Text Kaufmann fuer Verkehrsservice

Was macht eigentlich ein …?
Kaufmann für Verkehrsservice*
In aller Herrgottsfrühe, wenn die meisten Menschen noch schlafen, beginnt für
manche schon der Arbeitstag. Beispielsweise, wenn die ersten Ausflügler an einem
Sonntag bei Sommerwetter beim Infotelefon beim MVV anrufen und wissen wollen,
wann die nächste S-Bahn an den Starnberger See fährt, ob man sein Fahrrad
problemlos mitnehmen darf und wie viel das kostet. Das Gleiche gilt am Bahnhof, wo
trotz der frühen Stunde schnell und freundlich Fahrkarten verkauft werden und später
für einen abgehetzten Fahrgast die günstigste, aber schnellste Verbindung nach
Rom herausgesucht wird. Mittags, wenn es schon richtig heiß ist, und alle anderen
am Badesee sitzen oder Eis essen, beruhigt man vielleicht einen verärgerten
Fahrgast, der gerade seinen Zug verpasst hat und kurz vor Dienstschluss kommt
noch ein Kunde, der kein Deutsch und nur wenig Englisch versteht, sich aber mit
einem strahlenden Lächeln bedankt, als er schließlich die richtige Fahrkarte in der
Hand hält…
Immer freundlich und kompetent
Als Kaufmann für Verkehrsservice mit dem Schwerpunkt Reise und Touristik ist man
vor allem für die Beratung von Kunden in Reisezentren, Info- oder Servicepoints
zuständig. So ist es selbstverständlich, dass man den ganzen Tag Kontakt mit
Menschen hat.
Das bedeutet, dass der Kaufmann für Verkehrsservice ein umfangreiches Wissen
über Verkehrsinformationen haben und dieses bei jedem Kunden wieder neu
kombinieren können muss. Er kann mit den verschiedensten Informationsmedien
umgehen, die ihm helfen, günstige Streckenverbindungen herauszusuchen oder
einen Sitzplatz zu reservieren. Wichtig ist, dass er auch in Stresssituationen einen
kühlen Kopf behält und freundlich ist, etwa wenn Reisende wegen einer Verspätung
spät in der Nacht ihren Anschlusszug nicht erreichen oder ihren Schirm im Zug liegen
lassen haben.
Aber Beratungs- und Servicetätigkeit bietet der Kaufmann für Verkehrsservice nicht
nur am Schalter oder Infotelefon: In der Ausbildung besteht die Möglichkeit, sich zum
Zugbegleiter zu spezialisieren.
In jedem Fall zur Stelle
Der Zeiger springt auf die Abfahrtszeit, draußen hört man eine Pfeife, die Türen
schließen sich und der Zug fährt ab. Kaufmänner für Verkehrsservice mit dem
Schwerpunkt Zugbegleitung führen alle Aufgaben durch, die – abgesehen von
Führen des Zuges - während einer Bahnfahrt anfallen. Kaum ist der Zug aus dem
* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir darauf verzichtet, die männliche und die weibliche Bezeichnung dieses
Berufes aufzuführen. Selbstverständlich sind aber trotz der Vereinfachung beiderlei Geschlechter ausdrücklich gemeint.
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Bahnhof gerollt, da hört man sie schon bei ihrer nächsten Aufgabe „Grüß Gott, die
Fahrscheine, bitte!“. War es schon zu knapp, noch einen Fahrschein zu lösen? Kein
Problem, bei den Zugbegleitern kann man sie noch nachlösen. Kurz in den
Automaten getippt und schon ist der Fahrpreis ermittelt.
Zugbegleiter geben auch Auskunft darüber, auf welchem Gleis der Anschlusszug
abfährt, ob das Ticket auch in Nahverkehrsmitteln gültig ist oder wie die nächste
Haltestelle heißt. Selbstverständlich helfen sie auch älteren oder gebrechlichen
Menschen beim Ein- und Aussteigen.
Kaufmänner für Verkehrsservice, die sich für den Bereich Zugbegleitung entschieden
haben, sind immer unterwegs, sowohl von einem Ort zum nächsten, als auch
innerhalb des Zuges. Sie bewegen sich viel und haben den ganzen Tag Kontakt mit
Menschen. Da Züge sich nicht an feste Bürozeiten halten, sondern 7 Tage die
Woche jeweils 24 Stunden lang unterwegs sind, arbeiten Kaufleute für
Verkehrsservice im Schichtdienst; sie haben also unregelmäßig frei, und das meist
an anderen Tagen oder zu anderen Tageszeiten, als Berufstätige in Büros.
Text: TexteSatt, 2005.
* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir darauf verzichtet, die männliche und die weibliche Bezeichnung dieses
Berufes aufzuführen. Selbstverständlich sind aber trotz der Vereinfachung beiderlei Geschlechter ausdrücklich gemeint.
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