanz, das
Dokumentieren des Erforschten und das
Bekanntmachen in der Öffentlichkeit seien herausragende Arbeitsschwerpunkte
der Mitarbeiter im Bereich Heimatpflege.
Aber mit diesen Themen – und damit sorgte der neue Hauptfachwart im
Hauptvorstand für gespitzte Ohren, sei
man nicht am Ende der Heimatpflege
angelangt. Und er stellte sieben Themenbereiche vor, mit denen sich der
Schwarzwaldverein befassen könnte
oder durchaus auch müsse, wenn er sich
als Vertreter einer Landschaft verstanden
wissen wolle, die es zu erhalten und weiter zu entwickeln gilt. Die Reihenfolge
sei keine Rangfolge, sagte Panther, aber
die beiden letzten Themen seien wohl
die schwierigsten.
32
Kräutergärten
Klosterbibliothek St. Peter
Niederzell auf der Reichenau
Volksschule
Sägewerk Dold
Anlass, diese Glocken zu läuten. Deshalb
könnte es dem Schwarzwaldverein ein Anliegen sein, durch finanzielle Unterstützung
diese Glocken mit einem automatischen
Läuterwerk wieder zum Klingen zu bringen.
Glockengeläut sei schließlich ein Teil des
Kulturgutes unserer Heimat, sagte Panther.
Im Schwarzwald gibt es eine Vielzahl von
Kräutergärten, die von unterschiedlichen
Organisationen betreut werden. Es gibt
den Brauch der katholischen Kirche, am
15. August, Maria Himmelfahrt, Kräuter zu
weihen. Es gibt viele Ansatzpunkte, wie
man selbst Kräuter pflanzen oder sammeln kann. Dies sei ein weites Feld, das
öffentlichkeitswirksam bestellt werden
könnte.
Burgen und Klöster
Mit der Erhaltung von Burgruinen haben
sich schon viele Ortsgruppen über Jahre
erfolgreich befasst, stellte Klaus Panther
fest. Ein weiteres Betätigungsfeld könnte
das Erforschen der Geschichte der Klöster
sein, die maßgeblich an der Erschließung
des einst unwirtlichen Schwarzwaldes beteiligt waren. Dies könnte auch einen aktuellen Beitrag leisten zur Frage: Was wird aus
unseren Schwarzwaldtälern ohne Bevölkerung und Bewirtschaftung?
Volkslieder
Singe, wem Gesang gegeben: Klaus Panther fragte, in welchen Ortsgruppen noch
gesungen werde, wo noch das Volksliedgut gepflegt werde. Das Singen (übrigens schon seit einigen Jahren fester
Bestandteil der Delegiertenversammlung)
soll wieder mehr im Ortsgruppenleben
stattfinden. Man könne zum Beispiel daran denken, eigene kleine Liederbücher
zusammen zu stellen. Infos zum Urheberrecht gibt es übrigens in der Hauptgeschäftsstelle.
Heimatmuseen und Bibliotheken
Durchaus nicht rückwärts gewandt soll sich
der Auftrag verstehen, sich mit den vorhandenen Beständen in den Heimatmuseen
allerorten zu befassen. Nur aus dieser Verwurzelung heraus lasse sich auch Gegenwart und Zukunft einer Landschaft, eines
Lebensraumes verstehen und gestalten. Ein
reicher Schatz, der bislang nur von Spezialisten verstanden werde, seien zum Beispiel
alte Bibliotheken. Hier gebe es örtlich viel
Sachkompetenz. Aber der Schwarzwaldverein könnte durch sein breites Netzwerk in
der Heimatpflege eine viel größere Öffentlichkeit schaffen.
Glocken klingen lassen
„Glockengeläut gehört zum Schwarzwald“, sagte Klaus Panther. Und er meine damit nicht die Kirchenglocken allein,
sondern die vielen Glocken, die auf den
alten Schwarzwaldhöfen in kleinen Türmchen hängen. Früher dienten sie als Signal dafür, dass es Zeit zur Mittagsrast
oder zum Beten sei. Heute hätten viele
Hofbesitzer kaum noch die Zeit oder den
4/2012
4/2012
Wirtschaft im Schwarzwald
Was hat Wirtschaft mit Heimatpflege zu
tun? Ganz Elementares, stellte Klaus Panther fest. Denn geht es mit der heimischen Wirtschaft den Bach runter, dann
bleibt auch unser Schwarzwald auf der
Strecke. Deshalb seien die Diskussion
des Schwarzwaldvereins und die auch
durchaus konfliktreiche Auseinandersetzung mit der heimischen Wirtschaft entscheidend wichtig für die Zukunft des
Schwarzwaldes. Beide Partner könnten
davon profitieren.
Schule und ländlicher Raum
Als das schwierigste Projekt hatte Klaus
Panther den siebten Punkt seiner Ideen
angekündigt, die Schule und der ländliche Raum. Was hat Schulpolitik mit dem
Schwarzwaldverein zu tun, fragte sich
wohl so mancher in der Versammlung.
Macht da ein ehemaliger Schulmeister
seinen Beruf zum Hobby? Doch dann
hörten alle aufmerksam zu: Die derzeitig absehbare Schließung von Schulen
auf dem Lande könne zu einer nachteiligen Bevölkerungsentwicklung in den
Schwarzwaldtälern führen.
Und damit sei man wieder beim Ausgangspunkt: Heimatpflege. Diese dürfe
nicht nur aus der Pflege und dem Bewahren von Vergangenem und Tradition bestehen, sondern müsse auch zukunftsgerichtet sein, durch Antworten
auf die Herausforderungen, die sich aktuell stellen.
„Musikalisches
Wiederhören“
Die Basler Hebelstiftung veranstaltet
gemeinsam mit der Hebelmusik
Hausen im Wiesental unter der Leitung ihres
Dirigenten Jean-Christophe Naas am Samstag, 1. Dezember 2012, um 18 Uhr einen
Konzertabend in der Peterskirche Basel zu
Ehren Johann Peter Hebels (1760 bis 1826).
Aufgeführt wird die Vertonung seiner wohl
berühmtesten Erzählung „Unverhofftes Wiedersehen“, eine Komposition des elsässischen
Komponisten Frédéric Unterfinger, uraufgeführt 2011. Die Lesung des vollständigen Originaltextes ist Teil der Komposition und wird
von Dr. Beat Trachsler übernommen. Eröffnet
wird der Abend mit der „Hebelstiftungsouvertüre“ des Komponisten Markus Götz (Schopfheim), von der damaligen Präsidentin der
Basler Hebelstiftung Liselotte Reber-Liebrich
beim Komponisten zum 150-Jahr-Jubiläum
der Hebelmusik Hausen im Wiesental in
Auftrag gegeben und gestiftet, 2005 in Basel
uraufgeführt. Ein thematisch passender Wortbeitrag des Basler Schriftstellers Dominik Bernet verbindet die beiden musikalischen Teile
dieses besonderen Abends am Vorabend des
1. Advents. Konzertbeginn ist um 18 Uhr. Der
Abend dauert etwas mehr als eine Stunde.
Der Eintritt ist frei.
Elmar Vogt
33
HEIMATPFLEGE
WANDERN
WANDERN
HEIMATPFLEGE
Zu einer informativen Nachmittagwanderung lud die Initiatorin ihre Wanderkameraden von der Ortsgruppe Pfalzgrafen
weiler ein. Die Teilnehmer waren stark
beeindruckt von so viel Idealismus und
Engagement ihrer Wanderkameradin. Der
Dank gilt Ruth Kern-Frey, Maler Dieter
Bürkle, den Sponsoren Stefan Gall und Timon Schweikle und allen, die in irgendeiner Form zu dieser beispielhaften Aktion
beigetragen haben.
Die neue Holderstöckleshütte
Im selben Waldgebiet, am Kreuzungspunkt der mit gelber Raute markierten
Wanderwege Pfalzgrafenweiler – Nagoldtalsperre und Kälberbronn – Grömbach,
steht seit über 100 Jahren die Holderstöckleshütte. Im Laufe der Zeit wurde
Dieter Bürkle und Ruth Kern-Fey nach getaner Arbeit.
Praktische Heimatpflege
in Pfalzgrafenweiler
Von Willi Bosch
Die Gemeinde Pfalzgrafenweiler, auf einem Hochplateau im Nordschwarzwald, zwischen Waldach- und Zinsbachtal gelegen, wirbt in ihrer
Broschüre mit dem Slogan „Der Weiler Wald – das Freizeit- und Wanderparadies“. Zu Recht, wenn man weiß, dass das Wegenetz im Weiler
Wald nahezu 200 Kilometer ausgeschilderte Wanderwege umfasst. Diese nach den Richtlinien der Neuen Wegemarkierung des Schwarzwaldvereins beschilderten Wanderwege werden vom Wegewart der Ortsgruppe Pfalzgrafenweiler und seinem Helfer betreut.
Stein vor der Holderstöckleshütte mit Initialien der Helfer.
34
unleserlich geworden, so fristeten sie ein
fast kaum beachtetes Dasein. Eigentlich
schade, dachte sich Ruth Kern-Frey aus
Kälberbronn, langjähriges Vereinsmitglied
des Schwarzwaldvereins Pfalzgrafenweiler und engagierte Heimatpflegerin. Bei
einem Spaziergang durch die heimischen
Wälder kam ihr der Gedanke: Da muss
was gemacht werden, um diese historischen Zeugen der Nachwelt zu erhalten. In ihrer Gemeinde fand sie Gehör,
und unterstützt von Emil Hauser sowie
Andreas und Matthias Ziefle vom Hotel
Schwanen wurden die Steine aufgerichtet
und neu gesetzt. Ruth Kern-Frey machte
sich nun mit Messingbürste und frischem
Mut an die Arbeit und säuberte in rund
30 Arbeitsstunden 14 dieser Steine. Nach
der Reinigung kam eine weitaus schwierigere Aufgabe, die Neubeschriftung. Ein
stöckleshütte wieder aufgebaut. Das breite Vordach mit Sitzgelegenheit bietet auch
weiterhin Spaziergängern und Wanderern
Schutz vor den Unbilden der Witterung.
Erinnerungen an
eine schwierige Zeit
Historische Wegweiser sind Zeugen der Vergangenheit
Das zum Weiler Wald zählende, von den
Ortschaften Kälberbronn, Edelweiler und
Grömbach begrenzte Waldgebiet, wird
von Wanderern, Radlern und Joggern gerne besucht. Der aufmerksame Waldbesucher wird hier an zahlreichen Wegekreuzungen Buntsandsteine mit schwarzer
Aufschrift auf weißem Grund vorfinden.
Was hat es nun mit diesen Steinen auf
sich? Über Alter und Funktion dieser Steine ist wenig bekannt. Vermutlich dienten
diese Überbleibsel einer vergangenen
Epoche den Waldbesuchern zur Orientierung und waren sozusagen Vorgänger unserer heutigen Wegemarkierung.
Schmucke Wegweiser des Neuen Wegesystems haben mittlerweile diese Aufgabe
übernommen. Der Zahn der Zeit nagte an
diesen Steinen, sie waren mit Moos und
Brombeeren überwachsen, die Schrift war
sie baufällig. Matthias Ziefle vom Hotel
Schwanen in Kälberbronn erkundigte sich
nach der Zukunft der Hütte und bekam
die Antwort, dass leider kein Geld für die
Sanierung vorhanden sei. Unter der Regie
von Matthias Ziefle wurde der Wiederaufbau der Hütte in Angriff genommen. Das
Kreisforstamt stellte die Materialkosten,
im Forstrevier Grömbach wurden 30 Festmeter Holz gefällt. Der Abriss der alten
Hütte und der Aufbau der neuen erfolgte
ehrenamtlich durch 15 freiwillige Helfer.
Zimmermeister Rolf Gall und Forstwirt
Martin Dieterle mit seinen Forstazubis investierten besonders viel Zeit.
Aber auch viele andere arbeiteten mit
oder stellten Geräte und Baumaterial zur
Verfügung. In 200 Arbeitsstunden, in nur
zwei Wochen, wurde die neue Holder-
Fachmann musste her. Schulkamerad Dieter Bürkle, Maler im Ruhestand, ließ sich
nicht lange bitten und konnte seine reichhaltige Berufserfahrung mit einbringen.
Die Firma Werbung Gall lieferte kostenlos
die Schriftschablonen, die Farbe spendierte Malermeister Timon Schweikle.
Der Untergrund wurde weiß gestrichen
und die Schrift in akribischer Feinarbeit
mittels Schablone und Pinsel aufgetragen.
Auch der Nachwuchs machte sich nützlich: Mayra und Fenja gingen zeitweise
Opa Dieter zur Hand, da wollte Leoni,
Enkelin von Ruth, nicht nachstehen und
machte sich auch nützlich - früh übt
sich… Das Ergebnis dieser ehrenamtlichen Aktion: 14 Steine erstrahlen nun in
neuem Glanz zur Freude der zahlreichen
Waldbesucher. Vorbildliche Heimatpflege
nennt man so etwas.
4/2012
Das restaurierte Kreuz am Waldeck in Sulgen-Hutneck
Das jetzige Kreuz am Waldeck in Sulgen-Hutneck (beim Haus Hutneck 1)
wurde 1991 erstellt und von Pfarrer
Willy Graf eingeweiht. Es ersetzte das
1989 an derselben Stelle vom Sturm
umgestürzte Holzkreuz, das Anton
Haas 1948 erstellt hatte. Er wollte damit seine große Dankbarkeit für eine
außergewöhnliche Hilfe, Gott und den
Mitmenschen gegenüber deutlich zum
Ausdruck bringen. Wie wichtig ihm
dies war, zeigte seine dringende Bitte
auf seiner letzten Fahrt in die Klinik
kurz vor seinem Tod im März 1990.
Obwohl er wusste, dass die Vorbereitungen bereits laufen, bat er seinen
Sohn Karl, das Ersatzkreuz auf alle Fälle wieder aufzustellen.
Die Notsituation begann für ihn an Heiligabend 1943, als er vom Kriegseinsatz
in Griechenland in den Weihnachtsurlaub
kommend im Zug zwischen Schiltach und
Schramberg erfahren hatte, dass seine
Ehefrau Theresia vormittags beerdigt wurde. Mit Hilfe eines Streichholzes suchte er
dann am späten Heiligabend das Grab. Da
er bei der Partei auf der schwarzen Liste
stand, musste er trotzdem wieder an die
4/2012
Front und seine vier Kinder im Alter zwischen zwei und sieben Jahren zurücklassen
und den Verwandten anvertrauen.
Den Rückmarsch von Griechenland über
Albanien und Kroatien vom November
1944 bis April 1945 mussten die ursprünglich 800 Soldaten weitgehend zu Fuß leisten. Anton Haas war durch glückliche
Umstände bei den letzten 20, die davon in
Steyrmark ankamen. Als es dort hieß, rette
sich wer kann, musste ihn seine Gruppe
allein lassen, weil er vor Erschöpfung auf
einem Baumstamm eingeschlafen war. Erst
später hat er erfahren, dass diese Gruppe
von Russen entdeckt wurde und alle in
russische Gefangenschaft kamen. Er erfuhr von einer zehn Kilometer entfernten
noch begehbaren Brücke, rannte dort hin
und kam noch kurz bevor die Russen die
Brücke besetzten über die Enns in amerikanisch besetztes Gebiet.
Durch weitere günstige „Zufälle“ war er
bereits am 15. Juni 1945 in Sulgen. Ein Zufall war, als er bei Lorch im Remstal eine
Straße entlang lief, dass Arthur Junghans
genau dort aus geschäftlichen Gründen
fuhr. Er erkannte ihn und konnte ihn mitnehmen und mit 3 Uhren Bestechung über
die damalige Zonengrenze nach Sulgen
bringen. Hier konnte er nur den Schutthaufen seines Hauses besichtigen und
seine vier Kinder unter den Verwandten
verteilt suchen. Beim Einmarsch am 20. April 1945 beschossen Fanatiker vom Volkssturm – militärisch völlig sinnlos – aus dem
Wald die französischen Panzer, die dann
als Reaktion sein Haus in Brand setzten,
das dann einschließlich dem Vieh völlig
niederbrannte.
Obwohl 1945/46 Baumaterial nur auf
dem schwarzen Tauschmarkt zu bekommen war und Anton Haas zum Tauschen
ja nichts hatte, gelang es ihm mit vielseitiger Unterstützung aus Sulgen und Umgebung, besonders auch aus Tennenbronn,
das Haus neu aufzubauen. Es waren hierfür vielseitige Ideen für provisorische Lösungen notwendig. Von jedem Nagel bis
zum Bauholz musste alles erbettelt und
gesammelt werden. Schwierig war dies
für Fensterglas (aus alten Bildertafeln) und
Dachziegeln. So entstand teilweise ein
buntes Mosaikdach mit vielen verschiedenen alten Ziegelsorten. Trotz mehreren
fast unlösbar erscheinenden Schwierigkeiten wurde mit viel Energie, Fantasie und
Aufwand das Haus im November 1946
notdürftig bezugsfertig. Er heiratete und
hatte seine Familie wieder beisammen. So
erfüllte sich sein intensiv erbeteter größter
Wunsch. Dies waren die Gründe für seine
große Dankbarkeit gegenüber Gott, dessen
Hilfe für ihn offensichtlich war, dazu die
der Mitmenschen, die ihm so selbstlos und
vielseitig geholfen hatten.
Hubert Haas
35
HEIMATPFLEGE
WANDERN
FAMILIE
Erinnerung an die badische Grenze
Das „Steinerne Kreuz“ in Zell im Wiesental wurde restauriert
Das „Steinerne Kreuz“ an der Gemarkungsgrenze zwischen den Gemeinden Zell im
Wiesental und Hausen im Wiesental markierte früher die Landesgrenze zwischen Vorderösterreich und der Markgrafschaft Baden.
Am 2. Februar 2008 hat sich das Kleindenkmal aus der Verankerung gelöst und ist von
einem Felsvorsprung die Böschung hinabgestürzt und wurde stark beschädigt.
Am 7. September 2012 erhielt das Kleindenkmal bei der Einfahrt zum Sportplatz in
Zell im Wiesental nun einen neuen, dritten
Standort. Heute symbolisiert das auf Initiative
des Schwarzwaldvereins Zell im Wiesental
von Bildhauermeister Roland Fritz restaurierte Kreuz den Wunsch der Menschen nach
Verbundenheit. Als Zeichen des christlichen
Glaubens und zugleich als Symbol der Hoffnung bezeichnete Pfarrer Hans-Joachim Demuth das mit viel Hingabe und Engagement
vom Schwarzwaldverein erneuerte „Steinerne Kreuz“. In einer ökumenischen Feierstunde erhielt das Kleindenkmal den kirchlichen
Segen, gespendet von Diakon Matthias Blaznik von der katholischen Kirchengemeinde
Zell. Bürgermeister Rudolf Rümmele aus Zell
im Wiesental bedankte sich beim Vorsitzenden des Zeller Schwarzwaldvereins, Konrad
Vor wenigen Wochen erhielt das „Steinerne
Kreuz“ nach der Restaurierung durch Mitglieder des
Zeller Schwarzwaldvereins einen neuen Standort
beim Zeller Sportplatz.
Wetzel, und den Mitgliedern für ihren engagierten Einsatz und überreichte dem Vorsitzenden als Anerkennung ein Kuvert. Das
Kleindenkmal wurde im Jahre 1756 errichtet
und beim Bau der Eisenbahnstrecke Schopfheim – Zell im Jahre 1875/76 an den Berghang umgesetzt. Der erste Zug im Abschnitt
Schopfheim – Zell fuhr am 5. Februar 1876.
An dem Kreuz sind die Buchstaben und Zahlen eingemeißelt: Z 1756 M. Im Gedicht „Die
Wiese“ schreibt Johann Peter Hebel (1760 bis
1826) unter anderem: „Aber an der Bruckwoog, nit wit vom steinene Chrützli, ...“ und
weiter: „und schangschiersch (= wechseln,
den Glauben) und wirsch e lutherische Chetzer!“. Nach § 2 des Denkmalschutzgesetzes
für Baden-Württemberg ist das „Steinerne
Kreuz“ ein Kulturdenkmal. Das Gesetz sagt
hierzu folgendes: „Kulturdenkmale im Sinne
dieses Gesetzes sind Sachen, Sachgesamtheiten und Teile von Sachen, an deren Erhaltung aus wissenschaftlichen, künstlerischen
oder heimatgeschichtlichen Gründen ein
öffentliches Interesse besteht“. Viele Kleindenkmale stehen an Wegen und Straßen,
dort, wo sie von Vorübergehenden gut gesehen werden. Man findet diese Kleindenkmale freilich eher an alten Wegen als an neuen
Straßen. Doch auch hier können sie – vielleicht etwas versetzt – den Straßenaus- oder
Neubau überlebt haben, wenn jemand etwas
für Kleindenkmale übrig hatte und Mühen
und manchmal vielleicht auch Ärger auf sich
genommen hat, um sie zu erhalten.
Super-Ferienspaßaktion
auf Walderlebnispfad
Traditionelle Musik und Tanz
in authentischer Kulisse
Familie im Schwarzwaldverein Teningen erkundete
den Stadtwald Emmendingen
Kulturtag des Schwarzwaldvereins in Gutachs Vogtsbauernhof
Schwungvolle Musik lockt in Gutach
an einem sonnigen Septembersonntag die Besucher des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof zum „Falkenhof“, wo auf einer Bühne Geige,
Harfe und Bass zur Freude des umstehenden Publikums volkstümliche
Melodien erklingen lassen. Die Badische Bratwuschtmusig spielt auf...
36
Zum 16. September hatte der Schwarzwaldverein Musik- Tanz- und Trachtengruppen innerhalb und außerhalb des
Vereins zu einem Traditionellen Kulturtag
in das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof
in Gutach eingeladen. Der Tanzpädagoge
Klaus Grimm aus Schiltach stellte ein abwechslungsreiches Programm zusammen,
das einen sehenswerten Querschnitt der
heimatlichen Volkstanz- und Musikszene
präsentierte und in dessen Verlauf auch
die Zuschauer Gelegenheit bekamen, das
Tanzbein zu schwingen.
Für die Musik- und Tanzgruppen bot die
Kulisse des Vogtsbauernhofes die ideale
Umgebung, ihr Können und ihre Trachten
zu zeigen. Dies honorierte das Publikum
– in Spitzenzeiten bis zu 200 Zuschauer
– mit Applaus, und mancher ließ sich anstecken und drehte, kompetent angeleitet
durch Klaus Grimm, einige Runden mit
den Trachtentänzern auf der Bühne.
Der veranstaltende Schwarzwaldverein
hätte sich mehr aktive Beteiligung aus den
eigenen Reihen gewünscht: Die Volkstanztrachtengruppe des Schwarzwaldvereins Neuweiler und eine Delegation der
Trachtengruppe des Schwarzwaldvereins
Bad Herrenalb waren der Einladung gefolgt. Auch die Volkstanzgruppe aus Hofstetten und die Kirnbacher Kurrente präsentierten ihr sehens- und hörenswertes
Repertoire. Dass auch Kinder heimatliches
Brauchtums mitreißend präsentieren können, zeigte die Kindertrachtentanzgruppe
aus Obereschach, und der Sing- und Liederkreis Ichenheim gab Anekdoten und
traditionelle Lieder zum Besten. Musikalisch umrahmt wurde das Programm von
der Badischen Bratwurschtmusig, die in
spontaner und launiger Manier auch zu
den Mitmachtänzen aufspielte.
4/2012
Im Rahmen der Ferienspaßaktion der
Gemeinde Teningen bot der Schwarzwaldverein einen Walderlebnistag
der Extraklasse. Trotz des unsicheren
Wanderwetters trafen sich 12 Familien zum Walderlebnistag.
Jede Menge Abwechslung und Information waren auf der 1,5 Kilometer langen
Strecke zwischen Eichbergturm und Waldspielplatz am Vogelsang garantiert.
Ausgangspunkt war das Waldklassenzimmer oberhalb des Vogelsang-Spielplatzes, das unter schattigen Eichen liegt.
Kurt Armbuster hatte drei Exponate, einen
Fuchs, Marder und ein Eichhörnchen mitgebracht. Dazu gab es ein Tierquiz, das es
zu lösen galt. Die Mamas und Papas durften ihre Kleinen dabei tatkräftig unterstützen. Nach Überquerung einer Hängebrücke ging es weiter zum Barfußpfad. Beim
4/2012
Tierweitsprung konnten sich die Kleinen
mit Hase und Reh messen. Wie sich ein
Baum anfühlt, konnten sich Kinder wie Erwachsene beim „Blindpfad“ ertasten. Weiter ging‘s zur Märchenhütte, wo Hildegard
Armbruster eine spannende Geschichte
vorlas. Die Erzählstation ermunterte die
Eltern und Kinder sich Zeit zu nehmen
und im Wald einem Märchen zu lauschen.
Gleich daneben konnten ausgelegte Baumstämme zum Balancieren genutzt werden.
Am Eichbergturm gab es Gelegenheit, aus
Blüten und Blättern ein Tier zu malen. Bei
der Eulenhütte angekommen, erwartete ein
schönes Lagerfeuer die Familien, an dem
die mitgebrachten Würste und Steaks auf
traditionelle Art gegrillt wurden. Bei der
von Hildegard Armbruster organisierten
Tombola konnten Kinder und Erwachsenen vom Kuscheltier bis zur Uhr tolle Preise gewinnen.
Michaela Rula aus Nimburg bedankte
sich im Namen der teilnehmenden Fami-
lien bei Hildegard und Kurt Armbruster,
die es verstanden, den schönen Stadtwald,
dessen Bewohner und den Waldlehrpfad
den Familien spielerisch näher zu bringen. „Supertoll“ fanden die Kinder die von
Kurt Armbruster mitgebrachten Tiere. Alle
teilnehmenden Familien waren sich einig,
dass sich der Weg im herrlichen Mischwald
sehr gut für Familienwanderungen anbietet, denn er verbindet Bewegung und Naturpädagogik ganz ohne Fingerzeig.
Info
Informationen über weitere Familienmitmachaktionen im Schwarzwaldverein: Hildegard und Kurt Armbruster
unter Telefon 0 76 41/4 75 59 oder
www.schwarzwaldverein-teningen.de
37
JUGEND
WANDERN
Gute Ideen werden gefördert
Fachbereich Familienarbeit bezuschusst Projekte
In diesem Jahr belohnt der Fachbereich
Familienarbeit mit dem „Familienförderpreis“ das besondere Engagement und
die guten Ideen von Familiengruppen des
Schwarzwaldvereins. Nach drei Jahren, in
denen das Preisverfahren vor allem das
zurückliegende erfolgreiche Engagement
von Familiengruppen gewürdigt hatte,
soll der Förderpreis ab 2012 aktuelle Projekte und erfolgversprechende Ideen unterstützen.
Im ersten Jahr haben sich Familiengruppen unter dem ausgegebenen Schwerpunktthema „Familienarbeit in der Öffentlichkeit“ mit zwei Projekten beworben.
Die beiden Pforzheimer Schwarzwaldver-
Prima Zeiten für Krabbeltiere dank der Familiengruppe Aichhalden
eine Schwabengruppe und PforzheimBrötzingen machen bei der Familienarbeit
gemeinsame Sache. Dazu werben die beiden Ortsgruppen mit Infoständen in der
Öffentlichkeit, stellen ein gemeinsames
Familienprogramm auf die Beine und erarbeiten Werbe- und Infomaterialien in
Kooperation. Durch Bündelung ihrer Kräfte streben die beiden Ortsgruppen einen
Durchbruch auf dem Weg zur Familiengruppe an. Die öffentlichkeitswirksamen
Aktivitäten bezuschusst der Familienbeirat
mit 300 Euro.
Das Insektenhotel am Haselbrunnen,
das die Familiengruppe Aichhalden unter
Leitung von Sandra Kimmich konstruiert
hat, ist ein Projekt aus dem Themenkreis Naturschutzes und Naturpädagogik.
Als dieses dient das Insektenhotel nicht
nur als Unterschlupf für Kriechtiere aller
Art, sondern wirkt auch als Beispiel für
das Engagement der Familienarbeit des
Schwarzwaldvereins, das unter anderem
durch die Berichterstattung in der Presse
seine öffentliche Wirkung entfaltet. Zu
diesem Projekt steuert der Familienbeirat
150 Euro bei.
Am 17. November werden die Projekte
in Freiburg im Rahmen eines Treffens der
Familienleiter vorgestellt und das Motto für
den Familienförderpreis 2013 vorgestellt.
Für das kommende Jahr hofft der Familienbeirat auf noch mehr gute Ideen, die
förderungswürdig sind.
Nachtwandern und
Sterne gucken
Kinder erlebten zum ersten Mal tiefe Blicke ins Weltall
Im Rahmen des Kinderferienprogramms der
Gemeinde Maulburg beteiligte sich die Familiengruppe der Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins mit einer Nachtwanderung.
17 Teilnehmer – die Hälfte davon Kinder
– trafen sich um 21 Uhr am Rathaus und
in anderthalb Stunden wanderte man über
den Dinkelberg zum Dachsig. Dort wurde
die Gruppe bereits vom Hobby-Astronom
Werner Ühlin erwartet, der seine beiden
Teleskope mitgebracht hatte, denn im Programm war ja auch Sternenkunde erwähnt
worden. Um es gleich vorwegzunehmen, es
wurde eine tolle Show. Die wolkenlose, kla38
re Neumondnacht ließ keine Wünsche offen
und Werner Ühlin kam mit der Erklärung
der einzelnen Sternenbilder kaum nach, die
jeder auch durch das Teleskop genau beobachten konnte. Selbst der Flug der Raumstation ISS konnte gut gesehen werden. Auch
die Kinder waren fasziniert von den ihnen
weitgehend unbekannten Himmelskörpern und Sternenbildern. Wer wusste denn
schon, dass der letzte Stern in der Deichsel
des kleinen Wagens der Polarstern ist, der
seine Stellung nie verändert und über Jahrhunderte der einzige feste Orientierungspunkt der Seefahrer war. Gut anderthalb
Stunden vergingen auf dem Dachsig wie im
Flug, und bei der anschließenden Grillparty auf der Friedenshöhe sprach man noch
lange über dieses herrliche Erlebnis, bevor
man sich langsam unter dem strahlenden
Sternenhimmel heimwärts begab.
4/2012
SERVICE
Ehrennadel
des Landes für Willi Seid
Der Vorsitzende Willi Seid aus Mitteltal-Obertal hat die Ehrennadel des
Landes Baden-Württemberg verliehen bekommen. Der Baiersbronner Bürgermeister Michael Ruf hat im Sitzungssaal des Rathauses die außergewöhnliche Ehrung inmitten einiger Vorstandsmitglieder vorgenommen und die Verleihungsurkunde mit der
Unterschrift von Ministerpräsident Winfried Kretschmann samt
der Ehrennadel an den Geehrten übergeben.
Der Bürgermeister betonte in seiner Laudatio, in der die herausragende Tätigkeit
für den Schwarzwaldverein als Grundlage
des praktizierten Ehrenamts zur Geltung
kam, Willi Seid (58) sei in der Gemeinde
wohl bekannt, der Forstwirtschaftsmeister
im Ruhestand habe sich in besonderem
Maße für das Gemeinwohl eingesetzt und
sei ein leuchtendes Beispiel von Engagement. Seid hätte es vermocht, Baiersbronn lebens- und
liebenswerter
zu
machen. Das Gemeindeoberhaupt
dankte auch Ehefrau Renate: „Sie
haben Ihrem Mann
immer den erforderlichen Freiraum
gelassen.“
Eugen Stahl, der langjährige Stellvertreter
der Bezirksvorsitzenden Marlies Mohrlok,
umriss die umfangreiche Arbeit, von der
der Schwarzwaldverein und letztlich alle
Gäste Baiersbronns profitierten. Der Geehrte ist seit 1994 bis heute Vorsitzender
von Mitteltal-Obertal, seit 1995 bewährt
er sich als Wanderführer in der Ortsgruppe und auch bei der Touristik Baiersbronn (ab 2000).
Es kommt hinzu das Amt des Bezirkswegewarts im Bezirk Kniebis, das er der
Bezirksgröße wegen gemeinsam mit Wanderfreund Heiner Bauer, Glatten, ununterbrochen seit 1998 ausübt. Stahl gratulierte
namens des Präsidiums des Schwarzwaldvereins. Auch Baiersbronns Tourismusdirektor Patrick Schreib würdigte das
große Engagement von Seid, der schon
viele Ideen gehabt habe, um die große
Baiersbronner Wanderlandschaft in bester Ordnung zu halten. „Ehrenhalber“ sei
noch angemerkt, dass Willi Seid 2002 das
Silberne Ehrenzeichen des Schwarzwaldvereins erhielt, dem im Jahre 2010 das
„Goldene“ folgte.
Rul Jetter
Bürgermeister Ruf, Baiersbronn, (rechts) überreicht
Willi Seid die Ehrennadel des Landes. Im Hintergrund
Wanderfreund Eugen Stahl, der die Laudatio ergänzte
und Ehrenmitglied Hildegard Niethammer, Fachwartin für
Heimatpflege der Ortsgruppe Mitteltal-Obertal.
Der Möhrenvater
Jochen Rauch 80 Jahre
Jochen Rauch wollte keine große Feier
an seinem 80. Geburtstag. Deshalb überraschte ihn das „Chörli“ des Schwarzwaldverein Schopfheim und sang ihm
zu Ehren zahlreiche Lieder. Weitere
Mitglieder des Vereins überbrachten Jochen Rauch die besten Wünsche. Viele
Jahre hatte er das Amt des Schriftführers inne und führte die Protokolle der
zahlreichen Sitzungen in seiner Amtszeit. Von 1971 bis 1994 kümmerte sich
Jochen Rauch als „Möhrenvater“ liebevoll um den „Hohe Möhr-Turm“ oberhalb Schopfheim-Raitbach, welcher der
Ortsgruppe Schopfheim gehört. In der
Zeit, als Jochen Rauch für den Turm
zuständig war, fielen aufwändige Renovierungs- und Erhaltungsarbeiten an, die
er verwaltungsmäßig unterstützte. Er organisierte die Wachtage auf dem Turm,
bei denen ehrenamtliche Turmwachen
das Eintrittsgeld kassieren und freundlich Auskunft über den Turm und seine Entstehung geben. Auch seine Kinder wissen, dass sein Herz weiterhin für
den „Hohe Möhr-Turm“ schlägt, und so
schenkten sie ihm eine Bank, die jetzt
den Vorplatz am Turm verschönt.
Jochen Rauch
4/2012
39
SERVICE
SERVICE
Emil Däschle
Tief
betroffen
nimmt die Ortsgruppe FreiburgHohbühl
Abschied von ihrem Wanderkameraden
und
außerordentlich
aktiven Mitglied
Emil Däschle
Emil
Däschle.
Emil
verstarb
nach kurzer schwerer Krankheit am
07.09.2012 im Alter von 82 Jahren. Er
kam 1991 zum Schwarzwaldverein, Ortsgruppe Freiburg-Hohbühl, und war von
Anfang an gleich sehr aktiv dabei. 1994
übernahm er das Amt des zweiten Wegewartes und kümmerte sich zusammen
mit Hermann Amann um die Beschilde-
Rolf Hammann
rung der Wanderwege. Gleichzeitig wurde Emil zum zweiten Wanderwart gewählt und hat sich für die Wanderführer
und Wanderungen eingesetzt. Er selbst
hat ebenfalls viele Wanderungen geführt.
Ab dem Jahre 2000 wurde er Naturschutzwart und engagierte sich besonders bei den Streifendiensten.
Der Schönenberg bei Freiburg, seine
alte Heimat, mit dem Sumsergarten lag
ihm besonders am Herzen. 1998 wurde
Emil für seine Verdienste mit dem Ehrenzeichen in Bronze ausgezeichnet. Nachdem er seine Ämter aus Altersgründen
abgegeben hatte, unterstützte er den Verein weiterhin mit großer Tatkraft, wann
immer ihm es möglich war. Auch im höheren Alter engagierte er sich mit großer
Energie zum Beispiel bei Ausstellungen
oder im Wanderheim Berglusthaus.
Besonders hervorzuheben ist sein regelmäßiger und großer Einsatz in den
letzten Jahren für den Messeauftritt des
Hauptvereins bei den cft-Freizeitmessen
in Freiburg. Hier war Emil beim Aufund Abbau des Messestandes und bei
der Standbetreuung tätig und Ansprechpartner für viele Messebesucher. Als
„Wanderer der Praxis“ war er mit seiner
Beratungskompetenz immer ein außerordentlich wertvoller Akteur. Emil Däschle
hat sich auf seine Art, hinter den Kulissen zu wirken, um den Schwarzwaldverein verdient gemacht.
viele Anregungen für die Freizeitgestaltung
von Alt und Jung. Er ist in hohem Maße
informativ und lesenswert.
H.-M. S.
Bauen, Renovieren und Isolieren geachtet
werden, damit Fledermäuse, Mauersegler oder Schwalben nicht ganz vertrieben
werden? Wie sehen die Ansprüche an
die Nistplätze der Tiere aus? Wie können
Tierfallen entschärft werden, damit Amphibien, Säugetiere und Vögel nicht mehr
in Regentonnen, Lichtschächten und an
Glasflächen verenden müssen?
sch
Manfred Metzger
Walter Sittig
Der
Schwarzwaldverein und
die Ortsgruppe
Bad Liebenzell
trauern um Rolf
Hammann. Rolf
starb am 22.
September 2012
im Alter von 81
Rolf Hammann
Jahren. Er war
ein äußerst verdienstvolles Mitglied des Schwarzwaldvereins
und nahezu 60 Jahre aktiv, davon die längste
Zeit in führenden Positionen. Er war bei der
Wiedergründung der Ortsgruppe Bad Liebenzell 1955 Gründungsmitglied und wurde dabei zum Gründer und Leiter der Jugendgruppe gewählt. Auch wenn er inzwischen andere
Ämter im Vorstand übernommen hatte, blieb
er bis 1988 Jugendleiter. Die Jugendgruppe
hatte zu diesem Zeitpunkt 250 Mitglieder.
Aus diesen Jugendlichen wurden später vie-
le tüchtige ehrenamtliche Helfer. Nach sechs
Jahren als stellvertretender Vorsitzender wurde er 1981 zum Vorsitzenden gewählt. Dieses
Amt hatte er bis 1993 inne. In dieser Zeit hat
er viele Aktionen und Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, die bis heute das Vereinsleben
mitbestimmen und zu Aushängeschildern
wurden. Darunter zählen die Gründung der
Trachtengruppe, der Fachgruppe Heimatpflege, der Seniorengruppe und der Gruppe zum
Erhalt der Burgberglandschaft. Die Mitgliederzahl stieg in dieser Zeit von 700 auf über
1000. Rolf Hammann wurde als „selbstloser
Bürger von großem Format“ und als die „Seele“ des Schwarzwaldvereins bezeichnet. Für
seine Verdienste, die nicht alle aufgezählt
werden können, erhielt er 1989 das Goldene
Ehrenzeichen des Schwarzwaldvereins. 2002
wurde er mit der Goldenen Ehrennadel des
deutschen Wanderverbandes für Verdienste
um die deutsche Wanderbewegung ausgezeichnet. Die Stadt Bad Liebenzell verlieh
ihm die Bürgermedaille, die Schutzhütte im
Monbachtal wurde zur Rolf-Hammann-Hütte
benannt. 1994 wurde er Ehrenvorsitzender
der Ortsgruppe. Bei der Hauptversammlung
des Hauptvereins im Jahre 1998 und bei der
Hundertjahrfeier der Ortsgruppe im Jahre
2004 wirkte er bei der Organisation mit. Zudem wurde er 2003 mit der Staufer-Medaille
des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Von 1983 bis 1994 war die Geschäftsstelle
der Deutschen Wanderjugend-Bundesebene
in seinem Elternhaus untergebracht. Sein
großes Hobby war die Fotografie („Mann mit
der Kamera“), das ihn über die Ortsgrenzen
hinaus bekannt machte. Über Jahrzehnte bereicherte er unsere Vereinszeitschrift mit seinen Aufnahmen. Rolf Hammann war ein außergewöhnlicher und bescheidener Mensch.
Die unabdingbare Liebe zu seiner Heimat
Schwarzwald hat ihn geprägt. Er hat sich um
den Schwarzwaldverein außerordentlich verdient gemacht.
Friedrich Böckle
Blumenwiesen, Gewässer und Stadtwälder besiedeln.
sch
Gebirgslandschaft kann ein ganzes Geflecht
von Wechselbeziehungen beobachtet und
entdeckt werden. Band 4 der Reihe „Natur
erleben“ enthüllt die Geheimnisse des Lebens im Gebirge, lädt dazu ein, sie zu entdecken und die Zusammenhänge zu verstehen.
Vernetzt wie die Natur sind auch die Bücher:
Eine Website und eine App ergänzen die Naturführer mit Filmen, Tonspuren, Beobachtungstipps und vielem mehr.
sch
gen, ISBN-13: 978-3-7654-5282-6, Bruckmann
Verlag, 24,95 €
Der „ultimative MTB-Guide für den
Schwarzwald“ mag zwar nicht so dem Geschmack vieler Wanderer entsprechen, aber
Mountainbiker gehören inzwischen zu einer nicht zu unterschätzenden Gruppe von
Schwarzwaldbesuchern, die sich im übrigen
auch weitgehend mit den Wanderern arrangiert hat. Mountainbiker, die sich an die 20
Tages- und zwei Mehrtagestouren dieses
Buches wagen, erwartet der rasante Wechsel
von krassem Anstieg und atemberaubender
Abfahrt. Für die anschließende Regeneration
finden sich zwischen Kaiserstuhl und Markgräflerland erholsame Thermen, gute Restaurants und hervorragende Weine. Alle Touren
des Führers „Mountainbike Treks Schwarzwald“ gibt es auf der beiliegenden CD zum
Buch als GPS-Track, im Roadbook und mit
Karte und Höheprofil zum Download. sch
Bücherschau
Schwäbischer
Heimatkalender 2013
Herausgegeben von Wolfgang Walker, 124. Jahrgang,
W.
Kohlhammer-Verlag
Stuttgart, 128 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN
3-17-022298-4, 10,90 €
Der Schwarzwaldverein gehört zum
Kreis der Verbände, die zum Schwäbischen Heimatkalender Beiträge liefern
und mit der Redaktion zusammenarbeiten.
Ziel ist, über interessante Wanderungen,
Projekte, geschichtliche Ereignisse, Persönlichkeiten, Land, Leute und Feste zu
informieren. So berichtet der Schwäbische
Heimatkalender 2013 unter anderem über
zwei sehr bekannte Orte im Nordschwarzwald. Zum einen ist es Bad Teinach mit
seinem berühmten Wasserschatz und der
beeindruckenden Entwicklung seiner
Heilquellen bis zum königlichen Bad und
die aufwändige technische Gewinnung
des „Teinacher Mineralwasser“ durch die
Mineralbrunnen AG. Zum anderen ist es
Bad Wildbad mit seiner glanzvollen Kurgeschichte, seiner wieder eröffneten, über
100-jährigen Bergbahn und dem herrlichen Wandergebiet auf dem Sommerberg,
über die Grünhütte bis zum Wildseemoor.
Der Kalender präsentiert sich in einer
hochwertigen Aufmachung. Er ist reich
bebildert, behandelt spannende Themen,
macht Vorschläge für Wanderungen und
Ausflüge quer durch unser Land. Er gibt
40
Wildtiere
Hausfreunde und Störenfriede, von Michael Stocker
und Sebastian Meyer, 352
Seiten, 630 Farbfotos, 70
Zeichnungen, kartoniert,
ISBN
978-3-258-07664-5
Haupt Verlag, 29,90 €
Wildtiere gibt‘s nicht nur im Wald,
sondern in großer Vielfalt auch in unserer nächsten Nähe im und ums Haus. Am
Mauersegler vor dem Fenster oder am Igel
im Garten erfreuen sich alle, das Wespennest unter dem Dach oder die Mäusefamilie im Keller vermag hingegen nur wenige
zu begeistern. Wie kann unsere Umgebung zum Lebensraum für Menschen und
Tiere werden, in dem es sich konfliktfrei
leben lässt und der gefährdeten Tierarten
zudem Schutz und Hilfe bietet? Dieses
Buch lädt ein auf einen Rundgang durch
den zu entdeckenden Lebensraum - aufs
Dach und auf den Dachboden, ans Fenster und auf den Balkon, an die Fassade
und in Innenräume und Keller. Mit Tierporträts und Tipps fürs Beobachten bietet
es spannendes Wissen rund um die Natur
in der Nähe. Gleichzeitig zeigt es auf, mit
welchen konkreten Maßnahmen Tieren
und Menschen das Zusammenleben erleichtert werden kann: Worauf muss beim
Stadtfauna
Von Stefan Ineichen (Hrsg.)
und
Max
Ruckstuhl,
(Hrsg.), 600 Tierarten der
Stadt Zürich. 446 Seiten, ca.
600 Farbfotos und 600 Karten, ISBN 978-3-258-07561-7,
Haupt Verlag, 49,– €
Städte beherbergen eine erstaunlich artenreiche Tierwelt. Die „Stadtfauna“ zeigt
rund 600 Arten, die in den letzten Jahren
in der Stadt Zürich beobachtet werden
konnten - vom Süßwasserschwamm bis
zur Nordfledermaus. Gut untersuchte
Tiergruppen wie Heuschrecken, Tagfalter, Fische, Reptilien und Vögel werden vollständig vorgestellt. Käfer, Flöhe,
Spinnen und andere Verwandtschaftskreise sind durch eine Auswahl typischer
oder besonderer Arten vertreten. Die
allesamt mit Farbfotos illustrierten, von
Spezialisten verfassten Artporträts geben
Auskunft über Lebensweise, Verbreitung
und Gefährdung der Tiere, die städtische
Gärten und Gebäude, Bahnareale und
4/2012
An Fluss und See
Natur erleben - beobachten
– verstehen, von Andreas
Jaun, 232 Seiten, rund 150
Farbfotos und 25 Zeichnungen, ISBN 978-3-258-07673-7,
Haupt Verlag, 19,90 €
Band 3 der Reihe „Natur erleben“ enthüllt
die Geheimnisse der Gewässer, lädt ein, sie
zu entdecken und die Zusammenhänge zu
verstehen. An jedem Gewässer tummeln sich
unzählige Pflanzen und Tiere, die sich gegenseitig täuschen und austricksen, die kooperieren und von einander profitieren. An
jedem Bach, See und Fluss kann ein ganzes
Geflecht von Wechselbeziehungen beobachtet und entdeckt werden. Vernetzt wie die
Natur sind auch die Bücher: Eine Website
und eine App ergänzen die Naturführer mit
Filmen, Tonspuren, Beobachtungstipps und
vielem mehr.
sch
Im Gebirge
Natur erleben – beobachten – verstehen, von Sabine
Joss, 204 Seiten, 145 Fotos,
20 Zeichnungen, ISBN 9783-258-07674-4, Haupt Verlag,
19,90 €
Im Gebirge tummeln sich unzählige
Pflanzen und Tiere, die sich gegenseitig
austricksen, die kooperieren und voneinander profitieren. Auf jedem Quadratmeter
4/2012
Neue Bergtouren für
Langschläfer in den
bayerischen Voralpen
Von Wilfried und Lisa Bahnmüller, 96 Seiten, ISBN-13:
978-3-86246-034-2, Berg
Verlag, 14,95 €
Der Wanderklassiker für Schlafmützen
geht in die zweite Runde! Zum Beispiel auf
den Buchenberg. Bergauf-bergab im Wettersteingebirge. Zur Halsalm, wo man Käse und
Buttermilch zu Adlerpfiffen kredenzt ... Langschläfer können sich auf viele neue Bergtouren in den Bayerischen Voralpen freuen, die
nie länger als vier Stunden dauern. Mit Routenbeschreibungen, Tipps und Hinweisen
zu Gehzeiten, Almen, Einkehrmöglichkeiten
oder interessanten Stopps am Wegrand. sch
Mountainbiketouren –
Biken Schwarzwald
22 Touren im höchsten Mittelgebirge Deutschlands von
Wolfgang Bruns-Fiebelkorn,
192 Seiten, ca. 160 Abbildun-
Nur ein Blick auf Baden
Von Bernhard Prinz
von Baden und Christoph Graf Douglas,
184 Seiten, 114 Abbildungen in Farbe,
ISBN:
978-3-777447117, Hirmer Verlag München, 34,90 €
Anlässlich des Jubiläums „900 Jahre Baden“ haben Prinz Bernhard von Baden und
Christoph Graf Douglas das Buch „Nur ein
Blick auf Baden“ herausgegeben, das sie
gemeinsam mit gleichgesinnten Autoren,
Verlegern, Historikern und Wissenschaftlern
41
SERVICE
SERVICE
geschrieben haben. Schon das Vorwort ist
Programm, in dem die beiden Herausgeber
fragen: „Macht die emotionale Bindung an
den geografischen Ursprung, die Kindheit,
die Jugend oder auch die gefundene Heimat
unfrei oder stärkt sie das Leben?“ Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten, in dem
sie bekennen: „wir aber, die Herausgeber
dieses Buches, brauchen unsere Heimat Baden wie der Fisch das Wasser braucht.“ Beim
ersten Durchblättern fallen die besonders
schönen Fotos auf, die Baden jenseits der
Postkartenmotive eindrucksvoll darstellen.
Im Jubiläumsjahr wollen die Herausgeber auf
die Schönheit der Landschaft und die Eigenart der Kultur und Geschichte aufmerksam
machen. „Nur ein Blick auf Baden“ ist eine
kurze Reise durch die Landschaft, durch die
Geschichte, durch die Küche und die Restaurants, durch Dichtung und den Geist des
deutschen Südwestens. Wer es liest, möchte
dorthin reisen. Die beiden Herausgeber haben mit eigenen Aufsätzen und einem mehrteiligen Gesprächsblock dieses opulente
Werk geprägt. Mitautoren sind die Verleger
Hubert Burda und Michael Klett, Professor
Dr. Michael Brenner vom Historischen Seminar für Jüdische Geschichte und Kultur
der Universität München, Arnold Stadler,
Büchner- und Hebelpreisträger und Ulrich
Schumann, Weinbrenner-Experte vom Institut für Baugeschichte Karlsruhe. Nicht ganz
erschließt sich das Wort „Nur“ im Titel. Denn
der sehr schön gestaltete Band gibt mehr her
als „nur“ einen Blick auf Baden.
sch
Westwegs
Über den Schwarzwald. Zu
Fuß durch eine deutsche
Landschaft von Johannes
Schweikle, 228 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag,
Verlag Klöpfer & Meyer,
ISBN 978-3-86351-028-2, 19,50 €
Wer Genaueres über den Schwarzwald
erfahren will, muss zu Fuß gehen. Johannes
Schweikle hat den Westweg gewählt. Für ihn
war diese Wanderung eine Entdeckungsreise
in einem exotischen Gebirge, ein Weg durch
das Zentralmassiv deutschen Gefühls. Die
rote Raute führte in den Urwald und zum
Führerbunker. Er traf Wirte, Philosophen
und Aussteiger. Er erkundete den Bindestrich zwischen Baden und Württemberg,
die Schwarzwälder Kirschtorte untersuchte er
Schicht für Schicht. Er folgte den Spuren in
das Sehnsuchtsland Heimat und sprach mit
Veteranen aus dem Kampf gegen das Waldsterben. Dem Leser, der den Westweg oder
den Schwarzwaldverein kennt, begegnet Bekanntes: War Schweikles Wegbegleiter nicht
der Vorsitzende der Ortsgruppe Hausach? Ist
das nicht das Gasthaus, in dem ich dieselben
Erfahrungen machen durfte? Der Autor, ein
gebürtiger Freudenstädter und Wahl-Hanseate, beschreibt hier mit hintergründigem
Humor seine Westwegwanderung und bringt
mit seinem unwiderstehlichen Witz den Leser
oft zum Lachen. Ein Buch, das richtig Lust auf
den Westweg macht!
Bl.
Von Berg zu Berg –
Wie Europa vermessen wurde
von Prof. Hans Fröhlich, Format A4, 78 Seiten, 140 Abb.,
Schwarzweißdruck, Klebebindung, Umschlag farbig,
erschienen und erhältlich
im Selbstverlag Fröhlich, Lichweg 16, 53757
Sankt Augustin, Tel./Fax 02241-312345 /
310019, E-Mail: [email protected], Internet: www.prof-hansfroehlich.de, 11,85 €,
versandkostenfrei.
In den Jahren 1867 bis 1877 hat Johann
Jacob Baeyer (1794-1885), der Gründer der
Mitteleuropäischen Gradmessung, das Rheinische Dreiecksnetz von Holland bis in die
Schweiz triangulieren lassen, um eine Lücke
in der Breitengradmessung von Oslo bis Palermo zu schließen. Diese Breitengradmessung zur exakten Bestimmung der Größe
und Figur der Erde sollte unter anderem auch
klären, in wie weit die physikalische Figur der
Erde von einem Rotationsellipsoid abweicht.
In den 37 Vermessungspunkten wurden teilweise besondere Gradmessungspfeiler errichtet, deren Lage und Aussehen beschrieben sind. Ihre bildliche Darstellung fehlte
aber bisher. Das Werk führt zunächst in die
Wanderfreundliche Unterkünfte im Schwarzwald
Geschichte der klassischen Erdmessung ein,
beschreibt das Lebensbild Baeyers und das
Rheinische Dreiecksnetz. Den Schwerpunkt
der Dokumentation bilden anschließend
Bilder und Zeichnungen der Gradmessungspfeiler. Für den mathematisch interessierten
Leser leitet ein Anhang die Berechnung der
Abplattung eines Rotationsellipsoides aus
zwei Breitengradmessungen ab. Anmerkung:
Bei Bestellungen per E-Mail erhalten Sie per
Mail eine KML-Datei, so dass Sie das Netz in
Verbindung mit GoogleTM earth im 3D-Modus
nacherleben können.
Bl.
Bergbau im Glottertal
herausgegeben vom Arbeitskreis Glottertäler Ortsgeschichte, Autoren: K.
Schneider, A. Haasis-Berner,
D. Geuenich, B. Hoch, K.
Schneider, H. Strecker, W.
Werner, 216 Seiten, zahlreiche Abb., 19,80 €
im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-00037881-2).
Der Arbeitskreis Glottertäler Ortsgeschichte ergänzt seine bisherigen Veröffentlichungen zum Jubiläumsjahr 900 Jahre Glottertal
mit dem Buch „Bergbau im Glottertal“. Die
beiden renommierten Experten der Bergbauforschung und der Geologie, Dr. Andreas Haasis Berner und Dr. Wolfgang Werner,
haben sich zusammen mit dem Arbeitskreis
in den vergangen zwei Jahren intensiv mit
den Spuren des mittelalterlichen Bergbaus
im Glottertal beschäftigt. Dabei wurden nicht
nur die gesamten bisher vorhandenen Quellen ausgewertet, sondern durch Begehungen
und moderne Messverfahren sind eine Vielzahl bisher unbekannter und überaus bemerkenswerter Erkenntnisse gewonnen worden,
die belegen, dass im 13. Jahrhundert der
Bergbau im Glottertal ein bisher ungeahntes
Ausmaß hatte und von überregionaler Bedeutung war. Unterstützt mit vielen Bildern
geben die Autoren im Rahmen der Buchvorstellung einen Einblick in die überaus spannende und prägende Epoche der Geschichte
des Glottertals und stellen einige wesentliche Inhalte des Buches vor. Das Ganze ist
Lehr- wie Lesebuch zugleich, mindestens so
interessant wie ein guter Krimi und wissenschaftlich – auch dank der beiden Autoren
– fundiert und dazu reichlich bebildert. Bl.
Lahrer Hinkender Bote 2013
Kalender und Kalendergeschichten für das Jahr 2013,
Titelthema: Weinland Baden;
Silberburg-Verlag Tübingen,
160 Seiten, zahlreiche farbige
Abbildungen, 8,50 €, erhältlich im Buchhandel ISBN 978-3-8425-1191-0
Der „Hinkende Bote“ stand sprichwörtlich für die gesicherte Wahrheit einer
Nachricht. Er überlieferte Neuigkeiten aus
Wanderheime des Schwarzwaldvereins
Stöcklewaldturm
Wanderheim & Vesperstube
Direkt am Mittelweg gelegen %Aussicht bis zu den Alpen
Gastraum mit 50 Plätzen und Biergarten
Insgesamt 13 Betten %Dienstag Ruhetag
Eigentümer: Ortsgruppe Triberg
Anmeldung Tel: 07722/4167 [email protected]
An einem der schönsten Wanderwege (Kandel-Höhenweg)
im Schwarzwald liegt auf der Gemarkung Freiamt das gemütliche:
mit regionaler & saisonaler Küche, Kaffee & Kuchen sowie herzhafte Vesper.
Gartenwirtschaft, komfortable Gästezimmer, Gruppen willkommen & Haustiere
erlaubt, 3 km zum Barfusspark, 4-Burgen-Weg, Nagoldstausee...
Wanderheim Kreuzmoos
72285 Herzogsweiler bei Freudenstadt Tel. 074452291 www.HotelzumHirsch.com
42
Traditionsreicher Familienbetrieb
Ferienregion Wutachschlucht
Am Ostweg Pforzheim/Schaffhs.
18 Gästezimmer DU/WC/TV
Rustikale Gaststube
• Shuttle-Service
• Wandern ohne Gepäck auf dem
Schluchtensteig
• Wanderkartenverleih
• Am Südschwarzwaldradweg
Anmeldung & Anfrage:
Hotel Ludinmühle Brettental 31 79348 Freiamt Tel. 07645-386 Fax 07645-911999
Wanderheim Dießlinhütte Belchen-Multen (1 040 m)
Gasthaus „Zum Kreuz“ Familie Handke
•
•
•
•
•
Das Haus verfügt über 48 Übernachtungsmöglichkeiten (Zimmer & Lager)
Gastraum mit 60 Sitzplätzen
Großes Freigelände mit Biergarten & Grill
Montag & Dienstag Ruhetag
5 x Übernachtungen inkl. reichhaltigem
Frühstücksbüfett, 1 x Cafepause, 1 x Schwarzwälder Vesperplatte, 1 x Fl. Wasser
& Willkommensgruß, 1 x Wanderkarte Weiler Wald, DZ: ab 295,– €, EZ: ab 175,– €
79780 Stühlingen-Weizen | Tel. 07744-92970 oder 335
www.gasthaus-kreuz.de
der weiten Welt bis ins kleinste Dorf. Zahlreiche Volkskalender wurden nach der
stelzenbeinigen Gestalt benannt, doch der
Lahrer Hinkende Bote ist der einzige, der
in Deutschland seit mehr als 200 Jahren
in ungebrochener Tradition besteht. Und
mit der Ausgabe für das Jahr 2013 geht
er mit einem neuen redaktionellen Konzept an den Start: Ab sofort wird er sich
hauptsächlich badischen Themen widmen.
Im aktuellen Kalender drehen sich die
Beiträge beispielsweise um typisch badische Rebsorten oder um die Gründung der
ersten badischen Winzergenossenschaft
durch Heinrich Hansjakob. Etliche Beiträge drehen sich auch um badische Themen
jenseits des Weins. So wird der Überlinger
Fotograf Siegfried Lauterwasser vorgestellt,
an ein altes badisches Kartenspiel erinnert,
der Volksmusik-Trompeter Walter Scholz
porträtiert und vieles mehr. Auch der Präsident des Schwarzwaldvereins, Eugen
Dieterle, ist mit einem Artikel vertreten,
denn – auch das ist eine Neuerung – der
Schwarzwaldverein ist ab sofort Mitherausgeber des „Lahrer Hinkenden Boten“.
Bl.
Schwarzwald
Bildband von Achim
Käflein, Georg Schramm
und Alexander Huber,
228 Seiten, 350 Farbfotos, 30 x 30 cm, Text
der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Schönau. Familienfreundliche Hüttenatmosphäre,
Selbstverpflegung; am Ziel des Fernskiwanderweges. Ganzjährig in Betrieb.
Anmeldung bei: Frau Erika Pfefferle, Bühlweg 1, 79677 Aitern, Telefon 0 76 73/12 91
[email protected]
www.swvstore.de
WANDERHEIM BRANDENKOPF
Auf einem der schönsten Aussichtsberge im mittleren Schwarzwald,
direkt am Westweg und Hansjakobweg II gelegen. Zimmer teilweise
mit Dusche/WC, 37 Betten, Gaststätte mit 160 Sitzplätzen, gute
Küche, Bewirtschaftung ganzjährig, Rucksacktransport für Westweg
und Hansjakobweg-Wanderer.
Anmeldung: Wanderheim Brandenkopf, 77784 Oberharmersbach,
Tel. 0 78 31/61 49, Fax 0 78 31/96 60 14, www.brandenkopf.net
Gaststätte Ruhetag: vom 1.11.–28.02. Montag und Dienstag,
vom 01.03.–31.10. Montag
Wanderheim „Belchenblick“
79691 Neuenweg (750 m)
Aufenthalt für Familien, Gruppen und Vereine.
41 Betten. Moderne Selbstkocherküche.
Das Heim ist an Wochenenden durch eigenen
Hüttendienst teilbewirtschaftet.
www.wanderheimbelchenblick.de
Belegung: Hannelore Burger, Tel. 07621/55952
E-Mail: [email protected]
Anzeigenschluss Heft I/2013
1. Januar 2013
4/2012
4/2012
43
SERVICE
SERVICE
Deutsch/Englisch, Leineneinband mit Prägung, Limitierte Sonderausgabe, Preis 64,– €,
ISBN 978-3-940788-16-0, erhältlich im Buchhandel.
Ein prächtiger Fotoband über den Schwarzwald! Außergewöhnliche Perspektiven, neue
Sichten auf eine gut bekannte Landschaft
haben der Fotografen Achim Käflein zu diesem Kunstwerk animiert. Er war im ganzen
Schwarzwald unterwegs und fotografierte
zu allen Tages- und Jahreszeiten, fing dramatische Lichtstimmungen ein und fixierte
grauweiße Wolkentürme am weiten, blauen Himmel. Manches erscheint ungewohnt,
wird durch Licht und Farbe zum kraftvollen,
poetischen Ort. Mal streicht der Blick hinaus
übers Wolkenmeer oder kitzelt sich entlang
eines Schattenrisses am Belchengipfel, mal
widmet sich das Objektiv dem Detail eines
Farnwedels. Prägnante Texte von Alexander
Huber informieren über Geschichte, Geografie und die wirtschaftlichen Perspektiven des
Schwarzwaldes, kritische Denkanstöße zum
Thema Natur und Naturschutz sind auch mit
dabei. Georg Schramms Vorwort ist – wie
nicht anders zu erwarten bei einem scharfzüngigen Kabarettisten – eigenwillig und
brillant. Alle Texte sind in Deutsch und Englisch abgedruckt. Der Bildband vollzieht in
seiner Konzeption, ja Farbgebung den Lauf
der Jahreszeiten: Zartes Grün im Frühling,
kräftigeres im Sommer, den Herbst dominieren Gelb und Braun, kaltes Blau läst uns im
Winter erschauern. Das großzügige Format
verstärkt die Wirkung der Bilder. Die opulente Ausstattung mit Echtleinen-Einband
und hochwertigen Papieren unterstreicht
die Besonderheit des Buches. Dem Thema
in bestem Sinne verpflichtet, wurde es komplett umweltfreundlich nach den FSC-Umwelt-Zertifizierungsrichtlinien hergestellt. Es
ist ein liebevoll gestalteter, mit viel persönlichem Einsatz entstandener Kunst-Band für
alle Freunde ruhiger Natur. Ein ästhetischer
Genuss und ein anregendes Dokument über
eine große Landschaft.
Lu.
Der Feldberg – Subalpine Insel
im Schwarzwald
Regierungspräsidium
Freiburg (Hrsg.) 488 Seiten, viele
Abbildungen, Jan Thorbecke
Verlag, Ostfildern, ISBN 9783-7995-0757-8, 34,90 €.
2012 Jahr wird das älteste Naturschutzgebiet in Baden-Württemberg, der Feldberg, 75
Jahre alt. Das Regierungspräsidium Freiburg
hat dieses Jubiläum zum Anlass genommen,
das „Feldbergbuch“ neu aufzulegen. Es erscheint damit, nach 1946 und 1982, zum drit-
ten Mal in neuem Gewand. Das Grundgerüst
der längst vergriffenen 82er Auflage blieb
zwar bestehen; darum herum haben z. T. die
dieselben Autoren wie 1982 und auch neue
Autoren alles Wissenswerte um die Natur des
Feldberges auf den neuesten Stand gebracht.
Einige Kapitel wurden „lediglich“ überarbeitet, andere Kapitel wurden völlig neu geschrieben. Unter den Überschriften Geomorphologie, Grundgebirge, Klima, Vegetation
der Weidfelder und der Wälder, Tierwelt, Naturschutz und Tourismus wurde das aktuelle
Wissen über das Naturschutzgebiet von den
hochkarätigen Feldbergkennern zusammengetragen. Aus meiner Sicht ist das Buch auch
deswegen empfehlenswert, weil es mit vielen
hochklassigen Fotos ausgestattet ist. Diese Bilder, und dies ist wirklich der einzige Nachteil,
wenn man denn einen suchen muss, sind
manchmal fast zu klein abgedruckt. In einer
beiliegenden DVD mit legendären „RangerClips“ und weiteren Filmen werden naturkundliche Themen nicht „bierernst“, sondern
sehr unterhaltsam dargestellt. Schon das Feldbergbuch von 1982 galt bei den Naturschützern des Schwarzwalds geradezu als „Bibel“.
Nun wurde sie neu aufgelegt und steht in
moderner und ansprechender Form wieder
zur Verfügung. Dieses Buch ist ein „Muss“ für
jeden Feldbergfreund.
HK
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Lüneburger Heide | Müden an der Örtze
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Verschiedenes
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Das aktuelle Programmheft ist da!
Anzeigenschluss für Heft I/2013 ist der 1. Januar 2013
Impressum ISSN 0944-4505
Herausgeber: Schwarzwaldverein e. V., Schlossbergring 15,
79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0,
Telefax 07 61/3 80 53-20
Bankverbindung: SPK Freiburg, BLZ 680 501 01,
Kt.-Nr. 201 49 46
Redaktion: Karlheinz Scherfling, 79111 Freiburg i. Br.,
Brunnstubenstr. 23, Telefon 07 61/4 36 61,
[email protected]
Die Texte sind per E-Mail, auf Diskette oder CD mit
vollständiger Anschrift des Autors an die Redaktion zu
schicken, ebenso Papierbilder und Dias. Redaktionsschluss: 1.1., 15.3., 1.7., 1.10.
Elektronische Bilder sind mit Bildtexten und Hinweis auf
den Artikel direkt zu schicken an:
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ordnen Sie es eindeutig einem Artikel zu. Bilder, die
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Bildnachweis
M. Burger 5 – 9
D. Hartmann, 11
S. Holzinger 12 –13
H. Würfele 14 – 15, 17
Shutterstock 18
H. Stoltze 15
U. Kettner 16
Shutterstock 18, 28 –
31, 38
K. Kandler. 20 – 21
Dr. K.-L. Gerecke 22
Dr. S. Büchner 22
W. Hockenjos 23 – 24
K. Scherfling 25, 27,
32 – 33
C. Leuchter 26
A. Beck 28
Willi Bosch 34
D. Kohlmann 35
E. Vogt 36
S. Seyl 36
K. Armbruster 37
Sandra Kimmich 38
R. Jetter 39
M. Sütterlin 39
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Redaktionsschluss
Redaktionsschluss für das Heft I/2013 ist der 1. Januar 2013. Bitte schicken Sie
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